80 Jahre moderner Fertigbau
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80 Jahre moderner Fertigbau
booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 1 80 Jahre moderner Fertigbau booklet_06 14.03.2007 13:23 Uhr Seite 2 Die Entführung in den Serail Ja, man kann sich wie ein Sultan fühlen, wenn man mit seinen Liebsten in einem modernen Fertighaus wohnt. Wieso moderne Fertighäuser heute so sind wie sie sind, möchte die vorliegende Broschüre zeigen. Am Anfang steht das Abenteuer einer immer erfolgreicher werdenden Verbindung: Der uralte Werkstoff Holz wird mit der Entdeckung der Maschine für den Hausbau neu erfunden. Damals kommt die Vorfertigung ganzer Wände und Decken ins Spiel. Holz ist der wohl älteste Werkstoff der Menschheit, während die Industrialisierung erst auf eine kurze Geschichte zurückblicken kann. Als die Menschen aus den Höhlen der Berge ziehen, bauen sie sich Häuser aus Holz. Der Bau einer eigenen Behausung ist ein tiefes Bedürfnis der Menschen über alle Jahrtausende hinweg. Wohnen ist daher genauso wie das Leben selbst eine Evolution, die sich durch die Veränderung der Menschen immer optimal an ihre Bedürfnisse anpasst. Nur im Zuhause erlebt man soviel Sicherheit und Geborgenheit. Blicken wir auf Bauten der Antike, von den Pyramiden bis hin zum Athener Pantheon, blicken wir auf gotische Burgen oder Königsschlösser der Renaissance, nehmen wir die skandinavischen Stabkirchen oder die mittelalterlichen Fachwerkhäuser, so wird schnell klar, dass Architektur immer auch Ausdruck von Kultur ist. Unsere Kultur wird von vielen Erfindungen geprägt. . ertigbauweise ieren der Holzf on Pi n de en Wir dank Unsere Vorfahren hatten es und wir selbst haben es auch in uns, nämlich die Dinge um uns herum stetig zu verbessern. Während dieser ganz normalen Entwicklung kommt es im Falle unserer Bauweise zu einer glücklichen Fügung: Heute verbinden sich Holz und Technologie zur modernen Fertigbauweise. Wer ein Holzhaus baut, leistet außerdem einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz. Der natürliche Baustoff aus dem Wald hat genauer gesagt eine glänzende Energiebilanz. Für ein Fertighaus werden rund 25 m3 Holz gebraucht. Und das verwendete Nadelholz stammt meist aus unseren heimischen Wäldern mit hiesiger Qualität. Holzfertighäuser sind außerdem bekannt für ihren hervorragenden Wärmeschutz. Heizenergie und damit Kosten werden erheblich gesenkt. Doch das Material Holz und das Holzfertighaus waren in der zurückliegenden Zeit nicht immer und überall gleich populär. So sind heute etwa in Nordamerika, Skandinavien, aber auch in Japan Holzhäuser am häufigsten verbreitet. Deutschland gehört im internationalen Vergleich eher zu den Nachzüglern. Aber immerhin wird schon jedes achte Haus als Fertighaus erbaut, Tendenz steigend. „Es ist, ihr mögt es wollen oder nicht, das Haus der Spiegel eurer selbst“ Jeremias Gotthelf, 1846 Dieses Büchlein gibt einen geschichtlichen Überblick über den modernen Fertighausbau. Er beginnt vor achtzig Jahren, im Jahr 1927, als berühmte Baumeister und Architekten das industrielle Vorfertigen als revolutionäre Verbesserung für den Hausbau entwickeln. Im zweiten Teil dieser Broschüre wird die große Wanderausstellung ›Geschichte des Fertigbaus‹, die sich intensiv der Zeit zwischen 1950 und der Gegenwart widmet, im Kleinformat präsentiert. Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. Bad Honnef im Mai 2007 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 4 Fertigbau Fertigbauweise Fertigerzeugnis Fertiggericht Fertignahrung Fertigessen Fertighaus Fertigholzhaus Fertigkeit Fertigkleidung Fertigmenü Fertigprodukt Fertigkleber Fertigteil Fertigung Fertigungskosten Fertigmörtel Fertigmahlzeit Fertigfutter Fertigungsmethode Fertigungsprozess Fertigware Fertigparkett Fertigsuppe Fertigungskonzept Fertigstellung Fertigungsbrigade Fertigungsstraße Fertigungstechnik Fertigungsverfahren Fertigtee Fertigbackmischung Fertigpudding Fertigsauce Fertiggetränk Fertigmosaik Fertigfliesen Fertigdünger Fertigbeton Fertigkeller Fertigfabrikat Fertigformat Fertigkeitsanforderung Fertigkeitstest Fertigpolster Fertigsäule Fertigmörtel Fertigmahlzeit Fertigfutter Fertigungsablauf Fertigungsabteilung Fertigungsanweisung Fertigungsauftrag Fertigbau Fertigbauweise Fertigerzeugnis Fertigbau Fertigbauweise Fertigerzeugnis Fertiggericht Fertignahrung Fertigessen Fertighaus Fertigholzhaus Fertigkeit Fertigkleidung Fertigmenü Fertigprodukt Fertigkleber Fertigteil Fertigung Fertigungskosten Fertigungsmethode Fertigungsprozess Fertigware Fertigparkett Fertigsuppe Fertigungskonzept Fertigstellung Fertigungsbrigade Fertigungsstraße Fertigungstechnik Fertigungsverfahren Fertigtee Fertigbackmischung Fertigpudding Fertigsauce Fertiggetränk Fertigmosaik Fertigfliesen Fertigdünger Fertigbeton Fertigkeller Fertigfabrikat Fertigformat Fertigkeitsanforderung Fertigkeitstest Fertigpolster Fertigsäule Fertigungsablauf Fertigungsabteilung Fertigungsanweisung Fertigungsauftrag Fertigbau Fer- Inhalt Die Ur-Entwicklung der Holzbauweise Das frühe 19. Jahrhundert 7 Zu Beginn des 20. Jahrhunderts 8 Gustav Lilienthal 9 Nach 1918 10 Ein zarter Aufschwung 10 Die Vordenker des modernen Bauens Walter Gropius 12 Konrad Wachsmann 14 Zwei Architekten – eine Wurzel 16 Kleiner Abstecher zum Fertigkeller 18 Die Ausstellung Frühzeit 22 1950er 24 1960er 26 1970er 28 1980er 30 1990er 32 2000 und weiter 34 Die Mitglieder 36 5 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 6 Die Ur-Entwicklung der Holzbauweise Holz ist in besonderer Weise eng mit der Menschheitsgeschichte verbunden. Auch wenn die Bedeutung von Holz als Bau-, Werk- und Brennstoff in verschiedenen Teilen der Welt und in den einzelnen Epochen unterschiedlich ist, besteht kein Zweifel, dass Holz dem Menschen wie kein anderer Werkstoff vertraut ist. Auf der ganzen Welt finden sich im zeitgenössischen Haushalt unendlich viele Produkte aus oder unter Verwendung von Holz. Neben Möbeln sind es ganz alltägliche Dinge, z. B. Bleistifte, Kochlöffel, Holzböden, Fensterrahmen und in der Weiterverarbeitung natürlich Papier in Form von Büchern und Zeitungen. Eine Wurzel des industriellen Bauens liegt in der klassischen Holzbauweise. Die ersten Überlieferungen über den Einsatz handwerklich vorgefertigter Holzhäuser stammen aus dem Japan des 12. Jahrhunderts. Hier wird eine zerlegbare und auf zwei Handkarren transportierbare Holzhütte beschrieben, die 3 x 3 Meter groß ist. Sie wurde in leichter japanischer Bauart mit Haken und Ösen zum Verriegeln der Holzwandplatten hergestellt. Offenbar war schon damals wichtig, die Hütte so zu gestalten, dass sie flexibel im Einsatzort ist. 6 Die nächste Überlieferung stammt von keinem geringeren als Leonardo Da Vinci, der als Erfinder des frühen Fertighauses gilt. Das Universalgenie malt nicht nur die ›Mona Lisa‹, sondern entwirft um 1494 mit der ›Casa Mutabile‹ das erste Haus, das aus vorgefertigten Bauteilen zusammen gesetzt wird. Zwischen 1494 und 1497 entwirft er weitere zerlegbare Gartenpavillons in Tafelbauweise. Das frühe 19. Jahrhundert In Europa sind es später vor allem die Erfordernisse des Militärs, die als wichtiger Antrieb für die Vorfertigung und Montage von Gebäuden in Holzbauweise hindeuten. In leidlichen Kriegszeiten werden Lazarettbaracken für die Verwundeten auch international zum Haupteinsatzgebiet. Beispiele dafür sind die Wolgaster Holzindustrie ab 1868 und ab 1887 die Firma Christoph & Unmack in Niesky. Zunächst für einen Großauftrag für Lazarettbauten in die Lausitz gezogen, entwickelt sich die Firma Christoph & Unmack in den Folgejahren zum größten europäischen Holzhaushersteller. Weitere Firmen kommen hinzu, wie die Allgemeine Häuser AG Adolf Sommer Berlin, die Siebel-Werke