Bertelsmann Stiftung
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Bertelsmann Stiftung - Bereich Öffentliche Bibliotheken - „Entwicklungsstand und Einsatz von E-Books in öffentlichen Bibliotheken“ von Klaus Meyer 1 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Ausgangslage .......................................................................................................... 4 2. Definition des Begriffes „E-Book“ ....................................................................... 5 3. E-Book-Produkte ................................................................................................... 6 3.1 Hardware .............................................................................................................. 6 3.1.1 E-Book-Lesegeräte ...................................................................................... 6 3.1.2 PDA-Geräte (Personal Digital Assistant) .................................................... 8 3.1.3 Aktuelle Entwicklungen ............................................................................. 11 3.2 Reader-Software................................................................................................. 11 3.2.1 Reader-Software für PCs und Laptops ....................................................... 11 3.2.2 Reader-Software für PDAs ......................................................................... 12 4. Formate................................................................................................................. 13 5. Anbieter von E-Book-Content ............................................................................ 14 5.1 Anbieter in der BRD ......................................................................................... 14 5.2 Anbieter in den USA ........................................................................................ 15 5.3 Anbieter in Frankreich ....................................................................................... 16 5.4 Anbieter im arabisch-sprachigen Raum............................................................. 16 6. Öffentliche Bibliotheken mit E-Books .............................................................. 17 6.1 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books in der BRD ........................................... 17 6.2 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books in weiteren Ländern ............................ 17 6.3 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books in den USA ......................................... 17 7. Ausleihmodalitäten (Beispiele) ........................................................................... 19 7.1 Algonquin Area Public Library.......................................................................... 19 7.2 Patchogue Medford Public Library.................................................................... 20 7.3 Fayette County Public Library........................................................................... 20 8. E-Book-Projekte................................................................................................... 20 8.1 Projekte in der BRD ........................................................................................... 20 8.2 E-Book-Projekte in den USA............................................................................. 21 9. Fazit: Chancen für öffentliche Bibliotheken (Andreas Mittrowann) ............. 22 2 10. Links...................................................................................................................... 26 10.1 E-Book-Lesegeräte ......................................................................................... 26 10.2 PDA-Geräte .................................................................................................... 26 10.3 Reader-Software für PCs und Laptops........................................................... 27 10.4 Reader-Software für PDAs............................................................................. 27 10.5 E-Book-Content.............................................................................................. 27 10.5.1 BRD ............................................................................................................ 27 10.5.2 USA ........................................................................................................... 28 10.6 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books........................................................... 28 10.6.1 Australien.................................................................................................... 28 10.6.2 Kanada ........................................................................................................ 28 10.6.3 Dänemark.................................................................................................... 29 10.6.4 Norwegen.................................................................................................... 29 10.6.5 USA ............................................................................................................ 29 10.7 Allgemeine Links zum E-Book...................................................................... 30 3 1. Ausgangslage Immerhin schon seit mehr als 50 Jahren versuchen Wissenschaftler, Bücher in elektronischer Form zu speichern und auf einem tragbaren Bildschirm lesbar zu machen. „Memex“ wird allgemein als erster Versuch dieser Art angesehen, der zwar schon 1945 von sich reden machte, aber nie über das Entwurfsstadium hinauskam und somit nur den Beginn einer langen Reihe gescheiterter Versuche darstellt. Die zuletzt erfolglosen waren die von Sony und Panasonic, die noch vor einigen Jahren gemeinsam versucht hatten, CD-ROM-Bücher mit Lesegeräten auf den Markt zu bringen. Erfolgreicher scheinen dagegen einige vor allem amerikanische Firmen zu sein, die in den letzten fünf Jahren neue Techniken für Speicher und Bildschirme entwickelt haben und nun mit buchähnlichen Prototypen ihre Marktchancen bei Verlegern, Buchhändlern und Endverbrauchern testen. Diese Testergebnisse scheinen so vielversprechend zu sein, dass diese Firmen jetzt mit Macht auf den Markt drängen. Umso wichtiger ist es, dass die Bibliotheken die bevorstehenden strukturellen Wandlungen erkennen und den Dialog um den Einsatz und die Bereitstellung neuer Technologien aufnehmen. Fast unbemerkt erfolgten erste Präsentationen elektronischer Bücher z. B. auf der Buchmesse 1998 in Frankfurt/M., weiter auf der Learntec ‘99 in Karlsruhe und im selben Jahr auf der CeBIT in Hannover. Seit dieser Zeit hat sich der Markt für elektronische Bücher und die verschiedenen Produktvarianten enorm weiterentwickelt. Wurden die Geräte der ersten Generation noch als zu schwer, zu teuer und als technisch nicht ausgereift angesehen, kommen die neuen Modelle nun deutlich besser an: Ein guter Farbbildschirm, geringeres Gewicht und ein integriertes Modem sollen der zweiten Generation zum Durchbruch beim Leser verhelfen. Die Absatzerwartungen der Hersteller elektronischer Bücher lassen auf eine große Bedarfslücke schließen. So hofft der amerikanische Weltmarktführer GEMSTAR in den kommenden Jahren auf einen Absatz von mehreren 10 Mio. Geräten.1 Nach der Ansicht von Roy Tennant, Manager der Californian Digital Library, hat diese Hoffnung durchaus ihre Berechtigung. Nicht nur für Studenten, die statt eines halben Dutzends Bücher nur noch ein kleines Gerät bei sich tragen müssen, bedeuten elektronische Bücher einen Gewinn. Auch Software-Programmierer, Web Manager, System-Administratoren und Angehörige anderer technischer Berufe müssen sich im Zuge ihrer Arbeit ständig auf Handbücher und Dokumentationen beziehen. Eine weitere mögliche Nutzergruppe sind die Leser von Büchern, die in Serien oder in besonderen Genres erscheinen. Die Bibliotheken können sämtliche Bücher eines Autors auf ein Lesegerät laden und dem Leser problemlos zur Verfügung stellen.2 Mittlerweile tauchen immer mehr kontinuierlich optimierte E-Book-Varianten mit ständigen Verbesserungen auf, immer mehr Verlage und Buchhändler sowie Zeitungen bieten dafür vollständige Online-Texte an, und auch die Entwicklung von elektronischer Tinte und elektronischem Papier scheint rasante Fortschritte zu machen. Da diese Entwicklungen möglicherweise einen erheblichen Einfluss auf die öffentlichen Bibliotheken haben, ist es jetzt an der Zeit, dass sich auch deutsche Bibliothekare mit den möglichen Auswirkungen elektronischer Bücher auf Bestand, Ausstattung und Dienstleistungen von Bibliotheken befassen. 1 2 FAZ, E-Books der neuen Generation sind farbig und leicht, aber nicht billig, Nr. 10 / 2000. Digital Libraries, The Emerging Role of E-Books, Library Journal, Nr. 8 / 2000. 