5 - Kirchenwochenarbeit

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5 - Kirchenwochenarbeit
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Freundesbrief der
Ökumenischen Kirchenwochenarbeit in Deutschland
Versöhnt leben
Grenzen annehmen –
Trennung überwinden
i nhalt
„We will break dividing walls“ – so sang vor
einigen Jahren eine amerikanische christliche Band. „Wir reißen trennende Mauern nieder.“ Na gut, für meine empfindlichen ostdeutschen Ohren klingt das schon etwas vollmundig. Die Berliner Mauer stand immerhin
28 lange Jahre; in manchen Köpfen steht sie
noch heute …
Aber dieses Lied rührt mich doch an. Es
klagt Gott die Mauern, die zwischen den
Menschen stehen: zwischen Mann und Frau,
zwischen Jung und Alt, zwischen Schwarzen
und Weißen, zwischen Juden und Heiden …
Es sind keine Wände aus Stein oder Beton –
dafür aus Unverständnis, aus Vorurteilen und
Ablehnung.
Schon unsere Vorfahren im Garten Eden
zogen – bildlich gesprochen – eine Mauer
hoch. Ungeachtet der ernsten Warnung des
Schöpfers kamen Adam und Eva nicht an diesem Baum vorbei. Nur mal schnell von seinen
Früchten naschen. Sieht doch keiner. Wumm,
schon stand sie da! Zu dieser „Ur-Mauer“,
wenn man so will, sind im Lauf der Zeit viele
weitere dazugekommen. Heute scheint die
ganze Welt von einem Geflecht aus Trennwänden überzogen – zu Gott hin, um uns
herum und auch in uns selbst. Welche Abrissbirne richtet da etwas aus? Wie kann es gelingen, irgendwie Heilung zu schaffen?
Im neuen „Aufwind“ wollen wir uns an ein
paar Antworten herantasten. Menschen
geben ihre Erfahrungen und Einsichten im
Blick auf Versöhnung wieder. Dazu gibt es
neueste Nachrichten von unseren Sommerdiensten. Herzlich grüßt Euch
3 „Das kann man nicht planen“
Versöhnung praktisch – auf einer Farm in Polen
4 Das große Ja
Von Früchten, Opfern und Feiertagen
8 Mitte des Glaubens
Eine Predigt über Kolosser 1,27
10 Der Prediger ohne Stimme
Gott wird persönlich – Philipp Friedrich Hiller
14 Leuchten im Gesicht
Versöhnung in Bildern
16 Bitte einsteigen!
Eine Rundreise durch unsere Rüstzeiten und die
Kirchenwoche
20 Pinnwand
Weitere Informationen aus unserer Arbeit
22 Termine und Annoncen
Stefan Lehnert
Bautzen, September 2013
Titelfoto: „Kleine Seelenverwandte“ (riskiers | photocase.com)
Die Ökumenische Kirchenwochenarbeit ist ein überkonfessionelles Werk. Wir möchten Menschen mit der Botschaft von Jesus
Christus erreichen, Gemeinden auf der Grundlage des Wortes
Gottes dienen und Christen zu verbindlicher Nachfolge und Jüngerschaft ermutigen. Das Werk besteht aus verschiedenen Arbeitsbereichen: Gemeindedienste • Rüstzeiten für verschiedene
Altersgruppen • Jüngerschaftsschulen • Arbeit mit Kindern und
Teenagern • Begegnungsstätte „Schmiede“ • Mission-Osthilfe mit
Begegnungsstätte „Ruth“ • Medien/ „Aufwind“ • Audio- und Videodienst • Büro. Unter Ökumene verstehen wir die vom Heiligen
Geist gewirkte Einheit des Leibes Christi.
„Das kann
man nicht
planen“
Versöhnung über Ländergrenzen hinweg
kann ganz klein anfangen. Bei den Kindern.
Seit vielen Jahren unterstützen wir ein Sommercamp in Polen. Dort verbringen Kinder und
Teenager aus Russland, Weißrussland und der
Ukraine einen Teil ihrer Ferien. Unsere Annaberger Mitarbeiter Beatrix Konradi und Jens
Pöschl arbeiten dort seit vielen Jahren mit.
Meist bringen sie noch ein paar Ehrenamtliche
aus Deutschland mit. Jens beschreibt seine
Eindrücke von diesem Sommer.
J. Pöschl
Immer wenn ich nach Polen fahre, werde ich gefragt: Wie kommst du dazu, dort eine Freizeit mit
zumeist jüdischen Kindern und Jugendlichen zu
unterstützen? Das liegt an den Kontakten der Kirchenwochenarbeit zur Farm Olesin bei Warschau.
Vor allem aber liegt es an Gustaw und Maria Muszkiet, die die Farm leiten. Sie suchen mit Hingabe
Kontakte zu Gemeinden in ihren östlichen Nachbarländern. Aus diesen Kontakten heraus entstanden die Sommercamps. Gustaw und Maria laden
die Kinder aus unterschiedlichem Hintergrund
dazu ein: aus traditionell jüdischen Gemeinden,
aus jüdisch-messianischen* oder aus Kirchgemeinden, die gute Kontakte zu Juden in ihrer Umgebung haben. Diesmal kamen die Kinder aus einer
messianischen Gemeinde in Zhitomir, Ukraine.
Das Spannendste ist immer die erste Begegnung. Wir sind auf alles eingestellt und auf vieles
vorbereitet. Es gibt einen Ablaufplan mit den Zeiten für Essen, Verkündigung, Freizeit usw. Aber wer
was macht und
was wir tun sollen,
ist noch offen. In
der ersten Vorstellungsrunde werden dann die Aufgaben verteilt. Wir
vier Mitarbeiter
aus Deutschland –
Trixi, Nina, Marco
und ich – hatten
diesmal tatsächlich
„nur“ für das Rahmenprogramm zu
sorgen. Es gab Jahre, da standen wir plötzlich vor
der Aufgabe, die Verkündigung für Teenager zu
übernehmen. Das Spontane liegt mir ja sehr – das
Ganze in Englisch zu tun, ist aber noch mal etwas
anderes. Gott war immer gnädig und hat mir zur
rechten Zeit die nötigen Vokabeln in Erinnerung
gerufen …
* Juden, die an Jesus glauben
Vom ersten Tag an hatten wir ein gutes
Miteinander – das kann man nicht planen
und organisieren. Die Herzlichkeit von Menschen, die man nie zuvor gesehen hat, ist beeindruckend. Das hat mich auch ermutigt, in
den ersten Tagen die ukrainischen Mitarbeiter zu fragen, wie jeder von ihnen zu Jesus
gefunden hat. So war die gemeinsame
Gebetszeit am Abend davon geprägt, dass
jeder die Möglichkeit hatte, aus seinem
Leben zu berichten. Das war nicht nur bewegend für uns, sondern auch eine gute
Gelegenheit, sich kennenzulernen. Vor allem
war es ein Zeugnis für Gott, der auf unterschiedliche Weise an Menschen handelt.
„Ihr kommt nicht mit großen
Geschenken, sondern mit eurer Zeit und
der Hingabe zu den Kindern“
Mit den Kindern haben wir viel gebastelt.
Kinder zu sehen, die mit Wenigem glücklich
sind, ist immer wieder etwas Besonderes.
Ein Beispiel: An einem Ausflugstag in Warschau gingen wir in kleinen Gruppen durch
ein Kaufhaus. Ich war mit drei Jungs unterwegs. Einer von ihnen hatte 10 Złoty zur Verfügung – umgerechnet nicht mal 2,40 €.
Davon kaufte er für seine Mutter einen
Besen und eine Schaufel und für seine Großmutter drei Glasschüsseln. Selten habe ich
jemanden so glücklich und zufrieden gesehen. Es wäre mir ein Leichtes gewesen, diesem Jungen noch mehr Wünsche zu erfüllen. Aber kein Geld der Welt hätte ihn
glücklicher gemacht.
Das ist es auch, was uns oft die anderen
Mitarbeiter zu verstehen geben: „Ihr kommt
nicht mit großen Geschenken, sondern mit
eurer Zeit und der Hingabe zu den Kindern.“
Jeder von uns – die Kinder, ihre Begleiter
und wir – fahren beschenkt wieder nach
Hause. Wir haben Gott in dieser Zeit erlebt
und dürfen das mit in den Alltag nehmen.
Diese Erfahrung mit jüdischen Kindern zu
teilen, macht vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte dann noch einen besonderen Aspekt aus. Gottes Zusagen an sein
Volk sind nicht hinfällig; in Olesin darf ich
das ein Stück weit erleben.
•
Jens Pöschl
ist Mitarbeiter der Kirchenwochenarbeit. Er ist verheiratet mit
Silke und lebt in Crottendorf,
sie haben drei Kinder.
3
Das große Ja
Von Früchten, opFern und Feiertagen
Stefan Lehnert (Bautzen)
Meine Frau und ich sind gern miteinander verheiratet. Aber wie in den besten Familien
kommt es auch bei uns vor, dass wir uns mal
„zoffen“. Recht haben trifft auf Recht haben,
ein Wort ergibt das andere, die Luft wird dicker, die Stimmen (geringfügig) lauter. Aber
schon nach kurzer Zeit gehen uns die Argumente aus und wir merken: Genug gefochten.
