de 7/2005 1. April-Heft

Transcrição

de 7/2005 1. April-Heft
www.de-online.info
Der Elektro- und Gebäudetechniker
7/2005
GEBÄUDETECHNIK
Gebäudeautomation
mit Windows statt
mit EIB & Co.?
ELEKTROINSTALLATION
Missbrauch von CE-,
VDE- und GSKennzeichen
INFORMATIONSTECHNIK
Überspannungsschutz für Cat.6Netzwerke
D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt · Postfach 10 28 69 · 69018 Heidelberg
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Neue Norm für
NiederspannungsSchaltgerätekombinationen
BETRIEBSFÜHRUNG
Fahrzeuge für Beruf
und privat
ORGAN DES
ZVEH
Editorial
Nörgler, die Plagegeister unserer Zeit
K
ennen Sie auch welche, die an allem etwas rumzunörgeln haben,
denen nichts und niemand passt
und die durch ihre permanent negative
Einstellung tagtäglich nerven? »Das ist
die übelste Gattung«, sagt Stefan Czypionka, der Seminare zum Thema »Der
Umgang mit schwierigen Zeitgenossen«
hält.
Ein einzelner Nörgler lässt sich ja
noch verkraften. Bedenklich stimmt nur,
dass es immer mehr werden. In manchen
Betrieben gibt es – wie Untersuchungen
zeigen – nur 17 % dieser Spezies, andere
müssen sich mit einer Quote von sage
und schreibe 70 % herumplagen. Das
Fatale daran: Gute Stimmung steckt an,
schlechte aber auch.
Warum sind diese Kameraden so, wie
sie sind? Eigentlich schreien die Nörgler
nach Aufmerksamkeit und Zuwendung,
wollen im Mittelpunkt stehen. Weil sie
das nicht klar artikulieren können, spielen sie ein Spiel mit uns – freilich ein
falsches. Sie quatschen einem den Kopf
voll mit Dingen, die sich meist nicht ändern lassen. Politik wäre solch ein Thema, nötigenfalls auch das Wetter. Ihr
Klagen ist nicht punktgenau und aktuell
(sonst wäre es Kritik), sondern allgemeiner Natur. Und sie holen extrem weit
aus, beginnen manchmal in der Kindheit.
Charakteristisch ist, dass immer und
ausschließlich die anderen Schuld an ihrer vermeintlich misslichen Lage sind.
Sie stehlen einem mit dieser Jammerei
die Zeit, häufig die wertvolle Arbeitszeit.
Ja, wir helfen gern und wir wurden dazu
erzogen, uns die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen anzuhören – nötigenfalls auch täglich. Und wer sehr hilfsbereit ist, zermartert sich das Hirn, wie er
diesen armen Tropf nun unterstützen
de 7/2005
kann. Doch was dabei herauskommt, ist
nicht von Dauer. Des Nörglers Beschwerdenliste scheint endlos. Er sucht
ja keine Lösungen, sondern Aufmerksamkeit. Und so steht er am nächsten
Morgen wieder auf der Matte.
Wer nicht gewappnet ist und sich auf
dieses Spiel einlässt, hat schon verloren.
Er investiert Unmengen an Kraft und
Zeit, um diesen einen Kollegen zu unterstützen. Und vergisst dabei unter Umständen sich, die anderen und die Arbeit.
Wie geht man aber nun mit diesem
Kandidaten um? »Lassen Sie ihn seine
innerbetrieblichen Probleme aufschreiben«, sagt S. Czypionka und prophezeit,
dass er das nicht tun wird. Der Nörgler
will ja Aufmerksamkeit, keine Problemlösung. »Unterbrechen Sie ihn. Stellen
Sie Ihre Ohren auf Durchzug. Rücken
Sie ihn aus dem Mittelpunkt und gehen
Sie nicht auf seine mündlichen Klagen
ein – dann vergeht ihm die Lust am
Spiel. Isolieren Sie ihn und sagen Sie
ihm, dass Sie nicht gewillt sind, sich seine Probleme weiterhin anzuhören. Treiben Sie ihn in die Enge«, empfiehlt der
Kommunikationsexperte.
Wenn jemand schwächelt, kümmert
man sich um den, klar. Genau diese Tatsache nutzt der Nörgler als Tarnung. Er
arbeitet immer schlechter, und die anderen müssen immer mehr arbeiten. So hat
er gelernt, zu klagen ohne zu leiden. Er
ist Täter. So geht das nicht, das ist der
Stimmung im Betrieb und in unserem
Lande abträglich. Doch nun können wir
ja versuchen, ihn zu knacken – einfach
durch Ignorieren.
Christiane Decker
Redakteurin
Nörgler sind wie
schwarze Löcher:
Sie saugen die
Energie aus dem
Unternehmen ab,
geben aber nichts
zurück
3
de 7 / 2005
Inhalt
3
Nörgler, die Plagegeister unserer Zeit
6
Sonepar-Partnertreff in Leipzig
6
Erfolgreiche Didacta in Stuttgart
8
Berker-Design wurde in den USA prämiert
8
Leserbrief
Der Elektro- und Gebäudetechniker
80. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
10
Vom Handwerksbetrieb zum Global Player
10
Spezialmesse »mechatronic«
12
Lorenzen sucht Feldtester für DVB-T-Produkte
13
Kurz notiert
14
Metallnotierungen
15
Begründung für den Einsatz von Steuertransformatoren
16
Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung
bei USV-Betrieb
17
Bestandsschutz bei Austausch von elektrischen Betriebsmitteln
18
Brandschutzklasse eines HA-Raums
19
Probleme bei Fertighausinstallationen
21
Lautsprecher im Schwimmbecken
21
Automatische Abschaltung in EDV-Rechenzentrum durch
CO2-Löschanlage
22
Schutzmaßnahme für Wandverkleidung
23
Nachrüstung eines Potentialausgleichs
23
Beurteilung von Schieflasten in Gebäuden
24
Einspeiserichtung von LS-Schaltern
24
Schirmverbindung beim EIB
26
Die neue Art des Schaltens
26
Mit Visualisierungen und Touch Panels ist
die Bedienung von Bussystemen einerseits übersichtlich und einfach, andererseits wird man damit aber auch den vielfältigen Anforderungen der Technik gerecht, z. B. in Verwaltungsgebäuden mit
öffentlichen Bereichen.
54
In Discount-Märkten tauchen zunehmend
Billig-Tischsteckdosen auf, die – wie
jüngste Untersuchungen zeigen – zu Bränden und schwer wiegenden Unfällen
führen können. Bei einem Exemplar fehlte
sogar der Schutzleiter vollständig.
Touch Panels steuern EIB-Funktionen
30
Windows statt EIB & Co.?
Gebäudeautomation einmal anders
ANZEIGE TITELSEITE
Titelbild: Chauvin Arnoux
34
Verteiler für die dezentrale Gebäudeautomation
36
Schneller Service
Servicekoffer für PV-Anlagen
38
4
Sanieren mit elektrischer Fußbodenheizung
de 7/2005
42
Montage von gelisolierten Niederspannungsmuffen
46
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen bei besonderen Anwendungen (1)
50
Starkstromkabel für Niederspannung
Energiekabel mit Nennspannungen U0 /U 0,6/ 1kV
51
Datensteckdose für raue Umgebung
54
Missbrauch der CE- und GS-Zeichen
Brand- und Unfallgefahr durch Billig-Tischsteckdosen
58
Wenn der Funke überspringt
Überspannungsschutz für Cat.-6-Netzwerke
60
Kundenbedürfnisse bei der Heimverkabelung
64
Satellitenempfang für alle
70
Am besten per Satellit
72
Integrieren und flexibel automatisieren
74
Wenn Maschinen zum Arzt müssen
Diagnose-Klemme zur Maschinenüberwachung
76
Sicherer Halt für Maschine und Anlage
Neue Frequenzumrichter-Familie
78
Automatisierung: Wohin geht die Reise?
80
Neue Norm für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen
82
Zweihandschaltungen: Immer noch unverzichtbar
84
Fahrzeuge flexibel nutzen
88
Höhere Ausstattungsgrade durch Komfort-Beratung
90
Neue Produkte
94
Firmenschriften
95
Fortbildung und Seminare
96
Vorschau, Impressum
iG
GELERNT IST GELERNT
Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 97
de 7/2005
G
Aktuell
Schupa ist Gewiss
Die Schupa GmbH hat umfir- Europa jetzt über ein durchmiert zur Gewiss Deutsch- gängiges Corporate Design.
land GmbH. Damit wird die Durch den einheitlichen AufZugehörigkeit des seit
Mai 1999 zum Gewiss-Konzern Italien
gehörenden Unternehmens auch im Namen
dokumentiert. Diese
geschäftspolitische
Entscheidung erlaubt
es, eine weltweit einheitliche Marke und
Positionierung in den Gewiss Deutschland GmbH, Merenberg
globalen Märkten aufzubauen.
Der
Standort tritt wird nicht nur die Größe
Deutschland, Merenberg, er- und Internationalität, sonhält dabei in der Gruppe eine dern auch die Kompetenz
besondere Bedeutung und und das innovative Potenzial
Stärkung. Im Zuge der Um- der weltweit agierenden
firmierung werden die opti- Gruppe visualisiert. Die beschen Richtlinien für den kannten Marken Schupa und
Unternehmensauftritt
der Nowaplast bleiben weiterhin
deutschen Gesellschaft gleich bestehen.
mit überarbeitet. Somit verfügt die Gewiss-Gruppe in www.gewiss.de
Sonepar-Partnertreff in Leipzig
Am 11. und 12. Juni 2005
findet in Leipzig der Sonepar
Partnertreff der Region NordOst unter dem Motto »Kompetenz erleben« statt. Der
Partnertreff ist eine von Sonepar organisierte Messe, an der
rund 170 Aussteller Produkte, Systeme und Lösungen
präsentieren. Der Partnertreff
wendet sich an Sonepar-Kunden aus dem Elektrohandwerk sowie Industriekunden.
Etwa 7.000 Kunden werden
in Halle 2 des Leipziger Messegeländes erwartet. Neben
dem Messenangebot wird ein
umfangreiches Rahmenprogramm für die ganze Familie
geboten, so dass die Kunden
sich ohne Sorge um Familie
und Kinder umfangreich
informieren können.
Unter den rund 170 Ausstellern präsentieren neben
den namhaften Herstellern
elektrotechnischer Produkte
auch Softwarehersteller innovative
Handwerkerpakete.
Außerdem stellt Sonepar auf
eigenen Ständen innovative
6
Techniken vor, zum Beispiel
im Bereich Datennetzwerktechnik. Ebenfalls präsentiert
werden de-Business-Lösungen, vom Sonepar OnlineShop über easy, den ElektroArtikel-Shop für Handwerk
und Handel, bis hin zu Barcode-Scannern,
die
den
Bestellvorgang
wesentlich
vereinfachen.
Die Sonepar Deutschland,
Region Nord-Ost GmbH ist
eine Tochtergesellschaft von
Sonepar in Deutschland. Im
Norden und Osten des Landes ist die Region Nord-Ost
an 35 Standorten vertreten,
zwölf davon in den sogenannten Neuen Bundesländern.
Sonepar setzt auf gut funktionierende Zentrallagerlogistik,
durch die über 30 000 Artikel
im
24-Stunden-Rhythmus
landesweit zur Verfügung stehen. Ebenfalls eine Besonderheit des Elektrogroßhändlers
ist das umfangreiche e-Business-Angebot, das viele Lösungen für verschiedene
Ansprüche bietet.
Erweitertes Mittelspannungskabelprogramm 6 – 30 KV
Wesentlich erweitert hat Helukabel
das
lagermäßig
geführte Programm an Mittelspannungskabel von 6 kV
bis 30 kV. Aus diesem Grund
wurde die Lagerkapazität um
weitere 5 000 m2 erweitert.
Die starke Nachfrage nach
Erd-, Gummi-, Mittelspannungs- und Sicherheitskabel
hat dies notwendig gemacht.
Die überwiegend gängigen
Typen in Kupfer und Aluleiter
stehen ab Lager Neuenhagen/
Berlin zur Verfügung. Auf
Wunsch können den Kunden
Fixlängen bereitgestellt werden. Auch eine mehradrige
VPE-isolierte
Ausführung
kann durch das Lager geliefert werden.
Umfangreiche Dokumentation sowie entsprechendes
Zubehörmaterial (Muffen,
Verbinder etc.) runden das
Programm ab.
www.helukabel.de
Erfolgreiche Didacta in Stuttgart
Mit einer Erfolgsbilanz hat
die Bildungsmesse didacta
am 4. März 2005 in Stuttgart
ihre Pforten geschlossen.
Rund 75 000 Besucher kamen
an den fünf Messetagen (28.
2. bis 4. 3. 2005) nach Stuttgart, um sich über neue Produkte und Dienstleistungen
zu informieren. Die 641 Aussteller aus 14 Ländern zeigten
sich hoch zufrieden. Die Bildungsdebatte in Deutschland
hat dafür gesorgt, dass auch
die Bildungsmesse didacta
stärker in den Mittelpunkt
rückte. Die Aussteller verzeichneten ein gestiegenes
Interesse an den angebotenen
Innovationen. Auch das Vortrags- und Rahmenprogramm
fand großen Zuspruch. Die
Didacta stellte erneut ihren
Anspruch als Europas führen-
de Bildungsmesse unter Beweis: Alle wichtigen Fachbesucherkreise – Pädagogen, Erzieher, Trainer und Entscheidungsträger aus Wirtschaft
und Verwaltung – wurden erreicht und viele neue Kontakte geknüpft. Fazit der Aussteller: Bildung ist ein interessanter Wachstumsmarkt, das
Interesse an diesem Thema ist
gestiegen, was sich auch in
dem Wachstum der Besucherzahlen widerspiegelt. »de«
besuchte auch den Stand von
Paul Christiani GmbH & Co.
KG, Technisches Institut für
Aus- und Weiterbildung,
Konstanz: Christiani präsentierte neben zahlreichen
Automatisierungsprojekten
das neue IT-Schulungssystem
»Trafficlyser« für die ISDNTelefonie.
Von links: Produktmanager H. Kamenzin (Christiani), Herr Christiansen (DTM) und Sigurd Schobert (»de«) vor dem IT-Schulungssystem
de 7/2005
Aktuell
Berker-Design wurde in den USA Neue Internetseiten
prämiert
unter Böllhoff
»The Chicago Athenaeum«,
das international renommierte Museum für Architektur und Design, hat die Produktstrategie der Fa. Berker,
Schalksmühle mit einem Preis
gewürdigt. Aus rund 150 Produkten, die im Bereich Design
insgesamt zur Auswahl standen, wählte die Jury u.a. zwei
Berker-Produkte aus. Sowohl
das Image-Buch von Berker
als auch die B.IQ-Tastsensoren erhielten jeweils den
»Good Design Award 2004«
verliehen.
Generationswechsel bei
ElectronicPartner
Hartmut Haubrich (65) übergibt zum 30. Juni 2005 den
Vorsitz der Geschäftsführung
der ElectronicPartner Gruppe
an Oliver Haubrich (36).
Am 1. Juli 2005 übernimmt Hartmut Haubrich
den Vorsitz des Beirats der
ElectronicPartner
Gruppe
und bleibt weiterhin Geschäftsführender Gesellschafter der Haubrich Zentrale
GmbH & Co. KG.
»Damit ist der umfassende Generationswechsel in
der ElectronicPartner Geschäftsführung abgeschlossen. Ich bin mir sicher, dass
wir mit den Veränderungen in
der Geschäftsführung und im
Beirat alle Voraussetzungen
geschaffen haben, um ElectronicPartner im immer härteren Wettbewerb in eine gute
und erfolgreiche Zukunft zu
führen«, so Hartmut Haubrich anlässlich der ElectronicPartner Jahresveranstaltung vom 4. bis 6. März 2005
in Düsseldorf.
Hartmut Haubrich steht
seit 35 Jahren als Vorsitzender der Geschäftsführung an
der Spitze der ElectronicPartner Handelsgruppe. Neben
seinen beruflichen Aufgaben
hat er auch ehrenamtlich viel
zu leisten und kann sich hier
nun stärker engagieren.
Leserbrief
Rudi Seibt, Ingenieurgruppe
München schreibt zum Thema
»Eigene Spuren für Daten und
Energie«, »de« 5/2005, S.55ff.
»Für mich stellt sich die Frage,
8
welche Praxisrelevanz eine Störfrequenz von 150kHz bis
300MHz auf der Installationsleitung hat. Erfahrungsgemäß
sind hier 50Hz vorherrschend,
wenn auch die 25te
Oberwelle schon mal mit
kleiner Leistung vorkommt und natürlich
DC-Anteile häufiger werden. Wie also ist die Praxisrelevanz bei 50Hz herzustellen? Gar nicht, weil
nicht im störsensiblen Bereich der Datentechnik?
Nun dann lassen wir
doch das wissenschaftliche Urgestein weiter forschen und bauen praxisgerecht und angstfrei
weiter ohne Abstand.«
Die Böllhoff Gruppe, mit Sitz
in Bielefeld präsentiert ihren
Internetauftritt im neuen Gewand. Die Seiten sind nach
neuem Konzept und Design
aufgebaut und bieten jetzt
mehr Informationen zu Technik,
Dienstleistung
und
Unternehmen. Auf der Startseite kann man direkt zwischen den nationalen Seiten
wählen. Unter »Akuell« be-
sichtigt der Kunde virtuell
einige Betriebsstätten in Bielefeld und das »Haus des Kunden«, eine Ausstellung aller
Böllhof-Produkte.
Unter
»Dienstleistungen« wird umfassend über Belieferungssysteme, von Beschaffung und
Logistik, IT-Anbindung bis
hin zu anwendungstechnischer Beratung informiert.
www.boellhoff.com
Novar zieht um
Mit der Zusammenführung
der Vertriebsstandorte Gummersbach, Albstadt und
Neuss konzentriert Novar
unterschiedliche Teilbereiche
an einem Standort. Als Anbieter für Gebäudetechnik will
man seine Kunden so besser
bedienen
und
beraten.
Anfängliche Kritik gab es von
Kundenseite, wenn Errichter
und Elektroinstallateure ihre
langjährige Ansprechpartner
wechseln mussten. Inzwischen haben sie sich jedoch an
die neuen »Gegenüber« in
Neuss gewöhnt. »Jetzt haben
wir unser gesamtes VertriebsKnow-how an einen Ort
gebündelt und können dem
Kunden mit noch mehr Kompetenz dienen«, äußert sich
Hans-Hermann Haackmann,
Leiter des Vertriebsinnendienstes.
www.novar.de
Veritas – das Schiebetor aus Glas
Seit kurzem steht es fest. Veritas - das Schiebetor aus Glas
hat den hohen Ansprüchen
der iF Jury entsprochen. Erstmals gewinnt ein Tor den
begehrten Award. Das Glas-
tor des jungen Unternehmens
darf sich ab sofort zur internationalen Designelite zählen.
Der eingeschlagene Kurs,
moderne Tore zu bauen,
bestätigt sich.
de 7/2005
Aktuell
Vom Handwerksbetrieb
zum Global Player
Die Firma Hager, Blieskastel,
wird in diesem Jahr 50. Aus
den handwerklichen Anfängen der »Hager Elektro-Plastik OHG« entstand in den zurückliegenden fünf Jahrzenten
ein internationales Unternehmen, das lokal agiert, um die
Besonderheiten der einzelnen
Märkte zu berücksichtigen.
Heute gehört Hager mit seinen
Zählerschränken und einem
kompletten
Produktsystem
der Elektroverteilung zu einem
führenden Unternehmen der
Branche. Mit ergänzenden
Produktlinien wie Tehalit Kabalkanalsysteme und weiteren
international renommierten
Marken hat sich das Unternehmen international aufgestellt.
www.hager.de
Aktuelles in Sachen Strom
EON Bayern informiert derzeit alle seine eingetragenen
Elektrotechniker zu aktuellen
Themen der Strom- und Gasversorgung. Über 50 Veranstaltungen im gesamten Freistaat zwischen Ende Februar
und Mitte Mai werden angeboten, um alle 7800 Elektrotechniker und Marktpartner
über Trends, technische Entwicklungen und Neuheiten
aus
dem
gemeinsamen
Arbeitsgebiet in Kenntnis zu
setzen. Diesmal zählen die
Integration des Gasgeschäfts,
die Vertriebspartnerschaft mit
den
Elektroinstallationsfirmen, das aktuelle Förderprogramm für elektrische
Heizungs- , Lüftungs- und
Klimasysteme, der Anschluss
von Photovoltaik- und anderen Eigenerzeugungsanlagen
sowie Änderungen bei den
Technischen Anschlussbedingungen (TAB) zu den Schwerpunkten.
Neben
Zulieferern
und
Dienstleistern aus den Bereichen Metall, Elektrotechnik/Elektronik und Kunststoffverarbeitung
werden
jetzt die Finalisten direkt in
die Ausstellung eingebunden,
so dass sich die gesamte Wertschöpfungskette für den
Maschinen- und Anlagenbau
im Messegeschehen widerspiegelt.
Weiteren Mehrwert bieten die schon traditionellen
Einkäufertage der Zuliefermesse »Z« sowie das erstmals
stattfindende Internationale
Maschinenbauforum. Bei den
Einkäufertagen erhalten Zulieferer die Chance, direkt mit
Finalproduzenten in Kontakt
zu treten.
Auf dem Internationalen
Maschinenbauforum
der
Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH und der VEMAS
diskutieren
internationale
Vertreter der Branche das
Thema »Wettbewerbsfähigkeit und Marktzugang durch
neue Geschäftsmodelle«.
Weitere
Informationen
sind unter folgenden Internetadressen zu finden:
http://www.zuliefermesse.de
http://www.mechatronicleipzig.de
http://www.leipzigermesse.de
Spezialmesse »mechatronic«
Mit
der
Spezialmesse
»mechatronic« erweitert die
Leipziger Zuliefermesse »Z«
ihr Portfolio. Premiere hat die
neue Schau zur »Z 2005«
vom 21. bis 23. 6. auf dem
neuen Leipziger Messegelände.
»Wir sprechen mit dieser
ersten Auflage vor allem die
innovativen mitteldeutschen
Maschinenbauer an, die sich
mit neuesten Produkten und
Technologien
präsentieren
und Leipzig als das Tor zum
Osten nutzen wollen«, erklärt
Dr. Deliane Träber, Bereichsleiterin der Leipziger Messe
GmbH, das Anliegen der
neuen Exposition. »Bestärkt
wurden wir in dem Vorhaben
für diese Spezialmesse vor
allem durch die Maschinenbauer Sachsens«, so Träber
weiter.
Die Träger der Messe, die
Verbundinitiative Maschinenbau Sachsen Vemas, das
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU Chemnitz, das
Kompetenzzentrum Maschinenbau
Chemnitz/Sachsen
e.V. (KMC) sowie der Arbeitskreis Werkzeugmaschinenbau
e.V. liefern die fachliche Unterstützung.
Die neue Spezialmesse
vervollkommnet das Leistungsspektrum der »Z«.
Komplexe Multi-Vendor-Anlage auf der Hannover Messe
Zum vierten Mal hintereinander beweist die Iaona auf der
diesjährigen Hannover Messe
Industrie (11. bis 14. April),
dass einzelne, speziell auf ihre
Segmente
zugeschnittene
Ethernet-Protokolle nicht nur
eine ökonomisch und technisch optimale Problemlösung
für automatisierte Anlagen
sind, sondern auch problemlos miteinander kommunizieren und kooperieren können.
Mit der bisher komplexesten
Multi-Vendor-Anlage
ihrer gut fünfjährigen Vereinsgeschichte stellt die Iaona auf
der Hannover Messe in Halle
11, Stand B 69 eine hoch
10
interessante Applikation aus.
Jeder Besucher der Industriemesse kann sich spielerisch
von der vertikalen und horizontalen Integration von 21
unterschiedlichen Komponenten von zehn verschiedenen
Herstellern über fünf Protokolle überzeugen: Ein Spielautomat in Form eines Portalkrans gibt, gelenkt durch den
Messegast,
Anti-StressKnautsch-Bälle aus.
Neben der Applikation
wird die Iaona den Messebesucher mit der komprimierten
Dokumentation ihres Ethernet-Wissens ausstatten. Nach
dem großen Erfolg der ersten
Auflage des IAONA-Handbuches »Industrial Ethernet«,
das mit mehr als 2500 Exemplaren gedruckt und an Interessenten aus allen Anwendungsbereichen
verteilt
wurde, wird der Verband zur
Hannover Messe 2005 eine
zweite und aktualisierte Auflage dieses Buches veröffentlichen und an alle Interessierten während der Messe (Halle
11, Stand B69) verteilen.
Diese zweite Auflage wird:
• mit einem um die Themenfelder Wireless und Safety
erweiterten Inhalt,
• in englischer Sprache,
• in Farbe und
• mit einem deutlich erweiterten Firmenteil
erscheinen.
Weitere Informationen:
www.iaona.org
BERICHTIGUNG
Zählerschränke unter der
Rubrik »Neue Produkte«:
Auf der S. 78 der »de« 5/2005
wurde die Internetadresse
nicht korrekt und vollständig
angegeben, sie lautet richtig:
www.striebelundjohn.de
de 7/2005
Aktuell
iF Product Design Award 2005
für Honeywell-System
Das Automatisierungssystem
»Excel Web-DDC« der Fa.
Honeywell wurde mit dem
iF Product Design Award
2005 ausgezeichnet. Das Sys-
Als nativer Bacnet-Building
Controller (B-BC), kann das
System jedes Bacnet DrittSystem integrieren bzw. sich
in dieses integrieren lassen.
tem ist frei programmierbar
und findet seinen Einsatz in
der Gebäudeautomation. Es
verwendet das Internet Protocol (IP). »Excel Web« basiert auf zwei offenen Standards: Bacnet und Lonworks.
Darüber hinaus ist »Excel
Web« Lonmark kompatibel.
Dies ermöglicht die Einbindung der Lonworks-Produktpalette.
www.honeywell.com
Lorenzen sucht Feldtester
für DVB-T-Produkte
Der Spezialist für Digital-TVEmpfang und DVB-T, Lorenzen Communication, startet
einen groß angelegten Feldtest für DVB-T-Produkte. In
vielen Regionen empfangen
viele Haushalte über die herkömmliche Hausantenne bereits
digitales Fernsehen.
Millionen Haushalte haben
sich dafür spezielle Empfangsgeräte, so genannte SetTop-Boxen, zugelegt. Ein
großer Teil dieser Geräte
stammt vom niedersächsischen Unternehmen Lorenzen Communication. Um die
DVB-T-Produkte zu verbessern ruft Lorenzen jetzt zu einem Feldtest auf.
»Lorenzen will wissen,
ob es Empfangsunterschiede
zwischen den verschiedenen
DVB-T-Regionen gibt, damit
wir die Boxen noch besser
auf die einzelnen Startgebiete
abstimmen können«, erklärt
Sönke Lorenzen, Firmengründer von Lorenzen Communication. Aber auch Be-
dienung, Anleitung und Verpackung sollen die Tester bewerten, damit Optimierungen im Sinne des Kunden vorgenommen werden können.
Lorenzen sucht dafür in jeder
DVB-T-Region 100 Haushalte, die über ihre Erfahrungen
mit den Empfängern und Antennen ausführlich berichten.
»Als Dank für die Mitarbeit
erhalten die Teilnehmer von
uns die Digitalempfänger zu
stark vergünstigten Preisen«,
so S. Lorenzen.
Zur Wahl stehen verschiedene
Set-Top-Boxen.
Um auch in Randgebieten
optimalen Empfang zu gewährleisten, stehen vier verschiedene DVB-T-Antennen
zur Wahl, die für die Tester
auch zur vergünstigten Konditionen erhältlich sind.
Bewerben können sich
interessierte Nutzer mit entsprechenden Formularen, die
unter www.lorenzen.de erhältlich sind.
VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS
Multimediavernetzung in Büro
und Heim
Die elektronische Vernetzung von
verschiedenen Funktionen im
Hause aus den Bereichen: Unterhaltungselektronik, PC-Netzwerk,
Telekommunikation, Hausgeräte
und Haustechnik ist heute realisierbar. Wie das umzusetzen ist,
dass zeigt die Fachtagung „Multimediavernetzung in Büro und
Heim« am 28. April 2005 im bfeOldenburg. 17 Fachvorträge informieren über zukünftige Dienste,
Beratungskonzepte und den aktuellen Stand der Normung.
Des Weiteren werden verfügbare technische Möglichkeiten
für den Wohn- und Bürobereich
vorgestellt. Dazu gehören Multimedia-Verkabelungskonzepte
ebenso wie Lösungen für das Zusammenwachsen von Multimedia, Gebäudeautomation und vernetztes Entertainment. Zusätzliche Themen, wie Überspannungs-
12
schutz, Messtechnik und die
Weiterentwicklung dieses Wachstumsmarktes, z. B. durch die Anwendung von Polymerfasern bieten ein vielseitiges Tagungsprogramm.
Informationen sowie das Tagungsprogramm finden sie unter
www.bfe.de
Simatic WinCC flexible
Mit Simatic WinCC flexible wurde von Siemens der erste Schritt
zur Schaffung einer Softwareplattform für alle HMI-Aufgaben
geschaffen. Die Software vereint
innovative Technologien mit der
Offenheit und Erweiterbarkeit
von WinCC und der Einfachheit
und Robustheit von ProTool. Geplant ist, daß dem Anwender mit
WinCC flexible sowohl die Projektierung eines Micropanels als
auch die Prozessvisualisierung
durch ein mehrplatzfähiges SCADA-System ermöglicht wird. In
Zukunft werden alle neuen HMIGeräte nur noch mit WinCC flexible projektierbar sein.
Für den Anwender bietet das
von Siemens zertifizierte Schulungsunternehmen G+R Grollmus
+ Ripp GmbH in Hochheim bei
Wiesbaden einen 2-Tages-Kurs
»Simatic WinCC flexible für Simatic Panels (OP/MP)« an.
Das gesamte G+R Schulungsprogramm mit ausführlichen Informationen zu den einzelnen
Kursen findet der Interessent im
Internet unter www.grollmusripp.de oder in der Weiterbildungsbroschüre, die hier angefordert werden kann:
E-Mail: [email protected]
Kompakt-Seminare zum Planen,
Konfigurieren und Betreiben von
Automatisierungssystemen
Von Sicherheitstechnik über
Ethernet, Motion Control und
Web-Technologien in der Auto-
matisierung reichen die Themen
der Seminarreihe Automation.
Die Seminarreihe bietet 10 Tagesseminare im Juni 2005 in Stuttgart, Frankfurt, München und
Nürnberg. Erfahrene Referenten
vermitteln in praxisnahen Präsentationen firmenneutrales und unmittelbar nutzbares Know-how.
Die Seminarreihe bietet die Möglichkeit, sich über die im Trend
liegenden Automatisierungsthemen kundig zu machen und sich
wissensmäßig auf den aktuellsten
Stand zu bringen.
Das komplette Programm mit
detaillierten Informationen zu
Seminarinhalten, Veranstaltungsterminen und -orten ist unter
http://www.mesago.de/
automationseminare
abrufbar
oder beim Veranstalter Mesago
Messe Frankfurt unter Telefon
(07 11) 61946-28 anzufordern.
de 7/2005
Aktuell
Jürgensen Elektrotechnik
zieht das große Los
Für Elektromeister Rolf Jürgensen (im Bild re.) fängt das
Jahr gut an: Der Inhaber von
Jürgensen Elektrotechnik aus
Hartheim bei Freiburg hat
einen komplett ausgestatteten
de 7/2005
Firmenwagen
gewonnen.
Gira hatte den VW Caddy 2.0
SDI Kastenwagen Ende 2004
verlost. Gira-Geschäftsführer
Ralph Bertelt (im Bild li.)
übergab den Preis.
KURZ NOTIERT
• Messebeirat mit neuem Chef:
Klaus Pick, Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes
der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern, ist neuer
Vorsitzender des Nord ElektroMessebeirats. Das beschloss das
Gremium auf seiner Sitzung Ende Januar in Hamburg. Klaus Pick
tritt die Nachfolge von KarlHeinz Bertram, dem Vorsitzenden des Landesinnungsverbandes Niedersachsen/Bremen der
Elektrohandwerke an. Der Vorsitz im Ausstellerbeirat der Fachmesse wechselt nach einem Rotationsverfahren alle zwei Jahre
zwischen den vier beteiligten
norddeutschen Landesinnungsverbänden.
• Intelligentes Wohnen wird international: Die unabhängigen
Arbeitsgruppen Initiative »Intelligentes Wohnen« in Deutschland, Österreich und der
Schweiz haben eine enge Kooperation vereinbart. Wichtiger
Arbeitsschwerpunkt des Bünd-
nisses ist die gemeinsame Entwicklung von neuen Technologien und deren internationale
Kompatibilität. Die in den Initiativen organisierten Hersteller
wollen verbindliche Standards
entwickeln, um ein reibungsloses Zusammenspiel von Multimedia, Gebäudetechnik und
Hausgeräten sicherzustellen.
Neben dem Austausch von
Know-how steht die Stärkung
der Marktpräsenz im Vordergrund der Zusammenarbeit. Träger der Kooperation sind der
Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e.V.
(ZVEI), das Schweizer »Gebäude
Netzwerk Institut« (GNI) und
der österreichische »Verein Intelligentes Wohnen«.
Derzeit wird durch die beiden
Arbeitsgruppen ein Zertifikat für
Planer und Elektroinstallateure
erarbeitet. Es bestätigt Unternehmen, übergreifende, anwenderfreundliche Gesamtlösungen
des vernetzten Wohnens zu realisieren.
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Aktuell
Lonworks als europäischer Standard für
Gebäudeautomation anerkannt
Die Echelon Corporation,
Erfinder der Lonworks-Netzwerkplattform zur Vernetzung von Geräten des
täglichen Gebrauchs untereinander oder über das Internet, gab jetzt bekannt, dass
das der Lonworks-Technologie zugrunde liegende Kommunikationsprotokoll als europäischer
prEN14908-
Standard für Gebäudeautomation anerkannt wurde.
Diese Entscheidung dürfte zusammen mit neuen Installationen und einer Reihe neuer
Produkte die Rolle der Technologie in der Gebäudeautomation unterstreichen. Die
Anerkennung des LonworksKommunikationsprotokolls
als prEN14908-Standard ist
Auszubildende unterstützen
ihr Unternehmen
Bereits zum dritten Mal
begleiten Auszubildende der
Weidmüller GmbH & Co.
KG, Detmold, das MesseTeam ihres Unternehmens auf
die Hannover Messe 2005
und beantworten am Messestand Fragen der Kunden und
knüpfen erste Kontakte.
Zur Vorbereitung finden
im Vorfeld der Messe Produkt- und Vertriebsschulungen statt, um die Auszubildenden auf die professionelle
Unterstützung der Messecrew
am Freitag, den 15. April
2005 vorzubereiten.
Während die Fachleute
helfend zur Seite stehen, werden Kundenfragen durch die
Auszubildenden qualifiziert
beantwortet. Eine besondere
Herausforderung wird wie in
den vergangenen Jahren der
Umgang mit den ausländischen Besuchern darstellen.
Weidmüller setzt damit
den Weg fort, jungen Mitarbeitern frühzeitig Verantwortung zu übertragen und bietet
damit die Chance, wichtige
Erfahrungen im Kundenkontakt zu machen. Davon profitieren sowohl die Kunden als
auch das Unternehmen selbst.
Alle Besucher der Hannover Messe sind herzlich eingeladen, sich durch Auszubildende am 15. April 2005 auf
dem Weidmüller-Stand, Halle
11, Stand B 60, beraten zu
lassen.
http://www.weidmueller.com
Rauchmelder bald in ganz
Deutschland Pflicht?
Die Brandgefahr in Gebäuden
wird immer wieder unterschätzt. Rund 600 Menschen
kommen
jährlich
durch
Brände um. Etwa 80% aller
Brände entstehen in Privathaushalten. Die Bundesländer
Schleswig Holstein, Saarland
und Rheinland Pfalz haben
auf diesen Missstand bereits
reagiert. Gemäß ihrer neuen
Landesbauordnungen müssen
in Wohnungen die Schlafräume und Kinderzimmer
14
mit mindestens einem Rauchmelder ausgestattet. Dasselbe
gilt für Flure, die als Rettungswege von Aufenthaltsräumen
ausgewiesen sind. Auch Hessen hat bereits einen entsprechenden Gesetzentwurf in den
Landtag eingebracht. Im
Sinne einer weiteren Verbesserung der Sicherheit von Menschen, die sich in Gebäuden
aufhalten, ist eine Übernahme
dieser Regelungen auf ganz
Deutschland sinnvoll.
die jüngste Übernahme der
Plattform in weltweite Standards, wozu Richtlinien für
Industrie, Gebäude, Wohnhäuser und Transportwesen
gehören.
An neuen Produkten
stellte Echelon eine Reihe von
Tools für Internet Connectivity, Integration und Wartung
vor. Dazu zählt z. B. als kos-
tengünstiges, leistungsstarkes
Netzwerkinterface ein Internetserver, der die LonworksGeräte mit dem Internet verbindet und über eine SOAP/
XML-Web-Services-Schnittstelle für den Einsatz mit kundenspezifischen
Webseiten
und die Integration von unternehmenseigenen Anwendungen verfügt.
Warnung vor Missbrauch
von 1-Euro-Jobs
Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin
und Brandenburg (UVB), die
Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Handwerkskammer Berlin (HWK)
fordern effizientere Kontrollen bei der Vergabe der sogenannten 1-Euro-Jobs.
Knapp 7 500 1-Euro-Jobber sind Ende Februar 2005
in Berlin im Einsatz. Obwohl
durch die Schaffung von 1Euro-Jobs reguläre Beschäftigung nicht verdrängt werden
darf, gibt es immer häufiger
Hinweise, die auf einen missbräuchlichen Einsatz des Beschäftigungsmodells schließen lassen.
Die Ursache für den Missbrauch liegt in den nicht
funktionierenden Kontrollmechanismen. Erst jetzt wird
begonnen, die vertraglich
zwischen dem Land Berlin
und der Regionaldirektion
vereinbarte Regelung, bei den
Arbeitsgemeinschaften Beiräte einzurichten, in denen
Vertreter der Wirtschaft und
der Gewerkschaften Kontrollaufgaben
übernehmen
sollen, umzusetzen.
Die Beiräte sollten nach
einer Empfehlung der Bundesagentur schon in die Planung von 1-Euro-Job-Maßnahmen einbezogen werden,
um Nachteile für die private
Wirtschaft zu vermeiden. Das
Gesetz sieht vor, dass diese
Tätigkeiten gemeinnützig und
zusätzlich sein müssen. Die
Berliner Wirtschaft hatte
bereits Ende vergangenen
Jahres ihre Vorschläge für die
Besetzung der Beiräte eingereicht. Politik, Regionaldirektion, Berliner Wirtschaft,
Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände hatten am 6.
Dezember 2004 in einer
gemeinsamen Erklärung vereinbart, einen regelmäßigen
Erfahrungsaustausch,
der
eine Bewertung der Entwicklung einschließt, durchzuführen. Die Berliner Wirtschaft
fordert die Einbindung der
Beiräte, um dem missbräuchlichen Einsatz der 1-EuroJobs umgehend einen Riegel
vorzuschieben.
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
24.02.2005
261,28 – 268,08
25.02.2005
264,09 – 270,95
28.02.2005
266,26 – 273,07
01.03.2005
263,39 – 270,22
02.03.2005
260,03 – 266,91
03.03.2005
262,74 – 269,61
04.03.2005
265,76 – 272,64
07.03.2005
264,19 – 271,02
Blei in Kabeln 94.80 – 93,97
de 7/2005
Praxisprobleme
Begründung für den Einsatz von
Steuertransformatoren
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) und DIN VDE 0100-725 (VDE 0100 Teil 725)
FRAGESTELLUNG
Die DIN EN 60204-1 verlangt unter
9.1.1 den Einsatz von Transformatoren
zur Versorgung von Steuerstromkreisen.
Von Kunden wird dies des Öfteren
hinterfragt. Gleichzeitig verlangen sie
von uns aus Kostengründen auf den
Steuertransformator zu verzichten.
Was ist der Grund für die Normenforderung und welche Vorteile bringt
der Einsatz von Transformatoren?
Kann der Kunde den Verzicht von
Steuertransformatoren verlangen, wenn
er dafür ausdrücklich die Verantwortung übernimmt?
V. K., Baden-Württemberg
ANTWORT
Steuertransformatoren werden in erster
Linie in DIN EN 60204-1 (VDE 0113
Teil 1) gefordert. Die DIN VDE 0100725 (VDE 0100 Teil 725) enthält nur
eine Empfehlung.
Die Frage nach dem »Warum« ist
beinahe so alt, wie die Forderung nach
einem Steuertransformator. Trotzdem
gab und gibt es in den Normen keine
genaue Begründung für eine solche Forderung.
Forderungen entstanden in der
Vergangenheit
Der ursprüngliche Sinn für die Forderung nach einem Steuerspannungstransformator hat sich aus folgenden Konfigurationen ergeben.
Früher beschränkte Verwendung des N
Frühere Ausgaben der DIN EN 60204-1
(VDE 0113 Teil 1) erlaubten die Verwendung des Neutralleiters nicht oder
nur mit Zustimmung des Betreibers der
Maschinenausrüstung. Ohne Neutralleiter ließ sich aber die übliche Steuerspannung 220 VAC bzw. die heute übliche
Spannung 230 VAC nur mit Hilfe eines
Steuertransformators realisieren.
Früher waren Schaltkontakte geringer
balastbar
Der zweite Grund ergab sich in früheren
Zeiten durch die relativ geringe zulässige
de 7/2005
Kurzschlussbeanspruchung der Schaltkontakte in den Steuerstromkreisen –
welche weit unter den heute zulässigen
Werten lagen. Durch den Steuertransformator konnte man die Beanspruchung
wesentlich reduzieren.
Spezielle Forderungen für ungeerdeten
Betrieb
Ein weiterer Grund ergab sich dadurch,
dass man im Steuerstromkreis üblicherweise einen Außenleiter auf der Sekundärseite mit Erde/Schutzleiter verbunden
hat – was auch heute noch zutrifft. Beim
Auftreten eines Fehlers (Erd- oder Körperschluss) schaltete eine Schutzeinrichtung den Fehler ab. Aufgrund dieser notwendigen Abschaltung hatte man die
Idee, die Verbindung zum Schutzleiter/
zur Erde vorübergehend aufzuheben,
um die laufende Produktion beenden zu
können.
Daher war auch immer gefordert,
dass es eine lösbare Verbindung sein
muss. Außerdem sollte es auch dem
Anwender überlassen sein, ob er von
Anfang an den Steuerstromkreis ungeerdet betreibt. So hatte er die Chance, bei
einem ersten Fehler die Abschaltung zu
vermeiden – insbesondere bei problematischen Werkstücken.
Für diesen ungeerdeteten Betrieb
musste der Anwender unabhängig von
der Höhe der Steuerspannung eine Isolationsüberwachung vorsehen.
Neutralleiter und Ausschaltvermögen gelten heute nicht mehr
als entscheidende Argumente
Unter heutigen Gesichtspunkten treffen
die zuvor genannte Argumente nur noch
bedingt zu. Die Verwendung des Neutralleiters ist nicht mehr verboten, somit
ließe sich die Steuerspannung auch zwischen Außenleiter und Neutralleiter
abnehmen.
Die Reduzierung der Kurzschlussleistung ist eher ein Nachteil, da aufgrund
der höheren Impedanz nur ein geringerer Abschaltstrom zum Fließen kommen
kann. Außerdem verfügen die Schaltglieder meist über ein höheres KurzschlussAusschaltvermögen und es ergibt sich
auch eine verbesserte Zuordnung von
Schutzeinrichtungen für den Schutz bei
Kurzschluss.
Steuertransformator auch heute
in der Regel vorgeschrieben
Auch der dritte Punkt ist kaum noch
von Bedeutung, da die Kabel-/Leiterisolierungen wesentlich bessere Eigenschaften aufweisen und somit Erd- oder
Körperschlüsse weit weniger auftreten.
Aber auch das Einfügen einer Isolationsüberwachungseinrichtung wurde in den
meisten Fällen übersehen, sodass man
grundsätzlich den Betrieb mit einem
geerdeten Außenleiter bevorzugt. Dies
fordert auch der Abs 9.4.3.1 der DIN
EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1). Nur in
Ausnahmefällen – dann aber von vornherein – sieht diese Norm den ungeerdeten Betrieb mit Isolationsüberwachung
vor.
