Spatenstich für Akutpsychiatrie Wenn Durchatmen zum

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Spatenstich für Akutpsychiatrie Wenn Durchatmen zum
Ausgabe 4 | 2014 | Nr. 34
MAZ
D i e
A M E O S
M i t a r b e i t e r z e i t u n g
Haldensleben
Spatenstich für Akutpsychiatrie
Vogstburg
Wenn Durchatmen zum Problem wird
Bremerhaven
Erstes AMEOS Klinikum an der Nordsee
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| INHALT
Editorial __________________________________________________________________________________3
Menschlich gesehen ______________________________________________________________________3
Haldensleben Spatenstich für Akutpsychiatrie ____________________________________________4
Haldensleben Ethik – verantwortlich handeln ____________________________________________5
Vogtsburg Wenn Durchatmen zum Problem wird ________________________________________6
Osnabrück Vom Ein-Euro-Jobber zum Garten- und Landschaftsbauer ____________________7
Ueckermünde Den Schmerz ausbremsen __________________________________________________8
Hildesheim Manege frei __________________________________________________________________9
Schönebeck Generationswechsel__________________________________________________________9
Inntal 20 bewegte Jahre ________________________________________________________________10
Aschersleben Übung macht den Meister ________________________________________________12
Bernburg Handchirurgische Sprechstunde ______________________________________________13
Bremen Recovery – vom Ende der Unheilbarkeit
______________________________________14
Halberstadt Gedenken an den ersten Ärztlichen Direktor ______________________________15
Bremerhaven Erstes AMEOS Klinikum an der Nordsee __________________________________16
Halberstadt Hilfe bei Bluthochdruck ____________________________________________________18
Schönebeck Auf dem Siegertreppchen __________________________________________________19
Osnabrück 20 Jahre Hans-Peter-Kitzig-Haus ____________________________________________19
Bernburg Diabetologie und Eigenverantwortung ______________________________________20
Halberstadt Ein Besen – ein Bauer – und die Geissens __________________________________21
Neustadt „Meine Welt ist schön!“ ______________________________________________________22
Schönebeck Schilddrüse – kleines Organ, große Wirkung ______________________________24
Schönebeck Der Ernst des Lebens ______________________________________________________25
AMEOS Gruppe Wünsche zum neuen Jahr ______________________________________________26
Sachsen-Anhalt Gesundheitsmessen: Medizin erlebbar machen ________________________28
AMEOS Gruppe Die neuen Trainees stellen sich vor ____________________________________28
Personalia ______________________________________________________________________________29
Kurznachrichten ________________________________________________________________________30
Zu guter Letzt __________________________________________________________________________32
Titelfoto: Heiko Sandelmann, Sandelmann & Rilke, Bremerhaven
Hinweis: Männer und Frauen sind gleichberechtigt – aber Texte
müssen lesbar sein! Die Redaktion hat sich entschieden, wegen
der besseren Lesbarkeit auf die weibliche Form zu verzichten.
| EDITORIAL
Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter
Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen und 2015 steht bereits in den Startlöchern. Wir können stolz sein auf die vielen positiven Entwicklungen an unseren Standorten.
Während der Integrationsprozess in Haldensleben im Laufe des Jahres eine überaus positive
Entwicklung genommen hat, steht dieser Prozess in Bremerhaven und Debstedt noch am
Anfang. Aber auch hier läuft er auf Hochtouren. Sicherlich liegt noch ein gutes Stück Arbeit
vor uns, doch die AMEOS Gruppe hat bewiesen, dass sie das sehr erfolgreich kann.
Die letzten Wochen und Monate waren aber auch für einige Standorte in Niedersachsen mit
besonderen Herausforderungen verbunden. AMEOS war bis November nur bereit gewesen, mit
der Gesundheitsgewerkschaft Niedersachsen und der dbb Tarifunion Verhandlungen zu führen.
Ver.di Niedersachsen hatte sich durch eigenes Verhalten disqualifiziert. Schliesslich gab ver.di im
November nach und erfüllte alle drei Hauptforderungen von AMEOS. Seither ist ver.di auch
am Verhandlungstisch vertreten. Die Voraussetzungen waren erstens, dass ver.di den TVöD bzw.
TV-L nicht mehr zur Bedingung machte, zweitens ver.di gemäss der Forderung von AMEOS
seine Verhandlungsführung austauschte und drittens, dass ver.di diverse Facebook-Einträge,
die falsche Tatsachen und persönliche Verunglimpfungen enthielten, entfernte.
In allen anderen Bundesländern verlaufen die Verhandlungen dagegen ungehindert, ist doch
die Erfüllung der Voraussetzungen dort kein Thema mehr.
Eines unserer Markenzeichen ist es, in Standorte zu investieren. Beleg dafür war der Spatenstich
in Haldensleben zum Neu- und Umbau der Psychiatrie. Wieviel Atem nötig ist, um derartige
Vorhaben zu verwirklichen, können Sie in dieser MAZ nachlesen.
Während der kommenden Feier- und Festtage bleiben die Türen unserer Einrichtungen natürlich offen. Daher möchte ich mich an dieser Stelle bei jenen Mitarbeitenden ganz besonders
bedanken, die sich in dieser Zeit weiter um unsere Patienten und Bewohner kümmern.
Herzlichen Dank Ihnen allen für Ihren Einsatz für AMEOS. Ich wünsche Ihnen und Ihren
Familien schöne Festtage und einen guten Start ins Neue Jahr.
Ihr Dr. Axel Paeger
Menschlich gesehen
„Für den Gesang ist mir kein Weg zu weit“, sagt Svenja Heuwinkel. Sie verschenkt ihr Herzblut
an Auftritte auf der Bühne und an das Singen. Nach der Ausbildung zur „D-Popularkirchenmusikerin“ machte die Sopranistin noch eine Ausbildung für klassischen Gesang. Ihr Hobby hat
sie nicht nur in die verschiedensten Gemeinden in Deutschland gebracht, sondern auch ins ferne
Afrika. Studienreisen zur Chormusik, zu Gesang, Trommel und Tanz führten sie nach Namibia
und Tansania. Darüber hinaus leitet sie den Gospelchor „Joyful Voices“. Mit Leitungsaufgaben
ist Svenja Heuwinkel auch beruflich betraut. Nach der Ausbildung zur Krankenschwester bei
den DRK-Kliniken und Pflege in Bremerhaven und einer weiteren Ausbildung zur Fachkraft für
Leitungsaufgaben in der Pflege ist die 35-Jährige seit sieben Jahren als Leitungskraft im Klinikum
Am Bürgerpark tätig. „Die Krankenpflege“, so sagt sie, „ist nicht nur ein Job. Krankenpflege ist
ein Beruf, der mit seinen komplexen Aufgaben, mit der hohen Verantwortung und Belastung,
zum Beispiel durch den Umgang mit Patientenschicksalen, oft unterschätzt wird. Da braucht
man einen guten Ausgleich, und der liegt bei mir in der Musik.“ (wa)
Svenja Heuwinkel
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(v. l.) Freddy Eppacher,
Andreas Schultz,
Dr. Gisela Kondratjuk,
Dr. Axel Paeger,
Isolde Prost,
Architekt Volker Seidl,
Wolfgang Krause,
MdL Ralf Geisthardt
Haldensleben
Spatenstich für Akutpsychiatrie
Elf Jahre hat es gedauert, unzählige Sitzungen und Planungen
waren nötig. Doch jetzt hat es endlich geklappt: Im Oktober fand der
symbolische Spatenstich zum Neubau der Akutpsychiatrie im AMEOS
Klinikum Haldensleben statt. Die geladenen Gäste hörten Grußworte
vom Vorsitzenden des Vorstandes der AMEOS Gruppe, Dr. Axel Paeger,
und der Fachbereichsleiterin Bau und Umwelt des Landkreises Börde,
Isolde Prost.
Die meisten Gebäude im psychiatrischen Bereich des AMEOS Klinikums Haldensleben stammen aus den 20er-Jahren.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, in die
Baulichkeiten zu investieren, die Stationen zu
modernisieren, um sie ständig auf dem neuesten Stand zu halten. Als die AMEOS Gruppe
das Klinikum vor elf Jahren übernahm, wurde
ein Antrag auf Fördermittel gestellt. Diese
sollten für die Errichtung einer modernen
gerontopsychiatrischen Station eingesetzt
werden sowie die Umwandlung der ehemaligen Wäscherei zum modernen Therapiezentrum ermöglichen. Für die Akutpsychiatrie
planten die Verantwortlichen schon damals
einen Neubau.
Pflegedirektorin Petra Wurzel und die ärztliche Direktorin Dr. Gisela Kondratjuk erarbeiteten gemeinsam Konzepte für die geplanten Neu- und Umbauten. Ivonne RaquetBenecke als Leiterin der Ergotherapie unterstützte die Planungen für das neue Therapiezentrum. Mehrfach wurden die Konzepte in
den folgenden Jahren verändert, um den Ansprüchen aller Beteiligten gerecht zu werden.
Anfang 2013 war es dann so weit: Die Fördersumme von 16,5 Millionen Euro wurde
bewilligt – ein Betrag, der angesichts staatlicher Sparmaßnahmen angenehm überrascht.
Hans Walker, Landrat des Landkreises Börde,
betrachtete die Investitionen als langfristige
Sicherung des Standorts Haldensleben.
In den folgenden Jahren setzten sich vor allem
Michael Dieckmann, Mitglied des AMEOS
Vorstandes, und Christiane Kuhne, damals
Krankenhausdirektorin in Haldensleben,
hartnäckig dafür ein, dass das Neubauprojekt
bei den Zuständigen in der Politik und den
Kostenträgern nicht in Vergessenheit geriet.
Der heutige Krankenhausdirektor Andreas
Schultz bedankte sich bei allen Mitstreitern,
die den Boden für den symbolischen Spatenstich geebnet hätten. Dr. Paeger betonte, wie
sehr ihn das Engagement und die Beharrlichkeit der Mitarbeitenden beeindruckt hätten.
Niemand habe aufgegeben, als sich das Vor-
haben als langwierig erwies. Deshalb freue es
ihn besonders, dass nun in Haldensleben die
Versorgung der Patienten und die Arbeitsbedingungen optimal gestaltet werden könnten.
Denn, so Paeger: „Durch die vielen Gespräche
und Planungssitzungen können wir garantieren, dass jedes Detail bedacht wurde.“
Nach den Grußworten versammelten sich die
Gäste vor dem Bauschild, um dem eigentlichen Hauptakt beizuwohnen: Zu acht setzten
die Bauherren, der Architekt und Vertreter
der Politik den symbolischen Spatenstich auf
der Baustelle der Akutpsychiatrie. Priorität
hat allerdings laut Freddy Eppacher, Direktor
Bau und Technik der AMEOS Gruppe, der
Umbau der Gerontopsychiatrie, bevor der
Neubau startet. Geplant sind die Baumaßnahmen bis Ende 2016. (ph) 
© Fotolia/XtravaganT
Haldensleben
Ethik –
verantwortlich handeln
Das zehnte Herbstsymposium im AMEOS Klinikum Haldensleben stand
unter dem anspruchsvollen Thema „Ethik“. Eine wichtige Erkenntnis
bestand darin, dass selbst ethische Grundsätze einem Wandel unterliegen und von der Gesellschaft im Lauf der Zeit neu definiert werden.
Gleiches gilt für die Sanktionen gegenüber denjenigen, die gegen
ethische Vorstellungen und Grundsätze verstoßen.
Die Ethikbeauftragten des Klinikums
hatten den renommierten Philosophen und
Hirnforscher Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer, Direktor der psychiatrischen Uniklinik
Ulm, eingeladen. Sina-Sabine Jung, leitende
Psychologin und Mitorganisatorin der Veranstaltung: „Wir haben uns sehr über die
Zusage gefreut – Professor Spitzer gilt als
Experte auf dem Gebiet der Ethik.“
Da am gleichen Tag im AMEOS Klinikum
Haldensleben der Spatenstich für den Neubau der Akutpsychiatrie stattfand, sprach
auch Dr. Axel Paeger, Vorsitzender des Vorstandes der AMEOS Gruppe. Er führte in
das Thema mit dem Hinweis ein, dass Entscheidungen sowohl im psychiatrischen als
auch im somatischen Bereich unter Berücksichtigung ethischer Grundsätze getroffen
werden müssten.
Professor Spitzer sprach anschließend vor
Ärzten und Pflegenden aus dem Krankenhaus, niedergelassenen Ärzten und geladenen
Gästen aus der Politik. Er erklärte, dass der
sogenannte Homo oeconomicus nicht oder
zumindest nicht in der angenommenen Ausprägung existieren würde. Der Mensch sei
viel weniger darauf bedacht, seinen eigenen
Nutzen zu vermehren und sich rein rational
zu verhalten, als dies das Theorem vom
Homo oeconomicus nahelege. Der Mensch
bleibe doch ein weitgehend sozial gesteuertes
Wesen. Erst in einer ihn unterstützenden
Gesellschaft fühle er sich wohl. In diesem
sozialen Umfeld gelten ethische Grundregeln,
die ständig überprüft und angepasst würden.