Einer von uns tut den ersten Schritt und wir
vertragen uns wieder.
as geht da beim Sich-wieder-Vertragen im Einzelnen vor? Irgendwann trifft
(meistens) meine Frau im
Herzen einen Entschluss:
,Okay, es war nicht fair von ihm,
so auf meinen Gefühlen herumzutrampeln. Aber ich verzeihe
ihm.‘ Wenn sie mir das dann noch
verbal oder durch eine Geste signalisiert, dann stehe ich vor der
Wahl: Entweder schmolle ich weiter, weil es so
schön ist und ich ja sowieso Recht habe – oder
aber ich nehme das Angebot an und antworte auf
dieselbe Weise. Tue ich letzteres, dann trifft gewissermaßen Verzeihen auf Verzeihen und die Welt
ist wieder in Ordnung. Wir haben uns versöhnt.
4
Was ist eigentlich Versöhnung?
Im Sprachgebrauch meinen wir damit das Wiederherstellen von Freundschaft, von Beziehung
und Harmonie. Sie ist das Überwinden von Trennendem, im persönlichen wie auch im gesellschaftlichen Rahmen. In Ländern mit ethnischen
Konflikten versuchen Wahrheits- und Versöhnungskommissionen, Recht zu sprechen und
Rache einzudämmen. Versöhnung ist Werkzeug
zum Frieden, zu gesunden Verhältnissen unter-
einander. Letztlich ist sie Ausdruck von Wertschätzung, von Liebe: Vor dem Aussöhnen steht
ein inneres Ja – ich nehme den Anderen an, wie er
ist. Auch in seiner Andersartigkeit.
Es ist seltsam: Auch wenn Versöhnung in der
Bibel ein absolut wichtiger Gedanke ist, kommt
das Wort selbst gar nicht so oft vor. Das mag daran liegen, dass es sowohl im Alten wie im Neuen
Testament eine andere Bedeutung hat. Das alttestamentliche kippurim heißt „Verschirmungen“1.
Es meint ein Bedeckt-, ein Abgeschirmtsein vor
den Vergeltungsansprüchen, die sich zwangsläufig aus menschlicher Schuld ergeben2.
Das neutestamentliche „Versöhnen“ weist
sprachlich ebenfalls in eine etwas andere Richtung. Das altgriechische Wort katalasso bedeutet,
wörtlich übersetzt, „Ändern durch ein Herab“,
durch ein Erniedrigtwerden. Hier deutet sich
schon an, dass da jemand tief hinunter muss. Es
kostet Sühne. Das deutsche Wort „versöhnen“
geht denn auch auf „sühnen“, „versühnen“, „gut
machen“ zurück.
Heiliger Boden
Wenn es in der Bibel um Versöhnung zwischen
Gott und Mensch geht, ist der Schlüssel dazu das
stellvertretende Opfer: Nicht der Schuldiggewordene soll büßen, sondern ein anderer für ihn.
Etwa die Opfertiere im Alten Testament. Schon als
Adam und Eva sich plötzlich ihrer Nacktheit
schämten, mussten als eine Art Sühnopfer Tiere
sterben. Mit den Fellen hatten Adam und Eva
etwas, womit sie sich anziehen konnten. Danach
flogen sie zwar hochkant aus dem Garten Eden.
Aber sie blieben erst einmal am Leben.
Nach dem Hinauswurf aus Eden setzte Gott
einen Opferdienst ein. Später bekam das Volk Israel in der Thora akribische Verordnungen für die
Opfer im Tempel. Zentraler Gedanke dabei ist, dass
nicht die Priester Gott die Opfer darbrachten, sondern umgekehrt: Er gab sie ihnen (3.Mo.17,11). Die
täglichen Opfer waren das Mittel, um die Schuld
des Volkes zu überdecken. So war der Weg frei,
dass Gott weiter an seinem Volk handeln konnte.
Doch auch das perfekteste Opfer war wertlos,
wenn es nicht zu Gehorsam führte. Das macht der
Prophet Samuel deutlich: „Hat der Herr so viel Lust
an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran,
dass man der Stimme des Herrn gehorcht?“ (1.Sam.
15,22). Und ein jüdischer Schriftgelehrter bringt es
im Gespräch mit Jesus auf den Punkt: „Gott zu
lieben … ist viel mehr als alle Brandopfer und
Schlachtopfer“ (Mk.12,33).
Ein besonderes Opfer war für Jom Kippur, den
Versöhnungstag vorgesehen. Der Hohepriester betrat, in ein besonderes Gewand gekleidet, als Repräsentant seines Volkes einmal im Jahr das Allerheiligste im Tempel. Dann vollzog er die genau
vorgeschriebene stellvertretende Sühnung – für
sich selbst, für sein Volk und für das Heiligtum, die
Bundeslade. Das Reglement war absolut streng;
Gott verstand da keine Späße. Niemand außer
dem Hohenpriester durfte das Allerheiligste überhaupt betreten. Er hatte ein Seil um den Körper,
damit man ihn notfalls herausziehen konnte, falls
er dort drin tot umfiel. Das alles macht deutlich,
was für ein heiliger Boden Versöhnung ist.
Bis heute ist Jom Kippur der höchste Feiertag
des jüdischen Volkes. Da es keinen Tempel und
kein Allerheiligstes mehr gibt, begehen Juden diesen hohen Festtag mit Buße, Fasten und Beten in
den Synagogen. Besonders an diesem Tag sind sie
zur Versöhnung gerufen – als Zeichen der Versöhnung mit dem Höchsten.
Der Hebräerbrief weist darauf hin, dass die
Opfer des Alten Bundes vorläufige „Schatten“ der
Ereignisse auf Golgatha sind und dass dort am
Kreuz eine endgültige Versöhnung besiegelt
wurde. Gott hat seinem Sohn Jesus Christus alle
unsere Übertretungen zugerechnet. Wie der Hohepriester Israels zu Jom Kippur ins Allerheiligste
vor die Gegenwart Gottes trat, so trat Jesus mit
seinem Blut im himmlischen Tempel vor die Gegenwart Gottes (Heb.9,12). Er, der ewige Hohepriester, wurde selbst das Opferlamm, das stellvertretend Sühne schafft für die Sünde der Welt. Der
Apostel Johannes schreibt in einem seiner Briefe
sogar, dass Jesus gleichsam personifiziert, was er
bewirkt hat: „Er ist die Versöhnung für unsere Sünden“ (1.Joh.2,2).
Stellvertretendes Sterben widerspricht natürlich unserem Gerechtigkeitsempfinden. Was bitte
kann das arme Opfertier für unsere Neigung zum
Bösen, die uns irgendwie in den Knochen steckt?
Was kann Jesus dafür, der doch selbst ohne Sünde
war? Aber das ist Gottes Vaterherz: Er will den
Schuldigen nicht bestrafen, sondern mit ihm Frieden schließen. Damit bekommt der Gedanke des
stellvertretenden Opfers wieder eine Logik: Mit jemandem, der gerade für seine Schuld hingerichtet worden ist, kann niemand mehr ins Reine kommen. Und ist es nicht pure Barmherzigkeit, wenn
der Richter selbst aus Liebe zum Angeklagten für
Ersatz sorgt?
Natürlich sind stellvertretende Opfer niemals
ein Freibrief zum fröhlichen Weitersündigen. Der
Begnadigte ist dennoch für die Folgen seiner Sünde verantwortlich, muss sie eventuell wiedergutmachen und sich um Unterlassen bemühen.
Vor dem Aussöhnen steht ein inneres Ja – ich nehme den
Anderen an, wie er ist. Auch in seiner Andersartigkeit.
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Mit Gott versöhnt zu sein, heißt auch, versöhnt zu sein mit seinen
Ordnungen, mit seinen Zielen und mit seinen Wegen.
Golgatha ist das Schlüssel-Geschehen in der Geschichte, von dem an die Welt nicht mehr dieselbe ist. Wir können mit Gott ins Reine kommen.
Das klingt vielleicht ein bisschen harmlos, ist aber
eine ständige Herausforderung. Mit Gott versöhnt
zu sein heißt auch, versöhnt zu sein mit seinen
Ordnungen, mit seinen Zielen und mit seinen
Wegen. Man nennt das auch Heiligung, Gehorsam und Demut.
Veränderte Verhältnisse
Nehmen wir den Frieden mit Gott an, dann „befriedet“ das auch die Beziehungen untereinander.
Versöhnt sein mit Gott führt zu Versöhnlichkeit
gegenüber dem Mitmenschen. Egal, ob der so
fromm ist wie wir (oder wie wir meinen, es zu sein)
oder nicht. Schon die Thora, das jüdische Gesetz,
hat dafür den Grund gelegt: „Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen … Du sollst dich
nicht rächen und den Kindern deines Volkes nichts
nachtragen und sollst deinen Nächsten lieben wie
dich selbst …“ (3.Mo.19,17f).
Der Apostel Paulus sagt uns, wie das konkret
aussieht: „Zieht an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut,
Milde und Langmut! Ertragt einander und vergebt
euch gegenseitig“ (Kol.3,12f). Offenbar brauchen wir
wie damals die Kolosser auch solche konkreten
Handreichungen. Vielleicht fallen wir ja nicht
mehr mit Schwertern und Spießen übereinander
her, wie man das in früheren, „barbarischen“ Zeiten zu tun pflegte. Wir sind da kultivierter und besorgen das mit Worten und Gesten. Aber auch aus
diesen Schwertern sollen wir Pflugschare schmieden, damit unser Miteinander nicht zerstückelt
und zerstört wird, sondern beackert, durchlüftet
und fruchtbar. Und was das „Ertragen“ betrifft, so
weist der katholische Theologe Karl Rahner darauf
hin: „Wir dürfen nicht übersetzen ,zu ertragen‘; da
meinen wir schon, der andere sei eine Last, die er
eigentlich uns nicht zumuten dürfte; wenn wir aber
das Wort richtig übersetzen: ,Traget einander, so
wie Christus euch trägt‘, wie ein Fundament, wie
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eine liebende Mutter ihr Kind, dann merken wir, wie
Schweres von uns gefordert wird […] Man kann es
nur in Gottes Gnade; denn so selbstlos kann ein
Mensch nur sein, wenn Gott selbst sein Partner ist
und Gottes Freiheit unsere geworden ist.“ 3
Versöhnlichkeit kann ich nur leben, aber niemals einfordern. Es wird Menschen geben, die
sich gar nicht mit mir versöhnen wollen. Das muss
ich respektieren. Vielleicht brauchen sie Zeit oder
sie haben andere Gründe. Versöhnte Beziehungen sind auch kein Kuschelclub. Es kann bedeuten, dass mir jemand ein paar unangenehme
Wahrheiten über mich zumutet.
