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Bundesweite
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A
Dr. med. Franziska Rubin
(mdr, HAUPTSACHE GESUND) macht sich
als Schirmherrin stark für Apotheken und
Naturmedizin
Inhalt
Einleitung . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .1
Naturmedizin liegt im Trend . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .1
Neue Regelungen verunsichern Verbraucher . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .1
Wo Naturmedizin helfen kann . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .2
• Medizin aus der Natur – Tradition mit geprüfter Qualität . .. .. .. .. .. .. .. .. .3
Chancen und Grenzen . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .4
Die Geschichte der Pflanzenheilkunde . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .4
Von Kopf bis Fuß – wie Naturmedizin helfen und
heilen kann . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .5
• Vegetative Dystonie, Schlafstörungen und Depression . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .5
Welche Heilpflanzen haben sich bewährt?. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .6
Depression . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .8
• Erkältungskrankheiten . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Wann ist unser Abwehrsystem schwach? . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Wie können Sie Ihr Immunsystem stärken? . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Was tun, wenn die Erkältung schon im Anflug ist? . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Husten. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
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• Mundhygiene . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Karies . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Parodontose. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Heilkräuter für Zähne und Mund . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
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• Reizblase und unkomplizierte Harnwegsinfekte . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . 18
Blasenbeschwerden vermeiden . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. . 18
• Venenleiden – eine Volkskrankheit. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Was ist zu tun? . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
Wie kann die Naturmedizin hier helfen? . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
• Literaturtipp . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .
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quellennachweis
Pflanzliche Arzneimittel –
Wissenswertes über ihre Anwendung bei
Erkrankungen und Beschwerden,
Hrsg.: Bundesverband der ArzneimittelHersteller e. V. (BAH),
www.bah-bonn.de
impressum
bildnachweis
Herausgeber:
Boehringer Ingelheim S. 21 / 22 (Rotes Wein-
Autor:
Satz & Layout:
Druck:
Deutsches Grünes Kreuz e.V.
Schuhmarkt 4 / 35037 Marburg
Dr. Ingolf Dürr
Petra Köster (medialog, Marburg)
© VERLAG im KILIAN, Marburg 2005
Druckerei Kempkes, Gladenbach
1. Auflage 2005
laub), Copyright Boehringer Ingelheim Pharma
GmbH & Co. KG
eyewire S. 15
imagesource S. 5 / 8 / 17 (Frau)
Madaus S. 11 / 13 / 17 (3 Kräuterillustrationen)
mdr Dr. Franziska Rubin
MEV S. 3
PhotoAlto S. 10
PhotoDisc S. 1 / 6 / 14 / 19 (Teetasse) / 22
Steiner Arzneimittel S. 7 / 9 / 19 (Birke, Orthosiphon)
Einleitung
Seit der Mensch seinen Fuß
auf die Erde gesetzt hat, nutzt er
das Angebot der ihn umgebenden
Natur, Krankheiten zu heilen oder
ihnen vorzubeugen. Pflanzen kam
dabei von Anfang an eine herausragende Bedeutung zu. Generation um Generation wurden die
gemachten Erfahrungen weitergegeben, neue Erkenntnisse kamen
hinzu und erweiterten das Wissen
um die Heilkräfte der Natur.
Dieser Trend zeigt sich auch in einer
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach aus dem Jahr 2002.
Danach verwenden heute 73 Prozent der
Bundesbürger Naturheilmittel gerne bei
leichteren Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen; vor 30 Jahren waren es
nur 52 Prozent. Die Tatsache, dass die
Deutschen jährlich etwa drei Milliarden
Euro für Naturheilmittel ausgeben, bestätigt das Befragungsergebnis eindrucksvoll.
Naturmedizin liegt im Trend
Neue Regelungen verunsichern
Verbraucher
Noch während des Zweiten
Weltkriegs waren fast 90 Prozent
aller verschriebenen Medikamente
pflanzlichen Ursprungs. Die rasante
Entwicklung chemisch-synthetischer Pharmazeutika verdrängte
dann die Heilpflanzen nach und
nach. Heute aber erlebt die Pflanzenheilkunde eine Renaissance.
Immer mehr Menschen wollen sich
natürlicher ernähren und gesundheitsbewusster leben. Immer mehr
Menschen haben deshalb auch
im Krankheitsfall den Wunsch,
sich auf natürliche und sanfte
Weise behandeln zu lassen. Sie
vertrauen wieder auf die heilenden
Kräfte pflanzlicher Arzneien. Hinzu
kommt, dass die Wirkungen, die
früher mündlich überliefert wurden, inzwischen duch zahlreiche,
klinische Studien belegt sind.
Bis Ende 2003 waren viele der pflanzlichen Präparate noch auf Kassenrezept zu
bekommen. Durch das Gesundheitssystem-Modernisierungs-Gesetz, kurz GMG,
Einleitung
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Medizin aus der Natur –
Tradition mit geprüfter Qualität
sind seit Anfang 2004 aber pflanzliche
und homöopathische Arzneimittel nicht
mehr rezeptpflichtig – und die Krankenkassen müssen deshalb die Kosten auch
nicht mehr erstatten. Einer der größten
Vorteile der Naturmedizin – ihre sehr
gute Verträglichkeit – wird nun zu ihrem
Nachteil ausgelegt. Auch wenn es absurd
klingt: Eben weil sie weniger Nebenwirkungen haben, konnten sie überhaupt nur
aus der Rezeptpflicht herausgenommen
werden.
Durch die neuen Regelungen sind
zahlreiche Patienten nachhaltig verunsichert. Das lässt sich am einfachsten an
den Verkaufszahlen ablesen. Fast alle
Hersteller naturmedizinischer Präparate
verzeichneten 2004 Umsatzeinbußen, die
teilweise bis zu 60 Prozent betrugen.
Wenn Medikamente nicht mehr verschrieben werden, bezweifeln wohl viele Verbraucher auch deren Wirksamkeit. Oder
sie scheuen ganz einfach die Kosten und
lassen sich vom Arzt lieber ein chemischsynthetisches Medikament verordnen.
Dass der erhoffte Einspareffekt für die
Krankenkassen damit geringer ausfällt,
weil diese Präparate meist teurer sind, ist
nur eine Folge dieses Verhaltens.
Schwerer wiegt, dass durch die vermehrte Einnahme chemisch-synthetischer
Medikamente möglicherweise auch mehr
Nebenwirkungen in Kauf genommen
werden müssen.
Wo Naturmedizin helfen
kann
Wenn Sie diese Broschüre aus
Ihrer Apotheke mitgenommen
haben, gehören Sie wahrscheinlich auch zu jenen Menschen, die
gerne mehr über den Nutzen und
die Chancen erfahren möchten,
welche die Naturmedizin und hier
in erster Linie die Pflanzenheilkunde Ihnen für die Gesunderhaltung
bietet. Darüber wollen wir Sie hier
informieren.
Arzneimittel aus der Natur
können praktisch in allen Bereichen des Wohlbefindens und der
Gesundheit eingesetzt werden.
Es würde den Rahmen dieser
Broschüre allerdings sprengen,
auf sämtliche Anwendungsgebiete einzugehen. Anhand einiger
besonders häufiger Beschwerdebilder wollen wir im zweiten
Teil aber beispielhaft aufzeigen,
welche Möglichkeiten und Vorteile
in der Naturmedizin stecken. Der
erste Teil soll Ihnen aber zunächst
einen allgemeinen Überblick über
das Thema geben.