Begehe der Mensch einen Regelverstoß,
schlage sich das auch in körperlichem Unwohlsein nieder.
Anschließend vertieften die Teilnehmer ethische Fragestellungen in verschiedenen Workshops. Diese beschäftigten sich mit Fragen
der Demenz oder der Wahrung von Patientenrechten. (ph) 
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Mit welchen Lungenerkrankungen werden
die Patienten ins Klinikum eingewiesen?
Ganzkörperplethysmograph
zur Messung des Lungenvolumens
Vogtsburg
Wenn Durchatmen zum
Problem wird
Lungenerkrankungen können bei Patienten aller Altersgruppen eine
erhebliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen und
sogar einen tödlichen Verlauf nehmen. Bei der 5. Herbsttagung in
Vogtsburg zum Thema Lungenerkrankungen gab Dr. Rainer StumppKorten, Oberarzt am AMEOS Klinikum Kaiserstuhl, ein Update über
die neuesten Entwicklungen im Bereich der Atemwegserkrankungen.
Mit der MAZ sprach er über Ursachen, Therapien und Behandlungsmöglichkeiten der bedeutendsten Atemwegserkrankungen.
Am häufigsten sind zwei Erkrankungen: Die
akute Lungenentzündung und die akute Verschlechterung einer chronischen Bronchitis
mit Verengung der Atemwege, auch COPD
genannt. Die Lungenentzündung wird in der
Regel mit einer fünf- bis siebentägigen Antibiotikatherapie und einer physiotherapeutischen Frühmobilisation behandelt. Hierbei
zeigen sich meist schon nach wenigen Tagen
Behandlungserfolge. Die COPD kommt häufiger vor und ist in Entstehung und Verlauf,
aber auch in der Behandlung schwieriger.
Was sind die Charakteristika der akuten
Verschlechterung einer chronischen Atemwegsverengung und in welcher Verfassung
sind diese Patienten bei der Einlieferung?
Die Krankheit der COPD entsteht oft über
einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. In 85
Prozent der Fälle sind die Patienten Raucher.
Die Patienten sind bei der Aufnahme in
einem sehr schlechten Zustand. Sie klagen
über starke Atemnot und wirken häufig unruhig. Sie haben Husten und sind in den
Atemwegen verschleimt. Durch den Sauerstoffmangel im Blut ist das Gesicht in vielen
Fällen etwas bläulich angelaufen. Ein hoher
Puls ist typisch. Manche Patienten sind aufgrund eines Infektes auch fiebrig.
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stützt. Sobald es der Gesundheitszustand des
Patienten erlaubt, verordnen wir Physiotherapie, um die Atemmuskulatur im Brustkorb
und die Skelettmuskulatur wieder anzusprechen und zu kräftigen. Die medikamentöse
Therapie muss nach Entlassung aus der Klinik
weitergeführt und vom Hausarzt begleitet
werden.
Dr. Rainer Stumpp-Korten, Oberarzt am
AMEOS Klinikum Kaiserstuhl
Wie sieht die Diagnostik und Therapie
bei diesen Patienten aus?
In allen Fällen erfolgt eine Laboruntersuchung
mit Blutgasanalyse sowie ein Röntgenbild der
Lunge. Wir messen, falls möglich, die Lungenfunktionen und machen gegebenenfalls eine
Lungenspiegelung mit einem Bronchoskop.
Bei sehr starker Verschleimung der Atemwege
kann das Sekret während der Lungenspiegelung direkt abgesaugt werden. In dem Bronchoskop gibt es hierfür einen Arbeitskanal,
mit dem entweder abgesaugt oder auch mit
einer salzhaltigen Lösung eine Spülung zur
Säuberung der Lunge vorgenommen werden
kann. Außerdem kommen Medikamente zum
Einsatz, die eine atemwegserweiternde, entzündungshemmende und schleimlösende
Wirkung haben.
Bei sehr unruhigen Patienten kann auch
eine leichte Sedierung sinnvoll sein, um den
Atemrhythmus wieder zu beruhigen und ein
tieferes Ein- und Ausatmen zu ermöglichen.
Ist der Patient erschöpft und fällt das Atmen
sehr schwer, kann auch eine nicht invasive
Beatmung sinnvoll sein. Hierzu wird eine
Beatmungsmaske eingesetzt, die den Vorgang
des Ein- und Ausatmens mechanisch unter-
Kommt es vor, dass Patienten neben einer
Lungenerkrankung auch eine psychische
Erkrankung entwickeln?
Ja, der ständige Kampf um Atemluft ist eine
enorme körperliche und psychische Belastung,
die häufig zu einer depressiven Stimmungslage führt. Bleibt die Erkrankung länger
bestehen, können Ängste und auch Panikattacken hinzukommen. Gerade die Kombination mit diesen psychischen Erkrankungen
verschlechtert die Prognose und steigert die
Sterblichkeitsrate erheblich.
Was kann ein Laie tun, um seine Lungen
gesund zu halten?
85 Prozent der lungenkranken Patienten sind
Raucher, aus diesem Grund ist es von vornherein wichtig, auf das Tabakrauchen zu
verzichten oder es zumindest zu reduzieren.
Ein regelmäßiges sportliches Training, wie
Schwimmen, Laufen oder Fahrradfahren, und
eine ausgewogene Ernährung sind gute Voraussetzungen für gesunde Atemwege. Ebenfalls sollte man inhalative Schadstoffe, wie
Lösungsmittel am Arbeitsplatz, nur in gut
belüfteten Räumen verwenden, um die Atemwege nicht unnötig zu belasten. (cs) 
Osnabrück
Vom Ein-Euro-Jobber zum
Garten- und Landschaftsbauer
Vor drei Jahren trat Georg Meier eine Stelle
als Ein-Euro-Jobber in der Gärtnerei des
AMEOS Klinikums Osnabrück an. Jetzt hat
er erfolgreich eine Ausbildung zum Gartenund Landschaftsbauer abgeschlossen und
damit seinen Traumberuf gefunden.
Die Gärtnerei arbeitet eng mit dem Jobcenter
Osnabrück zusammen. Im Rahmen der sogenannten Arbeitsgelegenheiten kam der junge
Mann in das Team. Ziel der Arbeitsgelegenheiten ist es, arbeitslosen Menschen eine
Chance zu bieten, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Georg Meier hat sich
schnell in die Abläufe und in das Team der
Gärtnerei eingefunden. „Nach kurzer Zeit
war klar, dass Georg Spaß an der Sache hat
und gut arbeitet“, berichtet Gärtnereichef
Jürgen Weith. So wurde gemeinsam eine
Umschulung beantragt, und nach einem Jahr
konnte Meier seine zweijährige Ausbildung
antreten.
Der Betrieb auf dem Gelände des psychiatrischen Fachkrankenhauses bietet mit seinen
30 Hektar alle Möglichkeiten, die eine Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer
erfordert. Vom Obst- und Gemüseanbau im
Freiland und in Treibhäusern über die Pflege
und Anlage der Grünflächen und Beete, der
Aufzucht von Blumen, dem Setzen der Sämlinge bis hin zum Verkauf der Pflanzen in
den hauseigenen Verkaufsräumen gehört alles
dazu. So werden beispielsweise auch die
Weihnachtssterne, die jetzt das Krankenhaus
schmücken, in der Gärtnerei selbst gezogen.
(vm) 
8
Wolf Steffen Schindler (l.) mit den Studenten Louise Deilitz
In der Notaufnahme füllt Fachpflegekraft Nicole Hoffman mit einem
und Thomas Kunzig
Patienten den Schmerzfragebogen aus
Ueckermünde
Den Schmerz ausbremsen
„Ihre Schmerzfreiheit ist unser Auftrag!“ Mit diesem Motto bringen
Thomas Kunzig und Louise Deilitz ihr Praxisprojekt in einem Klinikflyer
auf den Punkt. Die beiden studieren Pflegewissenschaft und -management im dualen Studiengang an der Fachhochschule Neubrandenburg.
Ein halbes Jahr arbeiteten sie im AMEOS Klinikum Ueckermünde und
führten das Schmerzmanagement in der Pflege ein. „Damit sind wir
bei der Umsetzung der nationalen Expertenstandards in der Pflege einen
großen Schritt vorangekommen“, sagt Pflegedirektor Wolf-Steffen
Schindler, der die beiden Studenten während ihrer Arbeit betreut hat.
Gleich bei der Aufnahme werden
die Patienten zu ihren Schmerzen befragt.
Angaben zu Lokalisation und Intensität der
Schmerzen, aber auch bekannte Nebenwirkungen von Medikamenten oder Unverträglichkeiten werden notiert. Selbst eigene bewährte Strategien des Patienten, mit seinen
Schmerzen umzugehen, sind Teil des Gespräches. Alle Informationen lässt der Arzt in
seine Behandlung einfließen, bei der Erstellung der Diagnose ebenso wie bei der Planung
des Therapieverlaufs.
„Diesen Prozess in den klinischen Alltag einzuführen, war für uns eine sehr konkrete Aufgabe“, berichtet Thomas Kunzig. Die Studenten haben dafür einen Fragebogen entwickelt
und Prozessbeschreibungen entworfen. Dazu
sind zahlreiche Gespräche mit den Pflege-
Umgang mit den Schmerzen der Patienten
eingeläutet“, sagt Schindler. Auf der Station
bilden die Schmerzmanager ein wichtiges
Bindeglied zu den Ärzten.
fachkräften auf den Stationen geführt worden. Der Mehraufwand, den die zusätzliche
Abfrage beim Patienten erfordert, wird mit
einer deutlichen Verbesserung des Patientenwohls aufgewogen. So werden die Patienten
aktiv an der Schmerztherapie beteiligt, erklärt
Louise Deilitz. Ihnen kann unnötiges Leid erspart und möglicherweise auch einer Chronifizierung der Schmerzen vorgebeugt werden.
Grundlage dafür sind die 2011 veröffentlichten Expertenstandards in der Pflege bei akuten Schmerzen. Später folgte das Schmerzmanagement für chronische Schmerzen. Früher
wurde der Schmerz eher beiläufig behandelt
oder als eine Begleiterscheinung der Krankheit betrachtet. Die Gabe von schmerzstillenden Medikamenten lag in einem gewissen
Rahmen frei in der Hand der Pflegenden.
Oft wurde diese pauschal nach einem Eingriff
angeordnet. „Dabei“, erläutert Schindler, „ist
wenig auf das subjektive Schmerzempfinden
des Patienten eingegangen worden“. Aber
jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf
Schmerz. Deshalb ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Patienten individuell einzugehen.
Bei der Einführung des Schmerzmanagements mussten die Studenten nicht bei null
anfangen. So waren auf Initiative von WolfSteffen Schindler bereits vor zwei Jahren zehn
Mitarbeiter zum Schmerzmanager ausgebildet
worden. Die sogenannten Pain Nurses erhielten eine spezielle Schulung und sind heute
auf fast allen Stationen aktiv. „Schon damals
hatten wir den Prozess für einen anderen
Die Studenten Thomas Kunzig und Louise
Deilitz gehören zum dritten Jahrgang, der
vom AMEOS Klinikum Ueckermünde mitausgebildet wird. Schindler sieht darin einen
hohen Wert für die Einrichtung: „Wir wollen
neue pflegetheoretische Erkenntnisse in der
Praxis umsetzen.“ Die Entscheidung, Studenten in dualer Ausbildung zu fördern, hat sich
auch in diesem Fall ausgezahlt. (ab) 
9
Hildesheim
Manege frei
Seiltänzer, Clowns, Dompteure und Akrobaten – im Zirkus wird den Zuschauern meist
Ausgefallenes geboten. Normalerweise führen
Profis die spektakulären Kunststücke auf.
Doch anlässlich der Woche der seelischen
Gesundheit durften die Patienten der Kinderund Jugendpsychiatrie des AMEOS Klinikums
Hildesheim Zirkusluft schnuppern und sich
ins Rampenlicht stellen.
Junge Artisten bei der Durchführung einer menschlichen Pyramide
Ziemlich aufgeregt waren die jungen Artisten
vor Beginn der Veranstaltung. Das lag jedoch
nicht nur an der ungewohnten Situation, im
Mittelpunkt zu stehen, sondern auch an der
Unsicherheit hinsichtlich der Zuschauermenge. Eltern und Angehörige ließen sich dieses
Highlight nicht entgehen und erschienen
zahlreich.
In Kooperation mit Kerstin Standfuß und
Gregor Saborowski vom Mitmach-Zirkus
Zippolino stellten die Kinder und Jugendlichen in Eigenregie ein Zirkusprogramm auf
die Beine. Mit akrobatischen Einlagen auf
einem Drahtseil, mit menschlichen Pyramiden, lustigen Showeinlagen der Clowns und
Artistik im Rhönrad begeisterten die Kinder
ihr Publikum.
„Es ist immer schön zu sehen, wie aus einem
anfangs ungeordneten ,Hühnerhaufen‘ nach
nur drei Tagen eine homogene Gruppe wird,
die sich gegenseitig unterstützt und aufbaut.
Ziel ist nicht nur, dass die Kinder sich in un-
Schönebeck
Generationswechsel
Dr. Christa-Marie Ziegeler übergibt den
symbolischen Staffelstab an Dr. Konstanze
Reinhardt (l.)