Ein Steuertransformator hat natürlich noch andere Vorteile, z. B. Spannungsanpassung für lange Leitungen.
Ungeachtet dessen, ob ein Steuertransformator Sinn macht oder nicht, ist im
Abs. 9.1.1 ein solcher Steuertransformator fast immer zwingend vorgeschrieben, ausgenommen sind einzelne
Motoranlasser mit höchstens zwei Steuergeräten.
Abweichung von den
VDE-Bestimmungen?
Natürlich kann im Einvernehmen mit
dem Betreiber in Eigenverantwortung
von den VDE-Bestimmungen abgewichen werden, wenn die gleiche Sicherheit auf andere Weise erbracht wird.
Durch den damit verbundenen Verlust
der »Vermutungswirkung« müssen Sie
im Falle eines Falles den Nachweis
erbringen, dass der fehlende Steuertransformator nicht die Ursache für die aufgetretene Gefährdung ist.
Allerdings kann ich mir persönlich
kaum vorstellen, dass ein nicht vorhandener Steuertransformator zu einer
erhöhten Gefährdung führen würde.
W. Hörmann
15
Praxisprobleme
Schutz durch automatische Abschaltung
der Stromversorgung bei USV-Betrieb
DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551)
FRAGESTELLUNG
Wir beabsichtigen den Einbau eines
neuen Wechselrichters mit elektronischer Umschalteinrichtung (EUE) zur
Versorgung einer Schaltanlage (Bild).
Der Wechselrichter ist Bestandteil einer
USV-Anlage. Die EUE dient zur Umgehung der USV-Anlage für Wartungszwecke oder im Störungsfall. Tritt ein
Kurzschluss in der nachgeordneten
Schaltanlage auf, schaltet der Wechselrichter auf die EUE um. Durch den
Kurzschlussstrom löst eine Sicherung in
der Schaltanlage, die der EUE vorgelagert ist, innerhalb von 5 s aus. Steht das
Netz der EUE nicht zur Verfügung, liefert der Wechselrichter 1 min lang seinen
Kurzschlussstrom.
Der Kurzschlussstrom des Wechselrichters (2,4·In) reicht nicht aus, eine im
Wechselrichter befindliche Sicherung
innerhalb von 5 s auszulösen. Damit ist
der Personenschutz nach VDE (Abschaltzeit 5 s) nicht mehr gewährleistet.
Verschiedene Hersteller von USV-Anlagen haben uns dieses Verhalten für ihre
Geräte bestätigt. Eine Begründung,
warum bei der Versorgung einer Schaltanlage aus einer USV-Anlage bei fehlendem Ersatznetz auf den Personenschutz
verzichtet werden kann, konnten sie mir
jedoch nicht liefern.
Welche Maßnahmen müssen ggf.
ergriffen werden?
M. L., Hessen
ANTWORT
Sie sind sicher einer der wenigen, der
sich Gedanken macht, wie im USVBetrieb die automatische Abschaltung
der Stromversorgung realisiert werden
soll.
Schutzziel besteht auch
im USV-Betrieb
Fakt ist, dass auch bei USV-Betrieb der
Schutz gegen elektrischen Schlag erfüllt
sein muss, d.h. bei Spannungen von
über 50 V AC bzw. 120V DC muss bei
Endstromkreisen, die über Steckdosen
oder über einen festen Anschluss Handgeräte oder ortsveränderliche Betriebs-
16
mittel der Schutzklasse I versorgen, eine
Abschaltung in 0,4 s, bei allen übrigen
Endstromkreisen eine Abschaltung in 5 s
realisiert werden.
Es mag richtig sein, dass sich bei ungestörtem Netz durch die automatische
Umgehung zumindest die Abschaltung in
5s realisieren lässt. Dennoch bezweifle
ich schon, ob die Abschaltung in 0,4s realisiert werden kann. Aber eine USV soll ja
auch Energie liefern, wenn das Netz aus
irgendwelchen Gründen ausgefallen ist.
Wenn dann ein Körperschluss auftritt,
muss die USV selbst oder entsprechende
Einrichtungen die Abschaltung in den
vorgegebenen Zeiten ermöglichen. Anderenfalls muss die Spannung am Ausgang
auf Werte begrenzt werden, die kleiner
oder gleich der zulässigen Berührungsspannung sind.
Skizze zur Anfrage
Forderungen der Normen
Für netzgeführte und selbstgeführte statische Wechselrichter mit oder ohne
Umgehungs-Einrichtungen gilt die DIN
VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551),
siehe Abs. 551.1.1.3. Daher müssen Sie
auch die Anforderungen aus dieser
Norm erfüllen.
Betrachten wir den Abs. 551.4.3.1
für die Fälle, in denen der Schutz bei
indirektem Berühren auf dem automatischen Schließen der Umgehungsschalteinrichtung beruht, d. h. wenn das
Ansprechen der Schutzeinrichtungen auf
der Speiseseite der Umgehungsschalteinrichtung nicht innerhalb der geforderten
Zeit erfolgt. Hier fordert die Norm einen zusätzlichen Potentialausgleich zwischen gleichzeitig berührbaren Körpern
und fremden leitfähigen Teilen auf der
Lastseite des statischen Wechselrichters.
Diese Anforderung lässt sich üblicherweise nur bei fest angeschlossenen
Verbrauchsmitteln erfüllen. Bei Steckdosenstromkreisen kann dieser zusätzliche Potentialausgleich kaum realisiert
werden.
Da auch der Abschnitt 551.6 von
DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil
551) relevant ist, könnte als Alternative
auch die im Anhang N von DIN VDE
0100-551 (VDE 0100 Teil 551) geforderte Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD)
zum Einsatz kommen. Dies wäre jedoch
nur dann sinnvoll, wenn die so geschützten Stromkreise möglichst unterteilt
werden, damit es bei einem Fehler in
einem Stromkreis nicht zur Abschaltung
aller Stromkreise kommt.
Praktische Lösung
In der Praxis wird man einen anderen
Weg beschreiten: Man teilt die Stromkreise möglichst so auf, dass sich die
Anlage mit Leitungsschutzschaltern kleinen Bemessungsstroms betreiben lässt.
Die USV liefert ja in der Regel nicht nur
den Strom für einen Verbraucher. Daher
können Sie davon ausgehen, dass dann
der erforderliche Kurzschlussstrom –
auch wenn die anderen Stromkreise
belastet sind – für diesen Leitungsschutzschalter zum Fließen kommt. Für
die elektrischen Betriebsmittel bis einschließlich dieser Schutzeinrichtungen
muss Sie hier den Schutz durch Betriebsmittel der Schutzklasse II oder mit
gleichwertiger Isolierung anwenden.
Sollte das nicht ausreichen, bleibt
Ihnen üblicherweise doch nur die
Anwendung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs). Keinesfalls aber ist
es richtig, dass Sie auf den Schutz gegen
elektrischen Schlag verzichten dürfen.
W. Hörmann
de 7/2005
Praxisprobleme
Bestandsschutz bei Austausch von
elektrischen Betriebsmitteln
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410) Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 (VDE 0100) und
Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR)
FRAGESTELLUNG
1) Ist es zulässig, in einer Altanlage –
Mietwohnungsbau mit klassischer
Nullung – eine alte Sicherungsverteilung (alte Blechverteilung ohne IsoUnterputzkasten mit H-Automaten)
auszutauschen, ohne dass der Bestandsschutz der restlichen Anlage erlischt?
2) Ist es zulässig, in der vorgenannten
Anlage die alten und teilweise defekten Schalter und Schutzkontaktsteckdosen gegen neue auszutauschen,
ohne dass der Bestandsschutz der
Anlage erlischt?
3) Ist es zulässig, in vorgenannten Anlagen die Elektroinstallation zu erweitern – beispielsweise die Installation
eines Stromkreises für eine Spülmaschine oder eine zusätzliche Steckdose in einem Zimmer –, ohne dass
der Bestandsschutz der Anlage erlischt?
4) Ist es zulässig, in vorgenannten Anlagen defekte Installationen zu erneuern – z. B. in einer Küche ist die Abzweigdose durch eine schadhafte
Verbindung abgebrannt und die
Elektroinstallation in der Küche
müsste erneuert werden –, ohne dass
der Bestandsschutz der restlichen
Anlage erlischt?
5) In einem anderen Mehrfamilienhaus
sitzen die alten Sicherungsverteiler im
Treppenhaus. Ist es hier zulässig, die
Sicherungsverteilungen zu erneuern
oder sind hier Einschränkungen
wegen eines Brandschutzes oder einer
zusätzlichen Brandlast in Fluchtwegen zu beachten?
E. K., Hessen
ANTWORT
Grundsätzliches
Bis auf wenige Ausnahmen (siehe Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 (VDE 0100)
gibt es in den VDE-Bestimmungen keine
Vorgaben, elektrische Anlagen, die zum
Zeitpunkt ihrer Errichtung den damals
gültigen Normen entsprochen haben, an
neuere Normen anzupassen. Entsprede 7/2005
chendes gilt auch für Anlagen, die nach
TGL errichtet wurden.
Zu Frage 1
Formal gilt für das bloße Auswechseln
elektrischer Betriebsmittel, dass es sich
hierbei nicht um eine Änderung, Erweiterung oder um eine Neuanlage handelt,
somit besteht für die vorhandene elektrische Anlage Bestandsschutz. Beim Auswechseln des Blechverteilers durch einen
neuen Verteiler muss an der vorhandenen elektrischen Anlage eine Anpassung
an neuere Normen normalerweise nicht
vorgenommen werden, es sei denn, der
neue Verteiler wird nicht mehr an der
gleichen Stelle errichtet.
Da für den neuen Verteiler Leitungsschutzschalter vom Typ H nicht mehr
einsetzbar sein dürften – es sei denn die
alten Automaten vom Typ H können
weiter verwendet werden –, müssten Leitungsschutzschalter mit vergleichbarer
Charakteristik, vor allem aber mit gleichem oder kleinerem Bemessungsstrom,
verwendet werden. Hierbei würden sich
solche vom Typ B anbieten. Gegen die
Verwendung von Typ B gibt es nichts
einzuwenden. Allerdings muss in diesem
Falle aber die Abschaltbedingung überprüft werden, da bei elektrischen Anlagen, die vor 1983 errichtet wurden, für
Leitungsschutzschalter vom Typ H bei
der Schutzmaßnahme Nullung zur
Erfüllung der Abschaltbedingung nur der
2,5-fache Abschaltstrom zum Fließen
kommen musste. Das gilt ungeachtet
dessen, dass es dabei u. U. nicht immer
zu einer unverzögerten Auslösung kam,
weil der obere Grenzbereich beim dreifachen Nennstrom lag. Bei Leitungsschutzschaltern vom Typ B muss aber der
fünffache Abschaltstrom fließen können,
damit überhaupt eine Auslösung im
Kurzschlussbereich erfolgen kann. Die
Abschaltzeiten in der derzeit gültigen
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil
410) bleiben dabei unberücksichtigt.
Wenn dieser höhere Abschaltstrom,
aufgrund zu hoher Schleifenimpedanz,
nicht zum Fließen kommen kann, müssen Sie ggf. die Kabel/Leitungen der
betreffenden Stromkreise gegen solche
mit größerem Querschnitt auswechseln.
Hierbei wird sich eine Änderung der
elektrischen Anlage ergeben, die es notwendig macht, für die neuen Stromkreise die jetzt gültigen Normen anzuwenden. Für die restlichen Anlagenteile,
bei denen die Kabel/Leitungen nicht ausgewechselt werden müssen, gilt der
Bestandsschutz, d. h. diese Stromkreise
müssen nicht an neuere Normen angepasst werden. Alternativ könnte bedingt
auch ein kleinerer Bemessungsstrom
gewählt werden.
Zu Frage 2
Das bloße Auswechseln von Schaltern,
Steckdosen und anderen Betriebsmitteln
durch in etwa gleichwertige gilt nicht als
Änderung oder Erweiterung. Somit müssen Sie weder die betreffenden Anlagenteile noch die gesamte elektrische Anlage
an neuere Normen anpassen.
Zu Frage 3
Durch das Hinzufügen eines oder mehrerer Stromkreise muss die bestehende
elektrische Anlage nicht an neuere Normen angepasst werden. Für den neu hinzugefügten bzw. für die neu hinzugefügten Stromkreise müssen aber die derzeit
gültigen Normen berücksichtigt werden.
Zu Frage 4
Auch hierbei handelt es sich nur um
einen Ersatzbedarf, und nicht um eine
Änderung. Dies setzt aber voraus, dass
Abzweigdosen, Schalter und Steckdosen
sowie Lampenauslässe wieder an der
gleichen Stelle vorgesehen werden. Bei
einem Versetzen – wenn auch nur um
wenige cm – handelt es sich nicht mehr
um Ersatz, sondern um eine Änderung,
die die Berücksichtigung der heute gültigen Normen erforderlich macht.
Auch wenn neue Kabel/Leitungen
mit den neuen Leiterfarben verwendet
werden, ergibt sich keine Änderung,
sodass die neuen Normen nicht angewendet werden müssen. Der Bestandsschutz für die übrige Anlage bleibt bestehen. Das gilt auch, wenn in den neuen
17
Praxisprobleme
Kabeln/ Leitungen der Schutzleiter und
Neutralleiter als getrennte Leiter ausgeführt sind. Hierbei sollten Sie im neuen
Kabel/in der neuen Leitung Schutzleiter
und Neutralleiter gleich als getrennte
Leiter führen, d. h. an der Verbindungsstelle (am Ausgangspunkt) ist der
Schutzleiter und Neutralleiter an die
PEN-Klemme der vorhandenen Stromkreise anzuschließen.
Probleme könnten sich dann ergeben,
wenn es sich bei der ausgewechselten
Verbindung um ein Zwischenstück handelt, z. B. wenn hinter dem ausgewechselten Kabel-/Leitungsstück noch alte
zweiadrige Kabel/Leitungen verlegt sind.
In solchen Fällen müssen Sie die klassische Nullung auch im ausgewechselten
neuen Kabel in der ausgewechselten
neuen Leitung beibehalten. Den grüngelben Leiter verwenden Sie in diesem
Fall weiterhin als PEN-Leiter. Die blaue
Ader, die für den Neutralleiter zu verwenden wäre, schließen Sie vorläufig
nicht an. Die kann erst bei einer endgültigen Umstellung auch der nachgeschalteten Stromkreise erfolgen.
Zu Frage 5
Diese Frage lässt sich ohne zusätzliche
Informationen nicht beantworten. Fakt
ist, dass es sich hierbei nicht um Festlegungen in den VDE-Bestimmungen handelt.
Solche Einschränkungen sind Vorgaben aus den Baubestimmungen, die von
den Bauaufsichtsbehörden festgelegt
werden und die Sie dort hinterfragen
können.
Weitergehende Informationen enthält
die Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen (Muster-Leitungsanlagen-Richt-
linie MLAR. Dort wird z. B. unterschieden in:
• notwendige Treppenräume und
• notwendige Treppenräume geringer
Nutzung und
• Sicherheitstreppenräume.
Notwendige Treppenräume geringer
Nutzung sind notwendige Treppenräume von Wohngebäuden geringer
Höhe sowie notwendige Treppenräume,
zu denen nur insgesamt höchstens zehn
Wohnungen oder andere Nutzungseinheiten, deren Fläche jeweils nicht mehr
als 200 m2 beträgt, mit einer Gesamtfläche von höchstens 1 000m2 gehören.
Entsprechend dieser Unterscheidung
ergeben sich unterschiedliche Anforderungen, deren detaillierte Wiedergabe
hier aber den Rahmen sprengen würde.
W. Hörmann
Brandschutzklasse eines HA-Raums
DIN 18012, LBO, EltBauVO
FRAGESTELLUNG
Es geht um den Elektro-Hausanschlussraum eines dreistöckigen Plattenbaus
mit Wohnungen, einem Kindergarten im
1. OG, einer Kinderkrippe im EG sowie
Hausanschluss- und Technikräumen im
KG. Wir sind der Meinung, dass ein
Hausanschlussraum, in dem sich der
Hausanschlusskasten des VNB sowie
Zählerschrank und die Hauptverteilung
befinden, in F90 ausgeführt sein muss
und haben die F90-Forderung während
einer Bauberatung gestellt.
Haben wir die Forderung berechtigterweise gestellt und wenn ja, wo ist das
festgelegt?
F. S., Sachsen
ANTWORT
Varianten des Hausanschlusses
Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem
Hausanschluss um einen Raum/Bereich
mit ausschließlich elektrischen Betriebsmitteln der Niederspannung handelt
(Netzspannung 230/400 V AC). Hierfür
gilt die Norm DIN 18012 »Hausanschlusseinrichtungen in Gebäuden,
Raum- und Flächenbedarf, Planungsgrundlagen«. Für die Einführung der
Anschlussleitungen und die Aufnahme
18
der erforderlichen Anschluss- und Betriebseinrichtungen unterscheidet die
Norm nach Hausanschlussnische, -wand
und -raum. Hausanschlussnischen werden in nicht unterkellerten Einfamilienhäusern eingerichtet. Hausanschlusswände sieht man in Gebäuden mit bis
zu vier Wohneinheiten vor.
Hausanschlussräume sind begehbare
und abschließbare Räume in Gebäuden
mit mehr als vier Wohneinheiten. Man
darf sie aber auch in Gebäuden mit
weniger Wohneinheiten einplanen.
Anwendung auf Anfragefall
Für Ihren Fall ist nach den vorstehenden
Betrachtungen ein Hausanschlussraum
notwendig.
Für alle vorgenannten Hausanschlüsse stellt die Norm aus Sicht der
Elektrotechnik jedoch keine Anforderungen an die umgebenden Wände und
Decken hinsichtlich der Feuerwiderstandsdauer.
Allerdings kann es sein, dass entsprechend der Landesbauordnung (LBO)
bzw. den relevanten Baubestimmungen
beispielsweise aus statischen Gründen
Wand- und Deckenquerschnitte gefordert werden, die gleichzeitig auch eine
bestimmte Feuerwiderstandsdauer mit
sich bringen.
Anders sieht es aus, wenn Verteilanlagen mit Nennspannungen über 1000 V
AC in abgeschlossenen Räumen untergebracht werden müssen. Hier gibt es
Anforderungen an die umgebenden
Wände und Decken der Räume bezüglich der Feuerwiderstandsdauer. Es gelten hier die Bestimmungen der EltBauVO.
A. Hochbaum
BUCHTIPP ZUM THEMA
Herbert Schmolke
Brandschutz in elektrischen
Anlagen
Praxishandbuch für Planung, Errichtung, Prüfung
und Betrieb
2., neu bearb. und erw. Auflage 2005.
361 Seiten, gebunden, mit CD-ROM.
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um einerseits das Entstehen von Bränden
durch Elektroanlagen zu verhindern und
andererseits dem Weiterleiten von Bränden durch diese Anlagen entgegenzuwirken.
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de 7/2005
Praxisprobleme
Probleme bei Fertighausinstallationen
DIN 18015, DIN VDE 0250 Teil 204, DIN VDE 0298 Teil 3, DIN VDE 0100 Teil 520
FRAGESTELLUNG
Zu Frage 1
schen Anteile auf der Seite des VNB
(Transformator und Zuleitung bis zum
HAK) sowie den Leitungswiderstand im
Gebäude zählen.
Je nach Stromstärke ergibt sich ein
entsprechender Spannungsfall auf dem
Weg zum Verbraucher. Betrachtet man
eine angeschlossene Glühlampenleuchte,
so können die Spannungsschwankungen
an Hand von Leuchtdichteschwankungen für den Menschen sichtbar werden.
Spannungsschwankungen entstehen z.B.
durch das Ein- und Ausschalten größerer Verbraucher (hier Bügeleisen) oder
das Einschalten von Betriebsmitteln mit
hohen Einschaltströmen (hier Kühlschrank oder Staubsauger).
Die Ursache der hohen Netzimpedanz kann sowohl in der Gebäudeinstallation als auch im Bereich des VNB zu
suchen sein. Um die Ursache einzugrenzen, sind mehrere Messungen erforderlich. Dazu gehören mindestens die
Innenwiderstandsmessungen an den
Verbrauchern und Steckdosen sowie die
Messung der Netzimpedanz am Hausanschlusskasten. Auch die Befragung
der Nachbarn, ob gleiche Probleme auftreten, ist sinnvoll.
Die von Ihnen durchgeführten Spannungsmessungen sind leider wenig aussagekräftig, da bei diesen Messungen
(Kurzzeitmessungen an den Steckdosen
unter Verwendung von Messgeräten mit
hohem Innenwiderstand) der Einfluss
des Netzinnenwiderstands nicht erkannt
werden kann.
Hohe Netzinnenwiderstände im
Bereich der Elektroinstallation ergeben
sich z.B. durch:
• lange Leitungen,
• zu geringe Leiterquerschnitte,
• hohe Übergangwiderstände an
Klemmstellen und/oder
• lose Klemmverbindungen.
Allgemeine Hinweise zu
Spannungsschwankungen
Die Spannungsschwankungen (und
damit auch die Leuchtdichteschwankungen) kommen durch wechselnde Belastungen des Netzes zustande. Die Ursache für die Spannungseinbrüche lassen
sich mit einem hohen Netzinnenwiderstand begründen. Zum Netzinnenwiderstand möchte ich bei der Betrachtung
des geschilderten Problems die ohm-
So könnten Sie vorgehen
Die Ursache sollte unbedingt ermittelt
werden, da bei hohen Übergangswiderständen in der Elektroinstallation (z. B.
lose Klemmen – trifft in Ihrem Fall wohl
nicht zu) Brände entstehen können.
Empfindliche elektronische Geräte
könnten Schaden nehmen oder kurzzeitig abschalten, was je nach Haushalt zu
unerfreulichen Nebenerscheinungen führen kann.
Wir sind ein Hersteller für Fertighäuser
in Holzbauweise. In der letzten Zeit trat
bei zwei 250 km voneinander entfernten
Bauvorhaben das gleiche Phänomen
auf: Wenn einzelne Verbraucher wie
Kühlschrank, Staubsauger oder Bügeleisen eingeschaltet werden, flackert das
Licht im Raum kurzzeitig. Es gibt dort
eine Häufung der Leitungen zwischen
der Decke und den Schaltern. Wir
maßen an den Steckdosen Spannungen
zwischen 228 V un 231V. Bei anderen
Bauvorhaben wurde die Installation in
der gleichen Weise ausgeführt, und dort
treten keine Probleme auf.
Dieses Flackern tritt nur in dem
Stromkreis auf, in dem das Gerät betrieben wird. Wir haben zusätzlich die
Kurzschlussströme am Hauptschalter
und an den einzelnen Steckdosen gemessen. Wir ermittelten folgende Werte zwischen L und N bzw. L und L:
• Haupschalter – Ik = 1,0 ... 2,0 kA
• Steckdosen – Ik = 227... 851 A.
Unserer Meinung nach lässt sich durch
diese Messung eine schlechte Verbindung im N-Leiter ausschließen. Wir kontrollierten die Schraubverbindungen – sie
waren alle fest. Alle anderen Verbindungen sind mit Steckklemmen ausgeführt.
Die maximale Länge der Stromkreiszuleitungen beträgt 9 m.
1) Sind diese Probleme auf die Installationsart zurückzuführen?
2) Ist es erlaubt Leitungen (ohne Schutzrohr) in der Speisfuge zwischen Wand
und Rohfußboden zu verlegen
(Bild 1)?
D. S., Baden-Württemberg
ANTWORT
de 7/2005
Bild 1: Skizze zur Anfrage, Verlegeung
einer NYM-Leitung auf dem Rohfußboden
Da vom Schreibtisch aus nicht beurteilt werden kann, ob die Probleme ausschließlich auf Ihre Installation zurückzuführen sind, sollten Sie eine
Überprüfung in Zusammenarbeit mit
dem VNB durchführen.
Die Netzbetreiber führen auf Anfrage
Langzeitmessungen zur Beurteilung der
Netzqualität im Bereich des Hausanschlusses durch. Mit Hilfe Ihrer Netzinnenwiderstandsmessungen lässt sich
dann die Ursache finden und beheben.
Sollten sich bei der Beurteilung der Messergebnisse schwer wiegende Meinungsverschiedenheiten ergeben, können Sie
auch die Überprüfung der Anlage und
die Durchführung der Langzeitmessungen durch unabhängige Stellen bzw.
Sachverständige in Betracht ziehen.
Zu Ihren Kurzschlussstrommessungen
Die von Ihnen ermittelten Messwerte liegen durchaus in einem für Wohngebiete
üblichen Bereich.
Anhand von Messungen in einem
Einfamilienhaus (Neubau in einem
Wohngebiet) möchte ich die Problematik erläutern.
Der gemessene Kurzschlussstrom lag
im Bereich des Hausanschlusses über
1,2 kA. Eine genauere Aussage ist hier
nicht möglich, da das verwendete Messgeräte oberhalb dieses Wertes keine weiteren Messwerte mehr anzeigen kann.
Im Verlauf der Elektroinstallation wurden an den Steckdosen, je nach Zuleitungslänge, Kurzschlussströme zwischen
240 A bis 800A gemessen.
19
Praxisprobleme
men (hier Staubsauger)
entstehen und somit
auch Helligkeitsschwankungen verursachen.
Grundsätzlich lassen
sich diese Erscheinungen
natürlich nicht vermeiden, da dort, wo Strom
fließt, natürlich auch ein
Spannungsfall auftritt.
Es gilt jedoch den auftretenden Spannungsfall so
gering wie möglich
(nach DIN 18015 kleiner als 3 %) zu halten.
Die von Ihnen angegebenen Messwerte sind
zwar, wie oben angemerkt, übliche Werte,
trotzdem wird der maxi- Bild 3: Messungen der Strom- und Spannungsschwankunmal zulässige Span- gen an einem Bügeleisen
nungsfall an der Stecknach DIN VDE 0250 Teil 204 betrachtet
dose, bei einer zulässigen Belastung von
werden.
16 A, extrem überschritten.
Entsprechend DIN VDE 0298 Teil 3
Die hohen Spannungsschwankungen
und DIN VDE 0100 Teil 520 sind diese
in Ihren Kundenanlagen sind höchstLeitungen zur Verlegung über, auf, im
wahrscheinlich auf die langen Leitungsund unter Putz in trockenen, feuchten
wege bzw. auf zu geringe Leitungsquerund nassen Räumen sowie im Mauerschnitte zurückzuführen. Gewissheit
werk und im Beton, ausgenommen für
hierüber erhält man z. B., indem ein grodirekte Einbettung in Schüttel-, Rüttelßer Verbraucher an die Steckdose angeoder Stampfbeton bestimmt. Zusätzschlossen wird und die Spannungen
lich dürfen diese Leitungen auch im
direkt am Verbraucher (bzw. der SteckFreien verwendet werden, wenn sie vor
dose) und zeitgleich am Hausanschluss
direkter Sonneneinstrahlung geschützt
Bewertung der Messungen
gemessen werden. Während dieser Messind.
Die von mir durchgeführten Messungen
sungen sollte sichergestellt sein, dass
DIN VDE 0100 Teil 520 befasst sich
bestätigen die Aussage, dass Spannungskeine weiteren Betriebsmittel eingeschalmit dem Errichten von Kabel- und Leischwankungen durch das Ein- und Austet sind.
tungsanlagen. Entsprechend der genannschalten größerer Verbraucher (hier
In der oben angeführten Anlage ergaten Norm müssen Kabel- und LeitungsBügeleisen) oder das Einschalten von
ben sich ohne angeschlossenen Verbrauanlagen so ausgewählt und errichtet
Betriebsmitteln mit hohen Einschaltströcher 232 V und während des Betriebs
werden, dass während der Errichtung,
einer Heizplatte (Nenndes Betriebs oder der Instandhaltung
strom von 10 A) direkt
eine Schädigung am Mantel und an der
am Verbraucher eine
Isolierung von Kabeln und Leitungen
Spannung von 222 V
und an ihren Anschlüssen vermieden
und am Hausanschluss
wird.
von 231 V.
Das bedeutet also, dass die Leitung so
Damit ist hier eindeuwie in der Skizze im Bild 1 dargestellt,
tig belegt, dass die Spanverlegt werden darf, wenn nicht mit
nungsschwankungen dierhöhter mechanischer Belastung oder
rekt in der Anlage
mit der Beschädigung der Leitungen
entstehen und nicht im
(z. B. während der Bauphase) gerechnet
Bereich des VNB zu
werden muss. Eine direkte Verlegung
suchen sind.
der Leitung auf der Decke, z.B. für die
Einspeisung von Deckenleuchten im
Zu Frage 2
darunter liegenden Räumen oder im
Bereich von Türen, sollten Sie allerdings
Da in der Anfrage nicht
mit Schutzrohren durchführen.
der verwendete Leitungstyp angegeben wurde,
R. Soboll
soll hier die Verwendung
Bild 2: Messungen der Strom- und
von PVC-MantelleitunSpannungsschwankungen an einem Staubsauger
gen (NYM-Leitungen)
Die folgenden Messungen beziehen
sich auf einen Steckdosenanschluss, an
dem ein Kurzschlussstrom von 250 A
und ein Schleifenwiderstand von 0,92 Ω
gemessen wurden.
Das Bild 2 zeigt Strom- und Spannungsschwankungen während des Betriebs eines handelsüblichen Staubsaugers (1500 W). Im Einschaltaugenblick
fließen ca. 17 A und die Spannung sinkt
von 232 V auf 212V. Diese Spannungsänderung von ca. 9 % bewirkt bei Glühlampen einen Rückgang des Lichtstroms
auf ca. 70 %. Dieser Vorgang ist für das
menschliche Auge sehr deutlich wahrnehmbar. Im Normalbetrieb des Staubsaugers liegt der Strom hier bei ca. 5 A
und die gemessene Spannung bei ca.
226 V. Je nach Belastung des Netzes
durch den Staubsauger entstehen Spannungsfälle, die sich auch auf die
Beleuchtungsstärke auswirken.
Das Bild 3 zeigt Strom- und Spannungsschwankungen bei dem Betrieb
eines
handelsüblichen
Bügeleisens
(1500 W). Auch hier sind Spannungsschwankungen in Abhängigkeit des Einund Ausschaltens (durch den Temperaturfühler des Bügeleisens) erkennbar. Je
nach Belastung des Netzes durch das
Bügeleisen entstehen Spannungsfälle, die
sich auch hier auf die Beleuchtungsstärke auswirken.
20
de 7/2005
Praxisprobleme
Lautsprecher im Schwimmbecken
BetrSichV, GUV 18.14, DIN VDE 0100 Teil 702, DIN VDE 0711 Teil 218, DIN VDE 0800 Teil 1
FRAGESTELLUNG
Der Eigentümer eines örtlichen
Schwimmbads (Sportzentrum) bauftragte uns mit der Prüfung der neu
erstellten Elektroinstallation. Nebst der
Unterwasserbeleuchtung, die mit SELV
30 V DC versorgt wird, wurden auch
wasserfeste Unterwasserlautsprecher installiert. Ob der Verstärker der Musikanlage über einen direkten galvanischen
Ausgang ab der Transistorstufe verfügt,
hängt wahrscheinlich vom Anlagenalter
ab. In Schweizer Normenwerk kann ich
leider keine konkrete Aussage zu diesem
Problem finden.
Es würde mich interessieren, ob in
den VDE oder anderswo etwas geschrieben steht, das auf diesen Fall anwendbar
ist.
Wie wird das in Deutschland in der
Praxis gehandhabt?
Muss man in solchen Fällen einen
Schutzübertrager 4 kV einsetzen und
darf dieser im Verstärker integriert sein?
H. Z., Schweiz
ANTWORT
Wo Sie Informationen
finden können
Informationen zu den abgefragten
Themenbereichen können Sie beispielsweise hier finden:
• in den Richtlinien für den Bäderbau
(Deutsche Gesellschaft für das Badewesen),
• in jeglicher Art von Herstellerhinweisen oder
• im Fachbuch: Saunus, C.: Planung von
Schwimmbädern, Krammer Verlag
Düsseldorf, siehe www.livingpool.de/
literatur/literatur2-01.asp)
Mir sind keine technischen Regeln
bekannt, die speziell für die elektrische
Sicherheit von Unterwasserlautsprechern gelten. Trotzdem müssen Sie folgende Dinge berücksichtigen:
• Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV,
• Unfallverhütungsvorschrift GUV 18.
14: »Sicherheitsregeln für Bäder« und
• in Anlehnung an die Vorschriften für
die Unterwasserbeleuchtung zusätzliche Schutzmaßnahmen gemäß:
· DIN VDE 0100 Teil 702 – Becken
von Schwimmbädern,
· DIN VDE 0711 Teil 218 – Leuchten
für Schwimmbäder.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen
erforderlich
Die VDE-Bestimmungen gehen grundsätzlich nur von einem Fehler aus. In der
Schwimmbadpraxis erlebt man immer
wieder, dass zwei gleichzeitige Fehler
über Jahre nicht bemerkt bzw. beseitigt
werden – z. B. sowohl ein defekter Feh-
lerstrom-Schutzschalter als auch der fehlende Berührungsschutz. Deshalb sind
den Einsatzbedingungen entsprechend
zusätzliche Schutzmaßnahmen/Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
Bei Unterwasserlautsprechern besteht
die Gefahr eines Isolationsfehlers im
Wasserbereich, d.h. aktive Teile haben
Kontakt mit dem Schwimmbadwasser.
Hinzu kommt die Gefahr der Einführung
eines gefährlichen Spannungspotentials
über die Lautsprecherleitung, z.B. über
• unzureichende Trennung der Netzversorgung im Verstärker,
• einen Isolationsfehler der in der Regel
nur basisisolierten Lautsprecherleitung, die recht umfangreich sein kann,
da oft noch mehrere »normale« Lautsprecher mit angeschlossen sind, oder
• durch Einkoppelung von Überspannungen auf die Lautsprecherleitung,
insbesondere wenn bei Gewittern
gebadet wird.
Ich empfehle Ihnen, für jeden Unterwasserlautsprecher einen Transformator mit
sicherer Trennung im Verhältnis 1:1 einzubauen (möglichst dicht am Becken).
Weiterhin je nach örtlichen Gegebenheiten – z. B. Gewitterhäufigkeit oder Art
der Leitungsverlegung – den Einbau von
Überspannungsableitern für die ankommenden Lautsprecherleitungen.
A. Winter
Automatische Abschaltung in EDV-Rechenzentrum durch CO2-Löschanlage
VdS 2304, VdS 2093
FRAGESTELLUNG
Wir beschäftigen uns gerade mit der Planung der elektrischen Energieversorgung eines neuen Rechenzentrums (RZ)
mit ca. 200 ... 300 Servern. Diese soll
eine redundante Energieversorung
erhalten. Im Rahmen einer Besprechung
wies uns der Brandschutzbeauftragte
darauf hin, dass wir bei CO2-Flutung
die elektrische Energieversorung abde 7/2005
schalten müssen. Er bezog sich auf VdS
2304 Absatz 2.4.3 und VdS 2093
Absatz 8.7. Uns ist das Ganze aber ein
wenig suspekt. Unser Ziel ist es, eine
hochverfügbare, USV-gestützte, redundante Stromversorgung aufzubauen. Die
Verfügbarkeit wird aus unserer Sicht
durch eine automatische Abschalteinrichtung enorm verringert. Diese
Gründe sprechen gegen eine automatische Abschaltung:
Brennt im RZ ein Server und sprechen dadurch zwei Brandmelder an,
wird sofort das gesamte Rechenzentrum
abgeschaltet.
Die Abschaltung würde über Relais
oder Schütze ausgeführt werden, welche
aber der normalen Alterung unterliegen.
Wenn also nur eine Schützspule durchbrennt, fällt im RZ der Strom aus
(zumindest teilweise). Außerdem verfügen wir über eine Werksfeuerwehr, die
21
Praxisprobleme
unseres Erachtens entscheiden könnte,
ob eine Abschaltung notwendig ist. Sie
könnte diese auch selbst vornehmen.
Wir wollen natürlich die CO2-Löschanlage vom VdS abnehmen lassen, aber
dennoch auf eine automatische Abschaltung verzichten.
Nun meine Fragen:
Ist die Abschaltung überhaupt notwendig oder nur eine Empfehlung ?
Ist die VdS-Vorschrift unbedingt anzuwenden oder liegt es im Verantwortungsbereich des Betreibers (Informatikabteilung), ob eine Abschaltung
eingebaut werden muss oder nicht ?
Haben Sie diesbezüglich Erfahrung,
wie dies in anderen Rechenzentren
gehandhabt wird ?
Gibt es andere, bessere Lösungen ?
L. M., Baden-Württemberg
gasförmigen Löschmitteln muss bekanntlich die erforderliche Löschkonzentration ausreichend schnell aufgebaut und für einen bestimmten
Zeitraum gehalten werden. Hierzu ist es
erforderlich, dass die Räume einerseits
dicht genug sind, andererseits aber das
Löschgas nicht über Be- und Entlüftungsanlagen verdünnt oder abgesaugt
wird. Mit der besagten Abschaltung ist
also nicht eine pauschale Abschaltung
aller im Löschbereich befindlichen
Geräte gemeint.
Da die zu schützenden Geräte selbst
die Brandursache sein können, ist es
sinnvoll, um Rückzündungen nach einer
erfolgten Löschung zu vermeiden, die
Geräte im Löschbereich zumindest bis
zum Ende der Haltezeit abzuschalten.
Hier ist auch eine selektive Abschaltung
durch gezielte Detektion der einzelnen
Geräte möglich.
abzuschalten (ggf. auch mehrere Geräte).
Mit dem Betreiber bzw. Betreuer und/
oder dem Lieferanten der technischen
Einrichtungen – d. h. Server, Speicherroboter etc. – sollten Sie ein geeignetes
Konzept zur Gefahrenabwehr abstimmen und erstellen, das die gesamten
sicherheits- und gerätetechnischen
Aspekte eines solchen Notfalls einbezieht. In diesem Konzept müssen Sie
festlegen, welche Abschaltungen – aber
auch Ansteuerungen von Feststellanlagen, Rauchschutzklappen etc. – durchgeführt werden müssen. Es ist zu berükksichtigen, dass in der Nähe der
Löschdüsen eine relativ hohe Verdunstungskälte entsteht, die im Zusammenhang mit der Luftfeuchte zu Kondensation und damit zu Verringerung der
Isolationsstrecken in elektrischen und
elektronischen Geräten führen kann.
Spezielles Konzept entwickeln
Beim Einrichtungsschutz nach VdS 2304
ist es aus denselben Gründen erforderlich, die Lüftung der betroffenen Geräte
abzuschalten und zur Vermeidung von
Rückzündungen das betroffene Gerät
H. Berger
ANTWORT
Abschaltung bezieht sich nicht
generell auf alles
In dieser Thematik geht es primär um
die Wirksamkeit der Löschanlage. Bei
Schutzmaßnahme für Wandverkleidung
FRAGESTELLUNG
Bei Renovierungsarbeiten einer Küche
ergab sich die im Folgenden geschilderte
Situation. Der Hauseigentümer beauftragte uns, bei einem Mieter zusätzliche
Steckdosen an der Küchenwand zu
installieren. Die Vorarbeiten – also die
Unterputzinstallation – führten wir
zunächst aus. Nach Fertigstellung des
Küchenumbaus montierten wir die vorgesehenen Steckdosen. Dabei stellten
wir fest, dass die ganze Wandfläche mit
sechs Einzelteilen aus Edelstahl verkleidet war. Die notwendigen Dosenausschnitte hatten die Monteure vorgesehen.
Müssen die Edelstahlteile in die Schutzmaßnahme mit einbezogen werden?
H. D., Rheinland-Pfalz
ANTWORT
Leider kann ich aus Ihrer Fragestellung
nicht den Aufbau der fertigen Wand (mit
Edelstahlverkleidung) erkennen.
22
Empfehlung von
Schutzmaßnahmen
Unter der Voraussetzung, dass das Installationsmaterial den Gegebenheiten
entsprechend ausgewählt und fachgerecht installiert wurde, brauchen Sie die
Metallverkleidung nicht an einen Schutzleiter anschließen.
Die Metallwand gehört nicht zum
elektrischen Betriebsmittel (Steckdose)
und braucht aus diesem Grund auch
nicht in die Schutzmaßnahme einbezogen werden. Als leitfähige Wand könnte
die Edelstahlverkleidung unter Umständen zu den fremden leitfähigen Teilen
gezählt werden, die in einen zusätzlichen
Potentialausgleich einbezogen werden
müssten.
In Küchen ist jedoch kein zusätzlicher
Potentialausgleich gefordert und somit
entfällt auch hier die Forderung nach
einem Anschluss der Verkleidung an
einen Schutzleiter.
Ich kann Ihnen jedoch – wie allgemein für (Arbeits-)Steckdosenstromkreise üblich – den Einsatz einer Fehlerstrom-
Schutzeinrichtung mit I∆N ≤ 30 mA empfehlen.
R. Soboll
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de 7/2005
Praxisprobleme
Nachrüstung eines Potentialausgleichs
VDE 0190, DIN VDE 0100 Teil 410
FRAGESTELLUNG
Bei der Überprüfung einer Elektroanlage
im Rahmen eines e-Checks stellten wir
fest, dass die errichtende Firma als Hauptpotentialausgleich nur ein an der Wasserverteilung abgehendes Kaltwasserrohr mit
dem Hausanschlusskasten (PEN) verband. Das Gebäude wurde im Jahr 1969
errichtet.
War diese Ausführung damals richtig?
Muss anderenfalls eine Verbindung zu
den anderen Wasserrohren (Heizung, Zirkulation usw.) nachgerüstet werden?
J. M., Baden-Württemberg
ANTWORT
Betrachtung der damaligen
Normenforderungen
Die Elektroinstallation wurde in dem von
Ihnen geprüften Gebäude im Jahre 1969
errichtet. Zu dieser Zeit kam VDE 0100
Ausgabe 1965 zur Anwendung. Die
Begriffserklärungen dieser VDE-Bestimmung beschreiben im §3 u.a. die Betriebserdung als die Erdung aktiver Teile und die
Erdung des Nullleiters. Als Schutzmaßnahme bei indirektem Berühren führt §10
die Nullung auf.
Nach §10, Abs. 3, ist der Nullleiter in
der Nähe des Stromerzeugers oder Transformators zu erden, in Freileitungsnetzen
außerdem mindestens an den Enden der
Netzausläufer. Unter Letzterem versteht
man jeden Abzweig mit einer Länge über
200m. Sind im Bereich des Verteilungsnetzes (Abs. 4) gute Erder vorhanden, so ist
der Nullleiter mit diesen zu verbinden. Bei
Wasserrohrnetzen im öffentlichen Bereich
wurde die Wasseranschlussleitung in der
Nähe der Hauseinführung, unmittelbar
hinter der Wasseruhr (in Fließrichtung
gesehen), angeschlossen. Hierbei war VDE
0190 zu beachten.
In heutigen TN-Systemen erdet man
den Neutralleiter am Transformator und
schließt die Körper der Betriebsmittel an
den Schutzleiter (PE oder PEN) des VNBNetzes an.
In besonderen Fällen schreibt der Verteilungsnetzbetreiber (VNB) jedoch als
Schutzmaßnahme ein TT-System vor,
wenn die Bedingungen nicht erfüllt werden können.
Schlussfolgerung
Die Ausführung der Installation entsprach
somit den damals gültigen Bestimmungen.
Nach heutigem Normenstand (DIN
VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):
1997-01) wird in jedem Gebäude ein
Hauptpotentialausgleich
hergestellt.
Dabei müssen der Hauptschutzleiter, der
Haupterdungsleiter, die Haupterdungsklemme oder -schiene und u.a. die folgenden fremden leitfähigen Teile zu einem
Hauptpotentialausgleich verbunden werden:
• metallene Rohrleitungen von Versorgungssystemen innerhalb des Gebäudes,
z.B. für Gas, für Wasser;
• Metallteile der Gebäudekonstruktion,
Zentralheizungs- und Klimaanlagen;
• wesentliche metallene Verstärkungen
von Gebäudekonstruktionen aus bewehrtem Beton, soweit möglich.
In Ihrem Falle wäre zunächst eine Prüfung
der Schutzmaßnahme erforderlich. Eine
Nachrüstung eines Hauptpotentialausgleichs, wie oben beschrieben, würde ich
empfehlen.
G. Schimmelfennig
Beurteilung von Schieflasten in Gebäuden
TAB 2000, EN 50160, DIN VDE 0847 Teil 4-27
FRAGESTELLUNG
Welche Bedeutung hat eine Schieflast
(ungleiche Leiterbelastung) in einer
Hauptverteilung auf Sicherheit, Qualität
oder evtl. auch als Mangel in einer
Gebäude-Elektroinstallation. Wie ist
diese zu beurteilen?
