Panorama, Ausgabe 02/12

Transcrição

Panorama, Ausgabe 02/12
Das Panorama.
Dezember 2012
Winzerkunst am Zürichsee:
experimentierfreudig und eigenständig
Weshalb Musikstars
nach Zürich kommen
Kunst als Messeerlebnis
Spielräume für Kreativität.
Kongresse, Messen und Veranstaltungen aller Art werden im Kongresshaus Zürich zum besonderen
Ereignis. Das Traditionshaus an einzigartiger Lage steht für ein hochflexibles Raumangebot,
vielfältige Gastronomie mit erstklassigem Veranstaltungscatering und umfassende Services.
Lassen Sie sich individuell beraten.
www.kongresshaus.ch
Betriebsgesellschaft Kongresshaus Zürich AG, Gotthardstrasse 5, Postfach 2523, CH-8022 Zürich, T +41 (0)44 206 36 36, [email protected]
patricia kaas
Von Kunst und Können
„Songs schreiben ist wie Spaghetti
kochen“, wurde die Musikerin Sophie
Hunger letzthin zitiert. Der Vergleich ist
zweifellos ironisch zugespitzt. In seiner
scherzhaften Überzeichnung veranschaulicht er aber die Verwandtschaft von Kunst
und handwerklichem Können besonders
deutlich. Am Beispiel des Kochens lässt
sich tatsächlich besonders gut zeigen,
wie kreatives Arbeiten funktioniert. Kulinarische Themen rund ums Essen und
Trinken machen denn auch den Anfang
dieser „Panorama“-Ausgabe, in der es um
Kunst und kreatives Schaffen im engeren
und weiteren Sinn geht.
Erich Meier pflegt als experimentierfreudiger Quereinsteiger die Kunst des
Weinbaus und versteht sich als Handwerker – die Kreation eines Weines mit
Charakter sieht er aber als schöpferischen Prozess. Auch unserem Chefkoch
Urs Keller ist die handwerkliche Basis
wichtig; die echte Kochkunst beginnt
für ihn allerdings mit der persönlichen
„Signatur“. Weitere Themen: die beiden
Kunstmessen Fine Art Zurich und Art International Zürich sowie Antworten auf
die Frage „Wie bringt man internationale
Musikstars nach Zürich?“ Und schliesslich beleuchtet das Interview mit dem
Präsidenten der City Vereinigung Zürich,
welch hohe Bedeutung die Vernetzung der
Wirtschaft mit der Kultur hat. Ich freue
mich, dass das Kongresshaus immer
wieder als prominente Plattform für diese
Vernetzung dient.
seit
ihrem
debütalbum
„mademoiselle chante le
blues“ gehört sie zu den
international
erfolgreichsten französischsprachigen sängerinnen.
ihr stil zwischen pop,
rock, jazz und blues ist
unvergleichlich vielfältig
und ihre stimme bereits
legendär. die neue tournee
– eine hommage an edith piaf –
startet ende dieses jahres. am 16. februar 2013
gastiert patricia kaas im
kongresshaus zürich.
Inhalt
04 „Wein soll Spass machen“
erich meier kreiert in uetikon am see
weine mit charakter auf höchstem niveau
07 „Vorbildlich ist das Echte“
kongresshaus-küchenchef urs keller
über kreativität in der kochkunst
09 Kunst als Messeerlebnis
fine art zurich und
art international zurich
12 Wo Lady Gaga wohnt, bleibt geheim
interview mit gérard jenni,
ceo von good news
14 Für eine attraktive Innenstadt
gespräch mit milan prenosil,
präsident der city vereinigung zürich
Norbert Bolinger
Direktor Kongresshaus Zürich
03
„Wein soll
Spass machen“
Foto: Das Bild, Zürich
Der Winzer Erich Meier kreiert in Uetikon am See Weine mit Charakter auf höchstem Niveau. Experimentierfreudig, eigenständig und gleichzeitig mit Gespür für
Trends gibt er dem Zürichsee-Wein eine neue Dimension, die Fachleute und Weinliebhaber gleichermassen überzeugt.
06
04
Foto: Das Bild, Zürich
Wie sind Sie Winzer geworden?
„Unser Betrieb wird bereits in fünfter
Generation geführt. Allerdings haben
mein Vater und seine Vorfahren vor allem vom Traubenverkauf gelebt. Erst
ich habe den Betrieb zu einem Weingut
ausgebaut und lebe nun in erster Generation vom Weinbau. Eigentlich bin ich
gelernter Möbelschreiner, aber schon
während der Lehrzeit ist der Wunsch
nach Selbständigkeit erwacht. Und recht
unvermittelt war auch das Interesse am
Thema Wein und Weinbau da – obwohl
ich lange nicht einmal Alkohol getrunken habe. Nach einer Winzerlehre im
Bündnerland wollte ich dann unbedingt
mein eigenes Weingut aufbauen und
mein Vater hat mir in seinem Rebberg
freie Hand gelassen.“
Nach welchen Kriterien führen Sie das
Weingut? Haben Sie Vorbilder?
„Ich habe mir mittlerweile viele Weinbaugebiete angeschaut, unter anderem in
Frankreich, Italien, Deutschland, Australien und Neuseeland. Diese teils riesigen
Weinbaugebiete sind allerdings nicht
vergleichbar mit dem, was wir hier vorfinden. Und ich möchte auch nicht meinen
klaren Weg verlieren durch zu viele frem-
Anfang an andere Weine gemacht: fruchtige, elegante, vielschichtige und feinfühlige Weine mit Charakter. Mein Credo
lautet: Wein trinken soll Spass machen.“
Sehen Sie sich mehr als Handwerker
oder als Künstler?