Einleitung
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2
Durch die jahrtausendelange
Beschäftigung der Menschen mit
Heilpflanzen verfügen wir heute
über ein enormes Wissen und
große Erfahrung. Pflanzliche Arzneimittel haben daher Ihren festen
Platz in der Medizin. Im Gegensatz
zu chemisch-synthetischen Medikamenten enthält ein pflanzliches
Arzneimittel nicht nur einen Wirkstoff, sondern immer ein Gemisch
von Stoffen. Den Nachweis von
Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit, wie es das Arzneimittelgesetz fordert, müssen Phytopräparate im gleichen Maße wie
chemisch-synthetische Präparate
erbringen.
Um diese strengen Anforderungen zu erfüllen, darf für die
Herstellung pflanzlicher Arzneimittel nur entsprechend geprüftes
Ausgangsmaterial verwendet
werden. Meist werden die Heilpflanzen deshalb auf speziellen
Feldern angebaut, da man hier
– im Gegensatz zur Wildsammlung – die Umweltbedingungen
besser kontrollieren kann. In
besonderen Leitlinien zur „Guten
landwirtschaftlichen Praxis“ von
Arznei- und Gewürzpflanzen ist
genau festgelegt, was erlaubt ist
und was nicht. Solche Vorschriften
gibt es auch für die Ernte und die
Weiterverarbeitung der Pflanzen.
Arzneipflanzen müssen sich hier
ganz besonderen Reinheitsprüfungen unterziehen. Bei der Herstellung muss gewährleistet sein,
dass immer eine gleichbleibend hohe
Qualität gesichert ist.
Wie alle anderen Arzneimittel müssen
auch Phytopharmaka durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen werden, bevor
sie in den Verkauf dürfen. Wirksamkeit
und Unbedenklichkeit müssen durch wissenschaftliche Studien und Erkenntnisse
eindeutig nachgewiesen sein.
Pflanzliche Arzneimittel können meist
auf eine lange Tradition zurückblicken.
Das heißt aber nicht, dass nicht auch heute noch intensiv an ihnen weiter geforscht
wird. Zahlreiche Wissenschaftler in
Universitäten und pharmazeutischen Unternehmen beschäftigen sich mit der Aufklärung, welche Inhaltsstoffe einer Pflanze
welche Wirkung haben und worauf diese
Wirkung genau beruht. Auch heute noch
werden die meisten neuen Wirkstoffe für
die Behandlung von Krankheiten in der
Natur entdeckt, sei es im Pflanzenreich
oder in den Tiefen des Meeres.
Medizin aus der Natur – Tradition mit geprüfter Qualität
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3
Chancen und Grenzen
Typische Anwendungsgebiete für
Pflanzenarzneien sind nervöse Anspannungs- und Unruhezustände, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen,
Erkältungskrankheiten und Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislaufstörungen,
Venenerkrankungen, Beschwerden an
Magen, Darm und Harnwegen oder an
der Haut.
Pflanzliche Arzneimittel sind im Allgemeinen nicht zur Behandlung von akut
lebensbedrohenden Erkrankungen geeignet. Sie können jedoch die Therapie mit
chemisch-synthetischen Medikamenten
sinnvoll ergänzen. Phytopharmaka sind sehr gut verträglich, das
bedeutet aber nicht, dass sie gar
keine Nebenwirkungen haben.
Man sollte sie deshalb sachgerecht und nach Vorschrift einnehmen. Gewarnt werden muss an
dieser Stelle vor selbsternannten
Kräuterkundigen. Hier sollte man
sich besser auf den Rat eines
Arztes oder Apothekers verlassen. Überhaupt findet man in den
Apotheken zu allen Fragen der
Naturmedizin immer einen kompetenten Ansprechpartner.
Die Geschichte der Pflanzenheilkunde
Der „Kräuterkunde“, also dem Wissen
um die Heilkraft von Pflanzen, widmeten
sich seit dem Altertum viele berühmte
Ärzte wie zum Beispiel Hippokrates, Galenos oder Paracelsus. Paracelsus erkannte
als erster, dass es von der Dosis abhängt,
ob ein Stoff heilend oder giftig wirkt.
Eng verbunden ist die Pflanzenheilkunde mit der Geschichte der Apotheken.
Über weite Strecken des Mittelalters
nahmen Nonnen und Mönche eine Art
Monopolstellung ein, wenn es darum
ging, die Menschen gesund zu erhalten
oder von Krankheiten zu befreien. In
ihren Bibliotheken lagerten die Mönche
nicht nur das medizinische Wissen seit
dem Altertum, sie werteten es auch aus,
indem sie in ihren Gärten Heilkräuter aller
Art anpflanzten und deren Wirkweise
erforschten. Erst Stauferkaiser Friedrich II.
stellte 1231 den Beruf des Apothekers
auf eine solide gesetzliche Basis,
zog eine klare Trennungslinie zum
Arzt. Bis ins 15. Jahrhundert aber
arbeiteten Apotheker immer noch
als wandernde Händler. Sie zogen
von Stadt zu Stadt und mischten
die Arzneien, die von den Ärzten
verordnet worden waren.
Heilkräuter wurden zu jener
Zeit meist noch in der freien Natur
gesammelt. Man musste schon
gut Bescheid wissen über ihr Aussehen und ihre Wirkung, wollte
man keine Fehler machen. Mit der
wachsenden Bevölkerungszahl
wuchs auch der Bedarf an Heilpflanzen. Die Apotheker wurden
mehr und mehr sesshaft. Die erste
Apotheke in Deutschland wurde
1225 in Köln eröffnet.
Medizin aus der Natur – Tradition mit geprüfter Qualität
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4
Von Kopf bis Fuß –
wie Naturmedizin helfen und heilen kann
Vegetative Dystonie, Schlafstörungen
und Depression
Wenn Stress den Schlaf raubt
und auf den Magen schlägt,
bezeichnen die Mediziner die
Symptome meist als vegetative
Dystonie oder psychovegetatives Syndrom. In der Praxis des
niedergelassenen Arztes zählt
dieses Krankheitsbild heutzutage
zu den häufigsten Diagnosen. Die
Patienten können nicht mehr richtig schlafen, sie sind reizbar, leiden
unter Beklemmungsgefühlen und
Atemnot, das Herz rast, die Hände
schwitzen, der Mund ist trocken.
Übelkeit und Magen-Darm-Probleme häufen sich, Kopf und Glieder
schmerzen. Derartige psychovegetative Störungen zeigen an,
dass das seelische Gleichgewicht
aus dem Lot geraten ist, dass der
betroffene Mensch sich überlastet
und überfordert fühlt. Kurz gesagt,
er steht unter Stress.
Auslöser für Stress gibt es in unseren
modernen Gesellschaft zuhauf. Zeitnot
und Ärger am Arbeitsplatz, aber immer
häufiger auch die Angst um den Job
setzen vielen Menschen zu. Der Druck,
der auf uns lastet, wird immer größer und
bestimmt mehr und mehr unseren Tagesablauf. Oft nehmen die Betroffenen die
Sorgen mit nach Hause, kommen auch
dort nicht zur Ruhe. Probleme im privaten
Bereich verschärfen die Situation noch
weiter. Untersuchungen zeigen: Die Bundesbürger schlafen heute etwa eine halbe
Stunde weniger als noch vor 20 Jahren.