Dr. Konstanze Reinhardt übernimmt die
pädiatrische Praxis in Calbe und arbeitet
im bewährten Verbund mit der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin am AMEOS
Klinikum Schönebeck.
Dr. Christa-Maria Ziegeler darf sich nun auf
ihren wohlverdienten Ruhestand freuen. Bis
vor Kurzem war sie als niedergelassene Kinderärztin tätig. Übergangsweise praktizierte
sie für sechs Monate im Poliklinikum Schönebeck, Nebenbetriebsstätte in Calbe, um die
Zeit bis zur Neubesetzung zu überbrücken.
Schließlich wollte sie doch ihre kleinen und
großen Patienten nicht im Stich lassen. Krankenhausdirektor Guido Lenz vom AMEOS
Klinikum Schönebeck freute sich über diese
Interimslösung.
Nun konnte Konstanze Reinhardt den symbolischen Staffelstab von Christa-Marie Ziegeler übernehmen. Der Bürgermeister der
Stadt, Vertreter des Klinikums sowie Familienmitglieder ließen es sich nicht nehmen, der
jungen Ärztin zu ihrem Start zu gratulieren.
gewohnten Situationen zurechtfinden, sondern dass sie auch ihre sozialen Fertigkeiten
schulen“, so Zirkusdirektor Saborowski.
Zum Abschluss der Gala wurden die kleinen
Neu-Artisten unter großem Applaus verabschiedet. Die anwesenden Eltern, Geschwister,
Therapeuten und Mitarbeiter des Klinikums
waren sich einig, dass die Aktionswoche den
therapeutischen Alltag belebt hat und neue
Impulse gesetzt werden konnten. (cn) 
Zukünftig wird die Pädiaterin alle Patienten
bis zum 18. Lebensjahr versorgen.
Ihre Ausbildung zur Kinder- und Jugendärztin erfolgte in der Kinderklinik der Universitätsmedizin in Göttingen, wo sie auch
promoviert hat und bis jetzt als Fachärztin
für Kinder und Jugendliche tätig gewesen ist.
„Die Zusammenarbeit zwischen der ambulanten Versorgung und dem Klinikum wird
schon seit vielen Jahren sehr gut praktiziert“,
sagt Dr. Christina Gerstner, Chefärztin der
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die
sich auf die zukünftige Zusammenarbeit
freut. Sie begrüßt den Fortbestand der pädiatrischen Praxis. Somit bleibe den Patienten
die gewohnte Anlaufstelle erhalten.
„Der Praxiserhalt ist ein enormer Gewinn
für die Stadt Calbe und Umgebung“, so
Bürgermeister Dieter Tischmeyer bei der
Begrüßung der neuen Stelleninhaberin.
(ch) 
10
AMEOS Klinikum Inntal
Inntal
20 bewegte Jahre
Das Klinikum in Simbach am Inn wurde im Oktober 1994 eröffnet und
gehörte zu den ersten Reha-Einrichtungen für Psychosomatik mit einer
Eltern-Kind-Abteilung, die von der Rentenversicherung anerkannt
wurden. Neun Jahre später kam das Institut für tiefenpsychologisch
fundierte Psychotherapie hinzu – eine Ausbildungsstätte für Diplompsychologen, die sich zum Psychotherapeuten ausbilden lassen.
Angeschlossen ist eine Institutsambulanz für ambulante Psychotherapie.
Einer erfolgreichen Aufbau- und Etablierungsphase, weit über die bayerischen
und deutschen Grenzen hinaus, folgten wirtschaftlich schwierige Zeiten. 2012 übernahm
die AMEOS Gruppe das 200-Betten-Klinikum
und sicherte dessen Zukunft. In kurzem Takt
folgten der Ausbau einer Traumaambulanz
für Kinder und Jugendliche und je einer
Akut-Station für Eltern-Kind-Therapie und
Transkulturelle Therapie.
Das AMEOS Klinikum Inntal hat eine
herausragende Stellung als Fachklinikum für
psychosomatische Medizin innerhalb der
AMEOS Gruppe und einen guten Ruf unter
Experten, einweisenden Ärzten, Kostenträ-
gern und Patienten. Sie alle tragen zum Erfolg eines Klinikums bei – Grund genug,
dieses Jubiläum gemeinsam zu feiern. Regionalgeschäftsführer Rudolf Schnauhuber stellte
in seiner Begrüßungsrede die Geschichte des
Klinikums in Zahlen dar: Seit Bestehen wurden 24.000 Patienten behandelt, 700.000
Therapiestunden geleistet, 260.000 Kilometer
in der Bewegungstherapie absolviert, 2.000
Fortbildungsstunden investiert, 1,5 Mio. Mittagessen in der hauseigenen Küche gekocht
und 2,2 Mio. Wischmopps verbraucht.
Fachsymposium: Impulse für den
fachlichen Diskurs
Mehr als 100 Gäste nahmen anlässlich des
„Welttags der seelischen Gesundheit“ am
Fachsymposium für Ärzte und Therapeuten
der Klinika am Standort Simbach am Inn
teil. Unter dem Motto „Stationäre psychosomatische Medizin im Wandel der Zeit“
vermittelten hochkarätige Referenten neueste
Studien, Trends und Therapieerkenntnisse.
Dr. Axel Paeger betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung solcher Fachveranstaltungen für die Standortsicherung: „Wer gut aufgestellt sein will, muss sich ständig bewegen.“
Reserl Sem, MdL und Regionalbeirätin, würdigte in ihrem Grußwort die hohe Kompetenz und ausgeprägte Motivation der Mitarbeiter: „Diese Klinik setzt Maßstäbe.“
11
(v. l.): Univ.-Prof. Marius Nickel,
Michael Dieckmann,
Dr. Axel Paeger,
MdL Reserl Sem,
Michael Zellner (Ltd. Regierungsdirektor),
Hellmuth Luegeder (2. Landrat),
Klaus Schmid
(Bürgermeister Stadt Simbach),
Rudolf Schnauhuber
(Regionalgeschäftsführer AMEOS Süd)
Tag der offenen Tür: Das Klinikum
erleben mit allen Sinnen
Einige Teilnehmer schienen im ersten Moment
etwas irritiert, als sie von Dr. Johannes Farar,
Leiter des Psychologenteams, während einer
Achtsamkeitsübung aufgefordert wurden,
eine ans Ohr gehaltene Rosine mit den Fingerspitzen zu drehen, leicht zu drücken und
zuzuhören. Umso größer war die Verblüffung,
dass sich tatsächlich etwas hören lässt, wenn
man es schafft, seine Sinne zu öffnen und
sich einzulassen. Achtsamkeitsübungen und
die Frage „Was ist Psychotherapie?“ spiegelten
nur eine Facette des vielseitigen Programms
am Tag der offenen Tür in Simbach wider.
Rund 200 Besucher nutzten die Gelegenheit,
die therapeutischen Angebote des Klinikums
näher kennenzulernen. Klinikführungen, ein
Sinnesparcours in der Lehrküche, Gestaltungstherapie zum Mitmachen, progressive
Muskelentspannung und Meditation wurden
ebenso angeboten wie Blutdruck- und Blutzuckermessung sowie Einblicke in die Arbeit
der Physikalischen Abteilung. Publikums-
magnete für die Kleinen waren Spielen und
Basteln in der KiTa und die Kinderdisco. Das
musikalische Ambiente gestaltete eine FrauenTrommelgruppe im Eingangsbereich – dort
ließen sich die Besucher im „Café Lisl“ auch
mit Kaffee- und Kuchenspezialitäten verwöhnen.
Mitarbeiterehrung: Dank für
langjährige Zusammenarbeit
Sechzehn Mitarbeiter wurden Ende Oktober
im Rahmen eines Betriebsfestes für ihre langjährige Zugehörigkeit zum Klinikum geehrt.
Unter Anwesenheit von Michael Dieckmann
dankten Geschäftsführer Rudolf Schnauhuber
und Krankenhausdirektorin Rosemarie
Bruckthaler den Geehrten für ihre 10- bzw.
20-jährige engagierte Mitarbeit und überreichten Präsente als Anerkennung für das
Geleistete. Das bunte Rahmenprogramm des
Betriebsfestes gestalteten die Kindergruppe
der Antersdorfer Trachtler und der Gitarrist
Christian Holzapfel.
Die Trommlerinnen sorgten für das
musikalische Ambiente
Für ihre zehnjährige Betriebszugehörigkeit
wurden geehrt: Hildegard Christl, Natalia
Janzen, Bärbel Jung, Maria Kettner, Sandra
Krennleitner, Galina Saks, Christine Schusterbauer und Oleg Schur. Neun Jubilare
arbeiten seit Bestehen des Klinikums im
Unternehmen: Karin Bauer, Erwin Maier,
Ines Rödig, Erika Sigl, Ella Schuchart, Ines
Stecher, Margit Stinglhammer und Johann
Würmüller. (bk) 
12
Auszubildende des dritten Jahres
simulieren eine Lehrvisite:
Die Patienten werden von
Mitschülern gemimt – um so auch
„die andere Seite“ kennenzulernen
Aschersleben
Übung macht den Meister
„Skills Labs“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Labor der Fähigkeiten“, sind
ursprünglich Übungseinrichtungen für angehende Mediziner, in denen sie unabhängig
vom stressigen Klinikalltag medizinische und ärztliche Fertigkeiten an realistischen
Modellen erlernen und üben. Am AMEOS Klinikum Aschersleben öffnete die erste
Trainingsstation speziell für Auszubildende einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule: das ATLAS (AMEOS Trainingsstation Lernen – Anleiten – Simulieren).
Nach dem Motto „Lernen – Anleiten – Simulieren“ eröffnete zum 1. September die Übungseinrichtung
ATLAS. Dort werden den angehenden Gesundheitsund Krankenpflegern Kenntnisse und Fertigkeiten im
Bereich der Grund- und Behandlungspflege wie Verbandwechsel, Infusionstherapie oder Blutentnahme praxisnah vermittelt. „Die Idee ist, die Schülerinnen und
Schüler vor möglichst realistische Situationen des Pflegealltags zu stellen und daran den Umgang mit Patienten
und Angehörigen zu trainieren“, erklärt die zentrale
Praxisanleiterin Heike Heller. Das ATLAS verfügt über
alle Räumlichkeiten, die auch eine reale Station zu bieten hat. Hier erlernen und üben die Auszubildenden in
Trainingsstunden und Workshops alle praktischen Fähigkeiten und Szenarien – von der Aufnahme des
Patienten über die Vitalzeichenkontrolle und fachgerechtes Lagern bis hin zur Entlassung.
Das Trainingszentrum befindet sich auf einer nicht mehr
genutzten Station des AMEOS Klinikums Aschersleben.
Auf derselben Etage richteten die zentralen Praxisanleiterinnen ein Wohnheim mit fünf Zimmern her. Für einen
kleinen Obolus können Auszubildende dort während
der Theoriewochen schlafen und wohnen. Diese Mög-
lichkeit wird im Moment besonders von Auszubildenden aus den AMEOS Klinika in Haldensleben und
Halberstadt genutzt, die ihre Theoriestunden ebenso
am Bildungszentrum in Aschersleben absolvieren wie
die Schüler aus Bernburg, Staßfurt und Schönebeck.
Mit der Eröffnung des ATLAS geht das AMEOS
Bildungszentrum einen modernen Weg. Eine Trainingsstation, die ausschließlich Auszubildende der Pflegeberufe nutzen, ist einmalig in Sachsen-Anhalt und bei
AMEOS. „Für unsere Ausbildungsgänge sowie den
jüngst implementierten dualen Studiengang ,Health
Care Studies (B. Sc.)‘ eröffnet dies ganz neue Möglichkeiten“, freut sich Elenore Schafberg, Leiterin des
AMEOS Bildungszentrums „Albert-Schweitzer“
Sachsen-Anhalt. (sas) 
13
Anlegen einer Übungsschiene
Bernburg
Handchirurgische Sprechstunde
Mit der Einrichtung einer orthopädisch-unfallchirurgischen Handsprechstunde wurden das Behandlungsspektrum und die fachliche
Kompetenz am AMEOS Klinikum Bernburg erweitert. Handchirurgische
Basiseingriffe gehörten bereits zum Leistungsspektrum der Klinik für
Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, Phlebologie, und werden dort auch weiterhin vorgenommen.
Im Mittelpunkt der Behandlung steht
die Hand mit ihrem komplexen Aufbau und
ihren vielfältig ineinandergreifenden Funktionen – vom kraftvollen Grobgriff bis hin zu
feinmotorischen Fähigkeiten, die zum Beispiel
dem Pianisten erlauben, virtuose Höchstleistungen zu vollbringen. So komplex die Hand
aufgebaut ist, so vielfältig sind auch die möglichen Erkrankungen mit den dadurch einhergehenden Funktionseinschränkungen.
Nennenswert sind hier zum Beispiel die
Nervenengpass-Syndrome mit zeitweisem
Einschlafen und Missempfindungen im Bereich der Finger, wie sie beim Karpaltunnelsyndrom, beim Kubitaltunnelsyndrom oder
dem Syndrom der Loge de Guyon auftreten.