„Ganz klar als Handwerker. Wobei die
Tätigkeit, ähnlich wie bei einem Koch,
auch ins Künstlerische im Sinn des Kreativen hineingeht. Die Kreation eines
eigenen Weines ist schon ein schöpferischer Prozess.“
der experimentierfreudige
quereinsteiger sieht sich als
kreativen handwerker.
de Eindrücke. Daher schalte ich in den Ferien, ehrlich gesagt, gerne einfach ab und
geniesse es, mit meiner Familie weit weg
vom Thema Wein zu sein.
Wir befinden uns hier in Uetikon in einem
mittelgrossen Schweizer Weinanbaugebiet. Ich bin sehr nahe bei den Trauben,
kenne jeden Arbeitsschritt und bin gewissermassen an vorderster Front, wo Qualität entsteht. Das heisst nicht, dass ich
alles selbst mache – ich gebe den Leuten
Spielraum und kann sie durchaus auch
machen lassen, aber ich überblicke alles. Ein klassischer Zürichsee-Winzer bin
ich zweifellos nicht. Wir haben hier von
Statistisch gesehen geht der Weinkonsum in der Schweiz zurück, zusätzlich
verliert der Schweizer Wein Marktanteile. Branchenexperten betonen die Wichtigkeit guten Marketings gegenüber der
ausländischen Konkurrenz. Sie haben
mit Ihrem Markenauftritt internationale
Anerkennung erhalten und einen renommierten Design Award gewonnen. Wie
beurteilen Sie die Marktentwicklung?
„Ich komme ja nicht aus der Landwirtschaft und bin Quereinsteiger. Den Weinbau sehe ich immer auch aus unternehmerischer Perspektive. Weil Schweizer
Weine vielerorts kein sehr gutes Image
haben, muss man meines Erachtens weg
vom Traditionellen und offen für Neues
sein. Das bedeutet unter anderem auch:
Die Vermarktung des Weins stellt eine
Foto: Das Bild, Zürich
Erich Meier, Sie haben sich einen Namen
als innovativer Winzer gemacht und Ihre
Weine gewinnen Preise. Was ist das ‚Geheimnis’ der Weinkreation, wie entsteht
ein guter Wein?
„Die Grundlage meiner Kreativität ist
wahrscheinlich mein Wunsch, jedes Jahr
noch besser zu werden – dieser Drang
war immer schon gross bei mir. Ich entwickle mich als Person laufend weiter
und so entsteht auch beruflich Neues.
Grundsätzlich produziere ich meinen
ganz persönlichen Weinstil und hoffe,
dass meine Kunden das Resultat mögen.
Aber das Eigene wird immer auch durch
Impulse von aussen geprägt. So bekomme ich Anregungen durch Weine anderer
Produzenten: Ich probiere sehr gerne daheim mit der Familie oder auswärts mit
Freunden andere Weine und finde dabei
Spannendes, das ich in meinen eigenen
Kreationen gewissermassen ‚einbauen’
kann. Und einiges kommt auch durch das
Echo der Kundschaft.“
weinproduktion ist auch hightech: der unternehmer an
vorderster front, wo qualität entsteht.
05
wichtige Herausforderung dar. So haben
wir etwa mit der umgekehrten Flasche,
die wie ein Ausrufezeichen dasteht, optisch einen Eye-catcher geschaffen. Ich
glaube, Österreich ist ein gutes Vorbild,
wie man mit einem neu ausgerichteten
Weinmarketing erfolgreich werden kann.“
Was empfehlen Sie ‚Anfängern’: Wie
kann man den Weingenuss für sich entdecken?
„Eine schwierige Frage. Zu uns kommen
meist jene, die schon am Thema Wein
interessiert sind. Ich glaube, dass insbesondere für junge Leute die Kombination
mit Erlebnissen eine wichtige Rolle spielt:
Nach einer Südafrika-Reise geniesst man
gerne südafrikanischen Wein, ein Portugal-Urlaub erschliesst einem die dortigen
Weine usw. Der Trend zum Offenausschank unterstützt die Neugierde und
das Ausprobieren – das ist sehr hilfreich.
Darüber hinaus finde ich, dass wir als
Schweizer Winzer zeigen sollten, wie und
was wir produzieren. Wer in der Zürichsee-Region mit ihren unterschiedlichen
„Die Kombination
mit Erlebnissen
spielt eine
wichtige Rolle.“
auf den Geschmack zu bringen, bieten wir
daher Führungen und Degustationen an.
Wir fühlen uns hier mit unserem Weingut
wirklich zu Hause und exportieren nicht
ins Ausland, denn wir haben vor Ort ein
gutes Publikum und die Stadt Zürich mit
ihrer vielfältigen Gastronomieszene. Es
ist für uns ein Privileg, am Zürichsee Wein
zu produzieren und zu verkaufen.“
Wetterbedingungen lebt, verbindet guten
Wein oft mit sonnigen Ferienerlebnissen
in anderen Ländern. Man kann sich dann
nur schwer vorstellen, dass auch hier bei
uns guter Wein entstehen kann. Um Leute
Bei der Kelterung gehört Erich Meier zu den Trendsettern, bei den Reben setzt er auf die seit Jahrzehnten bewährten Sorten, die am Zürichsee optimal
gedeihen. Der Glarner Föhn, trocknender Biswind,
Morgennebel, viel Sonne und die optimale Bodenbeschaffenheit – das sind Besonderheiten, die dem
Zürichsee-Wein seit jeher seinen unverwechselbaren
Charakter verleihen. In diesem Klima bewirtschaftet
Erich Meier auf seinem Weingut in Uetikon am See
als Selbsteinkelterer knapp fünf Hektaren Rebland
mit elf Traubensorten. Erich Meiers Weine sind zu-
06
Foto: Das Bild, Zürich
Foto: Das Bild, Zürich
das weingut erich meier
letzt am Grand Prix du Vin Suisse 2012 zweimal mit
Gold und einmal mit Silber ausgezeichnet worden.
