PersPektiveN verbiNdeN AlenA Schemmer · PetrA Ute Stock SArAh

Transcrição

PersPektiveN verbiNdeN AlenA Schemmer · PetrA Ute Stock SArAh
90 Jahre
und mehr
A l e n a S ch e m m e r · P e t r a U t e Sto ck
Sarah Röttgermann · Stefan Biniasch
PerspektiveN verbindeN
Geschäftsbericht 2011
Kerstin Dünschede · Michael Franke
Stephanie Teggers · Uwe Massenberg
90 Jahre
und mehr
802 Mitarbeiter
und jede Menge
Perspektiven
Unser Geschäftsmodell ist ausschließlich von Firmen- und Privatkunden getragen.
Ihr Vertrauen in unsere Bank macht uns unabhängiger von den Verwerfungen an
den Kapitalmärkten. In Verbindung mit unserer bewusst konservativen Risikopolitik
sorgt dieses Geschäftsmodell nicht nur für den Gleichlauf der Kunden- und der
Eigentümerinteressen. Es stellt die maßgebliche Grundlage für unseren Erfolg in
den vergangenen Jahren dar. Dies wird auch in Zukunft so bleiben.
Fabian Bernhard Graf · Kerstin Sippel
Katja vom Bruch · Thomas Brinkhöfer
3
Kurzübersicht
Jürgen Fühles · Sonja Mariele Busch
Michaela Wolter · Corinne Metz · Anja
in Mio. €
2007
2008
2009
2010
2011
Geschäftsvolumen
4.081
4.208
4.170
4.018
3.974
Bilanzsumme
3.859
4.022
4.030
3.874
3.843
Kundenkreditvolumen
3.175
3.207
3.042
3.065
3.088
Kundeneinlagen
2.922
3.066
2.986
2.986
2.977
Eigenkapital gemäß Bilanzausweis
(inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken, aber ohne Bilanzgewinn)
Dividende je Aktie in €
Rohertrag
213
215
279
286
294
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
134,9
131,9
151,0
152,4
146,3
Verwaltungsaufwand
91,8
90,3
99,0
96,7
94,2
Risikovorsorge
20,2
16,5
19,0
21,1
17,0
Betriebsergebnis
22,9
25,1
33,0
34,7
35,1
Eigenkapitalrentabilität 1) in %
6,0
7,7
9,6
8,9
11,3
Kosten-Ertrags-Relation 2) in %
68,1
68,4
65,5
63,4
64,4
Gesamtkapitalquote gemäß § 10 KWG in %
10,2
8,9
11,0
12,0
12,7
Verhältnis von Ausleihungen zu Einlagen
0,85
0,82
0,81
0,83
0,86
Modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote 3) in %
4,63
4,61
6,22
6,59
6,73
1)
Jahresüberschuß vor Steuern vom Einkommen und Ertrag im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital gemäß Bilanzausweis (ohne Bilanzgewinn).
2)
Verhältnis von Verwaltungsaufwand zum Rohertrag.
3)
Leverage Ratio in % gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 16 KWG.
mann · Volker Pauly · Martin Eickholt
Dittert · Guido vom Felde · Angela Kaya
INHALT
Nicole Beer · Sabine Peters · Thomas
Annemarie Krüger · Norena Rosenow ·
4 An unsere Aktionäre
4
Aktionärsbrief
6Vorstand
8
Aufsichtsrat
12Corporate-Governance-Bericht
28Bericht des Aufsichtsrates
48
Unsere Aktie
51
Aktionärsbeziehungen und Öffentlichkeitsarbeit
56Europäische Staatsschuldenkrise: Ursachen und Perspektiven
62Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen
76 Geschäftsmodell
76
Privatkunden & Wirtschaftlich Selbstständige
88
Private Banking & Wealth Management
94
Firmenkunden & Internationales Geschäft
104
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
112Kulturelles und gesellschaftliches Engagement
2
Stephan · Berit Müller-Kaufmann
· Peter Kuschel · Heike Stürznickel
122 Lagebericht
176 Weitere Informationen
176Direktoren
122Ertragslage
128Vermögens- und Finanzlage
180Standorte
133Risikobericht
181Tochtergesellschaften
140Internes Kontrollsystem für die Rechnungslegung
182
142
186Impressum
Prognosebericht
146 Jahresabschluss
146
Gewinn- und Verlustrechnung
148Bilanz
150
Anhang
150
Angaben zur Bilanzierung und Bewertung
157Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
168
Außerbilanzielles Geschäft
170
Mandate
172
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
173
Gewinnverwendungsvorschlag
174Bestätigungsvermerk
3
Glossar
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
An unsere Aktionäre
Aktionärsbrief
Dr. Thomas A. Lange · Christian Wöstmann
T h i ss e n · U r s ul a F i e r l i n g s · H o lg e r
Vorsitzender DES VORSTANDES
4
An unsere Aktionäre
das Jahr 2011 stand erneut unter dem Vorzeichen einer möglichen Staatsinsolvenz Griechenlands. Nachdem das erste
Rettungspaket nicht ausreichte, wurde ein zweites und größeres auf den Weg gebracht, dessen Auszahlungsvoraussetzungen erst vor wenigen Tagen erfüllt worden sind. Ob es reicht, bleibt offen. Skepsis ist angebracht. Die Unsicherheiten,
die durch diese Entwicklungen ausgegangen sind, haben die Kapitalmärkte nachhaltig belastet. Hinzu kamen weitere
Schockwellen, die insbesondere durch die sogenannten Stresstests der systemrelevanten Institute durch die Europäische
Bankenaufsicht ausgelöst wurden und weiteren Eigenkapitalbedarf aufzeigten. Die zwischenzeitlich in Europa wiedergewonnene Finanzmarktstabilität wurde erneut in Zweifel zogen.
Und trotzdem legen wir für das Geschäftsjahr 2011 ein gutes Ergebnis vor. Das Betriebsergebnis mit 35,1 Mio. € ist das
höchste, das wir je erwirtschaftet haben. Und der Jahresüberschuss ist mit 18,5 Mio. € der zweithöchste, den wir je erzielen
konnten.
Ursächlich für das gute Ergebnis ist in erster Linie ein stabiler Zinsüberschuss, der trotz eines starken Margendrucks exakt
dem Vorjahr entspricht. Hinzu kommt ein nach wie vor straffes Kostenmanagement sowie eine entspannte Risikovorsorge –
sowohl im Kreditgeschäft als auch beim Alternativen Kreditportfolio. Weniger erfreulich hat sich das Provisionsergebnis
entwickelt. Maßgeblich für den Rückgang war im Wesentlichen das Wertpapiergeschäft, denn insbesondere im letzten
Quartal 2011 kam es aufgrund der negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten zu einem „Käuferstreik“. Auch das
Zins- und Währungsmanagement entwickelte sich verhalten.
Im Jahr 2011 haben wir die prozessuale Neuordnung der Kreditrisikosteuerung abgeschlossen. Dasselbe gilt für den Aufbau
der Einheit „Strukturierte Finanzierungen“ sowie die Optimierung unserer Zahlungsverkehrslösungen für unsere mittelständischen Kunden. Die NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH ist gegründet und wird vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Zustimmung in Kürze ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen. Unsere Vermögensverwaltung wurde durch Focus Money
und n-tv im Rahmen einer unabhängigen Untersuchung mit „herausragend“ bewertet. Das ist die Höchstnote. Parallel
dazu wurde unsere NATIONAL-BANK als „Aufsteiger des Jahres“ klassifiziert. Das alles zeigt: Unsere in der Vergangenheit
getroffenen Entscheidungen sind nachhaltig und tragen den Erfolg unserer Bank.
U3
Geschäftsbericht 2011
2010der
derNATIONAL-BANK
NATIONAL-BANKAG
AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Aktionärsbrief
Für das gute Ergebnis schulden meine Kollegen und ich Dank – Dank an unsere Kunden für ihr Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit und Kompetenz, in unsere Verlässlichkeit und Solidität; Dank an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die in einem schwierigen Umfeld Beachtliches geleistet haben. Sie haben unsere Kunden mit hohem persön­lichen Einsatz
unabhängig und umfassend beraten, gemeinsam im Team intelligente und bedarfsgerechte Lösungskonzepte entwickelt sowie vielfältige Projekte und neue aufsichtsrechtliche Vorgaben beherzt umgesetzt.
Wir schlagen der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende in Höhe von 1,00 € je Aktie vor. Parallel dazu möchten wir
Sie durch eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis 15:1 am Erfolg unserer Bank beteiligen. Sie erhalten
für 15 Aktien zusätzlich eine neue Aktie. Wir wollen damit sowohl den guten Ergebnissen der Jahre 2010 und 2011 als auch
der Tatsache Rechnung tragen, dass das Alternative Kreditportfolio, also unsere verbrieften und zum Teil mit Sicherheiten
unterlegten Kreditforderungen,
unter
ökonomisch sinnvollen Bedingungen nahezu vollständig abgebaut worden ist. Die
Vorsitzender DES
VORSTANDES
weitere Stärkung der Risikotragfähigkeit unserer Bank wird aber auch zukünftig eine der Zielsetzungen unseres Handelns
sein. Aus diesem Grund haben wir die Eigenkapitalrendite auf einen Zielkorridor zwischen 10 und 15 Prozent abgesenkt,
während wir unsere Kapitalquote auf eine Größenordnung zwischen 12 und 15 Prozent erhöhen wollen. Wegen der nach wie
vor schwierigen Rahmenbedingungen sind wir davon überzeugt, dass es sich hierbei um einen guten Ansatz handelt, eine
nachhaltige Unternehmensführung mit einer attraktiven Rendite in Einklang zu bringen.
Wir sind zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr gegangen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass das zwischenzeitlich
auf den Weg gebrachte zweite Rettungspaket für Griechenland möglicherweise nicht ausreichend ist, verfügen wir über
solide Grundlagen für unser auch zukünftiges Wachstum. Anders als bei anderen Instituten bedarf es keines Umbaus.
Unser Geschäft ist ausschließlich von unseren Kunden getragen. Einen Eigenhandel betreiben wir nicht, um damit wesentliche Bestandteile unseres Ergebnisses zu erwirtschaften. Unsere Beratung ist neutral, denn wir entwickeln und verkaufen
keine eigenen Produkte. Und wir werden uns auch zukünftig nicht an dem ruinösen Preiswettbewerb für Spareinlagen
beteiligen. Zu oft wird vergessen: je höher der Zinssatz, desto höher das Ausfallrisiko. Dies umso mehr, als die Anbieter
mit den höchsten Zinsen häufig zu jenen Instituten zählen, die in ihrem jeweiligen Heimatmarkt zuvor einer staatlichen
Stützung bedurften.
Meine Kollegen und ich freuen sich schon heute auf die Hauptversammlung am 16. Mai 2012, wie immer in der Philharmonie
Essen, in der wir Ihnen unseren Bericht vortragen und für ergänzende Fragen zur Verfügung stehen. In der Hoffnung auf Ihr
zahlreiches Erscheinen verbleibe ich,
mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Thomas A. Lange
Vorsitzender des Vorstandes
NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft
Essen, den 12. März 2012
U4
An unsere Aktionäre
· J a s m i n Sa u e r · K n u t P o h l · Sa n d r a
Abt · Martina Kirchheim · Antje Kiefer
U5
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Vorstand
Uwe Lindner · Klaus Frick · Kerst
Sohns · Doris Trümner · Christian
Klaus G. Frick
Dr. Thomas A. Lange
6
Uwe Lindner
Uwe Lindner, geb. 1956
Klaus G. Frick, geb. 1963
Vorstandsmitglied seit 2007
Bestellung bis Januar 2017
Vorstandsmitglied seit 2004
Bestellung bis Dezember 2013
Bereichsvorstand seit 2011
(kein aktienrechtliches Vorstandsmitglied)
• Compliance
• Controlling
• Geldwäsche-/Fraud-Prävention
• Kreditrisikosteuerung
• Personal
• Recht
• Revision
• Risikocontrolling
• Services
• Unternehmenskommunikation
• Vorstandsstab
• Asset Management
• Customer Relationship Management
• Firmenkunden
• Handel
• Internationales Geschäft
• Organisation
• Private Banking & Wealth Management
• Privatkunden & Wirtschaftlich Selbstständige
• Treasury
• Versicherungsgeschäft
Dr. Thomas A. Lange, geb. 1963
Vorsitzender
7
An unsere Aktionäre
in Kleinlein · Julia Junker · Sylvia
Kasperek · Hans-Jürgen Mönkemeyer
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Aufsichtsrat
Bernd Jatzwauk · Michael Schwarz
Pet ra Szabel · Arndt Pallasch · Phill
Aufsichtsrat
Reinhold Schulte, Dortmund
Vorsitzender
Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe,
Dortmund und Hamburg
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans-Peter Keitel, Essen
Stellvertretender Vorsitzender
Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V.
Birgit Elsner*, Duisburg
NATIONAL-BANK AG
Dr. Friedrich Janssen, Essen
Ehem. Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG, Essen
E. Jürgen Lindlar, Köln
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes des Prüfungsverbandes
deutscher Banken e. V.
Dr. Dr. h.c. Jochen Melchior, Essen
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der STEAG AG, Essen
Dr. Matthias Mitscherlich, Mülheim a.d. Ruhr
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Ferrostaal AG, Essen
Daniela Römer*, Essen
NATIONAL-BANK AG
Gregor Wildförster*, Gelsenkirchen
NATIONAL-BANK AG
Die mit * gekennzeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates wurden von den Arbeitnehmern gewählt.
8
· Janine Alester · Kathrin Bauer
ip Becker · Dominik Müsslin · Marcel
Präsidial- und Risikoausschuss
An unsere Aktionäre
des Aufsichtsrates
Reinhold Schulte
Vorsitzender
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans-Peter Keitel
Stellvertretender Vorsitzender
Dr. Friedrich Janssen
9
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
0 An unsere Aktionäre
0 Geschäftsmodell
0 Lagebericht
0 Jahresabschluss
0 Weitere Informationen
„Kontinuität – das ist für mich die Summe aus Verlässlichkeit,
Beständigkeit und Nachhaltigkeit.“
Kress · Inge Danjou · Susanne Kurz ·
Mirko Gummersbach · Joana Biallas
Büro Dr. Lange
· Jeannette Stifter · Bernhard Elsner
· Torsten Schulzki · Sascha Dinklage
Kontinuität
Das Geschäftsmodell unserer Bank basiert auf gelebter Nachhaltigkeit. Das bezieht sich
in erster Linie auf die Beziehung zu unseren Kunden sowie zu unseren Mitarbeitern und
Eigentümern. Viele haben sich viele Jahre weit über das notwendige Maß hinaus in
unserer Bank engagiert und damit durch ihre Leistungen zum Wachstum und Erfolg
unseres Hauses beigetragen.
Zum Beispiel Inge Danjou: Seit mehr als zehn Jahren koordiniert sie das Büro des
Vorstandsvorsitzenden der NATIONAL-BANK. Hier laufen alle wichtigen Fäden
zusammen. Gerade an dieser Schnittstelle macht die Erfahrung, Verlässlichkeit und
Professionalität die Stabilität aus. Kontinuität ist kein Zufall, sondern präzise,
zuverlässige und gleichbleibend engagierte Leistung.
„Alles eine Frage der Koordination“, sagt sie, „und der inneren Einstellung.“
Denn Verlässlichkeit und Gelassenheit sind nach Ansicht von Inge Danjou zwei
Seiten derselben Medaille. „Und genau darauf kommt es an.“
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Corporate-Governance-Bericht
Miriam Klußmann · Petra van Doorn
A n d r e a s L a a k s · J a n n e t t D u dj a n ·
Verantwortungsbewusste und transparente Unternehmensführung
Verantwortungsvolle Corporate Governance hat in der NATIONAL-BANK von jeher einen sehr hohen Stellenwert. Daher unterstützen wir – Aufsichtsrat und Vorstand – den Deutschen Corporate-Governance-Kodex und die damit verfolgten Ziele und Zwecke.
Vor dem Hintergrund der ganz bewusst nicht zum Handel an einer deutschen Börse zugelassenen
NATIONAL-BANK Aktie haben Vorstand und Aufsichtsrat 2010 entschieden, unserer NATIONALBANK einen eigenständigen Corporate-Governance-Kodex zu geben, der den Besonderheiten
unserer Bank als nicht börsennotiertem und bislang nicht kapitalmarktorientiertem Unternehmen optimal Rechnung trägt. Der Corporate-Governance-Kodex wird auf unserer Website unter
www.national-bank.de/WIR ÜBER UNS/Unternehmensprofil/Corporate Governance veröffentlicht.
Frau Beate Falkenroth, Leiterin des Vorstandssekretariats, war bis zum 30. Juni 2011 CorporateGovernance-Beauftragte der NATIONAL-BANK. Im Zuge der Übernahme weiterführender Aufgaben in unserer Bank wurde diese Verantwortung zum 1. Juli 2011 auf Herrn Dr. Gregor Stricker, Leiter Vorstandsstab, übertragen. Unsere Corporate-Governance-Beauftragten sind die Ansprech­
partner für alle Fragen in Bezug auf die Corporate Governance. Ihnen kommt die Aufgabe zu,
Aufsichtsrat und Vorstand bei der Umsetzung des Deutschen Corporate-Governance-Kodex
beziehungsweise der Fortentwicklung des Corporate-Governance-Kodex der NATIONAL-BANK
eigenverantwortlich zu beraten und über die Umsetzung durch die Bank zu berichten.
Vorstand
Der Vorstand der NATIONAL-BANK leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Bis zum
31. Mai 2011 bestand er aus den Herren Dr. Thomas A. Lange als Sprecher bzw. ab 11. Februar 2011
als Vorsitzendem sowie den Herren Uwe Lindner und Karlheinz Nellessen.
Seit dem 1. Juni 2011 führen die Herren Dr. Lange und Lindner die NATIONAL-BANK allein. Der
Aufsichtsrat ist sich bewusst, dass die Führung der Bank durch nur zwei Vorstände angesichts
der Verwerfungen auf den Kapitalmärkten sowie in Anbetracht der Vielzahl aufsichtsrechtlicher
12
Neuerungen eine ganz besondere Herausforderung darstellt. Umso mehr dankt er dem Vorstand
für das weit überdurchschnittliche Engagement, was sowohl vor dem Hintergrund der geschilderten Rahmenbedingungen als auch des sehr guten Geschäftsergebnisses der Bank zu bewerten
ist. Es entspricht der geltenden Beschlusslage des Aufsichtsrates, den Vorstand auf drei Personen zu erweitern. So ist für die zukünftige Leitung sowohl des Firmenkundengeschäfts als
auch der Handelsabwicklung (Bereich Services) Herr Klaus G. Frick vorgesehen. Sobald die hierfür erforderliche Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorliegt, ist
vorgesehen, dass er in den Vorstand der Bank aufrückt. Bis dahin verantwortet er das Firmen­
kundengeschäft der Bank als Bereichsvorstand und berichtet insofern an Herrn Lindner, der
das Firmenkundengeschäft als Vorstandsmitglied vorübergehend zusätzlich verantwortet. Herr
Dr. Lange verantwortet in der Übergangszeit zusätzlich die Handelsabwicklung (Bereich Services).
Der Vorstand ist an das Unternehmensinteresse gebunden und der nachhaltigen Steigerung des
Unternehmenswertes sowie den Interessen von Kunden, Aktionären und Mitarbeitern verpflichtet. Er entwickelt die strategische Ausrichtung der Bank, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt
konsequent für ihre Umsetzung. Ausdruck dessen ist die unter der Überschrift „Winning 2012“
stehende strategische Planung der Geschäftsjahre 2010 bis 2012, die der Vorstand im Herbst
2009 verabschiedet hat. In ihr beabsichtigt der Vorstand bis 2012 eine Eigenkapitalrentabilität
(Return on Equity) vor Steuern zwischen 15 und 20 % sowie eine Kosten-Ertrags-Relation (CostIncome-Ratio) von 60 bis 65 % zu erreichen. Parallel dazu soll eine Eigenmittelquote (Capital
Ratio) von 10 bis 12 % sowie für ein Verhältnis zwischen Ausleihungen und Einlagen (Loan-toDeposit-Ratio) von < 1 erreicht werden. Die Beschlussfassung des Vorstandes unter Bezugnahme
auf die zuletzt genannten beiden Größen sowie die gebildeten Korridore sollte beziehungsweise
soll sicherstellen, dass es auf eine nachhaltige Entwicklung der Bank und nicht auf ein singuläres
Renditeziel ankommt. Dabei steht die strategische Planung unter den Voraussetzungen
• keiner neuerlichen Marktverwerfungen,
• eines normalisierten Zinsniveaus,
• stabiler Bewertungen,
• im Vergleich zur Vorkrisenzeit erhöhter Margen sowie
• eines moderaten Wirtschaftswachstums.
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An unsere Aktionäre
· Frau ke Hariegel · Marion Gebken
· Ulrich Radermacher · Heinz Joachim
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
P o h l e · K a i W i l h e l m H esse l e r · Ba r b
M ä r k e r · R o l f L a u t e r b a c h · Pat r i c i a
Vor dem Hintergrund der neuen aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die unter der Überschrift
Basel III stehen, hat der Vorstand die strategische Planung der Bank für die Jahre 2012 bis 2014
fortgeschrieben. Dabei hat er den Begriff „Winning 2012“ beibehalten, weil das Geschäftsjahr
noch nicht abgeschlossen ist. Der Vorstand hat die darin enthaltenen Ziele den neuen aufsichtsrechtlichen Entwicklungen entsprechend angepasst. Wie schon im Geschäftsbericht 2010 (Seite
14) angesprochen, bedurfte der bislang angestrebte Verzinsungsanspruch auf das Eigenkapital
zwischen 15 und 20 % einer Korrektur. Insofern hat der Vorstand die angestrebte Eigenkapitalrendite vor Steuern nunmehr in einem Korridor zwischen 10 und 15 % festgesetzt. Parallel dazu
erfolgte eine Anhebung des Korridors für die Kapitalquote von ursprünglich 10 bis 12 % auf 12 bis
15 %. Die weiteren Zielkorridore sowohl für die Kosten-Ertrags-Relation als auch das Verhältnis
zwischen Ausleihungen und Einlagen blieben unverändert. Damit hat der Vorstand in der Nachhaltigkeit seiner Unternehmensführung den neuen Rahmenbedingungen entsprochen.
Der Vorstand gewährleistet ein effizientes Risikomanagement und Risikocontrolling. Er führt die
Geschäfte der NATIONAL-BANK nach den Gesetzen, der Satzung, seiner Geschäftsordnung (einschließlich der Geschäftsverteilung), unternehmensinternen Richtlinien und den jeweiligen Anstellungsverträgen. Dabei hat er sämtliche aufsichtsrechtliche Vorgaben zu beachten. Der Vorstand arbeitet mit den anderen Organen der NATIONAL-BANK und den Arbeitnehmervertretern
vertrauensvoll zusammen.
Die Zuständigkeit der Vorstandsmitglieder ist im Geschäftsbericht auf Seite 7 dargestellt. Interessenkonflikte von Vorstandsmitgliedern im Sinne des Corporate-Governance-Kodex der NATIONALBANK sind im Berichtsjahr 2011 nicht aufgetreten.
Fortbildung des Vorstandes
Zur eigenverantwortlichen Leitung des Unternehmens durch den Vorstand der NATIONAL-BANK
gehört auch die eigenverantwortliche Sicherstellung einer regelmäßigen Fortbildung. Der Vorstand
entspricht dieser Selbstverständlichkeit durch
• Seminare,
• Selbststudium und
• Ausübung von Mandaten.
In der Sitzung des Aufsichtsrates am 25. November 2011 hat sich der Aufsichtsrat von der Fortbildung der Vorstandsmitglieder sowie dem zukünftigen Vorstandsmitglied Klaus G. Frick überzeugt.
14
ara Meier · Cat rin Rubart · Manuela
Herzog · Kristina Alfredsson · Birgit
Der Aufsichtsrat beschließt über das Vergütungssystem des Vorstandes und die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder einschließlich der einzelnen Vergütungselemente. Der
Präsidial- und Risikoausschuss des Aufsichtsrates bereitet die Entscheidung des Aufsichtsrates
vor und setzt die Beschlüsse des Aufsichtsrates über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder und die wesentlichen Vertragselemente in entsprechende Anstellungs- und
Versorgungsverträge mit den einzelnen Vorstandsmitgliedern um. Dem Präsidial- und Risikoausschuss gehören die Herren Reinhold Schulte als Vorsitzender, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. HansPeter Keitel als stellvertretender Vorsitzender sowie Dr. Friedrich Janssen an.
Im Berichtsjahr wurden die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder Dr. Lange und Lindner zum
1. Februar 2011 auf eine neue vertragliche Grundlage gestellt. Grund für die Neuregelung der
Vorstandsdienstverträge der Herren Dr. Lange und Lindner ist das Gesetz über die Angemessenheit der Vorstandsvergütung vom 31. Juli 2009 sowie das Rundschreiben der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht zu den „Aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Vergütungssysteme von Instituten“ vom 18. Dezember 2009. Danach ist bei Abschluss einer Versicherung
durch die Gesellschaft zur Absicherung eines Vorstandsmitgliedes gegen Risiken aus dessen
beruflicher Tätigkeit ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis mindestens zur
Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitgliedes vorzusehen. Diese Selbstbehaltregelung gilt allerdings nicht, solange die Gesellschaft gegenüber dem
Vorstand aus einer vor dem 8. August 2009 geschlossenen Vereinbarung zur Gewährung einer
D&O Versicherung ohne Selbstbehalt verpflichtet ist.
Aufsichtsrat und Vorstand legen Wert auf die Feststellung, dass die Vorstandsmitglieder Dr. Lange
und Lindner nicht nur nach eigener rechtlicher Überzeugung, sondern auch unter Berücksichtigung eines Rechtsgutachtens von Hogan Lovells International LLP über Dienstverträge verfügten, die – mit Ausnahme einer Kündigung und eines möglicherweise erfolgten Neuabschlusses –
eine Umsetzung des aufsichtsrechtlich neu geforderten Selbstbehaltes ausgeschlossen hätten.
Insofern wäre es dem Aufsichtsrat mangels Kündigungsgrund rechtlich unmöglich gewesen, den
Selbstbehalt zu vereinbaren. Vor dem Hintergrund ihres eigenen konservativen unternehmerischen
Selbstverständnisses haben die Vorstandsmitglieder Dr. Lange und Lindner dem Aufsichtsrat
eigeninitiativ und freiwillig die Bereitschaft signalisiert, neue Dienstverträge mit einem vertraglich vereinbarten Selbstbehalt abzuschließen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn diese
vertragliche Schlechterstellung der Vorstandsmitglieder wurde nicht durch zusätzliche Zahlungen teilweise oder vollständig kompensiert. Insofern haben die Vorstandsmitglieder freiwillig ihre
vertragliche Position verschlechtert.
15
An unsere Aktionäre
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
E l sn e r · N a d i n e S ch ö n i n g · I n g o - M i c
Wittkowski · Martina Hornik · Dian
Vor dem Hintergrund des Eintritts in den Ruhestand zum 31. Mai 2011 hat der Aufsichtsrat davon
abgesehen, bei Herrn Karlheinz Nellessen eine neue Regelung herbeizuführen.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich – wie schon zuvor – aus
• einer erfolgsunabhängigen Vergütung,
• einer erfolgsbezogenen variablen Vergütung sowie
• einer Pensionszusage
zusammen.
Die Vergütung ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Angesichts der
Kursfestsetzung durch den Vorstand enthält die Vergütung keine aktienbasierten Bestandteile.
Ziel des Aufsichtsrates ist es, hier mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Die Vergütung berücksichtigt die Aufgaben und Leistungen der einzelnen Vorstandsmitglieder und steht in einem
angemessenen Verhältnis zur Lage und zum Erfolg des Unternehmens. Sie entspricht auch im
vertikalen Vergleich aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank einer üblichen Vergütung.
Zu den erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteilen zählen das Grundgehalt und die Sachbezüge. Das Grundgehalt des Vorstandes beläuft sich auf insgesamt 870.250 € (Vorjahr 1.046.600 €).
Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenen Beträge sind unterschiedlich. Sie werden
in gleichen monatlichen Beträgen ausgezahlt. Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus
der Dienstwagennutzung und Versicherungsbeiträgen sowie darauf entfallende Steuern. Sie betragen 143.912 € (Vorjahr 250.447 €).
Neben den Festbezügen erhalten die Mitglieder des Vorstandes eine variable Vergütung, die
unter Berücksichtigung der Gesamtperformance der Bank ermittelt wird. Sie ist in das pflichtgemäße
Ermessen des Aufsichtsrates gestellt. Dabei wird die individuelle Leistung jedes Vorstandsmitgliedes im Hinblick auf das Ergebnis als Bezugspunkt genommen. Die Nachhaltigkeit wird
in einer Drei-Jahres-Rückschau berücksichtigt. Die variable Vergütung wird im Anschluss an die
Hauptversammlung in einem Betrag ausgezahlt. Im Berichtszeitraum hat sie sich auf insgesamt
970.000 € (Vorjahr 960.000 €) belaufen. Das im Vorjahresbericht formulierte Ziel, das Verhältnis des Grundgehaltes zur variablen Vergütung bereits 2011 in ein Verhältnis von 60:40 zu bringen, wurde damit noch nicht erreicht. Vor dem Hintergrund, dass der Vorstand im Berichtsjahr
über einen Zeitraum von sieben Monaten aus nur zwei aktienrechtlichen Vorstandsmitgliedern
bestand, erscheint angesichts der damit verbundenen Mehrbelastung auf der einen sowie des
16
exzellenten Ergebnisses auf der anderen Seite eine Abweichung von dem genannten Ziel als gut
vertretbar. Im Vertikalvergleich der Vergütung der Vorstandsmitglieder mit den durchschnittlichen Mitarbeiterbezügen besteht auf Bruttobasis (vor Steuern) eine Relation von 13:1 und auf
Nettobasis (nach Steuern) eine Relation von 11:1.
Boni im Sinne kurzfristiger Geschäftserfolge wurden und werden seither weder für den Vorstand
noch für Mitarbeiter der NATIONAL-BANK gezahlt. Das entspricht unserem konservativen unternehmerischen Selbstverständnis.
Vorstandsmitgliedern und ehemaligen Mitgliedern des Vorstandes sowie deren Hinterbliebenen
gewährt die Bank eine Altersversorgung.
Gegenüber Mitgliedern des Vorstandes bestand ein kurzfristiger Kontokorrentkredit in Höhe von
8 Tsd. €.
Im Berichtszeitraum hat – wie schon in den Vorjahren – kein Mitglied des Vorstandes Leistungen
oder entsprechende Zusagen von einem Dritten in Bezug auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten.
Vergütung des Aufsichtsrates
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten eine feste, mit Ablauf des Geschäftsjahres fällige jährliche Vergütung, die für das einzelne Mitglied 18.000 € zuzüglich der darauf anfallenden Umsatzsteuer, für den Vorsitzenden das Doppelte und für jeden stellvertretenden Vorsitzenden das
Eineinhalbfache beträgt. Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält ferner für jedes Prozent, um das die
an die Aktionäre verteilte Dividende 4 % des Grundkapitals übersteigt, eine Vergütung in Höhe
von 600 € zuzüglich der darauf anfallenden Umsatzsteuer. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält
das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache davon.
Die Mitglieder von Aufsichtsratsausschüssen erhalten zusätzlich eine feste, mit Ablauf des
Geschäftsjahres fällige jährliche Vergütung von 9.000 € zuzüglich der darauf anfallenden Umsatzsteuer, die Vorsitzenden von Aufsichtsratsausschüssen das Doppelte und stellvertretende
Vorsitzende von Aufsichtsratsausschüssen das Eineinhalbfache davon. Hat ein Mitglied des Aufsichtsrates mehrere Ämter in Ausschüssen inne, erhält es nur die Vergütung für das am höchsten
vergütete Amt.
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An unsere Aktionäre
hael Thomas · Rainer Droste · Detlef
a Bäsner · Anica Salomon · Sabine
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Meiß n e r · Si l k e B r e n ta n o · R u t h St r a
Bettina Moll · Norbert Range · K
Damit wird deutlich, dass die geplante Neuordnung der Ausschüsse des Aufsichtsrates, also die
Auflösung des bisherigen Präsidial- und Risikoausschusses und seinen Ersatz durch einen Präsi­
dialausschuss einerseits und einen Risiko- und Prüfungsausschuss andererseits, nur in einem
vergleichsweise überschaubaren Rahmen zu einer Erhöhung der Bezüge führt.
Die Vergütung des Aufsichtsrates beläuft sich auf 493.017 € (Vorjahr 496.655 €). Die Vergütung
enthält eine feste und eine variable Komponente. Die erfolgsunabhängige, also feste Vergütung
beträgt 273.105 € (Vorjahr 276.743 €). Davon entfallen 48.195 € (Vorjahr 51.833 €) auf die Vergütung der Tätigkeit im Präsidial- und Risikoausschuss des Aufsichtsrates. Der variable Anteil
der Vergütung des Aufsichtsrates beläuft sich auf 219.912 € (Vorjahr 219.912 €). Diese Angaben
verstehen sich einschließlich der Umsatzsteuer.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben im Berichtsjahr – wie auch schon in den Vorjahren – keine
weiteren Vergütungen bzw. Vorteile für ihre persönlich erbrachten Leistungen erhalten. Gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrates bestanden zum Jahresende Kreditforderungen in Höhe von
533.925 € (Vorjahr 875.748 €). Sämtliche Kredite wurden selbstverständlich planmäßig getilgt.
Die Kreditvereinbarungen entsprechen sowohl im Hinblick auf Zins- und Tilgungsleistungen als
auch im Hinblick auf die Stellung von Sicherheiten marktüblichen Gepflogenheiten. Sonderkondi­
tionen für Mitglieder des Aufsichtsrates werden nicht gewährt.
Vergütungssystem für Mitarbeiter
Leistungsorientierten und leistungsbewussten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein attraktives Vergütungsmodell wichtig. Neben einem Grundgehalt, das durch einen Tarif- oder individuellen Vertrag geregelt wird, erhalten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine variable Vergütung. Sie kommt im Mai, unmittelbar im Anschluss an die Hauptversammlung, zur Auszahlung.
Die variable Vergütung wird unter Einbindung der jeweiligen Führungskräfte durch den Vorstand
festgelegt. Sie ist in sein billiges Ermessen gestellt und berücksichtigt
• das individuell gezeigte Leistungsverhalten,
• den Erfolg des jeweiligen Bereiches sowie
• die Performance der Gesamtbank.
Eine unmittelbare Verknüpfung der Erreichung individuell vereinbarter Ziele und der variablen
Vergütung gibt es nicht. Der Anteil der variablen Vergütung am Jahresgehalt ist auf maximal 30 %
begrenzt. Im Durchschnitt liegt er deutlich darunter.
18
ng · Markus Schmitz · Saskia Schmidt
atja Große · Renate Witte · Birgit
in % der Gesamtvergütung
Maximaler
variabler
Anteil gemäß
Vergütungsmodell
Handlungsbevollmächtigte mit Einzelvertrag
20,00
Prokuristen/Abteilungsdirektoren/Direktoren
25,00
Direktoren mit Generalvollmacht
30,00
Mit dieser Gehaltsstruktur unterscheiden wir uns deutlich von einer Vielzahl von Wettbewerbern.
Sie ist Ausdruck unseres konservativen unternehmerischen Selbstverständnisses. Zugleich vermeidet sie Fehlsteuerungen, wie sie in der jüngeren Vergangenheit von Politik und Öffentlichkeit
zu Recht diskutiert worden sind. Die zwischenzeitlich von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erlassenen Anforderungen an Vergütungssysteme in Banken führten insofern
bei uns zu keinem Anpassungsbedarf.
Die Vergütung aller Mitarbeiter beläuft sich für das Berichtsjahr auf 43.709.689 € (Vorjahr
43.537.188 €). Davon entfallen 39.648.672 € (Vorjahr 39.695.338 €) auf feste und 4.061.017 €
(Vorjahr 3.841.850 €) auf variable Vergütungsbestandteile. Das entspricht einem Gesamtverhältnis
von fester und variabler Vergütung von 91:9 (Vorjahr 91:9). Insgesamt haben 780 Mitarbeiter
(Vorjahr 779) eine variable Vergütung erhalten; das entspricht einem Anteil von 99 % (Vorjahr
98 %).
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in seiner konstituierenden Sitzung am 17. Mai 2011, unmittel­
bar im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung, über die Festlegung der variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2010 für die tariflichen und außertariflichen Mitarbeiter unterrichtet. Das beinhaltete Angaben zum jeweils festgelegten Gesamtvolumen der variablen Vergütung
im Vergleich zum Vorjahr sowie Informationen zum jeweils minimalen, maximalen und durchschnittlichen Anteil an der variablen Vergütung am Jahresgehalt. Für außertarifliche Mitarbeiter
wurde zudem die variable Vergütungsstruktur in Abhängigkeit von der Funktionsstufe aufgeschlüsselt und die Erhöhung der festen Bezüge angegeben.
Nach Zahlung der variablen Vergütung hat der Vorstand den Aufsichtsrat in seiner Sitzung am
26. August 2011 nochmals über die 2010 festgelegten variablen Vergütungsbestandteile informiert
und das Vergütungssystem erläutert. Unabhängig davon hat der Vorstand das Vergütungs­system
wiederholt auf seine Angemessenheit überprüft und als für die NATIONAL-BANK passend bewertet.
Das Vergütungssystem der NATIONAL-BANK erfüllt in vollem Umfang die aufsichtsrechtlichen
Anforderungen. Vorstand und Aufsichtsrat sehen keinen Änderungsbedarf.
19
An unsere Aktionäre
Anteil der variablen Vergütung
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Meininghaus · Ralf Schulz · Axel Sin
Watzlik · Elke Sonntag · Stephanie
Aktionärsbeziehungen, Transparenz und Kommunikation
Einmal im Jahr findet die ordentliche Hauptversammlung unserer NATIONAL-BANK statt. Sie beschließt insbesondere über die Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung von Vorstand
und Aufsichtsrat, die Wahlen zum Aufsichtsrat, die Wahl des Abschlussprüfers sowie Satzungsänderungen. Gegebenenfalls erteilt sie die Ermächtigung zu Kapitalmaßnahmen. Dabei gewährt
jeweils eine Aktie eine Stimme.
Die Aktionäre unserer Bank können Empfehlungen und sonstige Stellungnahmen per Brief oder
E-Mail einbringen bzw. persönlich vortragen. Mit dem Aktionärsportal auf unserer Website stellen
wir zudem eine komfortable Möglichkeit zur Übermittlung von Fragen zur Verfügung. In der
Hauptversammlung erfolgt die Beantwortung direkt durch den Vorstand. Daneben können die
Aktionäre Gegenanträge zur Tagesordnung stellen. Eine außerordentliche Hauptversammlung
kann auch auf Antrag der Aktionäre einberufen werden. Die gesetzlich für die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen sowie der Offenlegungsbericht sind im Internet über
www.national-bank.de/WIR ÜBER UNS/Zahlen und Fakten abrufbar. Gleiches gilt für die Tagesordnung der Hauptversammlung und eventuelle Gegen- oder Erweiterungsanträge.
Es ist unser Ziel, eine optimale Kommunikation gegenüber unseren Aktionären, Kunden, Mit­
arbeitern und der Öffentlichkeit zu gewährleisten. Der Sicherstellung der Gleichbehandlung der
Aktionäre kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Mit Ausnahme rechtlicher Vorgaben erfolgt die Kommunikation grundsätzlich anlassbezogen.
Traditionell veröffentlicht die Bank als eines der ersten Institute unmittelbar zum Jahresbeginn
die wesentlichen Eckpunkte zur Ertrags- und Geschäftslage des vorangegangenen Jahres. Über
den Jahresabschluss berichtet der Vorstand im Rahmen einer Pressekonferenz. Umfangreiche
Informationen über die NATIONAL-BANK können auf ihrer Internetseite www.national-bank.de
abgerufen werden, insbesondere alle Presserklärungen, die unter www.national-bank.de/
WIR ÜBER UNS/Presse bereitgestellt werden. Detaillierte Informationen können Sie auch dem
Abschnitt „Aktionärsbeziehungen und Öffentlichkeitsarbeit“ dieses Geschäftsberichtes entnehmen.
20
ghof · Inge Ott · Birgit Hahn · Andre
Keisers · Dirk von Rüden · Heike
Zu einer guten Corporate Governance gehört der verantwortungsbewusste Umgang des Unternehmens mit Risiken. Dies gilt in besonderer Weise für eine Bank. Die wichtigsten Risiken der
NATIONAL-BANK umfassen
• Adressenausfallrisiken,
• Liquiditätsrisiken,
• Marktrisiken,
• operationelle Risiken einschließlich Rechtsrisiken,
• Vertriebsrisiken sowie
• Reputationsrisiken.
Zwar sind Reputationsrisiken Bestandteil der operationellen Risiken, jedoch werden sie aufgrund der besonderen Bedeutung für unsere Bank gesondert geführt.
Unser systematisches Risikomanagement sorgt dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt und bewertet werden und die Risikosteuerung ständig optimiert wird. Dem hat der Vorstand im Berichtszeitraum durch eine Überarbeitung des Risikotragfähigkeitskonzeptes, das nach einer dreimonatigen Parallelphase zum Jahresanfang 2012 implementiert wurde, entsprochen.
Über bestehende Risiken und deren Entwicklung wird der Aufsichtsrat vom Vorstand im Rahmen
der monatlichen und quartalsweisen Berichterstattung sowie der Aufsichtsratssitzungen unterrichtet. Zudem befasst sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll-, Risikomanagement- und Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung. Das Risikomanagement- und das Revisionssystem werden
kontinuierlich weiterentwickelt und den sich ändernden Rahmenbedingungen auch zukünftig
angepasst. Ihre wesentlichen Merkmale können dem Risikobericht dieses Geschäftsberichtes
sowie dem Offenlegungsbericht entnommen werden. Der Offenlegungsbericht im Sinne der Solvabilitätsverordnung zum 31. Dezember 2011 ist auf unserer Website unter www.national-bank.
de/WIR ÜBER UNS/Zahlen und Fakten/Offenlegung 2011 veröffentlicht. Er enthält unter anderem
Informationen zum Risikomanagement, den einzelnen Risikoarten sowie zu den Eigenmitteln
und der Risikotragfähigkeit der Bank.
21
An unsere Aktionäre
Angemessenes Kontroll- und Risikomanagementsystem
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Störm e r · B i r g i t Da m m e r s · V e r e n a H e
U l f Z e n g e r l e · N i co l e B a c h e rt · A l e x a
Fortbildung des Aufsichtsrates
Der mögliche Bedarf an Fortbildung des Aufsichtsrates wird im Plenum regelmäßig zur Aussprache
gestellt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates verfügen angesichts ihrer früher und/oder gegenwärtig ausgeübten Tätigkeit beziehungsweise Tätigkeiten vollumfänglich über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben des Aufsichtsrates eines Kreditinstitutes erforder­lichen
banktheoretischen und -praktischen Kenntnisse und Erfahrungen. Aufgrund dessen wird durch
die Mitglieder des Aufsichtsrates gegenwärtig kein Bedarf an Fortbildung gesehen. Das hohe
Maß an Sachverstand gewährleistet eine professionelle Ausübung der dem Aufsichtsrat der Bank
zugewiesenen Aufgaben. Neue aufsichtsrechtliche Vorgaben werden eigeninitiativ im Plenum
erörtert. So hat sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 26. August 2011 – unabhängig von der
individuellen Befassung eines jeden Mitgliedes des Aufsichtsrates – mit den neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben, die unter der Überschrift Basel III stehen, auseinandergesetzt.
Effizienzprüfung des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat überprüft die Effizienz seiner Tätigkeit in regelmäßigen Abständen. Dazu hat er
zwei unterschiedliche Prozesse installiert. Zum einen prüft er anlässlich stattfindender Sitzungen
regelmäßig Verbesserungsmöglichkeiten sowohl seiner Tätigkeit als auch der Berichterstattung
durch den Vorstand. So wurde im Berichtszeitraum die Berichterstattung um
• die Vorlage der Protokolle der in der Regel wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen gegenüber dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates,
• die Vorlage der Protokolle der in der Regel zweimal im Jahr mehrtägig stattfindenden
Klausurtagung des Vorstandes an den Vorsitzenden des Aufsichtsrates,
• eine monatliche Dokumentation über die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung
sowie wesentliche Risiken der Bank,
• die tatsächliche Ausübung der Auskunftsrechte des Vorsitzenden des Aufsichtsrates gegenüber dem Leiter der Internen Revision sowie den Compliance- und Geldwäsche-Beauftragten,
• Informationen über die Fortbildung der Vorstandsmitglieder
22
erweitert. Überdies wurde in der Sitzung des Aufsichtsrates am 25. November 2011 beschlossen,
die Ausschusstätigkeit des Aufsichtsrates neu auszurichten und durch die Einrichtung eines Präsidialausschusses als auch eines Risiko- und Prüfungsausschusses inhaltlich neu zu gestalten.
Unabhängig davon hat der Aufsichtsrat detaillierte Kriterien definiert, anhand derer er seine Tätigkeit im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüft. Wie im Vorjahr wurde die Prüfung
der Gesamttätigkeit im Rahmen einer Befragung der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder durch den
Corporate-Governance-Beauftragten unterstützt. Zuvor hatte der Aufsichtsrat im schriftlichen
Verfahren die Straffung des Fragenkatalogs und die Anpassung der Antwortmöglichkeiten bei
Entscheidungsfragen beschlossen.
In der Sitzung am 9. Februar 2012 hat der Aufsichtsrat seine Effizienzprüfung für 2011 vorgenommen.
Die Einhaltung unseres Corporate-Governance-Kodex wurde festgestellt.
Prüfungsleistungen und -honorare
Die Hauptversammlung hat am 17. Mai 2011 auf Vorschlag des Aufsichtsrates die Deloitte &
Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Berichtsjahr gewählt. Darauf­hin erteilte der Aufsichtsrat das Mandat und legte Prüfungsauftrag und -umfang
fest. Anders als im Vorjahr wurden, unter anderem aufgrund der deutlichen Verbesserung der
Risikolage der Bank sowie einer im Vorjahr durchgeführten Einlagensicherungsprüfung mit sehr
erfreulichem Ergebnis, keine zusätzlichen Prüfungsschwerpunkte festgelegt.
Die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers wurde durch den Aufsichtsrat anhand der Unabhängig­
keitserklärung des Abschlussprüfers und einer der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ausgestellten Bescheinigung über die Teilnahme am System der Qualitätskontrolle nach § 57a Absatz 6 Satz 7 WPO überwacht.
23
An unsere Aktionäre
yder · Maik Pfeifer · Monika Faßbender
ndra Seidler · Frank Rehberg · Martina
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Wolf · Volkmar Ehlen · Achim Pre
Barbara Angenendt · Sonja Hennig
Nachstehende Übersicht zeigt sämtliche durch die Abschlussprüfer im Berichtsjahr sowie im Vorjahr abgerechneten Honorare. Unter der Rubrik „Abschlussprüferleistungen“ werden Honorare
im Zusammenhang mit der gesetzlichen Abschlussprüfung erfasst. „Andere Bestätigungsleistungen“ beinhalten Honorare für Gutachten und Beratungsleistungen, die in engem Bezug zur
Abschlussprüfung stehen, aber nicht unter den Prüfungshonoraren ausgewiesen werden. Hierzu gehört die Prüfung des Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäftes nach § 36 WpHG.
„Steuer­beratungsleistungen“ beinhalten Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Einhaltung von Steuervorschriften. Diese sind jedoch nicht erbracht worden. Dies vor allem deshalb,
weil wir aus Gründen möglicher Interessenkonflikte davon absehen, unseren Abschlussprüfer
zugleich mit der steuerrechtlichen Beratung zu betrauen. Unter der Rubrik „Sonstige Leistungen“
werden projektbezogene Beratungsleistungen erfasst. In 2011 betraf dies ein Beratungsmandat
für eine IT-Untersuchung. In den Beträgen ist die Umsatzsteuer nicht enthalten.
in Tsd. € Abschlussprüferleistungen
Andere Bestätigungsleistungen
Steuerberatungsleistungen
Sonstige Leistungen
2011
2010
240,0
298,3
66,9
119,7
-
-
56,7
-
Integrität und verantwortungsvolles Handeln sehen wir als unternehmensweite Verpflichtung,
die zwingend für alle Mitarbeiter unserer NATIONAL-BANK und ihrer Tochtergesellschaften gilt.
Unser intern vorgegebener Verhaltenskodex (Code of Conduct) ist Bestandteil unserer Corporate
Governance. Er beinhaltet verbindliche Regeln für gesetzeskonformes und ethisches Verhalten aller Mitarbeiter gegenüber Aktionären, Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen und wird
mindestens einmal jährlich überprüft und fortgeschrieben. Die Überprüfung erfolgte zuletzt am
18. Mai 2011 mit dem Ergebnis, dass keine Änderung erforderlich war. Die NATIONAL-BANK trägt
auch auf diese Weise dazu bei, das durch Kunden und Eigentümer, Mitarbeiter und Gesellschaft
entgegengebrachte Vertrauen zu bestätigen und weiter zu stärken.
24
tz · Harry Legant · Pet ra Gäckler
· Kathrin Zupanc · Markus Hofmann
Weder dem Aufsichtsrat noch dem Vorstand sind derzeit Fälle bekannt, in denen gegen den
NATIONAL-BANK Kodex verstoßen wurde.
Der Abschlussprüfer informiert den Aufsichtsrat beziehungsweise vermerkt im Prüfungsbericht,
wenn er bei der Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, aus denen eine
Unrichtig­keit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung resultiert. Das ist –
wie schon in den Vorjahren – nicht der Fall gewesen.
Für den Aufsichtsrat
Für den Vorstand
Reinhold SchulteDr. Thomas A. Lange
Vorsitzender Vorsitzender
25
An unsere Aktionäre
Einhaltung des NATIONAL-BANK Kodex
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
0 An unsere Aktionäre
0 Geschäftsmodell
0 Lagebericht
0 Jahresabschluss
0 Weitere Informationen
Melanie Schossier · Elke Prochazka ·
Ekkehard Link · Stephan Bey · Christop
Leiterin Zweigstelle Altenessen
Engagement
Geldanlage, Immobilienfinanzierung, Vorsorge, Privatkredit – unsere
Kunden kommen täglich mit den unterschiedlichsten Fragen in unsere
Niederlassungen und Zweigstellen. Und sie wünschen nicht nur kompetente
Antworten. Mindestens genauso wichtig sind ihnen die persönliche
Beratung und ein ausgezeichneter Service. Mit einem Wort: Engagement.
„Genau das zeichnet unser Team aus“, berichtet Melanie Schossier.
„Wir wollen, dass unsere Kunden zufrieden sind. Das spornt uns alle
täglich an.“
Die gelernte Bankkauffrau ist seit fast 20 Jahren als Privatkundenberaterin
tätig. Seit November 2010 leitet sie die Zweigstelle Altenessen. Ihre
wichtigste Erkenntnis daraus: „Der Erfolg eines Teams hängt von der
gegenseitigen Unterstützung ab und von der Bereitschaft, unabhängig
von Funktion und Fachwissen absolut reibungslos zusammenzuarbeiten.“
Das schafft eine Atmosphäre, in der sich die Kunden der NATIONAL-BANK
gut aufgehoben fühlen.
Dass dies nicht nur in Altenessen der Fall ist, beweist eine Auszeichnung,
die unsere Bank 2011 bereits zum vierten Mal erhalten hat. Im Wettbewerb
von ServiceRating zum Thema Kundenservice erhielt die NATIONAL-BANK
erneut die Bestnote – fünf Kronen.
26
„Erfolg beruht auf einem engagierten Team. In unserer Zweigstelle
sind wir alle hervorragend aufeinander eingespielt. So sorgen wir
für reibungslosen Service.“
Kornelia Scholle · Frank Gladbach
her Kloß · Martin Metz · Mike Büttgen
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Reinhold Schulte · J e n s F i s ch e r · A
Marion Sprenger · Carsten Müller ·
Vorsitzender des Aufsichtsrates
28
Bericht
des Aufsichtsrates
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2010 stand das Jahr 2011 weitgehend im Zeichen der Staatsschuldenkrise – zunächst in den USA und dann in Europa. Die
Zweifel an der Solidität der Haushaltsführung einzelner EU-Mitgliedsländer und an der Fähigkeit
der Politik, nachhaltig tragfähige Lösungen der Schuldenproblematik zu finden, blieben nicht
ohne Wirkung auf die Finanzmärkte. Die nach wie vor große Nervosität führte erneut zu starken
Schwankungen. In diesem Umfeld hat unsere NATIONAL-BANK erneut ihre Stärke bewiesen. Mit
der Konzentration auf anspruchsvolle Privat- und Firmenkunden (einschließlich der Wirtschaftlich Selbstständigen) sowie nunmehr auch mittelständisch geprägter institutioneller Investoren
verfügt die Bank über ein stabiles Geschäftsmodell, und aufgrund ihrer nachhaltigen Kunden­
orientierung verfügt sie über eine ebenso stabile Refinanzierung.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und den Geschäftsordnungen obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Dabei haben wir den Vorstand umfassend beraten und seine Geschäftsführung konsequent überwacht. Insbesondere haben wir
uns – wie schon in den Vorjahren – ausführlich mit der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung sowie der Strategie und Planung der Bank befasst. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der
Umsetzung beziehungsweise Einhaltung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement.
Bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung waren wir immer eingebunden.
Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig, zeitnah und umfassend schriftlich, elektronisch und
mündlich über alle wesentlichen Entwicklungen der Bank. Sein Informationsverhalten war der
jeweiligen Thematik entsprechend stets angemessen.
Schwerpunkte der Berichterstattung waren unter anderem
• die Geschäftsstrategie und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensführung,
• die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung einschließlich der Planung,
• das Risikomanagement, insbesondere mit Blick auf Adressenausfall-, Markt-, Liquiditätsund operationelle Risiken,
• aufsichtsrechtliche Entwicklungen, ihre Folgen sowie ihre Einhaltung durch die Bank sowie
• Geschäfte und Ereignisse von erheblicher Bedeutung.
29
An unsere Aktionäre
ndreas Hendrix · Marcella Philippi
· Ansgar Börste · Bernd Felsenheim
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Anja Gelbarth · Martin Menge · Kat ri
Urselmann · Richard Eichler · Claudi
Auch zwischen den Sitzungen wurden wir vom Vorstand über wichtige Vorgänge unaufgefordert
schriftlich, elektronisch und mündlich informiert.
Als Vorsitzender des Aufsichtsrates habe ich mich daneben vom Vorsitzenden des Vorstandes
fortlaufend über die aktuelle Geschäftsentwicklung, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende
bedeutende Entscheidungen sowie die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung der Bank
unterrichten lassen, insbesondere im Hinblick sowohl auf die Risikovorsorge als auch die Entwicklung des Alternativen Kreditportfolios. Hierzu haben wir regelmäßig ausführlich miteinander
gesprochen.
Unabhängig davon hat der Vorstandsvorsitzende auch die anderen Mitglieder des Aufsichtsrates
in unterjährig geführten Gesprächen persönlich über die wirtschaftliche und finanzielle Lage der
Bank und aktuelle Entwicklungen unterrichtet und gegebenenfalls ihren Rat eingeholt.