Köln, die Deutsche Barackenbaugesellschaft Köln, die Holzhaus und Hallenbau AG München, die Deutschen Werkstätten Dresden-Hellerau mit ihrem Zweigwerk in München, die Holzwerke Lohmüller Güsten, Grünzweig & Hartmann Ludwigshafen, die AG Ferdinand Bendix & Söhne Berlin, die Firma Gottfried Hagen Hamburg sowie viele weitere mittlere und Kleinbetriebe. Die ersten preußischen Lazarettbaracken entstehen 1807 in Königsberg. Daneben werden viele vorgefertigte Holzhäuser im Rahmen der kolonialen Expansion von Deutschland aus in die Welt verschifft. Über den Schiffbau - Schiffe werden auch nicht auf dem Meer, sondern in Trockendocks gebaut - erkennt man schon damals den Sinn der Vorfertigung. Vor dem Hintergrund der einsetzenden Industrialisierung entstehen in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts aus traditionsreichen Handwerksbetrieben größere Holzverarbeitungswerke, deren Fabrikation zunehmend von Maschinen geprägt werden. Der Markt für die Holzhäuser erweitert sich zunächst. Bei den vorgefertigten Häusern der einzelnen Firmen findet man schon damals allgemeine Normungen der Bauteile, aber keine systematische Typisierung der Grundrisse. Die meisten Holzhaussiedlungen liegen in der Nähe der bedeutendsten Holzhausproduzenten. In Niesky kann man noch heute etliche Häuser aus diese Zeit bewundern. Sie werden überwiegend in bewährter Paneelbauweise gebaut. Trotz der Ausweitung der Produktionskapazitäten reduziert sich im damaligen Preußen der Anteil der Holzhäuser von über 50 Prozent des Gesamtbestandes im Jahre 1816 erstaunlicherweise auf nur noch 10 Prozent im Jahre 1883. Kriege erschüttern das Land, und der Baustoff Holz wird vielerorts vor allem als Heizmittel benutzt. Holz verliert an Wertigkeit, denn die neue Architektur aus Stein und Mörtel verspricht, moderner zu sein. Holzhäuser kämpfen mit einem ›Arme-Leute-Image‹. Hinzu kommt die Ansiedlung von Städten, in denen Großbauten und Mehrfamilienhäuser damals noch nicht aus Holz gebaut werden können. Somit wird Deutschland im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem Land des Steinhauses. 7 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 8 Gustav Lilienthal Die wichtigsten Konstruktionsarten der Holzbauweise sind damals Blockbau, Fachwerkbau, Skelettbau, Rippenbau und Tafelbau mit zum Teil vorgefertigten Wand- und Deckenelementen, die mittels einfacher Verbindungstechnik montiert werden. Die wichtigsten bekannten deutschen Standorte der Erstanwendung der vorgefertigten Holzbauweise sind: Montageort Jahr Vorfertigungsort Anwendungsgebiet Deutschland 1807 Ostpreußen Lazarettbaracken Berlin 1890 Wolgaster Holzbau AG Gärtnerhaus Berlin 1892 Schwedischer Hersteller Eingeschossiges Wohnhaus Rübnitz u. Bernau 1907 bis 1909 Anklam/Gustav Lilienthal Wohnbaracken Berlin 1920 Niesky/Christoph & Unmack Doppelwohnhaus Berlin 1923/24 Hellerau/Deutsche Werkstätten Eingeschossiges Wohnhaus Stuttgart 1927 BAUHAUS Dessau/Walter Gropius Wohnsiedlungen, Weißenhofsiedlung Niesky 1927 Niesky/Konrad Wachsmann Zweigeschossiges Wohnhaus Caputh 1929 Niesky/Konrad Wachsmann Eingeschossiges Wohnhaus Zu Beginn des 20. Jahrhunderts Nachdem allerorts in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein Rückgang der Holzbauweise verzeichnet wird, steigt um die Jahrhundertwende das Interesse und die Nachfrage wieder an. Das Gartenhaus und auch das Ferienhaus für Städter in Holzbauweise wird neu entdeckt. Es ist eine spannende Zeit für den Holzhausbau, denn durch seine Attraktivität erreicht er 8 Der 1849 in Anklam geborene Gustav Lilienthal ist ein typisch norddeutscher Tüftler. Er ist der jüngere Bruder des Flugpioniers Otto Lilienthal. Gustav studiert einige Jahre an der Bauakademie in Berlin, macht hier jedoch keinen Abschluss. Der berühmte Anker-Steinbaukasten, der zum beliebtesten Spielzeug der Jahrhundertwende wird, stammt von ihm. Um 1888 beginnt er, sich mit einem neuen Holz-Baukastensystem zu beschäftigen, einem begehbaren Kinderhaus. Er erwirbt ein Patent für die ›Herstellung von Modellbauten aus Holzleisten‹. Dieses System soll später Ausgangspunkt für eine neue Montagebauweise werden. In seinem Baugeschäft entwickelt er in den kommenden Jahren diese Trockenmontagesysteme immer weiter. Um 1900 erfindet er die so genannten ›Terrast Häuser‹, die vollständig vorgefertigt sind und auf ihrem Grundstück nur noch zusammengeschraubt werden müssen. Der Vorteil ist ihm klar: Sie sind wetterunabhängig herstellbar und in drei Tagen fix und fertig aufgebaut. Allerdings haben diese Bauten keinen architektonischen oder ästhetischen Anspruch. Lilienthal ist mehr Techniker als Architekt. Seine wohl bedeutendsten ›Terrast‹-Häuser sind in Zusammenarbeit mit dem sozial engagierten Pastor und späteren Gründer der Bethel-Anstalten, Friedrich von Bodelschwingh, in Rübnitz und Bernau zwischen 1905 und 1909 entstanden. Hier werden Wohnkolonien für behinderte Arbeitslose, Trinker, ehemalige Strafgefangene und diverse gescheiterte Existenzen mit vorgefertigten Holzelementen erbaut. In dieser Zeit entstehen allerdings auch einige Holzbau-Villen rund um Berlin im etwas feineren, englischen Landhausstil. Gustav Lilienthal ist ohne Zweifel ein kreativer Erfinder und Wegbereiter der Vorfertigung im Holzbauwesen. Leider ist er seiner Zeit voraus und daher im Baugewerbe nie wirtschaftlich erfolgreich. Er widmet sich folglich wie sein berühmter Bruder ab 1912 der Verbesserung der Fliegerei. Gustav Lilienthal stirbt 1933 auf einem Flugplatz neben seinem Flugzeug. Archiv Otto-Lilienthal-Museum, aus Familienbesitz booklet_06 nun auch wieder Architekten und Baumeister, die sich mit dem Werkstoff Holz und seinen positiven Eigenschaften auseinandersetzen wollen. In dieser Zeit werden viele der heutigen BDF-Unternehmen als kleine Zimmereien gegründet und können heute auf eine hundertjährige oder vereinzelt auch längere Tradition zurückblicken. Mit industrieller Vorfertigung hat der Holzbau damals allerdings noch nicht viel zu tun. 9 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 10 Nach 1918 Ein zarter Aufschwung Als im November 1918 der 1. Weltkrieg zu Ende geht, gibt es in allen beteiligten Ländern viel menschliches Leid und Elend. Auch in Deutschland müssen viele zerstörte Strukturen wieder neu entwickelt werden. Deutschland muss erhebliche Kriegsschulden begleichen. Die enormen Geld- und Sachleistungen führen zu einer gigantischen Inflation. Die mit dem 1. Weltkrieg erstmals durchgesetzte systematische Industrialisierung der Kriegsführung zeigte sich in der tausendfachen Produktion von Geschützen, Maschinengewehren, Panzern und Kampfflugzeugen. Ohne Rücksicht auf zivile Interessen wurden alle Ressourcen an die Kriegsfronten umgeleitet. Die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland bis 1923 sind zum erheblichen Teil Spätfolgen dieser Kriegspolitik. Für den Werkstoff Holz entsteht eine neue Chance, wieder richtig Fuß zu fassen. Holz ist der einzige gängige Baustoff, der von der Weltwirtschaftskrise und insbesondere der Kohleverknappung sowie der Materialknappheit nicht betroffen ist. Außerdem ist der Kohlebedarf der Holzindustrie gering, da ihr die eigenen Holzabfälle als Energieträger zur Verfügung stehen. Der damalige Reichskommissar für Wohnungswesen verweist schon im April 1919 ausdrücklich auf den Holzhausbau als ein Mittel rascher Wohnungsbeschaffung. Er fordert die deutschen Länderregierungen auf, das Holzhaus bei der Vergabe von Zuschüssen und bei der Gewährung von Hypotheken gegenüber den Steinbauten nicht mehr zu benachteiligen. Nach Erhöhung des Holzeinschlages in den Staatsforsten können mit einem Fünftel des Einschlages rund 200.000 Holzhäuser jährlich produziert werden. Alles deutet auf eine Holzhauskonjunktur hin. Die