Damals stöhnte nur jeder Fünfte über
einen Mangel an Zeit, Ende der neunziger
Jahre war es schon jeder Vierte, Tendenz
steigend.
Stress ist im Grunde etwas
Positives, er soll unseren Verstand
und unseren Körper in bestimmten Situationen zu kurzfristigen
Höchstleistungen anstacheln.
Dauert die außergewöhnliche
Belastung aber zu lange an, kann
Stress ins Gegenteil umschlagen,
man fühlt sich völlig ausgelaugt
und erschöpft, Körper und Geist
rebellieren gegen die ständige
Überforderung.
Vegetative Dystonie, Schlafstörungen und Depression
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Natur-medizin hilft!
Natur-medizin
hilft!
Ein ausreichend langer und erholsamer Schlaf ist notwendig, um sich geistig
und körperlich zu regenerieren. Hat man
aber Mühe einzuschlafen, wird der Schlaf
eventuell mehrfach in der Nacht unterbrochen, dann verstärkt sich der Erschöpfungszustand am Tage noch erheblich,
man ist antriebslos und kann sich nur
schwer konzentrieren.
Vor allem bei leichteren Formen
der Ein- und Durchschlafstörungen weisen pflanzliche Präparate
demgegenüber deutliche Vorteile
auf. Sie wirken vielleicht nicht so
intensiv, stoßen den Schlaf aber
auf mildere Weise an und erleichtern so, dass er im natürlichen
Rhythmus abläuft. Man fühlt sich
morgens wirklich ausgeschlafen
und erholt. Pflanzliche Schlaf- und
Beruhigungsmittel haben auch
kein Suchtpotenzial, bei sachgemäßer Anwendung leidet die
Konzentrationsfähigkeit nicht.
Wegen der guten Wirksamkeit
und Verträglichkeit sind pflanzliche
Arzneisubstanzen deshalb auch
bei der Behandlung von Nervosität und Unruhe am Tag Mittel der
ersten Wahl.
Wie kann man wieder zu Ruhe und
Ausgeglichenheit zurückfinden? Das Verdrängen der Probleme führt hier meistens
nicht zum Ziel. Besser ist es, die Ursachen
der Überlastung aktiv zu bewältigen. Gut
geeignet sind dafür beispielweise spezielle Entspannungstechniken, die man unter
ärztlicher Aufsicht erlernen sollte.
Helfen können auch Arzneimittel. Die
sollten aber die geistigen und körperlichen Funktionen nicht noch zusätzlich
herabsetzen. Chemisch-synthetische
Schlafmittel sorgen zwar für ein rasches
Einschlafen. Oft wird der Schlaf aber nicht
als erholsam empfunden, denn diese
Medikamente nehmen keine Rücksicht
auf die natürlichen Schlafphasen. Zudem
besteht bei ihnen die Gefahr einer Gewöhnung.
Welche Heilpflanzen haben
sich bewährt?
Eine sinnvolle Behandlung
von psychovegetativen Störungen sollte sowohl die seelischen
Beschwerden wie Unruhe,
Anspannung, Herabgestimmtheit
und geistige Erschöpfung als auch
die körperlichen Symptome wie
nervöse Magen-Darm-Probleme,
Herzrasen oder Kopf- und Gliederschmerzen berücksichtigen. Beruhigung und das Auffrischen der
Energiereserven lassen sich am
besten durch eine Therapie in zwei
Phasen erreichen. Die Natur bietet
dazu bewährte Arzneipflanzen wie
Baldrian und Johanniskraut an.
Vegetative Dystonie, Schlafstörungen und Depression
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Der Echte Baldrian (Valeriana officinalis) entfaltet seine spannungslösende Wirkung bereits vom
ersten Tag der Behandlung an.
Nervosität, Unruhe und Einschlafstörungen bessern sich in der
Regel innerhalb einer Woche. Die
beruhigenden Eigenschaften des
Baldrians beeinflussen dabei nicht
nur die seelischen, sondern auch
die körperlichen Stresssymptome
positiv. Hervorzuheben ist dabei,
dass Baldrian zwar beruhigt, aber
nicht müde macht. Man kann also
ohne Bedenken Auto fahren oder
schwierige Arbeiten ausführen.
Wenn in der ersten Phase
Unruhe und Nervosität erfolgreich
abgebaut sind, sollte man daran
gehen, seine Energiereserven
wieder aufzufüllen. Keine andere
Heilpflanze ist dafür besser geeignet als das Johanniskraut.
Johanniskraut (Hypericum
perforatum) wirkt stimmungsaufhellend, bringt Lebensfreude und
Energie zurück, indem es jene
Botenstoffe in unserem Körper
wieder ins Gleichgewicht bringt,
die unsere Stimmungslage kontrollieren. Die in den goldgelben
Blüten enthaltenen Wirkstoffe
regen zudem die Lichtrezeptoren
in unserer Haut an. Das erhöht die
Aufnahme von Lichtenergie und
füllt so unser Energiereservoir
wieder auf.
der täglichen Praxis bei der Behandlung
des so genannten psychovegetativen
Syndroms bestens bewährt. Die Wirkung
kann durch den Zusatz von Auszügen aus
der Melisse (Melissa officinalis) noch erweitert werden. Die Melisse hat ebenfalls
beruhigende und entspannende Kräfte,
ihre ätherischen Öle wirken krampflösend
und schmerzstillend. Zusätzlich regen die
enthaltenen Bitterstoffe den Appetit an
und fördern die Verdauung, wodurch sich
ihre besondere Eignung zur Linderung
von psychovegetativen Beschwerden erklärt (z. B. nervöse Magenbeschwerden).
Mit Extrakten aus Baldrian, Johanniskraut und Melisse, ob in der Zweifachoder Dreifachkombination, ob als Kapseln
oder Tropfen, lässt sich somit ein breites
Spektrum psychischer und körperlicher
Stresssymptome erfolgreich lindern.
Natürlich sollte man hier Präparate mit
standardisiertem Wirkstoffgehalt und
hoher Qualität verwenden, die auch in wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit
belegen konnten. Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach empfehlenswerten Produkten.
Dort wird man Sie kompetent beraten.
Die Kombination von Extrakten
aus Baldrianwurzel und Johanniskraut hat sich in zahlreichen
wissenschaftlichen Studien und in
Vegetative Dystonie, Schlafstörungen und Depression
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Natur-medizin hilft!
Natur-medizin
hilft!
Depression
So manchen können andauernder
Stress und Überlastung, schlimme Erlebnisse oder ein Trauerfall aber auch in
einem ganz tiefen Stimmungsloch versinken lassen. Man fühlt sich niedergeschlagen, leer und nutzlos, hat an nichts mehr
Freude, die Welt erscheint einem grau,
die Zukunft trübe. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sind Depressionen
weltweit Volkskrankheit Nummer eins. In
Deutschland leiden schätzungsweise vier
Millionen Menschen unter depressiven
Störungen.