Mit dem Ziel, die Corporate Governance unserer Bank beständig fortzuentwickeln, hat der Aufsichtsrat den Vorstand gebeten, mir als Vorsitzendem des Aufsichtsrates die Protokolle der in
der Regel wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen zur Verfügung zu stellen. Diese Protokolle habe ich jeweils einem Studium unterzogen und mir so – neben der ausführlichen Bericht­
erstattung – ein eigenes Bild über die Unternehmensführung durch den Vorstand gemacht. Anlass zur Kritik hat es in keinem Fall gegeben. Im Gegenteil: Die Dokumentation der durch den
Vorstand getroffenen Entscheidungen ist vorbildlich.
Wie schon in den Vorjahren habe ich mich auch im Berichtszeitraum mit Vertretern des von der
ordentlichen Hauptversammlung am 4. Mai 2010 gewählten Abschlussprüfers getroffen und mir
das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2010 in Gegenwart des Vorstandsvorsitzenden dezidiert
erläutern lassen. Grundlage des Gesprächs waren sowohl die Prüfungsberichte als auch eine mir
überlassene Präsentation, die die wesentlichen Inhalte zusammenfasste. Meine Fragen wurden
kompetent und umfassend beantwortet.
30
n Brinkmann · Sabine Neuhaus · Vera
a Hinüber · Andreas Ruschen · Oliver
Die regelmäßige Berichterstattung des Vorstandes erfolgte quartalsweise schriftlich unter Beifügung ausführlicher Dokumentationen, Analysen und Auswertungen aus dem internen Rechnungs­
wesen der Bank über die Entwicklung der Ertrags- und Vermögenslage im Vergleich mit dem Vorjahr sowie den Planwerten. Ebenfalls im vierteljährlichen Rhythmus wurde die Risikolage der
Bank ausführlich dargestellt. Die Risikoberichte umfassten gemäß den Mindestanforderungen
an das Risikomanagement unter anderem
• eine differenzierte Betrachtung der Risikotragfähigkeit nebst Ableitung und Analyse für die
Gesamtbanksteuerung,
• die Darstellung der wesentlichen Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts-, Reputationsund operationellen Risiken unter Berücksichtigung von Szenarioanalysen, Wechselwirkungen
und Stresstests,
• die Entwicklung des Kreditportfolios nach Strukturmerkmalen,
• die Migrationsbewegungen zwischen den einzelnen Ratingklassen im Kreditportfolio,
• die Relation der Kreditrisikovorsorge zum erwarteten und unerwarteten Verlust,
• die Entwicklung der Wertberichtigungen und Abschreibungen im Kreditgeschäft,
• die Entwicklung und Bewertung des Alternativen Kreditportfolios unter Berücksichtigung
von Szenariobetrachtungen,
• die Entwicklung und Bewertung des Liquiditätsbestandes und das interne Monitoring der
kurzfristigen (dispositiven) sowie der mittel- und langfristigen (strukturellen) Liquidität.
Unabhängig von der quartalsweisen schriftlichen Berichterstattung haben wir, ebenfalls mit
dem Ziel, die Corporate Governance unserer Bank fortzuentwickeln, auch eine monatliche Berichterstattung eingeführt. Sie unterscheidet sich im Hinblick auf die Quartalsberichterstattung
durch ihren Umfang und beschränkt sich insofern unter anderem auch auf
• die Ertragsentwicklung,
• die Soll-Ist-Abweichungsanalyse,
• die Entwicklung der Kredit- und Einlagenvolumina,
• die Einhaltung der strategischen Zielkorridore und
• die Risikolage.
31
An unsere Aktionäre
Berichterstattung durch den Vorstand
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Putschögl · Martin Berlinghoff ·
Tanja Münch · Rüdiger Spering · K
Sitzungen des Aufsichtsrates
Im Berichtszeitraum haben fünf Sitzungen des Aufsichtsrates stattgefunden. Den Mitgliedern
des Aufsichtsrates wurden mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf jeweils vorbereitende Unter­
lagen für alle Zusammenkünfte zur Verfügung gestellt. Unabhängig von der quartalsweisen beziehungsweise monatlichen Berichterstattung gilt der Grundsatz, dass die Tagesordnung der
jeweiligen Sitzung spätestens vier Wochen vor dem geplanten Termin festgelegt und sämtliche
Unterlagen spätestens zwei Wochen vor dem Termin zugestellt werden. So haben alle Mitglieder
des Aufsichtsrates ausreichend Zeit, sich umfassend auf die Zusammenkünfte vorzubereiten.
Teilweise werden sie durch Dritte unterstützt. Dabei werden sowohl die Vertraulichkeit als auch
das Bankgeheimnis gewahrt. Die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorschriften ist ebenfalls
selbstverständlich.
An allen Sitzungen haben sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrates mitgewirkt. Das gilt selbstverständlich auch für den Vorstand, seit dem 11. Februar 2011 auch für den Bereichsvorstand.
Sofern zwischen den Sitzungen erforderlich, wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren herbei­
geführt. Das bezog sich insbesondere auf die Zustimmung zum Geschäftsverteilungsplan für den
Vorstand ab dem 1. Juni 2011, also dem Ausscheiden von Herrn Nellessen aus der Bank.
In den Zusammenkünften haben wir insbesondere über folgende Inhalte ausführlich gesprochen
und, wenn erforderlich, Beschlüsse gefasst:
Sitzung am 11. Februar 2011
In der ersten Sitzung am 11. Februar 2011 haben wir den Bericht über die Geschäftsentwicklung
2010 entgegengenommen und den vorläufigen Jahresabschluss 2010 sowie den vorläufigen Dividendenvorschlag erörtert. Herr Wirtschaftsprüfer Dr. Ulrich Braun hat als Vertreter des von der
ordentlichen Hauptversammlung am 4. Mai 2010 gewählten Abschlussprüfers Deloitte & Touche
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zeitweise an der Sitzung teilgenommen. Er hat – ergänzend zum schriftlichen Bericht, der uns rechtzeitig vor der Sitzung vorlag – ausführlich zum
Ablauf und dem Jahresergebnis der Jahresabschlussprüfung (Kreditprüfung) anhand einer Präsentation vorgetragen. Sämtliche Fragen des Aufsichtsrates wurden von Herrn Dr. Braun eingehend beantwortet.
32
Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die Risikolage der Bank. Dabei bezogen sich die Erörterungen im Wesentlichen auf das Adressenausfallrisiko. Sie umfassten unter anderem
• Kreditengagements mit latent erhöhten Risiken aus dem Bericht über die Prüfung
des Jahresabschlusses,
• den Bericht zu bemerkenswerten Kreditengagements sowie
• den Bericht zu Kreditengagements mit Linien von erstmals mehr als 5 Mio. €.
Herr Dr. Lange hat darüber hinaus über das sehr erfreuliche Ergebnis der Routineprüfung des
Prüfungsverbandes deutscher Banken e. V. (Einlagensicherungsprüfung) vom 8. Dezember 2010
ebenso berichtet wie über die geplante Neuordnung der Kreditrisikosteuerung der Bank, im Rahmen derer der bislang dreistufige Prozess – dem Branchenstandard entsprechend – durch einen
zweistufigen Prozess ersetzt werden soll.
Wir haben uns den schriftlichen Bericht der Internen Revision für das Jahr 2010 durch den Leiter der Internen Revision, Herrn Dietmar Hoffmann, mündlich erläutern lassen. Dabei waren die
wesentlichen Inhalte ergänzend in einer Präsentation zusammengefasst. Danach gab es weder
besonders schwerwiegende noch schwerwiegende Mängel. Auch die Prüfung der Qualität der
ausgelagerten Prozesse hat keine Beanstandungen nach sich gezogen. Darüber hinaus haben
wir uns über das Interne Revisionssystem und das Risikomanagementsystem berichten lassen.
Hierzu haben wir neben dem Vorstand sowohl Herrn Hoffmann als auch Herrn Robert Duve, Leiter
Risikocontrolling, vortragen lassen. Aufgrund der umfassenden schriftlichen und mündlichen Berichterstattung sowohl durch den Vorstand als auch durch die Bereichsleiter sowie ergänzt durch
den Abschlussprüfer der Bank konnten wir uns von der Wirksamkeit des Internen Revisions­systems
und des Risikomanagementsystems überzeugen. Mit Ausnahme der sich regelmäßig ergebenden aufsichtsrechtlichen Neuerungen und den damit verbundenen Umsetzungsnotwendig­keiten
sieht der Aufsichtsrat gegenwärtig keinen Änderungsbedarf. Wir haben zudem dem Entwurf der
Tagesordnung für die Hauptversammlung am 17. Mai 2011 zugestimmt.
33
An unsere Aktionäre
· Christoph Diet rich · Andreas Jung
ristina Göbels · Christine Schmitz
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Danny Rosanwo · Michael Gräuler
Michael Bohr · Susanne Wittenberg
Anschließend habe ich als Vorsitzender des Präsidial- und Risikoausschusses über das Ergebnis
der Fortentwicklung der Effizienzprüfung des Aufsichtsrates unterrichtet, denn der Aufsichtsrat
hatte die Corporate-Governance-Beauftragte der Bank, Frau Beate Falkenroth, gebeten, den
bislang zur Stützung der Effizienzprüfung verwandten Fragebogen unter Berücksichtigung der
spezifischen Anforderungen der Corporate Governance unserer NATIONAL-BANK als einem nicht
börsennotierten, mittelständischen Institut kritisch zu überprüfen. Dabei habe ich darauf hingewiesen, dass eine Reihe der von uns in der Vergangenheit beantworteten Fragen im Hinblick auf
die Zielgenauigkeit verbesserungswürdig sei. So enthielt der Katalog eine Reihe von Entscheidungsfragen, die einer abgestuften Bewertung im Sinne des Korridors von „Trifft zu“ über „Trifft
überwiegend zu“ bis hin zu „Trifft nie zu“ nicht zugänglich waren. Schließlich berichtete Frau
Falkenroth zum Ergebnis unserer Effizienzprüfung. Beanstandungen hatte es keine gegeben, Verbesserungen sind auf den Weg gebracht.
Sitzung am 11. März 2011
In der Sitzung am 11. März 2011 billigten wir den Jahresabschluss 2010, der damit festgestellt war.
Ferner wurden der Geschäftsbericht sowie der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns
erörtert. Wir haben die umfangreiche Berichterstattung und die große Transparenz, mit der sich
dieser für ein mittelständisch geprägtes Finanzinstitut beispielgebende Geschäftsbericht kennzeichnet, positiv gewürdigt. Wir haben den Vorstand ermutigt, diesen Weg fortzusetzen.
Daneben wurden Beschlussvorschläge für die Tagesordnung und der Bericht des Aufsichtsrates
gegenüber der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2011 verabschiedet, ebenso der
Vorschlag für den Bericht von Aufsichtsrat und Vorstand zum Corporate-Governance-Kodex der
NATIONAL-BANK. An der Sitzung hat erneut Herr Dr. Braun als Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen. Er hat das Ergebnis der Prüfung der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungs­
gesellschaft anhand einer Präsentation vorgestellt und unsere Fragen ausführlich und um­
fassend beantwortet.
Wir haben beschlossen, der Hauptversammlung erneut die Beauftragung der Deloitte & Touche
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Prüfung des Jahresabschlusses 2011 vorzuschlagen. Hierzu haben wir uns im Vorfeld von ihrer Unabhängigkeit und Qualifikation vergewissert.
Des Weiteren haben wir uns von der Ordnungsgemäßheit des Rechnungslegungsprozesses
überzeugt. Hierzu hat Herr Heinrich ter Braak, Leiter Controlling, an der Sitzung teilgenommen
und den entsprechenden Prozess geschildert. Er ging ausführlich auf die Umsetzung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes und die Ausübung der einzelnen Wahlrechte ein. Neben der
34
Erörterung der geschäftlichen Entwicklung sowie der Risikolage zum 28. Februar 2011 haben wir
darüber hinaus sowohl den Bericht des Compliance-Beauftragten als auch den Bericht des Geldwäsche-Beauftragten für das Geschäftsjahr 2010 zur Kenntnis genommen. Schließlich haben wir
dem Verkauf der Beteiligung unserer Bank an der Conpair AG in Höhe von 27,4 % zugestimmt,
weil sich das Geschäftsmodell der Conpair AG als nicht mehr mit dem unserer Bank kompatibel
erwies. Folglich haben wir zum 31. Dezember 2011 die Kooperation beendet und unsere Kunden
darüber unterrichtet.
Sitzung am 17. Mai 2011
In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates am 17. Mai 2011, im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung, hat der Aufsichtsrat auf Grundlage des Honorarangebotes der Deloitte &
Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vom 11. Mai 2011 dem gewählten Abschluss­
prüfer für das Geschäftsjahr 2011 den Prüfungsauftrag erteilt. In Abweichung zu den Vorjahren
wurden keine zusätzlichen Prüfungsschwerpunkte festgelegt. Maßgeblich hierfür waren folgende Überlegungen:
• die deutliche Verbesserung der Risikolage der Bank, unter anderem durch die konsequente
Umsetzung der gezielten Desinvestitionsstrategie hinsichtlich des Alternativen Kreditportfolios,
• der Abschluss einer Einlagensicherungsprüfung durch den Prüfungsverband deutsche
Banken e. V. am 8. Dezember 2010 mit einem sehr erfreulichen Ergebnis,
• der Abschluss der Prüfung der Umsetzung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement
sowie das Risikomanagementsystem durch die Interne Revision vor Beginn der Prüfertätigkeit
Anfang / Mitte Oktober 2011,
• die Prüfung der Einhaltung der Anforderungen des Geldwäschegesetzes ebenfalls vor Beginn
der Prüfertätigkeit Anfang / Mitte Oktober 2011 durch die Interne Revision.
Der Vorstand berichtete darüber hinaus über die Dotierung der variablen Vergütung für die
tariflichen und außertariflichen Mitarbeiter für das Geschäftsjahr 2010. Der Anstieg der variablen
Vergütung war der Zunahme außertariflicher Mitarbeiter geschuldet. Sowohl im tariflichen als
auch im außertariflichen Bereich entsprach die variable Vergütung im vollen Umfang dem Vergütungsmodell der Bank. Der danach maximale Anteil der variablen Vergütung für Mitarbeiter mit
Einzelvertrag und Handlungsbevollmächtigte mit einem außertariflichen Vertrag von 20 %, für
Prokuristen, Abteilungsdirektoren und Direktoren von 25 % und für Direktoren mit Generalvollmacht von 30 % ist in keinem Fall überschritten worden.
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An unsere Aktionäre
· Georg Leopold · Ludger Kujawski
· Merle Riphausen · Oliver Petereit
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Si l k e B lu m e n st e i n · G a b r i e l e M ay e r ·
Lavarde · Thomas Ziemann · Katja Ho
Als Vorsitzender habe ich den Aufsichtsrat schließlich davon unterrichtet, dass ich beabsichtige,
unter Einbeziehung des Vorstandes schriftlich von meinem mir in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates zustehenden Auskunftsrecht zum 30. Juni 2011 gegenüber dem Leiter der Internen
Revision, dem Compliance-Beauftragten sowie dem Geldwäsche-Beauftragten Gebrauch zu machen. Das Auskunftsersuchen solle sich auf besondere Vorfälle beziehen, da über die übrige
Tätigkeit der drei Bereiche in den jeweiligen Jahresberichten umfassend Rechenschaft abgelegt
wurde. Einen konkreten Anlass für die Ausübung des Auskunftsrechts hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben.
Sitzung am 26. August 2011
In der Sitzung am 26. August 2011 haben wir uns unbeschadet unserer eigenen individuellen Vorbefassung ausführlich mit den neuen Eigenkapital- und Liquiditätsregeln gemäß Basel III auseinandergesetzt. Neben der Einbeziehung aufsichtsrechtlicher Unterlagen, insbesondere durch
unsere NATIONAL-BANK sowie die Deutsche Bundesbank, haben wir hierzu ergänzend Herrn
Dietmar Hoffmann, Leiter Interne Revision, vortragen lassen. Wir haben uns ausführlich mit den
neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben und dem Zeitraum ihrer Umsetzung beschäftigt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Konsequenzen für die Umsetzung unserer Bank. Das bezog
sich sowohl auf die Kapital- als auch auf die Liquiditätsanforderungen. Darüber hinaus wurden
wir ausführlich über die geschäftliche Entwicklung unterrichtet. Dabei sind wir auch auf die neuere
Rechtsprechung im Bankrecht und ihren Konsequenzen auf den Ertrag der Bank eingegangen.
Das bezog sich beispielsweise auf die Zulässigkeit der Gebührenberechnung für die Zusendung
sogenannter Zwangskontoauszüge sowie für die Führung eines Darlehenskontos. Anschließend
haben wir uns sowohl mit der Strategie im Asset Management als auch mit der Strategie im
Firmenkundengeschäft auseinandergesetzt. Zur Strategie im Asset Management trug Frau
Dr. Kirsten Teegen, Leiterin Asset Management, ergänzend vor.
Einen besonderen Schwerpunkt der Berichterstattung nahm, neben der Neuausrichtung des
Research, die Absicht des Vorstandes ein, das Family Office der Bank, vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Zustimmung, als NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH zu verselbstständigen.
Im Hinblick auf die Strategie im mittelständischen Firmenkundengeschäft berichtete Herr Frick
über die strategischen Initiativen. Sie umfassen unter anderem
• den Aufbau einer neuen Einheit „Strukturierte Finanzierungen“,
• die Optimierung der Zahlungsverkehrslösungen sowie
• die Absicherung von Marktpreisrisiken beim Rohstoffeinkauf oder -verkauf unserer
mittelständischen Kunden.
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Christian Eck · Ingo Neuhaus · Benjamin
ver · Gabriele Seifermann · Michael
Einen besonderen Stellenwert nahm – erneut – die Erörterung der Risikolage unserer Bank ein.
In dem Kontext wurden im Anschluss an die Verwerfungen an den Kapitalmärkten, insbesondere
im August, unter anderem die in einer Fremdwährung ausgereichten Kundenkredite sowie derivative Geschäfte mit Kunden, bei denen eine Fremdwährung Bezugspunkt ist, einer Analyse unterzogen. Dasselbe gilt für Bewertungsveränderungen beim Liquiditätsbestand beziehungsweise
beim eigenen Wertpapierportfolio der Bank. Dabei erwies es sich unter anderem als richtig, dass
die Bank keine Anleihen sogenannter PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) im Eigenbestand hält. Dasselbe gilt für Unternehmensanleihen aus jenen Ländern.
Weitere Erörterungen beinhalteten unter anderem
• die Entwicklung der Blankoanteile im Kreditportfolio,
• Kreditengagements mit Linien von erstmals mehr als 5 Mio. €,
• bemerkenswerte Kreditengagements sowie
• Liquiditätsrisikokonzentrationen.
Wir haben die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems überprüft. In diesem Zusammenhang
habe ich dem Aufsichtsrat als dessen Vorsitzender über die Ergebnisse meiner in der Aufsichtsratssitzung vom 17. Mai 2011 angekündigten Auskunftsersuchen gegenüber dem Leiter Interne Revision, dem Compliance- sowie dem Geldwäsche-Beauftragten berichtet. Ich habe den
Aufsichtsrat informiert, die jeweiligen Bereichsleiter hätten fristgemäß zum 30. Juni 2011 ihre
Berichte vorgelegt. Es seien weder besonders schwerwiegende noch schwerwiegende Mängel
festgestellt worden. Im Bereich Compliance habe es keine Compliance-relevanten Sachverhalte
gegeben. Unabhängig von meiner mündlichen Berichterstattung habe ich den Aufsichtsrat darauf
hingewiesen, dass ich hierüber bereits auch mit einem Schreiben vom 19. Juli 2011 unterrichtet
hatte.
Den Bericht über das Vergütungssystem haben wir zur Kenntnis genommen. Dabei konnten wir
uns – wie schon im Vorjahr – davon überzeugen, dass das Vergütungssystem die aufsichtsrechtlichen Vorgaben vollumfänglich erfüllt und keine unangemessenen Anreize zum Eingehen
außergewöhnlicher beziehungsweise unverhältnismäßiger Risiken gibt. Das Vergütungssystem
für Mitarbeiter steht im Einklang mit den Zielen der Geschäftsstrategie und ist Ausdruck einer
auf Nachhaltigkeit und Solidität angelegten Unternehmensführung. Leistungsorientierung und
Konti­nuität werden durch eine diskretionäre Festlegung der variablen Vergütung honoriert. Es
gibt keine unmittelbare Verknüpfung der Erreichung individuell vereinbarter Ziele und der vari­
ablen Vergütung. Unter anderem auch dadurch werden negative Anreize zur Eingehung hoher
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An unsere Aktionäre
Eine Veränderung der Risikostrategie ist damit nicht verbunden.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Kallweit · Ralf Vollbracht · Volkma
Verena Vogt · Bettina Adler · He
Risikopositionen ausgeschlossen. In Abhängigkeit der Verantwortung sind zur Vermeidung einer
signifikanten Abhängigkeit Grenzen für die variable Vergütung im Verhältnis zum Jahreseinkommen definiert. Die Dienstverträge für die Mitarbeiter der Bank enthalten keine vertraglich
festgelegten Abfindungsansprüche. Die Vergütung der Internen Revision, des ComplianceBeauftragten und des Geldwäsche-Beauftragten passt sich in das horizontale Gehaltsgefüge
ein. Weitere Informationen zum Vergütungssystem der Bank sind im Abschnitt „Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter“ dieses Geschäftsberichtes erläutert.
Schließlich haben wir uns mit der Projektion der Pensionsrückstellungen bis zum Jahr 2060
auseinandergesetzt. Hierzu haben wir ein versicherungsmathematisches Gutachten der Mercer
Deutschland GmbH, das im Auftrag der Bank erstellt worden ist, als Grundlage herangezogen.
Dasselbe gilt für Szenarioanalysen, in denen die Effekte dargestellt werden, die sich bei einer
Erhöhung der rentenfähigen Bezüge sowie einer Erhöhung der laufenden Renten ergeben.
Sitzung am 25. November 2011
In der letzten Sitzung des Jahres am 25. November 2011 haben wir den Bericht über die Prüfung
der Wertpapierdienstleistungsgeschäfte und der Depotprüfung für das Jahr 2011 erörtert. Dazu
hat Herr Dr. Braun als Vertreter der hiermit beauftragten Prüfungsgesellschaft an der Sitzung
teilgenommen und ergänzend berichtet. Daneben haben wir sowohl die geschäftliche Entwicklung als auch die Risikolage der Bank besprochen. Ein besonderer Schwerpunkt war die vom
Vorstand fortgeschriebene und weiterentwickelte Strategie der Bank. Sie umfasst unter anderem
• die Erweiterung des Geschäftsmodells um institutionelle Investoren mittelständischer
Prägung, wie z. B. Stiftungen, regionale Versorgungswerke, Pensionskassen und kleinere
Kapitalsammelstellen,
• die Erhöhung des Anteils des provisionstragenden Geschäftes am Gesamtertrag der Bank
unter anderem durch die weitere Optimierung des Wealth Managements, des Asset Managements sowie die Gründung der NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH,
• die Einrichtung eines Rentenhandelsbuches im Sinne einer Vorratshaltung für unsere Kunden,
• die weitere Diversifikation der Refinanzierung durch die Emission von Pfandbriefen und den
erhöhten Einsatz öffentlicher Fördermittel, insbesondere im mittelständischen Kreditgeschäft.
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Integraler Bestandteil unserer Erörterung war zugleich das im Herbst 2009 unter der Überschrift
„Winning 2012“ verabschiedete Wachstumsprogramm. Es sah vor, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2012
• eine Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity) vor Steuern von 15 bis 20 %,
• eine Kosten-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio) von 60 bis 65 %,
• ein Verhältnis zwischen Ausleihungen und Einlagen (Loan-to-Deposit-Ratio) < 1 und
• eine Eigenmittelquote (Capital Ratio) von 10 bis 12 %
zu erreichen.
Die Bildung von Korridoren soll sicherstellen, dass es auf eine nachhaltige Entwicklung unserer
Bank und nicht auf die Erreichung eines singulären Renditeziels ankommt.
Diese strategische Planung, darauf haben Vorstand und Aufsichtsrat stets verwiesen, stand und
steht unter den Voraussetzungen
• keiner neuerlichen Marktverwerfungen,
• eines normalisierten Zinsniveaus,
• stabiler Bewertungen,
• im Vergleich zur Vorkrisenzeit erhöhter Margen sowie
• eines moderaten Wirtschaftswachstums.
Mit Ausnahme der Eigenkapitalrentabilität hat die Bank nach 2010 die Zielkorridore auch im
Geschäftsjahr 2011 vollständig erreicht. Das ist erfreulich, denn die zugrunde liegenden Prä­
missen waren nur teilweise erfüllt. Aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise, vor allem in
Griechenland, aber auch in Portugal, Italien und Spanien, war es zu nachhaltigen Verwerfungen
auf den Finanzmärkten gekommen. Zudem sind wir auch noch weit von einem normalisierten
Zinsniveau entfernt. Das anhaltende Niedrigzinsniveau birgt vielmehr die Gefahr in sich, weitere
Blasen auszulösen, insbesondere am Immobilienmarkt. Schließlich fehlt es an stabilen Bewertungen, denn erneut hat die Bank gemäß ihrer konservativen Bewertungspolitik Abschreibungen
auf das Alternative Kreditportfolio vorgenommen.
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An unsere Aktionäre
r Reise · Jennifer Paus · Sara Kajak
inrich Küppers · Thorsten Watzlik
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
N o r b e rt T h i e l e · Da n i e l a U n t i e dt ·
Gabriela Roolfs · Christian Kern ·
Im Zuge der strategischen Fortentwicklung unserer Bank und unter Berücksichtigung der neuen
aufsichtsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich der Kapital- und Liquiditätsausstattung, die unter
der Überschrift Basel III zusammengefasst werden, hat der Vorstand im zweiten Halbjahr 2011
beschlossen,
• den Zielkorridor für die Eigenkapitalrendite vor Steuern von bisher 15 bis 20 % auf 10 bis 15 %
zu reduzieren und
• den Zielkorridor für das aufsichtsrechtliche Eigenkapital von bisher 10 bis 12 % auf 12 bis 15 %
zu erhöhen.
Wir haben dieser Entscheidung zugestimmt, weil in dem zu erwartenden schwierigen Umfeld
der nächsten Jahre eine Eigenkapitalrendite in einer Größenordnung von 10 bis 15 % bei einer
Eigenmittelquote von 12 bis 15 % ein sehr gut vertretbares unternehmerisches Ziel darstellt.
Dabei berücksichtigen wir zugleich, dass die Eigenmittel der Bank zum ganz überwiegenden Teil
Kernkapital sind.
Neben Strategie und Planung haben wir uns zum aktuellen Stand der Vorbereitungen zur Emission
eines Pfandbriefes vortragen lassen. Hierzu hat ergänzend Herr Georg Schachner, Generalbevollmächtigter Privatkundengeschäft, berichtet. Dasselbe gilt zur Neuordnung der Kreditrisiko­
steuerung, im Rahmen derer Herr Klaus Fiß, Generalbevollmächtigter Kreditrisikosteuerung,
informiert hat. Im Sinne eines „gläsernen Leitungsorgans“ haben wir uns erstmals zur Fortbildung der Vorstandsmitglieder (einschließlich Herrn Frick) referieren lassen. Untergliedert nach
Seminaren, Selbststudium und Ausübung von Mandaten haben wir die Fortbildung plausibilisiert
und zur Kenntnis genommen.
Schließlich hat der Aufsichtsrat intensiv darüber beraten, seine Ausschusstätigkeit neu zu ordnen. Zwar hat sich der Präsidial- und Risikoausschuss im Anschluss an den früheren Kredit- und
Personalausschuss außerordentlich bewährt, da sich die Erörterung des bankbetrieblichen
Risikoprofils nicht mehr nur auf die Adressenausfallrisiken, sondern unter anderem auch auf die
Markt-, Liquiditäts- und operationellen Risiken bezogen hat. Gleichwohl ist es, nicht zuletzt vor
dem Hintergrund der auch auf Sicht komplexen Umfeldbedingungen sinnvoller und einer weiter
verbesserten Corporate Governance entsprechend, den bisherigen Präsidial- und Risikoausschuss durch zwei selbstständige und unabhängig voneinander agierende Ausschüsse zu substituieren. Dabei soll zum einen ein Präsidialausschuss mit dem Ziel installiert werden, Fragen
der vertraglichen Gestaltung der Vorstandsdienstverträge, ihrer Altersversorgung oder ihrer
Vergütung sowie artverwandte Sachverhalte zu erörtern und zur Beschlussfassung durch den
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Aufsichtsrat vorzubereiten. Daneben ist geplant, einen Risiko- und Prüfungsausschuss einzurichten, damit neben der Prüfungstätigkeit eine weiter optimierte Überwachung der bankbetrieblichen Risiken sichergestellt wird und dabei die Arbeitsweise des Aufsichtsrates noch effizienter
gestaltet werden kann.
Nach ausführlicher Diskussion beschloss der Aufsichtsrat die grundsätzliche Neuordnung der
Ausschüsse. Dabei wurde zugleich entschieden, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrates die Leitung des Präsidialausschusses und Herr E. Jürgen Lindlar die Leitung des Risiko- und Prüfungs­
ausschusses übernehmen. Herr Lindlar ist angesichts seiner langjährigen und umfassenden
professionellen bankbetrieblichen Erfahrung, nicht zuletzt als ehemaliger Vorsitzender des
Vor­standes des Prüfungsverbandes deutscher Banken e. V., und damit langjährig für die Einlagensicherung der privaten Banken in Deutschland zuständig, für die Übernahme dieser Aufgabe
prädestiniert. Die Herren Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel sowie Dr. Friedrich Janssen
werden beiden Ausschüssen angehören, wobei Herr Dr. Keitel jeweils als stellvertretender Vorsitzender amtiert. Ziel ist es, die Ausschüsse – die Wiederwahl der Herren durch die Hauptversammlung vorausgesetzt – im unmittelbaren Anschluss an die Hauptversammlung am 16. Mai 2012
zu konstituieren.
Präsidial- und Risikoausschuss
Der Ausschuss beschäftigte sich mit den nach Gesetz und Geschäftsordnungen vor­lagepflichtigen
Engagements sowie mit größeren oder mit erhöhten Risiken behafteten Krediten und erteilte –
sofern erforderlich – seine Zustimmung. Organkrediten wurde zugestimmt.
Soweit erforderlich, stimmte er der Übernahme von Mandaten durch die Vorstandsmitglieder zu.
Dabei hat er sich davon überzeugt, dass die Ausübung der jeweiligen Mandate nicht dazu führt,
dass der Umfang der Tätigkeit für die Bank eingeschränkt wird. Zur Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrates befasste sich der Ausschuss zudem mit
• der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses,
• der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems,
• der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems,
• der Wirksamkeit des Internen Revisionssystems sowie
• der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.
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An unsere Aktionäre
Elvira Windisch · Karin Aan't Heck
· Cordelia Marxmeier · Dr. Thomas
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Franke · Robert Duve · Rolf Nobis ·
Matthias Schwaer · Klaus-Jürgen K
Sämtliche Sitzungen fanden jeweils unmittelbar vor der jeweiligen Aufsichtsratssitzung statt.
Dabei wurden die nachfolgenden Aufsichtsratssitzungen auch im Übrigen umfassend vorbereitet.
In meiner Funktion als Ausschussvorsitzender berichtete ich dem Aufsichtsrat regelmäßig über
die Arbeit des Ausschusses. Dasselbe gilt, wie schon beschrieben, für meine Auskunftsersuchen
und deren Ergebnisse.
Optimierung der Corporate Governance
Das Jahr 2011 stand, ebenso wie die Vorjahre, auch unter dem Anspruch, die Corporate Governance unserer Bank weiter zu verbessern. Insofern haben wir, wie dargestellt, die Berichterstattung des Vorstandes erweitert und unsere Arbeit inhaltlich um eine Reihe von Themen ergänzt.
Zur besseren Übersichtlichkeit wird dies nachfolgend in Bezug auf das gesamte Jahr noch einmal
zusammengefasst. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um:
• Vorlage der Protokolle der in der Regel wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen
gegenüber dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates,
• Einführung einer monatlichen Berichterstattung über die wirtschaftliche und finanzielle
Entwicklung sowie wesentliche Risiken der Bank,
• Geltendmachung halbjährlicher Auskunftsrechte des Vorsitzenden des Aufsichtsrates
gegenüber dem Leiter der Internen Revision sowie den Compliance- und GeldwäscheBeauftragten,
• Neuordnung der Ausschüsse des Aufsichtsrates,
• Bericht zur Fortbildung der Vorstandsmitglieder.
Wir werden auch zukünftig daran arbeiten, den hohen Qualitätsstandard unserer Corporate
Governance zu verbessern.
Personalangelegenheiten des Aufsichtsrates
Satzungsgemäß besteht der Aufsichtsrat aus 9 Mitgliedern. Alljährlich scheidet ein Drittel der
Mitglieder nach der Reihenfolge ihrer Amtsdauer aus. Die Ausscheidenden können wiedergewählt werden. Turnusmäßig endete mit Ablauf der Hauptversammlung am 17. Mai 2011 die Amtszeit von Herrn Reinhold Schulte. Herr Schulte wurde von den Aktionären mit 99,99 % erneut in
den Aufsichtsrat der NATIONAL-BANK gewählt.
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Überdies endeten die Amtszeiten der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, Frau Birgit Elsner
und Frau Daniela Römer. Sowohl Frau Elsner als auch Frau Römer wurden gemäß Bekanntmachung des Betriebswahlvorstandes vom 13. April 2011 in Anwendung des Drittelbeteiligungsgesetzes sowie der Wahlordnung zum Drittelbeteiligungsgesetz von den wahlberechtigten Arbeitnehmern der NATIONAL-BANK als Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat wiedergewählt.
Im Anschluss an die Hauptversammlung hat der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Herrn Dr. Dr. h. c.
Jochen Melchior, des an Lebensjahren ältesten Mitglieds, Herrn Reinhold Schulte erneut zum
Vorsitzenden gewählt. Unter Vorsitz von Herrn Schulte wurde anschließend Herr Prof. Dr.-Ing.
Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel zum stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt.
Dem Präsidial- und Risikoausschuss gehörten die Herren Reinhold Schulte als Vorsitzender,
Herr Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel als stellvertretender Vorsitzender und Herr
Dr. Friedrich Janssen an. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 16. Mai 2012 endet turnusmäßig
die Amtszeit der Herren Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel, Dr. Friedrich Janssen und
Dr. Matthias Mitscherlich. In Vorgesprächen haben die Herren Dres. Keitel und Janssen signalisiert, für eine weitere Amtszeit als Aufsichtsratsmitglieder zur Verfügung zu stehen. Aufgrund
ihrer herausragenden fachlichen Kompetenz und langjährigen Erfahrung begrüßt der Aufsichtsrat
ihre erneute Kandidatur und freut sich – vorbehaltlich der Wahl durch die Hauptversammlung –
auf die weitere Zusammenarbeit. Mit der Hauptversammlung am 16. Mai 2012 ist – wie berichtet –
eine strukturelle, inhaltliche und personelle Neuordnung des Ausschusses beziehungsweise der
Ausschüsse vorgesehen. Herr Dr. Mitscherlich hat den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er
nach sechs Jahren im Aufsichtsrat unserer Bank aus persönlichen Gründen für eine erneute Wahl
nicht zur Verfügung stehen möchte. Der Aufsichtsrat bedauert diese Entscheidung von Herrn
Dr. Mitscherlich nachhaltig und dankt ihm für sein langjähriges Engagement zum Wohle der
Bank. Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung rechtzeitig einen Vorschlag zur Wahl einer
fachlich und menschlich geeigneten Persönlichkeit unterbreiten.
Personalangelegenheiten des Vorstandes
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 11. Februar 2011 beschlossen, die Bestellung von Herrn
Dr. Thomas A. Lange zum Vorstandsmitglied, die zum 31. Januar 2012 ausläuft, vom 1. Februar
2012 bis zum 31. Januar 2017 um weitere fünf Jahre zu verlängern. Zudem wurde Herr Dr. Lange
als Anerkennung für das für unsere Bank in schwieriger Zeit nachhaltig Geleistete mit sofortiger Wirkung zum Vorsitzenden des Vorstandes ernannt. Des Weiteren hat der Aufsichtsrat Herrn
Klaus G. Frick, geboren am 18. August 1963, zum Generalbevollmächtigten der NATIONAL-BANK
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An unsere Aktionäre
· Siegfried Fehlken · Lena Bachmann
ohaupt · Markus Polleis · Leonard
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Heester · Claudia Eidner · Ingo Rö
Michael Brückner · Daniela Römer
und zum Bereichsvorstand sowohl für das Firmenkundengeschäft als auch für die Handelsabwicklung (Bereich Services) berufen mit dem Ziel, 2012 – nach Zustimmung der Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht – zum Mitglied des Vorstandes der NATIONAL-BANK bestellt zu
werden. In dieser Funktion soll er Herrn Karlheinz Nellessen nachfolgen, der zum 31. Mai 2011 in
den Ruhestand getreten ist. Herr Nellessen trat am 1. Oktober 1994 als Mitglied des Vorstandes
in die NATIONAL-BANK ein. Wir danken ihm für sein langjähriges Engagement zum Wohle unserer
Kunden und Aktionäre.
Die Herren Dr. Lange und Lindner haben in einem neuen Geschäftsverteilungsplan, der mit Wirkung
vom 1. Juni 2011 gilt, die Verantwortlichkeiten mit Zustimmung des Aufsichtsrates entsprechend
aufsichtsrechtlicher Vorgaben unter sich aufgeteilt. Der Aufsichtsrat dankt beiden Herren ausdrücklich für die damit verbundenen Mehrbelastungen, die sie gemeinsam zu tragen hatten. Dies
umso mehr, als auch das komplexe Umfeld an den Finanzmärkten eine Vielzahl zusätzlicher
Herausforderungen nach sich zog.
Zur Vorbereitung auf seine zukünftige Verantwortung als Mitglied des Vorstandes der NATIONALBANK hat Herr Frick seit dem 11. Februar 2011 an allen Sitzungen des Vorstandes und des Aufsichtsrates als Gast teilgenommen. Darüber hinaus war er ständiger Gast des Risikokomitees
und des Kreditkomitees der Bank. Bei allen Kreditentscheidungen, die im Rahmen der Vorstandskompetenz liegen, hat er grundsätzlich vor den Entscheidungen der einzelnen Vorstandsmitglieder votiert.
Jahresabschluss 2011
Die Buchführung und der Jahresabschluss mit Lagebericht für das Jahr 2011 sind von der durch
die ordentliche Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft worden. Die Prüfung hat zu einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk geführt.
Wir haben den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstandes für die
Verwendung des Bilanzgewinns im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen geprüft und keine
Einwendungen erhoben. Ferner ließen wir uns den Jahresabschluss durch den Abschlussprüfer
erläutern und nahmen nach eigener Prüfung das Ergebnis des Jahresabschlusses durch den
Abschlussprüfer zur Kenntnis.
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Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss haben wir heute gebilligt. Der Jahresabschluss
ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverwendung und zur Zahlung
einer Dividende von 1,00 € je Aktie schließen wir uns an. Das entspricht einer Dividendensumme
von 12,48 Mio. €. Wir begrüßen, dass darüber hinaus ein Betrag von 2,0 Mio. € in den Fonds für
allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB sowie weitere 6,0 Mio. € in die Gewinnrücklagen mit
dem Ziel eingestellt werden, die Kapitalposition der Bank weiter zu stärken.
Jahresabschluss 2012
In der Sitzung des Aufsichtsrates am 25. November 2011 haben sich Vorstand und Aufsichtsrat
darauf verständigt, die Jahresabschlussprüfung der Jahre 2012 bis 2016, vorbehaltlich des
Rechts der Hauptversammlung, jederzeit einen Abschlussprüfer zu wählen, auszuschreiben.
Wir haben insgesamt fünf namhafte Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gebeten, ihre Angebote
bis Ende Januar 2012 auf Basis eines detaillierten Fragen- bzw. Themenkataloges einzureichen.
Anfang Februar 2012 wurden die Angebote ausgewertet und dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung
am 9. Februar 2012 vorgestellt. Die Bewerberliste wurde nach ausführlicher Diskussion auf zwei
Anbieter reduziert. Nach Durchführung von Präsentationen der verbleibenden Anbieter hat der
Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. März 2012 beschlossen, der Hauptversammlung die Wahl der
Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, vorzuschlagen.
Interessenkonflikte und deren Behandlung
Für den Aufsichtsrat kommt der strikten Vermeidung von Interessenkonflikten höchste Priorität
zu. Interessenkonflikte können sich sowohl aus der Beteiligung der SIGNAL IDUNA Gruppe an der
NATIONAL-BANK als auch aus Organkrediten ergeben. Dazu im Einzelnen:
Die SIGNAL IDUNA Gruppe hält an der NATIONAL-BANK eine Beteiligung von zusammengerechnet
32,94 %. Davon entfallen auf die SIGNAL Krankenversicherung a. G. 26,38 %. Weitere 6,56 % werden indirekt über Fonds gehalten. Die Beteiligung der SIGNAL IDUNA Gruppe an der NATIONALBANK ist ein ausschließlich finanzielles Engagement.
Wie schon in den Vorjahren berichtet, verfolgt die NATIONAL-BANK einen „Best in Class“-Ansatz.
Das bedeutet, dass neben den intern konzipierten und gemanagten Lösungen auch auf externe Angebote verwiesen wird. Hierzu wurden Kooperationen mit einer Vielzahl ausgezeichneter Partner
abgeschlossen. Ihre jeweiligen Finanzlösungen werden einer profunden Analyse unterzogen und
ständig mit anderen am Markt verfügbaren Angeboten verglichen. So gelingt es nachhaltig, den
Kunden der NATIONAL-BANK jeweils das beste am Markt verfügbare Angebot zu unterbreiten.
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An unsere Aktionäre
hnke · Rolf Kienast · Markus Ptok
· Zeki Kaya · Hermann Schumann
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Burghard Dinstuhl · Gabriele Wie
Sch wa r dt m a n n · B e tt i n a B lo m e · O
Die Zusammenarbeit mit der SIGNAL IDUNA Gruppe bezieht sich auf die Bereiche
• Vermittlung von Versicherungen,
• Vermittlung von Bausparverträgen,
• Vermittlung von Baufinanzierungsdarlehen und
• Vertrieb von Investmentzertifikaten der zur SIGNAL IDUNA Gruppe gehörenden HANSAINVEST
(Hanseatische Investment-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamburg).
Aus dieser Zusammenarbeit haben sich für mich in meiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates der NATIONAL-BANK keine Interessenkonflikte ergeben, denn der Abschluss oder die
Fortschreibung der Vertriebsvereinbarung war weder direkt noch indirekt Gegenstand der Erörterungen im Aufsichtsrat. Zwar wurde, wie erläutert, ausführlich die wirtschaftliche und finanzielle
Entwicklung der Bank erörtert, die Vertriebsvereinbarung beziehungsweise die Vertriebsvereinbarungen waren jedoch zu keinem Zeitpunkt besprochen worden. Darüber hinaus habe ich auch
zu keinem Zeitpunkt – weder direkt oder indirekt – Einfluss auf das Zustandekommen beziehungsweise die Ausgestaltung der Vertriebsvereinbarung genommen. Auch innerhalb der SIGNAL IDUNA
Gruppe ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates der NATIONAL-BANK im Rahmen der Geschäftsverteilung für diesen Bereich nicht zuständig.
Herr Dr. Lange ist Mitglied des Aufsichtsrates der HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH.
Die Gesellschaft gehört zum Konzern der SIGNAL IDUNA Gruppe. Herr Dr. Lange nimmt im
Rahmen seiner Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrates der HANSAINVEST nicht an Abstimmungen teil, die die NATIONAL-BANK betreffen. Zudem erhält er – wie alle Mitglieder des Aufsichts­
rates der HANSAINVEST – eine erfolgsunabhängige Vergütung.
Im Hinblick auf die nach § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen erforderlichen Kreditgenehmigungen nehmen diejenigen Aufsichtsrats- bzw. Ausschussmitglieder an der Erörterung und Abstimmung nicht teil, die zum Zeitpunkt der Beschlüsse Kreditnehmer oder Mitglieder der Organe
des betreffenden Kreditnehmers sind.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben mit Ausnahme ihrer Tätigkeit in den Gremien der Bank
– wie stets schon in der Vergangenheit – keine weiteren Beratungsleistungen der Bank gegenüber erbracht.
Interessenkonflikte traten bei den Mitgliedern des Aufsichtsrates im Berichtsjahr – wie schon in
den Vorjahren – nicht auf.
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dmann · Christoph Preuß · Ulrike
liver Endrulat · Verena Dinnendahl
Eine zusammenfassende Darstellung der Corporate Governance unserer Bank ist in diesem Geschäftsbericht unter dem Abschnitt „Corporate-Governance-Bericht“ sowie auf unserer Website
unter www.national-bank.de / WIR ÜBER UNS / Unternehmensprofil / Corporate Governance ver­
öffentlicht.
Ausblick
Wir sind davon überzeugt, dass unsere NATIONAL-BANK auch unter den gegenwärtigen für
Finanzinstitute extrem herausfordernden Rahmenbedingungen gut positioniert ist, um weiterhin erfolgreich zu sein. Hohe Priorität hat dabei, das Potenzial in den Kerngeschäftsfeldern der
Bank – anspruchsvolle Privat- und Firmenkunden sowie zukünftig auch mittelständische insti­
tutionelle Investoren – ertrags- und risikoorientiert auszubauen. Im Hinblick auf ihre solide Kapi­
talposition ist unsere Bank in einer sehr ansprechenden Ausgangslage, weiter qualitativ und
quantitativ zuzulegen.
Der strategischen Planung des Vorstandes unter der Überschrift „Winning 2012“ kommt dabei
– unter den genannten Voraussetzungen – eine entscheidende Bedeutung zu. Auch als Folge
dessen sollen die Geschäftsfelder noch besser miteinander verzahnt werden. Zudem soll die
Disziplin hinsichtlich Kosten, Risiken und Kapital sowie der strikten Einhaltung aufsichtsrecht­
licher Vorgaben konsequent und kompromisslos fortgeführt werden.
Essen, den 9. März 2012
Für den Aufsichtsrat
Reinhold Schulte
Vorsitzender
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An unsere Aktionäre
Corporate Governance
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
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Unsere Aktie
Gudrun Engels · Joachim Reinhard
Annette Warzecha · Dagmar Smilgeit
Eigenkapitalausstattung in %
10,2
8,9
11,0
12,0 12,7
8
2007 2008 2009 2010 2011
Gesamtkapitalquote
Gesetzlicher Mindestwert
Kernkapitalquote in %
7,9
6,9
9,0
9,9
10,8
4
2007 2008 2009 2010 2011
Kernkapitalquote
Gesetzlicher Mindestwert
Kursstabilität und Dividendenkontinuität
Das Berichtsjahr zeichnet sich durch eine unverändert stabile Entwicklung der NATIONAL-BANK
Aktie aus. Wie bereits am Vorjahresende notierte sie am 31. Dezember 2011 mit 34,50 € je Stückaktie. Maßgeblich für die Kursfestsetzung durch den Vorstand war auch im Jahr 2011, neben der
Orientierung an Kapitalmarktbewertungsmodellen, die geschäftliche Entwicklung der Bank.
Im Berichtszeitraum hat der Vorstand in Anwendung der vorgenannten Parameter den Aktienkurs zweimal angepasst. Am 18. Mai 2011 haben wir den Kurs um 1,00 € auf 33,50 € ex Dividende
zurückgenommen. Hintergrund hierfür war der von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene
Beschluss der Hauptversammlung am 17. Mai 2011, je Stückaktie eine Dividende von 1,00 € an
unsere Aktionäre, insgesamt 12,48 Mio. €, auszuschütten. Bereits am 30. August 2011 konnte
der Kurs dann erneut mit 34,50 € festgesetzt werden. Diese Entscheidung haben wir unseren
Aktionären – ganz im Sinne unserer transparenten Unternehmensführung – in einem gesonderten
Aktionärsbrief des Vorstandes erläutert. Trotz außerordentlich schwieriger Verhältnisse an den
Geld- und Kapitalmärkten und entgegen dem allgemeinen Trend in der Kreditwirtschaft hat die
Bank bereits im Sommer eine sehr erfreuliche Ertragsentwicklung gezeigt, die insbesondere vom
mittelständischen Firmenkundengeschäft und einer unauffälligen Risikovorsorge getragen war.
Maßgeblich hat zu dieser Entwicklung auch die Entscheidung des Vorstandes beigetragen, nicht
in Anleihen vor allem südeuropäischer Peripherieländer investiert zu sein. Bilanzielle Konsequenzen aus Abschreibungen auf diese Staatsanleihen konnten und können wir für unsere Bank
ausschließen.
Unser Ziel, für unsere Aktionäre dauerhaft eine attraktive Dividende zu erwirtschaften, haben
wir auch im Jahr 2011 erreicht. Vorbehaltlich einer entsprechenden Beschlussfassung durch die
ordentliche Hauptversammlung am 16. Mai 2012 kehren wir erneut eine Dividende von 1,00 € je
Stückaktie aus, zum fünften Mal in Folge seit Beginn der Finanzkrise. Nur ganz wenige Banken
können in Zeiten der andauernden und sich wieder verschärfenden Finanzkrise eine solche Dividendenkontinuität vorweisen. Diese basiert auf einer robusten Ertragsentwicklung, die ihrerseits dank des soliden, konservativen und kundengetragenen Geschäftsmodells der NATIONALBANK den herausfordernden Rahmenbedingungen trotzt. Hierzu zählt auch die konsequente
Rückführung unseres nicht strategischen Portfolios an verbrieften Kreditforderungen. Unserem
im Vorjahresbericht formulierten Ziel, uns nach vollständigem Abbau dieses Portfolios an einer
Ausschüttungsquote von 50 % orientieren zu wollen, sind wir damit ein gutes Stück nähergekommen.
48
Indexierte Wertentwicklung der NATIONAL-BANK Aktie vs. DAX und C-DAX Banken
180
140
+49 %
100
+14 %
60
-60 %
20
2001
DAX
2002
2003
C-DAX Banken
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
NATIONAL-BANK
Kennzahlen
2006
Grundkapital in Mio. €
2007
2008
2009*
2010
2011
28,8
31,2
31,2
37,4
37,4
37,4
9,6
10,4
10,4
12,48
12,48
12,48
Kurs 31.12. in €
41,0
40,0
35,5
34,5
34,5
34,5
Dividende in €
1,50
1,00
1,00
1,00
1,00
1,00
Dividendensumme in Mio. €
14,4
10,4
10,4
11,44
12,48
12,48
Dividendenrendite in %
3,66
2,5
2,82
2,9
2,9
2,9
Aktien in Mio. Stück
Gewinn pro Aktie in €
0,82 1,15
1,52
1,33 1,64
* Dividende in € für alte Aktien, junge Aktien waren zur Hälfte dividendenberechtigt.
2007 2008 2009 2010 2011
Aktionärsbasis erneut ausgeweitet
Die Attraktivität eines Investments in unsere Aktie wird auch durch die weiter wachsende Anzahl
unserer Eigentümer belegt. Nachdem wir im Vorjahr einen Zuwachs um 14,3 % auf rund 4.800
Anteilseigner verzeichnen konnten, hat sich die Aktionärsbasis im Berichtszeitraum nochmals
auf rund 5.100 erhöht. Private Anleger haben dabei einen überproportionalen Anteil. Erfreuliche
Folge dessen ist, dass – bezogen auf das Grundkapital – ihre Quote auf 56 % (Vorjahr 55 %) gesteigert werden konnte, die der Institutionellen Investoren, darunter die SIGNAL IDUNA Gruppe
als größte Aktionärin, entsprechend auf 44 % (Vorjahr 45 %) gefallen ist.
Kapitalisierung
der NATIONAL-BANK
zum Jahresende in Mio. €
416
369
430
431
431
In Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen gerade für die Finanzwirtschaft erachten wir diese
Entwicklung als Ausdruck des unverändert hohen Vertrauens unserer Eigentümer in unser Geschäftsmodell.
NATIONAL-BANK Aktie schlägt C-DAX Banken und DAX
Die sehr erfreuliche geschäftliche Entwicklung spiegelt sich auch in der Performance der
NATIONAL-BANK Aktie wider. Im längerfristigen Vergleich der indexierten Wertentwicklung mit
dem DAX und dem C-DAX Banken zeigt sich ihre gute Entwicklung. Während der C-DAX Banken
seit Ende 2001 mit einem Minus von 60 % deutlich an Wert verloren hat und der DAX ein Plus von
lediglich 14 % verzeichnen konnte, stieg der Kurs der NATIONAL-BANK Aktie um 49 %.
49
2007 2008 2009 2010 2011
An unsere Aktionäre
t · Andre Wetzel · Hilt rud Bauer
· Sarah Stemmer · Tobias Nitschke
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Entwicklung der Eigenkapitalanforderungen gemäß Basel III in %
8
8
2012
Kernkapital / Ergänzungskapital
0-2,5
0-2,5
1,25
1,875
2,5
8
8
8
0-2,5
0-2,5
0,625
8
2015
2016
Kapitalerhaltungspuffer
2017
2018
2019
antizyklischer Kapitalpuffer
Matthias Bruns · Ingeburg Aust ·
Christian Ritter · Svea Hilmer · Andrea
Solide Kapitalausstattung schafft Vertrauen
Eine solide Eigenkapitalausstattung ist die Grundlage eines soliden Geschäftsmodells. Dies gilt
in besonderer Weise für unsere NATIONAL-BANK, die sich frühzeitig und mit Weitblick auf anziehende regulatorische Zügel eingestellt hat. Neben den direkten finanziellen Belastungen wie der
Bankenabgabe sowie der sich nach wie vor in der Diskussion befindlichen Finanztransaktionssteuer traten eine Vielzahl neuer Regelungen in Kraft. Basel III ist eine von ihnen. Sie wird die
Finanzwirtschaft, aber auch die übrigen Unternehmen, nachhaltig betreffen. Das Rahmenwerk
nach Basel III soll bis Ende 2012 in die nationale Gesetzgebung aufgenommen werden, sodass
die Regeln zum 1. Januar 2013 in Kraft treten können. Übergangsfristen sehen eine schrittweise
Einführung der Neuregelungen bis spätestens zum 1. Januar 2019 vor.
Mit der Mitte 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung konnte die NATIONAL-BANK ihre Eigenkapital­
ausstattung nachhaltig verbessern. So stieg die Kernkapitalquote im Berichtsjahr nochmals auf
10,8 % (Vorjahr 9,9 %), die Gesamtkapitalquote auf 12,7 % (Vorjahr 12,0 %). Die Anforderungen
an das Eigenkapital gemäß Basel III, die vollumfänglich ab 2019 gelten, hat die NATIONAL-BANK
bereits jetzt nahezu erfüllt. Überdies haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, ab 2012 den
Zielkorridor für die Eigenkapitalquote von bisher 10 bis 12 % auf 12 bis 15 % anzuheben, um die
Substanz und Solidität der Bank weiter zu stärken. Dabei wollen wir das Eigenkapital im Wege
der Binnenfinanzierung durch entsprechende Thesaurierungen von Überschüssen erhöhen.
Ausblick
Wir wollen die NATIONAL-BANK Aktie weiterhin als attraktives Investment im Markt positionieren. Dabei dienen uns der deutliche Anstieg der privaten Aktionäre und die damit erreichte Verbreiterung der Aktionärsbasis als Gradmesser und Verpflichtung zugleich. An unserem Ziel, einer
auf Langfristigkeit angelegten Aktionärsbindung, halten wir konsequent fest. Dem entspricht zugleich unsere Kommunikationsstrategie, die wir im folgenden Abschnitt „Aktionärsbeziehungen
und Öffentlichkeitsarbeit“ beschreiben.
