fokus wie wahr sind fotografien? portfolio

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fokus wie wahr sind fotografien? portfolio
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PHOTO PRESSE
DAS INSIDERMAGAZIN
FÜR ERFOLGREICHES
FOTOBUSINESS
N–11 20–08–2015
SEIT 1945
FOKUS WIE WAHR SIND FOTOGRAFIEN? PORTFOLIO PROFESSIONELLE NATURFOTOGRAFIE
BUSINESS EINSCHULUNGEN FOTOGRAFIEREN – TRAUMBERUF FOTOGRAF? PRODUKTE TAMRON 18-200MM
SONY ALPHA 7RII PRAXIS START IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT – MIT DER FUJIFILM X-T10 UNTERWEGS
FOKUS
DIE WAHRHEIT
ÜBER DIE WAHRHEIT DER BILDER
TEIL I – FOTOJOURNALISMUS
Bildmanipulationen beim World Press Photo Award, tendenziöse Bildausschnitte, fragwürdige tonale Überhöhungen:
Bilder lügen wie gedruckt – seit Photoshop öfter und geschickter als je zuvor. Doch die Demarkationslinie zwischen Bildgestaltung
und -manipulation verschwimmt. Plädoyer für einen subjektiven, autorenorientierten Blick auf den Bildjournalismus.
T – Peter Schuffelen
Eine Trauerprozession: Zwei Väter tragen ihre toten Kinder durch GazaStadt. Ein Bild voller Tragik, für das der schwedische Fotograf Paul Hansen
2013 den World Press Award gewann. Das Problem: Hansen hatte die Tragik
weiter verstärkt, und plötzlich standen Manipulationsvorwürfe im Raum.
Von falschen Schatten war die Rede und vom Verschmelzen mehrerer Bilder.
Die World Press Photo Foundation reagierte, leitete eine Reihe fotoforensischer Untersuchungen ein. Die abschließende Diagnose: Farbentsättigung
und HDR-artige Nachbearbeitungen des Lichts. Hinweise auf eine signifikante Foto-Manipulation oder ein Composing fanden sich weder in der
JPEG- noch in der RAW-Datei – Hansen durfte den Preis behalten.
Ein Grenzfall sicherlich, denn einerseits ließe sich argumentieren,
Hansen habe sein Bild über die Maßen dramatisiert und damit einen tendenziösen Dreh gegeben. Andererseits spricht man dem Bildautor damit
vorschnell die Autorenschaft ab. Denn wer will beurteilen, wie der Fotograf
das Bild in diesem Augenblick gesehen hat? Hinzu kommt die Subjektivität
jeglichen fotografischen Materials: Dass Kunstlicht für das menschliche
Auge weiß wirkt, auf analogem Film aber gelblich oder grünlich wurde in
der Vergangenheit ebensowenig beanstandet wie die Tatsache, dass der
Himmel in Schwarzweißbildern nun mal grau ist und nicht blau. Mehr noch:
Das Schwarzweiße gilt bis heute als besonders authentisch und wahrhaftig.
»Je mehr über Begriffe wie ,Wahrheit‘, ,Realität‘ und ,Objektivität‘ diskutiert
wird, desto mehr wird vielen bewusst, dass Glaubwürdigkeit weniger mit
Chemie oder Physik zu tun hat als vielmehr mit den Personen, die die Fotos
machen und veröffentlichen«, so Alfred Büllesbach, Landschaftsfotograf
und Geschäftsführer der Bildagentur VISUM, in einem Aufsatz. Und weiter:
»Jetzt, da Fotos aus binären Codes bestehen, die sich einfach verändern
lassen wie Sätze mit Wörtern, ist die Glaubwürdigkeit auf das Engste an eine
Autorenschaft geknüpft. Eine Folge ist, dass sich Fotojournalisten mehr
Gedanken machen müssen über publizistische Verantwortung, Berufs- und
Ausbildungsnormen, so wie es bei schreibenden Kollegen schon lange vorher
geschehen ist.« Wohl war: Einen Leitartikel in der SZ wird jeder einigermaßen geschulte Leser anders lesen als einen in der Welt oder der Jungle
World. Beim Betrachten eines Bilds fällt diese kritische Einordnung meist
unter den Tisch. Warum eigentlich?