4 2. Definition des Begriffes „E-Book“ Im allgemeinen Sprachgebrauch wird mit dem Begriff „E-Book“ die Hardware bezeichnet, mit deren Hilfe das Lesen elektronischer Bücher ermöglicht wird, aber auch die elektronischen Texte, die in digitaler Form auf die Lesegeräte geladen werden können. Zur Klärung und einheitlichen Verwendung des Begriffes bezeichnet E-Book im Folgenden sowohl die Lesegeräte zum Lesen elektronischer Texte als auch Bücher, die in elektronischer Form vorliegen. Elektronische Bücher - im Englischen E-Books genannt - wollen, wie der Name schon sagt, das herkömmliche, gedruckte Medium durch ein neues, aber vielseitiges ersetzen. Dabei lehnen sie sich in ihrer äußeren Form und auch im Gewicht durchaus an ihre Vorbilder an, wobei der Text auf einer Art Bildschirm erscheint. Darüber hinaus können E-Books, anders als ihre herkömmlichen Geschwister, nicht nur den Text eines einzigen Buches aufnehmen, sondern den von vielen, und zwar nicht ein für allemal fest, sondern variabel, so dass sie gelöscht und durch andere ersetzt werden können. Sie sind wie jedes andere Buch transportabel, können also an jedem beliebigen Ort und sogar bei Nacht gelesen werden, schnurlos mittels Batterien wie auch batteriesparend mit Netzteil. Auf den Bildschirm holen kann man sich eine Buchseite oder auch die Doppelseite eines aufgeschlagenen Buches. Es gibt Systeme, die wie ein Buch aufgeklappt werden können und mit zwei Bildschirmen arbeiten, so dass jeweils die linke wie die rechte Seite eines Buches abgebildet wird. Je nach System kann man bei einigen Geräten die kompletten Seiten umblättern. Bei anderen ist es möglich, wie am PC zeilenweise weiterzublättern. Mit Touch-Screens ausgestattete Systeme erlauben das eigenhändige Einfügen von Notizen oder Randbemerkungen. Für Menschen mit Sehschwächen oder Sehbehinderungen ist die Veränderbarkeit der Art und Größe der Buchstaben sehr hilfreich. Zwei Jahre nach der Markteinführung in den USA präsentierte NuvoMedia mit seinem Partner Bertelsmann Online (siehe GEMSTAR ebook, Pressemitteilungen)3 , einem der Marktführer, am 6. Juni 2000 die erste E-Book-Plattform in Deutschland. Einige Verleger hat dieses System scheinbar schon als Distributionsplattform überzeugt, so dass bereits 50 von ihnen einen Vertrag mit NuvoMedia geschlossen haben, um auch digital publizieren zu können. Rund 500 deutschsprachige Editionen sind bereits für das Rocket E-Book von NuvoMedia erhältlich.4 Bislang gibt es in Deutschland nur wenig mehr als 1000 Rocket E-Book-Lesegeräte.5 NuvoMedia lieferte hierzulande nicht genügend Lesegeräte, um den Bedarf zu decken. Mit Gemstar und Thomson Multimedia könnte das E-Book-Geschäft jedoch einen erheblichen Aufschwung erhalten.6 In Deutschland kann man bisher nur das Rocket E-Book bei BOL kaufen. In den USA gibt es ein weitaus größeres Angebot an Geräten, mit denen das Lesen von E-Books und elektronischen Texten möglich ist. Weltweit sind derzeit maximal ca. 50 000 EBook-Lesegeräte auf dem Markt verkauft worden. Zu unterscheiden sind drei Systeme: - 3 4 5 6 E-Book-Lesegeräte, PDA-Geräte (Personal Digital Assistant), Software, die das Lesen elektronischer Texte auf einem PC oder Notebook ermöglicht. http://www.rocket-ebook.de/ueber_gemstar/deutschintro.html Forschungsdienst Lesen und Medien, Stiftung Lesen, Nr. 42, 10 / 2000 Buchmesse: die zweite E-Book-Generation, c‘t, 19.10.2000 Buchmesse: E-Books und elektronisches Publizieren, c't, Dr. Jürgen Rink, Nr. 23 / 2000 5 3. E-Book-Produkte 3.1 3.1.1 Hardware E-Book-Lesegeräte 7 Dominierend auf dem amerikanischen Markt waren bisher das Rocket eBook von NuvoMedia und das Softbook der Firma Softbook Press. Beide Firmen wurden von Gemstar8 aufgekauft, die in Kooperation mit dem Konzern Thomson Multimedia Hersteller der neuen E-BookLesegeräte sind. Das Softbook wird im Bereich Business-to-Business positioniert, während das Rocket eBook auf den Konsumentenmarkt abzielt. Gemstar verfügt über Partnerschaften mit über 100 Verlagen in den USA und Europa. Hinzu kommen Vertriebsvereinbarungen mit Online-Buchhändlern wie Barnes und Noble und Powells sowie BOL für den europäischen Markt. Die folgenden Lesegeräte sind momentan am Markt erhältlich: NuvoMedias Rocket eBook (http://www.nuvomedia.com/support/rocketsupport.asp) Das Rocket eBook kostet $ 200 und ermöglicht die Speicherung von 4 000 Seiten Text und Grafik, was ca. acht bis zehn Büchern entspricht. Die Produktvariante Rocket ebook Pro verfügt über eine Speicherkapazität von 16 000 Seiten und kostet ca. $ 270. Die Bildschirmgröße beträgt 3,5“ x 5,5“. Die Übertragung der elektronischen Texte erfolgt via Internet und PC. Die Texte sind im HTML-Format gespeichert (PDF-Dateien sind nicht lesbar). Das Gerät erzeugt die Texte, wie sie im Buchoriginal erscheinen. REB1100 (http://www.nuvomedia.com/ebookrdrs/reb1100.asp) Bei diesem Gerät handelt es sich um die neue Generation des Rocket eBook. Erhältlich ist es seit November 2000 und kostet ca. $ 300. Das Gerät sieht dem in Deutschland erhältlichen Rocket eBook sehr ähnlich, ist aber leichter und etwas dünner. Der Bildschirm hat (diagonal) einen 5.5“ LCD Touch-Screen mit Graustufendisplay. Die Speicherkapazität beträgt 8 MB, was 8 000 Textseiten oder 20 Büchern entspricht. Zusätzlich ist eine 64 MB-Karte (Smart Media Card) für die Erweiterung des Hauptspeichers auf insgesamt 72 MB erhältlich. Das Gerät enthält ein internes Modem für Downloads über eine Telefonleitung, damit man EBooks auch ohne Anschluss am PC laden kann. Downloads sind via Computer mit einem USB-Port oder Infrarot-Link möglich. Die untere Abbildung zeigt das Modell REB 1100. 7 8 Links unter 10.1 http://www.ebook-gemstar.com/index.asp 6 Softbook (http://www.softbook.com/) Bei diesem Lesegerät handelt es sich um eine 8 MB-Version mit einer Speicherkapazität von 5 000 Seiten, die $ 600 kostet. Die 16 MB-Version mit einer Speicherkapazität von 8 000 Seiten kostet $ 700. Die Nutzungsdauer der Batterie beträgt 5 Stunden. Das Gerät ist mit einem Schwarz-Weiß-Bildschirm ausgestattet, dessen Größe 6” x 8” beträgt. Die Lieferung der elektronischen Texte erfolgt via Telefonleitung und integriertes Modem. Die Lesbarkeit der Texte erfordert das HTML-Format (kein PDF-Format). Das Lesegerät erzeugt die Texte wie im Original. REB1200 (http://www.nuvomedia.com/ebookrdrs/reb1200.asp) Die neue Generation des Softbook, das REB 1200, hat einen Preis von $ 700. Das Gerät ist seit November 2000 auf dem Markt erhältlich. Der Bildschirm hat in der Diagonale eine Größe von 8.5“ und ist mit einem Farb-Touch-Screen ausgelegt. Der serienmäßige Speicher hat eine Kapazität von 8 MB. Dieses entspricht einem Umfang von ca. 5 000 Seiten farbigem Inhalt und Text. Mit Hilfe einer Flash-Memory-Card kann eine Erweiterung des Speichers vorgenommen werden. Ein integriertes 56 K Modem für analoge Telefonleitungen ermöglicht den Download von elektronischen Texten. Cybook (http://www.cytale.com/en/index.htm) Die französische Firma Cytale brachte ein E-Book-Lesegerät mit zur Buchmesse, das Ende November 2000 in Frankreich auf den Markt gehen soll. Denkbar ist der Verkauf der EBooks von Cytale auch in anderen Ländern, auf der Buchmesse wurden hierzu aber noch keine definitiven Aussagen getroffen.9 Das Gerät soll $ 620 kosten, womit es $ 80 unter dem Preis des Konkurrenzproduktes REB 1200 liegt. Zur Ausstattung des Gerätes gehört ein Farbmonitor mit Touch-Screen und ein integriertes Modem. Außerdem weist es einen integrierten Lautsprecher auf. Die Speicherkapazität soll ca. 20 000 Textseiten umfassen. Das Cybook wurde auf der Frankfurter Buchmesse ausgestellt, erwies sich jedoch als zu langsam. Ein besonderer Vorzug des Lesegerätes von Cytale ist seine Lesefreundlichkeit (z. B. für Sehgeschädigte). Deshalb soll diese Zielgruppe besonders mit dem Produkt angesprochen werden. Weiterhin zeichnet sich das Lesegerät von Cytale durch seine große Speicherkapazität aus. Mit der möglichen Speicherung von 100 elektronischen Büchern soll das amerikani9 Buchmesse: E-Books und elektronisches Publizieren, c`t, Dr. Jürgen Rink, 23/ 2000 7 sche Konkurrenzprodukt REB 1200 bereits überflügelt worden sein.10 Als Format sieht Cytale XML oder den Open E-Book-Standard (OEB) vor. Im Gegensatz zu Gemstar erlaubt Cytale den Tausch oder Verleih der E-Books. Um dennoch die Urheberrechte zu wahren, geht das Cybook seinen eigenen Weg am PC vorbei. Der Kunde verwaltet seine E-Books nur auf dem Cytale-Server, auf den er über das integrierte Modem zugreifen kann. Ein PC-Anschluss ist überhaupt nicht vorgesehen. Wenn der Leser einen E-Book-Text verleiht, so ist er zunächst nicht mehr in seiner Cytale-Bibliothek verfügbar. Erst wenn das Werk zurückgegeben wird, kann er wieder darauf zugreifen. hieBook (http://www.hiebook.com/) Im asiatischen Raum wurde ebenfalls ein E-Book-Lesegerät entwickelt. Das koreanische hieBook besitzt einen Schwarz-Weiß-Bildschirm, der als Touch-Screen bedient werden kann. Seine Bildschirmgröße beträgt 480 x 320 Pixel. Das Gerät ist mit den Funktionen eines PDAGerätes ausgestattet und ist in der Lage, MP 3 Musikdateien abzuspielen. 