50
Aktionärsbeziehungen und
Öffentlichkeitsarbeit
Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit
Transparente Unternehmensführung bedeutet für uns, unsere Aktionäre und Kunden, unsere
Mitarbeiter und die Öffentlichkeit über das gesamte Geschäftsjahr hinweg fortlaufend aktuell
zu informieren. Entsprechend der in unsere Geschäftsstrategie eingebetteten Kommunikationsstrategie erfolgt die Kommunikation vom Grundsatz her anlassbezogen. Dieser Verantwortung
haben wir uns in einem weiter verstärkten Maße gestellt und dafür Lob und Anerkennung erhalten. Zu unserer erweiterten Öffentlichkeitsarbeit zählt neben der Durchführung der Hauptversammlung sowie der qualitativen und quantitativen Neugestaltung unserer Homepage eine
Vielzahl an Beiträgen in überregionalen und lokalen Printmedien, der Fachpresse sowie in Rundfunkinterviews und Fernsehbeiträgen. Ziel dessen ist es, die Bank in ihrer Wahrnehmung noch
besser zu positionieren und damit auch deutlich zu machen, dass sich unser Institut im Hinblick
auf seine Solidität und Stabilität nicht nur von den in unterschiedlicher Form staatlich gestützten
Instituten unterscheidet, sondern auch im Wettbewerb über besondere Vorzüge verfügt. Mehr
denn je wurden Vertreter der Bank gebeten, zu aktuellen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen, nicht nur an den Kapitalmärkten, Stellung zu nehmen.
In den Medien erreichte unsere Bank die beste Präsenz in ihrer Geschichte. Während 2010 kumuliert rund 63 Millionen qualifizierte Medienkontakte erreicht wurden, waren dies 2011 mehr als
72 Millionen. Das ist eine für eine Regionalbank exzellente Größe, die einem kumulierten Äquivalenzwert von 1.830 Tsd. € (Vorjahr 720 Tsd. €) entspricht und damit auf dem Niveau einer
bundesweit tätigen Privatbank liegt.
51
Medienäquivalenz in Tsd. €
616
720
1.830
2009
2010
2011
An unsere Aktionäre
· Margrit Stange · Rüdiger Broll
Steudter · Rainer Thelen · Maximilian
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Jol k · K i r a J a cq u e l i n e B r a u m a n n ·
Frank Beer · Reiner Winters · Mel
Weiter verbesserte Website
Die in 2010 begonnene Neugestaltung unserer Website wurde konsequent weitergeführt. Unsere
Website zeichnet sich durch eine moderne und sehr übersichtliche Navigation, transparente
Strukturen und klare Inhalte aus, die die Nutzung erleichtern. Informationen zum Unternehmen
und zur Aktie, Geschäftsberichte, Präsentationen und aktuelle Pressemitteilungen können beispielsweise auf den Seiten www.national-bank.de/WIR ÜBER UNS abgerufen werden.
Die Seiten Volkswirtschaft & Analyse, aktuelle Aktienempfehlungen sowie der tägliche Devisenbericht sind über die Startseite aufzurufen und unterstützen unsere Kunden bei ihren Anlageentscheidungen.
Zudem wurden alle rechtlichen Anforderungen zur Stärkung des Anlegerschutzes und Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes (Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz) umgesetzt. Gemäß diesem Gesetz ist jede Bank verpflichtet, ihren Kunden im Rahmen
der Anlageberatung Kurzinformationen mittels leicht verständlicher Produktinformationsblätter
zur Verfügung zu stellen, um Finanzinstrumente einschätzen und miteinander vergleichen zu
können. Die NATIONAL-BANK hat bereits im Jahr 2010 als eine der ersten privaten Banken den damaligen und zunächst noch unverbindlichen Vorschlag des Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Einführung von Produktinformationsblättern aufgegriffen und 2011 erfolgreich umgesetzt. Die NATIONAL-BANK erfüllt diese inzwischen gesetzlich
verankerte Verpflichtung somit nun bereits seit über einem Jahr für strukturierte Produkte und
Investmentfonds. Seit dem 1. Juli 2011 werden auch für alle anderen Finanzinstrumente (z. B. Aktien
und Anleihen) Produktinformationsblätter im Internet zur Verfügung gestellt. Die Informationen
können auf den Seiten www.national-bank.de/VERMÖGENSMANAGEMENT/BERATUNGSANSATZ/
Produktinformationsblätter aufgerufen werden.
Im Bereich der sogenannten sozialen Medien, wie Facebook, Twitter und anderen, sind wir nicht
vertreten. Wir halten die Art und Weise der Kommunikation mit unserem betont konservativen Selbstverständnis für nicht kompatibel. Dies auch deshalb, weil bankbetriebliche Sachverhalte in der Regel
ein hohes Maß an Komplexität beinhalten, die insofern Gegenstand einer professionellen über die
klassischen Medien gesteuerten Kommunikation sein soll. Aufgrund des sich stetig verändernden Nutzerverhaltens im Umgang mit sozialen Medien überprüfen wir unseren Standpunkt regelmäßig. Insofern können wir hier perspektivisch eine Änderung unserer Kommunikationsstrategie
nicht ausschließen. Interne Verhaltensstandards zum Umgang mit sozialen Netzwerken dienen
der Erhaltung der Reputation der Bank und der Sicherheit unserer Mitarbeiter im Internet.
52
Optimiertes Aktionärsportal
Wir haben im Berichtsjahr unser Aktionärsportal technisch weiterentwickelt und inhaltlich weiter
aktualisiert. Unsere Aktionäre finden jetzt das neue Portal innerhalb der bestehenden OnlineBanking-Angebote der Bank auf unserer Internetseite www.national-bank.de/DIREKTEINSTIEG/
Online-Banking.
Mit dem bewährten SecureTAN-Verfahren berücksichtigen wir neben höchsten Sicherheitsstandards zugleich anwenderfreundliche Kriterien und ermöglichen unseren Aktionären eine zeitsparende Kommunikation. Die positive Resonanz der Aktionäre zeigt uns, dass dieser Service
auf breite Akzeptanz stößt.
Mit der Angabe der Mobiltelefonnummer und der E-Mail-Adresse sind bereits alle Voraussetzungen erfüllt, um auf elektronischem Weg
• die Einladung und die Tagesordnung zur Hauptversammlung abzurufen,
• die Bestellung der Eintrittskarte vorzunehmen,
• die Weisung zur Ausübung des Stimmrechts zu erteilen oder
• den Geschäftsbericht herunterzuladen.
In unserer Broschüre „Mein Aktionärsportal“ erläutern wir ausführlich, wie leicht der Einstieg in
die „elektronische Welt“ für unsere Aktionäre ist. Hierin sind auch persönliche Ansprechpartner
genannt, die Fragen unserer Aktionäre gerne beantworten.
Es ist unverändert unser Ziel, weitere Aktionäre von dem Mehrwert dieses elektronischen Kommu­ni­
kationsweges zu überzeugen, ohne dabei den betont persönlichen Kontakt zu uns aufzugeben.
53
An unsere Aktionäre
Christian Kehrein · Thomas Magiera
anie Volkmuth · Vanessa Schindler
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Erika Wölk · Gabriele Kaczinski · Kath
Brigitte Roßbach · Corina Hutmache r
Erfolgreiche Hauptversammlung
Wesentlicher Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit ist unsere jährliche Hauptversammlung.
Die Veranstaltung, an der am 17. Mai 2011 rund 1.200 Aktionäre und Aktionärsvertreter in der Essener Philharmonie teilgenommen haben, war, wie immer, von einer überdurchschnittlich hohen
Beteiligung geprägt. Die Präsenz betrug 78,9 % (Vorjahr 78,5 %) der Stimmen. Die Entlastung von
Aufsichtsrat und Vorstand erreichte mit jeweils 99,99 % (Vorjahr 99,96 %) erneut einen Höchstwert und belegt das hohe Vertrauen unserer Aktionäre in die Führung der Bank.
Geschäftsbericht weiterhin ausgezeichnet
Der Geschäftsbericht der NATIONAL-BANK wurde zum zweiten Mal von „Deutsche Standards“
ausgezeichnet und als gelungene, vorbildliche und überzeugend visualisierte Finanzkommunikation gelobt. Mit einer Gesamtnote von 1,6 belegte unser Geschäftsbericht zudem Platz 5 im
Wettbewerb des Bankmagazins, der die Geschäftsberichte von 69 Kreditinstituten ausgewertet
hat. In einem mehrstufigen Verfahren wurden Nutzwert, Authentizität, Textqualität ebenso wie
kreative Konzeption und visuelle Qualität analysiert. Wir wollen auch zukünftig an diesem Standard festhalten und unseren Aktionären, Kunden und der Öffentlichkeit mit einem Höchstmaß an
Offenheit unser unternehmerisches Handeln erläutern.
54
Geschichte der NATIONAL-BANK dokumentiert
Im Hinblick auf unser 90-jähriges Gründungsjubiläum am 24. Februar 2011 hatte der Vorstand
bereits im zweiten Halbjahr 2007 entschieden, die Geschichte unserer NATIONAL-BANK – wissenschaftlich unabhängig – aufarbeiten zu lassen. Eine 90-jährige Geschäftstätigkeit ist an und
für sich kein besonderer Anlass. Weder in der Geschichte und in den Naturwissenschaften noch
in der Religion oder der Mythologie spielt die Zahl Neunzig eine nennenswerte Rolle. Und dennoch haben wir unser 90-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, die Geschichte unserer Bank
erforschen zu lassen, denn in einem Umfeld politischer und wirtschaftlicher Umbrüche ist die
Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte von substanzieller Bedeutung. Daneben ist es zugleich die Bedeutung des Gewesenen für das Verständnis des Heutigen,
die uns bewogen hat, unsere Herkunft untersuchen zu lassen. Geschichte können wir nicht vermeiden, Geschichtsbewusstsein zu entwickeln ist deshalb unverzichtbar – gerade im Hinblick
auf jüngere Generationen. Zu oft scheint vergessen: Nicht alles, was alt ist, ist unmodern. Dies
umso mehr, als die Erkenntnis „Zukunft braucht Herkunft“ unverändert Bestand hat.
Der Vorstand hatte deshalb bereits Ende 2007 Herrn Dr. Joachim Scholtyseck, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität zu Bonn, mit dem
Forschungsvorhaben betraut, die Geschichte der Bank zu erforschen und zu dokumentieren.
Maßgebend für seine Wahl war seine herausragende wissenschaftliche Kompetenz, insbesondere in Bezug auf die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Das Buch „Die Geschichte der
NATIONAL-BANK 1921 bis 2011“ ist im Oktober des vergangenen Jahres im Franz Steiner Verlag
erschienen. Wie in der Hauptversammlung am 17. Mai 2011 angekündigt, haben wir unseren
Eigentümern den kostenfreien Bezug des Buches angeboten.
Die Reaktion auf das Werk ist sehr erfreulich. Zwischenzeitlich wurden in zwei Auflagen 10.000
Exemplare gedruckt.
55
An unsere Aktionäre
arina Hundertmark · Susanne Feuser
· Thi Hong · Georg Schachner · Tham
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Europäische Staatsschuldenkrise:
Ursachen und Perspektiven
Nguyen · Jörg Vieth · Andreas Pau l
Dietmar Hoffmann · Nina Peters ·
Die Hypotheken des Euro
Die Europäische Union steht vor der wohl größten Herausforderung seit der Einführung des Euro.
Die Staatsschuldenkrise blieb bis zuletzt ein latenter Sprengsatz. Zentrale Konstruktionsfehler
und vor allem die mangelnde politische Flankierung der Währungsunion waren im Verlauf des
letzten Jahres immer deutlicher hervorgetreten. Die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Euro­
zone ist durchaus real. Die EU kann natürlich auch gestärkt aus der Krise hervorgehen, da nunmehr einschneidende Reformen kaum noch zu umgehen sind.
Die Tiefe der Krise geht auf das Zusammenwirken bzw. die Überlagerung gleich mehrerer Effekte
zurück. Vor allem die 2007 einsetzende Finanzkrise, die falschen ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für das Finanzsystem insbesondere in den USA geschuldet war, bildete einen
wesentlichen Verstärker. Gleichwohl hat die Krise aber auch eine rein europäische Dimension,
da ihre Ursachen in den politischen und ökonomischen Unzulänglichkeiten der Währungsunion
liegen. Im Kern gehen die politischen Probleme hier maßgeblich auf den Umstand zurück, dass
die Währungsunion als Ergebnis eines zwischenstaatlichen Interessenausgleichs eine Vielzahl
von Sollbruchstellen enthielt. Aus der ökonomischen Perspektive kam dies in dem Umstand zum
Ausdruck, dass es nicht gelang, die stabilitätspolitischen Anforderungen an eine Währungsunion
dauerhaft zu verankern bzw. zu erfüllen. Schließlich ist festzuhalten, dass jenseits der Mängel
an der Gesamtkonstruktion auch viele Fehler und regelrechte Missbräuche auf der Ebene der
einzelnen Staaten zu verzeichnen waren.
Für die jetzigen Problemstaaten war die Einführung des Euro ein riesiger Vorteil. Dies wurde daran
deutlich, dass die Zinsdifferenzen bei den Staatsanleihen bereits weit im Vorfeld der Gründung
des Euro abgebaut wurden. So reduzierte sich der Spread zwischen deutschen und italienischen
Staatsanleihen zwischen 1995 und 1999 um über 500 Basispunkte, für die Italiener eine enorme
Reduktion ihrer Refinanzierungskosten. Alle Beitrittsländer importierten damit die Glaubwürdigkeit
der EZB im Tausch gegen die der eigenen Notenbank. Die sog. Credibility einer Notenbank bringt
das Vertrauen der Kapitalmärkte in die langfristige Stabilitätsorientierung der Notenbank zum
Ausdruck und kann – vereinfacht – an der Zinsdifferenz gegenüber anderen Währungen abgelesen werden. Zu Zeiten des Europäischen Währungssystems (EWS) ging es dabei nicht nur um
die Frage, wie es die jeweilige Notenbank mit der Inflation hielt, sondern auch um den Aspekt der
Abwertung, mit der aufgelaufene Inflationsunterschiede nivelliert werden konnten.
56
Renditen 10-jähriger Staatsanleihen im Vorfeld der Gründung der Währungsunion
14
12
10
8
6
4
2
1993
1994
Deutschland
1995
Spanien
1996
1997
Irland
1998
1999
2000
2001
Italien
2002
2003
Quelle: Bloomberg.
Grundsätzlich entsprach der Vertrauensexport in die jetzigen Nehmerländer durchaus dem euro­
papolitischen Kalkül: In der politischen Entwicklung hin zur Währungsunion hatten sich viele
Länder marktwirtschaftlichen Reformen gegenüber aufgeschlossen gezeigt und die notwendigen
Voraussetzungen zum Beitritt – wie zum Beispiel eine spannungsfreie Mitgliedschaft im EWS,
ohne auf Abwertungen zurückgreifen zu müssen – erfüllt. Unter der Prämisse, dass die Beitrittsländer zukünftig eine gemeinsame stabilitätsorientierte Wirtschaftspolitik durchführen würden,
war die Gründung des Euro nur konsequent, da die damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteile
weitere Reformen umso einfacher machten. Zentral ist und war aber, dass die Vergemeinschaftung der Währung zum einen eine Belohnung für stabilitätspolitisches Wohlverhalten war, zum
anderen aber auch eine entsprechende Bringschuld für die Zukunft beinhaltete. Dieser Punkt
trat dann nach der Einführung des Euro zunehmend in den Hintergrund, insbesondere weil die
zunächst gute wirtschaftliche Entwicklung, die maßgeblich vom Vertrauensgewinn durch den
Euro getragen wurde, die strukturellen Mängel des Euro vorerst überdeckte.
Die signifikante Senkung der Refinanzierungskosten entfachte in den südeuropäischen Ländern
zunächst einen enormen Wirtschaftsaufschwung, der etwa den spanischen Immobilienmarkt in
eine ähnlich signifikante Fehlbewertung trieb wie den in den USA. Da nationale Haushalte in
Zeiten der allgemeinen Hausse sowohl über steigende Einnahmen als auch durch sinkende Ausgaben für Sozialtransfers prozyklisch entlastet wurden, konnte in dieser Zeit teilweise sogar eine
Rückführung der Staatsverschuldung erreicht werden. So gelang es Spanien zwischen 2002 und
2007, seine Verschuldung von 50 auf 40 % des BIP zu senken. Auch die Union insgesamt konnte
vom Boom in der Peripherie profitieren und hohe Wachstumsraten verzeichnen, die Zeiten
der „Eurosklerose“ schienen endgültig überwunden. Dies trug wohl dazu bei, dass auch von den
Niveauwerte des Index des Bruttoinlandsproduktes von Spanien und Deutschland, Index 2000 = 1
1,35
1,30
1,25
1,20
1,15
1,10
1,05
1,00
2000
Deutschland
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Spanien
57
2009
2010
2011
An unsere Aktionäre
· Ralph Tüllmann · Sandra Bierhoff
Christoph Becker · Bernd Kinast
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Schuldenstand europäischer Peripheriestaaten in % des BIP, ab 2012 Prognose OECD
160
140
120
100
80
60
40
20
0
1998
Griechenland
2000
2002
Spanien
Italien
2004
Irland
2006
2008
2010
2012
Quelle: OECD.
Matthias Schmoll · Lucas Lages ·
Stefan Rausch · Barbara Wagner ·
Geberländern übersehen wurde, dass es sich beim Beitritt insbesondere auch um einen Vertrauensvorschuss gehandelt hatte, dem man in zweifacher Weise hätte Rechnung tragen müssen:
Zum einen hätte man in der mittel- und langfristigen Haushaltsplanung berücksichtigen müssen, dass ein solcher Wirtschaftsboom nicht nachhaltig sein konnte und sich das Wachstum auf
Dauer wieder ermäßigen musste. Von einem politischen System ist es allerdings viel verlangt,
die entsprechenden Projektionen während eines mehrere Jahre anhaltenden Booms nicht zu euphorisch werden zu lassen. Als Beleg dafür mögen die Iren angeführt sein, die ihre stabilitätspolitischen Hausaufgaben auch in der Wahrnehmung des IMF stets gemacht hatten und denen
sicherlich keine einschlägige Schuldenmentalität nachgesagt werden kann. Selbst der deutsche
Sachverständigenrat konzediert, dass die heraufziehenden Probleme in Irland auch unter strengen Maßstäben im Vorfeld kaum zu erkennen gewesen seien. Insgesamt kam es seit der Einführung des Euro in Griechenland, Irland und Portugal zu einer Verdopplung des Schuldenstandes.
Zum Zweiten setzt eine Währungsunion zwingend voraus, dass die Länder flexibel genug sind,
auch ohne das Instrument der Abwertung international wettbewerbsfähig zu bleiben. Da es den
meisten Ländern nicht gelang, die heimische Lohninflation – vor allem zu Boomzeiten – zu begrenzen, setzte eine reale Aufwertung ein, die den bis dahin erreichten Stand der realwirtschaftlichen Konvergenz wieder unterhöhlte. Pünktlich nach dem Erhalt der gemeinsamen Währung
setzte die Lohndisziplin aus, und es dauerte keine zwei Jahre, bis sich die Lohnkostenschere
zwischen Deutschland und den jetzigen Problemländern wieder öffnete, nachdem manche Länder sogar mit einem Wettbewerbsvorteil in die unwiderrufliche Fixierung der Paritäten gegangen
waren. Anders als im EWS konnte eine realwirtschaftliche Anpassung nun nicht mehr über eine
Abwertung erzielt werden, sondern über eine allgemeine Anpassungskrise, wo die Wirtschaft
so stark leiden muss, dass das allgemeine Preisniveau im Rahmen deflationärer Prozesse sinkt.
Die zunehmenden Ungleichgewichte in den Zahlungsbilanzen der Mitgliedsstaaten wurden
durch den Boom lange Zeit überdeckt, dies änderte sich dann im Rahmen der Finanzkrise, als die
Risikoaversion der Finanzinstitute stark zunahm und die Finanzierung der Defizite zunehmend
schwierig wurde.
58
Reale Aufwertung in europäischen Peripheriestaaten:
Lohnstückkosten relativ zu Deutschland, Index 1999 = 1
1,5
1,4
1,3
1,2
1,1
1,0
1999
Irland
2000
Portugal
2001
2002
2003
Spanien
2004
Griechenland
2005
2006
2007
Italien
2008
2009
2010
2011
Quelle: OECD.
Mit Blick auf die Tatsache, dass sich die Lohnstückkostendivergenz innerhalb Europas trotz Rezession in der Peripherie nur allmählich zurückbildet, wird deutlich, dass ein zentraler Sprengsatz
für den Euro noch gar nicht entschärft ist: Nach den Daten der Bundesbank hat sich die Lohnkostendivergenz zwischen Deutschland und den PIIGS-Staaten gemessen an den BIP-Deflatoren bislang so langsam abgebaut, dass die Peripherie bis zu einem Jahrzehnt in der Dauerkrise bleiben
muss, bis diese Länder wieder wettbewerbsfähig sind. Sind die Löhne in einem Mitgliedsland
nicht hinreichend flexibel, wird die internationale Arbeitsteilung massiv beeinträchtigt, wenn
große Teile des Produktionspotenzials vieler Volkswirtschaften nicht genutzt werden. Aus der
Perspektive der Union insgesamt kann diese Situation aber keinen Bestand haben, auch weil
damit der gesamteuropäische verteilungspolitische Spielraum in einer etwaigen Fiskalunion
– sowie der Anreiz zur Mitgliedschaft – kleiner wird.
Perspektiven der Union
Die Probleme, die nunmehr zu lösen sind, sind seit Jahrzehnten wohlbekannt. Von daher stellt
sich die Frage: Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Die Antwort für das Politikversagen liegt wiederum im Wesen der Europäischen Union selbst
begründet. Der europäische Integrationsprozess basiert auf der Auswahl der zum jeweiligen
Zeitpunkt akzeptablen Optionen, die den Konsens der Beteiligten finden. Seit Jahrzehnten basiert
die europäische Politik daher maßgeblich auf einem zwischenstaatlichen Interessenausgleich
zwischen immer mehr Mitgliedsstaaten, was Lösungen aus einem Guss naturgemäß stark erschwert. Dies erklärt, warum so viele Politikfelder in der Union mangelhaft funktionieren und
warum die Union oft kaum handlungsfähig ist. Erst wenn die Probleme so schwerwiegend werden, dass die Mehrheit nur noch verlieren kann, bewegt sich etwas. Vieles deutet darauf hin,
dass die Union diesen Punkt nunmehr erreicht hat. Der Wirtschaftsausblick ist binnen Monaten
von einem moderaten Wachstumsplus auf eine Schrumpfung in 2012 stark zurückgegangen. Die
Kreditvergabe war bis zuletzt rückläufig, in der europäischen Peripherie haben sich die Anzeichen einer Kreditklemme weiter verdichtet. Auch für das nächste Jahr ist von einem sehr schwachen Wachstum auszugehen, während sich die Weltwirtschaft insgesamt auf ihr Normalniveau
zurückbewegen dürfte.
59
An unsere Aktionäre
Stephanie Nat rop · Frauke Balloff
Thomas Gesing · Kerstin Terlinden
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Europa, Jahresveränderungsrate des BIP, 3M-Spread Geldmarkt
6
0
4
0,2
0,4
2
0,6
0
0,8
-2
1,0
-4
1,2
-6
1,4
2007
2008
2009
EU-BIP, I.S.
Spread, r.S., inv.
2010
2011
Quelle: Bloomberg.
Jochen Müller · Astrid-Georgia Reim
Frank Stange · David T rümper · Antj
Trotz der Regierungswechsel in Griechenland, Italien und Spanien und umfangreicher Gipfeldiplomatie ist es bis zuletzt nicht gelungen, die Märkte von einer nachhaltigen Lösung der Krise
zu überzeugen. Das anhaltende Misstrauen der Kapitalmärkte spiegelt sich in weiterhin hohen
Risikoprämien für die südeuropäischen Länder wider. Erschwerend wirkte sich dabei aus, dass
die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der betroffenen Staaten mehrfach herabstuften. Nach
der ersten Herabstufung Griechenlands im Dezember 2009 kam es zu einer ganzen Kette von Herabstufungen, Ende 2011 bewertet Moody s� die Euro-Staaten Griechenland (Ca), Portugal (Ba2)
und Irland (Ba1) nicht mehr als Investment-Grade. Ohne Intervention ist die Zinslast für die Stabilisierung der Budgetdynamik der Staatsfinanzen in den Peripheriestaaten aber zu hoch, insbesondere weil die Konsolidierung bei schrumpfenden Volkswirtschaften umso tiefere Einschnitte
erfordert. Im Ergebnis birgt die Tiefe der Krise in der Tat einen großen Anreiz zu einer grundlegenden Reform der europäischen Finanzarchitektur, allerdings um den Preis hoher Risiken für
Europa und die Weltwirtschaft.
Da die Willensbildung auf der europäischen Ebene bis auf Weiteres nicht im Rahmen einer politischen Union stattfinden dürfte, wird eine realistische Lösung zumindest vorläufig an einem
neuen Mechanismus im Ministerrat ansetzen müssen. Fiskalische Disziplin wird es ohne einen
wirklich scharfen Sanktionsmechanismus im Rat der Staats- und Regierungschefs, der die fiskalische Souveränität der Staaten klar einem gemeinsamen Willensbildungs- und Entscheidungsmechanismus unterwirft, kaum geben. Grundsätzlich scheinen die nunmehr ins Auge gefassten
Regelungen der Problemstellung daher angemessen, da sie wesentlich strengere Vorgaben zur
Haushaltsdisziplin in den EU-Staaten inklusive semiautomatischer Strafen in Milliardenhöhe
für notorische Defizitsünder und Volkswirtschaften mit starken Ungleichgewichten ihrer Leistungsbilanz vorsehen. Die EU-Kommission soll die Grundsätze der Schuldenbremse festlegen,
die Überwachung der Umsetzung in nationales Recht obliegt dem Europäischen Gerichtshof. Die
Euro-Staaten müssen ihre Haushalte dabei grundsätzlich ausgleichen, nur im Ausnahmefall sind
Defizite zulässig. Ein Sanktionsverfahren bei Überschreiten der Defizitgrenze musste bislang
mehrheitlich beschlossen werden – nun soll es automatisch starten und nur mit einer qualifizierten Mehrheit der EU-Finanzminister zu stoppen sein. Die Beweislast würde also umgekehrt, was
der zentrale Fortschritt wäre.
60
Credit Default Swaps Deutschland, 5 Jahre, in Basispunkten.
120
100
80
60
40
20
0
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Quelle: Bloomberg.
Insgesamt bleibt aber abzuwarten, ob es tatsächlich gelingt, eine tragfähigere Finanzarchitektur für den Euro zu erstellen und auch wirklich umzusetzen. Die europäische Praxis hat hier
hinreichend bewiesen, dass es immer wieder genug Schlupflöcher gibt, die die gefassten Beschlüsse und Prinzipien untergraben. Dies geschah aufgrund der mangelnden Regelbindung im
Euro­päischen Rat, der eben immer wieder Mittel und Wege gefunden hat, mehr den Verhaltensmustern einer internationalen Konferenz denn einer wirklich integrierten und regelgebundenen
Willensbildung zu folgen. Eine glaubwürdige Wirtschaftspolitik ist in einem je nach politischer
Konstellation entscheidenden Gremium aber kaum möglich. Nicht ohne Grund wird eine erfolgreiche Geldpolitik in dem Institut Notenbank betrieben, dessen politische Unabhängigkeit oft
Verfassungsrang hat.
Der Union läuft mit Blick auf die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten die Zeit davon. Die EZB hat zwar bereits viel getan, um die Krise zu entschärfen. Die Liquiditätshilfen der
Europäischen Zentralbank sind enorm und erreichen allmählich die Dimensionen der Bilanzverlängerung der Fed. Die EZB-Intervention kann aber keine Dauerlösung sein. Kommt es im Laufe des
Jahres nicht zu einer signifikanten Härtung der Stabilitätsdimension, bleibt der EZB auf Dauer
letztlich nichts anderes übrig, als Geld zu drucken und die Staaten aufzufangen, die sich anders
nicht mehr werden refinanzieren können. Durch das Finanzieren von Staatsausgaben mit der
Notenpresse mag die EZB eine offene Zahlungsunfähigkeit zunächst weiter hinausschieben. Die
langfristigen Folgen sind aber kaum absehbar und reichen von einer Stagflation bis zur endgültigen Zerrüttung des Euro. Dies wird Deutschland aber auf Dauer nicht hinnehmen können, sodass
eine Kernunion stabilitätswilliger Länder dann die wahrscheinlichste Option sein dürfte. 2012
könnte daher in der Tat zum Schicksalsjahr für den Euro werden.
61
An unsere Aktionäre
ering · Jörg Scalet · Pamela Platte
e Kruse · Andrea Lehmann · Carsten
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Volkswirtschaftliche
Rahmenbedingungen
He ß l e r · M a n dy Wosn e k · J a s m i n L e m
Annegret Weißer · Marvin Krix · L
2011 – Zwischen Erholung und erneuten Rezessionsgefahren
Der Ausblick für die Weltwirtschaft hat sich im Laufe des vergangenen Jahres verschlechtert.
Die Erholungsbewegung in den Industrienationen kühlte sich im Jahresverlauf erheblich ab, vor
allem in den USA schien der Rückfall in eine abermalige Rezession zwischenzeitlich durchaus
wahrscheinlich, während sie in Europa bis zuletzt ein latentes Risiko blieb. Der Verlust an konjunktureller Dynamik in den etablierten Volkswirtschaften ging dabei zum einen auf den normalen
Lagerzyklus und die stark steigenden Rohstoffpreise zurück, zum anderen kam es im Zuge der
Katastrophen in Japan zu Unterbrechungen in der globalen Lieferkette mit der Folge einer spürbaren Dämpfung der Aktivität. Das Reaktionsmuster in den meisten Industrienationen auf diese
Belastungen offenbarte dabei eine unverändert schwache Konstitution. Die Finanzkraft der privaten Haushalte blieb noch so geschwächt, dass der intendierte Übergang vom öffentlichen zum
privaten Konsum zum Stillstand kam. Die Vermögenssituation der privaten Haushalte wurde bis
zuletzt durch die anhaltende Korrektur der Immobilienpreise und die schleppende Erholung der
Arbeitsmärkte beeinträchtigt. Vor dem Hintergrund sich abermals abkühlender wirtschaftlicher
Perspektiven gewann die Belastung der öffentlichen Finanzen an Brisanz, nachdem ein erheblicher Risikotransfer vom privaten an den staatlichen Bereich stattgefunden hatte. In Europa überlagerte die Euro-Krise diese Problematik noch, sodass hier die aufgestauten Ungleich­gewichte
eine Konsolidierung der Staatsfinanzen umso schwieriger gestaltete. Die Schwierigkeiten der
Politik, die Krise der Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen, trug dann dazu bei, dass es zu
einer sich selbst verstärkenden Vertrauenskrise in das gesamte Finanzsystem kam, die den wirtschaftlichen Ausblick abermals stark beeinträchtigte.
Ifo-World-Climate, Bruttoinlandsprodukt, Jahresveränderungsrate, USA, Europa, Japan
120
8
100
4
0
80
-4
60
-8
-12
40
2002
IFO-World, I.S.
2004
Eurozone, r.S.
2006
USA, r.S.
62
Japan, r.S.
2008
2011
Quelle: Bloomberg.
Entwicklung der Industrieproduktion nach Regionen, Index 2007 = 100
140
120
100
80
2007
Europa
2008
USA
Emerging Markets
2010
2011
Deutschland
Quelle: Bloomberg.
In den Emerging Markets verlief die Entwicklung hingegen bis zuletzt relativ robust. Nachdem
in vielen Ländern im Jahresverlauf sogar erhebliche Überhitzungsgefahren bestanden hatten,
zogen die Notenbanken die Zinsen weiter an, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Zum
Jahresende wurde die Abkühlung in den Industrienationen dann auch in Ländern wie China oder
Indien spürbar, zudem sorgten rückläufige Rohstoffpreise aufgrund der global nachlassenden
Nachfrage für einen Rückgang des Inflationsdrucks, sodass der Restriktionsgrad der Geldpolitik
hier nicht weiter erhöht werden musste. Bislang, so scheint es, reicht das Momentum in den
Schwellenländern aus, um die Schwäche der Industrienationen weiter zu überbrücken, da sich
erste Anzeichen einer endogenen Stabilisierung in den USA eingestellt haben. Getrieben vom
Nachholbedarf und von den insgesamt wesentlich günstigeren demografischen Entwicklungen
dürfte der Wachstumsbeitrag der Schwellenländer in den nächsten beiden Jahren insgesamt
knapp zweieinhalbmal so hoch sein wie der der Industrienationen. Gleichwohl bleiben viele der
Schwellenländer auf externe Finanzierung und offene Exportmärkte angewiesen, sodass auch
mit Blick auf die hohen internationalen Leistungsbilanzungleichgewichte Risiken verbleiben. Die
starke Aufwertung des Chinesischen Renminbi zeigt jedoch, dass China angesichts der weltweit
hohen Risiken bereit zu sein scheint, sein exportorientiertes Entwicklungsmodell zugunsten einer
Stärkung des Binnenkonsums zu verändern und damit ein global ausgeglicheneres Wachstum zu
ermöglichen, wie es der IMF schon seit Jahren fordert.
Beiträge zum annualisierten Wachstum des globalen BIP,
Gewichtung gemäß des nominalen BIP zu Kaufkraftparitäten
6
3
0
-3
-6
2007 q1
OECD
2008 q1
2009 q1
2010 q1
2011 q1
Nicht-OECD
2012 q1
2013 q1
Quelle: OECD.
63
An unsere Aktionäre
ke · Monika Nickel · Marzena Krajcin
iselotte Barrenstein · Olaf Morzik
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
USA, Bruttoinlandsprodukt, Jahresveränderungsrate, Philadelphia-Fed-Indikator
40
4
20
2
0
0
-2
-20
-4
-40
-6
2001
2002
Phil-Fed-indikator
2003
2004
2005
2006
US BIP
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Quelle: Bloomberg.
Annette Heikamp · Claus Vogt · Bj
Annika Tries · Andrea te Heesen ·
Bruttoinlandsprodukt,
global aggregiert,
Jahresveränderungs­rate 2005
bis 2014, ab 2012 Prognose
6
5
4
3
2
1
0
2005
Quelle: IMF.
2014
Stärker denn je wird der Ausblick für die Weltwirtschaft in diesem Jahr aber durch die Politik der
Industrienationen bestimmt. In Europa besteht dringender Handlungsbedarf, weil die Unsicherheit aufgrund der Staatsschuldenkrise immer weiter um sich greift. Die Lösung der Euro-Krise
und die Erstellung einer neuen Finanzarchitektur in Europa werden damit auch in diesem Jahr
das beherrschende Thema bleiben, nicht zuletzt, weil eine unkontrollierte Entwicklung in Europa
die Weltwirtschaft in eine abermalige tiefe Krise führen könnte. Aber auch in den USA wird der
Ausblick maßgeblich durch die weitere politische Entwicklung bestimmt, da die US-Konjunktur
den negativen Impulsen einer nachhaltigeren fiskalischen Konsolidierung bis auf Weiteres wohl
noch nicht gewachsen wäre.
Unter dem Vorbehalt, dass es der Politik in den etablierten Industrienationen gelingt, diese Probleme in den Griff zu bekommen, wird 2012 mit einem Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts von 3,3 % noch einmal ein schwaches Jahr, allerdings dürften sich die Perspektiven in der
zweiten Jahreshälfte sukzessive aufhellen. In den Industrieländern ermäßigt sich das Wachstum
in diesem Jahr noch einmal auf Expansionsraten von 1,2 % nach 1,6 % in 2011. Hierbei dürfte es für
die EU-27 zu einem Wachstum um die Nulllinie kommen, während das US-Wachstum mit einem
Plus von 2,0 % sogar leicht höher liegen könnte als im letzten Jahr. In Japan kommt es nach der
realen Schrumpfung im letzten Jahr aufgrund der massiven Aufbauprogramme zu einem Wachstumsplus von 1,7 %. Wir gehen ferner davon aus, dass den Schwellenländern ein Soft-Landing auf
insgesamt hohem Niveau gelingt. Die Wachstumsrate der Emerging Markets reduziert sich dabei
von 6,2 % in 2011 auf 5,4 % in 2012. Hierbei erwarten wir für China eine weitere Abschwächung
vor allem mit Blick auf den Export. Das Wachstum dürfte aber mit 8,2 % Zuwachs des realen BIP
hoch bleiben, bevor es dann im nächsten Jahr bereits wieder bei knapp unter 9 % liegen dürfte.
Auch in Indien wird der Tiefpunkt des Wachstumszyklus in diesem Jahr erreicht, der Zuwachs des
BIP dürfte bei 7,0 % liegen. Wir halten es für möglich, dass die Weltwirtschaft im nächsten Jahr
Expansionsraten um 4 % erreichen kann.
USA – Im fünften Jahr der Krise
Die USA boten im abgelaufenen Jahr abermals den eindrucksvollen Beleg für die These, dass
Krisen im Finanzsystem mit einer besonders schwachen und langwierigen Erholungsphase verbunden sind. Erst im dritten Quartal des letzten Jahres wurde das Niveau der Wirtschaftsleistung
64
Nettovermögen, Sparquote der US-Haushalte
13
400
11
450
9
500
7
5
550
3
600
1
650
-1
1962
1971
1980
US-Netto-Vermögen in % des verfügbaren Einkommens, I.S., inv
1989
1998
US-Sparquote in %, r.S. 2007
Quelle: Bloomberg.
vom Jahresende 2007 übertroffen, die USA stehen damit nunmehr im fünften Jahr der Bewältigung der schwersten und tiefsten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg. Unverändert ist die
US-Ökonomie im Begriff, die Ungleichgewichte, die die Krise mit auslösten, abzubauen. Die Reduktion der Verschuldung der privaten Haushalte hat dabei zwar Fortschritte gemacht, der Grad
der Verschuldung liegt aber immer noch oberhalb historischer Relationen. Die Finanzkraft der
Haushalte wird vor allem durch die schwache Beschäftigungsentwicklung und die unverändert
fallenden Immobilienpreise gebremst. Der weit über die Norm gehende Stellenabbau offenbart
ferner den aufgestauten strukturellen Anpassungsbedarf in der US-Industrie.
Zur Jahresmitte traten neben diese strukturellen Probleme dann auch noch die Schocks aus
dem starken Anstieg der Rohstoffpreise und der Katastrophe in Japan. Verstärkt durch einen Abschwung im Lagerzyklus brachen die Frühindikatoren im August so stark ein, dass eine abermalige Rezession in greifbare Nähe rückte. Nicht zuletzt aufgrund des beherzten Eingreifens der
Fed und massiver staatlicher Förderprogramme konnte sich der US-Zyklus zum Jahresende dann
allmählich stabilisieren. Die Perspektiven für die US-Wirtschaft bleiben aber zunächst gedämpft.
Mit Blick auf die unverändert hohe Arbeitslosigkeit wird eine Rückführung des Verschuldungs­
niveaus der Privathaushalte nur durch eine anhaltende Konsumzurückhaltung zu bewerkstelli­
gen sein. Positive Impulse dürften in der zweiten Jahreshälfte hingegen von der Wende der
Immobilienpreise ausgehen, die die Vermögensposition der US-Haushalte nachhaltig stärken
würde. Die Preise bei Wohnimmobilien nähern sich allmählich wieder gesünderen Relationen,
auch kommt die demografisch getriebene Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum einer baldigen Wende der Preise entgegen.
Die Risiken für die US-Wirtschaft liegen daher vor allem in der unkontrollierten Haushalts­
entwicklung, wo die automatischen Defizitbremsen für 2012 und 2013 ein Nullwachstum generieren könnten, sofern es nicht zu einer politischen Einigung bezüglich des Haushaltes kommt.
Die Prognosen für das Gesamtjahr 2012 stehen daher unter dem Vorbehalt einer diesbezüglichen
Lösung. Das Umfeld hierfür ist dabei eher ungünstig, da dieses Jahr ganz im Zeichen der Präsidentschaftswahlen stehen dürfte. Wir gehen aber davon aus, dass das politische System doch
die Vernunft aufbringen wird, die auslaufenden Stützungsmaßnahmen zu ersetzen und die USÖkonomie nicht in die nächste Krise schlittern zu lassen. Die US-Staatsfinanzen bleiben aber das
Damoklesschwert der Konjunktur.
65
US-Haus- und Mietpreisindex,
1987 = 1
2,7
2,5
2,3
2,1
1,9
1,7
1,5
1,3
1,1
0,9
1987
US-Hauspreisindex
US-Mietpreisindex
Quelle: Bloomberg.
2011
An unsere Aktionäre
örn Rother · Nadine Gummersbach
Nicole Fröhlich · Bernd Reimering
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen in %
20
35
0
0
März
2011
Mai
2011
linke Skala:
Deutschland
rechte Skala:
Griechenland
Juni
2011
Portugal
September
2011
Irland
November
2011
Januar
2012
Spanien
Quelle: Bloomberg.
Sebastian Kuhlmann · Sonja Gilles · K
M a r i a n P e t e r b u r s · S u sa n n e R ose n
2012 – Schicksalsjahr des Euro
Das Expansionstempo in Europa hat sich im Jahresverlauf erheblich reduziert. Nachdem das BIP
im ersten Quartal noch mit 0,8 % – also mit einer annualisierten Wachstumsrate von über 3 % –
zugelegt hatte, ermäßigte es sich im Sommerhalbjahr auf nur noch 0,2 % Zuwachs. Analog zur
Entwicklung in den USA wurde die europäische Wirtschaft von der Katastrophe in Japan und dem
scharfen Anstieg der Rohstoffpreise negativ tangiert, bevor sich die Zuspitzung der Staatsschuldenkrise immer stärker bemerkbar machte. Hierbei kam es zu einer wechselseitigen Verstärkung
der Risikobepreisung von Staatsanleihen und Finanztiteln, da die Banken große Bestände an
Staatsanleihen hielten.
Zu Jahresbeginn kann es als annähernd sicher gelten, dass der Euroraum im ersten Halbjahr zumindest leicht kontrahieren wird. Die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedstaaten fällt dabei
aber sehr unterschiedlich aus. Eine zentrale Rolle spielt hierbei, inwieweit die Lohndisziplin in
der Vergangenheit eingehalten werden konnte. Darüber hinaus dürften die Länder, die ihre Arbeitsmärkte frühzeitig dereguliert haben, deutlich höhere Wachstumsraten verzeichnen, nicht
zuletzt, weil die bessere Arbeitsmarktsituation mit einem wesentlich größeren fiskalpolitischen
Spielraum einhergeht. So sind die Aussichten für Deutschland, Finnland, die Niederlande und
Österreich klar überdurchschnittlich, während sich die rezessiven Tendenzen in den PIIGS-Staaten
auch mit Blick auf die Konsolidierungserfordernisse für die öffentlichen Haushalte weiter verschlechtern. Die erhebliche Verteuerung der Refinanzierung sowohl für die öffentliche Hand als
auch für die Unternehmen stellt einen weiteren wesentlichen Belastungsfaktor in diesen Ländern
dar. Insgesamt wird die Peripherie kaum um eine langwierige Anpassungskrise umhinkommen,
die die relativen Preise zugunsten einer Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit verändert. In diesem
2011
2012
EWU
2013
5,4
3,8
6,9
5,4
EM
5,9
6,2
0,8
1,6
USA
-0,5
1,8
2,2
1,8
Jahresveränderungsrate des BIP, weltweit nach Regionen, Welthandel, IMF-Prognosen
Welthandel
Quellen: IMF, Bloomberg.
66
Lohnstückkosten relativ zu Deutschland, Index 1999 = 1
1,5
1,4
1,3
1,2
1,1
1,0
1999
Italien
2000
2001
2002
Griechenland
2003
2004
Portugal
2005
Irland
2006
2007
2008
2009
Spanien
2010
2011
Quelle: OECD.
Zusammenhang kann es durchaus zu heftigen politischen Konflikten kommen, insbesondere mit
Blick auf die Arbeitslosigkeit. Bis zuletzt stieg diese weiter scharf an, insbesondere in Spanien
ist die Lage dramatisch. Unter den großen Volkswirtschaften der Euro-Zone rechnen wir für Spanien
(-0,7 %) und Italien (-1,3 %) mit dem stärksten Rückgang. Die besten Aussichten haben neben
Deutschland Finnland (+1,4 %), Österreich (+ 0,6 %) und die Niederlande (+0,3 %). Die Euro-Zone
insgesamt dürfte im Gesamtjahr um ca. 0,3 % schrumpfen. Europa bleibt das Sorgenkind der
Weltwirtschaft.
Vor dem Hintergrund der strukturellen Probleme steht der Euro zumindest für einige Staaten
sicherlich zur Disposition. Die Mitgliedschaft im Euro bringt für sie keine Vorteile mehr, wenn die
Finanzmärkte nicht alsbald von einem tragfähigen Reformkonzept überzeugt werden können.
Selbst im günstigsten Fall wird es noch Jahre dauern, bis die Wettbewerbsfähigkeit ohne eine
Abwertung wiederhergestellt sein wird. Der Union läuft unterdessen aber die Zeit davon, da die
Krise nur noch durch die EZB aufzufangen sein wird, was wiederum der Casus Belli für Deutschland
sein könnte.
Deutschland trotzt der Euro-Krise
Auch die deutsche Wirtschaft wurde von der Krise in Europa stark beeinträchtigt, wie die konjunkturelle Entwicklung im Jahresverlauf eindrucksvoll belegte. Zu Jahresbeginn bewegten sich
maßgebliche Frühindikatoren noch auf dem Niveau des deutsch-deutschen Vereinigungsbooms,
während das BIP allein im ersten Quartal um 1,3 % zulegen konnte. Trotz der heraufziehenden
Krise konnte die Konjunktur bis zum Herbst ein hohes Momentum beibehalten. So expandierte
Deutschland, Bruttoinlandsprodukt, Jahresveränderungsrate, ZEW-Indikator
100
6
4
50
2
0
0
-2
-50
-4
-100
-6
-8
1999
BIP
-150
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
ZEW
2009
2010
2011
Quelle: Bloomberg.
67
An unsere Aktionäre
athrin Vierkötter · Sigrid Skauradßun
kranz · Beate Falkenroth · Sabrina
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Deutschland, Arbeitslosenquote in %
12
11
10
9
8
7
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
2009
2011
Quelle: Bloomberg.
Herwig · Mark Albrecht · Jürgen Stef
Stefan Jeschke · Michaela Sowa ·
es noch im dritten Quartal mit einer laufenden Jahresrate von 2,4 %. Wesentlicher Treiber der
guten Entwicklung war der private Konsum, der von der deutlichen Zunahme der verfügbaren
Einkommen im Rahmen der bis zuletzt anhaltenden Verbesserung am Arbeitsmarkt begünstigt
wurde. Wie wichtig die Binnenkräfte für die deutsche Konjunktur dabei waren, zeigt auch der
Umstand, dass im ersten Dreivierteljahr rund 80 % der Wachstumsbeiträge aus inländischen Verwendungskomponenten kamen, hiervon entfielen wiederum 40 % auf die Zunahme des privaten
und öffentlichen Konsums und 60 % auf den Anstieg der Investitionen. Demgegenüber trug der
Außenbeitrag insgesamt nur ein Fünftel zum Wachstum in diesem Zeitraum bei.
Zum Jahresende 2011 hat sich der Ausblick durch die Eskalation der Staatsschuldenkrise aber
auch in Deutschland deutlich eingetrübt, einige Frühindikatoren bewegten sich zum Jahreswechsel
auf dem Niveau der Lehman-Krise des Jahres 2008. Damit wird deutlich, dass sich die deutsche
Wirtschaft den Folgen der Euro-Krise in Europa nicht entziehen kann, dafür ist mit 60 % der Anteil Europas am deutschen Außenhandel einfach zu groß. Die deutsche Wirtschaft verfügt aber
über mehrere strukturelle Vorteile, die ihr über die Krise hinweghelfen könnten. Die strukturelle
Aufwärtsbewegung am Arbeitsmarkt, die sich aus den zurückliegenden Arbeitsmarktreformen
speist, verleiht der Finanzpolitik mit Blick auf die massive Entlastung der öffentlichen Haushalte
naturgemäß einen viel größeren Spielraum, sodass die Finanzpolitik eher neutral ausgerichtet
sein kann. Ferner bleibt festzuhalten, dass Deutschland von der Umlenkung der Kapitalströme im
Rahmen des Vertrauensverlustes in die Peripherie durchaus auch profitiert. Hier steht zu hoffen,
dass durch die günstigen Refinanzierungskonditionen wieder mehr in den deutschen Kapitalstock investiert wird. Weiterhin wird die auf den gesamten Euroraum gerichtete ultraexpansive
Geldpolitik der EZB die Wirtschaft massiv stützen. Die innereuropäischen Ungleichgewichte gehen schließlich nicht zuletzt auf die extrem hohe Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zurück,
die durch eine jahrzehntelang tradierte Lohndisziplin erreicht werden konnte. Mit Blick auf die
spürbare Abwertung des Euro dürfte sich dieser Effekt zukünftig noch potenzieren, vor allem
wenn die Exportmärkte in Asien in der zweiten Jahreshälfte an Aufnahmefähigkeit wieder zulegen.
Im Ergebnis stehen die Chancen gut, dass Deutschland die Krise ohne ein Wachstumsminus
übersteht. Dabei steht für das Jahr insgesamt zu erwarten, dass die Wachstumsbeiträge des
privat­en Konsums nur leicht zurückgehen, während sich die Investitionen wohl etwas deutlicher
abschwächen werden. Zum Jahresende dürfte die Dynamik bereits erheblich an Fahrt aufgenommen haben, aufgrund der zunächst schwachen Entwicklung zu Jahresbeginn expandiert die deutsche
Wirtschaft im Gesamtjahr 2012 aber mit lediglich 0,5 %. Die Konjunktur wird dann im Jahr 2013
weiter zulegen und mit 1,6 % an ihr langfristiges Potenzialwachstum heranreichen.
68
Auftragseingang insgesamt in NRW, Verarbeitendes Gewerbe, saisonbereinigt, Jahresveränderungsrate,
Index 2005 = 100
40
30
20
10
0
-10
-20
-30
-40
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Quelle: Bundesbank.
fes · Peter Wiersdörfer · Eva Landen
· Anne Röseler · Sabine Roßmann
durch zyklische Branchen
Das wirtschaftliche Tempo in Nordrhein-Westfalen kühlte sich im Jahresverlauf erheblich ab. Die
Dynamik war zu Jahresbeginn 2011 noch wesentlich vom Verarbeitenden Gewerbe und den Investitionsgüterproduzenten getragen worden. Auf Basis der guten Auftragsbestände des Vorjahres
weitete sich die Industrieproduktion bei den Herstellern von Investitionsgütern sogar noch bis
zur Jahresmitte deutlich aus, obwohl bereits zu Jahresbeginn 2011 ein erheblicher Rückgang der
Auftragseingänge für Vorleistungsgüter zu verzeichnen war. Mit Blick auf den größeren Stellen­
wert der zyklischen Branchen Stahl und Fahrzeugbau könnte der zur Jahresmitte einsetzende
Abschwung in Nordrhein-Westfalen sogar noch etwas schärfer ausgefallen sein als im gesamten
Bundesgebiet. Dazu dürfte auch der Umstand beigetragen haben, dass die Automobilindustrie
in Nordrhein-Westfalen sehr stark auf die europäischen Nachbarländer ausgerichtet ist.
Zur zentralen Stütze der Konjunktur entwickelte sich daher vor allem in der zweiten Jahreshälfte
der private Konsum, der von der guten Entwicklung der Beschäftigung profitierte. Die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen hat den niedrigsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Es ist davon
auszugehen, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter stabil entwickelt und trotz der nachlassenden Dynamik kein nachhaltiger Beschäftigungsabbau einsetzt. Die Unternehmen dürften
vielmehr versuchen, etwaige Überhänge durch Kurzarbeit sowie allgemeine Flexibilisierungsmaßnahmen auszugleichen. Für das Gesamtjahr geht das Rheinisch-Westfälische Institut für
Wirtschaftsforschung in Essen davon aus, dass das Wachstum in Nordrhein-Westfalen in 2011
mit 2,8 % leicht unter dem des Bundes (+3,1 %) gelegen haben dürfte.
Auch in Nordrhein-Westfalen dürfte die Konjunktur unter der Finanzkrise aber weiter leiden. Die
zuletzt verfügbaren Daten für das Produzierende Gewerbe deuten darauf hin, dass die Produktion zuletzt stagnierte, während sich der Abwärtstrend der Auftragseingänge insgesamt weiter
beschleunigt fortsetzte. Die Unternehmen werden ihre Lagerbestände mit Blick auf die hohe Unsicherheit weiter reduzieren. In der zweiten Jahreshälfte könnte die Expansion wieder an Tempo
gewinnen. Grundsätzlich profitiert Nordrhein-Westfalen von seiner Exportstruktur, die vor allem
auf die kräftig wachsenden Märkte in China und Indien, aber auch in Russland ausgerichtet ist.
Wir gehen trotzdem davon aus, dass der private Konsum im laufenden Jahr die wesentliche Stütze
der Konjunktur bleibt, während die bis zuletzt deutlich fallenden Auslands­orders auf einen zunächst weiter rückläufigen Außenbeitrag schließen lassen. Für das Gesamtjahr 2012 dürfte die
Expansionsrate des BIP in Nordrhein-Westfalen in etwa bei 0,5 % liegen.
69
An unsere Aktionäre
Konjunktur in Nordrhein-Westfalen belastet
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
3M-Spread Geldmarkt (besichert vs. unbesichert, % Punkte)
1,4
6
1,2
5
1,0
4
0,8
3
0,6
2
0,4
1
0,2
0
0,0
2001
2002
unbesichert, I.S.
2003
2004
besichert, I.S.
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Spread. r.S.
2011
2012
Quelle: Bloomberg.
Christian Koloßa · Jennifer Reick ·
Julia Schlemmer · Petra Kluwe · R
Die Entwicklung der internationalen Kapitalmärkte im Jahr 2011
Die Finanzmärkte standen im abgelaufenen Jahr zunehmend im Zeichen der Staatsschuldenkrise.
Das schwächer werdende Wachstum sorgte für einen kontinuierlichen Anstieg der Risikoprämien,
da es den Ausblick für die finanzielle Tragfähigkeit im privaten und öffentlichen Sektor zusätzlich
belastete. Für die finanzschwachen Euroländer verschlechterten sich die Finanzierungsbedingungen massiv, die Spreads blieben bis zum Jahresende sehr hoch. Vor allem die Anleihen aus
Italien und Spanien litten enorm, Spitzenreiter war aber Griechenland, dessen 10-jähriger Bond
mit über 30 % verzinste.
Aber auch viele private Banken verloren faktisch den Zugang zum Kapitalmarkt, was die Gefahr
weiterer Ansteckungseffekte erhöhte. So kam es erneut zu einer Krise am Interbankenmarkt, weil
sich die Kreditinstitute zunehmend untereinander misstrauen. Dadurch stiegen die Summen, die
bei der EZB geparkt werden, auf neue Rekordwerte an. Insgesamt war und ist der unverändert
hohe finanzielle Stress in Europa besorgniserregend. Während sich in den USA die Spreads zwischen besicherten und unbesicherten Einlagen auf rund 20 % der Krisenwerte von 2008 reduzierten, lag er in Europa bis zuletzt immer noch bei rund der Hälfte der damaligen Spitzenwerte.
