Spatenstich für Akutpsychiatrie Wenn Durchatmen zum
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Spatenstich für Akutpsychiatrie Wenn Durchatmen zum
Ausgabe 4 | 2014 | Nr. 34 MAZ D i e A M E O S M i t a r b e i t e r z e i t u n g Haldensleben Spatenstich für Akutpsychiatrie Vogstburg Wenn Durchatmen zum Problem wird Bremerhaven Erstes AMEOS Klinikum an der Nordsee 2 | INHALT Editorial __________________________________________________________________________________3 Menschlich gesehen ______________________________________________________________________3 Haldensleben Spatenstich für Akutpsychiatrie ____________________________________________4 Haldensleben Ethik – verantwortlich handeln ____________________________________________5 Vogtsburg Wenn Durchatmen zum Problem wird ________________________________________6 Osnabrück Vom Ein-Euro-Jobber zum Garten- und Landschaftsbauer ____________________7 Ueckermünde Den Schmerz ausbremsen __________________________________________________8 Hildesheim Manege frei __________________________________________________________________9 Schönebeck Generationswechsel__________________________________________________________9 Inntal 20 bewegte Jahre ________________________________________________________________10 Aschersleben Übung macht den Meister ________________________________________________12 Bernburg Handchirurgische Sprechstunde ______________________________________________13 Bremen Recovery – vom Ende der Unheilbarkeit ______________________________________14 Halberstadt Gedenken an den ersten Ärztlichen Direktor ______________________________15 Bremerhaven Erstes AMEOS Klinikum an der Nordsee __________________________________16 Halberstadt Hilfe bei Bluthochdruck ____________________________________________________18 Schönebeck Auf dem Siegertreppchen __________________________________________________19 Osnabrück 20 Jahre Hans-Peter-Kitzig-Haus ____________________________________________19 Bernburg Diabetologie und Eigenverantwortung ______________________________________20 Halberstadt Ein Besen – ein Bauer – und die Geissens __________________________________21 Neustadt „Meine Welt ist schön!“ ______________________________________________________22 Schönebeck Schilddrüse – kleines Organ, große Wirkung ______________________________24 Schönebeck Der Ernst des Lebens ______________________________________________________25 AMEOS Gruppe Wünsche zum neuen Jahr ______________________________________________26 Sachsen-Anhalt Gesundheitsmessen: Medizin erlebbar machen ________________________28 AMEOS Gruppe Die neuen Trainees stellen sich vor ____________________________________28 Personalia ______________________________________________________________________________29 Kurznachrichten ________________________________________________________________________30 Zu guter Letzt __________________________________________________________________________32 Titelfoto: Heiko Sandelmann, Sandelmann & Rilke, Bremerhaven Hinweis: Männer und Frauen sind gleichberechtigt – aber Texte müssen lesbar sein! Die Redaktion hat sich entschieden, wegen der besseren Lesbarkeit auf die weibliche Form zu verzichten. | EDITORIAL Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen und 2015 steht bereits in den Startlöchern. Wir können stolz sein auf die vielen positiven Entwicklungen an unseren Standorten. Während der Integrationsprozess in Haldensleben im Laufe des Jahres eine überaus positive Entwicklung genommen hat, steht dieser Prozess in Bremerhaven und Debstedt noch am Anfang. Aber auch hier läuft er auf Hochtouren. Sicherlich liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns, doch die AMEOS Gruppe hat bewiesen, dass sie das sehr erfolgreich kann. Die letzten Wochen und Monate waren aber auch für einige Standorte in Niedersachsen mit besonderen Herausforderungen verbunden. AMEOS war bis November nur bereit gewesen, mit der Gesundheitsgewerkschaft Niedersachsen und der dbb Tarifunion Verhandlungen zu führen. Ver.di Niedersachsen hatte sich durch eigenes Verhalten disqualifiziert. Schliesslich gab ver.di im November nach und erfüllte alle drei Hauptforderungen von AMEOS. Seither ist ver.di auch am Verhandlungstisch vertreten. Die Voraussetzungen waren erstens, dass ver.di den TVöD bzw. TV-L nicht mehr zur Bedingung machte, zweitens ver.di gemäss der Forderung von AMEOS seine Verhandlungsführung austauschte und drittens, dass ver.di diverse Facebook-Einträge, die falsche Tatsachen und persönliche Verunglimpfungen enthielten, entfernte. In allen anderen Bundesländern verlaufen die Verhandlungen dagegen ungehindert, ist doch die Erfüllung der Voraussetzungen dort kein Thema mehr. Eines unserer Markenzeichen ist es, in Standorte zu investieren. Beleg dafür war der Spatenstich in Haldensleben zum Neu- und Umbau der Psychiatrie. Wieviel Atem nötig ist, um derartige Vorhaben zu verwirklichen, können Sie in dieser MAZ nachlesen. Während der kommenden Feier- und Festtage bleiben die Türen unserer Einrichtungen natürlich offen. Daher möchte ich mich an dieser Stelle bei jenen Mitarbeitenden ganz besonders bedanken, die sich in dieser Zeit weiter um unsere Patienten und Bewohner kümmern. Herzlichen Dank Ihnen allen für Ihren Einsatz für AMEOS. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien schöne Festtage und einen guten Start ins Neue Jahr. Ihr Dr. Axel Paeger Menschlich gesehen „Für den Gesang ist mir kein Weg zu weit“, sagt Svenja Heuwinkel. Sie verschenkt ihr Herzblut an Auftritte auf der Bühne und an das Singen. Nach der Ausbildung zur „D-Popularkirchenmusikerin“ machte die Sopranistin noch eine Ausbildung für klassischen Gesang. Ihr Hobby hat sie nicht nur in die verschiedensten Gemeinden in Deutschland gebracht, sondern auch ins ferne Afrika. Studienreisen zur Chormusik, zu Gesang, Trommel und Tanz führten sie nach Namibia und Tansania. Darüber hinaus leitet sie den Gospelchor „Joyful Voices“. Mit Leitungsaufgaben ist Svenja Heuwinkel auch beruflich betraut. Nach der Ausbildung zur Krankenschwester bei den DRK-Kliniken und Pflege in Bremerhaven und einer weiteren Ausbildung zur Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege ist die 35-Jährige seit sieben Jahren als Leitungskraft im Klinikum Am Bürgerpark tätig. „Die Krankenpflege“, so sagt sie, „ist nicht nur ein Job. Krankenpflege ist ein Beruf, der mit seinen komplexen Aufgaben, mit der hohen Verantwortung und Belastung, zum Beispiel durch den Umgang mit Patientenschicksalen, oft unterschätzt wird. Da braucht man einen guten Ausgleich, und der liegt bei mir in der Musik.“ (wa) Svenja Heuwinkel 3 4 (v. l.) Freddy Eppacher, Andreas Schultz, Dr. Gisela Kondratjuk, Dr. Axel Paeger, Isolde Prost, Architekt Volker Seidl, Wolfgang Krause, MdL Ralf Geisthardt Haldensleben Spatenstich für Akutpsychiatrie Elf Jahre hat es gedauert, unzählige Sitzungen und Planungen waren nötig. Doch jetzt hat es endlich geklappt: Im Oktober fand der symbolische Spatenstich zum Neubau der Akutpsychiatrie im AMEOS Klinikum Haldensleben statt. Die geladenen Gäste hörten Grußworte vom Vorsitzenden des Vorstandes der AMEOS Gruppe, Dr. Axel Paeger, und der Fachbereichsleiterin Bau und Umwelt des Landkreises Börde, Isolde Prost. Die meisten Gebäude im psychiatrischen Bereich des AMEOS Klinikums Haldensleben stammen aus den 20er-Jahren. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, in die Baulichkeiten zu investieren, die Stationen zu modernisieren, um sie ständig auf dem neuesten Stand zu halten. Als die AMEOS Gruppe das Klinikum vor elf Jahren übernahm, wurde ein Antrag auf Fördermittel gestellt. Diese sollten für die Errichtung einer modernen gerontopsychiatrischen Station eingesetzt werden sowie die Umwandlung der ehemaligen Wäscherei zum modernen Therapiezentrum ermöglichen. Für die Akutpsychiatrie planten die Verantwortlichen schon damals einen Neubau. Pflegedirektorin Petra Wurzel und die ärztliche Direktorin Dr. Gisela Kondratjuk erarbeiteten gemeinsam Konzepte für die geplanten Neu- und Umbauten. Ivonne RaquetBenecke als Leiterin der Ergotherapie unterstützte die Planungen für das neue Therapiezentrum. Mehrfach wurden die Konzepte in den folgenden Jahren verändert, um den Ansprüchen aller Beteiligten gerecht zu werden. Anfang 2013 war es dann so weit: Die Fördersumme von 16,5 Millionen Euro wurde bewilligt – ein Betrag, der angesichts staatlicher Sparmaßnahmen angenehm überrascht. Hans Walker, Landrat des Landkreises Börde, betrachtete die Investitionen als langfristige Sicherung des Standorts Haldensleben. In den folgenden Jahren setzten sich vor allem Michael Dieckmann, Mitglied des AMEOS Vorstandes, und Christiane Kuhne, damals Krankenhausdirektorin in Haldensleben, hartnäckig dafür ein, dass das Neubauprojekt bei den Zuständigen in der Politik und den Kostenträgern nicht in Vergessenheit geriet. Der heutige Krankenhausdirektor Andreas Schultz bedankte sich bei allen Mitstreitern, die den Boden für den symbolischen Spatenstich geebnet hätten. Dr. Paeger betonte, wie sehr ihn das Engagement und die Beharrlichkeit der Mitarbeitenden beeindruckt hätten. Niemand habe aufgegeben, als sich das Vor- haben als langwierig erwies. Deshalb freue es ihn besonders, dass nun in Haldensleben die Versorgung der Patienten und die Arbeitsbedingungen optimal gestaltet werden könnten. Denn, so Paeger: „Durch die vielen Gespräche und Planungssitzungen können wir garantieren, dass jedes Detail bedacht wurde.“ Nach den Grußworten versammelten sich die Gäste vor dem Bauschild, um dem eigentlichen Hauptakt beizuwohnen: Zu acht setzten die Bauherren, der Architekt und Vertreter der Politik den symbolischen Spatenstich auf der Baustelle der Akutpsychiatrie. Priorität hat allerdings laut Freddy Eppacher, Direktor Bau und Technik der AMEOS Gruppe, der Umbau der Gerontopsychiatrie, bevor der Neubau startet. Geplant sind die Baumaßnahmen bis Ende 2016. (ph) © Fotolia/XtravaganT Haldensleben Ethik – verantwortlich handeln Das zehnte Herbstsymposium im AMEOS Klinikum Haldensleben stand unter dem anspruchsvollen Thema „Ethik“. Eine wichtige Erkenntnis bestand darin, dass selbst ethische Grundsätze einem Wandel unterliegen und von der Gesellschaft im Lauf der Zeit neu definiert werden. Gleiches gilt für die Sanktionen gegenüber denjenigen, die gegen ethische Vorstellungen und Grundsätze verstoßen. Die Ethikbeauftragten des Klinikums hatten den renommierten Philosophen und Hirnforscher Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer, Direktor der psychiatrischen Uniklinik Ulm, eingeladen. Sina-Sabine Jung, leitende Psychologin und Mitorganisatorin der Veranstaltung: „Wir haben uns sehr über die Zusage gefreut – Professor Spitzer gilt als Experte auf dem Gebiet der Ethik.