Die Krankheit wird heute viel ernster
genommen und man muss sie deshalb
auch nicht mehr verstecken oder verschweigen, wie das früher oft noch der
Fall war. Ein Grund für diesen Wandel ist
sicherlich, dass man heute weiß,
welche organischen Veränderungen zu einer Depression führen
können. Ist der Nervenbotenstoff
Serotonin nicht in ausreichender
Menge vorhanden, dann funktioniert die Weiterleitung von Informationen im Gehirn nicht mehr
optimal. Aber auch andere so
genannte Neurotransmitter spielen
eine Rolle. Seit diese Mechanismen bekannt sind, kann man
endlich auch medikamentös in das
depressive Geschehen eingreifen.
Ein Patentrezept, wie solch ein
Stimmungstief sich überwinden
lässt, gibt es allerdings nicht. Man
sollte versuchen, den gewohnten
Lebensrhythmus wiederzufinden,
sich wieder aktiver um seine Hobbies kümmern, Einladungen zu
irgendwelchen Aktivitäten annehmen und sich anderen Menschen
mit seinen Sorgen anvertrauen.
Regelmäßige körperliche Aktivitäten – am besten im Freien bei
Tageslicht – können die Symptome ebenfalls verbessern.
In der Medizin unterscheidet
man verschiedene Schweregrade von Depressionen. Für die
Behandlung leichter Verstimmungszustände und leichter bis
mittelschwerer Depressionen
reichen häufig Spezialextrakte aus
dem Johanniskraut vollkommen
Vegetative Dystonie, Schlafstörungen und Depression
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aus. Zusätzliche chemisch-synthetische Medikamente sind nicht
notwendig.
dern erst nach etwa zehn Tagen bis vier
Wochen. Man muss solche Präparate also
über einen längeren Zeitraum einnehmen.
Dem gestörten Gemüt wieder
auf die Sprünge helfen, ist eine
der hervorragendsten Eigenschaften des Johanniskrauts. Es wirkt
stimmungsaufhellend, Lebensfreude und Aktivität kehren zurück.
Umfangreiche wissenschaftliche
Studien belegen die Wirksamkeit von Johanniskrautextrakten.
Während chemisch-synthetische
Antidepressiva meist nur den
Stoffwechsel eines einzigen
Neurotransmitters beeinflussen,
vermag Johanniskraut das gestörte Gleichgewicht gleich mehrerer
dieser Nervenbotenstoffe zu
regulieren. Seine Wirkung ist also
breiter und milder.
Entscheidend für den Erfolg
ist allerdings, dass man Johanniskraut-Präparate verwendet, in
denen die wirksamen Substanzen
ausreichend hoch dosiert vorliegen und die nach einem standardisierten Verfahren hergestellt
werden, das eine gleichbleibend
hohe Qualität sicherstellt.
Ein wenig Geduld ist bei der
Therapie von Depressionen
allerdings immer nötig. Auch der
positive Effekt des Johanniskrauts
entfaltet sich nicht sofort, son-
Vegetative Dystonie, Schlafstörungen und Depression
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Natur-medizin hilft!
Natur-medizin
hilft!
Erkältungskrankheiten
Fall auf die Eindringlinge und versucht sie zu bekämpfen. Damit es
dabei aber die Oberhand behält,
muss das Immunsystem fit gehalten werden. Wenn das gut funktioniert, werden die Keime schon im
Ansatz vernichtet – und es kommt
im Idealfall gar nicht erst zum
Ausbruch einer Krankheit.
Wann ist unser Abwehrsystem schwach?
Statistisch gesehen erwischt es jeden
Bundesbürger vier Mal im Jahr mit Fieber,
Schnupfen und Husten. Gemeint ist der
grippale Infekt, nicht zu verwechseln
mit der echten Virusgrippe oder Influenza. Viren sind allerdings auch bei den
Erkältungskrankheiten die Täter – und
wir werden zu ihren Opfern, gleich ob
es draußen kalt oder warm ist. In kleinen
Tröpfchen verpackt fliegen die Viren
durch die Luft, bis wir sie einatmen.
Absender sind jene Menschen, die schon
erkältet sind und nun beim Niesen oder
Husten diese krankmachende Fracht um
sich herum verbreiten.
Da es aussichtslos erscheint, den
Erkältungsviren auf Dauer zu entkommen, bleibt nur ein Weg: Man muss sein
Immunsystem so stark machen, dass es
die ständig anflutenden Krankheitserreger
direkt wirksam bekämpfen kann. Unsere
körpereigene Abwehr reagiert in jedem
Eine Abwehrschwäche liegt
wahrscheinlich dann vor, wenn
Sie öfter als vier Mal im Jahr unter
Infekten leiden, wenn Erkältungen lange anhalten und neben
den Schnupfenviren auch noch
Bakterien sich in den Nebenhöhlen
ansiedeln. Die Gründe für eine Abwehrschwäche können vielfältig
sein. So werden die Schleimhäute
in der Nase bei nasskaltem Wetter
schlechter durchblutet. Zu warme
Raumluft kann die Schleimhäute
austrocknen. Beides macht sie
anfälliger für Erkältungsviren. Die
Inhaltsstoffe des Zigarettenrauchs
verkleben die Flimmerhärchen in
den Bronchien und schädigen die
Abwehrzellen. Regelmäßiger oder
starker Alkoholkonsum schwächt
das Immunsystem. Manche
Medikamente wie zum Beispiel
Schmerzmittel oder Antibiotika
können die Aktivität der Immunzellen ebenso unterdrücken wie
zu starkes Sonnenlicht bei einem
Urlaub im Süden oder in den
Bergen.
Erkältungskrankheiten
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Für ganz junge und ganz
alte Menschen gelten spezielle
Bedingungen. Das Immunsystem
von Kindern ist erst mit etwa 12
Jahren voll ausgebildet, weshalb
die Kleinen besonders empfindlich
reagieren. Die Abwehrkräfte von
Senioren wiederum sind nicht
mehr ganz so leistungsstark wie in
jüngeren Jahren – für Erkältungsviren sind sie daher ein leichteres
Opfer.
Wie können Sie Ihr Immunsystem stärken?
Die Leistungsfähigkeit unserer Immunabwehr können wir
durch verschiedene Maßnahmen
steigern. Wenn man sich zu jeder
Jahreszeit viel im Freien aufhält,
selbstverständlich immer den
Temperaturen angepasst gekleidet, wird das Immunsystem regelrecht trainiert. Regelmäßige Sauna-Aufenthalte, Wechselbäder und
kalte Duschen haben den gleichen
Effekt. Mit einer ausgewogenen,
vitaminreichen Ernährung mit viel
Obst und Gemüse unterstützen
Sie Ihre Abwehrkräfte zusätzlich.
Achten Sie auf ausreichenden und
erholsamen Schlaf, denn in der
Nacht tankt das Immunsystem
neue Energie. Und: Verzichten Sie
so gut es geht auf Alkohol, Nikotin
und andere Drogen.
gen den Turbo-Gang einlegen will, der
sollte die naturmedizinischen Kräfte des
Roten Sonnenhutes nutzen.
Die heilenden Eigenschaften des Roten
Sonnenhutes (Echinacea purpurea) waren
schon den nordamerikanischen Indianern gut bekannt. Sie behandelten damit
Entzündungen und heilten Wunden. Seit
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der
Rote Sonnenhut als Arzneipflanze auch in
Europa immer bekannter. Die Heilpflanze
war bald so beliebt, dass der Nachschub
aus Amerika immer knapper wurde. Dem
Apotheker Dr. Gerhard Madaus ist es
zu verdanken, dass Echinacea purpurea
schließlich auch in Deutschland kontrolliert für die Verwendung als Arzneimittel
angebaut wird. Madaus war es auch, der
die Eigenschaften des Roten Sonnenhutes intensiv wissenschaftlich erforschte
und 1938 erstmals den Presssaft aus der
in Deutschland angebauten Heilpflanze
unter dem Namen Echinacin® Liquidum
einführte. Heute gibt es Echinacin® in der
Apotheke nicht nur als alkoholfreien Saft,
sondern auch als Lutschpastillen und
Tabletten.
