Ausgabe 04/2015 - Caritas Dortmund

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Ausgabe 04/2015 - Caritas Dortmund
wohltuend. menschlich.
Ausgabe 4 / 2015
caritas
dortmund
Caritas Dortmund
Caritasverband Dortmund e.V., Caritas-Altenhilfe Dortmund GmbH, Caritas Dienstleistungsbetriebe GmbH
Kurz berichtet
Auszeichnung für
Nachbarschaftstreff
Erst mit Touristen unterwegs, jetzt Heimat auf Zeit für Flüchtlinge. Foto: nordstadtblogger.de
Zuflucht im sicheren Hafen
Der Verein zur Förderung der freiwilligen
Tätigkeit e. V. bedankt sich beim Nachbarschaftstreff im Althoffblock mit dem Projekt „Kunst und Kultur im Nachbarschaftstreff“ für die Teilnahme an dem diesjährigen Wettbewerb „Engagement anerkennen“ zum Thema „Kulturelles Engagement
in Dortmund“. Mit einer Urkunde wird der
Nachbarschafstreff zudem als ein Projekt
ausgezeichnet, das mit Kunst und Kultur
das Leben in Dortmund bereichert.
Zwei Schiffe für Flüchtlinge / Caritasverband jetzt auch „auf See“ aktiv
E
ine „Arche Noah“ für Flüchtlinge
betreibt die Caritas seit 1. November in Dortmund. Wie in der biblischen Geschichte ein Schiff zum
Zufluchtsort wird, so werden im Dortmunder Hafen zwei Schiffe zur Heimat
auf Zeit. Bis zu 180 Flüchtlinge kommen
auf den zwei ehemaligen Flusskreuzfahrtschiffen „Solaris“ und „Diana“ unter.
Betrieben wird die ungewöhnliche
Flüchtlingsunterkunft im Auftrag der
Stadt vom Caritasverband Dortmund,
der damit sein Engagement für Flüchtlinge auch „aufs Wasser“ ausdehnt.
„Das biblische Symbol der Arche als
Zufluchtsort ist Christen, Juden und Muslimen gleichermaßen vertraut“, erklärt
Manfred von Kölln, Abteilungsleiter Soziale Dienste beim Caritasverband Dortmund, die interne Namenswahl. Vom
„Ambiente“ her seien die Schiffe zwar
„etwas antiquiert“. Doch nach näherer
Es geht nicht um die Wahl,
ob die Menschen ein besseres
Leben haben oder nicht. Es
geht um Leben und Tod. Egal,
was passiert, die Menschen
werden weiterhin fliehen“.
Kristina Zammit, Jesuit Refugee Service
Betrachtung der Kabinen für zwei bis drei
Personen mit integrierter Dusche und
WC, ist er sicher: „Das alles ist wesentlich
besser als das Wohnen in Zelten, Containern und Turnhallen.“
Und das sei ein großer Vorteil, denn
die Zahl der Menschen, die auf ihrer
Flucht hier landen, bleibt weiter hoch.
Dabei kommt der Caritas ihr Engagement
in der ehemaligen Hauptschule am Ost-
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
an dieser Stelle möchte ich heute Danke sagen. Danke denjenigen, die sich in unserer Stadt ehrenamtlich bzw. freiwillig
für Flüchtlinge engagieren. Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist nach wie vor ungebrochen. Als wir Anfang dieses
Jahres die Betreuung von 120 Flüchtlingen in der früheren
Hauptschule am Ostpark übernahmen, meldeten sich innerhalb kurzer Zeit weit über 100 Menschen. Mehrere Helfergruppen entstanden mit Angeboten wie Kinderbetreuung,
Deutschkurse, Hauswirtschaft, Freizeitgestaltung, Behördenbegleitung und Auszugshilfen. Doch die vielen Helfer, die immer noch eine konkrete Einsatzmöglichkeit suchen, brauchen inzwischen selbst Unterstützung.