Auch das Kongresshaus Zürich gehört schon seit Jahren zu den Kunden von Erich Meier. Das Angebot mit
Weissweinen, Rotweinen, einem Schaumwein sowie
Branntweinen kann im Rahmen von Degustationen
vor Ort entdeckt werden. Jeweils am Samstag von 10
bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr findet der offizielle Weinverkauf auf dem Weingut statt. Mehr Informationen
auf www.erichmeier.ch.
porträt:
liza ebstein
Foto: Das Bild, Zürich
Von der Anfrage zur kreativen Umsetzung
Damit eine Veranstaltung zum Erfolg
und Erlebnis wird, braucht es Planungsgeschick und Kreativität. „Der Weg von
der ersten Anfrage über die kreative
Umsetzung bis zur gelungenen Durchführung stellt bei jedem Anlass wieder
eine eigene Herausforderung dar“, fasst
Liza Ebstein ihre Tätigkeit im Team Sales
& Events zusammen. Seit September
dieses Jahres ist sie wieder hier tätig,
nachdem sie früher schon ein paar Jahre beim Kongresshaus war. Liza Ebstein
hat die Hotelfachschule absolviert und
einige Jahre in der Hotellerie gearbeitet:
in Lausanne, London, New York, Kairo
und zuletzt im Zürcher The Dolder Grand.
Im Kongresshaus betreut sie ein ganzes
Veranstaltungspanorama vom Kongress
und Konzert bis zu privaten Anlässen.
Wer beruflich so engagiert im Dienst von
Kunden plant und organisiert, braucht
ein privates Ausgleichsprogramm: Liza
Ebstein trifft gerne Freunde, reist und
entspannt sich bei Yoga, Wintersport und
beim Kochen.
„Vorbildlich ist
das Echte“
Urs Keller leitet seit elf Jahren als Küchenchef die Kongresshaus-Gastronomie. Seine
frühere internationale Laufbahn und sein hiesiges Wirken sind mehrfach ausgezeichnet worden. Wie viel ist bei der Kochkunst Kreativität, wie viel Handwerk? Und woher
kommen die Rezeptideen?
Urs Keller, kürzlich hat das Kongresshaus-Restaurant Intermezzo die Mitgliedschaft
bei der Chaîne des Rôtisseurs erworben? Was bedeutet Ihnen als Küchenchef diese
Aufnahme?
„Das ist natürlich eine gute Sache für uns – eine wertvolle Auszeichnung, die im Raum
Zürich bisher nur wenige ausgewählte Restaurants bekommen haben. Es gab ein aufwendiges Aufnahmeverfahren inklusiv Testessen und am Schluss kam glücklicherweise
der positive Bescheid aus Paris.“
Sie beschäftigen sich regelmässig mit der Kreation von Rezepten? Woher kommen
die Inspirationen?
„Zum einen auf Spaziergängen oder gemütlichen Fahrten mit meinem Oldtimer. Wenn
man es gemächlicher nimmt, sieht man nämlich mehr und kann sich inspirieren lassen, gelegentlich durch ganz einfache Dinge wie eine Kapuzinerkresse, eine Weinrebe oder ein Mohnfeld. Zum anderen bekomme ich durch Lieferanten, mit denen wir
partnerschaftlich zusammenarbeiten, immer wieder Anregungen: So schickt mir etwa
der ‚Gmüesler’ mit der bestellten Ware zusätzlich etwas Neues zum Probieren. Und
schliesslich lese ich Kochbücher, so wie andere Krimis lesen. Die entsprechend grosse,
über die Jahre gewachsene Bibliothek sorgt manchmal für Konflikte mit meiner Frau,
die auch gerne Platz im Bücherregal belegen möchte.“ uw
07
Die kreative Idee ist das eine, das andere die gelungene Umsetzung. Worauf
kommt es dabei besonders an?
„Wahrscheinlich klingt es altmodisch,
aber für mich fängt ein gutes Gericht bei
der guten Qualität der Ausgangsprodukte an. Ohne hochwertige Zutaten gibt es
meines Erachtens kein gutes Resultat.
Die schonende Zubereitung sorgt dann
dafür, dass die Produkte in ihrer Qualität
erhalten bleiben. Wir haben uns ja leider
daran gewöhnt, dass die Industrie immer
alles im Angebot hat. Ich arbeite hingegen vorzugsweise mit saisongerechten
Produkten und kombiniere gerne Dinge,
die entsprechend zusammenpassen, z.B.
Lamm und Schafskäse. Ein zweiter wichtiger Punkt: Man isst auch mit dem Auge.
Die Ästhetik der Präsentation ist wichtig.