W. B., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Mögliche Probleme
Aufgrund der unterschiedlichen Stromstärken in den Außenleitern kommt es
auch zu entsprechend unterschiedlichen
Spannungsfällen. Dies hat eine Spannungsunsymmetrie zur Folge. Durch
diese Spannungsunsymmetrie kann es zu
Schäden an elektrischen Betriebsmitteln
de 7/2005
und zu Störungen in Steuerungseinrichtungen kommen. Auch der Ausfall von
informationstechnischen Einrichtungen
ist zu befürchten, wenn Sie diese Einrichtungen z. B. an den stark belasteten
Außenleiter anschließen und die
Betriebsspannung durch den Strom auf
Werte absinkt, die zum Ausfall der
Rechneranlage führen.
Bei großen einphasigen Lasten kann
es sogar zu erheblichen Rückwirkungen
auf das öffentliche Netz kommen. Unter
Umständen verschlechtert sich die Versorgungsnetzqualität so stark, dass sich
dies auch auf benachbarte Anlagen auswirkt. Ist dies der Fall, liegt ein erheblicher Mangel vor, da laut TAB elektrische Verbrauchsgeräte und Anlagen
keine störenden Einflüsse auf andere
Kundenanlagen sowie auf das Verteilungsnetz und auf Anlagen des VNB aus-
üben dürfen. Zur Vermeidung solcher
Störungen sind die Errichter elektrischer
Anlagen laut TAB verpflichtet, Wechselstromkreise den Außenleitern so zuzuordnen, dass sich eine möglichst gleichmäßige Aufteilung der Leistung ergibt.
Fazit
Ist es für die Gebäudeeinrichtung
ersichtlich, dass sich auf Grund der
»Schieflast« Schäden bzw. Störungen
einstellen könnten, müssen Sie dies als
Mangel betrachten. Zur genauen Beurteilung ist eine Besichtigung der betroffenen Anlage und die Ermittlung der Lastverteilung
auf
die
Außenleiter
erforderlich. Zusätzlich sollten Sie Langzeitmessungen (Netzanalyse) während
des Betriebs durchführen.
R. Soboll
23
Praxisprobleme
Einspeiserichtung von LS-Schaltern
DIN VDE 0641 Teil 11
ANTWORT
FRAGESTELLUNG
In der Ausgabe »de« 15-16/2004 wird
auf S. 111 auf Mängel an Sicherungskästen hingewiesen.
Speziell mit der Kritik zum Bild 24
habe ich ein Problem: In Katalogen von
Herstellern wird auf eine universelle
Einspeisung von oben oder von unten
hingewiesen.
Ist es erlaubt, Leitungsschutzschalter
von oben einzuspeisen?
R.K., Bayern
Einspeisung von oben und von
unten erlaubt
Grundsätzlich ist es erlaubt, auch die
abgebildeten Leitungsschutzschalter von
oben einzuspeisen. Falls es notwendig ist
zwischen Netz- und Lastklemmen zu
unterscheiden, dann müssen die Hersteller der Leitungsschutzschalter die Anschlussklemmen kennzeichnen. Zitat aus
DIN VDE 0641 Teil 11: »Wenn es notwendig ist, zwischen Netz- und Last-
klemmen zu unterscheiden, müssen
erstere durch Pfeile, auf den LS-Schalter
hin, letztere durch Pfeile, die von dem
LS-Schalter weg zeigen, gekennzeichnet
sein.«
Der Anschluss muss natürlich fachgerecht und unter Beachtung der Herstellerangaben – z.B. bezogen auf den
zulässigen Anschlussquerschnitt – durchgeführt werden. Der im Bild 24 der Ausgabe »de« 15-16/2004, S. 111, gezeigte
Aufbau entspricht in keiner Weise einer
fachgerechten Installation.
R. Soboll
Schirmverbindung beim EIB
FRAGESTELLUNG
In Ihrer Fachzeitschrift »de« war in der
Ausgabe 15-16/2004, S. 30, im Beitrag
»Tipps zur Installation« zu lesen, dass
bei Verdrahtung für-EIB-Anlagen auf
eine Durchgangsverdrahtung zu achten
ist.
Da es sich bei EIB-Anlagen um
SELV-Netze handelt, ist eine Erdung der
Anlage bzw. der Abschirmung selbstverständlich ausgeschlossen.
In verschiedenen Literaturstellen findet ich beim Nachlesen immer wieder
die Anmerkung oder den Hinweis, dass
die Abschirmung nicht anzuschließen
sei.
Ist es grundsätzlich so, dass die
Abschirmung nicht miteinander verbunden wird? Wenn ja, was spricht dagegen
dies zu tun, selbstverständlich ohne die
Abschirmung zu erden?
B. G., Baden-Württemberg
ANTWORT
Richtlinien der EIBA und
Herstellerhinweise beachten
Auch bei geschirmten Leitungen in
SELV-Stromkreisen ist es nicht ausgeschlossen, den Leitungsschirm zu erden.
Je nach Anwendungsfall kann dies einseitig oder beidseitig erfolgen.
Die Leitungsschirme von EIB-Busleitungen sollen sie jedoch, nach den Richtlinien der EIBA, weder erden noch in
einen Potentialausgleich einbeziehen.
Zudem sollen die Schirme im Leitungszug nicht durchverbunden werden.
entnommen und bestätigt diese Aussage.
Wenn Sie nach den genannten Richtlinien arbeiten, muss davon ausgegangen
werden, dass der Betrieb der Anlage störungsfrei und gefahrlos möglich ist.
Der Auszug aus »de« 15-16/2004,
S. 30, »Tipps zur Installation«, bezieht
sich teilweise auf eine reine EIB-Installation und im letzten Absatz auf die Installation des TwinBus der Firma Ritto.
Zum Betrieb und der Errichtung einer
TwinBus-EIB Anlage sind jedoch weitere
Montagehinweise des Herstellers erforderlich.
R. Soboll
Zum Anwendungsfall in der
»de«-Veröffentlichung
Die von Ihnen mitgelieferte Zeichnung
einer Verbindungsdose (hier nicht abgedruckt) und der entsprechende Text ist
dem EIB-Handbuch Gebäudetechnik
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Telefax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected]
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen
sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind.
24
de 7/2005
Gebäudetechnik
Die neue Art des Schaltens
Touch Panels steuern EIB-Funktionen
gebäuden mit öffentlichen Bereichen
müssen heutzutage eine Vielzahl von
Funktionen zur Verfügung stellen. In
der Regel werden hierfür Bussysteme
eingesetzt. Aber wie soll man die
Bedienung gestalten, damit diese
einerseits möglichst übersichtlich
und einfach ist, andererseits aber den
vielfältigen Anforderungen der Technik gerecht wird? Gute Lösungen
bieten hier Visualisierungen und
Touch Panels.
D
ie Handwerker im Stuttgarter
Rathaus (Bild 1) sind im Endspurt. Auf Gerüsten verpassen
Maler den Wänden ihr endgültiges
Make-up. Im Sitzungssaal montieren
Informationstechniker die Kommunikations- und Datenanschlüsse in die
Bestuhlung.
Elektromeister Wolfgang Reiser, Mitarbeiter der ausführenden Elektroinstallationsfirma Speidel GmbH & Co. KG,
Göppingen, Fachbereich Gebäudesystemtechnik, kann dagegen schon die
Funktionen der Elektroanlage vorführen. Er hat seine Arbeit weitgehend erledigt. Denn in wenigen Tagen sollen die
Stadtväter hier wieder ihr Regiment
übernehmen. Vorher aber noch ist »Tag
der offenen Tür«. Dann haben die Stuttgarter Bürger die seltene Gelegenheit, ihr
Rathaus, das nach den Plänen des Stuttgarter Architekten Walter Belz renoviert
wurde, im neuen Glanz kennen zu lernen.
Das Foyer des renovierten Rathauses
mit vier Stockwerken hat eine Glasfassade erhalten. Die Treppenaufgänge und
Hallen sind heller und großzügiger
geworden. Stadtparlament und Ausschüsse können künftig in freundlichen
Sitzungssälen tagen. Und auch in den
Büros ist ein modernes Ambiente eingezogen.
Hermann Hägele, Fachjournalist,
Esslingen
26
Der ursprünglich 1905 erbaute, 1944
ausgebrannte und 1950 mit dem neuen
Marktplatzflügel ergänzte Gebäudekomplex macht jetzt im Inneren nicht
nur architektonisch ein gutes Bild, sondern wurde auch mit einer zeitgemäßen
Technik ausgestattet. Medientechnik,
Daten- und Telekommunikation gehören ebenso dazu wie ein automatischer
Sonnenschutz und eine moderne, energiesparende und stilvolle Beleuchtung.
So wird am »Tag der offenen Tür«
manch einer der technisch interessierten
Besucher die Monitore, die zum Beispiel
in den Sitzungssälen (Bild 2) und
Besprechungsräumen, beim Empfang, in
der Cafeteria oder in den Bürgermeisterbüros in die Wände montiert sind,
besonders neugierig beäugen.
Quelle: Hermann Hägele
Elektroinstallationen in Verwaltungs-
Zeitgemäße Technik
Bild 1: Im neu renovierten Stuttgarter
Rathaus wird die Elektrotechnik über
Touch Panels gesteuert
Komplexe Funktionen
Tippt man mit dem Finger auf die Startseite des Touch Panels, wie W. Reiser
zeigt (Bild 3), erscheint z.B. im großen
Sitzungssaal der Grundriss, in den die
Einbaustrahler
eingezeichnet
sind
(Bild 4). Gelbe Punkte signalisieren,
dass die Downlights »an« sind, graue
»aus«. Tippt man einen Bereich der
Visualisierung an, gehen Masken der
einzelnen Schaltgruppen auf, die wiede-
rum Bedienelementen zum Schalten und
Dimmen der Beleuchtung zur Verfügung
stellen (Bild 5). Über weitere Bedienelemente mit Klartext kommt man auf die
Seiten zur Steuerung des Blendschutzes,
des Sonnenschutzes, der Verdunklung
und der Lüftungsfenster. Über zwei rote
Schaltflächen »Zentral Ein« und »Zentral Aus« kann man mit einem einzigen
Fingertipp alle Leuchten im Saal an- und
ausschalten.
Quelle: Hermann Hägele
Hermann Hägele
Bild 2: Moderner Sitzungssaal mit moderner Technik – geschaltet und gedimmt wird
über das Touch Panel bei der Eingangstüre
de 7/2005
Quelle: Hermann Hägele
Gebäudetechnik
Bild 3: Elektromeister Wolfgang Reiser
führt sein selbst gestaltetes Bedienkonzept vor
Eine aufwändige Technik nur zum Schalten und Kontrollieren? W. Reiser erklärt
dazu: »Alleine hier im großen Sitzungssaal waren zur Bedienung der Beleuchtung 20 Schaltgruppen notwendig,
zusätzlich der Bedienfunktionen für die
weitere Technik.« Bustaster oder übliche
Raumcontroller für diesen Funktionsumfang würden den Ansprüchen nicht
genügen und wären für die Bediener
unübersichtlich.
Er sieht in der Lösung mit den Touch
Panels deutliche Vorteile: »Die Bedienoberflächen der Touch Panels dagegen
lassen sich ganz nach den Wünschen der
Nutzer verständlich gestalten, können
leicht geändert werden und sind auch
von nicht eingewiesenen Personen intuitiv bedienbar.«
Insgesamt befinden sich nun im Stuttgarter Rathaus 21 Panels der Type
»touchControl GF2« der Größen
10 Zoll und 15 Zoll (Bild 6) von der
Falk GmbH Technical Systems, Oberstenfeld. Damit diese zum Einrichtungsstil passen, wurden die AluminiumFrontblenden der ursprünglich für den
harten Einsatz im industriellen Umfeld
entwickelten Infrarot-Touch Panels mit
der Bauherrschaft und dem Architekten
abgestimmt. So korrespondieren die
Panels auch äußerlich mit dem repräsentativen Umfeld.
EIB als Basis
Die gesamte Elektrotechnik im Altbau
sowie im Marktplatzflügel des Stuttgarter Rathauses wurde modernisiert. Um
die komplexe Technik bedienbar zu
machen, hat das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro Burrer & Deuring,
Ludwigsburg, als Steuerungssystem den
europäischen
Installationsbus
EIB
gewählt. Der EIB steuert hauptsächlich
28
Quelle: Speidel
Intuitive Bedienung
Bild 4: Grundriss des großen Sitzungssaales mit Einbaustrahlern; die nur beim Antippen
sichtbaren Umrandungen markieren den jeweiligen Schaltkreis
die umfangreichen Funktionen der
Beleuchtung, die Jalousieanlage, Verdunklungen in den Sälen, die Sonnenschutzanlage und die Lüftung.
Interessant ist z. B. die Automatisierung der Jalousien. Für Sicherheit sorgen
hier sieben Windwächter, die die individuellen Winde der einzelnen Fassaden
messen.
Die vier Hallen des Foyers, in denen
regelmäßig Ausstellungen stattfinden,
haben eine optisch reizvolle und eine für
die unterschiedliche Nutzung flexible
Beleuchtung. Parallel erhielten die Hallen samt Eingang und Treppenhaus eine
automatische Durchgangsbeleuchtung.
Bewegungsmelder schalten auch die
Flurbeleuchtungen im Altbau sowie die
Toilettenleuchten.
Ähnlich wie im großen Sitzungssaal
befinden sich im mittleren und kleinen
Sitzungssaal Einbaustrahler und abgeblendete Langfeldleuchten, deren Licht
sich der Nutzung durch mehrere Schaltkreise und Dimmen anpassen lässt.
Auch in den Bürgermeisterbüros und
Besprechungszimmern trägt die Beleuchtung mit unterschiedlichen Leuchten,
Schalt- und Dimmmöglichkeiten sowie
Lichtszenen zur Arbeitsatmosphäre bei.
Beleuchtungsfunktionen und sonstige
Technik sind in den »touchCon-
NEUE GENERATION MIT ZEITSCHALTUHR
Bei den beschriebenen Touch Panels der Serie
GF handelt es sich um vollgrafische PC-unabhängige Bedienmonitore mit einem InfrarotTouch-System für Steuerungs- und Überwachungsaufgaben an diversen Feldbussystemen in der Gebäudeautomation. Die
Monitore der Reihe »touchControl« bieten
eine gute Bildqualität mit hohen Bildkontrasten, hoher Schaltverlässlichkeit und schnellen Reaktionszeiten mit Bildwechseln von
100...300ms. Alle Geräte sind mit einer kratzfesten, entspiegelten Glasschutzfolie in
Schutzart IP 65 ausgestattet, die sich mit herkömmlichen Glasreinigern pflegen lässt. Die
verwendete Infrarot-Sensortechnologie lässt
sich über das »touchControl« wie ein Busmonitor direkt an den Bus koppeln.
Mit einer neuen Reihe »touchControl
MC2« stellt Falk jetzt eine Nachfolgegenera-
tion vor mit weiteren Eigenschaften für die
Gebäudeautomation. So ist künftig auch eine
Zeitschaltuhr integriert, die direkt durch den
Bediener am Panel programmiert werden
kann. Serienmäßige Ethernet-Schnittstellen
ermögliche die Fernparametrierung. Auch die
Einblendung von Videobildern ist künftig
möglich, so dass das Panel auch in die Überwachungsanlage eines Gebäudes integriert
werden kann. Die Touch Panel verfügen über
eine USB Master/Slave Funktion, erfüllen die
Möglichkeit einer EIB/LON-Schnittstelle
und werden in den Größen 5.7, 10.4 und
12.1 Zoll zur Verfügung stehen. Für Interessenten gibt es monatlich in Stuttgart und Köln
Programmierschulungen.
www.falk-gmbh.de
de 7/2005
Gebäudetechnik
Haustechnik überwacht und bedient
werden sollen. So kann der Pförtner alle
Funktionen abfragen und zentrale
Steuerbefehle vornehmen (Bild 7). Er
kann von seinem »touchControl« alle
Beleuchtungen im Foyer schalten und
dimmen und z. B. – wenn nötig – die
Helligkeitsschwellen für die automatische Beleuchtungssteuerung einstellen.
Bild 5: Beispiel einer Bedienebene für
Einbaustrahler mit Dimmmöglichkeit
trolGF2« der Größe 10 Zoll zusammengefasst.
In den übrigen Büros mit jeweils drei
Beleuchtungsschaltkreisen genügen zur
Bedienung Bustaster.
Zentrale Bedienung
Viele Benutzer finden die Bedienung
einer Elektroinstallation mittels Touch
Panel zunächst einmal ungewohnt. Um
die Umstellung vom normalen Schalter
so leicht wie möglich zu gestalten, hat
W. Reiser die Bedienoberflächen aller 21
Panels im gleichen Stil und nach dem
gleichen Konzept programmiert. Seine
Aufgabe war es auch, sämtliche relevanten Gruppenadressen der EIB-Anlage
einzutragen. Dafür bringt er schon aus
früher ausgeführten EIB-Installationen
genügend Erfahrung mit: »Bei diesem
Umfang lohnt sich die Einarbeitung in
das Thema, was nicht allzu schwierig ist,
denn die zugehörige Programmiersoftware Galileo enthält bereits einen Grundstock an üblichen Bedien- und Anzeigenfunktionen. Zusätzliche Fotos und
Zeichnungen für individuelle Masken
können importiert werden«, gibt er
einen Einblick in die Programmierung
der Touch Panels.
Bild 7: Maske auf dem Touch Panel der
Pforte, über die sich die Bedienseiten der
Beleuchtung im Foyer aufrufen lassen
wecken die Möglichkeiten einer Businstallation Begehrlichkeiten nach weiteren Funktionen. Auch dabei zeigen sich
Vorteile, die für die »touchControl« von
Falk sprechen: »In die Bedienflächen
und Visualisierungen können wir leicht
neue Funktionen der Elektroanlage integrieren«, so W. Reiser.
■
Quelle: Hermann Hägele
Auf die Idee, im Stuttgarter Rathaus
»touchControl« von Falk einzusetzen,
kam das Ingenieurbüro Burrer &
Deuring: »Anstatt eine Batterie von Busgeräten zu installieren, lässt sich damit
eine Vielzahl von Raumfunktionen
zusammenführen und somit deren
Bedienung und Kontrolle vereinfachen«,
argumentiert Dipl.-Ing. Hardy Deuring.
Quelle: Speidel
Quelle: Speidel
Programmierung nicht schwierig
Bild 6: Beispiele von eingebauten »touchControl« der Größe 15 Zoll mit eigens für die
Anwendung im Stuttgarter Rathaus angefertigten Abdeckrahmen
Auch weist er darauf hin, dass diese
Lösung Bedienoberflächen unterschiedlicher Tiefe ermöglicht: allgemeine, auf
die jede Person zugreifen kann, sowie
Bedienebenen, die über Passwort nur
zugelassenen Personen zugänglich sind,
um zum Beispiel Sollwerte festzulegen
oder Lichtszenen zu kombinieren.
Ideal ist so ein Touch Panel mit Visualisierung, wenn an zentraler Stelle
Funktionen der Elektroinstallation und
de 7/2005
Erweiterungen leicht möglich
Inzwischen wird die Landeshauptstadt
vom neu renovierten Rathaus aus
regiert. Mitarbeiter, Bürgermeister und
Stadträte haben sich – manche früher,
andere später – an die neue Art des
Schaltens gewöhnt. Obwohl die Elektroanlage fertig gestellt ist, bleibt für die
Firma Speidel die Verbindung nach
Stuttgart bestehen. Denn bekanntlich
29
Gebäudetechnik
Windows statt EIB & Co.?
Gebäudeautomation einmal anders
Andreas Stöcklhuber
In München entstand mit dem »Haus
der Gegenwart« ein Musterobjekt,
das viele der heutigen Möglichkeiten
der Gebäudeautomation zeigt – und
zwar nicht wie bei solchen Häusern
Quelle: Haus der Gegenwart GmbH
üblich mit exotischen Labormustern,
sondern mit heute breit verfügbaren
Standardkomponenten. Ungewöhnlich daran ist allerdings die »Ecke«,
aus der die Hersteller der Technologien z.T. kommen.
D
ie Eröffnung des Hauses Ende
Januar durch Bill Gates gibt bereits einen Hinweis auf die eingesetzten Technologien: Die Infrastruktur
des Hauses der Gegenwart richtet
Microsoft gemeinsam mit den Partnern
Beckhoff (Heimautomation), Tobit
(Messaging und Entertainment), 3Soft
(Bedienung), Scemtec (Lokalisierung)
und TridonicAtco (Beleuchtungssteuerung) ein. Dabei spielt die Windows XP
Media Center Edition (MCE) eine
Schlüsselrolle: Sie steuert die einzelnen
Komponenten und erhöht damit Lebensqualität, Komfort und Sicherheit
der Bewohner.
Die Windows XP MCE ist ein Programm von Microsoft, mit dem Anwender alle digitalen Medien über ein
Gerät nutzen können, also Musik hören,
DVDs und Videos abspielen, im Internet
surfen, Fernsehsendungen aufzeichnen
oder auch Fotos anschauen – und das
alles per Fernbedienung bequem vom
Sofa aus.
Die Bewohner erhalten vom Desktop-PC, Tablet PC, Notebook, Pocket
PC oder Smartphone jederzeit Zugriff
auf ihr Haus, auch von unterwegs.
Die wichtigsten Funktionen lassen sich
auch telefonisch steuern. Neben der
Abfrage des aktuellen Status kann der
Nutzer durch Zifferneingabe Beleuchtung, Fenster, Türen, Jalousien, Heizung
und selbst die Gartenbewässerung einstellen.
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«
30
Gebäudeautomation mit Standardkomponenten auf Basis von Microsoft und Ethernet
Ethernet bildet die Basis
Das Steuerungskonzept basiert auf
Automatisierungskomponenten
von
Beckhoff, die alle IT-Standards »onBoard« mitbringen, wie MicrosoftBetriebssysteme,
Ethernet-Anschluss
sowie E-Mail. Das Herzstück der eingesetzten »E-Home«-Technik bildet ein
Embedded-PC CX1000 mit Betriebssystem Windows CE. Busklemmen von
Beckhoff bilden hierbei die praxisgerechte Schnittstelle zur Hauselektrik.
Diese universelle Steuerungstechnik
kommt bereits in vielen industriellen
Büro- und Produktionsgebäuden sowie
in Wohnhäusern zum Einsatz (Bild 1).
Alle für die Hausautomatisierung
benötigten Datenpunkte werden direkt
an das Beckhoff-Busklemmensystem
angeschlossen. Ethernet sorgt für die
vernetzung der dezentral im Haus verteilten I/O-Stationen mit der zentralen
PC-Steuerung. Die Steuerung übernimmt der Embedded-PC. Dabei dient
das Standard-Ethernet-Netzwerk sowohl für PC, Telefon und Entertainment
als auch als Bussystem für die Gebäudesteuerung – ein zweites Subsystem entfällt.
Vier im Haus verteilte Beckhoff Control Panel ermöglichen die Darstellung
und Bedienung aller Gebäudefunktionen. Über die Touchscreen-Oberfläche
können die Bewohner Nachrichten per
SMS, Video, Sprach- oder E-Mail abrufen. Die Control Panel sind via Ethernet-
Anschluss mit ins Netzwerk integriert
(Bild 2).
Softwareseitig bildet die Automatisierungssoftware »Twincat« von Beckhoff
die Schaltzentrale der Hausautomation.
Je nach Hardware und Anwendung
kommen dabei die Betriebssysteme
Windows XP, Windows CE oder die
neue Windows XP Media Center
Edition zum Einsatz. Die Steuerungsfunktionen erfolgen entweder im
Hintergrund oder nach persönlicher
Konfiguration des Anwenders.
Alle Datenpunkte
in einem System
Die im Haus verteilten Busklemmenstationen zur Aufnahme der Datenpunkte sind mit Ethernet-Buskopplern
oder Embedded-PC ausgestattet. Über
Kommunikationsbusklemmen
kann
man – falls vorhanden – unterlagerte
Subsysteme in das Ethernet-Netzwerk
einbinden, wie RS232, RS485, Dali, EIB
oder LON. Eine große Anzahl verschiedener Busklemmen ermöglicht die
Anbindung der gesamten Sensorik und
Aktorik im Haus der Gegenwart; sensorseitig sind dies u. a.:
• Taster für die Lichtsteuerung
• Bewegungs- und Präsenzmelder
• Fenster- und Türkontakte
• Wetterstation zur Erfassung der Klimadaten (Niederschlag, Wind, Helligkeit, Luftfeuchte, Außentemperatur)
• Raumtemperatur
de 7/2005
Quelle: Beckhoff
Quelle: Microsoft
Gebäudetechnik
Bild 1: Herzstück der Gebäudeautomation ist ein EmbeddedPC, als Übertragungsprotokoll dient Ethernet
• Energieverbrauchsmessung für Wasser
und Strom
Auf der Aktorseite werden folgende
Geräte angesteuert:
• Schalten und Dimmen von Beleuchtung und Steckdosen (auch im Garten)
• Steuern und Regeln der Beleuchtung
über Dali
• Regelung der Heizung und Lüftung
• Ansteuerung der Rollläden, Jalousien,
Fenster- und Türantriebe
• Steuerung der Gartenbewässerung,
Teichpumpen
• Zutrittsystem für die elektronische
Identifizierung der Bewohner
• Störungs- und Notrufmeldungen aller
Art
Da die PC-Steuerung beliebig programmierbar ist, kann man nahezu beliebige
Funktionalitäten realisieren. Das Haus
der Gegenwart ermöglicht z. B. verschiedene Grundszenarien für Licht, Jalousie
und Klima für Tag, Nacht, Wochenende,
Veranstaltungen
etc.
Beleuchtung,
Raumtemperatur oder Hintergrundmusik werden – gemäß Voreinstellung –
automatisch den persönlichen Vorlieben
angepasst.
Bild 2: Bedienung der Gebäudefunktionen über eine grafische
Oberfläche, z. B. am PC
Die Gebäudesteuerung denkt mit
Das vernetzte Haus bietet aber keineswegs nur Komfort und bequeme Bedienung; auch die Kostensenkungen durch
Optimierung des Energieverbrauches
sowie die Sicherheit sind wichtige Argumente. Mittels der Steuerung lassen sich
die elektrischen Energieverbraucher den
äußeren Bedingungen anpassen.
So fährt z. B. die Heizung nachts
automatisch herunter bzw. schaltet sich
tagsüber bei geöffnetem Fenster aus.
Dabei »denkt« das Haus auch daran,
welcher Bewohner sich in ihm befindet.
Eine übliche Heizungs-Nachtabsenkung
wird so automatisch der jeweiligen Nutzung angepasst und nicht, wie bisher,
zeitabhängig geschaltet. Zusätzlich kann
sich in Verbindung mit Präsenzmeldern
die Beleuchtung automatisch abschalten
und die Heizung absenken. Zum Einsatz
kommen hier u.a. die nur fingernagelgroßen
NaPiOn-Bewegungssensoren
(Bild 3) von Matsushita Electric Works
Deutschland GmbH – die nach Angaben
des Herstellers weltweit kleinsten passiv-infraroten Bewegungssensoren.
Je nach Wetterlage lassen sich Licht
und Temperatur automatisch nachregeln. Dabei wird nicht nur, wie bisher
üblich, die Helligkeit verändert, sondern
je nach Tageszeit und persönlichem
Empfinden die Farbtemperatur angepasst und so für eine besonders angenehme Wohnraumbeleuchtung gesorgt –
und zwar spezifisch je Bewohner. Der
Energieverbrauch wird kontinuierlich
gemessen und über die Control Panel im
Haus angezeigt. Das gesamte Haus kann
somit auch energiegeführt gesteuert werden.
Entsprechende Sensoren erfassen die
Luftqualität im Raum und passen das
Raumklima an. Auch das sonnenstandsabhängige Nachführen der Jalousien ist
möglich.
Auch im Bereich Sicherheit bietet
Home Automation eine Fülle von Vorteilen, z.B. automatisierte Zutrittskontrolle oder Anwesenheitssimulation.
Kontakte an Türen und Fenstern melden
im Haus der Gegenwart bei unerlaubtem Zutritt standardmäßig »Einbruch«
via SMS oder auf einer persönlichen,
geschützten Webseite. Beim Verlassen
des Gebäudes schalten sich automatisch
alle dafür vorgesehenen Verbraucher
Vor knapp vier Jahren schrieb das SZ-Magazin
einen Architekturwettbewerb um das ideale
»Haus der Gegenwart« aus. Die Rahmenbedingungen: Platz für vier Personen, 500 m2
Grundfläche, 200 m2 Nutzfläche, Baukosten
maximal 250000 €.
Insgesamt 34 Architekturbüros beteiligten
sich an dem Wettbewerb. Die Jury kürte vier
Sieger und eine Ausstellung in der Pinakothek
der Moderne in München zeigte alle
Modelle.
Im Frühjahr 2004 begannen auf dem
Gelände der Bundesgartenschau München
2005, das an die Messestadt München-Riem
32
grenzt, die Bauarbeiten. Auf einem Grundstück von 500m2 Fläche wurde der preisgekrönte Entwurf des Münchner Architekturbüros Allmann, Sattler, Wappner gebaut.
Entstanden ist ein zweistöckiges Haus, dessen Erdgeschoss aus drei separaten Räumen
besteht. Alle Zimmer haben eigene Eingänge
und können völlig unterschiedlich eingeteilt
werden. Von diesen drei Räumen führen
Treppen in den ersten Stock, einen großen
Quader mit vorgelagerten Terrassen, den alle
Bewohner als Gemeinschafts- oder Wohnraum gleichermaßen nutzen können.
www.hausdergegenwart.de
Quelle: Matsushita
DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
Bild 3: Bewegungsmelder mit nur 10 mm
Durchmesser
de 7/2005
Quelle: Haus der Gegenwart GmbH
Gebäudetechnik
Bild 4: Blick ins Innere des Hauses
zentral ab, wie Herd oder Bügeleisen.
Zeitabhängig können nachts die Türen
verriegelt werden.
Moderne Beleuchtungskonzepte
schaffen Atmosphäre
Einer angenehmen Lichtatmosphäre
kommt im Haus der Gegenwart besondere Bedeutung zu. Hierfür sorgen
Lichtsteuerkomponenten von Tridonic
Atco GmbH & Co. KG, Dornbirn/
Österreich, die über das Lichtmanagement »Windim@net« mit der Gebäudeautomation kommunizieren.
Den Wohn- und Aufenthaltsraum im
zentralen Kubus des Hauses beleuchten
dabei quadratische Downlights mit
Kompakt-Leuchtstofflampen.
Diese
werden an dimmbaren Vorschaltgeräten
»PCA Excel One4all« 1 x 42W betrieben.
Im Haus der Gegenwart lassen sich
über das an zentraler Stelle platzierte
Touchpanel ein geraffter Tagesverlauf
sowie Lichtstimmungen passend zu
unterschiedlichen Sehaufgaben, wie
Essen, Arbeiten oder Fernsehen, abrufen. Dafür werden die Leuchten über
dimmbare Vorschaltgeräte mit den
gewünschten Helligkeitswerten angesteuert.
Für die gewünschte Stimmung im
Erdgeschoss sind auf den insgesamt drei
Touchscreens vier Szenen hinterlegt, die
über deren Bedienoberfläche und zusätzlich über herkömmliche Taster abgerufen bzw. gedimmt werden können.
In den Handläufen der Treppenaufgänge (Bild 4) zum zentralen Kubus
befinden sich jeweils unsichtbar zwei
Lichtlinien aus Leuchtdiodenmodulen
LED P 602 von TridonicAtco Warmweiß und in Tageslichtweiß. Dabei ist
die kältere Lichtfarbe als Tageslichtergänzung, die wärmere als Nachtbeleuchtung vorgesehen.
de 7/2005
Vernetztes Haus schon
»Stand der Technik«
Die oben beschriebenen Funktionalitäten sind keine »Spinnerei« mehr. Georg
Schemmann, bei Beckhoff Leiter des
Bereiches Building Automation: »Mit
der Home Automation im Haus der
Gegenwart wollen wir in erster Linie
zeigen, was heute schon mit Standardkomponenten möglich ist. Die Zielgruppen, die wir mit diesem Projekt
ansprechen möchten, sind Wohnungsbaugesellschaften, die mit der genannten
Technik einen Mehrwert für ihre Häuser
und Wohnungen bieten können sowie
Privatleute, die die Technik durch Fachkräfte installieren lassen wollen.«
Netzwerk von Partnern
Im Haus der Gegenwart befinden sich
neben der Microsoft-Technik verschiedene Technologien von überwiegend
mittelständischen
Herstellern
aus
Deutschland und Österreich. Neben Beckhoff und TridonicAtco sind dies u. a.:
• Tobit Software integriert als universeller
Messaging-Spezialist das elektronische
Nachrichtenwesen und stellt auch
multimediale Inhalte bereit.
• 3Soft gestaltet die ergonomische
Bedienoberfläche, welche die Steuerung des Hauses auch mittels der TVFernbedienung ermöglicht.
• Mit der Funktechnik von Scemtec
Automation GmbH öffnen sich Türen
berührungslos, und Nachrichten erreichen Personen dort, wo sie sich gerade
aufhalten.
• Die intelligente Küche sowie andere
vernetzte Hausgeräte stellt die Bosch
Siemens Hausgeräte GmbH.
Alle Microsoft-Partner nutzen dabei
Windows XP, Windows CE sowie die
Microsoft .NET-Technologie als Platt■
form für ihre Lösungen.
33
Gebäudetechnik
Markus Nimrod
Bei der Gebäudeautomation setzen
immer mehr Planer auf eine dezentrale Anordnung der Steuergeräte. Welche Vorteile bringt das in
der Praxis?
S
eit dem Einzug moderner Bussysteme nimmt der Anteil der intelligenten Gebäudesteuerung stetig
zu. Ob in Büro- und Verwaltungsgebäuden, kommunalen Bauten, Flughäfen,
Krankenhäusern usw. – kaum ein Bauherr verzichtet bei wirtschaftlich genutzten Gebäuden heute noch auf die Bustechnik.
Dabei sehen immer mehr Planer die
dezentrale Anordnung der Steuergeräte
in Zwischendecken oder Doppelböden
als optimale an, was bei entsprechender
baulicher Gegebenheit auch klare Vorteile bringt:
• Weniger Platzbedarf in der Hauptverteilung,
• weniger Leitungsverlegung, dadurch
kürzere Installationszeit und weniger
Brandlast,
• einfache Möglichkeit einer Gewerke
übergreifenden
Installation
von
Elektro und HKL,
• kürzere Installationszeit durch vorgefertigte Verteilerboxen und Leitungen
sowie
• weniger Arbeitszeit bei der Inbetriebnahme durch fabrikfertig geprüfte Einheiten.
Markus Nimrod,
Kontaktsysteme GmbH, Hemmingen
Dezentral auf drei Arten
Prinzipiell kann die dezentrale Installation auf verschiedene Arten realisiert
werden:
• Steckbare Verteilereinheiten mit vorkonfektionierten flexiblen Leitungen.
• Verteilereinheiten zum Anschluss von
massiven Leitungen.
• Eine Kombination beider vorangegangener Lösungen.
Steckbare Verteilereinheiten
Bei einem exakt durchgeplanten Projekt
mit sich stets wiederholenden Raumeinheiten bietet sich eine steckerfertige Ausführung der Verteiler an (Bild 1). Dazu
werden Gehäuse mit kodierten Steckverbindern versehen, die wiederum intern
mit den Steuergeräten nach Schaltplan
verdrahtet sind. Sämtliche Zu- und
Ableitungen sowie Anschlussleitungen
für Verbraucher sind auf Länge vorkonfektioniert und mit den passenden Steckverbindern versehen.
Das nun steckfertige System mit Verteiler und Leitungen ermöglicht eine
äußerst kurze Installationszeit. Bei einer
Software unterstützten Prüfung vor Auslieferung der fabrikfertigen Verteiler
werden Fehler bzw. Nacharbeiten auf
der Baustelle vollständig ausgeschlossen.
Durch die dezentrale Anordnung reduziert sich außerdem die Brandlast erheblich.
Auf Reihenklemmen verdrahtet
Eine weitere Möglichkeit bieten Verteiler mit Steuerungskomponenten, die
intern auf Reihenklemmen verdrahtet
sind (Bild 2). Sämtliche Zu- und Ableitungen werden angeklemmt und direkt
am Verteiler zugentlastet.
In der Praxis ebenso bewährt hat sich
eine Variante mit massiven Einspeiseund Weiterleitungen, die Abgänge zu
den Verbrauchern sind mit konfektionierten Leitungen steckbar ausgeführt.
Zeitersparnis für Planer und
Installateur durch fabrikfertige
Verteiler
Bild 1: Steckerfertig vorbereitete
Verteiler für die dezentrale
Gebäudeautomation
34
me
ste
tsy
tak
on
e: K
ell
Qu
Verteiler für die dezentrale
Gebäudeautomation
Bild 2: Verteiler mit intern auf Reihenklemmen verdrahteten Steuerungskomponenten
teme an. Speziell für die dezentrale
Gebäudeinstallation produziert die Kontaktsysteme GmbH in Hemmingen bei
Stuttgart fabrikfertige Verteiler aus
Stahlblech.
Der Hersteller liefert neben der
»Hardware« auch entsprechende Unterstützung bei der Planung des Objekts
bzw. der Verteilergehäuse. So kann
durch eine individuelle Anpassung von
Größe und Ausführung ein weiterer
Montage- und somit Kostenvorteil entstehen. Denn gerade im Zwischenboden
oder in der Zwischendecke herrschen
meist recht beengte Platzverhältnisse,
was eine individuelle Anpassung der
Verteilergehäuse erfordert.
Das System eignet sich prinzipiell für
alle Bussysteme. Realisiert wurden mit
den dezentralen Verteilergehäusen bisher u. a. Gebäude mit EIB, LON oder
LCN.
Gefertigt werden die Gehäuse auf
einem modernen Maschinenpark zur
CNC Blechbearbeitung. Neben der
CAD-Konstruktion und der reinen Herstellung der Gehäuse gehören auch
ergänzende Servicebereiche zum Leistungsumfang, z. B. Pulverbeschichtung,
Siebdruck oder Kabelkonfektion.
Standardmäßig setzt die Kontaktsysteme GmbH das System Winsta von
Wago ein. Auf Wunsch werden die Verteilergehäuse auch mit anderen Steckerfabrikaten ausgestattet.
■
www.kontaktsysteme.de
Besonders bei größeren Objekten mit
vielen gleichartigen Büroeinheiten bietet
sich der Einsatz vorkonfektionierter Sysde 7/2005
Gebäudetechnik
Schneller Service
Andreas Stöcklhuber
Ab sofort bietet Fronius PV-Installateuren ein Hilfsmittel für den VorOrt-Service bei Photovoltaikanlagen:
Der Service-Koffer beinhaltet Austauschplatinen für den Wechselrichter, abgestimmt auf die speziellen Anforderungen des Installateurs.
D
er Vorteil des Servicekoffers liegt
darin, dass der Installateur als
geschulter Fronius-Service-Partner im Fehlerfall schnell reagieren und
einen eventuell anfallenden Platinentausch am Wechselrichter vornehmen
kann. Dieser dauert nur einige min, im
Gegensatz zu der sonst üblichen Praxis
das ganze Gerät zu tauschen. Die Zeit,
in der die Anlage still steht, reduziert
sich dadurch deutlich. Somit bleibt auch
der Ertragsausfall sehr klein – dies spielt
gerade bei größeren Anlagen eine Rolle.
Zeit und Kosten runter
Bislang konnte ein Elektroinstallateur,
der zu einer fehlerhaften Anlage gerufen
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen von
Fronius, Wels/Österreich
36
wurde, in den meisten Fällen nicht
sofort handeln, da ihm die nötigen
Ersatzteile (Austauschplatinen) nicht zur
Verfügung standen. Dies hatte meistens
einen langwierigen Austauschprozess
des defekten Wechselrichters zur Folge:
Der Inverter musste demontiert und an
den Hersteller retourniert werden, während dieser seinerseits ein Austauschgerät an den Elektroinstallateur schickte.
Diese Prozedur dauerte im besten Fall
48 h – häufig aber auch bis zu einer
Woche. Während dieser Zeit stand die
Anlage still – was vor allem bei Schönwetter empfindliche und beträchtliche
Ertragsverluste bedeutete. Mit dem
neuen Service-Koffer gehört dieser langwierige Prozess nun der Vergangenheit
an.
Mit dem Service-Koffer reduzieren
sich sowohl der Reparatur-, der Zeit- als
auch der Kostenaufwand für den
Elektroinstallateur und den Kunden
deutlich. Gleichzeitig kann der Installateur die Kundenbindung und -zufriedenheit steigern, da der Service-Koffer für
ihn ein wesentliches Hilfsmittel ist, um
seine Fachkompetenz zu beweisen.
Durch den möglichen Sofort-Service
erhalten bereits bestehende Anlagenbesitzer ab jetzt eine noch bessere und
schnellere Hilfestellung.
Elektroinstallateure, die noch kein
zertifizierter
Fronius-Service-Partner
sind, können sich durch den Besuch
Quelle: Fronius
Servicekoffer für PV-Anlagen
Austauschplatinen sind im neuen ServiceKoffer stets griffbereit; durch den
schnellen Platinentausch reduziert sich
die Stillstandszeit im Fehlerfall deutlich
eines kostenlosen Service-Seminars qualifizieren. Die jeweils aktuellen Termine
und die Möglichkeit zur Anmeldung
befinden sich auf der Internetseite
www.fronius.com/solarelektronik/news.
events/schulung.htm.
■
de 7/2005
Gebäudetechnik
Sanieren mit elektrischer Fußbodenheizung
René Bender
Bei der Sanierung von Fußböden bieten sich für elekrische Systeme gute
Einsatzmöglichkeiten. Mit so genannten Dünnbettmatten lassen sich ohne
aufwändige Änderungen im Fußbodenaufbau Komfortsteigerungen erzielen.
Eine moderne elektrische Fußbodenheizung kann beides zugleich sein: komfortables Fußboden-Temperiersystem und
vollwertige Raumheizung. Wenn der
Engergieversorger einen günstigen Tarif
ohne Sperrzeiten anbietet, kann in einem
Niedrigenergiehaus die geringe Heizleistung einer Dünnbettheizung bereits für
eine wirtschaftliche Vollheizung ausreichen.
So gibt es Lösungen, die sich mit ca.
2 mm Aufbauhöhe für die verschiedenen
Fußbödenarten eignen. Eine Fußbodenheizung, bei der die Zu- und Rückleitung der Energieversorgung in einem
Anschlusskabel integriert sind, spart
darüber hinaus auch Zeit und Geld
(Bild 1). Da hier die Rückleitung nicht
mehr separat verlegt wird, kann die Planung und Installation effizienter gestaltet werden. Weil die Heizleiter nur
wenige Zentimeter auseinanderliegen,
kann das Trägergewebe dazwischen eingeschnitten werden. So lassen sich auch
ausgefallene Fußbodenformate zügig
auslegen.
René Bender, AEG Haustechnik, Nürnberg
38
Bild 1: Selbstklebende elektrische Dünnbett-Fußbodenheizung mit Heizmatte, Anschlussleitungen und Leerrohr
Um die Komfortfunktionen richtig zu
erschließen, werden die Heizsysteme mit
geeigneten Reglern betrieben. Das Angebot reicht vom einfachen Bodentemperaturregler mit Bodenfühler bis zur
komfortablen Wochenschaltuhr, die
auch die Berechnung der Aufheizzeit
übernimmt.
Der in Bild 2 gezeigte Regler FTD
901 bietet beispielsweise 28 Programmplätze mit zwei Heizperioden, die frei
belegbar sind. So können die Betriebszeiten für jede Tageszeit individuell programmiert werden. Als Zusatzfunktion
lässt sich der Energieverbrauch des
Heizsystems in definierten Zeiträume
auslesen.
Der Regler ist für die UnterputzMontage in Schalterdosen mit 55 mm
Durchmesser geeignet und lässt sich mit
Schalterprogrammen von Busch Jaeger
und Merten kombinieren.
Für die verschiedenen Fußbodenarten werden unterschiedliche Leistungsklassen angeboten. Für das Verlegen
unter keramischen Fliesen bzw. Natursteinbelägen oder auf schlecht isolierten
Böden wird beispielsweise eine Leistung
von 160 W/m2 empfohlen.