bekanntesten Holzhausproduzenten suchen die Lage zu nutzen und errichten Siedlungen mit vorgefertigten Holzhäusern, meistens in kleineren Serien in der Nähe ihrer Vorfertigungswerke. Der Wohnungsverband Groß-Berlin erteilt beispielsweise 1919 dem Berliner 10 Holzindustrieellenverband den Auftrag zum Bau von 300 Wohnungen in 150 vorgefertigten Holzhäusern, verteilt über neun Standorte. Einige der damaligen Holzhausbaufirmen, wie auch die bedeutende und schnell wachsende Unternehmung Christoph & Unmack aus Niesky, kann in den 1920er Jahren schon enorme Exporterfolge erzielen. Die Nachfrage nach Holzhäusern wächst in ganz Europa. Entgegen allen Erwartungen bleibt aber trotzdem eine boomende Holzhauskonjunktur in Deutschland aus. Hauptursache dafür liegt im Verhalten der Sägewerke und des Holzgroßhandels. Mit wachsender Nachfrage erhöhen sie die Materialpreise geradezu rücksichtslos und verkaufen das Holz zunehmend und in großen Mengen gegen harte Währung ins Ausland. So kostet Bauholz bereits 1920 fünfundzwanzig Mal mehr als 1914. Vorgefertigte Holzhäuser werden leider in Deutschland unerschwinglich teuer. Die damalige Politik der Sägewerke war eigennützig, flatterig und nicht vorausschauend. Sie stellt sich dem zarten Aufschwung der Holzbaukonjunktur deutlich in den Weg. Nach der nötigen Währungsreform von 1923 wird es wieder ruhiger in Deutschland. Spekulanten in großem und kleinem Stil haben verdient, aber auch verloren, und ihnen wird jetzt erst mal ein Garaus gemacht. Um 1924 beginnen die ›sieben fetten Jahre‹ des Wohnungs- und Städtebaus. Dieser Aufschwung verbessert erneut auch die Bedingungen für die Vorfertigung im Hausbau und gibt auch dem Bau mit Holz einen neuen Auftrieb. Der Holzbau hat in Deutschland an Ansehen gewonnen, und die Verbreitung vorgefertigter Häuser nimmt zu. Die Konstruktionen werden verfeinert, die Plattenbauweise verlor an Bedeutung, Skelettsysteme sind üblich. In der Architektur bemühen sich die führenden Holzhausproduzenten um eine Annäherung an das ›Neue Bauen‹. 11 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 12 Die Vordenker des modernen Bauens Walter Gropius Walter Gropius, geboren 1883, entstammt einer weit verzweigten Architektenfamilie. Der Bruder seines Großvaters, der ebenfalls berühmte Architekt Martin Gropius, entwarf beispielsweise das Kunstgewerbemuseum in Berlin. Walter Gropius beginnt sein Architekturstudium 1903 an der Technischen Hochschule München und wechselt 1906/07 an die Technische Hochschule Berlin. Seit 1907 arbeitet er im Büro von Peter Behrens. Hier lernt er Ludwig Mies van der Rohe kennen. Bereits 1910 präsentiert Gropius sein ›Programm zur Gründung einer allgemeinen Hausbaugesellschaft auf künstlerisch einheitlicher Grundlage‹. Schon hier nimmt er der heutigen Fertighausindustrie viele Marketingstrategien wie Festpreis, Werbung, Kataloge, Hausausstellungen vorweg. Er gründet 1919 in Weimar das BAUHAUS und bleibt bis 1928 dessen Direktor. Es ist ein neuer Ansatz, aus Kunstgewerbeschule und Hochschule für bildende Kunst eine Institution – das BAUHAUS – zu kreieren. Gropius setzt sich im BAUHAUS ab 1926/1927 intensiv mit dem Massenwohnbau auseinander und tritt für die Rationalisierung der Bauindustrie ein. Zur Lösung der städtebaulichen und sozialen Probleme des Siedlungsbaus propagiert er neben dem Wohnhochhaus die Vorfertigung. Unter seiner Leitung wird die Idee des Fertighauses und der Fertigbauweise am BAUHAUS gefördert. In den kommenden Jahren entstehen zahlreiche Wohnungsbauprojekte wie die Siedlung Dessau-Törten (1926-1931), Wohnblöcke in der Siedlung Siemensstadt in Berlin (1929/30) und das Projekt Wannsee-Uferbebauung in Berlin (1930/31). Danach konzipierte das BAUHAUS unter der Leitung von Walter Gropius auch 12 Konstruktionen mit Leichtbauweisen aus Holz und Stahl. Jeder kennt noch heute die 1927 auf der Werkbundausstellung ›Die Wohnung‹ entstandene Weissenhofsiedlung in Stuttgart. Eine Kostensenkung beim Hausbau soll durch Massenfertigung erreicht werden. Dabei ist das Angebot nicht auf Standardhäuser festgelegt, sondern wie aus einem Baukasten um einen Grundtyp individuell wählbar. Das Angebot soll aus einer großen Bandbreite, die vom Arbeiterhaus bis zum herrschaftlichen Familienhaus reicht, bestehen. Architektur und Bausysteme, Tragwerke und Konstruktion, Bauverfahren und Baustoffe sind bei der Gründung des BAUHAUS’ mit den selben Attributen versehen wie sie heute im modernen Holzfertigbau verwendet werden: Individualität trotz universeller Vorfertigung, ressourcenschonender Einsatz des Werkstoffs Holz, zeitersparende und flexible Hausmontage, reduzierte Formensprache der Architektur, innovative Bauingenieursleistungen. »Bunt ist meine Lieblingsfarbe« Das Lebenswerk Gropius’ und seine im BAUHAUS aufgehenden Ideen sind bis heute eng mit der Architektur des Hausbauens verbunden. Für den Fertigbau ist Gropius in Sachen Architektur und Ästhetik Vorbild und Protagonist. Nach wie vor werden viele seiner Entwürfe als zeitlos angesehen und stellen daher bis heute gute Vorbilder für den modernen Fertigbau dar. 1934 emigriert Walter Gropius nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und nach deren wiederkehrenden Angriffen auf das BAUHAUS als der ›Kirche des Marxismus‹ nach England und 1937 weiter in die USA. Hier arbeitet er als Professor für Architektur an der Graduate School of Design der renommierten Harvard University. In den USA beschäftigt sich Gropius auch weiterhin mit dem Gedanken der Vorfertigung. Er entwickelt zusammen mit Konrad Wachsmann das ›General-Panel-HouseSystem‹, das die Ideen der werksseitigen Vorfertigung erneut um ein vielfaches voranbringt. In seinen letzten Lebensjahren ist Walter Gropius wieder viel in Berlin tätig. Hier entwirft er 1957 im Rahmen der Interbau einen neungeschossigen Wohnblock im Hansaviertel. Die konkave Südfront und das offene Erdgeschoss gelten bei diesem Gebäude als typisches Beispiel einer architektonisch späten Moderne. 1963 wird ihm die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin verliehen. Walter Gropius stirbt 1969 in Boston. 13 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 14 Konrad Wachsmann Ein wichtiger Partner für Walter Gropius bei der Entwicklung von Fertighaussystemen ist Konrad Wachsmann. Er wird 1901 in Frankfurt an der Oder geboren, ist Architekt und Ingenieur. Wachsmann lernt Tischler, studiert dann in Berlin und Dresden und wird Meisterschüler von Hans Poelzig, einem berühmten Architekten der sogenannten ›neuen Sachlichkeit‹. Der junge Wachsmann wird von 1926 bis 1929 Chefarchitekt und Leiter der Designabteilung bei der damals größten europäischen Holzhausfabrik Christoph&Unmack in Niesky in der Oberlausitz. Hier beginnt er schnell mit Forschungs- und Versuchsarbeiten zur Rationalisierung und Verfeinerung des Holzbaus. Er erkennt die Vorteile der Vorfertigung und wagt es, die zunehmende Industrialisierung im Werk mit dem uralten Werkstoff Holz zu kombinieren. Wachsmann hilft bei der Entwicklung etlicher Maschinen, die zur Vorbereitung der Holzkonstruktion für den Hausbau dienten. Als einer der ersten Architekten beschäftigt er sich ausgiebig mit industrieller Vorfertigung. 