3.1.2 PDA-Geräte (Personal Digital Assistant) 11 Personal Digital Assistants (PDA-Geräte) führen zahlreiche Aufgaben aus (z. B. Addressenverwaltung, Terminplanung) einschließlich des Lesens von E-Book-Texten. Sie werden zu den zukunftsweisenden Lesegeräten gezählt, da der Trend zu Geräten geht, die viele Funktionen in sich vereinen.12 eBookMan (http://www.franklin.com/) Franklin Electronic Publishers bietet eine eigene Version des E-Books an. Der eBookMan fand auf der Frankfurter Buchmesse viel Anerkennung und wurde mit dem E-Book-Award ausgezeichnet. Es handelt sich hier nicht um ein reines E-Book-Lesegerät, sondern um eines der Kategorie PDA. Das Gerät ist nur unwesentlich größer als ein Palm III, hat aber ein größeres Display. Es ist mit einem Mikrofon ausgestattet, kommuniziert über einen USP-Port mit dem PC und akzeptiert ein Multimedia Card als Speichererweiterung. Insgesamt sind drei Produktvarianten erhältlich. Die Modelle EBM 900 und EBM 901 sind mit einem 8 MB Speicher ausgestattet und kosten $ 130 bzw. $ 180. Die nächste Produktvariante, der EBM 911, hat einen Speicher von 16 MB und kostet $ 230 (in Deutschland ca. DM 600). Damit ist der eBookMan nicht nur als E-Book-Lesegerät unschlagbar günstig, sondern kann es auch mit vielen teureren PDAs aufnehmen. Mit dem Produkt eBookMan ist der Download zahlreicher elektronischer Bücher, AudioBücher und musikalischer Werke möglich. Außerdem lässt er sich als persönlicher Informati10 Deider, Clemens / Fuhlrott, Rolf, Neues über E-Books: in: b-i-t-online Nr. 2 / 2000 Links unter 10.2 12 Buchmesse: E-Books und elektronisches Publizieren, c‘t, Nr. 23/ 2000 11 8 onsmanager (Terminplaner, Adress- und Notizbuch) nutzen. Die Titel können vom Franklin Server auf den eigenen PC heruntergeladen werden. Mit Hilfe eines speziellen Systems lässt sich eine eigene Bücherkarte der favorisierten Titel erstellen. Mit Hilfe des Bookman Writer Systems kann auf 25 Titel zugegriffen werden. Die Titel lassen sich vom eigenen PC auf die BookmanWriter Card übertragen. Die Writer Card kann in jeder Franklin Platttform genutzt werden, die einen BookMan-Kartenanschluss enthält. Goreader (http://www.goreader.com/) Das Lesegerät der Firma Goreader ist noch nicht auf dem Markt. Nach einer Testphase im Herbst 2000 sollen das Lesegerät und elektronische Lehrbücher umgehend erhältlich sein. Das Gerät ist an der Zielgruppe der Hochschulstudenten ausgerichtet und wird elektronische Lehrbücher auf einem tragbaren Gerät zur Verfügung stellen. Es kombiniert die traditionelle Funktionalität eines Lehrbuches mit den Vorteilen eines elektronischen Gerätes. Die Speicherkapazität entspricht ca. 150 Lehrbüchern. Das Gerät hat einen 7.3“ x 9.7“ Farbmonitor. Es enthält diverse Funktionen zur Text- und Dokumentenverarbeitung und -verwaltung. Benutzer laden die elektronischen Lehrbücher über die Goreader-Website herunter, die dort in Form einer elektronischen Bibliothek vorliegen. Palm Pilots (http://www.winmag.com/reviews/hardware/default.htm#Handhelds) Hinter den Palm Pilots verbergen sich verschiedene Anbieter, die unterschiedliche Modelle (Compaq, Handspring Visor, HP Jornada, Palm) für tragbare Lesegeräte mit den Funktionalitäten eines PC anbieten. Die Preisklassen bewegen sich zwischen $ 150 und $ 400. Die Plattform, mit Hilfe derer die Palm-Geräte betrieben werden, ist das Betriebssystem Palm OS. Die Palm-Geräte werden in erster Linie für persönliches Informationsmanagement (Organizer) benutzt. Mit Hilfe spezieller Software ist es aber auch möglich, E-Book-Texte zu lesen. Palm Pilots können z. B. mit der Software von Aportis.doc oder der Peanut Reader Software elektronische Texte lesen (s. 2.2.1). 9 Palm (http://www.palm.com/products/) Die Lesegeräte der Firma Palm gibt es in vier Varianten (Palm m100 Serie, Palm III Serie, Palm V Serie, Palm VII Serie), deren Bildschirmgröße 5,25“ x 3,25“ beträgt. Die Palm III Serie ist mit einem Farbmonitor ausgestattet. Alle anderen Modelle haben ein Graustufendisplay. Je nach Modell bewegt sich die Speicherkapazität zwischen 2 MB und 8 MB. Die PalmGeräte lesen die Formate doc, prc (Peanut Press) und pdb. Der Download elektronischer Texte auf PC oder Macintosh Computer ist über eine serielle Schnittstelle möglich. Alle Modelle erfüllen diverse Funktionen: z. B. Terminplanung, Adressenverwaltung, Notizbuch, EMail-Speicher. handspring (http://handspring.modusmedia.nl/handspring_duits/) Insgesamt bietet die Firma handspring vier unterschiedliche Lesegeräte an (Visor, Visor Deluxe, Visor Platinum und Visor Prism), deren Preise sich zwischen $ 150 und $ 450 bewegen. Bis auf das leistungsstärkste Modell Visor Prism, das über einen Farbbildschirm verfügt, sind alle Visor-Geräte mit einem 4.8“ x 3.0“ Schwarzweiß-Bilschirm ausgestattet. Die Speichergröße der Geräte variiert von 2 MB beim einfachsten Gerät bis zu 8 MB bei den übrigen drei Geräten. Die Lesegeräte der Firma handspring wurden von denselben Entwicklern ins Leben gerufen, die auch für den ursprünglichen Palm Pilot zeichneten. Deshalb liegt es nahe, dass die Geräte mit dem Betriebssystem Palm OS betrieben werden müssen. Mit Hilfe einer USBSchnittstelle können elektronische Texte von PCs oder Macintosh Computern heruntergeladen werden. Neben dem Lesen elektronischer Texte stehen dem Benutzer eine Reihe weiterer Funktionen (Adressenverwaltung, Aufgabenbuch, Notizblock, Terminkalender, Taschenrechner und Weltzeituhr) zur Verfügung. Die Firma handspring plant, mit der Einführung ihrer Produkte den japanischen, englischen und deutschen Markt zu bedienen. Everybook (http://www.ebooknet.com/story.jsp?id=2831) Ursprünglich plante Everybook die Produktion eines Lesegerätes, mittlerweile wurden diese Pläne jedoch aufgegeben. Stattdessen wird ein Two-Screen-Laptop mit voller PCFunktionalität auf den Markt kommen, welches das gleichzeitige Abrufen und Bearbeiten von zwei Dokumenten ermöglicht. Der Preis für das Gerät soll ca. $ 1 600 betragen. 10 3.1.3 Aktuelle Entwicklungen Electronic Ink (http://www.eink.com/index.htm) Hierbei handelt es sich um die aktuellste Entwicklung auf dem E-Book-Markt. Monitore aus Plastik, die so leicht und flexibel sind, dass sie sich wie Papier zusammenrollen lassen – das klingt phantastisch, könnte aber in den nächsten Jahren Wirklichkeit werden. Bis zum Jahr 2003 will Electronic Ink die Technologie auf den Markt bringen. Innerhalb des nächsten halben Jahres soll ein elektronisches Papier entwickelt werden, das komplett aus Plastik besteht. Der Inhalt des Plastikdisplays soll auch ohne Versorgungsspannung erhalten bleiben. Kernelemente des biegsamen Displays sind Transistoren auf Polymerbasis, die auf einem hauchdünnen Substrat sitzen und von elektronischer Tinte der Firma Electronic Ink bedeckt sind. Mit Hilfe dieser Technik wird es möglich sein, Bilder und Buchstaben Pixel für Pixel darzustellen und zu verändern. Die Vision des Unternehmens ist, dass ein Gerät den Zugriff auf große Informationsmengen mit einfacher Technik ermöglicht. Zeitungen sollen durch drahtlose Übertragung immer auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Bislang ist das Verfahren von Electronic Ink auf großen Anzeigetafeln in US-amerikanischen Supermärkten im Einsatz. Auch das Unternehmen XEROX forscht mit dem Produkt Electric Paper in dieser Richtung. Die Kostenschätzungen dieser zukunftsträchtigen Produkte, die sich zwischen $ 300 und $ 1 500 bewegen, verhindern noch eine breite Akzeptanz. Zu erwarten ist aber, dass nach der Markteinführung eine rapide Preissenkung einsetzen wird 13. 3.2 3.2.1 Reader-Software Reader-Software für PCs und Laptops 14 Microsoft Reader (http://www.microsoft.com/reader/) Die Firma Microsoft stellt mit dem Microsoft Reader eine Software zur Verfügung, mit der das Lesen von E-Books auf entsprechenden Lesegeräten möglich ist. Das Format, das die Microsoft Reader Software unterstützt, ist der Open E-Book-Standard (OEB). Bestandteil des Reader ist eine weitere Software mit dem Namen „Cleartype“. Cleartype verbessert die Auflösung bei Farb-LCD-Displays und ermöglicht so ein fast papierähnliches Leseerlebnis. Adobe (http://www.adobe.com) Adobe sieht sich seit Jahren als Wettbewerber von Microsoft. Mit der Software Acrobat Reader und dem dazugehörigen Format PDF hat Adobe in diesem Bereich auch einen unbestrittenen Vorsprung. Die Software „Web Buy“, die mit dem Adobe Acrobat Reader geliefert wird, ermöglicht den Download verschlüsselter Dateien aus dem Internet, die auf einem PC oder Lesegerät entschlüsselt und gelesen werden können. So richtig festgelegt hat sich Adobe im E-Book-Bereich allerdings noch nicht. Nach einer Reihe von Produktankündigungen machte Adobe jüngst durch zwei Meldungen auf sich aufmerksam: eine betraf die Software „CoolType“ (die in Richtung Microsoft geht), die zweite bezog sich auf einen Zusammenschluss mit der Firma Glassbook (liegt nahe, da Glassbook der einzige E-Book-Hersteller ist, der auf das PDF-Format setzt).15 13 Elektronische Bücher auf dem Vormarsch – auch in die Bibliotheken, b-i-t-online, Nr. 2 / 1999 Links unter 10.3 15 Neues über E-Books, b-i-t-online, Nr. 2 / 2000 14 11 Glassbook (http://www.glassbook.com/) Mit dem Glassbook Reader stellt die Firma Adobe eine Software zur Verfügung, die das Lesen von E-Book-Titeln auf PCs oder Notebooks ermöglicht. Die Glassbook Reader Software ist kostenlos erhältlich und basiert auf dem PDF- und HTML-Format. Dies ermöglicht die exakte Reproduktion des gedruckten