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DAS TRÜGERISCHE WIRKLICHKEITSVERSPRECHEN
DER FOTOGRAFIE
Die Hand der Natur habe abgedrückt, schreibt der englische Naturwissenschaftler und Miterfinder der Fotografie William Fox Talbot mit Blick auf
seinen 1844 erschienenen Bildband »The Pencil of Nature«. Die Bilder seien
»allein durch die Einwirkungen des Lichtes hervorgerufen worden, ohne
irgendeine Mithilfe von Künstlerhand«. Karen Fromm, heute Professorin an
der auf Fotojournalismus spezialisierten Hochschule Hannover, spricht in
ihrer »Das Bild als Zeuge« betitelten Dissertation von einem unterstellten
»Automatismus der Kamera«. Auch deshalb sei die Fotografie zur »zentralen
Metapher für das Dokumentarische« avanciert und werde im Gegensatz zu
Sprache und Malerei nicht in erster Linie als Zeichensprache wahrgenommen, sondern als unmittelbarer Abbildungsweise.
Ein Deutungsproblem also, eine Art visueller Analphabetismus,
der trotz vielfacher Dekonstruktionen bis heute weitverbreitet ist.
Erkannt ist dieses gerade für den Bildjournalismus fatale naturalistische Verständnis von Fotografie schon lange, wie ein Blick in das »Handbuch Zeitungslehre« aus den 1970er-Jahren zeigt. »Nichts ist falscher als der
Glaube, das Zeitungsbild sei ein objektiver Tatsachenbeweis«, konstatierten
die Autoren Emil Dovifat und Jürgen Wilke. Lars Bauernschmitt, heute
Editor in Chief bei der Bildagentur imagetrust und Lehrbeauftragter für
Fotojournalismus, und Alfred Büllesbach stoßen 1995 in das gleiche Horn:
»Wer als Fotojournalist glaubt, objektive Zeugnisse zu liefern, sollte nicht
als Chronist auf die informationssuchende Menschheit losgelassen werden«,
schreiben sie in einem Artikel für das Freelens-Magazin. Und weiter:
»Fotos müssen nicht beschnitten, verfremdet oder montiert werden, um
Falschinformationen zu transportieren.«
Manipulationsvorwürfe entkräftet.
Paul Hansen, dem zwischenzeitlich
ein Composing unterstellt wurde,
durfte den World Press Award 2013
behalten.
F – Paul Hansen
Beispiel eines nicht deklarierten
Compsoings: Das Bild oben
schaffte es auf den Titel der
Los Angeles Times, ehe es als
Montage entlarvt wurde.
F – Brian Walski
DER SCHMALE GRAD ZWISCHEN MANIPULATION
UND SUBJEKTIVEM BLICKWINKEL
Vordergründig einfacher verhält sich die Beurteilung von Bildern, bei denen
eindeutig etwas hinzugedichtet oder weggenommen wird, bei denen die
Größenverhältnisse wissentlich verändert wurden, der Bildausschnitt eine
Information bewusst ausklammert oder die Bildunterschrift den Betrachter
auf eine falsche Fährte lockt. Die Geschichte der Fotomanipulationen ist
so alt wie die Geschichte der Fotografie selbst. Und doch, ein viertel Jahrhundert nach Erscheinen der ersten Photoshop-Version, der Möglichkeit also,
theoretisch jeden einzelnen Pixel eines Bilds zu ändern, ist diese Möglichkeit
(er-)greifbarer als je zuvor. Zwei besonders drastische Beispiele:
Das Titelbild, das der Spiegel zuspitze, in dem er zwei BundesgrenzschutzBeamte in das Bild einer Schlange von Asyl-Antragstellern einmontierte.
Oder das Bild, das der »Los Angeles Times«-Fotograf Brian Walski aus
zwei Shots fertigte, um »den perfekten Moment« zu kreieren und damit das
reale Geschehen tendenziös verdrehte. Beispiele, die deutlich machen, dass
eindeutige Regeln über das, was im Fotojournalismus zulässig ist und was
nicht, unverzichtbar sind. Unterstrichen wird diese Notwendigkeit von der
hohen Zahl an Bildern, die beim letzten World Press Photo Award aufgrund
manipulativer Indizien ausgesiebt wurden (siehe Interview).
FOKUS
Irakischer Soldat, umgeben
von amerikanischen Soldaten,
im Irak-Krieg 2003.
F (Mitte) – AP Photo/Itsuo Inouye,
Montage Ursula Dahmen,
Der Tagesspiegel.
Und doch bleibt die Frage der Grenzziehung eine relative, eine, die nur von
Fall zu Fall neu entschieden werden kann. »Our pictures must always tell the
truth«, konstatiert die Associated Press. Schön und gut, die Frage ist nur:
Welche? Ein Beispiel: Der AP-Fotograf Itsuo Inouye fotografierte im IrakKrieg 2003 einen US-Marine, der einen am Boden liegenden, erschöpften
irakischen Soldaten von rechts mit Wasser aus seiner Feldflasche versorgt,
während ein links davon stehender US-Soldat ihm den Lauf seines MG
an die Schläfe hält (siehe Bild). Hätte sich der Fotograf auf die rechte Bildhälfte beschränkt, er hätte auf die amerikanische Hilfsbereitschaft fokussiert,
bei der linken Fotohälfte auf die willkürliche Gewalt gegen einen Wehrlosen.