1927 baut er als Blockbau das so genannte ›Direktorenhaus‹ für den damaligen Unternehmensbesitzer der Christoph & Unmack AG. Dieses Gebäude ist ein repräsentatives Beispiel für den wieder beginnen- den Holzbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Aufteilung der Innenräume entspricht einem noch heute guten, ja geradezu vorbildlichen Grundriss. Ein Unikat der Holzfertigbauweise in Deutschland ist das berühmte Sommerhaus des großen Physikers Albert Einstein im brandenburgischen Caputh. Die Entstehungsgeschichte dieses Hauses ist Beleg für das quirlige Engagement der damaligen Holzhausfirmen in Deutschland: Im Jahr 1929 will die Stadt Berlin dem großen Wissenschaftler ein Haus zu dessen 50. Geburtstag schenken. Doch auch 1929 sind die Kommunen in Sachen Baulandausweisung nicht ganz so flott. Die Stadt findet trotz emsiger Bemühungen weder einen passenden Entwurf noch ein geeignetes Grundstück. Als es dann auch noch wegen der Finanzierung Streit im Stadtparlament gibt, verzichtet Einstein freiwillig auf dieses Präsent. Was die Stadt Berlin nicht schafft, organisieren Christoph & Unmack zusammen mit Konrad Wachsmann. Der junge Chefarchitekt aus Niesky macht sich auf den Weg zu ersten Gesprächen mit Albert Einstein. Wachsmann überzeugt Einstein schnell von seinen innovativen Hausbauideen. Er baut daraufhin einen Sommersitz im klassischen Holzfertigbau-Stil mit Fachwerk, Tafel- und Platten- elementen. Im Einstein-Haus in Caputh wird Geschichte geschrieben, denn hier fühlen sich zahlreiche berühmte Nobelpreisträger, Wissenschaftler und Schriftsteller sehr wohl. Einstein lädt nach Caputh u. a. Otto Hahn, Gerhart Hauptmann, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Heinrich Mann, Max Planck, Anna Seghers, Chaim Waizmann und Arnold Zweig ein. Das Einstein-Haus ist in Deutschland sicherlich Wachsmanns bekanntestes Werk in Holzbauweise. Das Gebäude wird in den 1970er-Jahren glücklicherweise mit seiner Hilfe saniert und dient heute als Tagungsgebäude der Einstein-Gesellschaft. Für Konrad Wachsmann war das Sommerhaus ein prominentes Einstiegsprojekt in seine selbstständige Architektentätigkeit. Nach einem Stipendium der Preußischen Akademie der Künste in Rom, verlässt auch er das nationalsozialistische Deutschland. In den USA beginnt direkt eine intensive Zusammenarbeit mit Walter Gropius. Zusammen entwickeln sie das ›Packaged House System‹, ein Fertighaussystem in Holzbauweise, mit dem vor allem Konrad Wachsmann international bekannt wird. Ein so konstruiertes Haus kann in weniger als neun Stunden von fünf ungelernten Arbeitern aufgestellt werden. Trotz der herausragenden Technik wirde das System vom amerikanischen Markt nicht gut angenommen. Vielleicht ist es zu »Immer dann, wenn sich die Produktionsbedingungen der Architektur verändern, verändert sich die Architektur.« 14 15 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 16 sehr seiner Zeit voraus, vielleicht sind die beiden exildeutschen Architekten den traditionsreichen US-amerikanischen Holzbaufirmen ein wenig suspekt. Das Unternehmen wird ein wirtschaftlicher Misserfolg. Wachsmann widmet sich ab 1949 nachdrücklich der universitären Forschung und Lehre, zuerst am Institute of Design in Chicago und später an der Universität Illinois. Zurück in Europa leitet er ab 1956 für einige Jahre die Architekturklasse der Salzburger Sommerakademie, wo er zahlreiche österreichische Architekten, wie etwa Gustav Peichl, Hans Hollein, Friedrich Kurrent oder Ottokar Uhl für die Idee des industriell vorgefertigten Bauens begeistern kann. Ab 1964 arbeitet Wachsmann wieder in den USA an der Universität von Los Angeles. Hier intensiviert er seine Forschungsarbeiten über große freitragende Hallen. Ein Thema, das er durch intelligente und innovative Konstruktionen und nicht über die Weiterentwicklung der bekannten Tragwerke angehen will. Wachsmanns Ziel ist stets die Übertragungsmöglichkeit seiner Erkenntnisse auf alle denkbaren Konstruktionen. Er will mit möglichst einfachen Teilen eine große Vielfalt an Konstruktionsmöglichkeiten erzielen. Die universelle Verwendbarkeit von vorgefertigten Holzbauteilen lässt ihn bis zu seinem Lebensende im Jahr 1980 nicht mehr los. Nach seinem Tode entsteht in Berlin das Konrad-Wachsmann-Archiv mit seinem beruflichen Nachlass. Konrad Wachsmann ist in seinem Geburtsort Frankfurt an der Oder begraben. Zwei Architekten – eine Wurzel Fertigbau hat viel Vergangenheit. Im alten Ägypten werden Pyramidenteile vorgefertigt und als gigantische Brocken zu den Baustellen geschleppt, in mittelalterlichen Zimmereien werden für Europas Fachwerkhäuser Balken vorgesägt und an Ort und Stelle zusammengeschraubt. Heute werden dank zweier Vordenker komplette Häuser im Werk vorgefertigt, deren Qualität nicht mehr zu überbieten ist. Den Architekten Walter Gropius und Konrad Wachsmann ist durch ihre Forschungen, Versuche und Umsetzungen zu verdanken, dass der moderne Fertigbau heute auf eine 80-jährige Geschichte zurückblicken kann. Im Jahr 1927 gelingt den beiden eine entscheidende Weichenstellung: Gropius macht in der Konstruktion über der Zeit stehende Pläne für den privaten Wohnungsbau durch Vorfertigung und Wachsmann entscheidet sich für die maschinelle Vorfertigung von Wand und Decke bei Holzhäusern. Beide gehören damit zu den innovativsten Vertretern des neuen Bauens. Ihnen sei an dieser Stelle für ihre konsequenten Forschungen und innovativen Leistungen gedankt. Auf der Vorfertigungsidee und ihrer technischen Erfindung aufbauend, wird in Deutschland seit 80 Jahren moderner Fertigbau in die Praxis umgesetzt. Seither werden dank unserer pfiffigen Fertighaushersteller die technischen Vorfertigungsmöglichkeiten natürlich immer weiter verbessert. Heute entstehen im Fertighauswerk Häuser, die in ästhetischer, qualitativer und zukunftsorientierter Hinsicht einzigartig sind. Auch heute sind die Fertighaushersteller Protagonisten im Bauen und bringen dadurch regelmäßig die ganze Branche in Bewegung. Nehmen wir nur mal die Energieeffizienz unserer Fertighäuser: Hier werden schon heute Maßstäbe gesetzt, die erst morgen oder übermorgen gesetzlicher Standard sind. Moderne Fertighäuser sind zukunftsorientiert und passen daher zu modernen Baufamilien. Wer sich heute seinen Traum vom eigenen Heim erfüllt, will langfristig die wunderbare Wirklichkeit seines modernen Fertighauses genießen. »Die Krankheit unserer heutigen Städte und Siedlungen ist das traurige Resultat unseres Versagens, menschliche Grundbedürfnisse über wirtschaftliche und industrielle Forderungen zu stellen.« Walter Gropius 16 17 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 18 Kleiner Abstecher zum Fertigkeller Wenn die Deutschen ein Haus bauen, entscheiden sich rund 70 Prozent für ein Haus mit Keller. In Süddeutschland sind es sogar noch einige mehr. Der Keller ist somit für die meisten Baufamilien ein nicht wegzudenkender Bestandteil des eigenen Neubaus. Bis zum Ende der 1960er Jahre werden Keller grundsätzlich gemauert. Auf dem Grundstück wird die Baugrube ausgeschachtet, dann die Bodenplatte aus noch flüssigem Beton auf eine schwere, wasserdichte Folie und Verschalung gegossen. Anschließend werden die Wände Stein für Stein, gern aus Kalksandstein oder Ziegel auf die Bodenplatte gemauert. Das Verfahren ist zeitaufwändig und hat bis in die heutige Zeit hinein einige Schwachstellen. Immer wieder kommt es zu Maßdifferenzen durch Baufehler und zu Feuchtigkeitsschäden. Außerdem hat der Bauherr zwei Ansprechpartner, was die Bauabwicklung nicht gerade erleichtert. Noch heute sind bei konventionell gebauten Häusern 87 Prozent aller Baumängel auf den Keller zurückzuführen. Deshalb ist es sehr gut, dass Anfang der 1970er Jahre die technischen Möglichkeiten der Vorfertigung so weit entwickelt sind, dass pfiffige Baufirmen darauf kommen, sich ernsthaft mit der Idee eines vorgefertigten Kellergeschosses zu beschäftigen. Die Pioniere des Fertigkellers entwickeln damals eine vorgefertigte KellerDreifachwand. Diese leichte Hohlwand wird auf der Baustelle fest auf die Bodenplatte montiert und erst dann mit Beton aufgefüllt. Eine Erfindung, die in Sachen Kellerbau eine Revolution ausgelöst hat. 1979 gründet sich der erste Arbeitskreis der Fertigkellerhersteller und solcher, die es werden wollen. Anfang der 1980er Jahre