Deshalb haben wir jetzt einen „Ehrenamtskoordinator“ eingestellt (S. 4), der
Ansprechpartner ist für all diejenigen, die sich engagieren möchten, aber nicht
wissen, wann, wo und wie. Mit Information, Beratung und Begleitung werden
Kontakte zu den Übergangseinrichtungen hergestellt und Strukturen für eine
passgenaue Hilfe aufgebaut.
Ihr Georg Rupa, Vorstandsvorsitzender
park in Dortmund zugute. „Learning by
doing“, beschreibt Christoph Gehrmann,
Leiter des Fachdienstes für Integration
und Migration, die Vorgehensweise. Zudem gab es bereits vor dem Start zahlreiche Anfragen von Menschen, die sich
für Flüchtlinge ehrenamtlich engagieren
wollen. Wie wichtig diese Unterstützung
als Rückhalt ist, hat die Caritas am Ostpark erfahren. „Dort gibt es für 120 Bewohner 80 ehrenamtliche Helferinnen
und Helfer, die sich mit Unterstützung
von Christina Lüdeke (S. 3) weitgehend
selbst organisieren“, freut sich Manfred
von Kölln. Außergewöhnlichen Besuch
bekamen die Flüchtlinge, als Weihbischof Matthias König (Foto) zum Abschluss seiner Firmreise die Gelegenheit
nutzte, sich vor Ort ein Bild zu machen.
weiter auf Seite 2 >
Oberbürgermeister Ullrich Sierau
überreichte die Urkunde an Gerlind
Domnick (2.v.r.) und ihr Team. Foto: Gaye Suse Kromer
Sparkasse spendet
für Caritas-Hospiz
Die Sparkasse hat der Caritas eine Spende in Höhe von 8200 Euro überreicht. Das
Geld geht an das Hospiz im Bruder-Jordan-Haus und wird zur Anschaffung einer
Küchenzeile sowie von Terrassenmöbeln
verwendet. Die Spende wurde durch den
Sparkassen-Kundenbetreuer Bernd Kompe (2.v.l.) an Ursula Schaper (l.), Brigitte
Skorupka (M.), Kirsten Eichenauer (2.v.r.)
und Reinhard Ellbracht (r.) übergeben.
Spenden sind immer nötig. Foto: RN/Barz
Caritas bittet um
Sachspenden
Für einkommensschwache Familien in
Dortmund suchen wir ständig gut erhaltene Damen-, Herren- und Kinderkleidung
sowie Schuhe. Ebenso benötigen wir Möbel für die Grundausstattung von Wohnungen. Die Sachspenden bitten wir nur
noch in unserem Caritas-Dienstleistungszentrum in Eving abzugeben. Bei größeren Mengen kann nach Absprache unter
Tel. (0231) 98 12 999-21 (Kleiderspenden)
bzw. Tel. (0231) 98 12 999-28 (Möbelspenden) auch eine Abholung erfolgen.
CARITAS KONKRET
> Fortsetzung von Seite 1
Beeindruckt zeigte er sich von der Hilfe und Motivation der zahlreichen Ehrenamtlichen sowie vom Schicksal und der
Dankbarkeit der Flüchtlinge. Ein paar Kilometer weiter – im Nordosten der Stadt –
ist der Caritasverband ebenfalls aktiv. Im
ehemaligen Pfarrhaus an der Werimboldstraße in Kurl werden unbegleitete jugendliche Flüchtlinge betreut. Möglich
wurde dies, weil der Pfarrer im Ruhestand, Xaver Rampsel, auszog und Gemeindereferentin Ulrike Nagel ihr Büro
AKTUEL L ES
verlegte. Schnell waren sich Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand einig: Hier sollen Flüchtlinge eine sichere Bleibe finden.