Inouye entschied sich, den ganzen Bildausschnitt zu zeigen. Eine ausgewogene, nachvollziehbare und doch nicht zwingend die einzige Entscheidung,
zumindest nicht, wenn das Bild Teil einer vielschichtigen Reportage gewesen
wäre. Frosch- oder Menschenperspektive, Brennweite, Cropping, dieser oder
jener Augenblick ein paar Sekunden später: Fotografien, daran müssen sich
auch geschulte Betrachter immer wieder aufs Neue erinnern, sind sekundenbruchteilige Realitäts-Schnipsel, aufgenommen aus einem subjektiven Blickwinkel, »entwickelt« und nachbearbeitet mit verschieden wirkenden RAWConverter- und Bildediting-Tools und damit weit davon entfernt, ein umfassendes und objektives, kurz: das wahre Bild eines Geschehens zu liefern.
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PORTFOLIO
NATURFOTOGRAFIE
NATÜRLICH. SCHÖN.
Die ersten Filmaufnahmen entstanden mit gerade einmal elf Jahren in der weiten Natur Europas – unterwegs im alten Unimog
seiner Eltern und wenig Kameraequipment. Mittlerweile ist seine Ausstattung etwas größer geworden und er zählt zu den aufstrebenden
Naturfotografen, die eben einen ganz besonderen Blickwinkel für ihre Motive haben – eben das natürlich Schöne.
Die Rede ist von Florian Smit.
T – Linda Schröder
F – Florian Smit
»Meines Erachtens erreicht ein Foto erst dann höchste Qualität, wenn es bei
seinem Betrachter eine Emotion hervorruft. Es geht nicht um die Technik,
die ist ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck. Die Natur ruft in mir immer
Emotionen hervor.« Mit dieser Liebeserklärung an die Natur beschreibt
Smit seine Arbeit als Naturfotograf. Und eben diese liebt er, da die Natur ihn
immer wieder vor neue Aufgaben und Herausforderungen stelle, für die
man keineswegs weit reisen müsse. Viele von Smits Motiven sind in seiner
Heimat in Norddeutschland entstanden.
Mit 19 Jahren und unmittelbar nach Abschluss der Fachhochschulreife stellte sich für Smit die Frage nach der Zukunft. Seine eigentliche Ausbildungsrichtung der Metalltechnik lockte kaum, war die Fotografie doch schon ein
viel zu großer und bedeutender Teil seines Lebens geworden. »Manchmal
musst du tun, was dein Herz dir rät«, beschreibt Smit seine Entscheidung,
Fotograf zu werden. Die Ausbildung zum selbigem brachte nicht immer nur
Positives mit sich, was Smit aber nicht davon abbrachte, sich stetig weiterzubilden und seine Arbeiten immer wieder zu verbessern.
Und das wird auch in seinen Bildern deutlich. Die Liebe zum Detail prägt jedes seiner Werke. Der Schönheit der Natur wird Florian Smit in
all seinen Aufnahmen gerecht. Wir erkennen hier einen jungen, ambitionierten Fotografen, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat und dies
lebt. Ein Mann, der irgendwann im Leben eine Entscheidung getroffen hat –
die Entscheidung, Naturfotograf zu werden. Dass dies der richtige Entschluss für ihn war, sieht man in seinen Bildern.
Lesen Sie hierzu auch unseren Praxisteil:
»Mein Start in die Selbstständigkeit«.
FLORIAN SMIT ist gerade einmal 22 Jahre jung, fotografiert seit seinem
elften Lebensjahr, absolvierte die Fachholschulreife im Bereich Metalltechnik, hat vor einigen Wochen die Gesellenprüfung zum Fotografen als
Innungsbester bestanden und beginnt nun seinen spannenden Weg als
selbstständiger Naturfotograf.
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PORTFOLIO
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BUSINESS
FOTORECHT
EINWILLIGUNGSERKLÄRUNG
BEI MITARBEITERFOTOS
Ein wichtiges Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichts zum Recht am eigenen Bild im Beschäftigungsverhältnis vom Dezember 2014
ist Gegenstand dieses Beitrags im Rahmen unserer neuen Fotorechts-Serie.
T – David Seiler
Zahlreiche Fotografen dürfen sich über Aufträge von Firmen freuen,
deren Mitarbeiter zu fotografieren. Die Fotos werden dann in Broschüren,
Veranstaltungsunterlagen oder auf der Webseite verwendet, teils zur
Information über den Ansprechpartner oder Referenten, teils zu Werbezwekken. Nach einem aktuellen Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG,
Urt. v. 11.12.2014 - 8 AZR 1010/13) ist von der weit verbreiteten Praxis, die
Mitarbeiter ohne nähere Vereinbarungen lediglich zum Fototermin zu bitten,
abzuraten.