Weitere Veränderungen betreffen den Sehnenoder Bandapparat, zum Beispiel bei dem
schnellenden Finger. Hierbei kommt es zur
Verdickung im Bereich der Beugesehnen, so
dass diese an einem der Ringbänder hängen
bleiben. Es kommt nach Beugung zum typischen Hängenbleiben und Schnellen des
Fingers. Beim Versuch, den Finger erneut zu
strecken, treten ausgeprägte Schmerzen im
Bereich der Fingerballen auf. Ein weiteres
Feld ist die Behandlung von Beuge- und
Strecksehnenverletzungen. Hier ist meist
Eile geboten, denn je schneller die Therapie
erfolgt, umso weniger ist mit bleibenden
Funktionseinbußen zu rechnen.
Die operative Behandlung bei Verschleißerscheinungen der Fingergelenke, zum Beispiel
bei der Rhizarthrose, also dem Verschleiß
des Daumensattelgelenkes, steht ebenfalls im
Mittelpunkt. Bei fortgeschrittenen Verschleißerscheinungen des Daumensattelgelenkes
kann mit gutem Erfolg eine Resektion des
Gelenkes mit anschließender Sehnenaufhängung erfolgen. Auch die operative Versteifung
der Fingerendgelenke bringt den betroffenen
Patienten einen Wiedergewinn an Lebensqualität. Ein Handgelenksbruch kann einen
posttraumatischen Verschleiß des Handgelenkes mit ausgeprägten Schmerzbeschwerden
nach sich ziehen. Durch eine Denervierung,
also eine Durchtrennung der schmerzleitenden Nervenfasern des Handgelenkes, oder
eine teilweise bis komplette operative Versteifung des Gelenkes, können die Schmerzen
meist deutlich gelindert werden.
Bei Erkrankungen der Bindegewebsplatte im
Bereich der Hohlhand, dem Morbus Dupuytren mit seinen strangförmigen Verdickungen
und zunehmenden Kontrakturen der Finger,
kann eine operative Entfernung der derben
Stränge und gegebenenfalls auch notwendiger
lokaler kleiner Lappenplastiken im Bereich
der Haut erfolgen, um die Funktion wieder
herzustellen. 
Sebastian Fromm, Orthopäde am
AMEOS Klinikum in Bernburg
14
Bremen
Recovery –
vom Ende der Unheilbarkeit
Aus Amerika kommend breitet sich in der Psychiatrie in den letzten
Jahren zunehmend eine neue Bewegung unter dem Titel „Recovery“
aus. Auch in Großbritannien und Skandinavien spielt sie eine bedeutende Rolle. In Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen wir
insgesamt erst am Anfang eines Prozesses der Weiterentwicklung der
Psychiatrie, welcher durch das Stichwort Recovery beschrieben ist.
Deshalb ist es für alle Beteiligten (Betroffene, Angehörige, Profis und
die Öffentlichkeit) in der Psychiatrie wichtig zu wissen, was dieses
Wort bedeutet.
Recovery heißt übersetzt so etwas wie Wiederherstellung. Sinngemäß wird dafür auf
Deutsch das alte Wort Genesung verwendet.
In Anbetracht globalisierter gesundheitspolitischer Auseinandersetzungen erscheint es jedoch sinnvoll, den englischen Begriff zu verwenden und die so transportierten Werte in
den anderssprachigen kulturellen Zusammenhängen zu diskutieren.
Was bedeutet Recovery?
1. Recovery bedeutet eine individuelle Entwicklung heraus aus der psychischen Krankheit. Es kommt nämlich für alle Betroffenen
darauf an, neue Hoffnung zu schöpfen. Hoffnung zu wecken, anstatt sie zu zerstören, ist
die Aufgabe der Profis. Denn tatsächlich lassen sich viele wissenschaftliche Belege dafür
finden, dass auch die psychischen Störungen
mit sogenannter schlechter Prognose gut verlaufen können.
2. Recovery zielt darauf ab, eine bewusste
Individualisierung der Therapie zu erreichen
und damit eine Orientierung an den Bedürfnissen der jeweiligen Person.
3. Recovery heißt, Betroffene auf allen Ebenen der Psychiatrieplanung und -durchführung in die Organisation einzubeziehen.
4. Recovery betont die Selbstbestimmung
der Betroffenen. Das zeigt sich in gemeinsamer Entscheidungsfindung gerade im Hinblick auf die Medikation. Heraus kommt
praktisch immer ein vorsichtigerer Umgang
mit Psychopharmaka.
5. Recovery verlangt Ressourcenorientierung,
d. h. dass wir bei psychisch kranken Menschen
nie nur deren Störungen und Defizite betrachten, sondern immer mit ihnen gemeinsam auf die Suche nach ihren Stärken gehen.
Aus der Beschäftigung mit den Schutzmechanismen der Psyche wissen wir, dass Symptome häufig eine Doppeldeutigkeit im Sinne
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von Störungen und Bewältigung in sich aufweisen.
Als Kritik wird gelegentlich formuliert, dass
eine gute und menschengerechte Psychiatrie
schon immer genau die von Recovery beanspruchten Elemente berücksichtigt habe. Es
gibt jedoch zu denken, dass die Entwicklung
der Psychiatrie in den letzten Jahrzehnten
keine reine Erfolgsgeschichte ist, sondern ein
Auf-der-Stelle-Treten. Man denke hier an die
fortbestehende Benachteiligung bezüglich der
Teilhabe am Arbeitsleben oder das Ansteigen
der Zahlen für viele Erkrankungen. Besonders
beunruhigend ist, dass immer mehr Menschen
in forensische Behandlung gelangen oder in
geschlossenen Einrichtungen für längere
Zeiten gegen ihren Willen auf der Grundlage
des BGB eingeschlossen werden. Ebenso
steigt die Zahl der Zwangseinweisungen fast
überall in Deutschland und die Zahl der
stationären Behandlungsplätze in psychiatrischen Einrichtungen nimmt insgesamt zu.
Voraussichtlich wird Recovery kein Allheilmittel gegen alle diese problematischen Tendenzen sein. Dennoch sind wir mit der Frage
konfrontiert, wie wir in Zukunft psychiatrische Hilfeleistungen organisieren. Dafür bietet die Recovery-Bewegung mit der konse-
quenten Orientierung an den Bedürfnissen
der Betroffenen wichtige Hinweise. Das heißt,
wir brauchen Menschen mit Erfahrungswissen
in allen ambulanten und stationären psychiatrischen Diensten. Gerade die schwierigsten
Bereiche, wie geschlossene Stationen, können
von einer solchen Recovery-Orientierung
enorm profitieren. Ziel ist es, auf diese Weise
Zwangsmaßnahmen deutlich zu reduzieren.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Betroffene
in den Besuchskommissionen, in unabhängigen Beratungs- und Beschwerdestellen, in politischen Gremien ebenso wie in Klinikbeiräten und Ethikkommissionen vertreten sind
und ihre Tätigkeiten honoriert werden.
In dieser Richtung liegt ein langer Weg vor
uns allen und bekanntlich kann man auch
den längsten Weg nur bewältigen, wenn man
erste Schritte tut. Ich wünsche mir, dass wir
uns in der AMEOS Gruppe an diesem Prozess aktiv beteiligen. Recovery kann zu einer
neuen Quelle der Inspiration für die Mitarbeitenden in den psychiatrischen Krankenhäusern und Hilfsdiensten werden, sodass
uns allen unsere Arbeit gemeinsam mit den
Betroffenen Freude bereitet. 
Zur Vertiefung
Deegan P. E. Gesundung und die Verschwörung im Geiste der Hoffnung.
1996.
Amerig M., Schmolke M. Recovery:
Das Ende der Unheilbarkeit.
Bonn: Psychiatrie Verlag. 2012.
Utschakowski J., Sielaff G., Bock T.
(Hrsg.). Vom Erfahrenen zum Experten.
Wie Peers die Psychiatrie verändern.
Bonn: Psychiatrie Verlag. 2009.
www.mentalhealthrecovery.com
www.irrsinnig-menschlich.de
Prof. Dr. Uwe Gonther
Halberstadt
Gedenken an ersten Ärztlichen Direktor
Dr. Ludwig Fincke (1826 – 1915)
Vor der sanierten Grabstätte legte die
Krankenhausleitung Blumen nieder
Dr. Ludwig Fincke gehört zu den verdienstvollen Persönlichkeiten und Ehrenbürgern von Halberstadt. Er war der erste Ärztliche Leiter des Halberstädter Krankenhauses
und langjähriger Stadtverordnetenvorsteher.
In dieser Funktion sorgte er für Ordnung
und Sauberkeit, die Versorgung mit Nah-
rungsmitteln und übernahm die Aufsicht
über das Pflegepersonal. Fincke kümmerte
sich um medizinische Belange, indem zum
Beispiel Patienten mit ansteckenden Krankheiten durch bauliche Veränderungen isoliert
wurden.
Sanitätsrat Dr. Fincke verstarb 1915 und
wurde auf dem städtischen Friedhof beigesetzt. Seine Grabstätte befand sich lange in
einem beklagenswerten Zustand. Dies wollten die Stadt und das AMEOS Klinikum
Halberstadt ändern und die Anlage instand
setzen. Die aufwendige Sanierung wurde im
Sommer 2014 abgeschlossen und umfasste
die Rekonstruktion der Grabplatte nach historischem Vorbild sowie die Herstellung der
Standsicherheit und fehlender Schmuckelemente.
„Mit unserer Unterstützung möchten wir ein
Zeichen setzen und einer Person gedenken,
die einen geregelten Krankenhausbetrieb in
der Region entscheidend vorangetrieben hat“,
erklärt der derzeitige und siebte Ärztliche
Direktor Prof. Dr. Klaus Begall. (ks) 
16
Bremerhaven
Erstes AMEOS Klinikum an der Nordsee
In der letzten Ausgabe der MAZ haben wir die drei neuen Klinika in
Bremerhaven und Debstedt willkommen geheißen. Die MAZ wird in
dieser und der nächsten Ausgabe die neuen Einrichtungen vorstellen.
Wir starten hier mit dem AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven.
Die Geschichte des Klinikums Am
Bürgerpark beginnt am Ende des Zweiten
Weltkrieges. Es ist eine Zeit, in der Staat und
Wirtschaft am Boden liegen. Die zu versorgende Bevölkerung wächst täglich. Allein im
Januar 1945 strömen 12.000 Menschen in
den Landkreis Wesermünde. Es entsteht eine
Notsituation, in der es dringend ärztlicher
Hilfe bedarf – nur gibt es kein einziges
Krankenhaus im Kreis Wesermünde.
Entschlossen sorgte der DRK-Kreisverband
dafür, dass in einer ungenutzten Haushaltungsschule im Landkreis die ersten 25 Betten
aufgestellt wurden. Bald folgten 80 weitere
Betten in einem ehemaligen Gutshaus. Im
Jahr 1946 stellten die Besatzungstruppen
einen Gebäudekomplex rund um das ehemalige Bahnhofsgebäude in Nordholz für die
medizinische Versorgung der deutschen Bevölkerung zur Verfügung.
Ende der 50er-Jahre gab es konkrete Pläne
des DRK-Kreisverbandes Wesermünde für
den Neubau von drei Kliniken in Bremerhaven und in dem Landkreis. 1963 konnten
diese Kliniken fertiggestellt und in Betrieb
genommen werden. Die DRK-Seepark-Klinik
Debstedt, das Haus Karolinenhöhe in Bad
Bederkesa und die DRK-Klinik Am Bürgerpark in Bremerhaven wurden eröffnet. Die
DRK-Klinik Am Bürgerpark verfügte zunächst über 280 Betten, bevor 1968 eine
Erweiterung durch den Bau der Kinderklinik
vorgenommen wurde. So wuchs die Klinik
auf 380 Betten. 1977 nahm man die interdisziplinäre Intensivstation in Betrieb und in
den Jahren 1994/1995 eröffnete eine Rönt-
genpraxis mit CT in einem neu errichteten
Anbau.
Umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten wurden in den vergangenen 50 Jahren
seit der Errichtung erforderlich. Hinsichtlich
der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten
konnte das Konzept des Klinikums mehrfach
weiterentwickelt werden. 2009 eröffnete eine
Weaning-Station, die der Mobilisation langzeitbeatmeter Menschen dient und ihre
Patienten aus einem großen Einzugsgebiet
gewinnt. In diesem Jahr wurde das Darmkrebszentrum zertifiziert – ein Beleg für die
hohe medizinische Qualität des Hauses.
Ebenfalls in diesem Jahr wurde auch AMEOS
als neuer Träger des Klinikums vorgestellt.
Klinikum mit hohen Zufriedenheitswerten
Das AMEOS Klinikum Am Bürgerpark liegt
etwas versteckt inmitten des Bremerhavener
Stadtteils Geestemünde. Umso präsenter jedoch ist die Klinik über die Stadtgrenzen hinaus. Das Lehrkrankenhaus der Georg-August-
17
Eingangsbereich des Klinikums
AMEOS Klinikum Am Bürgerpark
Bremerhaven
aus. Es genießt eine sehr hohe Akzeptanz
der Bevölkerung dank höchst engagierter
Mitarbeiter“, so Krankenhausdirektor
Dr. Lars Timm.