Die wachsende Risikoscheu der Investoren verstärkte die Flucht in Anlagen, die als krisen­sicher
gelten. Davon profitierten deutsche Staatsanleihen, sodass die Rendite von Bundesanleihen
mit zehn Jahren Restlaufzeit deutlich unter 2 % sank, während im kürzeren Laufzeitensegment
sogar erstmals eine negative Verzinsung erreicht wurde. Auch die Währungsentwicklung stand
Renditen Bundesanleihen 10 Jahre, 3 Monate Restlaufzeit
5
4
3
2
1
0
-1
März
2002
10 Jahre
September
2003
März
2005
3 Monate
September
2006
März
2008
September
2009
März
2011
Quelle: Bloomberg.
70
1,55
10,5
1,50
10,0
1,45
9,5
1,40
9,0
1,35
8,5
1,30
8,0
1,25
7,5
1,20
7,0
Januar
2010
Renminbi, r.S.
Juli
2010
Januar
2011
Juli
2011
Januar
2012
US-Dollar, I.S.
Quelle: Bloomberg.
Sabine Sieling · Jürgen
alf Bleckmann · Yvonne
ganz im Zeichen der Risikoaversion, der Schweizer Franken wertete so stark auf, dass die
Nationalbank eine Interventionsgrenze errichten musste. Der Euro verlor dann insbesondere zum
Jahreswechsel gegenüber dem Dollar merklich an Boden, da sich die konjunkturelle transatlantische Divergenz im Rahmen der Stabilisierung der US-Konjunktur noch stärker akzentuierte. Eine
signifikante Verschiebung im globalen Währungsgefüge fand auch mit Blick auf den Chinesischen Renminbi statt, der im Jahresverlauf gegenüber dem Euro deutlich aufwertete.
Die Entwicklung der weltweiten Börsen war im Kern durch ein gutes erstes Halbjahr geprägt,
während die Indizes im zweiten Halbjahr wieder Terrain abgeben mussten und sich erst zum
Jahres­ende wieder stabilisieren konnten. Auf das Jahr 2011 gesehen gewann der S&P-500-Index
gegenüber dem 31. Dezember 2010 (im Folgenden Total Return, jeweils in lokaler Währung) 2,1 %.
Im Vergleich dazu verlor der technologieorientierte NASDAQ-Composite-Index 0,77 % an Wert.
In Japan war aufgrund der Naturkatastrophen ein Rückgang von 15,5 % zu verbuchen. Aufgrund
der Euro-Krise wurden aber auch die gesamteuropäischen Indizes wie der europäische Blue Chip
Index EURO-STOXX-50 stark in Mitleidenschaft gezogen, wo ein Rückgang von 12,52 % verzeichnet werden musste. Trotz der robusten volkswirtschaftlichen Performance verlor der DAX mit
16,64 % sogar noch stärker als diese europäische Benchmark. Dies erklärt sich aber auch aus der
guten Vorjahresperformance des DAX, der sich im Vorjahr mit über 16 % besser als die restlichen
europäischen Titel geschlagen hatte.
Entwicklung des MSCI-World, DAX, S&P 500, Euro-Stoxx, Index 2004 = 100
210
190
170
150
130
110
90
70
2004
MSCI World
2005
DAX
S&P 500
2006
2007
2008
2009
Euro-Stoxx
2010
2011
Quelle: Bloomberg.
71
Sievering
Condello
An unsere Aktionäre
·
Kursverlauf des US-Dollars und Chinesischen Renminbi gegenüber dem Euro
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
EZB-Satz, Fed Funds und Taylor-Schätzung der US-Reaktionsfunktion
6
3
0
-3
-6
-9
Juli
2003
EZB-Satz
Fed Funds
Januar
2005
Taylor-Schätzung
Juli
2006
Januar
2008
Juli
2010
Januar
2011
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.
Christoph Michalek · Dr. Jan Botter
F r a n k J ö c k e l · J u d i t h Ac k e r m a n n ·
Ausblick
Wir gehen davon aus, dass es der europäischen Politik gelingt, die Probleme in den Griff zu bekommen, eine nachhaltige Lösung wird aber Zeit erfordern. Dies bedeutet, dass die hohe Unsicherheit zunächst noch weiter bremsend auf die Euroland-Konjunktur wirken wird. Sofern es gelingt, zu einer Einigung für die US-Haushaltspolitik zu kommen, dürfte die weltweite Konjunktur
zur Jahresmitte allmählich wieder Fahrt aufnehmen.
Nach unseren Projektionen sprechen die makroökonomischen Daten unverändert dafür, dass die
US-Notenbank die Fed Funds bis in das nächste Jahr auf dem extrem geringen Niveau belässt, sodass das internationale Zinsgefüge grundsätzlich tief verankert bleibt. Nach unserem Dafürhalten dürfte die EZB noch einen weiteren zinssenkenden Schritt durchführen und die Leitzinssätze
auf 0,75 zurücknehmen. Ausgehend von der weiteren Erholung in den USA werden die Rentenmärkte im Jahresverlauf zunehmend die Rückführung der ultraexpansiven Geld­p olitik antizipieren. Sofern sich die Lage weltweit weiter entspannt, dürften die Treasuries dann auch einen
Teil ihres Fluchtwährungsbonus wieder abgeben, was ebenfalls für einen Anstieg der Rendi­ten
spricht. In der Summe erwarten wir einen Anstieg der deutschen Kapitalmarktzinsen auf Werte
72
CCI-Rohstoffpreisindex
700
600
500
400
300
200
100
1982
1987
1992
1997
2002
2007
2011
Quelle: Bloomberg.
um 2,4 % bis zum Jahresende. Die Perspektiven für die Aktienmärkte dürften sich in der zweiten
Jahreshälfte deutlich aufhellen. Der Euro wird bis zu einer nachhaltigen Lösung der Krise unter
Druck bleiben und das asiatische Währungsgefüge weiter aufwerten. Mit Blick auf den Rohstoffhunger der Emerging Markets dürften die Rohstoffpreise zunächst stabil bleiben, um dann in der
zweiten Jahreshälfte ihren langjährigen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen.
73
An unsere Aktionäre
mann · Maike Röseler · Silke Parma
Stefanie Kulhanek · Sabine Huyssen
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
0 An unsere Aktionäre
0 Geschäftsmodell
0 Lagebericht
0 Jahresabschluss
0 Weitere Informationen
Ru d olf H e i l · Klau s F iß · M on i k a L e a r
Klaczynski · Kerstin Römer · Uwe Bec
Generalbevollmächtigter Kreditrisikosteuerung
Qualität
Kredite sind der entscheidende Anker im Geschäft mit unseren
mittelständischen Unternehmenskunden. Je zügiger wir einen Kredit
bereitstellen können, desto effizienter sind unsere Kundenbeziehungen
und desto wettbewerbsfähiger wird unser Haus als Ganzes. Dies sind
optimale Grundlagen für nachhaltiges Wachstum.
Wie rasch ein Kredit zur Verfügung gestellt werden kann, hängt von den
dahinterstehenden internen Prozessen ab. Dazu zählen beispielsweise
Kreditanalyse, Kreditentscheidung und vertragliche Bearbeitung, aber
auch das IT-gesteuerte Datenmanagement. „Die Qualität dieser Prozesse
haben wir mit ihrer Neuausrichtung im vergangenen Geschäftsjahr
entscheidend verbessern können“, erläutert Klaus Fiß, der nach sechzehn
Jahren im Kreditgeschäft unserer Bank seit 2011 die Kreditrisikosteuerung
als Generalbevollmächtigter verantwortet. In dem neu geschaffenen
Bereich bearbeiten 120 Mitarbeiter alle Kredite, die unsere Bank an
Privat- und Firmenkunden vergibt.
Grundlage für diese Zentralisierung ist unsere unverändert strategisch
orientierte, konservative Risikopolitik. „Dies schließt Frühwarnindikatoren
zur Erkennung kritischer Situationen wie zum Beispiel potenzieller
Kreditausfälle ein“, betont Fiß. So können wir mit unseren Kunden nicht
nur zeitnah Sanierungskonzepte entwickeln und umsetzen. Unsere
Risikopolitik erlaubt es uns außerdem, unserem unternehmerischen
Auftrag nachzukommen, zum Wohle des Kunden, unserer Aktionäre
und Mitarbeiter.
„Hervorragende Qualität beruht auf internen Prozessen.
Dank der Neuausrichtung und Zentralisierung unserer Kreditprozesse
können wir unsere Kunden heute zügiger bedienen.“
dini-Wittig · Joachim Falß · Wolfgang
kmann · Meike Vicktor · Heike Stöber
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
GESCHÄFTSMODELL
Privatkunden &
Wirtschaftlich Selbstständige
Katharina Lohoff · Jutta Wanke ·
M e l a n i e G r a m o n i s ch · B i r g i t K n o r
Privatkunden
Strategie und Ausrichtung
Vorrang für qualitatives Wachstum
Wesentlicher Bestandteil unseres kundengetragenen Geschäftsmodells ist das Privatkundengeschäft. Wir sprechen in erster Linie anspruchsvolle Privatkunden an, die von ihrer Bank intelligente und individuelle Finanzlösungen jenseits des Standardgeschäfts erwarten. Ihnen gegenüber verfolgen wir einen ganzheitlichen und bedarfsgerechten Beratungsansatz und streben
damit die Qualitätsführerschaft in unserem Marktgebiet Nordrhein-Westfalen an.
Die Etablierung langfristiger Kundenbeziehungen und ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit
sind fest in unserer strategischen Ausrichtung verankert. Neben dem Angebot wettbewerbsfähiger
und kundengruppenspezifischer Finanzlösungen sind die kompetente, individuelle Beratung
und der persönliche Service ein besonderes Wettbewerbsmerkmal der Bank. Es ist unser Ziel,
unsere Finanzlösungen konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden auszurichten. Wir
distanzieren uns damit vom reinen Produktverkauf.
Unverändert bleibt es unser Anspruch, neue Kunden zu gewinnen und ihre Hausbank zu werden.
Wir streben an, erster Ansprechpartner in allen Finanz- und Vermögensfragen zu sein. Zudem
wollen wir bestehende Kundenverbindungen intensivieren, bei Privatkunden ebenso wie bei Inhabern, Geschäftsführern und Angestellten unserer Firmenkunden, die wir ganzheitlich in ihren
privaten Finanzangelegenheiten betreuen.
Mit dieser Ausrichtung legen wir in erster Linie Wert auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum.
Entwicklung Privatkunden
2010
Betriebsergebnis in Mio. €
2011
6,1
4,4
Kosten-Ertrags-Relation in %
82,7
90,2
Eigenkapitalrendite in %
16,5
11,4
76
Nicole Grewe · Vanessa Grallert
rek · Jessica Lischka · Mirko Rast
Maßnahmen
Die NATIONAL-BANK unterwirft sich regelmäßig der Analyse und Bewertung unabhängiger Instit­uti­
onen, um ihre Stärken weiter auszubauen und mögliche Schwächen konsequent zu beseitigen.
Wie im Vorjahr wurde unser Kundenservice durch die ServiceRating GmbH „auf Herz und Nieren“
untersucht. Erneut haben wir die Bestnote „exzellent“ und die Auszeichnung mit fünf Kronen
erhalten. Die Ergebnisse des Ratings dokumentieren: Die NATIONAL-BANK stellt den Kunden und
dessen ganzheitliche Beratung und Betreuung in den Mittelpunkt ihres Handelns. So wird die
Betreuung der Bank von 90 % der Kunden positiv bewertet. Darüber hinaus bietet die NATIONALBANK in verschiedenen Bereichen Service-Zusatzleistungen an, die über das gewöhnliche Angebot einer Filialbank hinausgehen. Die Qualität der Beratung und Betreuung wird ständig überprüft
und auf hohem Niveau sichergestellt. Bei der Weiterentwicklung von Prozessen werden Kundenerwartungen stark berücksichtigt.
Kontinuierliche Verbesserung durch Kunden-Feedback
Ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit ist ein besonderes Wettbewerbsmerkmal unseres Geschäftsmodells. Unter der Überschrift „Meine Meinung ist wichtig!“ haben wir im Berichtsjahr
einen Feedback-Bogen eingeführt, um Informationen über die Zufriedenheit unserer Kunden einzuholen. Der Bogen ist in allen Geschäftsstellen sowie auf unserer Homepage verfügbar und zu
einem festen Bestandteil unserer Kundengespräche geworden. Im Berichtszeitraum wurden über
800 Feedback-Bögen von unseren Kunden eingereicht. Die hohe Rücklaufquote bestätigt, dass
unsere Kunden eine solche Feedback-Möglichkeit befürworten. Neben vielen positiven Rückmeldungen haben wir auch die gewünschten Anregungen und Verbesserungshinweise erhalten. Die
Umsetzung stellt das Qualitätsmanagement unseres Bereiches Customer Relationship Management sicher.
77
Geschäftsmodell
Exzellenter Kundenservice bestätigt
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Einlagenvolumen Privatkunden in Mio. €
1.157
518
2011
216
423
1.173
500
2010
215
458
Einlagen
davon Sichteinlagen
davon befristete Einlagen
davon Spareinlagen
M a r i o n E m k e · Ta n j a S ch l a g e r m a n n ·
Ch r i st i a n S ch o l z · I n a Heck m a n n ·
Bewährung unserer „myGiro“ – Kontomodelle
Zur Optimierung der finanziellen Betreuung unserer Kunden hatten wir im Vorjahr das bedarfs­
orientierte Kontomodell „myGiro“ eingeführt. Entgegen dem Trend zu gebührenfreien und damit
nicht kostendeckenden Kontomodellen hatten wir uns für ein innovatives Erstattungsmodell in
Abhängigkeit von der Intensität der Geschäftsbeziehung entschieden. Der Kunde hat je nach Anzahl der bei uns genutzten Finanzlösungen die Möglichkeit, seine Kontoführungsgebühren faktisch auf 0 € zu reduzieren. Das Modell hat beachtlichen Anklang bei unseren Kunden gefunden.
Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir die Anzahl unserer Gehaltskonten um 5 % steigern.
Begleitung junger Kunden auf ihrem Karriereweg
Wie im Vorjahresbericht angekündigt, haben wir uns auch auf die Gewinnung junger Kunden
konzentriert. Sehr erfreulich hat sich in diesem Zusammenhang das Konto „myGiro | Karriere“
für diese Kundengruppe entwickelt. Im Berichtsjahr wurden über 650 neue „myGiro | Karriere“Konten eröffnet. Dazu hat auch beigetragen, dass die Kreditkarte, die wir volljährigen jungen
Kunden anbieten, auf deren Bedürfnisse zugeschnitten und beispielsweise um eine Veranstaltungsticket- und Handyversicherung ergänzt wurde.
Besonders wichtig ist uns der Dialog mit jungen Kunden. Zu Semesterbeginn haben wir uns mit
Infoständen an Universitäten präsentiert und damit die Aufmerksamkeit und das Interesse vieler
Studenten gewonnen. An Schulen diskutierten wir gemeinsam mit Schülern in Workshops über
das Thema „Jugendliche und Schulden“. Das große Engagement der Schüler nehmen wir zum
Anlass, diese Workshops und Vorträge mit aktuellen Themen fortzusetzen.
Darüber hinaus unterstützen wir junge Kunden bei der Finanzierung ihrer akademischen Ausbildung. Neben dem klassischen KfW-Studienkredit bieten wir auch individuell konzipierte und
flexible Modelle an. Gemeinsam mit einem Kunden haben wir beispielsweise eine Ausbildungs­
finanzierung für Verkehrspiloten entwickelt und einen Exklusivvertrag geschlossen.
Mit unseren Maßnahmen konnten wir die Anzahl der unter 30-jährigen Kunden um 7 % steigern.
78
Wolfgang Kevenhörster · Ralf St rey
Simon Marklein · Sinah Buckstegge
Reform der Einlagensicherung – Anpassung an neue Rahmenbedingungen
Das Vertrauen unserer Kunden bildet die Grundlage unserer Zusammenarbeit. Der Schutz der
Einlagen unserer Kunden ist für uns deshalb eine Selbstverständlichkeit. Für den besten Schutz
sorgt unsere Solidität, die durch das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz
und durch unsere Mitgliedschaft beim Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher
Banken (BdB) abgerundet wird.
Im Oktober 2011 hat der Bankenverband (BdB) die Reform der Einlagensicherung beschlossen.
Der für unsere Kunden wichtigste Punkt ist die geplante stufenweise Absenkung der Sicherungsgrenzen des Einlagensicherungsfonds über einen Zeitraum von zehn Jahren auf 8,75 % des haftenden Eigenkapitals. In der Breite ergeben sich ab dem Jahr 2025 für unsere Kunden hinsichtlich
des Schutzes ihrer jeweiligen Einlage faktisch keine Auswirkungen. Ohne Berücksichtigung von
geplanten Erhöhungen des haftenden Eigenkapitals verbleibt immer noch eine Sicherungsgrenze von knapp 30 Mio. € je Kunde. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Einlagensicherung durch
die Reform insgesamt deutlich stabiler wird. Unsere Kunden können auch künftig auf die hohe
Sicherheit ihrer Einlagen bei der NATIONAL-BANK vertrauen.
Sichere und attraktive Geldanlagen im Fokus
Dass unsere Kunden uns vertrauen, beweist unser unverändert starkes Einlagengeschäft. Neben
der Sicherheit ihrer Einlagen legen unsere Kunden besonderen Wert auf Flexibilität und Rentabilität. Es ist uns gelungen, unser Einlagenvolumen mit rund 1,2 Mrd. € insgesamt stabil zu halten,
ohne uns an dem zum Teil ruinösen Preiswettbewerb im Wettbewerb um die Kundeneinlagen zu
beteiligen.
Jubiläumssparen
Zusätzlich zu unseren bewährten Finanzlösungen für Geldanlagen haben wir mit gezielten Initia­
tiven besonders attraktive Konditionen angeboten. Anlässlich unseres 90-jährigen Jubiläums
haben wir eine renditestarke Sparanlage über einen Anlagezeitraum von 45 Monaten mit periodisch steigenden, festen Zinssätzen auf bis zu 4% aufgelegt. Eine vorzeitige Verfügung ist ohne
Zinsverlust bereits nach 27 Monaten möglich.
79
Geschäftsmodell
Mit diesem Sicherungskonzept sind die Einlagen jedes unserer Kunden bis zu einer Höhe von
30 % unseres haftenden Eigenkapitals abgesichert – das entspricht aktuell einem Betrag von
rund 102 Mio. €.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Thomas Scharwei · Michael Müller
St e fa n B a r e n t z e n · Wo l f g a n g W est
Adventssparen
Im Dezember haben wir unser bewährtes Sparkonzept – eine kombinierte Finanzlösung aus
Sparkonto und Fondsanlage – ebenfalls mit attraktiven Sonderkonditionen von 4 % fest für ein
Jahr bezogen auf die Spareinlage ausgestattet. Neben dieser interessanten Garantieverzinsung
partizipieren die Kunden zusätzlich an den Ertragschancen aus der Fondsanlage unserer Konzeptfonds.
Beide Anlagelösungen fanden großen Anklang. Über 1.250 Einzelverträge – davon 350 mit Neukunden – mit einem Gesamtvolumen von knapp 40 Mio. € belegen ihre Attraktivität.
Erfolgreiches Versicherungsgeschäft
Um die Grundlagen für weiteres Wachstum zu legen und noch schlagkräftiger am Markt agieren
zu können, haben wir unsere Tochtergesellschaft, die NATIONAL-BANK Versicherungsagentur
GmbH, noch enger mit dem Bereich Privatkunden und Wirtschaftlich Selbstständige verknüpft
und unter eine einheitliche Führung gestellt. Wir stellen so die Einhaltung unseres bedarfsorientierten, ganzheitlichen Beratungsansatzes sicher. Die Versicherungsspezialisten unserer Tochtergesellschaft unterstützen unsere Kundenberater in den Beratungsgesprächen. Damit stellen
wir auch in komplexen Bedarfssituationen, wie zum Beispiel der betrieblichen Altersvorsorge,
eine exzellente Beratungsqualität sicher.
Mit der SIGNAL IDUNA Gruppe als unseren bedeutendsten Partner im Vorsorge-, Versicherungsund Bauspargeschäft haben wir konsequent auf bewährte Qualität gesetzt. In Ergänzung zu
diesem Leistungsangebot haben wir zusätzliche Kooperationen geschlossen, um sämtliche Bedarfsfelder im Versicherungsgeschäft anbieten zu können.
Im Berichtsjahr haben wir unsere Kunden insbesondere über Lösungen für die Bereiche Pflegeversicherung und Altersvorsorge informiert. Mit unserer Beratungsinitiative zu Pflegeversicherungen trafen wir in erster Linie bei Kunden, die ihr Vermögen gegen die finanziellen Risiken
eines Pflegefalles absichern wollen, auf großes Interesse. Insgesamt haben wir 170 Pflegever­
sicherungsverträge mit einem Volumen von 2,9 Mio. € an unsere Kooperationspartner vermittelt.
In der Altersvorsorge waren vor allem Lösungen zu Lebens- und Rentenversicherungen mit Einmalanlage als Alternative oder Ergänzung zur klassischen Vermögensanlage gefragt. Aber auch
im Bereich der Riester- und Rürup-Renten konnten wir das Bestandsgeschäft ausbauen.
80
Private Immobilienfinanzierung in Mio. €
121
2011
144
104
2010
107
neu zugesagte mittel- und langfristige Immobilienfinanzierungen
Vermittlungen von Hypothekarkrediten an Kooperationspartner
· Angelika Weiner · Elke Achterfeld
emeyer · Theodor Hendriks · Klaus
Immobilienfinanzierung: Neuzusagen auf Rekordniveau
Im Immobilienfinanzierungsgeschäft wurde die Rekordzahl des Vorjahres nochmals übertroffen. Mit rund 1.300 (Vorjahr 1.150) Neuzusagen mit einem Volumen von rund 265 Mio. € (Vorjahr
211 Mio. €) hat sich die Stückzahl um 14 %, das Volumen um 24 % im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Diese erfreuliche Entwicklung ist nicht nur auf das günstige Zinsniveau, sondern vor allem
auf unsere individuelle, transparente und kompetente Beratung zurückzuführen.
Von den oben genannten Neuzusagen entfallen 144 Mio. € (Vorjahr 107 Mio. €) auf erststellige
langfristige Darlehen, die wir für unsere Kunden zu günstigen Konditionen an unsere Kooperationspartner vermittelt haben. Im Rahmen der auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden abgestellten Finanzierungen haben wir darüber hinaus zinsgünstige Darlehen der KfW zum
Erwerb von eigengenutzten Immobilien beziehungsweise für anstehende Modernisierungen und
Renovierungen in Höhe von rund 16 Mio. € (Vorjahr 14 Mio. €) zugesagt.
Gleichzeitig haben wir unseren Kunden im Hinblick auf das historisch niedrige Zinsniveau
empfohlen, die daraus resultierende geringere Belastung zu einer erhöhten Tilgungsleistung und
damit einer schnelleren Entschuldung zu nutzen.
Der Trend zum Erwerb von höherpreisigen Immobilien hat sich unverändert fortgesetzt. Das
durchschnittliche Neugeschäftsvolumen hat sich um rund 10 % auf 200 Tsd. € je Finanzierung
gesteigert. Dabei haben wir auch von den Vermittlungen unserer Tochtergesellschaft NATIONALBANK Immobilien GmbH profitiert.
Geschäftliche Entwicklung
Mit Blick auf die schwierigen Rahmenbedingungen hat sich das Geschäft mit unseren Privat­
kunden insgesamt zufriedenstellend entwickelt.
Aufgrund der anhaltenden Finanzmarktkrise prägte die gestiegene Nachfrage der Kunden nach
sicheren, täglich fälligen Anlagen den Markt. Mittel- bis langfristige Anlagen schmolzen insgesamt ab. So stiegen die Sichteinlagen unserer Kunden um 4 % auf 518 Mio. € (Vorjahr 500 Mio. €).
Auch die befristeten Termineinlagen stiegen leicht auf 216 Mio. € an (+ 1 %). Bei den Spareinlagen
81
Geschäftsmodell
Diese wurde zum wiederholten Male vom TÜV Rheinland überprüft. Mit seinem Prüfsiegel wurde
uns bescheinigt, dass wir in unserer Baufinanzierungsberatung unverändert den Standard „Zertifizierte Beratungsqualität“ erfüllen.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Stelzer · Klau s Kraushaar · Hartmut
M o n towsk i · Sa n d r a Es p osi to · Sa b
verzeichneten wir einen Rückgang um knapp 8 % auf 423 Mio. € (Vorjahr 458 Mio. €). Trotz des
anhaltenden, teilweise ruinösen Preiswettbewerbs um die Einlagen ist es uns jedoch gelungen,
das Einlagenvolumen insgesamt stabil zu halten. Das Zinsergebnis aus dem Einlagengeschäft
konnten wir mit einem Zuwachs von 17,5 % erfreulich auf 12,5 Mio. € steigern (Vorjahr 10,6 Mio. €).
Struktur des
Provisionsgeschäftes
Privatkunden in %
10
Rückgänge mussten wir jedoch im Zinsergebnis im Kreditgeschäft mit unseren Privatkunden
hinnehmen. Mit 9,9 Mio. € war es um knapp 7 % geringer als 2010 (Vorjahr 10,6 Mio. €).
7
2011
16
Das äußerst positive Provisionsergebnis aus dem Vorjahr (22,7 Mio. €) konnte mit 18,6 Mio. €
nicht erreicht werden. Einerseits führte ein aufgrund der Marktsituation deutlich vermindertes
Vermögensanlagegeschäft zu einem Rückgang der Erträge von knapp 17 % auf 12,5 Mio. €. Andererseits verzeichneten wir einen Rückgang im Bereich Versicherungsgeschäft um knapp 1,1 Mio. €
auf 0,7 Mio. €, der vor allem den außergewöhnlich hohen Abschlüssen in 2010 geschuldet war.
Die Vertriebserfolge von SI Flex, einer Kapitallebensversicherung gegen Einmalbetrag mit einer
außergewöhnlich attraktiven Garantieverzinsung, konnte nicht wiederholt werden, da diese Versicherungslösung nicht mehr angeboten wurde. Bereinigt um die Abschlüsse aus SI Flex konnten
wir das Volumen aus dem Versicherungsgeschäft um fast 88 % auf 40,3 Mio. € und die Stückzahl
der abgeschlossenen Verträge um 58 % auf 1.843 deutlich steigern.
67
13
6
15
2010
66
Aufteilung
Asset Management
Konten- und
Kartenservices
2010 2011
66
67
15
16
Vermittlung
Immobilien finanzierung
6
7
Sonstiges
13
10
Wirtschaftlich Selbstständige
Strategie und Ausrichtung
Das Segment Wirtschaftlich Selbstständige umfasst die Angehörigen der Heilberufe, der rechtsund steuerberatenden Berufe, freiberufliche Ingenieure und sonstige freie Berufe. Die Besonderheit in der Beratung dieser Kundengruppe liegt in der engen Verzahnung ihrer privaten und geschäftlichen Belange. Wir verfolgen daher konsequent unseren ganzheitlichen Beratungsansatz
und richten unsere Finanzlösungen an ihren Bedürfnissen aus. Ferner sind Branchenkenntnis
und Berufsstandwissen Voraussetzung für die erfolgreiche Beratung dieser Klientel. Wir blicken
auf eine langjährige Erfahrung in der Beratung von Freiberuflern zurück und verfügen über exzellente Netzwerke, die wir kontinuierlich ausbauen und pflegen. So stehen wir in einem permanenten Dialog mit unseren Kunden und wissen, was sie bewegt. Wissensdatenbanken unterstützen
unsere Betreuer, ihre Branchenkenntnis auf dem aktuellsten Stand zu halten.
82
Hirschmann · Katja T renaman · Klaus
ine Müller · Monika Weimer · Frank
Unser Ziel ist es, die Erfolge der vergangenen Jahre in diesem Segment fortzuführen. Wir wollen
unseren Marktanteil weiter ausweiten und als Hausbank die langfristige und partnerschaftliche
Geschäftsbeziehung zu unseren Kunden intensivieren. Wir wollen die Bank für Freiberufler in
Nordrhein-Westfalen sein.
Entwicklung Kundenanzahl
Wirtschaftlich Selbstständige
12.624
12.595
12.731
2009
2010
2011
Maßnahmen
Unsere 2010 neu eingeführten Kontomodelle für Freiberufler haben wir im Berichtszeitraum gut
etabliert. Sowohl das auf die Bedürfnisse von Freiberuflern zugeschnittene „myGiro | business“
als auch die speziell für Ärzte und für die rechts- und steuerberatenden Berufe entwickelten Kontopakete „myGiro | med“ und „myGiro | jur“ fanden großes Interesse. Mit den neuen Kontomodellen ist es uns gelungen, die Anzahl der Kontoeröffnungen für Freiberufler um 20 % weiter zu
steigern.
Kundenmagazin „Wissen.med“ überzeugt neue Kunden
Die Herausgabe unseres Kundenmagazins für Ärzte „Wissen.med“ haben wir im Berichtsjahr
fortgesetzt. Über 2.500 Ärzte und Zahnärzte haben unser halbjährlich erscheinendes Magazin
erhalten. In der Rubrik „aus der Praxis“ haben wir Ärzten die Möglichkeit gegeben, aus ihrem
Praxisalltag zu berichten, und haben dafür sehr positives Feedback erhalten. Mit dem Magazin
konnten wir unseren Bekanntheitsgrad als Ansprechpartner für Ärzte in Finanzangelegenheiten
weiter ausbauen. Unseren Beratern ist es dadurch gelungen, die Anzahl der durch uns betreuten
Ärzte um 6 % zu steigern und bestehende Verbindungen zu intensivieren.
Kreditgeschäft weiter ausgebaut Das anhaltend niedrige Zinsniveau haben wir zum Anlass genommen, unsere Kunden über Finanzierungsmöglichkeiten ihrer Investitionen zu informieren. Viele Freiberufler nutzten die Situation
zur zinsgünstigen Finanzierung langfristiger Investitionen oder um abgeschlossene Darlehensverträge auf Optimierungsmöglichkeiten überprüfen zu lassen. Als Finanzierungslösung haben
wir bedarfsgerechte und maßgeschneiderte Konzepte angeboten und auch aktiv zinsgünstige
öffentliche Förderprogramme einbezogen. So ist es uns gelungen, unser Kreditgeschäft um 4,6 %
weiter auszubauen.
83
Geschäftsmodell
Kontomodelle für Freiberufler etabliert
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Kreditvolumen Wirtschaftlich Selbstständige in Mio. €
627
72
2011
548
7
589
51
2010
531
7
Kreditvolumen
davon kurzfristig
davon mittel- und langfristig
davon Bürgschaften
Saelzer · Matthias Rolle · Carola M
Franke · Marcus van Stigt · Gabrie
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Insolvenzverwaltern
Entscheidende Kriterien für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Insolvenzverwaltern sind neben der professionellen Verwaltung von Treuhand- und Anderkonten hervorragendes Know-how
und höchste Abwicklungsexpertise im Bereich der Insolvenzgeldvorfinanzierung. Schnelligkeit,
Zuverlässigkeit und eine reibungslose Zusammenarbeit unserer Spezialisten mit dem Insolvenz­
verwalter und der Bundesagentur für Arbeit sind Grundvoraussetzungen, um die Handlungs­
fähigkeit insolventer Unternehmen zu gewährleisten. Wir sind in der Lage, binnen Tagesfrist
die Abwicklung sicherzustellen. Wir pflegen den aktiven Dialog zu den Insolvenzverwaltern und
können so auf spezielle Aufgabenstellungen schnell und unkompliziert reagieren. Die Anzahl
der von uns betreuten Insolvenzverwalter konnten wir im Vorjahresvergleich um 50 % steigern.
Entwicklung Wirtschaftlich Selbstständige
2010
Betriebsergebnis in Mio. €
2011
2,7
5,5
Kosten-Ertrags-Relation in %
79,9
73,4
Eigenkapitalrendite in %
12,7
22,4
Geschäftliche Entwicklung
Unseren Anspruch, bis Ende 2012 1.500 neue Freiberufler zu gewinnen, haben wir bereits fast
erfüllt. Insgesamt haben wir in diesem Segment in den letzten zwei Jahren 1.360 neue Kunden
gewonnen, davon 690 Kunden 2011 (Vorjahr 670). Insbesondere der Anteil an niedergelassenen Ärzten, Rechtsanwälten und Steuerberatern ist bei einem anhaltend starken Wettbewerb
um diese Berufsgruppen wiederum erfreulich gestiegen. Dass wir die Gesamtkundenanzahl der
Wirtschaftlich Selbstständigen insgesamt nur stabil halten konnten (+ 1 %), ist dem Umstand
geschuldet, dass Kunden in den Ruhestand getreten und damit in andere Betreuungssegmente
unserer Bank gewechselt sind. Der Trend zur Konzentration durch Zusammenschlüsse zu neuen
Berufsausübungsgemeinschaften und medizinischen Versorgungszentren hält darüber hinaus
weiter an.
84
Einlagenvolumen Wirtschaftlich Selbstständige in Mio. €
656
400
2011
214
42
636
435
2010
161
40
Einlagen
davon Sichteinlagen
davon befristete Einlagen
davon Spareinlagen
einrich · Stefanie Kordel · Gabriele
le Anders · Karin Christoph · Axel
Trotz zunehmenden Margendrucks konnten wir auch das Zinsergebnis im Einlagenbereich im
Vorjahresvergleich um 3 % auf 8,4 Mio. € erhöhen. Unverändert genießen wir hier das Vertrauen
unserer Kunden. Mit Blick auf das schwierige Marktumfeld bestätigt uns der Zuwachs unserer
Kundeneinlagen um 3 % auf über 656 Mio. €.
Das insgesamt um 7 % rückläufige Provisionsgeschäft auf 6,2 Mio. € ist im Wesentlichen dem
im Vorjahresvergleich schwächeren Ergebnis im Versicherungsgeschäft geschuldet. Ursache
hierfür war der vorgenannte Sondereffekt aus den Abschlüssen der Finanzlösung SI Flex, die
ein befristetes Angebot der SIGNAL IDUNA Gruppe in 2010 darstellte.
Struktur des
Provisionsgeschäftes
Wirtschaftlich Selbstständige
in %
32
32
2011
3
33
27
Geschäftsmodell
Es ist uns gelungen, unser Kreditgeschäft um 8 % auf 627 Mio. € weiter auszubauen. Besondere
Schwerpunkte bilden dabei mittel- und langfristige Kredite inklusive öffentlicher Finanzierungen
zum Beispiel für Investitions- und Praxisfinanzierungen sowie für Immobilienfinanzierungen.
Hier konnten wir unser Kreditvolumen um 5 % auf 548 Mio. € steigern. Auch bei den kurzfristigen
Betriebsmittelkrediten konnten wir das Kreditvolumen auf 72 Mio. € erfreulich erhöhen (Vorjahr
51 Mio. €). Ebenso konnten wir die Zinserträge im Kreditgeschäft auf knapp 10 Mio. € steigern
(Vorjahr 9,7 Mio. €).
31
2010
10
32
Ausblick
Aufteilung
Die zentralen Herausforderungen im Privatkundengeschäft sehen wir in der weiteren Verschärfung des Wettbewerbs und volatilen Kapitalmarktsituation sowie der krisenbedingten Verun­
sicherung der Anleger und der gleichzeitigen Zunahme der regulatorischen Anforderungen.
Dem langfristigen Trend zur Vorsorge werden wir weiterhin mit bedarfsgerechten Finanzlösungen
begegnen. Über die Themen Altersvorsorge, Vermögenssicherung, Immobilienfinanzierung und
Kapitalanlagen wollen wir neue Kunden gewinnen.
Das zielgruppenorientierte Leistungsangebot für Freiberufler werden wir weiterentwickeln und
ausbauen. Im kleinvolumigen Kreditgeschäft wollen wir durch eine Prozessverschlankung unkomplizierte und schnelle Lösungen anbieten.
Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung diese Herausforderungen
meistern und unser Geschäft qualitativ kontinuierlich ausbauen werden.
85
Asset Management
2010 2011
31
32
Kartenservices
32
33
Kreditgeschäft
10
3
Sonstiges
27
32
Konten- und
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
0 An unsere Aktionäre
0 Geschäftsmodell
0 Lagebericht
0 Jahresabschluss
0 Weitere Informationen
„Flexibilität ist die Bereitschaft, sich täglich auf neue
Fragestellungen einzulassen und dafür jeweils individuell
passende Lösungen zu entwickeln.“
Kan t e l b e r g · O laf D e d r i ng · Holg e r
Kirsten Steckeweh · Harry Hellinger
Flexibilität
Unsere Kunden verstehen uns als Partner in allen ihren finanziellen
Belangen. Sie erwarten eine ganzheitliche, umfassende Beratung –
in unternehmerischen Fragen ebenso wie im privaten Umfeld, wenn
es beispielsweise um ihre persönliche Vermögensentwicklung geht.
Dies erfordert Flexibilität in mehrfacher Hinsicht. Die Kunst der Betreuung
besteht darin, sich immer wieder auf neue Fragestellungen einzulassen
und zum richtigen Zeitpunkt einen Kollegen oder einen externen Experten
in die Finanzierungs- oder Vermögensstrategie einzubeziehen.
Zum einen, so erläutert Thorsten Keller, Leiter der Firmenkundenbetreuung
in unserer Niederlassung Wuppertal, benötigen unsere Kunden flexible
Finanzierungsinstrumente, mit denen sie beispielsweise Liquiditätspotenziale ausschöpfen oder geschmeidig auf Veränderungen der Märkte
reagieren können.
Zum anderen, erklärt Andreas Pauksch, Leiter Private Banking in derselben
Niederlassung, geht es darum, individuelle Anlagekonzepte zu entwickeln,
die unseren Kunden einerseits Vermögenssicherheit bieten und andererseits den Spielraum eröffnen, flexibel auf Marktchancen zu reagieren.
Flexibilität hat viele Aspekte, so das Fazit der beiden Betreuer. Früchte
aber trägt sie nur, wenn man seine Kunden wirklich versteht. Und das
wiederum setzt Nähe voraus sowie die Bereitschaft, langfristige Geschäftsbeziehungen einzugehen – im Zeichen guter Partnerschaft für
uns eine Selbstverständlichkeit.
Beil · Thorsten Keller · AndreAS Pauksch
· Marcus Ringlage · Axel Brinkmann
Firmenkunden & Private Banking, Niederlassung Wuppertal
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Private Banking & Wealth Management
Simone Hoffmann · Ditta Sowa · M
Ma r k u s Tau e r · H o r st B a rt s ch · Si
Strategie und Ausrichtung
Die grundsätzliche Ausrichtung der Geschäftsfelder Private Banking, Wealth Management und
Institutionelle Kunden bleibt unverändert der Kontinuität der Kundenbeziehung verpflichtet. Der
individuelle ganzheitliche Beratungsansatz prägt das Miteinander zwischen Bank und Kunden
auf der Ebene der Privat- wie auch der institutionellen Kunden. Die bereits in der Vergangenheit
eingeleitete Wachstumsstrategie setzen wir sowohl regional als auch auf Kundengruppen bezogen fort.
Die größten Chancen sehen wir in dem Ausbau des Geschäftes mit institutionellen Anlegern und
des Mandatsgeschäftes. In einem gesättigten Markt mit leicht kopierbaren Produktlösungen
kommt der Qualität der Dienstleistung und der Beratung eine Schlüsselrolle zu. Ein hoher Wettbewerbsdruck und Kapitalmarkt­verwerfungen, die durch die Staatsschuldenkrise ausgelöst
wurden, prägen das Kundenverhalten. Aus unserer Sicht sind zum Bestehen in diesem herausfordernden Umfeld die Kompetenz und das Engagement sämtlicher Mitarbeiter der Schlüssel zum
weiteren Erfolg.
Wir wollen die starke Verwurzelung in der Region nutzen, um das im Berichtszeitraum deutlich
erweiterte Produkt- und Dienstleistungsangebot bekannter zu machen. Dazu gehören neue
Konzepte im Mandatsgeschäft, die bereits bei der Akquisition von Großmandaten überzeugen
konnten. Insbesondere mittelständischen institutionellen Anlegern können wir eine individu­elle
Betreuung, eine passgenaue Unterstützung bei Reporting- und Controllinganforderungen sowie
professionelle Unterstützung bei der Asset-Allokation anbieten. Hier sehen wir anhaltende
Cross-Selling-Potenziale. Alleinstellungsmerkmale wie ein eigener Handel und ein Portfolio­
management vor Ort, verbunden mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen,
unterstreichen unseren Antritt.
Entwicklung Private Banking & Wealth Management
2010
Betriebsergebnis in Mio. €
2011
1,9
1,1
Kosten-Ertrags-Relation in %
83,7
90,5
Eigenkapitalrendite in %
20,2
10,4
88
artin Schlünkes · Max Pfeifenroth
mone Krümmel · Elisabeth Mönnich
Maßnahmen
Wir haben im Berichtszeitraum einen umfangreichen Maßnahmen­katalog umgesetzt. Zur Erreichung der Wachstumsziele, insbesondere der mittel- und langfristigen Steigerung des Depot­
volumens, haben wir zusätzliche Personalressourcen aufgebaut.
Entwicklung des Rohertrages
im Private Banking & Wealth
Management in Tsd. €
11.049
11.927
11.305
2009
2010
2011
Den bereits im Vorjahr begonnenen Ausbau des Portfoliomanagements haben wir fortgesetzt.
Neue qualifizierte Mitarbeiter haben die Weiterentwicklung des Investmentprozesses maßgeblich unterstützt. Hierbei setzen wir auf einen analytisch fundierten Investmentprozess, der objektivierbare ökonomische Daten­analysen, modernste Finanzmathematik und nachvollziehbare
transparente Entscheidungen kombiniert.
Unsere nach diesem Investmentprozess ausgerichtete Vermögensverwaltung wurde erstmals
von Focus Money und n-tv als „herausragend“ prämiert und zusätzlich mit dem Prädikat „Aufsteiger des Jahres“ ausgezeichnet. Verdeckte Tester mit umfangreichem Beratungsbedarf testeten deutschlandweit 36 Institute, wobei auch der Beratungsansatz, die Risikoaufklärung und
die Anlageempfehlung bewertet wurden. Damit erzielte unsere Beratungspraxis eine hohe Auszeichnung.
Für die Konzeptfondsfamilie wurde die Portfoliomanagementfunktion übernommen. Im Zuge
dessen übernahm die Donner & Reuschel Bank die Depotbankfunktion.
Vertriebs- und Qualitätsmanagement intensiviert
In Kooperation mit dem Bereich Recht, dem Compliance Officer und weiteren bereichsübergreifenden Arbeitsgruppen wurden die erneut gestiegenen regulatorischen Anforderungen trotz kurzer Umsetzungsfristen rechtzeitig umgesetzt. Zu nennen ist insbesondere das Anlegerschutzund Funktions­verbesserungs­gesetz. Aus seinen Vorschriften resultieren weitere umfangreiche
Informations­pflichten zu Finanzinstrumenten wie Aktien, Renten, strukturierten Produkten und
Optionen. Zudem sind Produktinformationsblätter in der Anlageberatung bei Kaufempfehlungen
verpflichtend bereitzustellen. Ebenso galt es, die Protokolle zur Anlageberatung nach Vorgaben
des Gesetzes sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu modifizieren. Umfassende interne Schulungs­maßnahmen flankierten die Umsetzung dieser Regelungen.
89
Geschäftsmodell
Exzellenz des Portfoliomanagements bestätigt
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Sabine Kortmann · Bianca Kenkmann
Brigitte Wittmann · Brigida Geraci ·
Entwicklung Kundenanzahl
Private Banking & Wealth
Management
3.477
2009
3.707
2010
3.733
2011
Entwicklung Depotvolumen
Private Banking & Wealth
Management in Mio. €
2.088
2.201
1.867
Aufbau eines Rentenbuches zur Vorratshaltung
Der weitere Ausbau des institutionellen Geschäftes wird unterstützt durch die Ausweitung der
Dienstleistungen im Handel. Dazu gehört unter anderem der Aufbau eines Rentenbuches für den
Kunden­handel im Sinne einer Vorratshaltung, ohne damit ein eigenes Investmentbanking zu betreiben. Durch dieses Dienstleistungsangebot sind attraktive Offerten darstellbar, insbesondere
für die Direktanlage von institutionellen Anlegern.
Die Beratungsstruktur durch die Ansprechpartner vor Ort, begonnen bei den Betreuern für verschiedene Zielgruppen, dem Research, dem Handel, dem Portfoliomanagement sowie der eigenen Abwicklung, fördert die effiziente Erfüllung auch von spezifischen Kundenanforderungen.
Dieses ist ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Bank, zusätzlich zu flachen Hierarchiestrukturen und kurzen Entscheidungswegen.
Research neu ausgerichtet
Die Position des Chefvolkswirtes der Bank wurde neu ausgerichtet. Konjunkturelle Einschätzungen, Prognosen von Zinsentwicklungen und ausgewählte Währungsanalysen bilden den Schwerpunkt dieses Aufgabengebietes.
In der Abteilung Aktien- und Kapitalmarktresearch wurde das Primärresearch erweitert. In der
Publikationsreihe „Regionalfokus“ werden schwerpunktmäßig Unternehmen aus NordrheinWestfalen einer umfassenden Analyse unterzogen und beurteilt.
2009
2010
2011
Diese Funktion unterstreicht die Unabhängigkeit der NATIONAL-BANK als Bank mit eigenem
Research sowie ausgeprägter regionaler Kompetenz.
90
· Pat rick Münch · Benno Öhlschlegel
· Tim Winkler · Martina Stemmer · Cay
NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH gegründet
Zum weiteren Ausbau des Geschäftes mit vermögenden Privatkunden haben wir die NATIONALBANK Vermögenstreuhand GmbH gegründet. Im Vordergrund steht dabei die Unabhängigkeit der
Dienstleistungsangebote. Dazu gehört die strategische Aufstellung des Gesamtvermögens in
Einklang mit der Risikoneigung und den Ertragsvorstellungen unserer Kunden. Die Controllingprozesse werden jeweils mit den individuellen Erfordernissen der Kunden abgestimmt.
Als Regionalbank fühlt sich die NATIONAL-BANK dem Stifterstandort Rhein-Ruhr verpflichtet. Sie
ist Initiator der Ruhrstiftung, unter deren Dach kontinuierlich individuelle Stiftungsideen realisiert werden können.
Ausweitung der Produktpalette – NATIONAL-BANK Stiftungsfonds 1 erfolgreich aufgelegt
Um das wachsende Anlagebedürfnis von Stiftungen, sicherheitsorientierten privaten und insti­
tutionellen Anlegergruppen nach realem Kapitalerhalt und regelmäßigen Ausschüttungen zu erfüllen, hat die Bank einen eigenen Stiftungsfonds aufgelegt. Der NATIONAL-BANK Stiftungsfonds
1 wird nach einem Total-Return-Konzept verwaltet. Das Ziel besteht darin, eine mittelfristig positive Gesamtrendite markt- und benchmarkunabhängig zu erwirtschaften. Mit dieser Ausrichtung
werden in normalen Kapitalmarktsituationen eine positive risikoarme Performance und eine
Schutzfunktion in turbulenten Marktsituationen erreicht.
Zum Ausbau des Provisionsgeschäftes gehört auch eine am Kundeninteresse orientierte Produktpalette. Hier verfolgen wir konsequent den „Best in Class“-Ansatz, d. h. die Selektion von
Lösungen bzw. Produkten mittels eines festgelegten Prüfprozesses mit dem Ziel, aus dem Angebot unserer strategischen Partner die jeweils nach qualitativen und quantitativen Aspekten
beste Produktlösung für unsere Kunden anzubieten.
Um darüber hinaus weitere anspruchsvolle Kundengruppen zu gewinnen und an die NATIONALBANK zu binden, wurde eine Serie von Veröffentlichungen mit dem Namen „Kompetenzpapiere“
initiiert, die zum Thema „Kapitalanlage für Stiftungen“ startete. Für die Zukunft sind weitere Veröffentlichungen geplant, die zu verschiedenen Themenkreisen und Produkten informieren.
91
Geschäftsmodell
Darüber hinaus ist im Family Office der NATIONAL-BANK auch unsere Kompetenz für die Errichtung und Betreuung von Stiftungen gebündelt. Spezialisten mit juristischen und wirtschaftlichen
Fachkenntnissen sind Ansprechpartner und Betreuer dieser stark wachsenden Kundengruppe.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Riethmüller · Sarah Werner · Bet
Karen Armenakyan · Inge Driskes ·
Refinanzierungsstruktur optimiert
Eine breit aufgestellte und kostenoptimierte Refinanzierung wird für die zukünftige Ertragslage
sowie die Erfüllung regulatorischer Anforderungen wichtiger denn je sein. Zur Optimierung der
Refinanzierungsstruktur der Bank haben wir im abgelaufenen Geschäfts­jahr Vorbereitungen getroffen, um die Zulassung zum Betreiben des Pfandbriefgeschäftes zu erlangen. Die Aktivseite
der Bank bietet gute Voraussetzungen, da nennenswerte Volumina durch erstrangige Grundschulden besichert sind. Die Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
voraus­gesetzt, planen wir die erste Pfandbriefemission im zweiten Quartal 2012. Insgesamt ist
beabsichtigt, ein Volumen von 40 Mio. € bei institutionellen Anlegern zu platzieren. Im Rahmen
der mittelfristigen Geschäftsplanung gehen wir von einem Emissionsvolumen von insgesamt bis
zu 400 Mio. € aus.
Kundendialog fortgesetzt
Erneut führten wir Kundenveranstaltungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten sowie
internen und externen Referenten durch. Dieser Gedankenaustausch hat sich zu einem festen
Bestandteil unseres Kundendialoges entwickelt.
Das diesjährige Finanzforum in der Philharmonie in Essen, für das Peer Steinbrück als Referent
gewonnen wurde, verlief sehr erfolgreich und wurde sehr gut besucht. Eine wie auch bereits im
Vorjahr durchgeführte Veranstaltungsreihe von Frauen für Frauen – „Zielstrebig“ – traf ebenfalls
auf breites Interesse.
Geschäftliche Entwicklung
Ein positiver Jahresauftakt an den Kapitalmärkten erlebte einen jähen Einbruch nach dem Kernkraftunglück in Japan. Anschließende Erholungstendenzen kamen im August zu einem Ende, da
die Marktteilnehmer sowohl die sich abschwächenden Frühindikatoren der konjunkturellen Entwicklung als auch die Staatsschuldenkrisen in den USA und in Europa als sehr starke Bedrohung
für den wirtschaftlichen Aufschwung bewerteten. Historisch einmalige Bewegungen führten an
den Aktienmärkten zu Abschlägen von bis zu 20 % innerhalb weniger Tage.
92
tina Bischoff · Mechthild Schmidt
Gabriela Helm · Svenja Norhausen
Zudem gelang es, die Qualität der Beratung weiter zu verbessern und die Kapitalmarktsituati­­on
sowie Investitionsmöglichkeiten transparent und ganzheitlich zu erläutern. Wir halten es für
wesentlich, gerade in Krisenzeiten in besonders intensivem Dialog mit den Kunden zu stehen.
Hier sehen wir uns durch die oben genannte Prämierung durch Focus Money/n-tv bestätigt.
Herausfordernd bleibt in dem gegenwärtigen Wettbewerbsumfeld neben den volatilen Kapital­
märkten auch die sich weiter verschärfende Regulierung. Zu nennen sind insbesondere die aufsichtsrechtlichen Veränderungen, zusammengefasst unter dem Thema MiFID Revision, sowie
weiteren aus dem Wertpapierhandelsgesetz resultierenden Änderungen. Dies ist mit erheblichen Umsetzungskosten verbunden und beeinflusst deutlich den Beratungsprozess, insbesondere unter administrativen Aspekten.
Entwicklung Depotvolumen
Asset Management in Mio. €
2.547
2.627
2.266
2009
2010
2011
Entwicklung der Provisions­
erträge im Asset Management
in Mio. €
18,6
19,1
16,2
2009
2010
2011
Ausblick
Die NATIONAL-BANK erwartet auch im kommenden Jahr dauerhafte und starke Ausschläge an
den Kapitalmärkten als weiter andauernde Auswirkungen der Staatsschuldenkrise und der sich
abzeichnenden konjunkturellen Abschwächung. In diesem schwierigen Umfeld liegt unser klarer
Fokus auf Ertragsstabilität und ausgesuchten Wachstumsfeldern.
Zu nennen sind in diesem Kontext insbesondere institutionelle Kundengruppen. Mittelständischen Versorgungswerken, Vereinen und Stiftungen mit Aufgabenschwerpunkten in NordrheinWestfalen können wir als regionaler Partner auf Augenhöhe begegnen. Diese Zielsetzung wird
durch flankierende Maßnahmen unterstützt.
Basis einer erfolgreichen Zukunft sind mehr denn je eine klare Kundenkommunikation und die
Transparenz der Beratung gemäß unserem „Best in Class“-Ansatz für alle Kundengruppen.
93
Geschäftsmodell
Diese Tagesausschläge stellten selbst die deutlich erhöhten Tagesvolatilitäten nach der Lehman-Insolvenz in den Schatten. Viele Anlageentscheidungen wurden in der Folge zunächst zurückgestellt. Dieses nachvollziehbare Kundenverhalten hielt bis zum Jahresende an und führte
entsprechend zu Ertrags­r ückgängen im Wertpapiergeschäft. Die Ertragsziele im Wertpapiergeschäft konnten dementsprechend nicht ganz erreicht werden. In Anbetracht dieses schwierigen
Umfeldes stellen die Provisionsergebnisse im Asset Management mit 16,2 Mio. € dennoch eine
respektable Größe dar.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Firmenkunden &
Internationales Geschäft
Thorsten Macke · Britta Stachowiak
Rainer Verres · Eva Fromm · Katharina
Strategie und Ausrichtung
Verlässlicher und strategischer Partner für unsere Kunden
Anders als andere sprechen wir nicht nur über den Mittelstand, sondern wir sind es selbst. Der
Mittelstand ist unsere DNA – das verschafft uns im Umgang mit Mittelständlern ein besonderes
Maß an Glaubwürdigkeit und Authentizität.
Nachhaltige und belastbare Kundenverbindungen sind der Schlüssel zur Zukunft erfolgreicher
Unternehmen. Unsere NATIONAL-BANK verfügt über langjährig gewachsene Kundenbeziehungen
mit einer hohen Kontinuität der Betreuung durch ein und denselben Berater. Wir können auf
Geschäftsverbindungen zurückblicken, die teils bereits seit mehreren Generationen bestehen.
Im Rahmen dieser langfristigen Kundenverbindungen haben sich die an uns gestellten Anforderungen in den letzten Jahren spürbar erhöht. Unsere Kunden erwarten und haben Anspruch auf
eine qualifizierte und ganzheitliche Beratung auf höchstem Niveau. Was in der Vergangenheit
einfach zu erklären war, ist heute deutlich komplexer geworden. Um diesem Aspekt Rechnung zu
tragen, bilden wir unsere Betreuer praxisorientiert und zielgerichtet aus. Nur so werden wir dem
eigenen Anspruch gerecht, unsere unabhängige Beratung mit einem Höchstmaß an Qualität zu
untermauern.
Unsere Kunden, mittelständische Unternehmen sowie deren Gesellschafter und Geschäftsführer,
haben einen hohen Anspruch an die Solidität und Stabilität ihres Bankpartners. Zudem gibt es
einen steigenden Bedarf an persönlichem Service und einer weitgehenden Unabhängigkeit in
der Beratung. Unser Ziel ist es, diese hohen Maßstäbe in vollem Umfang zu erfüllen. Denn es geht
uns um Qualitäts- und nicht um Preisführerschaft.