“ Da am gleichen Tag im AMEOS Klinikum Haldensleben der Spatenstich für den Neubau der Akutpsychiatrie stattfand, sprach auch Dr. Axel Paeger, Vorsitzender des Vorstandes der AMEOS Gruppe. Er führte in das Thema mit dem Hinweis ein, dass Entscheidungen sowohl im psychiatrischen als auch im somatischen Bereich unter Berücksichtigung ethischer Grundsätze getroffen werden müssten. Professor Spitzer sprach anschließend vor Ärzten und Pflegenden aus dem Krankenhaus, niedergelassenen Ärzten und geladenen Gästen aus der Politik. Er erklärte, dass der sogenannte Homo oeconomicus nicht oder zumindest nicht in der angenommenen Ausprägung existieren würde. Der Mensch sei viel weniger darauf bedacht, seinen eigenen Nutzen zu vermehren und sich rein rational zu verhalten, als dies das Theorem vom Homo oeconomicus nahelege. Der Mensch bleibe doch ein weitgehend sozial gesteuertes Wesen. Erst in einer ihn unterstützenden Gesellschaft fühle er sich wohl. In diesem sozialen Umfeld gelten ethische Grundregeln, die ständig überprüft und angepasst würden. Begehe der Mensch einen Regelverstoß, schlage sich das auch in körperlichem Unwohlsein nieder. Anschließend vertieften die Teilnehmer ethische Fragestellungen in verschiedenen Workshops. Diese beschäftigten sich mit Fragen der Demenz oder der Wahrung von Patientenrechten. (ph) 5 6 Mit welchen Lungenerkrankungen werden die Patienten ins Klinikum eingewiesen? Ganzkörperplethysmograph zur Messung des Lungenvolumens Vogtsburg Wenn Durchatmen zum Problem wird Lungenerkrankungen können bei Patienten aller Altersgruppen eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen und sogar einen tödlichen Verlauf nehmen. Bei der 5. Herbsttagung in Vogtsburg zum Thema Lungenerkrankungen gab Dr. Rainer StumppKorten, Oberarzt am AMEOS Klinikum Kaiserstuhl, ein Update über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Atemwegserkrankungen. Mit der MAZ sprach er über Ursachen, Therapien und Behandlungsmöglichkeiten der bedeutendsten Atemwegserkrankungen. Am häufigsten sind zwei Erkrankungen: Die akute Lungenentzündung und die akute Verschlechterung einer chronischen Bronchitis mit Verengung der Atemwege, auch COPD genannt. Die Lungenentzündung wird in der Regel mit einer fünf- bis siebentägigen Antibiotikatherapie und einer physiotherapeutischen Frühmobilisation behandelt. Hierbei zeigen sich meist schon nach wenigen Tagen Behandlungserfolge. Die COPD kommt häufiger vor und ist in Entstehung und Verlauf, aber auch in der Behandlung schwieriger. Was sind die Charakteristika der akuten Verschlechterung einer chronischen Atemwegsverengung und in welcher Verfassung sind diese Patienten bei der Einlieferung? Die Krankheit der COPD entsteht oft über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. In 85 Prozent der Fälle sind die Patienten Raucher. Die Patienten sind bei der Aufnahme in einem sehr schlechten Zustand. Sie klagen über starke Atemnot und wirken häufig unruhig. Sie haben Husten und sind in den Atemwegen verschleimt. Durch den Sauerstoffmangel im Blut ist das Gesicht in vielen Fällen etwas bläulich angelaufen. Ein hoher Puls ist typisch. Manche Patienten sind aufgrund eines Infektes auch fiebrig. 7 stützt. Sobald es der Gesundheitszustand des Patienten erlaubt, verordnen wir Physiotherapie, um die Atemmuskulatur im Brustkorb und die Skelettmuskulatur wieder anzusprechen und zu kräftigen. Die medikamentöse Therapie muss nach Entlassung aus der Klinik weitergeführt und vom Hausarzt begleitet werden. Dr. Rainer Stumpp-Korten, Oberarzt am AMEOS Klinikum Kaiserstuhl Wie sieht die Diagnostik und Therapie bei diesen Patienten aus? In allen Fällen erfolgt eine Laboruntersuchung mit Blutgasanalyse sowie ein Röntgenbild der Lunge. Wir messen, falls möglich, die Lungenfunktionen und machen gegebenenfalls eine Lungenspiegelung mit einem Bronchoskop. Bei sehr starker Verschleimung der Atemwege kann das Sekret während der Lungenspiegelung direkt abgesaugt werden. In dem Bronchoskop gibt es hierfür einen Arbeitskanal, mit dem entweder abgesaugt oder auch mit einer salzhaltigen Lösung eine Spülung zur Säuberung der Lunge vorgenommen werden kann. Außerdem kommen Medikamente zum Einsatz, die eine atemwegserweiternde, entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung haben. Bei sehr unruhigen Patienten kann auch eine leichte Sedierung sinnvoll sein, um den Atemrhythmus wieder zu beruhigen und ein tieferes Ein- und Ausatmen zu ermöglichen. Ist der Patient erschöpft und fällt das Atmen sehr schwer, kann auch eine nicht invasive Beatmung sinnvoll sein. Hierzu wird eine Beatmungsmaske eingesetzt, die den Vorgang des Ein- und Ausatmens mechanisch unter- Kommt es vor, dass Patienten neben einer Lungenerkrankung auch eine psychische Erkrankung entwickeln? Ja, der ständige Kampf um Atemluft ist eine enorme körperliche und psychische Belastung, die häufig zu einer depressiven Stimmungslage führt. Bleibt die Erkrankung länger bestehen, können Ängste und auch Panikattacken hinzukommen. Gerade die Kombination mit diesen psychischen Erkrankungen verschlechtert die Prognose und steigert die Sterblichkeitsrate erheblich. Was kann ein Laie tun, um seine Lungen gesund zu halten? 85 Prozent der lungenkranken Patienten sind Raucher, aus diesem Grund ist es von vornherein wichtig, auf das Tabakrauchen zu verzichten oder es zumindest zu reduzieren. Ein regelmäßiges sportliches Training, wie Schwimmen, Laufen oder Fahrradfahren, und eine ausgewogene Ernährung sind gute Voraussetzungen für gesunde Atemwege. Ebenfalls sollte man inhalative Schadstoffe, wie Lösungsmittel am Arbeitsplatz, nur in gut belüfteten Räumen verwenden, um die Atemwege nicht unnötig zu belasten. (cs) Osnabrück Vom Ein-Euro-Jobber zum Garten- und Landschaftsbauer Vor drei Jahren trat Georg Meier eine Stelle als Ein-Euro-Jobber in der Gärtnerei des AMEOS Klinikums Osnabrück an. Jetzt hat er erfolgreich eine Ausbildung zum Gartenund Landschaftsbauer abgeschlossen und damit seinen Traumberuf gefunden. Die Gärtnerei arbeitet eng mit dem Jobcenter Osnabrück zusammen. Im Rahmen der sogenannten Arbeitsgelegenheiten kam der junge Mann in das Team. Ziel der Arbeitsgelegenheiten ist es, arbeitslosen Menschen eine Chance zu bieten, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Georg Meier hat sich schnell in die Abläufe und in das Team der Gärtnerei eingefunden. „Nach kurzer Zeit war klar, dass Georg Spaß an der Sache hat und gut arbeitet“, berichtet Gärtnereichef Jürgen Weith. So wurde gemeinsam eine Umschulung beantragt, und nach einem Jahr konnte Meier seine zweijährige Ausbildung antreten. Der Betrieb auf dem Gelände des psychiatrischen Fachkrankenhauses bietet mit seinen 30 Hektar alle Möglichkeiten, die eine Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer erfordert. Vom Obst- und Gemüseanbau im Freiland und in Treibhäusern über die Pflege und Anlage der Grünflächen und Beete, der Aufzucht von Blumen, dem Setzen der Sämlinge bis hin zum Verkauf der Pflanzen in den hauseigenen Verkaufsräumen gehört alles dazu. So werden beispielsweise auch die Weihnachtssterne, die jetzt das Krankenhaus schmücken, in der Gärtnerei selbst gezogen. (vm) 8 Wolf Steffen Schindler (l.) mit den Studenten Louise Deilitz In der Notaufnahme füllt Fachpflegekraft Nicole Hoffman mit einem und Thomas Kunzig Patienten den Schmerzfragebogen aus Ueckermünde Den Schmerz ausbremsen „Ihre Schmerzfreiheit ist unser Auftrag!“ Mit diesem Motto bringen Thomas Kunzig und Louise Deilitz ihr Praxisprojekt in einem Klinikflyer auf den Punkt. Die beiden studieren Pflegewissenschaft und -management im dualen Studiengang an der Fachhochschule Neubrandenburg. Ein halbes Jahr arbeiteten sie im AMEOS Klinikum Ueckermünde und führten das Schmerzmanagement in der Pflege ein. „Damit sind wir bei der Umsetzung der nationalen Expertenstandards in der Pflege einen großen Schritt vorangekommen“, sagt Pflegedirektor Wolf-Steffen Schindler, der die beiden Studenten während ihrer Arbeit betreut hat. Gleich bei der Aufnahme werden die Patienten zu ihren Schmerzen befragt. Angaben zu Lokalisation und Intensität der Schmerzen, aber auch bekannte Nebenwirkungen von Medikamenten oder Unverträglichkeiten werden notiert. Selbst eigene bewährte Strategien des Patienten, mit seinen Schmerzen umzugehen, sind Teil des Gespräches. Alle Informationen lässt der Arzt in seine Behandlung einfließen, bei der Erstellung der Diagnose ebenso wie bei der Planung des Therapieverlaufs. „Diesen Prozess in den klinischen Alltag einzuführen, war für uns eine sehr konkrete Aufgabe“, berichtet Thomas Kunzig. Die Studenten haben dafür einen Fragebogen entwickelt und Prozessbeschreibungen entworfen. Dazu sind zahlreiche Gespräche mit den Pflege- Umgang mit den Schmerzen der Patienten eingeläutet“, sagt Schindler. Auf der Station bilden die Schmerzmanager ein wichtiges Bindeglied zu den Ärzten. fachkräften auf den Stationen geführt worden. Der Mehraufwand, den die zusätzliche Abfrage beim Patienten erfordert, wird mit einer deutlichen Verbesserung des Patientenwohls aufgewogen. So werden die Patienten aktiv an der Schmerztherapie beteiligt, erklärt Louise Deilitz. Ihnen kann unnötiges Leid erspart und möglicherweise auch einer Chronifizierung der Schmerzen vorgebeugt werden. Grundlage dafür sind die 2011 veröffentlichten Expertenstandards in der Pflege bei akuten Schmerzen. Später folgte das Schmerzmanagement für chronische Schmerzen. Früher wurde der Schmerz eher beiläufig behandelt oder als eine Begleiterscheinung der Krankheit betrachtet. Die Gabe von schmerzstillenden Medikamenten lag in einem gewissen Rahmen frei in der Hand der Pflegenden. Oft wurde diese pauschal nach einem Eingriff angeordnet. „Dabei“, erläutert Schindler, „ist wenig auf das subjektive Schmerzempfinden des Patienten eingegangen worden“. Aber jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Schmerz. Deshalb ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Patienten individuell einzugehen. Bei der Einführung des Schmerzmanagements mussten die Studenten nicht bei null anfangen. So waren auf Initiative von WolfSteffen Schindler bereits vor zwei Jahren zehn Mitarbeiter zum Schmerzmanager ausgebildet worden. Die sogenannten Pain Nurses erhielten eine spezielle Schulung und sind heute auf fast allen Stationen aktiv. „Schon damals hatten wir den Prozess für einen anderen Die Studenten Thomas Kunzig und Louise Deilitz gehören zum dritten Jahrgang, der vom AMEOS Klinikum Ueckermünde mitausgebildet wird. Schindler sieht darin einen hohen Wert für die Einrichtung: „Wir wollen neue pflegetheoretische Erkenntnisse in der Praxis umsetzen.