wurde die Abteilung ›Fertigkeller‹ in der Studiengemeinschaft für Fertigbau e.V. angeregt. Aus ihr erwächst 1987 die Gütegemeinschaft Fertigkeller e.V., die förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF) ist. Eng verzahnt mit den BDF-Fertighausherstellern werden seit nunmehr 20 Jahren Qualitätsstandards entwickelt, die eins zu eins zu den Fertighäusern passen. Individuell abgestimmt auf jedes Grundstück und auf jedes Haus kann man Fertigkeller in fast allen denkbaren Varianten bestellen. als Lager benutzt. Auch das 1970er Jahre Thema ›Partykeller‹ ist eher rückläufig. Fertigkeller sind heute die häusliche Energiezentrale, aber auch echte Lebensräume für den großen Bereich der Fitness und Wellness. Gern werden auch Einliegerwohnungen im Keller untergebracht. Der einstige Nutzkeller entwickelt sich immer mehr zum qualitativ hochwertigen Wohnkeller. Zeitersparnis, verzahnte Logistik, Termintreue, Maßgenauigkeit und Präzision sind einige der wichtigen Vorteile von Fertigkellern. Da die Entwässerung von Grundstücken heute aus ökologischen Gründen nicht mehr dem öffentlichen Kanalsystem zugeleitet werden darf, sind die Anforderungen an druckwasserdichte Fertigkeller in hohem Maße gefordert. An dieser Entwicklung sind GÜF-Mitglieder an vorderster Front erfolgreich beteiligt. Dieser Vorteil bietet den Bauherren zum einen enorme Sicherheit und zum anderen auch die Erschließung feuchter Baugrundstücke mit relativ geringem Mehraufwand. Ein Keller macht die Bausumme um rund 10 Prozent höher, liefert allerdings 35 Prozent mehr Raum. Und dieser Raum wird heute nicht mehr nur zum Abstellen oder Die Mitglieder der Gütegemeinschaft Fertigkeller e.V. führen in ihren Werken ständige Qualitätskontrollen in Form von Eigen- und Fremdüberwachungen durch. Sie halten auch freiwillige Standards zur Zufriedenheit ihrer Baufamilien ein, die längst noch keine gesetzlichen Vorschriften sind. 18 19 booklet_06 14.03.2007 15:39 Uhr Seite 20 Zeitreise Auf den folgenden Seiten erhalten Sie, bei der Frühzeit beginnend, einen Überblick über die großen Entwicklungen der Fertigbauweise und des Fertighauses. Die wichtigen Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts werden jeweils auf einzelnen Seiten präsentiert. Sie sehen die Anfänge des Gedankens der Vorfertigung, die Wurzeln des modernen Fertigbaus, erleben die Meilensteine der einzelnen Jahrzehnte und können die Entwicklungen bis in die Gegenwart verfolgen. Konzipiert wurde diese Ausstellung vom ›Bundesverband Deutscher Fertigbau‹ (BDF), dessen Vorläufer bereits 1961 gegründet wurde und bis heute die Fertighaushersteller in Deutschland unter einem großen Fertighausdach vereint. Erfreuen Sie sich an Bildern, Fotos, Illustrationen und Informationen – sie werden Ihnen die Fertighäuser unserer Mitglieder in einzigartiger Weise vorstellen. Alle Fertighäuser sind in ihrem gesellschaftlichen Kontext dargestellt, der einen Hauch des Zeitgeistes der jeweiligen Epoche widerspiegelt und bestimmt auch bei Ihnen Erinnerungen wecken wird. Wir laden nun auch Sie herzlich zu einem virtuellen Rundgang durch unsere Ausstellung ein. Viel Spaß! 20 … zur Ausstellung k k k booklet_06 14.03.2007 15:40 Uhr Seite 22 Die Geschichte des Fertighauses Frühzeit bis 1949 Frühzeit bis 1949Frühzeit Eigentlich besitzt die Schnecke das erste Fertighaus der Welt. Schon vor Jahrmillionen lebt sie auf der Erde. Sie nimmt ihr Haus einfach immer mit. Diese uralte Idee machen sich die Baumeister und Architekten von jeher zu eigen und überlegen seitdem, wie sie Häuser vorfertigen können und dorthin bringen können, wo sie aufgestellt werden sollen. Die Stabkirchen in Skandinavien werden allesamt in einer Zimmerei vorgearbeitet und dann an Ort und Stelle nur noch zusammengeschraubt. Diese bemerkenswerten Holzbauten stehen bis heute. In diesem Sinne ist auch das Ei ein tolles Fertighaus… In Amerika sind in der Zeit des ›Wilden Westens‹ nicht nur die berühmten Saloons aus Holz. Holzhäuser werden als Hotels, Privathäuser, Schulen, Sheriff-Büros und Poststationen gebaut. Als die Zeit des Goldrausches (1849) beginnt und scharenweise Einwanderer nach Nordamerika kommen, sind Holzfertighäuser fix gebaut. Die Trockenbauweise hat außerdem den Vorteil, dass man direkt nach dem Aufbau einziehen kann. Noch heute stehen diese alten Häuser in vielen Städten der USA und dienen als Kulisse für Cowboyfilme. Die Holzbauweise ist in den USA bis heute sehr beliebt. Die alten Ägypter bauen ihre Pyramiden zum Teil im Norden des Landes und schleppen die gewaltigen fertigen Steine den Nil hinunter, um sie auf der Baustelle zu montieren. Der berühmte Maler der ›Mona Lisa‹, Leonardo Da Vinci, baut 1494 die ›Casa mutabile‹. Das Haus ist vollständig vorgefertigt und wird am Ufer des Tigris’ aufgestellt. Leider existiert es heute nicht mehr. In Deutschland gibt es noch eine ganze Menge Fachwerkhäuser. Die Wände der Fachwerkhäuser haben meistens schwarze Holzrahmen, die wie einzelne Fächer aussehen. Sie sind mit Stroh und Lehm gefüllt und bilden die Wand. Diese Holzrahmen werden schon im Mittelalter in der Zimmerei zugeschnitten und teilweise verschraubt. Sie sind die Vorläufer der heutigen Fertighäuser. 22 Wenn Albert Einstein sich von seinen anstrengenden Überlegungen erholen will, zieht er sich am liebsten in sein Fertighaus auf dem Lande zurück. Der BaumeisterGustav Lilienthal ist der Bruder von Otto Lilienthal, der das Flugzeug erfindet. Beide Brüder sind immer an technischen Neuheiten interessiert. Gustav Lilienthal entwickelt die sogenannten ›Terrast Häuser‹, die vollständig vorgefertigt sind und auf ihrem Grundstück nur noch zusammengesetzt werden müssen. Der Vorteil ist ihm klar: Sie sind wetterunabhängig herstellbar Meilensteine und in drei Tagen fix und fertig aufgebaut. Da freuen sich die Bewohner, weil sie nicht lange auf ihr eigenes Haus warten müssen. Walter Gropius gründet 1919 in Weimar das BAUHAUS. Unter seiner Leitung wird die Idee des Fertighauses und der Fertigbauweise gefördert. Eine Kostensenkung beim Hausbau soll durch Massenfertigung erreicht werden. Dabei ist das Angebot nicht auf Standardhäuser festgelegt, vielmehr kann man, wie bei einem Baukasten, einen Grundtyp individuell variieren. Das Angebot soll aus einer großen Bandbreite, die vom Arbeiterhaus bis zum herrschaftlichen Familienhaus reicht, bestehen. Von Individualität über Festpreis bis hin zu architektonischer Moderne, ist die deutsche Fertigbaubranche heute auf ihre BAUHAUS-Wurzeln stolz. Architektur und Bausysteme, Tragwerke und Konstruktion, Bauverfahren und Baustoffe sind bei der Gründung des BAUHAUS’ mit den selben Attributen versehen wie sie heute im modernen Holzfertigbau verwendet werden: • Individualität trotz universeller Vorfertigung • ressourcenschonender Einsatz des Werkstoffs Holz • zeitsparende und flexible Hausmontage • reduzierte Formensprache der Architektur • innovative Bauingenieursleistungen 23 booklet_06 14.03.2007 15:40 Uhr Seite 24 Die Geschichte des Fertighauses Die 1950er Jahre Die 1950er Jahre Die ersten ehemaligen Zimmereien rüsten sich zu industriellen Fertighausherstellern um, von denen die meisten noch heute existieren. Die Fertighäuser der 1950er Jahre sind eher klein und funktional. Die Kundschaft ist an Neuem orientiert und hat bereits großes Vertrauen in die noch unbekannte Bauweise. Die Nachfrage nach Häusern in Deutschland ist groß. Das Fertighaus ist vielen Deutschen noch unbekannt. Die ersten Musterhäuser werden aufgebaut, damit sich die bauinteressierten Familien einen besseren Eindruck vom Haus und der Fertigbauweise machen können. Kein anderer Hausbauzweig hat zu dieser Zeit Musterhäuser als Beispiele, in denen sich die Baufamilien umsehen können und eine Vorstellung von ihrem eigenen Fertighaus bekommen. 