Konsequent haben wir eine Zweisäulenstrategie auf den Weg gebracht. Sie sieht zum einen den
Ausbau des Kreditgeschäftes, zum anderen ein überproportionales Wachstum im provisionsabhängigen Geschäft vor. Dabei haben wir ganz besonders eine schonende Kapitalbindung im
Blick.
94
· Michael Choyka · Bärbel Driskes
Keller · Susanne Lüdeke · Edelt raud
Mitten im Geschehen
In das Zentrum unserer Aktivitäten stellen wir den Erfolg unserer Kunden. Der ständige Dialog ist
die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir greifen auf ein breites Netzwerk an
eigenen Spezialisten und Partnern zurück. Der Dreh- und Angelpunkt in der Geschäftsbeziehung
ist und bleibt jedoch immer der Betreuer.
Finanzierungsbedarf, ob auf der Unternehmens- oder der Unternehmerseite, decken wir in vielfältigen Formen und Laufzeiten schnell und zuverlässig ab. Gerade in Finanzierungsangelegenheiten benötigen unsere Kunden ein Höchstmaß an Verlässlichkeit – dafür stehen wir.
Gemeinsam mit unseren Kunden führen wir einen strategischen Dialog und finden Lösungen, die
individuell auf jeden Kunden zugeschnitten sind. So sind wir für Unternehmen und Unternehmer
Partner bei der Optimierung des Zahlungsverkehrs, im Internationalen Geschäft und in der Vermögensanlage, um nur einige Beispiele zu nennen. Selbstverständlich finden wir auch passgenaue Lösungen in alternativen Finanzierungsformen wie Factoring, Forfaitierung und Leasing.
95
Geschäftsmodell
Die persönlichen Beziehungen zwischen dem Kunden und seiner Bank, ein auf die regionalen
Bedürfnisse des Mittelstandes ausgerichtetes spezifisches Know-how und kompetente Präsenz
vor Ort sind gelebte Kernelemente unseres Geschäftsmodells. Wir sind mitten im Geschehen und
spielen mit über 50 Betreuern an 10 Standorten unsere Stärken als Bank im Lokalen und Persönlichen aus. Wir sind präsent für unsere Kunden und für diejenigen Unternehmen und Unternehmer,
die wir als neue Kunden gewinnen wollen.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Mö n k e m e y e r · J u l i a G r ö mm k e · Va n es
Sch ü t t e r · O l i v e r Kö p p e n · M a n u e l
Struktur des
Provisionsgeschäftes
Firmenkunden in %
Internationales Geschäft: Bedeutende und wichtige Ertragskomponente
Das Internationale Geschäft trägt maßgeblich zum Provisionsergebnis unseres Firmenkundengeschäfts bei. In den letzten Jahren konnte der Ergebnisbeitrag mehr als verdoppelt werden.
Basis für die solide und nachhaltige Entwicklung dieses Geschäftsfeldes sind zwei Erfolgsfaktoren: zum einen die individuelle Lösungskompetenz, die wir in unserem Bereich Internationales
Geschäft vorhalten, und zum anderen die täglich unter Beweis gestellte Qualität und Flexibilität
im Auslandszahlungsverkehr, im Dokumentengeschäft, in der Handelsfinanzierung und nicht
zuletzt im Zins- und Währungsmanagement.
8
26
42
2011
Auch hier steht für uns nicht die durch kostenoptimierte Prozessverschlankung getriebene Preisführerschaft im Vordergrund, sondern das hohe Maß an Service und Qualität, das unsere Kunden
schätzen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, indem wir sie bestmöglich von administrativen Tätigkeiten entlasten.
20
4
7
23
54
2010
Das beinhaltet beispielsweise im dokumentären Geschäft die Vorprüfung von Exportdokumenten bis hin zur Erstellung der Dokumente. Es umfasst die Marktbeobachtung im Devisengeschäft
ebenso wie den Service, Währungssicherungsgeschäfte auf den konkreten Cashflow des Kunden
abzustimmen.
15
1
Aufteilung
Asset Management
2010 2011
7
8
Konten- und
Kartenservices
23
26
Kreditgeschäft
15
20
1
4
Internationales
Ge­schäft inkl.
Zins- und Währungs management
54
42
Corporate Finance
Unsere Kunden werden stets umfassend informiert – sei es durch unseren interNATIONAL Newsletter, den täglichen Devisenbericht oder die Devisen-SMS, die bei Interesse über unseren InternetAuftritt abonniert werden können. Auf besonderes Interesse treffen die von uns angebotenen
Kundentelefonkonferenzen, in denen wir über Entwicklungen und Erwartungen an den Devisenmärkten informieren.
96
sa Malinger · Hauke Jensen · Claudia
Reppmann · Monika Winnen · Michael
Mit über 1.000 Korrespondenzbanken und unseren internationalen Netzwerken bieten wir Unter­
stützung in allen relevanten unternehmerischen Bereichen – abgestimmt auf die Bedürfnisse
mittelständischer Unternehmer. Im Fokus stehen dabei Wachstumsregionen wie Indien, China
und Brasilien.
Basis für die exzellente Lösungskompetenz unseres Bereiches Internationales Geschäft sind sowohl das ausgezeichnete Qualifikationsniveau der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die
langjährige praktische Erfahrung im jeweiligen Fachgebiet.
Das komplette Leistungsangebot halten wir, im Gegensatz zu vielen unserer Mitbewerber, vollständig an einem Standort in Essen vor. Wir kennen unsere Kunden, ihre Anforderungen und
Besonderheiten und sind nah bei ihnen.
97
Geschäftsmodell
Wir arbeiten ständig daran, durch Produktinnovationen Mehrwert für unsere Kunden zu generieren. Dabei geht es nicht um die Schaffung möglichst komplexer Strukturen. Vielmehr fokussieren
wir uns darauf, eine auf die konkrete Situation des Kunden abgestimmte Lösung zu erarbeiten.
Das gilt sowohl für den Zahlungsverkehr wie für das Dokumentengeschäft, die Handelsfinanzierung und das Zins- und Währungsmanagement. Vollständige Transparenz und lückenlose
Verständlichkeit der Finanzinstrumente sind dabei eine praktizierte Selbstverständlichkeit. Im
Mittelpunkt unserer Beratung stehen sowohl der Schutz unserer Kunden vor Transaktions- und
Marktpreisrisiken als auch die Optimierung der Finanzierung auf Basis einer konservativen Absicherungs- und Finanzierungsstrategie.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Amann · Bernd Andersen · Mariann
Pa sto o r s · Ul r i ch H ös ch l e r · A n d
Entwicklung Kreditvolumen
Firmenkunden in Mio. €
1.691
1.734
1.728
2009
2010
2011
Entwicklung Einlagenvolumen
Firmenkunden in Mio. €
1.080
2009
1.119
2010
1.129
2011
Maßnahmen
Verlässlichkeit ist ein wesentlicher Anspruch, den unsere Kunden an uns stellen. So haben wir
im Berichtsjahr an unsere Kunden insgesamt ein Volumen von 195 Mio. € an neuen Krediten herausgelegt. Diese Finanzierungsmittel haben wir über eigene Darlehen, Weiterleitung öffentlicher
Finanzierungen und aus einem von uns aufgelegten Sonderkreditprogramm bereitgestellt. Das
Programm zeichnet sich durch seinen individuellen Zuschnitt auf die Belange des Unternehmens
aus. Besonders günstige Konditionen, hohe Flexibilität und Schnelligkeit bei der Bereitstellung
sind die Merkmale des Sonderkreditprogramms.
Wir legen besonderen Wert darauf, Kreditanfragen in einer möglichst kurzen Frist zu bearbeiten
und zu entscheiden. Um diesem Anspruch noch besser gerecht zu werden, haben wir unsere
Kreditbearbeitung in der Marktfolge optimiert. Nach vollständiger Umsetzung des Projektes gilt
grundsätzlich, dass wir – nach Vorlage aller Unterlagen – Kreditentscheidungen bei bestehenden
Kundenverbindungen binnen 48 Stunden und bei neuen Kunden binnen 7 Tagen treffen wollen.
Die Finanzierungsseite größerer mittelständischer Unternehmen gewinnt zunehmend an Komplexität. Um hier den Kundenwünschen gerecht zu werden, haben wir unser Beratungsangebot
durch die Schaffung eines Spezialistenteams für Strukturierte Finanzierungen erweitert. Dieses
Team unterstützt den Firmenkundenbetreuer bei der Umsetzung anspruchsvollerer Investitionsvorhaben unserer Kunden. Ziel ist es, durch eine Strukturierung der Finanzierung und der Einbindung weiterer Finanzierungspartner die Projekte optimal zu begleiten.
Ein weiterer Beratungsschwerpunkt dieses Teams ist das Bilanzstruktur-Management. Durch
den Einsatz geeigneter Eigen- und Fremdkapitalprodukte soll der Kapitaldienst des Unternehmens der Ertrags- und Liquiditätslage angepasst werden. In enger Abstimmung mit unseren Kunden werden zugleich die künftigen Bankpartner des Unternehmens bestimmt und in die Finanzierungslösung eingebunden.
Durch die Erweiterung unseres Leistungsangebotes um Produkte wie Schuldscheindarlehen,
Mezzanine-Kapital oder Unternehmensanleihen sind wir in der Lage, dem gestiegenen Beratungsbedarf des gehobenen Mittestandes und der Nachfrage nach kapitalmarktorientierten Produkten selbst oder mit geeigneten Partnern zu begegnen.
98
e Lucaßen · Fabienne Bic · Markus
rea Böhm · Werner Wischenkämper
Zahlungsverkehr verlangt Professionalität
Gewinnung neuer Kundenverbindungen im Fokus
Entwicklung Kundenanzahl
Firmenkunden
Neben der Betreuung unserer bestehenden Kundenverbindungen hat die Gewinnung neuer Kunden eine zentrale Bedeutung für die Weiterentwicklung des Firmenkundengeschäftes. So konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr über 900 Unternehmen und Unternehmer gewinnen. Die
Organisation von Gesprächsterminen haben wir einer zentralen Vertriebsassistenz übertragen.
Die Betreuer werden hierdurch deutlich entlastet und können mehr Zeit für die Beratung der Kunden aufwenden.
Miteinander im Gespräch bleiben
Der Dialog mit unseren Kunden ist die Basis für ein vertrauensvolles Miteinander. Mit unserer
Reihe „Beratungsinitiative Mittelstand“ konnten wir in mehreren Veranstaltungen über 1.000
Kunden und interessierte Unternehmen und Unternehmer erreichen. Mit ausgewählten Partnern
führten wir mit unseren Gästen einen intensiven Austausch, sei es in Workshops oder persönlichen Gesprächen. Aufgrund der positiven Resonanz werden wir auch zukünftig hochkarätig
besetzte Informationsveranstaltungen und „Mittelstandstage“ für Kunden und potenzielle Neukunden durchführen.
99
12.748
13.013
13.146
2009
2010
2011
Geschäftsmodell
Wir unterstützen unsere Kunden mit einer zuverlässigen, schnellen und serviceorientierten Abwicklung des Zahlungsverkehrs, auch weltweit. Insgesamt haben wir 2011 ein Transaktionsvolumen von mehr als 40 Mrd. € verarbeitet. Um unseren Kunden in diesem Bereich noch mehr Unterstützung bieten zu können, haben wir die personellen Ressourcen ausgeweitet und den Bereich
Zahlungsverkehrsmanagement in den Vertrieb integriert. Wir werden künftig noch intensiver die
Zahlungsverkehrsabwicklung unserer Kunden analysieren, um effizientere und kostengünstigere
Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu schaffen.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Christine Kaiser · Dr. Gerd Wendlan
Brigitte Halsband · Martin Prokop ·
Entwicklung Provisionserträge
Zinsmanagement in Mio. €
1,7
4,5
2,5
Internationales Geschäft verlief erfolgreich
Durch unsere hohe Beratungskompetenz und die Individualität unserer Finanzkonzepte überzeugen wir immer mehr mittelständische Unternehmen, dass unsere NATIONAL-BANK der richtige
Partner im internationalen Geschäft ist.
In der internationalen Handelsfinanzierung haben wir insbesondere durch die Forfaitierung von
Auslandsforderungen einen wichtigen Beitrag für erfolgreiche Exportaktivitäten unserer Kunden
geleistet. Zunehmend nutzen unsere Kunden die geschäftlichen Vorteile, die eine optimal refinanzierte Zahlungszielgewährung bietet.
2009
2010
2011
Unser Zins- und Währungsmanagement haben wir weiter erfolgreich ausgebaut. Auf Basis einer
neuen Softwarelösung konnten wir unser Leistungsangebot erweitern und bieten nun auch
Sicherungsmöglichkeiten in nicht handelbaren Währungen über „Non Deliverable Forwards“,
zum Beispiel in Chinesischen Renminbi, an.
Angesichts der anhaltenden aktuellen Niedrigzinsphase stand das Zinsmanagement weiterhin
im Fokus. Nach den flächendeckenden Zinsoptimierungsmaßnahmen, die wir im Vorjahr bei
unseren Kunden umgesetzt hatten, ist dieses Geschäftsfeld auf einen normalen mehrjährigen
Wachstumspfad zurückgekehrt.
Im Herbst 2011 haben wir unsere Kunden gezielt im Währungsmanagement bei ihren Umsatzund Budgetplanungen für das Jahr 2012 unterstützt. Ziel war es, gemeinsam mit unseren Kunden
individuelle Sicherungsstrategien zu erarbeiten, um die Rentabilität des Kundengeschäftes von
Währungsschwankungen unabhängig zu machen.
Geschäftliche Entwicklung
Kreditversorgung jederzeit gewährleistet
Die mittelständische Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen erlebt seit gut zwei Jahren eine spürbare
Aufwärtsbewegung. Auftragseingänge und Auslastung der Unternehmen entwickeln sich über
alle Branchen hinweg erfreulich. Die Liquiditätssituation unserer Kunden ist solide. Die Erfahrungen der letzten Jahre lassen Unternehmer bei der Entscheidung, ob Rendite, Sicherheit oder
Liquidität Vorrang hat, den Renditeaspekt zunehmend in den Hintergrund treten.
100
d · Le Duy Nguyen · Annette Förmer
· Martin-Benedikt Ullrich · Gabriele
Diese Rahmenbedingungen kennzeichnen maßgeblich das Kreditaufnahme- und Anlageverhalten unserer Kunden. So verzeichneten wir im Vergleich zum Vorjahr zwar mit höheren Kundenzahlen (+ 1,2 %) bei kurzfristigen Ausleihungen eine Ausweitung um 4,4 %. Durchschnittlich wurden
Betriebsmittelkredite durch mittelständische Unternehmen indes geringer in Anspruch genommen. Dies spiegelt die deutlich verbesserte Eigenkapitalausstattung vieler Mittelständler und
eine damit einhergehende Verbesserung der Innenfinanzierungskraft. Auf der investiven und
kurzfristigen Seite steht die Bank den Unternehmen mit rund 1,7 Mrd. € zur Verfügung.
Entwicklung Zinserträge
Firmenkunden in Mio. €
51
51
55
2009
2010
2011
Durch eine konsequente Preisdisziplin haben wir im Aktivgeschäft unsere Erträge stabil gehalten
und im Einlagenbereich deutlich ausweiten können. Das Zinsergebnis stieg auf 55,1 Mio. € nach
51,2 Mio. im Vorjahr. Das Provisionsergebnis konnte mit 15,9 Mio. € weitgehend stabil gehalten
werden.
Entwicklung Risikovorsorge
Firmenkunden in Mio. €
Risikovorsorge auf niedrigem Niveau
16
13
12
2009
2010
2011
Die Risikovorsorge hat sich erfreulich entwickelt. Nachdem wir bereits im Vorjahr einen Rückgang der Vorsorge von 16,3 Mio. € auf 12,5 Mio. € verzeichnen konnten, hat sich im Berichtsjahr
das Ergebnis auf 11,8 Mio. € verbessert. Diese Entwicklung ist, neben der guten Konjunktur, auch
ein Resultat unserer konsequenten Risikopolitik, verbunden mit den positiven Auswirkungen der
von uns angestoßenen prozessualen Veränderungen. Im Vergleich zum Vorjahr weisen wir mit
27,9 Mio. € ein um 26,8 % verbessertes Betriebsergebnis aus.
Die aus dem Firmenkundengeschäft erzielte Eigenkapitalrendite liegt inzwischen bei 20,7 % und
hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,1 %-Punkte verbessert.
Entwicklung Firmenkunden
2010
2011
Betriebsergebnis in Mio. €
22,0
27,9
Kosten-Ertrags-Relation in %
48,8
44,1
Eigenkapitalrendite in %
17,6
20,7
101
Geschäftsmodell
Die gute Liquiditätssituation unserer Firmenkunden spiegelte sich auch in der Entwicklung unserer Einlagenbestände wider. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 % an.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
76 Geschäftsmodell
4 An unsere Aktionäre
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Bestand ausgereichter Kredite aus öffentlichen Förderprogrammen in Mio. €
471
525
511
436
413
2007
2008
2009
2010
2011
Coersmeier · Andrea Wunderlich ·
J a n i n a P e t e r s · Ch r i st e l M ö l l e n b e
Entwicklung Provisionserträge
Internationales Geschäft
in Mio. €
5,7
9,7
7,7
2009
2010
2011
Hohes Ertragsniveau im Internationalen Geschäft
Das Jahr 2011 war nach einem außerordentlich erfolgreichen Geschäftsjahr 2010 von einer Normalisierung der Ertragslage auf hohem Niveau geprägt. Der Provisionsertrag fiel im Vorjahresvergleich von 9,7 Mio. € auf 7,7 Mio. €, da der herausragende Erfolg des Jahres 2010 im Zinsmanagement erwartungsgemäß nicht wiederholt werden konnte. Dennoch erzielte der Bereich das
zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Bank. Der Wegfall von Kundenverbindungen durch
Unternehmensverkauf oder -liquidation konnte kompensiert werden. Die Entwicklung im Währungsmanagement verlief, unter anderem bedingt durch die spürbaren Unsicherheiten in der Umsatzplanung unserer Kunden, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte nicht zufriedenstellend.
Ausblick
Firmenkundengeschäft bedeutende Säule des Geschäftsmodells
Das Firmenkundengeschäft ist und bleibt unverzichtbarer Bestandteil des von unserer NATIONALBANK erfolgreich betriebenen Geschäftsmodells.
In Zukunft wollen wir der steigenden Notwendigkeit unserer Kunden, sich optimale Lösungen im
Bilanzstruktur-, Anlage- und Liquiditätsmanagement ihrer Unternehmen zu verschaffen, verstärkt
Rechnung tragen. Darüber hinaus soll die Zielsetzung, Bankgeschäfte effizient abzuwickeln und
gleichzeitig Kosten zu sparen, ebenso erfüllt werden. Wir haben deshalb die Beratungsbereiche
„Strukturierte Finanzierungen“, „Öffentliche Finanzierung“ und „Zahlungsverkehrsmanagement“
aufgebaut bzw. erweitert. Wir sehen hier die Chance, unseren Kunden verbesserte Angebote zu
unterbreiten und gleichzeitig die Provisionsergebnisse zu steigern. Ein weiterer Effekt besteht
darin, sich abzeichnenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen, wie zum Beispiel der Einführung einer „Net Stable Funding Ratio“, unter anderem durch die Refinanzierung über öffentliche
Förderinstitute zu begegnen. Unsere Betreuer prüfen insofern in jedem Einzelfall konsequent, ob
und inwieweit die Einbindung öffentlicher Kredite sinnvoll ist.
Auf der Betreuungsseite setzen wir weiter auf die Trennung der Betreuung von Unternehmenskunden und Geschäftskunden durch eigens hierfür qualifizierte Berater. Das Abgrenzungskriterium hierbei ist der Geschäftsumsatz des jeweiligen Firmenkunden. Wir sind überzeugt, dass
durch eine kundenspezifische Betreuung die Beratungsqualität weiter erhöht werden kann.
102
Martin Wienhöfer · Mona Ruppel
rg · Gregor Wildförster · Claudia
Wir haben bereits in den zurückliegenden Jahren das Ziel verfolgt, den aktuellen Entwicklungen im Firmenkundengeschäft Rechnung zu tragen, und deshalb laufend organisatorische und
produktspezifische Anpassungen vorgenommen. Im Fokus unseres Handelns stand und steht
stets die Beziehung zum Kunden. Ihn für uns zu gewinnen, unsere Leistung anzubieten und dafür
Anerkennung zu erhalten ist unser Ziel. Belastbare und von gegenseitigem Vertrauen getragene
Geschäftsbeziehungen sind wesentliche Eckpfeiler unseres kundengetragenen Geschäftsmodells.
Diesen Weg verfolgen wir weiter, denn er sichert den Fortbestand und das Wachstum des Firmenkundengeschäftes.
Wir werden unsere Möglichkeiten im Zins- und Währungsmanagement weiter bedarfsgerecht
ausbauen und planen, auch das Rohstoffmanagement in unser Leistungsportfolio aufzunehmen.
In der internationalen Handelsfinanzierung arbeiten wir weiter an innovativen Finanzlösungen
für Im- und Exporteure, die sie dabei unterstützen, neue Märkte zu erschließen oder den Einkauf
zu optimieren.
Aufbauend auf einer umfassenden Potenzialanalyse unserer international tätigen Kunden werden wir 2012 die Verbreiterung unserer Geschäftsbasis weiter vorantreiben. Darüber hinaus werden wir, basierend auf unseren Stärken in Bezug auf Innovation, Kundennähe, Flexibilität und
Qualität, gemeinsam mit den Firmenkundenbetreuern gezielt neue Kundenverbindungen gewinnen.
Bedingt durch die gelockerten chinesischen Devisenrestriktionen hat der Renminbi das Potenzial, sich zu einer bedeutenden Handelswährung zu entwickeln. Das bietet dem Mittelstand in
Nordrhein-Westfalen zusätzliche Möglichkeiten in der Markterschließung oder im Einkauf. Dies
wird ebenso ein Beratungsschwerpunkt sein wie die Refinanzierung von Zahlungszielen für
Exporteure und die Importfinanzierung. Insbesondere vor dem Hintergrund des niedrigen
deutschen Zinsniveaus können so Wettbewerbsvorteile für unsere Kunden realisiert werden.
Für das Jahr 2012 planen wir, ausgerichtet auf die Bedürfnisse unserer mittelständischen Kundschaft, eine Unternehmerreise nach Brasilien, dem wirtschaftlichen Schwergewicht Südamerikas. Brasilien bietet nicht nur vor dem Hintergrund der dort 2014 stattfindenden Fußballweltmeisterschaft und der Olympischen Spiele 2016 Chancen für den Mittelstand in Nordrhein-Westfalen.
Die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt ist bereits jetzt eine der am schnellsten wachsenden
Ökonomien. Und nicht zuletzt genießt „Made in Germany“ im Boomland Lateinamerikas einen
exzellenten Ruf.
103
Geschäftsmodell
Neue Finanzlösungen im Internationalen Geschäft
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Brockschmidt · Birgit Vaupel · Oliver
Schlicher · Ina Stuke · Karl-Wilhelm
Im Geschäftsjahr 2011 hat sich unsere NATIONAL-BANK trotz der Verwerfungen an den Kapitalmärkten gut behaupten können. Unser unternehmerischer Erfolg basiert auf unseren zufriedenen Kunden sowie der Leistungsbereitschaft, dem Wissen und Können unserer 802 (693 auf
Vollarbeitszeit gerechneten) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Unseren Anspruch, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, stützen wir durch vielseitige Maßnahmen im Rahmen einer zukunftsorientierten Personalpolitik, die unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglicht. Neben Vertrauensarbeitszeit zählen hierzu attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen von Teilzeit,
mittlerweile auch verstärkt für Führungskräfte. Zwar noch in geringem Ausmaß, aber mit zunehmender Tendenz nehmen auch bei uns beschäftigte Väter Elternzeit in Anspruch.
Entsprechend unserer personalpolitischen Ausrichtung räumen wir der Erhaltung der Beschäfti­
gungsfähigkeit (Employability) unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen zentralen Stellen­
wert im Rahmen unserer Unternehmenspolitik ein. Neben der persönlichen und fachlichen
Qualifizierung stehen auch zunehmend begleitende Maßnahmen im Rahmen von Veränderungsprozessen an, die sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter durch gezielte Trainings entsprechend unterstützen.
Verbesserte Work-Life-Balance
Die Balance von Familie und Beruf zu unterstützen und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig für unsere Bank zu gewinnen und zu binden ist uns nach wie vor ein großes Anliegen. Im Rahmen einer familienbewussten Personalpolitik bieten wir unseren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten an, Familie und Beruf zu vereinbaren.
Neben der seit bereits vielen Jahren mit gutem Erfolg praktizierten Vertrauensarbeitszeit, bei
der die Aufgabenerledigung und nicht das Nachhalten von Arbeitszeiten im Vordergrund steht,
nimmt der Wunsch zu, während verschiedener Lebensabschnittsphasen mehr oder weniger zu
arbeiten beziehungsweise eine Auszeit zu nehmen.
So haben zum Beispiel im zurückliegenden Berichtszeitraum verstärkt auch Führungskräfte von
der Inanspruchnahme der Elternzeit in Verbindung mit einer Teilzeitbeschäftigung Gebrauch gemacht, darunter auch männliche Mitarbeiter. Zudem finden zunehmend kurzfristige Beschäftigungen während der Elternzeit im Rahmen von Urlaubsvertretungen oder projektgebundenen
Aufgaben Anklang bei unseren Mitarbeitern. Die Kontaktpflege zu dieser Gruppe von Mitarbeitern liegt uns daher besonders am Herzen, um den späteren Wiedereinstieg für beide Seiten zu
erleichtern.
104
Entwicklung der Schulungstage
2.800
2.500
2.100
2.300
1.500
2007
2008
2009
2010
2011
Winter · Regina Urbaczka · Reinhold
Kurth · Ingo Busmann · Berthold
Die Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen von Teilzeit haben wir durch Jobsharing-Angebote
erweitert. Im Rahmen von Jobsharing teilen sich zwei Mitarbeiter/-innen einen Arbeitsplatz und
sind für den reibungslosen Ablauf verantwortlich.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Pflege von Familienangehörigen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind, unterstützen wir im Rahmen von individuell abgestimmten Auszeiten
oder einer Verringerung der individuell vereinbarten vertraglichen Arbeitszeit.
Die Finanzbranche ist geprägt durch Veränderungen und der Notwendigkeit, sich neuen Gegeben­
heiten anzupassen. Eine Dynamik, die es nahezu unmöglich macht, Mitarbeitern Sicherheit in
Form von gleichbleibenden Aufgabenbereichen zu geben.
Veränderungen erfordern gleichermaßen eine stetige Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter­
innen und Mitarbeiter, um ihre Job-Fitness auch in Zukunft aufrechterhalten zu können. Zur JobFitness gehören neben fachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen persönliche, soziale und methodische Kompetenzen sowie die individuelle Gesundheit.
Im Rahmen der Neuordnung unserer Kreditprozesse wurden 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch „Training on the Job“ an die neuen Strukturen und Arbeitsprozesse herangeführt und
mithilfe von elf moderierten Workshops bei der Bildung neuer Teams und Entwicklung von sozialen
Kompetenzen durch einen erfahrenen Berater unterstützt.
Mit Fokus auf das Firmenkundengeschäft wurde speziell für die Zielgruppe Vertriebsmitarbeiter
eine modular aufgebaute Seminarreihe entwickelt, die sich an dem Zertifikatsstudiengang
„Corporate Banking Relationship Manager“ der Frankfurt School of Finance Management orientiert. Über einen Zeitraum von acht Monaten werden in zehn Modulen anspruchsvolle Kenntnisse
für das gesamte Spektrum der Firmenkundenberatung mit unterschiedlichen Methoden vermittelt.
Die Teilnahme an einzelnen Modulen wird auch anderen Mitarbeitergruppen ermöglicht.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Seminartage durch verschiedene interne Maßnahmen mit dem Ziel nachhaltiger Prozessoptimierungen reduziert. Im Fokus standen deshalb
primär projektbezogene Fortbildungen im Rahmen von Veränderungsprozessen.
105
Geschäftsmodell
Steigerung der Einsatz- und Beschäftigungsfähigkeit
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
H ü tt e n · St e fa n i e S c h m i dt · B r i g i tta
R e i n e r Ta s ch e · H a n s - G e r d D o m b ac
Fortgesetzter Gesundheitsschutz
Unseren Anspruch, die Employability unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zukunft
sicherzustellen sowie die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine ausgewogene WorkLife-Balance zu schaffen, ergänzen wir um diverse Angebote zur Gesundheitsprävention.
So haben unsere Führungskräfte im Rahmen unseres ganzheitlichen Vorsorgemodells das Angebot
unserer Bank genutzt, einen kostenlosen 1-Day-Check-up durchführen zu lassen. Durch Kombi­
nation aus ärztlichem Gespräch, modernster Technik und gegebenenfalls direkt organisierten
therapeutischen Eingriffen wird eine optimierte Gesundheitsvorsorge gefördert.
Ergänzung findet diese Maßnahme unter anderem durch weitere Angebote im Rahmen für unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenfreier Vorsorgeuntersuchungen. Außerdem sensibilisieren wir sie, sich im Hinblick auf eine Stammzellenspende typisieren und registrieren zu lassen,
um gegebenenfalls Leben Dritter retten zu können.
Nachwuchssicherung schafft Perspektiven für unsere Bank
Wir haben erneut im Rahmen unseres bewährten Ausbildungskonzepts 20 Ausbildungsplätze
zur Verfügung gestellt. Zum Jahresende beschäftigen wir 46 Auszubildende. Wir sehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, motivierte und interessierte junge Menschen beim Start
ihrer beruflichen Karriere zu unterstützen, und nehmen unsere Verantwortung hierbei sehr ernst,
schon von Beginn an. So begleiten wir unseren Nachwuchs sowohl in der Geschäftsstelle als
auch im Bereichseinsatz sehr eng durch engagierte Ausbilder, die sich neben ihrer banküblichen Tätigkeit tagtäglich um die Ausbildung unseres Nachwuchses kümmern. Wir sehen dieses
Investment als eine Investition in die Zukunft unserer Bank, da gut 70 % der Absolventen als
Nachwuchskräfte bei uns weiterbeschäftigt werden möchten. Wir freuen uns, auch weiterhin den
beruflichen Werdegang unserer Absolventen im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses unterstützen zu können und langfristige Perspektiven gemeinsam mit ihnen zu gestalten.
106
Molzahn · Dirk Engels · Maren Blum
h · Jana Beykirch · Simone Fischer
Unser Ausbildungskonzept hat sich auch im vergangenen Jahr wieder bestens bewährt. So berichten wir an dieser Stelle mit großer Freude, dass vier unserer Auszubildenden Anfang Oktober
bei der Ehrung „die Besten der Besten“ der Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim
an der Ruhr, Oberhausen zu Essen für ihre Prüfungsleistung ausgezeichnet wurden. Zu dieser
Veranstaltung wurden die zehn Prüfungsbesten des jeweiligen Ausbildungsberufes in unserem
Kammerbezirk geehrt. Es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Bank vier von insgesamt zehn Kammerbezirk-Prüfungsbesten im Ausbildungsberuf „Bankkaufmann/-frau“ ausgebildet hat.
Abschlussjahrgänge
Notendurchschnitt unserer
NATIONAL-BANK
Notendurchschnitt
Bankenvergleich
Sommer 2011
2,1
3,1
Winter 2010
2,4
2,9
Sommer 2010
2,3
2,7
Winter 2009
2,5
2,8
Sommer 2009
2,4
2,9
Winter 2008
2,7
2,9
Sommer 2008
1,9
2,9
Winter 2007
2,1
2,7
Zukunftsfähigkeit durch gezielte Talentwerbung
Im Wettbewerb um die talentiertesten Nachwuchskräfte setzt unsere Bank weiterhin auf unser regional ausgerichtetes Hochschulmarketing. Es ist unser erklärtes Ziel, akademische Nachwuchskräfte unterschiedlicher Couleur auf unsere Bank aufmerksam zu machen und uns als attrak­tiver
Arbeitgeber in der Region vorzustellen. Auch wir arbeiten mit der Universität Duisburg-Essen,
Campus Duisburg, eng zusammen. Integraler Bestandteil dessen ist unter anderem die Auslobung des NATIONAL-BANK Preises für die besten Dissertationen, Diplom- und Masterarbeiten.
Flankierend dazu bieten wir studienbegleitende Tätigkeiten ebenso wie Praktika an.
107
Geschäftsmodell
Prüfungsergebnisse im Vergleich
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Corina Kondziela-Hackmann · Maik Bi
V i s n j a H e lck · G u n d u l a Ko kk i n i d i s ·
Erneut fand im November ein Kreditworkshop in unserer Bank für Studenten statt, der darauf
ausgerichtet war, die in der Theorie vermittelten finanzmathematischen Kenntnisse in die Bankpraxis umzusetzen. Zur optimalen Vorbereitung der Studenten hielten zwei Mitarbeiter unseres
Hauses eine Vorlesung an der Universität Duisburg-Essen, in der sie interaktiv die jungen Akademiker auf die Fallstudien vorbereiteten. Diese galt es eine Woche später in unserer Bank, unterstützt mit Fach-Know-how aus der Praxis, zu lösen.
Wir wollen weiterhin daran arbeiten, durch den direkten Kontakt mit den Studierenden unsere
Attraktivität als Arbeitgeber hier in unserer Region zu steigern.
Innovationen aus den eigenen Reihen
Im Rahmen von Personalentwicklungsmaßnahmen haben unsere Auszubildenden in enger Zusammenarbeit mit unserem Bereich Privatkunden und Wirtschaftlich Selbstständige an einer
zukunftsfähigen Form von Video-Berater-Trainings für unsere Geschäftsstellen vor Ort gearbeitet. Unser Anliegen war es, Beratungssituationen im konservativen Stil unserer Bank wiederzugeben. So wurde im Vorfeld ein Drehbuch von den Auszubildenden formuliert, anhand dessen
minutenlange Gesprächssequenzen vor der Kamera folgten. Die aufgezeichneten Sequenzen
wurden dann professionell geschnitten, bearbeitet und mit einem Moderationsleitfaden für die
Betrachter versehen. So erhalten unsere Mitarbeiter in den Geschäftsstellen eine zusätzliche
Möglichkeit, mittels gemeinsamer Betrachtung über das gezeigte Verhalten zu sprechen, offensichtliche Fehler zu diskutieren und die zwingende Bedarfs- und Risikoorientierung der Beratung
sicherzustellen.
Regelkonformes Vergütungssystem
Unser Vergütungssystem steht im Einklang mit der Instituts-Vergütungsverordnung und enthält
attraktive Regelungen für leistungsorientierte und leistungsbewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben einem Festgehalt, das durch Tarif- oder individuellen Dienstvertrag geregelt wird,
erhalten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine variable Vergütung. Sie kommt jeweils im
Mai, unmittelbar im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung, zur Auszahlung.
108
eda · Arndt Wrobel · Sylvia Berger
Iris Nisbach · Klaus Köther · Renate
Die variable Vergütung wird durch den Vorstand festgelegt. Sie ist in sein billiges Ermessen gestellt und berücksichtigt das jeweilige Geschäftsergebnis sowie die wirtschaftliche Lage der
Bank, die individuelle Leistung der Mitarbeiter sowie die Performance des jeweiligen Bereiches.
Eine unmittelbare Verknüpfung der Erreichung individuell vereinbarter Ziele und der variablen
Vergütung gab und gibt es nicht. Der Anteil der variablen Vergütung ist auf 30 % begrenzt. Im
Durchschnitt liegt er, wie die nachfolgende Übersicht zeigt, deutlich darunter.
in %
Tarifmitarbeiter:
Gehaltsanteil
fix
Gehaltsanteil
variabel
96 (Vj. 96)
4 (Vj. 4)
Außertarifliche Mitarbeiter:
Handlungsbevollmächtigte und Prokuristen
89 (Vj. 89)
11 (Vj. 11)
Abteilungsdirektoren
84 (Vj. 85)
16 (Vj. 15)
Direktoren
82 (Vj. 81)
18 (Vj. 19)
Unsere Gehaltsstruktur ist Ausdruck unseres konservativen unternehmerischen Selbstverständnisses. Sie vermeidet zugleich Fehlsteuerungen und entsprach bereits vor Einführung der von
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erlassenen Anforderungen an Vergütungssysteme den geforderten Regelungen.
Dank an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Uns ist bewusst, dass wir unseren operativen Erfolg dem großen Einsatz unserer motivierten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken haben. Dies umso mehr, als die nach wie vor herausfordernden ökonomischen Rahmenbedingungen und die damit verbundene Fortentwicklung
unserer Strategie sowohl unseren Führungskräften als auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder einiges abverlangt hat. Der Vorstand blickt daher mit Respekt und Stolz auf die
hohe Leistungsbereitschaft und das in diesem Zusammenhang gezeigte Engagement. Hierfür
dankt der Vorstand allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern außerordentlich. Dieser Dank gilt
auch der konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Arbeitnehmervertretungen.
109
Geschäftsmodell
Vergütungssystem
Brehme · Bettina Zander · Ralf Lohr
B i r g i t V e n n · Ch r i st i a n e K a i se r · M e
Unsere Auszubildenden
Wie misst sich Erfolg? In herausragenden Noten, und die kann unser
Nachwuchs wahrhaftig vorweisen. Seit vielen Jahren liegt der Noten­
durchschnitt unserer Auszubildenden bis zu einer Note über dem
Bankendurchschnitt. Überdies waren 2011 bei der Ehrung „die Besten
der Besten“ des gesamten Kammerbezirks Essen-Mülheim-Oberhausen
unter 10 frischgebackenen Bankkaufleuten vier Auszubildende der
NATIONAL-BANK.
Dieses Ergebnis erfüllt uns nicht nur mit Stolz; wir werten es als objektiven
Beweis, dass die Qualität unserer Ausbildung hervorragend ist. Grundlage
dafür ist unser bewährtes Konzept:
Im Mittelpunkt steht eine praxisnahe Ausbildung in den Geschäftsstellen
und in verschiedenen Bereichen unserer Bank. Unsere engagierten
Ausbilder betreuen unseren Nachwuchs persönlich und individuell. Wir
erwarten Engagement, fordern Leistung und fördern Verantwortungs­
bewusstsein. Mit dem Erfolg, dass die meisten als Nachwuchskräfte bei
uns bleiben und gemeinsam mit uns ihre berufliche Zukunft gestalten.
Das verstehen wir unter Nachhaltigkeit.
„Unsere Ausbildung bei der NATIONAL-BANK ist unglaublich vielfältig und – was die Betreuung angeht –
sehr persönlich. Damit haben wir ideale Chancen, unsere künftigen beruflichen Ziele zu erreichen.“
· Axel Kirschstein · Martina Tauer
chthild Höhl · Christian Grönebaum
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Kulturelles und gesellschaftliches
Engagement
Tim Kellermanns · Maike Kiefer ·
Ko lo d z y s k a · A n k e W e s s e lo w · I lo n a
Verteilung unseres kulturellen
und gesellschaftlichen
Engagements in %
15
Die NATIONAL-BANK engagiert sich seit vielen Jahren für Kultur
und Gesellschaft. Dieses Engagement ist integraler Bestandteil
unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Mit unserem
kulturellen und gesellschaftlichen Engagement in und für
5
Nordrhein-Westfalen verstehen wir uns als Teil eines Ganzen,
2011
dessen Elemente ineinandergreifen und sich gegenseitig in
57
23
vielfältiger Weise beeinflussen.
14
13
43
2010
30
Aufteilung
2010 2011
Musik
43
57
Kunst
30
23
Bildung
13
5
Soziales
14
15
Das kulturelle und gesellschaftliche Engagement der NATIONAL-BANK beruht auf vier Säulen:
Wir engagieren uns in den Bereichen Musik und Kunst, Bildung und Soziales, stets unter dem
Anspruch der Nachhaltigkeit. Durch unser Engagement wollen wir den Wandel des Ruhrgebietes
zu einem kulturellen Zentrum in Nordrhein-Westfalen unterstützen. Dabei verstehen wir uns als
verlässlicher Partner der von uns unterstützten Institutionen, mit denen uns häufig eine lange,
erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet. Das bezieht sich etwa auf das Klavier-Festival Ruhr und
die Philharmonie Essen, das Museum Folkwang in Essen, das MKM Museum Küppersmühle für
Moderne Kunst in Duisburg sowie die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
112
Anne Droll · Nina Hübner · Doris
Arens · Marion Schmitz · Heike Peters
Geschäftsmodell
Die finanziellen Grundlagen unseres kulturellen und gesellschaftlichen Engagements sind unter­
schiedlich. Zum einen finanziert die Bank bestimmte Aktivitäten direkt, zum anderen fördert sie
Aktivitäten mithilfe des seit 1988 bestehenden Stiftungsfonds der NATIONAL-BANK, der mit einem
Stiftungsvermögen von mehr als 1 Mio. € von der Stadt Essen verwaltet wird. Die daraus erzielten
Erträge von bisher rund 815 Tsd. € wurden zur Unterstützung von kulturellen Projekten wie Konzerten, Opern- und Theaterinszenierungen, Museumsausstellungen sowie für die Förderung der
wissenschaftlichen Arbeit und Forschung im Ruhrgebiet verwendet.
Die Dokumentation unseres kulturellen und gesellschaftlichen Engagements erfolgt seit 2007
in einem eigenen Bericht, in dem wir die Vielfalt unserer Förderschwerpunkte ausführlich darstellen. Die überaus positive Aufnahme dieser Berichterstattung in den letzten Jahren hat uns
in der Richtigkeit einer separaten Dokumentation bestätigt, die mit dem Geschäftsbericht 2011
veröffent­licht wird und ab Mai 2012 auf unserer Website unter der Rubrik WIR ÜBER UNS/Engagement abgerufen werden kann.
Förderschwerpunkte der NATIONAL-BANK
Nachhaltigkeit
MUSIK
KUNST
BILDUNG
113
SOZIALES
Nordrhein-Westfalen
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Im Einzelnen hat die NATIONAL-BANK 2011 folgende Ereignisse gefördert:
Katharina Müller · Frank Rüddel ·
Christian Binder · Kerstin Rudnik ·
Musik
In langjähriger Verbundenheit mit dem Klavier-Festival Ruhr haben wir im November 2010 als
Gründungsstifterin das Fundament für die Stiftung Klavier-Festival Ruhr gelegt. 2011 wurde der
Beweis erbracht, dass diese Entscheidung zur Sicherung des weiteren Fortgangs und des inter­
nationalen Niveaus des Festivals die richtige war. Der Gründerkreis ist inzwischen auf über
250 Mitglieder angewachsen und hat das
wirtschaftliche Fundament der Stiftung
gestärkt. In den regionalen Leitmedien der
Region konnte sich unsere Bank im Rahmen
der Stiftungsgründung als ambitionierte
und kulturell engagierte Privatbank positi­
onieren. Die Resonanz in der Presse war
durchweg positiv. Das erste finanzielle
Fundament von 100 Tsd. € zur Förderung
der Stiftung hat einen kumulierten Medien­
äquivalenzwert von über 400 Tsd. € erreicht.
Neben unserer Stiftungstätigkeit haben wir
es ermöglicht, dass im Rahmen des KlavierFestivals Ruhr Daniel Barenboim und Pierre
Boulez mit der Staatskapelle Berlin in Essen
gastierten. Die Nachhaltigkeit unseres Engagements für das Klavier-Festival wurde durch die Dokumentation des Konzertes auf DVD gestützt.
Nach Liveaufzeichnungen der Chopin-Konzerte 2010 wurde mit der Aufzeichnung der Liszt- und
Wagner-Interpretationen bereits zum zweiten Mal ein Barenboim-Konzert beim Klavier-Festival
Ruhr mit Unterstützung der NATIONAL-BANK auf DVD dokumentiert und im Fernsehen übertragen.
Erneut unterstützten wir die Klassikgala von „Essen.Original“, das traditionelle Open-Air-­Konzert
der Essener Philharmoniker und traditionell auch den Essener Bachchor.
114
Markus Olschar · Holger Miekley
Dietmar Heller · Peter Pape · Verena
Kunst
Als langjährige Partner des Museums Küppers­
mühle in Duisburg haben wir 2011, nach
Ausstellungen von Günther Uecker, Stephan
Balkenhol, Jörg Immendorff und Gerhard
Richter, bereits die fünfte Werkschau großer
Künstler und Professoren der Düsseldorfer
Akademie unterstützt. Unter dem Titel „Dinge
im Kopf“ zeigte das Museum Küppersmühle mit unserer Unterstützung eine Werkschau
des renommierten Bildhauers und derzeitigen
Leiters der Düsseldorfer Akademie, Anthony
Cragg. Cragg fertigte bereits 2008 für das Foyer
unserer Wuppertaler Niederlassung die Skulptur „Large Standing Figure“ an, die in dieser
Ausstellung erstmals einer großen Öffentlichkeit präsentiert werden konnte.
115
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Paul · Monika Grünenberg · Michaela
Kleine-Huxel · Hans-Gerd Jahnke · Ina
„Thomas Struth – Fotografien 1978-2010“ war die zweite große Werkschau, die wir 2011 in der Region förderten. Mit rund 60.500 Besuchern hat die Ausstellung in der Kunstsammlung NordrheinWestfalen, Düsseldorf, eine äußerst positive Resonanz erfahren. Über 100 Werke des Künstlers,
der zu den bekanntesten Fotografen der Düsseldorfer Schule gehört, wurden ausgestellt und
über 500 öffentliche Führungen durchgeführt. Die Ausstellung wurde zudem mit Unterstützung
der NATIONAL-BANK als virtuelle Tour auf einer interaktiven DVD realisiert.
Großen Erfolg in der Bevölkerung und in der Presse verzeichnete auch die Ausstellung unserer
Kunstsammlung im Kunstmuseum Solingen. Die Kunstsammlung der NATIONAL-BANK besteht
seit 1993 und umfasst derzeit rund 300 Werke. Der Fokus liegt dabei auf Künstlerinnen und
Künstlern, die einen biografischen Bezug zur Region und der Düsseldorfer Kunstakademie aufweisen.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Solingen präsentierte ausgewählte Werke aus der Sammlung, u. a. Grafiken von Joseph Beuys, Arbeiten der Gruppe ZERO, abstrakte Positionen von
Ulrich Erben, Kuno Gonschior und Imi Knoebel, gegenständliche Kunst von Markus Lüpertz, Jörg
Immendorff, Dieter Krieg, Norbert Tadeusz und Stephan Balkenhol. Die Sammlung konnte in
dieser Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Aufgrund der sehr positiven
Resonanz und auch zur Stützung der Bekanntheit unserer Sammlung und ihres Wertes sollen
weitere Ausstellungen in Museen der Region in den nächsten Jahren folgen.
Die künstlerische Vielfalt einer Region verbessert deren öffentliche Wahrnehmung. So ist uns
nicht nur die Unterstützung großer Ausstellungen, sondern auch die Förderung junger Talente
ein Anliegen. Daher haben wir uns Ende 2011 entschlossen, zukünftig als verlässlicher Partner
die Förderung des Internationalen Bergischen Kunstpreises zu übernehmen. Der Internationale
Bergische Kunstpreis vereint regionale Bedeutung mit überregionalem Renommee. Weit über
die Grenzen des Bergischen Landes hinaus anerkannt bedeutet der Gewinn des Preises für viele
junge Künstler den Eintritt in die Kunstwelt und den Start ihrer Karriere.
116
Zucker · Silke Stertzenbach · Pet ra
Gillner · Andre Borowski · Andrea
Bildung
Neben unserem Engagement in der Ruhrstiftung Bildung und Erziehung engagieren sich Mitarbeiter der NATIONAL-BANK in ihrer Freizeit ehrenamtlich an Schulen und halten Vorträge zu
Themen wie „Jugendliche und Schulden“ oder zur Funktionsweise der Börse. Unter dem Motto
„Uni aktiv – Theorie ist gestern“ führten Mitarbeiter der NATIONAL-BANK Kreditworkshops an der
Universität Duisburg-Essen durch, die anhand der Besprechung anonymisierter Kreditanträge
die Analysefähigkeit der Studenten schulen und einen Einblick in die Praxis vermitteln sollen.
Aufgrund des großen Zuspruchs wird das Angebot in den nächsten Jahren weiter fortgeführt und
ausgeweitet.
Im Hinblick auf wissenschaftliche Forschungsprojekte haben wir unsere Tradition fortgeführt,
junge Nachwuchswissenschaftler verschiedener Fachrichtungen auszuzeichnen. Bereits zum
17. Mal wurde am 11. Mai der NATIONAL-BANK Preis, der in diesem Jahr insgesamt mit 13 Tsd. Euro
dotiert war, für hervorragende Doktor- und Diplom- bzw. Masterarbeiten sowie erstmals auch
Bachelorarbeiten an der zur Universität Duisburg-Essen gehörigen Mercator School of Management vergeben. Die Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen und der Mercator School
of Management hat eine lange Tradition. 1994 rief die NATIONAL-BANK den Preis ins Leben­
– dotiert aus den Mitteln des Stiftungsfonds der NATIONAL-BANK – und
stockt ihn seither kontinuierlich auf. Mit der Einführung eines Preises für
Bachelorarbeiten trug die NATIONAL-BANK dem neuen universitären Studiensystem Rechnung. Die neue Ausschreibung nahmen die Absolventen bereits im ersten Jahr gut an. Insgesamt wurden für den diesjährigen
Wettbewerb 91 Arbeiten eingereicht. Dies entspricht einer Steigerung
gegenüber dem Vorjahr von rund 60 %. Dieser deutliche Anstieg ist auch
auf die Ausweitung des Preises zurückzuführen – über 50 % der eingereichten Arbeiten stellten Bachelorarbeiten dar.
Wie jedes Jahr wurden auch drei Diplomanden der Ruhr-Universität Bochum
für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Darüber hinaus fördert die
NATIONAL-BANK mit ihrer Unterstützung der Ruhr Graduate School in Economics in Essen herausragende junge Wissenschaftler bei ihrer Promotion.
117
Geschäftsmodell
Unser Engagement im Bereich Bildung umfasst die Unterstützung von Schul- sowie wissenschaftlichen Forschungsprojekten. Die Vermittlung betriebs- und wirtschaftswissenschaftlicher
Lerninhalte an Schulen sehen wir als gesellschaftspolitische Aufgabe.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Jäger · Klaus Dombrowski · Annema
Blaskowitz · Heinrich ter Braak · Jü
Soziales
Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, bildet einen wichtigen Bestandteil unserer
Unternehmenskultur. Die NATIONAL-BANK unterstützt seit Jahren die verschiedensten karitativen Organisationen der Region – sowohl finanziell als auch tatkräftig. Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die in besonderem Maße Hilfe benötigen, sei es aufgrund von Krankheit
oder sozialer Benachteiligung, gehört zu unserem gesellschaftlichen Selbstverständnis.
Im Sinn der Nachhaltigkeit unterstützten wir 2011 weiterhin das Projekt „Starthilfe“, eine durch
die Ehrenamt Agentur Essen organisierte ehrenamtliche Hausaufgabenbetreuung, sowie die Kinderstiftung Essen, die sich für ein kindgerechtes Leben in der Stadt Essen engagiert. Mit unserer Weihnachtsspende protegierten wir die Stiftung Universitätsmedizin in Essen. Die Förderung
kam im Speziellen der Kinderonkologie zugute. Traditionell unterstützten wir zudem wieder den
jährlichen Onkolauf zugunsten der Essener Krebshilfe.
Anlässlich unserer Gründung 1921 in Berlin und unseres 90-jährigen Bestehens förderten wir
2011 erstmals auch ein soziales Projekt in Berlin. In Kooperation mit dem Museum Me Collectors
Room Berlin unterstützten wir deren künstlerisch-soziales Angebot für Kinder und Jugendliche.
Das Ziel dieser Projekte ist es, Hemmschwellen zu Kunst und Museen abzubauen und zugleich
Kinder und Jugendliche in ihrer eigenen Kreativität zu fördern.
118
rie Fischedick · Rike Veres · Jochen
rgen Lubig · Sarah Küchler · Jürgen
Auch wenige Cent können viel bewegen. Das Prinzip: Unsere Mitarbeiter spenden freiwillig
die Cent-Beträge hinter dem Komma ihrer monatlichen Bezüge für einen guten Zweck. Insgesamt kamen, aufgerundet durch die Bank, bisher 2,5 Tsd. € zusammen. Gemeinsam stimmten alle
Mitarbeiter über die Verwendung der Spende ab. Voraussetzung war die Übergabe an eine soziale
Initiative aus der Region. Die Mehrheit hat sich 2011 für die Übergabe der Spende an die Essener
Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e. V. ausgesprochen.
119
Geschäftsmodell
Das finanzielle Engagement der Bank wird begleitet von persönlichen Einsätzen ihrer Mitarbeiter.
Das Engagement reicht über seelsorgerische Tätigkeit bis hin zu Einsätzen in Entwicklungsländern. Zudem sind viele unserer Mitarbeiter in der Deutschen Knochenmarkspenderkartei. Bereits
zum zweiten Mal konnte aus dem Kreis unserer Mitarbeiter ein geeigneter Spender gefunden
werden.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
0 An unsere Aktionäre
0 Geschäftsmodell
0 Lagebericht
0 Jahresabschluss
0 Weitere Informationen
Glowinkowski · Timo Kluge · Ralf Hei
C h r i s t i an e S i eg e mun d · K r i s t i na P r öv
Leiter Firmenkunden
Perspektiven
Was erwarten die Märkte in einem Jahr? In fünf oder zehn Jahren? Das sind
die Fragen, die sich Unternehmen schon heute stellen müssen, wenn sie
langfristig ihren Erfolg ausbauen wollen. Unsere Bank hilft ihnen, ihre
finanziellen Perspektiven zu planen – und damit die Handlungsfähigkeit
von morgen zu sichern.
„Als verlässlicher Partner unserer Firmenkunden unterstützen wir sie
dabei mit einem Bündel von innovativen Finanzlösungen“, erläutert Timo
Kluge, Bereichsleiter Firmenkunden. „Zum Angebot der Bank gehören auch
strukturierte und öffentliche Finanzierungen, Themen, die auch für den
Mittelstand immer mehr an Bedeutung gewinnen. So können sie auch
ihr künftiges Business im In- oder Ausland solide finanzieren. Dies gilt
erst recht unter den Bedingungen immer komplexer werdender globaler
Finanzentwicklungen.“
Der gebürtige Schwabe, seit zwei Jahren bei unserer Bank, verantwortet
die Schnittstelle zwischen unseren Stabsstellen einerseits und unseren
Vertriebseinheiten in den Niederlassungen andererseits. So trägt er dazu
bei, die Perspektiven unserer Bank strategisch weiter auszubauen. Denn
Wachstum, so unsere Einschätzung, ist nur gemeinsam mit unseren
Kunden möglich. Besonderen Wert legt der Bereichsleiter Firmenkunden
dabei darauf, die Prozesse innerhalb der Teams zu optimieren und unsere
Berater in die Lage zu versetzen, den Kunden möglichst zeitnah passende
Lösungen anzubieten. „In den sich immer schneller drehenden weltweiten
Märkten ist dies unerlässlich“, betont Kluge
„Perspektiven
entstehen, wenn wir heute nach dem Morgen
fragen. Die NATIONAL-BANK unterstützt ihre Firmenkunden mit
Produkten und Dienstleitungen, die auch künftig ihre finanzielle
Handlungsfähigkeit absichern.“
b · Alexandra Koch · Sandra Kretke
e-Schmidt · Markus Luckhaus · Michael
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Lagebericht
Ertragslage
S c h m e l z · D r . G r e g o r S t r i c k e r · Fabi
Paetow · Annette Welling · Jutta Wich ·
Die NATIONAL-BANK hat in 2011 hinsichtlich des Betriebsergebnisses den Rekordwert des Vorjahres übertroffen und damit
abermals ein gutes Ergebnis erzielt. Dazu haben die für die
deutsche Volkswirtschaft guten konjunkturellen Rahmenbe­
dingungen beigetragen. Trotz verminderter Wachstumsdynamik
ist die gesamtwirtschaftliche Leistung in Deutschland in 2011
um 3,0 % gestiegen, nach einem Wachstum von 3,6 % im Jahr
2010. Die konjunkturelle Aufwärtsbewegung stützte sich dabei
nicht nur auf die weiter wachsenden Exporte, die auch Ausdruck der Leistungsstärke der deutschen Volkswirtschaft sind,
sondern zunehmend auf die weiter steigende Inlandsnachfrage,
die in Verbindung mit der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt
und der rückläufigen Arbeitslosenquote zusätzliche Triebkraft
erhielt. Folglich nahmen private und gewerbliche Investitionen
sowie private Verbrauchsausgaben weiter zu. Andererseits
bestehen aber für die nähere Zukunft erhebliche Risikopotenziale angesichts der kritischen Verschuldungskonstellationen
in etlichen europäischen Staaten, in Japan und den Vereinigten
Staaten von Amerika und den diesbezüglich noch nicht klaren
Lösungsansätzen.