DAS RECHT AM EIGENEN BILD UND DAS DATENSCHUTZRECHT
Aufnahmen einer Person, auf denen diese Person als solche zu erkennen ist,
werden als »Bildnisse« bezeichnet. Für diese gilt das Recht am eigenen Bild,
welches im Kunsturhebergesetzes (KUG) geregelt ist. Daneben regelt das
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), wie mit Informationen über natürliche
Personen umgegangen werden darf. Wie eine Person aussieht, Haar oder
Augenfarbe sind personenbezogene Daten, die unter das BDSG fallen.
Veröffentlichungen von Bildnissen nach dem Kunsturhebergesetzes bedürfen
grundsätzlich der vorherigen Zustimmung (=Einwilligung, Model Release)
der abgebildeten Person, wenn kein gesetzlicher Ausnahmefall vorliegt.
Die Einwilligung nach KUG kann formfrei erfolgen. Das BDSG hingegen
fordert grundsätzlich die Schriftform für eine wirksame Einwilligung sowie
einer verständliche Informationen darüber, worin eingewilligt wird und
die Freiwilligkeit dieser Einwilligung. Gerade im Arbeitsverhältnis wird an
der Freiwilligkeit der Einwilligung aufgrund des bestehenden Abhängigkeitsverhältnisses und der Weisungsabhängigkeit der Arbeitnehmer gezweifelt.
Ausgangsfall war ein Videoclip, den ein Unternehmen mit Mitarbeitern als Models hat drehen und zu Werbezwecken auf seiner Webseite stellen
lassen. Die Mitarbeiter haben hierzu auf einer Namensliste unterschrieben,
der einen Einwilligungstext mit konkreter Angabe des Verwendungszweckes
der Aufnahmen vorangestellt war. In dem Videoclip war der Mitarbeiter in
DAVID SEILER
ist seit 1997 als Rechtsanwalt zugelassen. Nach über 18
Jahren Tätigkeit in Mainz und Frankfurt a. M. ist er seit März
2015 Partner in einer Rechtsanwaltskanzlei in Cottbus.
RA Seiler ist Autor zahlreicher Beiträge zum Urheberund Fotorecht und Mitautor des Buchs »Internet-Recht im
Unternehmen«. Er hält Vorträge zu Foto-, Urheber- und
Bildnisrecht sowie Kreditkarten- und Datenschutzrecht.
Seit 1988 fotografiert RA Seiler nebenberuflich.
Er ist Mitglied bei Freelens e.V. und im Verwaltungsrat
der VG Bild-Kunst.
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einer Sequenz kurz am Steuer eines Fahrzeuges, in einer für mehrere
Sekunden auf einer Gruppenaufnahme zu sehen. Nach seinem Ausscheiden
aus dem Unternehmen stellte sich der Mitarbeiter auf den Standpunkt, dass
er keine wirksame Einwilligung zur Veröffentlichung der Aufnahmen
gegeben habe. Vorsorglich widerrief er seine Einwilligung und forderte ein
Schmerzensgeld in Höhe von mindestens drei Brutto-Monatsgehältern.
Das BAG hatte nun über die Frage zu entscheiden, ob und in welcher Form
eine Einwilligung zu erteilen ist, ob die Aufnahmen auch ohne Einwilligung
hätten verwendet werden dürfen und ob der Widerruf der Einwilligung
nach dem Ausscheiden wirksam war.
Anders als die Datenschutzaufsichtsbehörden hat sich das BAG auf
den Standpunkt gestellt, dass auch im Arbeitsverhältnis eine Einwilligung
von Mitarbeitern wirksam erteilt werden kann. Zwar erklärt das Gericht,
dass das Recht am eigenen Bild im KUG als das speziellere Recht dem BDSG
vorgeht. Anders als das BDSG enthält das KUG keine Forderung, dass eine
VERANSTALTUNGEN
FOTOWERKSTATT
LETZTE PORTRAITTAGE
MIT STARBESETZUNG
Die FotoWerkstatt präsentiert am 13. und 14. September 2015 zum letzten Mal die beliebten Portraittage – diesmal in Bad Boll bei Stuttgart.
Mit dabei: Dan Hecho, einer der besten Fotografen der Ukraine, der sich auf die Bereiche Nude und Wedding Photography
spezialisiert hat, sowie der Hasselblad Master Kevin Then aus Malaysia, einer der erfolgreichsten Hochzeits- und Fashionfotografen Asiens.