Neun Jugendliche zwischen acht und 18
Jahren leben hier seit Mitte Oktober. „Sie
werden rund um die Uhr betreut, sodass
immer eine pädagogische Begleitung vor
Ort ist“, erläutert Maria Rengshausen, Leiterin der Wohngruppe St. Johannes.
Um die wachsende Zahl unbegleiteter
minderjähriger Flüchtlinge kümmern
sich seit kurzem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im bisher leer
Zahlen & Fakten
■■ Nach aktuellen Statistiken des UNHCR befinden sich 2015 fast
60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Mehr als 80 Prozent
bleiben in ihrer Region oder in Nachbarstaaten.
■■ Deutschland wird bis Ende 2015 über 900.000 Flüchtlinge aufgenommen
haben. Diese Zahl kann sich 2016 verdoppeln
■■ Syrien steht bei den Herkunftsländern mit fast 23 Prozent an der Spitze,
gefolgt von Albanien (16,3 Prozent) und dem Kosovo (13,3 Prozent).
■■ Die NRW-Landesregierung geht davon aus, dass das Land bis Ende 2015 rund
200.000 Menschen aufgenommen hat. 2014 waren es insgesamt 40.000.
■■ In Dortmund werden bis Ende 2015 geschätzt 6000 Plätze für erwachsene
Flüchtlinge gebraucht, rund 1200 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge
werden erwartet.
Sie sorgten für 40 zusätzliche Plätze in Lütgendortmund. stehenden Haus 2 des Wohn- und Pflegezentrums St. Barbara in Lütgendortmund. In Kooperation mit der Jugendhilfe St. Elisabeth der Kath. St-JohannesGesellschaft konnten hier kurzfristig 40
Wohnplätze geschaffen werden, die bis
Ende 2016 zur Verfügung stehen. Anschließend wird das Haus umgebaut.
Nach jüngsten Prognosen sollen bis zum
Jahresende 1200 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge in Dortmund sein.
Bis zur Volljährigkeit sollen die Jugendlichen hier und in den anderen Einrichtungen fit gemacht werden für ein eigenständiges Leben. Ebenso wie im Kolpinghaus, wo 24 Jugendliche untergebracht sind. Für dessen Leiter, Wolfgang
van der Sanden, ist es übrigens nichts Ungewöhnliches, Flüchtlinge zu beherbergen. „Unsere Gäste kommen aus der
ganzen Welt und die Flüchtlinge sind für
uns ganz normale Gäste.“ Die häufigsten
Foto: Schütze
Herkunftsländer sind auch hier Syrien,
Albanien, der Irak, Eritrea sowie Afghanistan.
Obwohl bereits zahlreiche Wohnplätze geschaffen wurden, ist der Bedarf
nach wie vor groß. Ein weiteres Engagement der Caritas wird am Wischlinger
Weg in Huckarde sein. „Dort werden voraussichtlich im Frühjahr 2016 mobile
Wohneinheiten für 380 Flüchtlinge aufgebaut“, erklärt Christoph Gehrmann.
Kontakt: Tel. (0231) 86 10 80-0
[email protected]
Wir helfen Flüchtlingen in
Dortmund – Helfen Sie uns
Empfänger: Caritasverband Dortmund e.V.
IBAN: DE83 4405 0199 0001 0594 24
BIC:DORTDE33XXX
Stichwort: „Flüchtlingshilfe“
Gemeindecaritas
mit neuer Leitung
N
ach über 30-jähriger Tätigkeit im
Fachdienst „Gemeindecaritas/Koordination der Caritas im Dekanat
Dortmund“ verabschiedeten wir kürzlich Paul Becker in den Ruhestand. In
all den Jahren hat Paul Becker zusammen mit seinem Team maßgeblich dazu
beigetragen, dass die ehrenamtliche
Caritasarbeit in den Gemeinden ausgebaut und gestärkt wurde. Die enge Zusammenarbeit von Caritas und Pastoral
war für ihn immer ein wichtiges Anliegen. So stehen die Initiativen „Karitas
unterwegs“ und „Forum Caritas und Pastoral“ beispielhaft für das Bemühen,
ehrenamtliche und hauptberufliche Caritasarbeit mit den Katholischen Kirchengemeinden zu verknüpfen – ganz
im Sinne des Zukunftsbildes des Erzbistums Paderborn. Beckers Nachfolgerin
ist Brigitte Duve, bisher als Leiterin der
Sozialen Betreuung im Altenzentrum
St. Antonius und mit einem Stellenanteil schon in der Gemeindecaritas tätig
gewesen. Paul Becker ein herzliches
Dankeschön und Brigitte Duve unsere
besten Wünsche für die neue Aufgabe.