Buches. Der Download von Titeln erfolgt über das Internet. Die Software ermöglicht das Suchen und Markieren von Textstellen. Die Glassbook Reader Software unterstützt EBX. Mit Hilfe von EBX wird versucht, das Urheberrecht für Autoren und Veröffentlicher zu schützen. Wenn EBX implementiert ist, erhält ein Kunde nur jeweils eine Arbeitskopie eines E-Book-Textes. Glassbook plant die Entwicklung eines eigenen E-Book-Lesegerätes (R2). Der R2 soll einen 6“ x 9“-Farbbildschirm haben und in der „nächsten Zukunft“ auf den Markt kommen. Weiterhin bietet die Firma Glassbook den Glassbook Library Server an, bei dem es sich um ein Web-basiertes System zum Erwerb, zur Speicherung und zur Ausleihe von E-Books handelt. Der Glassbook Content Server ist ein Web-basiertes System, das die Lieferung von E-BookTiteln für Verleger und Buchhändler automatisiert. Everybook (http://www.ebooknet.com/story.jsp?id=2831) Everybook (EBI) ist eine Software-Technologie-Gesellschaft, die sich auf die Entwicklung von Software spezialisiert hat, um den Umgang mit PDF-Dokumenten in einer PC- und Server-orientierten Umgebung zu ermöglichen. Mit der Software DocAble ermöglicht Everybook das Erstellen, Organisieren, Zugreifen, Suchen und Exzerpieren von elektronischen Dokumenten im PDF-Format (http://www.everybook.net/index.html). Das Lesen der PDFDokumente ist im Buchformat möglich. 3.2.2 Reader-Software für PDAs16 AportisDoc (http://www.aportis.com) AportisDoc ermöglicht die Lagerung von Dokumenten unbegrenzter Größe auf dem Palm Pilot. Mit Hilfe des AportisDoc PDF Converters für Windows kann jedes Adobe Acrobat PDF Dokument extrahiert und in Aportis Doc Format umgewandelt werden, so dass es auf dem tragbaren Lesegerät zur Verfügung steht. Die Dokumente können effizient durchsucht und bearbeitet werden, da sie in einer komprimierten Form vorliegen. Peanutpress.com (http://www.peanutpress.com) Peanutpress.com ist der erste elektronische Buchveröffentlicher, der aktuelle fiktionale und non-fiktionale Bücher, Zeitungen und Zeitschriften zum Lesen auf tragbaren Lesegeräten anbietet. Mit Hilfe des Peanut Reader können elektronische Texte auf den Geräten Palm Pilot, Handspring Visor und Windows CE gelesen und bearbeitet werden. Zum Lesen von peanutpress.com E-Books ist ein PDA-Gerät mit dem Betriebssystem Palm OS oder Pocket PC erforderlich. Librius (www.librius.com) Ursprünglich beabsichtigte Librius, sein eigenes E-Book Lesegerät, das Millennium eBook, zu vertreiben. Schließlich konzentrierte man sich auf die Entwicklung eigener (nichtstandardmässiger) E-Book-Software für die Betriebssysteme Palm OS und Windows CE. Außerdem ist die sofortige Lieferung von Büchern, Periodika und Zeitungen möglich. 16 Links unter 10.4 12 4. Formate Die verschiedenen Sicherheitssysteme, mit denen die Gerätehersteller gewährleisten wollen, dass E-Books sicher zum Kunden kommen und dieser das Werk nicht vervielfältigen kann, haben streng genommen nichts mit dem E-Book-Format zu tun. Trotzdem kann nicht jedes EBook-Lesegerät jedes Format lesen. Dahinter verbergen sich finanzielle Interessen. Zwei Dateiformate konkurrieren miteinander, das Open eBook (OEB) und das Portable Document Format (PDF) der Firma Adobe. Alle Neuvorstellungen sind OEB-kompatibel, kein einziges Gerät kann PDF lesen. NuvoMedia, Microsoft und andere beteiligte Firmen hoben den OEBStandard aus der Taufe, der im Wesentlichen XML- und HTML-Elemente enthält.17 Nach dem Willen von Gemstar sollen die Kunden nur solche E-Books kaufen, an denen die Firma verdient. Dafür schließt Gemstar Verträge mit Verlagen, damit die ihre Werke als OEB-Datei an den Gemstar Server liefern. Ein PDF-Reader im Gerät oder auch ein Browser oder ein einfacher Editor, der Fließtext anzeigt, wäre technisch kein Problem, würde aber die Lizenzeinnahmen von Gemstar schmälern, weil Leser fremdes Gut in die Lesegeräte einspielen könnten. Ob sich das PDF-Format oder der OEB-Standard am Markt durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Als nachteilig für das PDF-Format könnte es sich erweisen, dass es zur Zeit keine dezidierten Lesegeräte gibt (wie sie Gemstar eBook oder Cytale vorgestellt haben), mit denen PDF-Dokumente gelesen werden können. Wenn sich einmal ein Massenmarkt für E-Books entwickeln sollte, dürfte es PDF jedenfalls schwer haben, gegen OEB zu bestehen. Zudem ist ein proprietärer18 Reader den Verlagen wesentlich weniger unheimlich als eine PC-Plattform, auf der es Mittel und Wege gibt, mit diversen Tools E-Book-Verschlüsselungen anzugreifen. Auf der anderen Seite lässt sich über die Produktion von Lesegeräten streiten, mit denen ausschließlich Buchseiten angezeigt werden können. Notebooks und PCs verfügen zwar über die bekannten, weitaus vielfältigeren Funktionen, stellen jedoch keine Alternative zu den EBook-Lesegeräten dar und können mit einem handlichen Buch erst recht nicht konkurrieren. Der eBookMan der Firma Franklin, der mit einer Vielzahl von Funktionen ausgestattet ist, zeigt aber, dass es Alternativen zu den E-Book-Lesegeräten gibt. Mit den Komponenten ePaper, PDF Merchant und Web Buy erfüllt die Firma Adobe eigentlich alle Voraussetzungen, um E-Books sicher zu vertreiben. Die Anzeige elektronischer Dokumente wird mit Hilfe der Lesesoftware Acrobat Reader ermöglicht. Ein kompletter Arbeitsablauf von der Erstellung bis zum Vertrieb von PDF-Dokumenten wurde auf der letzten Buchmesse von der Firma Adobe demonstriert.Trotzdem kaufte man kürzlich die Firma Glassbook auf, die PDF-Lesesoftware anbietet und mit EBX selbst an Sicherheitssystemen arbeitet. Der Glassbook Reader liest natürlich nur PDF-Dokumente, hat eine Sprachausgabe und kann auf Wunsch den Bildschirminhalt drehen, damit man auf einem Notebook eine Buchseite im Hochformat lesen kann. Den Reader gibt es für den PC und für den Macintosh kostenlos bei www.glassbook.com. Im Unterschied zum Acrobat Reader soll die GlassbookSoftware besser dazu geeignet sein, E-Book-Literatur seitenweise anzuzeigen, weil sie mehr Einstellungen bietet. 17 18 c't, 24/99, S. 206 Hierunter sind Lesegeräte zu verstehen, die nur unter einer bestimmten Plattform laufen. Im Gegensatz dazu stehen offene Systeme (z. B. das PDF-Format), das zu vielen Plattformen kompatibel, aber auch entsprechend angreifbar ist. 13 5. Anbieter von E-Book-Content 5.1 Anbieter in der BRD 19 In Deutschland ist es möglich, über die Vertriebspartner von Rocket eBook (dibi.de oder BOL) Rocket-Editions zu bestellen. Momentan sind bei BOL ca. 300 Titel erhältlich. Der Online-Verlag dibi, der sich auf E-Books spezialisiert hat, stellt ca. 600 Rocket-Editionen zur Verfügung.20 Weiterhin gehört die Hannah-Verlagsgesellschaft zu den Verlagen in Deutschland, die ihren Kunden anbietet, aktuelle Bücher aus dem Internet herunterzuladen. Dafür werden die Bücher in verschiedenen Dateien für unterschiedliche Computer-Plattformen zur Verfügung gestellt.21 Projekt Gutenberg (http://www.gutenberg.aol.de/) Das Archiv von Projekt Gutenberg, das Werke von mehr als 300 Autoren elektronisch veröffentlicht hat, enthält ausschließlich Texte aus den Bereichen erzählende Literatur und Lyrik. Verfübar sind 1 000 Fabeln, 1 100 vollständige Romane, Novellen und Erzählungen, 1 100 Sagen, 2 800 Märchen sowie 4 500 Gedichte. Das komplette Archiv Gutenberg-DE ist als Offline-Version auf CD-ROM erhältlich. Sämtliche Dateien liegen im HTML-Format vor und sind mit jedem HTML-Browser lesbar. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Texte jedoch nicht für tragbare Geräte geeignet. Inzwischen bietet das Projekt Gutenberg einige Texte an, die mit Hilfe der Lesesysteme Adobe PDF (zwei Titel) oder 3 com Palm Pilot (drei Titel) gelesen werden können. Eine weitere Auswahl von sechs Texten ist für die Systeme Windows CE sowie für Palm-Geräte und tragbare PCs erhältlich. Für das Rocket eBook stellt das Projekt Gutenberg einen Titel bereit, der mit einem Handgerät gelesen werden kann. Ursprünglich hatte sich das Projekt Gutenberg zum Ziel gesetzt, alle Texte für verschiedene Lesesysteme unter der Adresse www.dibi.de zum Laden bereitzustellen. Diese Bemühungen, die als Anschub für den E-Book-Markt gedacht waren, werden momentan nicht weiterverfolgt. Zur Zeit sind bei dibi.de 100 Klassiker aus dem Archiv des Projektes Gutenberg erhältlich. dibi Medien Entwicklung & Vertrieb GmbH (http://www.dibi.de/cgi-bin/ebook.storefront) Die Firma dibi Medien bietet ca. 600 verschlüsselte E-Books zu unterschiedlichen Themenbereichen an. Der Großteil der Texte stammt aus den Bereichen Belletristik sowie Kinder und Jugend. Vereinzelt sind aber auch E-Book-Texte zu den Themen Geschichte, Politik und Soziales, Kunst und Kultur, Technik und Naturwissenschaft, Schule und Bildung sowie Reise und Ratgeber erhältlich. Einige Texte werden auf der Website von dibi.de als kostenloser Download zur Verfügung gestellt. Diese Gratistexte stehen für den Benutzer unverschlüsselt bereit. Deshalb dürfen sie nicht ins Internet gestellt oder anderen Besitzern von E-BookLesegeräten als Kopie überlassen werden. Hannah-Verlagsgesellschaft (http://www.hannah-verlag.de) Dieser Verlag gehört ebenfalls zu den ersten in Deutschland, die ihren Kunden anbieten, aktuelle Bücher aus dem Internet herunterzuladen. Dafür werden die Bücher in verschiedenen Formaten für unterschiedliche Computer-Plattformen bereitgestellt, z. B. PDF-Dateien für Acrobat-Reader, selbstentpackende EXE-Dateien für Word etc. Die aktuellen Angebote können kostenlos heruntergeladen werden. Momentan sind bei der Hannah-Verlagsgesellschaft 13 Titel aus den Themenbereichen Frauen, Jugend, Kochen, Krimi, Roman und Satire erhältlich.22 19 Links unter 10.5.1 E-Books: Ein Markt im Aufbruch?! AKI Rheinland, 16.11.2000 21 Neues über eBooks, b-i-t online, Deider, Clemens, Fuhlrott, Rolf, 15.11.2000 22 Eigene Zählung 20 14 Mobipocket (http://www.mobipocket.com/) Bei der Firma Mobipocket.com handelt es sich um ein im März des Jahres 2000 gegründetes Start-up-Unternehmen. Die Software, mit deren Hilfe sich das Lesen von E-Book-Texten ermöglichen lässt, erlaubt ausschließlich das Lesen von Texten auf PDA-Geräten (Windows CE, Palm OS, Psion). Die notwendige Software kann von der Website der Firma heruntergeladen werden. Momentan bietet Mobipocket 47 E-Book-Titel an, die in erster Linie aus den Themenbereichen Klassische Literatur und Dichtung stammen. 