Ich finde es hierbei spannend, aus einem
Produkt – beispielsweise Wild – Verschiedenes zu machen und dem Gast damit
gewissermassen mehr zu bieten.“
„Ohne hochwertige
Zutaten gibt es kein
gutes Resultat.“
Wie viel ist bei der sogenannten Kochkunst
wirklich Kunst, wie viel ist Handwerk?
„Handwerk ist die Grundzubereitung –
diese ist übrigens identisch bei Bocuse
oder den jungen Wilden. Wenn man das
Handwerk beherrscht, kann man das Beste aus den Produkten herausholen. Als
Kunst würde ich die persönliche ‚Signatur’ bezeichnen. Diese beinhaltet neben
der Kombination von Zutaten eben auch
die Ästhetik und modische Einflüsse. So
hat man herkömmlich Rotkraut und Äpfel als zusammenpassend empfunden,
heute kombinieren Köche zum Rotkraut
Sternanis oder Zimt als kreative Elemente. Bei solchen zeitgeistigen Kreationen
spielt das Abschauen zweifellos eine
wichtige Rolle. Während meiner Laufbahn
habe ich viele unterschiedliche Einflüsse
erlebt. Meine Grundausbildung basierte auf der sogenannten gutbürgerlichen
Küche, allerdings bereits mit asiatischen
Einflüssen. Auf meinen Lehr- und Wanderjahren in der internationalen Spitzengas-
08
04
dann möchte ich mich von blossen Marketing-Tricks distanzieren. Das Lokale sollte
wirklich auch lokal sein, nicht einfach ein
zweifelhaftes Label. Meine Gäste wissen
es zu schätzen, wenn der Schafskäse aus
dem Tösstal kommt und der Name des
Bauernhofes auf der Karte steht. Ich würde beispielsweise gerne auch Fische ausschliesslich aus dem Zürichsee anbieten,
aber der benötigte Nachschub wäre für
das Kongresshaus nicht gewährleistet.“
intermezzo: kulinarische
spitzenqualität in gediegener
atmosphäre.
tronomie und zuletzt als Küchenchef auf
einem Luxus-Kreuzfahrtschiff habe ich
mich dann immer wieder von den besten
Köchen inspirieren lassen. Unter anderem habe ich mich auch einmal beim legendären Konditor und Chocolatier Gaston Lenôtre in Paris weitergebildet.“
Haben Sie Vorbilder bei Ihrer Arbeit?
„Direkte Idole gab es eigentlich nie, aber
sicher Referenzgrössen. Wobei es mir immer um einen gewissen Stil ging, weniger
um berühmte Namen. Es klingt vielleicht
abgedroschen, aber vorbildhaft war und
ist für mich immer eine gewisse Ehrlichkeit bei dem, was man auf den Teller
bringt. Vorbildlich ist für mich, was authentisch ist.“
„Ich habe mich
immer wieder von
den besten Köchen
inspirieren lassen.“
Welche Trends spielen gegenwärtig in
der Gastronomie eine Rolle?
„Ein Trend ist wohl das Regionale: Man
holt die Dinge möglichst nicht von weit
her, sondern setzt auf lokale Produkte –
immer unter der Voraussetzung, dass die
Qualität stimmt. Wenn ich Trend sage,
Wie essen und kochen Sie, wenn Sie nicht
als Küchenchef arbeiten? Gibt es da gelegentlich auch einfach mal ein Käsebrot
oder gar eine Pizza aus dem Gefrierfach?
„Wenn ich auswärts essen gehe und genügend Zeit habe, lasse ich mich gerne
in Spitzenlokalen verwöhnen und inspirieren. Aber ich mag auch das gute Einfache: Eine richtige Metzgete oder etwas
Authentisches in einem Landgasthof sind
sehr in meinem Sinn. Zuhause stehe ich
übrigens nur gelegentlich in der Küche,
um etwas auszuprobieren. In der Regel
kocht meine Frau – und zwar, weil sie das
so will.“
mariopopo: “ocean”
foto: saskia edskes
intermezzo im
exklusiven kreis
Das Kongresshaus-Restaurant Intermezzo
steht für Gourmetgenuss in gediegener
Atmosphäre. Die kulinarische Spitzenqualität ist bereits mehrfach prämiert worden. Mit der Aufnahme in die Chaîne des
Rôtisseurs hat das Restaurant nun eine
weitere begehrte Auszeichnung erhalten.
Im Guide Bleu ist das Intermezzo bereits
ausgezeichnet worden. Die lobende Erwähnung im renommierten Guide Michelin und die Aufnahme in den Schlemmer
Atlas stellten eine weitere Bestätigung für
Urs Kellers Kochkunst und die hohe Qualität des Kongresshaus-Restaurants dar.
Seit September 2012 hängt nun die Tafel
der Chaîne des Rôtisseurs am Eingang
des Intermezzo. Mit dieser begehrten
Auszeichnung gehört das Restaurant zum
exklusiven Kreis von rund 200 der besten
Restaurants der Schweiz. Die Tafel als Bestätigung der Mitgliedschaft zeigt Freundinnen und Freunden der Gourmetküche,
dass man in den prämierten Lokalen an
der richtigen Adresse ist. Bereits 1248 gegründet und 1950 in Paris ‚wiedergeboren’, ist die traditionsreiche Confrérie de
la Chaîne des Rôtisseurs der Haute Cuisine verpflichtet und stellt die weltweit
grösste Feinschmeckervereinigung dar.
Die Chaîne-Auszeichnung wird erst nach
einem strengen Auswahlverfahren verliehen – eine wertvolle Auszeichnung für die
besten Adressen der Kochkunst.