Aufgenommen in die neue Messdienerschar wurden auch vier Bewohner des Wohnhauses St. Hedwig. Foto: Gemeinde St. Urbanus
Leben im Pastoralen Raum
Zwei Caritas-Wohnhäuser feierten Jubiläen
S
ie sind fester Bestandteil ihrer Gemeinden: die Wohnhäuser St. Hedwig und St. Gabriel. Hier leben erwachsene Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung. Und die feierten
ein doppeltes Jubiläum. Denn das Wohnhaus St. Gabriel in Brackel besteht seit
zehn, St. Hedwig in Huckarde sogar seit
30 Jahren. „Damit ist St. Hedwig eine der
ältesten Einrichtungen der Behindertenhilfe der Caritas Dortmund“, erklärt Abteilungsleiterin Elke Krause. 24 Menschen
leben hier. Wie eng die Verbundenheit mit
der Gemeinde St. Urbanus ist, wurde in
einem gemeinsamen Gottesdienst deutlich. Vier Bewohner sind zudem eng in das
Messdieneramt eingebunden.
Sie gehören dazu
Stabwechsel in der Gemeindecaritas.
Foto: Caritas
Auch im Wohnhaus St. Gabriel leben 24
Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung und gehören fest zum Ortskern
Brackel. Und die Einbindung in das Gemeindeleben von St. Clemens ist nicht
mehr wegzudenken. Dies wurde sehr
sonders deutlich zum Ausdruck brachte.
Es war deshalb keine Frage, dass sich alle
zunächst im Gemeindesaal des FranzStock-Hauses trafen. Zum gemeinsamen
Leben des Wohnhauses mit der Gemeinde gehört auch die Beteiligung am alljährlichen Christkindlmarkt. Dort verkaufen die Bewohner Muffins und Honigmilch. Oder der vor einigen Jahren aufgebaute Kontakt zwischen einer Firmgruppe und den Bewohnern, aus dem sich regelmäßige Treffen entwickelten.
Gefeiert wurde in St. Hedwig …
Foto: Stephan Schütze
deutlich im Rahmen des Jubiläumsfestes,
an dem viele Gäste aus der Gemeinde
teilnahmen. So haben es sich die Mitglieder des Kirchenchores nicht nehmen lassen, den feierlichen Gottesdienst durch
wunderschöne Lieder mitzugestalten.
Mit viel Herzblut und unter Einbeziehung der Bewohner feierte Gemeindereferentin Angelika von Kölln den Dankgottesdienst, der die enge Verbundenheit be-
… und auch in St. Gabriel.
Foto: W.D. Krause
CARITAS KONKRET
AKTUEL L ES
Tante Inge strickt auch hier
„Projekt gemeinsam“ setzt auf Teamarbeit von Jung und Alt
E
in geheimnisvolles Geräusch im
Gemeindezentrums Heilig Geist im
Jungferntal. Es ist das Klackern von
aneinanderstoßenden
Stricknadeln. Hin und wieder wird es von einem
Lachen übertönt. Die anwesenden Damen
sprechen eher leise, man merkt: Sie haben Spaß, aber sie sind auch konzentriert.