Baujahr: 1963
Betten: 252
Mitarbeiter: 545
Stationäre Patienten: 12.600
Zimmer für Privatpatienten
Ambulante Fälle: 16.500
Behandlungsangebote:
Kardiologie, Pneumologie, Somnologie,
Weaning, Gastroenterologie,
Universität zu Göttingen gilt seit Jahren als
„Wohlfühlklinikum“ des Nordens. Patientenbefragungen der letzten Jahre weisen regelmäßig sehr hohe Zufriedenheitswerte hinsichtlich Behandlung und Pflege auf.
Den guten Ruf verdankt das Klinikum vorrangig seiner medizinischen Ausrichtung.
Einen großen Anteil haben die interdisziplinären Darm- und Lungenzentren, in denen
chirurgische und internistische Ärzte die Patienten gemeinsam behandeln. Neben den
Zentren tragen auch die Kliniken für Innere
Medizin, die Kardiologie, das Schlaflabor, das
Hepatologie, Visceralchirurgie,
Nicht nur das medizinische Leistungsangebot
lockt die Patienten zum Bürgerpark: komfortable Zweibett-Zimmer überbrücken die
Liegezeit mit Fernsehen, Radio, Telefon- und
Internetanschlüssen. Seit 2008 begrüßt das
Klinikum seine Patienten und Besucher mit
einem modernen, freundlich gestalteten
Foyerbereich.
Thoraxchirurgie, Allgemeinchirurgie,
Pädiatrie, Neuropädiatrie
Weaning-Zentrum, die Chirurgie, die Klinik
für Kinder und Jugendliche und die Klinik
für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin zur Attraktivität des Hauses bei. Die
Strahlkraft des Klinikums reicht bis weit über
die Stadtgrenzen und das gewöhnliche Einzugsgebiet hinaus. „Das AMEOS Klinikum
Am Bürgerpark zeichnet sich durch die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit
Viele Jahre stand das Klinikum Am Bürgerpark unter ärztlicher Leitung von Prof. Dr.
Sander. Dieser verabschiedet sich mit dem
Jahreswechsel in den Ruhestand. Die MAZ
wird voraussichtlich in der nächsten Ausgabe
über seine Nachfolge berichten können.
(wa/cn) 
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Chefarzt Dr. Frank Aedtner (r.),
Hypertonieassistentin Sylva Knackstedt
und Oberarzt Andreas Meyer-Wernecke
präsentieren stolz das Zertifikat
Halberstadt
Hilfe bei Bluthochdruck
Mitte August wurde die Medizinische Klinik des AMEOS Klinikums
Halberstadt von der Deutschen Hochdruckliga e. V. zum Hypertoniezentrum der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention
(DHL) zertifiziert. Es ist das erste Hypertoniezentrum in SachsenAnhalt, das in einer Klinik etabliert wurde. Die MAZ sprach mit
Dr. Frank Aedtner, Chefarzt und Regionalbeauftragter der DHL.
Welche Bedeutung hat ein Zentrum für
Bluthochdruckbetroffene?
Mit dem Hypertoniezentrum sind Voraussetzungen gegeben, um Patienten mit Bluthochdruck optimal und umfassend zu versorgen.
Dabei steht die wohnortnahe Behandlung an
erster Stelle.
Was ist Bluthochdruck und wer ist betroffen?
Von Bluthochdruck spricht man bei Werten
über 140/90 mm Hg. Etwa 30 % der Deutschen leiden an Bluthochdruck, aber nur
circa die Hälfte weiß, dass sie von dieser
Volkskrankheit betroffen ist. Bluthochdruck
ist eine chronische Erkrankung. Wird sie nicht
ausreichend behandelt, sind schwerwiegende
Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Folge.
Wie äußert sich die Erkrankung?
Als Anzeichen können Nasenbluten, Schwindel oder Kopfschmerzen auftreten. Da Bluthochdruck aber meistens symptomlos ist,
wissen viele nicht davon. Bei einem Großteil
der Betroffenen ist die Ursache nicht feststellbar.
Welche Leistungen bieten Sie im Hypertoniezentrum an?
An erster Stelle stehen umfangreiche diagnostische Maßnahmen, wie Ultraschall, Echokardiografie, Schlafmedizin und viele mehr.
Diese werden bei uns interdisziplinär, zum
Beispiel mit Nephrologen, Neurologen oder
der Diabetes- und Ernährungsberatung sowie
in Kooperation mit der Universitätsklinik
Magdeburg angeboten.
Wie sieht die Behandlung aus?
Zunächst wird eine nicht medikamentöse
Behandlung angestrebt. Diese beinhaltet die
Einhaltung von Diäten zur Gewichtsreduktion, kochsalzarme Kost, regelmäßige sportliche Aktivitäten sowie Rauchverzicht. Sie
gelten zugleich als vorbeugende Maßnahmen.
Zum anderen stehen sowohl medikamentöse
und technische Therapien als auch eine Patientenschulung zum richtigen Umgang mit
der Erkrankung zur Verfügung.
Wie ist der Weg eines Patienten?
Eine Abklärung der Erkrankung beim Hausarzt ist unerlässlich. Dies kann in der hausärztlich-internistischen Praxis unseres standortansässigen Poliklinikums erfolgen. Hier
bieten wir eine ambulante Diagnostik und
Behandlung an. Ist diese nicht ausreichend,
kann eine stationäre Untersuchung und Therapie in der Medizinischen Klinik beispielsweise mit den Bereichen Kardiologie, Nephrologie und Diabetologie erfolgen. Eine
enge Zusammenarbeit besteht mit der gefäßchirurgischen und radiologischen Klinik.
Für schwere Notfälle verfügen wir über eine
Überwachungs- und Intensivstation.
Wo finden Betroffene außerhalb der Klinik
Hilfe?
Eine Unterstützung für Betroffene bietet die
Hypertonie-Selbsthilfegruppe in Halberstadt.
Hier können sich Patienten untereinander
austauschen und erfahren in regelmäßigen
Treffen aktuelle Erkenntnisse zu Behandlungsmöglichkeiten. Bei uns ist dafür Sylva
Knackstedt, Hypertonieassistentin und Mitarbeiterin in der Funktionsdiagnostik, als
Vertreterin der Gruppe Ansprechpartnerin.
(ks) 
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Sie sind voll fit (v. l.): Karolin Höhne,
Kerstin Mierwald-Musche, Maria Dreher,
Nancy Bothe, Steffi Blischke
und Matthias Wabinski
Bereits zum zweiten Mal nahmen Mitarbeiter
des AMEOS Klinikums Schönebeck beim
Drei-Brücken-Lauf in Schönebeck teil.
Bei bestem Wetter ertönte um 10.10 Uhr
der Startschuss durch Oberbürgermeister Bert
Knoblauch. Sechs Mitarbeitende des Klinikums legten mit weiteren 449 Läufern anderer Firmen, Vereine und Privatpersonen eine
Strecke von 6,63 Kilometern zurück.
Im Mittelpunkt dieses Events standen Teamgeist, Fairness und Gesundheit – ganz nach
dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark und
erreichen das Ziel!“
Um das Event zu ermöglichen, beteiligte sich
das Klinikum nicht nur mit seinen Läufern,
sondern unterstützte als einer der Sponsoren
die Veranstaltung auch finanziell. Verschiedene Organisationen und zahlreiche Ehrenamtliche standen den Läufern nicht nur für die
Versorgung mit Getränken und Obst zur Ver-
Schönebeck
Auf dem Siegertreppchen
fügung: Sie kümmerten sich auch um einen
reibungslosen Ablauf.
Im Zieleinlauf wurden die Läufer mit
tosendem Beifall empfangen und von einer
Band musikalisch begrüßt. Alle Läufer des
Klinikums schafften es, sich unter die Erstplatzierten zu mischen. So durften sich Steffi
Blischke, Physiotherapeutin, über Platz 1 und
Kerstin Mierwald-Musche, Leiterin Medizincontrolling, über Platz 2 freuen.
Dank der fleißigen Organisatoren fehlte es an
nichts. Der Brückenlauf war ein gelungenes
Event und verspricht, zu einer Tradition zu
werden. (ch) 
Osnabrück
20 Jahre
Hans-Peter-Kitzig-Haus
Als in den 80er-Jahren in der Region
Osnabrück Angebote für chronisch psychisch kranke Menschen geschaffen wurden,
entstand auf dem Gelände des heutigen
AMEOS Klinikums Osnabrück eine Wohneinrichtung für psychisch kranke und seelisch behinderte Menschen. 1994 nahm
dann das Hans-Peter-Kitzig-Haus seine
Arbeit auf.
Der Namensgeber und ehemalige Ärztliche
Direktor Hans-Peter Kitzig stand für eine
fortschrittliche und innovative Psychiatrie.
Als engagierter Verfechter der Umsetzung der
Psychiatriereform, die 1975 in Deutschland
mit der Psychiatrie-Enquête („Bericht über
die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland“) ihren Anfang nahm, war
Dr. Kitzig Initiator und Impulsgeber vieler
Neuerungen.
„Hans-Peter Kitzig hat damals die Gitter von
den Fenstern entfernen lassen“, erinnert sich
Josef Book, Leiter der AMEOS Eingliederung
Osnabrück. Das Konzept von Kitzig war so
prägend für das Haus, dass es nach ihm benannt wurde. Zunächst lediglich als Übergangslösung gedacht, wurde es schnell zur
Regeleinrichtung: der Erkrankungsgrad der
Bewohner war überwiegend so erheblich,
dass eine längerfristige Betreuungsmöglichkeit
geschaffen werden musste.
Bei den beiden heutigen Hans-Peter-KitzigHäusern handelt es sich um vollstationäre
Wohneinrichtungen für erwachsene Menschen mit seelischen Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Ziel ist es, die Bewohner auf ein selbstständiges Leben in ihrer
eigenen Wohnung vorzubereiten. „Früher
wurde den Bewohnern viel abgenommen,
weil man ihnen nicht viel zugetraut hat“, berichtet Josef Book. „Aber das Konzept wurde
stetig weiterentwickelt, die Vermittlung einer
festen Tagesstruktur ist heute besonders wichtig. Die Bewohner kaufen selbst ein, kochen
eigenständig und auch Wäschewaschen und
Putzen gehören dazu, um sie auf ein Leben
in der eigenen Wohnung vorzubereiten.“
(vm) 
20
Bernburg
Diabetologie und Eigenverantwortung
Krankenhausdirektor Torsten Jörres
Beratung beim Patiententag
Der Welt-Diabetes-Tag wurde 1991 als weltweiter Aktionstag
eingeführt, um auf die steigende Verbreitung des Diabetes mellitus
aufmerksam zu machen. Die sichere Selbstversorgung bei der Therapie
kann durch die qualitative Schulung von Patienten und ihrem Umfeld
erreicht werden.
Die strukturierte Diabetesschulung im
AMEOS Klinikum Bernburg ist sehr umfangreich und beinhaltet unter anderem
die Themen:
• Was ist Diabetes mellitus?
Bei der Therapie des Diabetes mellitus
übernimmt der Betroffene die Hauptrolle bei
der Behandlung. Der Erhalt von Unabhängigkeit und Lebensqualität sind die obersten
Therapieziele in der Behandlung und erfordern
im persönlichen Alltag die selbstverantwortliche Durchführung wichtiger Therapiemaßnahmen, wie die Blutzuckerbestimmung, die
Medikamentenzufuhr oder die Insulininjektion.
Die Krankheitsprognose und der Erhalt der
Selbstversorgungskompetenz hängen stark
davon ab, inwieweit es dem Betroffenen
gelingt, sich mit seinem Diabetes und den
Therapieanforderungen auseinanderzusetzen.
Eine positive Einstellung zur Erkrankung,
Wissen um die Anforderungen der einzelnen
therapeutischen Schritte, Bewusstsein für die
eigenen Fähigkeiten und die Bereitschaft zur
Mitarbeit in der Behandlung sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Selbstversorgung.
Darüber hinaus benötigt der Diabetiker ein
Behandlungsteam, das alters- und evidenz-
basierte, individuell erreichbare und messbare
Therapieziele mit ihm vereinbart und ihn entsprechend trainiert, betreut, unterstützt und
motiviert.
• Physiologie des Stoffwechsels
• Diabetestherapie – Grundzüge der
Selbstkontrolle
• Blutzuckerselbstkontrolle
• Informationen zur gesunden
Die Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie dem Diabetes mellitus stellt an die betreuenden Pflegefachkräfte
besondere Anforderungen. Das AMEOS Klinikum Bernburg bietet seinen Kooperationspartnern, zum Beispiel Sozialstationen und
Pflegeheimen, professionelle Hilfe im Rahmen
von Schulungen an. Das Schulungsangebot
wurde im Jahr 2014 bereits durchgeführt und
mit großem Zuspruch angenommen.