T – Linda Schröder
Einer der beiden hochkarätigen Referenten ist Kevin Then. Er gehört zu den
bekanntesten Fotografen Asiens. Der heute 36-Jährige wurde bereits 2008
mit dem Hasselblad Master für seine überzeugende Arbeit ausgezeichnet.
Wie begehrt aber auch der geschäftstüchtig Kevin als Hochzeitsfotograf ist,
verdeutlicht die Tatsache, dass er im Jahr 2014 120 Brautpaare fotografiert
hat, die durchschnittlich 4.000 Euro für eine Fotosession mit ihm bezahlt
haben. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt neben der Hochzeitsfotografie
auch im Bereich der Modefotografie.
Direkt im Anschluss an die Portraittage findet am 15. und 16.
September ein Intensivworkshop mit Dan Hecho statt: Der 41-Jährige zählt
in seiner Heimat Osteuropa zu den besten und anerkanntesten Fotografen,
der sich schwerpunktmäßig mit den Gebieten der Aktfotografie und der
Hochzeitsreportage beschäftigt. Der gebürtige Ukrainer lebt und arbeitet in
Kiew. Er studierte Fotografie bei verschiedenen internationalen Master
Class-Fotografen. Sein Hauptaspekt in der Fotografie: die Schönheit und
Sinnlichkeit der Frauen darzustellen. Die stilvolle Aktfotografie einerseits
und die gefühlvolle Hochzeitsfotografie andererseits bilden dabei seine
kreative Schaffensgrundlage. 2011 gewann er den National Russian Photography Award in der Kategorie Nude. Gleichzeitig gehörte er bei den ersten
Photoshoot Awards Nude 2013/2014 zu den Finalisten. In seinem ganztägigen
Seminar wird Dan Hecho intensiv auf seine beiden Arbeitsbereiche Nude
und Wedding eingehen und in einem ausführlichen Live-Shooting im Bereich
der Aktfotografie praktisch veranschaulichen.
Die Portraittage dienen vor allem der professionellen Weiterbildung, aber auch der Steigerung des wirtschaftlichen Erfolgs der Teilnehmer.
Mit nach Hause genommen werden sollen laut Veranstalter neue Ideen und
Inspiration für die tägliche Arbeit im eigenen Studio. Auch der professionelle
Austausch mit den Referenten und das »Netzwerken« unter den teilnehmenden Berufsfotografen stehen bei den Portraittage-Veranstaltungen besonders
im Fokus. Begleitet werden die Seminartage von Fachausstellungen namhafter Firmen der Fotobranche, die ihre Neuheiten präsentieren.
F – Dan Hecho
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F – Kevin Then
PRODUKTE
SONY ALPHA 7R II
VOLL AUF DIE ZWÖLF
Zur Einführung der neuen Alpha 7R II wurde uns die Möglichkeit gegeben, in einem Boxschuppen in Berlin-Kreuzberg bei ein paar
Trainingskämpfen zu fotografieren. Und es ist uns bereits nach der ersten Runde klar geworden, warum uns Sony bei 36°C Temperatur
in eine kleine Halle gelockt hat, damit wir prügelnde junge Männer ablichten:
Das gute Stück Alpha 7RII ist tatsächlich der ideale Begleiter für jeden Sportfotografen.
T / F – Bastian Heinen
Denn man ist sofort gebannt von der schier unglaublichen Schnelligkeit
und Qualität. Jede verbissene Regung in der Mimik, jeder fliegende Schweißtropfen – wer einmal den Sucher an die Augen setzt, kann sich sicher sein,
dass er keine wichtige Szene verpasst. Gerade bei der Nachbereitung der
Bilder ist uns die beeindruckende und durchgängig hohe Auflösung der Serienaufnahmen, die bis ins allerkleinste Detail knackig wirkt, positiv aufgefallen.
Auf den ersten Blick wirkt sie nicht direkt wie eine 3.500 Euro teure Vollformatkamera. Zwar erkennt man klar, dass es sich um eine Sony Alpha
handelt. Doch erst mit Blick auf die technischen Daten schaut man zunehmend verblüfft auf diese kleine Wunderkiste. Sie ist mit einer Vielzahl
von sinnvollen Neuerungen gespickt, zu denen unter anderem ein fortschrittlicher 1-Zoll Exmor CMOS Sensor gehört, mit dessen Power eine um Faktor
3,5 schnellere Signalverarbeitung und die volle Unterstützung der beachtlichen 42,4 Megapixel möglich ist. Aufgefallen ist uns auch der neue
Fünf-Achsen-Bildstabilisator, der in Kombination mit der brutal kurzen
Verschlusszeit von 1/32.000s für stets gestochen scharfe Bilder selbst bei
sich stark bewegenden Objekten sorgt.
Im Bereich Video ist die 7RII die erste Kamera der Alphafamilie,
die 4K-Auflösung voll unterstützt. Die Clips sind allerdings auf maximal
fünf Minuten begrenzt, was vielen Profis vielleicht nicht reichen wird.