Heute heißt es: Tante Inge strickt! Nur –
eine Tante Inge gibt es hier gar nicht!
„Tante Inge strickt“, das ist der Name
einer Initiative aus Berlin, erklärt Kristina
Sobiech. Sie ist Sozialarbeiterin der Caritas im „Projekt gemeinsam“. „Das Prinzip
ist so einfach wie genial: Man lädt Menschen an einen Ort zum Stricken ein, ältere Menschen, junge Menschen. Die
kommen miteinander ins Gespräch und
wenn es richtig gut läuft, entstehen Tandems, also ein jüngerer und ein älterer
Mensch entwickeln eine Beziehung, die
über ein einmaliges Treffen wie dem im
Gemeindezentrum hinaus geht.“
Das Jungferntal in Dortmund ist ein
recht schwieriges Pflaster. 1965 entstand
hier Wohnraum für Arbeiter. Vor 50 Jahren galt der Ortsteil als Vorzeigesiedlung,
unter jungen Menschen waren die da-
Kristina Sobiech beim Selbstversuch.
Während ihrer Schulzeit hat die Sozialarbeiterin zum letzten Mal eine Stricknadel in der Hand gehalten.
Obwohl Elfi Siegmund (l.) seit Jahren keine Stricknadel mehr angefasst hat, kennt
sie manchen Trick, den sie Cornelia Vlasak beibringen kann. Fotos: Christian Lukas
mals modernen Wohnungen begehrt.
Doch die jungen Menschen von einst sind
heute im fortgeschrittenen Rentenalter.
Hohes Alter – wenig Kontakte
Die Siedlung ist nach wie vor gepflegt.
Aber das hohe Alter führt zur Vereinsamung vieler. Kristina Sobiechs Arbeit besteht darin, Kontakte zu knüpfen.
Auf jeden Fall begeistert von der Idee
ist Elfi Siegmund. 69 Jahre ist sie alt und
ihre Ausrüstung mit Strickliesel, diversen
Nadeln und feiner Wolle sieht professionell aus. Allein: „Ich habe seit Jahrzehnten nicht mehr gestrickt.“ Als ihre
Tochter klein war, „oh, da habe ich Berge
an Wolle abgearbeitet.“ Allerdings ist ihre
Tochter heute 42.
Gute Tipps gibt es von Wilma
Pawloski. „Ich bin 81“, erzählt sie – und
sie ist ein Vollprofi an der Stricknadel.
„Ach“, winkt sie ab, „ich stricke halt einfach gerne.“ Doch wie viele Socken, Kinderpullover, Schals, Jacken sie im Leben
gestrickt hat, weiß sie dann tatsächlich
nicht einmal annähernd zu beziffern.
„Sehr, sehr viele auf jeden Fall.“
Katharina Greb indes hat mit der
Handarbeit noch ihre Probleme. Daher
ist sie ins Jungferntal gekommen: Um
den älteren Damen mal über die Schulter
zu schauen. Mit 27 ist sie die zweitjüngste
Besucherin an diesem Freitag. Über die
katholische Hochschulgemeinde hat die
Lehramtsstudentin vom Treffen erfahren. Wie auch Anna Streppel, die mit 22
die Jüngste im Kreise der rund zwölf
Frauen ist. Seit der Grundschule hat sie
keine Stricknadel mehr in der Hand gehalten.
Diesmal sind die beiden jungen
Frauen eher Beobachterinnen. Kristina
Sobiech hat damit gerechnet: „Anfangs
muss man sich ja erst einmal beschnuppern.“ Das Stricken verfügt allerdings
über eine kommunikative Eigendynamik.
Alter spielt dabei keine Rolle.
Und man weiß nie, wozu Tante Inge
noch fähig ist. Vielleicht backt sie demnächst Plätzchen oder mixt Cocktails.
Wir werden sehen.
