Josis “Noticias de Bolivia”

Transcrição

Josis “Noticias de Bolivia”
September 2009
Josis “Noticias de Bolivia”
Infobrief Nr. 4
Inhalt
Begrüssung
Merci und „Entschuldigung“
Ankunft und das Leben in Cochabamba
Die ersten fünf Wochen in Riberalta
Familie und Gesundheit
Fotogalerie
Neue Adresse und unsere Website
Briefversand per e-Mail oder per Post?
Wir beten
Tschüss
Ihr und Euch gilt auch für Singular Du und Dich, sowie für die Höflichkeitsform Sie und Ihnen
Seid lieb gegrüsst!
Es sind warme Wintergrüsse aus Riberalta. Während der „Güggel“ in der Nähe von unserem Holzhaus seinen Gesang
ertönen lässt, plantscht Domi vergnügt in einem Wassertank. Dési und Tobi haben nach langem doch noch die „Siesta“
gefunden. Daliah hingegen nicht und dementsprechend gibt sie ihre besten Klagetöne von sich… Der Thermometer klettert
immer noch hoch. Im Moment zeigt er 36°C im Haus an.
Während ich (Kati) vor dem Computer sitze, versuche ich mir vorzustellen was Euch in der CH interessieren könnte… Dabei
kreisen meine Gedanken um jede einzelne Person die auf unserer Adressliste steht. Mit anderen Worten: um Dich
persönlich!
Ja, wir denken oft an die CH und an Euch! Dabei haben wir manchmal auch Heimweh …! Zum Glück, sonst wäre wohl
etwas nicht in Ordnung mit uns...
Merci und „Entschuldigung“
Bevor wir Euch ein wenig an unserem Leben teilhaben lassen, möchten wir von Herzen MERCI schreiben für alle
finanzielle Unterstützung, für alle Brief- und Päcklipost. Jedes Mal, wenn wir Post erhalten, feiern wir das! Wie? Z.B. öffnen
wir eine Flasche Coca-Cola oder essen ein „ Hüseli“ Schweizer-Schoggi! Beides sind Kostbarkeiten für uns.
ENTSCHULDIGEN möchten wir uns bei allen, die den letzten Rundbrief „Mai 09“ nicht erhalten haben. Ihr seid um einige
Informationen beraubt worden. Deshalb bitten wir Euch mit Barbara Lempen, Stöckli Zelg, 3772 St. Stephan,
Tel:033 722 01 12 Kontakt aufzunehmen. …wie Ihr lesen werdet, waren die letzten Tage in der CH nicht so wie wir sie
geplant hatten. So wurde der Rundbrief nicht von uns versandt (Merci Chrigu!) und auch die Adressen von uns nicht mehr
kontrolliert. „Perdona“ nochmals.
Abreise, Ankunft und das leben in Cochabamba
„…Kati und Daliah blieben bei Tobi im Kinderspital… wie die Sache endet wissen wir noch nicht! Fortsetzung folgt im
nächsten Brief…“ Das war einer der letzten Sätze im letzten Brief. …Und die Sache endetet so: Daliah hatte denselben Virus
wie Tobias und kriegte am Samstagabend ebenfalls eine Infusion. Daliah brachte innerhalb von wenigen Stunden kaum
noch ein Lächeln, geschweige denn einen Ton von sich. Das legen der Infusion war ein Kinderspiel, denn sie reagierte nicht
mehr auf Schmerz… Am Montagmittag hatte Kati dann wieder zwei Kinder, die von der Infusion entfernt werden konnten und
genug stark waren für „nach Hause“, das es aber nicht mehr gab. Kurz, Tobi ging nach St. Stephan zu Barbara und die
andern Kinder waren mit uns in Frutigen.
Kilo um Kilo verschwand in den 12 grossen Taschen… und mit einem Zusatzgepäck schafften wir all unser Gut und Hab für
die nächsten viereinhalb bis fünf Jahre zu packen. Am Mittwochabend verabschiedeten wir uns vom „Frutig-Grossätti“ und
fuhren zum letzten Mal in das Simmental. ...viele Gedanken und Gefühle kamen hoch… es waren 7¾ Jahre… eine
prägende Zeit für uns… mit vielen schönen Begegnungen aber auch mit schmerzhaften Erlebnissen… wir sind Gott
unserem Schöpfer dankbar für diese Zeit…!
Glücklich, endlich wieder als Familie vereint zu sein (bei Barbara), nahmen wir den letzten Schritt vom Verräumen und
Ordnen in Angriff. Am Freitag, 15. Mai 09 um 14.00h fing dann unsere Reise an. Ein letzter Blick in unsere ehemalige
Wohnung in Blankenburg machte allen klar, dass es kein Zurück mehr gab…
Von unseren Müttern und Familie Lempen wurden wir nach Zürich begleitet. Das „Einchecken“ und Einsteigen klappte mit
der Hilfe von Daliah's Götti gut…alleine wären wir ein wenig verloren gewesen. Noch zwei Mal mussten wir umsteigen und
Flugbillette ausdrucken lassen bis wir am Samstag um 14.00h (bei euch 20.00h) das erste Mal bolivianischen Boden
betreten konnten. Das war ein spezielles Gefühl nach all den gesundheitlichen Erschwernissen seit letzten September 08…
Nach drei Tagen hatten wir unser vermisstes Gepäckstück gekriegt und unser kleines Häuschen für die nächsten sechs
Monate eingerichtet.