Dieses kleine Manko nehmen wir aber nicht so ernst und erfreuen uns an
der wirklich herausragenden Qualität der Aufnahmen. Die 40-fache Superzeitlupe bietet viel kreativen Spielraum für beeindruckende Slow-MotionVideos: Zwar sind diese in voller Auflösung zeitmäßig begrenzt, machen dies
aber durch wirklich spektakuläre Qualität wieder wett.
In der Sportfotografie allerdings macht die kompakte 7R II wie
oben erwähnt eine noch bessere Figur. Sofort bemerkt man, dass hier Sony
wirklich an den richtigen Schrauben gedreht hat: Der spürbar schnellere
und qualitativ hochwertigere Bildprozessor, kombiniert mit zackiger
Verschluss- und Autofokuszeit, lassen uns gar nicht mehr den Finger vom
Auslöser nehmen.
●
WAS WIR MEINEN
Am Ende vom Lied können wir nur ein Kompliment an Sonys Techniker geben und sind
gespannt, ob sich die Alpha 7R II in einem
ausgiebigen Test immer noch so herausragend
gut schlägt wie an diesem Nachmittag.
Nur im Bereich 4K wirkt sie mit Hinblick auf die
unfassbar großen Datenmengen noch ein
wenig überfordert, doch ist dies ja auch nicht
ihre Kernkompetenz.
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PRAXIS
FOTOGRAFEN UND BEWEGTE BILDER
UND ACTION – DAS FILMPROJEKT
KANN STARTEN
Die DSLR-Filmausrüstung ist zusammengestellt, der Umgang mit Follow-Focus, Steady und Rig wurde bis ins Detail geübt
und die Story für die erste, eigene Filmproduktion steht. Obwohl zwischen der Welt des stehenden und der des bewegten Bildes durchaus
technische Parallelen vorhanden sind, erfordert das Arbeiten mit dem bewegten Bild eine andere Vorgehens- und Denkweisen.
Im vorherigen Teil dieser Serie stand die Vorbereitung im Fokus. In diesem Teil befassen wir uns mit der Umsetzung des Projekts im Dreh.
T – Michael Nagel, Dozent, Trainer und Projektleiter Photo+Medienforum Kiel
Größere Fotoshootings oder Hochzeiten werden in der Praxis mit mindestens einem zusätzlichen Assistenten durchgeführt. Und beim Film?
Nehmen Sie sich bei Ihrem nächsten Kinobesuch die Zeit und werfen Sie
einen langen Blick auf den Abspann des Films. Selbst bei der Produktion
eines Kurzfilms stehen dem Filmemacher deutlich mehr Assistenten zur
Verfügung als bei einem professionellen Fotoshooting. Während eine
Filmdokumentation ohne weitere Assistenz auskommt, wird bei größeren
Produktionen und Hochzeiten mindestens eine weitere Person benötigt,
die sich um Ton oder/und Licht kümmert. Wie in der Fotografie auch, setzt
der verfügbare Zeit- und Kostenrahmen die Grenze von Personal- und
Materialeinsatz.
Filmen im Team.
Sofern nur eine Hauptkamera, die zeitgleich den Ton aufnimmt, eingesetzt
und ohne zusätzliches Licht gefilmt wird, können Sie in der Regel ohne Assistenz drehen. Nach meiner Erfahrung ist jedoch der Einsatz einer weiteren
Kamera, um z. B. aus anderen Perspektiven und von anderen Standorten aus
zu filmen, von Vorteil. Auch zeitgleiche Situationen oder eine »SchussGegenschuss«-Aufnahme (bei sich gegenüberstehenden Personen), können
nur mit einer zweiten Kamera umgesetzt werden.
Wird eine Klappe zwecks »Markierung« der einzelnen Einstellungen und Takes benötigt, muss ein weiterer, dritter Assistent eingeplant
werden. Dieser »Multi-Assistent« kümmert sich außerdem um die Aussteuerung des separat aufgezeichneten Tons und setzt das Licht am Set.
Zusätzlich übernimmt er die Sicherung und Verwaltung der Video- und
Audiodaten auf einem mitgeführten Backup-Rechner und sichtet die
Filmsequenzen in den Drehpausen.
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KAMERAEINSTELLUNGEN
Sehr gut geeignet sind lichtstarke Festbrennweiten mit manueller Fokussierung und einem langen Fokusweg. Standard-Zooms eignen sich eher weniger.