Kontakt: Tel. (0231) 77 63 52 66
[email protected]
Gesichter der Caritas
Mirka Jöllenbeck
„Duale Studentin“ in der Flüchtlingshilfe
Freiburg, Kenia, Bayreuth, Dortmund.
Mirka Jöllenbeck (25)
war schon immer viel
unterwegs und ist
seit einem Jahr bei
uns. Nach einem
Erststudium „Kultur
und Gesellschaft Afrikas“ in Bayreuth und Aufenthalt in
Afrika hat sie sich verstärkt mit der
Flüchtlingsarbeit beschäftigt und begann 2014 an der FH Dortmund den
neuen dualen Studiengang „Soziale
Arbeit“ mit dem Schwerpunkt Armutsund Flüchtlingsmigration. „Der Kontakt mit den Menschen macht mir
Freude“, sagt sie auf Deutsch. Könnte
sie aber auch auf Englisch, Französisch und Suaheli.
Christina Lüdeke
Koordinatorin in der Flüchtlingshilfe
Kaum war bekannt,
dass in der früheren
Hauptschule am Ostpark eine Flüchtlingsunterkunft entsteht, war sie als
Nachbarin sofort dabei: Binnen kurzer
Zeit knüpfte Christina
Lüdeke (46) über die „sozialen Netzwerke“ ein echtes Netz der Hilfe.
„Ganz unterschiedliche Menschen
machen mit – vom Studenten bis zur
Rentnerin“, erzählt sie. Neben ihrem
Beruf als Projektleiterin in einer Medienagentur hält sie die Fäden in der
Hand, wenn es darum geht, die Menschen in der Unterkunft und die
ehrenamtlichen Helfer zu begleiten.
Schulsozialarbeit im
grünen Bereich
81 Stellen bis Sommer 2018 gesichert
O
berbürgermeister Ullrich Sierau und
Schuldezernentin Daniela Schneckenburger haben die Kooperationsverträge zur befristeten Fortsetzung der
Schulsozialarbeit bis zum 31. Juli 2018 in
Anwesenheit der Träger – dazu gehört
auch der Caritasverbandes Dortmund –
sowie von Vertretern aller Schulformen
unterschrieben. Gleichzeitig erneuerte
der Verwaltungsvorstand seine Forderung, eine regelhafte Finanzierung des
Bundes sicherzustellen und die Kommunen von der dem Bund obliegenden Integrationsleistung zu entlasten. Dieser Appell hat Wirkung gezeigt. Knapp acht Millionen Euro erhält Dortmund und damit
ist die Weiterbeschäftigung der 81 Schulsozialarbeiter bis zum Sommer 2018 gesi-
chert. „Die Schulsozialarbeit ist unerlässlich für die Schulen. Daher muss die Frage
nach einer unbefristeten Finanzierung
endgültig und abschließend geklärt werden“, betonte Sierau. Die Caritas ist Träger
der Schulsozialarbeit an der MartinLuther-King-Gesamtschule Dorstfeld, der
Gesamtschule Brünninghausen sowie der
Max-Wittmann-Förderschule Eving.
Sportfest mit Flüchtlingen
B
Die Kooperationsverträge sind unterzeichnet. Foto: Dortmund-Agentur / Alicia Jütte
ewohner der Caritas-Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Hauptschule
am Ostpark in Körne genossen den Sportnachmittag der DJK Saxonia. Bei
diesem Fest übergab der Verein eine durch Spendengelder organisierte Ausrüstung, die unter anderem aus Trikots und Sportschuhen bestand. Dies ist nur
eine von vielen Aktionen in Dortmund, die zeigen, wie Integration und ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen gelingen kann. Foto: DJK Saxonia
CARITAS KONKRET
AKTUEL L ES
Kurz berichtet
Nachruf
Franz Josef Klein
Rückkehrberatung für
eine sichere Heimkehr
Mit den hohen Flüchtlingszahlen steigt
auch die Nachfrage derjenigen, die hier für
sich keine Perspektive sehen. Deshalb haben wir kürzlich eine „Rückkehrberatung“
eingerichtet. Ratsuchende werden bei der
Passbeschaffung, der Organisation ihrer
Heimreise und deren Finanzierung und bei
allen damit verbundenen Angelegenheiten
umfassend beraten und unterstützt. Näheres dazu in unserer nächsten Ausgabe.