Ernährung
• Übung Kohlenhydrate
• orale Antidiabetika
• Insulinanpassung, -therapieformen
und Spritztechnik
• Hypoglykämie und Hyperglykämie
• Ketoacidose
• Anpassung der Therapie an Bewegung
und Sport
• Folgekrankheiten, unter anderem der
diabetische Fuß
Neue Möglichkeiten und Therapieformen
werden den Patienten, Angehörigen und
interessierten Bürgern beim jährlichen WeltDiabetes-Tag präsentiert. (jt) 
21
Unterhaltsame Comedy mit Ernst-Ulrich Kreschel und Sabine Münz
„Carmen und Robert Geiss“ trumpfen mit Luxus-Problemen auf
Halberstadt
Ein Besen – ein Bauer – und die Geissens
Unter dem Motto „Kabarett trifft Medizin“ veranstaltete das
AMEOS Klinikum Halberstadt im September ein Mitarbeiterfest.
Gefeiert wurde mit über 160 anwesenden Besuchern in der
Festscheune des Schäferhofes Langenstein.
Was haben eine Putzfrau mit Besen und
der Kehr-Preis gemeinsam? Die Putzfrau legt
sich mächtig ins Zeug, um eine Auszeichnung
für das Saubermachen – also Kehren – zu bekommen. Doch so einfach, wie sie sich das
vorstellt, ist es nicht, den Kehr-Preis zu erhalten. Das Kabarett-Ensemble „Die Kugelblitze“
aus Magdeburg sorgte schon zu Beginn für
hochgezogene Mundwinkel und lautes Lachen.
Bei diesem musikalisch kabarettistischen
Spektakel wankte auch ein angetrunkener
Bauer durch die Menge, der bei „Bauer sucht
Frau“ seine große Liebe finden wollte und
dabei mehr oder eher weniger erfolgreich war.
Er plädierte dafür, dass jede Frau ein Etikett,
wie bei Lebensmitteln, haben sollte, damit
man(n) weiß, worauf er sich einlässt. Nicht
zuletzt begrüßten sogar Robert und Carmen
Geiss das Publikum und gaben einen interessanten Einblick in ihre Luxus-Probleme.
In der blau-orange dekorierten Kultur- und
Festscheune in der Nähe von Halberstadt
wurde an diesem Abend nicht nur gelacht:
Ein reichhaltiges Buffet, eine mobile Cocktailbar sowie mitreißende Tanzmusik erfüllten
den Raum mit guter Stimmung.
Weiterer Höhepunkt des Abends: die Verleihung des Kehr-Preises, in Gedenken an den
Wegbereiter der deutschen Gallenwegschirurgie Prof. Dr. Hans Kehr. Mit der Auszeichnung werden herausragende medizinische
Forschungsleistungen gewürdigt. Erstmalig
konnten die Halberstädter Chefärzte dafür
Ärzte ihrer Kliniken nominieren. „Schließlich
entschieden wir uns gemeinsam mit der
Krankenhausleitung für die Doktorarbeit
von Kristin Wolf“, erklärte Dr. Frank Eder,
Initiator des Preises bei seiner Laudatio.
Kristin Wolf ist seit 2010 Assistenzärztin in
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
und hat an der Universität Dresden ihre
Promotion Anfang 2014 mit dem Ergebnis
„Magna cum laude“ verteidigt. Die Arbeit
trägt den Titel und die Erkenntnis „Das
Ebola-Virus-lösliche Glykoprotein (sGP) hat
keinen Einfluss auf die Lymphozyten-Apoptose und -Adhäsion an aktiviertes Endothel.“
Dabei wurde das Eiweiß, das von Zellen ausgeschüttet wird, die mit Ebola infiziert sind,
gentechnisch hergestellt. „Apoptose von Lymphozyten“ bedeutet so viel wie Zellselbstmord
weißer Blutkörperchen und „Adhäsion“ das
Anhaften dieser weißen Blutkörperchen an die
innere Zellschicht, das Endothel der Gefäße.
Dabei ist das Anheften der Gefäßzellen wichtig für die Immunreaktion des Körpers.
(ks) 
22
„AMEOS Gelände“
Neustadt
„Meine Welt ist schön!“
Im Hans Ralfs-Haus für Kunst und Kultur wurden im September und
Oktober bildnerische Arbeiten von Frank-Robert Heinze gezeigt:
„Meine Welt ist schön!“ – so lautete der Titel der Ausstellung.
Der 1962 in Lübeck geborene, geistig behinderte Künstler lebt schon
seit vielen Jahren in Neustadt in Holstein in den AMEOS Einrichtungen.
Anfangs noch in der Kunstgruppe des Hans Ralfs-Hauses tätig, geht er
mittlerweile täglich ins Atelier der AMEOS Pflegeeinrichtungen.
Frank-Robert Heinze malt unermüdlich und begeistert. Er hat an den AMEOS
Kunstpreiswettbewerben teilgenommen und
wurde 2010 von einer unabhängigen Jury aus
dem Kunst- und Kulturbereich als Preisträger
für den 1. Platz ausgewählt. In diesem Jahr
nahm er zudem bei der Ausschreibung zum
„Euward“, dem europäischen Kunstpreis für
Malerei und Grafik von Künstlern im Kontext von geistiger Behinderung, teil.
„Kunst kennt keine Behinderung“, dieser
griffige Slogan stammt aus einer Kampagne
der „Aktion Mensch“, die bewirkt hat, dass
heute vielen Menschen mit geistigen Einschränkungen künstlerisches Arbeiten ermöglicht wird. Es geht um kunsthandwerkliches
Tun im Sinne einer Kunst- oder Beschäftigungstherapie und vor allem im Hinblick auf
individuelles Gestalten, das frei ist von päda-
gogischer oder therapeutischer Einmischung.
Gerade in der Kunst spielt es keine Rolle, ob
ein Mensch eine Behinderung hat oder nicht.
Geistig beeinträchtigte Künstler haben nicht
nur einen eigenen künstlerischen Stil, sie entwickeln diesen auch über Jahre weiter und erschaffen beeindruckende Werke.
Die zunehmende Bedeutung dieser Kunst
fand ihren Anfang zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die künstlerische Avantgarde dieser
Zeit suchte nach neuen Quellen der Inspiration und neuen gestalterischen Ausdrucksformen. Sie fand sie unter anderem in der
Kunst der „Naturvölker“, in Kinderzeichnungen sowie in der Kunst psychisch kranker
Menschen und Menschen mit geistiger
Behinderung.
Frank-Robert
Heinze
In zahlreichen klinischen Einrichtungen und
betreuten Ateliers erhalten Künstler mit Einschränkungen inzwischen die Möglichkeit
und Unterstützung, ihre eigene bildnerische
Sprache zu entwickeln und sich ihrem Talent
und ihrer Fähigkeiten entsprechend auszudrücken. Unbestritten bleibt dabei zudem
der große therapeutische Aspekt in der Auseinandersetzung mit eigenen Leistungen und
Fähigkeiten und der damit einhergehenden
Anerkennung durch andere – das allerdings
gilt für alle kreativen Menschen, egal ob mit
oder ohne Handicap.
„Nicht die Abbildung der Wirklichkeit ist das
Ziel der Kunst, sondern die Erschaffung einer
eigenen Welt“, sagt der kolumbianische Maler
Fernando Botero (*1932). Ganz in diesem
Sinne bietet Frank-Robert Heinze einen
Einblick in seine Welt. 47 Arbeiten aus zehn
23
„Haus Nr. 10,
Erdgeschoss“
„Friedhof“
„Karneval“
„Im Schwimmbad“
Jahren waren in Neustadt zu sehen – Momentaufnahmen aus dem Leben von FrankRobert Heinze. Festgehalten sind Dinge, die
für ihn wichtig sind und ihn beschäftigen.
Das ist ihm Antrieb und fester Bestandteil
in seinen Bildern.
realer Darstellung: einfach und klar wird das
Geschehen ausgedrückt, werden wesentliche
Aspekte des Themas aufs Blatt gebracht.
wohl flächig farbig gestaltet – bevorzugt mit
rotem und gelbem Hintergrund – und mit
Bleistift überschrieben als auch weiß gelassen,
ohne Hintergrundgestaltung, und mit unterschiedlich farbiger Schrift fast komplett
ausgefüllt. Ein leuchtendes Beispiel für die
„etwas andere Kunst“. Wobei „anders“ weder
besser noch schlechter, sondern einfach nur
anders ist. Es lohnt sich, genau hinzusehen.
Auch wenn die Themen wiederkehren, die
künstlerische Umsetzung hat sich im Laufe
der Zeit durchaus verändert. Anfangs lag sein
Schwerpunkt auf der Darstellung einzelner
Objekte wie Haus, Bahnhof, Musikanlage
oder CDs. Sie sind wichtigster Bestandteil
des Bildes. Das Objekt steht allein und der
Hintergrund wird nicht mit einbezogen. Parallel dazu entstanden Erzähllandschaften im
gleichen Stil: Darstellungen bestimmter Ereignisse wie Schwimmbadbesuch, Kinovorstellung, Theateraufführung, Beerdigung oder
Camping. Unabhängig von Perspektive oder
Nach und nach bemalt Heinze die Blätter
dann flächiger. Mit kräftigem Bunt- oder
Wachsstift füllt er das ganze Blatt aus und
gestaltet den Hintergrund. Landschaften entstehen und die Schrift erhält Einzug in die
Arbeiten. Einzelne Wörter, die das Dargestellte bezeichnen: Hansa-Park, Bistro oder Eselpark, Zahlen und Telefonnummern dominieren zunehmend das Bild.
Und immer wiederkehrende Namen: Frank,
Robert, Mama, Papa, Ludmilla – seine Anleiterin im Atelier – oder der Name seines Betreuers, aber auch Nena oder Klaus und
Klaus, die bevorzugten Musikgruppen von
Frank-Robert Heinze. Die Blätter sind so-
Frank-Robert Heinze hat seinen Ausdruck
gefunden für das, was ihn bewegt. Emotional,
lebensfroh, stark, außergewöhnlich, persönlich. Beeindruckend und faszinierend allemal!

Anke Kessenich
24
Interviewpartnerin Sabine Pöhlert
mit dem Chefarzt der Klinik
für Allgemein-, Viszeral- und
Gefäßchirurgie
Dr. med. Andreas Thews
Schönebeck
Schilddrüse –
kleines Organ, große Wirkung
In Deutschland leidet nahezu jeder dritte Mensch unter einer Schilddrüsenerkrankung. Zahlreiche Betroffene erkennen sie erst relativ spät.
Die Schilddrüse beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen. Dazu gehören
unter anderem der Energieverbrauch, die Körperwärmeregulation, das
Herzkreislauf- und Verdauungssystem, der Bewegungsapparat, das
seelische Wohlbefinden sowie die körperliche und geistige Entwicklung.
Die MAZ sprach mit Dipl. Med. Sabine Pöhlert, Oberärztin der Klinik
für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am AMEOS Klinikum
Schönebeck.
Wo liegt die Schilddrüse und wie schwer ist
sie?
Die Schilddrüse befindet sich unterhalb des
Kehlkopfes. Bei Säuglingen ist die Schilddrüse lediglich zwei Gramm schwer. Bei
Erwachsenen entspricht sie ungefähr der
Größe einer Walnuss, bei Männern wiegt
sie etwa 25, bei Frauen 18 Gramm.
Warum wird um dieses kleine Organ so ein
Aufwand betrieben?
Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ, das
Einfluss auf fast alle Stoffwechselvorgänge im
Körper nimmt. Deswegen entstehen so viele
unterschiedliche Symptome, wenn die Schilddrüse mangelhaft arbeitet.
Was passiert bei einer Unterfunktion?
Fehlen Hormone, kommt der Motor nicht
richtig in Fahrt – dann spricht man von einer
Unterfunktion. Betroffene klagen über
trockene Haut, glanzloses Haar, Haarausfall,
heisere Stimme, depressive Gereiztheit,
Verstopfung, Abnahme der Fruchtbarkeit,
Gewichtszunahme ohne Änderung der
Ernährungsgewohnheiten, Zyklusstörungen,
verlangsamte Herzfrequenz.
Wie äußert sich die Überfunktion?
Hier läuft der Motor auf Hochtouren. Eine
gezielte und genaue Diagnostik ist vonnöten,
um auf ein klares Krankheitsbild zu schließen.
Betroffene leiden vermehrt unter Herzrasen,
Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen, vermehrtem Schwitzen, Gewichtsverlust trotz
normalen Essverhaltens, Durchfall und
Menstruationsstörungen.
Wie kann eine Schilddrüsenerkrankung festgestellt werden?
Rein äußerlich können sich Schilddrüsenerkrankungen als Vergrößerung derselben
zeigen (Struma). In vielen Fällen bilden sich
auch Knoten in der Schilddrüse. Mittels
Ultraschall und Szintigrafie kann ein Großteil
der Schilddrüsenkrankheiten erkannt werden.
Bestimmte Knoten kann man mit einer Feinnadelpunktion noch besser untersuchen. Im
Zusammenhang mit allen Untersuchungen
sollte immer ein Bluttest erfolgen, mit dem
man eine Über- oder Unterfunktion, manchmal auch eine Schilddrüsenautoimmunerkrankung (sogenannter Morbus
Basedow) oder eine Schilddrüsenentzündung
feststellen kann.