24 Das ›Deutsche Wirtschaftswunder‹ fördert den Wunsch nach dem eigenen Haus. Meilensteine 1950 Beginn der deutschen Fertighausindustrie. 1951 ehemalige Zimmereien entwickeln sich zu industriellen Betrieben für Fertigbauweise. 1951 erstes Musterhaus auf Werksgelände eines bekannten Fertighausherstellers. 1952 Hauptgewinn: erste Fertighäuser werden in Lübeck verlost. 1954 der ›Isartaler Zwerg‹, eines der beliebten Fertighäuser. 1955 ein typisches Fertighaus, wie das Haus ›Saulgau‹, kostet 12.200 DM. 1956 immer mehr Menschen interessieren sich für die Fertigbauweise. 1958 der Deutsche Pavillon auf der EXPO in Brüssel wird von einem Fertighaushersteller gebaut. 1958 erster Bauboom: dank der Fertigbauweise erfüllen sich immer mehr Häuslebauer den Traum vom eigenen Heim. 25 booklet_06 14.03.2007 15:40 Uhr Seite 26 Die Geschichte des Fertighauses Die 1960er Jahre Die 1960er Jahre In Deutschland beginnt ein regelrechter Bauboom. Der wirtschaftliche Aufschwung ist so stark, dass sich sehr, sehr viele Familien den Traum vom Eigenheim verwirklichen können. Es entstehen Wohnsiedlungen rings um die Städte. Der Fertigbauboom geht so richtig los. Die Fertighaushersteller werden eine eigenständige Branche. Es gibt sie jetzt in ganz Deutschland. Schon 1961 gründen sie den Vorläufer des Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V.‹, unter dessen Dach sie sich bis heute organisieren. Durch ihre Mitgliedschaft im BDF müssen die Hersteller Qualitätsstandards einhalten und grenzen sich von den ›schwarzen Schafen‹ der Branche ab. In immer mehr Zeitungen und Zeitschriften wird von der jungen Branche berichtet. So entsteht eine gewisse Neugier am Fertigbau bei immer mehr Menschen. Allerdings hat die Branche auch mit Vorurteilen zu kämpfen und muss sich immer wieder erklären. Die großen Versandhändler in Deutschland entdecken das Fertighaus für sich. Kaufhof, Karstadt, Quelle und Neckermann nehmen Fertighäuser in ihr Programm auf. Für die Branche entsteht ein neuer, erfolgreicher Vertriebsweg. Immer mehr Menschen können so erreicht und gezielt informiert werden. Im Eigenheimzentrum von Neckermann werden alleine 1964 rund 190.000 Besucher gezählt. Otto Strebel gründet den Fachschriftenverlag, der bis heute wichtige Titel zum Thema Fertighaus und ›fertig bauen‹ herausgibt. Die Auflage der Zeitschriften geht von Jahr zu Jahr in die Höhe. Meilensteine 1961 Gründung: Bundesverband Montagebau und Fertighäuser e. V. (BMF). 1963 die Fertighausindustrie in Deutschland wird eine eigenständige Branche. 1963 Quickborn bei Hamburg: erste große Fertighaus-Ausstellung wird eröffnet. 1963 Lieblingsthema der Illustrierten: das Fertighaus, noch vor Berichten über Soraya, der damaligen Frau des Schah von Persien. 1964 erste Wanderausstellung ›Fertighäuser stellen sich vor‹. ab 1963 Fertighäuser jetzt auch bei Neckermann, Quelle, Kaufhof und Karstadt. 1963 der Fachschriftenverlag publiziert die ersten Zeitschriften für den Fertigbau. 1965 zweiter Fertigbauboom in Deutschland. 1968 Musterhausausstellungen etablieren sich in ganz Deutschland, Besucherströme reißen nicht ab. Daher eröffnet im Jahre 1963 in Quickborn bei Hamburg die erste große Fertighausausstellung auf Initiative des damaligen Chefredakteurs des Stern, Henri Nannen. Er engagiert sich persönlich und in seiner Zeitschrift sehr positiv für den Fertigbau und räumt damit einen Großteil der Vorurteile aus dem Weg. Quickborn zählt alleine bis 1965 schon 250.000 Besucher. 26 27 booklet_06 14.03.2007 15:40 Uhr Seite 28 Die Geschichte des Fertighauses Die 1970er Jahre 1970er Jahre Die 1970er Jahre werden fette Jahre für die Fertighausbranche. Das hat mehrere Gründe: • Die Fertighausbranche arbeitet immer enger mit den Bausparkassen zusammen. Dadurch wird den Baufamilien die Finanzierung ihres Traumhauses erleichtert. • Die Energiekrise (1973) bahnt sich an, und die Fertighaushersteller unterbieten bereits Anfang der 1970er Jahre den damals vorgeschriebenen k-Wert. Das heißt die Fertighäuser der 1970er Jahre sind bereits Energiesparhäuser, weil sie weniger Heizwärmeverlust (k-Wert) durch ihre technisch ausgeklügelten Holzwände haben. • Neue Fertighausausstellungen entstehen im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen in Wuppertal und im Ballungsraum Stuttgart, in Fellbach. Diese Ausstellungen zeigen Anfang der 1970er Jahre auch noch Schwimmbäder. Sie werden direkt von mehreren hunderttausend Menschen besucht. Weitere Ausstellungen entstehen in Hamburg-Buchholz, Hochdahl bei Frankfurt, Wulfen, Heppenheim, Dortmund, Mainz, etc.. 28 Meilensteine 1971 innovativ: Neckermann Trelement System Haus. Der Marktanteil am Fertighausmarkt des Anbieters Neckermann liegt bei satten 40 - 45%. Doch in Zukunft werden immer mehr Fertighäuser über die Musterhausausstellungen vertrieben. 1971 1. Europäisches Fertighaus- und Schwimmbadausstellungszentrum wird in Fellbach bei Stuttgart eröffnet. 1972 Entwicklung der Raumzellenbauweise. Neben dem Bungalow in Fertigbauweise kommen drei weitere wichtige Architekturgattungen auf den Markt: Das Fertighaus im alpenländischen Stil, das ›Landhaus‹ und das ›Fachwerkhaus 2000‹ in Fertigbauweise mit viel Glas und Holz. Alle drei Stilrichtungen sind immer wieder verbessert worden und werden bis heute gebaut. Die Häuser mit Dachgeschoss sind jedoch bald beliebter als der Bungalow. Denn Dachgeschosse kann man im Bedarfsfall gut zu weiterer Wohnfläche ausbauen. 1973 inzwischen 45 Haustypen in Fellbach. 1972 systematische Zusammenarbeit mit den Bausparkassen. 1973 Energiekrise: die Fertighaushersteller kümmern sich schon jetzt um innovative Energiespartechniken. 1974 Bungalows werden immer beliebter. 1974 bis heute im Angebot: Fertighäuser im Landhausstil. 1974 ›Schwimmbad und Fertighausausstellung‹ in Wuppertal mit 60 verschiedenen Haustypen. 1975 Holzoptik wird beliebter, da Naturbewusstsein steigt. 1976 Sonnenkollektoren werden im Fertighausbau genutzt. 1977 neue Ausstellung in Hamburg-Buchholz mit 75 Häusern. 1978 repräsentative Villen mit Schwimmbad im Garten rangieren auf der Beliebtheitsskala für Fertighäuser an erster Stelle. 1978 dritter Bauboom: rund 22.000 Fertighäuser werden in diesem Jahr in Deutschland gebaut. ›Das Eigenheim als Stadthaus‹ zeigt die neue Ausstellung in Hochdahl mit 60 Fertighäusern. e Den Baufamilien geht es nicht mehr nur um Funktionalität, sondern auch immer mehr um Schönheit in der Architektur. In den 1970er Jahren wird viel auf Prestige und eine luxuriöse Repräsentation des Eigenheims geachtet. Nach dem Motto »Wir haben’s und wir zeigen’s auch«, entstehen prächtige Fertighausvillen – gern mit Schwimmbad im Garten. ab 29 booklet_06 14.03.2007 15:41 Uhr Seite 30 Die Geschichte des Fertighauses Die 1980er Jahre Die 1980er Jahre Anfang der 1980er Jahre versucht die Branche statt des Begriffs ›Fertighaus‹ den Begriff ›Markenhaus‹ durchzusetzen. Dieser Versuch scheitert, denn der Begriff ›Fertighaus‹ ist der überwiegenden Mehrheit der Menschen für die Fertigbauweise am sympathischsten. In der Architektur der Fertighäuser wächst die Formenvielfalt immer mehr und gleichzeitig das Angebot an Hausgrößen. Das Fertighausangebot orientiert sich mehr und mehr am Publikumsgeschmack: Wintergärten und Erker werden immer beliebter. Aufgrund der stark angezogenen Grundstückspreise werden seit Mitte der 1980er Jahre immer mehr Reihenhäuser gebaut. Die Nachfrage nach dem Eigenheim bleibt hoch, doch der Geldbeutel wächst nicht mehr wie in den 1960er Jahren mit. Die Fertighausindustrie kommt diesem Bedürfnis mit guten Angeboten entgegen und entwickelt passable Reihenhäuser fürs Stadtrandgebiet. Viele Bauträgergesellschaften entstehen, die dem Wunsch nach verdichtetem Bauen durch Kooperationen besser beikommen wollen. Die Neue Heimat ist wohl eine der berühmtesten Bauträgergesellschaften, die bundesweit solche Bauvorhaben verwirklicht. Viele dieser Wohnsiedlungen werden von Fertighausherstellern bestückt. 