Kunst als
Messeerlebnis
Mit der Fine Art Zurich und der Art International Zürich finden im Kongresshaus
schon seit vielen Jahren zwei bedeutende Kunstmessen statt. Beide sind feste Grössen im Zürcher Kulturprogramm und ziehen ein breites internationales Publikum an.
„Kunst – von der Antike bis zur Gegenwart“ titelt die Fine Art Zurich (www.fineartzurich.ch), die vor 40 Jahren vom Verband Schweizerischer Antiquare und Restauratoren (VSAR) als klassische Kunst- und Antiquitätenmesse gegründet wurde.
Mittlerweile hat sie sich zur bedeutendsten schweizerischen Messe für Kunst,
Antiken, Antiquitäten und Design entwickelt. Die prestigereiche, exklusive Messe
im Kongresshaus ist so einmalig wie die präsentierten Unikate. uw
09
Auch die vom 26. bis 30. September 2012
durchgeführte Ausgabe bot ein enormes
Spektrum von der Antike bis zur Gegenwartskunst und vom Museumsstück bis
zum erschwinglichen Einsteigerobjekt.
Neben aussereuropäischer – insbesondere asiatischer, afrikanischer und eth-
nographischer Kunst – sind in den letzten
Jahren vermehrt auch Möbel und Design
aus der Zeit von Art Déco, Bauhaus und
späteren Epochen in das Messeangebot
aufgenommen worden. „Man kann sich
an der Fine Art Zurich äusserst vielfältig
inspirieren lassen, einfach schauen, vergleichen und natürlich auch kaufen“, erläutert Messepräsidentin Régine Giroud
und fügt an: „Zürich ist der wichtigste
Kunsthandelsplatz der Schweiz. Es gibt
hier eine grosse Zahl international renommierter Galerien und Geschäfte. Wir
zürich als kunststadt
Mit der Art Basel, die jeden Sommer ein Publikum aus aller Welt in die Schweiz lockt, hat sich Basel einen
Namen als Kunststadt gemacht. Die wohl berühmteste internationale Kunstmesse wurde von der New York
Times sogar als „Olympiade der Kunst“ bezeichnet. Aber auch Zürich spielt eine Rolle in der Kunstszene:
Neben New York und London gehört Zürich zu den führenden Kunsthandelsstädten der Welt und bietet mehr
als 100 Galerien sowie über 50 Museen. Zu den ersten Museumsadressen zählen das Kunsthaus Zürich, das
Schweizerische Landesmuseum und das Museum Rietberg. Bei den Galerien gilt Zürich als Top-Destination
mit einer hohen Galeriendichte. Möchten Sie auf Museums- oder Galerientour gehen? Die Webseite der Art International Zürich bietet ein Verzeichnis wichtiger Zürcher Kunstinstitute und Galerien (www.art-zurich.com).
josep massana: “dialogo”, courtesy by casa taller
10
© FineArt Zürich
„Zürich ist der
wichtigste Kunsthandelsplatz der
Schweiz.“
sind stolz, dass die Fine Art Zurich mit
ihrer tollen Atmosphäre und den vielen
sehr schön dekorierten Ständen ein breites Publikum anzieht und offensichtlich
auch die jüngeren Generationen interessiert.“
Unkompliziert und lebendig
„Unser Ziel ist es,
junge Kunst
unverkrampft zu
präsentieren.“
Fotografie, Computerdesign, Live-Performance und Video-Installation zu erleben.
Während der Messe gibt es neben den
Ausstellungen viel Platz für persönliche
Gespräche und Gedankenaustausch. Wolf
Bottinelli vom Veranstalterunternehmen
BB International Fine Arts sieht denn auch
die Besonderheit der Messe vor allem in
ihrer Lebendigkeit und Vielseitigkeit: „Die
Art International präsentiert moderne und
junge Kunst erfrischend unverkrampft,
lebendig und vielseitig. Unser Ziel ist es,
zeitgenössische Kunst in möglichst vielen
Facetten zu präsentieren. Dabei gibt es
immer auch Gelegenheiten für Neuentdeckungen.“ Wer die beiden Kunstmessen
bisher verpasst hat, sollte nächstes Jahr
auf Entdeckungstour gehen.
Foto: Das Bild, Zürich
Auch die Art International Zürich (www.
art-zurich.com) ist ein Highlight des
Kunstmessekalenders. Die jährliche Kunstschau schafft einen interdisziplinären
Ausstellungsraum und einen Ort der Begegnung und des Austauschs für Kunstschaffende, Galeristen, Sammler und das
kunstinteressierte Publikum. Bei der 14.
Ausgabe vom 12. bis 14. Oktober 2012
wurde einmal mehr internationale Gegenwartskunst in einem breiten Überblick
präsentiert: Bei 70 Ausstellern aus 15
Ländern gab es hochkarätige Werke aus
den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur,
porträt:
angelica schütz
Hinter dem Vorhang
Damit Veranstaltungen so ablaufen können, wie es sich Kunden wünschen, braucht es viel Arbeit im Hintergrund. Räume müssen bestuhlt
und Einrichtungen vorbereitet werden, für Ordnung und Sauberkeit
gilt es immer von neuem zu sorgen. Angelica Schütz leitet den dafür
verantwortlichen Bereich Housekeeping mit 17 Mitarbeitenden. „Wir
arbeiten gewissermassen ‚hinter dem Vorhang’“, erklärt die gelernte
Hotelfachassistentin und findet: „Das Organisieren unter Zeitdruck ist
spannend und oft eine Herausforderung. Für Abwechslung sorgt eine
grosse Vielfalt von Events mit immer anderen Leuten.“ Nach der Hotelfachausbildung, einem Sprachaufenthalt in England sowie Tätigkeiten
in der Hotellerie und in einem Altersheim betreut Angelica Schütz seit
Juli 2010 den Hausdienst im Kongresshaus. Als Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit mag sie orientalischen Tanz und Robinson-Ferien auf
möglichst einfachen Malediven-Inseln – also Entspannung ganz ohne
logistische Aufgaben.