Für alle alternativen Bodenbeläge
(z.B. Holzboden) kommen Heizmatten
mit einer spezifischen Leistung von
120 W/m2 zum Einsatz.
Verlegung und Installation
Unabhängig vom Bodenbelag wird die
Heizmatte zunächst in eine Schicht aus
Fliesenkleber eingebettet. Vor dieser
Tätigkeit muss der Elektroinstallateur
jedoch den Bodentemperaturfühler verlegen (Bild 3). Dabei ist darauf zu achten, dass die Anschlussleitungen von
Sensor und Heizmatte nicht in einem
Installationsrohr geführt werden dürfen.
Nach einem probeweisen Auslegen der
Heizmatte erfolgt das Aufziehen des
Fliesenklebers und das Einlegen der
Heizmatte (Bild 4). Danach erfolgt das
vollflächige Abziehen des Klebers auf
Heizleiterhöhe von ca. 2 mm – 3 mm
(Bild 5).
An dieser Stelle spätestens kommt es
zum Gewerkewechsel, und die Verlegung des Fußbodens ist an der Reihe.
Quelle: AEG Haustechnik
Systeme zum Temperieren
und Heizen
Quelle: AEG Haustechnik
K
omfortfunktionen lassen sich häufig nur durch gewerkeübergreifende Kooperation anbieten. Dies
ist auch bei einer elektrischen Fußbodenheizung der Fall. Viele Aufträge
kommen heute nur deshalb nicht
zustande, weil der Fußboden- oder Fließenleger nicht die Elektroinstallation
anbieten kann oder der Elektroinstallateur keine Fußbodenverlegung anbietet.
Bei einer gewerkeübergreifenden Kooperation jedoch können diese Aufträge
gemeinsam umgesetzt werden.
Bild 2: Fußbodentemperaturregler für die
Unterputzmontage
de 7/2005
Quelle: AEG Haustechnik
Bild 5: Vollflächiges Abziehen des Klebers
auf Heizleiterhöhe
Quelle: AEG Haustechnik
Quelle: AEG Haustechnik
Bild 4: Einlegen der Heizmatten in den
Fliesenkleber
Quelle: AEG Haustechnik
Bild 3: Das Verlegen der Steuerleitung ist
der erste Montageschritt
Quelle: AEG Haustechnik
Quelle: AEG Haustechnik
Gebäudetechnik
Bild 6: Während der Montage ist Durchgang und Widerstand zu überprüfen
Bild 7: Zum Abschluss erfolgt der Anschluss von Heizung und Regler
Bild 8: Größere Leistungen werden im
Verteiler angeschlossen
Vor und nach dem Verlegen des Fußbodens empfiehlt sich die Messung des
Durchgangs- und Isolationswiderstandes (Bild 6). Zum Abschluss erfolgt der
elektrische Anschluss von Heizmatten
und Regler. Je nach Größe des Raumes
und der Komplexität der Anlage sind die
Komponenten in der Unterputzdose
(Bild 7) oder im Etagen- bzw. Unterverteiler (Bild 8) installiert. Der in Bild 2
dargestellte Regler ermöglicht den
Anschluss von bis zu 3 600W Heizleistung.
nungstools der verschiedenen Hersteller
an. Die Planungssoftware »Thermo
Boden Planer« eignet sich beispielsweise
für die Planung des Badezimmers. Am
Anfang steht hier die Vermaßung.
Nach Eingabe von Länge und Breite
wird der Grundriss angezeigt. Die Ecken
können flexibel eingezogen werden. Im
zweiten Schritt wird aus einer Liste die
gewünschte Einrichtung für das Badezimmer gewählt und deren Vermaßung
direkt festgelegt. Mit der Maus werden
Waschbecken, Badewanne, Dusche, Toilette etc. im Grundrissplan platziert und
über die Pfeiltasten der Tastatur in die
richtige Position gedreht. Die Maßangaben können durch einen Doppelklick
auf das platzierte Objekt jederzeit verän-
dert werden. Beim Aktivieren der
Berechnung wird man aufgefordert, den
Oberbelag des Fußbodens anzugeben.
Daraus ergibt sich dann die Leistung der
Heizmatte: 120 W/m2 oder 160 W/m2.
Es wird auch der passende Regler angeboten. Nach Festlegung dieser Parameter kann die Berechnung gestartet werden. Die Anwendung errechnet die
optimale Verlegung der Heizmatten und
belegt die beheizbare Fläche mit Bahnen.
Im schließlich generierten Verlegeplan
sind die Bahnen, die eine Heizmatte bilden, mit einer Farbe markiert. Die dazugehörige Mattenbezeichnung erscheint
neben dem Grundriss in gleicher Farbe.
■
Hilfe für die Planung
Für die optimale Beratung und Bedarfsermittlung beim Kunden bieten sich Pla-
de 7/2005
41
Elektroinstallation
Montage von gelisolierten
Niederspannungsmuffen
S. Rasser, N. Schulz, R. Strobl
Für den Einsatz von Verbindungsmuffen stehen unterschiedliche Technologien zur Verfügung. Die Autoren
geben einen Überblick dazu, welche
Montagearten in der Praxis zum Einsatz kommen. Im Folgenden wird
auch beschrieben, wie die Verwendung von Gelen als Isolationsmaterial den Verarbeitungsprozess verein-
Quelle: Tyco electronics
facht.
V
Stefan Rasser, Norbert Schulz,
Dr. Robert Strobl, Produktmanagement für
Kabelgarnituren, Tyco Electronics
Raychem GmbH, Energie Division,
Ottobrunn
42
Bild 1: Polymer Matrix mit eingelagerter Flüssigkeit
Besonders für Mehrleiterkabel im
unteren
Querschnittsbereich
von
1,5 mm2 – 35 mm2 und Einleiterkabel bis
50 mm2 wurde die PowerGel Technologie entwickelt. Das sog. PowerGel dichtet zuverlässig gegen Feuchtigkeit ab,
weist hervorragende Isolationseigenschaften auf und ist somit für den Einsatz in der Energietechnik bis 1000 V
geeignet. Diese Materialeigenschaften
behält es über einen Temperaturbereich
von – 40 °C bis über 90 °C.
Eigenschaften von Gel
Als Gele bezeichnet man im Allgemeinen
vernetzte Polymere, die durch Aufnahme einer geeigneten Flüssigkeit
gequollen sind (Bild 1). Dies können
zum Beispiel verschiedene Öle, aber auch
Wasser sein. Gele zeichnen sich durch
ihre gallertartige Konsistenz und eine
gewisse Formstabilität aus. Viele Gele
haben darüber hinaus eine gewisse Klebrigkeit. Gele werden zum Beispiel bei
Babywindeln, in der Kosmetikindustrie
und in Spielzeugen verwendet.
In verschiedenen Produkten werden
seit rund 20 Jahren Silikongele verwendet. Diese vereinen die Vorteile von Silikonelastomeren mit den Materialeigenschaften von Gelen. Unter leichtem
Druck passt sich das Gel praktisch jeder
Oberfläche an, benetzt diese mit Silikonöl und bildet eine wasserdichte
Grenzschicht mit hoher elektrischer
Durchschlagsfestigkeit.
Einsatz in der Praxis
Mit Gel gefüllte Muffen können zum
einen als Verbindungs- und Abzweigmuffen eingesetzt werden und sind
unabhängig von der Verbindertechnologie. Darüber hinaus gibt es auch Komplettlösungen für Verbindungsmuffen,
da die Garnitur einen integrierten
mechanischen Verbinderblock enthält.
Quelle: Tyco electronics
erbreitete Technologien für Verbinden und Abzweigen in Niederspannungsnetzen (Kabel) sind die
Vergusstechnik, die Gießharztechnik,
die Warm- und Kaltschrumpftechnik,
Kabelverteilschränke und fallweise Isolierbänder. Vergussmassen auf Bitumenbasis werden in Zukunft weiter an Bedeutung verlieren und sollen hier nicht
weiter angesprochen werden.
Die Gießharztechnik nutzt eine bzw.
zwei Komponenten (Harz und Härter),
die sich in flüssiger Form in unterschiedlicher Verpackung (Eimer, Doppelkammerbeutel) befinden. Zweikomponentensysteme werden kurz vor der
Verarbeitung gemischt. Beim Vermischen der beiden Komponenten entsteht
eine chemische Reaktion, die Wärme
erzeugt. Im Wesentlichen kommen Polyurethane und Epoxidharze als Gießharze zum Einsatz.
Besonders für Verbindungsmuffen ist
die Warmschrumpftechnik eine Alternative zu den Gießharz-Systemen. Dabei
werden mit einem Heißschmelzkleber
beschichtete Polyolefin-Schläuche verwendet, die mechanisch robust sind und
ein Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Vorteile der Warmschrumpftechnik sind unbegrenzte Lagerzeit, kurze
Montagezeit, sofortige Betriebsbereitschaft und einfache Montage.
Bild 2: RayGel-Muffe mit Schraubverbindern und Trennplatte
de 7/2005
Quelle: Tyco electronics
Elektroinstallation
Bild 3: Gel-Fünfleitermuffe
Die Muffengehäuse sind UV-beständig und mechanisch sehr robust. Gel-Muffen wurden entsprechend
VDE 0278-623 geprüft. Dabei wurde auch eine
Schlagfestigkeitsprüfung (4 kg Gewicht aus 1m
Höhe) bei Umgebungstemperatur erfolgreich durchgeführt.
Quelle: Tyco electronics
Muffen ohne festen Verbinderblock
Für den flexiblen Einsatz von Verbindungselementen
sind Muffen in vier Größen verfügbar. Bei drei Größen lassen sich die Verbindungsmuffen mit einem
Abzweig versehen. Der Anwendungsbereich umfasst
Einleiter-Kunststoffkabel von 10 mm2 bis 50 mm2
und Abzweigmöglichkeiten bis 16 mm2 sowie Mehrleiterkabel von 1,5 mm2 bis 16 mm2 mit Abzweigkabelmöglichkeiten bis 2,5 mm2. Bei Mehrleiterkabeln
werden die einzelnen Phasen je nach Gehäusetype
durch Trennstege und Trennplatte (Bild 2) oder
durch einen Kompaktverbinderblock räumlich voneinander getrennt (Bild 3). Dieser Kompaktverbinderblock kann in der Gehäuseschale fix positioniert
werden. Es sind lediglich die Verbinderdimensionen
für die einzelnen Gehäuse vorgegeben. Somit können
prinzipiell bei diesem Muffentyp alle gängigen Verbindertypen (C-Verbinder, H-Verbinder, Pressverbin-
Bild 4: Verbindertechnologien für Gel-Muffen
de 7/2005
43
Elektroinstallation
1
150
L
[ mm]
40
10
2.5
RayGel 24-M-5*
50
*16 mm 2 circular solid only
15
3.0
Quelle: Tyco electronics
RayGel 22-M-5
*16 mm 2 nur re
*16 mm 2 rond massif uniquement
2
L L
Muffen mit festem Verbinderblock
Die so genannte GelBox-Verbindungsmuffe besteht aus zwei Halbschalen und
wird komplett mit einem mechanischen
Verbinderblock geliefert (Bild 5).
Der Verbinderblock deckt den gesamten Anwendungsbereich von 4 x 6
bis 4 x 25 mm2 Al/Cu re/rm und
4 x 35 mm2 Al re ab.
Die einzelnen Verbinder sind mit
Abreißkopfschrauben und in Schneideklemmtechnik ausgeführt. Die Schrauben sind so dimensioniert, dass sie im
optimalen Drehmomentbereich abscheren, wodurch höchste Montagesicherheit gewährleistet ist.
Durch die Schneidezähne an der
Innenseite der einzelnen Verbinder ist
kein Abisolieren der Adern erforderlich
und dadurch eine Verletzungsgefahr des
Leiters ausgeschlossen (Bild 6). Die
Zähne schneiden durch die Isolierung
und gewährleisten eine sichere elektri-
3
W
W
Bild 5: GelBox-Verbindungsmuffe
der, Schraubverbinder etc.) eingesetzt
werden, sofern sie innerhalb der angegebenen Verbinderabmessungen liegen
(Bild 4). Die Muffengehäuse werden
einfach per Hand geschlossen und mit
einem Kabelbinder gesichert. Dadurch
wird, wie es die Schutzklasse II erfordert, ein Wiederöffnen ohne Werkzeuge
verhindert.
R
4
5
6
7
Bild 7: Installationsschritte bei der Montage einer Gel-Muffe
sche Kontaktierung. Der Verbinder
wurde nach IEC-61238-1 geprüft. Die
einzelnen Verbindereingänge sind mit
Merkmale
Vorteile
PowerGel als Isolierstoff
Formstabil auch bei hohen Temperaturen
Hohe Bruchdehnung
Gutes thermisches Alterungsverhalten
Kompatibel zu allen gebräuchlichen Isolationsund Verbindermaterialien
Kein Mischen von flüssigen Harzkomponenten
Kein Aushärten notwendig
Keine Flamme
Kein Verfallsdatum
Mechanisch robust
Hohe Schlagfestigkeit
UV-beständige Gehäuse
Einsatz als Verbindungs- und Abzweigmuffe
Geringe Lagerkapazitäten notwendig
Zeitsparende und sichere Montage
Keine spezielle Schulung
Kein spezielles Werkzeug
Netzabschaltungszeit minimiert
Frei von Isocyanaten
Keine wassergefährdenden Stoffe
Kein Gefahrengut
Kein Sondermüll
Kein Verfallsdatum
Großer Anwendungsbereich
Quelle: Tyco electronics
Geringe Anzahl von Komponenten
Einfache und schnelle Montage
44
PowerGel gefüllt, damit ein mögliches
Eindringen von Wasser über mehrdrähtige Leiter in benachbarte Leiter verhin-
Gel-Muffen
Kompaktes Design, auch für
Freiluft-Anwendungen
Bild 6: Mechanischer Verbinderblock
Recommended torque/
empfohlenes Drehmoment/
Couple de serrage
M
[ Nm]
W
[ mm]
Umweltfreundlich
Mit Gel gefüllte Niederspannungsmuffen bieten zahlreiche Vorteile
de 7/2005
Elektroinstallation
dert wird. Nach Abschluss der Montage ist nur reiner Verpackungsabfall zu entsorgen. Beide Arten von
Gel-Muffen können wieder geöffnet werden. Der
Zugang zur Muffe bzw. zu den Verbindern wird
dadurch wesentlich erleichtert. Ein Wiederverwenden der Muffen ist speziell nach längerem Einsatz
nicht zu empfehlen.
Durch die Demontage bleibt teilweise das Gel am
Kabel und am Verbinder haften. Daher kann eine
einwandfreie zweite Montage nicht gewährleistet
werden.
Installation der Gel-Muffe
Zu Beginn der Installation muss die richtige Zuordnung von Produkt, Verbinder und Kabel geprüft
werden. Die einzelnen Schritte der Installation einer
gelisolierten Verbindungsmuffe sind in Bild 7
demonstriert. Die zu verbindenden Kabel müssen ca.
150 mm überlappen. Der Kabelmantel wird entsprechend (1) entfernt. Der verbleibende Mantel wird
dann auf einer Länge von 100 mm gereinigt.
Die Adern werden anschließend, falls erforderlich, ausgekreuzt und entsprechend den Verbindern
des Verbinderblocks angeordnet. Die Adern werden
dann nach dem Maß »W« der Tabelle in Bild 7 an
der Referenzlinie »R« gekürzt. Es folgt dann die Entfernung der Aderisolierung nach Maß »L«. Danach
werden die Verbinderschrauben mit einem Sechskantschlüssel gelöst.
Der Verbinderblock wird auf beiden Kabelenden
so installiert, dass die Leiterenden im jeweiligen
Inspektionsloch sichtbar sind (3). Die Verbinderschrauben werden gemäß des Drehmomentes
(Angabe »M« der Tabelle) angezogen (4). Der Verbinderblock ist dann in der Mitte der Gel-Box zu
platzieren und fest in das Gel zu drücken (5).
Danach wird das Muffengehäuse geschlossen, so
dass die Verschlüsse einrasten. Wenn nötig, wird eine
Zange zum Zusammendrücken verwendet (6). Dabei
ist es wichtig, dass das Gel an den seitlichen Enden
austritt, denn nur unter Druck schließt das Gel
Feuchtigkeit und Schmutz aus.
Zum Abschluss wird das Muffengehäuse mit
Kabelbindern gegen ungewolltes Öffnen gesichert
und überstehende Enden werden abgeschnitten.
Fazit
Die beschriebene Technologie des Herstellens von
Verbindungen mit Niederspannungsmuffen basiert
auf dem von Tyco Electronics entwickelten PowerGel. Die Qualifizierung nach CENELEC HD 623
(VDE 0278-623) verlief erfolgreich.
Die Präsentation von Idee, Design und Konzept
der »PowerGel«-Muffen auf vielen Ausstellungen
und Messen in Europa und Übersee fand eine große
Akzeptanz beim Fachpublikum. Die Markteinführung in Deutschland erfolgte bereits. Fakten wie Einfachheit, zeitsparende Montage, kein Verfalldatum,
kein spezielles Werkzeug und reiner Verpackungsabfall sprechen für dieses Verfahren (Tabelle).
■
de 7/2005
45
Elektroinstallation
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen bei
besonderen Anwendungen (1)
Auswahl und Einsatz
B. Siedelhofer, M. Muschong
Der Beitrag behandelt FehlerstromSchutzeinrichtungen sowohl bezüglich der begrifflichen Einordnung als
auch hinsichtlich richtiger Auswahl
und Einsatz. In der heutigen Zeit
kommt gerade dem Einsatz unter
besonderen Bedingungen, z. B. an Frequenzumrichtern, besondere Bedeutung zu, worauf der Beitrag ebenfalls
näher eingeht.
F
ehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(RCDs) lassen sich nicht mehr
unter dem Begriff FI-Schutzschalter
zusammenfassen – wie es im Sprachgebrauch heute noch vielfach gebräuchlich
ist. Sie unterliegen einer mannigfaltigen
Differenzierung sowohl hinsichtlich
ihrer normgemäßen Auswahl als auch
des richtigen und sinnvollen Einsatzes
(Bild 1).
Erreichen von Schutzzielen
Das Bild 2 zeigt die Situation hinsichtlich der für RCDs relevanten Normen.
Hier gibt es Normen, die eher für die
weiterführende Normenarbeit wichtig
sind, und andererseits Normen, die in
erster Linie den Anwender – also Planer,
Errichter oder Betreiber – interessieren.
Mit dem Einsatz von RCDs erreicht
der Anwender bestimmte Schutzziele,
die er durch die richtige Auswahl z.B.
bezüglich Bauart, Typ und Bemessungsfehlerstrom berücksichtigen muss.
Schutz gegen elektrischen Schlag
Man unterscheidet zwei Möglichkeiten,
die zu einem elektrischen Schlag führen
können: das direkte und das indirekte
Dipl.-Ing. Bernd Siedelhofer, Leiter
Installationstechnik, ABB Stotz-Kontakt
GmbH, Heidelberg
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«
46
Berühren. Für den Schutz bei direktem
Berühren wird dabei von einer vereinbarten Strom-Zeit-Kurve ausgegangen,
die sich auf die Durchstömung des
menschlichen Körpers von der Hand
zum Fuß bezieht und beispielhaft für
einen Frequenzbereich von 15...100 Hz
in Bild 3 dargestellt ist.
Für das indirekte Berühren legten die
die Normen als Grenze der Berührungsspannung UL = 50 VAC bzw. 120V DC
fest.
Um einen möglichst wirksamen
Schutz gegen elektrischen Schlag zu
erreichen, sind die folgenden Schutzmaßnahmen anzuwenden:
• Basisschutz: Schutz gegen direktes
Berühren ist der Schutz gegen elektrischen Schlag, wenn keine Fehlerzustände vorliegen.
• Fehlerschutz: Schutz bei indirektem
Berühren, also der Schutz gegen elektrischen Schlag unter Fehlerbedingungen; hier geht es um den Schutz gegen
elektrischen Schlag unter den Bedingungen eines Einzelfehlers
• Zusätzlicher Schutz (durch RCD
30 mA): Dieser wird gefordert bei
Anlagen mit besonderem bzw. erhöhtem Risiko.
Der Einsatz einer RCD realisiert den
Schutz durch automatische Abschaltung
hinsichtlich des Schutzes gegen elektrischen Schlag innerhalb elektrischer
Anlagen.
Hier einige Beispiele, bei denen die in
Deutschland gültigen Normen einen
zusätzlichen Schutz durch RCD mit
I∆n ≤ 30 mA fordern:
• Stromkreise in Räumen mit Badewanne oder Dusche
• Steckdosen im Freien mit einem
Bemessungsstrom von nicht größer als
20 A sowie Steckdosen, deren gelegentliche Versorgung von tragbaren
Betriebsmitteln für den Gebrauch im
Freien sinnvollerweise erwartet werden darf
• Stromkreise auf Baustellen mit Steckdosen und fest angeschlossenen, in der
Hand gehaltenen elektrische Verbrauchsmitteln. Für beide gilt jeweils
der vorgeschriebenen Bemessungsstrom von In ≤ 32 A
Bild 1: Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
schützen Leben und Sachwerte
• Stromkreise mit Steckdosen in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen
Betriebsstätten
• Stromkreise in medizinisch genutzten
Bereichen.
Der Brandschutz
Insbesondere Ableitströme gegen Erde
können in der Praxis bei Isolationsfehlern zu einem Brand führen. Die dafür
mindestens erforderliche umgesetzte
Leistung beträgt erfahrungsgemäß 60 W.
Bei Anlagen, die mit Nennspannungen von 230/400VAC betrieben werden,
können Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
mit einem Bemessungsfehlerstrom
I∆n ≤ 300 mA dagegen schützen. Diese
Forderung wird definitiv gestellt für
besonders feuergefährdete Betriebsstätten gemäß DIN VDE 0100-482 sowie
der VdS-Richtlinie 2033.
Was heißt RCD?
Die Bezeichnung RCD wurde aus dem
Englischen übernommen und ist zurückzuführen auf den Begriff Residual Current Protective Device. Das Normenkommitee DKE K221 verfasste Ende
2002 hierzu eine entsprechende Verlautbarung, die im Kasten auf Seite 48 vollständig nachzulesen ist.
Zusammengefasst lässt sich die DKEVerlautbarung so darstellen:
• Fehlerstrom-Schutzschalter Typ A oder
B ohne eingebauten Überstromschutz
(RCCB, früher: FI)
de 7/2005
Elektroinstallation
Bild 2: Einige wichtige Normen und deren Berücksichtigung bei
weiterführender Normung oder Anwendung
• Fehlerstrom-Schutzschalter Typ A oder B mit eingebautem Überstromschutz (RCBO, früher als
FI/LS bezeichnet)
• Fehlerstrom-Auslöser zum Anbau an Leitungsschutzschalter (RCU, RC Units, früher: FI-Block)
• Leistungsschalter mit Fehlerstrom-Auslösern (CBR)
• ortsfeste Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen in Steckdosenausführung zur Schutzepegelerhöhung (SRCD)
• ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(PRCD).
Die beiden letztgenannten Schutzeinrichtungen setzt
man nicht zum Schutz der fest installierten elektrischen Anlage ein, sondern diese dienen der Schutzpegelerhöhung für elektrische Verbrauchsmittel.
Hinsichtlich des Auslöseverhaltens unterscheidet
man im Wesentlichen folgende Varianten:
•
Typ AC zur Auslösung nur bei Wechselfehlerströmen (in Deutschland nicht zugelassen)
•
RCCB und RCBO Typ A müssen unabhängig
von der Netzspannung sein (für netzspannungsabhängige gibt es in Deutschland keine Produktnorm)
•
bei RCCB und RCBO Typ B darf nur der
Teil zur Erfassung von glatten Gleichfehlerströmen
netzspannungsabhägig sein.
Zusätzlich gilt es zu berücksichtigen, dass Differenzstrom-Überwachungsgeräte (RCM) und IsolationsÜberwachungsgeräte (IMD) Überwachungsaufgaben
übernehmen können.
Neuerungen in den Normen
Im Juni 2004 gab die DKE einen Entwurf der DIN
VDE 0100-530 »Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Schalt- und Steuergeräte« heraus. Hierin sind an dieser Stelle folgende Abschnitte
hervorzuheben:
• Abs. 531.2 »Einrichtungen zum Schutz gegen elektrischen Schlag – Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(RCDs)«
• Abs. 532.1 »Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(RCDs) zum Brandschutz«
• Abs. 535.2 »Koordination von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)«.
Die DIN 18015 Teil 2 (August 2004): »Elektrische
Anlagen in Wohngebäuden – Art und Umfang der
Mindestausstattung« befasst sich mit der Staffelung
und Selektivität von RCDs.
de 7/2005
47
Elektroinstallation
Bild 3: Vereinbarte Strom-Zeit-Kurve bei Körperdurchströmung eines Menschen von der
Hand zum Fuß
Ein Abschalten einer RCD darf nach
dieser Norm nicht zum Ausfall aller
Stromkreise führen.
Als Ausnahme sieht die Norm die
RCD vom Typ S vor.
Die im Juli 2003 veröffentlichte VdSRichtlinie
2033
»Feuergefährdete
Betriebsstätten und diesen gleichzustellende Risiken« verweist insbesondere
auf den Schutz durch Abschaltung von
Isolationsfehlern in elektrischen Anlagen.
Koordination von RCDs
Nicht immer einfach lässt sich die Selektivität der RCDs untereinander gestalten
(Bild 4). Zusammenfassend gibt es
einige Regeln, die der Planer berücksichtigen muss:
• eine vorgeschaltete RCD muss vom
Typ S sein
• die Bemessungsfehlerströme sind so zu
wählen, dass die Bedingung erfüllt ist
I∆n Typ S ≥ 3·I∆n nachgeordnete RCD
Bild 4: Selektivität von RCDs
untereinander
Damit lässt sich erreichen, dass bei
einem auftretendem Fehlerstrom gegen
Erde nur die RCD abschaltet, die
unmittelbar vor der Fehlerstelle angeordnet ist. Betrachtet man zusätzlich den
Überstromschutz (Bild 5), sind folgende
Bedingungen zu beachten:
• der Kurzschlussschutz (Back-upSchutz) gemäß Herstellerangaben
• den Überlastschutz ermittelt man
anhand der Betriebsströme nach der
Beziehung In RCD ≥ IB ges
VERLAUTBARUNG DKE K221
Zur offiziellen Bezeichnung von
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)
Das Komitee K 221 »Elektrische
Anlagen und Schutz gegen elektrischen Schlag« der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik
Elektronik Informationstechnik
im DIN und VDE hat entschieden,
für die verschiedenen Arten von
Fehlerstrom-Schutzschaltern,
– Schutzgeräten und –Schutzeinrichtungen – bisher allgemein mit
»RCDs« in den Normen der Reihe
DIN VDE 0100 (VDE 0100)
benannt – künftig folgende einheitliche Benennung in den vorgenannten
Errichtungsbestimmungen anzuwenden:
• »Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD)« (in der Einzahl),
• »Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)« (in der Mehrzahl)
Dazu gehören:
• Netzspannungsunabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter Typ A
zur Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen und pulsierenden
Gleich-Fehlerströmen,
· ohne eingebaute ÜberstromSchutzeinrichtung
(RCCBs)
48
nach DIN EN 61008-1 (VDE
0664 Teil 10):2000-09 und DIN
EN 61008-2-1 (VDE 0664 Teil
11):1999-12,
· mit eingebauter ÜberstromSchutzeinrichtung
(RCBOs)
nach DIN EN 61009-1 (VDE
0664 Teil 20):2000-09 und DIN
EN 61009-2-1 (VDE 0664 Teil
21):1999-12.
• Netzspannungsunabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter Typ AC
zur Auslösung nur bei WechselFehlerströmen, in Deutschland
durch »Besondere Nationale
Bedingungen« in den oben stehenden Normen ausgeschlossen
und nach den Errichtungsbestimmungen nicht zugelassen.
• Netzspannungsabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter – in
Deutschland wurden diese früher auch als »DifferenzstromSchutzschalter (DI-Schutzschalter)« bezeichnet –,
· ohne eingebaute ÜberstromSchutzeinrichtung (RCCBs),
· mit eingebauter ÜberstromSchutzeinrichtung (RCBOs), für
die es in Deutschland zurzeit
keine Produktnormen und im
CENELEC-Bereich auch keine
Europäischen Normen (EN) gibt
und die nach den Errichtungsbestimmungen nicht zugelassen
sind.
• Fehlerstrom-Schutzschalter Typ
B zur Auslösung bei WechselFehlerströmen, pulsierenden und
glatten Gleich-Fehlerströmen
ohne eingebaute ÜberstromSchutzeinrichtung (RCCBs), diese
arbeiten bei Wechsel- und pulsierenden
Gleich-Fehlerströmen netzspannungsunabhängig,
bei glatten Gleich-Fehlerströmen
netzspannungsabhängig
nach Entwurf DIN VDE 0664-100
(VDE 0664 Teil 100):2002-05
(eine entsprechende Europäische Norm (EN) gibt es zurzeit
nicht).
• Fehlerstrom-Auslöser (RCUs oder
RC Units) für den Anbau an LSSchalter nach DIN EN 61009-1
(VDE 0664 Teil 20):2000-09,
Anh. G.
• Leistungsschalter mit Fehlerstrom-Auslösern (CBRs) nach
DIN EN 60947-2 (VDE 0660 Teil
101):2002-09, Anh. B.
• Ortsfeste Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen in Steckdosenausführung zur Schutzpegelerhöhung (SRCDs) nach Entwurf
DIN VDE 0662 (VDE 0662):199308 (eine entsprechende EN gibt
es zurzeit nicht).
• Ortsveränderliche FehlerstromSchutzeinrichtungen (PRCDs)
nach DIN VDE 0661-10 (VDE
0661 Teil 10):2002-12.
Abschließender Hinweis
Neben den Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) können für
Überwachungsaufgaben z.B. folgende Geräte eingesetzt werden:
• Differenzstrom-Überwachungsgeräte (RCMs) nach DIN EN
62020 (VDE 0663):1999-07.
• Isolations-Überwachungsgeräte
(IMDs) nach DIN EN 61557-8
(VDE 0413 Teil 8):1998-05.
Bernd Schröder (Referat K 221)
im Dezember 2002
de 7/2005
Elektroinstallation
Bild 5: Selektivität von RCDs mit Überstromschutz
• hinsichlich der Bemessungsströme gilt es, die
Beziehungen In RCD ≥ In SH sowie
In RCD ≥ ∑In nachgeordnete LS zu berücksichtigen.
Der Überstromschutz ist bei RCBO bzw. RCU und
CBR immer gegeben.
Die Koordination von RCDs in Anlagen mit
Geräten des Überspannungsschutzes erfolgt gemäß
Bild 6. Hierbei muss der Planer immer die Vorgaben
des VNBs zusätzlich berücksichtigen.
Bild 6: Koordination von RCDs in Anlagen mit Überspannungsschutz
RCD-Einsatz und Anlagenverfügbarkeit
Unter heutigen Bedingungen sollten die Endstromkreise möglichst mehreren RCDs zugeordnet werden. Dadurch lässt sich erreichten, dass
• sich die betriebsbedingten Ableitströme im fehlerfreien Betrieb aufteilen, wodurch das unerwünschte Abschalten fehlerfreier Stromkreise verhindert wird
• beim Auftreten eines ersten Fehlers in einem Endstromkreis das Abschalten größerer Anlagenteile
vermieden wird.
Mit diesen Maßnahmen erreicht der Planer die
höchste Anlagenverfügbarkeit.
(Fortsetzung folgt)
de 7/2005
49
Elektroinstallation
Starkstromkabel für Niederspannung
Energiekabel mit Nennspannungen U0/U 0,6/1 kV
Werner Baade
Die neu herausgegebene Norm1)
ersetzt die DIN VDE 0276-603 (VDE
0276 Teil 603):2000-05 und gilt für
Kabel mit Nennspannungen von
U0/U = 0,6/1 kV, die überwiegend in
unterirdischen
Energieverteilungs-
netzen – also im Wesentlichen für
die öffentliche Stromversorgung –
eingesetzt
werden.
Der
Beitrag
beschäftigt sich mit den entscheidenden Inhalten dieser Norm.
Z
weck des Harmonisierungsdokuments ist es, Kabel zu normen, die
bei bestimmungsgemäßer Verwendung sicher und zuverlässig sind, sowie
die Merkmale und Anforderungen an
deren Fertigung und Prüfung festzulegen.
Das Harmonisierungsdokument behandelt neben den allgemeinen ebenso
die speziellen Anforderungen, die zusätzlich an unbewehrte PVC- und VPEisolierte Kabel gestellt werden. Neben
den Festlegungen und Prüfbestimmungen mit Bedeutung für die Hersteller solcher Kabel sind ebenfalls Anforderungen für die Anwendung enthalten, von
denen der Beitrag die Wesentlichen
nachstehend erläutert.
Verwendungshinweise für
PVC- und VPE-isolierte Kabel
PVC- und VPE-isolierte Kabel nach dieser Norm dürfen sowohl in Innenräumen und im Freien als auch in Erde,
Wasser und Beton verlegt werden. Kabel
ohne metallische Umhüllung erfüllen die
Bedingungen für die Schutzklasse II
(Schutzisolierung). Sind konzentrische
Leiter vorhanden, dürfen diese als PE-,
PEN-Leiter oder Schirm verwendet werden.
1) DIN VDE 0276-603(VDE 0276 Teil 603):
2005-01 – Starkstromkabel – Teil 603:
Energiekabel mit Nennspannungen U0/U
0,6/1kV
Werner Baade, bfe-Oldenburg
50
Während des Transports, der Lagerung und Verlegung müssen die Kabelenden abgedichtet sein. Beim Transport
auf Spulen sind die Kabelenden ausreichend zu befestigen. Kabelringe dürfen
nur waagerecht gelagert und transportiert werden.
Bei der Verlegung von Kabeln ist Folgendes zu beachten:
• Kabel sind so zu verlegen, dass sie
gegen mechanische Beschädigungen
geschützt sind. In Erde gelten sie dann
als ausreichend geschützt, wenn sie
mindestens 0,6 m, unter Fahrbahnen
mindestens 0,8 m unter der Erdoberfläche verlegt sind.
• Der Innendurchmesser von Durchzügen und Schutzrohren muss mindestens das 1,5fache des Kabeldurchmessers betragen. Bei der Verwendung von
Stahlrohren sind einadrige Kabel eines
Drehstromsystems durch ein gemeinsames Rohr zu führen.
• Bei der Verlegung muss der vorbeugende Brandschutz beachtet werden.
Der Ausbreitung von Bränden ist z. B.
durch entsprechende Brandschottungen vorzubeugen.
• Die Temperatur der Kabel (nicht der
Umgebung) bei ihrer Verlegung bzw.
der Montage von Kabelgarnituren
darf +5 °C nicht unterschreiten. Bei
niedrigeren Temperaturen sind die
Kabel vorher auf geeignete Weise
anzuwärmen.
• Kabel sind so zu verlegen, dass der
minimal zulässige Biegeradius nicht
unterschritten wird. Dieser entspricht
bei einadrigen Kabeln dem 15fachen
Durchmesser und bei mehradrigen
Kabeln dem 12fachen Durchmesser
des Kabels. Der Biegeradius darf um
maximal 50 % reduziert werden, wenn
das Kabel nur einmal über eine Schablone gebogen, fachgerecht verlegt
und vor dem Biegen auf 30 °C erwärmt
wird.
• Einadrige Kabel dürfen sowohl einzeln
als auch systemweise gebündelt verlegt
werden. Für die Befestigung einadriger
Kabel sind Schellen aus nichtmagnetischem Material oder ohne geschlossenen Eisenkreis zu verwenden. Der
waagerechte Abstand der Befestigungen oder Auflagestellen darf maximal
dem 20fachen Kabeldurchmesser entsprechen, wobei ein Abstand von
0,8 m nicht überschritten werden
sollte. Bei senkrechter Verlegung dürfen die Abstände bis auf maximal
1,5 m vergrößert werden (siehe auch
DIN VDE 0100-520).
Strombelastbarkeit
Die Stromstärke, die ein Kabel übertragen kann ohne Schaden zu nehmen,
wird im Wesentlichen durch die unterschiedlichen Verlege- und Betriebsbedingungen, wie z. B. durch Verlegung in
Erde oder Luft, durch die Umgebungstemperatur, den spezifischen Erdbodenwärmewiderstand, die Häufung und
ähnliche Faktoren beeinflusst. Die
Norm enthält zur Bestimmung der
Strombelastbarkeit folgende Tabellen:
• Belastbarkeit bei Verlegung in Erde für
Querschnitte von 1,5 ... 1 000 mm,
• Belastbarkeit bei Verlegung in Luft,
sonst wie vorstehend,
• Definition des Belastungsgrades als
Quotient aus Durchschnittslast und
Größtlast sowie dessen mögliche
Ermittlung aus dem Tageslastspiel,
• zulässige
Kurzschlusstemperaturen
und Bemessungs-Kurzzeitstromdichten.
Weitere Betriebsbedingungen und die
dafür anzuwendenden Umrechnungsfaktoren für die Strombelastbarkeit, z. B.
bei Häufung, können der DIN VDE
0276-1000 (VDE 0276 Teil 1000):
1995-06 entnommen werden.
■
de 7/2005
Elektroinstallation
Datensteckdose für raue Umgebung
Burkhard Rarbach
Eine kostengünstige und leicht zu
montierende Lösung für Ethernetverbindungen für Datenübertragungen
S
eit einigen Jahren entwickelt sich
das »Industrial Ethernet« zu einem wichtigen Bereich der Datentechnik, welcher die durchgängigen Datenwege zwischen Büroumgebung und
Maschinensteuerung
umfasst.
Die
zurzeit gebräuchlichen Produkte für den
Anschluss von Endgeräten in Industrieund anderen rauen Umgebungen basieren auf sehr aufwändigen und montageintensiven Spezialgehäusen.
Vielfach genügt einfache Lösung
Die Firma Mennekes, Kirchhundem,
bietet eine für die meisten Anwendungen
geeignete »Light-Variante«. Ihr bestehendes
Cepex-Steckdosen-Programm
bekam eine Ergänzung durch die Datensteckdose RJ 45 (Bild 1). Es handelt sich
somit um eine handwerksgerechte und
kostengünstige Lösung. Die Datensteckdose lässt sich abschließen, wobei dieses
auch im gesteckten Zustand möglich ist.
Somit besteht ein zuverlässiger Schutz
vor Verschmutzung und unerlaubtem
Zugriff. Das robuste Gehäuse verfügt
über die Schutzart IP 43, einen großen
Anschlussraum und ist ballwurfsicher
gemäß DIN 18032 (Bild 2).
Für Verbindungen zur Datensteckdose eignen sich handelsübliche RJ-45Patchkabel. Damit entfällt der Einsatz
von Spezialwerkzeugen, was sowohl die
Montage als auch die Fehlerbehebung
vereinfacht.
Für die Abdichtung von zwei Kabeln
im Durchmesserbereich von 3 ... 9 mm
sorgt eine im Lieferumfang enthaltene
Membrane M25, die der Anwender bei
Bedarf durch eine metrische Verschraubung M25/ 2 x 8 ersetzen kann. Die
Aufputz-Version gibt es in der Farbe
Grau, während die Unterputz-, Anbauund Kanalvarianten sowohl in Grau als
Quelle: Mennekes
dieser Beitrag vor.
Quelle: Mennekes
zwischen Büros und Maschinen stellt
Bild 1: Cepex-Datensteckdosen gibt
es als Auf- und Unterputz- sowie
Kanaleinbaudose
Bild 2: In gestecktem Zustand
abschließbar – Schutz vor Verschmutzung und unerlaubtem Zugriff
auch in Alpinweiß geliefert werden können.
Da sich das Gehäuseunterteil um
180° drehen lässt, ist die Leitungseinführung von oben oder unten ohne zusätzlichen Aufwand möglich.
Zur Wahl stehen mehrere CepexLeergehäuse für Doppelanschlussdosen
RJ 45 bekannter Markenhersteller.
Fazit
Für den Elektroinstallateur ergibt sich
mit der Cepex-Datensteckdose eine zügige und unkomplizierte Montage von
Datenverkabelungen. Er kann auf Basis
des Cepex-Baukastensystems CEE-,
Schutzkontakt- und Datensteckdosen
■
nach Belieben kombinieren.
Burkhard Rarbach, Marketing-Services,
Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG,
Kirchhundem
de 7/2005
51
Elektroinstallation
Missbrauch der CE- und GS-Zeichen
Brand- und Unfallgefahr durch Billig-Tischsteckdosen
Ein Ausrufezeichen sowohl für Laien
als auch für Elektrofachkräfte sollte
das vermehrte Auftauchen von BilligTischsteckdosen auf deutschen Discount-Märkten bedeuten. Jüngste
Untersuchungen
schlimmsten
bestätigten
die
Befürchtungen.
Die
Gefahr von Bränden und schwer wiegenden Unfällen lauert in ganz
Deutschland.
L
esermeldungen machten »de« auf
eine Besorgnis erregende Entwicklung aufmerksam. Seit einiger Zeit
verweist auch die Tagespresse auf Tischsteckdosen der Bezeichnung »Zhongya«, die ständig auf dem deutschen
Markt auftauchen (Bild 1). Die Verpackung ist mit CE- und GS-Kennzeich-
Dipl.-Ing. Reinhard Soboll, Lehrer an der
bfe Oldenburg sowie vereidigter
Sachverständiger
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«
nung versehen. Bei der GS-Kennzeichnung handelt es sich um eine Fälschung,
das CE-Kennzeichen ist widerrechtlich
angebracht. Dies gilt auch für die Kennzeichnungen auf der Steckdose (Bild 2).
Die Steckdosen sind weder von der TÜV
Product Service GmbH noch von der
SLG Prüf- und Zertifizierungs GmbH
geprüft worden. Es handelt sich schon
hier um einen Verstoß gegen das GPSG
(Geräte- und Produktsicherheitsgesetz).
Zudem sind erhebliche Mängel an den
Tischsteckdosen festgestellt worden.
Quelle: Stuhr-Weyer Zeitung
R. Soboll, M. Muschong
Alarmsignal für Bevölkerung
Die angebrachten Zeichen beinhalten
u. a. auch, dass bei der Herstellung der
Produkte die anerkannten Regeln der
Technik eingehalten wurden. Die in
Deutschland zuständige Norm DIN
VDE 0620-1 wurde hier jedoch in keiner
Weise berücksichtigt. Auf einen Vergleich mit den Anforderungen dieser
Norm wird verzichtet, da die Steckdosen
nicht ein Prüfkriterium erfüllen würden.
Die Bilder 3 und 4 stellen ebenfalls
Tischsteckdosen dar, auf die »de«-Leser
aufmerksam machten. In Zusammenarbeit mit der bfe Oldenburg wurde ein an
»de« geschicktes Exemplar dieser Billigtischsteckdosen labormäßig untersucht.
Bild 1: Pressemeldung vom 22. 2. 2005 an
norddeutsche Einwohner
Untersuchung im Labor zur
Feststellung der Mängel
Der folgende Abschnitt listet schwer
wiegende sicherheitstechnische Mängel
auf, die bei den geprüften Steckdosen
festgestellt wurden. Die Mängel stellen
die Bilder 5 und 6 dar.
Im Folgenden sollen die einzelnen
Mängel hinsichtlich der Unfall- und
Brandgefahr bewertet werden.
»DE«-LESER MACHEN AUFMERKSAM
Mecklenburg-Vorpommern
Meine Frau kaufte kürzlich in Ludwigslust bei
Schwerin in einem Gemischtwarenladen drei
der im Bild 3 sichtbaren abschaltbaren Dreifach-Tischsteckdosen. Beim Kürzen der 3 m
langen Anschlussleitung stellte ich mit Entsetzen fest, dass ich den für eine Tischsteckdose
unerlässlichen Schutzleiter in der genormten
Farbe Grün-Gelb vergeblich suchte. Mittels
Widerstandsmessung mit einem Messgerät
(Profitest 0100 II & PSI) ermittelte ich einen
Querschnitt der beiden vorhandenen Leiter
von lediglich 0,2 mm2.
Ich bin seit 1965 ununterbrochen in der
Elektrobranche tätig. Seit 1980 arbeite ich als
Ausbildungsmeister und Dozent in E-Meisterklassen. Meinen Elektronikerlehrlingen führte
ich folgendes Experiment vor:
Ein Geschirrspüler mit einer Heizleistung
von 3 060W wurde an diese ominöse Tischsteckdose angeschlossen. Mit Hilfe einer
Infrarotkamera beobachteten wir die
Temperaturentwicklung der Zuleitung. Nach
54
10s Einschaltdauer stieg die Leitungstemperatur bereits auf 34 °C, nach 90 s bei einer Temperatur von 94 °C gab es einen lauten Knall
und die Zuleitung verabschiedete sich mit
Rauchzeichen. Die Höhe des Kurzschlussstroms reichte nicht aus, den vorgeschalteten
B-16-A-LS-Automaten zum Abschalten zu bringen. An der völlig verrauchten und verschweißten Kurzschluss-SteIle stand auch
danach noch Netzspannung an.