1983 öffnet die Fertighausausstellung in Bad Vilbel bei Frankfurt und zeigt ausschließlich individuelle Villen mit Krüppelwalmdach, Erkern, Gauben, Glasanbauten, Holzfensterläden und Sprossenfenstern. Viele dieser Villen stellen vor allem Gemütlichkeit dar und setzen auf Nostalgie. Holz wird wieder sichtbarer. Eine neue Zielgruppe soll erreicht werden. Fertighaushersteller in den 1980er Jahren gehören zu den ersten Baufirmen die Energiesparmaßnahmen an ihren Häusern massiv fördern. Wohnbiologische und energiespartechnische Gründen sind der Fertighausbranche schon damals bewusst. 30 Die ›Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau‹ (QDF) wird im Mai 1989 vom BDF gegründet. In ihr sind Qualitätsmerkmale festgehalten, die sich die BDF Mitglieder erarbeiten und einhalten müssen. Der QDF Standard wird seitdem jährlich verbessert und ist daher stets auf einem innovativ technischen Niveau. Die QDF stellt bis heute eine verlässliche Qualitätsgemeinschaft dar, der Baufamilien vertrauen. Die Situation auf dem Fertighausmarkt ändert sich 1989 mit dem Fall der Mauer schlagartig. Die folgende Wiedervereinigung und Währungsunion bescheren der Fertighausbranche die größten Verkaufserfolge seit Jahren. Meilensteine ab ab 1980 verdichtetes Bauen: Vom freistehenden Haus zum Reihenhaus. 1982 erste Wärmeschutzverordnung, die die Fertighaushersteller locker einhalten. 1983 Eröffnung der großen Musterhausausstellung in Bad Vilbel, die ausschließlich Villen zeigt. 1984 Individualität in der Architektur wird immer wichtiger. 1985 steigende Grundstückspreise erhöhen die Nachfrage nach Zweifamilienhäusern und Reihenhäusern in Fertigbauweise. 1987 ein beliebter Bautrend sind nostalgische Fassaden mit Sprossenfenstern. 1988 Umbenennung des BMF in ›Bundesverband Deutscher Fertigbau e. V. (BDF)‹. 1989 Gründung der ›Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau‹. 1989 Öffnung der innerdeutschen Grenze. Satteldach abgeschlepptes Satteldach einhüftiges Dach Mansardendach Walmdach Krüppelwalmdach Pultdach Flachdach 31 booklet_06 14.03.2007 15:41 Uhr Seite 32 Die Geschichte des Fertighauses Die 1990er Jahre ahre Es gibt in den neuen Bundesländern einen enormen Nachholbedarf an Wohneigentum. Für die Fertighaushersteller entsteht hier schnell ein neuer Markt. Einer der ursprünglichen Vorteile des Fertighauses, seine schnelle Bauzeit, kommt nun den Menschen in Ostdeutschland zugute. Sie müssen nicht lange auf ihr lang ersehntes Eigenheim warten. Erste Produktionsstätten für Fertighäuser werden in den neuen Bundesländern errichtet. Ab Mitte der 1990er Jahre kooperieren Fertighaushersteller immer mehr mit Architekten und Designern. Es entstehen großartige Entwürfe, die auch eine neu wachsende Zielgruppe in Deutschland, die der designorientierten Baufamilien, ansprechen. Der Anteil am Selbstbau- oder Ausbauhaus nimmt in Deutschland zu. Fertighäuser werden aufgrund der wachsenden Nachfrage in verschiedenen Ausbaustufen angeboten. Die Baufamilien können bis heute individuell entscheiden, wie viel Geld sie durch Eigenleistung beim Bauen einsparen wollen. Die großen Musterhausausstellungen in den neuen Bundesländern werden sehr gut besucht. Sie bieten gerade den ostdeutschen Mitbürgern eine gute Übersicht in Sachen Fertighausbau, aber auch Innenausstattung. Das Niveau der Häuser in Ostdeutschland ist genauso gut, wie das der in Westdeutschland. Es werden bewusst keine unterschiedlichen Qualitäten angeboten. 32 ›Öko-Architektur‹ spielt im Fertigbau eine zunehmende Rolle. Diese Häuser haben meist Fassaden aus Holz, arbeiten viel mit Glas und Stahl. Im Inneren sind sie technisch ausgereift, mit zwei Wasserleitungssystemen oder einem Zentralstabsauger. Auf dem Dach ist die Solaranlage untergebracht, und das eingebaute Lüftungssystem optimiert das Wohnklima ohne Heizwärmeverlust. Als neues Element in der Fertighausarchitektur wird in den 1990er Jahren das Türmchen aufgenommen. Viele Hersteller bieten Türmchen für alle Sorten Häuser an. Es scheint, als ob die Idee »My home is my castle«, auch im Fertigbau ihre Anhänger findet. Meilensteine 1990 durch die Öffnung der Grenzen nach Ostdeutschland entsteht schnell ein neuer Bauboom. 1992 das so genannte ›junge Haus‹, mit einem Quadratmeterpreis unter 2.000 Mark wird immer beliebter. 1992 in den neuen Bundesländern entsteht die erste Musterhausausstellung ›Garten und Fertighausausstellung‹ in Erfurt. Weitere folgen in Leipzig und Königs-Wusterhausen. 1993 Individualität in der Fassade und beim Grundriss spielen eine immer wichtigerer Rolle. 1995 die ersten Designer und Architekten entwerfen Fertighäuser. 1995 zweite Wärmeschutzverordnung: Die BDF-Mitglieder unterschreiten den vorgeschriebenen Richtwert um 40 Prozent und bauen durchgehend Niedrigenergiehäuser. 1995 durch ›Öko-Architektur‹ entstehen Fertighäuser, die ressourcensparende Funktionen erfüllen. 1995 der Begriff des ›intelligenten Bauens‹ wird von den deutschen Fertighausherstellern geprägt. 1996 die optimal wärmegedämmten Fertighäuser bekommen die Namen ›3-Liter-Haus‹ und ›Passivhaus‹. Sie werden immer stärker nachgefragt. 1997 eine internationale Jury lobt das ›Mehrgenerationenhaus‹ als das Wunschhaus der Deutschen aus. Es wird als Fertighaus gebaut. 33 booklet_06 14.03.2007 15:42 Uhr Seite 34 Die Geschichte des Fertighauses 2000 und weiter 2000 und weiter Seit dem Ende der 1990er Jahre sind Pultdachhäuser mit einer zur Sonne zugewandten verglasten Seite der Hit. ›Pult ist Kult‹, und die meisten der deutschen Fertighaushersteller haben diese Häuser Anfang des neuen Jahrtausends im Programm. Die Sonnenenergie wird durch die verglaste Südfront genutzt, das Pultdach bietet weniger Fläche für Wärmeverluste. Außerdem ermöglicht es unter dem Dach überall eine komfortable Raumhöhe. Darüberhinaus ist das Pultdach ein schönes Designelement, das ein ›normales‹ Einfamilienhaus zu einer architektonischen Besonderheit macht. Die Vorteile liegen seit Jahrzehnten auf der Hand, und es kommen immer wieder neue dazu. Heute sind es die architektonische Vielfalt, die Auswahlmöglichkeiten der Ausbaustufen und die damit zusammenhängende Eigenleistung der Bauherren, Baudamen und Baufamilien, es sind die technischen Innovationen, und es sind vor dem Hintergrund der rasant steigenden Energiekosten die äußerst Energie sparenden Fertighäuser selbst. Meilensteine ab ab Der Marktanteil des Fertigbaus liegt im Jahr 2005 in Deutschland bei guten 14 Prozent. Damit hat er sich seit der Wiedervereinigung verdoppelt. Die deutschen Fertighaushersteller sehen ein gewaltiges Potential für ihre Bauweise in der Zukunft. 2000 Aufwertung des Werkstoffs Holz als Baumaterial, insbesondere in der Fassadengestaltung. 2001 ökologische Kriterien und niedriger Energiebedarf sind die Eintrittskarten für den Baumarkt. Die Fertigbauhersteller erkennen diesen Zugang und machen ihn für sich zum Standard. 2002 sind rund 1/3 aller gebauten Fertighäuser Ausbau und Mitbauhäuser. Sie ermöglichen auch nicht so finanzstarken Familien, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. 2003 kommen sehr reduzierte und schlichte Fertighausentwürfe auf den Markt, die in ihrer ›neuen Einfachheit‹ designorientierte Zielgruppen ansprechen. 2005 im August wird die Fertighausausstellung ›FertighausWelt‹ in Hannover eröffnet. 2006 zum ›Tag des deutschen Fertigbaus‹, der seinen fünften Geburtstag feiert, wird erstmals diese Wanderausstellung ›Die Geschichte des Fertigbaus‹ in der FertighausWelt Hannover gezeigt. Wir hoffen, unsere Reise in die Vergangenheit hat Ihnen Spaß gemacht. Die Fertighausbranche ist in den letzten 30 Jahren rasant gewachsen, und wir freuen uns schon heute auf die Innovationen, die wir Ihnen in Zukunft präsentieren werden. 