“ Die Entscheidung, Studenten in dualer Ausbildung zu fördern, hat sich auch in diesem Fall ausgezahlt. (ab) 9 Hildesheim Manege frei Seiltänzer, Clowns, Dompteure und Akrobaten – im Zirkus wird den Zuschauern meist Ausgefallenes geboten. Normalerweise führen Profis die spektakulären Kunststücke auf. Doch anlässlich der Woche der seelischen Gesundheit durften die Patienten der Kinderund Jugendpsychiatrie des AMEOS Klinikums Hildesheim Zirkusluft schnuppern und sich ins Rampenlicht stellen. Junge Artisten bei der Durchführung einer menschlichen Pyramide Ziemlich aufgeregt waren die jungen Artisten vor Beginn der Veranstaltung. Das lag jedoch nicht nur an der ungewohnten Situation, im Mittelpunkt zu stehen, sondern auch an der Unsicherheit hinsichtlich der Zuschauermenge. Eltern und Angehörige ließen sich dieses Highlight nicht entgehen und erschienen zahlreich. In Kooperation mit Kerstin Standfuß und Gregor Saborowski vom Mitmach-Zirkus Zippolino stellten die Kinder und Jugendlichen in Eigenregie ein Zirkusprogramm auf die Beine. Mit akrobatischen Einlagen auf einem Drahtseil, mit menschlichen Pyramiden, lustigen Showeinlagen der Clowns und Artistik im Rhönrad begeisterten die Kinder ihr Publikum. „Es ist immer schön zu sehen, wie aus einem anfangs ungeordneten ,Hühnerhaufen‘ nach nur drei Tagen eine homogene Gruppe wird, die sich gegenseitig unterstützt und aufbaut. Ziel ist nicht nur, dass die Kinder sich in un- Schönebeck Generationswechsel Dr. Christa-Marie Ziegeler übergibt den symbolischen Staffelstab an Dr. Konstanze Reinhardt (l.) Dr. Konstanze Reinhardt übernimmt die pädiatrische Praxis in Calbe und arbeitet im bewährten Verbund mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am AMEOS Klinikum Schönebeck. Dr. Christa-Maria Ziegeler darf sich nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand freuen. Bis vor Kurzem war sie als niedergelassene Kinderärztin tätig. Übergangsweise praktizierte sie für sechs Monate im Poliklinikum Schönebeck, Nebenbetriebsstätte in Calbe, um die Zeit bis zur Neubesetzung zu überbrücken. Schließlich wollte sie doch ihre kleinen und großen Patienten nicht im Stich lassen. Krankenhausdirektor Guido Lenz vom AMEOS Klinikum Schönebeck freute sich über diese Interimslösung. Nun konnte Konstanze Reinhardt den symbolischen Staffelstab von Christa-Marie Ziegeler übernehmen. Der Bürgermeister der Stadt, Vertreter des Klinikums sowie Familienmitglieder ließen es sich nicht nehmen, der jungen Ärztin zu ihrem Start zu gratulieren. gewohnten Situationen zurechtfinden, sondern dass sie auch ihre sozialen Fertigkeiten schulen“, so Zirkusdirektor Saborowski. Zum Abschluss der Gala wurden die kleinen Neu-Artisten unter großem Applaus verabschiedet. Die anwesenden Eltern, Geschwister, Therapeuten und Mitarbeiter des Klinikums waren sich einig, dass die Aktionswoche den therapeutischen Alltag belebt hat und neue Impulse gesetzt werden konnten. (cn) Zukünftig wird die Pädiaterin alle Patienten bis zum 18. Lebensjahr versorgen. Ihre Ausbildung zur Kinder- und Jugendärztin erfolgte in der Kinderklinik der Universitätsmedizin in Göttingen, wo sie auch promoviert hat und bis jetzt als Fachärztin für Kinder und Jugendliche tätig gewesen ist. „Die Zusammenarbeit zwischen der ambulanten Versorgung und dem Klinikum wird schon seit vielen Jahren sehr gut praktiziert“, sagt Dr. Christina Gerstner, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die sich auf die zukünftige Zusammenarbeit freut. Sie begrüßt den Fortbestand der pädiatrischen Praxis. Somit bleibe den Patienten die gewohnte Anlaufstelle erhalten. „Der Praxiserhalt ist ein enormer Gewinn für die Stadt Calbe und Umgebung“, so Bürgermeister Dieter Tischmeyer bei der Begrüßung der neuen Stelleninhaberin. (ch) 10 AMEOS Klinikum Inntal Inntal 20 bewegte Jahre Das Klinikum in Simbach am Inn wurde im Oktober 1994 eröffnet und gehörte zu den ersten Reha-Einrichtungen für Psychosomatik mit einer Eltern-Kind-Abteilung, die von der Rentenversicherung anerkannt wurden. Neun Jahre später kam das Institut für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie hinzu – eine Ausbildungsstätte für Diplompsychologen, die sich zum Psychotherapeuten ausbilden lassen. Angeschlossen ist eine Institutsambulanz für ambulante Psychotherapie. Einer erfolgreichen Aufbau- und Etablierungsphase, weit über die bayerischen und deutschen Grenzen hinaus, folgten wirtschaftlich schwierige Zeiten. 2012 übernahm die AMEOS Gruppe das 200-Betten-Klinikum und sicherte dessen Zukunft. In kurzem Takt folgten der Ausbau einer Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche und je einer Akut-Station für Eltern-Kind-Therapie und Transkulturelle Therapie. Das AMEOS Klinikum Inntal hat eine herausragende Stellung als Fachklinikum für psychosomatische Medizin innerhalb der AMEOS Gruppe und einen guten Ruf unter Experten, einweisenden Ärzten, Kostenträ- gern und Patienten. Sie alle tragen zum Erfolg eines Klinikums bei – Grund genug, dieses Jubiläum gemeinsam zu feiern. Regionalgeschäftsführer Rudolf Schnauhuber stellte in seiner Begrüßungsrede die Geschichte des Klinikums in Zahlen dar: Seit Bestehen wurden 24.000 Patienten behandelt, 700.000 Therapiestunden geleistet, 260.000 Kilometer in der Bewegungstherapie absolviert, 2.000 Fortbildungsstunden investiert, 1,5 Mio. Mittagessen in der hauseigenen Küche gekocht und 2,2 Mio. Wischmopps verbraucht. Fachsymposium: Impulse für den fachlichen Diskurs Mehr als 100 Gäste nahmen anlässlich des „Welttags der seelischen Gesundheit“ am Fachsymposium für Ärzte und Therapeuten der Klinika am Standort Simbach am Inn teil. Unter dem Motto „Stationäre psychosomatische Medizin im Wandel der Zeit“ vermittelten hochkarätige Referenten neueste Studien, Trends und Therapieerkenntnisse. Dr. Axel Paeger betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung solcher Fachveranstaltungen für die Standortsicherung: „Wer gut aufgestellt sein will, muss sich ständig bewegen.“ Reserl Sem, MdL und Regionalbeirätin, würdigte in ihrem Grußwort die hohe Kompetenz und ausgeprägte Motivation der Mitarbeiter: „Diese Klinik setzt Maßstäbe.“ 11 (v. l.): Univ.-Prof. Marius Nickel, Michael Dieckmann, Dr. Axel Paeger, MdL Reserl Sem, Michael Zellner (Ltd. Regierungsdirektor), Hellmuth Luegeder (2. Landrat), Klaus Schmid (Bürgermeister Stadt Simbach), Rudolf Schnauhuber (Regionalgeschäftsführer AMEOS Süd) Tag der offenen Tür: Das Klinikum erleben mit allen Sinnen Einige Teilnehmer schienen im ersten Moment etwas irritiert, als sie von Dr. Johannes Farar, Leiter des Psychologenteams, während einer Achtsamkeitsübung aufgefordert wurden, eine ans Ohr gehaltene Rosine mit den Fingerspitzen zu drehen, leicht zu drücken und zuzuhören. Umso größer war die Verblüffung, dass sich tatsächlich etwas hören lässt, wenn man es schafft, seine Sinne zu öffnen und sich einzulassen. Achtsamkeitsübungen und die Frage „Was ist Psychotherapie?“ spiegelten nur eine Facette des vielseitigen Programms am Tag der offenen Tür in Simbach wider. Rund 200 Besucher nutzten die Gelegenheit, die therapeutischen Angebote des Klinikums näher kennenzulernen. Klinikführungen, ein Sinnesparcours in der Lehrküche, Gestaltungstherapie zum Mitmachen, progressive Muskelentspannung und Meditation wurden ebenso angeboten wie Blutdruck- und Blutzuckermessung sowie Einblicke in die Arbeit der Physikalischen Abteilung. Publikums- magnete für die Kleinen waren Spielen und Basteln in der KiTa und die Kinderdisco. Das musikalische Ambiente gestaltete eine FrauenTrommelgruppe im Eingangsbereich – dort ließen sich die Besucher im „Café Lisl“ auch mit Kaffee- und Kuchenspezialitäten verwöhnen. Mitarbeiterehrung: Dank für langjährige Zusammenarbeit Sechzehn Mitarbeiter wurden Ende Oktober im Rahmen eines Betriebsfestes für ihre langjährige Zugehörigkeit zum Klinikum geehrt. Unter Anwesenheit von Michael Dieckmann dankten Geschäftsführer Rudolf Schnauhuber und Krankenhausdirektorin Rosemarie Bruckthaler den Geehrten für ihre 10- bzw. 20-jährige engagierte Mitarbeit und überreichten Präsente als Anerkennung für das Geleistete. Das bunte Rahmenprogramm des Betriebsfestes gestalteten die Kindergruppe der Antersdorfer Trachtler und der Gitarrist Christian Holzapfel. Die Trommlerinnen sorgten für das musikalische Ambiente Für ihre zehnjährige Betriebszugehörigkeit wurden geehrt: Hildegard Christl, Natalia Janzen, Bärbel Jung, Maria Kettner, Sandra Krennleitner, Galina Saks, Christine Schusterbauer und Oleg Schur. Neun Jubilare arbeiten seit Bestehen des Klinikums im Unternehmen: Karin Bauer, Erwin Maier, Ines Rödig, Erika Sigl, Ella Schuchart, Ines Stecher, Margit Stinglhammer und Johann Würmüller. (bk) 12 Auszubildende des dritten Jahres simulieren eine Lehrvisite: Die Patienten werden von Mitschülern gemimt – um so auch „die andere Seite“ kennenzulernen Aschersleben Übung macht den Meister „Skills Labs“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Labor der Fähigkeiten“, sind ursprünglich Übungseinrichtungen für angehende Mediziner, in denen sie unabhängig vom stressigen Klinikalltag medizinische und ärztliche Fertigkeiten an realistischen Modellen erlernen und üben. Am AMEOS Klinikum Aschersleben öffnete die erste Trainingsstation speziell für Auszubildende einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule: das ATLAS (AMEOS Trainingsstation Lernen – Anleiten – Simulieren). Nach dem Motto „Lernen – Anleiten – Simulieren“ eröffnete zum 1. September die Übungseinrichtung ATLAS. Dort werden den angehenden Gesundheitsund Krankenpflegern Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der Grund- und Behandlungspflege wie Verbandwechsel, Infusionstherapie oder Blutentnahme praxisnah vermittelt. „Die Idee ist, die Schülerinnen und Schüler vor möglichst realistische Situationen des Pflegealltags zu stellen und daran den Umgang mit Patienten und Angehörigen zu trainieren“, erklärt die zentrale Praxisanleiterin Heike Heller. Das ATLAS verfügt über alle Räumlichkeiten, die auch eine reale Station zu bieten hat. Hier erlernen und üben die Auszubildenden in Trainingsstunden und Workshops alle praktischen Fähigkeiten und Szenarien – von der Aufnahme des Patienten über die Vitalzeichenkontrolle und fachgerechtes Lagern bis hin zur Entlassung. Das Trainingszentrum befindet sich auf einer nicht mehr genutzten Station des AMEOS Klinikums Aschersleben. Auf derselben Etage richteten die zentralen Praxisanleiterinnen ein Wohnheim mit fünf Zimmern her. Für einen kleinen Obolus können Auszubildende dort während der Theoriewochen schlafen und wohnen. Diese Mög- lichkeit wird im Moment besonders von Auszubildenden aus den AMEOS Klinika in Haldensleben und Halberstadt genutzt, die ihre Theoriestunden ebenso am Bildungszentrum in Aschersleben absolvieren wie die Schüler aus Bernburg, Staßfurt und Schönebeck. Mit der Eröffnung des ATLAS geht das AMEOS Bildungszentrum einen modernen Weg. Eine Trainingsstation, die ausschließlich Auszubildende der Pflegeberufe nutzen, ist einmalig in Sachsen-Anhalt und bei AMEOS. „Für unsere Ausbildungsgänge sowie den jüngst implementierten dualen Studiengang ,Health Care Studies (B. Sc.)