Wir begannen mit der Sprachschule und fanden einen tollen Kindergarten für die Kinder. Leider hatten sie nach zwei
Wochen schon Ferien – verfrüht und verlängert ebenfalls -, wegen der Schweinegrippe.
Zunehmend fühlte Kati einen Druck auf der Brust und eine vermehrte Müdigkeit. Unsere Nachbarin (Ärztin) riet uns, einem
Lungenarzt zu konsultieren… kurz, nach einigen Untersuchungen wurde uns aus diversen Gründen empfohlen von den
2600m.ü.M abzusteigen. Nach einigen Gesprächen mit unserem zukünftigen Vorgesetzten, tat sich die Möglichkeit auf, dass
wir in unser Häuschen in Riberalta schon einziehen könnten. So hiess es nach bereits 10 Wochen Cochabamba, wieder
alles zu packen. Schnell noch einiges wie Duschvorhang, Pfannen, Luxusartikel wie Gewürze und Café einzukaufen und mit
all dem andern Gepäck einem Transportunternehmen anzuvertrauen. Dabei durften wir auf die Hilfe eines zukünftigen
Indicaminokollegen zählen - danke Walter. Und tatsächlich kamen alle Gepäckstücke nach einer Woche in Riberalta an und
wir auch, ein paar Tage früher.
Die ersten fünf Wochen in Riberalta
Herzlich war der Empfang in Riberalta. Sogar einige Päckli waren für uns bereit
gestellt ! Wir fühlten uns bald mal zu
Hause in unserem Holzhaus! Die Gepflogenheiten der Station lernen wir allmählich kennen. Zurzeit sind wir noch im
Sprachstudium. Nach einem eher ruppigen Start mit einer Unterstufenlehrerin, haben wir jetzt mit drei verschiedenen
Personen eine relativ gute Lösung gefunden. Wir merken, dass alles viel mehr Zeit braucht und wir uns, besonders Kati, die
Zeit zum Lernen ein wenig stehlen müssen.
Wie bereits am Anfang erwähnt, ist es ziemlich warm. Es gibt viel brauner Feinstaub. Er dringt in alles! Am Abend auf der
Strasse sieht man kaum etwas, wenn zum Beispiel ein Auto uns als Töfffahrer überholt…nur braun. Es ist auch die Zeit des
Rodens. Das heisst mit andern Worten, es wird einfach ein Stück „Urwald“ oder Acker abgebrannt oder sonst viele
Abfälle…das gibt viel beissenden Rauch. Die Regenzeit sollte dann dem Ganzen ein Ende setzten…im Oktober oder
November oder?
Familie und Gesundheit
Désirée hat am 10. August 09 die erste Klasse begonnen. Bis jetzt gefällt es ihr gut. In ihrem eigenen Rhythmus lernt sie
langsam die Buchstaben und Zahlen schreiben und lesen. Wir sind dankbar, dass sie in der kleinen Gesamtschule integriert
ist und freuen uns über jeden Fortschritt!
Sie braucht im Moment viel Liebe und Zuwendung. Zum Glück kann sich Kati diese Zeit nehmen.
Sie ist bereits die „Grosse“ und kann schon gut anpacken im Haushalt. Sie räumt häufig das Chaos der „ungehorsamen“
Brüder auf…
Dominic fühlt sich hier viel wohler als in Cochabamba. Er äussert das Heimweh weniger oft. Trotzdem möchte er wieder in
„sein“ Haus in Blankenburg… Er zeichnet viel und beginnt seine ersten Wörter zu schreiben wie „Beat“ (Götti).
Er freut sich riesig über sein Huhn, dass er seit dem 01. September 2009 besitzt.
Wenn Domi baden geht im Tank, geniesst er die Gesellschaft der kleinen Frösche besonders. Heute hatte er sogar einen
Mama-, Papa- und Babyfrosch!
Tobias hört bei den Aufgaben von Dési aufmerksam zu und erklärt ihr dann die Buchstaben, wenn es nach seiner Ansicht zu
langsam geht… Sonst hat er auf der ganzen Station „Freunde“ die er regelmässig beglückt mit seinen Besuchen… Tobi geht
morgens immer als erster zu den Hühnern um zu gucken, ob sie noch leben. …und Baden im grossen Wassertank, würde er
am liebsten nur einmal im Tag.
Daliah wurde am 05. August 09 schon ein Jahr alt. Sie steht in ihrem Sitzli und auf unserem Bett frei. Sie versucht ab und zu
einen Schritt frei zu machen - landet jedoch noch auf ihrem Hintern. An den Händen geht sie schon wacker 4-5m am Stück!