Wer seinem Immunsystem in
den Zeiten mit besonders hohem
Infektionsrisiko zusätzlich auf die
Sprünge helfen möchte, sozusa-
Erkältungskrankheiten
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Natur-medizin hilft!
Natur-medizin
hilft!
Die Wirkstoffe aus dem Presssaft des
Roten Sonnenhutes haben sich inzwischen durch jahrzehntelange Erfahrung
als sehr effizientes Arzneimittel erwiesen,
um die Zellen unseres Immunsystems
zu stärken und zu mobilisieren. Vorbeugend oder bei den ersten Anzeichen
einer Schnupfenattacke eingenommen,
kann häufig der Ausbruch einer Erkältung
verhindert oder doch zumindest die Erkältungsdauer verkürzt werden.
Was tun, wenn die Erkältung
schon im Anflug ist?
Im Hals kratzt es, man fühlt sich müde
und abgeschlagen, die Glieder tun weh.
Die Erkältungsviren scheinen den Kampf
gegen das Immunsystem also gewonnen zu haben. Auch dann ist man den
Krankheitserregern aber noch nicht hilflos
ausgeliefert.
Zunächst sollte man klären, ob es sich
tatsächlich um einen grippalen Infekt oder
eine echte Virusgrippe handelt. Die Unterscheidung kann eigentlich jeder treffen:
Eine Erkältung kommt eher allmählich,
mit nur leichtem Fieber, dem typischen
Halskratzen, häufigem Niesen und einer
verstopften oder laufenden Nase. Kopfund Gliederschmerzen sind vorhanden,
aber erträglich. Eine Influenza hingegen
entwickelt sich sehr schnell innerhalb
eines Tages. Das Fieber steigt rasch und
erreicht oft mehr als 40 Grad, begleitet
wird es von Schüttelfrost und Schweißausbrüchen. Der Husten ist trocken und
schmerzhaft, das Schlucken fällt schwer.
Schnupfensymptome sind eher selten,
dafür schmerzen Kopf, Muskeln und
Glieder deutlich stärker. Der Körper ist so
erschöpft, dass Bettruhe dringend ange-
sagt ist. Bei einer Influenza sollte
immer ein Arzt zu Rate gezogen
werden.
Unter einem grippalen Infekt
leidet unser Organismus zwar
auch massiv, denn unser Abwehrsystem versucht, die unzähligen
Eindringlinge auszuschalten – und
das zehrt an den Reserven. Um
die Herausforderung zu bestehen,
kommt es jetzt darauf an, die
Selbstheilungskräfte des Körpers
optimal zu unterstützen. Am besten geeignet sind dazu homöopathische Arzneimittel.
Das Wirkprinzip der Homöopathie lautet „Ähnliches heilt Ähnliches“ und beruht auf der Erkenntnis, dass natürliche Substanzen,
die bei einem gesunden Menschen bestimmte Beschwerden
auslösen, bei einem Kranken (der
unter genau solchen Beschwerden leidet) eine heilende Wirkung
haben, wenn sie ihm in einer
sehr geringen Dosis verabreicht
werden.
Bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten haben sich so
genannte Komplex-Homöopathika
bewährt. Darin sind verschiedene Wirkstoffe miteinander
kombiniert, die gegen mehrere
Krankheitssymptome helfen. Ein
gutes Beispiel ist das Meditonsin.
Meditonsin setzt genau dort an,
wo die Erkältungsviren zuerst angreifen – an den Schleimhäuten in
Mund und Rachen. Die wirksamen
Substanzen stammen aus dem
Eisenhut (Aconitum napellus) und
Erkältungskrankheiten
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der Tollkirsche (Atropa belladonna). Eisenhut entfaltet seine Wirkung speziell in der frühen Phase
der Erkältung, im weiteren Verlauf
wird dann die Tollkirsche aktiv.
Nimmt man solch ein Komplexmittel frühzeitig schon bei
den ersten Symptomen einer
heraufziehenden Erkältung ein,
hat man gute Chancen, dass sich
die lästigen Beschwerden nicht
weiter ausbreiten oder verschlimmern. Aber auch im Verlauf einer
Erkältung eingenommen, zeigen
Studien, dass die Beschwerden
deutlich gelindert und die Dauer
der Erkältung erheblich verkürzt
werden kann. Da Wechselwirkungen nicht bekannt sind, eignen
sich diese homöopathischen Erkältungsstopper auch hervorragend
für Kinder und Säuglinge ab dem
7. Monat.
Husten
·
Husten kommt in zwei Phasen
Am Beginn einer Erkältung steht zunächst der so genannte trockene Reizhusten. Normalerweise hat das Husten
die wichtige Funktion, Fremdkörper aus
den Atemwegen zu entfernen. Bei diesem
Reizhusten sind aber gar keine Fremdkörper vorhanden, sondern der Husten wird
durch andere Reize ausgelöst.
Im weiteren Verlauf der Erkältung
sammelt sich in den Luftwegen allerdings
mehr und mehr Schleim an, der abgehustet werden muss. Man spricht dann
von einem produktiven Husten. Geschieht
das nicht, besteht die Gefahr, dass sich
im Schleim Bakterien ansiedeln und sich
eine Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung entwickelt.
Das Abhusten ist also extrem wichtig
und sollte keinesfalls unterdrückt werden.
Je zäher aber der Schleim ist, umso
schwerer fällt das Husten. Vor allem für
Kinder ist das eine große Belastung. Man
sollte deshalb dringend Maßnahmen ergreifen, mit denen der Schleim dünnflüssiger gemacht werden kann.
Mit einer Erkältung kommt oft
auch der Husten. Mehr als zwei
Wochen sollte dieser akute Husten
allerdings nicht dauern. Halten die
Beschwerden, Atemnot oder Fieber länger an, so muss man davon
ausgehen, dass ein chronischer
Husten vorliegt. Dann ist ein Arztbesuch dringend angeraten, denn
unbehandelt kann auch aus einem
akuten Husten ein chronischer
werden, der schlimmstenfalls
sogar in einer Lungenentzündung
endet. Man sollte grundsätzlich
also jeden Husten ernst nehmen.
Erkältungskrankheiten
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Mundhygiene
·
Bei Husten: Efeu
Einmal im Jahr besucht vermutlich jeder Bundesbürger seinen
Zahnarzt. Wer Zähne und Zahnfleisch immer gut gepflegt hat,
kommt meist nur zur Kontrolle und
muss sich keine Sorgen machen.
Doch die Statistik zeigt: Tatsächlich haben gerade mal ein Prozent
der Deutschen völlig gesunde Zähne und ein intaktes Zahnfleisch.
Trotz vielfältiger Aufklärungsarbeit
glauben offenbar viele Menschen
noch immer, Zähne seien tote
Gebilde, um die man sich nicht
weiter kümmern muss. Täglich
werden unsere Zähne und unser
Zahnfleisch aber von zwei äußerst
hartnäckigen Angreifern bedroht:
Karies und Parodontose.