34 35 booklet_06 14.03.2007 15:42 Uhr Seite 36 ALHO Systembau GmbH Fertighaus WEISS GmbH Scheuerhalden Sturzbergstr. 40-42 | 74420 Oberrot Fon (0 79 77) 97 77-0 | Fax (0 79 77) 97 77-25 www.fertighaus-weiss.de [email protected] HAAS FERTIGBAU GmbH Industriestraße 8 | 84326 Falkenberg Fon (0 87 27) 18-0 | Fax (0 87 27) 18-593 www.haas-fertigbau.de [email protected] Keitel-Haus GmbH Reubacher Straße 23 74585 Rot am See-Brettheim Fon (0 79 58) 98 05-0 | Fax (0 79 58) 98 05-25 www.keitel-haus.de | [email protected] ProHaus GmbH & Co. KG Euregio Straße 7 | 48527 Nordhorn Fon (0 59 21) 7 12 00 93 33 Fax (0 59 21) 7 12 00 93 20 www.prohaus.com | [email protected] allkauf Haus GmbH Rödelbachstr. 5 | 55469 Simmern Fon (06761) 8 53-0 www.allkauf.de | [email protected] Finger Haus GmbH Postfach 11 40 | 35055 Frankenberg Auestr. 45 | 35066 Frankenberg Fon (0 64 51) 50 40 | Fax (0 64 51) 50 41 00 www.fingerhaus.de | [email protected] Hanlo-Haus Vertriebs-GmbH / Fertigteilhausproduktionsgesellschaft mbH Friedländer Weg 5 | 17034 Neubrandenburg Fon (03 95) 4 29 26-0 | Fax (03 95) 4 29 26-24 www.hanlo.de LUX-HAUS GmbH & Co. KG R & S Haus GmbH Kutscherweg 2 | 57392 Schmallenberg Fon (0 29 72) 97 77-0 | Fax (0 29 72) 97 77-99 www.rus-haus.de | info@rus-haus .de BAU-FRITZ GmbH & Co. FINGERHUT HAUS GmbH & Co. KG Hauptstraße 46 | 57520 Neunkhausen Fon (0 26 61) 95 64-0 | Fax (0 26 61) 95 64 64 www.fingerhuthaus.de [email protected] HANSE HAUS GmbH Ludwig-Weber-Straße 18 97789 Oberleichtersbach Fon (0 97 41) 80 80 | Fax (0 97 41) 80 81 19 www.hanse-haus.de | [email protected] Meisterstück-HAUS, Otto Baukmeier Holzbau Fertigbau GmbH + Co. KG Otto-Körting-Str. 3 | 31789 Hameln Postfach 10 01 | 33 31751 Hameln Fon (0 51 51) 9 53 80 | Fax (0 51 51) 39 51 www.meisterstueck.de | [email protected] RENSCH-HAUS GmbH Alpenstr. 25 | 87746 Erkheim/Allgäu Fon (0 83 36) 900-0 | Fax (0 83 36) 900-33 www.baufritz.com | [email protected] baukunst philipphaus GmbH Wittighäuser Steige 2 | 74547 Untermünkheim Fon (07 91) 75 99-0 | (07 91) 75 99-75 [email protected] | www.baukunst.de FischerHaus GmbH & Co. KG Rathausplatz 4-6 | 92439 Bodenwöhr Fon (0 94 34) 950-0 | Fax 0 94 34 / 95 01 01 www.fischerhaus.de | [email protected] massa Haus GmbH Argenthaler Str. 7 | 55469 Simmern Fon (0 67 61) 853-0 | Fax (0 67 61) 1 21 49 www.massa-haus.de ANTON SCHMITT BIEN-ZENKER AG Gruber NaturHolzHaus GmbH Sanddickicht 12 | 93426 Roding-Altenkreith Fon (0 94 61) 40 29 0 | Fax (0 94 61) 40 29 29 www.gruber-bernried.de [email protected] Hennig Haus GmbH & Co. KG Röllbacher Straße 72 | 63920 Großheubach Fon (0 93 71) 97 42-0 | Fax (0 93 71) 97 42-29 www.hennig-holzbau.de [email protected] HuberHaus GmbH & Co. KG Glasbergweg 25 | 79822 Titisee-Neustadt Fon (0 76 51) 92 08-0 | Fax (0 76 51) 92 08-22 www.huberhaus.com [email protected] NORDHAUS SCHWABENHAUS GMBH & CO. Gebr. Brochhaus GmbH & Co. KG Broch 2 | 51515 Kürten Fon (0 22 68) 91 44-0 | Fax (0 22 68) 91 44-19 www.nordhaus de | [email protected] Industriestraße 2 | 36266 Heringen Fon (0 66 24) 930-0 | Fax (0 66 24) 930-125 www.schwabenhaus.de [email protected] Die Mitglieder Hammer 1 | 51598 Friesenhagen Fon (0 22 94) 696-425 | Fax (0 22 94) 696-429 www.alho.de | [email protected] 36 Am Distelrasen 2 36381 Schlüchtern Fon (0 66 61) 98-0 | Fax (0 66 61) 98-201 www.bien-zenker.de | [email protected] Relystr. 20 64720 Michelstadt Fon (0 60 61) 75-0 | Fax (0 66 61) 75-200 Pleinfelder Straße 64 | 91166 Georgensgmünd Fon (0 91 72) 692-0 | Fax (0 91 72) 692-103 www.luxhaus.de | [email protected] Mottener Straße 13 36148 Kalbach OT Uttrichshausen Fon (0 97 42) 91-0 | Fax (0 97 42) 91-174 www.rensch-haus.com [email protected] GmbH & Co. KG Holzbauwerk Giessener Str. 59 | 57250 Netphen-Hainchen Fon (0 27 37) 9 86 90 | Fax (0 27 37) 98 69 18 [email protected] Büdenbender Hausbau GmbH Vorm Eichhölzchen 10 | 57250 Netphen-Hainchen Fon (0 27 37) 98 54-0 | Fax (0 27 37) 98 54-36 www.buedenbender-hausbau.de info@büdenbender-hausbau.de GUSSEK-HAUS Franz Gussek GmbH & Co. Euregiostraße 7 | 48527 Nordhorn Postfach 14 20 | 48504 Nordhorn Fon (0 59 21) 17 40 | Fax (0 59 21) 17 41 04 www.gussek-haus.de | [email protected] HUF HAUS GmbH & Co. KG Mühlenweg 1 | 56244 Hartenfels Fon (0 26 26) 76 10 | Fax (0 26 26) 76 11 03 www.huf-haus.de | [email protected] OFRA Generalbau GmbH & Co. Industriestraße | 37688 Beverungen Postfach 13 55 | 37677 Beverungen Fon (0 52 73) 909-0 | Fax (0 52 73) 909-90 www.ofra.de | [email protected] SchwörerHaus KG Hans-Schwörer-Str. 8 | 72530 Hohenstein Fon (0 73 87) 16-0 | Fax (0 73 87) 16-238 www.schwoerer.de | [email protected] [email protected] DFH Haus GmbH Argenthaler Str. 7 | 55469 Simmern Fon (0 67 61) 853-0 HAACKE-HAUS Haacke & Haacke GmbH & Co. Am Ohlhorstberge 3, B 3 | 29202 Celle Fon (0 51 41) 80 51 18 | Fax (0 51 41) 80 51 69 www.haacke-haus.de | [email protected] KAMPA AG OKAL Haus GmbH Postfach 11 60 | 31013 Salzhemmendorf Fon (0 51 53) 82-0 | Fax (0 51 53) 82-280 www.okal.de | [email protected] Sonnleitner Holzbauwerke GmbH & Co. KG Afham 5 | 94496 Ortenburg Fon (0 85 42) 96 11-0 | Fax (0 85 42) 96 11-50 www.sonnleitner.de | [email protected] ExNorm NovEx Hausbau GmbH Schwabstr. 37-45 | 89555 Steinheim Fon (0 73 29) 9 51-0 | Fax (0 73 29) 951-399 www.exnorm.de | [email protected] HAACKE-HAUS Haacke & Haacke GmbH & Co. Werk Potsdam | An der B1 / Kreuzung A 10 14542 Neu Plötzin Fon (0 33 27) 48 58 68 | Fax (0 33 27) 48 58 00 Carl Platz GmbH & Co. Platzstraße 2-16 | 88348 Bad Saulgau Postfach 14 53 | 88438 Bad Saulgau Fon (0 75 81) 201-0 | Fon (0 75 81) 201-123 www.platz.de | [email protected] STREIF GmbH Josef-Streif-Straße 1 | 54595 Weinsheim Fon (0 65 51) 12-00 | Fax (0 65 51) 12-220 www.streif.de | [email protected] Uphauser Weg 78 | 32429 Minden Postfach 40 02 41 | 32400 Minden Fon (05 71) 95 57-0 | Fax (05 71) 95 57-400 www.kampa.de | [email protected] KAMPA AG Kinding Industriegelände Postfach 25 | 85125 Kinding Fon (0 84 67) 140 | Fon (0 84 67) 679 37 booklet_06 14.03.2007 15:42 Uhr Seite 38 Fertigbau Fertigbauweise Fertigerzeugnis Fertiggericht Fertignahrung Fertigessen Fertighaus Fertigholzhaus Fertigkeit Fertigkleidung Fertigmenü Fertigprodukt Fertigkleber Fertigteil Fertigung Fertigungskosten Fertigmörtel Fertigmahlzeit Fertigfutter Fertigungsmethode Fertigungsprozess Fertigware Fertigparkett Fertigsuppe Fertigungskonzept Fertigstellung Fertigungsbrigade Fertigungsstraße Fertigungstechnik Fertigungsverfahren Fertigtee Fertigbackmischung Fertigpudding Fertigsauce Fertiggetränk Fertigmosaik Fertigfliesen Fertigdünger Fertigbeton Fertigkeller Fertigfabrikat Fertigformat Fertigkeitsanforderung Fertigkeitstest Fertigpolster Fertigsäule Fertigmörtel Fertigmahlzeit Fertigfutter Fertigungsablauf Fertigungsabteilung Fertigungsanweisung Fertigungsauftrag Fertigbau Fertigbauweise Fertigerzeugnis Fertigbau Fertigbauweise Fertigerzeugnis Fertiggericht Fertignahrung Fertigessen Fertighaus Fertigholzhaus Fertigkeit Fertigkleidung Fertigmenü Fertigprodukt Fertigkleber Fertigteil Fertigung Fertigungskosten Fertigungsmethode Fertigungsprozess Fertigware Fertigparkett Fertigsuppe Fertigungskonzept Fertigstellung Fertigungsbrigade Fertigungsstraße Fertigungstechnik Fertigungsverfahren Fertigtee Fertigbackmischung Fertigpudding Fertigsauce Fertiggetränk Fertigmosaik Fertigfliesen Fertigdünger Fertigbeton Fertigkeller Fertigfabrikat Fertigformat Fertigkeitsanforderung Fertigkeitstest Fertigpolster Fertigsäule Fertigungsablauf Fertigungsabteilung Fertigungsanweisung Fertigungsauftrag Fertigbau Fer- Fertig…