11
Wo Lady
Gaga wohnt,
bleibt geheim
Good News ist Marktleader der Schweizer Konzertbranche. Seit April 2012 führt
Gérard Jenni das Unternehmen als CEO.
Im Interview erzählt er, weshalb Künstler nach Zürich kommen und wie sich der
Konzertmarkt entwickeln könnte.
Gérard Jenni, wie bringt man eigentlich
internationale Musikstars nach Zürich?
„Früher wollten die Künstler in erster
Linie Promotion für ihre Platten machen. Und im Einzelfall spielten auch
persönliche Präferenzen wie etwa die
Verbundenheit mit einem Ort eine gewisse Rolle. Heute steht – wie in vielen Lebensbereichen – das Geld im
Vordergrund. Künstler reisen dorthin,
wo es einen guten Markt gibt, also ein
Publikum mit hoher Kaufkraft und relativ hohe Ticketpreise. Dazu kommen
logistische Gründe: Für Tourneen werden Routen geplant, die möglichst effizient absolviert werden können. In all
diesen Hinsichten ist Zürich als grösste
Schweizer Stadt mit kaufkräftigem Publikum und zentraler Lage in Europa
bestens aufgestellt.“
12
André Béchir hat während Jahrzehnten
Good News gleichsam verkörpert und
steht auch heute noch dem Unternehmen als Berater zur Verfügung. Welche
Rolle spielt er dabei?
„André Béchir war gewissermassen Mr.
Good News – das ist sicher mehr als ein
geflügeltes Wort. Wir haben uns bereits
1981 kennengelernt und seit 1996 in einer Bürogemeinschaft zusammengearbeitet. Meine Spezialität war seit jeher
die Planung und Umsetzung komplexer
Projekte, während er über ein exzellentes Beziehungsnetz in der Szene verfügt.
Dadurch konnte und kann er gleichsam
als Türöffner agieren und Good News oft
schon früh in eine gute Verhandlungsposition bringen. Aber auch hier gilt: ‚Weiche’ Werte wie Loyalität und Kontinuität
werden zunehmend durch die ‚harten’
Gesetze des Kommerzes abgelöst.“
Good News arbeitet auch mit dem Zürcher Kongresshaus als Veranstaltungsort zusammen. Welchen Stellenwert hat
das Haus im Musik- und Showbusiness
aus Ihrer Sicht?
„Das Kongresshaus Zürich ist aus meiner
Sicht stark geprägt durch die Partnerschaft mit der Tonhalle und verfügt mit
dem Kongresssaal über einen idealen
Veranstaltungsort für mittelgrosse Konzerte. Gegenüber Wettbewerbern, die
eher Clubcharakter haben und eine jüngere Zielgruppe ansprechen, eignet sich
das Kongresshaus besonders gut für höher positionierte Anlässe.
Wenn wir anfragen, ist das Kongresshaus allerdings leider oft schon
besetzt. Das liegt an der relativ
kurzen Planungsfrist von vier bis maximal zwölf Monaten für Konzerte
gegenüber dem in der Regel längeren Planungshorizont von Konferenzen, Ausstellungen und Messen.“
Welches waren die eindrücklichsten
Auftritte, die Sie bisher bei Good News
erlebt haben?
„Dieses Jahr sicher das Konzert von Bruce
Springsteen im Letzigrund. Rückblickend
haben mich die ersten Auftritte von
Riverdance sehr bewegt: Während drei
Die Good News Productions AG
wurde 1970 gegründet. 1972 übernahm André Béchir das Unternehmen und engagierte sich mit
Leidenschaft für die Idee, internationale Weltstars auf Schweizer
Bühnen zu bringen. Bis heute hat
Good News über 4’000 Konzerte
und Shows veranstaltet und ist
damit Marktleader der Schweizer Konzertbranche. André Béchir
hat 2000 das Unternehmen Good
News Productions AG an die Ringier AG und die DEAG verkauft. Mit
diesen beiden starken Besitzern
und Partnern im Rücken will Good
News auch in Zukunft eine führende Rolle im Schweizer Markt für
Live-Entertainment spielen. Seit
April 2012 leitet Gérard Jenni als
CEO das Unternehmen.
Wochen fand die Show hintereinander
im Hallenstadion statt und das Strahlen
auf den Gesichtern der Veranstaltungsbesucher hat uns täglich gezeigt, dass wir
einen guten Job gemacht haben.“
Welche erzählenswerten Anekdoten aus
dem Showbusiness gibt es?
„Ich habe gar nicht so direkt mit den
Künstlern zu tun – für Anekdoten bin ich
also kaum der Richtige. Für unsere Aufgabe bei Good News gilt im Gegenteil,
dass wir die Künstler vor dem Publikum
abschirmen und optimale Rahmenbedingungen für den Auftritt schaffen wollen.