Dann gibt es auch unter uns Christen den Fall,
dass man miteinander zuweilen einfach auf keinen richtigen Nenner kommt. Wir sind eben Menschen. Vielleicht hat man einander zu sehr verletzt. Oder die „Chemie“ stimmt nicht – manchmal
ticken wir von der Mentalität her wohl zu unterschiedlich. Wenn Versöhnen so etwas wie eine
Folge beiderseitigen Vergebens ist, darf man es
doch nicht automatisch mit Vertrauen gleichsetzen. Letzteres braucht vor allem Zeit, damit es wieder wachsen kann.
Unser Schicksal lieben
Ein weites Feld zur Aussöhnung tut sich auch in
uns selbst auf – etwa mit unserer eigenen Vergangenheit. Die scheint sich manchmal zu sperren und bitter ihr Recht auf Wiedergutmachung
zu fordern. Gründe dafür gibt es sicher haufenweise. Was aber könnte wieder gut gemacht werden, was Jesus nicht gut gemacht hätte? Welchen
Frieden gibt es jenseits von dem, den er unserer
Seele geben kann?
Mit den dunklen Punkten in unserer Biographie
Frieden zu schließen, hat sicherlich damit zu tun,
dass wir uns mit Gott aussöhnen, dass er sie zugelassen hat. Fjodor Dostojewski lässt einen seiner Romanhelden sagen: „Habe dein Schicksal lieb,
denn es ist der Weg Gottes mit deiner Seele.“ 4 Für
manche Menschen ist dieser Satz eine Zumutung.
Vielleicht klingt es blasphemisch, aber kann es
sein, dass wir Gott „vergeben“ müssen, dass er
manches geschehen ließ? Natürlich wissen wir im
Kopf, dass Gott kein Versehen unterläuft. Er ist
schließlich Gott! Aber unser Herz sagt oft: „Dies
und jenes hätte einfach nicht geschehen dürfen.“
Vielleicht ist die Hürde, für unser Schicksal dankbar zu sein, zu hoch. Manchmal brauchen wir einfach Zeit, damit etwas heilen kann. Aber wir können es lernen, Gott dafür zu danken, dass er
größer ist als alle Not. Und dass er mitleidet und
uns bis hierher durchgetragen hat. Wir dürfen, ja
wir müssen wegkommen von einem rückwärts
gewandten „Was wäre wenn“ – hin zu einem „So
war es. Punkt.“ Das öffnet den Blick nach vorn.
Wir dürfen Frieden schließen mit unseren Fehlern und Begrenzungen. Gott ist imstande, all unseren Mangel auszufüllen. Mit ihm können wir
über Mauern springen, er will stark sein in unserer Schwachheit. Eine Hilfe kann hier sein, den
Psalm 139 zu beten und Gott zu danken, „dass ich
auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke …“ (V. 14).
Ich glaube, wir können auch Frieden schließen
mit der eigenen Vergänglichkeit und mit der letzten Grenze unseres irdischen Daseins. Es ist ein
Verdienst von christlicher Kultur, den Tod aus den
Randzonen des Gemeinwesens ins Blickfeld geholt zu haben. Mit dem Einzug des Christentums
wurden Friedhöfe oft mitten im Ort angelegt,
meistens um die Kirche herum. Im Angesicht der
Vergänglichkeit dürfen wir aufblicken zu Gott, der
in Ewigkeit bleibt. Jesus ist wahrhaftig auferstanden. Er hat es versprochen: Wenn wir ihm folgen,
dann werden wir auch auferstehen zum ewigen
Leben. Was für ein Horizont, der sich da öffnet!
Ich weiß von einem sehr agilen Missionar, der
mit etwa 60 Jahren eine unheilbare Krankheit
bekam. In den ersten Wochen nach der Diagnose
haderte er sehr mit Gott und seinem Schicksal.
Viele beteten um Heilung und auch er selbst
streckte sich danach aus. Nichts passierte. Doch
als er sich willentlich entschieden hatte, diese
Krankheit anzunehmen – und das war ihm bestimmt nicht leicht gefallen –, kam ein unglaublicher Frieden in sein Herz. Einige Wochen später
starb er. Aber er wusste sich bis zuletzt in Gottes
Hand geborgen.
Die Grenzen der Versöhnung
Auch wenn Jesus unser Verhältnis zu Gott sozusagen auf Normalnull zurückgesetzt hat – vor die
Zeit des Sündenfalls – so steht doch die allerletzte Versöhnung noch aus: die Wiederherstellung
des Paradieses. Der neue Himmel, die neue Erde
und Gottes sichtbare Gemeinschaft mit den Menschen. Christen glauben, dass das geschieht,
wenn Jesus Christus wiederkommt. Bis dahin
müssen wir damit leben, dass sich hier auf dieser
Welt nicht alles harmonisieren lässt. Mit vielen
Misstönen muss man einfach leben. Wir brauchen
sogar ein gesundes Maß an Konflikten und Widerständen, um dieselben zu überwinden und
daran zu reifen. Ohne Spannung gäbe es kein
Leben, kein Wachstum. Und alle Versuche, durch
künstliches Nivellieren von natürlichen Unterschieden eine vollkommene Welt zu schaffen,
werden nur neue und vielleicht noch viel größere Probleme erzeugen.
Versöhnung ist wie ein großes Ja von Gott zu
uns Menschen. Nicht zu allem, was wir so anstellen. Aber zu uns als Personen, als seine geliebten
Geschöpfe. Gelingt es uns, dieses Ja von Herzen
mit unserem Ja zu beantworten?
Gelingt es mir? Diese Punkte in meinem Text
klingen ja gut und schön. Doch wenn ich sie mir
vor Augen halte, merke ich, wie sehr ich selber auf
dem Weg bin. Vielleicht ist Versöhnung ja auch
eine dieser Lebensaufgaben. Gut zu wissen, dass
der, der das gute Werk in uns angefangen hat, es
auch vollenden wird.
•
Stefan Lehnert
ist Mitarbeiter der Kirchenwochenarbeit. Er ist verheiratet mit Beate und
lebt in Bautzen.
Anmerkungen:
(1) Das hebräische Wort kommt im Alten Testament nur in der
Mehrzahl vor.
(2) Die Kopfbedeckung der jüdischen Männer, die Kippa, ist ein
Zeichen des Versöhntseins mit Gott.
(3) aus K. Rahner, „Das große Kirchenjahr“ (Herder Ver. 1987)
(4) Raskolnikow in Dostojewskis „Schuld und Sühne“
Die Bibelzitate sind der Elberfelder Übersetzung entnommen.
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Mitte des
Glaubens
EINE PREDIGT ÜBER KOLOSSER 1,27
Was ist der Kern des Christseins?
Meistens machen wir das an
bestimmten Verhaltensweisen
fest: Ein Christ tut dies und jenes.
Aber es geht nicht um das, was
wir tun, sondern um das, was wir
sind. Der Kern liegt ja immer
innen, den sieht man von außen
nicht. Aber er ist entscheidend.
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Foto: Francesca Schellhaas | photocase.com
Das Erste, über das jeder Mensch Klarheit
braucht, ist zunächst einmal die Frage: Wer bin
ich eigentlich? Anders gefragt: Was ist meine
Bestimmung? Wenn ich mit ihr in Übereinstimmung bin und zur Mitte gefunden habe, dann
komme ich auch mit den äußeren Dingen
ganz anders zurecht.
Der Apostel Paulus sagt: Der Kern des Christseins ist ein Geheimnis. Eines, das lange verborgen war, das wir aber kennen sollten. Ein
Geheimnis, aus dem wir leben dürfen. Es ist:
„Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“
(Kol.1,27). Christus – nicht weit weg, nicht graue
Theorie, nicht ferne Vergangenheit oder Zukunft, sondern Christus – heute ganz nahe.
Da wird es praktisch. Wenn Christus in mir
ist, wird mein Ich heil und neu. Dann komme
ich in meine Bestimmung. Da habe ich keine
Minderwertigkeitskomplexe mehr, denn dann
ist in mir ein riesengroßer Schatz. Ich kann froh
„Ja“ zu mir sagen, ohne stolz zu werden und
mich über andere zu stellen. Denn der Schatz
ist Gottes Verdienst und nicht meiner.
Wenn das Innere stimmt und in der Balance
ist, dann sortiert sich auch das Äußere. Deshalb liegt so viel daran, dass der Kern da ist
und dass der nicht faul, sondern gesund ist.
Worauf es Jesus am meisten ankam, wofür er
am Ende seines Lebens u.a. gebetet hat, war:
„Vater, ich in ihnen und du in mir … damit die
Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich
in ihnen“ (Joh.17,23.26). An die Christen in Ephesus
schreibt Paulus: „dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe
eingewurzelt und gegründet seid“ (Eph.3,17). Er
selbst bekannte froh: „Ich lebe, doch nun nicht
ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal.2,20).