‘ eröffnet dies ganz neue Möglichkeiten“, freut sich Elenore Schafberg, Leiterin des AMEOS Bildungszentrums „Albert-Schweitzer“ Sachsen-Anhalt. (sas) 13 Anlegen einer Übungsschiene Bernburg Handchirurgische Sprechstunde Mit der Einrichtung einer orthopädisch-unfallchirurgischen Handsprechstunde wurden das Behandlungsspektrum und die fachliche Kompetenz am AMEOS Klinikum Bernburg erweitert. Handchirurgische Basiseingriffe gehörten bereits zum Leistungsspektrum der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, Phlebologie, und werden dort auch weiterhin vorgenommen. Im Mittelpunkt der Behandlung steht die Hand mit ihrem komplexen Aufbau und ihren vielfältig ineinandergreifenden Funktionen – vom kraftvollen Grobgriff bis hin zu feinmotorischen Fähigkeiten, die zum Beispiel dem Pianisten erlauben, virtuose Höchstleistungen zu vollbringen. So komplex die Hand aufgebaut ist, so vielfältig sind auch die möglichen Erkrankungen mit den dadurch einhergehenden Funktionseinschränkungen. Nennenswert sind hier zum Beispiel die Nervenengpass-Syndrome mit zeitweisem Einschlafen und Missempfindungen im Bereich der Finger, wie sie beim Karpaltunnelsyndrom, beim Kubitaltunnelsyndrom oder dem Syndrom der Loge de Guyon auftreten. Weitere Veränderungen betreffen den Sehnenoder Bandapparat, zum Beispiel bei dem schnellenden Finger. Hierbei kommt es zur Verdickung im Bereich der Beugesehnen, so dass diese an einem der Ringbänder hängen bleiben. Es kommt nach Beugung zum typischen Hängenbleiben und Schnellen des Fingers. Beim Versuch, den Finger erneut zu strecken, treten ausgeprägte Schmerzen im Bereich der Fingerballen auf. Ein weiteres Feld ist die Behandlung von Beuge- und Strecksehnenverletzungen. Hier ist meist Eile geboten, denn je schneller die Therapie erfolgt, umso weniger ist mit bleibenden Funktionseinbußen zu rechnen. Die operative Behandlung bei Verschleißerscheinungen der Fingergelenke, zum Beispiel bei der Rhizarthrose, also dem Verschleiß des Daumensattelgelenkes, steht ebenfalls im Mittelpunkt. Bei fortgeschrittenen Verschleißerscheinungen des Daumensattelgelenkes kann mit gutem Erfolg eine Resektion des Gelenkes mit anschließender Sehnenaufhängung erfolgen. Auch die operative Versteifung der Fingerendgelenke bringt den betroffenen Patienten einen Wiedergewinn an Lebensqualität. Ein Handgelenksbruch kann einen posttraumatischen Verschleiß des Handgelenkes mit ausgeprägten Schmerzbeschwerden nach sich ziehen. Durch eine Denervierung, also eine Durchtrennung der schmerzleitenden Nervenfasern des Handgelenkes, oder eine teilweise bis komplette operative Versteifung des Gelenkes, können die Schmerzen meist deutlich gelindert werden. Bei Erkrankungen der Bindegewebsplatte im Bereich der Hohlhand, dem Morbus Dupuytren mit seinen strangförmigen Verdickungen und zunehmenden Kontrakturen der Finger, kann eine operative Entfernung der derben Stränge und gegebenenfalls auch notwendiger lokaler kleiner Lappenplastiken im Bereich der Haut erfolgen, um die Funktion wieder herzustellen. Sebastian Fromm, Orthopäde am AMEOS Klinikum in Bernburg 14 Bremen Recovery – vom Ende der Unheilbarkeit Aus Amerika kommend breitet sich in der Psychiatrie in den letzten Jahren zunehmend eine neue Bewegung unter dem Titel „Recovery“ aus. Auch in Großbritannien und Skandinavien spielt sie eine bedeutende Rolle. In Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen wir insgesamt erst am Anfang eines Prozesses der Weiterentwicklung der Psychiatrie, welcher durch das Stichwort Recovery beschrieben ist. Deshalb ist es für alle Beteiligten (Betroffene, Angehörige, Profis und die Öffentlichkeit) in der Psychiatrie wichtig zu wissen, was dieses Wort bedeutet. Recovery heißt übersetzt so etwas wie Wiederherstellung. Sinngemäß wird dafür auf Deutsch das alte Wort Genesung verwendet. In Anbetracht globalisierter gesundheitspolitischer Auseinandersetzungen erscheint es jedoch sinnvoll, den englischen Begriff zu verwenden und die so transportierten Werte in den anderssprachigen kulturellen Zusammenhängen zu diskutieren. Was bedeutet Recovery? 1. Recovery bedeutet eine individuelle Entwicklung heraus aus der psychischen Krankheit. Es kommt nämlich für alle Betroffenen darauf an, neue Hoffnung zu schöpfen. Hoffnung zu wecken, anstatt sie zu zerstören, ist die Aufgabe der Profis. Denn tatsächlich lassen sich viele wissenschaftliche Belege dafür finden, dass auch die psychischen Störungen mit sogenannter schlechter Prognose gut verlaufen können. 2. Recovery zielt darauf ab, eine bewusste Individualisierung der Therapie zu erreichen und damit eine Orientierung an den Bedürfnissen der jeweiligen Person. 3. Recovery heißt, Betroffene auf allen Ebenen der Psychiatrieplanung und -durchführung in die Organisation einzubeziehen. 4. Recovery betont die Selbstbestimmung der Betroffenen. Das zeigt sich in gemeinsamer Entscheidungsfindung gerade im Hinblick auf die Medikation. Heraus kommt praktisch immer ein vorsichtigerer Umgang mit Psychopharmaka. 5. Recovery verlangt Ressourcenorientierung, d. h. dass wir bei psychisch kranken Menschen nie nur deren Störungen und Defizite betrachten, sondern immer mit ihnen gemeinsam auf die Suche nach ihren Stärken gehen. Aus der Beschäftigung mit den Schutzmechanismen der Psyche wissen wir, dass Symptome häufig eine Doppeldeutigkeit im Sinne 15 von Störungen und Bewältigung in sich aufweisen. Als Kritik wird gelegentlich formuliert, dass eine gute und menschengerechte Psychiatrie schon immer genau die von Recovery beanspruchten Elemente berücksichtigt habe. Es gibt jedoch zu denken, dass die Entwicklung der Psychiatrie in den letzten Jahrzehnten keine reine Erfolgsgeschichte ist, sondern ein Auf-der-Stelle-Treten. Man denke hier an die fortbestehende Benachteiligung bezüglich der Teilhabe am Arbeitsleben oder das Ansteigen der Zahlen für viele Erkrankungen. Besonders beunruhigend ist, dass immer mehr Menschen in forensische Behandlung gelangen oder in geschlossenen Einrichtungen für längere Zeiten gegen ihren Willen auf der Grundlage des BGB eingeschlossen werden. Ebenso steigt die Zahl der Zwangseinweisungen fast überall in Deutschland und die Zahl der stationären Behandlungsplätze in psychiatrischen Einrichtungen nimmt insgesamt zu. Voraussichtlich wird Recovery kein Allheilmittel gegen alle diese problematischen Tendenzen sein. Dennoch sind wir mit der Frage konfrontiert, wie wir in Zukunft psychiatrische Hilfeleistungen organisieren. Dafür bietet die Recovery-Bewegung mit der konse- quenten Orientierung an den Bedürfnissen der Betroffenen wichtige Hinweise. Das heißt, wir brauchen Menschen mit Erfahrungswissen in allen ambulanten und stationären psychiatrischen Diensten. Gerade die schwierigsten Bereiche, wie geschlossene Stationen, können von einer solchen Recovery-Orientierung enorm profitieren. Ziel ist es, auf diese Weise Zwangsmaßnahmen deutlich zu reduzieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Betroffene in den Besuchskommissionen, in unabhängigen Beratungs- und Beschwerdestellen, in politischen Gremien ebenso wie in Klinikbeiräten und Ethikkommissionen vertreten sind und ihre Tätigkeiten honoriert werden. In dieser Richtung liegt ein langer Weg vor uns allen und bekanntlich kann man auch den längsten Weg nur bewältigen, wenn man erste Schritte tut. Ich wünsche mir, dass wir uns in der AMEOS Gruppe an diesem Prozess aktiv beteiligen. Recovery kann zu einer neuen Quelle der Inspiration für die Mitarbeitenden in den psychiatrischen Krankenhäusern und Hilfsdiensten werden, sodass uns allen unsere Arbeit gemeinsam mit den Betroffenen Freude bereitet. Zur Vertiefung Deegan P. E. Gesundung und die Verschwörung im Geiste der Hoffnung. 1996. Amerig M., Schmolke M. Recovery: Das Ende der Unheilbarkeit. Bonn: Psychiatrie Verlag. 2012. Utschakowski J., Sielaff G., Bock T. (Hrsg.). Vom Erfahrenen zum Experten. Wie Peers die Psychiatrie verändern. Bonn: Psychiatrie Verlag. 2009. www.mentalhealthrecovery.com www.irrsinnig-menschlich.de Prof. Dr. Uwe Gonther Halberstadt Gedenken an ersten Ärztlichen Direktor Dr. Ludwig Fincke (1826 – 1915) Vor der sanierten Grabstätte legte die Krankenhausleitung Blumen nieder Dr. Ludwig Fincke gehört zu den verdienstvollen Persönlichkeiten und Ehrenbürgern von Halberstadt. Er war der erste Ärztliche Leiter des Halberstädter Krankenhauses und langjähriger Stadtverordnetenvorsteher. In dieser Funktion sorgte er für Ordnung und Sauberkeit, die Versorgung mit Nah- rungsmitteln und übernahm die Aufsicht über das Pflegepersonal. Fincke kümmerte sich um medizinische Belange, indem zum Beispiel Patienten mit ansteckenden Krankheiten durch bauliche Veränderungen isoliert wurden. Sanitätsrat Dr. Fincke verstarb 1915 und wurde auf dem städtischen Friedhof beigesetzt. Seine Grabstätte befand sich lange in einem beklagenswerten Zustand. Dies wollten die Stadt und das AMEOS Klinikum Halberstadt ändern und die Anlage instand setzen. Die aufwendige Sanierung wurde im Sommer 2014 abgeschlossen und umfasste die Rekonstruktion der Grabplatte nach historischem Vorbild sowie die Herstellung der Standsicherheit und fehlender Schmuckelemente. „Mit unserer Unterstützung möchten wir ein Zeichen setzen und einer Person gedenken, die einen geregelten Krankenhausbetrieb in der Region entscheidend vorangetrieben hat“, erklärt der derzeitige und siebte Ärztliche Direktor Prof. Dr. Klaus Begall. (ks) 16 Bremerhaven Erstes AMEOS Klinikum an der Nordsee In der letzten Ausgabe der MAZ haben wir die drei neuen Klinika in Bremerhaven und Debstedt willkommen geheißen. Die MAZ wird in dieser und der nächsten Ausgabe die neuen Einrichtungen vorstellen. Wir starten hier mit dem AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven. Die Geschichte des Klinikums Am Bürgerpark beginnt am Ende des Zweiten Weltkrieges. Es ist eine Zeit, in der Staat und Wirtschaft am Boden liegen. Die zu versorgende Bevölkerung wächst täglich. Allein im Januar 1945 strömen 12.000 Menschen in den Landkreis Wesermünde. Es entsteht eine Notsituation, in der es dringend ärztlicher Hilfe bedarf – nur gibt es kein einziges Krankenhaus im Kreis Wesermünde. Entschlossen sorgte der DRK-Kreisverband dafür, dass in einer ungenutzten Haushaltungsschule im Landkreis die ersten 25 Betten aufgestellt wurden. Bald folgten 80 weitere Betten in einem ehemaligen Gutshaus. Im Jahr 1946 stellten die Besatzungstruppen einen Gebäudekomplex rund um das ehemalige Bahnhofsgebäude in Nordholz für die medizinische Versorgung der deutschen Bevölkerung zur Verfügung. Ende der 50er-Jahre gab es konkrete Pläne des DRK-Kreisverbandes Wesermünde für den Neubau von drei Kliniken in Bremerhaven und in dem Landkreis. 1963 konnten diese Kliniken fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Die DRK-Seepark-Klinik Debstedt, das Haus Karolinenhöhe in Bad Bederkesa und die DRK-Klinik Am Bürgerpark in Bremerhaven wurden eröffnet. Die DRK-Klinik Am Bürgerpark verfügte zunächst über 280 Betten, bevor 1968 eine Erweiterung durch den Bau der Kinderklinik vorgenommen wurde. So wuchs die Klinik auf 380 Betten. 1977 nahm man die interdisziplinäre Intensivstation in Betrieb und in den Jahren 1994/1995 eröffnete eine Rönt- genpraxis mit CT in einem neu errichteten Anbau. Umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten wurden in den vergangenen 50 Jahren seit der Errichtung erforderlich. Hinsichtlich der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten konnte das Konzept des Klinikums mehrfach weiterentwickelt werden. 