Sommer 2016 - Stadtbibliothek Brilon

Transcrição

Sommer 2016 - Stadtbibliothek Brilon
Buchtipps
Sommer 2016
Alles an Edward Feathers ist ohne Fehl und Tadel – seine
Garderobe, seine Manieren und sein Ruf als Anwalt mit
glänzender Karriere in Hongkong. Nun ist er alt und muss mit
dem Tod seiner Frau Betty zurechtkommen, so wie er immer
mit allem zurechtgekommen ist. Seine perfekte Haltung
täuscht alle und manchmal sogar ihn selbst. Doch mit Bettys
Tod bricht etwas in ihm auf, und behutsam beginnt Feathers,
vergangene Ereignisse ans Licht zu holen. An einem kalten
englischen Wintermorgen setzt er sich ans Steuer seines
Wagens und fährt los, das eigene Leben zu erkunden.
Schrullige Charaktere sind mit leichter Feder und viel Humor
beschrieben. Bemerkenswerter Einblick hinter die
gutbürgerliche Fassade der englischen Upper Class.
Alle wollen immer glücklich sein. Aber was ist eigentlich
Glück? Und wer war schon dauerhaft glücklich? Was ist
dieses Leben, diese Reihe von unterschiedlichen
Momenten, die manchmal wirken, als hätte irgendein Gott
gewürfelt? Elke Heidenreich erzählt von sich, von Liebe und
Streit, von Begegnungen und Trennungen, von Tieren,
Büchern und damit von uns allen.
Traurig und komisch sind all die Szenen, die beschrieben
werden. In vielen Situationen erkennt man sicher wieder.
Unterhaltsam und kurzweilig!
Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf
"Unterleuten" irgendwo in Brandenburg. Wer nur einen
flüchtigen Blick auf das Dorf wirft, ist bezaubert von den
altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den
schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen,
von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von
den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtlinge aus Berlin
gerne kaufen, um sich den Traum von einem unschuldigen
und unverdorbenen Leben außerhalb der Hauptstadthektik
zu erfüllen. Doch als eine Investmentfirma einen Windpark
in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen
Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden.
Opulent, tiefsinnig und detailreich wird hier von
Besserwissern, Weltverbessern und sturen Dörflern erzählt.
Scharfsinniger Blick auf und in unsere Gesellschaft.
Für Irina ist der neue Job ein Glücksfall. Die junge Frau soll
für die Millionärin Alma Belasco als Assistentin arbeiten.
Mit einem Schlag ist sie nicht nur ihre Geldsorgen los,
sondern gewinnt auch eine Freundin, wie sie noch keine
hatte: extravagant, überbordend, mitreißend und an die
achtzig. Doch bald spürt sie, dass Alma verwundet ist. Eine
Wunde, die nur vergessen scheint, wenn eines der edlen
Kuverts im Postfach liegt. Aber wer schreibt Woche um
Woche diese Liebesbriefe? Und von wem stammen all die
Blumen? Auch um sich von den eigenen Lebenssorgen
abzulenken, folgt Irina den Spuren, und es beginnt eine
abenteuerliche Reise bis weit in die Vergangenheit.
Voller Wehmut und Staunen verfolgt man die Geschichte
von Irina und Alma. Familienepos und Liebesgeschichte
zugleich.
An ihrem 85. Geburtstag bekommt Miriam Guldberg
von ihrer Familie einen silbernen Armreif geschenkt, in
den ihr Name eingraviert ist. Beim Anblick entfährt ihr
der Satz: „Ich heiße nicht Miriam“. Niemand in ihrer
Familie kennt die Wahrheit über sie. Niemand in ihrer
Familie ahnt etwas von ihren Wurzeln. Doch an diesem
Tag lassen sich die Erinnerungen nicht länger
zurückhalten, und sie erzählt zum ersten Mal von ihrem
Leben als Roma unter den Nazis, im KZ und als
vermeintliche Jüdin in Schweden.
Eindringlich und berührend wird hier ein Blick auf einen
blinden Flecken der Geschichte geworfen.
Der Schreibstil ist außergewöhnlich. Trotz des traurigen
Themas ein Lesegenuss.