Dieser Schutz bezieht sich allerdings
nicht auf die privaten Zeiten, etwa wenn
ein Star in der Bahnhofstrasse Shopping
macht – hier sind die Künstler sich selbst
und ihrer Entourage überlassen. Aber
ansonsten steht für uns als Veranstalter
Verschwiegenheit im Vordergrund. Wenn
also ein Journalist wissen will, in welchem Hotel Lady Gaga wohnt, dann sind
wir die falsche Adresse für heisse Tipps.
Die Künstler sind übrigens dankbar für
diese Diskretion.“
gérard jenni ist ceo des
marktleaders der schweizer
konzertbranche.
Wie wird sich der Konzert- und Unterhaltungsmarkt in Zukunft entwickeln?
„Die Frage ist: Wieviel Entertainment
werden sich Herr und Frau Schweizer
zukünftig leisten? Alle Antworten sind
natürlich spekulativ. Aber wir beobachten, dass das durchschnittliche Budget
für Unterhaltung etwa gleich bleibt. Und
wir sehen, dass das Publikum wählerischer und damit restriktiver wird. Wir
gehen entsprechend davon aus, dass
eine bereits bestehende Tendenz sich
akzentuieren wird: Man unternimmt
eher weniger, dafür leistet man sich
beim ausgewählten Anlass mehr, z.B. ein
teureres Ticket. Man muss ja bedenken:
Wir bewegen uns im Freizeitbereich, es
geht also nicht um Must-haves, sondern
Nice-to-haves. Unsere Unterhaltungsangebote stehen im Wettbewerb mit Sportevents, Theater, Oper, Kino und vielem
anderem. Mit Blick auf ein selektives
Publikum werden wir also bei der Auswahl und dem Einkauf von Showacts in
Zukunft noch mehr Vorüberlegungen
anstellen müssen. Und es gilt, entsprechende Vorsicht walten zu lassen, denn
wir übernehmen jeweils einen erheblichen Kostenblock in Form garantiert verkaufter Tickets. Somit steht Good News
gegenüber dem Künstler im Risiko.“
Zuletzt noch eine persönliche Frage: Was
ist Ihr Lieblingsort in Zürich?
„Ich bin ja gebürtiger Frauenfelder, lebe
aber seit dem Studium nun schon viele Jahre
in der Region Zürich. Einer meiner bevorzugten Orte in der Stadt ist der Sonnenberg –
und zwar wegen des Ausblicks.“
13
Die City Vereinigung Zürich setzt sich für
eine Verbesserung der politischen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in
der Stadt ein. Welche Schwerpunkte umfasst dieses Engagement? Und welchen
Stellenwert hat das Kongresswesen?
Präsident Milan Prenosil erläutert Ziele
und Massnahmen des Dachverbands.
Milan Prenosil, die City Vereinigung Zürich will sich gemäss Zielkatalog für eine
attraktive und lebenswerte Innenstadt
einsetzen. Welche Massnahmen stehen
dabei im Vordergrund?
„Als Dachverband vertreten wir die Interessen von über 1’350 Mitglied- und
Gönnerfirmen aus unterschiedlichsten
Bereichen. Entsprechend facettenreich
präsentieren sich die Interessen und Anliegen. Das alles überspannende Ziel ist
eine Verbesserung der politischen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen –
wobei wir keine politische Partei sind und
darum auch nicht vorbehaltlos parteipolitische Positionen vertreten.
milan prenosil, präsident der
city vereinigung zürich.
Unsere Arbeit basiert auf drei Hauptpfeilern. Der erste ist die Verkehrspolitik: Wir
setzen uns dafür ein, dass die Zugänglichkeit der Innenstadt für den Privatverkehr wie für den öffentlichen Verkehr
verbessert wird. Dabei stehen wir zum
sogenannten historischen ParkplatzKompromiss aus den 1990er-Jahren, aber
wir sind beispielsweise gegen die Einführung eines Road Pricings. Ein zweiter
Pfeiler ist die Aufwertung der Innenstadt:
Hier geht es neben anderem um Themen
14
„Zürich braucht
ein attraktives
Kongresszentrum.“
© „TEAM LUCY“, Ch. Keller Design AG, Daniele Marques Architekt, Adrian Schiess Künstler, Artemide Illuminazione S.A Ausführung
Für eine attraktive
Innenstadt
wie Night-Shopping, kundenorientierte
Ladenöffnungszeiten und aktive Marketingmassnahmen wie zum Beispiel die
beliebten Sommeraktionen in der Innenstadt. Wir setzen uns aber auch dafür ein,
dass die lokale Identität Zürichs mit der
charakteristischen historischen Kulisse,
den hier ansässigen Traditionshäusern
und den Einkaufsstrassen erhalten bleibt.
Und wir engagieren uns für aktuelle Anliegen: zum Beispiel für die Aufwertung
des bald autofreien Münsterhofs und für
ein Seerestaurant im Raum Bellevue/
Bürkliplatz. Drittens geht es darum, unsere Anliegen in der Öffentlichkeit bekannt
zu machen und auf demokratischem Weg
durchzusetzen. Dazu gehören regelmässige Gespräche mit der Politik, Behörden,
anderen Wirtschaftsverbänden, Einwohnerorganisationen und die Arbeit in Gremien und Projektgruppen.“
Welchen Stellenwert hat aus Ihrer Sicht
das Kongresswesen in Zürich? Wie
stehen Sie zum Projekt eines neuen
Kongresszentrums?