5.2 Anbieter in den USA 23 Derzeit gibt es über 7 500 verfügbare Titel weltweit. In den USA sind für Rocket eBooks 3 500 Titel erhältlich, für Softbooks sind ca. 2 400 Titel im Angebot.24 Zum großen Teil sind die E-Book-Editionen als Textversionen erhältlich. Es gibt aber auch (kostenpflichtige) Editionen, bei denen der Text mit Illustrationen versehen ist. netLibrary (http://www.netlibrary.com/) Bei netLibrary handelt es sich um einen kommerziellen Anbieter von elektronischen Büchern und Informationen über das Internet. Unter http://www.netlibrary.com/ ist zu sehen, wie die Zukunft auch deutscher öffentlicher Bibliotheken aussehen könnte: Die Mitglieder der netLibrary, die mit namhaften Verlagen zusammenarbeitet, können Bücher in Form von Dateien lesen oder - mit Einschränkungen - auch herunterladen. Es kann nur jeweils ein Zugriff zur selben Zeit auf eine Buchdatei erfolgen. Diese ist dann „ausgeliehen“ und für andere Nutzer nicht zugänglich, es sei denn, die Bibliothek hat Mehrfachlizenzen erworben. Die Bibliotheksbesucher können sich kostenlos einen virtuellen Benutzerausweis ausstellen lassen. Mit Hilfe dieses Ausweises ist der Zugriff auf mehr als 3 500 E-Book-Titel aus den Bereichen Klassische Literatur, Reden und Regierungsberichte möglich. Benutzer, die urheberrechtlich geschützte Werke nutzen möchten, müssen einen jährlichen Betrag von $ 30 entrichten. ebrary (http://www.ebrary.com/) ebrary geht ganz neue Wege bei den Methoden zur Recherche und Informationsbeschaffung im Web, indem es eine leistungsfähige Suchmaschine, Volltextansicht und moderne Nachschlage-Tools mit einer umfangreichen Sammlung von Büchern, Zeitschriften, Landkarten und Archivunterlagen kombiniert. Zur Zeit gibt es zwei Alternativen, mit denen sich die Internet-Benutzer Zugriff auf wertvolle Web-Informationen verschaffen können: entweder über bezahlte Abonnements oder durch Erwerb der Informationen, ohne sie vorher gesehen zu haben. Bei beiden Methoden werden Informationen nur in beschränktem Umfang angezeigt. Bei der Technologie von ebrary wird nun die Informationsanzeige maximiert, indem Inhalte zwar uneingeschränkt angesehen, aber nicht kostenlos vervielfältigt (eingefügt, gedruckt und heruntergeladen) werden können. questia (http://www.questia.com/) Die Firma questia, die im Januar 2001 mit ihrem Angebot an den Start gehen will, wendet sich an die Zielgruppe der Studenten. Es handelt sich um eine digitale geisteswissenschaftliche Bibliothek mit einem Anfangsbestand von 50 000 online verfügbaren Dokumenten, die innerhalb von drei Jahren auf 250 000 ausgebaut werden soll. Ziel ist es, die Erstellung von Referaten, Hausarbeiten etc. deutlich zu erleichtern. Mit den Dokumenten kann ausschließlich 23 24 Links unter 10.5.2 http://www.rrlc.org/ebook/forum.htm 15 online gearbeitet werden. Es besteht die Möglichkeit, Anmerkungen im Text zu machen, direkt im Word-Text der Hausarbeit oder als Fußnote zu zitieren und sich einen eigenen virtuellen „Handbestand“ aufzubauen. Die Volltext-Sammlung, die Studenten bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit behilflich sein soll, ist mit einer Suchfunktion (Wörter, Begriffe) ausgestattet. Die Recherche nach Büchern und Zeitschriften soll kostenlos sein. Voraussetzung für die Volltextanzeige der Quellen ist ein Abonnement des Benutzers. Die Services von Questia Media können kostenlos für 48 Stunden getestet werden. Auch Bibliotheken sollen den Service abonnieren können. Books24x7.com (http://www.books24x7.com/) Books24x7 Incorporation ist ein Anbieter, der branded Content (eines bestimmten Verlages) auf Abonnement-Grundlage zur Verfügung stellt. Die Zielgruppe, die mit dem Angebot von Books24x7.com angesprochen werden soll, sind professionelle Anwender der Neuen Technologien. Dementsprechend setzt sich die Liste der verfügbaren Themen in erster Linie aus dem Bereich der Informationstechnologie (z. B. Datenbanken, Office-Anwendungen, Betriebssysteme, Hardware, Netzwerke etc.) zusammen. 5.3 Anbieter in Frankreich Heures Zero (www.00h00.com) Mit dem Markteintritt der Firma Cytale ging auch das Angebot von Content für E-Books in Frankreich einher. Bisher sind beim französischen Verlag Heures Zero ein paar hundert Titel zu den Themen Gesellschaft, Kunst, Wirtschaft, Geschichte, Politik, Philosophie, Romane und Essays, zeitgenössische und klassische Literatur digital oder in gedruckter Form erhältlich.25 5.4 Anbieter im arabisch-sprachigen Raum Bisher sind für den ararbisch-sprachigen Raum weder dezidierte E-Book-Geräte noch EBook-Titel erhältlich. Allerdings gibt es bereits die Software Arabic Palm OS (APOS), mit deren Hilfe jedes Palm-Gerät (vom 3 Com Palm bis zum Handspring Visor) in arabischer Sprache betrieben werden kann. Die ersten Bemühungen, Content für Palm-Geräte zu generieren, laufen seit Februar des Jahres 2001 an. Geplant ist eine Website der Firma IA international, von der arabische Neuigkeiten und weiterer Content für den kostenlosen Download zur Verfügung gestellt werden sollen.26 Weiterhin soll die Digitalisierung der arabischen Zeitung „Asharq Al-Awsat“ zum Angebot elektronischer Texte beitragen. 25 26 Neues über E-Books, b-i-t-online, Deider, Clemens / Fuhlrott, Rolf, 15.11.2000 http://www.ia-intl.com 16 6. Öffentliche Bibliotheken mit E-Books 27 6.1 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books in der BRD An der Stadtbibliothek Köln beginnt gerade ein vom Land Nordrhein-Westfalen gefördertes E-Book-Projekt, dessen Ergebnisse noch nicht vorliegen. Zwar besteht Interesse an E-BookProjekten seitens anderer Bibliotheken (Anfragen von anderen interessierten Bibliotheken an die Stadtbibliothek Köln liegen vor), aber bisher werden in noch keiner öffentlichen Bibliothek in Deutschland E-Book-Projekte in der Praxis umgesetzt.28 Zudem besteht eine gemeinsame Initiative der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und des Verbandes der Verlage und Buchhandlungen Berlin-Brandenburg e.V. Diese Initiative plant ein E-Book-Projekt, dessen Ziele in Form einer Projektskizze von Gabriele Beger und Detlef Blum vorliegen. Die Ergebnisse eines möglichen Projektes sollen Aufschluss über das Nutzerverhalten geben und bei der Etablierung von E-Books in der BRD behilflich sein. Bisher gibt es sowohl zur Zielgruppe als auch zum Nutzerverhalten potentieller Zielgruppen in der BRD nur sehr wenige Informationen. Sicher ist, dass man für die erfolgreiche Markteinführung von E-Books die Zielgruppe der innovationsfreudigen „early adopters“ gewinnen muss. Die Firma NuvoMedia gibt als Zielgruppe dauerlesende mobile Professionals an, die mit einer aufwendigen Werbekampagne für den digitalen Lesestoff gewonnen werden sollen.29 6.2 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books in weiteren Ländern 30 Zwar sind die USA bisher das Land, in dem die Verbreitung von E-Books am weitesten fortgeschritten ist; langsam scheinen aber auch öffentliche Bibliotheken in anderen Ländern auf die neue Technologie aufmerksam geworden zu sein. In Australien setzen die Toowoomba City Library und die Yarra Plenty Regional Library EBook-Lesegeräte ein. Auch in Kanada arbeiten bereits einige öffentliche Bibliotheken mit dem neuen Lesemedium (z. B. die Toronto Public Library). Die Vorreiterrolle zur Verbreitung von E-Books in Europa scheint Dänemark (Aarhus und Kopenhagen) einzunehmen. Aber auch in Norwegen werden im Zuge eines Projektes E-Book-Lesegeräte in mehreren kleinen Bibliotheken getestet. 