Wie könnte eine Therapie aussehen?
Wenn eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt,
kann eine medikamentöse Therapie oder
Radiojodtherapie helfen. Letzteres ist eine
Bestrahlung des betroffenen Organs. Gelegentlich ist allerdings eine Operation unumgänglich. Bei diesem Eingriff wird das
krankhaft veränderte Gewebe einschließlich
eventueller Knoten entfernt. Der Patient
muss dazu einen kurzen stationären
Krankenhausaufenthalt in Kauf nehmen.
Spielt die Ernährung eine Rolle?
Auf jeden Fall. Jod ist für die Hormonherstellung erforderlich. Deshalb sollten wir täglich
200 Mikrogramm davon zu uns nehmen.
Wo steckt eigentlich Jod drin?
Der Seefisch ist unser bester Lieferant. Zwei
Mal in der Woche sollten wir Fisch auf unseren Speiseplan bringen. Ansonsten ist bei der
Zubereitung von Speisen Jodsalz günstig.
(ch) 
25
So sollte es nicht aussehen:
Unter UV-Licht werden nicht ausreichend
desinfizierte Hautstellen sichtbar
Schönebeck
Der Ernst des Lebens
(v. l.): Nguyen Khanh Phuong,
Viktoria Stankova, Steffi Langenberger,
Markus Ölschläger, Sarah-Nicole Minet,
Pia Josephine Arndt, Hygienefachkraft
Jeanette Wiermann, Pflegerische
Krankenhausleitung Manuela Heinrich,
Lisa Lahne (nicht auf dem Bild:
Pascal Herse und Vivian Levin)
Für neun junge Frauen und Männer begann
im September am AMEOS Klinikum Schönebeck eine dreijährige Ausbildung.
Schritten. Dazu erhielten die Azubis im
Vorfeld eine Flasche mit Händedesinfektionsmittel und die passende Lektüre.
Bevor die Begrüßung durch Manuela Heinrich, Pflegerische Krankenhausleitung, erfolgte, hatten die jungen Leute bereits verschiedene Etappen im Klinikum durchlaufen. Dazu
gehörten unter anderem die Einkleidung
und der Besuch beim Betriebsarzt.
Mithilfe einer Schulungsbox wird das Hygienebewusstsein der Schüler auf einfache, aber
nachhaltige Weise gestärkt. Durch den Einsatz einer fluoreszierenden Testflüssigkeit
konnten sie ihre persönlichen Schwachstellen
beim Einreiben des Händedesinfektionsmittels schnell erkennen und entsprechend korrigieren. Unter dem UV-Licht heben sich benetzte Hautpartien leuchtend weiß ab – siehe
Foto – und bilden einen starken Kontrast
gegenüber unbehandelten oder unzureichend
benetzten Hautarealen – eine für jeden Anwender eindrucksvolle und nachhaltige
Methode.
Im Anschluss an den theoretischen Teil folgte
die erste praktische Übung: Hygienefachkraft
Jeanette Wiermann führte die Jugendlichen
in den Bereich Hygiene ein. Erlernt werden
sollten die ersten Handgriffe für eine gute
Händedesinfektion. Eine optimale, hygienische Händedesinfektion erfolgt in sechs
Ingeburg von Damaros, zentrale Praxisanleiterin, freut sich, dass in diesem Jahr neun
Azubis im Klinikum ihre Ausbildung beginnen können. Im Vorjahr waren es nur sechs.
In diesem Jahr sind dank einer Kooperation
mit dem Uniklinikum in Magdeburg sogar
zwei weitere Berufsgruppen in der Ausbildung vertreten: Das Klinikum beschäftigt
nun auch zwei Auszubildende für OTA
(Operationstechnische Assistenz) und eine
Auszubildende zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. (ch) 
26
„Ich wünsche mir Gesundheit für meine
Familie, für die Bekannten und natürlich
für die Patienten.“
Daniel Schmidt, Physiotherapeut,
AMEOS Klinikum Bernburg
AMEOS Gruppe
„Ich wünsche mir, dass es mit der Klinik
weiter aufwärts geht und dass ich weiterhin
zufrieden meine Arbeit verrichten darf.“
Ines Rödig (l., Aufnahme, Rezeption)
„Ich wünsche mir und anderen Gesundheit,
Glück, Zufriedenheit.“
Angelina Sedlmeier (Assistentin der Klinikleitung)
AMEOS Klinikum Inntal
„Ich wünsche mir, dass das AMEOS Klinikum St. Joseph langfristig erhalten bleibt
und ich dort auch weiterhin mit meinem
tollen Team zusammenarbeiten kann“.
Dr. Reinhold Schütz, Chefarzt Unfallchirurgie,
AMEOS Klinikum St. Joseph Bremerhaven
Wünsche
zum neuen
Jahr
Das alte Jahr neigt sich dem Ende
zu und jeder blickt erwartungsvoll auf das kommende. Die MAZ
hat dies zum Anlass genommen,
Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen und Einrichtungen zu fragen: „Was wünschen
Sie sich für das neue Jahr?“
Die Antworten sind so vielfältig
wie die Menschen und Geschichten dahinter. Ein herzlicher Dank
an alle, die bereit waren, ihre
Gedanken mit uns zu teilen.
„Für das nächste Jahr wünsche ich mir eine
Auffrischung unserer Therapieräume. Über
frische Farbe an den Wänden und neue
Sanitäreinrichtungen würden meine Kollegen und ich uns sehr freuen. Aber vor allem
wünsche ich mir, dass meine Familie gesund
bleibt und wir zusammen glücklich sind.“
Anna Dewald, Kunsttherapeutin,
AMEOS Klinikum Ueckermünde
„Ich wünsche meinen Schülern und Kollegen
in der Pflege für das Jahr 2015 Neugierde
und Mut! Neugierde, um die wundervolle
Welt der Pflege zu entdecken, und Mut, um
etwas verändern und bewirken zu wollen.“
Christina Ochs, Pflegewissenschaftlerin,
AMEOS Institut NORD
„Ich wünsche mir für das Jahr 2015, dass
der gute Kontakt und mit den Kolleginnen
und Kollegen des AMEOS Klinikum Am
Bürgerpark und des AMEOS Klinikum
Seepark Debstedt bestehen bleibt.“
Rita Gerenli, Sekretariat der Unfallchirurgie
und Orthopädie,
AMEOS Klinikum St. Joseph Bremerhaven
„Ich wünsche mir für das Jahr 2015 mehr
Zeit, um diese mit Menschen zu verbringen,
die mir wichtig sind. Zeit, um interessante
Gespräche zu führen und um bevorstehende
Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“
Svenja Wulf, Leitung Personal,
Region AMEOS Nord
„Ich möchte die schönen Dinge, die es neben
der Arbeit gibt, nicht aus den Augen verlieren. Mir ist es wichtig, trotz der täglichen
Herausforderungen im Job für meine Familie
und für meine Kinder die Aufmerksamkeit
zu haben, die sie brauchen und verdienen.
Ich hoffe, dass es mir auch im nächsten Jahr
gelingt, das alles unter einen Hut zu bringen.“
Dirk Eckenbrecht,
Abteilung Controlling/Finanzen
AMEOS Klinika Vorpommern
27
„Für das Jahr 2015 wünsche ich mir vor
allem den erfolgreichen Abschluss meines
Studiums im Bereich „Health Care Studies“.
Außerdem habe ich den Wunsch, weiterhin
mit meinen Kollegen so gut zusammenzuarbeiten. Privat steht für mich ein großer
Urlaub an. Ich verreise nach Norwegen und
gehe dort meinem Hobby, dem Angeln nach.
Damit erfülle ich mir einen lang ersehnten
Wunsch. Dann möchte ich natürlich bei
Gesundheit bleiben und wünsche mir, im
neuen Jahr bald eine Freundin zu finden.“
Philipp Wenzel, Logopäde,
AMEOS Klinikum Staßfurt
„Meine Freundin und ich wünschen uns
für 2015 den perfekten Tag auf dem
Standesamt.“
Patrick Fehrenbach, Mitarbeiter der
physikalischen Abteilung,
AMEOS Klinikum Kaiserstuhl
„Ich wünsche mir für meine Familie Glück
und Gesundheit. Im Klinikum würde ich
mich freuen, wenn die tolle kommunikative
Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden
weiterhin so gut klappt. Wir möchten die
gesteckten Ziele für 2015 vor allem gemeinsam erreichen.“
Michael Meyer, Pflegerische Bereichsleitung, AMEOS Klinikum Haldensleben
„Seit zwei Jahren ist die technische Abteilung in die Umstrukturierung der einzelnen
Bereiche eingebunden und ein Ende ist
noch nicht abzusehen. Daran sieht man,
dass sich im AMEOS Klinikum Aschersleben einiges bewegt. Deswegen wünsche ich
mir für das Jahr 2015 für alle Kollegen der
technischen Abteilung etwas weniger Stress
und eine weiterhin gut funktionierende kollegiale Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen. Persönlich wünsche ich
mir Gesundheit für meine Familie sowie
Glück und Zufriedenheit. Was soll ich mir
noch wünschen? Eine tolle Familie habe ich
ja schon und Großvater bin ich auch.“
Jürgen Heller, Elektromonteur im
AMEOS Klinikum Aschersleben
„Ich möchte dem Patienten seinen Aufenthalt im Klinikum so angenehm wie möglich
gestalten. Weiterhin würde ich mich über
eine Übernahme im nächsten Jahr riesig
freuen. Mein Vorsatz für 2015: Meine Ausbildung so gut wie möglich abzuschließen.“
Marvin Jandl, Auszubildender der KPH,
AMEOS Klinikum Schönebeck
„Ich wünsche mir fürs neue Jahr, mein
Studium erfolgreich abschließen zu können.
Dabei helfen mir mein Praktikum und das
nette Team des Sozialdienstes.“
Katalin Balazsne Szabo,
Jahrespraktikantin Sozialdienst,
AMEOS Klinikum Osnabrück
„Wer sein Ziel kennt, findet den Weg.
Und Umwege erhöhen die Ortskenntnis.
Auch 2015 darf ein Jahr des Suchens und
Findens werden!“
Annett Wollschläger,
Bewegungstherapeutin und Masseurin,
AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen
„Wichtig für mich ist, dass man nicht
aufhört zu fragen.“
Wolfgang Berghausen, Lehrer,
AMEOS Institut NORD
„Für das kommende Jahr wünsche ich mir,
dass unser Hausbau ohne größere Probleme
fertig wird und wir im Frühjahr wie geplant
in unser neues Heim ziehen können. Außerdem natürlich, dass meine Familie gesund
bleibt und es beruflich für alle vorwärts
geht.“
Sebastian Schuster, Ärztlicher Leiter,
AMEOS Poliklinikum Halberstadt
28
Gesundheitstage in Magdeburg
Sachsen-Anhalt
Gesundheitsmessen: Medizin erlebbar machen
AMEOS Sachsen-Anhalt präsentierte
sich im letzten Jahr auf verschiedenen Gesundheitsmessen im Bundesland. Dabei standen insbesondere die Gesundheitstage in
Magdeburg und die SaaleMesse in Halle im
Vordergrund. Unter dem Motto „Vorbeugen
ist besser als heilen“ fanden im September die
Gesundheitstage in der Landeshauptstadt
statt. Über zwei Tage machten die AMEOS
Messe-Mitarbeiter Medizin erlebbar. Viele
Besucher nutzten Angebote wie Blutzucker-
Tests, Blutdruckmessungen oder die Überprüfung der Händehygiene.
Im Mittelpunkt der SaaleMesse stand die Gesundheitserhaltung. Als größte Verbrauchermesse Sachsen-Anhalts stellt sie eine umfangreiche Bandbreite vor. Neben den klassischen
Gesundheitseinrichtungen präsentierten zahlreiche Akteure aus dem Bereich Wellness ihr
Angebot. AMEOS Sachsen-Anhalt stellte
auch hier die praktische Medizin vor und bot
den Besuchern die Möglichkeit, an gesundheitsbezogenen Tests und einem Quiz teilzunehmen.
Gesundheitsmessen bieten AMEOS die
Chance, das Unternehmen zu präsentieren
und zugleich neue Interessenten anzusprechen, denn nirgendwo sonst kann man so
direkt und persönlich mit vielen Menschen
ins Gespräch kommen. (sas) 
Die neuen Trainees stellen sich vor
Arne Hössner
Stefan Prawda
Eva Wilhelm
Aschersleben
Hildesheim
Neustadt in Holstein
Ich habe Betriebswirtschaftslehre mit den
Schwerpunkten Management und Marketing
an der Freien Universität Berlin studiert.
Zuvor absolvierte ich eine Ausbildung zum
Hotelfachmann. Gebürtig komme ich aus
Wiesbaden und bin 33 Jahre alt. In meiner
Freizeit jogge ich und spiele auf dem Akkordeon fast alles außer Volksmusik.
Ich bin 31-jähriger Hannoveraner, gelernter
Großhandelskaufmann und Diplom-Ökonom.
Nach meinem Studium in Hannover war ich
an der Leuphana Universität in Lüneburg als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt, wo
ich mich mit dem Thema Integrierte Versorgung befasst habe. Meine Freizeit verbringe
ich gerne auf und neben dem Fußballplatz.