Was als Fotosafari anfängt, entwickelt sich zu einer
schrecklichen Großwildjagd: Die Afrikareisenden werden
Zeugen des illegalen Abschusses eines Nashorns; sie
finden das Versteck der Wilderer und nehmen die
Hörner mit. Das ist der Auftakt einer abenteuerlichen
Flucht vor der Wilderer-Mafia quer durch das südliche
Afrika. Dieter Leuenberger gelingt es mit seiner
spannenden Erzählung, die Probleme zu thematisieren,
die sich durch die aktuell grassierende Wilderei im
südlichen Afrika ergeben. Die Gier im asiatischen Raum
nach Nasenhörnern als Potenzmittel und die sozialen
Probleme des südlichen Afrikas bilden eine unheilvolle
Melange, die den afrikanischen Wildtierbestand
bedroht.
Detailreicher Einblick in ein furchtbares Geschäft mit
afrikanischen Tieren. Trotz des schlichten Erzählstils
eine Empfehlung.
Seit sein Sohn gestorben ist, sitzt er am liebsten auf seinem
Sofa, raucht eine Stange Lucky Strike am Tag und schaut Fox
News. "Leidenschaft macht so viel Mühe", ist sein Credo. Bis
ihm sein Kriegskamerad Jim auf dem Sterbebett beichtet, dass
sein Peiniger, der Lageraufseher Heinrich Ziegler, damals in
einem Mercedes voller Nazigold fliehen konnte und noch lebt.
Jim bittet Buck, ihn zu rächen. Es ist der Beginn eines
turbulenten Verwirrspiels, aber auch der Beginn einer
Freundschaft zwischen einem raubeinigen Großvater und
seinem unterschätzten Enkel.
Geschichte über einen liebenswürdigen Klugscheißer!
Mit Augenzwinkern und viel Vergnügen zu lesen!
„Was bestimmt mein Leben?“ diese Frage quält Azalea
Lewis, deren Leben von unfassbar vielen Zufällen bestimmt
scheint. Da sie befürchtet, dass ihr Lebensweg vorgegeben
ist und sie ihr Schicksal nicht ändern kann, vertraut sie sich
einem Experten für Zufälle an: Dr. Thomas Post. Als dieser
beginnt, die Rätsel ihrer Vergangenheit zu entwirren,
werden seine Überzeugungen von der Liebe, dem Leben
und seine Statistiken völlig auf den Kopf gestellt.
Romantik trifft hier auf Philosophie, Thriller und Abenteuer.
Ein fesselnder Roman!
Vincent hat es in England zu einer beachtlichen Karriere und
einer glücklichen Familie gebracht. Doch zu Besuch in seiner
Heimat Frankreich ist er sofort wieder der unsichere Junge
von früher. Schnell hat er über alle – die Eltern, den Bruder,
die alten Freunde – ein Urteil gesprochen. Bis ihn die Frau
seines Bruders, die er noch nie leiden konnte, endlich mit der
Wahrheit konfrontiert.
Eine spannende, überraschende Reise in die eigene Jugend.
Eine Geschichte über Beziehung, Liebe, Freundschaft und
über eine der reizvollsten Fragen überhaupt: Was wäre
gewesen, wenn?
Habt Ihr Euch schon mal Gedanken über verpasste
Abzweigungen des Lebens gemacht?
Nach diesem Roman tut man das!
Der elfjährige Michael Murray kann zwei Dinge am
allerbesten: Ballhochhalten und Geheimnisse bewahren.
Seine Familie findet, dass er für
Erwachsenenangelegenheiten noch zu jung ist, aber er
lauscht an Türen. Es ist der einzige Weg, um irgendetwas zu
erfahren. Und Michael hat ein Geheimnis mitbekommen –
eines, das vielleicht die Prellungen im Gesicht seiner Mutter
erklärt.
Als das Flüstern zu Hause und in der Nachbarschaft zu laut
wird, um es zu ignorieren, fragt sich Michael, ob hinter der
ganzen Sache doch mehr steckt, als er dachte. Also macht er
sich daran, die Wahrheit herauszufinden.
Hier spricht die Stimme eines Heranwachsenden!
Ein kindlich-naiver Blick auf eine riesige Katastrophe!
Der Roman berührt.
Herkunft, Identität, Zugehörigkeit - die Fragen danach
ziehen sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte und
finden in der heutigen Zeit eine Relevanz, welche unsere
Welt vor neue Aufgaben stellt. 23 Autoren schreiben über
das Gefühl des Unbehaustseins. Über Grenzen und
Grenzerfahrungen. Über Heimat, Flucht, Reise und Suche.
Über jene, die man liebt, und Orte, an denen man sich
behaust fühlt.