2009 eröffnete eine Weaning-Station, die der Mobilisation langzeitbeatmeter Menschen dient und ihre Patienten aus einem großen Einzugsgebiet gewinnt. In diesem Jahr wurde das Darmkrebszentrum zertifiziert – ein Beleg für die hohe medizinische Qualität des Hauses. Ebenfalls in diesem Jahr wurde auch AMEOS als neuer Träger des Klinikums vorgestellt. Klinikum mit hohen Zufriedenheitswerten Das AMEOS Klinikum Am Bürgerpark liegt etwas versteckt inmitten des Bremerhavener Stadtteils Geestemünde. Umso präsenter jedoch ist die Klinik über die Stadtgrenzen hinaus. Das Lehrkrankenhaus der Georg-August- 17 Eingangsbereich des Klinikums AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven aus. Es genießt eine sehr hohe Akzeptanz der Bevölkerung dank höchst engagierter Mitarbeiter“, so Krankenhausdirektor Dr. Lars Timm. Baujahr: 1963 Betten: 252 Mitarbeiter: 545 Stationäre Patienten: 12.600 Zimmer für Privatpatienten Ambulante Fälle: 16.500 Behandlungsangebote: Kardiologie, Pneumologie, Somnologie, Weaning, Gastroenterologie, Universität zu Göttingen gilt seit Jahren als „Wohlfühlklinikum“ des Nordens. Patientenbefragungen der letzten Jahre weisen regelmäßig sehr hohe Zufriedenheitswerte hinsichtlich Behandlung und Pflege auf. Den guten Ruf verdankt das Klinikum vorrangig seiner medizinischen Ausrichtung. Einen großen Anteil haben die interdisziplinären Darm- und Lungenzentren, in denen chirurgische und internistische Ärzte die Patienten gemeinsam behandeln. Neben den Zentren tragen auch die Kliniken für Innere Medizin, die Kardiologie, das Schlaflabor, das Hepatologie, Visceralchirurgie, Nicht nur das medizinische Leistungsangebot lockt die Patienten zum Bürgerpark: komfortable Zweibett-Zimmer überbrücken die Liegezeit mit Fernsehen, Radio, Telefon- und Internetanschlüssen. Seit 2008 begrüßt das Klinikum seine Patienten und Besucher mit einem modernen, freundlich gestalteten Foyerbereich. Thoraxchirurgie, Allgemeinchirurgie, Pädiatrie, Neuropädiatrie Weaning-Zentrum, die Chirurgie, die Klinik für Kinder und Jugendliche und die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin zur Attraktivität des Hauses bei. Die Strahlkraft des Klinikums reicht bis weit über die Stadtgrenzen und das gewöhnliche Einzugsgebiet hinaus. „Das AMEOS Klinikum Am Bürgerpark zeichnet sich durch die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit Viele Jahre stand das Klinikum Am Bürgerpark unter ärztlicher Leitung von Prof. Dr. Sander. Dieser verabschiedet sich mit dem Jahreswechsel in den Ruhestand. Die MAZ wird voraussichtlich in der nächsten Ausgabe über seine Nachfolge berichten können. (wa/cn) 18 Chefarzt Dr. Frank Aedtner (r.), Hypertonieassistentin Sylva Knackstedt und Oberarzt Andreas Meyer-Wernecke präsentieren stolz das Zertifikat Halberstadt Hilfe bei Bluthochdruck Mitte August wurde die Medizinische Klinik des AMEOS Klinikums Halberstadt von der Deutschen Hochdruckliga e. V. zum Hypertoniezentrum der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention (DHL) zertifiziert. Es ist das erste Hypertoniezentrum in SachsenAnhalt, das in einer Klinik etabliert wurde. Die MAZ sprach mit Dr. Frank Aedtner, Chefarzt und Regionalbeauftragter der DHL. Welche Bedeutung hat ein Zentrum für Bluthochdruckbetroffene? Mit dem Hypertoniezentrum sind Voraussetzungen gegeben, um Patienten mit Bluthochdruck optimal und umfassend zu versorgen. Dabei steht die wohnortnahe Behandlung an erster Stelle. Was ist Bluthochdruck und wer ist betroffen? Von Bluthochdruck spricht man bei Werten über 140/90 mm Hg. Etwa 30 % der Deutschen leiden an Bluthochdruck, aber nur circa die Hälfte weiß, dass sie von dieser Volkskrankheit betroffen ist. Bluthochdruck ist eine chronische Erkrankung. Wird sie nicht ausreichend behandelt, sind schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Folge. Wie äußert sich die Erkrankung? Als Anzeichen können Nasenbluten, Schwindel oder Kopfschmerzen auftreten. Da Bluthochdruck aber meistens symptomlos ist, wissen viele nicht davon. Bei einem Großteil der Betroffenen ist die Ursache nicht feststellbar. Welche Leistungen bieten Sie im Hypertoniezentrum an? An erster Stelle stehen umfangreiche diagnostische Maßnahmen, wie Ultraschall, Echokardiografie, Schlafmedizin und viele mehr. Diese werden bei uns interdisziplinär, zum Beispiel mit Nephrologen, Neurologen oder der Diabetes- und Ernährungsberatung sowie in Kooperation mit der Universitätsklinik Magdeburg angeboten. Wie sieht die Behandlung aus? Zunächst wird eine nicht medikamentöse Behandlung angestrebt. Diese beinhaltet die Einhaltung von Diäten zur Gewichtsreduktion, kochsalzarme Kost, regelmäßige sportliche Aktivitäten sowie Rauchverzicht. Sie gelten zugleich als vorbeugende Maßnahmen. Zum anderen stehen sowohl medikamentöse und technische Therapien als auch eine Patientenschulung zum richtigen Umgang mit der Erkrankung zur Verfügung. Wie ist der Weg eines Patienten? Eine Abklärung der Erkrankung beim Hausarzt ist unerlässlich. Dies kann in der hausärztlich-internistischen Praxis unseres standortansässigen Poliklinikums erfolgen. Hier bieten wir eine ambulante Diagnostik und Behandlung an. Ist diese nicht ausreichend, kann eine stationäre Untersuchung und Therapie in der Medizinischen Klinik beispielsweise mit den Bereichen Kardiologie, Nephrologie und Diabetologie erfolgen. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der gefäßchirurgischen und radiologischen Klinik. Für schwere Notfälle verfügen wir über eine Überwachungs- und Intensivstation. Wo finden Betroffene außerhalb der Klinik Hilfe? Eine Unterstützung für Betroffene bietet die Hypertonie-Selbsthilfegruppe in Halberstadt. Hier können sich Patienten untereinander austauschen und erfahren in regelmäßigen Treffen aktuelle Erkenntnisse zu Behandlungsmöglichkeiten. Bei uns ist dafür Sylva Knackstedt, Hypertonieassistentin und Mitarbeiterin in der Funktionsdiagnostik, als Vertreterin der Gruppe Ansprechpartnerin. (ks) 19 Sie sind voll fit (v. l.): Karolin Höhne, Kerstin Mierwald-Musche, Maria Dreher, Nancy Bothe, Steffi Blischke und Matthias Wabinski Bereits zum zweiten Mal nahmen Mitarbeiter des AMEOS Klinikums Schönebeck beim Drei-Brücken-Lauf in Schönebeck teil. Bei bestem Wetter ertönte um 10.10 Uhr der Startschuss durch Oberbürgermeister Bert Knoblauch. Sechs Mitarbeitende des Klinikums legten mit weiteren 449 Läufern anderer Firmen, Vereine und Privatpersonen eine Strecke von 6,63 Kilometern zurück. Im Mittelpunkt dieses Events standen Teamgeist, Fairness und Gesundheit – ganz nach dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark und erreichen das Ziel!“ Um das Event zu ermöglichen, beteiligte sich das Klinikum nicht nur mit seinen Läufern, sondern unterstützte als einer der Sponsoren die Veranstaltung auch finanziell. Verschiedene Organisationen und zahlreiche Ehrenamtliche standen den Läufern nicht nur für die Versorgung mit Getränken und Obst zur Ver- Schönebeck Auf dem Siegertreppchen fügung: Sie kümmerten sich auch um einen reibungslosen Ablauf. Im Zieleinlauf wurden die Läufer mit tosendem Beifall empfangen und von einer Band musikalisch begrüßt. Alle Läufer des Klinikums schafften es, sich unter die Erstplatzierten zu mischen. So durften sich Steffi Blischke, Physiotherapeutin, über Platz 1 und Kerstin Mierwald-Musche, Leiterin Medizincontrolling, über Platz 2 freuen. Dank der fleißigen Organisatoren fehlte es an nichts. Der Brückenlauf war ein gelungenes Event und verspricht, zu einer Tradition zu werden. (ch) Osnabrück 20 Jahre Hans-Peter-Kitzig-Haus Als in den 80er-Jahren in der Region Osnabrück Angebote für chronisch psychisch kranke Menschen geschaffen wurden, entstand auf dem Gelände des heutigen AMEOS Klinikums Osnabrück eine Wohneinrichtung für psychisch kranke und seelisch behinderte Menschen. 1994 nahm dann das Hans-Peter-Kitzig-Haus seine Arbeit auf. Der Namensgeber und ehemalige Ärztliche Direktor Hans-Peter Kitzig stand für eine fortschrittliche und innovative Psychiatrie. Als engagierter Verfechter der Umsetzung der Psychiatriereform, die 1975 in Deutschland mit der Psychiatrie-Enquête („Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland“) ihren Anfang nahm, war Dr. Kitzig Initiator und Impulsgeber vieler Neuerungen. „Hans-Peter Kitzig hat damals die Gitter von den Fenstern entfernen lassen“, erinnert sich Josef Book, Leiter der AMEOS Eingliederung Osnabrück. Das Konzept von Kitzig war so prägend für das Haus, dass es nach ihm benannt wurde. Zunächst lediglich als Übergangslösung gedacht, wurde es schnell zur Regeleinrichtung: der Erkrankungsgrad der Bewohner war überwiegend so erheblich, dass eine längerfristige Betreuungsmöglichkeit geschaffen werden musste. Bei den beiden heutigen Hans-Peter-KitzigHäusern handelt es sich um vollstationäre Wohneinrichtungen für erwachsene Menschen mit seelischen Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Ziel ist es, die Bewohner auf ein selbstständiges Leben in ihrer eigenen Wohnung vorzubereiten. „Früher wurde den Bewohnern viel abgenommen, weil man ihnen nicht viel zugetraut hat“, berichtet Josef Book. „Aber das Konzept wurde stetig weiterentwickelt, die Vermittlung einer festen Tagesstruktur ist heute besonders wichtig. Die Bewohner kaufen selbst ein, kochen eigenständig und auch Wäschewaschen und Putzen gehören dazu, um sie auf ein Leben in der eigenen Wohnung vorzubereiten.