Ich meldete diesen Vorgang an das Gewerbeaufsichtsamt Schwerin. Der Gemischtwarenhändler konnte nachweisen, von welcher
Handelskette diese Tischsteckdosen stammen. Angeblich stammt der Hersteller aus
Tschechien. Die Charge wurde vom Markt
genommen.
Fazit: Es stellen sich mir schon einige Fragen.
Wie kann ein Laie, der an diese Art Steckdosen
Elektrogeräte anschließt, erkennen, in welche
Lebensgefahr er sich begibt? Welcher Laie
oder auch Fachmann erkennt auf den ersten
Blick – gerade wegen der TÜV- und GS-Zei-
chen – die völlige Untauglichkeit dieses Produkts?
Ungeprüft und ohne Fachwissen hat der
Händler sicherlich dieses Produkt in seinem
Laden angeboten. Wie kann man so etwas in
Zukunft verhindern?
T. E., Mecklenburg-Vorpommern
Nordrhein-Westfalen
Einer meiner Mitarbeiter präsentierte mir
heute eine Dreifach-Tischsteckdose mit Schalter, die er für 0,80 € in einem Billigmarkt in
Wuppertal-Barmen erstand (Bild 4 ).
Der Einblick in das Innenleben zeigt: Die
grüne Ader ist nicht der Schutzleiter, sondern
die schwarze. Die braune Leitung hinter dem
Schalter ist ca. 0,5 mm dick. Auf dem Gehäuse
steht 250 V/16 A. Die Verpackung trägt die
Aufschrift »TÜV Produkt Service« – was soll
das sein? Wie ist es möglich, dass solch ein
Schrott ungestraft bei uns vertrieben werden
darf?
H.-U. B., Nordrhein-Westfalen
de 7/2005
Elektroinstallation
Bild 2: Tischsteckdose mit irreführendem
Verpackungsaufdruck und gefälschter
Kennzeichnung der Tischsteckdose
Die mechanische Festigkeit aller eingesetzen Komponenten der untersuchten
Tischsteckdose muss als unzureichend
bezeichnet werden. Die Anschlussleitung fällt dadurch auf, dass sie sich wie
ein Schlauch zwischen den Fingern
zusammenpressen lässt.
Die nachstehend aufgeführten Gefährdungen erheben keinen Anspruch auf
Vollständigkeit:
Schutzkontaktbrücke nicht befestigt
• Bei ungünstiger Lage der Steckdose
direkter Kontakt mit aktiven Teilen
möglich.
• Aufgrund hoher Übergangswiderstände mögliche Brandquelle für die Umgebung.
Ungeeignete Anschlusstechnik
(Lötverbindungen)
• Durch hohe Temperaturen können die
Lötverbindungen gelöst werden und
aktive Leiter auf Schutzkontakte fallen.
• Überhitzung der Anschlussstellen und
damit mögliche Brandquelle für die
Umgebung.
Bild 3: Durch Zufall in Ludwigslust erkannt:
Auf der Originalverpackung sieht man das
TÜV- und GS-Zeichen sowie den Aufdruck
16 A/250 V; auf der Tischsteckdose selbst ist
noch die maximale Belastung mit
sensationellen 3500 W angegeben
Quelle: H.-U. B., NRW
Quelle: Soboll
Zuleitungsquerschnitt von 0,2 mm2
• Verbrennungen durch zu heiße Leitung.
• Überhitzung der Leitung und damit
mögliche Brandquelle.
Quelle: T. E., Mecklenburg-Vorpommern
Fehlender Schutzleiter
• Bei Anschluss eines fehlerhaften Verbrauchers besteht Lebensgefahr durch
Stromeinwirkung.
Bild 4: Erkannt von einem Leser in
Wuppertal: Angelötete Leitungen zu
geringen Querschnitts
Fazit
Die Frage der Bild 6: Durch Stromwärme abgeschmol»de«-Leser, wie zener Anschlussdraht Brand durch
man die Verbrau- Stromwärme (oben) und beginnender
cher vor einem Leitungsbrand (unten)
solchen kriminellen Missbrauch der CE- und GS-Zeichen schützen kann,
besteht zu Recht. Die Redaktion »de« verfolgt dieses Thema
weiter und berichtet in einer der kommenden Ausgaben über
weitere Erkenntnisse.
■
56
de 7/2005
Quelle: Soboll
Kontaktkraft zu
gering
• Überhitzung der
Kontaktstellen
und damit mögliche
Brandquelle für die
Umgebung.
Die aufgeführten
Mängel
stellen
eine
erhebliche Bild 5: Tischsteckdose ohne SchutzleiterUnfallbzw. anschluss mit zu geringem Zuleitungsquerschnitt (hier 0,2 mm2) und nicht
Lebensgefahr
sowie
akute befestigter Schutzkontaktbrücke; die
Brandgefahr dar. unteren Bilder zeigen die ungeeignete
Andere
Tisch- Anschlusstechnik (Lötverbindungen)
steckdosen desselben Herstellers – zum Teil mit Schutzleiter – untersuchten verschiedenen Stellen, z. B. die Behörde für Wissenschaft und
Gesundheit in Hamburg – siehe im Internet unter
http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/wissenschaftgesundheit/pressemeldungen/start.html. Die Ergebnisse der
Prüfungen sind ebenso vernichtend.
In einem privaten Versuch wurde die Steckdose von einem
»de«-Leser mit 3050 W belastet. Hier kam es nach 90 s sogar
zur Verdampfung der Anschlussleitung.
Um die Auswirkungen von Betriebsströmen zu untersuchen,
belastete
der Autor eine
Tischsteckdose
mit 13 A. Laut
Herstellerangabe
wäre sogar eine
Belastung
bis
16 A
zulässig
gewesen. Nach
5min erfolgte eine
»Abschaltung«
des Stroms in der
Steckdose durch
das
Abglühen
eines Anschlussdrahts (Bild 6).
Weitere Auswirkungen des Belastungstests zeigt
ebenfalls
das
Bild 6.
Quelle: Soboll
Elektroinstallation
Informationstechnik
Wenn der Funke überspringt
Überspannungsschutz für Cat.-6-Netzwerke
Herbert Krämer
Zum Schutz der angeschlossenen
Anlagen und Systeme gegen Zerstörung durch energiereiche transiente
Überspannungen ist der Einsatz von
Überspannungsschutzgeräten
not-
wendig. Ihr vollgeschirmter Aufbau
lässt den Einsatz in geschirmten und
ungeschirmten Netzwerken zu. Die
Baubreite entspricht etwa einer RJ45Buchse, so dass man in einem 19”Schrank bis zu 24 Geräte in einer Reihe nebeneinander integrieren kann.
D
atennetzwerke in Zweckgebäuden durchleben einen Wandel.
Noch vor wenigen Jahren waren
Funktionalität und Struktur eines Datennetzwerks relativ übersichtlich. Doch
heute tendieren sie immer mehr zu »Alleskönnern«, die in sich eine Vielzahl
von Funktionalitäten zur Datenübertragung, Prozesssteuerung und Gebäudeüberwachung vereinen. Neue Dienste
wie »Gigabit-Ethernet« (1000 Mbit/s),
Voice over IP (Sprache über das Internet) oder Power over Ethernet (Stromspeisung gemeinsam über das EthernetKabel) kommen zunehmend ins Spiel.
Durch die wachsende Funktionalität gewinnen diese Netze für uns eine immer
größere Bedeutung.
Die Anfälligkeit bezüglich EMV-Störungen geht aber an diesen Netzen nicht
vorbei. Unnötige Stillstandszeiten lassen
sich jedoch vermeiden, berücksichtigt
man bei der Planung und Installation
auch die elektromagnetischen Bedrohungen (Tabelle).
Grundfestigkeit, die diese benötigen, um im regulären Betrieb
störungsfrei zu arbeiten. In der
Regel pendelt diese um 2,5 kV
Impulsspannungsfestigkeit.
Zwischen der Kommunikationsader und Masse für Hubs
oder Switches und Repeater
darf diese Grundfestigkeit auch
eine geringere aufweisen. Die
Störeinkopplung durch ein
Blitzfeld kann diese Grundfestigkeit um ein Vielfaches überschreiten. Geht man von
geschirmten
»Inhaus-Datennetzwerken« aus, muss man
zwei Fälle hinsichtlich der
Bedrohungsgrößen unterscheiden:
Schirmerdung an beiden Leitungsenden
Ein durchverbundener, beidseitig aufgelegter Kabelschirm wirkt im Zusammenhang mit weiteren Erdverbindungen
(z.B. PE-Leiter des Energienetzes) als
Installationsschleife, die Störströme aufnimmt und kurzschließt. Der eingekoppelte Schirmstrom kann zur Bedrohung
für die Verkabelung werden. Kritische
Längsspannungsabfälle können entstehen über die Impedanzen von
Leitungsschirm und Steckverbindungen.
Bei langen Leitungen sind Längsspannungsabfälle bis zu mehreren kV
möglich.
einseitige Auftrennung des Schirms eine
denkbare Alternative dar. Jedoch ist
dann über der offenen Trennstelle mit
überaus gefährlichen Überspannungen
bis zu mehreren 10 kV zu rechnen, die
durch elektromagnetische Felder eingekoppelt werden können.
Integrierter Überspannungsschutz
Ist eine hohe Verfügbarkeit von Netzwerkkomponenten unabdingbar, hilft
Schirmerdung nur an einem
Leitungsende
Um Schirmausgleichströme zwischen
Netzwerkkomponenten unterschiedlichen Potentials zu vermeiden, stellt die
Störungen auf das
Kommunikationsnetz
Was ist nun zu erwarten, wenn starke
Störer auf das Netz einwirken, wie zum
Beispiel das Störfeld eines Blitzes? Die
EMV-Richtlinien für Netzwerkkomponenten beschreiben nur eine gewisse
Dipl.-Ing. (FH) Herbert Krämer, Produktmanager, Dehn + Söhne, Neumarkt
58
Bild 1: »Dehnpatch« (integrierter
Überspannungsschutz) schützen
Aktivkomponenten im 19’’-Verteiler
Bild 2: Patchkabel mit Überspannungsschutz (Dehnpatch) schützt einen
Netzwerk-PC
de 7/2005
Informationstechnik
Einwirkungen auf elektrische Anlagen
Blitzeinschlagsgefährdetes Bauwerk
• Gebäudeüberschreitende Leitungen
• Unzulässige Näherungen von metallischen
Gebäudeteilen, die Blitzteilströme führen
können, zu Inhaus-Kabeln
Gefährdung
Das elektromagnetische Blitzfeld beeinflusst elektrische Leitungen sehr stark,
sogar Blitzteilströme können fließen
• Verlegung der Leitungen nahe der Gebäudeaußenhaut
• Einsatz von Netzwerkkomponenten an der
Gebäudeaußenhaut wie Kameras oder
WLAN-Antennen
• Sehr lange Leitungen am Gebäude
Das elektromagnetische Blitzfeld beeinflusst elektrische Leitungen sehr stark
Allgemein
Gefährdung
• Besonders störendes elektromagnetisches
Installationsumfeld
• Ungeschützte Parallelverlegung von Daten- und Energieleitungen
• Verwendung von nicht oder ungenügend
geschirmten Leitungen
Einkopplung elektromagnetischer
Störfelder
Wann ist besonders mit der Einkopplung von Überspannungen in Datenleitungen zu
rechnen?
der Einsatz von speziellen Überspannungsableitern, Zerstörungen zu verhindern. Neben dem
obligatorischen Einsatz von
Ableitern im energietechnischen
Netz ist auch die Installation
von Ableitern in die Netzwerkverbindung (strukturierte Verkabelungen) erforderlich. Besonders wirksam erweisen sich
Ableiter wie »Dehnpatch«, die
sich endgerätenah installieren
lassen. Im Gegensatz zu anderen
handelsüblichen Ableitern im
Netzwerkbereich, die als Adapter oder 19”-Panel mit RJ-45Buchsen ausgestattet sind, bein- Bild 3: Das Innenleben eines Überspannungshaltet das Schutzgerät »Dehn- schutzes: mit Varistor
patch« einen integrierten Überspannungsschutz in einem Patchkabel.
ISDN, Voice over IP oder Power over
Somit können nicht nur Neuanlagen einEthernet (Bild 3).
fach ausgerüstet werden, sondern auch
Nachrüstungen jederzeit und ohne groFazit
ßen Aufwand durchgeführt werden –
gewöhnlich ohne Umbau der 19’’-KomVerkabelungen ohne durchgehende
ponenten. Der Ableiter findet anstelle
Schirmerdung oder solche mit langen
des Patchkabels zwischen LeitungsabLeitungslängen wirken wie Antennen. In
schluss und Aktivkomponente (z. B.
diese können zerstörerische ÜberspanSwitch) Platz (Bilder 1 und 2). Damit
nungen eingekoppelt werden. Um die
Verfügbarkeit gefährdeter Dienste auf
bringt man keine zusätzlichen Steckbeeinflussten Netzen zu erhalten, sind
verbindungen und somit mögliche
Ableiter nötig, die übertragungsneutral
Fehlerquellen in die Verkabelungsarbeiten.
strecke mit ein, was zu einer Minderung
■
der Übertragungsperformance führt.
www.dehn.de
Dehnpatch erfüllt die Anforderungen
nach Cat. 6 und ist universell für alle
Datendienste bis 48 V Nennspannung
einsetzbar, wie Gigabit Ethernet, ATM,
de 7/2005
Informationstechnik
Kundenbedürfnisse bei der Heimverkabelung
Bei Wohnimmobilien darf man heute Multimediaverkabelung nach
Norm erwarten
Ralph E. Brügger
Die Hausinstallation befindet sich im
Quantensprung. Der neue Level befriedigt eine Fülle von Bedürfnissen
und eröffnet faszinierende Möglichkeiten der Vernetzung. Als Immobilienkäufer, Bauherr oder Mieter dürfen Sie mittlerweile erwarten, dass
Multimediaverkabelung zur Grundausstattung gehört. Ralph E. Brügger
führt aus Verbrauchersicht ins Thema
ein und zeigt, worauf Sie achten
sollten.
S
ie suchen eine neue Wohnung – Ihr
Blick fällt auf ein Immobilien-Inserat. »Balkon, Dusche, WC, Glaskeramikherd, Geschirrspüler, Multimediaverkabelung ...« steht da. »Multimediaverkabelung?« – Sie haben richtig gelesen. Von einer guten Wohnung dürfen
Sie heute erwarten, dass sie dem Digital
Lifestyle dient.
Würden Sie auf eine Waschmaschine,
eine Dusche oder einen Backofen verzichten? Genauso gehören heute Telefon, PC und Internetzugang, Fernseher,
Video und Sat- oder Kabelanschluss zu
den Grundbedürfnissen. Jetzt kommt
der nächste Schritt. Die Kommunikations- und Unterhaltungsgeräte wollen
untereinander und mit der Aussenwelt
vernetzt sein.
Hierzu benötigen Sie eine Multimediaverkabelung. Die Werbung spricht
auch von Heimverkabelung bzw. Heimnetzwerk. Letztlich geht es darum, in
jedem Zimmer alle Medien beliebig nutzen zu können (Bild 1). Mal wollen Sie
Computer, Kamera, DVD-Rekorder und
Fernseher miteinander verbinden, ohne
durch drei Räume Verlängerungskabel
ziehen zu müssen. Dann wollen Sie
übers Fernsehkabel telefonieren oder im
Web surfen und morgen über den DSL-
Ralph E. Brügger, Dipl.-El.-Ing. HTL/Wirtschaftsing. STV, Director Business Management Residential, R&M
60
Anschluss Filme herunterladen oder das
Home Office mit der Firma verbinden.
Die Installation:
Verteilerkasten, Sternverkabelung, Multimediadose
Und so sieht die praktische Seite einer
Multimediaverkabelung gemäss der
Norm ISO 15018 aus. Neben dem vertrauten Sicherungs- und Zählerkasten
gibt es einen Verteilerschrank, der als
Basis für die gesamte Medieninfrastruktur (Bild 2) dient.
Von diesem zentralen Punkt aus
gehen sternförmig in alle Etagen und
Räume ausreichend dimensionierte
Rohre. In die Rohre zieht der Installateur die unterschiedlichen Kabel für
Kommunikations- und Medienanschlüsse ein.
Im Verteilerkasten werden zunächst
die Hausanschlüsse gebündelt, die von
außen kommen. Außerdem werden hier
verschiedene Anschluss- und Netzwerkmodule platziert: NTBA für den ISDNZugang, TV-Kabel- und DSL-Modem
der Provider, ein Hub für die Datenübertragung zwischen Rechnern und Steckfelder (Patchpanel) zur Verbindung der
diversen Zu- und Abgänge.
Dieser Ansatz bietet maximale Flexibilität. Sie können jederzeit ihr hausinternes Telefon-, Video- oder Computernetz umstellen. Oder sie wechseln zwischen den Providern des Telefon-, DSLund TV-Kabel-Anschlusses – je nach
Preislage der Breitbandversorgung. Im
Verteilerkasten stecken Sie nur ein paar
Kabel um, und schon stehen die diversen
Dienste an den Multimediadosen im
ganzen Haus zur Verfügung.
FRAGEN SIE IMMOBILIENANBIETER DANACH:
• strukturierte Verkabelung nach ISO 15018
• Verteilung, Durchmesser von Leerrohren
• Kapazität des Kommunikationsverteilers
• Zahl und Platzierung der Anschlussdosen
• Schutz vor elektromagnetischer Strahlung
• Angebotene Hausanschlüsse: Telefon, DSL,
Sat, Kabel-TV mit/ohne Internetzugang
• Struktur der Haustechnik und -steuerung
(Heizung, Klima, Licht, Sicherheit usw.)
de 7/2005
Informationstechnik
»Multimediadose«? Schon wieder etwas Neues. Am
anderen Ende der sternförmigen Installation, in den
einzelnen Räumen sitzen Dosen, die Anschlüsse
(Buchsen) für die unterschiedlichsten Geräte aufweisen. Nur noch Fernseher, Sat-Receiver, Videoserver,
DVD-Rekorder, Spielekonsolen, Computer oder
Telefon einstecken und Ihr Netzwerk ist komplett
(Bild 3).
Optionen für später, für Wachstum,
für neue Technologien
Die sternförmige Installationsweise gibt Wohnungsinhabern die Möglichkeit – ausreichend dimensionierte Leerrohre (Bild 4) vorausgesetzt – nachträglich neue oder mehr Kabel einzuziehen.
Eine andere nahe liegende Situation: Beim Bau
des Hauses hat man
auf eine vollständige
Multimediaverkabelung vorerst noch verzichtet, um Kosten zu
senken.
Inzwischen
sind die vielen interaktiven Geräte im Haus
und Sie wollen sie vernetzen. Kein Problem,
da Sie Kabel und
Dosen einfach Aufoder Nachrüsten können. Das sternförmige
Bild 1: Immer mehr Geräte können Installationskonzept
miteinander vernetzt werden bietet alle Voraussetzungen.
Zusätzliche Flexibilität gewinnt man auch bei der
Wahl der Medienträger. In die Rohre können
sowohl Koaxialkabel als auch Twisted Pair (Kupferkabel mit mehreren Adernpaaren für Sprache und
Daten) oder optische Fasern eingezogen werden.
Allgemein verwendet man heute Koaxialkabel
für die Fernseh-, Video- und Radioübertragung im
Haus. Kabelprovider stellen über ihre Netze bereits
Telefonanschlüsse und Breitband-Internetzugänge
zur Verfügung, die ebenfalls über Koax-Kabel verteilt werden. Gleichzeitig bieten die Telefonprovider
immer mehr Bandbreite, die mit DSL-Technologie
über das klassische Kupferkabelnetz bereitgestellt
wird.
Infolge neuer Angebote – zum Beispiel Abruf
von Filmen übers Internet – steigt die Menge der
transportierten Daten unaufhörlich. Das erfordert
REFERENZEN
Wohnhäuser und ähnliche Objekte mit Multimediaverkabelung haben ihre Alltagstauglichkeit bereits bewiesen.
Beispiele:
• Smarthome Chur
• POF-Haus Bäretswil
• Solarhaus SolarPlexus Winterthur
• Wohnhaus Baum, Zug
• Palais Coburg, Wien
de 7/2005
61
Informationstechnik
Bild 3: Multimediadosen mit normierten Anschlüssen für alle Medien können im Wohnbereich so alltäglich werden wie Steckdosen für den Strom
Bild 2: Der Kommunikationsverteiler –
Herz der Multimedia-Heimverkabelung –
erleichtert Auf- und Umbau von Netzwerkverbindungen und integriert die
verschiedensten Medien, Aktiv- und
Passivsysteme. Im Heimbereich wird
strukturierte Verkabelung Standard –
ähnlich wie in der Gebäude- und
Büroverkabelung
eine leistungsfähige Verteilung. Langfristig werden Glas- und Kunststofffasern ins Heimnetzwerk einziehen. Sie
bieten neben größerer Bandbreite
einen angenehmen Nebeneffekt: Optische Kabel verursachen keinen
Elektrosmog.
Bedienungsfreundlich, leicht installierbar und Mehrfachnutzen
Aufgeschlossene, innovative Elektroinstallateure, Planer und Fachhändler be-
fassen sich bereits mit der Multimediaverkabelung. Mittlerweile sind schon
zahlreiche »normale« Wohnhäuser mit
Multimediaverkabelung ausgestattet –
in der Schweiz zum Beispiel das Smarthome in Chur, das Wohnhaus Baum in
Zug oder die SolarPlexus-Wohnanlage
in Winterthur. Sie haben ihre Alltagstauglichkeit bereits unter Beweis
gestellt.
Bei der Entscheidung für die Multimediaverkabelung achteten die Bauherren besonders auf Bedienungsfreundlichkeit, leichte Installation und
Mehrfachnutzen. Das Resümee: Die
Handhabung der Installationskomponenten sollte für Verbraucher und Heimwerker wie Installateure so einfach wie
möglich sein, sonst findet die Technik
keine Akzeptanz. Die geeigneten Produkte sind bereits auf dem Markt – sei es
für Umbau und Renovation oder für den
Neubau.
Der Anteil der Umbauten wird sogar
an Bedeutung gewinnen. Gründe dafür
MAN BEACHTE...
...achten Sie bei der Installation des Heimnetzwerks auf eine universell nutzbare Anschlusstechnik. Nicht alle Verkabelungssysteme sind voll kompatibel.
Priorität 1: Am sinnvollsten sind Dosen für
herkömmliche Koaxial- und RJ45-Stecker und
-Buchsen, so dass Sie vorhandene Geräte
(Fernseher, Telefon, PC) mühelos mit Plug &
Play in die Infrastruktur einbinden und ältere
Infrastrukturen (Hausantenne, Telefonanschluss) problemlos mit der Multimediaverkabelung kombinieren können.
Priorität 2: POF-Potenzial, Leerrohre
BEDÜRFNISSE ERMITTELN
Welche Vernetzungswünsche haben Sie heute
und welche morgen? Schreiben Sie auf, was Sie
nutzen und evtl. vernetzen wollen. Bietet die
gewählte Immobilie ausreichend Kapazität
hierfür?
• Unterhaltungselektronik: Videoserver/-projektor, DVD-Rekorder, Digitalkamera, Plasmamonitor, TV-Gerät, Sat-Receiver, TV-Kabelanschluss, Spielkonsolen, Stereoanlage, Surround-Sound ...
62
• Computer: PC und Peripherie, Server, Drucker, externe Festplatten und DVD-Brenner,
Internetzugang über ISDN oder DSL oder TVKabel, TV-Tuner, Haussteuerung/-überwachung ...
• Haustechnik: Sicherheit, Türsprechanlage,
Kameras, Licht, Heizung, Klima, Fenster und
Oberlichter, Beschattung, Bewässerung,
Internetanschluss für Waschmaschine oder
Kühlschrank ...
sind das gewandelte Kommunikationsverhalten und der wachsende Anteil der
älteren Bevölkerung mit ihren besonderen Komfortwünschen.
Bild 4: Ausreichend dimensionierte
Leerrohre sind eine Voraussetzung, um
künftigen Anforderungen an eine
Multimedia-Heimverkabelung gerecht
zu werden
Wer bis ins hohe Alter zu Hause wohnen möchte, wünscht sich vor allem
Sicherheit in jeder Beziehung und
unkomplizierte, zuverlässige Systeme.
Multimediaverkabelung eröffnet hier
ganz andere Möglichkeiten, z. B. den
schnellen Einbau einer Videoüberwachung, die problemlose Integration eines
Arztnotrufs in die ganze Wohnung oder
den Anschluss von Ferndiagnosesystemen, die Pflegepersonal und Hausarzt entlasten.
■
www.rdm.com/residential
www.inhaus-duisburg.de
www.cleverwohnen.ch
www.futurelife.ch
www.ecobauhaus.ch
www.palais-coburg.com
de 7/2005
Informationstechnik
Satellitenempfang für alle
Die Rechtslage zur Frage Kabel oder Satellit
Sigurd Schobert
Wer als Mieter Fernsehen, Radio und
High-Speed-Internet
per
Satellit
empfangen will, hat ein Recht darauf.
Das Berliner Landgericht sieht einen
breit angelegten Schutz der Informationsrechte durch Grundgesetz und
Europäische Menschenrechtskonvention gedeckt und hält eine Abkehr
von der bisherigen Rechtsprechung
N
ach der bisherigen überwiegenden Rechtsprechung der Zivilgerichte wurde ein Mieter, der eine
Satellitenanlage installieren möchte, in
aller Regel an einen Kabelanschluss verwiesen (Bild 1). Lediglich bei Nachweis
eines besonderen, über dem der Allgemeinheit liegenden Informationsinteresses konnte ausnahmsweise, trotz bestehenden Kabelanschlusses, ein Anspruch
auf Satellitenempfang bestehen. Dies
galt insbesondere bei Personen ausländischer Herkunft, deren Heimatprogramme nicht oder nur in geringer Zahl in das
deutsche Kabelnetz eingespeist werden.
Zu einem ganz anderen Schluss
kommt das Landgericht Berlin (Aktenzeichen: 65 S 229/04) in seinem Urteil
vom 30.11.2004. Danach hat jedermann,
der via Satellit empfangen möchte, ein
Recht darauf. Neu an diesem Urteil ist
auch der europäische Gedanke. Die
erkennende Kammer leitet ihr Urteil aus
der im Art. 5 Abs. 1 Satz 1 Grundgesetz
(GG) und der in Art. 10 der Europäischen
Menschenrechtskonvention (EMRK)
niedergelegten geschützten Informationsfreiheit ab.
Quelle: Astra SES
für notwendig.
Von Europa aus können die Fernsehzuschauer auf etliche verschiedene Satelliten
zugreifen. Insgesamt stehen ihnen damit hunderte Programme für Rundfunk und
Fernsehen zur Verfügung. Auch Internet-Provider bieten den Download über Satellit an
das Recht selbst zu entscheiden, aus welcher Quelle man sich unterrichten
möchte. Eine Unterscheidung zwischen
in- und ausländischen Informationsquellen mache das Grundgesetz nicht. Auch
erstrecke sich der Grundrechtsschutz auf
die Beschaffung und Nutzung entsprechender technischer Anlagen für den
Empfang. Die Errichtung einer Parabolantenne sei somit grundsätzlich von Art.
5 Abs. 1 Satz 1 GG geschützt.
Anspruch auf ungehinderten Zugang zu
frei wählbaren Informationsquellen.
Diese umfasst auch die Freiheit der Wahl
des Empfangsmittels. Das Versagen der
Einrichtung von Empfangsmöglichkeiten für die vom Mieter begehrten Sender
ist ein Eingriff in Art 5 GG. Jeder habe
ein Recht, sich über die Meinung anderer, insbesondere auch anderer Völker,
durch Presse oder Nachrichtenmittel
aller Art zu unterrichten. Für die Persönlichkeitsentfaltung des Einzelnen und
die demokratische Ordnung sei dies
nicht minder wichtig als die Freiheit der
Meinungsäußerung und der Meinungsberichterstattung. Den entsprechenden
Vorschriften lasse sich eine Einschränkung auf bestimmte Arten von Informationen nicht entnehmen, so das Gericht.
Die Informationsfreiheit schützt auch
Europäisches Recht ist
zu berücksichtigen
Zugang zu frei wählbaren
Informationsquellen
Sigurd Schobert, Redaktion »de«, nach
Unterlagen von Astra Marketing GmbH
64
Quelle: Sigurd Schobert
Aber auch aus der durch Art. 49 EGV
(Vertrag zur Errichtung der Europäischen Gemeinschaft) geschützten passiven Dienstleistungsfreiheit besteht ein
Bild 1: Kabelanschluss, wie man ihn in der
Regel im Hause vorfindet
Die erkennende Kammer geht aber noch
weiter, indem sie den europäischen
Gedanken aufgreift: In ihrem Urteil
führt sie aus, dass für die Beklagten
neben nationalen Grundrechten auch
die Regeln des Europarechts streiten.
Denn vorliegend seien die Regelungen
des Mietvertrages geeignet, die Mieter
von der Inanspruchnahme ausländischer
Programme, die nur über Satellit empfangbar sind, abzuhalten. Damit liegt
eine Diskriminierung von Fernsehdienstleistungen aus anderen Mitgliedstaaten
vor. Zudem bestehe auch ein Eingriff in
europarechtlich im Wege des Gewohnheitsrechts unter Heranziehung der entsprechenden Vorschriften der EMKR
anerkannte Grundrechte. Der Art. 10
der EMKR bezieht sich dabei nicht nur
de 7/2005
Informationstechnik
Informationsangebote über
Kabel und SAT: nicht gleichwertig
Angesichts dieses breit angelegten Schutzes der Informationsrechte der beklagten Mieter reiche ein Verweis auf das
Kabelnetz und somit die Ablehnung
eines Anspruchs auf eine Genehmigung
zur Aufstellung der gewünschten Satellitenempfangsanlage nicht mehr aus.
Denn angesichts der Empfangbarkeit
von mehreren hundert Hörfunk- und
Fernsehprogrammen über Satellit (Bild 2)
gelte es nicht mehr als gesichert, dass das
im Kabelnetz verfügbare Medienangebot die Meinungsvielfalt noch hinreichend widerspiegelt. Kabel und Satellit
stellen sich aufgrund der rasant fortschreitenden technischen Entwicklung
nicht mehr als gleichwertige technische
Lösungen zum Empfang desselben
Informationsangebots dar. Sie seien vielmehr zwei – nicht nur hinsichtlich der
technischen Umsetzung, sondern auch
und gerade hinsichtlich der inhaltlichen
Zusammensetzung – zu unterscheidende
Empfangsmöglichkeiten.
Nicht Sache des Vermieters
Bild 3: Schüsselwald – nicht der Geschmack
eines Grundstücksbesitzers
Wahrung der
Eigentümerinteressen
freien Informationsverschaffung, die auch
bestimmte Sehgewohnheiten und -neigungen schützt, nicht ausreichend Rechnung.
Das Informationsinteresse überwiege
auch das im Rahmen der durch Art. 2
GG gewährte Privatautonomie geschützte Interesse der Klägerin an der
Durchsetzung vertraglicher Vereinbarungen, beispielsweise dem Mietvertrag.
Das Gericht geht davon aus, dass die
Beklagten bei Abschluss ihres Mietvertrags nicht wirksam auf ihre Rechte auf
freie Informationsverschaffung sowie
ihre Religions- und Berufsfreiheit verzichtet hätten.
Unabhängig davon bleiben die Eigentümerinteressen des Vermieters sowie
städtebaulich ästhetische Gesichtspunkte
(Bild 3) dadurch gewahrt, dass auch ein
zuerkanntes Informationsinteresse nicht
jede Installation von Parabolantennen
rechtfertigt, sondern eben nur solche,
die den Eingriff in die Eigentümerinteressen so gering wie möglich halten. Es
sei stets zu prüfen, ob zur Vermeidung
oder Abmilderung optischer Beeinträchtigungen die Errichtung einer Gemeinschaftsantenne in Betracht komme. Mit
einem Blick auf das Internet als Alternative zum Satellitenempfang stellt das
Berliner Landgericht weiter fest, dass es
sich beim Internet noch viel mehr als
beim Fernsehempfang über Kabel, um
ein vollständig anderes Medium handelt. Der Verweis anstatt Satellitenempfang auf ein solch völlig anderes Informationsmittel trage dem Grundrecht der
Rechtssache von
grundsätzlicher Bedeutung
Quelle: Astra SES
In einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt, in der lebenslanges Verweilen
in einem Land immer weniger die Norm
ist, sei es logisch, dass auch die Informationsinteressen von Mensch zu Mensch
unterschiedlich sind. Letztlich ist eine
Vielzahl von Gründen vorstellbar,
warum Menschen ein schützenswertes
Interesse haben könnten, bestimmte
Programme zu empfangen. Das sei völlig
unabhängig von der Staatsbürgerschaft,
der Abstammung aus einem anderen
Kultur- oder Sprachkreis oder von
beruflichen Interessen. Dabei könne es
weder die Sache des Vermieters noch die
der Zivilgerichte sein, das Informationsinteresse der Mieter qualitativ zu bewerten und eine Einteilung in schützenswerte und weniger oder gar nicht zu
schützende Interessen vorzunehmen.
Quelle: von Stackelberg
auf den Informationsinhalt, sondern
auch auf die Empfangsmittel, da alle Beschränkungen bei der Wahl des Empfangsmittels notwendig in das Recht zum
Empfang von Nachrichten eingreifen.
Abschließend begründet die bekennende Kammer die Zulassung der Revision: Diese Rechtssache hat grundsätzliche Bedeutung für eine Vielzahl gleich
gelagerter Fälle. Insbesondere vor dem
Hintergrund der bisherigen alten
Rechtsprechung, bei der ein besonderes
über dem der Allgemeinheit liegendes
Informationsinteresse bestehen musste.
Hier sei zur Sicherung einer bundeseinheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisionsgerichts gefordert.
Diesem Gerichtsentscheid liegt ein
Verfahren zwischen einem Mieter und
der DEGEWO Deutsche Gesellschaft
zur Förderung des Wohnungsbaues und
gemeinnützige Aktiengesellschaft in Berlin zu Grunde (Geschäftsnummer: 65 S
229/04, 30.11.2004).
■
www.ses-astra.com
Bild 2: Schaltzentrale bei Astra: Knotenpunkt für die Übertragung hunderter von
Programmen über Satelliten
68
de 7/2005
Informationstechnik
Am besten per Satellit
Immer aktuelle Software für digitale Sat-Receiver
Jürgen Schlomski
D
ie Arbeitsweise eines digitalen
Receivers (Bild 1) hängt beträchtlich von der installierten Software
ab. Sie sorgt zum Beispiel dafür, dass aus
den so genannten Service-Daten, die ja
Bestandteil des vom Sender kommenden
Datenstroms sind, ein Navigator auf
dem Bildschirm abgebildet wird (Bild 2).
Der Navigator ist, wie der Name schon
sagt, ein elektronischer Programmführer. Ein anderes Beispiel ist die Art
und Weise der Menüführung, mit der die
Sprachen ausgewählt oder die passwortgeschützte Kindersicherung aktiviert
wird oder Favoritenlisten erstellt werden
können. Es sind also viele Funktionen,
die die Bedienung des Geräts ungemein
erleichtern.
Das Update läuft im Hintergrund
Trotz umfangreicher Qualitätskontrollen kann dennoch ein Fehler unbemerkt
bleiben. So berichtet Uwe Press, der bei
Homecast für den europaweiten Vertrieb verantwortlich zeichnet, von einem
Fall, der zwar selten ist, aber doch vorkommen kann. »Kurz vor der Auslieferung an den Handel bemerkte ein Techniker, dass sich die Festplatte des
Satelliten-Receivers in der Stand-byFunktion nicht abschaltete, sondern
weiterrotierte. Wir haben natürlich die
Geräte nicht verschickt, sondern vorher
die Beanstandung über eine SoftwareAktualisierung behoben.«
Jürgen Schlomski,
Pressebüro Dietzenbach
70
Quelle: Homecast
Vom heimischen PC her kennt man
die Notwendigkeit, von Zeit zu Zeit
die Software auf den neuesten Stand
zu bringen. Das gilt auch für den
digitalen Receiver. Auch er ist ein
Computer, allerdings mit dem Spezialauftrag, TV-Programme auf den
Bildschirm zu zaubern. Doch wie
funktioniert dieses Software-Update
eigentlich? Warum ist es wichtig?
Was sind die Vorteile?
Bild 1: Die Software für diesen hochwertigen Festplatten-Receiver von Homecast
(S-8000 PVR) kann über den Astra-Satelliten auch nach dem Kauf aktualisiert werden.
Dieser Service ist für die Anbieter keine billige Angelegenheit. Deshalb findet man
Updates per Satellit in der Regel auch nur bei Markenherstellern, die auf langfristige
Kundenzufriedenheit Wert legen
Was macht aber ein Kunde, der
bereits ein Gerät besitzt? Auch dies ist
für Press kein Problem. »Dazu dient der
Update-Service per Satellit (Bild 3). Bei
uns über Astra. Im Geräte-Menü gibt es
einen Aufruf, über den man den Start
auslöst. Wird eine neue Software-Version gefunden, so gibt es eine entsprechende Rückmeldung und der Benutzer
kann sich für Ja oder Nein entscheiden
(Bild 4)«, erklärt Press das Procedere,
das so ähnlich auch bei anderen Mitbewerbern abläuft. Mit anderen Worten:
Damit dieser Datenservice funktioniert,
haben die Hersteller auf dem Satelliten
ausreichend Übertragungskapazitäten
gemietet und nutzen, um Kosten zu sparen, einen Transponder gemeinschaftlich.
Hier läuft ein Datenkarussell, bei
dem in einem bestimmten Zeitraum
jeder Teilnehmer einmal drankommt. Es
gibt aber auch Firmen, die quasi den
Transponder eines Programmanbieters
als Untermieter mitbenutzen. »Das Wo
und Wie ist im Grunde belanglos, weil
der Suchprozess und der Download
automatisch und ohne jegliches Dazutun abläuft. Jedenfalls bei unseren Geräten«, erklärt Press.
Für Kundenzufriedenheit
oder Zukunftssicherheit
Allerdings gibt es zum Thema »Update«
auch Kritisches zu hören. So wird beanstandet, dass diese Praxis dazu führen
würde, den Kunden »halbfertige« Produkte zu verkaufen. »Das ist natürlich
nicht auszuschließen, jedoch nicht
unsere Intention«, entgegnet Press, »die
Fehlerbeseitigung per Update ist zwar
möglich, hat aber immer etwas mit verärgerten Kunden zu tun. Außerdem entstehen bei uns zusätzliche, unkalkulierbare Kosten.«
Daher sieht für den Homecast-Manager der Idealfall anders aus. So verbindet
Press mit diesem Service etwas Positives,
nämlich Begriffe wie »After-Sales-Service«, »Werterhaltung«, »Kundenzufriedenheit« oder »Zukunftssicherheit«.
Mit anderen Worten: Für Press ist das
Software-Update ein Verkaufsargument
de 7/2005
Informationstechnik
Quelle : Fraunhofergesellschaft
(OTA: over the Air) auch tatsächlich
gegeben ist. »Am besten ist ein Testlauf
unter realen Bedingungen. Denn nicht
selten wird OTA zwar im Prospekt oder
Datenblatt erwähnt, auf dem Satelliten
ist jedoch kein einziges Bit zu finden«,
warnt Press zukünftige Käufer.
Quelle: Schlomski
von größter Wichtigkeit. »Es gibt eine
Fülle an Möglichkeiten den Nutzen eines
Geräts im Nachherein, also wenn es
längst verkauft ist, zu steigern. Zum Beispiel die Menü-Struktur zu aktualisieren. Oder, ein Fall aus früheren Jahren,
den digitalen Tonausgang für den fünfkanaligen Raumton freizuschalten.«
Quelle: Schlomski
Bild 2: Der Elektronische Programmführer
(EPG) ermöglicht dem Fernsehzuschauer
das schnelle Auffinden seiner Lieblingssendungen
Bild 4: Update der Software auf dem
Receiver: Meldungen für den Benutzer
des Satellitenempfängers
wenn deren Hersteller über keine hiesige
Dependance verfügen. Hier ist meist
überhaupt kein Update via Orbit gegeben, zumindest nicht über einen »europäischen« Satelliten. In solchen Fällen
kann man nur auf eine Download-Möglichkeit per Internet hoffen. Mit anderen
Worten: Wer einen digitalen Receiver
erwerben möchte, sollte sich unbedingt
erkundigen, ob ein Update per Satellit
Nicht immer über
Internet möglich
Noch ein Wort zum Update per Internet.
Hier verläuft der Download von der
Homepage des Herstellers auf die Festplatte eines PCs. Häufig muss noch ein
Zusatzprogramm heruntergeladen werden, das für die spätere Überspielung auf
den Sat-Receiver benötigt wird. »Leider
wird auch bei dieser Update-Möglichkeit getrickst. Zwar suggeriert die RS232-Schnittstelle an der Geräterückseite
eine Updatefähigkeit, die jedoch in
Wirklichkeit nicht vorhanden ist.«
Daher rät Press auch hier vor dem Kauf
Erkundigungen einzuholen, ob für das
Modell ein Update geboten wird, vor
allem dann, wenn der Hersteller keinen
■
Service per Satellit bietet.
Bild 3: Update über den Satelliten
Auch bei Änderungen der
Empfangsbedingungen: Update
Es gibt jedoch noch andere Argumente,
die man Kritikern entgegenhalten muss.
Zum Beispiel Störungen, auf die die
Hersteller wenig Einfluss haben. So wurden von einigen Programmanbietern die
Ausstrahlungsparameter geändert, weil
sie ihre Sendungen zu bestimmten Zeiten in regionale Fenster aufspalten. Die
dadurch bedingten Änderungen im
Datenstrom (die Digital-Norm lässt Fensterprogramme zwar zu, diese Möglichkeit wurde aber bisher nicht genutzt!)
führten mancherorts zu Geräteabstürzen
oder eingefrorenen Bildern. Was immer
bei diesen Umschaltungen auch passiert
ist: Mit einem Update ist das Problem in
kürzester Zeit gelöst.
Vorher prüfen, dann kaufen
Doch zurück zum Thema. Nicht alle
Anbieter denken so wie Homecast.
Läuft bei ihren Geräten das Betriebssystem erst einmal fehlerfrei, verabschieden
sie sich von diesem Service. Schnell
erlischt das Interesse häufig auch dann,
wenn von einem Modell nur geringe
Stückzahlen verkauft wurden. Noch
extremer geht es bei »exotischen« Marken oder Aktionsware zu, vor allem
de 7/2005
71
Automatisierungstechnik
Integrieren und flexibel automatisieren
Automatisierungssystem
für sichere Prozesse
Roland Lüders
Industrie (11. bis 15. April 2005) wurden bereits einige Neuheiten und
Weiterentwicklungen
vorgestellt.
Dabei sollen u.a. Lösungen für sichere
Prozesse und skalierbare Automatisierungsysterme die Kunden interessieren.
G
eplante Produktivitäts- und
Gewinnsteigerungen bilden die
Basis von Investitionsentscheidungen in die Automatisierungstechnik.
Im Zeitalter der Globalisierung richten
sich Produktstrategien daher bei der
Neu- und Weiterentwicklung am Angebot von Komplettsystemen aus.
Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders,
Redaktion »de«
72
Mit dem System 800xA High Integrity
wird ein skalierbares Safety Instrumented System (SIS) angeboten, das die
Industriestandards IEC 61508 und IEC
61511 erfüllt. Es umfasst den gesamten
Safety Regelkreis. Dazu zählen SIL-zertifizierte Controller, Feldgeräte, E/AModule sowie Sensoren und Aktoren.
Der Aufbau des Systens ermöglicht es,
die Automatisierungs- und Sicherheitsfunktionen entweder in demselben Controller zu kombinieren oder aber
getrennt zu halten.
Im System 800xA werden die Applikationen für die Prozessführung und die
sicherheitsrelevanten Funktionen in derselben Systemumgebung und im selben
Controller ausgeführt.