Wenn wir dieses Geheimnis erfassen, dann
sind wir auf den Kern des christlichen Glaubens gestoßen. Dort werden wir froh und gelöst. Dort stehen uns alle Kraftquellen offen,
wir bekommen eine große Klarheit und einen
tiefen Frieden. „Christus in euch, die Hoffnung
der Herrlichkeit“, das hat einen Anfang, wirkt
sich auf die Gegenwart aus und gibt uns Zukunft, ja Ewigkeit.
1. Der Anfang. Dazu heißt es im Johannesevangelium: „Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden“
(Joh.1,12). Manch einer von uns bekommt vom
Arzt Tabletten verschrieben. So eine Tablette
mag raffiniert zusammengesetzt und teuer
sein; ich kann sie andächtig betrachten und
voller Ehrfurcht den Beipackzettel lesen. Aber
wirksam wird die Tablette erst, wenn ich
sie schlucke. Erst wenn sie in meinen Körper hineinkommt, kann sie mir helfen.
Man kann Jesus nicht wie eine Tablette
schlucken, das ist klar. Aber genauso klar
ist: Er wird erst dann in mir wirken und
mich heil machen, wenn er in mir ist. Nicht
solange er außerhalb ist und ich ihn vielleicht nur andächtig betrachte oder von
ihm in der Bibel lese. Ich darf Jesus aufnehmen; darf ihm sagen: „Komm bitte in mein
Herz und fülle es aus. Bring alles mit, was
du mir schenken willst und wirf alles aus
meinem Leben hinaus, was dich stört! Du
sollst mein Herr und Erlöser sein. Ich bekenne dir als Schuld, was deiner Herrschaft
und deinem Willen widerspricht und
wovon du mich erlösen musst.“
Das ist ein folgenreicher Schritt und will
gut überlegt sein. Denn wenn es echt ist,
ändert sich dadurch ganz viel. Aber es ist
die wichtigste Entscheidung, die ich treffen kann. Dann nimmt Jesus in mir Wohnung. Er tut es, nach dem Gesamtzeugnis
der Bibel, durch den Heiligen Geist. Der
Heilige Geist ist Christus multipliziert für
jeden einzelnen Gläubigen. Dann lebt
etwas von Gott in mir: Ich bin sein Kind
und er ist mein Vater. Kind zu sein ist mehr
als eine freundschaftliche oder sympathische Verbundenheit. Ein Kind ist Kind, weil
der Vater es gezeugt und die Mutter es geboren hat – nicht, weil oder solange es
sich anständig benimmt. Es hat Anlagen
und Gaben der Eltern in sich und die dürfen sich in ihm entfalten. Kinder Gottes
sind wir nicht, weil wir uns in einer bestimmten Weise benehmen, sondern weil
Gott seinen Geist, weil er Jesus in uns
hineingelegt hat.
2. Die Gegenwart. Das wird ganz konkret.
Wir dürfen lernen zu leben: „Du, Christus,
bist in mir und was ich nicht kann, das
kannst du. Ich bin müde und kaputt – aber
du nicht. Du gibst dem Müden Kraft und
Stärke genug dem Unvermögenden! …
Herr Jesus, ich komme mit diesem Menschen da nicht klar. Aber du in mir nimmst
ihn an, würdest ihn vielleicht sogar umarmen und hast ein gutes Wort für ihn …
Herr, ich weiß hier keine Antwort. Aber du
bist in mir und du hast die Antwort …
Jesus, ich bin voller Hemmungen. Aber du
in mir bist frei und mutig, lebe du das jetzt
in mir … Herr, wie soll ich jemals ein liebender Mensch werden? Ich bin im Leben
so oft zurückgewiesen und verletzt worden. Aber du, Jesus, wurdest nicht nur zurückgewiesen und verletzt, du wurdest
grausam gekreuzigt und hast deine Liebe
nicht verloren. Du bringst mich in das
hinein, was Gott sich von mir gedacht hat:
dass ich ein Ausdruck seiner Liebe bin und
darin ganz zur Ruhe und zum Frieden
finde … Jesus, wie soll ich dieses Leid aushalten? Ich kann nicht mehr! Aber du hast
viel mehr als ich gelitten. Du bist mir nahe
in allen inneren oder äußeren Schmerzen.
Mit dir zusammen will ich und kann ich
diesen Weg gehen. Dein Wort sagt: Du
trugst meine Krankheit und hast meine
Schmerzen auf dich geladen, durch deine
Wunden bin ich geheilt. Du bist der Heiland in mir und machst mich ganz heil –
spätestens in der Ewigkeit“ …
Ein Kind ist
Kind, weil der
Vater es gezeugt
und die Mutter
es geboren hat –
nicht, weil oder
solange es sich
anständig
benimmt.
3. Die Zukunft. Christus in uns kann nicht
sterben, er lässt uns auch nicht im Tod hängen. Christus, der Auferstandene, hat ewiges Leben. Er wird die Ewigkeit bestimmen – alles, was dort geschieht. Wenn er
in uns ist, wird er es auch mit uns tun. Wir
dürfen in der Ewigkeit mit Christus regieren, wie es die Bibel sagt. Er bringt jetzt
schon Gottes Herrlichkeit anzahlungsweise in uns hinein und diese Anzahlung bedeutet: Das Vollständige kommt noch.
Die Mitte des Christseins ist nicht unser
Tun, sondern Gottes Tun. Es ist das, was wir
sind – weil Christus in uns ist. Wir dürfen
Menschen sein, die zu ihrer wahren Identität gefunden haben, die in ihre Bestimmung hineingekommen sind. Menschen,
die ein festes Fundament, eine erfüllte Gegenwart und eine unumstößliche und
wirkliche Zukunft, ja, die Ewigkeit haben.
Das Geheimnis: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Nicht mehr ich
lebe – Christus lebt in mir!
•
Stephan Zeibig
ist ev.-luth. Pfarrer in Lengefeld, Sachsen.
Quelle: das-verkuendigte-wort.de
Die Bibelzitate sind der Lutherbibel
entnommen.
9
Der Prediger
ohne Stimme
Versöhnt leben mit den eigenen Grenzen
Gottwirdpersönlich
Im Portrait: Menschen aus Vergangenheit
und Gegenwart, deren Leben und Persönlichkeit Gottes Wesen widerspiegeln
er Text dieses Liedes stammt von Philipp Friedrich Hiller, einem Pfarrer aus
Württemberg. Später las ich, dass er
im Alter von 52 Jahren seine Stimme
verloren hat. Ein Pfarrer ohne Stimme?
Wie kann der seinen Dienst versehen? Wie das
Wort Gottes weitergeben, predigen? Meine
Neugier war geweckt. Ich versuchte, mehr über
sein Leben herauszufinden.
10
Philipp Friedrich Hiller
(1699-1769)
von Beate Lehnert (Bautzen)
Wenn mein Mann und ich unterwegs sind, legen wir gern einen
Zwischenstopp bei alten Kirchen
ein – je älter, desto interessanter
sind sie meistens. Manchmal
gibt es dabei nicht nur etwas zu
sehen, sondern auch zu hören,
z.B. wenn der Kantor gerade den
Choral für den Sonntagsgottesdienst probt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir solch
eine Kirchenbesichtigung vor einiger Zeit an meinem Geburtstag. Als wir die Kirchentür öffneten, empfing uns Orgelklang. Es
war die Melodie des bekannten
Liedes: „Mir ist Erbarmung
widerfahren“.
Biographisches
Philipp Friedrich Hiller wurde am 06. Januar 1699
im württembergischen Mühlhausen an der Enz geboren. Er war erst zwei Jahre alt, als sein Vater, der
dort Pfarrer war, starb. Fünf Jahre später heiratete
seine Mutter erneut. Der Stiefvater war Bürgermeister in Vaihingen und förderte die Schulbildung des
Jungen. Philipp Friedrich wird als zartes und feinfühliges Kind beschrieben. Zeitig fiel seine musikalische
und dichterische Begabung auf.
In der Schulzeit erlebte er des öfteren kriegerische
Auseinandersetzungen in seiner Heimat, die nahe an
der Grenze zu Frankreich lag. Hillers Familie musste
mehrmals vor einfallenden französischen Soldaten
fliehen. Dabei wäre er einmal fast in der Enz ertrunken. Mit 14 Jahren wurde er Schüler des Theologen
Johann Albrecht Bengel. Dieser gab ihm wichtige Anstöße zum Bibelstudium. Bengel war zwar nur zwölf
Jahre älter als er, aber er wurde sein Leben lang Philipp
Friedrichs Lehrer und Seelsorger. Als Hiller 17 Jahre
alt war, studierte er zuerst in Maulbronn, dann in Tübingen Theologie. Nach dem Examen arbeitete er als
Vikar und Hauslehrer an verschiedenen Orten, u.a. in
Nürnberg. Dort entstand 1731 seine erste bedeutende Dichtung, das „Paradiesgärtlein geistreicher Gebete“ mit insgesamt mehr als 300 Liedern.
Mit 33 Jahren erhielt er seine erste Pfarrstelle in
Neckargröningen bei Ludwigsburg. Dort heiratete er
Regina Schickard, eine Pfarrerstochter. Ihre Ehe war
sehr glücklich; Hiller sagte über seine Frau: „Eine Gehilfin recht nach meinem Herzen!“ Ihr widmete er später seine bekannteste Sammlung, das „Geistliche Liederkästlein“. Sie waren 37 Jahre verheiratet und sollen
stets von einem Teller gegessen haben. Vier Jahre
waren die Eheleute in Neckargröningen.