Auch hierfür bietet die Apotheke der
Natur wirksame Hilfe an. Im Efeu sind
Wirkstoffe enthalten, die festsitzenden
zähen Schleim in den Atemwegen verflüssigen können. Da so das Abhusten erleichtert wird, verringert sich die Reizung
der Hustenrezeptoren und die Atemwege
beruhigen sich, der Hustenreiz lässt nach.
Darüber hinaus entspannt der Efeu-Hustensirup auch die Muskulatur in den Bronchien, der quälende Hustenkrampf löst
sich. Efeu-Hustensirup kann also in allen
Phasen des Hustens wirkungsvoll helfen.
Er ist für Kinder ab einem Jahr sowie für
die Langzeitbehandlung bei chronischem
Husten gut geeignet.
Unterstützen kann man die Abheilung
des Hustens, in dem man möglichst viel
trinkt. Nasse Tücher im Schlafzimmer
befeuchten die Raumluft und können
bei trockenem Reizhusten nützlich sein.
Sinnvoll ist oft auch das Inhalieren von
Heilkräuterlösungen (z. B. Kamille oder
Salbei) oder ätherischen Ölen. Letztere
können auch vor dem Zubettgehen als
Salben auf der Brust verrieben werden.
Karies
Übrigens:
Spätestens bei einer
Erkältung sollte man das Rauchen
einstellen. Rauchen verlängert
nur die Krankheitsdauer und kann
aus einem normalen Husten eine
ausgewachsene Bronchitis werden
lassen.
Erkältungskrankheiten
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Unser Mund ist das Heim
zahlloser Mikroorganismen. Die
meisten davon sind ungefährlich
und sogar nützlich, man bezeichnet sie als natürliche Mundflora.
Eine gesunde Mundflora hat
eine wichtige Schutzfunktion.
Manche Bakterien jedoch setzen
chemische Prozesse in Gang, die
Zähne und Zahnfleisch schädigen
können. Kariesbakterien lieben
es zum Beispiel, wenn sich auf
den Zähnen ein Belag (Plaque)
aus Speiseresten und Speichel
bildet. Sie können sich darin ideal
vermehren. Vor allem Zucker ist
ihre Leibspeise. Als Abfallprodukt
ihrer Zuckerverdauung entstehen
Säuren, die sich langsam in den
Schutzmantel der Zähne, den Schmelz,
fressen. Ist erst einmal ein Loch da,
bohren sich die Kariesbakterien immer
tiefer in den Zahn. Erreichen sie den Nerv,
beginnt der Zahn zu schmerzen, reagiert
empfindlich auf Wärme und Kälte. Wird
jetzt nichts unternommen, kann der
Zahn vereitern und die Bakterien breiten
sich möglicherweise über den ganzen
Körper aus, wo sie – wie man heute
weiß – krankhafte Veränderungen an den
inneren Organen wie beispielsweise dem
Herzen hervorrufen können.
Parodontose
Neben den Kariesbakterien bietet der
Zahnbelag auch noch anderen Keimen
ein willkommenes Zuhause. Entfernt man
die Plaque nicht regelmäßig, wird sie an
manchen Stellen immer dicker und härter; es bildet sich Zahnstein, gegen den
dann auch die Zahnbürste machtlos ist.
Mundhygiene
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Natur-medizin hilft!
Natur-medizin
hilft!
Zwischen Zahn und Zahnfleisch entstehen Taschen, die sich mit Bakterien füllen.
Das Zahnfleisch entzündet sich, zieht
sich zurück, die Zähne werden scheinbar
immer länger, bis sie irgendwann keinen
Halt mehr finden und ausfallen. Begleitet
wird dieser Vorgang häufig noch von
unangenehmem Mundgeruch.
durch die enthaltenen Kräuterextrakte auch das Bakterienwachstum stoppen, Entzündungen
hemmen, den Heilungsprozess
fördern und so die Ausbreitung
von Zahn- und Munderkrankungen
unterbinden. Spezielle Putzkörper
in den Zahncremes entfernen
den Zahnbelag, ohne den Zahnschmelz abzuschleifen.
Heilkräuter für Zähne und Mund
In den Griff bekommen kann man Karies, Parodontose und Mundgeruch heutzutage durch moderne medizinische Zahncremes und Mundspülungen. Sie reinigen
und pflegen nicht nur, sondern können
Schnarchen
Noch ein Tipp zum Schluss: Hätten
Sie gedacht, dass auch gegen das lästige
Schnarchen ein Kraut gewachsen ist?
Nun gut, genau genommen handelt es
sich um ätherische pflanzliche Öle und
natürliche Fettstoffe, welche die lautstarken Schlafgeräusche unterdrücken sollen.
Aber wir wollten Ihnen diese Information
nicht vorenthalten.
Während des Schlafens entspannt
sich das weiche Gewebe im mittleren
und unteren Rachenraum. Strömt die Luft
beim Einatmen an diesem Gewebe vorbei, beginnt es zu vibrieren; das typische
rasselnde Schnarchgeräusch entsteht.
Warum einer mehr und lauter schnarcht
als ein anderer, hängt also im Wesentlichen vom Zustand dieses Weichteilgewebes ab. Übergewicht, Rauchen, Alkohol
und manche Medikamente haben hier
Gut bewährt haben sich dabei
medizinische Zahncremes mit
wertvollen Wirkstoffen aus Fenchel, Kamille, Nelke, Pfefferminze,
Salbei und Thymian. Regelmäßig
morgens und abends angewendet
(noch besser nach jeder Mahlzeit)
werden Zähne und Zahnfleisch
nachhaltig geschützt. Der Zusatz
von Fluorid kann die Widerstandskraft des Zahnschmelzes noch
zusätzlich stärken.
Auch den Schutz der natürlichen Mundflora sollte man nicht
vernachlässigen. Wenn wir essen
und trinken, nehmen wir ständig
krankmachende Keime, Pilzsporen und Umweltgifte über Mund
und Rachen auf. Tabakrauch und
Alkohol reizen die Schleimhäute.
Für eine gesunde und immer abwehrbereite Mundflora sorgt die
regelmäßige Verwendung medizinischer
Mundspülungen. Auch hier kommen
wieder pflanzliche Extrakte beispielsweise
aus Anis, Eukalyptus, Fenchel, Kamille,
Nelke und Pfefferminze zum Einsatz. Menthol und Thymol wirken zusätzlich desinfizierend. Solche Mund- und Rachentherapeutika schützen gleichzeitig gegen
Bakterien, Entzündungen und Mundgeruch. Qualitativ hochwertige medizinische
Zahncremes und Mundspülungen findet
man vornehmlich in Apotheken. Dort
kann man sich dazu auch ausführlich
beraten lassen und erhält noch Tipps,
welches „Handwerkszeug“, sprich Zahnbürste, Zahnseide etc. für die Zahnpflege
empfehlenswert ist.
einen ungünstigen Einfluss und
verschlimmern das Schnarchen.