Kontakt: Tel. (0231) 86 10 80-0
Ordensleute machten
Ausflug nach Herzfeld
Einmal im Jahr lädt der Caritas-Vorstand
die in den Seniorenheimen tätigen Ordensangehörigen zu einem gemeinsamen Ausflug ein, um für das Engagement im Bereich Seelsorge Danke zu sagen. Ziel war
in diesem Jahr die Wallfahrtsbasilika St.
Ida zu Herzfeld, der älteste Wallfahrtsort
Westfalens. Hier wurde im Rahmen eines
Gottesdienstes dem Leben und Wirken der
Hl. Ida gedacht.
Ehemaliger Vorstandsvorsitzender
Caritasverband Dortmund e.V.
A
Immer gut beraten durch das Reiseteam der Caritas
Für Menschen
im besten Alter
Caritas Reisen 2016 mit Zielen in ganz Europa
D
gramm. 2015 wurde es als serviceoriener Caritasverband bietet auch im
tiertes Unternehmen mit dem Zertifikat
kommenden Jahr wieder Reisen
„Service-Qualität Deutschland Stufe 1“
zu ausgesuchten Zielen innerhalb
ausgezeichnet. Seniorengerechte FlugDeutschlands und Europas an.
reisen führen ferner 2016 zu den spaUnterwegs sind die Teilnehmer in Genischen Inseln Fuertevenmeinschaft Gleichgesinnter und
tura, Mallorca und Ibiza,
in Begleitung erfahrener
zur Insel Ischia, nach KroReiseleiter. Der Urlaubsatien und Bulgarien.
katalog 2016 für „MenJede Gruppe wird von
schen im besten Alter“
einer geschulten Reiseliegt seit dem 23. Novemam
leitung begleitet. Diese
ber druckfrisch vor. Ob
ns
ei
m
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...
reisen im besten
Erholung, Fitness oder
steht als AnsprechpartAlter
ner zur Verfügung, orgaKultur – das Angebot ist
nisiert Ausflüge, Grupvielfältig und sorgfältig
ausgewählt.
penabende sowie Bewegungsangebote und
Auf jeden Fall wieder
gestaltet
das
Prodabei ist eine Flugreise
gramm gemeinsam mit
nach Rom, bei der eine Auden Teilnehmern. Es
dienz beim Papst vorgesebesteht aber kein Gruppenzwang.
hen ist – vorausgesetzt, er
Der neue Katalog ist erhältlich bei Cariweilt in Rom und macht nicht gerade seltas Reisen in der Silberstraße 28a und im
ber Urlaub. Busreisen in ganz DeutschCaritas Service Center, Wißstraße 32.
land, Flug- und Busreisen ins EuropäAuf Wunsch wird der Katalog auch zugeische Ausland, Städtereisen nach Rom
schickt. Alle Reiseteilnehmer, die bereits
und Bamberg sowie ein umfassendes Anin den vergangenen zwei Jahren mit Cagebot an Reisen über Weihnachten und
ritas Reisen unterwegs waren, erhalten
Silvester ergeben ein Angebot, bei dem
den Katalog automatisch per Post.
für Jeden etwas dabei ist.