Die regionale und kundenorientierte Ausrichtung der Bank
verschafft ihr jedoch eine vergleichsweise gute Emanzipation
von den globalen Risikopotenzialen. Aus dem stabilen Kundenstamm, zu dem der überwiegende Teil der eigenen Aktionäre
gehört, ergeben sich aufgrund einer verringerten Kundenfluktu­
ation ergebnisstabilisierende Effekte. Die Risikotransformations­
funktion der Bank führt jedoch in den unterschiedlichen Risi­ko­bereichen zu einer im Zeitablauf stärker schwankenden Risikovorsorge und damit zu entsprechenden Ergebnisvolatilitäten.
Diesen Risiken begegnet die Bank mit umfassenden Steuerungs­
maßnahmen. Gleichwohl bleibt sie auch von äußeren Einflüssen,
wie der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im Hinblick
auf Wachstumspotenziale und Kreditrisiken aus dem bestehenden Kreditportfolio oder der Verfassung der Kapitalmärkte,
nicht unberührt. In 2011 lag die Bank hinsichtlich der Zins- und
Provisionsergebnisentwicklung, aber auch hinsichtlich der Ent­wicklung der Risikovorsorge, tendenziell im Rahmen der Entwicklung vergleichbarer Kreditinstitute. Bezüglich des bilanziellen Wachstums ist eher eine unterdurchschnittliche Entwicklung zu verzeichnen.
Das Alternative Kreditportfolio der Bank ist im Verlauf des Jahres durch Verkäufe, Tilgungen und Fälligkeiten sowie weiteren
Wertkorrekturen fast vollständig abgebaut worden. Die Risiken sind damit weitgehend beseitigt worden und werden die
Ergebnis­rechnungen der Bank zukünftig nicht mehr signifikant
belasten. Für 2011 ergab sich ein saldierter Aufwand von 2,3
Mio. €. Die Ergebnisse werden unverändert im außerordentlichen Ergebnis abgebildet und bleiben weiterhin bestimmt durch
außerordentliche Erträge aus Margenbeiträgen und Buchgewinnen aus Veräußerungen und Fälligkeiten beziehungsweise
außerordentlichen Aufwendungen aus Wertkorrekturen sowie
Buchwertverlusten aus Verkäufen.
Jahresüberschuss
Der Jahresüberschuss stieg nach einem um knapp 44 % auf 11,3
Mio. € deutlich erhöhten Ertragssteueraufwand um 11,1 % und
erreichte einen Wert von 18,5 Mio. € nach 16,6 Mio. € im Vorjahr.
Der Ertragssteueraufwand drückt einerseits das gute operative
Ergebnis aus und ist andererseits durch die vielfältigen Abweichungen zwischen handelsbilanzieller Ergebnisrechnung und
steuerlicher Bemessungsgrundlage geprägt.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor,
aus dem Ergebnis eine gegenüber 2010 gleichbleibende Dividende
in Höhe von 1,00 € je Stückaktie auszuschütten. Das entspricht
einer unveränderten Dividendensumme von 12,48 Mio. €. Vorab
wurde den Rücklagen der Bank ein Betrag von 6,0 Mio. € (Vorjahr 4,2 Mio.) zugeführt.
122
Entwicklung des Betriebsergebnisses in Tsd. €
22.869
25.123
33.033
34.670
35.145
2007
2008
2009
2010
2011
an Hüting · Bernhard Heßeler Marcus
· Michael Gerbracht · Yvonne Michalek
Dotierung des Fonds
für allgemeine Bankrisiken
Das gute Vorsteuerergebnis erlaubte es der Bank, den Fonds für
allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB mit 2,0 Mio. € zu
dotieren und damit wieder auf das Niveau von 6,0 Mio. € zu heben, das vor Ausbruch der Finanzkrise bestand. Der Fonds für
allgemeine Bankrisiken wird dem aufsichtsrechtlichen Kernkapital der Bank zugerechnet und trägt somit zu der hohen Eigen­
kapitalquote von 12,7 % bei.
Außerordentliches Ergebnis
Das außerordentliche Ergebnis lag mit -3,3 Mio. € (Vorjahr -10,1
Mio. €) um 6,8 Mio. € unter dem Vorjahr. Das Ergebnis setzt sich
zusammen aus dem außerordentlichen Ergebnis für das Alternative Kreditportfolio in Höhe von -2,3 Mio. € (Vorjahr -9,0 Mio. €)
und den anteilig gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB noch nachzuholenden Pensionsrückstellungen in Höhe von -1,0 Mio. € für das
Geschäftsjahr 2011. In den folgenden 13 Jahren müssen noch
13,3 Mio. € nachgebildet werden, wobei jährlich mindestens
1,0 Mio. € erforderlich sind. Die Wertkorrekturen und realisierten Verluste aus dem Alternativen Kreditportfolio beliefen sich
auf 3,6 Mio. € und lagen damit deutlich unter dem Vorjahreswert
von 10,3 Mio. €. Das positive Zinsergebnis aus den verbrieften
Kreditforderungen umfasste 0,7 Mio. € (Vorjahr 1,3 Mio. €) und
wurde ebenfalls in das außerordentliche Ergebnis eingestellt.
Aus Verkäufen und Tilgungen resultierten Buchgewinne von
0,6 Mio. €.
Das Betriebsergebnis erreichte mit 35,1 Mio. € einen neuen
Rekordwert. Da die Verwaltungsaufwendungen um 2,5 Mio. €
(-2,6 %) reduziert werden konnten und die Risikovorsorge insgesamt um 4,1 Mio. € (-19,4 %) geringer ausfiel als im Vorjahr,
konnte dieses gute Ergebnis trotz der um 6,1 Mio. € (-4,0 %)
rückläufigen Roherträge erreicht werden. Die Risikovorsorge­
erfordernisse im Kreditgeschäft blieben im Berichtsjahr vergleichsweise unauffällig und konnten um 7,8 Mio. € oder 38,8 %
verringert werden. Hier machten sich einerseits das robuste
konjunkturelle Umfeld und andererseits die behutsame Ausweitung des Kreditgeschäftes in den letzten Jahren bemerkbar.
Es konnten zudem Pauschalwertberichtigungen in Höhe von
1,0 Mio. € aufgelöst werden, während im Jahr zuvor noch deren Aufstockung um 2,4 Mio. € erforderlich war. Die schwache
Verfassung der Aktienmärkte führte bei der Risikovorsorge für
den Wertpapierliquiditätsbestand zu einer um 4,4 Mio. € höheren Risikovorsorge. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern, die
auch das außerordentliche Ergebnis umfasst und sich auf das
gebundene Eigenkapital von 282,1 Mio. € bezieht, nahm von
8,9 % auf 11,3 % zu.
Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss stabilisierte sich auf einem Niveau von
102,6 Mio. €, was angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus
als gutes Ergebnis bezeichnet werden kann. Der weit überwiegende Teil dieses Ergebnisses resultierte aus dem kundenbezogenen Kredit- und Einlagengeschäft, wobei die Margen
123
Lagebericht
Betriebsergebnis
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
122 Lagebericht
76 Geschäftsmodell
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Wolfgang Prause · Marc Fredrich · Gab
Rosenbauer · Michael Bleiker · Anna Krisp
weitgehend stabil gehalten werden konnten und der Zinsergebniszuwachs aus dem Kundengeschäft überwiegend aus Wachstumseffekten, die sich insbesondere in den durchschnittlichen
Beständen im Vergleich zum Vorjahr zeigten, resultierte. Das
Fristentransformationsergebnis nahm wegen der Zinsniveau­
veränderungen und der eigenen vorsichtigen Dispositionen
deutlich ab und lag bei knapp 0,2 Mio. €. Die Zinsspanne der
Bank erhöhte sich aufgrund der leichten Bilanzsummenreduzierung insgesamt um 0,04 %-Punkte auf 2,67 % .
Die laufenden Erträge ermäßigten sich aufgrund rückläufiger
Aktien-, Investmentfonds- und Beteiligungserträge um 1,0 Mio. €
auf 3,2 Mio. €. Die verbundenen Unternehmen NATIONAL-BANK
Versicherungsagentur GmbH und IMMRUHR GmbH & Co. KG
steuerten zu diesem Ergebnis einen Betrag von 0,7 Mio. € aus
dem Geschäftsjahr 2011 bei.
Die Ergebnisbeiträge aus dem Dokumentengeschäft und dem
Auslandszahlungsverkehr verliefen weiterhin stabil. Nur leicht
rückläufig zeigte sich das Provisionsergebnis aus dem Kontenund Kartenservice, während das Provisionsergebnis aus dem
Kreditgeschäft um 16,3 % ausgeweitet werden konnte. Das Immobilienfinanzierungsgeschäft und damit auch die Vermittlung
von Finanzierungen entwickelten sich ausgesprochen erfreulich.
Die Provisionserträge für die Finanzierungsvermittlungen legten um 16 % auf 2,2 Mio. € zu. Insgesamt konnten rund 1.300
Baufinanzierungen mit Kunden abgeschlossen werden, wobei
rund 144 Mio. € (Vorjahr 107 Mio. €) vermittelt wurden. Im Ver-
Struktur des Provisionsgeschäftes in Mio. € und %
4,1
4,4 1,6
2,4 2,0
5,4
7,9
Provisionsüberschuss
Das Provisionsergebnis konnte nach dem extrem guten Vorjahresergebnis nicht gehalten werden. Es ermäßigte sich um
11,6 % auf 41,0 Mio. €. Die hohe Unsicherheit an den Aktienmärkten und die Staatsschuldenkrise führten insbesondere in
der zweiten Jahreshälfte zu einer ausgeprägten Zurückhaltung
der Anleger bei ihren Vermögensdispositionen. Die Erträge aus
dem Asset Management ermäßigten sich daher um 15,6 %. Die
verwalteten Depotvolumina nahmen um 13,8 % auf knapp 2,3
Mrd. € ab. Ebenfalls rückläufig entwickelte sich der Geschäftsbereich Internationales Geschäft, nachdem im Vorjahr noch
ein Ergebniszuwachs von 72 % erreicht werden konnte. Da das
Vorjahresergebnis Sondereffekte enthielt, war der weit überwiegende Teil des Ergebnisrückganges durch die Planung für
das Jahr 2011 gedeckt. Ingesamt verringerte sich das Ergebnis
in diesem Bereich um 20,8 % auf 7,7 Mio. €. Das Zins- und Währungsmanagement hatte hieran einen Anteil von 4,0 Mio. €.
124
21,0
10,2
2010
in %
41,3
39,5
2011
in %
18,8
21,7
19,7
(Anteil an der Gesamtsumme) 2010 2011
in Mio. € in %
in Mio. € in %
Asset Management
19,1 41,3
16,2 39,5
Konten- und Kartenservices
9,2 19,7
8,9
21,7
Internationales Geschäft 9,7 21,0
7,7
18,8
Kreditgeschäft
3,6
7,9
4,2
10,2
1,9
4,1
2,2
5,4
2,1
4,4
1,0
2,4
0,8
1,6
0,8
2,0
Finanzierungsvermittlungen
Immobilienfinanzierung
Vermittlungen Versicherungen
Sonstiges
Gesamtsumme
46,4 100,0
41,0 100,0
2007
Summe
Personalaufwand
2008
2009
Andere Verwaltungsaufwendungen
2010
5,6
31,9
56,7
94,2
5,6
56,5
34,6
96,7
5,4
34,7
58,9
99,0
4,7
54,8
30,7
90,3
5,4
30,0
91,8
56,4
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen in Mio. €
2011
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
riele Bauer · Joachim Winands · Simone
· Mar tin Gocha · Dennis Mörschbächer
Sonstiger betrieblicher Ertrag
Die sonstigen betrieblichen Erträge nahmen um 0,7 Mio. €
(-17,4 %) ab. Zu berücksichtigen ist, dass diese Position aufgrund der BilMoG-Umstellung im Vorjahr Sondereffekte enthielt.
Im laufenden Jahr konnten bestehende Rückstellungen im Umfang von 0,4 Mio. € aufgelöst werden, für die der Rückstellungsgrund entfallen war. Weitere Erträge ergaben sich durch notwendige Wertanpassungen von Vermögenswerten und durch
Gewinne aus der Veräußerung von Anlagevermögen. Von dem
Gesamtbetrag der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von
3,2 Mio. € entfällt ein Großteil auf Mieterträge (1,3 Mio. €) für
vermietete eigene Immobilien.
8,0 % auf 31,8 Mio. € (Vorjahr 34,6 Mio. €) ab. Der Rückgang
ist Ausdruck der intensiven Bemühung um eine Verringerung
der operativen Kostenbasis sowie der Entscheidung, von der
Umsatzsteueroption auf Zinsen und Provisionen bei vorsteuer­
abzugsberechtigten Kunden Gebrauch zu machen und damit
vermehrt gezahlte Vorsteuern erstattet zu bekommen. Die
Kosten-Ertrags-Relation erhöhte sich aufgrund rückläufiger
Roherträge von 63,4 auf 64,4 % und liegt damit weiterhin im
angestrebten Korridor von 60 bis 65 %.
Abschreibungen auf Sachanlagen
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte lagen mit 5,6 Mio. € in etwa auf dem Vorjahresniveau. Die
Investitionen in das Sachanlagevermögen und in Software lagen mit 2,6 Mio. € um 1,3 Mio. € unter dem Vorjahr. Sie dienten
primär der Verbesserung der Infrastruktur und der Erneuerung
von Systemkomponenten.
Risikovorsorge
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Ein konsequentes Kostenmanagement und eine hohe Kostendisziplin bewirkten, dass die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen weiter um 2,8 % auf 88,6 Mio. € (Vorjahr 91,1 Mio. €)
abnahmen. Vor dem Hintergrund der im abgelaufenen Jahr
durchgeführten Umstrukturierung in der Marktfolge für das
Kreditgeschäft ist diese Entwicklung besonders erfreulich, da
sie mit zusätzlichen Aufwendungen verbunden war. Gleichwohl wird streng darauf geachtet, dass kein Investitionsstau
entsteht. Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter sowie
für soziale Abgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und
Unterstützung lagen nur geringfügig über dem Vorjahreswert.
Die anderen Verwaltungsaufwendungen nahmen deutlich um
Die Aufwendungen für die Risikovorsorge entwickelten sich
diffe­renziert. Während die Risikovorsorge im Kreditgeschäft
deutlich rückläufig war, mussten vor dem Hintergrund der fallen­
den Aktienkurse und der Auswirkungen der Staatsschuldenkrise
auf die Risikoaufschläge bei Bankanleihen spürbar höhere Vorsorgeaufwendungen berücksichtigt werden. Insgesamt nahm
die Risikovorsorge gleichwohl um 4,1 Mio. € (-19,4 %) ab. Im Kreditgeschäft wurde allen erkennbaren Risiken durch Bildung von
Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen. Der für die Kreditrisikovorsorge aufzuwendende Betrag lag
ohne Berücksichtigung der Aufwendungen für Pauschalwertberichtigungen mit 13,2 Mio. € um 4,4 Mio. € (-25 %) unter dem
Vorjahr. Die Pauschalwertberichtigungen, die in ihrer Berech-
125
Lagebericht
sicherungsgeschäft erreichte die Bank ein Provisionsergebnis
von 1,0 Mio. €. Es lag damit deutlich unter Vorjahr. Letzteres war
aber durch ein attraktives, zeitlich sehr begrenztes Produktangebot gekennzeichnet, sodass das Umsatzvolumen und das
Ergebnis des Vorjahres nicht erreicht werden konnten.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Mio. €
24,7
16,1
18,4
20,0
12,3
2007
2008
2009
2010
2011
Sandra Kellner · Ricardo Prenger ·
Christian Ulbrich · Regina König ·
nung den steuerlichen Vorgaben folgen, konnten um knapp 1,0
Mio. € reduziert werden. Die Risikovorsorgeaufwendungen für
den Wertpapierliquiditätsbestand stiegen kräftig um 4,4 Mio. €
auf 5,3 Mio. €. Ausländische Staatspapiere sind im Portfolio der
Bank nicht enthalten.
Segmentrechnung der Bank
Firmenkunden, Wirtschaftlich Selbstständige und Privatkunden bilden die strategischen Geschäftsfelder der Bank. Die
Organisation und die vertriebsbezogene bzw. rentabilitätsseitige Steuerung der Bank sind auf diese drei Geschäftsbereiche
ausgerichtet.
In 2011 sind die Organisationsstrukturen im Geschäft mit Wirtschaftlich Selbstständigen weiter optimiert worden. So wurden
an unserem Standort in Essen-Bredeney zwei Teams eingerichtet, die Freiberufler im gesamten Geschäftsgebiet der Niederlassung Essen betreuen. So konnten Synergien gehoben und
Kompetenzen gebündelt werden, die die Ergebnisse in diesem
Bereich weiter verbessern. Die Kosten für dieses Kundensegment konnten in der Folge ebenfalls reduziert werden. Das
Zinsergebnis verbesserte sich in allen Kundensegmenten. Das
Zinsergebnis des Treasury reduzierte sich dagegen aufgrund
verringerter Ergebnisbeiträge aus der Fristentransformation
und aus Wertpapiereigenanlagen. Der Rückgang in der Fristentransformation ist auf das nachhaltig niedrige Zinsniveau auf
der gesamten Zinskurve zurückzuführen. Verstärkt wurde diese
Entwicklung durch Tilgungen höher verzinslicher Festzinskredite bei gleichzeitig niedrigeren Verzinsungen im Darlehensneugeschäft.
Das Provisionsergebnis nahm in allen Kundensegmenten ab,
am stärksten jedoch im Privatkundengeschäft. Hier machte
sich die Zurückhaltung der Anleger bei ihren Vermögensdispositionen angesichts der unsicheren Aktienmärkte und der
Ungewissheit über die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise
bemerkbar. Das Betriebsergebnis verbesserte sich im Firmenkundengeschäft aufgrund gestiegener Roherträge und leicht rückläufiger Risikovorsorgen von 22,0 Mio. € auf 27,9 Mio. €.
Die Cost-Income-Ratio konnte parallel dazu in diesem Segment von 48,8 % auf 44,1 % gesenkt und die Eigenkapitalrendite auf
20,7 % verbessert werden. Im Geschäft mit Privatkunden nahm
die Rendite aufgrund geringerer Provisions- und Zinserträge
und gestiegener Verwaltungsaufwendungen auf 11,4 % ab. Die
Rendite im Geschäft mit Wirtschaftlich Selbstständigen konnte
hingegen durch optimierte Kostenstrukturen und geringerer
Risikovorsorge deutlich verbessert werden. Mit 22,4 % lag die
Eigenkapitalrendite in diesem Segment wie auch im Segment
Firmenkunden deutlich über dem Zielkorridor der Bank. Im Privatkundengeschäft ist es unser Ziel, das Provisions- und Zinsergebnis wieder so zu stärken, dass die Rentabilität ein Niveau
erreicht, das am oberen Ende des Zielkorridors der Bank von
10 bis 15 % liegt.
126
· Angelika Jänsch · August Cohaupt
Werner Kreutzmann · Alicia Callea
Segmentrechnung
Beträge in Mio. €
Firmenkunden
Wirtschaftlich
Selbstständige
Privatkunden
Treasury
Sonstiges
Gesamtbank
2010
2011
2010
2011
2010
2011
2010
2011
2010
2011
2010
2011
Zinsergebnis
51,2
55,1
18,5
19,3
22,6
23,8
9,6
4,3
0,7
0,1
102,6
102,6
Provisionsergebnis
16,2
15,9
6,6
6,2
22,7
18,6
0,9
0,3
0,0
0,0
46,4
41,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
3,5
2,7
3,5
2,7
Verwaltungsaufwendungen
-32,9
-31,3
-20,1
-18,7
-37,4
-38,3
-4,2
-3,0
-2,1
-2,9
-96,7
-94,2
Risikoergebnis
-12,5
-11,8
-2,3
-1,3
-1,8
0,3
-2,1
-5,2
-2,4
1,0
-21,1
-17,0
Betriebsergebnis
22,0
27,9
2,7
5,5
6,1
4,4
4,2
-3,6
-0,3
0,9
34,7
35,1
-10,1
-3,3
-10,1
-3,3
49,4 %
>100 %
63,4 %
64,4 %
Sonstige Erträge und Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
Zugerechnetes Eigenkapital
(ohne Nachrangdarlehen)
Eigenkapitalrendite
48,8 %
44,1 %
79,9 %
73,4 %
82,7 %
90,2 %
40,5 %
65,0 %
125,5
134,7
21,6
24,4
36,7
39,1
35,8
29,9
55,2
54,0
274,8
282,1
17,6 %
20,7 %
12,7 %
22,4 %
16,5 %
11,4 %
11,5 %
-12,0 %
-18,8 %
1,7 %
8,9 %
11,3 %
Lagebericht
Kosten-Ertrags-Relation
127
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Entwicklung der Bilanzsumme in Mio. €
3.859
4.022
4.030
3.874
3.843
2007
2008
2009
2010
2011
Vermögensund Finanzlage
O l a f H e l l r u n g · S u sa n n e D r os t · A
Bruns · Jürgen Göpferich · Mustafa
Bilanz- und Geschäftsvolumen
Refinanzierungsstruktur und Liquidität
In 2011 hat die Bank den Bestand an Wertpapieren und die Forderungen gegenüber Kreditinstituten reduziert und damit trotz
höherer Kreditforderungen an Kunden die Bilanzsumme leicht
um 0,8 % auf 3,8 Mrd. € und das Geschäftsvolumen ebenfalls
leicht um 45 Mio. € (-1,1 %) auf knapp 4,0 Mrd. € vermindert.
In der nachfolgenden Übersicht sind die Veränderungen der
Bilanz­struktur dargestellt:
Die NATIONAL-BANK refinanziert sich vorwiegend durch Kundeneinlagen, Inhaberschuldverschreibungen und über öffentliche Kreditprogramme. In Verbindung mit der strategischen
Ausrichtung, das Verhältnis von Ausleihungen zu Einlagen < 1
zu halten, führt das zu einer weitgehenden Unabhängigkeit von
Refinanzierungen am Kapitalmarkt. Zum Jahresende lag diese
Kennzahl bei 0,86 und damit nur geringfügig über dem Vorjahreswert. Im Hinblick auf das Verhältnis der Kundenforderungen
zu den genannten Refinanzierungsmitteln bestand zum 31.
Dezember 2011 eine Überdeckung von 432 Mio. € (Vorjahr 502
Mio. €), sodass weiterhin eine sehr gute Finanzierungsstruktur und eine ausgewogene Bilanzstruktur gegeben sind. Die
Liquidität der Bank war während des gesamten Jahres ausgesprochen komfortabel. Die Liquiditätskennzahl lag mit einem
durchschnittlichen Wert von 1,95 (Vorjahr 1,78) stets oberhalb
der aufsichtsrechtlich geforderten Kennziffer von 1,00. Zum
Jahresultimo erreichte sie einen Wert von 2,19. Die Bank richtet
ihre in 2011 weiter verbesserte Liquiditätsrisikomessung und
-steuerung so aus, dass jederzeit eine angemessene Liquiditätsausstattung besteht. So lag zum Jahresende das kurzfristige Liquiditätspotenzial aus Refinanzierungsmöglichkeiten bei
der Deutschen Bundesbank sowie aus kurzfristig veräußerbaren
Wertpapieren, Tagesgeldanlagen bei Banken und Bundesbankguthaben bei 638 Mio. € (Vorjahr 759 Mio. €). Die Refinanzierungsmöglichkeiten bei der Deutschen Bundesbank basieren
auf einem Pfandpool, bestehend aus Wertpapieren, Kundenkrediten und Liquiditätsanlagen im Rahmen von Schnelltendern bei der Deutschen Bundesbank.
Mittelherkunft
Erhöhung der Passiva
in Tsd. €
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
13.632
Eigenkapital
6.093
Rückstellungen
3.375
Fonds für allgemeine Bankrisiken
2.000
Verminderung der Aktiva
in Tsd. €
Schuldverschreibungen und sonstige Wertpapiere
65.633
Forderungen an Kreditinstitute
52.955
Sonstige Aktiva
9.721
Sachanlagen und Immaterielle Anlagewerte
3.120
Beteiligungen
1.974
158.503
Mittelverwendung
Erhöhung der Aktiva
in Tsd. €
Barreserve
65.939
Forderungen an Kunden
36.457
Verminderung der Passiva
in Tsd. €
Verbriefte Verbindlichkeiten
23.430
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
31.037
Sonstige Passiva
1.640
158.503
128
2007
Summe
Bürgschaften
2008
mittel- und langfristige Ausleihungen
610
131
2010
2.347
3.088
580
144
2009
2.341
3.065
624
140
2.278
3.042
740
185
2.282
3.207
783
222
2.170
3.175
Entwicklung des Kundenkreditvolumens in Mio. €
2011
kurzfristige Ausleihungen
nja Schwert · Vera Makowiecki · Alf
Özbir · Manuela Kantelberg-Kurek
Branchenstruktur des Kreditgeschäfts in %
0,3
26,9
13,0
2010
0,4
27,0
8,5
0,5
13,5
1,7 0,7
1,0
7,8
2011
0,5
21,8
25,0
Kreditgeschäft
0,3
1,9
0,6
1,1
0,5
21,3
25,7
Die Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen und Immobilienfinanzierungen ist unverändert hoch. Das Volumen der offenen Darlehenszusagen für das mittel- und langfristige Kreditgeschäft stieg daher weiter um 14,2 Mio. € auf 89,8 Mio. €.
(Anteil an der Gesamtsumme)
2010
2011
In Verbindung mit anhaltend hohen planmäßigen und außerplanmäßigen Darlehenstilgungen nahm das Kundenkreditvolumen der NATIONAL-BANK trotz des hohen Neugeschäfts nur
leicht um 0,7 % zu. Die mittel- und langfristigen Kredite stiegen
um 0,3 % auf 2,3 Mrd. €, während die kurzfristigen Kredite um
5,2 % auf 0,6 Mrd. € ausgeweitet werden konnten. Insgesamt
wurden im mittel- und langfristigen Kreditgeschäft neue Zusagen über 395 Mio. € für das eigene Buch herausgelegt. Das
Bürgschafts- und Gewährleistungsgeschäft, das in erster Linie mit
Firmenkunden getätigt wird, ging um 9,4 % auf 131 Mio. € zurück.
Energie- und Wasserversorgung,
Wasser- und Abfallentsorgung
1,1
1,0
Handel
8,5
7,8
Land- und Forstwirtschaft
0,3
0,3
Verarbeitendes Gewerbe 13,0
13,5
Baugewerbe 1,9
1,7
Verkehr und Lagergewerbe
0,6
0,7
Information und Kommunikation
0,5
0,5
Grundstücks- und Wohnungswesen
21,8
21,3
Dienstleistungen und freie Berufe
25,0
25,7
Öffentliche Organisationen
0,4
0,5
Privatpersonen
davon Baufinanzierungen
26,9
(17,9)
27,0
(18,9)
Überblick über das Kreditgeschäft
Beträge in Mio. € (prozentuale Veränderung)
Veränderungen im kurzfristigen Kreditgeschäft
Veränderungen im mittel- und langfristigen Kreditgeschäft
Veränderungen der mittel- und langfristigen Darlehenszusagen
Privatkundengeschäft
Wirtschaftlich
Selbstständige
Firmenkundengeschäft
Baufinanzierung
-1,9
(-6,0 %)
7,5
(14,8 %)
21,1
(4,4 %)
3,4
-17,6
(-7,2 %)
-16,2
(-6,0 %)
-15,3
(-1,4 %)
55,5
(8,0 %)
9,6
(32,3 %)
-14,5
(-21,8 %)
-114,7
(-37,0 %)
17,4
(19,4 %)
129
(13,8 %)
Lagebericht
In den nächsten Jahren werden gemäß Basel III zwei neue Liqui­
ditätskennziffern eingeführt. Für die kurzfristige Liquiditätsüberwachung ist die Liquidity Coverage Ratio, für die strukturelle Liquidität ist die Net Stable Funding Ratio vorgesehen.
Aus heutiger Sicht wird die Bank diese Kennziffern, auch wenn
deren Ermittlung von aufsichtsrechtlicher Seite noch nicht abschließend festgelegt ist, erfüllen können.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
2007
Summe
Sichteinlagen
2008
Befristete Einlagen
2010
705
506
1.766
2.977
561
758
1.667
2.986
834
2009
649
1.503
2.986
691
1.371
1.004
3.066
996
686
1.240
2.922
Entwicklung der Kundeneinlagen in Mio. €
2011
Spareinlagen einschließlich Schuldverschreibungen
P e t e r - J a ko b Wa g n e r · K l a u s G e r l a c h ·
Andreas Herr · Christina Speder ·
Im Rahmen der Kreditportfoliosteuerung wurde auch mit Blick
auf die Risikotragfähigkeit unverändert auf eine breite Diversifizierung geachtet. Die Bonitäts- und Besicherungsanforderungen im Neugeschäft unterlagen weiterhin selbst gesetzten
strengen Maßstäben. Im Immobilienfinanzierungsgeschäft arbeitet die Bank eng und erfolgreich mit den Kooperationspartnern SIGNAL IDUNA Gruppe, Nordrheinische Ärzteversorgung,
WL-Bank und DSL-Bank zusammen. Das gesamte bearbeitete
Immobilienfinanzierungs­volumen stieg aufgrund allgemein
zunehmender Investitionen in Wohnimmobilien – auch als Kapitalanlage – um 25,6 % auf 265 Mio. €. Die eigenen Zusagen
nahmen von 104 Mio. € auf 121 Mio. € zu. Das Volumen des vermittelten Neugeschäfts belief sich 2011 auf 144 Mio. € (Vorjahr
107 Mio. €).
Einlagengeschäft
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nahmen weiter um
0,5 % auf über 2,9 Mrd. € zu. Der Zuwachs wurde mit den Firmenkunden und den Wirtschaftlich Selbstständigen erreicht,
während die Kundeneinlagen von Privatkunden leicht zurückgingen.. Die Entwicklung der Einlagen verlief bezüglich der Produktbereiche differenziert. Die täglich fälligen Kundeneinlagen
stiegen insgesamt weiter um 99 Mio. € (+5,9 %) auf 1,8 Mrd. €.
Insgesamt entfallen 48,0 % (Vorjahr 43,9 %) der täglich fälligen
Einlagen auf Firmenkunden und Institutionelle Kunden, 22,6 %
(Vorjahr 26,1 %) auf Wirtschaftlich Selbstständige und 29,3 %
(Vorjahr 30,0 %) auf Privatkunden. Die befristeten Einlagen
nahmen um 7,0 % auf 0,7 Mrd. € (Vorjahr 0,8 Mrd. €) ab. Die
Restlaufzeitengliederung im Anhang zeigt, dass der Schwerpunkt innerhalb der befristeten Einlagen bei den kurzfristigen
Anlageformen liegt. Für das im ersten Halbjahr 2011 platzierte
NB-Jubiläumssparen konnten 40 Mio. € gewonnen werden, die
auch zu längeren Zins- und Kapitalbindungen der Kundeneinlagen führten. Das Volumen der Spareinlagen nahm um 32 Mio. €
(-6,3 %) auf 472 Mio. € ab. Die in Umlauf befindlichen NATIONAL-­
BANK Schuldverschreibungen reduzierten sich durch Fälligkeiten, die nicht ersetzt wurden, um 23 Mio. € auf 33,9 Mio. €
(-40,9 %). Angesichts des niedrigen Zinsniveaus waren die als
Floater ausgestatteten Papiere für die Anleger weniger interessant, sodass die Nachfrage in diesem Anlageprodukt deutlich
zurückging. Die gesamten Kundeneinlagen – einschließlich der
begebenen NATIONAL-BANK Schuldverschreibungen – lagen in
etwa auf dem Vorjahresniveau von knapp 3,0 Mrd. €.
Interbankengeschäft
Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lag der
Schwerpunkt weiterhin bei den langfristigen Mittelaufnahmen
im Rahmen öffentlicher Kreditprogramme. Die Bestände nahmen aufgrund planmäßiger Fälligkeiten und außerplanmäßiger
Tilgungen der dazu korrespondierenden Kredite seitens der
Kunden um 23 Mio. € (-5,2 %) auf 413 Mio. € ab. Daneben bestanden weitere langfristige Refinanzierungen über 10,1 Mio. €.
Für kurzfristige Refinanzierungserfordernisse beziehungsweise
Liquiditäts­dispositionen nutzt die Bank unter anderem den
Geldhandel mit anderen Geschäftsbanken. Aufgrund der sehr
komfortablen Liquiditätsausstattung bestanden allerdings nur
kurzfristige Refinanzierungen über lediglich 17,8 Mio. €. Die
Bank hat ihre Liquiditätsanlagen primär in gedeckte, variabel
verzinsliche Wertpapierbestände gelenkt und direkte Liquiditätsanlagen bei Banken nur sehr selektiv vorgenommen. Die
Investmentstrategie der Bank ist defensiv ausgerichtet. Sicherheit, Rendite und Liquidität müssen in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Dabei wird den Aspekten Sicherheit
und Liquidität Priorität gegenüber der Rendite eingeräumt. Die
Forderungen an Kreditinstitute nahmen daher von 223 Mio. €
auf 170 Mio. € ab, allerdings ist darin auch eine Anlage bei der
Deutschen Bundesbank im Rahmen eines Schnelltenderverfahrens über insgesamt 80 Mio. € (Vorjahr 85 Mio. €) enthalten.
130
Georg Erdmann · Thomas Meininghaus
Holger Leidens · Ulrike Nix · Iris
Wertpapierbestand
Innerhalb des festverzinslichen Wertpapierbestandes wurde
das Alternative Kreditportfolio, das unter anderem aus Asset
Backed Securities (ABS) besteht, durch planmäßige Tilgungen
und Verkäufe sowie Wertkorrekturen weiter um 31,4 Mio. € auf
8,6 Mio. € (nominal 48,2 Mio. €) reduziert. Die Papiere dieses
Portfolios werden unverändert nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Das Alternative Kreditportfolio ist damit
nahezu abgebaut und folglich für die Bank keine signifikante
Risikoposition mehr.
Bei den sonstigen festverzinslichen Wertpapieren ergaben
sich spreadinduzierte Wertkorrekturen nach Aufrechnung von
Zuschreibungen in Höhe von 0,4 Mio. €. Die festverzinslichen
Wertpapiere sind zu 98 % bei der Deutschen Bundesbank beleihbar. Innerhalb des Bilanzpostens „Aktien und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere“, zu denen insbesondere Anteile
an Spezial- und Publikumsfonds gehören, wurden die Bestände um 8,3 Mio. € (+7,6 %) auf 116,5 Mio. € ausgeweitet. In den
Fonds haben die festverzinslichen Wertpapiere insgesamt gesehen zwar ein Übergewicht, dennoch haben die in den Fonds
enthaltenen Aktienpositionen zu Wertkorrekturen von 4,9 Mio. €
geführt.
Finanzderivate
Die Bank betreibt kein Handelsgeschäft mit dem Ziel, damit wesentliche Beiträge ihres Ergebnisses zu erwirtschaften, indem
sie systematisch Positionen in Aktien, Renten, Währungen,
Rohstoffen oder Edelmetallen (einschließlich entsprechender
Derivate) oder andere Finanzprodukte im eigenen Namen und
auf eigene Rechnung eingeht und dabei auf Marktpreisänderungen setzt. Geschäfte in Finanzderivaten werden vorrangig
zur Eindeckung von Kundenpositionen abgeschlossen.
Aus dem Nominalvolumen von 1,7 Mrd. € (Vorjahr 1,8 Mrd. €)
waren 0,1 Mrd. € börsengehandelten Produkten und 1,6 Mrd. €
OTC-Produkten zuzurechnen. Nach Produktbereichen gegliedert entfielen 0,4 Mrd. € Nominalvolumen auf währungsbezogene Optionen und Termingeschäfte und 1,2 Mrd. € auf Zinsgeschäfte einschließlich der Positionen zur Begrenzung des
Zinsänderungsrisikos. Da das Kundengeschäft unmittelbar bei
Banken oder an der Börse wieder eingedeckt wird und die Positionen der Bank der Begrenzung der Zins- und Währungsrisiken
dienen, bestanden keine marktpreisabhängigen Positionsrisiken aus Finanzderivaten, sondern lediglich marktpreisabhängige Adressenausfallrisiken. Innerhalb des Firmenkundengeschäftes wurde dem erkennbaren Bedarf an Dienstleistungen
im Bereich des Zins- und Währungsmanagements eine unverändert hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Den Kunden wurden
die für ihre Situation sinnvoll einsetzbaren Lösungen zur Absicherung von Risikopositionen angeboten.
131
Lagebericht
Die darüber hinaus bei der Deutschen Bundesbank unterhaltene Liquidität und die sonstige Barreserve lag am Ultimo des
Berichtsjahres mit 108 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert
von 42 Mio. €. Im Jahresmittel wurden die Einlagen bei der
Deutschen Bundesbank auf dem erforderlichen Mindestreserveniveau gehalten. Die Einlagenfazilität bei der Deutschen
Bundesbank wurde nur sporadisch genutzt. Das kurzfristige
Interbankengeschäft stellt ein wesentliches Element der operativen Liquiditätssteuerung dar.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
2007
Summe
2008
2009
Nachrangige Darlehen sowie Fonds für allgemeine Bankrisiken
Rücklagen
2010
37
51
251
339
37
49
245
331
37
49
238
324
31
64
180
275
31
64
178
273
Entwicklung des Eigenkapitals in Mio. €
2011
Grundkapital
Höling · Andreas Baus · Almut
Kirsti Tonn · Andrea Husemeyer · Mo
Eigenkapital
Wertaufhellungen nach dem Bilanzstichtag
Der Bestand der dem aufsichtsrechtlichen Eigenkapital zuzu­
rechnenden Nachrangdarlehen veränderte sich insgesamt nicht.
In der Zeit zwischen dem Bilanzstichtag und der Aufstellung
des Jahresabschlusses ergaben sich keine bewertungserheblichen Umstände, die eine Anpassung der Vermögensgegenstände oder der Verbindlichkeiten und Verpflichtungen erforderlich
gemacht hätten.
Die Gewinnrücklagen stiegen einerseits durch Gewinne aus
Käufen und Verkäufen eigener Aktien um rund 93 Tsd. €. Andererseits konnten aus dem Jahresergebnis 2011 die Gewinnrücklagen um weitere 6,0 Mio. € (Vorjahr 4,2 Mio. €) gestärkt
werden. Die Eigenmittel betragen unter Einbeziehung der
Nachrangdarlehen und des Fonds für allgemeine Bankrisiken
339 Mio. € (Vorjahr 331 Mio. €). Die Eigenmittelausstattung
– gemessen am Verhältnis des aufsichtsrechtlich relevanten Eigenkapitals gemäß § 10 KWG zu den risikogewichteten Aktiva –
verbesserte sich nach Feststellung des Jahresabschlusses weiter auf 12,7 %. Die Kernkapitalquote von 10,8 % ist im Verhältnis
zur gesetzlichen Mindestanforderung von 4,0 % sowie unter
den Bedingungen des Rahmenwerkes gemäß Basel III als sehr
komfortabel anzusehen. Die Leverage Ratio, die das Verhältnis von Bilanzsumme und außerbilanziellen Risikoaktiva zum
Kernkapital ausdrückt und ebenfalls zum Regulierungsbereich
von Basel III zählt, bewegt sich bei 13,9 und liegt damit deutlich
unter dem aufsichtsrechtlich diskutierten Grenzwert von 33,3.
Von der Möglichkeit der Einbeziehung von Neubewertungs­
reserven in die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel wurde unverändert kein Gebrauch gemacht.
132
Risikobericht
Große-Hovest · Vanessa Barthonetz
njula-Inna Nau · Eva Lamik · Carsten
Überblick
Freies Risikokapital der gesamten Risikodeckungspotenziale
im Vorjahresvergleich in %
Im kundengetragenen Geschäft haben wir die Adressenausfallrisiken durch den Abbau von Risikokonzentrationen im Kreditgeschäft reduziert. Zudem wurde das Alternative Kreditportfolio
im Jahresverlauf durch Tilgungen sowie Verkäufe im Rahmen
der gezielten Desinvestitionsstrategie unter ökonomisch sinnvollen Bedingungen signifikant abgebaut. Der erforderliche
Wertkorrekturbedarf einzelner Verbriefungstranchen lag dabei
deutlich unter dem Vorjahreswert.
25,8
67,5
2010
Standardbetrachtung
Aus der ab August einsetzenden krisenhaften Entwicklung der
Kapitalmärkte resultierten dagegen Buchwertabschreibungen
bei den Wertpapieren der Liquiditätsreserve, die der positiven
Risikoentwicklung bei den Adressenausfallrisiken entgegenwirkten.
Insgesamt lag die Risikotragfähigkeit in der Standardbetrachtung per 31. Dezember 2011 nahezu auf Vorjahresniveau. Das
freie Risikodeckungspotenzial betrug 23,6 % der gesamten
Risikodeckungspotenziale. Der Ausweis des geringeren freien
Risikokapitals im Stresstest 2011 in Höhe von 47,4 % gegenüber
dem Vorjahreswert (67,5 %) ist darauf zurückzuführen, dass
nachrangige Verbindlichkeiten aus konzeptionellen Gründen
nicht mehr in das Risikodeckungspotenzial eingerechnet werden. Bei unveränderter Methodik würde das freie Risikokapital
im Stresstest 65,5 % von den gesamten Risikodeckungspotenzialen betragen.
133
23,6
47,4
2011
Stresstest
Lagebericht
Die Risikolage hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr bei jederzeit gegebener Risikotragfähigkeit als stabil erwiesen. Die
Liquidität war stets gewährleistet. Die Reputation der Bank war
und ist einwandfrei.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Ko l l at h · J e n s G r o ß · B a r b a r a N i e s
Preckwinkel · Thilo Voss · Holger H
Grundlagen
Zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung
und Kommunikation aller Einzelrisiken sowie der Risikotragfähigkeit haben wir ein umfassendes Risikomanagementsystem
eingerichtet und entwickeln dieses kontinuierlich weiter. Wir
verfolgen damit das Ziel, die Ertrags- und Vermögenslage einschließlich der Kapitalausstattung sowie die Reputation unserer Bank vor den nachfolgenden wesentlichen Risiken zu schützen.
• Adressenausfallrisiko: In dieser Kategorie erfassen wir
das Risiko, dass ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen zur Zins- und Tilgungszahlung in Bezug auf Betrag oder Termin nicht oder nur teilweise nachkommt. Zudem
zählen hierzu die Kontrahenten- und Emittentenrisiken aus
Derivategeschäften und dem Wertpapierliquiditätsbestand,
dem Alternativen Kreditportfolio sowie die Ausfallrisiken unseres Beteiligungsportfolios.
• Marktrisiko: Aufgrund der Geschäftsstrategie der Bank betrachten wir einerseits die Marktpreisrisiken unserer Eigenanlagen (Aktienkursrisiko, Bonitätsveränderungsrisiko, Zinsänderungsrisiko) sowie das Zinsänderungsrisiko bezogen auf das
gesamte Zinsbuch der Bank. Im Rahmen des Zins- und Währungsmanagements für unsere Kunden tätigen wir Geschäfte
in Zins- und Fremdwährungsderivaten mit Ausnahme von
Währungsspitzen grundsätzlich als geschlossene Positionen.
Daher sind die zugehörigen Risikokategorien für die Gesamt­
risikoposition der Bank von untergeordneter Bedeutung.
• Operationelles Risiko: Hierunter verstehen wir die Gefahr von
Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, Menschen oder
infolge externer Ereignisse eintreten. Hierzu zählen auch die
Rechts- und Personalrisiken.
• Liquiditätsrisiko: Wir unterscheiden hierbei zwischen dem
Risiko erhöhter Liquiditätskosten sowie dem Risiko einer
eigenen oder einer marktseitigen Illiquidität.
• Vertriebsrisiko: Das Risiko einer negativen Zielabweichung
der Ist-Ergebnisse von den Soll-Vorgaben der Wirtschaftsplanung wird als Vertriebsrisiko erfasst. Der Schwerpunkt liegt
dabei im provisionsgetragenen Geschäft.
• Reputationsrisiko: Das Risiko eines Verlustes öffentlichen
Vertrauens in unsere Bank wird als Reputationsrisiko definiert. Das Reputationsrisiko kann primär aufgrund negativer
externer Berichterstattung oder sonstiger öffentlicher Meinungsbildung entstehen.
Die Analyse der einzelnen Risikoarten erfolgt zunächst getrennt
voneinander. In der übergreifenden Risikotragfähigkeitsrechnung werden dann die quantitativen Ergebnisse bezogen auf
das Adressenausfallrisiko, das Marktpreisrisiko, das Zinsänderungsrisiko sowie das operationelle Risiko in einem Standardmodell sowie unter Stressbedingungen zusammengeführt. Reputationsrisiken werden dabei nicht berücksichtigt, da sie nicht
auf quantitativer, sondern auf qualitativer Basis überwacht und
gesteuert werden. Zudem werden Risikokonzentrationen sowie
Wechselwirkungen mit den übrigen wesentlichen Risikoarten
analysiert und hinsichtlich ihres Steuerungsbedarfs beurteilt.
In einer erweiterten Risikotragfähigkeitsrechnung werden zudem seit Oktober 2011 das Risiko erhöhter Liquiditätskosten
sowie das Vertriebsrisiko berücksichtigt.
134
alla-Prause · Rosali Gohl · Volkmar
erpers · Karina Hermey · Christiane
Bezogen auf die Risikotragfähigkeit stellen die Adressenausfallrisiken den größten quantitativen Anteil unter den einzelnen
Risikoarten dar. Dies ergibt sich aus unserer strategischen
Schwerpunktsetzung im Kundenkreditgeschäft.
Die Quantifizierung, Analyse und Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt sowohl auf Einzelgeschäfts- als auch
auf Portfolioebene. Die Risikoquantifizierung basiert auf den
Konzepten des erwarteten und des unerwarteten Verlustes.
Zum Ende des Berichtsjahres wurde der in die Risikotragfähigkeitsanalyse einfließende unerwartete Verlust auf Basis eines
Value-at-Risk-Portfolioansatzes mit einem Sicherheitsniveau
von 98,0 % gemessen.
Per Jahresultimo verzeichnet die Bank im Standardszenario einen
erwarteten Verlust in Höhe von 22,5 Mio. € (Vorjahr 26,5 Mio. €)
sowie einen unerwarteten Verlust in Höhe von 21,0 Mio. € (Vorjahr 23,9 Mio. €). Beide Werte sind aufgrund der risikoreduzierenden Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Für beide Risikomaße stellt die für den Einzelkreditnehmer im Rahmen
des Ratingverfahrens ermittelte Ausfallwahrscheinlichkeit eine
maßgebliche Einflussgröße dar.
Für die Erstellung des Ratings im Kundenkreditgeschäft setzen
wir das IT-System „BV-Rating“ der RMS Risk Management
Solutions GmbH, Köln, ein. Das BV-Rating wurde im Rahmen
eines Gemeinschaftsprojekts mit anderen Banken unter früherer
Federführung des Bundesverbandes deutscher Banken e. V.
entwickelt und basiert auf der umfangreichen Datenbasis des
Bankenpools. Unsere Beteiligung an der RMS Risk Management
Solutions GmbH bietet uns die Möglichkeit, die Weiterentwicklung des Ratingsystems aktiv mitzugestalten.
Im November 2011 wurden im Bankenpool neue Ratingverfahren für unsere Privatkunden eingeführt, welche die bisherigen
Funktionen ablösen. Die Anpassungen umfassen eine vollständige Neuentwicklung der Funktionen einschließlich einer modi­
fizierten Abgrenzung der Kreditnehmer. Die bisherige überwiegend produktspezifische Abgrenzung wurde durch eine
kunden­spezifische abgelöst, die sich an der Einkommensart
und der Gesamtengagementhöhe orientiert. Die neuen Funktionen für Gewerbetreibende und Freiberufler sollen 2012 eingeführt werden und die in 2009 begonnene Neuentwicklung der
internen Ratingverfahren abschließen.
Zur Abbildung von Risikokonzentrationen werden die Kreditengagements ergänzend nach der internen Verbundsystematik
aggregiert. Zudem werden auch höhere Konfidenzniveaus von
bis zu 99,8 % angewendet, um den Einfluss von Risiken am
äußeren Rand der Verlustverteilung zu beurteilen.
135
Lagebericht
Adressenausfallrisiko
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Gitt k e · K at h r i n U r b a n · A n to n i e J
Kant · Christine Gratzel · Volker We
Alternatives Kreditportfolio
Marktrisiko
Zur Verbesserung der Struktur unseres regional konzentrierten
Kreditportfolios wurde in den Jahren 2001 bis Anfang 2007 das
„Alternative Kreditportfolio“ aufgebaut, welches aus Asset
Backed Securities in Form von Verbriefungstranchen unterschiedlicher Herkunft besteht. Überschneidungen zwischen
dem Alternativen Kreditportfolio und unserem Firmenkundensowie Bankenportfolio unterliegen einer angemessenen Überwachung. Das Marktrisiko umfasst sowohl das Zinsänderungsrisiko aus
dem gesamten Zinsbuch als auch die Marktpreisrisiken aus den
Eigenanlagen der Bank.
Mit dem Beginn der Verwerfungen an den Finanzmärkten
2007 wirkten sich die sich in ihrer Bonität zunehmend verschlechternden Verbriefungstranchen des Alternativen Kreditportfolios belastend auf die Ertrags- und Risikolage der Bank
aus. Vor diesem Hintergrund hatten wir 2008 die gezielte Desinvestition des Alternativen Kreditportfolios unter ökonomisch
sinnvollen Bedingungen beschlossen. Aufgrund der weitgehenden Illiquidität an den Verbriefungsmärkten in den Jahren 2008
und 2009 erfolgte der Abbau des Alternativen Kreditportfolios
zunächst primär im Rahmen von Tilgungen und Wertkorrekturen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten drei Tranchen
verkauft werden. Zudem erfolgten Tilgungen bei vier weiteren
Tranchen, sodass der Buchwert des Alternativen Kreditportfolios unter Berücksichtigung der Wertkorrekturen im Jahresverlauf von 40,0 Mio. € auf 8,6 Mio. € reduziert wurde.
Hierbei wurde der Wertansatz nach dem strengen Niederstwertprinzip des Handelsgesetzbuches auf Basis der bereits in
den Vorjahren verwendeten Bewertungsmethoden konsequent
fortgeführt, obwohl die Investments im Anlagevermögen der
Bank verbucht gewesen sind und insofern ein Wechsel der
Bewertung zulässig gewesen wäre. Die Ratings der einzelnen
Verbriefungen befinden sich zwischenzeitlich alle im Bereich
des Non-Investment-Grade. Nennenswerte Überschneidungen
zwischen dem Alternativen Kreditportfolio und unserem Firmenkunden- sowie Bankenportfolio bestehen aufgrund des
weitgehenden Portfolioabbaus nicht mehr.
Zinsänderungsrisiko im Zinsbuch
Die Quantifizierung des Zinsänderungsrisikos basiert auf einer periodischen Zinsergebnissimulation. Hierbei wird unter
Annahme einer konstanten Bilanzstruktur der zukünftige Zinsüberschuss sowohl unter Zugrundelegung von verschiedenen Standardszenarien als auch unter Berücksichtigung von
Stressszenarien ermittelt, um Abweichungspotenziale im Falle
ungünstiger Marktzinsentwicklungen aufzudecken und Steuerungsmaßnahmen durch das Treasury abzuleiten. Zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos besteht ein Zinsswapvolumen
in Höhe von 125,1 Mio. € (Vorjahr 145,3 Mio. €). Per Jahres­
ultimo 2011 lag das Zinsänderungsrisiko im Standardszenario
bei 4,6 Mio. € (Vorjahr 3,4 Mio. €).
Die gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 14 KWG geforderte regelmäßige Simulation einer plötzlichen Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um +/- 2,00 %-Punkte („Zinsschock“) hat zu keiner Zeit zu
einer Überschreitung des Schwellenwertes von 20 % („Kreditinstitute mit erhöhtem Zinsänderungsrisiko“) geführt.
Marktpreisrisiken
Zur Quantifizierung der Marktpreisrisiken wird ein Valueat-Risk-Modell verwendet. Die vorgegebenen Limite für den
Value-at-Risk wurden jederzeit eingehalten. Eigenhandel wurde
im Berichtsjahr nicht betrieben. Im Rahmen eines Backtestings
136
äger · Markus Barentzen · Carmen
sselborg · Melanie Göbels · Thomas
Liquiditätsrisiko
Das tägliche Monitoring der kurzfristigen Liquidität wird als
Ergänzung der regulatorischen Liquiditätskennziffer und des
zugrunde liegenden Liquiditätsfreiraums durchgeführt. Die Beurteilung der kurzfristigen Liquiditätssituation umfasst dabei
sowohl die Überwachung der täglichen Mindestliquidität als
auch das Monitoring der Liquidität für die nächsten 30 Kalendertage. Im Jahr 2011 waren hieraus keine Anzeichen für
einen Liquiditätsengpass erkennbar. Aufgrund großvolumiger
Kundeneinlagen wurden die für Einlagenkonzentrationen definierten internen Grenzwerte zeitweise überschritten. Die Überwachung der Disposition entsprechender Einlagen sowie die
Steuerung des damit verbundenen Liquiditätsrisikos ist Gegenstand unseres Einlagenmanagements.
Zur Beurteilung der langfristigen (strukturellen) Liquiditätssituation erstellen wir eine Liquiditätsübersicht mit den erwarteten Mittelzuflüssen und -abflüssen. Zur Ermittlung dieser
Liquiditäts-Cashflows werden insbesondere Annahmen über
den Abzug von Kundeneinlagen auch unter Berücksichtigung
von Einlagenkonzentrationen, die Ausnutzung von Kreditlinien
sowie die Verwertung von Wertpapieren getroffen. Diese werden sowohl in Form eines Standardszenarios als auch unter
Berücksichtigung von Stressszenarien formuliert. Im Standard­
szenario zeigt sich, dass der kumulierte Cashflow unter Berücksichtigung der Liquiditätsreserven in den nächsten 24 Monaten
positiv und damit aus dieser Sicht kein unmittelbarer Liquiditätsengpass erkennbar ist.