So wird ein sicheres Zusammenspiel
zwischen den Anwendungen in Echtzeit
ermöglicht. Die SIS-Lösungen innerhalb
des Systems 800xA sind skalierbar und
Quelle: ABB
Im Vorfeld der Hannover Messe
Bild 1: Die FrequenzumrichterSchrankgeräte für den Leistungsbereich
von 55 kW – 2 500 kW
flexibel anpassbar. Damit können die
Sicherheitsfunktionen an die spezifischen Anforderungen einer Anlage angepasst werden.
de 7/2005
Automatisierungstechnik
Bild 2:
AC500-Schiene
mit sieben Modulen
B
: AB
elle
Qu
Das System enthält eine
umfassende Sammlung anwendungsspezifischer Bibliotheken mit vorkonfigurierten Modulen zur Prozesskontrolle
(Control Modules), Funktionsblöcken
und Grafikelementen. Hinzu kommen
diverse Safety-Anwendungen:
• für den Bereich der Feuer- und GasAnwendungen, für das normale Abfahren von Prozessen (PSD – Process
Shutdown),
• für Not-Abschaltungen (ESD – Emergency Shutdown),
• für Verriegelungen (Interlock Systems),
• für Brennersteuerung und Kesselschutzapplikationen,
• für Steuer- und Regelungssysteme in
kritischen Situationen und
• für Pipeline-Schutzssysteme (Pipeline
Protection Systems PPS).
Das System 800xA erweitert den Funktionsumfang traditioneller Leitsysteme
dahingehend, dass alle Automatisierungsfunktionen in einer einzigen
Betriebs- und Engineering-Umgebung
zusammengeführt sind. Auf diese Weise
können Anlagen und Werke effizienter
betrieben werden.
betrieben werden. Die Frequenzumrichter können mit einer Vielzahl von Optionen und umfangreichem Zubehör ausgestattet werden. Typische Einsatzbereiche
für die Frequenzumrichter sind Zentrifugen, Motoren-, Getriebe- und Bremsenprüfstände, Pressen, Krane, Hubeinrichtungen, Förderer, Rolltreppen sowie
Seilbahnen und Skilifte.
Flexible skalierbare SPS
Die SPS Advant Controller 500 (AC500)
(Bild 2) lässt sich wegen ihrer Skalierbarkeit flexibel an Automatisierungsaufgaben anpassen. Kommunikationskoppler und eine Schnittstelle für die
Buseinbindung erlauben den Anschluss
des Automatisierungssystems an die
gängigen Feldbussysteme.
Die SPS kann als zentrales Steuerungselement, dezentral erweitert oder
auch vernetzt eingesetzt werden. Die
Einsatzmöglichkeiten reichen von der
Gebäudeautomation und der Nahrungsmittelindustrie über Krane, den Maschinenbau und die Tunnelüberwachung bis
hin zu Marine-Anwendungen oder für
die Umwelttechnik.
AC500 steht in den drei Ausbaustufen »micro«, »midi« und »mini« zur
Verfügung. Die kleinste Ausbaustufe
»micro« eignet sich beispielsweise als
zentrale oder dezentrale Automatisierungskomponente und kann als Masterund/oder Slavekomponente eingesetzt
werden. 64 kB stehen als Speicher für
das Anwenderprogramm zur Verfügung.
Die
Inbetriebnahme
kann
per
Plug & Play erfolgen. Die Module sind
auf der DIN-Schiene oder per Schraubbefestigung montiert. Sensoren und
Aktoren werden in 1-, 2-, oder 3-Leitertechnik mit Schraub- oder Federklemmen angeschlossen.
Die Diagnose des Systems erfolgt per
Software und lokal über ein Display und
LED. Für Sicherung und Laden des
Anwendungsprogramms und als Datenspeicher steht eine SD-Card zur Verfügung. Das feldbusneutrale System
gewährt dank FBP-Technologie (FBP =
FieldBusPlug) einen Anschluss an die
gängigen Feldbussysteme. Die Integration der intelligenten Feld- und Steuerungsgeräte ins AC500-Automatisierungssystem geschieht durch Wahl des
■
entsprechenden FBP-Steckers.
Fahrbare Frequenzumrichter
im Schrank
Mit der Einführung von Schrankgeräten
(Bild 1) als Ergänzung der Kompaktgeräte für die Wandmontage wurde die
Serie der vollintegrierten, rückspeisefähigen Niederspannungs-Frequenzumrichter erweitert. Die Geräte der Serie
»Industrial Drive ACS800« decken
einen Leistungsbereich von 7,5 kW –
2 500kW ab und sind für Betriebsspannungen von 208 V – 240V, 380 V –
415 V und 380 V – 500V ausgelegt. Die
Schrankgeräte sind in verschiedenen
Schutzarten bis IP54 lieferbar. Die
Umrichtermodule der Baugröße R8i
sind mit Rollen ausgestattet. Sie können
dadurch in den Schrank gefahren und in
den Kontaktapparat gesteckt werden.
Bei großen Leistungen werden mehrere
Module parallel geschaltet, um den für
die jeweilige Applikation benötigten
Ausgangsstrom zu liefern. Bei Ausfall
eines Moduls kann dieses aus dem
Schrank entfernt und der Frequenzumrichter mit reduzierter Leistung weiterde 7/2005
73
Automatisierungstechnik
Wenn Maschinen zum Arzt müssen
Diagnose-Klemme zur Maschinenüberwachung
Roland Lüders
Mit Spezial- und Installations-KlemQuelle: Wago
men sowie Softwareprodukten lässt
Quelle: Wago
sich u.a. die Betriebssicherheit und
Leistungsfähigkeit von Maschinen
verbessern. Es werden Komponenten
Messe Industrie 2005 zu sehen sein
werden.
D
er Ausfall von Anlagen und
Maschinen führt zu Verlusten,
die heute zunehmend existenzbedrohend für viele Unternehmen sein
können. Vor diesem Hintergrund prognostizieren Fachleute eine stärkere Verbreitung von Diagnosesystemen. Mit
ihrem Einsatz verringert sich die Wahrscheinlichkeit von schweren Maschinenschäden. Risiken für die Produktion
werden so besser beherrschbar.
Condition Monitoring
per Feldbus
Eine Sonderklemme für das I/O-System
750 wertet Schwingungsmessungen zur
Verschleißdiagnose an Lagern und ähnlichen Maschinenteilen aus (Bild 1).
Schwingungsmessungen dienen zur
Überwachung von Maschinen auf Verschleiß, um sich anbahnende Schäden im
Vorfeld zu erkennen.
Die Prüftechnik Condition Monitoring GmbH hat sich auf dieses Verfahren
spezialisiert. Eine spezielle Klemme für
das I/O-Ssystem 750 wird zukünftig den
direkten Anschluss von Prüftechnik Sensoren ermöglichen. Das Schwingungsverhalten eines Bauteils wird von dem
Sensor mit Hilfe einer Piezomembran
erfasst und direkt in der Busklemme ausgewertet. Überschreitet das Signal einen
Grenzwert, wie er z. B. in der DIN ISO
10816-3 festgelegt ist, löst die Klemme
eine Warnmeldung aus. So lässt sich der
Maschinenschutz nahtlos und komfortabel in die Automatisierungsumgebung
Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders,
Redaktion »de«
74
Bild 1: Zustandsdiagnose (Condition
Monitoring) per Feldbusknoten
Bild 3: Reihenklemmen für die Industrieautomation und die Gebäudeinstallation
des Anwenders integrieren. Diese
zustandsbasierte Instandhaltung zählt
auf lange Sicht gesehen zu den kostengünstigsten Instandhaltungsstrategien,
da die Maschinen nur dann repariert
werden, wenn es ihr Zustand erforderlich macht.
Alle Produkte bieten absolute und
relative Positionierung, fliegenden Sollwertwechsel, Autoreferenzierung und
weitere Funktionen.
Positionierbefehle können in Tabellen gespeichert und zyklisch oder ereignisgesteuert mit Sprungfunktion abgearbeitet werden. Die Eingänge lassen sich
konfigurieren, d. h., ihnen können
anwendungsspezifisch Funktionen zugewiesen
werden.
Unterschiedliche
Beschleunigungsrampen sorgen für
materialschonende bzw. ruckbegrenzte
Bewegungen und ermöglichen eine
Beschleunigungssteuerung als Funktion
der Zeit, des Weges oder der Schrittzahl.
Drehmoment- und Stromüberwachung
runden das Leitungsprofil ab.
Schrittmotorsteuerung
im Feldbusknoten
Ein Steppercontroller wurde ebenfalls in
das I/O-System 750 integriert. Die Produktfamilie, die ab dem zweiten Halbjahr 2005 zur Verfügung stehen soll,
wird vier Steppercontroller-Module
umfassen. Zum einen sind dies zwei
12 mm-Busklemmen, wahlweise mit
RS 422-Schnittstelle zur Ansteuerung
externer Leistungsstufen oder mit integrierter Leistungsstufe (24 V, 1,5 A) für
kleinere Antriebe. Für höhere Leistungen (bis zu 70 V, 7,5 A) stehen zwei
48 mm breite Busklemmen zur Verfügung, davon eine mit Rückführung für
Positionsgeber und Servofunktionalität
(Bild 2).
Etagenklemmen und
N-Trennklemmen
Quelle: Wago
vorgestellt, die auf der Hannover
Bild 2: Steuerung von Schrittmotoren
mit Busklemmen
Installations-Etagenklemmen und NTrennklemmen ergänzen »Tob Job S«
(Bild 3). Damit sind diese Reihenklemmen sowohl für Anwendungen in der
Industrie als auch in der Gebäudeinstallation geeignet. Die Basis bildet der
»Cage-Clamp-S« als Universalanschluss
für alle Leiterarten. Nach Betätigung der
Klemmfeder mit einem Schraubendreher
werden abisolierte eindrähtige Leiter
und feindrähtige Leiter mit Aderendhülsen in die Klemme gesteckt. Die Installations-Etagenklemmen und N-Trennklemmen haben Abmessungen von
96 mm quer zur Tragschiene. Sie verfügen über ein steckbares, isoliertes
Kammbrückersystem und einen schraubenlosen N-Trennschlitten. Der PEKontaktfuß kontaktiert automatisch
sicher zur Tragschiene. Die Klemmen
sind kompatibel zu den Serien 775, 776
■
und 777, bzw. 780 bis 785.
de 7/2005
Automatisierungstechnik
Sicherer Halt für Maschine und Anlage
Neue Frequenzumrichter-Familie
Thomas Hammermeister
Mit den Frequenzumrichtern Telemecanique Altivar 71 stellt Schneider
Electric eine neue Gerätefamilie
am Markt vor. Die Geräte bieten u. a. die Sicherheits-Funktion (Power Removal) entspreQuelle: Schneider Electric
chend IEC/EN 61508-1 SIL2 und EN
Bild 1: Die Umrichter-Reihe eignet sich
für Asynchron- und Synchronmotoren
von 0,37 kW bis 500 kW
954-1 Kategorie 3. Damit erfüllt die
neue Umrichter-Familie bereits jetzt
die zukünftige Sicherheitsnorm.
und ohne weitere Zusatzkomponenten in
gängige Sicherheitskonzepte einbeziehen,
bei denen der Anwender z. B. Arbeitsbereiche über Türkontakte am Schutzzaum
absichert oder die Geräte in den NotAus-Kreis direkt einbezieht (Bild 2). Dies
war bisher nur erreichbar durch den
zusätzlichen Einsatz zweier redundanter
Schütze in der Motor-Zuleitung.
D
Thomas Hammermeister,
Schneider Electric, Ratingen
76
Einfache Handhabung
Ein grafisches Bedienterminal mit großem Display ist serienmäßig. Für die
Anzeige von Text stehen acht Zeilen zur
Verfügung, die Darstellung von Bargraphen, Bitmaps etc. sind gleichzeitig möglich. Dieses vereinfacht den Dialog und
gibt dem Anwender zusätzliche Möglichkeiten mit Meldungen, die leicht zu
lesen sind, grafischen Anzeigen, Funktionstasten für Schnellzugriffe, integrierte Hilfefunktion usw.
Die Grafikanzeige lässt sich leicht an
die Bedürfnisse des Anwenders anpassen. Im Fehlerfall kann z. B. automatisch
eine Seite mit Namen und Rufnummer
des zuständigen Instandhalters angezeigt
werden. Ein anwenderdefinierbares
Menü rundet die Möglichkeiten ab.
Quelle: Schneider Electric
ie neue Generation von Frequenzumrichtern zeichnet sich
durch eine außergewöhnlich hohe Leistungsbandbreite aus. Damit können Asynchron- und Synchronmotoren
von 0,37 kW bis zu 500kW mit Netzspannungen von 200 V bis 240V und
380 V bis 480V angetrieben werden
(Bild 1). Die Überlastfähigkeit beträgt
220 %, die maximale Motorfrequenz
liegt bei 1000 Hz.
Der »Telemecanique Altivar 71« eignet sich für Dauereinsatz in schwieriger
Umgebung und lässt sich ohne weiteres
Zubehör direkt in allen industriellen
Netzen einsetzen. Der Betrieb ist selbst
bei Netzspannungseinbrüchen von bis
zu -50 % gewährleistet, ein Netzfilter
der Klasse A sowie eine Drosselspule
sind integriert. Optional gibt es ein
Netzfilter Klasse B. Das Gerät lässt sich
von –10 °C bis 50 °C Umgebungstemperatur ohne Deklassierung betreiben,
wobei mehrere Geräte auch bei maximaler Umgebungstemperatur direkt nebeneinander montiert werden können.
Zahlreiche Sicherheits- und Schutzfunktionen sind gleichzeitig aktiv, und
zwar auf Umrichter-, Motor- und
Maschinenebene. Die Sicherheitsfunktion »Sicherer Halt« verhindert einen
ungewollten Anlauf des Motors und
gewährleistet damit die Sicherheit des
Maschinen- und Anlagenpersonals –
gemäß den Standards (IEC/EN 61508
SIL2, sowie EN 954-1, Kategorie 3).
Damit kann man den Umrichter direkt
Bild 2: Die
Sicherheitsfunktion »Sicherer
Halt« gewährleistet die
Sicherheit
gemäß den Standards EN 954-1,
Kategorie 3
Ein Schnellstart-Menü erlaubt eine
rasche Inbetriebnahme. Eine weitere
Vereinfachung stellen die anwendungsspezifischen Makro-Funktionen dar.
Die zahlreich über das Grafik-Display
angebotenen Funktionen erleichtern Inbetriebnahme, Überwachung und Maschinendiagnose.
Mit der Konfigurations-Software »Powersuite« für alle AltivarUmrichterfamilien und Altistart-Softstarter (verfügbar für PC oder
Pocket-PC) kann der Anwender über
eine Bluetooth-Verbindung drahtlos auf
die Umrichter zugreifen.
Erweiterungen sind möglich
Mit 150 Applikationsfunktionen, zahlreichen Ein- /Ausgängen, der integrierten CANopen- und Modbus-Kommunikation
sowie
der
reichhaltigen
Grundausstattung bietet der Altivar 71
eine vollständige und günstige Lösung
für die meisten Maschinen- und Anlagenanwendungen.
Zusatzfunktionen lassen sich über bis
zu drei Optionskarten einfach nachrüsten, z. B. zusätzliche Ein-/Ausgänge,
alternative Bus- oder Netzwerk-Schnittstellen oder Interfaces für Messsysteme.
Mit dem so genannten »Drive Controller« kann der Anwender den Umrichter
als »Herz« einer dezentralen Automatisierungsinsel nutzen. Er arbeitet dabei
wie eine ausgewachsene SPS und übernimmt auch die Funktion eines CANopen-Masters. Neben dezentralen E /A
und weiteren Antrieben können beliebige CANopen-Teilnehmer angeschlossen und angesteuert werden. Der direkte
Zugriff auf Motorsteuerung bzw. -regelung versprechen kurze Reaktionszeiten.
Offen und verfügbar
Mit den integrierten Schnittstellen –
CANopen und Modbus – kann man den
Altivar 71 leicht ohne zusätzliche Kosten in Automatisierungslösungen integrieren. Zusätzliche Offenheit bieten über
zehn Kommunikationsoptionen, die alle
industriell genutzten Busse und Netzwerke unterstützen.
Mit Ethernet steht dem Anwender
zusätzlich ein Web-Server zur Verfü■
gung.
de 7/2005
Automatisierungstechnik
Automatisierung: Wohin geht die Reise?
Andreas Stöcklhuber
Einer der Haupttrends im Bereich der
Automatisierungstechnik
ist
das
Zusammenwachsen von Fertigungsund Prozessautomatisierung. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Tendenzen zu beobachten.
Ohne Kommunikation
läuft nichts
Eine leistungsfähige industrielle Kommunikation stellt heute die Basis der
horizontal und vertikal integrierten
Automatisierung dar – vom Feldbus bis
zu Hochgeschwindigkeits-Ethernet, von
Wireless-Technologien WLAN bis EchtDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach einem Vortrag von
Helmut Gierse
78
Quelle: Siemens
D
er zunehmende Wettbewerb
zwingt die produzierende Industrie zu ständigen Verbesserungen
der Produktivität. Dabei gilt es, die drei
teils einander widersprechenden Forderungen nach Erhöhung der Verfügbarkeit, Reduktion der Kosten und möglichst hoher Flexibilität in ein für die
jeweilige Anwendung passenden Optimum zueinander zu bringen. Entsprechende Hebel hierfür liegen z. B. in
• der Erhöhung der Produktionsleistung,
• der Reduktion von Fertigungskosten,
• einer besseren Qualitätskontrolle,
• dem schnelleren Umbau von Anlagen,
• der Minimierung von Stillständen
• oder aber auch in der Umsetzung von
modernen, zeitsparenden Diagnoseund Wartungskonzepten.
Bei einer Veranstaltung im Vorfeld der
Hannover Messe beleuchtete Helmut
Gierse, Vorstandsvorsitzender des Bereichs Automation & Drives bei Siemens, vor diesem Hintergrund die
Trends, welche die Automatisierungstechnik in den nächsten Jahren prägen
dürften. Er identifizierte dabei u. a. folgende Themen bzw. Technologien:
• Industrielle Kommunikation +
Antriebstechnik
• Safety Integrated
• CbA (Component based Automation)
• RFID (Radio Frequency Identification)
zeit-Ethernet. Dabei dringt Ethernet
immer weiter in den Feldbereich vor.
Local Area Networks wachsen mit den
Diensten und Strukturen der Weitverkehrsnetzwerke zusammen. Mit in der
Praxis bewährten Lösungen beweisen
wir seit Jahren stets erneut, dass wir uns
als Trendsetter in der industriellen Kommunikation sehen können.
Gemeinsam mit der Profibus Nutzerorganisation (PNO) treibt Siemens hier
Profinet voran. Profinet vereint die Feldbuskommunikation mit der EthernetTechnologie – also automatisierungsnahe
Funktionen mit Zugang zur IT-Welt.
Profinet deckt das gesamte Spektrum
der Kommunikation im Automatisierungsbereich durchgängig ab – von der
Standard- TCP/IP-Kommunikation zur
Leitebene über Software-basierte Realtime-Kommunikation bei Profinet IO
bis hin zu harter, isochroner RealtimeKommunikation für Motion Control
und anspruchsvolle Regelungsaufgaben.
Die Sicherheit des Datenverkehrs
spielt im Zeitalter von Ethernet eine
wichtige Rolle. Zwar schützen fast alle
Firmen ihre Netze gegen Angriffe von
außen, etwa durch Firewalls und ähnliche Techniken, aber gegen unbefugte
oder leichtfertige Zugriffe innerhalb des
Firmennetzes sind kaum Schutzmechanismen vorhanden. Dabei stellen diese
nach neueren Untersuchungen ein höheres Risiko dar als der oft befürchtete
Angriff von außen. Hier bietet Siemens
als Lösung die Security-Module S-613
an. Sie kontrollieren zum einen den
Datenverkehr und schützen Anlagenteile
vor unberechtigtem Zugriff, zum anderen bauen sie zwischen Security-Modulen eine sichere, verschlüsselte VPN(Virtual Private Network)-Verbindung
auf. Mit zertifizierten Standardtechniken und einfacher Projektierung der
Geräte können dann auch Nicht-ITExperten die Datenübertragung vor
Spionage und Manipulation schützen.
ÜBERWACHUNGSRELAIS
Die neuen elektronischen Überlastrelais
Sirius gibt es für Standard- und gehobene
Anforderungen. Sie ermöglichen einen
lückenlosen Motor- und Anlagenschutz
von 0,1A bis 630A. Es gibt viele Parametriermöglichkeiten, z.B. Phasenfolge,
Asymmetrie, Unter- oder Überspannung
sowie Verzögerungszeiten und Resetverhalten. Die Geräte bieten einen weiten
Spannungsbereich von 160 V bis 690V.
de 7/2005
Automatisierungstechnik
KLEINE AUTOMATIONSLÖSUNGEN IM SET
Für kleine Automatisierungsaufgaben gibt es
drei neue »Micro Automation Sets«. Die
getesteten Kombinationen aus dem Automatisierungsspektrum von A&D sind einfach
und komfortabel zu handhaben. Zusätzlich
gibt es praxisnahe Hilfen, etwa mit ausführlichen Micro Application Examples zum
jeweiligen Set im Internet. Eines der neuen
Sets kombiniert PC-Standardanwendungen
mit SPS-Technik, ein anderes ist ausgelegt für
Fernsteuerung und -wartung.
Ein weiterer wichtiger Trend ist die
drahtlose Kommunikation. Mit einem
RCoax-Kabel – einer Art »undichtem«
Koaxialkabel – kann man räumlich eng
begrenzte, definierte Funkfelder aufbauen und drahtlos mit den mobilen
Einheiten über Profinet kommunizieren.
Über eine einzigartige Reservierung der
Datenrate lässt sich sogar zyklische Profinet-IO-Kommunikation
zuverlässig
über den Funkkanal übertragen. Um den
Kontakt zu den mobilen Einheiten auch
beim Wechsel von einem Funkfeld ins
nächste nicht abreißen zu lassen, wie es
zum Beispiel an Weichen passieren
de 7/2005
prozessorbasierte Systeme wie speicherprogrammierbare Steuerungen und
Feldbusse für Sicherheitsaufgaben ertüchtigt wurden, zum anderen, weil die
internationalen Normen auf die notwendigen technischen Anforderungen ausgerichtet und harmonisiert werden. Als
Komplettanbieter für Sicherheitstechnik
liefert A&D mit Safety Integrated entsprechende Produkte und Lösungen.
Komponenten sorgen
für Flexibilität
würde, gibt es ein schnelles RoamingVerfahren. Die Übergabe funktioniert
innerhalb weniger ms, und selbst die
zyklische IO-Kommunikation wird
nicht wesentlich beeinträchtigt.
Sicherheitstechnik in
der Industrie
Sicherheitstechnik ist nach wie vor eines
der Top-Themen in der Industrieautomatisierung. Der Markt für funktionale
Sicherheitstechnik
in
industriellen
Anwendungen wächst überproportional. Zum einen, weil inzwischen mikro-
Der Ansatz hinter der so genannten
»Component Based Automation« CBA)
besteht darin, die zentralen Architekturen einer Automatisierungsanlage in
kleinere, flexiblere Einheiten zu zerlegen. Damit erhöht man die Flexibilität,
und auch Modernisierungsmaßnahmen
lassen sich so schnell und relativ einfach
durchführen.
So kann man z.B. Produktionslinien
in einzelne Module gliedern, die unabhängig voneinander automatisiert werden. Diese lassen sich schnell und effizient ändern, ohne den Rest der Anlage
■
zu beeinflussen.
79
Automatisierungstechnik
Neue Norm für NiederspannungsSchaltgerätekombinationen
Werner Baade
Die Norm DIN EN 60439-1(VDE 0660
Teil 500):2005-01: Typgeprüfte und
partiell typgeprüfte Kombinationen
gilt für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen. Sie ersetzt die DIN
Quelle: Striebel & John
EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500).
B
ei höheren Frequenzen gilt die
Norm nur in Verbindung mit
zusätzlichen Anforderungen, die
entsprechend zu beachten sind. Die
behandelten Schaltgerätekombinationen
haben ihre Einsatzgebiete bei der Erzeugung, Übertragung, Verteilung und
Umformung elektrischer Energie sowie
bei der Steuerung elektrischer Betriebsmittel und technischer Anlagen (Bild 1).
Sie werden unter Beachtung der jeweiligen besonderen Bedingungen z. B.
verwendet bei Werkzeugmaschinen,
Hebezeugen, Schienenfahrzeugen, Schiffen sowie in explosionsgefährdeten
Betriebsstätten und Wohnhäusern.
Die Norm gilt ebenfalls für Schaltgerätekombinationen für die elektrische
Ausrüstung von Maschinen, wobei
zusätzlich die speziellen Anforderungen
der DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1)
und/oder der Produktnormen zu berücksichtigen sind.
Angaben zur
Schaltgerätekombination
Bei den Angaben zur Schaltgerätekombination muss man eine Reihe von
Bestimmungen beachten.
Aufschriften
Jede Schaltgerätekombination muss mit
dauerhaften Aufschriften über die wichtigsten Kenndaten versehen sein, die
auch im angeschlossenen Zustand lesbar
sein müssen.
Dazu gehören insbesondere der
Name des Herstellers und die Typenbezeichnung, die elektrischen Merkmale
wie Stromart, Bemessungsspannungen
Werner Baade, bfe-Oldenburg
80
Bild 1: TSK-Anlage für 2 500...4 000 A
und -ströme, die IP-Schutzart sowie die
Betriebs- und Umgebungsbedingungen.
Betriebs- und
Umgebungsbedingungen
Kennzeichnungen
Innerhalb von Schaltgerätekombinationen müssen einzelne Stromkreise und
die zugehörigen Kurzschlusseinrichtungen einwandfrei unterscheidbar sein.
Die Kennzeichen für die Betriebsmittel
müssen DIN EN 61346 entsprechen und
mit der Dokumentation und den Schaltungsunterlagen übereinstimmen.
Schaltgerätekombinationen
müssen
unter üblichen Betriebsbedingungen den
Anforderungen der Norm entsprechen.
Aufstellungs-, Betriebs- und
Wartungsanweisungen
Der Hersteller muss in seinen Unterlagen die Bedingungen für Transport, Aufstellung, Betrieb und Wartung der
Schaltgerätekombination angeben, soweit dieses erforderlich ist. Wenn sich
die Schaltung nicht schon aus der Konstruktion der Schaltgerätekombination
ergibt, müssen geeignete Schaltungsunterlagen verfügbar sein.
In Bezug auf Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) muss eine Angabe
der Umgebungsbedingungen vorliegen,
in der man die Schaltgerätekombination
betreiben darf. Diese unterscheiden sich
in die Umgebung A und B (siehe
Abschnitt »Elektromagnetische Verträglichkeit«). Sollen für die Umgebung A
vorgesehene Schaltgerätekombinationen
ebenfalls in der Umgebung B betrieben
werden, muss die Betriebsanweisung
einen entsprechenden Warnhinweis auf
mögliche Störungen enthalten.
Umgebungstemperaturen
Als höchste Umgebungstemperatur legt
die Norm +40 °C fest, wobei der Mittelwert über 24 h einen Wert von +35 °C
nicht überschreiten darf. Die untere
Grenze beträgt bei Innenraumaufstellung -5 °C, bei Freiluftaufstellung in
gemäßigtem Klima -25 °C und in arktischem Klima -50 °C.
Verschmutzungsgrad
Zur Festlegung der erforderlichen Luftund Kriechstrecken unterschiedet die
Norm vier Verschmutzungsgrade (VG):
• VG 1: Keine oder nur trockene, nichtleitende Verschmutzung.
• VG 2: Üblicherweise nur nichtleitende
Verschmutzung, mit zeitweiliger Leitfähigkeit durch Betauung muss aber
gerechnet werden.
• VG 3: Leitende Verschmutzung oder
trockene, nichtleitende Verschmutzung, die durch Betauung leitfähig
werden kann.
• VG 4: Verschmutzung, die durch leitenden Staub, Regen oder Schnee dauernd leitfähig sein kann.
Bei Anwendungen in der Industrie geht
man üblicherweise von einem Verschmutzungsgrad 3 aus.
de 7/2005
Automatisierungstechnik
Besondere Betriebsbedingungen
Bei Vorliegen von besonderen Betriebsbedingungen, wie z. B. Einsatz bei
erhöhter Umgebungstemperatur, müssen
die speziellen Anforderungen zwischen
Anwender und Hersteller vereinbart
werden. Dazu zählen z. B. auch der
Betrieb bei schnellen Temperaturänderungen, in Atmosphären mit hohen
Anteilen an Staub oder korrosiven
Bestandteilen, das Aufstellen in feueroder explosionsgefährdeten Betriebsstätten oder Ähnlichem.
Bauanforderungen
Auch baulicherseits bestehen eine Reihe
von Anforderungen an die Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen.
Kriech- und Luftstrecken
Betriebsmittel müssen in Schaltgerätekombinationen so eingebaut werden,
dass die geforderten Luft- und Kriechstrecken unter Berücksichtigung der
Betriebsbedingungen und möglichen
Verschmutzungsgrade eingehalten sind.
Dieses gilt ebenso für die Anschlüsse der
eingebauten Betriebsmittel.
Schutz gegen elektrischen Schlag
Alle Außenflächen von Schaltgerätekombinationen müssen zum Schutz
gegen direktes Berühren mindestens der
Schutzart IP2X oder IPXXB entsprechen. Abdeckungen und Umhüllungen
(Gehäuse) müssen zuverlässig befestigt
sein und den Beanspruchungen im
Betrieb standhalten.
Teile, die sich hinter Türen, Abdeckungen oder ähnlichem befinden und
zu denen ein gelegentlicher Zugang notwendig ist, z. B. Sicherungseinsätze,
müssen so abgedeckt sein, dass eine
unabsichtliche Berührung aktiver Teile
ausgeschlossen ist (siehe DIN EN 50274
– DIN 0660 Teil 514). Ansonsten sind
geeignete Verriegelungen, z. B. zum
zwangsweisen Freischalten, erforderlich.
Dies gilt nicht für mit Schutzkleinspannung betriebene Betriebsmittel.
len isoliert sein. Griffe, Handräder und
ähnliches, die beim Bedienen mit der
Hand umfasst werden, sollten vorzugsweise aus Isolierstoff bestehen.
Bei Befestigung elektrischer Betriebsmittel (mit Ausnahme solcher für
Schutzkleinspannung) an Deckeln,
Türen usw. müssen diese Konstruktionsteile eine durchgehende und sichere
Schutzleiterverbindung haben. Sind
keine elektrischen Betriebsmittel montiert, sind die Schraubverbindungen
oder die Scharniere der Türen eine ausreichende Schutzleiterverbindung. Die
Mindestquerschnitte der Schutzleiterverbindungen legt die Norm fest.
Schutz durch Schutzisolierung
Isolierstoffgehäuse müssen allen Beanspruchungen standhalten, die im bestimmungsgemäßen Betrieb auftreten können. Leitfähige Teile, die das Gehäuse
durchbrechen, dürfen keine Spannungsverschleppung nach außen ermöglichen.
Das bedeutet, dass solche Teile ausreichend isoliert sein müssen.
Körper von Betriebsmitteln und Konstruktionsteile innerhalb der Schaltgerätekombination dürfen keine leitende
Verbindung
zum
Schutzleiterkreis
haben. Für den Anschluss von außen
herangeführter Schutzleiter sind Klemmen vorzusehen, die isoliert, d. h. wie
aktive Teile, zu montieren sind.
Auswahl und Einbau der Betriebsmittel
Die Betriebsmittel müssen für alle Beanspruchungen, die beim Betrieb der
Schaltgerätekombination auftreten, ausgelegt sein. Dieses gilt in erster Linie für
die Bemessungswerte wie Spannung,
Strom und Leistung, aber ebenso für das
Ein- und Ausschaltvermögen, die Kurzschlussfestigkeit usw. Eventuell erfordert
die Anlage geeignete strom- oder span-
nungsbegrenzende Schutzeinrichtungen
zum Schutz der Betriebsmittel.
Der Einbau der Betriebsmittel muss
nach den Anweisungen ihrer Hersteller
erfolgen. Sie sind so anzuordnen, dass
ihre Funktion nicht durch Lichtbögen,
Wärme, Magnetfelder oder ähnlichem
beeinträchtigt wird. Besonders bei
elektronischen Betriebsmitteln muss
man auf eine eventuell erforderliche
Abtrennung oder Abschirmung bzw. auf
ausreichenden Abstand zu anderen
Betriebsmitteln und Leistungskreisen
achten.
Elektromagnetische Verträglichkeit
(EMV)
Wenn keine besonderen Vereinbarungen
getroffen sind, gelten für Schaltgerätekombinationen zwei unterschiedliche
Umgebungsbedingungen bezüglich der
elektromagnetischen Verträglichkeit.
• Umgebung A: Gilt hauptsächlich für
nichtöffentliche oder industrielle
Niederspannungsnetze, Bereiche und
Einrichtungen mit starken Störquellen.
• Umgebung B: Gilt für öffentliche
Niederspannungsnetze in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Kleinindustrie ohne starke Störquellen.
Es werden keine EMV-Prüfungen durchgeführt, wenn
• die eingebauten Betriebsmittel für die
Umgebung der Kombination in Übereinstimmung mit den EMV-Produktoder EMV-Fachgrundnormen ausgelegt sind und
• der Einbau der Betriebsmittel und
deren Verdrahtung nach Angaben der
Hersteller der Betriebsmittel vorgenommen wurde.
Die EMV-Anforderungen und die notwendigen EMV-Prüfungen wurden mit
der Neuausgabe der Norm grundlegend
überarbeitet.
■
Schutzmaßnahmen mit Schutzleiter
Als Schutzleiterkreis werden gesondert
verlegte Schutzleiter und/oder leitfähige
Konstruktionsteile verwendet. Körper,
die nicht großflächig berührt oder mit
der Hand umfasst werden können oder
deren Fläche kleiner als 50 mm x 50 mm
ist, benötigen keinen Schutzleiter.
Leitfähige Bedienteile müssen entweder mit dem Schutzleiter verbunden oder
ausreichend von anderen leitfähigen Teide 7/2005
81
Automatisierungstechnik
Zweihandschaltungen gehören zu den
traditionellen Sicherheitseinrichtungen in der Automatisierungstechnik.
Die Schutzwirkung, um gefährliche
Maschinenbewegungen
einzuleiten
und durchzuführen, erzeugen Zweihandschaltungen, indem eine Ortsbindung beider Hände »erzwungen«
wird.
A
uf diese Weise wird der Bediener
und insbesondere dessen Hände
durch die zwangsläufige Ortsbindung vom Gefahrenbereich ferngehalten. Verbunden mit Zweihandschaltungen gibt es strenge Anforderungen,
welche die harmonisierte Europanorm
EN 574 definiert.
Wenngleich sie in einem starken Substitutionswettbewerb mit SicherheitsLichtvorhängen stehen, gehören traditionelle Zweihandschaltungen gemäß
EN 574 nach wie vor zum unverzichtbaren Stand der Sicherheitstechnik an
Maschinen. Sie kommen bevorzugt als
Schutzeinrichtungen bei Einricht- und
Einzelhubarbeiten nahe einem Gefahrbereich und bei Zufuhr- und Entnahmearbeiten von Hand in einen gefahrbringenden Bereich hinein in Frage (Bild 1).
Vielfältige Anwendungsbereiche
Während optoelektronische Lösungen eine vergleichsweise höhere Produktivität ermöglichen, eignen sich
Zweihandschaltungen – weil unbeeinflussbar durch Schmutz und
Staub – eher für Anwendungen unter
kritischen Umgebungsbedingungen.
Traditionelle Zweihandschaltungen
zum Personenschutz kommen auch
dort gut in Frage, wo es um die Beund Verarbeitung von Werkstücken
mit Geometrien geht, die noch in
den Lichtvorhang hinein reichen
und sich deshalb für die MutingDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen
von Elan
82
Funktionen »Floating« oder »Floating
Blanking« nicht eignen.
Darüber hinaus gibt es aber auch
häufig eine »friedliche« Koexistenz beider Arten von Schutzeinrichtungen: Im
Automatikbetrieb einer Maschine wirkt
der Sicherheits-Lichtvorhang zum Personenschutz, in Sonderbetriebsarten, z. B.
bei Einrückungen oder im Einrichtbetrieb, eine Zweihandschaltung. Steckbare Ausführungen ermöglichen in diesen Fällen eine höhere Flexibilität
und – indem weitere Bedienfunktionen
in die Zweihandpulte mit integriert werden können – auch eine höhere Funktionalität. Einen weiterer Vorteil stellen
Kostengesichtspunkte dar, wenn man
Bedientableaus einsparen kann, die nur
für die Sonderbetriebsarten der Maschine bestimmt sind.
Typische Anwendungen für Zweihandschaltungen sind dabei
• Pressen der Metallverarbeitung,
der Pulvermetallurgie u. Ä.,
• Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen,
• Stanzen und ähnliche Metallbearbeitungsmaschinen,
• Arbeitsmaschinen der chemischen
Industrie oder
• Arbeitsmaschinen der Gummi- und
Kunststoffindustrie usw.
Eine optimierte
Neukonstruktion ...
Gemäß EN 574 »Sicherheit von Maschinen – Zweihandschaltungen« müssen
beim Einsatz dieser Art von Schutzein-
Bild 1: Zweihandschaltungen kommen
bevorzugt als Schutzeinrichtungen bei
Einricht- und Einzelhubarbeiten nahe
einem Gefahrbereich und bei Zufuhrund Entnahmearbeiten von Hand in einen
gefahrbringenden Bereich hinein in Frage
richtungen sowohl sicherheitstechnische
Anforderungen als auch ergonomische
Erfordernisse berücksichtigt werden,
ebenso aber auch betriebliche Belange.
Insbesondere gilt dies für die MenschMaschine-Schnittstelle »Zweihand-Bedienpult«, während es für die Signalverarbeitung heute Stand der Technik ist,
standardmäßig eine Schaltung einzusetzen, die der Anforderungsstufe IIIC
gemäß EN 574 entspricht (vergleichbar mit Steuerungskategorie 4 gemäß
EN 954-1).
Die verschiedenen Anforderungen an
Bedienpulte erfüllt z. B. das stabile und
robuste Zweihandbedienpult aus Aluminium-Druckguss (Baureihe SEPG05.3)
der Elan Schaltelemente, Wettenberg.
Gegenüber meist nicht normgerechten Eigenbauten von Zweihandbedienungen, wie man sie noch häufig
Quelle: Elan
Andreas Stöcklhuber
Quelle: Elan
Zweihandschaltungen:
Immer noch unverzichtbar
Bild 2: Neue Bedienpult-Ausführung
SEPG05.3: Zusätzlich zur Standardbestückung mit einem Not-Aus-Befehlsgerät und zwei robusten PilztasterStellteilen ist das Bedienfeld im
Mittelteil zum Einbau von weiteren
Befehls- und Meldegeräten ausgelegt
de 7/2005
Automatisierungstechnik
Nicht nur Standard ist lieferbar
Der Bezug der Zweihandbedienpulte ist
als Leergehäuse (ohne Befehls- und Meldegeräte) ebenso möglich wie Ausführungen nach Kundenwunsch/-vorgabe,
z.B. Sonderlackierungen, Einbau von zusätzlichen Befehls- und Meldegeräten
(einschließlich Beschriftungen), Zusatzin der Praxis findet, bilden sie darüber
bohrungen,
Komplettverdrahtungen,
hinaus eine geeignete und kostengünsEinbauten im Pult-Innenraum etc. Weitige Lösungsalternative mit Zertifizieterhin gibt es kompatible Ständer, wahlrungen von BG, UL und CSA (Bild 2).
weise mit/ohne Abstandsring und/
oder Höhenverstellung, Fußtaster und
eine fahrbare Zweihand-Version.
... mit Blick auf Details
Steuerungstechnisch, d.h. in Bezug
Zusätzlich zur Standardbestückung mit
auf ihren sicherheitstechnischen Leiseinem Not-Aus-Befehlsgerät und zwei
tungsgrad, unterscheidet EN 574 zwirobusten Pilztaster-Stellteilen ist das
schen drei verschiedenen Typen von
Bedienfeld im Mittelteil zum Einbau von
Zweihandschaltungen:
weiteren Befehls- und Meldegeräten aus• Typ 1: Dieser Typ erfordert die Bereitgelegt. Günstige Montagemöglichkeiten
stellung von zwei Steuerbefehlen, welche die gleichzeitige Betätigung durch
ergeben sich durch ein klappbar gestalzwei Hände erfordert, die dauernde
tetes zweiteiliges Gehäuse, wobei man
Betätigung während des gefährlichen
das Unterteil mit Haltewinkeln vorab an
Zustands und die sofortige Beendidie Maschine anbringen kann. Dieses
gung des Betriebs, wenn während des
konstruktive Merkmal ermöglicht, dass
gefahrbringenden Zustands mindesder Verdrahtungs- und Bestückungstens ein Stellteil losgelassen wird.
raum offen und gut zugänglich ist, bevor
das mit Bandscharnieren gehaltene
• Typ 2: Dieser Typ erfordert zunächst
Oberteil auf dem Unterteil befestigt wird
die gleichen steuerungstechnischen Eiund die endgültige Fixierung des Pultes
genschaften wie für den Typ 1 und
an der Maschine durch die Befestigungszusätzlich, dass ein Wiederanlauf des
bohrungen erfolgt. Der PultBetriebs erst erfolgen kann,
Innenraum eignet sich im
wenn zuvor beide Stellteile
Bedarfsfall auch für eine
losgelassen wurden.
Montage von Auswerteschal• Typ 3: Zusätzlich zu den
tungen oder Klemmenleisten.
steuerungstechnischen
Die Pultoberfläche ist
Eigenschaften gemäß Typ
stoß- und kratzfest pulverbe1 und Typ 2 erfordert die
schichtet und resistent gegen
Zweihandschaltung eine
viele chemische Einflüsse. An
synchrone Betätigung der
der Pult-Unter- und Rückseite
Stellteile wie folgt: Beide
befinden sich verschiedene
Stellteile müssen gleichzeiAusgänge für Kabelvertig innerhalb einer beschraubungen zum einfachen
stimmten Zeit von ≤ 0,5 s.
Ausschlagen mit einem Hambetätigt werden. Bei Übermer o. Ä. Man muss den
schreitung dieser Zeit müsKabelausgang also nicht
sen beide Stellteile losgelasmehr bohren oder fräsen.
sen werden, bevor ein
Die ergonomische BedieWiederanlauf eingeleitet
nung der Pilztaster-Stellteile Bild 4: BG-geprüfter
werden kann (Bild 4).
wird zusätzlich erleichtert Zweihand-Relais-Bau■
durch eine speziell gestaltete stein mit Kategorie IIAblagefläche, die – bei Stell- IC gemäß EN 57
Bild 3: Ein großer Pult-Innenraum ermöglicht, auf Klemmleisten zu verdrahten
und zusätzlich auch Teile von Steuerungen, z. B. die sicherheitsgerichtete Zweihand-Auswerteschaltung aufzunehmen
Quelle: Elan
Quelle: Elan
teilbetätigung – als Stütze für die Handwurzel dient. Alternativ zu herkömmlichen Pilztaster-Stellteilen stehen auch
Ausführungen mit minimierten Betätigungskräften (max. 7 N) oder auf Berührung wirkende Sensortaster zur Verfügung (Bild 3).
de 7/2005
83
Betriebsführung
Fahrzeuge flexibel nutzen
Thomas Dietrich
Wirtschaftlich
ist,
mit
lediglich
einem Fahzeug für den Job und die
Freizeitgestaltung
auszukommen.
Die Autohersteller entsprechend diesem Wunsch vieler Handwerker mit
variablen Konzepten in Van, Liefer-
Citroën Jumpy / Peugeot Expert
Nicht nur Material oder Werkzeuge im
gesicherten Frachtraum transportieren,
sondern gleichzeitig auch bis zu fünf
Personen: Das gelingt mit dem Kompakttransporter Jumpy (Bild 1) als teilverglastem Kastenwagen mit langem
Radstand und einer Doppelkabine vom
niederländischen Ausbauer Snoeks.
Zur hinteren Sitzbank gelangt man
durch die Schiebetür auf der rechten
Seite. Eine Trennwand mit Ablageflächen schützt die Passagiere. Die Ladelänge beträgt gut 150 cm (langer Radstand) und die Laderaumhöhe 140 cm.
Wer sich bei diesem 2,3-Tonner auf
eine Standardlösung beschränken will,
findet sowohl beim Jumpy als auch beim
nahezu baugleichen Peugeot Expert
einen geschlossenen oder verglasten
Kastenwagen mit Lkw-Zulassung im
Angebot. Die beiden Radstände (282 cm
bzw. 322 cm) bieten bei diesen Versionen
eine Ladelänge von 206 cm bzw. 246 cm.