„Was ich in aller Deutlichkeit festhalten
möchte: Zürich braucht ein attraktives
Kongresszentrum. Ich finde es äusserst
bedauerlich, dass es unserer Stadt als
Wirtschaftsmotor der Schweiz bisher
nicht gelungen ist, ein zukunftsweisen-
des neues Kongresszentrum zu verwirklichen. Bei diesem Projekt geht es ganz
klar um ein Commitment zur Wirtschaft
und zur Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Bereichen, etwa der Kultur,
der Wissenschaft und der Forschung. Ein
Kongresszentrum ist eine ideale Plattform
für diese Vernetzung – und es leistet auch
einen Beitrag zur Aufwertung der Innenstadt. Die City Vereinigung wird zu dieser
Diskussion und zur Entscheidungsfindung ihren konstruktiven Beitrag leisten.“
„Es wäre toll, wenn
Zürich auch als
Kulturstadt wahrgenommen würde.“
Ein prominentes Zürcher Thema stellt die
Erneuerung der Bahnhofstrasse dar. Im
Frühjahr 2013 soll die Renovation beginnen. Wie beurteilt die City Vereinigung
dieses Projekt?
„Die fast zwei Jahre dauernden Erneuerungsarbeiten werden für erhebliche
Immissionen sorgen. Es wird eine schwierige Zeit für die bedeutendste Schweizer
City Vereinigung Zürich
Die City Vereinigung Zürich (www.cityvereinigung.ch) ist ein Dachverband
verschiedener Strassen- und Quartiervereinigungen sowie einzelner Branchen- und Berufsverbände in der Zürcher Innenstadt. Die Vereinigung vertritt
die Interessen von über 1’350 angeschlossenen Mitglied- und Gönnerfirmen,
die für insgesamt über 60’000 Arbeitsplätze verantwortlich zeichnen. Die City
Vereinigung ist weder eine politische Partei noch ein Arbeitgeberverband.
Präsident Milan Prenosil führt zusammen mit seinem Bruder Tomas – beide sind Neffen des Firmengründers Richard Sprüngli – seit 2003 in sechster
Generation die Zürcher Confiserie Sprüngli.
Einkaufs- und Flaniermeile sein und sie
wird voraussichtlich negative wirtschaftliche Spuren hinterlassen. Daher stellt der
möglichst gute Zugang zu den Geschäften
ein Kernanliegen dar. Mit der geplanten
Erhöhung des Trameinstiegs entsteht ja
quasi ein ‚Kanal’ mitten durch die Bahnhofstrasse, wodurch das Überqueren erschwert wird. Ich möchte den Behörden
ein Kränzchen für die enge Zusammenarbeit winden: Das Tiefbauamt ist auf die
entsprechenden Bedenken eingegangen
und so wird es Traversen (sogenannte Kissenlösungen) auf der Höhe der Tramstation Rennweg/Augustinergasse geben.
Das Boulevard- und Flaniergefühl aller-
dings wird wohl kaum unterstützt durch
den Tram-‚Kanal’.“
Was mögen Sie an Zürich besonders?
„Ich liebe den See. Und ich schätze das
Niederdorf und das Limmatquai vor
allem als schöne Jugenderinnerung. Besonders wichtig ist mir das Kulturangebot. In einer Stadt darf sich nicht alles
ausschliesslich um Kommerz drehen.
Kunst und Kultur sind wichtige Aspekte,
daher hat die City Vereinigung beispielsweise die diesjährige Freiluft-Ausstellung
‚Art and the City’ unterstützt. Ich fände es
toll, wenn Zürich im In- und Ausland auch
als Kulturstadt wahrgenommen würde.“
kongresshauszürich:vielfaltalsprogramm
www.kongresshaus.ch
Restaurants
Klub
Der Veranstaltungskalender informiert
laufend über das Programm an öffentlichen Kongressen, Messen, Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten, Musicals,
Comedies und Bällen. Möchten Sie regelmässig über Events und Angebote
informiert sein und Kochrezepte und
Weintipps aus dem Kongresshaus bekommen? Dann abonnieren Sie online
unseren monatlichen elektronischen
Newsletter.
intermezzo
Das Gourmetrestaurant mit gediegener
Atmosphäre. Ausgezeichnet im Guide
Bleu, aufgeführt im Guide Michelin, Mitglied Chaîne des Rôtisseurs.
adagio
‚Celebrate with Style’ mit wechselndem
Programm, Bar mit raffinierten Cocktails.
Der Klub kann auch als Eventlocation
gemietet werden.
Mo bis Fr 11.30–15 Uhr, 17.30–23.30 Uhr;
Sa/So geschlossen, T +41 (0)44 206 36 42,
[email protected]
Di bis Do, 21–2 Uhr; Fr/Sa 21–4 Uhr
T +41 (0)44 206 36 66,
www.adagio.ch, [email protected]
brasserie
Marktfrische Küche für den Lunch oder
einen unkomplizierten Snack zwischendurch und am Abend.
Mo bis Fr 8–23.30 Uhr, Sa/So 11–23.30 Uhr,
T +41 (0)44 206 36 38
Impressum
Herausgeber: Betriebsgesellschaft Kongresshaus Zürich AG Redaktion: Mark Sommerhalder (www.markphilipp.ch) Gestaltung: Nadja Aventaggiato
(www.guenterkuster.ch) Druck: Druckerei Geyer GmbH
15
AllBlues Konzert AG
Betriebsgesellschaft Kongresshaus Zürich AG, Gotthardstrasse 5, Postfach 2523, CH-8022 Zürich
T +41 (0)44 206 36 36, [email protected], www.kongresshaus.ch

Documentos relacionados