Operationelles Risiko
Zur Quantifizierung des operationellen Risikos verwenden wir
das Risikoinventar, das quartalsweise durch alle Organisationseinheiten aktualisiert wird. Der Gesamtwert aller Einzelrisikopotenziale innerhalb des Risikoinventars lag stets innerhalb
des gesetzten Limits. Zur Dokumentation und Auswertung der
Schäden aus operationellen Risiken nutzen wir eine Schadensfallsammlung.
Reputationsrisiko
Der Vorstand ist für die kontinuierliche Überwachung, Doku­
mentation und Steuerung des Reputationsrisikos verantwortlich. Er wird hierbei vom Vorstandsstab unterstützt. Im
Geschäftsjahr 2011 ist die Bank allen erkennbaren Reputationsrisiken in angemessener Weise konsequent begegnet.
Vertriebsrisiko
Das Risiko von Unterschreitungen der vertrieblichen Zielsetzungen erfassen wir auf Basis von Szenarioanalysen. Für die
quanti­tative Steuerung der Vertriebsleistung und des Vertriebsrisikos setzen wir ein zentrales Management-Informations-System ein.
137
Lagebericht
Backtesting wird täglich überprüft, ob die tatsächlich eingetretenen Marktwertveränderungen den jeweils am Vortag berechneten Value-at-Risk für das Handelsgeschäft überschreiten. Der
Value-at-Risk für Marktpreisrisiken lag am Berichtsstichtag bei
2,8 Mio. € (Vorjahr 2,3 Mio. €).
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
H e e n e · J u l i a -S o f i e Wa g n e r · B e r n
R a l f K r e u t z · J u t ta N e u g e b a u e r ·
Risikotragfähigkeit
Funktionstrennung und Interne Revision
Das Konzept der Risikotragfähigkeit ist ein wesentliches Element der Banksteuerung. Zielsetzung ist es, die Geschäftsaktivitäten so zu steuern, dass die Summe der Risiken jederzeit
durch Risikodeckungspotenziale abgedeckt werden kann. Aufgrund der konservativen Risikoneigung unserer Bank orientieren wir uns am Prinzip der Unternehmensfortführung (GoingConcern-Ansatz) und stellen nur einen Teil der verfügbaren
Risikodeckungspotenziale ins Risiko.
Die Einhaltung der notwendigen aufbau- und ablauforganisatorischen Trennung von Handel, Abwicklung und Kontrolle im
Wertpapier- und Derivategeschäft sowie von erstem (Markt-)
und zweitem (Marktfolge-)Votum im Kreditgeschäft wird regelmäßig durch die Interne Revision überwacht.
Die Risikotragfähigkeit im Going-Concern-Ansatz wurde im Berichtsjahr monatlich sowohl im Standardszenario als auch im
Stresstest überprüft und war laufend gegeben. Ergänzend zum
monatlichen Stresstest wurden ein inverser Stresstest sowie
ein Stressszenario im Hinblick auf einen schweren konjunkturellen Abschwung betrachtet.
Regulatorische Anforderungen
Die Neufassung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) vom 15. Dezember 2010 wurde fristgerecht
umgesetzt. Es ergaben sich dabei Umsetzungserfordernisse im
Bereich des Strategie- und Planungsprozesses, des Stresstesting, der Risikokonzentrationen und der Risikotragfähigkeitskonzeption sowie des Liquiditätsrisikomanagements. Die von
allen Kreditinstituten erstmals per 31. Dezember 2011 geforderte quartalsweise Zumeldung zum Zinsänderungsrisiko gemäß
§ 24 Abs. 1 Nr. 14 KWG erfolgte fristgerecht.
Weiterhin prüft und dokumentiert die Interne Revision die
Einhaltung der Arbeitsanweisungen und -abläufe in allen Geschäftsbereichen der Bank. Hierbei steht die Sicherstellung
der Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems im Vordergrund der Prüfungshandlungen. Die direkte Kommuni­kation
zwischen Aufsichtsrat und Interner Revision ist gewährleistet.
Im Berichtsjahr hat die Interne Revision den Risikomanagementprozess überprüft. Zudem erfolgte eine Überprüfung des
Risikomanagement der Bank mit dem Schwerpunkt „Umsetzung der novellierten MaRisk“ im Rahmen der Jahresabschlussprüfung seitens Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Die Prüfungen haben ergeben, dass die Bank
über ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem verfügt
und die eingesetzten Methoden, Prozesse und Systeme angemessen ausgestaltet sind.
138
Methoden, Prozesse und IT-Systeme
Weiterentwicklung 2012
Die Angemessenheit der Methoden und Verfahren zur Ermittlung und Analyse der Risikopotenziale und der Risikotragfähigkeit werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf den
veränderten Gegebenheiten angepasst. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsbetrachtung sehen wir von der Anrechnung risiko­
reduzierender Effekte aufgrund von Korrelationen zwischen
den einzelnen Risikoarten ab. Dagegen werden risikoreduzierende Diversifikationsannahmen innerhalb der Value-at-RiskKalkulationen für die Adressenausfall- und die Marktpreisrisiken verwendet. Sie basieren auf branchenüblichen Modellen,
deren institutsindividuellen Parametrisierungen regelmäßig
überprüft und bei Bedarf angepasst werden.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Risikomanagementpraxis gehört zu den Grundsätzen unserer NATIONAL-BANK.
Damit wollen wir zum einen die Marktentwicklungen so umfassend wie möglich berücksichtigen und zum anderen alle an uns
gestellten regulatorischen Anforderungen erfüllen.
Für die Risikokalkulation, -analyse und -berichterstattung nutzen
wir eine moderne Risk IT, welche ein zentrales Data Warehouse
sowie hierauf aufbauend Standardsoftware für die Kalkulation des Adressenausfallrisikos, des Zinsänderungsrisikos, der
Marktpreisrisiken sowie der Liquiditätsrisiken umfasst und
von einer vom Bereich Risikocontrolling getrennten IT-Einheit
betrieben wird.
Im Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen an den für
unsere Bank relevanten Märkten haben wir zum Jahresbeginn
2012 aus Vorsichtsgründen zusätzliche Risiken und Risikokonzentrationen in die Analyse und Steuerung der Risikotragfähigkeit aufgenommen. Den zusätzlichen Risikopotenzialen stellen
wir dabei in begrenztem Umfang und unter Beibehaltung des
Going-Concern-Ansatzes auch Eigenkapitalbestandteile zur Abdeckung gegenüber. Bei der Festlegung der Risikolimite für die
im Wesentlichen unerwarteten Verluste werden wie bisher nur
die Risikodeckungspotenziale aus den Komponenten des periodischen Ergebnisses sowie die Reserven gemäß §§ 340 f und g
HGB berücksichtigt. Hierdurch dokumentieren wir, dass sich unsere Risikotoleranz auf unverändert niedrigem Niveau bewegt.
Im weiteren Jahresverlauf soll die Fortführung der in 2011 weiterentwickelten integrierten Risiko-Ertrags-Steuerung sowie
die hiermit einhergehende weitere Verankerung unseres ganzheitlich ausgerichteten Risikomanagementansatzes in den Prozessen der Bank ein wesentlicher Schwerpunkt sein.
139
Lagebericht
adette Overhoff · Christoph Laaks
Pet ra Perus · Sarah Grams · Heike
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122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
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Internes Kontrollsystem
für die Rechnungslegung
Os t e r f e l d · H e i d e m a r i e K ü p p e r s · M
Holger Witte · Aneta Mitko · Götz R
Das interne Kontrollsystem für die Rechnungslegung ist Teil des
gesamten internen Kontrollsystems der NATIONAL-BANK. Es
umfasst die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Bilanzierung
sowie zur Sicherung der Einhaltung der rechtlichen Vorgaben.
Es stellt sicher, dass die Vermögensgegenstände und Schulden
im Abschluss zutreffend angesetzt, ausgewiesen und bewertet
werden und die Ertragslage sachgerecht dargestellt wird. Wesentliche Komponenten, die diese Anforderungen gewährleisten sollen, sind nachfolgend aufgeführt.
Die Bank hat in der Vergangenheit entschieden, standardisierte und marktgängige Softwarekomponenten für die wichtigsten
Funktionalitäten, beispielsweise für das Kernbanksystem MBS,
einzusetzen. Hierdurch wird sichergestellt, dass mehr als 90 %
der Geschäftsvorfälle systemgestützt gebucht und vollständig
abgebildet werden. Die hierzu eingesetzten Systeme können
nur von Mitarbeitern mit speziellen Zugriffsberechtigungen
genutzt werden. Der Umfang manueller Buchungen ist im Wesentlichen auf Teile des Provisionsgeschäftes begrenzt. Sofern
Buchungen im Einzelfall dennoch manuell erfolgen, unterliegen
sie konsequent dem Vieraugenprinzip.
Sämtliche Buchungssysteme sind mit einem systematisch strukturierten und mit Blick auf die Rechnungslegung anforderungsgerecht gegliederten Sachkontenplan unterlegt. Dieser kann
nur durch den für das Rechnungswesen zuständigen Bereich
Controlling verändert werden. Die Parametrisierung der Systeme erfolgt unter strenger Beachtung der Funktionstrennung
zwischen den beteiligten Unternehmensbereichen und der
dahinterliegenden Berechtigungskonzepte durch den jeweils
fachlich zuständigen Bereich. Ein umfassend geregelter Neugeschäftsprozess garantiert, dass neue Finanzlösungen auch im
Hinblick auf das Rechnungswesen zutreffend abgebildet werden.
140
arkus Herforth · Andrea Felderhoff
adcke · Rebecca Sommerer · Sabrina
Eine enge Verzahnung von Rechnungswesen- und Controllingfunktionalitäten ist Voraussetzung einer effizienten Überwachung der gesamten Rechnungslegung. Hierzu gehören die vom
Rechnungswesen unabhängigen Auswertungen des Controlling,
in denen die einzelnen Ergebniskomponenten der Bank in unterschiedlichen Dimensionen und Detaillierungsgraden aufbereitet werden. Zwischen den Ergebnissen des Rechnungswesens
und den genannten Auswertungen erfolgen Abstimmungen,
durch die etwaige Abweichungen frühzeitig erkannt und behoben werden können. Eine weitere wichtige Kontrollkomponente
stellt das monatliche Reporting gegenüber dem Vorstand, den
Marktbereichen und den Vertriebseinheiten dar.
Die Bewertung des Kreditportfolios ist auf Basis aufsichtsrechtlich vorgegebener Funktionstrennungen in der Marktfolge angesiedelt. Einzelwertberichtigungen werden durch den Bereich
Kreditrisikosteuerung einzelfallbezogen unter Berücksichtigung
von erwarteten Ausfällen, verfügbaren Sicherheiten und voraussichtlichen Zahlungsmöglichkeiten des Kreditnehmers festgelegt.
Pauschalwertberichtigungen erfolgen auf Basis der maximal
zulässigen steuerrechtlichen Ansätze. Die Bewertung unserer
Wertpapierbestände wird systemgestützt durch die Handelsabwicklung begleitet und überwacht.
Für die verbrieften und zum Teil mit Sicherheiten unterlegten
Kreditforderungen des Alternativen Kreditportfolios liegt die
Verantwortung für die Bewertungsmethodik und die jeweiligen
Bewertungsansätze im Risikocontrolling.
Hinsichtlich der Bewertung des Derivategeschäfts, welches
weit überwiegend kundendeterminiert ist, haben wir seit 2011
nur noch ein System im Einsatz. Über dieses standardisierte
System werden die juristischen Derivatebestände der Bank
geführt und sämtliche erforderlichen Buchungen maschinell
unterstützt angestoßen. Die Bewertung der Derivate erfolgt
ebenfalls durch dieses System.
Die Interne Revision überprüft regelmäßig sowohl die EDV-­
Systeme im Hinblick auf Zuverlässigkeit, Stabilität und korrekte
Abbildung der Geschäftssachverhalte als auch die Arbeitsprozesse in den Bereichen der Bank. Sie wird in sämtliche Projekte
und Systemveränderungen einbezogen und unterstützt damit
das Qualitätsmanagement im Hinblick auf die Rechnungslegung.
Für die vorstehend beschriebenen Funktionen hält die Bank ein
Team von Spezialisten vor, die auch die wichtigen Funktionen
des aufsichtsrechtlichen Meldewesens, des Controlling und
unterschiedlicher Management-Informations-Systeme erfüllen.
141
Lagebericht
Ein täglich stattfindender und dokumentierter Abstimmungsprozess gewährleistet zudem, dass alle in den Systemen erfassten Geschäfte vollständig abgebildet werden. Zudem existieren
regelmäßige, zentral durchgeführte Plausibilitätskontrollen
auf unterschiedlichen Ebenen, um frühzeitig steuernd eingreifen zu können.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
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122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
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Prognosebericht
Merfort · Anna Klimasek · Peter Ar
Sigusch · Bettina Verhuven · Henrik
Das ökonomische Umfeld wird nach wie von der europäischen
Staatsschuldenkrise und ihren Folgen für die Kapitalmärkte dominiert. Die Anzeichen für rezessive Tendenzen mehren sich und
werden verstärkt durch hohe Verschuldungen auch von Staaten
jenseits des Atlantiks. Die damit verbundenen Unsicher­heiten
einerseits und sich weiter verschärfende aufsichtsrechtliche
Rahmenbedingungen andererseits erschweren unsere Wachstums- und Ergebnisprognosen für die nächsten Jahre.
Im Berichtsjahr haben wir auch vor diesem Hintergrund und im
Hinblick auf eine gezieltere Überwachung einschließlich möglicher Gegensteuerungsmaßnahmen unseren Strategie- und
Planungsprozess konsequent weiterentwickelt. Der Planung
wurden eine differenzierte Analyse der Umfeldbedingungen
und eine Stärken-Schwächen-Analyse vorangestellt, die mit
drei verschiedenen Szenarien unterlegt wurden. Die an die
Maßnahmen gekoppelten Geschäfts- und Ertragsplanungen
wurden hierauf aufbauend entsprechend differenziert erstellt
und zum Wirtschaftsplan der Gesamtbank zusammengeführt.
Im Rahmen der Planung wurden die zum Teil angepassten Zielkorridore für die strategischen Kennziffern der Bank berücksichtigt.
Zur Optimierung der Refinanzierungsstruktur der Bank sollen in
2012 erstmals Pfandbriefe begeben und öffentliche Fördermittel verstärkt eingesetzt werden. Diese Entscheidungen tragen
den veränderten Umfeldbedingungen an den Kapitalmärkten
Rechnung. Hier muss zunehmend festgestellt werden, dass unbesicherte Refinanzierungen gerade auch unter Banken in den
letzten Jahren deutlich schwieriger geworden sind.
Das Asset Management soll weiter ausgebaut werden, etwa
durch die Überführung des Family Office in die NATIONAL-BANK
Vermögenstreuhand GmbH. Das Wealth Management und das
Private Banking wollen wir insbesondere in unseren neueren
Standorten noch konsequenter und zielgerichteter ausweiten.
Institutionelle Kunden mittelständischer Prägung in unserer
Region sollen im Rahmen eines eigenständigen Zielkundensegmentes betreut und gezielt akquiriert werden. Hinsichtlich der
Kundenzahl und des betreuten Vermögens wollen wir hier deutlich wachsen.
Im Firmenkundengeschäft wollen wir die Zahl der Unternehmenskunden bis 2016 verdoppeln und die Roherträge um ein
Drittel steigern, wobei die Provisionserträge überproportional
gestärkt werden sollen. Diese sollen unter anderem durch eine
offensive Vermarktung unserer Zahlungsverkehrsangebote und
durch ein hierfür im Bereich Firmenkunden etabliertes Spezial­
team ausgeweitet werden. Mit strukturierten Finanzierungen
sollen sowohl die Provisions- als auch die Zinserträge gestärkt
werden. Neben der Absicherung von Währungs- und Zinspositionen im mittelständischen Firmenkundengeschäft soll zusätzlich die Rohstoffabsicherung (z. B. ausgewählte Metalle, Energie)
als weitere Dienstleistung eingeführt werden. Zudem ist geplant, das Produktangebot im internationalen Geschäft um Sicherungsgeschäfte für nicht frei konvertierbare Währungen zu
erweitern.
142
ens · Monika Zimmermann · Marcus
Schulte-Zurhausen · Ingrid Thomas
Insgesamt geht die Bank angesichts der nur schwer einzuschätzenden Umfeldbedingungen und des anhaltend intensiven Wettbewerbs im Bankensektor für die Jahre 2012 und 2013
von einem verhaltenen Wachstum aus. Wir konzentrieren uns
auf unser bewährtes Geschäftsmodell und auf die diesem Geschäftsmodell zugrunde liegenden Zielkundengruppen. Dabei
soll dem provisionsabhängigen Dienstleistungsgeschäft ein
noch stärkeres Gewicht beigemessen werden.
Nachdem die Verwaltungsaufwendungen in den letzten zwei
Jahren rückläufig waren, wird nach unseren Planungen im Jahr
2012 ein leichter Anstieg zu verzeichnen sein. Gleichwohl sollen keine Abstriche von dem erfolgreichen und konsequenten
Kosten­management gemacht werden.
Da das Alternative Kreditportfolio fast vollständig abgebaut
wurde und zum Jahresende 2011 nur noch einen Buchwert von
8,6 Mio. € umfasste, werden aus diesem Portfolio auch wegen
der konservativen Bilanzierungsansätze keine signifikanten
Belastungen für die Ergebnisrechnung mehr erwartet. Die Bank
hat damit ihre Absicht, das Portfolio unter ökonomisch sinnvollen
Rahmenbedingungen gezielt abzubauen, früher als erwartet
umgesetzt.
Wir sind zuversichtlich, vorbehaltlich des Nichteintritts unvorhersehbarer Ereignisse, die im Rahmen der Planung gesetzten
Ziele erreichen zu können. Losgelöst davon bleibt es unverändert das Ziel der NATIONAL-BANK, als eine der führenden privaten und unabhängigen Regionalbanken für anspruchsvolle Privat- und Firmenkunden sowie künftig auch für mittelständische
institutionelle Investoren in Deutschland, ihre Position weiter
zu festigen und auszubauen.
Mit der Neuordnung der Marktfolge wurde die Grundlage dafür
gelegt, dass die Kreditentscheidungen effizienter und schneller getroffen werden können. Durch die mit der Zentralisierung
einhergehenden Optimierung der Kreditanalyse, die wir konsequent nutzen wollen, gehen wir zukünftig auch von einer weiteren Verbesserung des Risikoprofils in unserem Kreditportfolio aus. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erwarten wir
dennoch angesichts des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums einen Anstieg gegenüber 2011. Insgesamt haben
wir die Planung bewusst vorsichtig aufgesetzt und gehen davon
aus, dass sich die Betriebsergebnisse der Jahre 2012 und 2013
dem exzellenten Ergebnis des Jahres 2011 knapp annähern
werden.
143
Lagebericht
Innerhalb des Segments Wirtschaftlich Selbstständige und der
gehobenen Privatkunden soll ebenfalls ein gezielter Ausbau
der Kundenzahl und der Roherträge erfolgen. Schwerpunkte
werden die Vermögensberatung sein, aber auch die Bereitstellung von Krediten für Immobilien, geschäftliche Expansionen
und den privaten Verbrauch.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
0 An unsere Aktionäre
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„Solidität
und Rentabilität sind die Grundpfeiler
unseres erfolgreichen Vermögensmanagements.“
Dr. Kirsten Teegen · Ulrich Kuhn · Mart
Dominik Annen · Stephan Althaus ·
Leiterin Asset Management
ina Balzer-Quere · Sylvia Oberste-Ufer
Annika Reimus · Martina van Holt
Wachstum
Konsequentes Wachstum mit Bedacht und Augenmaß – dafür steht unsere Bank
seit mehr als 90 Jahren. In Zeiten turbulenter Finanzmärkte erfordert dies nicht allein
exzellentes Fachwissen. Besonnenheit und strategisches Handeln geben oft den
entscheidenden Ausschlag.
Eine Haltung wie diese ist für Kirsten Teegen eine Selbstverständlichkeit.
Als Direktorin verantwortet sie die Bereiche Treasury und Handel, Portfoliomanagement,
Research und Volkswirtschaft, Vertriebs- und Qualitätsmanagement sowie das
Geschäft mit den institutionellen Kunden. „Unsere Bank wächst, weil wir unser
Geschäft strategisch ausbauen. Im Mittelpunkt dieses Wachstums stehen unsere
Beziehungen zu institutionellen Anlegern in Nordrhein-Westfalen sowie unser
Leistungsangebot rund um das Private Banking, Wealth Management und Family
Office“, berichtet die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, die überdies seit
Januar 2012 unsere hundertprozentige Tochter, die NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH, leitet.
Teegens über 20-jährige berufliche Erfahrung mit Kapitalmarktthemen – Stationen
waren unter anderem die USA und London – hat sie eines gelehrt: „Starke Nerven
kann nur behalten, wer über hohe Professionalität verfügt.“ Angewandt auf die
NATIONAL-BANK bedeutet dies: Hervorragende Analysemethoden und konsequente
Risikosteuerung gepaart mit bedingungsloser Kundenorientierung sind der Schlüssel
zum Erfolg.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Jahresabschluss
Gewinn- und Verlustrechnung
Pet ra Broll · Ulrich Schade · Chris
Pleines · Bettina Jilek · Frank Krüge
Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011
Aufwendungen in Tsd. €
Zinsaufwendungen
Provisionsaufwendungen
Nettoaufwand des Handelsbestandes
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
2011
2010
62.654
63.785
2.072
2.034
0
0
88.554
91.114
a) Personalaufwand
56.705
56.478
aa) Löhne und Gehälter
45.694
45.597
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
11.011
10.881
darunter:
für Altersversorgung
b) andere Verwaltungsaufwendungen
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere
sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und
wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
3.553
3.357
31.849
34.636
5.597
5.548
431
356
17.533
21.085
0
0
Einstellung in Fonds für allgemeine Bankrisiken
2.000
0
Außerordentliche Aufwendungen
4.579
11.485
11.280
7.848
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern, soweit nicht unter "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen
124
95
18.480
16.630
213.304
219.980
2011
2010
18.480
16.630
Einstellungen in Gewinnrücklagen
-6.000
-4.150
in andere Gewinnrücklagen
-6.000
-4.150
12.480
12.480
Jahresüberschuss
Summe der Aufwendungen
Jahresüberschuss
Bilanzgewinn
146
tian Fritz · Wolfgang Decke · Simon
r · Dr. Nina Kellermann · Alexander
Erträge in Tsd. € 2011 Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
Provisionserträge
Nettoertrag des Handelsbestands
Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen
und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren
2010 162.066
162.168
155.143
157.630
6.923
4.538
3.190
4.197
2.463
3.192
2
7
725
998
43.035
48.394
0
16
544
Sonstige betriebliche Erträge
3.151
3.815
Außerordentliche Erträge
1.318
1.390
213.304
219.980
Jahresabschluss
Summe der Erträge
147
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Bilanz
Bilanz zum 31. Dezember 2011
Aktiva in Tsd. €
Barreserve
31.12.2011
31.12.2010
108.330
42.391
a)Kassenbestand
15.406
14.993
b)Guthaben bei Zentralnotenbanken
92.924
27.398
92.924
27.398
169.595
222.550
darunter:
bei der Deutschen Bundesbank
Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
b) andere Forderungen
Forderungen an Kunden
22.391
40.106
147.204
182.444
2.957.041
2.920.584
1.149.280
1.293.480
31.527
38.138
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert
Kommunalkredite
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
420.744
494.641
a) Anleihen und Schuldverschreibungen
420.237
494.070
aa) von öffentlichen Emittenten
275.446
255.084
ab) von anderen Emittenten
144.791
238.986
414.209
456.626
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
b) eigene Schuldverschreibungen
507
571
500
573
116.549
108.285
(-)
(-)
5.799
7.797
Nennbetrag
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Handelsbestand
Beteiligungen
darunter:
an Kreditinstituten
140
140
an Finanzdienstleistungsinstituten
(-)
(-)
Anteile an verbundenen Unternehmen
4.692
4.667
darunter:
an Kreditinstituten
(-)
(-)
an Finanzdienstleistungsinstituten
(-)
(-)
123
128
33
37
3.211
4.371
3.211
4.371
Treuhandvermögen
darunter:
Treuhandkredite
Immaterielle Anlagewerte
darunter:
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten
Sachanlagen
39.985
41.945
Sonstige Vermögensgegenstände
12.289
21.358
Rechnungsabgrenzungsposten
3.649
4.412
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
1.233
1.117
3.843.240
3.874.246
Summe der Aktiva
148
Passiva in Tsd. €
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
31.12.2011
31.12.2010
445.626
476.662
17.845
14.479
427.781
462.183
2.942.619
2.928.987
a) Spareinlagen
472.285
503.891
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten
428.677
492.884
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten
43.608
11.007
b) andere Verbindlichkeiten
2.470.334
2.425.096
ba) täglich fällig
1.765.294
1.666.693
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
705.040
758.403
33.851
57.281
33.851
57.281
123
128
33
37
Sonstige Verbindlichkeiten
3.501
4.986
Rechnungsabgrenzungsposten
6.842
6.992
Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
Treuhandverbindlichkeiten
darunter:
Treuhandkredite
Rückstellungen
a)Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b)Steuerrückstellungen
57.004
53.629
41.757
40.927
1.754
767
c) andere Rückstellungen
13.493
11.935
Nachrangige Verbindlichkeiten
46.999
46.999
6.002
4.002
2
2
300.673
294.580
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Sonderposten gemäß § 340e HGB
Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital
b)Kapitalrücklage
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage
cb) andere Gewinnrücklagen
37.440
37.440
162.827
162.827
87.926
81.833
991
991
86.935
80.842
d)Bilanzgewinn
12.480
12.480
Summe der Passiva
3.843.240
3.874.246
31.12.2010
31.12.2010
130.520
144.036
130.520
144.036
309.339
261.381
309.339
261.381
Eventualverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen
andere Verpflichtungen
Unwiderrufliche Kreditzusagen
149
Jahresabschluss
darunter:
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
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ANHANG
Angaben zur Bilanzierung
und Bewertung
Kramer · Stefan Ridder · Frank Nol
Manfred Jaisfeld · Marius Mählen ·
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Sämtliche Forderungen an Kunden und Kreditinstitute wurden
mit dem Nennbetrag bilanziert. Soweit die Kreditauszahlungen
von den Nennbeträgen abwichen, wurden die Unterschiedsbeträge in Form von Disagien unter der passiven Rechnungsabgrenzung ausgewiesen. Die erfolgswirksame Auflösung der
Rechnungsabgrenzungsposten wurde planmäßig und periodengerecht vorgenommen. Erforderliche Einzelwertberichtigungen
kürzten den Bilanzausweis der Forderungen. Das latente Kreditrisiko wurde in Anlehnung an die steuerliche Berechnungssystematik durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung
berücksichtigt. Die Pauschalwertberichtigung sowie Teile der
versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB wurden von
den Forderungen an Kunden abgesetzt.
Die Wertpapiere des Alternativen Kreditportfolios wurden angesichts der nach wie vor sehr eingeschränkten Liquidität der
Märkte für verbriefte Kreditprodukte und den damit einhergehenden Einschränkungen bezüglich der Herleitung sachgerechter Marktkurse entweder über ein Ratingverfahren oder über
ein Expertenverfahren bewertet. Im Ratingverfahren wurden,
ausgehend von den durch die Bank plausibilisierten Risikoklassifikationen externer Ratingagenturen, unter Durchführung
umfangreicher eigener Analysen ausfallwahrscheinlichkeitsbezogene Risikoprämien für die einzelnen Tranchen ermittelt.
Die um die Risikoprämie bereinigten Cashflows wurden mit der
Pfandbriefkurve diskontiert und ergaben damit den Wertansatz,
der für die Bilanzierung maßgeblich war. Für Papiere, deren Risikogehalt nicht aufgrund eines externen Ratings ausreichend
abgebildet werden konnte, erfolgte anstelle des ratingbasierten Ansatzes eine expertenbasierte Schätzung der Bewertungskurse auf Basis der verfügbaren Marktinformationen. Das
strenge Niederstwertprinzip wurde unverändert beachtet.
Angekaufte Wechsel wurden mit den Nominalbeträgen abzüglich der abgegrenzten Zinsen angesetzt.
Eine Trennung in eine Derivatekomponente und ein Basisinstrument wurde für strukturierte Papiere nicht vorgenommen.
Wertpapiere
Handelsbestand
Sämtliche Wertpapierbestände wurden nach dem strengen
Niederstwertprinzip angesetzt. Es wurden grundsätzlich die
Anschaffungskosten beziehungsweise die niedrigeren Börsen­
kurse oder beizulegenden Werte zugrunde gelegt. Teile der
versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB wurden von
den festverzinslichen Wertpapieren abgesetzt. Entsprechend
den Vorschriften des Handelsgesetzbuches wurden bei den
Wertpapieren Wertaufholungen im Umfang von 153 Tsd. €
(Vorjahr 744 Tsd. €) vorgenommen.
Die Bank hielt während des Geschäftsjahres keine Handelsbestände in Form von Wertpapieren und Derivaten mit der Absicht
der Ausnutzung kurzfristiger Marktschwankungen. Folglich
wurden auch keine Handelsergebnisse erzielt.
Forderungen an Kunden und Kreditinstitute
Käufe und Verkäufe von eigenen Aktien reduzierten beziehungsweise erhöhten das Eigenkapital (Gewinnrücklagen). Gewinne
und Verluste aus den Transaktionen mit eigenen Aktien verblieben in den Gewinnrücklagen.
150
te · Leonie Kress · Angelika Köhler
Tobias Kroll · Kat rin Meier · Annette
Beteiligungen
Sonstige Vermögensgegenstände
Die Beteiligungen sowie die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden zu den Anschaffungskosten abzüglich der in den
Vorjahren bereits durchgeführten Wertberichtigungen ausgewiesen.
Die Körperschaftssteuererstattungsansprüche gemäß § 37 Abs. 5
KStG wurden mit dem Barwert in den Bilanzposten „Sonstige
Vermögensgegenstände“ eingestellt.
Vermögensgegenstände
Die Abschreibungen auf die im Bestand befindlichen Gebäude
wurden unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen
Nutzungsdauern ermittelt. Für die Vermögens­gegenstände der
Betriebs- und Geschäftsausstattung, die vor dem Wirtschaftsjahr 2005 angeschafft wurden, erfolgte der Ansatz gemäß Art.
67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB unter Fortführung der steuerlich maximal zulässigen Abschreibungen. Für die danach angeschafften
Vermögensgegenstände wurden durchgängig lineare Abschreibungen vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden in Anlehnung an die steuerlichen Regeln abgeschrieben.
Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungswert bis 150 € wurden
im Jahr der Anschaffung in voller Höhe, die übrigen geringwertigen Wirtschaftsgüter werden im Rahmen eines Sammelpostens
pauschal über fünf Jahre abgeschrieben.
Von dem Wahlrecht zur Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögens­gegenstände des Anlagevermögens wird
kein Gebrauch gemacht.
Angeschaffte Software wurde nach den Grundsätzen des Rechnungslegungsstandards IDW RS HFA 11 bilanziert.
Latente Steuern
Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen handels- und
steuerrechtlichen Bilanzansätzen gebildet, soweit dies nach
§ 274 HGB zulässig ist. Die Ermittlung der latenten Steuern
erfolgt auf Basis eines Ertragssteuersatzes von 32,2 %, der
die Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und den Solidaritätszuschlag umfasst. Sofern sich daraus eine Steuerbelastung
ergibt, erfolgt unter Berücksichtigung des Saldierungswahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 3 HGB der Ausweis passiver latenter
Steuern in der Bilanz. Anderenfalls wird vom entsprechenden
Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB kein Gebrauch gemacht.
Aktiver Unterschiedsbetrag
aus der Vermögensverrechnung
Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren
langfristigen Verpflichtungen dienen, aber nicht mit den passivierten Verpflichtungsbeträgen verrechnet werden können,
werden mit dem beizulegenden Zeitwert in diesen Bilanzposten
eingestellt. Zum Jahresende enthielt der Posten zurückzuübertragende Wertpapiere, die wertmäßig über die entsprechenden
Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen hinausgingen, sowie nicht verrechenbare Teile aus verpfändeten Rückdeckungsversicherungen für Pensionsansprüche.
151
Jahresabschluss
Sachanlagevermögen und immaterielle
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
146 Jahresabschluss
122 Lagebericht
176 Weitere Informationen
Schroeder · Gisela Bergmann · Mar
Rommeler · Nina Kremer · Frank auf
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und
Rückstellungen
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag ausgewiesen.
Soweit der Erfüllungsbetrag vom Ausgabebetrag abweicht,
wurden die Unterschiedsbeträge in die Rechnungs­abgrenzung
aufgenommen und zeitanteilig erfolgswirksam aufgelöst.
Die Disagien zu Verbindlichkeiten wurden in den Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite aufgenommen. Unterschiedsbeträge zwischen Ausgabebetrag und Erfüllungs­betrag
bei Verbindlichkeiten werden auf deren Laufzeit verteilt.
Für Steuern, für dem Grunde oder der Höhe nach noch ungewisse
Verbindlichkeiten sowie für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften wurden in ausreichendem Umfang Rückstellungen gebildet.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
stützen sich auf jährlich aktualisierte versicherungsmathematische Berechnungen der Barwerte der erdienten Pensionsansprüche durch unabhängige qualifizierte Versicherungs­
mathematiker. Die Pensionsverpflichtungen werden nach dem
Projected-Unit-Credit-Verfahren auf Basis der 2006 veröffentlichten „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter
Berücksichtigung von Gehalts- sowie Rententrends ermittelt.
Die zur Ermittlung der Rückstellungen für Pensionsansprüche
und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen verwendeten Parameter sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen: Parameter der Berechnung
Verpflichtungsart
in %
Pensionen
Diskontierungszinssatz *
31.12.2010
Gehaltstrend
Rententrend
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2011
5,15
5,14
2,25
2,25
1,75
1,75
3,75 - 4,48
3,94 **
2,25
2,25
-
-
Jubiläen
5,15
5,14
2,25
2,25
-
-
Vorruhestand
5,15
5,14
2,25
2,25
-
-
Übergangsgeld
5,15
5,14
2,25
2,25
-
-
Altersteilzeit
* Gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 in Verbindung mit § 253 Abs. 2 HGB. ** Diskontierungssatz orientiert sich an der mittleren Laufzeit der Einzelrückstellungen.
Die Mitarbeiterfluktuation wurde in allen Verpflichtungsarten sowohl per 31.12.2010 als auch per 31.12.2011 mit 4 % angesetzt.
152
ita Römer · Barbara Idem · Manuel
der Lake · Birte Wegener · Roswitha
Der in 2010 ermittelte Unterschiedsbetrag für Pensionsrückstellungen aus der BilMoG-Umstellung wird gemäß Art. 67 Abs.
1 EGHGB bis zum 31. Dezember 2024 in gleichbleibenden Beträgen von 1.027 Tsd. € den Pensionsrückstellungen zugeführt
und im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung als außerordentlicher Aufwand gezeigt. Der in den nächsten dreizehn Jahren noch nachzubildende Betrag beläuft sich damit aus aktueller
Sicht auf 13.349 Tsd. €.
Den Pensionsrückstellungen steht teilweise ein Deckungsvermögen gemäß § 246 Abs. 2 HGB in Form von Rückdeckungs­
versicherungen, die an die anspruchsberechtigten Personen
abgetreten wurden, gegenüber. Sofern das Deckungsvermögen
einen höheren beizulegenden Zeitwert annimmt als die Verpflichtungswerte aus den Rückstellungen, ergibt sich ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung. Zum
31. Dezember 2011 bestanden Rückdeckungsversicherungen
über 6,5 Mio. €. Davon waren 0,7 Mio. € nicht aufrechenbar und
wurden in den Bilanzposten „Aktiver Unterschiedsbetrag aus
der Vermögensverrechnung“ eingestellt.
Für Altersteilzeitverpflichtungen wurden zu Gunsten der Anspruchsberechtigten festverzinsliche Wertpapiere verpfändet.
Die Rückübertragungsansprüche bezogen auf diese Wertpapiere wurden mit bestehenden Altersteilzeitrückstellungen in
Höhe von 4,0 Mio. € aufgerechnet. Der nicht verrechenbare Teil
in Höhe von 0,5 Mio. € wurde in den Bilanzposten „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ eingestellt.
Der Zinsaufwand aus sämtlichen Altersversorgungsverpflichtungen und vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen
liegt bei 3,2 Mio. €. Dieser Aufwand wurde verrechnet mit Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe von 0,3 Mio. €. Damit
ergibt sich ein saldierter Aufwand von 2,9 Mio. €.
Die weitere Entwicklung der Rückstellungen ist unter Berücksichtigung der Veränderungen des verrechneten Deckungsvermögens der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen
Bestand zum
31.12.2010
Verbrauch
2011
Aufgelöst
2011
Aufzinsung
2011
Zuführung
2011
Veränderung
des verrechneten Deckungs­
vermögens
Bestand zum
31.12.2011
40.568
21
3.257
0
3.017
1.714
626
41.416
5.756
932
0
153
951
104
89
3.999
Vorruhestand
166
Übergangsgeld
172
63
20
2
0
0
85
-
14
9
0
0
167
9.755
in Tsd. €
Pensionen
Altersteilzeit
Zwischensumme
Jubiläen
Gesamtsumme
Verrechnetes
Deckungs­
vermögen zum
31.12.2011
40.927
4.252
34
3.181
2.665
730
41.757
1.247
198
21
55
0
0
1.083
-
42.174
4.450
55
3.236
2.665
730
42.840
9.755
153
Jahresabschluss
Verpflichtungsart
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Wißm a n n · G öt z Ba n d ow · H e r m an
Hill m a n n · J aq u e l i n e S chlosse r · C
Die sonstigen Rückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 1 Satz
2 HGB in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages wurde eine Kostensteigerung
von bis zu 2 % berücksichtigt. Dabei wurden Rückstellungen mit
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit fristadäquaten
Zinssätzen der Deutschen Bundesbank abgezinst. Die Zinssätze
für die Abzinsung der Rückstellungen betragen in Abhängigkeit
von der Restlaufzeit 3,81% (für ein Jahr) bis zu 4,78 % (für neun
Jahre).
Ein gesonderter Ausweis der Erträge und Aufwendungen aus
der Abzinsung von Rückstellungen (Zinsaufwand in Höhe von
77 Tsd. €, Vorjahr 68 Tsd. €) erfolgt aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung. Sie sind in
den Zinserträgen bzw. Zinsaufwendungen enthalten.
Finanzderivate
Geschäfte in Zinsderivaten und Devisenoptionen unterlagen
der Einzelbewertung, soweit sie nicht zusammen mit Gegengeschäften eine Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB bilden.
Davon abweichend blieb für Geschäfte, die der Zinsbuchsteuerung dienen, das Bewertungsergebnis dieser Geschäfte bei
der Ergebnisermittlung unberücksichtigt. Devisentermin- und
Devisenkassageschäfte wurden vollständig in die Währungsumrechnung und Währungsbewertung einbezogen.
Bewertungseinheiten
Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB bildet die Bank für
sämtliche kundenbezogenen Zinsderivate, Zins- und Währungs­
swaps und Devisenoptionsgeschäfte zusammen mit den dazu
gehörigen Eindeckungsgeschäften, die mit Kreditinstituten
kontrahiert werden. Kundengeschäft und Eindeckungsgeschäft
sind – mit wenigen Ausnahmen – hinsichtlich aller Kontraktbedingungen kongruent, sodass keine Marktpreisrisikoposition
bezüglich dieser Geschäfte besteht. Bei den vereinzelten Ausnahmen beruht die Abweichung lediglich darauf, dass die Ergebnisbeiträge der Deckungsgeschäfte über die Laufzeit periodisiert werden. Die Überwachung der Deckungskongruenz der
Positionen erfolgt sowohl bei Abschluss der Geschäfte als auch
zum Bilanzstichtag auf Basis der Critical-Term-Match-Methode.
Das Ergebnis aus diesen Geschäften wird im Provisionsertrag
der Bank gezeigt. Für zukünftige Verwaltungsaufwendungen
und Adressenausfallrisiken, die täglich mit den beordneten
Kreditlinien abgeglichen werden, werden angemessene Beträge im Rahmen des passiven Rechnungs­abgrenzungs­postens
laufzeitgerecht abgegrenzt. Schließungen von Kundenpositionen oder Kündigungen von Kundenpositionen seitens der Bank
führen unmittelbar zur Glattstellung der Eindeckungsgeschäfte
mit den Bankkontrahenten. Die Zinsderivate weisen Laufzeiten
von maximal 19 Jahren auf.
Da die Bank nicht den Status eines General Clearer an der
EUREX, wohl aber einen direkten Zugang zur EUREX über einen
Kooperationspartner hat, werden diese Geschäfte als Kunden­
geschäfte und als Bankgeschäfte eingestuft und ebenfalls als
Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB geführt. Wie bei den Zinsderivaten kommt aufgrund der kongruenten Geschäfte ebenfalls die Critical-Term-Match-Methode zur Anwendung. Das Ergebnis aus diesen Geschäften wird im Provisionsertrag der Bank
gezeigt. Marktpreisrisiken können auch hier nicht entstehen.
154
n Lücke · Marion Schweer · Tanja
arolin Krüger · Olivia Schönberger
Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB
in Tsd. €
Zinsderivate mit Kunden (Grundgeschäfte)
Zinsderivate mit Kreditinstituten (Sicherungsgeschäfte)
Devisenoptionen mit Kunden (Grundgeschäfte)
Devisenoptionen mit Kreditinstituten
(Sicherungsgeschäfte)
Nominal­ Marktwerte
volumen
bis 1 Jahr
bis 1 Jahr Restlaufzeit
Restlaufzeit
48.979
48.979
22.324
22.324
Nominal­ Marktwerte
Nominal- Marktwerte
volumen über 1 Jahr
volumen über 5 Jahre
über 1 Jahr
bis 5 Jahre über 5 Jahre Restlaufzeit
bis 5 Jahre Restlaufzeit Restlaufzeit
Restlaufzeit
Sicherungsart
Risikoart
20.384
MicroHedges
Zins
-20.001
MicroHedges
Zins
808
MicroHedges
Währung
-808
MicroHedges
Währung
Zins/
Währung
221
188.181
-221
188.181
3.935
-3.935
279.230
279.230
Zins- und Währungsswapgeschäfte
mit Kunden (Grundgeschäfte)
6.084
754
MicroHedges
Zins- und Währungsswapgeschäfte
mit Kreditinstituten (Sicherungsgeschäfte)
6.084
-757
MicroHedges
Zins/
Währung
EUREX-Geschäfte Kunden (Grundgeschäfte)
56.253
5
MicroHedges
Aktien/
Zins
EUREX-Geschäfte General Clearer (Sicherungsgeschäfte)
56.253
-5
MicroHedges
Aktien/
Zins
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen wurden abzüglich der gebildeten Rückstellungen für Adressenausfallrisiken sowie zweckgebundener
Deckungsguthaben, soweit sie unter den Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden oder Kreditinstituten ausgewiesen wurden,
vermerkt.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erhöhten sich
insgesamt um 3,4 Mio. € auf 11,3 Mio. €. Der gesamte Steueraufwand bezog sich auf das Ergebnis des Geschäftsjahres. Aus
latenten Steuern ergaben sich keine Effekte auf den ausgewiesenen Steueraufwand.
Jahresabschluss
Eventualverbindlichkeiten
155
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Detlef Bongers · Alexander Weise ·
Piersina · Kathrin Grunwald · Lars
Währungsumrechnung
Auf fremde Währungen lautende Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten werden mit den zum Jahresultimo festgestellten
Referenzkursen der Europäischen Zentralbank umgerechnet.
Grundsätzlich schließt die Bank arbeitstäglich ihre Währungspositionen bis auf am Markt nicht eindeckbare Betragsspitzen,
sodass für die Aktiva und Passiva (Vermögensgegenstände,
Verbindlichkeiten, Lieferverpflichtungen und Lieferansprüche
aus Devisenkassa- und Devisentermingeschäften) eine nahezu
vollständige besondere Deckung in der jeweiligen Währung gegeben ist. Überhänge weisen stets eine Restlaufzeit von unter
einem Jahr aus. Die aus der Umrechnung der Fremdwährungsaktiva und Fremdwährungspassiva resultierenden Gewinne
und Verluste werden daher vollständig in die Gewinn- und Verlustrechnung einbezogen.
Terminaufschläge beziehungsweise -abschläge von devisenterminbezogenen Absicherungsgeschäften für bilanzielle Posi­
tionen erhöhen beziehungsweise vermindern das Zinsergebnis
zeitanteilig. Die Veränderungen zwischen den ursprünglichen
Kassakursen der Absicherungsgeschäfte und den aktuellen
Kassakursen werden durchgebucht und unter den sonstigen
Verbindlichkeiten beziehungsweise sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Devisentermingeschäfte, die nicht
der Absicherung von Bilanzgeschäften dienen, werden mit
ihren Terminkursen bewertet. Die Ergebnisse aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung berücksichtigt. Die Ergebnisse aus der Währungsumrechnung und -bewertung sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen mit insgesamt 54 Tsd. € enthalten. Dabei
standen den Erträgen in Höhe von 61,5 Mio. € Aufwendungen in
fast gleicher Höhe gegenüber.
Auf fremde Währungen lautende Forderungen und Vermögensgegenstände bestanden in Höhe von 45,6 Mio. € (Vorjahr 52,1
Mio. €). Die Fremdwährungsverbindlichkeiten betrugen insgesamt 66,4 Mio. € (Vorjahr 59,1 Mio. €). Die Eventualverbindlichkeiten in fremder Währung beliefen sich auf 10,2 Mio. € (Vorjahr
12,5 Mio. €).
156
Erläuterungen zur Bilanz
und Gewinn- und Verlustrechnung
Klaus Stöck · Elke Engel · Michael
Radde · Dennis Landherr · Brigitte
Fristengliederung nach Restlaufzeiten
Aktien und sonstige nicht festverzinsliche
Die für bestimmte Aktiv- und Passivposten der Bilanz erstellte
Gliederung nach Restlaufzeiten basiert auf den Endfälligkeiten,
den Kündigungs- und den Kündigungssperrfristen. Bei Forderungen oder Verbindlichkeiten, die in regelmäßigen Raten zurückgeführt werden, basiert die Gliederung auf den Restlaufzeiten der jeweils einzelnen Raten. Unter den unbestimmten
Laufzeiten wurden insbesondere Kredite in laufender Rechnung
ohne konkrete zeitliche Befristungen (sogenannte b.a.w.-Kredite)
ausgewiesen. Die Restlaufzeitengliederung erlaubt eine erste
Beurteilung der Liquiditätslage des Kreditinstitutes. In dem
Bilanzposten „Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere“ waren Papiere mit einem Nennbetrag von
159,3 Mio. € und einem Buchwert einschließlich bestehender
Zinsabgrenzungen von 151,7 Mio. € enthalten, die in 2012 fällig
werden. Daneben stehen begebene Schuldverschreibungen in
Höhe von 12,8 Mio. € in 2012 zur Rückzahlung an.
Wertpapiere
Die Bank hielt 100 % der Anteile an dem Sondervermögen
HANSASpezial25, der überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere, aber auch in börsennotierte Aktien sowie in nicht börsengehandelte Anteile an Aktiengesellschaften investiert ist. Zum
31. Dezember 2011 wurde der Fonds mit dem aktuellen Inventarwert von 90,6 Mio. € ausgewiesen. Eine Wertkorrektur erfolgte
in Höhe von 3,4 Mio. €. Aus dem Fonds erzielte die Bank eine
Ausschüttung von 2,0 Mio. €.
Daneben hielt die Bank an dem Publikumsfonds Konzept
Balance 51 % der Anteile. Es handelt sich hierbei um einen gemischt investierenden Fonds. Zum 31. Dezember 2011 wurde
der Fonds mit dem aktuellen Inventarwert von 4,0 Mio. € ausgewiesen. Eine Wertkorrektur erfolgte in Höhe von 805 Tsd. €. Aus
dem Fonds erzielte die Bank eine Ausschüttung von 85 Tsd. €.
Fristengliederung nach Restlaufzeiten
in Tsd. €
bis 3
Monate
mehr als
3 Monate
bis 1 Jahr
mehr als 1
Jahr bis 5
Jahre
mehr als 5
Jahre
unbestimmte
Laufzeit
anteilige
Zinsen
Gesamt­
betrag
Aktiva
Forderungen an Kreditinstitute (ohne täglich fällige)
106.213
20.240
20.204
6
-
541
147.204
Forderungen an Kunden
211.373
234.256
746.067
1.339.402
424.042
1.901
2.957.041
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit
oder Kündigungsfrist
9.403
32.310
111.305
273.313
-
1.450
427.781
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als 3 Monaten
35.500
440
7.444
224
-
-
43.608
403.109
127.846
132.428
37.855
-
3.802
705.040
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit
oder Kündigungsfrist
157
Jahresabschluss
Passiva
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Ocklenburg · Ulrich Spottke · Mar
Jan ko w i a k · C a s pa r A n d r e a e · P e t e r
2011 wurde der NATIONAL-BANK Stiftungsfonds 1 aufgelegt, an
dem die Bank 24,3 % hielt. Der Buchwert lag zum Jahresende
bei 5,0 Mio. €. Eine Wertkorrektur wurde in Höhe von 4 Tsd. €
vorgenommen.
Wertkorrekturen waren bei den Beteiligungen insgesamt nur im
Umfang von unter 1 Tsd. € erforderlich.
Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunter­
nehmen sind in folgenden Bilanzpositionen enthalten:
Börsenfähige Wertpapierbestände
in Tsd. €
Festverzinsliche Wertpapiere
Aktien und andere nicht
festverzinslichen Wertpapiere
börsenfähig
davon
börsennotiert
davon nicht
börsennotiert
420.744
411.599
9.145
18.180
2
18.178
Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber
Beteiligungsunternehmen
in Tsd. €
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus
Gewährleistungsverträgen
Nachrangige Vermögensgegenstände
Unter dem Bilanzposten „Forderungen an Kreditinstitute“ besteht ein Nachrangdarlehen an die Bürgschaftsbank NRW
GmbH in Höhe von 5,8 Tsd. € (Vorjahr 5,8 Tsd. €). Nachrangige
Kredite wurden in Höhe von 1.058 Tsd. € (Vorjahr 1.226 Tsd. €)
an unsere Kunden herausgelegt und sind in den Forderungen
an Kunden enthalten.
Beteiligungen
Die von der Bank gehaltenen Anteile in Höhe von 27,4 % des
Grundkapitals der Conpair AG, Essen, wurden im zweiten Quartal 2011 verkauft. Dabei wurde ein Buchgewinn von 544 Tsd. €
erzielt.
Die Bank ist seit Januar 2009 an der Americo Beteiligungs­
gesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, als Kommanditistin mit
knapp 42 % beteiligt. Der Buchwert dieser Beteiligung beträgt
5,5 Mio. €. Das Ergebnis dieser Gesellschaft betrug für 2010
-22 Tsd. € (Vorjahr -24 Tsd. €), das Eigenkapital der Gesellschaft
wurde Ende 2010 mit 13,5 Mio. € ausgewiesen.
2010
2011
6
6
288
54
2.546
7.081
42
0
Anteile an verbundenen Unternehmen
Unter dieser Position werden die 89,94 %ige Beteiligung an der
IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen, sowie die 100 %igen Betei­
ligungen an der
• NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH, Essen,
• NATIONAL-BANK Immobilien GmbH, Essen, und
• NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH, Essen
(bis 24. Januar 2012 als NATIONAL-BANK Beteiligungs­
gesellschaft mbH, Essen, firmierend),
ausgewiesen. Letztere umfasste noch keinen aktiven Geschäftsbetrieb. Die Verbindlichkeiten gegenüber diesen Gesellschaften betrugen 1.918 Tsd. € (Vorjahr 1.800 Tsd. €), Forderungen bestanden in Höhe von 54 Tsd. € (Vorjahr 0 €). Unter
den sonstigen Vermögensgegenständen wurde die bereits
feststehende, aber noch nicht durchgeführte Ausschüttung der
158
cus Koch · Diether Kraft · Martin
Kreutz · Torsten Berges · Heike Dicks
NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH, Essen, in Höhe
von 90 Tsd. € (Vorjahr 350 Tsd. €) ausgewiesen. Die NATIONALBANK Immobilien GmbH, Essen, hat das Geschäftsjahr 2011
mit einem Jahresüberschuss von 91 Tsd. € abgeschlossen. Das
nach der Verrechnung mit dem Verlustvortrag noch bestehende
Ergebnis soll zunächst in der Gesellschaft verbleiben. Für 2011
ist bei dieser Gesellschaft folglich wie im Vorjahr keine Ausschüttung vorgesehen. Die IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen,
hat 2008 ein Immobilienteilportfolio der Bank erworben. Sie
ist vermögensverwaltend tätig und vermietet der Bank diese
Immobilien. Zum 31. Dezember 2011 betrug das Eigenkapital
dieser Gesellschaft 5,0 Mio. €, das Ergebnis des Geschäftsjahres
2011 betrug 726 Tsd. € (Vorjahr 740 Tsd. €). Gesellschafterdarlehen bestanden im Zusammenhang mit den zugewiesenen
Gewinnen in Höhe von 1.952 Tsd. €. Ein Konzernabschluss zum
31. Dezember 2011 ist nicht erforderlich, weil die Einbeziehung
dieser Gesellschaften gemäß § 296 Abs. 2 HGB für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
von untergeordneter Bedeutung ist.
Treuhandvermögen
Das Treuhandvermögen umfasste überwiegend in eigenem Namen, aber für fremde Rechnung gewährte Kredite an Kunden.
Die Laufzeit dieser Kredite betrug vier Jahre und mehr. Darüber
hinaus wurde hier eine treuhänderisch gehaltene 100 %ige Beteiligung an der Initiativkreis Ruhr GmbH, Essen, ausgewiesen.
Treuhandgeschäft
in Tsd. €
2010
2011
Forderungen an Kunden
37
32
Beteiligungen
91
91
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
37
32
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
91
91
in Tsd. €
Eigen­
kapital
Ergebnis
des Geschäftsjahres
2010
Ergebnis
des Geschäftsjahres
2011
NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH,
Essen
147
352
95
NATIONAL-BANK Immobilien GmbH, Essen
175
-2
91
NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH,
Essen
50
0
-1
5.030
740
726
IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen
Jahresabschluss
Anteile an verbundenen Unternehmen
159
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Ute Surges · Gundula Fiege · Chr
Dr. Cordula Wöllenweber · Nadine
Anlagevermögen
Eigene Aktien
Die im Anlagespiegel ausgewiesenen Sachanlagen setzten sich
mit 28,0 Mio. € (Vorjahr 28,6 Mio. €) aus Grundstücken und
Gebäuden und mit 12,0 Mio. € (Vorjahr 13,3 Mio. €) aus der Betriebs- und Geschäftsausstattung zusammen. Ein Objekt, das
von der Bank nicht selbst genutzt wurde, wurde im Berichtsjahr
veräußert.
Eigene Aktien hatten die Bank oder mit ihr verbundene Unternehmen am Bilanzstichtag nicht im Bestand. Als Sicherheit für
Kredite an Kunden waren am Jahresende 440.439 NATIONALBANK Stückaktien (Vorjahr 479.900) verpfändet. Dies entspricht
3,53 % (Vorjahr 3,85 %) des Grundkapitals.
Das Wertpapieranlagevermögen bestand aus unterschiedlichen
verbrieften Krediten. Die Abgänge resultierten aus Verkäufen,
Fälligkeiten, Tilgungen und Wertkorrekturen. Von der gemäß
§ 34 Abs. 3 der Verordnung über die Rechnungslegung der
Kreditinstitute (RechKredV) möglichen Zusammenfassung für
Finanzanlagen wurde Gebrauch gemacht.