Im Grunde unterscheiden sich die Grundeinstellungen einer DSLR- oder
Systemkamera im Filmmodus nicht von denen in der Fotografie. Hier gilt:
manuelle Einstellung von Weißabgleich, Belichtung, ISO-Wert, Fokus und
Blende. Bedenken Sie bitte, dass Sie den Bildstil, also die Parameter für
Sättigung, Farbe, Kontrast, Schärfe usw., möglichst exakt für alle verwendeten Kameras festlegen! Die MPEG-Komprimierung beim Film entspricht
im weitesten Sinne der bei einem JPEG-Bild. Kleinere Korrekturen sind in
der späteren Filmbearbeitung möglich, umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten ohne sichtbaren Qualitätsverlust jedoch nur in einem unkomprimierten Video-RAW-Format.
Insbesondere bei Aufnahmen von Bewegungen oder bei Kameraschwenks bzw. Kamerafahrten auf einer Schiene (Slider) sollte sich die
Verschlusszeit in einem Bereich von 1/50 bis ca. 1/100 sec bewegen. Zu kurze
Verschlusszeiten verhindern flüssige Bewegungen und sorgen für unschönes
Ruckeln im Film. Verschiedene ND-Graufilter gehören unbedingt ins Kameragepäck, um die Lichtmenge zu begrenzen, wenn die Möglichkeit über die
Blende und den ISO-Wert ausgereizt ist.
Ob in Full-HD- oder 4K-Aulösung gefilmt wird, entscheidet u. a.
der Auftraggeber oder/und das Ausgabemedium. In den meisten Fällen wird
eine Aufnahme mit 25 Bildern/sec (25 fps) in Full-HD (1080p), MPEG-4 /
H.264, gespeichert im MOV-Container, den Ansprüchen genügen.
KOMMERZIELLE VIDEOAUFNAHMEN
Mit dem Kauf der Kamera bzw. der Videoschnittsoftware ist die Nutzung
nur für private Zwecke gestattet. Dieser Hinweis versteckt sich in den Handbüchern und Bedienungsanleitungen der Hard- und Softwarehersteller.
Grund: Die MPEG LA hat die Patentrechte für den Videocodec MPEG4/H.264. Bisher erhebt der Lizenzgeber jedoch nur für große Verbreitungsauflagen entsprechende Gebühren. Doch die Sachlage ist nicht ganz klar
geregelt und hängt von der Interpretationsbreite des US-Unternehmens ab.
Im Zweifel: vorher informieren! Weitere Infos hierzu: www.mpegla.com
EINSTELLUNG, SZENE UND TAKE
Vereinfacht dargestellt, setzt sich eine Filmeinstellung (Sequenz) aus
einzelnen Szenen zusammen, die wiederum aus mehreren Takes (Durchgängen) bestehen. Diese Informationen werden meist handschriftlich
PRAXIS
SOFTWARE
DURCHGEHENDE SCHÄRFENTIEFE
FÜR PRODUKTFOTOS
Die Software Focus projects professional vollführt Focus-Stacking vom Feinsten. Dabei ist Focus-Stacking nicht nur bei Makroaufnahmen
zu empfehlen. Vor allem Produktfotografen können in puncto Ergebnis und Zeitersparnis extrem profitieren.
T – Adriana Reuter
Die Ein-Klick-Lösung erzeugt aus einer beliebigen
Schärfereihe ein einzelnes Bild mit durchgehender
Schärfentiefe in Perfektion. Dabei wendet sich die
Anwendung nicht nur an Hobby-, sondern auch
explizit an Profifotografen, beispielsweise aus dem
Werbe- und Industriebereich. Die Software ist
über den Onlineshop herunterzuladen, als BoxVersion bei Franzis zu bestellen oder im Fachhandel zu erwerben. Da die Software nicht mehr
brandneu ist, kann sie sogar recht günstig für
69 Euro (vorher 129 Euro) gekauft werden.
Das aus der Makrofotografie bekannte
Focus-Stacking dient zur Schärfentiefeerweiterung und bedient sich aus fotografischer Aufnahme- sowie digitaler Bildbearbeitungstechnik.
Dabei werden Serienaufnahmen hintereinander
gestapelt. Allerdings handelt es sich nicht um
Belichtungsreihen, sondern um Bildfolgen,
bei denen lediglich die Fokussierung verändert
wurde. Focus projects professional ist darauf
abgestimmt, Motive aus Bildreihen mit unterschiedlichen Schärfeebenen automatisch herauszuarbeiten und in einer einzelnen Aufnahme
abzubilden. Dafür verwendet die Software acht
speziell entwickelte Focus-Stacking-Algorithmen,
die mit einer 32-Bit Genauigkeit arbeiten und
die einzelnen Aufnahmen nach automatischer
oder individueller Gewichtung der Schärfegrade
deckungsgleich anpassen. Dabei können bis zu
400 Fotos mit unterschiedlichen Schärfeebenen
im RAW-, TIFF- oder JPEG-Format zu einem
einzelnen Stack verrechnet werden.
