Haltet die Welt an!
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Haltet die Welt an!
Lokales Donnerstag, 29. Oktober 2009 19 Im Gespräch mit Kindern bleiben Herrenberg – „Erfolgreich und selbstsicher durch die Schulzeit“ lautete der Vortrag von Diplom-Psychologin Birgit Schick in der Mensa des Markwegschulzentrums. Mit diesem Vortrag erzielte der Arbeitskreis Prävention der Markweg-Schulen einen vollen Erfolg. Die über 200 Eltern und Interessierten lauschten gespannt den Worten Schicks. Die anschließende Fragerunde wurde rege genutzt. Mit einleitenden Worten wurden die Anlaufstellen für Eltern und Schüler mit dem jeweiligen Aufgabenspektrum genannt. Viele Ansprechpartner waren anwesend und haben sich und ihre Arbeit vorgestellt. Die Vielzahl der Möglichkeiten wurde den Zuhörern auf diese Weise sehr eindrucksvoll gezeigt. „Die Schulzeit ist zunehmend geprägt von Stress-Situationen und dem Umgang mit Herausforderungen. Durch zu viel (Leistungs-)Druck können Nervosität, Unsicherheit und Ängste entstehen“, stand in der Einladung. Wie diese Ängste, Prüfungsängste und Unsicherheiten entstehen und welche Möglichkeiten es gibt, diese abzubauen, zeigte Birgit Schick auf. Bei den praktischen Übungen, beispielsweise einer Atemübung, war es mucksmäuschenstill in der Mensa. Den Anwesenden wurde ebenso sehr anschaulich vermittelt, dass es viele Selbstwerte gibt und wie man den Kindern das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken kann. Die Diplom-Psychologin erklärte den Eltern wie mit positiven Formulierungen beispielsweise „Angenommen du würdest …“ Raum für eigene Lösungswege geschaffen werden können. Ein immer wiederkehrendes Wort war Wertschätzung. Wertschätzung werde unter anderem gezeigt beim gemeinsamen Essen, gemeinsamen Austausch und Gesprächen. „Bleiben Sie im Gespräch mit Ihren Kindern und verlieren Sie Ihren Humor nicht“, gab sie den Eltern mit auf den Weg. Ihr Leitsatz am Schluss „Gute Pädagogik erfordert eine gute Balance zwischen Liebe und guter Führung!“. -gb- Delegation aus dem ehemaligen Schulstaat Andreapolis auf Staatsbesuch in Berlin Herrenberg/Berlin – Der Schulstaat Andreapolis am Herrenberger Andreae-Gymnasium stellte vom 20. bis zum 24. Juli den Versuch dar, einen eigenen Staat zu schaffen und mit Leben zu erfüllen (der „Gäubote“ berichtete ausführlich). Nun war eine dreiköpfige Delegation von Andreapolis auf Einladung des FDP-Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Böblingen, Florian Toncar, für vier Tage im Rahmen einer politischen Informationsfahrt in der Bundeshauptstadt und schnupperte Luft in der „richtigen“ Politik: Staatspräsident Christian Kretschmer, Premierminister Philip Hörlezeder und Wirtschaftsminister Nicolai Böckler. Von der Schulleitung beurlaubt, machten sich die Abgesandten mit dem ICE und 46 anderen Teilnehmern auf den Weg. In der Bundeshauptstadt stand dann ein Informationsgespräch im Bundesministerium der Finanzen auf dem Programm, zudem eine Stadtrundfahrt und ein Mittagessen mit anschließendem Informationsgespräch in der Landesvertretung Baden-Württemberg, eine Führung im Bundeskanzleramt, eine Besichtigung des Deutschen Bundestages und eine Diskussion mit Flori- an Toncar, die stark von den schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen geprägt war. Nach einer Stärkung im Restaurant Theodor Tucher am Brandenburger Tor machte sich die Gruppe mit dem von der Bundespresseagentur zur Verfügung gestellten Bus auf den Weg nach BerlinHohenschönhausen, wo im ehemaligen Stasi-Gefängnis ein dunkles Kapitel der jüngsten deutsch-deutschen Geschichte behandelt wurde. Mit einem geschichtlichen Programmpunkt begann auch der vierte Tag: In der Gedenkstätte „Potsdamer Abkommen“ im Schloss Cecilienhof, dem Ort, an dem nach dem Zweiten Weltkrieg Großbritannien, die Sowjetunion und die USA über die Zukunft des besetzten Deutschland zu Rate saßen, konnten die Besucher etwas über die Pläne der Alliierten für Deutschland und den sich anbahnenden Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion erfahren. Nach einem individuellen Rundgang durch Potsdam und einem letzten Mittagessen verließ die Besuchergruppe die Bundeshauptstadt wieder mit dem ICE Richtung Stuttgart. gb/GB-Foto: gb [email protected] tags s r e n r don e m im TripTipp Es sind Ferien, und das Wochenende beginnt jetzt. Genauer heute im Nagolder „Soundhouse“ mit der Tanzveranstaltung „Holiday Session – The Warm up“. Der Name ist Programm, denn im „Soundhouse“ steigt dieses Wochenende jeden Tag eine Party. @www.soundhouse-nagold.de e Medieneck Im Film „Klick“ hat Architekt Michael Newman (Adam Sandler) vor lauter Arbeit für seinen undankbaren Boss (David Hasselhoff) kaum Zeit für seine Frau Donna (Kate Beckinsale) und seine beiden Kinder. Eines Tages gelangt er mit Hilfe eines exzentrischen Tüftlers (Christopher Walken) in den Besitz einer magischen Fernbedienung, mit der er nicht nur seinen Fernseher und die Stereoanlage steuern kann, sondern gleich sein ganzes Leben. Michael kann von nun an alle ihm unangenehmen Dinge wie Stress im Büro oder Streitereien mit seiner Frau nach Belieben lautlos stellen, vorspulen oder ganz überspringen! Klingt zu gut, um wahr zu sein?! In der Tat. Denn schon bald verfliegt Michaels erste Euphorie über die neu gewonnene Macht, als das High-Tech-Gerät anfängt, ihn selbst auf eine Art und Weise zu kontrollieren, wie er es nie für möglich gehalten hätte. „Klick“ ist eine fröhlich leichte Komödie mit einer großen Portion Schrägheit. Wer den Humor von Adam Sandler mag, wird diesen Film lieben. Nicht zuletzt deshalb, weil David Hasselhoff dabei ordentlich was abbekommt … Und wer wünscht sich nicht ein Gerät, mit dem man den Spruch „Haltet die Welt an, ich will aussteigen“ wahr machen kann?! LILLY NECKER Auch eine Uhr anzu Methode, die h ein bissch alten. Vielleicht en riskan t… GB-Foto: gb Schnell, schnell: Ein Leben ohne den Blick aufs Wesentliche Haltet die Welt an! Es ist vier Uhr nachmittags. Der moderne Mensch von heute hat vermutlich bis zu diesem Zeitpunkt schon etwas für seine Fitness getan, sein Sozialleben auf Vordermann gebracht, die nächsten Monate seiner Zukunft geplant und ganz wichtig: ausgiebig an der Karriere gebastelt und die Grundsteine für ein erfülltes Leben gesetzt. Wann die Zeit da ist, dieses Leben zu leben? Später. Zeit ist heute das wichtigste Gut. Viele klagen, sie hätten nie genug davon, die meisten aber nehmen sie sich nicht. Alles muss schnell schnell gehen, aber Zeit für sich und für die wichtigen Dinge im Leben bleibt keine übrig. Das geht schon in frühen Jahren los: In meiner Generation ist man früher noch mit bunten Hosen und Tierpullis rumgerannt und hat mit Stickern gedealt – wir waren das, was wir waren: Kinder. Schaut man sich heute auf der Straße und in Grundschulen um, findet man kleine Mini-Erwachsene in trendsicheren „Outfits“ mit Handtasche und coolen Accessoires, die Handyklingeltöne und erste Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht austauschen. Weil r e ck e N ly Lil alle der Meinung sind, Kuschelre h Ja ist 22 tiere seien uncool, werden sie d n u lt a aus dem Kinderzimmer vers u a t m kom bannt und durch Poster von . n e Nufring Tokio Hotel ersetzt. Und rt ie d u st Sie Buntstifte kommen nur noch n senschafte zum Einsatz, um Plakate für Medienwis nistik an der das nächste Konzert zu maund Germa n. e g in len auf denen Dinge stehen b ü T i Un wie „XY, ich will ein Kind von dir!!!