Nach wie vor und nahezu ganzjährig
ist das caritaseigene „Gästehaus GermaKontakt: Tel. (0231) 18 71 51-11
nia“ auf der Insel Wangerooge im [email protected]
Urlaub 2016
Ein Ausflug als Dankeschön. Foto: Caritas
Neue Dienststelle
„Schulische Angebote“
Angesichts vielfältiger neuer Aufgaben im
Rahmen Flüchtlingshilfe haben wir den
Fachdienst „Soziale
Fachberatung / Integration und Migration“ entlastet und die
Arbeitsfelder „Offene
Ganztagsschule und
Schulsozialarbeit“ in
einer neuen Dienststelle
„Schulische
Angebote“ zusammengefasst. Leiterin ist
Anke Sturat, die bisher die pädagogische
Fachberatung inne hatte und jetzt auch die
personelle und wirtschaftliche Verantwortung trägt. Kontakt: Tel. (0231) 86 10 80-0.
Impressum
Caritas konkret erscheint 2015 am 1. März, 1. Juni,
1. September und 1. Dezember
Auflage: 8500 Exemplare
Herausgeber: Caritasverband Dortmund e.V.
Propsteihof 10, 44137 Dortmund, Tel. (0231) 1848-160,
Fax (0231) 1848-201, [email protected]
Redaktion: Manfred von Kölln (verantwortlich),
Wolfgang Maas, Barbara Genster, Hanno Sandmann
Layout: Peter Johansmeier, www.yodesigns.de
Druck: Bonifatius Druckerei, Paderborn
Unser Spendenkonto: Sparkasse Dortmund
IBAN DE83 4405 0199 0001 0594 24
BIC DORTDE33XXX
MOMENT MAL
Advent
Angekommen. Willkommen?
Viele sind es. Werden es mehr?
Sind sie willkommen?
Wollen wir, dass sie kommen?
Freuen oder fürchten wir uns?
Advent. Zeit der Erwartung!
Zeit der Ankunft, Zeit des Willkommens!
Zeit der Freude, dass ER kommt,
der schon als Kind auf der Flucht war!
Willkommen!
MvK
m 14. Oktober wurde im Alter
von 77 Jahren unser ehemaliger Vorstandsvorsitzender
Franz Josef Klein zum Herrn heimgerufen. Herr Klein war von 1986 bis
1995 ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes
Dortmund e.V.
sowie als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der
Caritas-Altenhilfe Dortmund
GmbH tätig. Mit
Kompetenz und Schaffensfreude hat
Herr Klein Strukturen gestaltet sowie
die Arbeit und Anliegen der Caritas
Dortmund unterstützt. Seine offene
und freundliche Art hat die Menschen angesprochen und Vertrauen
geschaffen. Herr Klein war aber auch
ein starker und unnachgiebiger Partner wenn es darum ging, christliche
Werte zum Wohle der Menschen in
unserer Stadt und darüber hinaus zu
erhalten bzw. umzusetzen. Wir sind
dankbar für sein Wirken.
Neu: Koordinator
für Ehrenamtliche in
der Flüchtlingshilfe
D
er anhaltend hohe Zustrom von
Flüchtlingen stellt die Stadt Dortmund und die Systeme der Wohlfahrtspflege vor große Herausforderungen. Viele Menschen sind bereit,
sich ehrenamtlich bzw. freiwillig zu engagieren, benötigen aber Beratung und
Begleitung. Sie mussten in den letzten
Wochen immer
wieder „vertröstet“
werden,
weil noch nicht
klar war, wer
wann wo und
wie zum Einsatz
kommen kann.
In
Dortmund
gibt es mittlerweile 15 Flüchtlingsunterkünfte und weitere sind geplant (siehe www.dortmund.de).
Zum 1. Dezember hat der Caritasverband Dortmund Andreas Schulz als
„Ehrenamtskoordinator für Flüchtlinge“ eingestellt. Zusammen mit Kirchengemeinden,
Flüchtlingsinitiativen, Sportverbänden und Vereinen
wird er für die caritative Flüchtlingshilfe ein Netzwerk aufbauen und den Einsatz, die Beratung und Begleitung der
Freiwilligen koordinieren.
Kontakt: Tel. (0231) 18 48-3 33
[email protected]

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