Dort erlebten sie viel Freude, aber auch
Schweres. So musste die junge Familie
wieder vor den Franzosen fliehen. Der
gerade geborene erste Sohn erholte
sich nie ganz von den Folgen dieser
Flucht und starb mit 19 Jahren.
1736 ging die Familie wieder nach
Mühlhausen/Enz. Hiller arbeitete dort
als Pfarrer, unterrichtete seine Kinder
und entfaltete eine rege schriftstellerische Tätigkeit. Mit 49 Jahren wechselte
er noch einmal die Pfarrstelle. Die Familie zog nach Steinheim, wo sie bis zu seinem Tod lebte. Die insgesamt 20 Jahre
dort waren von viel Arbeit in Familie,
Haus und Pfarramt geprägt. Regina und
Philipp hatten elf Kinder, fünf Söhne
und sechs Töchter, von denen zwei kurz
nach der Geburt starben.
inen besonderen Eindruck als Prediger hat Hiller wohl nicht hinterlassen. Zumal er nach drei Jahren im
Steinheimer Pfarramt seine Stimme
verlor. Die Ärzte waren ratlos. Sie fanden keine Ursache und keine Medizin.
Etwa ein halbes Jahr lang war er ständig
heiser, dann konnte er nur noch leise
reden. Im kleinen Kreis wurde er gut verstanden, aber öffentlich predigen konnte er nicht mehr.
Zunächst fiel es ihm schwer, seine
Stimmlosigkeit zu akzeptieren. Gerade
in seinem Beruf als Pfarrer, wo man mit
Worten und mit der Stimme arbeiten
muss, erlebte er dieses Handicap besonders schmerzlich. Aus einem Brief an
seinen Seelsorger lässt sich erahnen,
welche Gedanken, Gefühle und auch inneren Kämpfe ihn umtrieben: „Ich bin
eine Zeit her in so schweren Anfechtungen, dass sie mir bisweilen übermenschlich zu sein scheinen. Ich bete, ich weine,
ich schütte mein Herz aus, flehe um Wiedererlangung meiner Stimme … Von den
täglich sich wiederholenden Kämpfen will
ich keine weiteren Worte machen. Aber
das kann ich nicht unterlassen, Dich herzlich zu bitten, dass auch Du den Herrn angehst und bittest, dass er, der größer ist als
mein Herz, mich seines Willens gewiss
mache, sei es durch seine Hilfe, sei es, dass
er mir aus seinem Worte Weisheit gebe
zum Dulden (Jak.1,5), sei es durch Deinen
Rat oder Deinen Trost oder Deine Belehrung.“
lle Gebete um Wiederherstellung seiner
Stimme wurden nicht erhört. Aber Hiller
wandte sich nicht von Gott ab, sondern
in ihm wuchs die Überzeugung: Gott will es so. Bengel, sein Seelsorger, tröstete ihn. Er gab ihm den Rat,
das Evangelium statt von der Kanzel herab durch Lieder zu verkündigen und seine seelsorgerliche Tätigkeit auszuweiten. Das tat der Prediger ohne Stimme
18 Jahre lang, z.B. in sonntäglichen Erbauungsstunden und mit der Herausgabe theologischer Schriften
und Liedbände. Insgesamt schrieb er 1.073 Lieder, oft
mit vielen Strophen. Er nutzte seine Zeit auch zu vertieftem Bibelstudium. Viele Gemeindeglieder schätzten ihren Pfarrer und unterstützten ihn. Für den Predigtdienst stellte er einen Vikar an, was damals nicht
unüblich war, wenn der Pfarrer nicht mehr allen seinen Pflichten nachkommen konnte. Ab 1758 übernahmen nacheinander zwei seiner Söhne, die ebenfalls Theologie studiert hatten, diese Aufgabe.
Freilich waren nicht alle Gemeindeglieder mit dieser Lösung einverstanden. Der Ruf nach einem neuen
Pfarrer wurde lauter; eine Gemeindegruppe forderte
sogar Hillers Absetzung beim zuständigen Dekan.
Auf dem Weg zu ihm flatterte ihnen auf der Straße
ein Liedblatt entgegen, dessen Text ihnen sehr gefiel.
So lautete ihr Vorschlag an den Dekan: Einen Pfarrer
wie den Dichter dieser Verse wollten sie haben! Überraschenderweise stellte sich heraus, dass dieses Lied
von ihrem Pfarrer Hiller stammte.
Wie kann
ein Pfarrer
ohne Stimme predigen
Dichtertheologe
und seinen
Philipp Friedrich Hiller wird als der größte Kirchendichter des 18. Jahrhunderts bezeichnet. Es ist die Dienst verZeit der Aufklärung, der Forschung und großer Entdeckungen in den Naturwissenschaften. Die Kirche sehen?
muss sich neu positionieren …
Hiller bringt das Lehrgedicht wieder zu Ehren. Inhalt seiner Lieder sind die Glaubenswahrheiten, die
er selbst im inneren Leben mit Christus erfahren und
wohl auch durchlitten hat. Sein Anliegen ist es, die
verinnerlichte Frömmigkeit im Leben der Einzelnen
zu veranschaulichen, sie sozusagen in Alltagsmünze
zu bringen. Großes Vorbild ist ihm darin der Pfarrer
und Liederdichter Paul Gerhardt.
Philipp Friedrich Hiller versteht seine Dichtung
auch als seelsorgerlichen Dienst an seiner Gemeinde.
Er will sie ins Lob Gottes führen und so mitgestalten.
Der Stil seiner Lieder ist einfach, evangeliumsgemäß.
Es geht ihm nicht um Gefühle und Idylle, sondern um
die Praxis der Liebe als Ausdruck des Zusammenhangs
von Frömmigkeit und Theologie. Ebenso wie Lehre,
Ermahnung, Gebet und Trost gehörte für Hiller das
Lob Gottes in den Gottesdienst. Nach seinen Worten
ist es der Grund, „warum die Geschöpfe da sind. Es ist
das selige Geschäft der Engel im Himmel und die angenehmste Pflicht der Menschen auf Erden.“
11
Hiller baute
Das „Liederkästlein“
Hiller gab 1762 den ersten Teil seiner
Sammlung „Geistliches Liederkästlein
zum Lobe Gottes aus 366 kleinen Oden,
über so viele Sprüche, Kindern Gottes
zum Dienst aufgesetzt“ – so der vollständige Titel – heraus. Wie bei den Herrnhuter Losungen wählte er für jeden Tag
einen Bibelspruch aus und gab dazu
eine kurze Erklärung. Hinzu kamen
seine Liedverse, die er aus den Bibelworten heraus entwickelte. An seiner
Art des Andachtsbuches orientierten
sich viele nachfolgende Autoren.
Der größte Teil seiner Lieder entstand
in der Zeit, in der der Pfarrer seine Stimme nicht mehr zum Predigen gebrauchen konnte. Im Vorwort zum „Liederkästlein“ schreibt er: „Mir ist es eine
Freude, an dem Wort Gottes irgend besonders zu dienen, da ich es im Öffentlichen nun nicht mehr tun kann.“ Die darin
enthaltenen Lieder sollten singbar sein.
Deshalb sind sie in Strophen unterteilt
und sind so, im Gegensatz zu früheren
Dichtungen, übersichtlicher. Die Melodien zu seinen Texten übernahm er von
früheren Kirchenliedern. Eigene Melodien hat Hiller,
der selbst Harfe spielte, nicht geschrieben.
Manchmal bauen im „Liederkästlein“ die täglichen
Bibelverse aufeinander auf. Dabei entfaltet Hiller den
Heilsplan Gottes in Christus. Das ist ihm ein wichtiges seelsorgerliches Anliegen: In seinen Liedern
geht es immer wieder um Jesus, den Retter. Er ist
ihm das Wichtigste: „Das Suchen (in der Schrift) ist gut,
und das Finden ist gewiss. Man muss aber in diesem unvergleichlichen Buch das Zeugnis von Jesus suchen,
und nicht Nebensachen. Wer Jesus nicht sucht, der
bleibt in der Finsternis, und wer ihn anderwärts als da
sucht, der findet ihn nirgends.“
ie Auslegung unterschiedlicher Bibeltexte inspirierte ihn immer wieder neu
für seine Lieder. Sein in der Bibel verwurzelter Glaube war auch die Grundlage seiner Dichtung. Das „Liederkästlein“
baute er nach den Artikeln des Glaubensbekenntnisses auf. Er beschreibt darin Gott in seiner Allmacht
und zugleich in seiner Verborgenheit und Majestät,
Jesus als den Erlöser und den Heiligen Geist als Lehrer und Übermittler der Gnade. Viele seiner Lieder
sind gesungene Gebete. Für Hiller waren Beten,
Glauben und Lobpreis Gaben des Heiligen Geistes.
Immer wieder forderte er dazu auf, Gott für alle Wohltaten zu danken.
sein „Liederkästlein“ nach
den Artikeln
des Glaubensbekenntnisses auf.
12
Glauben und Singen
Vorbild für Philipp Friedrich Hillers Lieder war die
Singbewegung des Pietismus, besonders die Traditionen von Halle/S. und Herrnhut. August Hermann
Francke hatte um 1700 in Halle das größte Schulund Sozialwerk des Pietismus gegründet: die Franckeschen Stiftungen. Das Leben in der Schule und
im dazugehörigen Waisenhaus war von Andacht,
Gebet und Gesang bestimmt. Die Praxis des Lebens
sollte sich so mit der Praxis des Glaubens verbinden.