Dem Schnarchen ein Ende setzen soll nun eine Kombination von
natürlichen und ätherischen Ölen
(z. B. aus der Pfefferminze) und
Vitaminen, die man jeden Abend
vor dem Schlafengehen in den
Rachen sprüht. Sind die Wirkstoffe
in Liposomen verpackt, so hält
die Wirkung länger an (bis zu acht
Stunden). Diese Wirkstoffkombination macht das Weichteilgewebe straffer und gleitfähiger. Die
Geräuschentwicklung wird so unterdrückt. In einer Untersuchung
zeigten sich mehr als 60 Prozent
der Schnarcher, beziehungsweise
vor allem auch deren leidgeprüfte
Partner, mit dem Ergebnis der
Behandlung sehr zufrieden. Ein
Versuch kann sich also lohnen.
Echte Kamille
Gemeine
Nelkenwurz
Fenchel
Mundhygiene
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Mundhygiene
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Natur-medizin hilft!
Natur-medizin
hilft!
Reizblase und unkomplizierte Harnwegsinfekte
Harnwegsinfektionen zählen zu den
häufigsten Infektionskrankheiten. Jede
zweite Frau ist davon im Laufe ihres
Lebens wenigstens einmal betroffen, jede
vierte hat häufiger damit zu kämpfen. In
komplizierten Fällen wird der Arzt eine
Antibiotika-Therapie beginnen.
Tatsächlich sind Bakterien aber nur an
ca. 50 Prozent der Harnwegsbeschwerden maßgeblich beteiligt. In den anderen
Fällen spricht man dann von abakteriellen Beschwerden oder einfacher von
einer Reizblase. Antibiotika würden hier
wenig helfen. Die typischen Symptome
wie häufiger Harndrang, Schmerzen und
Brennen beim Wasserlassen oder ziehende, krampfartige Schmerzen im Unterleib
belasten die Betroffene aber erheblich
und sollten daher gelindert werden.
Wie es zu einer Reizblase kommt, kann
ganz unterschiedliche Ursachen haben.
Der Entzündlichen Reizblase geht oft
eine Unterkühlung voraus. Die Beschwerden (z. B. Brennen beim Wasserlassen)
werden wie eine Entzündung wahrgenommen.
Wenn der Körper in den Wechseljahren weniger Östrogen produziert, können
sich auch die Schleimhäute in der Blase
und den Harnwegen verändern. Das wird
dann als trockene Reizung empfunden.
Man bezeichnet dies als Hormonelle
Reizblase.
Zu einer Nervösen Reizblase kann es
bei Frauen kommen, die beruflich oder
privat stark beansprucht sind und unter
Stress leiden.
Die Unterscheidung, um welche Form der Reizblase es sich
handelt, sollte ein Arzt treffen.
Er muss auch kontrollieren, ob
eine bakterielle Infektion vorliegt.
Handelt es sich um eine Entzündliche Reizblase lässt diese sich sehr
gut mit pflanzlichen Arzneimitteln
behandeln.
So fand man in einer groß
angelegten Untersuchung mit 780
Frauen heraus, dass ein Extrakt
aus der Echten Goldrute (Solidago
virgaurea) die Reizblasen-Beschwerden wirkungsvoll bessern
konnte. Die Inhaltsstoffe der Echten Goldrute wirken krampflösend
und entzündungshemmend. Auf
diese Weise wird die Blasenmuskulatur entkrampft, der häufige
Harndrang gelindert, und Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen bessern sich. Mehr als 90
Prozent der mit Solidago-Tabletten
behandelten Frauen beurteilten
das Ergebnis der Therapie mit
„sehr gut“ oder „gut“. Auch die
behandelnden Ärzte zeigten sich
sehr zufrieden.
und trainieren Sie so regelmäßig
Ihre Blase.
· Sorgen Sie durch entsprechende Kleidung dafür, dass Sie sich
nicht verkühlen.
· Gewöhnen Sie sich an, nach
dem Geschlechtsverkehr immer
auf die Toilette zu gehen. Eventuell
eingedrungene Keime können so
durch das Wasserlassen schnell
wieder ausgespült werden.
· Ganz wichtig: Trinken Sie viel,
mindestens zwei Liter täglich. Alkohol, Kaffee und stark gezuckerte
Getränke sollten es aber nicht
sein, denn sie reizen die Blase nur. Sollten
jedoch schon die ersten verdächtigen
Symptome auftauchen, hilft am besten
ein Arznei-Tee auf Pflanzenbasis.
Für die Durchspülung der Harnwege
eignet sich besonders ein Harntee mit
hoch konzentrierten Wirkstoffen aus Echter Goldrute, Birkenblättern und Orthosiphon (auch Katzenbart genannt). Diese
drei Heilpflanzen ergänzen sich hervorragend in ihren Eigenschaften. Am wichtigsten ist der harntreibende Effekt, durch
den Nieren, Blase und Harnwege optimal
durchspült werden. Goldrutenkraut
und Orthosiphon lösen zudem Krämpfe
und lindern Schmerzen. Entzündungen
vermag das Goldrutenkraut ebenfalls
zurückzudrängen. Durch die Anwendung
als Tee ist dann auch gleich dafür gesorgt,
dass ausreichend viel Flüssigkeit aufgenommen wird.
Blasenbeschwerden
vermeiden
· Damit Bakterien möglichst gar
nicht erst in die Blase gelangen
können, sollte frau versuchen, die
folgenden Tipps zu beherzigen.
· Wenn Sie Harndrang verspüren, halten Sie ihn nicht zurück.
Suchen Sie rasch eine Toilette auf
Reizblase und unkomplizierte Harnwegsinfektionen
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Reizblase und unkomplizierte Harnwegsinfektionen
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Natur-medizin hilft!
Natur-medizin
hilft!
Venenleiden – eine Volkskrankheit
Das Leben in einer modernen Industriegesellschaft bringt es leider oft
mit sich, dass wir stundenlang sitzen
oder stehen müssen. Gerade unsere
Beine werden dabei am stärksten und
zudem einseitig belastet. Kommt zum
Bewegungsmangel noch Übergewicht
hinzu, verschärft sich das Problem. Kein
Wunder, dass Millionen Bundesbürger
zeitweise oder dauernd über schwere
und müde Beine klagen. Jede fünfte Frau
und jeder sechste Mann zwischen 18 und
79 Jahren sind davon betroffen, wie eine
vom Bundesministerium für Gesundheit
veröffentlichte Studie zeigte.
Viele Menschen wissen dabei gar
nicht, dass sie an einer meist angeborenen Bindegewebsschwäche leiden, aus
der sich unschöne Krampfadern und
schwere Folgekrankheiten entwickeln
können. Nicht nur das Wohlbefinden,
auch die Gesundheit kann also Schaden
nehmen, wenn man nicht rechtzeitig
etwas unternimmt.
Verspürt man also häufiger ein Kribbeln und Jucken in den Beinen, fühlen sie
sich müde und schwer an oder sind sie
gar geschwollen und schmerzen, können
das bereits wichtige Hinweise auf eine
Venenerkrankung sein. Unübersehbar
wird das Problem spätestens, wenn z. B.
bläuliche Flecken im Knöchelbereich oder
Krampfadern sichtbar werden.
Wie es zu solchen Symptomen kommt,
kann man besser verstehen, wenn wir
uns anschauen, welche Aufgaben unsere Venen haben. Das
Blut wird vom Herzen über die
Arterien in den gesamten Körper
gepumpt. Doch irgendwie muss
es dann auch wieder zum Herzen zurückkehren. Dafür sind die
Venen zuständig. Dabei leisten
diese Schwerstarbeit, denn das
Blut muss ohne aktive Pumpunterstützung und gegen die Schwerkraft nach oben zurück zum Herz
transportiert werden. Damit das
Blut nicht ständig wieder nach
unten zurückströmen kann, gibt
es in den Venen eine geniale
Einrichtung: die Venenklappen.