6.3 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books in den USA 31 Sowohl was die Verbreitung von E-Book-Lesegeräten als auch das Angebot an digital verfügbaren Titeln angeht, die mit Hilfe dieser Geräte gelesen werden können, liegen in den USA deutlich weiter fortgeschrittene Strukturen vor als in der BRD. Die im Folgenden beschriebenen Beispiele verdeutlichen, dass die Integration von E-Book-Lesegeräten in das Dienstleistungsangebot amerikanischer öffentlicher Bibliotheken bereits vielerorts umgesetzt wird. 27 Links unter 10.6 E-Mail: Daniel, Frank, Stadtbibliothek Köln, 13.11.2000 29 Spiegel Online, Nr. 32 / 2000 30 Links unter 10.6.1 bis 10.6.4 31 Links unter 10.6.5 28 17 1. Der Algonquin Area Public Library District in Illinois besitzt sieben Rocket eBookLesegeräte. Die Algonquin Area Public Library hat detaillierte technische Beschreibungen für den Erwerb von, den Umgang mit und die Ausleihe von E-Books und einen exzellenten Katalog häufig gestellter Fragen, die den Erwerb, das Marketing und die Beantwortung von Leserfragen betreffen. 2. Die Chicago Public Library betreibt zehn Rocket eBooks, die sie von ihrer Zentralbibliothek erhalten hat. Auf den Lesegeräten sind fünf bis sechs Titel zu einem Genre (Fiktion, Mysteriöses, Science Fiction, Biographien, Abenteuer, Klassisches) gespeichert. Die Ausleihbedingungen sind gesondert geregelt. 3. Die Glencoe Public Library betreibt seit August 1999 ein Rocket eBook (fünf Titel) und ein SoftBook (sechs Titel). Nur Einheimische können die Lesegeräte ausleihen. Sie müssen eine Vereinbarung unterzeichnen. Zu Beginn, als die Benutzer die neue Technologie ausprobierten, gab es für die E-Book-Geräte eine Warteliste. Mittlerweile ist die Nutzung zurückgegangen. Die Bibliothek plant den Erwerb zusätzlicher Texte. Die OnlineAusleihbedingungen sind bei netLibrary, Rocket eBook und Softbook einzusehen. 4. Die Wheaton Public Library verleiht sechs Rocket eBook-Lesegeräte. Diese können für zwei Wochen ohne Verlängerung ausgeliehen werden. Bei Überziehung der Ausleihzeit muss eine Strafgebühr gezahlt werden. Die Bibliothek bietet eine Liste aller ausleihbaren E-Book-Titel an. 5. Die Anderson Public Library (Indiana) stellt drei Rocket eBooks zur Verfügung. Im August 2000 waren 60 Titel erhältlich. Die Website der Bibliothek ermöglicht es Kunden, Rocket eBooks vorzubestellen und bis zu zehn Titel zu laden, bevor es zurückgegeben werden muss. Jeder Titel wird separat gespeichert und hat einen fälschungssicheren Barcode. Wenn die Titel auf ein Rocket eBook geladen werden, werden sie unter Zuhilfenahme des Barcodes ausgeliehen und dann sofort wieder in den Bibliotheksbestand zurückgenommen. Die Ausleihe hat rein statistische Gründe, da alle Titel auf dem Bibliotheks-Computer bleiben. 6. Die Davenport Public Library (Iowa) betreibt fünf Rocket eBooks. Jedes E-Book enthält sechs Titel desselben Genres. Kunden mit speziellen Titelwünschen haben die Möglichkeit der Online-Bestellung. 7. Die Johnson County Library (Kansas) nimmt an einem Testlauf von netLibrary für die 100 größten öffentlichen Bibliotheken in den USA teil. Ermöglicht wird das kostenlose Herunterladen einer Sammlung von 1 500 elektronischen Titeln. 8. Die Patchogue Medford Public Library (New York) betreibt mehrere Rocket eBooks. Für die E-Books bestehen spezielle Ausleihbedingungen. Kunden können sich eine Online-Liste der erhältlichen E-Book-Titel ansehen und mit Hilfe eines Formulars bevorzugte Bücher vorbestellen. 9. Der Staat New York hat Geld für das Electronic Book Evaluation Project bewilligt, mit dessen Hilfe E-Books für sechs Bibliotheken bereitgestellt werden konnten. Folgende öffentliche Bibliotheken sind an dem Projekt beteiligt: Das Monroe County Library System begann die Inbetriebnahme von SoftBooks und Rocket eBooks in der Fairport Public Library und in der Gates Public Library. Beide Bibliotheken wenden dieselben Ausleih- und Benutzerbedingungen an. 18 10. Die Charlotte Mecklenburg County Public Library (North Carolina) besitzt zehn Rocket eBooks in fünf Filialen. Sieben E-Books werden verliehen, drei verbleiben für solche Kunden an der Auskunft, die die Geräte in der Bibliothek ausprobieren wollen. Momentan enthält jedes Lesegerät 60 Titel. Bis die Titel der Bibliothek gehören, gelten die speziellen Ausleihbedingungen der Bibliothek. Außerdem kann eine katalogisierte Liste aller Titel, die in den verschiedenen Filialen auszuleihen sind, eingesehen werden. 11. Die Heights Public Library betreibt sechs Rocket eBook-Lesegeräte. Jedes Lesegerät enthält fünf bis sechs Titel eines Genres. Durch die Auswahl des entsprechenden Rocket Books kann sich der Kunde die darauf geladenen Titel ansehen. Durch Anklicken des Rocket Reader der eigenen Wahl kann der Kunde das entsprechende Lesegerät durch die Eingabe seiner Bibliothekskartennummer reservieren. Die Lesegeräte können für sieben Tage verliehen werden. Eine Verlängerung der Ausleihe ist nicht möglich. 12. Die Fayette County Public Libraries (West Virginia) betreiben drei Rocket eBooks, auf denen bis zu 100 Titeln je Lesegerät abgespeichert sind. 13. Die Wyoming State Library hat mehrere Rocket eBook-Geräte erworben, die den Bibliotheksmitarbeitern der eigenen Bibliothek sowie anderen Bibliotheksmitarbeitern des Bundesstaates zur Verfügung stehen. Bei dem Projekt geht es zum einen darum, mehr über die Technologie von E-Books zu erfahren. Zum anderen sollen die Reaktionen der Benutzer auf die neue Technik des E-Book getestet werden. Neben der Überprüfung der Lesbarkeit und der Benutzerfreundlichkeit elektronischer Texte sammeln die Bibliotheksmitarbeiter Erfahrungen in der Beschaffung von Materialien für die elektronischen Lesegeräte. Zwar wurde bisher noch keine systematische Auswertung der Ergebnisse in der Wyoming State Library vorgenommen, aber es gab es schon erste positive Rückmeldungen. Die Lesbarkeit der Texte wurde im Vergleich zu standardmäßig verwendeten Computer-Bildschirmen als gut bezeichnet wie auch die Ergonomie der Geräte gute Noten erhielt. Aufgrund der positiven Erfahrungen deuteten einige Bibliotheksleiter an, E-BookGeräte in ihren Bibliotheken anzuschaffen.32 7. Ausleihmodalitäten (Beispiele) 7.1 Algonquin Area Public Library Jedes E-Book wird für drei Wochen ohne Verlängerungsmöglichkeit verliehen. Für das Gerät können Reservierungen vorgenommen werden. Jedoch ist es nicht möglich, bestimmte Titel vorzumerken. Die AAPL hat eine Sammlung von fiktionalen und nicht-fiktionalen Titeln zusammengestellt. Die Titel können mit Hilfe von Rocket eBook-Geräten gelesen werden, die von der Firma NuvoMedia erworben wurden. Die E-Book-Titel werden von der Website der Online-Buchhändler wie z. B. Barnes & Nobles oder Powell‘s Books erworben. Nach der Auswahl werden die Titel auf der Festplatte eines PC gespeichert. Jeder Titel wird für ein spezielles Lesegerät verschlüsselt. 32 http://www-wsl.state.wy.us/slpub/outrider/2000/0007or.html#ebooks 19 7.2 Patchogue Medford Public Library Nach der Auswahl des entsprechenden Lesegerätes müssen Name und Barcode des Bibliotheksausweises sowie eine Pin-Nummer eingegeben werden. Nach der Vormerkung des Lesegerätes kann der Content reserviert werden. Die Reservierung des Contents wird mit Hilfe eines elektronischen Formulars vorgenommen. Aus einer Titelsammlung der Bibliothek kann der Benutzer bis zu zehn E-Book-Titel ausleihen. In einer Suggestion-Box kann der Kunde Kaufvorschläge für E-Book-Titel seiner Wahl machen. 7.3 Fayette County Public Library Die Rocket eBooks der FCPL können für zwei Wochen ausgeliehen werden. Die Überziehungsgebühr beträgt $ 2 pro Tag. Die Lesegeräte müssen während der Öffnungszeiten an die jeweilige Ausleihbibliothek zurückgegeben werden. Die Kunden müssen sich mit den Benutzungsbedingungen einverstanden erklären und sind für Beschädigungen der Lesegeräte verantwortlich. Für die Ausleihe erforderlich sind gültige Bibliotheksausweise, die keine Überziehung, ausstehende Gebühren oder andere Sachverhalte aufweisen, die einer Ausleihe im Wege stehen. Jeder Leser kann eine Liste von Titeln auswählen, die auf das Lesegerät heruntergeladen werden sollen. Um sich einen Überblick verschaffen zu können, ist jedes einzelne Rocket eBook mit der Angabe des Titels und des Autoren der heruntergeladenen Bücher für den Kunden in einer Liste einzusehen. Eine Suchfunktion ermöglicht die Auswahl eines Lesegerätes und der entsprechenden gewünschten Titel. 8. E-Book-Projekte 8.1 Projekte in der BRD Akep (http://www.akep.de/) Aufgrund der wachsenden Bedeutung der elektronischen Medien wurde 1992 im Rahmen des Verleger-Ausschusses des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels der Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP) gegründet. Die Ziele des Arbeitskreises sind u. a. Interessenvertretung und der Erfahrungsaustausch im expandierenden Markt des elektronischen Publizierens. AKEP umfasst inzwischen rund 570 Mitglieder aus Verlagen und Buchhandlungen sowie knapp 80 assoziierte Mitglieder. eBookNet (http://www.ebooknet.de/) Bei eBookNet.de handelt es sich um ein Informationsportal für Medienwirtschaft, Industrie, Autoren und Verbraucher. Vorgestellt werden deutschsprachige E-Book-Aktivitäten. Ein erster Überblick über deutsche Dienstleister, Verlage und Medienhändler wird gegeben. ePodium (http://www.epodium.de/) Bei ePodium handelt es sich um ein Unternehmen, das elektronische Texte und elektronische Bücher über kooperierende Buchhandlungen vertreibt. Gleichzeitig wird über Neuigkeiten zu Hardware, Software, Standards und sonstigen Themen im E-Book-Bereich informiert. e-Books-Production (http://www.ebooks-production.com) Dieses Unternehmen hat sich auf die Digitalisierung von gedruckten Büchern spezialisiert. Die Printausgaben von Büchern werden zu E-Books in allen Formaten (z. B. Adobe Acrobat Reader, Glasbook Reader und den neuen Microsoft Reader) konvertiert. Die Reader können kostenlos von der Website der eBooks-Production heruntergeladen werden. 