Im Laufe des Berichtsjahres hat die Bank von der Möglichkeit
des Handels in eigenen Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Ziff. 7 AktG
Gebrauch gemacht. Es wurden insgesamt 651.176 Stückaktien
(Vorjahr 588.746), das sind 5,22 % (Vorjahr 4,72 %) des Grundkapitals, mit einem durchschnittlichen Kurs von 34,04 € (Vorjahr 34,04 €) gekauft. Die Verkäufe wurden zu einem höheren
Durchschnittskurs abgewickelt, sodass insgesamt ein Überschuss von 93.474 € (Vorjahr 2.640 €) entstand, der ohne Ergebniswirkung direkt in die Gewinnrücklagen eingestellt worden ist. Der höchste Bestand am Ende eines Tages innerhalb
des abgelaufenen Jahres betrug 152.293 Stückaktien (Vorjahr
149.207) beziehungsweise 1,22 % (Vorjahr 1,20 %) des Grundkapitals. Die preislichen Auflagen der bestehenden Ermächtigung der Hauptversammlung wurden jederzeit eingehalten.
Anlagespiegel
in Tsd. €
Anschaffungs-/
Herstellungs­
kosten
01.01.2011
Zugänge
2011
Abgänge
2011
Anschaffungs-/
Herstellungs­
kosten
31.12.2011
Abschreibungen 2011
Abschreibungen
kumuliert
Buchwert per
31.12.2011
Buchwert per
31.12.2010
Beteiligungen
7.797
2
2.000
5.799
5.799
7.797
Anteile an verbundenen Unternehmen
4.667
25
0
4.692
4.692
4.667
Wertpapiere des Anlagevermögens
40.047
0
31.409
8.638
-
-
8.638
40.047
Sachanlagen
85.451
1.269
159
86.561
3.123
46.576
39.985
41.945
Immaterielles Anlagevermögen
32.110
1.314
0
33.424
2.474
30.213
3.211
4.371
160
ista Kupperschmidt · Jutta Breuer
Becker · Andre Heinze · Sebastian
Als Sicherheit abgetretene Forderungen,
Wertpapiere und sonstige Vermögensgegenstände
Kundenforderungen in Höhe von 413 Mio. € (Vorjahr 436 Mio. €)
wurden an öffentliche Refinanzierungsinstitute abgetreten.
Dies ist bei Einsatz öffentlicher Kreditprogramme nach den Kreditbedingungen erforderlich. Daneben erfolgte eine Verpfändung von Wertpapieren im Umfang von 44 Mio. € (Vorjahr 49
Mio. €) als Sicherheit für verschiedene Geschäftspartner, zum
Beispiel, um die Teilnahme am Derivatehandel an der EUREX als
Non-Clearing-Member zu ermöglichen.
Verrechnete Vermögensgegenstände und
Schulden
Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurden Rückdeckungsversicherungen und Wertpapiere, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen dienen,
mit diesen Verpflichtungen verrechnet.
Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens belief
sich auf 11,0 Mio. €, der Erfüllungsbetrag der verrechenbaren
Verpflichtungen lag bei 9,8 Mio. €. Es verblieb ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung in Höhe von
1,2 Mio. €.
Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens zum Bilanz­
stichtag wurde für die Rückdeckungsversicherungen anhand
von Mitteilungen durch die Versicherungsgesellschaft und für
die Wertpapiere durch Börsenkurse zum Jahresende ermittelt.
Der Zinsaufwand aus den verrechenbaren Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen beträgt als Teil des Zuführungsbetrages
zu den Rückstellungen 0,5 Mio. €. Der Ertrag aus den verrechneten Vermögenswerten belief sich auf 0,3 Mio. €. Daraus ergab
sich in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Zinsaufwand von
0,2 Mio. €. Darüber hinaus wurde der aus dem Dienstleistungsaufwand resultierende Zuführungsbetrag zu den Pensions­
rückstellungen im Personalaufwand ausgewiesen.
Zum Jahresende waren im Pfandpool bei der Deutschen
Bundesbank (Schnelltender) Wertpapiere, Wirtschaftskredite
und Geldanlagen mit einem Beleihungswert von 604 Mio. €
(Vorjahr 612 Mio. €) für Refinanzierungen im Rahmen der Liquidi­
tätssteuerung enthalten.
Zum Jahresultimo bestanden keine Pensionsgeschäfte.
161
Jahresabschluss
Zur Erleichterung des Handels in eigenen Aktien möchte die
Bank weiterhin von der Vorschrift des § 71 Abs. 1 Ziff. 7 AktG
Gebrauch machen. Die Hauptversammlung hat die Bank ermächtigt, bis zum 2. Mai 2015 eigene Aktien zum Zweck des
Wertpapierhandels mit der Maßgabe zu erwerben, dass der
Handelsbestand der zu diesem Zweck erworbenen Aktien am
Ende eines jeden Tages 5 % des Grundkapitals der NATIONALBANK nicht übersteigt. Außerdem dürfen aufgrund des Beschlusses Aktien nur erworben werden, wenn der Preis je Aktie
um nicht mehr als 10 % über oder unter dem Kurs liegt, der bei
den über die NATIONAL-BANK getätigten Umsätzen an den drei
vorausgegangenen Tagen, an denen Umsätze in NATIONALBANK Aktien getätigt wurden, im Durchschnitt bezahlt wurde.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Baar · Thomas Jarosch · Christiane
Boris Bejmowicz · Klaus Weidner ·
Latente Steuern
Aktive latente Steuern resultierten im Wesentlichen aus versteuerten Reserven gemäß § 340 f HGB, während passive latente Steuern aus Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen
und aus der Behandlung der Immobilientransaktion mit der
IMMRUHR GmbH & Co. KG aus dem Jahre 2008 stammten. Nach
Saldierung verblieb ein Anspruchsüberhang, der nicht aktiviert
wurde.
Sonstige Aktivwerte
Unter der aktiven Rechnungsabgrenzung wurden Disagien aus
der Platzierung der eigenen NATIONAL-BANK Inhaberschuldverschreibungen in Höhe von 14 Tsd. € (Vorjahr 20 Tsd. €) sowie
Disagien aus der Aufnahme von langfristigen Refinanzierungsmitteln in Höhe von 3,6 Mio. € (Vorjahr 4,4 Mio. €) ausgewiesen. Zudem bestand ein Restdisagio aus einem angekauften
Schuldscheindarlehen in Höhe von 6 Tsd. € (Vorjahr 7 Tsd. €).
Die sonstigen Vermögensgegenstände sind in der nachfolgenden
Tabelle aufgeführt.
Sonstige Vermögensgegenstände
in Mio. €
2010
Steuererstattungsansprüche
10,6
7,0
0,5
0,0
Kapitalgedeckte Rückdeckungsversicherung
Der gemäß § 37 Abs. 5 KStG bestehende Anspruch auf Körperschaftssteuerguthaben, der innerhalb der nächsten sechs Jahre
zu jeweils gleichen jährlichen Beträgen zur Zahlung durch die
Finanzverwaltung fällig wird, wurde mit dem Barwert von 2,9
Mio. € (Vorjahr 3,3 Mio. €) angesetzt und ist in den Steuererstattungsansprüchen enthalten.
Sonstige Passivwerte
Die passive Rechnungsabgrenzung enthielt nahezu ausschließ­lich
Disagien aus dem Kundenkreditgeschäft mit einem Volumen
von 5,7 Mio. € (Vorjahr 6,0 Mio. €). Diese werden im Zeitablauf
planmäßig aufgelöst. Daneben bestand eine Rechnungsabgrenzung für bereits vereinnahmte Erträge aus dem Zins- und
Währungsmanagement zur Abdeckung zukünftiger Verwaltungsaufwendungen und potenzieller Adressenausfallrisiken
in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr 0,8 Mio. €). In dem Bilanzposten „Sonstige Verbindlichkeiten“ sind 2,7 Mio. € (Vorjahr 4,3
Mio. €) noch abzuführende Steuern und Sozialabgaben sowie
0,5 Mio. € (Vorjahr 0,4 Mio. €) offene Rechnungen enthalten.
2011
Provisionsansprüche für Finanzdienstleistungen
1,9
1,8
Angekaufte Ausschüttungsansprüche
4,8
0,0
Gesellschafterdarlehen IMMRUHR GmbH & Co. KG
1,2
2,0
Inkassopapiere
0,2
0,2
Ausgleichsposten Devisentermingeschäfte
0,6
0,6
Sonstige
Im Bilanzposten „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind in
Höhe von 0,6 Mio. € (Vorjahr 0,6 Mio. €) Beträge aus der Umrechnung von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung
von Fremdwährungspositionen in der Bilanz dienen, enthalten.
1,6
0,7
21,4
12,3
162
Gisela Kaiser · Stephan Grollmann
· Sven Ohlendorf · Matthias Horn
Nachrangige Verbindlichkeiten
Ausschüttungssperre
Die nachrangigen Verbindlichkeiten per 31. Dezember 2011 betrugen unverändert insgesamt 45,0 Mio. € und setzten sich aus
vier Tranchen zusammen:
Teile des grundsätzlich frei verfügbaren Eigenkapitals können
unter der Ausschüttungssperre des § 268 Abs. 8 HGB stehen.
Zum Jahresende bestand in Höhe von 67 Tsd. € (Vorjahr 68 Tsd. €)
eine Ausschüttungssperre aufgrund von Zuschreibungen bei
Vermögensgegenständen, die mit Altersvorsorgeverpflichtungen
verrechnet wurden.
Nachrangdarlehen
Zinssatz
in %
Fälligkeit
20 Mio. €
5,17
19.03.2013
5 Mio. €
4,62
14.01.2015
10 Mio. €
5,16
16.01.2017
10 Mio. €
6,25
31.03.2020
Eigenkapital
Das Eigenkapital (ohne Bilanzgewinn) entwickelte sich unter
Berücksichtigung der Effekte aus dem Ankauf und Verkauf von
eigenen Aktien sowie der Rücklagendotierung im Rahmen des
Jahresabschlusses für 2011 wie folgt:
45 Mio. €
Die Bedingungen der nachrangigen Darlehen entsprechen § 10
Abs. 5a KWG. Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung kann
nicht entstehen, da die Gläubiger nicht berechtigt sind, die
Darlehen vorzeitig zu kündigen. Eine Aufrechnung des Rückzahlungsanspruchs der Gläubiger gegen Forderungen der Bank
ist ausgeschlossen. Im Fall der Insolvenz oder der Liquidation
der Bank ist der Anspruch der Gläubiger auf Rückzahlung des
Darlehenskapitals erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zu erfüllen. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten war im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Zinsaufwand von
2,4 Mio. € (Vorjahr 2,4 Mio. €) angefallen. Der ausgewiesene
Betrag enthält die anteiligen Zinsen per 31. Dezember 2011.
Eigenkapital
in Tsd. €
Eigenkapital zum 31.12.2010
Veränderung der Gewinnrücklagen
aufgrund des An- und Verkaufs eigener Aktien
Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen
aus dem Jahresüberschuss 2011
Eigenkapital zum 31.12.2011
282.100
93
6.000
288.193
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt 37,44 Mio. €
(Vorjahr 37,44 Mio. €). Bei 12,48 Mio. (Vorjahr 12,48 Mio.)
Stückaktien ergibt sich je Aktie ein rechnerischer Anteil am
Grundkapital von 3,00 €. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Der
Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist ausgeschlossen.
163
Jahresabschluss
Nominalbetrag
in Mio. €
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
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122 Lagebericht
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176 Weitere Informationen
Nadine Schlenkhoff · Karin Schirma
Markus M ü l l e r · H e i d i R i e d e l · K e r st
Genehmigtes Kapital
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Mai 2009
wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 13. Mai 2014 das Grundkapital um bis zu 15,0
Mio. € durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von auf den
Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlage zu erhöhen
und über die Bedingungen der Aktienausgabe zu entscheiden.
Dabei ist den Aktionären – abgesehen von einem möglichen
Bezugsrechtsausschluss für Spitzenbeträge – ein Bezugsrecht
einzuräumen. Von dieser Ermächtigung wurde im Juni 2009 im
Umfang von 6,24 Mio. € Gebrauch gemacht. Das genehmigte
Kapital beträgt nunmehr 8,76 Mio. €.
Sonstige Haftungsverhältnisse,
Eventualverbindlichkeiten und andere
Verpflichtungen
Mit der Beteiligung an der Liquiditäts-Konsortialbank GmbH,
Frankfurt, ist eine Nachschusspflicht von bis zu 1,0 Mio. € und
eine Eventualhaftung für die Nachschusspflicht anderer Gesellschafter verbunden.
Aus langfristigen Mietverhältnissen für die von der Bank genutzten Immobilien ergeben sich jährliche Mietverpflichtungen
in Höhe von 4,5 Mio. € (Vorjahr 4,4 Mio. €). Davon entfallen auf
die IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen, 2,0 Mio. € mit einer Mietlaufzeit von noch sieben Jahren. Die darüber hinausgehenden
Mietverpflichtungen von 2,5 Mio. € sind vertraglich mit Laufzeiten
von einem Jahr bis zu knapp 12 Jahren (durchschnittlich 3,9 Jahre)
gebunden.
Neben den Mietverhältnissen für Immobilien bestanden Leasing- und Nutzungsverträge für EDV-Hardware und Software,
insbesondere für die Großrechner. Im Rahmen dieser Verträge
ergaben sich in 2011 Zahlungen von rund 3,2 Mio. € (Vorjahr
2,7 Mio. €). Diese waren in den anderen Verwaltungsaufwendungen enthalten. Die Verträge haben Laufzeiten bis maximal
Ende 2015 und sind überwiegend innerhalb eines Jahres beziehungsweise in einem Jahr zum Jahresende kündbar. Mit diesen
Regelungen sichert sich die Bank die Möglichkeit, nach Ablauf
der Vertragslaufzeit auf die dann neueste Technologie zu wechseln, ohne dabei ein Verwertungsrisiko berücksichtigen zu
müssen. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass bei Auslauf der
Verträge die Kosten für Vertragsprolongationen deutlich steigen können beziehungsweise für Investitionen hohe Kapital­
beträge gebunden werden, auch wenn das bislang genutzte
System technologisch noch nicht veraltet ist.
Aufgrund der Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds des
Bundesverbandes deutscher Banken e. V. sowie der Verpflichtung gegenüber der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH waren 2011 nach den notwendigen Sicherungsmaßnahmen für Lehman Brothers doppelt so hohe Beiträge wie in
den Jahren vor 2009 zu leisten. Auch in den kommenden Jahren
muss von vergleichbar hohen Verpflichtungen ausgegangen
werden.
164
cher · Jan Krüger · Maarten Kofoet
in Glöe · Jan Vincent Sabin · Michele
Des Weiteren hat die Bank in unterschiedlichen Bereichen Leistungspakete ausgelagert, die nicht zwingend zur Kernkompetenz und Kernfunktionalität der Bank gehören. Hierzu zählen
unter anderem
Eventualverbindlichkeiten aus
Bürgschaften und Gewährleistungen
Die Übernahme von Bürgschaften, Garantien und sonstigen
Gewährleistungen für andere (Garantiegeschäft) ist ein klassisches Bankgeschäft im Sinne des § 1 Absatz 1 KWG. Die Bank
betreibt dieses Geschäft, um damit Provisionserträge zu erzielen.
• die Bereitstellung von Speicherplatz für den Internetauftritt
der Bank,
• der Betrieb des Electronic Banking und der elektronischen
Zahlungssysteme,
• der Betrieb und die Weiterentwicklung des internen
Ratingverfahrens.
Bei Kreditbürgschaften oder Kreditgarantien entspricht das
Risiko aus den übernommenen Bürgschaften oder Garantien
den Risiken aus den verbürgten bzw. garantierten Krediten.
Bei den Bürgschaften für sonstige Verpflichtungen (z. B. für
Gewährleistungen) tritt das Risiko einer Inanspruchnahme der
Bank nur ein, wenn ein Mangel, bezogen auf den gewährleisteten Sachverhalt, eingetreten ist und gleichzeitig der Bürgschaftsdebitor ausfällt.
Den Akkreditiven liegen konkrete internationale Handelsgeschäfte zugrunde, bei denen überwiegend das Risiko einer
nicht sachgerechten Prüfung der Dokumente besteht.
Eine Passivierung der Eventualverbindlichkeiten erfolgt erst
dann, wenn konkrete Anhaltspunkte für deren Inanspruchnahme
bestehen.
Eventualverbindlichkeiten
in Mio. €
Kreditbürgschaften
17,4
sonstige Verpflichtungen
aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
92,8
Akkreditive
Summe
165
20,3
130,5
Jahresabschluss
Die Auslagerungen werden jeweils einer Wirtschaftlichkeitsanalyse unterzogen und werden fortlaufend im Hinblick auf
die Einhaltung von Qualitätsstandards überwacht. Die Auslagerungen beeinträchtigen nicht die Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten der Bank. Für die Bank bietet sich der Vorteil, an
Weiterentwicklungen teilzuhaben, die von dem jeweiligen Leistungsanbieter betrieben werden. Sie muss dafür keine eigenen
Ressourcen vorhalten, die keinen unmittelbaren Bezug zum
originären Bankgeschäft haben. Andererseits ergeben sich
Risi­ken aus dem Ausfall der Leistungsanbieter und deren Ersatz. 2011 waren für die Auslagerungen Aufwendungen in Höhe
von 2,3 Mio. € (Vorjahr 2,5 Mio. €) entstanden, die vollständig
unter den anderen Verwaltungsaufwendungen in der Gewinnund Verlustrechnung gezeigt werden. Die Verträge haben eine
maxi­male Laufzeit von drei Jahren. Für die nächsten Jahre ist
mit etwa gleich hohen Aufwendungen zu rechnen.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
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122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Hartmann · Ulrich Müller · Sandra
Sch r a d e r - B lo c k · Th o m a s J a k o b y ·
Unwiderrufliche, nicht beanspruchte
Kreditzusagen
Unter den unwiderruflichen, nicht beanspruchten Kreditzusagen werden zugesagte, aber noch nicht valutierte Darlehen und
nicht beanspruchte Kreditvereinbarungen ausgewiesen. Zusagen ohne konkrete Befristung wurden nicht berücksichtigt.
Für kurzfristige Kreditzusagen wurden üblicherweise Bereitstellungsprovisionen in Rechnung gestellt. Die Kreditzusagen
können kurzfristig zu einem entsprechenden Liquiditätsabzug
führen. Die Liquiditätssteuerungssysteme berücksichtigen jedoch die noch offenen Zusagen sowohl für die kurzfristigen als
auch für die mittel- und langfristigen Kredite.
Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfts gemäß § 36
Abs. 1 WpHG, betrug der Aufwand 67 Tsd. € (Vorjahr 120 Tsd. €).
Steuerberatungsleistungen wurden durch die Gesellschaft
nicht erbracht. In 2011 wurde ein Beratungsmandat für eine
IT-Untersuchung erteilt. Hierfür erhielt die Gesellschaft vor
Umsatzsteuer 57 Tsd. €.
Nahestehende Personen
Geschäfte zu marktabweichenden Konditionen mit nahestehenden Personen, wie zum Beispiel Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates, aber auch Direktoren der Bank
und Unternehmen (verbundene und assoziierte Unternehmen
beziehungsweise Unternehmen der SIGNAL IDUNA Gruppe), die
für die Beurteilung der Finanzlage von wesentlicher Bedeutung
wären, wurden nicht getätigt.
Kreditzusagen
Außerordentliches Ergebnis
in Mio. €
kurzfristige Kredite
mittel- und langfristige Kredite
Bürgschaften
Summe
218,2
89,8
1,3
309,3
Vergütung des Abschlussprüfers
Die Hauptversammlung der Bank hat am 17. Mai 2011 beschlossen, die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011
zu bestellen. Die Gesellschaft erhält für die Abschlussprüferleistungen vor Umsatzsteuer 240 Tsd. € (Vorjahr 298 Tsd. €).
Für andere Bestätigungsleistungen, so für die Prüfung des
Mit der Entscheidung der Bank, die Wertpapiere des Alternativen Kreditportfolios nicht mehr dem Geschäftsmodell der Bank
zuzurechnen, werden seit dem 1. Januar 2008 sämtliche Ergebniskomponenten aus diesem Portfolio im außerordentlichen
Ergebnis ausgewiesen. Für 2011 resultierten daraus außerordentliche Aufwendungen von 3,6 Mio. € (Vorjahr 10,3 Mio. €)
und außerordentliche Erträge in Form von Margenbeiträgen aus
dem Portfolio von 0,7 Mio. € (Vorjahr 1,3 Mio. €) sowie Buchgewinnen aus Veräußerungen und Fälligkeiten in Höhe von
0,6 Mio. €.
166
Verdirk · Christine Küpper · Regina
Joachim Giesbers · Stephanie Keller
Mit der Umsetzung des Bilanzrechtsmodernierungsgesetzes
(BilMoG) in 2010 wurde der noch nachzubildende Rückstellungsbetrag für Pensionsrückstellungen errechnet. Die Nachbildung kann gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB über insgesamt
15 Jahre erfolgen. Der Aufwand aus der Nachbildung ist im außerordentlichen Ergebnis zu zeigen. Die ratierliche Zuführung
in Höhe von 1.027 Tsd. € wurde gemäß Art. 67 Abs. 8 EGHGB im
außerordentlichen Aufwand erfasst.
Zum Jahresende bestanden gegenüber den Mitgliedern des
Aufsichtsrates Kreditforderungen in einer Höhe von 534 Tsd. €
(Vorjahr 876 Tsd. €).
Organbezüge
Beteiligungsanzeige
Die Bezüge des Vorstandes betrugen für das Berichtsjahr insgesamt 1.984 Tsd. € (Vorjahr 2.257 Tsd. €). Davon entfielen 870
Tsd. € (Vorjahr 1.047 Tsd. €) auf das Grundgehalt, 970 Tsd. €
(Vorjahr 960 Tsd. €) auf die variable Vergütung sowie weitere
144 Tsd. € (Vorjahr 250 Tsd. €) auf sonstige Organbezüge, beispielsweise die Dienstwagennutzung und die Altersvorsorge.
Nach der uns gemäß § 20 AktG zugegangenen Mitteilung besitzt die SIGNAL Krankenversicherung a. G., Dortmund, mehr
als ein Viertel des Grundkapitals der Bank.
Der Aufsichtsrat erhält für das Berichtsjahr eine Vergütung
von insgesamt 493 Tsd. € (Vorjahr 497 Tsd. €), davon entfallen
273 Tsd. € (Vorjahr 277 Tsd. €) auf feste und 220 Tsd. € (Vorjahr
220 Tsd. €) auf variable Bezüge.
An frühere Mitglieder des Vorstandes oder ihre Hinterbliebenen
wurden 899 Tsd. € (Vorjahr 788 Tsd. €) gezahlt. Für sie bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 10.825 Tsd. € (Vorjahr
8.385 Tsd. €).
Jahresabschluss
Gegenüber den Mitgliedern des Vorstandes bestanden zum
Jahresende Kreditforderungen in Höhe von 8 Tsd. € (Vorjahr 176
Tsd. €).
167
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
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Außerbilanzielles Geschäft
Cirsten Misiak · Udo Frosch · Micha
Susan n e D a mm - d e M a r i e · C h r i s t o p h
Die Bank hat im abgelaufenen Jahr Termingeschäfte und Geschäfte in Finanzderivaten getätigt. Sie erstreckten sich auf
Kundenkontrakte, auf deren Eindeckungsgeschäfte und auf Kontrakte zur Bilanzstruktursteuerung. Zum Jahresultimo be­standen
keine Eigenhandelspositionen in Derivaten und Termingeschäften. Die nachstehende Übersicht zeigt das Nominalvolumen und das Adressenausfallrisiko der Termingeschäfte zum
Jahresultimo.
Außerbilanzielles Geschäft nach Geschäftsart
Geschäftsart
in Tsd. €
Zinsbezogene Geschäfte (OTC)
davon
Zinsswapgeschäfte
Zinsoptionsgeschäfte
Währungsbezogene Geschäfte (OTC)
davon
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
Nominalbetrag nach Restlaufzeiten
> 5 Jahre
insgesamt
Positiver
Marktwert
Negativer
AdressenMarktwert ausfallrisiken
122.958
471.363
563.601
1.157.922
26.969
29.053
101.258
307.542
509.918
918.718
25.500
27.584
25.500
21.700
163.821
53.683
239.204
1.469
1.469
1.469
398.758
11.441
410.199
11.504
8.296
11.504
26.969
Devisentermingeschäfte
354.110
11.441
365.551
10.258
7.050
10.258
Devisenoptionsgeschäfte
44.648
44.648
1.246
1.246
1.246
Zins- und Währungsswapgeschäfte
0
12.168
12.168
754
757
754
Aktien-/ -indexbezogene Geschäfte
112.506
112.506
33
33
33
2.356
2.356
33
33
33
davon
EUREX-Optionen
EUREX-Futures
Summe
110.150
110.150
634.222
482.804
575.569
1.692.795
39.260
38.139
39.260
Positiver
Marktwert
Negativer
Marktwert
Adressenausfallrisiko
Nach Kontrahenten unterteilt, zeigt das gesamte außerbilanzielle Geschäft folgende Struktur:
Außerbilanzielles Geschäft nach Kontrahenten
Kontrahenten in Tsd. €
Nominalbetrag
Kreditinstitute innerhalb der OECD
963.756
9.453
32.706
9.453
Kunden
729.039
29.807
5.433
29.807
168
el von der Linden · Miriam Schüller
Driewer · Susanne Kortländer · Sabine
Das Adressenausfallrisiko errechnete sich aus den aktuellen
Wiedereindeckungskosten an den Finanzmärkten, die sich
ergeben, wenn unterstellt wird, dass die Kontrahenten ihren
Verpflichtungen nicht nachkommen. Dabei wurden nur die Geschäfte berücksichtigt, die zum Bilanzstichtag einen positiven
Marktwert zeigen. Saldierungen mit Geschäften, die einen
negativen Marktwert haben, wurden nicht vorgenommen. Der
positive beziehungsweise negative Marktwert der bestehenden Positionen gab den Gewinn beziehungsweise den Verlust
der Positionen bei einer vollständigen Schließung aller Geschäfte
zum Bilanzstichtag wieder. Sämtliche OTC-Optionen wurden
mithilfe des Optionspreismodells von Black & Scholes bewertet.
Die Devisentermingeschäfte resultierten zum überwiegenden
Teil aus Kundenaufträgen, die zeitgleich wieder eingedeckt
wurden. Das Deckungsvolumen war in dem genannten Betrag
enthalten. Daneben bestanden Geschäfte zur Absicherung
von Bilanzpositionen gegen Währungsschwankungen. Offene
Devisen­terminpositionen bestanden während des Jahres und
zum Jahresultimo nur in begrenztem Umfang. Der Marktwert der
Devisengeschäfte errechnete sich aus dem Barwert der Cashflow-Differenz, die sich ergeben würde, wenn die bestehenden
Kontrakte einerseits mit dem vereinbarten Kundenkurs und
andererseits mit dem aktuellen Marktkurs abgewickelt werden
würden. Die mit unseren Kunden abgeschlossenen Devisenoptionsgeschäfte wurden vollständig betrags- und laufzeitkongruent bei Kreditinstituten eingedeckt. Sie bilden insgesamt
eine Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB. Die Marktwerte der
Optionen errechneten sich über die Black & Scholes-Formel.
Die dafür benötigten historischen, von den relevanten Märkten
abgeleiteten Volatilitäten und Korrelationen werden täglich
aktualisiert. Die verwendeten Zinskurven referenzieren auf die
Euribor-Geldmarktsätze und im Laufzeitbereich oberhalb von
einem Jahr auf die Zinskurve für Zinsswaps beziehungsweise
bei Fremdwährungen auf entsprechende fremdwährungsbezogene Kapitalmarktzinskurven.
Zinsswap- und Zinsoptionsgeschäfte wurden zur Absicherung
bestimmter Bilanzpositionen, zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos der Bank und im Rahmen des Kundengeschäfts
abgeschlossen. Die Marktwerte wurden über die Barwerte der
feststehenden Zinszahlungen unter Berücksichtigung von Volumenänderungen und Fälligkeiten errechnet. Zur Ermittlung
der Barwerte wurde auf die Zinskurve für Zinsswaps abgestellt.
Die börsengehandelten Aktien- und Aktienindexoptionen im
Umfang von 112,5 Mio. € (Vorjahr 161,2 Mio. €) wurden als Kundengeschäfte über eine mit uns kooperierende Bank an die
deutsche Terminbörse EUREX weitergeleitet. Eigene Handels­
positionen bestanden darüber hinaus zum Jahresultimo nicht.
Die Marktwerte ergaben sich aus den Kursen der EUREX zum
Jahresultimo.
Im Wertpapieranlagebestand sind Credit Linked Notes mit
einem Buchwert von 2,5 Mio. € (Vorjahr 14,2 Mio. €) enthalten.
Kooperationsgeschäft
Im Rahmen unseres Kooperationsgeschäftes wurden Langfristfinanzierungen sowie Versicherungen, Beteiligungen, Bausparverträge, Forfaitierungen, Factoring und Leasingverträge
vermittelt.
169
Jahresabschluss
Für offene Devisengeschäftspositionen wurden Rückstellungen
für drohende Verluste in Höhe von 56 Tsd. € (Vorjahr 80 Tsd. €)
gebildet. Weitere Sachverhalte aus dem Derivategeschäft, für
die eine Rückstellung erforderlich gewesen wäre oder die zum
beizulegenden Zeitwert (Marktwert) hätten ausgewiesen werden müssen, lagen zum Bilanzstichtag nicht vor.
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Mandate
Beyer · Jennifer Pargmann · Andre
Stapper · Dirk Kaiser · Roland Wopal
Bei der nachstehenden Aufstellung der Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes führen wir für das Berichtsjahr
jeweils unter
Birgit Elsner *
NATIONAL-BANK AG
a)die Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten und
b)die Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen an.
Dr. Friedrich Janssen
Ehem. Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG
Aufsichtsrat
Reinhold Schulte
Vorsitzender
Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe
a)·Handwerksbau Niederrhein AG
·Medicator AG
b)·Rheinisch-Westfälisches Institut
für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI)
·Technische Universität Dortmund
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans-Peter Keitel
Stellvertretender Vorsitzender
Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V.
a)·E.ON Avacon AG
·E.ON Energy Trading SE
·E.ON Hanse AG
·E.ON Ruhrgas AG
·LANXESS AG
·LANXESS Deutschland GmbH
·Stadtwerke Göttingen AG
b)·HDI-Gerling Sach Serviceholding AG
·Hoberg & Driesch GmbH (seit 14. April 2011)
·Thüga Assekuranz Services München
Versicherungsmakler GmbH
E. Jürgen Lindlar
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes des Prüfungsverbandes
deutscher Banken e.V.
a)·HFI Hansische Vermögensverwaltung AG (bis 31. Januar 2011)
b)·Bankhaus Wölbern & Co. (AG & Co. KG) (bis 31. Januar 2011)
a)·Commerzbank AG
·Deutsche Messe AG (seit 24. November 2011)
·HOCHTIEF AG (bis 12. Mai 2011)
·ThyssenKrupp AG
b)·Heitkamp & Thumann Gruppe (seit 11. November 2011)
·RAG-Stiftung
170
Elstermann von Elster · Reinhard
ecky · Björn Klaas · Iliya Ploshtakov
Dr. Dr. h.c. Jochen Melchior
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der STEAG AG
a)·Klöckner & Co. SE
·Schauenburg Technology SE
b)·Universitätsklinikum Essen,
Anstalt des öffentlichen Rechts
·Ernst & Young GmbH
·Schauenburg International GmbH
Vorstand
Dr. Thomas A. Lange
Vorsitzender des Vorstandes der NATIONAL-BANK AG
a)·Conpair AG (bis 23. Mai 2011)
·DTB - Deutsche Biogas AG (seit 26. August 2011)
·HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH
·VALOVIS BANK AG (seit 31. Dezember 2011)
b)·RMS RISK MANAGEMENT SOLUTIONS GmbH
Dr. Matthias Mitscherlich
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Ferrostaal AG
a)·RWE Dea AG
Uwe Lindner
Mitglied des Vorstandes der NATIONAL-BANK AG
a)·ALLBAU AG (bis 28. Oktober 2011)
Daniela Römer *
NATIONAL-BANK AG
Gregor Wildförster *
NATIONAL-BANK AG
Karlheinz Nellessen (bis 31. Mai 2011)
Mitglied des Vorstandes der NATIONAL-BANK AG
(bis 31. Mai 2011)
Jahresabschluss
a)·Bürgschaftsbank NRW GmbH (bis 29. Juni 2011)
·Conpair AG (bis 23. Mai 2011)
Die mit * gekennzeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates wurden von den Arbeitnehmern gewählt.
171
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Jahresdurchschnitt
Vo l k e r S p r i n g e r · S t e f a n M o mm · B e
Di e t e r K e i l h a u · S a n d r a F i n k e l d e y ·
Auf Vollarbeitszeit umgerechnet belief sich die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 693 (Vorjahr
703). In dieser Zahl sind durchschnittlich 25 (Vorjahr 23) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in Elternzeit befanden,
nicht enthalten.
Verteilung nach Altersgruppe und Geschlecht (nach Köpfen)
28
bis 24 Jahre
61
118
135
52
27
32
13
über 40 Jahre
53
weiblich
394 Mitarbeiter 408 Mitarbeiterinnen
51
61
über 30 bis 40 Jahre
117
über 54
115
130
über 20 bis 30 Jahre
117
über 44 bis 54 Jahre
175
über 10 bis 20 Jahre
77
über 34 bis 44 Jahre
188
bis 10 Jahre
44
über 24 bis 34 Jahre
männlich
Verteilung nach Betriebszugehörigkeit und Geschlecht (nach Köpfen)
männlich
10
weiblich
394 Mitarbeiter 408 Mitarbeiterinnen
172
Gewinnverwendungsvorschlag
rthold Fahl · Joachim Weßling · GertCornelia Kamphausen · Beat rix König
Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn von 12,48 Mio. €
zur Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je Stückaktie zu
verwenden.
Essen, den 27. Februar 2012
Jahresabschluss
Dr. Thomas A. Lange Uwe L in dner
173
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Claudia Bludau · Stefanie Müller ·
Mirau - I g e l b r i n k · A r n dt M e i sw i n k e l ·
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung
der Buchführung und den Lagebericht der NATIONAL-BANK
Aktiengesellschaft, Essen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden
Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des
Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beach­tung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des
Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
174
Udo Claßen · Beate Sachs · Nicole
Cornelia Staudinger · Ralph Spindler
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge­
wonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der
NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft, Essen, den gesetzlichen
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung
und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungs­­­mäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen­
des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahres­
abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Düsseldorf, den 27. Februar 2012
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Dr. Braun)
Wirtschaftsprüfer
(ppa. Scheller)
Wirtschaftsprüfer
175
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Weitere Informationen
Direktoren
Anna Charlotte van Boxem · Steffen Ma
Monika Sandgathe · Thomas Nöthen · Ma
1. Thomas Stephan
Organisation
10. Dr. Kirsten Teegen
Asset Management
2. Michael Czech
Spezialkreditmanagement
11. Ludger Kujawski
Services
3. Klaus Fiß
Generalbevollmächtigter
Kreditrisikosteuerung
12. Thomas Jakoby
Generalbevollmächtigter
Firmenkunden
bis 30. Juni 2012
4. Heinrich ter Braak
Controlling
5. Dietmar Hoffmann
Revision
13. Georg Schachner
Generalbevollmächtigter
Privatkunden
6. Axel Kantelberg
Customer Relationship
Management
1
2
7. Michael Brückner
Dortmund
8. Michael Bleiker
Recht
9. Ralf Horstmann
Recklinghausen
6
7
176
8
nske · Thorsten Schüller · Alfred Imping
thias Kramer · Ralf van Rickelen · Marion
9
4
5
10
11
177
12
13
Weitere Informationen
3
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Direktoren
Oprach · Hubert Relleke · Markus Große ·
Dömpke · Kirsten Haxel · Ute Kisters · Be
1
2
1. Walter Strahl
Hattingen
7. Ralf van Rickelen
Internationales Geschäft
2. Frank Saelzer
Essen (Privatkunden)
8. Robert Duve
Risikocontrolling
3. Michael Gerbracht
Duisburg
9. Monika Leardini-Wittig
Personal
4. Carsten Kollath
Düsseldorf
10. Joachim Reinhardt
Kreditservice
5. Harry Hellinger
Mülheim/Oberhausen
11. Frank Stange
Kreditrisikomanagement
6. Markus Müller
Wuppertal
12. Lutz van de Wetering
Regionalleitung Privatkunden,
Rheinland/Westfalen
3
4
5
13. Peter Wiersdörfer
Privatkunden &
Wirtschaftlich
Selbstständige
14. Ralph Tüllmann
Bochum
15. Carsten Müller
Generalbevollmächtigter
Firmenkunden
(ab 1. Juli 2012)
16. Simon Marklein
Private Banking
11
178
12
Lutz van de Wetering · Ralf Carle · Daniel
rnhard Pawelczyk · Melanie Gocha · Rolf
7
13
8
14
9
15
179
10
16
Weitere Informationen
6
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4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Standorte
Gille · Jens Brockhaus · Martin Schatton
Petra Herbst · Andreas Mader · Arno Ke
Zentrale
Theaterplatz 8
45127 Essen
Telefon0201 8115-0
Telefax 0201 8115-500
Niederlassung Essen
Leitung Privatkunden:
Frank Saelzer: 0201 7473-0
Leitung Firmenkunden:
Carsten Müller: 0201 8115-0
Hauptzweigstelle
Essen-Bredeney
Leitung: Volker Pauly
Bredeneyer Kreuz 1-3
45133 Essen
Telefon0201 84261-0
Telefax 0201 84261-15
Zweigstelle
Essen-Altenessen
Leitung: Melanie Schossier
Winkhausstraße 1
45329 Essen
Telefon0201 83340-0
Telefax 0201 83340-15
Zweigstelle Essen-Borbeck
Leitung: Christian Scholz
Germaniaplatz 6
45355 Essen
Telefon0201 86702-0
Telefax 0201 86702-15
Zweigstelle
Essen-Frohnhausen
Leitung: Gabriele Wiedmann
Berliner Straße 103
45145 Essen
Telefon0201 87690-0
Telefax 0201 87690-15
Zweigstelle
Essen-Rüttenscheid
Leitung: Kerstin Römer
Rüttenscheider Straße 125
45130 Essen
Telefon0201 87257-0
Telefax 0201 87257-15
Zweigstelle Essen-Innenstadt
Leitung: Sabine Beyer
Theaterplatz 8
45127 Essen
Telefon0201 8115-0
Telefax 0201 8115-500
Zweigstelle Essen-Werden
Leitung: Daniel Dömpke
Brückstraße 45
45239 Essen
Telefon0201 84952-0
Telefax 0201 84952-15
Hauptzweigstelle
Essen-Steele
Leitung: Michael von der Linden
Kaiser-Otto-Platz 10
45276 Essen
Telefon0201 56301-0
Telefax 0201 56301-15
Zweigstelle Essen-Huttrop
Leitung: Anja Gelbarth
Steeler Straße 224
45138 Essen
Telefon0201 27400-0
Telefax 0201 27400-15
Zweigstelle Essen-Kray
Leitung: Rüdiger Broll
Blittersdorfweg 5
45307 Essen
Telefon0201 85520-0
Telefax 0201 85520-15
Niederlassung Bochum
Leitung: Ralph Tüllmann
Bongardstraße 28
44787 Bochum
Telefon0234 96185-0
Telefax 0234 96185-15
Zweigstelle
Bochum-Wattenscheid
Leitung: Angelika Köhler
Hochstraße 16
44866 Bochum
Telefon02327 6703-0
Telefax 02327 6703-15
Niederlassung Dortmund
Leitung: Michael Brückner
Hansastraße 95
44137 Dortmund
Telefon0231 13806-0
Telefax 0231 13806-15
180
Niederlassung Düsseldorf
Leitung: Carsten Kollath
Steinstraße 13/KÖ Galerie
40212 Düsseldorf
Telefon0211 862989-0
Telefax 0211 862989-15
Niederlassung Duisburg
Leitung: Michael Gerbracht
Königstraße 1-5
47051 Duisburg
Telefon0203 29503-0
Telefax 0203 29503-15
Niederlassung Gladbeck
Leitung: Markus Olschar
Friedrich-Ebert-Straße 17
45964 Gladbeck
Telefon02043 6870-0
Telefax 02043 6870-15
Niederlassung Hattingen
Leitung: Walter Strahl
Augustastraße 15
45525 Hattingen
Telefon02324 5617-0
Telefax 02324 5617-15
Niederlassung Mülheim a. d. Ruhr
Leitung: Harry Hellinger
Friedrich-Ebert-Straße 16-18
45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon0208 45065-0
Telefax 0208 45065-15
Tochtergesellschaften
· Barbara Berger · Kirsten Hellermann ·
rting · Andrea Großmann · Rene Körner
Niederlassung Oberhausen
Leitung: Harry Hellinger
Helmholtzstraße 48
46045 Oberhausen
Telefon0208 8591-0
Telefax 0208 8591-222
Zweigstelle Oberhausen-Sterkrade
Leitung: Moritz Stipp
Ramgestraße 6
46145 Oberhausen
Telefon0208 69015-0
Telefax 0208 69015-15
Niederlassung Recklinghausen
Leitung: Ralf Horstmann
Erlbruch 38
45657 Recklinghausen
Telefon02361 1015-0
Telefax 02361 1015-15
NATIONAL-BANK Immobilien GmbH
Geschäftsführung: Frank Saelzer, Thomas Schütt
Girardetstraße 1
45131 Essen
Telefon0201 87895-0
Telefax 0201 87895-15
Internet: www.nb-i.de
NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH
Geschäftsführung: Peter Wiersdörfer
Rüttenscheider Straße 125
45130 Essen
Telefon0201 82759-41
Telefax 0201 82759-44
NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH
Geschäftsführung: Dr. Kirsten Teegen
An der Reichsbank 8
45127 Essen
Telefon0201 125173-0
Telefax 0201 125173-15
Niederlassung Velbert
Leitung: Andreas Hendrix
Grünstraße 5-7
42551 Velbert Telefon02051 9523-0
Telefax 02051 9523-15
181
Weitere Informationen
Niederlassung Wuppertal
Leitung: Markus Müller
Bankstraße 23
42103 Wuppertal
Telefon0202 317893-0
Telefax 0202 317893-15
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Glossar
Michael Czech · Bernd Lieber · Kri
Katzmarek · Sebastian Guse · Sabine
A
B
Asset Backed Securities (ABS)
Verbriefung von Kreditforderungen mit dem Ziel, illiquide Vermögensgegenstände wie z. B. Baufinanzierungen in liquide
Wertpapiere zu transformieren.
Backtesting
Systematische Prüfung von Risikoaussagen, die im Rahmen von ➞ Value-at-Risk-Schätzungen vorgenommen werden.
Ziel ist es, sicherzustellen, dass die angenommenen Wahrscheinlichkeiten im Zuge der Einschätzung des „Unerwarteten
Verlustes“ mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen.
Black & Scholes-Formel
Finanzmathematischer Algorithmus zur Berechnung des Wertes von Optionen. Die Berechnungsgrundlagen hierzu wurden
von den Wirtschaftswissenschaftlern Black, Fischer, Myron und Scholes entwickelt.
C
Cashflow
Positive und negative Zahlungen aus einem Geschäftsvorfall oder einer Investition. Die Zahlungen können direkt oder
indirekt (z. B. über Steuern) entstehen.
Credit Linked Notes
Wertpapiere, die einen Risikotransfer verbriefen. Sie hängen, entsprechend dem Grundgedanken von ➞ Asset Backed
Securities, in ihrem Zins- und Kapitaldienst von der Performance eines fest definierten Referenzpools mit seinen Aktiva ab.
Credit Spread
Differenz der Verzinsung von gleichartigen Finanzierungsinstrumenten (z. B. Anleihen), die sich im Hinblick auf die
Schuldnerbonität unterscheiden.
Critical-Term-Match Methode
Die Critical-Term-Match Methode wird zur prospektiven Beurteilung der Wirksamkeit einer Sicherungsbeziehung
(Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB) zwischen einem Grund- und einem Sicherungsgeschäft angewandt. Dabei
werden sämtliche wertbestimmenden Faktoren des Grund- und Sicherungsgeschäfts (Währung, Laufzeit, Zinstermine,
Fälligkeiten, Zinssätze, Basispreise etc.) berücksichtigt.
182
stina Ullrich · Drazena Curic · Anja
Junker · Kadir Aksoy · Raphaela Däke
E
EUREX
Im Herbst 1998 aus dem Zusammenschluss der Schweizer und der Deutschen Terminbörse entstandene elektronische
Börse, an der unter anderem ➞ Optionen gehandelt werden.
Fed
Federal Reserve (Zentralbank der Vereinigten Staaten von Amerika).
F
Finanzderivat
Aus Basisinstrumenten wie Aktien, Zinsen, Devisen abgeleitetes Finanzprodukt. Finanzderivate eignen sich z. B. zur
Absicherung von Risiken aus Positionen in den entsprechenden Basisinstrumenten.
I
International Monetary Fund (Internationaler Währungsfonds).
Konfidenzniveau
Sicherheitsniveau, das im Rahmen einer ➞ Value-at-Risk-Schätzung festgelegt wird (z. B. 99 %).
Mezzanine
Diese Finanzierungsform nimmt eine Mittelstellung zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ein. Mezzanine-Kapital
kann als nachrangiges Darlehen (➞ Nachrangdarlehen), stille Beteiligung oder Genussrecht vergeben werden. Wesentliche Unterschiede zum Kredit sind die Nachrangigkeit gegenüber anderen Gläubigern und der Verzicht auf Sicherheiten.
Nachrangdarlehen
Bei Nachrangdarlehen tritt der Darlehensgeber im Rang hinter die Forderungen aller übrigen Fremdkapitalgeber zurück.
Die Nachrangdarlehen haben somit in der Regel eigenkapitalähnliche Funktion und sind unbesichert.
183
K
M
N
Weitere Informationen
IMF
Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG
4 An unsere Aktionäre
76 Geschäftsmodell
122 Lagebericht
146 Jahresabschluss
176 Weitere Informationen
Uta Ohlendorf · Moritz Stipp · Ulrike Breu
Susanne Dickmann · Sascha Kawka · Andr
O
Option
(➞ Finanzderivat) Recht, ein nach Preis und Menge bestimmtes Vertragsangebot anzunehmen oder abzulehnen.
Zu unterscheiden sind Optionen aus Optionsgeschäften wie z. B. Devisenoptionen, aus Aktienoptionen und Optionen
aus Optionsscheinen.
OTC-Produkte
Over-the-Counter-Produkte ➞ Finanzderivate, die nicht an einer Börse gehandelt, sondern bilateral mit einem Kontrahenten vereinbart und abgeschlossen werden.
P
R
S
Projected-Unit-Credit Verfahren
Das Projected-Unit-Credit Verfahren ist ein versicherungsmathematischer Ansatz zur Berechnung des Barwertes von
Pensionsverpflichtungen. Bei diesem Verfahren wird zu jedem Bewertungsstichtag der Teil der Verpflichtung bewertet
und als Barwert berechnet, der bereits von den Pensionsanspruchsberechtigten erdient worden ist.
Research
Auswertung und Analyse von öffentlich zugänglichen Quellen und Informationen zur Erstellung einer Anlageempfehlung
mit dem Ziel der Schaffung eines Mehrwerts.
Spread
Renditedifferenz zwischen zwei Größen am Kapitalmarkt, etwa die Differenz zwischen der Verzinsung von lang- und
kurzfristigen Anleihen.
Strukturierte Finanzierungen
Finanzierungen, die durch bestimmte strukturelle Merkmale gekennzeichnet sind, wie z. B. das ausschließliche
Abstellen der Rückzahlungsfähigkeit auf die aus dem Finanzierungsobjekt entstehenden künftigen Zahlungsströme
(➞ Cashflow) ohne oder mit nur begrenztem Rückgriff auf den Investor. Weitere Beispiele sind Überbrückungskredite
bis zur Inanspruchnahme des Kapitalmarktes oder Konsortialkredite (syndizierte Kredite).
Strukturierte Produkte/Anlagen
Finanz- beziehungsweise Anlageprodukte, die die Durchführung einer spezifischen Investitionsstrategie ermöglichen
und aus verschiedenen Finanzinstrumenten wie z. B. Anleihen, Aktien oder ➞ Optionen zusammengesetzt werden.
184
ing · Denise Blasius · Holger Gerstberger
ea Borchert · Jörg Daus · Ralf Horstmann
Treasury
Sämtliche Maßnahmen im Rahmen der Zinsbuchsteuerung sowie der Strukturierung der Aktiv- und Passivseite der
Bankbilanz.
Value-at-Risk (VaR)
Verlust, der mit einer zuvor definierten Wahrscheinlichkeit (z. B. 99 %) und Frist (z. B. zehn Tage) nicht überschritten
wird. Betriebswirtschaftlich entspricht diese Größe dem ökonomischen Eigen- (oder Risiko-)kapital der Bank.
T
V
Volatilität
Schwankungsintensität von Kursen eines Finanzinstruments (z. B. einer Aktie) in einem bestimmten Zeitraum.
➞ Finanzderivat, bei dem eine Vereinbarung über den Austausch von festen und variablen Zinsen über einen bestimmten
Kapitalbetrag und eine bestimmte Laufzeit erfolgt.
185
Z
Weitere Informationen
Zinsswap
Impressum
Y v o n n e S ta l l m a c h · B i r g i t Z yc i o r a
M a r k u s H ay h · K r i s t i n a G a s pa r
Herausgeber und Konzeption
Hinweis in Bezug auf
NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft, Essen
zukunftsgerichtete Aussagen:
„Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen.
Bei diesen handelt es sich um Aussagen, die nicht Tatsachen der
Vergangenheit beschreiben. Sie umfassen auch unsere Annahmen und Erwartungen sowie die diesbezüglichen Grundlagen.
Sie sind in der Regel durch Verwendung der Begriffe „Prognose“,
„Schätzung“, „glauben“, „erwarten“, „voraussichtlich“, „planen“,
„annehmen“ und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht.
Gestaltung
heureka! – Profitable Communication GmbH, Essen
Fotos
Schlüter-Fotografie, Essen (Imagemotive)
Sven Lorenz, Essen
Die Bildvorlage Seite 28 stellte uns die SIGNAL IDUNA Gruppe,
Dortmund, zur Verfügung.
PB 300 / DS03.12 / 8.5
Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der NATIONAL-­
BANK gegenwärtig zur Verfügung stehen. Sie beziehen sich
deshalb nur auf den Tag, an dem sie gemacht werden. Wir übernehmen keine Verpflichtung und beabsichtigen auch nicht, solche Aussagen angesichts neuer Informationen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu
korrigieren.
Derart vorausschauende Aussagen enthalten naturgemäß
Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger
Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der NATIONAL-BANK liegen, kann dazu beitragen, dass
die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen erheblich von
den zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Solche Faktoren sind beispielsweise die volkswirtschaftliche Entwicklung
in Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, die
Verfassung der Finanzmärkte, die Wettbewerbssituation, Änderungen der steuerrechtlichen Rahmenbedingungen, Risiken
aus der Geschäftstätigkeit der NATIONAL-BANK sowie die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum
Risikomanagement sowie andere Risiken aus den einzelnen
Bereichen der Bank.“
186
H e i k e K a r b e · C h r i st i a n e M au b ach
Norbert Happe · Andre Mohr
Marc
Schönberger
N i co l e Z i mm e r m a n n
·
·
Norber
Klaus-P
Mehrjahresübersicht
t
Schmolke
eter Vogt ·
Bilanzzahlen
in Mio. €
Forderungen an Kunden
Bürgschaften
Einlagen von Kunden
Begebene Schuldverschreibungen
·
Sophie
Bente
Julia Abbenhaus
31.12.2007
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2010
31.12.2011
Veränderung
2010/2011
2.953,0
3.021,8
2.901,6
2.920,6
2.957,0
1,2 %
221,9
185,5
140,0
144,0
130,5
-9,4 %
2.731,8
2.896,4
2.845,2
2.929,0
2.942,6
0,5 %
190,4
169,2
141,1
57,3
33,9
-40,9 %
-23,8 %
Forderungen an Kreditinstitute
190,4
163,8
149,0
222,6
169,6
Einlagen von Kreditinstituten
569,8
586,7
626,8
476,7
445,6
-6,5 %
Anleihen und Schuldverschreibungen
427,1
483,2
516,7
494,6
420,7
-14,9 %
Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere
114,3
132,9
124,2
108,3
116,5
7,6 %
Eigenkapital (ohne Nachrangdarlehen)
212,9
214,5
278,7
286,1
294,2
2,8 %
Nachrangdarlehen (ohne Zinsabgrenzungen)
60,0
60,0
45,0
45,0
45,0
0,0 %
Bilanzsumme
3.858,7
4.022,3
4.029,5
3.874,2
3.843,2
-0,8 %
Geschäftsvolumen
4.080,6
4.207,9
4.169,5
4.018,3
3.973,8
-1,1 %
Ertragsrechnung
in Mio. €
2007
2008
2009
2010
2011
Veränderung
2010/2011
Rohertrag
-4,0 %
134,9
131,9
151,0
152,4
146,3
Zinsüberschuss
91,3
92,7
110,0
102,6
102,6
0,0 %
Provisionsüberschuss
39,8
39,3
39,7
46,4
41,0
-11,6 %
Nettoertrag / Nettoaufwand aus Finanzgeschäften
0,2
-1,8
0,8
0,0
0,0
0,0 %
Sonstige Erträge und Aufwendungen
3,6
1,7
0,5
3,4
2,7
-17,4 %
Verwaltungsaufwand
91,8
90,3
99,0
96,7
94,2
-2,6 %
Personalaufwand
56,4
54,8
58,9
56,5
56,8
0,4 %
Sachaufwand
30,0
30,7
34,7
34,6
31,8
-8,0 %
Abschreibungen auf Sachanlagevermögen
Risikovorsorge
5,4
4,7
5,4
5,6
5,6
0,0 %
20,2
16,5
19,0
21,1
17,0
-19,4 %
Betriebsergebnis
22,9
25,1
33,0
34,7
35,1
1,4 %
Außerordentliches Ergebnis
-10,3
-8,8
-9,8
-10,1
-3,3
-67,5 %
10,5
12,0
17,4
16,6
18,5
11,1 %
31.12.2007
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2010
31.12.2011
12,7 %
Jahresüberschuss
Kennzahlen, sonstige Angaben
Gesamtkapitalquote gemäß § 10 KWG
10,2 %
8,9 %
11,0 %
12,0 %
Zahl der Aktionäre (etwa)
3.600
3.500
4.200
4.800
5.100
Dividende
1,00 €
1,00 €
1,00 €
1,00 €
1,00 €
Dividendenrendite in % 1)
2,50 %
2,82 %
2,90 %
2,90 %
2,90 %
Gewinn pro Aktie in € 2)
0,82 €
1,15 €
1,52 €
1,33 €
1,64 €
1)
Dividende bezogen auf den Kurs zum Ende des jeweiligen Geschäftsjahres [2007: 40,00 € / 2008: 35,50 € / 2009: 34,50 € / 2010: 34,50 / 2011: 34,50].
2)
In 2007 und 2011 unter Berücksichtigung der Veränderungen des Fonds für allgemeine Bankrisiken.
Geringfügige Abweichungen zu anderen Berichtsteilen sind aufgrund von Rundungsdifferenzen möglich.
J ö r g S a a l m a n n · W a lt e r S t r a h l
D i r k Kö s t e r · Hilt rud Schützdeller
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