Wenn diese „Schwingtüren“ sich
schließen, verhindern sie den
Rückfluss; sind sie offen, kann das
Blut in Richtung Herz fließen.
Bei ihrer Arbeit unterstützt
werden die Venenklappen durch
die Beinmuskeln, vor allem in
den Waden. Damit wird auch klar,
warum Bewegung den Venen gut
tut. Ein gut trainierter und aktiver
Muskel kann die Venen besser
unterstützen als ein schwacher.
Ist das Bindegewebe zu schwach,
können sich die Blutgefäße erweitern, die Venenklappen funktionieren dann nicht mehr optimal, weil
immer ein Spalt offen bleibt. Die
Folgen: Das Blut fließt langsamer,
versackt in den Beinen. Dort steigt
der Druck an und Flüssigkeit kann
in das umliegende Gewebe austreten. Es bilden sich Krampfadern
und Wasseransammlungen, so
genannte Ödeme. Dies führt auch
zu Schmerzen in den Beinen
Was ist zu tun?
Vorbeugen ist natürlich wie
so oft besser als heilen. Durch
mehr Bewegung wird die MuskelVenen-Pumpe aktiviert und die
Muskulatur unterstützt. Bewegung
hilft selbstredend auch eventuell
vorhandenes Übergewicht zu verringern. Leistungssport muss es ja
nicht gleich sein. Empfehlenswert
sind Radfahren, Schwimmen, Tanzen und Spazierengehen. Auch die
Beine ab und zu mal hochlegen,
entlastet die strapazierten Venen.
Die Schuhe sollten bequem,
auf keinen Fall zu eng gewählt
werden. Hohe Absätze sollte man
möglichst vermeiden, ebenso
zu heißes Baden oder Duschen,
weil dadurch die Venen erweitert
werden und die Venenklappen
es schwerer haben, korrekt zu
schließen.
Blättern des Roten Weinlaubs befindet
sich das als Flawen® bezeichnete Wirkstoffgemisch venenaktiver Flavonoide.
Das sind venenaktive Substanzen, die im
Innern der Vene ihre Wirkung entfalten,
dort also, wo Schmerzen und Schwellungen entstehen. Flawen® hemmt die Entzündung, schützt die Gefäßwände, dichtet
die Venen ab, fördert die Durchblutung,
nimmt die Schwellung und lindert den
Schmerz. Flawen® beugt Schädigungen
der Venen nicht nur vor, es kann sogar
helfen, schon geschädigte Venen wieder
zu regenerieren.
Dass der Extrakt aus Rotem Weinlaub
hilft, wusste man schon länger. Wie er
aber genau wirkt, fand man erst in den
letzten Jahren heraus. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass die
Flavonoide des Roten Weinlaubextrakts
die Wände der kleinsten Venen (Venulen)
Wie kann die Naturmedizin
hier helfen?
Wer noch mehr für seine Venengesundheit tun und Problemen vorbeugen möchte, für den
hält die Natur Hilfe parat. Bei der
Entdeckung der entscheidenden
Wirkstoffe hat auch der Zufall
geholfen. Denn es ist aufgefallen,
dass Winzer, obwohl sie ihren
Beruf meist stehend ausüben, nur
sehr selten unter Venenproblemen
leiden. Untersuchungen haben
gezeigt, dass dafür die Aufnahme
der Wirkstoffe des Roten Weinlaubs verantwortlich sind. In den
Foto: Antistax® (Boehringer Ingelheim)
Venenleiden – eine Volkskrankheit
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Venenleiden – eine Volkskrankheit
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21
Literaturtipp
vor dem Angriff zellschädigender Stoffe
schützen. Die Gefäßwände werden so
stabilisiert und quasi versiegelt, Flüssigkeit und Entzündungsfaktoren können
nicht mehr austreten. Unter dem Einfluss
des Roten Weinlaubextraktes erholen sich
sogar vorgeschädigte Gefäßwandzellen
rasch wieder. Optisch sichtbar wird dieser
Effekt, wenn man den Umfang der Waden
misst. Er verringert sich bei einer Behandlung mit Rotem Weinlaub deutlich, weil
die Schwellungen zurückgehen. Subjektiv
empfinden die Patienten auch den Rückgang subjektiver Beschwerden wie z. B.
Schmerzen.
In den Leitlinien des Berufsverbandes
der Allgemeinärzte Deutschlands (BDA),
der heute unter dem Namen des Hausärzteverbandes firmiert, wird der Rote
Weinlaubextrakt Flawen® deshalb als effektive und nebenwirkungsarme Therapie
zur Behandlung von chronisch-venöser
Insuffizienz (CVI) empfohlen.
Schirmherrin Dr. med. Franziska
Rubin setzt sich nicht nur während
der Kampagne „Naturmedizin
hilft“ für Medizinprodukte aus der
Natur ein. In ihrem Buch gibt sie
viele Tipps, wie die Heilkraft der
Pflanzen sinnvoll genutzt werden
kann.
Zu den Autorinnen
Foto: Antistax® (Boehringer Ingelheim)
Anwenden kann man diesen
Extrakt entweder als Kapseln, als
Tropfen oder als Creme beziehungsweise als kosmetisches Gel.
Wie überall sollte man auch hier
auf Qualität achten, das heißt auf
gleichbleibend hohen Wirkstoffgehalt und einen kontrollierten
Anbau der Pflanzen sowie die
Herstellung des Extraktes nach
modernsten Erkenntnissen.
Sprechen Sie hier am besten mit
Ihrem Apotheker, er wird Ihnen
die geeigneten und wirksamsten
Präparate empfehlen.
Grundsätzlich sinnvoll ist es,
zusätzlich zu den Venenmitteln
auch medizinische Kompressionsoder Stützstrümpfe zu verwenden.
Auch dazu berät Sie Ihr Apotheker
sicher gerne.
Venenleiden – eine Volkskrankheit
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Dr. med. Franziska Rubin
moderiert seit 1998 im MDR-Fernsehen jeden Donnerstag HAUPTSACHE GESUND. Außerdem
schreibt die Ärztin regelmäßig Kolumnen und beantwortet Leseranfragen in zahlreichen Printmedien.
Karin Schutt studierte Kommunikationswissenschaften, Psychologie und
Pädagogik und erhielt eine Zusatzausbildung in Atemtherapie und Massage.
Sie hat zahlreiche Bücher vor allem zu
Gesundheitsthemen veröffentlicht.
Dr. med. Franziska Rubin, Karin Schutt
HAUPTSACHE GESUND
Volkskrankheiten – wie Medizin und
Natur helfen und heilen
Rowohlt Taschenbuch Verlag und
VERLAG im KILIAN
256 Seiten; 1 14,90; ISBN 3 499 61930 X
Der 256 Seiten starke Ratgeber erscheint
in Kooperation von VERLAG im KILIAN
und Rowohlt Taschenbuch Verlag.
Erhältlich ist der Ratgeber im Buchhandel
und in vielen Apotheken.
Rezensionsexemplare über
[email protected]
Literaturtipp
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Notizen
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