“ (vm) 20 Bernburg Diabetologie und Eigenverantwortung Krankenhausdirektor Torsten Jörres Beratung beim Patiententag Der Welt-Diabetes-Tag wurde 1991 als weltweiter Aktionstag eingeführt, um auf die steigende Verbreitung des Diabetes mellitus aufmerksam zu machen. Die sichere Selbstversorgung bei der Therapie kann durch die qualitative Schulung von Patienten und ihrem Umfeld erreicht werden. Die strukturierte Diabetesschulung im AMEOS Klinikum Bernburg ist sehr umfangreich und beinhaltet unter anderem die Themen: • Was ist Diabetes mellitus? Bei der Therapie des Diabetes mellitus übernimmt der Betroffene die Hauptrolle bei der Behandlung. Der Erhalt von Unabhängigkeit und Lebensqualität sind die obersten Therapieziele in der Behandlung und erfordern im persönlichen Alltag die selbstverantwortliche Durchführung wichtiger Therapiemaßnahmen, wie die Blutzuckerbestimmung, die Medikamentenzufuhr oder die Insulininjektion. Die Krankheitsprognose und der Erhalt der Selbstversorgungskompetenz hängen stark davon ab, inwieweit es dem Betroffenen gelingt, sich mit seinem Diabetes und den Therapieanforderungen auseinanderzusetzen. Eine positive Einstellung zur Erkrankung, Wissen um die Anforderungen der einzelnen therapeutischen Schritte, Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten und die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Behandlung sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Selbstversorgung. Darüber hinaus benötigt der Diabetiker ein Behandlungsteam, das alters- und evidenz- basierte, individuell erreichbare und messbare Therapieziele mit ihm vereinbart und ihn entsprechend trainiert, betreut, unterstützt und motiviert. • Physiologie des Stoffwechsels • Diabetestherapie – Grundzüge der Selbstkontrolle • Blutzuckerselbstkontrolle • Informationen zur gesunden Die Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie dem Diabetes mellitus stellt an die betreuenden Pflegefachkräfte besondere Anforderungen. Das AMEOS Klinikum Bernburg bietet seinen Kooperationspartnern, zum Beispiel Sozialstationen und Pflegeheimen, professionelle Hilfe im Rahmen von Schulungen an. Das Schulungsangebot wurde im Jahr 2014 bereits durchgeführt und mit großem Zuspruch angenommen. Ernährung • Übung Kohlenhydrate • orale Antidiabetika • Insulinanpassung, -therapieformen und Spritztechnik • Hypoglykämie und Hyperglykämie • Ketoacidose • Anpassung der Therapie an Bewegung und Sport • Folgekrankheiten, unter anderem der diabetische Fuß Neue Möglichkeiten und Therapieformen werden den Patienten, Angehörigen und interessierten Bürgern beim jährlichen WeltDiabetes-Tag präsentiert. (jt) 21 Unterhaltsame Comedy mit Ernst-Ulrich Kreschel und Sabine Münz „Carmen und Robert Geiss“ trumpfen mit Luxus-Problemen auf Halberstadt Ein Besen – ein Bauer – und die Geissens Unter dem Motto „Kabarett trifft Medizin“ veranstaltete das AMEOS Klinikum Halberstadt im September ein Mitarbeiterfest. Gefeiert wurde mit über 160 anwesenden Besuchern in der Festscheune des Schäferhofes Langenstein. Was haben eine Putzfrau mit Besen und der Kehr-Preis gemeinsam? Die Putzfrau legt sich mächtig ins Zeug, um eine Auszeichnung für das Saubermachen – also Kehren – zu bekommen. Doch so einfach, wie sie sich das vorstellt, ist es nicht, den Kehr-Preis zu erhalten. Das Kabarett-Ensemble „Die Kugelblitze“ aus Magdeburg sorgte schon zu Beginn für hochgezogene Mundwinkel und lautes Lachen. Bei diesem musikalisch kabarettistischen Spektakel wankte auch ein angetrunkener Bauer durch die Menge, der bei „Bauer sucht Frau“ seine große Liebe finden wollte und dabei mehr oder eher weniger erfolgreich war. Er plädierte dafür, dass jede Frau ein Etikett, wie bei Lebensmitteln, haben sollte, damit man(n) weiß, worauf er sich einlässt. Nicht zuletzt begrüßten sogar Robert und Carmen Geiss das Publikum und gaben einen interessanten Einblick in ihre Luxus-Probleme. In der blau-orange dekorierten Kultur- und Festscheune in der Nähe von Halberstadt wurde an diesem Abend nicht nur gelacht: Ein reichhaltiges Buffet, eine mobile Cocktailbar sowie mitreißende Tanzmusik erfüllten den Raum mit guter Stimmung. Weiterer Höhepunkt des Abends: die Verleihung des Kehr-Preises, in Gedenken an den Wegbereiter der deutschen Gallenwegschirurgie Prof. Dr. Hans Kehr. Mit der Auszeichnung werden herausragende medizinische Forschungsleistungen gewürdigt. Erstmalig konnten die Halberstädter Chefärzte dafür Ärzte ihrer Kliniken nominieren. „Schließlich entschieden wir uns gemeinsam mit der Krankenhausleitung für die Doktorarbeit von Kristin Wolf“, erklärte Dr. Frank Eder, Initiator des Preises bei seiner Laudatio. Kristin Wolf ist seit 2010 Assistenzärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und hat an der Universität Dresden ihre Promotion Anfang 2014 mit dem Ergebnis „Magna cum laude“ verteidigt. Die Arbeit trägt den Titel und die Erkenntnis „Das Ebola-Virus-lösliche Glykoprotein (sGP) hat keinen Einfluss auf die Lymphozyten-Apoptose und -Adhäsion an aktiviertes Endothel.“ Dabei wurde das Eiweiß, das von Zellen ausgeschüttet wird, die mit Ebola infiziert sind, gentechnisch hergestellt. „Apoptose von Lymphozyten“ bedeutet so viel wie Zellselbstmord weißer Blutkörperchen und „Adhäsion“ das Anhaften dieser weißen Blutkörperchen an die innere Zellschicht, das Endothel der Gefäße. Dabei ist das Anheften der Gefäßzellen wichtig für die Immunreaktion des Körpers. (ks) 22 „AMEOS Gelände“ Neustadt „Meine Welt ist schön!“ Im Hans Ralfs-Haus für Kunst und Kultur wurden im September und Oktober bildnerische Arbeiten von Frank-Robert Heinze gezeigt: „Meine Welt ist schön!“ – so lautete der Titel der Ausstellung. Der 1962 in Lübeck geborene, geistig behinderte Künstler lebt schon seit vielen Jahren in Neustadt in Holstein in den AMEOS Einrichtungen. Anfangs noch in der Kunstgruppe des Hans Ralfs-Hauses tätig, geht er mittlerweile täglich ins Atelier der AMEOS Pflegeeinrichtungen. Frank-Robert Heinze malt unermüdlich und begeistert. Er hat an den AMEOS Kunstpreiswettbewerben teilgenommen und wurde 2010 von einer unabhängigen Jury aus dem Kunst- und Kulturbereich als Preisträger für den 1. Platz ausgewählt. In diesem Jahr nahm er zudem bei der Ausschreibung zum „Euward“, dem europäischen Kunstpreis für Malerei und Grafik von Künstlern im Kontext von geistiger Behinderung, teil. „Kunst kennt keine Behinderung“, dieser griffige Slogan stammt aus einer Kampagne der „Aktion Mensch“, die bewirkt hat, dass heute vielen Menschen mit geistigen Einschränkungen künstlerisches Arbeiten ermöglicht wird. Es geht um kunsthandwerkliches Tun im Sinne einer Kunst- oder Beschäftigungstherapie und vor allem im Hinblick auf individuelles Gestalten, das frei ist von päda- gogischer oder therapeutischer Einmischung. Gerade in der Kunst spielt es keine Rolle, ob ein Mensch eine Behinderung hat oder nicht. Geistig beeinträchtigte Künstler haben nicht nur einen eigenen künstlerischen Stil, sie entwickeln diesen auch über Jahre weiter und erschaffen beeindruckende Werke. Die zunehmende Bedeutung dieser Kunst fand ihren Anfang zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die künstlerische Avantgarde dieser Zeit suchte nach neuen Quellen der Inspiration und neuen gestalterischen Ausdrucksformen. Sie fand sie unter anderem in der Kunst der „Naturvölker“, in Kinderzeichnungen sowie in der Kunst psychisch kranker Menschen und Menschen mit geistiger Behinderung. Frank-Robert Heinze In zahlreichen klinischen Einrichtungen und betreuten Ateliers erhalten Künstler mit Einschränkungen inzwischen die Möglichkeit und Unterstützung, ihre eigene bildnerische Sprache zu entwickeln und sich ihrem Talent und ihrer Fähigkeiten entsprechend auszudrücken. Unbestritten bleibt dabei zudem der große therapeutische Aspekt in der Auseinandersetzung mit eigenen Leistungen und Fähigkeiten und der damit einhergehenden Anerkennung durch andere – das allerdings gilt für alle kreativen Menschen, egal ob mit oder ohne Handicap. „Nicht die Abbildung der Wirklichkeit ist das Ziel der Kunst, sondern die Erschaffung einer eigenen Welt“, sagt der kolumbianische Maler Fernando Botero (*1932). Ganz in diesem Sinne bietet Frank-Robert Heinze einen Einblick in seine Welt. 47 Arbeiten aus zehn 23 „Haus Nr. 10, Erdgeschoss“ „Friedhof“ „Karneval“ „Im Schwimmbad“ Jahren waren in Neustadt zu sehen – Momentaufnahmen aus dem Leben von FrankRobert Heinze. Festgehalten sind Dinge, die für ihn wichtig sind und ihn beschäftigen. Das ist ihm Antrieb und fester Bestandteil in seinen Bildern. realer Darstellung: einfach und klar wird das Geschehen ausgedrückt, werden wesentliche Aspekte des Themas aufs Blatt gebracht. wohl flächig farbig gestaltet – bevorzugt mit rotem und gelbem Hintergrund – und mit Bleistift überschrieben als auch weiß gelassen, ohne Hintergrundgestaltung, und mit unterschiedlich farbiger Schrift fast komplett ausgefüllt. Ein leuchtendes Beispiel für die „etwas andere Kunst“. Wobei „anders“ weder besser noch schlechter, sondern einfach nur anders ist. Es lohnt sich, genau hinzusehen. Auch wenn die Themen wiederkehren, die künstlerische Umsetzung hat sich im Laufe der Zeit durchaus verändert. Anfangs lag sein Schwerpunkt auf der Darstellung einzelner Objekte wie Haus, Bahnhof, Musikanlage oder CDs. Sie sind wichtigster Bestandteil des Bildes. Das Objekt steht allein und der Hintergrund wird nicht mit einbezogen. Parallel dazu entstanden Erzähllandschaften im gleichen Stil: Darstellungen bestimmter Ereignisse wie Schwimmbadbesuch, Kinovorstellung, Theateraufführung, Beerdigung oder Camping. Unabhängig von Perspektive oder Nach und nach bemalt Heinze die Blätter dann flächiger. Mit kräftigem Bunt- oder Wachsstift füllt er das ganze Blatt aus und gestaltet den Hintergrund. Landschaften entstehen und die Schrift erhält Einzug in die Arbeiten. Einzelne Wörter, die das Dargestellte bezeichnen: Hansa-Park, Bistro oder Eselpark, Zahlen und Telefonnummern dominieren zunehmend das Bild. Und immer wiederkehrende Namen: Frank, Robert, Mama, Papa, Ludmilla – seine Anleiterin im Atelier – oder der Name seines Betreuers, aber auch Nena oder Klaus und Klaus, die bevorzugten Musikgruppen von Frank-Robert Heinze. Die Blätter sind so- Frank-Robert Heinze hat seinen Ausdruck gefunden für das, was ihn bewegt. Emotional, lebensfroh, stark, außergewöhnlich, persönlich. Beeindruckend und faszinierend allemal! Anke Kessenich 24 Interviewpartnerin Sabine Pöhlert mit dem Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Dr. med. Andreas Thews Schönebeck Schilddrüse – kleines Organ, große Wirkung In Deutschland leidet nahezu jeder dritte Mensch unter einer Schilddrüsenerkrankung. Zahlreiche Betroffene erkennen sie erst relativ spät. Die Schilddrüse beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen. Dazu gehören unter anderem der Energieverbrauch, die Körperwärmeregulation, das Herzkreislauf- und Verdauungssystem, der Bewegungsapparat, das seelische Wohlbefinden sowie die körperliche und geistige Entwicklung. Die MAZ sprach mit Dipl. Med. Sabine Pöhlert, Oberärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am AMEOS Klinikum Schönebeck. Wo liegt die Schilddrüse und wie schwer ist sie? Die Schilddrüse befindet sich unterhalb des Kehlkopfes. Bei Säuglingen ist die Schilddrüse lediglich zwei Gramm schwer. Bei Erwachsenen entspricht sie ungefähr der Größe einer Walnuss, bei Männern wiegt sie etwa 25, bei Frauen 18 Gramm. Warum wird um dieses kleine Organ so ein Aufwand betrieben? Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ, das Einfluss auf fast alle Stoffwechselvorgänge im Körper nimmt. Deswegen entstehen so viele unterschiedliche Symptome, wenn die Schilddrüse mangelhaft arbeitet. Was passiert bei einer Unterfunktion? Fehlen Hormone, kommt der Motor nicht richtig in Fahrt – dann spricht man von einer Unterfunktion. Betroffene klagen über trockene Haut, glanzloses Haar, Haarausfall, heisere Stimme, depressive Gereiztheit, Verstopfung, Abnahme der Fruchtbarkeit, Gewichtszunahme ohne Änderung der Ernährungsgewohnheiten, Zyklusstörungen, verlangsamte Herzfrequenz. Wie äußert sich die Überfunktion? Hier läuft der Motor auf Hochtouren. Eine gezielte und genaue Diagnostik ist vonnöten, um auf ein klares Krankheitsbild zu schließen. Betroffene leiden vermehrt unter Herzrasen, Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen, vermehrtem Schwitzen, Gewichtsverlust trotz normalen Essverhaltens, Durchfall und Menstruationsstörungen. Wie kann eine Schilddrüsenerkrankung festgestellt werden? Rein äußerlich können sich Schilddrüsenerkrankungen als Vergrößerung derselben zeigen (Struma). In vielen Fällen bilden sich auch Knoten in der Schilddrüse. Mittels Ultraschall und Szintigrafie kann ein Großteil der Schilddrüsenkrankheiten erkannt werden. Bestimmte Knoten kann man mit einer Feinnadelpunktion noch besser untersuchen. Im Zusammenhang mit allen Untersuchungen sollte immer ein Bluttest erfolgen, mit dem man eine Über- oder Unterfunktion, manchmal auch eine Schilddrüsenautoimmunerkrankung (sogenannter Morbus Basedow) oder eine Schilddrüsenentzündung feststellen kann. Wie könnte eine Therapie aussehen? Wenn eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt, kann eine medikamentöse Therapie oder Radiojodtherapie helfen. Letzteres ist eine Bestrahlung des betroffenen Organs. Gelegentlich ist allerdings eine Operation unumgänglich. Bei diesem Eingriff wird das krankhaft veränderte Gewebe einschließlich eventueller Knoten entfernt. Der Patient muss dazu einen kurzen stationären Krankenhausaufenthalt in Kauf nehmen. Spielt die Ernährung eine Rolle? Auf jeden Fall. Jod ist für die Hormonherstellung erforderlich. Deshalb sollten wir täglich 200 Mikrogramm davon zu uns nehmen. Wo steckt eigentlich Jod drin? Der Seefisch ist unser bester Lieferant. Zwei Mal in der Woche sollten wir Fisch auf unseren Speiseplan bringen. Ansonsten ist bei der Zubereitung von Speisen Jodsalz günstig. (ch) 25 So sollte es nicht aussehen: Unter UV-Licht werden nicht ausreichend desinfizierte Hautstellen sichtbar Schönebeck Der Ernst des Lebens (v. l.): Nguyen Khanh Phuong, Viktoria Stankova, Steffi Langenberger, Markus Ölschläger, Sarah-Nicole Minet, Pia Josephine Arndt, Hygienefachkraft Jeanette Wiermann, Pflegerische Krankenhausleitung Manuela Heinrich, Lisa Lahne (nicht auf dem Bild: Pascal Herse und Vivian Levin) Für neun junge Frauen und Männer begann im September am AMEOS Klinikum Schönebeck eine dreijährige Ausbildung. Schritten. Dazu erhielten die Azubis im Vorfeld eine Flasche mit Händedesinfektionsmittel und die passende Lektüre. Bevor die Begrüßung durch Manuela Heinrich, Pflegerische Krankenhausleitung, erfolgte, hatten die jungen Leute bereits verschiedene Etappen im Klinikum durchlaufen. Dazu gehörten unter anderem die Einkleidung und der Besuch beim Betriebsarzt. Mithilfe einer Schulungsbox wird das Hygienebewusstsein der Schüler auf einfache, aber nachhaltige Weise gestärkt. Durch den Einsatz einer fluoreszierenden Testflüssigkeit konnten sie ihre persönlichen Schwachstellen beim Einreiben des Händedesinfektionsmittels schnell erkennen und entsprechend korrigieren. Unter dem UV-Licht heben sich benetzte Hautpartien leuchtend weiß ab – siehe Foto – und bilden einen starken Kontrast gegenüber unbehandelten oder unzureichend benetzten Hautarealen – eine für jeden Anwender eindrucksvolle und nachhaltige Methode. Im Anschluss an den theoretischen Teil folgte die erste praktische Übung: Hygienefachkraft Jeanette Wiermann führte die Jugendlichen in den Bereich Hygiene ein. Erlernt werden sollten die ersten Handgriffe für eine gute Händedesinfektion. Eine optimale, hygienische Händedesinfektion erfolgt in sechs Ingeburg von Damaros, zentrale Praxisanleiterin, freut sich, dass in diesem Jahr neun Azubis im Klinikum ihre Ausbildung beginnen können. Im Vorjahr waren es nur sechs. In diesem Jahr sind dank einer Kooperation mit dem Uniklinikum in Magdeburg sogar zwei weitere Berufsgruppen in der Ausbildung vertreten: Das Klinikum beschäftigt nun auch zwei Auszubildende für OTA (Operationstechnische Assistenz) und eine Auszubildende zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. (ch) 26 „Ich wünsche mir Gesundheit für meine Familie, für die Bekannten und natürlich für die Patienten.“ Daniel Schmidt, Physiotherapeut, AMEOS Klinikum Bernburg AMEOS Gruppe „Ich wünsche mir, dass es mit der Klinik weiter aufwärts geht und dass ich weiterhin zufrieden meine Arbeit verrichten darf.“ Ines Rödig (l., Aufnahme, Rezeption) „Ich wünsche mir und anderen Gesundheit, Glück, Zufriedenheit.“ Angelina Sedlmeier (Assistentin der Klinikleitung) AMEOS Klinikum Inntal „Ich wünsche mir, dass das AMEOS Klinikum St. Joseph langfristig erhalten bleibt und ich dort auch weiterhin mit meinem tollen Team zusammenarbeiten kann“. Dr. Reinhold Schütz, Chefarzt Unfallchirurgie, AMEOS Klinikum St. Joseph Bremerhaven Wünsche zum neuen Jahr Das alte Jahr neigt sich dem Ende zu und jeder blickt erwartungsvoll auf das kommende. Die MAZ hat dies zum Anlass genommen, Mitarbeitende aus den verschiedenen Bereichen und Einrichtungen zu fragen: „Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?“ Die Antworten sind so vielfältig wie die Menschen und Geschichten dahinter. Ein herzlicher Dank an alle, die bereit waren, ihre Gedanken mit uns zu teilen. „Für das nächste Jahr wünsche ich mir eine Auffrischung unserer Therapieräume. Über frische Farbe an den Wänden und neue Sanitäreinrichtungen würden meine Kollegen und ich uns sehr freuen. Aber vor allem wünsche ich mir, dass meine Familie gesund bleibt und wir zusammen glücklich sind.“ Anna Dewald, Kunsttherapeutin, AMEOS Klinikum Ueckermünde „Ich wünsche meinen Schülern und Kollegen in der Pflege für das Jahr 2015 Neugierde und Mut! Neugierde, um die wundervolle Welt der Pflege zu entdecken, und Mut, um etwas verändern und bewirken zu wollen.“ Christina Ochs, Pflegewissenschaftlerin, AMEOS Institut NORD „Ich wünsche mir für das Jahr 2015, dass der gute Kontakt und mit den Kolleginnen und Kollegen des AMEOS Klinikum Am Bürgerpark und des AMEOS Klinikum Seepark Debstedt bestehen bleibt.“ Rita Gerenli, Sekretariat der Unfallchirurgie und Orthopädie, AMEOS Klinikum St. Joseph Bremerhaven „Ich wünsche mir für das Jahr 2015 mehr Zeit, um diese mit Menschen zu verbringen, die mir wichtig sind. Zeit, um interessante Gespräche zu führen und um bevorstehende Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“ Svenja Wulf, Leitung Personal, Region AMEOS Nord „Ich möchte die schönen Dinge, die es neben der Arbeit gibt, nicht aus den Augen verlieren. Mir ist es wichtig, trotz der täglichen Herausforderungen im Job für meine Familie und für meine Kinder die Aufmerksamkeit zu haben, die sie brauchen und verdienen. Ich hoffe, dass es mir auch im nächsten Jahr gelingt, das alles unter einen Hut zu bringen.“ Dirk Eckenbrecht, Abteilung Controlling/Finanzen AMEOS Klinika Vorpommern 27 „Für das Jahr 2015 wünsche ich mir vor allem den erfolgreichen Abschluss meines Studiums im Bereich „Health Care Studies“. Außerdem habe ich den Wunsch, weiterhin mit meinen Kollegen so gut zusammenzuarbeiten. Privat steht für mich ein großer Urlaub an. Ich verreise nach Norwegen und gehe dort meinem Hobby, dem Angeln nach. Damit erfülle ich mir einen lang ersehnten Wunsch. Dann möchte ich natürlich bei Gesundheit bleiben und wünsche mir, im neuen Jahr bald eine Freundin zu finden.“ Philipp Wenzel, Logopäde, AMEOS Klinikum Staßfurt „Meine Freundin und ich wünschen uns für 2015 den perfekten Tag auf dem Standesamt.“ Patrick Fehrenbach, Mitarbeiter der physikalischen Abteilung, AMEOS Klinikum Kaiserstuhl „Ich wünsche mir für meine Familie Glück und Gesundheit. Im Klinikum würde ich mich freuen, wenn die tolle kommunikative Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden weiterhin so gut klappt. Wir möchten die gesteckten Ziele für 2015 vor allem gemeinsam erreichen.“ Michael Meyer, Pflegerische Bereichsleitung, AMEOS Klinikum Haldensleben „Seit zwei Jahren ist die technische Abteilung in die Umstrukturierung der einzelnen Bereiche eingebunden und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Daran sieht man, dass sich im AMEOS Klinikum Aschersleben einiges bewegt. Deswegen wünsche ich mir für das Jahr 2015 für alle Kollegen der technischen Abteilung etwas weniger Stress und eine weiterhin gut funktionierende kollegiale Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen. Persönlich wünsche ich mir Gesundheit für meine Familie sowie Glück und Zufriedenheit. Was soll ich mir noch wünschen? Eine tolle Familie habe ich ja schon und Großvater bin ich auch.“ Jürgen Heller, Elektromonteur im AMEOS Klinikum Aschersleben „Ich möchte dem Patienten seinen Aufenthalt im Klinikum so angenehm wie möglich gestalten. Weiterhin würde ich mich über eine Übernahme im nächsten Jahr riesig freuen. Mein Vorsatz für 2015: Meine Ausbildung so gut wie möglich abzuschließen.“ Marvin Jandl, Auszubildender der KPH, AMEOS Klinikum Schönebeck „Ich wünsche mir fürs neue Jahr, mein Studium erfolgreich abschließen zu können. Dabei helfen mir mein Praktikum und das nette Team des Sozialdienstes.“ Katalin Balazsne Szabo, Jahrespraktikantin Sozialdienst, AMEOS Klinikum Osnabrück „Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. Und Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Auch 2015 darf ein Jahr des Suchens und Findens werden!“ Annett Wollschläger, Bewegungstherapeutin und Masseurin, AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen „Wichtig für mich ist, dass man nicht aufhört zu fragen.“ Wolfgang Berghausen, Lehrer, AMEOS Institut NORD „Für das kommende Jahr wünsche ich mir, dass unser Hausbau ohne größere Probleme fertig wird und wir im Frühjahr wie geplant in unser neues Heim ziehen können. Außerdem natürlich, dass meine Familie gesund bleibt und es beruflich für alle vorwärts geht.“ Sebastian Schuster, Ärztlicher Leiter, AMEOS Poliklinikum Halberstadt 28 Gesundheitstage in Magdeburg Sachsen-Anhalt Gesundheitsmessen: Medizin erlebbar machen AMEOS Sachsen-Anhalt präsentierte sich im letzten Jahr auf verschiedenen Gesundheitsmessen im Bundesland. Dabei standen insbesondere die Gesundheitstage in Magdeburg und die SaaleMesse in Halle im Vordergrund. Unter dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ fanden im September die Gesundheitstage in der Landeshauptstadt statt. Über zwei Tage machten die AMEOS Messe-Mitarbeiter Medizin erlebbar. Viele Besucher nutzten Angebote wie Blutzucker- Tests, Blutdruckmessungen oder die Überprüfung der Händehygiene. Im Mittelpunkt der SaaleMesse stand die Gesundheitserhaltung. Als größte Verbrauchermesse Sachsen-Anhalts stellt sie eine umfangreiche Bandbreite vor. Neben den klassischen Gesundheitseinrichtungen präsentierten zahlreiche Akteure aus dem Bereich Wellness ihr Angebot. AMEOS Sachsen-Anhalt stellte auch hier die praktische Medizin vor und bot den Besuchern die Möglichkeit, an gesundheitsbezogenen Tests und einem Quiz teilzunehmen. Gesundheitsmessen bieten AMEOS die Chance, das Unternehmen zu präsentieren und zugleich neue Interessenten anzusprechen, denn nirgendwo sonst kann man so direkt und persönlich mit vielen Menschen ins Gespräch kommen. (sas) Die neuen Trainees stellen sich vor Arne Hössner Stefan Prawda Eva Wilhelm Aschersleben Hildesheim Neustadt in Holstein Ich habe Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Management und Marketing an der Freien Universität Berlin studiert. Zuvor absolvierte ich eine Ausbildung zum Hotelfachmann. Gebürtig komme ich aus Wiesbaden und bin 33 Jahre alt. In meiner Freizeit jogge ich und spiele auf dem Akkordeon fast alles außer Volksmusik. Ich bin 31-jähriger Hannoveraner, gelernter Großhandelskaufmann und Diplom-Ökonom. Nach meinem Studium in Hannover war ich an der Leuphana Universität in Lüneburg als Wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt, wo ich mich mit dem Thema Integrierte Versorgung befasst habe. Meine Freizeit verbringe ich gerne auf und neben dem Fußballplatz. Ich bin 25 und komme aus Mannheim. Dort und in Ludwigshafen habe ich Gesundheitsmanagement (BA) und Gesundheitsökonomie (MSc) studiert. Während meines Studiums konnte ich bereits einige praktische Erfahrungen im Krankenhausbereich sammeln. In meiner Freizeit betätige ich mich am liebsten sportlich. | PERSONALIA Simbach am Inn Krankenhausdirektorin Stefanie Bauer tritt zum 1. Januar 2015 die Nachfolge von Rosemarie Bruckthaler als Krankenhausdirektorin in Bad Aussee und Simbach/Inn an. Die gebürtige Österreicherin begann im Juli 2011 im AMEOS Traineeprogramm und war als Assistentin der Krankenhausdirektion an den Standorten Alfeld, Hildesheim und Vogtsburg eingesetzt. Im Dezember 2012 beende- te Stefanie Bauer das Nachwuchsprogramm und nahm ihre Tätigkeit im Controlling-Team von Antje Fuhrer in Zürich auf, wo sie zuletzt für das Investitionscontrolling der Gruppe verantwortlich war. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten freut sich die studierte Betriebswirtin auf die Rückkehr in heimatliche Gefilde. Stefanie Bauer AMEOS Süd Regionalleiterin Personal und Qualitätsmanagement Rosemarie Bruckthaler wird ab 1. Januar 2015 in der Region AMEOS Süd Verantwortung für Personalfragen übernehmen. Für Bayern und die Steiermark ist sie zusätzlich als Qualitätsbeauftragte eingesetzt. Rosemarie Bruckthaler verfügt über mehrere Jahre Berufserfahrung am Klinikum in Simbach/Inn und war zuletzt als Krankenhausdirektorin in den AMEOS Einrichtungen in Bayern und der Steiermark tätig. Privat verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit der Familie, treibt Sport und reist gern. Rosemarie Bruckthaler AMEOS Nord Regionalleiterin Kommunikation Erken Schröder ist seit November Leiterin Kommunikation AMEOS Nord mit Sitz in Neustadt i. H. Ihr beruflicher Werdegang mit den Schwerpunkten Fotografie und Marketing hat sie rund um die Welt geführt. Projektmanagement für eine Hamburger Werbeagentur rundet ihr Profil ab. In den letzten zehn Jahren war sie als Referentin einer norddeutschen Erken Schröder Klinikgruppe für die Bereiche Marketing, Event und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. In ihrer Freizeit engagiert sich die bekennende Schleswig-Holsteinerin ehrenamtlich für den ambulanten Kinderhospizdienst „Die Muschel“ e. V. 29 30 | KURZNACHRICHTEN Bremen Patienten und Mitarbeiter auf Linie Halberstadt Papierloses Krankenhaus Im AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen begegneten sich Patienten und Mitarbeiter einmal anders als im normalen Krankenhausalltag üblich – sie trafen sich auf der Tanzfläche zum Line Dance: Dies ist eine choreografierte Tanzform, bei der einzelne Tänzer in Reihen und Linien vor- und nebeneinander tanzen. Hört sich einfach an, kann sich jedoch beim Mittanzen als recht verzwickt erweisen. Immerhin heißt es, auf „Linie“ zu bleiben und zusätzlich durch Drehungen nach Ende einer Schrittfolge in eine andere Richtung (zur Wand, englisch: Wall) zu blicken. Man spricht daher auch von 1-Wall-, 2-Wall- oder von 4-Wall-Tänzen. Im November fand in Kansas City, USA, die Cerner Health Conference statt. Dazu wurden Antje Maercker, Leiterin des Schreibdienstes Aschersleben, und Corinna Schmidt, OP-Sachbearbeiterin in Halberstadt, eingeladen. Sie besuchten das Cerner Vision Center und Data Center. Die Vision besteht darin, ein komplett papierloses Krankenhaus zu führen. Der Patient checkt, ähnlich wie am Flughafen, von zu Hause aus ins Krankenhaus ein. Zugesandte Arzt-Fragebögen wer- Die Line Dancer im Klinikum nahmen diese Herausforderung unerschrocken an und versuchten sich an Tanzschritten wie „Shuffles“, „Kicks“ und „Paddles". Mitreißende Musik, viel Ehrgeiz auf der Seite der Tänzer und jede Menge Spaß gehörten dazu. Möglich gemacht wurde dieses ungewöhnliche Angebot durch das Engagement des Bremer Fördervereins zur Unterstützung seelischer Gesundheit e. V. (Fuge). Schönebeck Wenn das Herz aus dem Takt gerät Leitender Oberarzt Alexander Vaisbord (l.) und Chefarzt Dr. Karl-Heinz Binias Die zweite Telefonaktion im Rahmen der Weltherzwochen zum Thema „Herzrhythmusstörungen“ war wie im vergangenen Jahr ein voller Erfolg. Darüber waren sich der Chefarzt Dr. Karl-Heinz Binias und der Leitende Oberarzt Alexander Vaisbord, Spezialis- ten aus dem AMEOS Klinikum Schönebeck, einig. Herzrhythmusstörungen können jeden von uns treffen und nehmen insbesondere im Alter deutlich an Häufigkeit zu. Aber auch junge Menschen leiden an verschiedenen Formen von Herzrhythmusstörungen, so der Chefarzt der Kardiologie. Die Symptome sind sehr unterschiedlich, von Herzstolpern bis hin zu Herzrasen. Mitunter sind Herzrhythmusstörungen auch lebensbedrohlich und müssen dringend behandelt werden. Aus diesem Grund nahmen sich die Spezialisten Zeit für die Betroffenen. Beide Experten beantworteten im Wechsel zwei Stunden lang die Fragen der Anrufer und gaben nützliche Ratschläge. So konnten etliche Fragen beantwortet und manche Sorgen und Ängste genommen werden. den vorab ausgefüllt und ersparen damit lange Gespräche. Klingen diese Pläne heute noch ungewohnt, so ist es für die nächste Generation, die zur Einschulung Handys oder Tablets bekommt, vielleicht schon „normal“. Von der Aufnahme der Patientendaten bis hin zur vernetzten poststationären Versorgung, bei der auch die Einbindung der niedergelassenen Ärzte eine wichtige Rolle spielen wird, ist die Entwicklung neuer integrativer Lösungen ein konsequenter Schritt in die Zukunft. | KURZNACHRICHTEN , Termine Halberstadt Doppelter Erfolg Im September durfte sich die HNO-Klinik des AMEOS Klinikums Halberstadt gleich zweimal freuen: Zum einen erhielt die Station A2 den Ehrenpreis beim Ball der Mediziner und Pflegekräfte Sachsen-Anhalts. Damit wurden ihre Leistungen an Patienten mit Cochlea Implantaten (CI) gewürdigt. Zum anderen fand ein paar Tage später die bereits tausendste CI-Operation statt. Sie wurde per Videostream live in die Konferenzräume des Klinikums übertragen. Oberarzt Dr. Jörg Langer berichtete während der Übertragung über die Patientin: „Sie hatte in den letzten zwölf Jahren mit zunehmender Schwerhörigkeit durch mehrere Hörstürze zu kämpfen, sodass sie schließlich Anfang dieses Jahres ertaubte.“ Daraufhin erfolgte eine umfassende CI-Diagnostik. „Es wurde immer leiser um mich“, schilderte Brunhilde Gottstein ihre Erkrankung. Nach Verheilung der Wunde wurde der Sprachprozessor Mitte Oktober angesetzt und die Rehabilitation begann. „Das richtige Hören muss ich erst langsam wieder lernen“, so die 57-Jährige. Ein CI ist eine Hörprothese, mit der gehörlose Menschen ihre Umwelt wieder akustisch wahrnehmen können. Das Team kümmert 13. – 14. Januar 2015, Kiel AMEOS beim 6. Kongress Vernetzte Gesundheit 21. Januar 2015, Oschersleben Offizielle Eröffnung des Bereichs Kinderund Jugendpsychiatrie 28. Januar 2015, Haldensleben Einweihung der Stroke Unit Brunhilde Gottstein ist am ersten Tag nach der OP sehr dankbar, dass Prof. Dr. Klaus Begall sie operiert und ihr den Hörsinn 29. Januar 2015, Bern AMEOS beim 4. DRG Forum Schweiz – Deutschland wiedergeschenkt hat sich um die Betreuung der Patienten im Rahmen der Diagnostik und Therapie der Hörstörung. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit allen Ärzten, Krankenkassen und Rehabilitationsteams koordiniert. Seit 1998 werden in der HNO-Klinik regelmäßig Patienten mit einem CI versorgt. Die Anzahl der jährlich operierten Patienten steigt seitdem stetig. 18. Februar 2015, Halberstadt, 15.00 Uhr Impfungen im Kindesalter Arzneitherapeutische Fortbildung 28. Februar 2015, Vogtsburg Suchtmedizinische Frühjahrstagung 8. März 2015, Vogtsburg Gesundheitstag zum Thema Palliativmedizin 14. – 15. März 2015, Cuxhaven AMEOS auf der Gesundheitsmesse „Gesund und Fit“ 17. März 2015, Halberstadt, 15.30 Uhr Arbeitssicherheit und Brandschutz im Krankenhausbereich Fortbildung der Klinik für HNO AMEOS Gruppe Mitmachen beim AMEOS Kunstpreis 2015 Es ist wieder so weit! Zum vierten Mal möchten wir die künstlerisch tätigen Bewohner und Patienten aller AMEOS Einrichtungen aufrufen, ihre Arbeiten für den AMEOS Kunstpreis 2015 einzureichen. Die ausgewählten Arbeiten werden im Herbst 2015 in einer sechswöchigen Ausstellung im Hans Ralfs-Haus für Kunst und Kultur in Neustadt der Öffentlichkeit präsentiert. Die eindrucksvollsten Exponate wird eine Jury, bestehend aus unabhängigen Vertretern der Kunst- und Kulturszene, auswählen und drei Preisträger ermitteln. Nach Ablauf der Ausstellung im Hans RalfsHaus werden die Exponate 2016 im Rahmen einer Wanderausstellung in weiteren AMEOS Einrichtungen zu sehen sein. Nähere Informationen zu Verlauf und Anmeldung erhalten Sie in der nächsten Ausgabe der MAZ. 15. – 16. April 2015, Bremerhaven Medizintage 2015 23. April 2015, Halberstadt Boy’s Day 31 © thinkstock.de Zu guter Letzt Neuschnee Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen mit des Schuhs geheimnisvoller Spur, einen ersten schmalen Pfad zu schrägen durch des Schneefelds jungfräuliche Flur – kindisch ist und köstlich solch Beginnen, wenn der Wald dir um die Stirne rauscht oder mit bestrahlten Gletscherzinnen deine Seele leuchtende Grüße tauscht. Christian Morgenstern (1871 – 1914) I M P R E S S U M Herausgeber: AMEOS Gruppe, Unternehmenskommunikation, Florian Deumeland (V. i. S. d. P.) Bahnhofplatz 14, CH-8021 Zürich E-Mail: [email protected] www.ameos.eu Anschrift der Redaktion: AMEOS Gruppe, Unternehmenskommunikation, Bahnhofplatz 14, CH-8021 Zürich Tel. +41 (0)87 835 33 66 Fax +41 (0)87 835 33 29 E-Mail: [email protected] Redaktion: Wolfgang Adomeit (wa), Bremerhaven Anja Baum (ab), Ueckermünde Tobias Brickmann (tb), Ueckermünde Florian Deumeland (fd), Zürich Yvonne Eichelmann (ye), Haldensleben Dagmar Esser (de), Hildesheim Christian Franke (cf), Aschersleben Cornelia Heller (ch), Schönebeck Patrick Hoppe (ph), Haldensleben Nicole Huhn (nh), Aschersleben Tanja Hundacker-Schulte (th), Petershagen Regina Katenkamp (rk), Bremen Barbara Koch (bk), Simbach am Inn Verena Mack (vm), Osnabrück Christoph Nordmann (cn), Hildesheim Erken Schröder (es), Neustadt Sabina Schwarzenberg (sas), Aschersleben Carsten Spira (cs), Vogtsburg Katja Stützer (ks), Halberstadt Julia Tarlatt (jt), Bernburg Dagmar Wawrzyczek (dw), Zürich Titelfoto: Heiko Sandelmann, Sandelmann & Rilke, Bremerhaven Druck: Druckerei Siepmann Auflage: 10.000 Erscheinungsweise: viermal jährlich Copyright: AMEOS Gruppe, Unternehmenskommunikation