Sie ist zufrieden und schläft, wenn das Thermometer über 30°C steigt, ein bisschen mehr als in der CH. Mit ihrer grossen
Freundin Noomi, geht sie gerne am späteren Nachmittag spazieren fahren.
Kati fühlt sich besser hier. Besonders der Druck auf der Brust hat nachgelassen. Hingegen der Staub und besonders der
Rauch machen ihr zu schaffen. Wir sind uns im Moment am überlegen, ob ein Plasmafilter LG (Aircondition mit Partikelfilter)
zumindest in der Nacht etwas Erleichterung bringen könnte. Wir haben aber noch nicht herausgefunden, wo wir eine
Klimaanlage mit Filter (in Südamerika), kaufen könnten… Sonst ist sie zufrieden und geniesst es, die Buben wieder um sich
zu haben (kein Kindergarten).
Tinel würde gerne mehr Zeit in sein Sprachstudium investieren. Das ist aber nicht so einfach… sonst dreht er Runden in den
Abendstunden - um die Station… Natürlich um fit zu bleiben!
Ein anderes neues eher kostspieliges Hobby ist der fleissige Besuch (nur gerade 9 Mal in drei Wochen) beim Zahnarzt, was
ein Erlebnis von der besonderen Art ist… Die teure Revision in der CH hat leider nicht lange hingehalten. Hingegen gibt es
Einsparungen bei den Saunabesuchen. Die kriegen wir nämlich jeden Tag als ganze Familie gratis ! -sobald die Sonne auf
unser Wellblechhausdach runter brennt!
Sonst hilft er beim Hühnerhaus bauen, Steckdosen wechseln und vielem mehr… Das nennt man Teamwork oder Familywork
oder gabenorientiertes Arbeiten…!
Als Familie durften wir alle zusammen am 02. September 09 „unsere“ 14 Jahre Ehe feiern. Zu diesem Festtag, fuhren wir
am Nachmittag an einen kleinen künstlich angelegten See und genossen das schöne Ambiente und den kühlen Wind.
Gesundheitlich sammeln wir diverse Erfahrungen. Das fängt bei A wie Augenentzündung an und hört bei X wie X-was auf.
Kurz; einfach all die Durchfälle, Insektenstiche, Fieberzacken und Beulen die zum Leben in den Tropen gehören! Zum Glück
nichts Ernsthaftes.
Fotogalerie
Anflug/ Riberalta
Unser Haus
Daliah am badern
Désirées
1. Schultag
Wir fahren in
die Stadt
1. Ausflug zum
Beni
Tobias im „Tank“
Tobias im
Fluss Beni
Neue Adresse
Wir sind in Riberalta unter folgender Adresse erreichbar:
Tinel und Kati Josi, Mision Evangelica Suiza, Casilla 78, Riberalta, Beni, Bolivia
Topaktuelles und mehr Fotos werdet ihr jederzeit auf unserer Homepage www.josi-news.ch finden. Guckt doch mal rein!
Briefversand per e-Mail oder per Post?
Wie bereits erwähnt, ging einiges darunter und darüber – auch beim letzten Brief. Deshalb verschicken wir diesen Brief
nochmals an alle, auch wenn er nur einmal pro Jahr erwünscht wurde und ungewohnt für die meisten (auch für uns)
per e-mail.
Wenn der Brief nicht per e-mail erwünscht ist, dann schreibt bitte eine kurze Notiz an David Lörtscher e-mail:
[email protected]
Wenn Du den Brief per Post erhalten hast und ihn gerne per e-mail kriegen würdest, dann sende ebenfalls eine Notiz an
David. Merci!
Wir beten…
-
Für politische Stabilität in Bolivien / Wahlen im Dezember 09
Für gute Gesundheit der ganzen Familie und das weitere Einleben in Riberalta
Für Katis Lunge, dass sie kein Schaden nimmt am vielen Rauch
Für die Kinder, dass sie Freunde finden und das Heimweh ganz vergeht
Für Dési, dass sie die Freude und den Spass am Lernen beibehalten und Erfolge verzeichnen kann
Für ein erfolgreiches Sprachstudium von uns Eltern
Wir danken für die Treue und gute Versorgung von Gott unserem Vater und alle finanzielle Unterstützung die wir jeden
Monat erhalten!
…den ohne Euch, wäre unsere Arbeit hier nicht möglich! Merci! Im Herzen mit Euch verbunden
Kati und Tinel Josi mit Désirée, Dominic, Tobias und
Daliah
PS: Interessiert Dich etwas Besonderes? Dann schick uns dein Wunschthema und wir versuchen es im nächsten Rundbrief
zu bearbeiten. Merci!
Spenden mit dem Vermerk:
"Für die Arbeit von Josis in Bolivien" Postkonto 85-733500-0, Indicamino, Ausbildung und soziale Hilfe, CH-9430 St. Margrethen
…
Für Geburtstag- oder Weihnachtsgeschenke können persönliche Spende mit dem Vermerk:
"Persönliche Spende für Josi...+Vorname zum Geburtstag oder Weihnachten."