Die Kurzgeschichten lassen nur erahnen, was
momentan(aber auch in der Vergangenheit)viele
Menschen fühlen und erleben müssen, wenn sie in
Erinnerungen an ihr verlassenes Land und zurückgelassene
Menschen schwelgen. Es gewährt aber auch einen Einblick
in ihre Ängste und Sorgen.
Wichtiges Buch!
Ein Flüchtling betritt die Ausländerbehörde, um ein
letztes Mal seine zuständige Sachbearbeiterin
aufzusuchen. Er ist wütend und hat nur einen Wunsch:
dass ihm endlich jemand zuhört. Als Karim drei Jahre
zuvor von der Ladefläche eines Transporters ins Freie
springt, glaubt er in Frankreich zu sein. Bis dorthin hat er
für seine Flucht aus dem Irak bezahlt. In Wahrheit ist er
mitten in der bayerischen Provinz gelandet. – Er kämpft
sich durch Formulare und Asylunterkünfte bis er
plötzlich seinen Widerruf erhält und abgeschoben
werden soll. Jetzt steht er wieder ganz am Anfang.
Dieser ebenso abgründige wie warmherzige Roman
wirft eine der zentralen Fragen unserer Gegenwart auf:
Was bedeutet es für einen Menschen, wenn er weder in
der Heimat noch in der Fremde leben darf?
Zu Fuß, in Bussen, Gefängniswagen oder Sonderzügen
zieht ein langer Flüchtlingstreck von der griechischen Insel
Lesbos in Richtung Deutschland. Navid Kermani war im
Herbst 2015 auf dieser "Balkanroute" unterwegs. In
seiner einfühlsamen Reportage berichtet er davon,
warum die Welt der Krisen und Konflikte, die wir weit vor
den Toren Europas wähnten, plötzlich auch unsere Welt
ist.
Navid Kermani beschreibt die Lage an der türkischen
Westküste, wo Tausende Flüchtlinge in erbärmlichsten
Verhältnissen auf eine unsichere Überfahrt warten. Er hat
auf Lesbos die Ankunft derer beobachtet, die es geschafft
haben und nun einen Kulturschock erleben. Er hat mit
Helfern und Politikern gesprochen, vor allem aber mit den
Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und anderen
Ländern: Was treibt sie fort, und warum wollen sie alle
nach Deutschland?
Meisterhafter Einblick in die Welt, die sich hinter den
Schlagzeilen verbirgt.
Eine Bikiniparty in der Pilgerstadt Mashhad, eine
Übernachtung neben dem Atomkraftwerk Bushehr, ein
Sadomaso-Geheimtreffen in Teheran: Im Iran erlebt
Stephan Orth Abenteuer, die kein Reiseveranstalter
jemals in seinen Katalog schreiben würde. Als
Couchsurfer tauscht er Hotel gegen Privatquartier und
lernt das Land so von seiner ganz privaten Seite kennen.
Denn hinter verschlossenen Türen fällt der Schleier und
mit ihm die Angst vor den Sittenwächtern. Ob beim
Rotwein-Besäufnis mit einem persischen Prinzen oder
bei einem Wohnzimmer-Date mit versammelter
Großfamilie, im stinkenden Schmugglerbus oder im
rasenden Kleinwagen: Jede neue Begegnung fügt sich
als Puzzleteil ein in das Gesamtbild eines Landes, dessen
Realität komplett anders ist, als die Klischees vermuten
lassen.
Ein Buch über die kleinen Freiheiten und großen
Sehnsüchte der Iraner.
Ein Muss für reisefreudige Menschen!
Neftali ist 8 und lebt mit seiner Familie in Temuco, einer kleinen
Stadt im Süden Chiles. Sein Vater ist streng und wünscht sich,
dass er etwas »Vernünftiges« lernt. Aber Neftalis Leidenschaft
ist das Lesen und das Sammeln - Blätter, Steine, Vogelnester,
Tannenzapfen, Muscheln. Und immer gibt es dazu Geschichten,
die sich Neftali ausdenkt, und Wörter, die er auf Zettel schreibt
und in seine Schublade steckt. Seine Schätze. Endlich kommt
der Sommer, an dem sie ans Meer fahren, an den Pazifik, der
rauh ist und kalt, aber so unendlich weit und wunderschön. Und
all sein Hoffen ist, das der Vater vielleicht am Meer nicht so
streng ist wie sonst. Am Ende dieses einfühlsamen und
warmherzigen Romans, Neftali ist inzwischen 15, müssen wir
lernen, dass irgendwann jeder seinen Weg gehen muss, so
schwer er auch ist und so schmerzlich Abschiede sind. Neftali
geht zum Studium nach Santiago, und aus dem Jungen aus dem
Süden wird der berühmte Schriftsteller Pablo Neruda.