In den Franckeschen Stiftungen lebte auch der
Theologe Karl Heinrich von Bogatzky. Dieser gab
1718 die Liedsammlung „Das güldene Schatzkästlein
der Kinder Gottes“ heraus, die gleichzeitig als Singund Andachtsbuch Verwendung fand. Sie wurde
zum Vorbild für Hillers „Liederkästlein“.
Gesang spielte im damaligen Gemeindeleben eine
zentrale Rolle. In den in Halle/S. regelmäßig stattfindenden Singstunden – mit bis zu 2.000 Besuchern –
wurden Bogatzkys Lieder eingeübt. Diese Tradition
übernahm die Brüdergemeine in Herrnhut. Ihr Gründer, Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, soll einmal
gesagt haben, er versäume lieber eine Gemeinschaftsstunde als eine Singstunde! In den Singstunden reihte man Strophen aus verschiedenen Liedern
unter einem Thema aneinander und die ganze Gemeinde sang sie in ihren jeweiligen Melodien auswendig (!). Zinzendorf sagte: „Das Gesangbuch ist eine
Art Antwort auf die Bibel … Aus der Bibel sieht man, wie
Gott mit den Menschen redet und aus dem Gesangbuch, wie die Menschen mit Gott reden.“
Zur pietistischen Frömmigkeit gehört das Streben
nach persönlicher Heiligung des Einzelnen. Dazu erfolgt die tägliche Selbstprüfung vor Gott. Die Gestaltung der Erbauungs- und Andachtsbücher mit
ihren Abschnitten für jeden Tag kam dem also sehr
entgegen. So gab es ständig wachsenden Bedarf an
solchen Büchern. Anfang des 18. Jh. erschienen mehrere Andachtsbücher: neben Bogatzkys „Schatzkästlein“ auch „Der Frommen Lotterie“ von Teerstegen
und 1731 erstmals die bis heute weltweit verbreiteten „Losungen“ von Zinzendorf.
In Württemberg entwickelte sich der Pietismus zu
einer Erweckungsbewegung, aus der heraus – wie
oft in der Kirchengeschichte – viele neue Lieder entstanden. 1732 versuchte man diese im „Tausendliederbuch“ zu bündeln. Für den praktischen Gebrauch
war dieses aber zu groß und zu unübersichtlich. So
wurde 1741 das erste württembergische Gesangbuch mit 393 Liedern herausgegeben. Seitdem erschien etwa alle 50 Jahre ein neues. Immer waren
darin Lieder von Hiller enthalten.
Heute finden wir im Evangelischen Gesangbuch
leider nur noch vier von ihm: „Jesus Christus herrscht
als König“ (123); „Wir warten dein, o Gottessohn“ (152);
„Ich glaube, dass die Heiligen im Geist“ (253) und „Mir
ist Erbarmung widerfahren“ (355).
Dass das manchmal nicht leicht ist,
wusste er aus eigener Erfahrung. Er
selbst musste nicht nur den Verlust seiner Stimme und den damit zunächst
eng begrenzten Radius seines Wirkens
verarbeiten. Auch in der Familie gab es
manche Nöte. Seine Frau war oft schwer
krank und vier seiner Kinder starben zu
seinen Lebzeiten. Trotzdem konnte er
sagen: „Gottes Lob ist süß, auch unter Tränen.“ Hillers bekanntestes Lied ist wohl
das Himmelfahrts- und Bekenntnislied
„Jesus Christus herrscht als König“. Es hat
26 Strophen.
Fünf Jahre nach dem ersten war der
zweite Teil des „Liederkästleins“ fertig gestellt. Hier geht es um die Themen Tod
und Ewigkeit. Der Dichter beschreibt
u. a. das Wartenkönnen als Folge der
wahren Bekehrung und als ein Kennzeichen derer, die Gott dienen. Auch hier
ist die Sprache einfach und trostvoll. So
sind viele seiner Lieder auch für uns
heute verständlich.
Schwaben im Kaukasus
Das „Geistliche Liederkästlein“ kam in vielen Auflagen heraus – heute in der 16. –
und findet als Trost-, Gebet- und Predigtbuch große Verbreitung weit über
Hillers Wohnort und seine Zeit hinaus.
Einige Beispiele:
illers Lieder fanden in Württemberg großen Anklang.
Besonders in den vielen Privatversammlungen sowie in Gemeinschaftskreisen sang man seine Lieder gern. Einige Mitglieder sollen sogar
die gesamte Liedsammlung auswendig
gekannt haben. In Haiterbach lehnte
Pfarrer Pregizer das offizielle „Rationalistische Gesangbuch“ ab. Statt dessen
benutzte er das „Liederkästlein“ und verkaufte es auch an die Besucher seiner
Gesprächskreise. Man erzählte sich,
wenn man einmal darin gelesen habe,
könne man nicht mehr davon lassen.
Anfang des 19. Jahrhunderts war das
Leben in Württemberg durch schlechte
Ernten und eine darauf folgende Hungersnot sowie durch hohe Steuern sehr
schwer. Hinzu kam, dass viele Christen
unzufrieden mit der zeitgenössischen
„verkopften“ Theologie waren. Alexander Tomasow, der Gouverneur von
Georgien, lockte damals Neueinwanderer in sein
Land. Er versprach ihnen, dass sie zehn Jahre lang
keine Abgaben zahlen müssten. Viele machten sich
auf den Weg dorthin. Hillers „Liederkästlein“ war
ihnen so wichtig geworden, dass es oft neben der
Bibel und den nötigsten Alltagsdingen im Reisegepäck war. Es erwies sich als Tröster in ihrer neuen Heimat. Die in Georgien gegründeten deutschen Kolonien und Dörfer wurden wiederholt u.a. von Tataren
überfallen und geplündert, die Bewohner gefangen
genommen und weggeführt. Ein in der Gefangenschaft auftauchender „Hiller“ war ein kostbarer
Schatz. Oft zerteilte man das Buch mehrmals, so dass
dann Teile oder auch einzelne Blätter weitergegeben
wurden. Manchmal schrieb man diese per Hand ab
und gab sie wiederum weiter. Hillers Lieder wurden
so zum Trost und zur Überlebenshilfe für die Gefangenen.
Ähnliche Berichte gibt es auch von anderen schwäbischen Auswanderern, z. B. in Bessarabien oder Ungarn. Aber auch nach Südamerika, Australien und in
andere Länder der Welt hatten Auswanderer HillerLieder im Gepäck. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten viele Nachkommen der schwäbischen Auswanderer aus Osteuropa nach Deutschland zurück. Nicht
wenige von ihnen brachten auch ihren „Hiller“ wieder mit.
Der
Prediger
ohne Stimme predigt
bis heute –
mit unseren
Stimmen.
Predigt in Versen
Das überraschende Geburtstagsständchen auf der
Orgel in der alten Kirche hat mich auf eine interessante Spur gebracht. Im Leben Philipp Friedrich Hillers wird für mich einmal mehr deutlich, dass Gott
jedes seiner Kinder auf ganz spezielle Art führt und
begleitet, auch durch Zumutungen hindurch. Und
dass manchmal gerade da, wo wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind, Gott einen Weg für uns öffnen kann. Hiller, der Prediger ohne Stimme, predigt
bis heute – vielleicht sogar lauter, auf jeden Fall aber
länger, als er es mit intakter Stimme gekonnt hätte –
durch seine Lieder und mit unseren Stimmen.
•
Beate Lehnert
ist Mitarbeiterin der Kirchenwochenarbeit.
Sie ist verheiratet mit Stefan und lebt
in Bautzen.
Quellen:
• Martin Brecht (Hrsg.) „Gott ist mein Lobgesang“, (E. Franz Ver. 1999)
• Beate und Winrich Scheffbuch „Den Kummer sich vom Herzen singen“, Hänssler-Verlag 1999
• www. muehlhausen-enz.de-philipp-friedrich-hiller
• www.pfarrerverband.de
Zeichnung S. 10: Stefan Lehnert (nach einem alten Gemälde)
13
Leuchten
im Gesicht
VERSÖHnUnG In BILDERn
Als Jakob sich
mit Esau versöhnte,
sah er dessen Gesicht,
als wäre es Gottes
Angesicht (1.Mo.33,10).
Wenn wir Versöhnung
leben, dann kommt
ein Leuchten auf das
Gesicht des Anderen.
Und auf unseres.
14
Fotos (im Uhrzeigersinn von li. o. n. r. u.):
Christian Haeringer | photocase.com
markcarper | photocase.com
John Dow | photocase.com
pamone | photocase.com
Sanjarok | photocase.com
Bernd Drescher (dergestalter | photocase.com)
real-enrico | photocase.com
Robert Michalk (Robbiy | photocase.com)
Großes Foto: riskiers | photocase.com
BITTE EInSTEIGEn!
… zu einer Rundreise durch unsere Rüstzeiten und die
Heiß war er, der Sommer,
1. Station: HOHEnFICHTE
„Ein Kind ist ein Buch, aus dem wir
und sonnig. Und angefüllt
lesen und in das wir schreiben sollmit vielen wunderbaren Erleb- ten“ (Peter Rosegger).
Dieser Spruch, der mit einem
nissen. Etwa, wenn die Kinder schönen Bild untermalt neben
meiner Zimmertür hing, fiel mir
bei ihrer Rüstzeit im erzgebir- sofort ins Auge, als ich zur Kinderrüstzeit in Hohenfichte
gischen Hohenfichte die Ruankam. Ich war sehr gespannt
derboote charterten und geauf die Woche. Aber es stellten
sich mir auch einige Fragen,
ruhsam über den kleinen
etwa: „Bin ich nach acht Jahren
Ausland
noch fähig, bei einer
Waldsee glitten. Wir nehmen
Rüstzeit in meiner alten Heimat
Sie mit auf eine kleine Reise
quer durch die Stationen
unseres Sommers.