Das Ladevolumen liegt mit kurzem Radstand bei 4 m3, die Langversion erweitert
das Nutzvolumen auf 5 m3.
Den Expert Kombi (Bild 2) mit PkwZulassung bietet z. B. Peugeot auf dem
Thomas Dietrich, Fachjournalist, Solingen
84
Bild 1: Citroën Jumpy als teilverglaster Kastenwagen mit integrierter Doppelkabine
deutschen Markt als 5/6-Sitzer oder 8/9Sitzer an, je nachdem ob vorne eine Beifahrer-Doppelsitzbank oder Einzelsitze
montiert sind.
Laderaumboden mit 12 Verzurrpunkten
trägt bis 120 kg. Er ist an den serienmäßigen Arretierungspunkten einer optional dritten Sitzbankreihe befestigt und
damit leicht ein- und ausbaubar.
Carmo von Sortimo
Cogo von Servicemobil
Sortimo, Fahrzeugausrüster aus Zusmarshausen, bietet unter dem Oberbegriff Carmo ausziehbare Laderaumböden. Vom Caravan bis zum Transporter
sind verschiedene Ausführungen erhältlich, die sich entweder am Heck oder an
der geöffneten Seitentür herausziehen
lassen, um besser an die Utensilien im
Fahrzeug heranzukommen. Für schwere
Lasten wie Generatoren oder Kompressoren bietet sich ein Schwerlastauszug
an.
Für Aktivitäten in Beruf und Freizeit
schufen Daimler-Chrysler und Sortimo
Speedwave z. B. für den Mercedes-Benz
Vaneo (Bild 3) eine serienmäßige Komplettlösung. Der in zwei Stufen herausziehbare, 110 cm breite und 97cm tiefe
Für in der Lieferwagenklasse übliche
Frachtraumgrößen entwickelte Servicemobil, Mengerskirchen, ein neuartiges
Einrichtungskonzept. Parallel zur Montage des Trägerrahmens in der seitlichen
Rahmenkonstruktion (Bild 4) bestimmt
der Kunde die Gestaltung des Einrichtungsmoduls. Innerhalb eines Baukastensystems wählt er die Anordnung von
Schubkästen und muss sich dafür entscheiden, ob die Aufteilung zu Gunsten
von Sortimentsregalen oder Werkzeugschrank ausfallen soll. Nach der entsprechenden Fertigung wird das komplette
Modul als Montageeinheit zum Kunden
geliefert. Mit wenigen Handgriffen kann
der Fahrzeugnutzer die Einrichtung in
Quelle: Peugeot
M
al soll die Werkstatteinrichtung zugunsten eines möglichst
großen Frachtraumes weichen,
mal sollen zwei, drei Sitze zwecks Freizeitaktivitäten »verschwinden«. Was vor
wenigen Jahren kaum möglich war,
wandelt sich nun. So findet man heute
flexibel gestaltbare Innenraum-Angebote im Nutzfahrzeug. Mehr noch:
Wenn dann doch mal das Auto zu klein
ist oder ein Schwertransport ansteht,
bieten sich Verleiher an (Kasten »Nutzfahrzeuge mieten statt kaufen«).
Quelle: Citroën
wagen oder Transporter.
Bild 2: Peugeot Expert in Kombi-Ausführung als 5/6-Sitzer oder 8/9-Sitzer
de 7/2005
Bild 3: Herausziehbarer Laderaumboden
Carmo von Sortimo Speedwave z. B. für
den Mercedes-Benz Vaneo
den bereits vorhandenen Trägerrahmen
einsetzen (Bild 4, re.) und arretieren. Will
man den Frachtraum vorübergehend für
großvolumige Güter nutzen, lassen sich
die Cogo-Module mit wenig Aufwand
aus dem Trägerrahmen herausnehmen.
Bild 4: Zunächst wird ein Trägerrahmen an einer der Frachtraumseiten befestigt (li.),
danach lässt sich das individuell gefertigte Werkstatt-Modul Cogo mit wenigen
Handgriffen am Rahmen arretieren (re.)
Mercedes Vito Mixto
Die zweite Generation des Vito bietet
drei Fahrzeuglängen (bis 5 223 mm) bei
zwei Radständen (3 200mm und
3 400mm) und derzeit zwei lieferbare
Dachhöhen. Der maximal 6,4 m3 große
Frachtraum bietet Platz für drei Europaletten.
Im zulässigen Gesamtgewicht bleibt
der hinterradgetriebene Vito knapp
unter der 3-t-Grenze.
Durch die zweite, ausbaubare Sitzreihe mit drei Plätzen im teilverglasten
Quelle: Fiat
Quelle: Daimler-Chrysler
Quelle: Servicemobil
Betriebsführung
Bild 5: Diverse Fahrzeuge lassen sich jetzt
bei Fiat-Händlern mieten, FidisRent
genannt
Frachtraum lässt sich der Vito Mixto
(Bild 7) im Betrieb und in der Freizeit
besonders variabel nutzen.
Fidis Rent beim Fiat-Händler
Ein neues Leihangebot startet 2005 in
zahlreichen Fiat-Autohäusern und bei
Alfa Romeo und Lancia. Das Vermietkonzept reicht von der Abwicklung des
Unfallersatzwagengeschäfts bis hin zur
Langzeitmiete und umfasst ebenso die
Vermietung von Nutzfahrzeugen für
Gewerbetreibende (Bild 5) und von Reisemobilen für die Freizeitgestaltung.
Ford Tourneo Connect
Beim Connect beträgt das Ladevolumen
mindestens 3,67 m3. Wenn man den Beifahrersitz nach vorne klappt und die
Rückenlehne absenkt, ergeben sich sogar 4,36 m3. Maximal lassen sich 750 kg
bzw. 825 kg (Langversion) zuladen.
Eine Heckklappe gibt es nur bei der
Kombi-Kurzversion bzw. den Freizeitausführungen des Ford Tourneo Connect (Bild 6). Bei Letzterem ist die hintere Sitzreihe in Teilen klappbar oder
lässt sich komplett herausnehmen. Auf
Wunsch kann man einen versenkbaren
Sitz auf der Beifahrerseite ordern, der
allerdings keine Verstellmöglichkeiten
bietet.
An Motoren stehen für den Tourneo
Connect ein Benziner mit 85 kW sowie
ein Turbo-Diesel mit 66 kW zur Wahl.
de 7/2005
85
Bild 6: Verglaste Freizeitversion Tourneo Connect mit langem
Radstand sowie klapp- und herausnehmbaren hinteren Sitzen
Als Diesel stehen drei 2,2-l-CDI zur
Wahl: 65kW, 80 kW sowie 110 kW. Die
beiden Benziner leisten 140 kW bzw.
160 kW.
NUTZFAHRZEUGE
MIETEN STATT KAUFEN
Bild 7: Extra langer Mercedes Vito Mixto 115 CDI mit Teilverglasung, zweiter Sitzreihe und zugleich großem Laderaum
Nissan Pick-up
Allenfalls das Wetter vermag die Variabilität eines Pick-up etwas einzuschränken. Nissan brachte Anfang 2005 diese
offene Fahrzeuge in drei Größen auf den
Markt, und zwar mit kurzem Führerhaus, mit verlängertem Führerhaus
(ohne B-Säule) einschließlich zwei
klappbaren Notsitzen als »King Cab«
(Bild 8) sowie als Doppelkabine mit
vollwertigen vier Sitzen.
Die Nutzlast reicht je nach Ausführung von 800 kg bis hin zu 1t. Zwei Ausstattungslinien sind verfügbar, und zwar
Profi und Navara. Statt der 4x4-Version
gibt es auch einen preisgünstigen Hinterradantrieb.
Die vierradgetriebenen Modelle können bis zu 2,8 t an den Haken nehmen.
Alle Nissan Pick-ups treibt ein TurboDiesel mit 98 kW an. Im Sommer wird
ein neuer, auf Basis des Nissan Pathfinder konzipierter Pick-up Navara eingeführt.
Opel Combo Tour
Sowohl für den 2001 eingeführten
Stadtlieferwagen Combo mit 3,2 m3
Frachtvolumen und max. 740 kg Nutzlast als auch für die Freizeitversion
Combo Tour gibt es nun eine neue Generation an Motoren: Der 1,3-l-Turbodiesel mit 51kW eignet sich für den Nahverkehr. Alternativ gibt es ein weiteres
CDTI-Aggregat mit 1,7 l Hubraum und
74 kW sowie einen 1,4-l-Benziner mit
66 kW. Die Rüsselsheimer setzen auch
auf den schadstoffarmen Erdgasantrieb
und bringen den Combo (Bild 9) nach
Zafira und Astra jetzt als drittes Fahrzeug mit schadstoffarmem CNG-Triebwerk (Compressed Natural Gas) auf den
Markt. Das schmälert aber nicht den
Platz im Laderaum, denn der erdgasoptimierte 1,6-l-Ottomotor bezieht den
Kraftstoff aus drei Unterflur-Gastanks.
Zusätzlich gibt es eine 14-l-Benzinreserve.
Der Combo Tour ist ab Werk mit
zwei seitlichen Schiebetüren mit
Ausstellfenstern ausgestattet, was die
multifunktionelle Nutzung erleichtern
dürfte. Klappt man die dreisitzige Fondbank nach vorn, entsteht eine ebene
Ladefläche.
Renault Kangoo 4 x 4
Die Premiere des R4-Nachfolgers war
1998, letztes Jahr startete der Kangoo
mit neuem Gesicht in den nächsten
Lebenszyklus. Als Alleinstellungsmerkmal gilt nach wie vor die Allradversion
des ohnehin variantenreichen Nutz- und
Freizeitfahrzeuges.
Kennzeichnend für den stufenlos
variablen Allradantrieb ist, dass das System das Drehmoment bei Fahrt auf
befestigten Straßen überwiegend auf die
Quelle: Opel
Quelle: Dietrich
Für Elektrohandwerker, die wenig Kapital
binden möchten und trotzdem jederzeit
ihren Bedarf an Transportleistung abdecken müssen, bietet sich die Produktlinie
von Mercedes-Benz »CharterWay Miete«
an, die sich in zwei Bereiche gliedert:
• die Kurzzeitmiete für einen Zeitraum von
einem Tag bis zu einem Jahr und
• die Langzeitmiete von einem bis zu vier
Jahren.
Bei der kurzfristigen Anmietung kann man
auf einen Fuhrpark von mehr als 1700
Fahrzeugen zurückgreifen – vom Standardfahrzeug bis zur Branchenlösung. Bei
der Langzeitmiete lässt sich das Fahrzeug
nach eigenen Wünschen konfigurieren.
Nicht nur die Verlängerung der Miete ist
möglich, sondern auch eine vorzeitige
Fahrzeugrückgabe. Sogar ein kurzfristiger
Wechsel der Fahrzeugtypen lässt sich je
nach Auftragsart realisieren. Derzeit gibt
es hier zu Lande 45 Mietstützpunkte.
Zur Überbrückung von Auftragsspitzen
kann der Unternehmer bei Mercedes-Benz
CharterWay zusätzlich zum Fahrzeug auch
einen Fahrer anmieten (»Miet und Fahr«).
Diese am deutschen Markt nach Aussagen
des Anbieters bislang einzigartige Offerte
wird in Kooperation mit der Dekra Arbeit
GmbH angeboten.
Quelle: Dietrich
Quelle: Ford
Betriebsführung
Bild 8: 2+2-Sitzer Nissan Pick-Up King Cab Navara
86
Bild 9: Variabel nutzbarer Opel Combo Tour mit Erdgasantrieb
de 7/2005
Bild 10: Geländegängiger Renault Kangoo
4x4 als Kasten oder Kombi
Vorderräder überträgt. Drehen diese auf
losem Untergrund durch, verteilt die
adaptive Hydraulikkupplung
das Antriebsmoment automatisch auf die Vorder- und
Hinterräder.
Die Bodenfreiheit des Kangoo 4x4 (Bild 10) beträgt
20 cm in unbeladenem Zustand bzw. 18 cm beladen –
das sind etwa 11cm über der
Normalversion.
Bei den Motoren ist die
Auswahl beim 4x4 begrenzt,
erwähnenswert hier der leistungsstarke 1,6-l-Ottomotor
mit 70 kW sowie der 1,9-lDiesel mit 62 kW.
Quelle: Volkswagen
Quelle: Dietrich
Betriebsführung
Bild 11: T5 1,9-TDI-City von VW als Kasten
oder Kombi mit kurzem Radstand sowie
einigen Extras
Fond. Die erste besteht
aus einer Zweiersitzbank mit nebenstehendem Einzelsitz, die
zweite zusammenhängende Bank lässt sich bei
Bedarf wickeln. Durch
dieses Ausstattungspaket ergibt sich für den
Käufer ein Preisvorteil
von 2 000 € bis 3 000 €.
Weitere Ergänzungen
aus der Sonderausstattungsliste bleiben
■
beim T5 City möglich.
VW T5 City
Seit mehr als 50 Jahren gilt der
VW-Transporter bzgl. der
variablen Verwendungsmöglichkeiten als Trendsetter. Eine
neue Variante kam Anfang
2005 auf den Markt, der
Transporter City 1,9 TDI mit
wahlweise 63 kW oder 77 kW
(Bild 11).
Vieles, was in der Ausstattungsliste des Hauptkatalogs
gesondert zu finden ist, gibt es
beim Sondermodell serienmäßig, z. B. ein Radio, eine Beifahrerdoppelsitzbank und ein
vollwertiges
Reserverad.
Hinzu kommen noch Klimaanlage, Zentralverriegelung,
elektrische Fensterheber und
einiges mehr.
Den Kastenwagen City
charakterisieren
weiterhin
eine praktische Heckklappe,
eine Trennwand mit Fenster
und halbhohe Seitenwandverkleidungen im Laderaum.
Beim 9-Sitzer T5 Kombi
City mit Flachdach und kurzem Radstand befinden sich
zwei Dreiersitzreihen im
de 7/2005
87
Betriebsführung
Höhere Ausstattungsgrade
durch Komfort-Beratung
U. Westermann; R. Lüders
Die Elektroinstallation hat sich zum
Stiefkind der Bauherren entwickelt.
Der Ausstattungsgrad in Neubauten
ist oft nur rudimentär. Nur mit einer
Beratungsoffensive kann das Elektrohandwerk diesen Trend umkehren.
Quelle: HEA
D
ie Wohngebäude in Deutschland
haben im Durchschnitt einen zu
niedrigen Ausstattungsgrad. Es
fehlt an Steckdosen, Lichtanschlüssen,
Telekommunikationseinrichtungen und
Sicherheitselementen. Der Anteil der
Elektroinstallation an den Gebäudekosten im Wohnbereich ist von 6 % im
Jahre 1978 auf 3 % in 2004 gesunken
(Bild 1). Durchschnittlich werden heute
5 000 € bis 6 000 € für die Elektroinstallation eingeplant. Wenn es gelingt, die
sog. Ein-Sterne-Elektroinstallation als
Mindeststandard zu etablieren, würde
der Anteil der Elektroinstallation an den
Gebäudekosten im Neubau erheblich
gesteigert. Bereits eine Anhebung des
Anteils der Elektroinstallation um 1 %
würde die Investitionen im Bereich
Elektroinstallation auf ca. 400 Millionen € pro Jahr ansteigen lassen.
Mit der Hinzunahme von Komfortfunktionen ist das Potenzial noch
wesentlich größer. Hierfür muss Komforttechnik angeboten werden. Grundlage für diese Offerten ist jedoch die
Komfort-Beratung. Mit ihr steht und
fällt der Verkaufserfolg, der einer Mehrwert-Installation vorausgeht.
Bild 1: Der Anteil der Elektroinstallation im Neubau ist seit Jahren rückläufig
Zentralstaubsauganlagen bereits zum
Standard im Haus. Die zentrale Anlage
ist beispielsweise im Keller oder in der
Garage installiert und über ein Rohrsystem mit Saugdosen in der Wohnung verbunden (Bild 2). Zum Staubsaugen
steckt man einfach den Schlauch in eine
dieser Dosen und beginnt zu saugen.
Umständliches Rangieren mit schwerem
Gerät entfällt. Angenehm ist auch die
geringere Geräuschbelastung, da sich
Sauggebläse und Motor nicht im Wohnraum befinden. So ist zum Beispiel
Musikhören während des Staubsaugens
möglich. Die Saugkraft einer Zentralstaubsauganlage ist bis zu viermal stärker als die eines Einzelgerätes. Anders
als bei herkömmlichen Staubsaugern
werden keine Staubpartikel aufgewirbelt, Feinststäube nicht durch die Abluft
wieder in den Raum geblasen. Das Zentralgerät filtert die eingesaugte Luft und
entsorgt diese über eine Leitung ins
Freie. Das bietet besonders für Allergiker Vorteile. Diese Komforttechnik bietet sich an, wenn es darum geht Mehrwert zu verkaufen.
Einen zusätzlichen Nutzen gibt es,
wenn die Anschlüsse für die Sauggeräte
im Haus in die Schalterprogramme der
renomierten Hersteller integriert sind
(Bild 3). Mit diesem Konzept der integralen Bedien- und Installationstechnik
bietet sich dem Elektroinstallateur ein
Ausstattungsplus
durch neue Technik
Kunden, die auf hygienische Sauberkeit
Wert legen und beim Staubsaugen auf
schweres Tragen und Lärm verzichten
möchten, sind bereit, in Zentralstaubsauger zu investieren. In den skandinavischen Ländern, in Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika gehören
Uwe Westermann, KBK Beratungskonzepte
GmbH, Rastede
Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders,
Redaktion »de«
88
de 7/2005
Betriebsführung
benötigt. Dieses ist gerade im hochwertigen, anspruchsvollen Wohnungsmarkt
interessant und bietet Architekten und
Planern gleichermaßen optimale Lösungsvorschläge.
Bild 2: Zentralstaubsaugersystem im
Einfamilienhaus
Bild 3: Saugeranschlüsse passend zum
Schalterprogramm
wesentlicher Vorteil gegenüber anderen
Anbietern von zentralen Staubsaugsystemen. Das in Bild 3 dargestellte System
verfügt über Einsätze für Schalterprogramme der Marken Berker, Busch-Jaeger, Gira, Jung, Merten, Niko und Peha.
sionskonzept für Kunden entwickeln,
die bereits eine Zentralstaubsaugeranlage von Ihnen bezogen haben. Aktionspakete von Herstellern und Dienstleistern unterstützen Sie bei der Suche nach
Vertriebsideen und stellen konkrete praxisgerechte Hilfsmittel zur Verfügung.
Komfort-Beratung
und aktiver Verkauf
Das aktive Verkaufen von Komfortsystemen kann unterschiedliche Ansätze
haben. Allen Konzepten gleich ist jedoch
die Prämisse: Wir verkaufen Lösungen
und Komfort – keine Technik!
Das neue Geschäftsfeld könnte beispielsweise wie folgt erschlossen werden. Installieren Sie das erste Objekt in
einem Baugebiet zu einem Vorzugspreis
und nutzen Sie später die Anlage als Vorführmodell in diesem Gebiet. Laden Sie
Bauherren, Architekten, Bauunternehmen etc. zu einer Vorführung ein und
zeigen Sie aktiv und praxisnah die
Vorteile einer Zentralstaubsaugeranlage
im täglichen Gebrauch auf.
Fallen Sie positiv durch aktives Werben in Ihrem Baugebiet auf und etablieren Sie Ihr Unternehmen als Marke. Mit
einem speziellen Komfort-Prospekt stellen Sie Ihre Leistung (Beratung, Vorführung, Projektierung und Installation)
klar dar. Die kommunizierte Neuheit:
Staubsaugeranschlussdose kann in das
gewünschte Schalterprogramm integriert werden.
Darüber hinaus informieren Sie die
regionalen Bauunternehmen, Architekten etc. und nutzen ihren Vermarktungsvorsprung. Sie können auch ein Provi-
de 7/2005
Verkaufsargumente
für moderne Haustechnik
Komfort
Argumentieren Sie mit dem Komfortgewinn Ihrer Kunden. Diese brauchen keinen Staubsauger mehr die Treppen herauf- und hinunter zu schleppen. Sie
können ungestört telefonieren, obwohl
gerade gesaugt wird (nur geringe
Geräuschbelastung). Gerade ältere Kunden freuen sich, wenn sie sich nicht mehr
bücken müssen, da die Staubsaugerdose
in den Schalterrahmen neben der Tür
integriert ist.
Gesundheit
Ihre Kunden haben weniger Staubbelastung, da keine staubhaltige Abluft mehr
im Raum aufgewirbelt wird. Diejenigen
Ihrer Kunden, die unter einer Hausstauballergie leiden, werden viel weniger
belastet, da der Hausstaub durch ein
geschlossenes Rohrsystem abgeführt
wird.
Design
Durch die Intregrationsmöglichkeiten
der Anschlussdosen in gewünschte
Schalterprogramme (55 mm Dose)
erhalten Ihre Kunden ein einheitliches
Design. Es wird keine Sonderdose mehr
Mehrwert
Ihre Kunden können bei einem späteren
Verkauf des Objektes allein durch die
Installation einer Zentralstaubsaugeranlage einen höheren Kaufpreis der Immobilie erzielen. Gleichzeitig erhöht sich die
Käuferschicht, da Kunden mit diversen
Gesundheitsproblemen gezielt angesprochen werden können.
Zukunftsorientierte Lösungen
Verkaufen Sie Ihren Kunden die Option,
später eine Zentralstaubsaugeranlage
nachrüsten zu können. Ein bereits in der
Rohbauphase installiertes Rohrsystem
ist hierfür die Grundlage.
Kostenersparnis
Ihre Kunden ersparen sich über viele
Jahre hinweg Zusatzkosten. So muss der
Zentralfilter erst nach vielen Jahren
gewechselt werden.
Normale Staubsauger benötigen
dagegen ständig neue Staubbeutel. Auch
Reparaturen und Neuanschaffungen
von herkömmlichen Staubsaugern entfallen beim Einsatz einer Zentralstaubsaugeranlage.
■
SEMINAR-TERMINE
Für Elektromeister, die sich das Geschäftsfeld »Komfort-Beratung mit Zentralstaubsauger-Systemen« erschließen wollen, bieten die KBK Beratungskonzepte
GmbH und die Redaktion »de« Seminare
zu folgenden Terminen an:
12.4. in Köln
21.4. in Dortmund
27.4. in Düsseldorf.
Vorzugspreise für »de«-Leser:
»de«-Abonnenten erhalten bei der Buchung einer KBK-Basisschulung einen
Rabatt von 10%.
Anmeldung und Info:
Telefon: (04402) 84307
www.kbk-beratungskonzepte.de
89
Produkte
Elektroinstallation
¨ Überspannungsschutz-Ableiter
Die Fa. OBO Bettermann, Menden, bietet
Kombi-Ableiter (Typ
1+2 bzw. Klasse B+C)
für den Einsatz in der
Industrie und im Mobilfunkbau. Das Ableitvermögen beträgt
100 kA (10/350) bei
geringem Schutzpegel
bzw. geringer Ansprechspannung ab 500 V. Somit können auch elektronische Geräte direkt vor Blitzund Überspannungen geschützt werden. Für die Geräte übernimmt der Hersteller
eine fünfjährige Gewährleistung. Die Ableiter sind vorkonfektioniert erhältlich als
Vorzählerversion
gemäß
VDN (Typ PS-VA) oder
Nachzählervariante
(Typ PS-B+C). Der Einsatz
kann gemäß der Blitzschutznorm DIN V VDE V 0185
(2002-11) erfolgen.
Fax (0 23 73) 89238
www.obo.de
¨ Brandschutz-Verteiler
Nach DIN 4102 Teil 12 (E30
bzw. E90) und MLAR wurde
von der Fa. Swixss Brandschutzsysteme GmbH, Riedstadt, ein Verteiler entwickelt,
der aus einem V 4 A-Edelstahlgehäuse (außen) und aus
einem inneren Brandschutzgehäuse besteht. Dieser ist
wasserdicht gefertigt und von
hoher mechanischer äußerer
Festigkeit. Damit kann der
Verteiler Brand- und Explosionsdruckwellen standhalten. Der Brandschutzverteiler
wurde mit einer besonderen
Schließeinrichtung und Speziallackierung versehen. Dadurch beträgt die max. Temperaturerhöhung nach 30 min
im Durchschnitt 5 °C. Das
System umfasst Kranösen,
Befestigungsdübel, vormontierte Einbaurahmen und eine
Spezial-Kabeleinführung. Der
Tunnelverteiler wurde in der
Materialprüfanstalt Erwitte
nach Feuerwiderstandsklasse
E 90 geprüft und erhielt ein
Allgemeines bauaufsichtliches
Prüfzeugnis (ABP).
Fax (0 61 58) 1851 85
www.swixss.de
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90
¨ Kunststoffgehäuse
Polycarbonat-Gehäuse mit
Zertifizierung nach den Sicherheitsstandards UL 508
und UL 50 sind bei Fibox,
Vlotho, erhältlich. Elektrische
und elektronische Anlagen
werden darin in rauer Umgebung geschützt untergebracht. Lieferbar sind Verkleidungen mit unterschiedlichen Schutzwirkungen. So
sind Schränke verfügbar, die
Ölen, nichtkorrodierenden
Kühlmitteln und ähnlichen
Flüssigkeiten
standhalten.
Lieferbar sind auch Gehäuse,
die über Spritzwasserschutz
verfügen. Nach dem IP-Schema erreichen alle Gehäuse die
Klasse 67. UL-zertifizierte
Modelle stehen in großer Typenvielfalt und
Baugrößen
zur Verfügung. Hinzu
kommt eine
große Auswahl
an
Steuerungsund Instrumentenverkleidungen. Auch die Scharniere, Montageplatten, Zwischenrahmen oder Befestigungslaschen der Baureihen
sind UL-registriert.
Fax (0 57 33) 871610
www.fibox.de
¨ PVC-Steuerleitungen
Die Fa. Helukabel, Hemmingen, hat ihr Angebot an PVCSteuerleitungen wesentlich erweitert. Durch die Ergänzung
der Typenreihe OZ/JZ 500
hinsichtlich der verfügbaren
Querschnitte und Adernanzahl wird eine etwa 40 % bessere Ausnutzung des handelsbzw. marktüblichen Angebots
an Steuerleitungen erzielt.
Damit werden sog. »Blindadern« reduziert bzw. zusätzliche Reserveadern vermieden. Geringere Außendurch-
messer und Gewichtsreduzierungen ergeben zusätzliche
Installationsvorteile. Bei Verschraubungen, Schutzschläuchen, Bohrungen etc. besteht
zudem zusätzliches Sparpotenzial.
Fax (0 7150) 8602
www.helukabel.de
Gebäudetechnik
¨ Antriebssystem für schwere Lamellen
Bei der Fa. elero Linearantriebstechnik, Pößneck (Thüringen), wurde das Lamellenantriebssystem
Limaline
weiterentwickelt. Damit lassen sich Lamellen mit 1 m
Breite und einer Länge von
bis zu 6 m um 360° drehen
und gradweise justieren. Das
Drehmoment des Systems
wurde erweitert. Das Lamellenantriebssystem ist jetzt mit
60 Nm, 300 Nm und 800Nm
erhältlich. Die stärkeren Antriebe können die Lamellen
nun mit einer dynamischen
Last von bis zu 50 Nm bewegen und deutlich höhere
Windlasten aufnehmen. Ästhetischen Bedürfnissen der
Fassadengestalter wurde ebenfalls Rechnung getragen.
Fax (0 7025) 13196
www.elero-linear.de
de 7/2005
Produkte
¨ Fallklappenstörmelder
¨ Video-Türsprechanlage
Die Fa. EES, Backnang, bietet
mit dem FSM 10 einen Fallklappenstörmelder. Das störsichere und robuste Gerät ist
in einem Schalttafeleinbaugehäuse
(96 mm x 96 mm)
untergebracht und verfügt
über Schutzgrad IP 54. Der
Melder verfügt über zehn
großflächige, fluoreszenzgelbe Fallklappenelemente zur
Darstellung aktueller Meldezustände. Die Anzeige des
letzten Zustandes erfolgt
auch bei Ausfall der Versorgungsspannung. Durch den
nichtflüchtigen Ereignisspeicher werden alle Abläufe mit
Zeitstempel
aufgezeichnet
Mit »Family Video« bietet
Ritto, Haiger, eine
Komplettlösung speziell für Einfamilienhäuser. Sie enthält eine Aufputz-Türstation mit Rahmen, bestückt mit Türsprechmodul, Klingeltaster und einer
CCD-Kamera. Der
Monitor hat eine Diagonale von 4” und
liefert dem Hausbewohner ein scharfes Bild. Die
Bildübertragung startet automatisch bei einem Ruf. Die
Kamera kann aber auch jederzeit manuell eingeschaltet
werden.
Helligkeit
und
Kontrast lassen sich nachre-
und können zur Analyse und
Fehlerbehebung herangezogen werden. Die Ausgabe der
gespeicherten Daten erfolgt
über eine integrierte Schnittstelle auf Drucker oder PC.
Fax (0 71 91) 18 22 00
www.ees-online.de
¨ Wintergartensteuerung
Die
Wintergartensteuerung WS1000 von Elsner
Elektronik,
Gechingen,
wird in fünf Modellvarianten angeboten: mit 6, 8,
10, 12 oder 14 Antriebsgruppen. Die Auswahl
richtet sich danach, wieviele Motoren oder Motorengruppen betrieben werden
sollen. Darüber hinaus beinhaltet jedes Modell spezielle
Ausgänge für die Funktionen
Heizen und Kühlen. Lüfter
werden über optionale Lüftermodule angesteuert und
drehzahlgeregelt. Für mehr
Sicherheit rund ums Haus
sorgen Bewegungsmelder-An-
Automatisierungstechnik
¨ Panel-PC für Ex-Bereich
schluss und Alarmausgang,
der z. B. mit Gartenbeleuchtung oder Alarmanlage gekoppelt werden kann. In der
Steuerung ist bereits ein Sensor für Raumtemperatur und
Luftfeuchtigkeit
integriert.
Mit zum Lieferumfang gehört
die Wetterstation P02.
Fax (0 70 56) 939720
www.elsner-elektronik.de
¨ Blinkzeichen für Tiefgaragen
Die Fa. Höte Electronic, Fürstenzell, bietet Blinkzeichen
(Warntransparente) entsprechend der VDI-Richtlinie
2053. Das neu entwickelte
Warntransparent dient der
multilingualen Verständlich-
de 7/2005
geln. Eine frei belegbare Taste
für Sonderfunktionen ist verfügbar. Der passende Netztrafo
zur Spannungsversorgung komplettiert das Paket. Die
Anlage erfordert
keine Koax-Leitung, es wird die
übliche Fernmeldeleitung JY(St) Y verwendet.
Verkaufsfördernd unterstützt
wird »Family Video« mit Informationsmaterial, wie Bauherren-Flyer, Anzeigenvorlagen sowie Muster-Werbebriefen für die gezielte Kundenansprache.
Fax (0 27 73) 8 129 99
www.ritto.de
keit und verwendet keine
Texte, sondern Piktogramme.
Damit ist sichergestellt, dass
sowohl in den Fluchtwegen
als auch im Parkbereich einheitliche Hinweiszeichen verwendet werden. Die Zeichenscheibe ist robust, und die Beleuchtung mit LED gewährleistet eine langjährige Einsatzbereitschaft. Die Blinkzeichen sind TÜV geprüft und
erfüllen die DIN 4844.
Fax (0 8502) 900623
www.hoete.de
Die Panel-PC Generation
»Polaris« von Bartec, Bad
Mergentheim, ist zugelassen
für den Einsatz im Ex-Bereich. Der Panel-PC kann in
den Explosionsschutzzonen
1 + 2 sowie 21 + 22 eingesetzt werden. Haupteinsatzgebiete sind die chemische,
petrochemische und pharmazeutische Industrie. TFT-Colour Grafikdisplays stehen in
sechs verschiedenen Größen
zur Auswahl (5,7” bis 19”).
Über eine interne USB-Schnittstelle ist es möglich, einen Datenaustausch via WirelessLAN oder Bluetooth herzustellen. Eine Auswahl an leitungsgebundenen konfigu-
rierbaren Schnittstellen ermöglicht für jede Peripherie
die richtige Ankopplung wie
z. B. USB, RS422/485, Profibus DP, Ethernet 100baseT,
sowie eine eigensichere Handscanner-Schnittstelle. Gängige
SPS-Protokolle werden unterstützt, z.B. MPI, Modbus,
RTU.
Fax (0 79 31) 597183
www.bartec.de
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91
Produkte
¨ AS-i Analogmodule
Für den direkten Anschluss
von Sensoren und Aktoren
hat Bihl+Wiedemann, Mannheim, die AS-Interface-Analogmodule entwickelt. Damit lassen sich u. a.
analoge Daten wie
Druck und Raumtemperatur
als
störsichere digitale
Signale über AS-i
übertragen. Die Analogmodule eignen sich so beispielsweise auch für die Temperaturmessung von Brachwasser
in Schwimmbädern und Duschen (z. B. in Sporthallen) sowie für die Temperaturmes-
¨ Signalverdoppler
sung der Raumluft in Stellwarten. Die Analogmodule
werden nach dem »Plug &
Play«-Prinzip an
die AS-i-Leitung
geklemmt.
Der
Master nimmt die
analogen Slaves
genauso wie die
digitalen Teilnehmer in Betrieb und
startet den Datenaustausch automatisch. Die
AS-i Analogmodule sind als
zwei- oder vierkanalige Einoder Ausgangsmodule erhältlich.
Fax (06 21) 3 39 22 39
www.bihl-wiedemann.de
Mit einem Signalverdoppler
im kompakten Anreihgehäuse ergänzt Knick, Berlin, die
Einsatzmöglichkeiten seiner
6-mm-Klasse von Normsignal- und Speisetrennern. In
vielen Fällen muss ein Eingangssignal von zwei Geräten
weiterverarbeitet
werden.
Dies ermöglicht der »Varitrans A 20300«, der ein an
seinem Eingang anliegendes
Strom- oder Spannungssignal
verdoppelt und gegebenenfalls wandelt und an seinen
beiden Ausgängen als identisches analoges Signal zur Verfügung stellt. Die Wahl und
Umschaltung der Bereiche er-
¨ Profibus-DP Master
¨ Neigungssensoren
Die CNC-Steuerungen XCx300 und
XCx540 von Schleicher, Berlin, können
über ein ProfibusMaster-Interface mit
Stöber-Servoreglern
am Profibus-DP gekoppelt werden. Neben der Kommunikation mit den Antrieben können auch StandardProfibus-DP-Operationen erfolgen, etwa das Lesen und
Schreiben von Input- und
Output-Daten. Neben den
Funktionen für Positionieraufgaben steht jetzt ein spezieller Interpolationsmodus
für eine präzise Synchronisierung der im Verbund arbeitenden Achsen auch für den
Profibus-DP zur Verfügung.
XCx-Steuerungen verfügen
Die Fa. Fraba Posital, Köln,
bietet zweiachsige Neigungssensoren mit einem Messbereich von 5 °, 15° oder 30 °.
Die Sensoren widerstehen Vibrationen und sind mit ihrem
Metallgehäuse in Schutzart
IP 66 für raue Umgebungsbedingungen, z. B. beim Einsatz
an Baumaschinen, Kränen
oder nivellierbaren Plattformen, gegeignet. Dank der hohen internen Verarbeitungsgeschwindigkeit und der
Möglichkeit, die Filter anzu-
über einen integrierten Webserver, der eine Diagnose mit
jedem beliebigen PC per
Browser ermöglicht. Die Systeme können neben dem Profibus-DP auch via CANopen
und Ethernet sowie über ihre
serielle Schnittstelle kommunizieren.
Fax (0 30) 33005378
www.schleicherelectronic.com
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92
folgt kalibriert. Durch die galvanische Trennung des Eingangs, der beiden Ausgänge
und der Hilfsenergie (4-PortTrennung) wird eine Signalverfälschung verhindert.
Fax (0 30) 80191200
www.knick.de
passen, sind die Sensoren für
viele automatisierungstechnische Aufgaben geeignet.
Fax (02 21) 9 62 13 20
www.posital.de
Beleuchtungstechnik
¨ Großfächenleuchte
Mit »micado« bietet Lichtwerk, Königsberg, eine Großflächenleuchte. Mit den auf
das Achsmaß von 1,2 m abgestimmten
Abmessungen
(1,2m x 1,2m x 63mm) passt
sich die Leuchte in das Raumgefüge ein. Durch die geringe
Bauhöhe und das natureloxierte Aluminium-Gehäuse kann sie in vielfältigen
Raumzusammenhängen eingesetzt werden. Klassische
Anwendungsgebiete
dieser
Leuchte liegen im Bereich
Gastronomie, Kongress und
Mehrzweckhallen, zumal sie
problemlos auf die gewünschte Höhe abgependelt werden
kann. Die Lichtverteilung ist
direkt/indirekt strahlend und
trägt zu einer angenehmen
Raumatmosphäre bei. Es
kommen T5-Lampen zum
Einsatz.
Fax (0 9525) 9 82 73 00
www.lichtwerk.de
de 7/2005
Produkte
Informationstechnik
Werkstatt
¨ TFT-Farbmonitor
¨ Staubschutztür
Der Farbmonitor VM-805
TFT von Indexa, Oedheim,
eignet sich für die Tisch-,
Wand- oder Deckenmontage.
Der Flachbildschirm mit einer
Diagonale von 5” (12,7 cm),
lässt sich über Tasten an der
Vorderseite des Gehäuses bedienen – ein wichtiger Vorteil
beim Einbau. Jede handelsübliche Videokamera (sowohl
schwarz/weiß als auch Farbe)
sowie andere Composite-Video-Signale können angeschlossen werden. Durch die
12-V-DC-Betriebsspannung
lässt sich der Monitor sowohl
Die Fa. Böck,
Trostberg, bietet
mit »flesta« eine
Staubschutztrennwand, um
Umgebungsräume bei sanierungen
staubfrei
bzw. bewohnbar
zu halten. Mit
der Lösung können
größere
Räume abgetrennt werden.
Es kann auch eine Türlösung
bei Umbauten und Sanierungen realisiert werden. Auf eine zimmerbreite Latte werden
vorgeschnittene Vliesbahnen
an ein Netzgerät als auch an
das Bordnetz eines Fahrzeugs
anschließen. Für den variablen Einsatz ist das Bild in horizontaler und auch in vertikaler Ebene spiegelbar.
Fax (0 71 36) 2 25 79
www.indexa.de
¨ Überwachungssoftware
Mit »RiWatchIT« bietet Rittal, Herborn, eine Überwachungssoftware für die Fernwartung von Rechenzentren.
So lassen sich Alarmmeldungen visualisieren, Temperaturzustände von Racks und
Komponenten
analysieren
und administrieren, Betriebszustände von Löschsystemen
und USV-Anlagen überwachen und das Powermanagement bis zum einzelnen Modul im Rack aktiv gestalten.
Das System überwacht zudem
Lüfterdrehzahlen und Zutrittkontrollsysteme und kann Videobilder aus dem IT-Raum
mit Archivfunktion einbin-
den. Neben dem Einstellen
von Überwachungs- und
Grenzwerten ermöglicht die
Software auch die grafische
Darstellung von Temperaturund Feuchtigkeitsverläufen
mit Aufzeichnung der Daten
in Logfiles.
Fax (0 27 72) 5 05 25 37
www.rittal.de
¨ Ethernet-Steckverbinder
Die Fa. Harting, Minden, bietet die Steckverbinder der RJIndustrial-Familie auch als
Gigabit-Ethernet-Version an.
Dies ermöglicht industrielle
Ethernet-Applikationen mit
hohen Datenraten sowie die
Übertragung zusätzlicher Protokolle. Trotz der für GigabitEthernet notwendigen acht
Kontakte lässt sich der Steckverbinder in wenigen Schritten konfektionieren. Eine Kabelführung verringert den Arde 7/2005
und die Staubschutztür geklebt
und mit Teleskopstützen an der
Decke befestigt.
Die
einzelnen
Bahnen werden
mit einem Spezial-Klebeband
miteinander verklebt, so dass die
Staubdichtigkeit
gewährleistet ist. Das Vlies
besteht aus zwei Komponenten. Dadurch werden auch
Unebenheiten ausgeglichen.
Fax (0 86 21) 646646
www.boeck.de
¨ Erdschleifen-Prüfzange
Die von LEM, Groß Gerau,
angebotene Prüfzange HEME
GEO 30 wird verwendet für
Erdschleifenprüfungen und
Ableitstrommessungen. Für
die angewandte Prüfmethode
ist keine Trennung vom Netz
erforderlich. Mit der Prüfzange werden Echt-Effektivströme von einigen wenigen mA
bis zu 30 A gemessen und angezeigt. Im Durchgangsprüfmodus lassen sich Widerstände bis 1510 Ω messen. Bei
Werten > 40 Ω wird ein akustisches Warnsignal ausgelöst.
Bei der HI/LO-Grenzwertauswertung werden automatisch
die Messwerte mit den vorher
eingestellten oberen und unteren Grenzwerten verglichen.
Werden diese Werte bei der
Messung überschritten, wird
ein akustisches und optisches
Warnsignal ausgelöst. Mit der
»Hold«-Funktion kann das
Display »eingefroren« werden, was Messungen an
schwer zugänglichen Stellen
vereinfacht. Die Messungen
können individuell abgespeichert und automatisch aufgezeichnet werden. Dabei sind
Messintervalle von 1 s bis
255 s programmierbar.
Fax (0 61 52) 846 61
www.lem.com
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– Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an
– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
– Faxen Sie die Seite an die Faxnummer,
welche bei dem gewünschten Produkt steht
beitsaufwand. Das achtpolige
Modul kann mit allen RJ-Industrial-Steckverbindergehäusen des Herstellers kombiniert werden.
Fax (05 71) 8 89 62 33
www.harting.com
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
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93
Firmenschriften
¨ Kabelzubehör
¨ Themenkatalog zur Netzwerktechnik
Der
Katalog
»Kabelzubehör
2005« ist bei Helukabel, Hemmingen verfügbar. Die Ausgabe
zeigt auf 400 Seiten ein breites
und erweitertes
Spektrum an Kabelzubehör. Viele
Neuigkeiten und Erweiterungen gibt es u.a. in den Kapi-
teln
»Kabelverschraubung«, »Kabelschutzsysteme«,
»Energieführungsketten« und »Mittelspannungsmuffen«
sowie im Werkzeugprogramm. Der Katalog kann u.a. auch
über das Internet bestellt werden.
Fax (0 71 50) 8602
www.helukabel.de
¨ Axing-Katalog 2005
Der Produkt- und System-Katalog 2005 der Fa. Axing,
Ramsen/Schweiz,
fasst Produkte für
den Breitbandkabelempfang, den
Satellitenempfang
und für die terrestrische Empfangstechnik zusammen. Mit dem
Lieferverzeichnis
werden alle Installationsbereiche zwischen der (SAT)-Antenne bzw. dem Hausübergabepunkt bis hin zu den Endgeräten abgedeckt. Der Seitenumfang ist bedingt durch
die Aufnahme einer Vielzahl
neuer Produkte um rund
10 % gestiegen. Damit die
Neuheiten besser identifiziert
werden können, wurden die
hinzugekommenen
Artikel
mit dem Logo »Neu/New
05« gekennzeichnet. Viele der
Produkte sind in Produktbibliotheken für die AND-Soft-
ware (Antenna Network
Design) enthalten, die bei der
Planung,
der
Berechnung und
der Dokumentation
von
HFC-, BK- und
SAT-Anlagen
unterstützt. Diese
Produkte
sind nun auch
im
Katalog
kenntlich
gemacht. Die jeweils aktuellen Produktbiliotheken können auf der AxingHomepage
unter
www.axing.com/download/
AXING_AND.zip heruntergeladen werden. Neben der
gedruckten Version ist der
Katalog auch auf Anfrage auf
CD-ROM erhältlich. Das
Schweizer Unternehmen stellt
darüber hinaus auf seiner
Homepage alle Artikeldaten
in HTML zur Verfügung.
Fax (00 41 52) 7431775
www.axing.com
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94
Die Stuttgarter U.I. Lapp
GmbH gibt den Themenkatalog »Netzwerktechnik«
heraus. Der Katalog bietet ein
aktualisiertes
und ergänztes
Lieferprogramm. Dazu
zählen Produkte vom Datenschrank, Patchkabel
und
Patchpanel
über Pigtail und Spleißbox bis
hin zum konfektionierten Fi-
berlink. Der Produktbereich
Netzwerktechnik wird von
der Lapp KabelNiederlassung
Hannover betreut,
wo auch Beratungsleistung angeboten wird. Alle
Bestellungen werden von der Vertriebs- und Logistikorganisation
der U.I. Lapp
GmbH abgewickelt.