Ich bin 25 und komme aus Mannheim.
Dort und in Ludwigshafen habe ich Gesundheitsmanagement (BA) und Gesundheitsökonomie (MSc) studiert. Während meines
Studiums konnte ich bereits einige praktische
Erfahrungen im Krankenhausbereich sammeln.
In meiner Freizeit betätige ich mich am
liebsten sportlich. 
| PERSONALIA
Simbach am Inn
Krankenhausdirektorin
Stefanie Bauer tritt zum 1. Januar 2015 die Nachfolge
von Rosemarie Bruckthaler als Krankenhausdirektorin
in Bad Aussee und Simbach/Inn an. Die gebürtige
Österreicherin begann im Juli 2011 im AMEOS Traineeprogramm und war als Assistentin der Krankenhausdirektion an den Standorten Alfeld, Hildesheim
und Vogtsburg eingesetzt. Im Dezember 2012 beende-
te Stefanie Bauer das Nachwuchsprogramm und nahm
ihre Tätigkeit im Controlling-Team von Antje Fuhrer
in Zürich auf, wo sie zuletzt für das Investitionscontrolling der Gruppe verantwortlich war. Gemeinsam
mit ihrem Lebensgefährten freut sich die studierte Betriebswirtin auf die Rückkehr in heimatliche Gefilde.
Stefanie Bauer
AMEOS Süd
Regionalleiterin Personal und Qualitätsmanagement
Rosemarie Bruckthaler wird ab 1. Januar 2015 in
der Region AMEOS Süd Verantwortung für Personalfragen übernehmen. Für Bayern und die Steiermark
ist sie zusätzlich als Qualitätsbeauftragte eingesetzt.
Rosemarie Bruckthaler verfügt über mehrere Jahre
Berufserfahrung am Klinikum in Simbach/Inn und
war zuletzt als Krankenhausdirektorin in den AMEOS
Einrichtungen in Bayern und der Steiermark tätig.
Privat verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit der
Familie, treibt Sport und reist gern.
Rosemarie Bruckthaler
AMEOS Nord
Regionalleiterin Kommunikation
Erken Schröder ist seit November Leiterin Kommunikation AMEOS Nord mit Sitz in Neustadt i. H.
Ihr beruflicher Werdegang mit den Schwerpunkten
Fotografie und Marketing hat sie rund um die Welt
geführt. Projektmanagement für eine Hamburger
Werbeagentur rundet ihr Profil ab. In den letzten
zehn Jahren war sie als Referentin einer norddeutschen
Erken Schröder
Klinikgruppe für die Bereiche Marketing, Event
und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. In ihrer Freizeit
engagiert sich die bekennende Schleswig-Holsteinerin
ehrenamtlich für den ambulanten Kinderhospizdienst
„Die Muschel“ e. V.
29
30
| KURZNACHRICHTEN
Bremen
Patienten und Mitarbeiter auf Linie
Halberstadt
Papierloses Krankenhaus
Im AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen
begegneten sich Patienten und Mitarbeiter
einmal anders als im normalen Krankenhausalltag üblich – sie trafen sich auf der Tanzfläche zum Line Dance: Dies ist eine choreografierte Tanzform, bei der einzelne Tänzer
in Reihen und Linien vor- und nebeneinander tanzen. Hört sich einfach an, kann sich
jedoch beim Mittanzen als recht verzwickt
erweisen. Immerhin heißt es, auf „Linie“ zu
bleiben und zusätzlich durch Drehungen
nach Ende einer Schrittfolge in eine andere
Richtung (zur Wand, englisch: Wall) zu
blicken. Man spricht daher auch von
1-Wall-, 2-Wall- oder von 4-Wall-Tänzen.
Im November fand in Kansas City, USA, die
Cerner Health Conference statt. Dazu wurden Antje Maercker, Leiterin des Schreibdienstes Aschersleben, und Corinna Schmidt,
OP-Sachbearbeiterin in Halberstadt, eingeladen. Sie besuchten das Cerner Vision Center
und Data Center. Die Vision besteht darin,
ein komplett papierloses Krankenhaus zu
führen. Der Patient checkt, ähnlich wie am
Flughafen, von zu Hause aus ins Krankenhaus ein. Zugesandte Arzt-Fragebögen wer-
Die Line Dancer im Klinikum nahmen diese
Herausforderung unerschrocken an und versuchten sich an Tanzschritten wie „Shuffles“,
„Kicks“ und „Paddles". Mitreißende Musik,
viel Ehrgeiz auf der Seite der Tänzer und jede
Menge Spaß gehörten dazu. Möglich gemacht
wurde dieses ungewöhnliche Angebot durch
das Engagement des Bremer Fördervereins
zur Unterstützung seelischer Gesundheit e. V.
(Fuge).
Schönebeck
Wenn das Herz aus dem Takt gerät
Leitender Oberarzt Alexander Vaisbord (l.)
und Chefarzt Dr. Karl-Heinz Binias
Die zweite Telefonaktion im Rahmen der
Weltherzwochen zum Thema „Herzrhythmusstörungen“ war wie im vergangenen Jahr
ein voller Erfolg. Darüber waren sich der
Chefarzt Dr. Karl-Heinz Binias und der Leitende Oberarzt Alexander Vaisbord, Spezialis-
ten aus dem AMEOS Klinikum Schönebeck,
einig. Herzrhythmusstörungen können jeden
von uns treffen und nehmen insbesondere im
Alter deutlich an Häufigkeit zu. Aber auch
junge Menschen leiden an verschiedenen
Formen von Herzrhythmusstörungen, so der
Chefarzt der Kardiologie. Die Symptome
sind sehr unterschiedlich, von Herzstolpern
bis hin zu Herzrasen. Mitunter sind Herzrhythmusstörungen auch lebensbedrohlich
und müssen dringend behandelt werden.
Aus diesem Grund nahmen sich die Spezialisten Zeit für die Betroffenen. Beide Experten
beantworteten im Wechsel zwei Stunden lang
die Fragen der Anrufer und gaben nützliche
Ratschläge. So konnten etliche Fragen beantwortet und manche Sorgen und Ängste genommen werden.
den vorab ausgefüllt und ersparen damit
lange Gespräche. Klingen diese Pläne heute
noch ungewohnt, so ist es für die nächste
Generation, die zur Einschulung Handys oder
Tablets bekommt, vielleicht schon „normal“.
Von der Aufnahme der Patientendaten bis
hin zur vernetzten poststationären Versorgung, bei der auch die Einbindung der
niedergelassenen Ärzte eine wichtige Rolle
spielen wird, ist die Entwicklung neuer integrativer Lösungen ein konsequenter Schritt in
die Zukunft.
| KURZNACHRICHTEN
, Termine
Halberstadt
Doppelter Erfolg
Im September durfte sich die HNO-Klinik
des AMEOS Klinikums Halberstadt gleich
zweimal freuen: Zum einen erhielt die Station
A2 den Ehrenpreis beim Ball der Mediziner
und Pflegekräfte Sachsen-Anhalts. Damit
wurden ihre Leistungen an Patienten mit
Cochlea Implantaten (CI) gewürdigt. Zum
anderen fand ein paar Tage später die bereits
tausendste CI-Operation statt. Sie wurde per
Videostream live in die Konferenzräume des
Klinikums übertragen. Oberarzt Dr. Jörg
Langer berichtete während der Übertragung
über die Patientin: „Sie hatte in den letzten
zwölf Jahren mit zunehmender Schwerhörigkeit durch mehrere Hörstürze zu kämpfen,
sodass sie schließlich Anfang dieses Jahres ertaubte.“ Daraufhin erfolgte eine umfassende
CI-Diagnostik. „Es wurde immer leiser um
mich“, schilderte Brunhilde Gottstein ihre
Erkrankung. Nach Verheilung der Wunde
wurde der Sprachprozessor Mitte Oktober
angesetzt und die Rehabilitation begann.
„Das richtige Hören muss ich erst langsam
wieder lernen“, so die 57-Jährige.
Ein CI ist eine Hörprothese, mit der gehörlose Menschen ihre Umwelt wieder akustisch
wahrnehmen können. Das Team kümmert
13. – 14. Januar 2015, Kiel
AMEOS beim 6. Kongress
Vernetzte Gesundheit
21. Januar 2015, Oschersleben
Offizielle Eröffnung des Bereichs Kinderund Jugendpsychiatrie
28. Januar 2015, Haldensleben
Einweihung der Stroke Unit
Brunhilde Gottstein ist am ersten Tag nach
der OP sehr dankbar, dass Prof. Dr. Klaus
Begall sie operiert und ihr den Hörsinn
29. Januar 2015, Bern
AMEOS beim 4. DRG Forum
Schweiz – Deutschland
wiedergeschenkt hat
sich um die Betreuung der Patienten im
Rahmen der Diagnostik und Therapie der
Hörstörung. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit allen Ärzten, Krankenkassen und Rehabilitationsteams koordiniert.
Seit 1998 werden in der HNO-Klinik regelmäßig Patienten mit einem CI versorgt.
Die Anzahl der jährlich operierten Patienten
steigt seitdem stetig.
18. Februar 2015, Halberstadt, 15.00 Uhr
Impfungen im Kindesalter
Arzneitherapeutische Fortbildung
28. Februar 2015, Vogtsburg
Suchtmedizinische Frühjahrstagung
8. März 2015, Vogtsburg
Gesundheitstag zum Thema Palliativmedizin
14. – 15. März 2015, Cuxhaven
AMEOS auf der Gesundheitsmesse
„Gesund und Fit“
17. März 2015, Halberstadt, 15.30 Uhr
Arbeitssicherheit und Brandschutz im
Krankenhausbereich
Fortbildung der Klinik für HNO
AMEOS Gruppe
Mitmachen beim AMEOS Kunstpreis 2015
Es ist wieder so weit! Zum vierten Mal möchten wir die künstlerisch tätigen Bewohner
und Patienten aller AMEOS Einrichtungen
aufrufen, ihre Arbeiten für den AMEOS
Kunstpreis 2015 einzureichen. Die ausgewählten Arbeiten werden im Herbst 2015
in einer sechswöchigen Ausstellung im Hans
Ralfs-Haus für Kunst und Kultur in Neustadt
der Öffentlichkeit präsentiert. Die eindrucksvollsten Exponate wird eine Jury, bestehend
aus unabhängigen Vertretern der Kunst- und
Kulturszene, auswählen und drei Preisträger
ermitteln.
Nach Ablauf der Ausstellung im Hans RalfsHaus werden die Exponate 2016 im Rahmen
einer Wanderausstellung in weiteren AMEOS
Einrichtungen zu sehen sein. Nähere Informationen zu Verlauf und Anmeldung erhalten Sie in der nächsten Ausgabe der MAZ.
15. – 16. April 2015, Bremerhaven
Medizintage 2015
23. April 2015, Halberstadt
Boy’s Day
31
© thinkstock.de
Zu guter Letzt
Neuschnee
Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen
mit des Schuhs geheimnisvoller Spur,
einen ersten schmalen Pfad zu schrägen
durch des Schneefelds jungfräuliche Flur –
kindisch ist und köstlich solch Beginnen,
wenn der Wald dir um die Stirne rauscht
oder mit bestrahlten Gletscherzinnen
deine Seele leuchtende Grüße tauscht.
Christian Morgenstern
(1871 – 1914)
I
M
P
R
E
S
S
U
M
Herausgeber:
AMEOS Gruppe,
Unternehmenskommunikation,
Florian Deumeland (V. i. S. d. P.)
Bahnhofplatz 14, CH-8021 Zürich
E-Mail: [email protected]
www.ameos.eu
Anschrift der Redaktion:
AMEOS Gruppe,
Unternehmenskommunikation,
Bahnhofplatz 14, CH-8021 Zürich
Tel. +41 (0)87 835 33 66
Fax +41 (0)87 835 33 29
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Wolfgang Adomeit (wa), Bremerhaven
Anja Baum (ab), Ueckermünde
Tobias Brickmann (tb), Ueckermünde
Florian Deumeland (fd), Zürich
Yvonne Eichelmann (ye), Haldensleben
Dagmar Esser (de), Hildesheim
Christian Franke (cf), Aschersleben
Cornelia Heller (ch), Schönebeck
Patrick Hoppe (ph), Haldensleben
Nicole Huhn (nh), Aschersleben
Tanja Hundacker-Schulte (th), Petershagen
Regina Katenkamp (rk), Bremen
Barbara Koch (bk), Simbach am Inn
Verena Mack (vm), Osnabrück
Christoph Nordmann (cn), Hildesheim
Erken Schröder (es), Neustadt
Sabina Schwarzenberg (sas), Aschersleben
Carsten Spira (cs), Vogtsburg
Katja Stützer (ks), Halberstadt
Julia Tarlatt (jt), Bernburg
Dagmar Wawrzyczek (dw), Zürich
Titelfoto: Heiko Sandelmann,
Sandelmann & Rilke, Bremerhaven
Druck:
Druckerei Siepmann
Auflage: 10.000
Erscheinungsweise:
viermal jährlich
Copyright:
AMEOS Gruppe,
Unternehmenskommunikation

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