16
mitzuarbeiten? Oder habe ich
mich zu sehr verändert? Kann
ich überhaupt noch entsprechend mit Kindern umgehen,
ihnen etwas mitgeben?“
Diese und andere Befürchtungen waren bald wie weggewischt, als ich das Mitarbeiterteam kennenlernte und die
ersten Kinder eintrafen. Ein ganzer Haufen von „Büchern“, durch
die ich wieder ganz neu erfahren
habe, was es bedeutet Kind zu
sein, im Allgemeinen, aber auch
zu Gott hin. Die Vertrautheit, die
Begeisterung, die Ehrlichkeit, der
Ideenreichtum,
Sieben
auf einem
Bild – die
anderen
waren
noch
draußen
am See
Kirchenwoche
die strahlenden Augen, der kindliche Glaube, der ohne „Wenn
und Aber“ einfach vertraut, dass
der Vater im Himmel alles tun
kann und nur das Beste will. Ich
konnte viel „lesen“ und lernen …
Aber auch das „Schreiben“ ist
sehr wichtig, da es doch ein Kind
ein Stück weit für das weitere
Leben prägt. Und wie wertvoll
ist es, wenn ein Mensch bereits
in jungen Jahren von Jesus Christus hört und ihn kennen lernen
darf. Noch immer sehe ich eins
der Mädchen vor mir, das sich
kurz vor dem Schlafengehen
seine Kinderbibel schnappte
und mit strahlenden Augen verkündete: „Das ist mein Lieblingsbuch!“ Kann auch ich das von
ganzem Herzen sagen?
Die Woche stand unter dem
Thema „Jo, wir schaffen das“. So
ähnlich hatte Nehemia immer
wieder seine Leute ermutigt, die
Stadtmauer von Jerusalem aufzubauen – trotz
aller Schwierigkeiten und nicht
allein, sondern mit Gottes Hilfe.
Dies zog sich wie ein roter
Faden durch die Verkündigungen, die Stille Zeit, die herrlich
kreativen Anspiele und Puppenspiele. Bei unterschiedlichen
Workshops konnte jeder sich
austoben, kreativ sein. Oder einfach das wunderschöne Gelände des Waldparks mit Boot- und
Seilbahnfahren nutzen oder
sich im Dammbauen üben.
Durch die Geländespiele lernten die Kinder, als Team zusammenzuarbeiten, so ganz nach
dem Motto Nehemias.
Ich bin immer wieder begeistert, wie Gott Leute zusammenstellt, die sich nicht kennen, wo
jeder seinen Platz findet, mit
seinen Gaben und seiner Persönlichkeit dient. Fazit: Wer „Bücher“ liebt und etwas Spannendes „lesen“ möchte oder gern
„schreibt“ – egal, ob eine Zeile,
einen Abschnitt oder ein ganzes Kapitel – der melde sich zur
nächsten Kinderrüstzeit an!
Kristin Haney, Gentilly (F)
2. Station: HAnSTORF
Wie letztes Jahr waren wir wieder im Hinterland der Ostseeküste in dem rustikalen Evangelischen Freizeitheim in Hanstorf.
Für junge Erwachsene von 18
bis 35 Jahren gestalteten wir
eine Mischung aus Freizeit, gemeinsamen Aktionen und geistlichen Impulsen. Bei den maritimen Themen ging es z. B.
darum „Was bin ich?“ – Fühle ich
mich wie ein Ruderboot, bei
dem viel Krafteinsatz nötig ist?
Wie ein Schlachtschiff, das in
den Kampf fährt? Wie ein Segelboot, bei dem man mit vollem
Körpereinsatz mal die Segel ausrichten muss und mal auf dem
Sonnendeck faulenzen kann? –
Auch „Ladung löschen“, „Im
Dock“, „Neuer Kurs“, „Seeklar wieder auslaufen“ waren Themen,
die von den Mitarbeitern sehr
anschaulich auf unser Leben
übertragen wurden.
Bei überwiegend sonnigwarmem Wetter ging es natürlich so oft wie möglich an die
Ostsee zum Baden, zu Strandspaziergängen und zum Entspannen. Auch Cafés und Stände mit Eis oder Fischbrötchen
fanden bei Stadtbummeln großen Anklang. „Zu Hause“ spiel-
Hanstorfer Wassermusik –
für Stimmen, Gitarre und Kistentrommel
17
Eine Mischung aus
und geistlichen
dernd. Und fruchtbringend.
Wenn es stimmt, dass eine Predigt nur etwas taugt, wenn sich
jemand beschwert oder
bekehrt hat (T. Lehmann), dann
3. Station: SOHLAnD, Spree
waren die Predigten mehr als
Keiner kann behaupten, dass es
tauglich. Beschwert hat sich,
oberflächlich zuging: Sieben Re- soweit wir wissen, keiner. Dafür
ferenten durchpflügten an vierwurden die Seelsorge- und Segzehn Vor- und Nachmittagen
nungsangebote während der
den Hebräerbrief. Das alles in
Woche überdurchschnittlich
einer Kirche voll von ca. 300 fröh- stark in Anspruch genommen.
ten wir viel zusammen, sangen,
lichen Dauer- und Tagesgästen
Was die Kirchenwoche Sohlasen, plauderten oder machten aller Altersgruppen. Dazu Musik land in diesem wie im letzten
Spaziergänge.
von den Herzen, Stimmen und
Jahr besonders machte: Sie
Ein Zeugnisabend entwickelte Instrumenten dreier Lobpreiswurde getragen von zwei Gesich überraschenderweise sehr
bands – das in etwa ist die Mixmeinden – der ev.-luth. Kirchstark in Richtung Partnerschafts- tur, die eine Kirchenwoche ausgemeinde sowie der Jesus Gefragen. Die Gespräche nahmen
macht. Meine Frau und ich
meinde, einer ev. Freikirche.
workshop-ähnlichen Charakter
waren zwar nur an zwei VormitWer auf der Erde solche Versöhan. Immer noch ledig – also ab
tagen in Sohland besuchsweise
nung leben kann, der muss für
ins Kloster? Oder kommt der/die dabei. Aber wir spürten es sofort, den Himmel nicht mehr üben.
Richtige noch? Oder ist es auch
dieses gewisse erwartungsfrohe
Stefan Lehnert,
okay, ledig zu sein?
Knistern in der Luft.
Bautzen
Ernsthafte Themen wechselDie Liste der Referenten las
ten mit Ferienfeeling. Bei den Es- sich wie das Gästeregister eines
4. Station: TAUSCHA
sensvorbereitungen musste
Ökumene-Treffens: u. a. waren
„Es war zu kurz“ – so lautete die
jeder mal mit anpacken, was
ein evangelischer Mönch, ein
sehr gut funktionierte. Herzlikatholischer Pater, ein freikirchli- einzige Kritik der Teilnehmer
chen Dank an alle, die zum
cher Pastor und zwei Pfarrer der unserer Sommerrüstzeit. Wir erguten Gelingen dieser Rüstzeit
lutherischen Landeskirche dabei. lebten eine starke Zeit mit viel
beigetragen haben!
Ihre Bibelarbeiten waren persön- Gemeinschaft, Gottes Wort,
verschiedenen Workshops und
Karin Schwab, Bautzen lich, tiefschürfend, herausfor-
18
Kinderlieder, Kartentricks, Kaffeekochen – für alle Geschmäcker war
etwas dabei. Für die praktisch Veranlagten sogar ein handfester
Arbeitseinsatz, wie bei der Kirchenwoche Sohland
Freizeit, gemeinsamen Aktionen
Impulsen
einem genialen Geländespiel.
Besonders intensiv dachten
wir über das Thema Vergebung
nach. Wir freuen uns über Gottes
Vergebung unserer Schuld, aber
wir wollen auch der Aufforderung nachkommen anderen zu
vergeben – und das fordert uns
ganz schön heraus.
Sehr dankbar sind wir für
unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter und ihren Einsatz –
Gott vergelte euch alles!
Matthias Mühlbauer,
Tauscha
5. Station: MECKLEnBURGER SEEnPLATTE
Sechzehn Wagemutige machten sich Mitte August zur ersten Kanu-Rüstzeit innerhalb
der Kirchenwochenarbeit auf.
Acht Tage lang durften wir uns
als Zweierteams in den Kanus
verausgaben und die Welt
vom Wasser aus entdecken.
Das gemeinsame Leben und
Arbeiten auf ein Ziel hin – der
nächste Zeltplatz – und die
Erlebnisse schweißten uns zusammen. Jeder packte mit an
und brachte sich ein. Gegenseitig unterstützten
wir uns, wenn schwierige
Situationen zu meistern
waren.
Während der Zeit wollten wir Jesus anhand seiner „Ich-bin“-Worte besser kennenlernen und
die Beziehung zu ihm intensivieren. Gemeinsame
Sitzende Tätigkeit – im Kanu quer durch die LandAndachten und Stille Zeischaft ziehen. Und morgen gibt’s Muskelkater
ten luden ein, während
der langen Touren darüber nachzudenken oder sich mit An einer ganz vielfältigen Natur
seinem Kanu-Partner auszutaudurften wir teilhaben: von engen,
schen. Die wunderschöne
überwucherten Kanälen mit SeeSchöpfung, die wir entdecken
und Teichrosen und jeder Menge
und genießen konnten, ließ uns Wasservögeln und Fischen
Gottes überfließenden Segen
sowie leckeren Beeren. Bis hin zu
spüren. Wir waren mit herrliweiten Seen mit den Wellen der
chem Sommerwetter beschenkt. Motorboote, neben denen wir
uns ziemlich klein
fühlten.