Fax (07 11) 78382640
www.lappkabel.de
¨ Katalog für Bedien- und Anzeigesystem
Das BAS Bedienund Anzeige-System der Fa. Höte
Electronic, Fürstenzell, ist ein
standardisiertes
Modulsystem
zum
Schalten,
Steuern, Melden
und Anzeigen im
Steuerungsbau.
Es kann für
24 VDC
und
230 VAC Steuerspannung eingesetzt werden. Die Frontmodulgröße beträgt 3 HE, 10TE
und die Einbautiefe ca.
40 mm. Für alle gebräuchlichen Anwendungen sind
Standardmodule verfügbar.
Die BAS-Module werden oh-
ne zusätzliche
Befestigungssysteme direkt
in Frontflächen eingebaut. Einen
Überblick
zum System
gibt der BASKatalog 2005.
Er wurde neu
gestaltet und
enthält auf einen Blick für jedes BAS-Modul alle technischen Daten
und die Preise. Darüber hinaus sind neue BAS-Module
enthalten, die das Gesamtprogramm ergänzen.
Fax (0 85 02) 900623
www.hoete.de
¨ Info und Schulung für Brandschutzsystem
Die Fa. Tox-Dübel-Werk,
Bodman-Ludwigshafen,
bietet eine CD-Rom
mit gültigen Bauaufsichtlichen
Zulassungen
und technischen
Informationen
zum firmeneigenen Brandschutzsystem. Der Einsatz
des Systems wird ebenfalls erläutert. Auf der CD befindet sich eine detaillierte,
bebilderte Montageanleitung
als PDF-Datei sowie ein Excel-Berechnungsprogramm
zur Mengenermittlung. Darüber hinaus ist ein Schulungsvideo im
MPEG-Format
verfügbar,
in
welchem die Anwendung
des
Brandschutzsystems
TSB-2K bildlich dargestellt ist.
Fax (0 7773) 809190
www.tox.de
de 7/2005
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
bfe
Oldenburg
10.6.05
FEH NRW
Mettmann
30.4.05
etz
BGFE
TAW
etz
TAE
etz
Stuttgart
Dresden
Wuppertal
Stuttgart
Ostfildern
Stuttgart
3.5.05
13.6.05 – 15.6.05
10.5. – 11.5.05
2.5.05
1.6. – 2.6.05
4.5.05
BGFE
BGFE
Dresden
Dresden
8.6. – 10.6.05
29.6.05 – 1.7.05
EIPOS
FEH NRW
bfe
Dresden
Dortmund
Oldenburg
15.6. – 17.12.05
19.5.05
6.6. – 10.6.05
BDNI
BDNI
Act
Act
FEH NRW
BDNI
Heltersberg
Heltersberg
München
Eningen
Dortmund
Heltersberg
22.2.05
23.2.05
6.6. – 8.6.05
6.6. – 7.6.05
28.4. – 29.4.05
21.2.05
TAW
Altdorf b. Nürnberg
12.5.05
TAW
Altdorf b. Nürnberg
9.5.05
DGS
Berlin
BETRIEBSFÜHRUNG
Rating nach BASEL II und Offenlegung nach § 18 KWG
E-CHECK
E-CHECK Aufbauseminar für Elektromaschinenbauer
ELEKTROINSTALLATION
Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (WK)
ET 12 - Potentialausgleich und Erdung in elektrischen Anlagen
Mittelspannungstechnik
VDE Update/Messpraxis Baustelle nach VDE 0100 Teil 704
Verteiler u. Schaltanlagen bis 30kV und Aufstellung in Innenräumen
Wiederholungsunterweisung »Schaltberechtigung«
ENERGIETECHNIK
BS 10 - Schutz gegen Absturz an Freileitungen u. Antennenanlagen
ET 11 - Elektromagnetische Verträglichkeit
GEBÄUDETECHNIK
Fachplaner für gebäudetechnischen Brandschutz
Netzwerktechnik
Visualisierung gebäudetechnischer Anlagen
INFORMATIONSTECHNIK
Dokumentation und Qualitätsplan im LAN
Geschichte und Grundlagen der LWL Technik
Mobilfunknetze - GSM, GPRS und UMTS
PCM- und PDH-Technologie
Qualifizierungslehrgang »Netzwerktechniker (FEH NRW)« - Teil IV
Überspannungsschutz in der Datentechnik
INSTANDHALTUNGSTECHNIK
Vergabe von Instandhaltungsleistungen an Fremdfirmen
KLIMATECHNIK
Hygieneschulung Kategorie B für Raumlufttechnische Anlagen
SOLARTECHNIK
Basisseminar Solarthermische Anlagen
30.5.
–
2.5.06
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.de-online.info unter »Termine«.
DIE VERANSTALTER
Act, Acterna Deutschland GmbH
Tel.: (07121) 86 -1657, www.acterna.com/de
EIPOS, Europäisches Institut für postgraduale Bildung
an der TU Dresden e.V.
Tel.: (0351) 44072-10, www.eipos.de
BDNI, Bildungsinitiativer der Netzwerk Industrie
www.bdni.de
etz, Elektro Technologie Zentrum
Tel.: (0711) 955916-0, www.etz-stuttgart.de
bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro-und Informationstechnik e.V.
Tel.: (0441) 34092-108, www.bfe.de
FEH-NRW Fachverband Elektrotechnische
Handwerke Nordrhein Westfalen
[email protected]
BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und
Elektrotechnik
TAE, Technische Akademie Esslingen
Tel.: (0711) 34008-14, www.tae.de
Tel.: (0351) 4572902, www.bgfe.de/pages/ausbild.htm
TAW, Technische Akademie Wuppertal
DGS, Landesverband Berlin Brandenburg e.V.
EnergieForum Berlin / International Solar Center
Tel.: (0202) 7495-251, www.taw.de
Tel.: (030) 293812-60, www.dgs-berlin.de
de 7/2005
95
8/2005
Vo r s c h a u
Gebäudetechnik
Elektroinstallation
SOLARWÄRME AUF DER ISH
Solare Energiesysteme finden durch Förderprogramme
und zunehmende Wirtschaftlichkeit weitere Verbreitung.
Auf der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse ISH
in Frankfurt ist deshalb mit einigen Innovationen auf diesem Gebiet zu rechnen. Unser Messebericht stellt die
wichtigsten Trends und
Neuheiten vor.
PLANUNGSSOFTWARE FÜR KABELTRAGSYSTEME
Eine Softwarelösung als Add-In
für AutoCAD ermöglicht
Elektroplanern, Architekten und
Elektroinstallateuren eine Steigerung ihrer Planungssicherheit
und Effektivität sowie die Schaffung eines erweiterten Planungsfreiraums. Das System unterstützt auch ungeübte Anwender
bei der Konstruktion von Kabeltragsystemen.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
REDAKTION
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Tel. (089) 12607-240,
Fax (089) 12607-111
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Chefredakteur, (verantw.),
Tel. (089) 12607-248,
E-Mail: [email protected]
(Gebäudetechnik,
Automatisierungstechnik)
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Tel. (089) 12607-242,
E-Mail: [email protected]
(Betriebsführung, gig)
Dipl.-Komm.-Wirt Roland Lüders,
Tel. (030) 467829-16,
E-Mail: [email protected]
(Gebäudetechnik, Neue Produkte)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Tel. (030) 467829-14,
E-Mail: [email protected]
(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Tel. (089) 12607-244,
E-Mail: [email protected]
(Informationstechnik)
Sekretariat: Christa Roßmann,
Tel. (089) 12607-240,
E-Mail: [email protected]
INFORMATION PER INTERNET:
www.de-online.info
Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne,
Tel. (089) 12607-246,
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ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER
Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249,
Fax (089) 12607-320,
E-Mail: [email protected]
96
weitere themen:
Informationstechnik
Praxisprobleme
IMMER DRAHTLOS
ERREICHBAR
NYM-LEITUNGEN
AUF ROHFUSSBODEN
Der Einsatz von drahtloser Ethernet-Technik
in industriellen Umgebungen
bietet gegenüber einer herkömmlichen Netzverkabelung
eine ganze Reihe von Vorteilen.
Um aber eine erfolgreiche Installation sicherzustellen, müssen auch zusätzliche Faktoren
berücksichtigt werden. Der Beitrag beschreibt die Planung anhand eines Projekts
in einer Kläranlage.
PLANUNGSTOOL FÜR
FUNKNETZE
Informationstechn i k
ANZEIGEN
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Fax (089) 12607-310
Anzeigenleitung: Michael Dietl
(verantw.)
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Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari,
Tel. (0039-0185) 323860,
Fax (0039-0185) 3231040,
Es gilt die Preisliste Nr. 30 vom 1.1.2005
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Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603,
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ERSCHEINUNGSWEISE
14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr,
darunter vier Doppelnummern im Januar,
Juli, August und Dezember)
BEZUGSPREIS
Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto.
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Mitgliederbezugspreis 78,80 €*;
Vorzugspreis für Studenten/Azubis/
Betriebsführung
BÜRGSCHAFTSPROGRAMME
de 8/2005
erscheint am
15. April 2005
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des Mitgliedsbeitrags.
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de 7/2005
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
iG
G
Inhalt
Ein SPS-Programm
erweitern
Teil 3: Programmerweiterung
und Auftragsabrechnung
97 Automatisierungstechnik
Ein SPS-Programm
erweitern
[3]
101 Grundlagen
Drehstrom
Jörg-Rainer Wurdak
Heute machen sich Sven Meisterlich, Elektrotechnikermeister und Inhaber der Fa. Universalelektro, und sein
Geselle Detlef Denker daran, bei ihrem Auftraggeber, der
Fa. Supermetall, das Programm für den Einsatz des zusätzlichen Vertikalförderers bei der Stangenerwärmungsanlage zu erweitern und anzupassen.
Quelle: Ema-Tec
Di., 9.30 Uhr. Frisch gestärkt von der kurzen Frühstückspause
kehren Sven und Detlef zur Stangenerwärmungsanlage zurück.
Neben dem neu angebauten Vertikalförderer (Bild 17) warten
schon Ingo Isenstein, der Geschäftsführer von Supermetall, und
Die Funktion der neuen Zuförderung
• Ein Gabelstapler beschickt den Schüttgutbehälter mit den
Stahlstangen für den Vertikalförderer.
[4]
103 Elektroinstallation
• Die Startbedingungen für
Überstrom- und Kurzden Erwärmungszyklus gleischlussschutz in Niederchen im Wesentlichen denen
spannungsanlagen [ 4 ]
bei der manuellen Beschickung. Die Förderrinne muss
sich in der Beladeposition
befinden (S21 betätigt) und leer sein. Außerdem muss B21
(»de« 6/2005, S. 97, Bild 10) 1-Signal haben.
• Liefert die Zentralsteuerung über das Hilfsschütz K11 nach
dem Einschalten der Stangenerwärmungsanlage das Freigabesignal »Zuförderungsautomatik ein«, startet der Anlagenbediener lediglich einmal mit dem Taster S25 (»Start Erwärmung«) die Erwärmungszyklen. Der Vertikalförderer läuft an
und transportiert eine Stahlstange in die Förderrinne.
• Ist das Werkstück in der Förderrinne (B21 mit 0-Signal),
stoppt der Vertikalförderer, und die Förderrinne schwenkt
zur Förderposition (S22 betätigt).
• Für eine bereits in den Induktor geförderte Stange läuft die
Erwärmungszeit ab. Nun schaltet sich der Horizontalförderer ein. Der Linearantrieb schiebt die Stahlstange von links
(S23 betätigt) nach rechts in den Induktor (S24 betätigt).
• Die in den Induktor eingeschobene Stange drückt gleichzeitig
die gerade in der Mitte erwärmte Stange aus dem Induktor
heraus zur Abförderung.
• Jetzt läuft der Horizontalförderer wieder nach links und
die Förderrinne kippt in die Beladeposition zurück. Damit
ist die Grundposition erreicht, der Vertikalförderer läuft
erneut an.
M21
Bild 17: Der neue Vertikalförderer
sein Maschineneinrichter Jochen Justier auf die beiden. Ingo
erläutert die Funktion der neuen Zuförderung im Zusammenhang mit der Anlage, die die unproduktive manuelle Beschickung ablösen soll, und legt hierzu eine Skizze vor (Bild 18).
7/2005
S22
Vertikalförderer
S21
Schüttgutbehälter mit
Stahlstangen
Förderrinne
Y21
Pneumatikantrieb
Y22
Dipl.-Ing. Jörg-Rainer Wurdak arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik in
Oldenburg (bfe)
Fortsetzung aus »de« 6/2005
de 7/2005
Bild 18: Technologieschema des Vertikalförderers für die Stangenerwärmung
97
Gelernt ist gelernt
iG
G
Bild 19: Jochens erster Versuch zur Erweiterung des Programms
• Ein nächster Erwärmungszyklus startet automatisch, d. h.
ohne dass der Anlagenbediener S25 noch einmal zu betätigen
braucht. Diese Betätigung war bei der manuellen Beschickung aus Sicherheitsgründen jedes Mal notwendig, nachdem der Anlagenbediener eine Stahlstange von Hand in die
Förderrinne gelegt hat.
• Schaltet man über K11 die Zuförderungsautomatik ab, läuft
der aktuelle Zyklus noch bis zur Grundposition wie bei der
manuellen Beschickung.
• Zum Einrichten oder nach Stopp/Not-Aus lässt sich der Vertikalförderer von Hand im Tippbetrieb mit dem Taster S210
bedienen.
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
rinne fiel, ging der Vertikalförderer nicht aus und die Förderrinne schwenkte nicht um. Jetzt musste ich S25 drücken, damit sie sich zur Förderposition bewegte. Dabei
ging endlich der Vertikalförderer aus, der inzwischen
fälschlicherweise weitere Stahlstangen in die Rinne förderte. Das passierte bei jedem Zyklus.«
Jochen berichtet weiter, dass auch bei seinem zweiten
Experiment (Bild 20) der Vertikalförderer sofort anlief:
»Als das Werkstück in der Rinne war, blieb der Vertikalförderer wunschgemäß stehen. Hier unterbrach aber der
Zyklus und lief wieder nur mit Betätigung von S25 weiter.
Ich denke, die Fehlfunktionen stehen mit dem Programmteil im Baustein FC22 in Zusammenhang. Den verstehe
ich aber nicht ganz und den Rest kennt ihr ja.«
Sven sichtet Jochens Programmauszüge und sagt: »Es
stecken noch mehr Fehlfunktionen in deinen Lösungen.
Zum Beispiel wäre beim zweiten Versuch der Tippbetrieb
zum Einrichten nicht möglich gewesen. S210 hätte den
Vertikalförderer ständig ein-, aber nicht wieder ausgeschaltet. Aber entscheidend war, dass du das Unterprogramm »Automatikebene« (FC22) unberücksichtigt gelassen
und entsprechend der Struktur einer Ablaufsteuerung nicht
geändert hast. Nach diesem Programm startet der Automatikzyklus immer mit S25 und dem Schwenken der Förderrinne in
die Förderposition. Andererseits war dein erster Versuch zur
Zuförderungsautomatik ein
Endlage Horizontalförderer links
Förderrinne Beladeposition
Förderrinne leer
≥1
Di., 10.00 Uhr. Der Maschineneinrichter Jochen Justier zeigt
den beiden Elektrotechnikern Programmauszüge von seinen
zwei Erweiterungsversuchen und erläutert den ersten Versuch
(Bild 19): »Der Vertikalförderer lief sofort ohne Betätigung
von S25 nach Freigabe von K11 über das Leuchtmeldersignal
»Automatik ein« (A8.0) an. Als das Werkstück in die Förder-
Grundposition
Stopp/Not-Aus
Wenn sich ein Maschineneinrichter
im Programmieren versucht…
Start Erwärmung
Wiedereinschaltsperre
Schritt 0
M1.0
NS
Vertikalförderer ein
Werkstück in Förderrinne
Schritt 1
M1.1
NS
Förderrinne zur Förderposition
Förderposition erreicht
Schritt 2
M1.2
NS
NSD
MF-Umrichter/Induktor ein
Erwärmungszeit
Erwärmungszeit abgelaufen
Schritt 3
M1.3
NS
Horizontalförderer Rechtslauf
Endlage Horizontalförderer rechts
Schritt 4
M1.4
NS
Horizontalförderer Linkslauf
Endlage Horizontalförderer links
Schritt 5
M1.5
NS
Förderrinne zur Beladeposition
Beladeposition erreicht
Schritt 6
M1.6
Bild 20: Jochens zweiter Versuch zur Erweiterung des Programms
98
NS
Grundposition
Bild 21: Funktionsablaufplan der erweiterten Zuförderung für
die Stangenerwärmung
de 7/2005
Gelernt ist gelernt
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
iG
G
Bild 22: Funktionsablaufplan mit erweitertem Teil des FC22
Ansteuerung des Vertikalförderers im Unterprogramm »Einzelsteuerebene« (FC23) prinzipiell richtig.«
Erweiterung des Programms
Der Elektrotechnikermeister setzt an der Automatikebene des
Programms an. Zunächst erweitert er den vorhandenen Funktionsablaufplan (siehe »de« 5/2005, S. 87, Bild 7) um einen
Ablaufschritt für den Vertikalförderer. Dieser Schritt liegt vor
allen anderen und wird zu Beginn des Anlagenlaufes mit S25
(»Start Erwärmung«) oder nach erstem Durchlauf automatisch
mit der Grundposition gesetzt (Bild 21). Detlef Denker will
von seinem Chef wissen, warum er diesen Schritt als Schritt 0
bezeichnet. »Das hängt mit den bereits vergebenen Schrittmerkern M1.1 bis M1.6 zusammen. Die kann ich dann so beibehalten. Den freien Merker M1.0 nehme ich für den neuen
ersten Schritt, also Schritt 0. So bleibt die weitere Zuordnung
erhalten. Aber bleib mal gleich hier und setze diese Erweiterung im Funktionsplan (FUP) des FC22 um. Ich helfe dir
dabei«, antwortet Sven.
Detlef gibt die Änderungen am Programmiergerät ein. So
erscheint im FUP des FC22 ein neu eingefügtes Netzwerk 1
(Bild 22). Die Nummerierung der bereits vorhandenen Netzwerke erhöht sich deshalb um jeweils eins. Sven gibt vor, das
jetzige Netzwerk 2 bei Schritt 1 zu vereinfachen (Bild 23). Die
Setzbedingungen reduzieren sich auf den vorhergehenden
neuen Schritt 0 (M1.0) und das Signal von Sensor B21 »Werkstück in Förderrinne« (E1.1). Ebenso muss das jetzige Netzwerk 8 mit der Wiedereinschaltsperre (WESPE) geändert werden, weil der neue Schritt 0 nun die WESPE setzt (Bild 24).
Nun nehmen sich die beiden die Einzelsteuerebene mit dem
Programmbaustein FC23 vor. Dieser Funktionsbaustein stellt die
Ansteuersignale für die Aktoren bereit. Es kommt ein Ansteuersignal am SPS-Ausgang A4.0 für das Leistungsschütz Q23 des
de 7/2005
Bild 23: Bisheriger Schritt 1 »Förderrinne zur Förderposition« (o.)
und nun vereinfachtes Netzwerk (u.)
Motors M21 (Vertikalförderer) dazu. Daran hatte sich schon
Jochen Justier versucht (Bild 19). Sven verwendet im neuen
Netzwerk 7 die gleiche Programmstruktur wie Jochen. Der Vertikalförderer läuft unter zwei Bedingungen (Bild 25), und zwar
• bei »Automatik ein« (A8.0) und bei von der Automatikebene (FC22) gesetztem Schritt 0 (M1.0) bzw.
• bei »Automatik aus« (A8.0 negiert) und von Hand Betätigung
im Tippbetrieb des Tasters »Vertikalförderer ein« (S210).
Das Hilfsschütz K12 (»Stopp/Not- Aus) schaltet in beiden Fällen mit 0-Signal den Vertikalförderer aus.
Detlef Denker sagt: »Ich hätte eine Idee, wie man ohne
neuen Schritt 0 in der Automatikebene (FC22) nur mit dem
Netzwerk 7 in der Einzelsteuerebene (FC23) die Anlage zum
Laufen bekommt. Dazu würde sich Jochens zweiter Versuch
als Ansatzpunkt eignen.« Sein Chef blockt gleich ab: »Natürlich gibt es solche Lösungsmöglichkeiten. Gut ist allerdings,
die vorgegebene Programmstruktur der Ablaufsteuerung beizubehalten. Denn sollte nämlich irgendwann einmal die Zuförderung der Stangenerwärmungsanlage weiter automatisiert
werden, z. B. mit einer Förderanlage für den Schüttgutbehälter,
lässt sich das Programm auf die gleiche Weise mit einem neuen
Ablaufschritt und Ansteuersignal übersichtlich und schnell
ergänzen.«
99
Gelernt ist gelernt
iG
G
Quelle: Ema-Tec
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Bild 26: Erprobung der Förderrinne
Universalelektro
Meisterbetrieb der Elektrotechnik
Inhaber: Sven Meisterlich
Schalterstraße 15
37954 Mittelhausen
Bild 24: Bisheriges Netzwerk mit Wiedereinschaltsperre WESPE
(o.) und nun angepasstes Netzwerk (u.)
Fa. Supermetall
Eisenweg 2
37955 Großhausen
Probelauf und Abnahme der Anlage
7.10.2004
Kd. Nr. 22064
Rechnung Nr. 10043042
Di., 11.30 Uhr. Nach der Eingabe aller Programmerweiterungen in die CPU der SPS beginnen die beiden Elektrotechniker
mit dem Erprobungs- und Abnahmelauf der Anlage. Aufmerksam verfolgen Ingo Isenstein und Jochen Justier die Funktion.
Besonders das automatische Umschwenken der Förderrinne
ohne nochmalige Betätigung von S25 beobachten sie genau
(Bild 26). Alle Testzyklen laufen ohne Beanstandungen durch.
Sven Meisterlich und Ingo Isenstein unterzeichnen ein kurzes
Übergabeprotokoll. Dazu übergibt Sven auch einen kompletten Ausdruck des erweiterten Steuerprogramms.
Die Rechnungsstellung
Di., 12.15 Uhr. Wieder zurück in der Firma erhält Susi Prachtvohl den Auftrag, die Rechnung zu erstellen. Sven sagt ihr, dass
sie 4,5 h zur Erledigung der Arbeiten benötigt haben und dass
Detlef nur zur Einarbeitung dabei war, d. h., dass seine Arbeits-
Gemäß Übergabeprotokoll vom 6. 10. 2004 erbrachten wir für Sie
folgende Leistungen:
– Fehlersuche und Fehlerbehebung Steuerprogramm Stangenerwärmungsanlage
– Erweiterung Steuerprogramm Stangenerwärmungsanlage mit Vertikalförderer
– Aktualisierung der Dokumentation des Steuerprogramms
Lohnkosten (4,5 Obermonteurstunden)
Fahrtkosten
Zwischensumme
MwSt (16%)
Gesamtsumme
168,21 €
9,00 €
177,21 €
28,35 €
205,56 €
Zahlung: Innerhalb von 14 Tagen ab Rechnungsdatum netto Kasse.
Bitte überweisen Sie den oben genannten Betrag unter Angabe der
Rechnungs- und Kundennummer auf unser Konto:
Kto-Nr. 034-566 980
Sparkasse Mittelhausen
BLZ 380 540 00
Bild 27: Die Rechnung fällt sogar um 21,68 € geringer aus als
ursprünglich kalkuliert
Bild 25: Funktionsablaufplan des erweiterten Teils des FC23
100
zeit der Fa. Supermetall vereinbarungsgemäß nicht in Rechnung gestellt wird. Susi greift auf die interne Grobkalkulation
für den Kostenvoranschlag zurück (siehe »de« 5/2005, S. 88,
Tabelle 2) und rechnet. Das Ergebnis legt sie Sven vor (Bild 27),
er nickt zufrieden. Die vorkalkulierte Arbeitszeit wurde unterschritten. Dadurch liegt der Rechnungsbetrag etwas unter dem
Angebot. Darüber freut sich auch Ingo Isenstein. Aber viel
wichtiger ist für ihn, dass er nun auf Grund des kurzfristigen
Einsatzes von Sven Meisterlich seinen Großauftrag termingerecht starten kann.
(Ende des Beitrags)
de 7/2005
Gelernt ist gelernt
iG
G
GRUNDLAGEN
Drehstrom [ 4 ]
Helmuth Biechl
IL1
In diesem Teil des Beitrags berechnen wir zunächst sowohl
L1
die Ströme als auch die Wirk-, Blind- und Scheinleistung
für eine im Dreieck geschaltete Drehstromlast. Darüber
IU
Z
UL1
W
IL2
U
Z
L2
IV
hinaus befassen wir uns mit der Stern/Dreieck-Trans-
V
UL2
formation und lernen als Anwendung hierfür die Stern/
Dreieck-Umschaltung von Asynchronmotoren kennen.
IW
Z
IL3
L3
Schließlich erklärt dieser Teil des Beitrags noch, wie sich
UL3
Blindleistung im Drehstromsystem kompensieren lässt.
N
Im letzten Teil des Beitrags lernten wir u. a. Folgendes: Bei einer
im Dreieck geschalteten Drehstromlast ist der Zuleitungsstrom
IL um den Faktor √
3 = 1,73 höher als der Strangstrom IStrang.
Ein Zahlenbeispiel
Angenommen, drei im Dreieck verschaltete Impedanzen mit
Z = 35 Ω und cos ϕ = 0,85 liegen an einem Drehspannungssystem mit U = 400 V. Nun kann man sich fragen, wie groß die
Strangströme IU, IV und IW sind sowie die Leiterströme IL1, IL2
und IL3 und welche Wirk-, Blind- sowie Scheinleistung auftritt.
Aus Symmetriegründen gilt Folgendes:
IU = IV = IW = IStrang
IL1 = IL2 = IL3 = IL
Der Strangstrom IStrang errechnet sich wie folgt:
Weiterhin gilt:
Sternschaltung für den Anlauf
Bei Drehstromasynchronmotoren kann der Anlaufstrom je
nach Läuferart das bis zu Sechsfache des Bemessungsstroms
betragen. Diesen hohen Anlaufstrom möchte man i. A. reduzieren. Hierbei lässt sich die Tatsache zu Nutze machen, dass
bei der Sternschaltung der Zuleitungsstrom nur ein Drittel des
Wertes bei der entsprechenden Dreieckschaltung beträgt. Wenn
die Maschine nun für Dreieckschaltung der Statorwicklung
ausgelegt ist, so reduziert sich der Anlaufstrom auf ein Drittel,
wenn man für den Anlauf zunächst die Sternschaltung wählt
und – nach hoch gelaufenem Motor – wieder auf Dreieck
Prof. Dr.-Ing. Helmuth Biechl, Labor für Elektrische Antriebe und
Mechatronik, Fachhochschule Kempten
Fortsetzung aus »de« 6/2005
Bild 17: Symmetrische Drehstromlast in Dreieckschaltung angeschlossen an ein symmetrisches Drehspannungssystem
umschaltet. Die Umschaltung kann manuell mit so genannten
IL1 ein einStern/Dreieck-Umschaltern erfolgen oder auch durch
I
L1
stellbares ZeitrelaisL1gesteuert werden.
Leider sinkt das Anlaufmoment bei Sternbetrieb auf ein
UL1
Drittel des Wertes bei der Dreieckschaltung,
so dass man
IL2
U
Z/3
natürlichL1erst klären muss, obL2der Motor den Anlauf überhaupt bewältigt. Bei vielen Lasten ist dies allerdings der Fall,
UL2
z. B. bei Gebläsen oder Pumpen.
IU
Z
U
IV
V
Z
IL3
L3
Stern/Dreieck-Transformation
UL3
Das einphasige Ersatzschaltbild der symmetrischen Dreieckschaltung erhält man, wenn man
N eine Strangimpedanz durch 3
teilt. Bild 17 zeigt eine Drehstromlast in Dreieckschaltung und
Bild 18 das dazugehörige einphasige Ersatzschaltbild. Im einphasigen Ersatzschaltbild fließt derselbe Leiterstrom wie bei
der Drehstromlast in Dreieckschaltung.
Aus den bisher be- IL1
L1
schriebenen
ZusammenI
hängen über die DreieckZL1
UL1
und Sternschaltung
folgt:
Z
I
Die symmetrische
Stern- L2
L2
UL1
Z/3
schaltung lässt sich in eine
L2
symmetrische UDreieckZ
schaltung umrechnen, und IL3
zwar L3
so, dass das KlemBild 18: Einphasiges Ersatzschaltmenverhalten gleich Uist.
L3
Das bedeutet: Sofern man bild der Schaltung in Bild 17
die Impedanzen
richtig
N
bemisst, kann eine Sternschaltung durch eine Dreieckschaltung
ersetzt werden und umgekehrt. Bei beiden Schaltungen sind
dann die Zuleitungsströme sowie die Wirk-, Blind- und Scheinleistungen gleich. Die Beziehung für die Umrechnung lautet:
L1
UL1
L2
L3
N
IL1
L1
L1
L1
Um die äquivalente Sternschaltung zuUerhalten,
muss man alsoZ
L1
IL2
alle Impedanzen der Dreieckschaltung durch 3 teilen.
Man
L2
L2
nenntL2diese Umrechnung übrigens Stern/Dreieck-TransformaUL2
tion.
Auch
für
unsymmetrische
Schaltungen
gibt esIL3UmrechL3
L3
nungsvorschriften, auf die wirL3hier allerdings nicht eingehen
CY
UL3
de 7/2005
N
C∆ =
1
C
3 Y
101
Z
C∆
Z
L3
G e l e r n t Ui s t g e l e r n t
L3
N
iG
G
GRUNDLAGEN
IL1
L1
IL1
L1
IL1
Z
UL1
UL1
Z/3
L2
IL2
3·Z
UL1
Z
IL2
3·Z
L2
UL2
UL2
Z
IL3
3·Z
IL3
L3
L3
UL3
UL3
N
N
Bild 19: Bezüglich Zuleitungsströmen, Wirk-, Blind- und Scheinleistung äquivalente Schaltung (Stern/Dreieck-Transformation)
wollen. Bild 19 verdeutlicht die Verhältnisse für den symmetrischen Fall.
IL1
L1Betrachten wir nun ein Zahlenbeispiel: Eine Sternschaltung L1
ist in eine äquivalente Dreieckschaltung umzurechnen. Jeder
Z
Strang in
der Sternschaltung besteht aus der L1
Reihenschaltung
L1
UL1
Z
aus dem Widerstand RYIL2= 10 Ω und der Reaktanz XY = 30 Ω.
L2
L2
Wie groß sind der Widerstand R∆ und die Reaktanz X∆ in der
L2
L2
Dreieckschaltung?
UL2 Wir setzen an:
IL1
3·Z
UL1
IL2
3·Z
C∆
UL2
Z
L3
IL3
R∆ = 3 ·IL3RY = 3 · 10 Ω = 30 Ω
X∆ = 3 · XY = 3 · 30 Ω = 90 ΩL3
L3
CY
UL3
L3
C∆ =
Blindleistungskompensation
im Drehstromsystem
N
1
C
3 Y
3·Z
Wählt man die Dreieckschaltung, so ergibt sich:
UL3
N
Will man die Blindleistung einer symmetrischen Drehstromlast
vollständig kompensieren, gilt:
• Bei ohmsch-induktiver Last benötigt man Kondensatoren.
• Ist die Last ohmsch-kapazitiv, dann sind Drosselspulen, das
heißt Induktivitäten, erforderlich.
Die Kapazität der Kondensatoren ist bei der Dreieckschaltung
um den Faktor 3 kleiner als bei der Sternschaltung. Man darf
aber daraus keinesfalls folgern, dass sich deshalb die Dreieckschaltung besser eignen würde. Jeder Kondensator
hat schließlich – unabhängig von der VerschalL1
L1
tungsart – Q/3 zu kompensieren. Die Abmessungen
C∆
und auch die Kosten von Kondensatoren hängen
aber in erster Linie von der Blindleistung ab und
L2
L2
nicht nur von der Kapazität. Es dürfte jedem Leser
verständlich sein, dass ein großer Unterschied zwiL3
L3
schen zwei 1-µF-Kondensatoren besteht, wenn die
Bemessungsspannung im einen Fall Ur = 12 V
CY
1
C∆ = CY
3
beträgt und im anderen Fall Ur = 10 kV. Bei Sternschaltung der Kompensationsschaltung ist zwar die
Bild 20: Sternschaltung (li.) und Dreieckschaltung (re.) von Kondensatoren zur Kapazität größer, dafür aber die BemessungsspanKompensation der induktiven Blindleistung einer Drehstromlast
nung kleiner. Umgekehrt gilt: Bei Dreieckschaltung
der Kondensatoren ist die Kapazität kleiner als bei
der Sternschaltung, dafür muss man aber die BemessungsspanDie Kompensationsschaltung besteht ihrerseits aus drei
nung um den Faktor 1,73 größer wählen. Somit gelten beide
Strängen, die entweder im Stern oder im Dreieck geschaltet
Schaltungsarten als etwa gleichwertig.
werden, und zwar unabhängig von der Verschaltungsart der
Wollen wir kapazitive Blindleistung mit Drosselspulen
Last. Bild 20 zeigt sowohl eine Stern- als auch Dreieckschalkompensieren, so gilt für die Sternschaltung der Drosselspulen
tung aus Kondensatoren zur Kompensation der induktiven
wieder Gl. (29) und außerdem:
Blindleistung der Drehstromlast.
Nehmen wir an, eine Elektrofachkraft hat eine induktive
XY = 2π · f · LY
Blindleistung von Q = 2,5 kVar in einem System mit U = 400 V
Daraus folgt für die Drosselspulen als Kompensationselemente:
und f = 50 Hz zu kompensieren. Bei Sternschaltung der Kondensatoren gilt:
(29)
Mit XY = 1 / (ω · CY) folgt:
102
(Fortsetzung folgt)
de 7/2005
Gelernt ist gelernt
iG
G
ELEKTROINSTALLATION
Überstrom- und Kurzschlussschutz
in Niederspannungsanlagen [ 4 ]
Selektivität zwischen Niederspannungssicherungen (1)
Enno Folkerts
Innerhalb einer elektrischen Anlage müssen die in Energieflussrichtung aufeinander folgenden Sicherungseinsätze
Selektivität gewährleisten. Dazu staffelt die Elektrofachkraft die Bemessungsstromwerte der aufeinander folgenden
schlussschrank), Haupt- und Unterverteilung (Bild 13). Die in
den Ebenen in Energieflussrichtung aufeinander folgenden
Sicherungseinsätze müssen Selektivität (engl. »selectivity« =
Trennschärfe) zur jeweils vorhergehenden Ebene gewährleisten. Diese Selektivität bzw. »Trennschärfe« besteht, wenn bei
einem Kurzschlussstrom nur der unmittelbar vor der Fehlerstelle liegende Sicherungseinsatz auslöst.
Sicherungseinsätze mit ausreichendem Abstand zueinander.
Gestuft ist nicht automatisch »selektiv«
Hausanschlusssicherung
Hauptverteilung
Ebene 1
Ebene 2
Hauptleitungen
(Zuleitungen zu Unterverteilungen)
Unterverteilung
(Stromkreisverteilung)
Ebene 3
Bild 13: Farbig unterlegte Verteilungsebenen in einer elektrischen Anlage
Die Hersteller von Sicherungseinsätzen veröffentlichen Zeit/
Strom-Kennlinien ihrer Produkte – meist wie in Bild 14 am
Bsp. von NH-Sicherungseinsätzen der Betriebsklasse gG/gL gezeigt. Folgt man dieser Darstellung unvoreingenommen, löst ein
NH-Einsatz mit In = 63 A schneller (flinker) aus als einer mit
In = 80 A oder gar In = 100 A. Nach Bild 14 müsste nach dem
Auftreten eines (angenommenen) Kurzschlussstromes Ip = 500A
der 100-A-Einsatz nach ca. 3,0 s ausgelöst haben, der 80-AEinsatz schon nach ca. 0,7 s und der 63-A-Einsatz sogar nach
ca. 0,2 s (Man folge den farbigen Pfeilen und den gestrichelten
roten Pfeillinien in Bild 14). Bei einer abgestuften Anordnung
in der Anlage gemäß Bild 13 – d.h. also 100A als Einsatz für
die Hausanschlusssicherung, 80 A in der Haupt- und 63A in
der Unterverteilung – sollte demnach eine ausreichende Selektivität vorliegen.
Diese Schlussfolgerung ist leider falsch, denn sie lässt
unberücksichtigt, dass der tatsächliche Verlauf der Zeit/StromKennlinie eines Sicherungseinsatzes einer (zulässigen) Toleranz
unterliegt.
Nach DIN VDE 0100 Teil 300 (Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000V; Teil 3: Bestimmungen
allgemeiner Merkmale) sind elektrische Anlagen im Normalfall in mehrere Stromkreise zu
unterteilen. Das begrenzt die Folgen von FehD0 16 A
D0 63 A
lern, erleichtert das Durchführen von Prüfungen und Instandhaltungsarbeiten und dient
außerdem der Arbeitssicherheit, indem z. B. bei
Unterbrechung eines Beleuchtungsstromkreises
der Ausfall der gesamten Beleuchtungsanlage
verhindert wird. DIN 18015 (Elektrische AnlaBemessungsstrom In der
gG-Sicherungseinsätze
gen in Wohngebäuden; Teil 1: Planungsgrundlagen) enthält darüber hinaus detaillierte Angaben, für welche Verbrauchsmittel bzw. Verca. 3 s
brauchsmittelgruppen man eigene Stromkreise
t (s)
innerhalb von Wohnungen vorzusehen hat.
ca. 0,7 s
Der Ausgangspunkt eines Stromkreises ist
ca. 0,2 s
i.d.R. eine Sicherungsverteilung. Sie enthält für
jedes abgehende Kabel bzw. für jede Leitung
eine Überstromschutzeinrichtung bzw. bei
mehrpoligen Stromkreisen eine entsprechende
Gruppe von Überstromschutzeinrichtungen.
Jede Sicherungsverteilung lässt sich innerhalb
der elektrischen Anlage eines Gebäudes einer
Ip (A)
bestimmten Versorgungsebene zuordnen, z. B.
Einspeisung (Hausanschlusskasten, HausanBild 14: Beispiel für die Zeit/Strom-Kennlinien für NH-Sicherungseinsätze der
Betriebsklasse gG/gL (schwarze Kennlinien); die gold/gelben Kurven zeigen die
Ing. Enno Folkerts, Fachjournalist, Oldenburg
entsprechenden Kennlinien für die Bauformen D0 mit In = 16 A bzw. 63 A)
Fortsetzung aus »de« 5/2005
de 7/2005
103
Gelernt ist gelernt
iG
G
ELEKTROINSTALLATION
80 A
63 A
100 A
ca. 3 s
t (s)
ca. 0,5 s
Ip (A)
Bild 15: Zeit/Strom-Bereiche nach DIN VDE 0636 Teil 201 für Sicherungseinsätze
der Betriebsklasse gG mit In = 63 A, 80 A und 100 A
Die Zeit/Strom-Bereiche – Toleranzbereiche – von gG/gLSicherungseinsätzen mit Bemessungsströmen 63 A, 80A und
100 A zeigt Bild 15. Die individuelle Kennlinie des einzelnen
Einsatzes darf innerhalb des jeweiligen Bereiches an beliebiger
Stelle verlaufen. Ein sich daraus ergebendes – mögliches –
Extrembeispiel markieren die farbigen Pfeile in Bild 15 für den
angenommenen 500-A-Kurzschlussstrom. Handelt es sich
beim 63-A-Einsatz in der Unterverteilung zufällig um ein
besonders träge reagierendes Exemplar, löst er erst nach 0,5 s
anstatt nach 0,2 s aus. Falls am Hausanschluss zugleich zufällig ein besonders flinkes 100-A-Exemplar wirkt, spricht dieses
ebenfalls innerhalb von 0,5 s an und wird bei einem Kurzschluss hinter der Unterverteilung möglicher Weise die gesamte Anlage außer Betrieb setzen. Die Selektivität ist damit nicht
nur zwischen den Sicherungseinsätzen 63 A und 80 A in Frage
gestellt, deren Toleranzbereiche sich überschneiden, sondern
auch zwischen den Einsätzen 63 A und 100A.
Sicherungseinsätze mit »Vorbelastungsgedächtnis«
Wie wir gleich sehen werden, stellen sich die tatsächlichen Verhältnisse noch etwas komplizierter dar. DIN EN 60269-1
EINE AUFGABE
Aufgabe: In der elektrischen Anlage nach Bild 13 mit 400V/230V
und 50Hz wurde unmittelbar hinter den Sicherungseinsätzen in der
Unterverteilung – sowohl zwischen zwei Außenleitern als auch zwischen einem Außenleiter und Schutzleiter – eine Schleifenimpedanz
(Schleifenwiderstand) Zs = 0,5 Ω gemessen. Mit welchem Kurzschlussstrom Ip ist jeweils mindestens zu rechnen, wenn hinter dem
Einsatz ein vollständiger Kurzschluss
a) zwischen zwei Außenleitern oder
b) zwischen einem Außenleiter und dem Schutzleiter auftritt?
Lösung: a) Ip = U : Zs = 400V / 0,5 Ω = 800A
b) Ip = 230V / 0,5 Ω = 460A
104
(VDE 0636 Teil 10) definiert den Toleranzbereich eines Sicherungseinsatzes als Bereich zwischen der kleinsten Schmelzzeit/Strom-Kennlinie
und der größten Ausschaltzeit/Strom-Kennlinie
unter festgelegten Bedingungen.
Im Beispiel in Bild 15 fallen die kleinste
Schmelzzeit/Strom-Kennlinie des 100-A-Einsatzes und die größte Ausschaltstrom/Zeit-Kennlinie des 63-A-Einsatzes weitläufig zusammen.
Bild 16 beschreibt in etwa die zeitlichen Abläufe
in den beiden Schmelzeinsätzen: Wenn im (trägen) 63-A-Einsatz der Lichtbogen 0,5 s nach
Auftreten des Kurzschlussstromes erlischt, endet
für den (flinken) 100-A-Einsatz gerade die
Schmelzzeit des Schmelzleiters, und der hier sich
gerade anbahnende Lichtbogen wird gestoppt.
Weil sich dabei das Kupfer des 100-A-Schmelzleiters bereits verflüssigt hat, könnte dessen
Zinnbeschichtung in den Kupferwerkstoff eindringen. Sofern der 100-A-Einsatz nicht zugleich
mit dem 63-A-Einsatz auslöst, verändert sich
also das Schmelzleitergefüge des 100-A-Einsatzes. Die Folge: Der 100-A-Einsatz löst deshalb
künftig bereits bei geringerer Belastung aus und
gilt damit als vorgeschädigt. Deshalb ist die Stufung 63 A und 100A zu knapp.
Schmelzzeit der (des)
Schmelzleiter(s) 63 A
Löschzeit des
Lichtbogens 63 A
Ausschaltzeit 63 A
Löschzeit des
Lichtbogens 100 A
Schmelzzeit der (des)
Schmelzleiter(s) 100 A
Ausschaltzeit 100 A
0,5 s
Zeit t
Beginnzeitpunkt eines
Kurzschlussstromes Ip = 500 A
Bild 16: Gegenüberstellung des zeitlichen Ablaufs des Auslöseverhaltens eines gG-Sicherungseinsatzes 63 A mit größter Ausschaltstrom/Zeit-Kennlinie und eines gG-Sicherungseinsatzes
100 A mit kleinster Schmelzzeit/Strom-Kennlinie
Die Zeit/Strom-Kennlinien nach Angaben der Hersteller
(Bild 14) entsprechen tatsächlich nur einem angenommenen
Mittenverlauf. Der tatsächliche Kennlinienverlauf darf um
maximal ± 10 % bezogen auf die (waagerechte) Stromachse
des Diagramms vom Mittenverlauf abweichen. Sicherungseinsätze, die anstelle einer ausgelösten Sicherung später in die
Anlage hinzukommen, können aber aus der Fertigung eines
anderen Herstellers stammen, der für seine Produkte einen
(innerhalb des Toleranzfeldes liegenden) abweichenden Mittenverlauf angibt. In der Regel weichen auch die Verläufe der
Zeit/Strom-Kennlinien für die Bauformen NH, D und D0 desselben Herstellers voneinander ab. Die zusätzlich eingefügten
gold/gelben Kurven in Bild 14 gelten für D0-Einsätze 16 A und
63 A desselben Herstellers der NH-Einsätze.
(Fortsetzung folgt)
de 7/2005

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