20 8.2 E-Book-Projekte in den USA eBook Introduction Program (http://www.netlibrary.com/press_releases/January142000-2.asp) Bei dieser Initiative handelt es sich um ein nationales Programm des Anbieters netLibrary. Das Ziel des Programmes ist es, der Leserschaft elektronische Bücher landesweit zur Verfügung zu stellen. Dazu erwirbt netLibrary 150 000 E-Book-Lesegeräte und stellt sie den einhundert größten öffentlichen Bibliotheken in den USA zur Verfügung. Offiziell begann das netLibrary eBook Introduction Program mit der Vorstellung auf der Konferenz „American Library Association Midwinter 2000“ am 14. Januar 2000. eBookNet (http://www.ebooknet.com/) Das Ziel von eBookNet ist es, eine E-Book-Gemeinde aufzubauen. „Wir wollen der bekannteste und qualitativ hochwertigste Ort im Netz für jene Leute sein, die an elektronischen Büchern interessiert sind und Neuigkeiten, Informationen und Ideen austauschen wollen.“ Die Neuigkeiten sollen alle Aspekte des elektronischen Buches (z. B. Hardware, Software, Publizieren, neue Entwicklungen) umfassen. Mit Hilfe einer „Community-Section“ wurde ein Instrument der elektronischen Veröffentlichung von Nachrichten und Ereignissen geschaffen, das dem Spektrum wichtiger Themen aus der E-Book-Welt gewidmet ist. Electronic Book Evaluation Project http://www.rrlc.org/ebook/ebookhome.html Das Hauptziel des Electronic Book Evaluation Project ist die Bewertung von Verwendungsund Einsatzmöglichkeiten elektronischer Bücher in unterschiedlichen Arten von Bibliotheken. Im ersten Jahr (Oktober 1999 bis September 2000) wurde der Schwerpunkt auf die Erprobung tragbarer elektronischer E-Book-Lesegeräte gelegt. Im weiteren Verlauf wird die neue Technologie in wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken sowie in Schulbibliotheken eingesetzt und evaluiert. Open eBook Forum (http://www.openebook.org/) Das Open eBook Forum (OEBF) ist eine Vereinigung von Hardware- und SoftwareGesellschaften, Verlegern, Autoren und Benutzern elektronischer Bücher. Das Ziel von OEBF ist es, gemeinsame Spezifizierungen für elektronische Buchsysteme zu etablieren, um Content-Anbietern, Produzenten der Lesesysteme und den Konsumenten bei der Adaption elektronischer Bücher einen Anschub zu geben. Project Gutenberg (http://promo.net/pg/index.html) Unter der Website ist eine Liste aller Autoren und aller Titel einzusehen, die im PG veröffentlicht wurden. Die aktuelle Titelliste, die unter folgender Web-Adresse zu finden ist (ftp://metalab.unc.edu/pub/docs/books/gutenberg/GUTINDEX.ALL), enthält alle von 1979 bis zum Jahr 2001 veröffentlichten Titel. Für das Jahr 2001 und 2002 sind je 480 Veröffentlichungen geplant, die Ende des Kalenderjahres 2001 erhältlich sein sollen. Ein Jahr vor dem Zeitplan sollen insgesamt 3 333 Texte in elektronischer Form bei PG veröffentlicht sein. 21 9. Fazit: Chancen für öffentliche Bibliotheken von Andreas Mittrowann Die in den vorangegangenen Kapiteln gezeigten Entwicklungen machen deutlich, dass sich weltweit ein Markt ausbreitet, der neue Herausforderungen für öffentliche Bibliotheken mit sich bringt. Daraus entsteht die Frage, welche Strategien für die aktuelle Praxis abgeleitet werden können. Zusammenfassend sollen noch einmal die Tendenzen der gegenwärtig verfügbaren Produkte und Services zusammengefasst werden: Produktpreise Die zu erwerbende Hardware kann als teuer gewertet werden. Preise zwischen DM 650 und DM 1 500 sind für den individuellen Kunden bereits hoch. Für öffentliche Bibliotheken bedeutet der Einsatz des E-Books automatisch den Erwerb von mehreren Geräten, der aufgrund des sich noch entwickelnden Marktes eine Investition in eine unsichere Zukunft darstellt. Darüber hinaus werden die deutlich geringeren Produktionskosten für E-Book-Texte oft nicht an die Kunden weitergegeben: Für die gedruckte und die elektronische Version wird häufig der gleiche Preis verlangt. Fragmentierung Die Entwicklung des PC-Marktes in den 80er und 90er Jahren hat gezeigt, wie notwendig einheitliche Standards für die stringente Entwicklung und Verbreitung einer neuen Technologie sind. Trotz aller Kritik an der überwältigenden Marktmacht des Microsoft-Konzerns muss festgehalten werden, dass erst die Durchsetzung des Betriebssystems MS-DOS unter MSWindows der Verwendung von PCs auf einer breiten Basis zum Durchbruch verholfen hat. In den ersten Jahren der Entwicklung wies jede Software eine völlig andere Bedienung auf, die mühsam erlernt werden musste. Heute besitzt jedes Programm unter Windows eine sehr ähnliche Struktur, die mit der einheitlichen Grundbedienung von Kraftfahrzeugen verglichen werden kann. Dieser Entwicklungsstand ist auf dem E-Book-Markt nicht erreicht. Wir können allerdings registrieren, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt einige Technologien stärker verbreitet sind als andere. Dazu können sicherlich das Rocket eBook und alle Palm-Pilots gezählt werden. Nur wenige Geräte sind in der Lage, das PDF-Format oder HTML zu verarbeiten. Diese können allerdings als die derzeit am meisten verbreiteten Formate für elektronische Texte gewertet werden. Fazit: Eine weitgehende Standardisierung des E-Book-Formates ist wünschenswert, derzeit allerdings noch nicht umfassend realisiert. Mangelndes Angebot Auch wenn das Angebot verfügbarer E-Book-Texte kontinuierlich steigt: die Zahl der vorhandenen Texte ist noch zu gering und spiegelt derzeit keinesfalls die Breite des Printmarktes annähernd wider. Verkaufsorientierung Qualität hat ihren Preis. Die Funktion der Verlage, qualitativ hochwertige Texte aus einem großen Angebot zu selektieren, lektorieren und entsprechend für den Druck oder die elektronische Darstellung aufzubereiten, spielt auch im digitalen Zeitalter eine wichtige Rolle. Elektronische Sicherungsmechanismen, der Copyright-Schutz und die angemessene Vergütung für Autoren und Produzenten müssen deshalb als wichtige Instrumente zur Qualitätssicherung und Anerkennung einer kreativen Leistung gewertet werden. Mit den derzeit praktizierten inkompatiblen Eigenformaten wird die Übertragung eines E-Book-Textes von einem Gerät auf das andere weitgehend verhindert. Der einzelne Kunde mit seinem persönlichen E-BookGerät dient hier als Leitbild. E-Book-Texte sollen verkauft und nicht verliehen werden. Beispiel Rocket eBook: Ein elektronisches Buch muss auf dem Gerät verbleiben, auf das es her22 untergeladen wurde – eine Übertragung auf ein anderes Rocket eBook ist nicht möglich. Damit haben es interessierte Bibliotheken schwer, ihrer Rolle als Informations- und Literaturvermittlerin gerecht zu werden. Es bleibt lediglich die Möglichkeit, einzelne E-Book-Geräte mit den dort gespeicherten Texten als „Gesamtpaket“ auszuleihen. Bibliotheken als Zukunftsmarkt Aufgrund begrenzter Ressourcen und angesichts ihres Auftrages stellen Bibliotheken im Zusammenhang mit den o.g. Tendenzen keine kritische Masse für den E-Book-Markt dar. Ein positives Signal wird jedoch derzeit in den Vereinigten Staaten durch die Firma netLibrary gesetzt. Die deutlich ausgeprägte Präsenz der Firma auf Fachkongressen, ein rasantes Wachstum sowie nützliche Produkte haben dazu geführt, dass netLibrary mittlerweile von mehr als 1 000 Institutionen genutzt wird. Die Integrationsmöglichkeit der netLibrary EBooks in den OPAC und die Imitation der „Ausleihe“ sorgen für einen Interessenausgleich zwischen Autoren, Herstellern sowie Nutzern und haben für positive Signale aus den Bibliotheken gesorgt. Allerdings handelt es sich um ein Format, dass auf dem Bildschirm des PC oder des Notebook gelesen werden muss und insofern auf die Nutzung von Sachtexten ausgerichtet ist. Der Fokus der zur Zeit über 28 000 verfügbaren E-Book-Texte von netLibrary muss zusätzlich noch stärker auf die Zielgruppen öffentlicher Bibliotheken ausgerichtet werden. Ein Engagement der Firma auf dem deutschen Markt ist allerdings derzeit noch nicht erkennbar. Was tun? Entscheidungshilfen für öffentliche Bibliotheken Für Bibliotheken stellt sich die Frage, ob sie in den Markt der E-Books investieren oder weitere Entwicklungen – z. B. den Aufbau von verbindlichen Standards – abwarten sollten. Die folgenden Empfehlungen sollen den individuellen Entscheidungsprozess unterstützen und können als Orientierungshilfe dienen. Ziele formulieren Vor dem Einsatz von E-Books sollten sich Bibliotheksteams über die gemeinsamen Ziele verständigen, die erreicht werden sollen, z. B:. - Gewinnen neuer Kunden - Erschließen neuer Zielgruppen - bisher nicht verfügbare Informationen anbieten - Nutzung der Ressourcen steigern - neue Einnahmequellen aufbauen - Image-Gewinn bewirken etc. Die Formulierung von