Wir hatten eine
überreich gesegnete Zeit und
konnten durch
diese Erlebnisse
und die starke Gemeinschaft auch
für den Alltag auftanken.
Marianne Kühnert,
Regensburg
Zielvorgabe –
In Hohenfichte
wurde scharf
geschossen.
Und getroffen
Fotos S. 16 bis 19: Kristin Haney,
Rebekka Reichenbach, Anja Tröger,
Karin Schwab, Matthias Mühlbauer,
Jürgen Werth
19
pinn
I n F O R M A T I O n E n
und Seelsorgegespräche an.
Wer diese in Anspruch nehmen
möchte, kann Doreen über
0 35 91-48 93 30 bzw. doreen@
kiwoarbeit.de kontaktieren.
Wir wünschen Dir viel Freude
und Gottes Segen für Deinen
Neustart in Bautzen!
Am 22. Juni 2013 war in unserem Stadtviertel ein Straßenfest
angesagt. Einige Händler hatten sich zusammengeschlossen; auch wir beteiligten uns
daran und hatten uns ein paar
Überraschungen ausgedacht.
Es war ein wunderbarer Tag.
Bei strahlender Sonne verwandelte sich die Goschwitzstraße in
eine mediterrane Flaniermeile.
Viele Familien, die übers heiße
Bautzener Pflaster bummelten,
blieben auch bei uns hängen.
Etwa bei der Kinder-Reitstation
von Carolin & Claudia, die sich
von einem Reiterhof zwei Ponys
geborgt hatten. Oder bei Marcel
und Pierre mit ihrer BonbonKnallmaschine und dem Tisch-
neue Mitarbeiterin
Seit 15. August 2013 gibt es in
Tauscha eine neue Mitarbeiterin:
Margit Rheingans. Sie stammt
aus dem Hunsrück und ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin.
Wir kennen sie viele Jahre als ehrenamtliche Mitarbeiterin der
Kirchenwoche in See, später
dann als Wirtschaftsleiterin beim
Aufbau und Betrieb des LukasSpitals in Laslea/Siebenbürgen.
In den letzten Jahren war sie in
einem gemeinnützigen Verein
im Osterzgebirge tätig.
Mit ihrer Tochter Christiane ist
Margit in die Nähe von Tauscha
gezogen und wird in der Begegnungsstätte „Ruth“ sowie im Bereich Osthilfe tätig sein. Herzlich
willkommen, wir freuen uns auf
die Zusammenarbeit mit Dir!
Doreen Mihan ist wieder Teil der Schmiede.
Seit Ende August arbeitet sie nach ihrem
Umzug in die Nähe
von Bautzen wieder in
unserer dortigen Begegnungsstätte mit.
Darüber hinaus bietet
sie innerhalb der Seelsorgegruppe in unserem Haus Beratungs-
20
S. Lehnert
J. Mühlbauer
Margit und Christiane
Rheingans
A U S
tennisball-mittels-Wasserpistole-von-einer-Flasche-herunterschieß-Spiel. Oder beim Kindermusical „Die Ölprinzen“, das die
freikirchliche Josua-Gemeinde
vor der Schmiede aufführte.
Oder bei Connys Basteltisch
oder beim abendlichen Konzert
der Schmiede-Jazzband „Slow
Finger“ … Insgesamt war es ein
rundum gelungener Tag und wir
hoffen, dass er irgendwann wiederholt wird. SL
Am ersten Juli-Wochenende
stellten sich die Schüler der
Tauschaer Jüngerschaftsschule
(JÜS) der Abschlussprüfung.
Quer durch die Themen des
Schulungsjahres mussten sie Fragen beantworten. Manche der
Prüflinge entpuppten sich dabei
als rhetorisch versierte Redner;
andere brauchten etwas Unterstützung, um ihre Scheu zu verlieren. Doch alle bestanden die
Theorieprüfung.
Als praktische Prüfung gestalteten die Schüler einen unserer
Lobpreisabende in der Begegnungsstätte „Ruth“ in Tauscha
komplett selber aus. Als Thema
hatten sie „Lobe den Herrn, meine
Seele“ gewählt. Jeder brachte
sich ein: mit einer WillkommensBastelei, einem kreativen Anspiel,
einem biblischen Input, klassischer Musik für Flöten, in der Musikgruppe, den Segnungsteams
sowie an der Technik. Wir hörten
einen Reisebericht mit Fotos von
einem Arbeitseinsatz in Vlăhiţa,
„Jakkolo-Turnir“ beim Straßenfest
vor der Schmiede in der
Goschwitzstraße
wand
U n S E R E R
A R B E I T
Audio-Mitschnitte
von der Kirchenwoche Sohland/Spree 2013
K. Schwab
Thema: „Der Hebräerbrief“
Samuel Bittrich, Matthias Mühlbauer und Christina
Lang – die gestrenge JÜS-Prüfungskommission
Rumänien (siehe Aufwind 2/13) und
von einem Schulprojekt in Kenia. Es
war ein sehr vielfältiger und guter
Abend.
Wir sind dankbar für unsere JÜSAbsolventen und beten, dass sich
ihre Beziehung zu Jesus vertieft hat.
Und dass sie das Gehörte, Gelernte
und Erlebte im Alltag gut anwenden können. KS
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Eröffnungsgottesdienst (Pfr. Johannes Friese, Sohland)
Geistliches Wachstum (Jürgen Werth, Bautzen)
Dienen, Teil 1 (Martin Franke, Frankfurt a. M.)
Glauben (Martin Franke)
Auf Gott hören, Teil 1 (Pater Lothar Herter, Vallendar)
Auf Gott hören, Teil 2 (Pater Lothar Herter)
Priesterschaft (Günther Rattey, Ottmaring)
Es ist noch eine Ruhe vorhanden (Karsten Fischer, BZ)
Dienen, Teil 2 (Martin Franke)
Die Wolke der Zeugen (Günther Rattey, Ottmaring)
Dienen, Teil 3 (Martin Franke)
Draußen vor dem Tor der Stadt (Pastor Udo Knöfel,
Neusalza-Spremberg)
• Kindschaft (Jürgen Böhme, Sohland)
• Fest zur Ehre Gottes – Persönliche Zeugnisse
• Predigt beim Abschlußgottesdienst (Pfr. Toralf Walz,
Wehrsdorf)
Bestelladresse: Albert Leubner • KiWo-AV-Dienst
OT Reichenhain • Dorfstr. 12 • 04932 Röderland
Tel./Fax: 035341-12825 • Mail: [email protected]
Anliegen zur
Fürbitte
• Im September startet in
Tauscha eine neue Jüngerschaftsschule. Wir beten, dass
auch dieser Kurs die Teilnehmer
in ihrer Beziehung zu Jesus
stärkt, dass sie ihre Gaben
entdecken und ihren Charakter
schulen sowie das Gehörte in
ihren Gemeinden anwenden
können.
• Im Oktober und November
fährt unser Mitarbeiter Matthias
Mühlbauer wieder mit jungen
• nach der Sommerpause
hat unsere Begegnungsstätte
„Schmiede“ in Bautzen wieder
ihre Pforten geöffnet. Wir hoffen, dass viele Gäste kommen –
sowohl im Tagesbetrieb als
auch bei unseren „Tee & Thema“bzw. Lobpreisabenden. Wir
• Aller Wahrscheinlichkeit
nach wird es 2014 in Sohland
hoffen, dass Jung und Alt sich
keine Kirchenwoche geben.
bei uns wohlfühlen und freuen
Wir beten darum, dass die KiWo- uns auf ein gutes Miteinander
Gäste, die nicht in See dabei sein und tiefe Gespräche. Bitte betet
können (begrenzte Teilnehmer- mit uns dafür, dass die Schmiezahl bzw. Altersgrenze), anders- de ein Ort der Begegnung mit
wo entsprechenden Ersatz findem lebendigen Gott ist.
den.
Leuten in die Gedenkstätte
Auschwitz. Wir beten darum,
dass Gott während der Besuchsfahrt zu den Herzen spricht und
dass in jedem der Mitfahrer die
Liebe zum Volk Israel wächst.
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IMPRESSUM
Redaktion: Beate & Stefan Lehnert, Karin
Schwab, Maria Hommel, Jürgen Werth
Postvertriebsstück F 2777
Entgelt bezahlt / DP AG
Druck: Gustav Winter GmbH, Herrnhut
Offenes sozial-christliches Hilfswerk e.V.
Ökumenische Kirchenwochenarbeit
Goschwitzstraße 15 • 02625 Bautzen
Tel. 03591 / 4893-0 • Fax / 4893-28
Mail: [email protected]
www.kiwoarbeit.de
Bankverbindung: KD-Bank
BLZ: 350 601 90 • Konto-Nr. 16 12370 016
bzw. IBAN: DE31 3506 0190 1612 3700 16
BIC: GENO DE D1 DKD
Bitte Verwendungszweck angeben!
„Aufwind“ erscheint vierteljährlich und
kann kostenlos bezogen werden (auch als
PDF-Datei). Spendern und Freunden der
Kirchenwochenarbeit wird er obligatorisch
zugeschickt. Beigelegt ist ein Zahlschein
für Spenden.
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„Die Versöhnung
macht etwas Geschehenes
nicht ungeschehen, sondern
sie befreit uns von dessen
Auswirkungen.“
Hans-Joachim Heil

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