“. Dabei merken sie nicht, dass sie selbst welche sind und auch sein dürfen, aber ihre Kindheit schlicht verpassen. Ein hoher Preis. Ist es dann so weit mit dem Erwachsensein, geht die Hetzerei nahtlos weiter. Die Schulen werden verkürzt auf zwölf Jahre, die Masse an Lernstoff bleibt dabei jedoch dieselbe. Entscheidet man sich dann für ein Studium, staunt man nicht schlecht. Da ist nichts mehr mit zwölf, 13 Semestern vor sich hin studieren mit dem Ziel, hauptsächlich ein möglichst entspanntes Le- ben zu haben und gründlich herauszufinden, was man wirklich machen möchte, bevor der Ernst des Lebens losgeht. Dank dem sogenannten Bachelor geht es von Anfang an gleich voll los, man hat nur sechs Semester, um fertig zu werden. Drei Jahre, in die der Stoff von sechs Jahren hineingepresst wird. Da bleibt nicht viel Zeit zur Orientierung, und die Fragen zu klären, was man selbst vom Leben will und wer man eigentlich ist. Sollte man das Studium abgeschlossen haben, ohne das erste Burn-out, geht die wilde Hetzjagd weiter. Schließlich ist man ja schon um die Mitte 20 und hat noch so gut wie nichts erreicht im Leben. Es gilt also, sich möglichst in den kommenden zwei Jahren einen Namen zu machen und eine Karriere hinzulegen, die es einem ermöglicht mit 30 zwei Autos, ein Eigenheim mit Garten und eine schicke Ferienresidenz sein Eigen nennen zu dürfen. Und frau hört schon langsam die biologische Uhr ticken. Kann es sein, dass ein regelrechter „vor 25 verheiratet sein“Boom ausgebrochen ist? Mit 17 Jahren wird sich verlobt und mit 23 will man unter der Haube sein. Der Nachwuchs kann ein wenig auf sich warten lassen, aber allzu lange bitte nicht. Das Bizarre an dieser Hamsterrad-Mentalität ist , dass die Menschen heute im Durchschnitt 80 Jahre alt werden. Zumindest, wenn sie nicht am Herzinfarkt oder anderen Erkrankungen sterben, die von Stress ausgelöst werden. Es gab Zeiten, da hat die Masse der Bevölkerung nicht das vierzigste Lebensjahr erreicht. Heute macht man sich mit Gewalt selbst das Leben zur Hölle, hastet von einem Lebensabschnitt zum nächsten, fest davon überzeugt, das süße Leben wartet am Ende des Laufbandes schon auf einen. Aber was ist mit jetzt und dem hier und heute? Man stelle sich vor, man nimmt sich die Zeit, um gründlich nach dem zu suchen, was einen im Leben erfüllt. Lebt jede Phase seines Lebens mit Genuss voll aus und kümmert sich nicht darum, was alle anderen machen. Das Leben im eigenen Tempo begehen und seinen persönlichen Rhythmus finden. Stehen bleiben und sich umsehen, horchen, ob man noch mitkommt oder im Kopf schon woanders ist und nur eines erreicht: die Gegenwart zu verpassen. LILLY NECKER Packt die Handtücher und die Trillerpfeifen aus für die „Reggae Party“ im Reutlinger „franz.K“ mit Dancehall, Reggae und Dub auf zwei Floors. Hier heizt am Freitag ab 22 Uhr das „Partisan Politrickz Soundsystem“ ein. @www.franzk.net Wer am Freitag den Weg bis nach Stuttgart hinter sich bringt, den erwartet in den Wagenhallen die „Balkanspezialitäten Zigeunerparty“. Dort versorgen einen ab 22 Uhr „DJ Beng Julian Beger & Hajnal“ mit den neuesten Beats aus dem Balkan, die zum Tanzen durch die Nacht einladen. @www.wagenhallen.de Noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, Halloween zu feiern? Wie wär’s mit der „Nightfalls Ballroom HalloweenParty“ im „Zoo Tübingen“. Natürlich am Samstag, wann sonst. @www.zoo-tuebingen.de Auch das Jugendhaus in Herrenberg wird zum Gruselkabinett. Am Samstag befinden sich deshalb alle Vampire und Zombies beim „Halloween Schwof“ in bester Gesellschaft. @www.juha-herrenberg.de JULIAN BEGER Holger Weyhmüller Jochen Stumpf Telefon (0 70 32) 95 25-208