Dieses Buch ist ein kleines Kunstwerk. Tolle Illustrationen, die
Geschichte sensibel erzählt. Ein absolutes Lese-Highlight.
Wondrak, ist so, wie sein
Schöpfer Janosch gerne wäre: ein
Antiheld, der scheinbar alles
falsch macht, und dann doch
immer richtig liegt. Wondrak ist
der Mann, der auf der
Schattenseite des Lebens das
Licht anknipst. Was er anfängt, ist
selten vernünftig und trotzdem
stets zielführend – weil Wondrak
gar kein Ziel hat. Er hat nur den
richtigen Weg: Ob es darum geht,
in der Liebe die entscheidenden
Worte zu finden, sich auf die
Energiekrise einzustellen oder
eine Fußballweltmeisterschaft zu
gewinnen: Wondrak weiß einfach
immer, was zu tun ist …
Liebevoller Blick auf die Irrwege
des Lebens!
Das Buch macht glücklich.
Ein Schriftsteller und eine Fotografin tun sich
zusammen. Die Fotografin macht jeden Tag ein
Foto. Egal von was, egal von wem, egal wo. Bis
Mitternacht hat der Schriftsteller dann Zeit, einen
Text zu dem Foto zu schreiben und damit den Tag
einzufangen. Ein ganzes Jahr lang.
Das Zwiegespräch zwischen Bild und Gedicht
überrascht immer wieder, Fotos und Texte
überzeugen gleichermaßen. Mal ruhig, mal witzig,
mal flott, mal nachdenklich.
Tolles Projekt!
Das Buch schärft den Blick für Alltagsmomente!
Stell dir vor, du wirst gefragt: „Was ist Seele?“ – Was
würdest du antworten? Und nun stell dir vor, du fragst
ein Kind. Wie erklären Kinder einen kaumfassbaren
Begriff, den wir Erwachsene uns durch tausend kluge
Bücher undGedanken mühselig herzuleiten
versuchen? Ein Bilderbuch für Erwachsene von
Kindern gedacht!
„Die Seele sitzt im Magen-Bauch-Bereich. Die sitzt im
ganzen Körper. Seele sitzt ganz tief im Herzen drin.
Oder im Fuß. Seele sitzt am Kopf – genau an der Seite.
Insgesamt ist sie so groß wie die Augen. Eigentlich
könnte Seele überall sein.“„Abends fliegt die Seele aus
einem raus, und deshalb schläft man auch ein. Man ist
wie tot, stirbt aber nicht.“ – „Aber in der Nacht gehste
doch manchmal auf Toilette!“ – „Na, dann kommt sie
mal kurz zurück!“ – „Und dann?“ – „Dann platzt der
Kopf.“
Die Welt mit Kinderaugen!
Philosophisch und humorvoll!
Auf jeden Fall lesen und gucken!
Marco Michalzik schreibt temporeich und
tiefgründig über das wirkliche Glück, den
Lautstärkeregler des Lebens, das
Glücksmomente-Fotoarchiv und Gefühle, tief
wie Fundamente. Begleitet wird seine Slam
Poetry von Eva Jungs eigensinnigen Fotos. Für
sie liegt das Bilderglück auf der Straße, es
steht auf Häuserwänden oder wartet in
vergessenen Ecken.
Das Buch ist ein echter Glücksfall!
Als Geschenktipp für Jugendliche zur
Konfirmation oder Firmung!
Warum Zelten das Größte ist und es in jeder
Hinsicht für einen unvergesslichen Sommer
sorgt, erzählt Philip Waechter für alle Zelt-Fans.
Zelt-Urlaube sind jedes Jahr und immer wieder
voller Tücken und Herausforderungen, ob es um
den Aufbau des Zeltes geht, ob man mit
unliebsamen Nachbarn oder Mückenplagen zu
kämpfen hat. Aber egal, für Tim ist der
Zelturlaub am Meer das Allergrößte, weil es
niemals langweilig wird, man ungeahnte
Freiheiten hat und sofort neue Freunde findet.
Ein Bilderbuch voller liebevoller Beobachtungen
– viele kleine Szenen aus dem Zelltalltag und
großartige Bilder, die davon erzählen, in
welchem Moment das Zelten zum echten
Abenteuer wird ...
Absolutes Gute-Laune-Lust-auf-Urlaub-MeerZelten-Buch!
Witzig und ironisch!