Zielen muss dabei mit entsprechenden Überlegungen zur Erfolgskontrolle verknüpft werden: Wie wird gemessen, ob die formulierten Ziele erreicht werden? Zielgruppen festlegen Welche Zielgruppen sollen mit den Angeboten neu gewonnen oder besser erreicht werden? - Kinder Jugendliche Schüler Studenten Eltern lokale Unternehmen 23 - Juristen, Ärzte, Handwerker - Arbeitssuchende - ausländische Mitbürger - Senioren etc. Kontinuierliche Markbeobachtung sichern Wissen gewinnt. Nur wer den aktuellen Stand einer technologischen Entwicklung realistisch einschätzen kann, wird einen langfristigen Mehrwert für die Bürger schaffen. Nutzen Sie unsere Liste mit Links zu entsprechenden Projekten und Produkten, um eine Übersicht über die jeweils zeitgemäße Sachlage zu erhalten. Trotz der rasanten technologischen Entwicklungen gibt es bessere und schlechtere Momente, um ins kalte Wasser zu springen. Dabei können Ihnen die folgenden Kriterien helfen: - - - Akzeptieren Ihre Kunden ein entsprechendes Produkt? Eine Kundenbefragung zum Thema kann Ihre Entscheidung unterstützen. Werden ähnliche Produkte in Ihrer Kommune bereits eingesetzt? Welche Partner kommen für eine Kooperation in diesem Bereich in Frage? Besteht generelle Bereitschaft der Kommune, Projekte in diesem Bereich zu unterstützen? Wie einfach sind die Pflege und Aktualisierung des Produktes? Welche Hilfen können bei Problemen in Anspruch genommen werden (Hotline, Vor-Ort-Service etc.)? Unterhält der Hersteller eine Niederlassung in Deutschland? Ist das Angebot inhaltlich für die typischen Kunden und Zielgruppen öffentlicher Bibliotheken relevant? Welche Erfahrungen haben andere Bibliotheken mit dem gleichen oder ähnlichen Produkt? Hier soll insbesondere noch einmal auf das amerikanische „Electronic Book Evaluation Project“ hingewiesen werden (s. a. Seite 21). Ist der Hersteller bereit, Ihnen ein Testexemplar zur Verfügung zu stellen? Lässt sich der Einsatz von E-Books in Ihrer Bibliothek problemlos realisieren? Welche Änderungen in der Ablauforganisation müssen vorgenommen werden? Welche Schnittstellen bezüglich der eingesetzten Bibliothekssoftware sind vorhanden oder müssen geschaffen werden? Ressourcen bereitstellen Kauf und laufender Betrieb von E-Books sollten hinreichend mit finanziellen Mitteln (Investitionsplanung und laufende Kosten) sowie Personalressourcen abgesichert werden, um ein professionelles Image der Bibliothek zu gewährleisten. - - Erstellen Sie einen Businessplan. Neben den Investitionskosten sollten Abschreibungsmöglichkeiten sowie laufende Kosten für den Ersatz ausgefallener Geräte, Schulungskosten, Werbemaßnahmen sowie ein laufender Etat für den Erwerb neuer E-Book-Texte berücksichtigt werden. Kompetente Beratung garantieren. Stellen Sie sicher, dass alle Kolleginnen und Kollegen ausreichend über das neue Angebot informiert sind. Ausleihe und Rückgabe: Wie hoch ist der durchschnittliche Zeitbedarf bei Verbuchung und Rückgabe? Welche Lösungen müssen gefunden werden, um einen reibungslosen Ausleihbetrieb zu gewährleisten? 24 Erfolgsmessung sichern Analog zum Punkt „Ziele formulieren“ muss eine entsprechende Erfolgskontrolle gesichert werden. In der internen und externen Kommunikation sollten Antworten auf die folgenden Fragen vorliegen: - Wieviele E-Books mit wie vielen Texten sind insgesamt vorhanden? Wie hoch ist der prozentuale Anteil am Gesamtbestand? Wie viele Ausleihen pro Monat werden mit E-Books erzeugt? Wie viele Kunden haben das Angebot genutzt? Welche Zielgruppen haben das Angebot besonders stark wahrgenommen? Ist die Zahl der Bibliotheksbesucher seit Einführung des Angebotes gestiegen? Sind die Kunden mit dem Angebot zufrieden? Wieviel Presseberichte mit welcher Resonanz sind erschienen? Falls Sie mit dem Einsatz zusätzliche Mittel einnehmen wollten: Wurde der Kostendeckungsgrad der Bibliothek gesteigert? Elektronische Bücher werden – in welcher Form auch immer – in der Zukunft der Bibliotheken eine Rolle spielen. Auch wenn die gegenwärtigen Modelle und Texte noch zu teuer, unhandlich, nicht standardisiert und für öffentliche Bibliotheken organisatorisch schwer zu handhaben sind: das nächste oder vielleicht das übernächste Modell werden deutliche Verbesserungen bringen und schließlich zu einer langsamen Marktdurchdringung führen. Deshalb ist es wünschenswert, wenn öffentliche Bibliotheken sich jetzt auf den Markt von morgen vorbereiten. 25 10. Links 10.1 E-Book-Lesegeräte 1. Rocket eBook http://www.nuvomedia.com/support/rocketsupport.asp 2. REB1100 http://www.nuvomedia.com/ebookrdrs/reb1100.asp 3. Softbook http://www.softbook.com/ 4. REB1200 http://www.nuvomedia.com/ebookrdrs/reb1200.asp 5. Cybook http://www.cytale.com/en/index.htm 10.2 PDA-Geräte 1. E-book Man http://www.franklin.com/ 2. Goreader http://www.goreader.com/ 3. Palm Pilot http://www.winmag.com/reviews/hardware/default.htm#Handhelds 4. Palm http://www.palm.com/products/ 5. Handspring Visor http://www.handspring.com/products/visor/index.jhtml 6. Everybook http://www.ebooknet.com/story.jsp?id=2831 26 10.3 Reader-Software für PCs und Laptops 1. Microsoft Reader http://www.microsoft.com/reader/ 2. Adobe http://www.adobe.com 3. Glassbook http://www.glassbook.com/ 4. Everybook http://www.ebooknet.com/story.jsp?id=2831 10.4 Reader-Software für PDAs 1. AportisDoc http://www.aportis.com 2. Peanutpress.com http://www.peanutpress.com 3. Librius www.librius.com 10.5 E-Book-Content 10.5.1 BRD 1. Projekt Gutenberg http://www.gutenberg.aol.de/ 2. dibi Medien Entwicklung und Vertrieb GmbH http://www.dibi.de/cgi-bin/ebook.storefront 3. Hannah-Verlagsgesellschaft http://www.hannah-verlag.de 4. Mobipocket http://www.mobipocket.com/ 27 10.5.2 USA 1. NetLibrary http://www.netlibrary.com/ 2. Ebrary http://www.ebrary.com/ 3. Questia Media http://www.questia.com/ 4. Books24x7.com http://www.books24x7.com/ 5. Books-On-Line http://www.books-online.com 6. Bralyn Archives http://www.bralyn.net 7. Internet Public Library http://www.ipl.org 8. Literature Online http://www.liom.chadwyck.com 10.6 Öffentliche Bibliotheken mit E-Books 10.6.1 Australien 1. Yarra Plenty Regional Library http://www.yprl.vic.gov.au/ 10.6.2 Kanada 1. Richmond (British Columbia) Public Library http://www.rpl.richmond.bc.ca/rplinfo/ebooks.html 2. Toronto Public Library http://www.tpl.toronto.on.ca/WhatsNew/media/00jul17.html 3. Windsor Public Library http://www.city.windsor.on.ca/wpl/ebook.asp 28 10.6.3 Dänemark 1. Århus Kommunes Biblioteker http://www.eteket.dk/om.htm 2. København Kommunes Biblioteker http://www.kkb.bib.dk/eboeger.htm 3. Gentofte Kommunes Biblioteker http://gentofte.bibnet.dk/index.htm 10.6.4 Norwegen 1. Bibliothek von Hordaland http://www.hordaland.folkebibl.no/ebok/ 10.6.5 USA 1. Algonquin Area Public Library District http://www.nslsilus.org/alkhome/faq.html 2. Chicago Public Library http://www.chipublib.org/003cpl/netlibrary.html 3. Glencoe Public Library http://www.glencoe.lib.il.us/EBooks.html 4. Wheaton Public Library http://www.wheaton.lib.il.us/library/ebooks.html 5. Anderson Public Library http://www.and.lib.in.us/ 6. Davenport Public Library http://www.rbls.lib.il.us/dpl/e-books.htm 7. Johnson County Library http://www.jcl.lib.ks.us/ebooks.htm 8. Patchogue-Medford Public Library http://pml.suffolk.lib.ny.us/rocketebook.htm 9. Gates Public Library http://www.gatesfoundation.org/search/searchResults.asp?ct=Entire_site%2CGrants%2CP ress_releases&q1=E-Book 10. Charlotte-Mecklenburg County Public Library http://www.plcmc.lib.nc.us/rocketebook/ 29 11. Heights Public Library http://www.chuhpl.lib.oh.us/ebooks.shtml 12. Fayette County Public Libraries http://fayette.lib.wv.us/rocket_ebook.htm 13. Wyoming State Library http://www-wsl.state.wy.us/ 10.7 Allgemeine Links zum E-Book c‘t (http://www.heise.de/ct/inhverz/search.shtml?T=eBook) Elektronisch verfügbare Ausgabe der Zeitschrift Computer und Technik mit einer Auswahl der aktuellsten Artikel zum Thema E-Book von 1998 bis 2000. b.i.t. online (http://www.b-i-t-online.de/) Elektronische verfügbare Ausgabe der Zeitschrift b-i-t mit den aktuellsten Artikel zum Thema E-Book von 1999 bis 2000. Books of the future (http://www.pages.drexel.edu/~jmh29/653/final.pdf) Artikel, der einen guten Überblick über die Entwicklung des E-Books gibt, die verschiedenen Typen erläutert und die Vor- und Nachteile von E-Books gegenüberstellt. Can e-books improve libraries? (http://skyways.lib.ks.us/central/ebooks/) ist eine Seite der Triconference 2000, die einen sehr umfangreichen Überblick zum Thema EBook in den USA gibt (Technologie, Benutzerfreundlichkeit, Lesbarkeit und weitere Links). Crib Sheet on Electronic Books (www.rcls.org/ebookcrib.htm) Thematisch geordnetes Verzeichnis mit Links zu kommerziellen und öffentlichen Anbietern von E-Book-Texten, Hardware- und Software-Anbietern in den USA. eLibraryBook (www.elibrarybook.com) Eine Sammlung der besten Artikel über E-Books und elektronisches Publizieren. Microsoft Reader (www.microsoft.com/reader) Webseite für das Herunterladen der Software von Microsoft (Microsoft Reader), die das Lesen von elektronischen Texten auf PDA-Geräten ermöglicht. 30