INSTALLATION UND ERSTE SCHRITTE
Mausklick auf den Button
Per Klick kann Focus projects professional von der
Homepage des Herstellers unter www.franzis.de
heruntergeladen und installiert werden. Um einen
Freischaltcode zu erhalten, ist eine Registrierung
bei Franzis notwendig, woraufhin der Code per
Email zugeschickt wird. Eine Bildreihe wird über
den Button
Bildsequenz laden
oder über das Datei-Menü geladen. In dem sich
öffnenden Dialogfester können Sie die Reihe auf
das anschließende Stacking vorbereiten, indem Sie
den Weißabgleich und die Ausrichtung angleichen
sowie die Bilder ein wenig entrauschen, wenn
notwendig. Mit einem Klick auf den Pfeil nach
rechts bestätigen Sie die Einstellungen. Eventuell
kann die Software bei großen Datenmengen eine
Warnung ausgeben. Hier muss man sich entscheiden, die Bilder entweder zu verkleinern oder die
Fokusreihe um einige Aufnahmen zu reduzieren.
Nun rechnet die Software die einzelnen Schärfeebenen zu einem Bild mit durchgehender Schärfentiefe zusammen.
DAS ZWISCHENERGEBNIS
Das Zwischenergebnis erscheint im aufgeräumten
und gut strukturierten Interface. Bei dem verwendeten Beispielbild wurden 22 Einzelaufnahmen
verrechnet. Bis auf zwei Stellen im Bild, ist das
Motiv perfekt scharf errechnet worden. Die Software bietet die Möglichkeit, diese erwähnte
Unschärfe mithilfe des
Pinsel-Werkzeugs
manuell zu bearbeiten. Das Pinsel-Werkzeug
aktiviert der Anwender in der Optionsleiste per
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Gewichte bearbeiten.
Daraufhin zeigt die Software eine Aufteilung des
Bildes in den Farben Rot, Blau und Grün an. Jede
Farbe symbolisiert, welcher Bildteil, aus welchem
Einzelbild der Reihe stammt. Somit fällt es leichter
zu erkennen, in welchem Bild die Unschärfe im
Zwischenergebnis entspringt. Hier muss sich der
Anwender entscheiden, welches Bild wie gewichtet
und in die Berechnung einbezogen werden soll.
Folgendes Vorgehen ist am effektivsten: Als ersten
Schritt lokalisieren Sie ein Einzelbild, indem der
unscharfe Bildteil im Zwischenergebnis perfekt
scharf abgebildet ist. Haben Sie es gefunden,
klicken Sie auf das Vorschaufenster und sind automatisch wieder im
Bearbeitungs-Modus.
Wählen Sie jetzt die entsprechende Farbe des
lokalisierten Bildes und markieren Sie mit dem
Pinsel-Werkzeug
im großen bunten Vorschaufenster den Bereich,
der im Fokus liegen soll und eliminieren somit
die Unschärfe. Sollten Sie den Bereich unsauber
markiert haben, können Sie die Korrekturen
mithilfe des
Radiergummi-Werkzeugs
rückgängig machen. Sind Sie mit dem Ergebnis
zufrieden, klicken Sie auf die
Malerpalette,
die sich ebenfalls in der Optionsleiste befindet
und kommen automatisch in den Post-ProcessingBereich.
PRAXIS
BERUFSWEGE
START IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT
Es begann wohl alles damit, dass meine Eltern in meiner Kindheit bereits weite Reisen mit mir unternahmen.
Wir fuhren mit einem ausgebauten Unimog durch ganz Europa. Schweden, Norwegen, Finnland, Island, die
Shetlands, Schottland, Frankreich, Österreich, die Schweiz, Belgien und Italien, um nur einige Länder zu nennen,
die ich schon als Kind bereisen durfte. Es waren naturnahe, sehr einfache Urlaube ohne Hotels und Campingplätze. Wir waren immer dort, wo man weite, einsame Wanderungen unternehmen konnte und die Natur
des Landes hautnah erlebte. Damals noch analog, fotografierte mein Vater die gesehene Natur und auch ich
belichtete meine ersten Filme. Damals war ich ungefähr elf Jahre alt.
T – Florian Smit
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PRAXIS
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PRAXIS
FUJIFILM X-T10
FEST IM GRIFF
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Wie nah kann man die drei Pole
»Kompaktheit«, »Bedienungsfreundlichkeit« und »Bildqualität«
zusammenrücken oder sogar auf
den Punkt bringen?
Wir haben die Fujifilm X-T10
genau darauf hin getestet.
In den Bergen, wo auch sonst.
Und diese Erfahrungen geben wir
gerne weiter.
T / F – Wolfgang Heinen
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