das weisse band
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www.choices.de DAS WEISSE BAND EIN FILM VON MICHAEL HANEKE Kino.Kultur.Köln. www.dasweisseband.x-verleih.de Oktober 2009 | 21. Jhg. Genieße Fitness all inclusive! Jetzt reinkommen und Traumreise gewinnen! Hole Dir jetzt ein Rubbellos im Club! '$FH;?I0 Eine Woche all inclusive Urlaub für 2 Personen im Club Med Punta Cana, Dominikanische Republik 0 I ? ; H F ($ smitgliedschaft hre City Eine Ja i Health e b e iv s all inclu Mehr Infos im Club oder unter: www.healthcity.de Hier gibt es Fitness all inclusive – und Teilnahmekarten: BONN: Franzstr. 38 + BAD GODESBERG: Am Fronhof 9 KÖLN - City: Hohenstaufenring 30-32 + Richard-Wagner-Str. 51-53 · KÖLN-Deutz: Gummersbacher Str. 29 %&-%*$')*%%%(14ct./min) WHAT’S A BIRTHDAY WITHOUT FAMILY? KEIN ANDERER WHISKEY WIRD SEIT 214 JAHREN UND 7 GENERATIONEN VON EIN UND DERSELBEN FAMILIE HERGESTELLT. Oktober 2009 I 21. Jahrgang www.choices.de KÖLN-THEMA. 7 40/57 KunstfilmBiennale 2009 42 choices Jubiläums-Preview #4 43 Filmhaus 45 Weisshaus 46 Foyer Rückblick auf Kölner Kino-Highlights im September 47 Filmforum 48 Night of the Shorts 49 Rex am Ring 50 Rückblick choices Jubiläums-Preview #3 Ausgewählte Impressionen von einem eindrucksvollen Abend 52/53 Metropolis 54 Kino.Köln. choices im Gespräch mit Gerd Haag, TAG/TRAUM Filmproduktion 56 culture club: Preview „Die Standesbeamtin“ 58 Hintergrund „Away we go“ Die erste US-amerikanische Produktion nach „Going Green“-Konzept 59 choices culture club: Comedy Filmfestival 61 choices culture club: grenzgang Saison 2009 Lobby als Ziel Der Kölsche Klüngel ist legendär. Eine Tugend sozusagen. Dass Klüngeln eine vermeintlich niedliche Form knallharten Lobbyismus‘ ist, mag der Kölner nicht gern hören. Eine Beobachtung der aktuellen Situation und ein Lichtstreifen am Horizont. BÜHNE. 10 Premiere: Noch nicht. Desinformationsabend f. inoff. Mitarbeiter Gespräch mit den Regisseuren Hannah Hofmann und Sven Lindholm 11 Arkadas / Theater am Sachsenring / Freies Werkstatt Theater 12 Comedia / Pantheon / Komikzentrum Köln-Bonn Zum 19. Köln Comedy Festival 13 Bürgerhaus Stollwerck / Schauplatz Langenfeld / Atelier Theater 14 Theater am Dom/Studiobühne/Theaterleben Kölns Kulturlobby schwächelt 15 Theater Tiefrot / Haus der Springmaus / Senftöpfchen 16 Freihandelszone / Auftritt Die Gruppen c.t.201 und Futur 3 mit ihren neuen Stücken 17 Gloria / DinnerTheater / Schauspiel Köln 18 Spaßgesellschaft / Tanz in NRW Der Tanz hängt in Köln in der Schwebe 19 Oper Köln / Musical in NRW 20/21 Theater-Kalender Die aktuellen Termine der Spielzeit 2009/2010 22 Ben Hur / culture club: Moviepark / Michael Mittermeier KINO. LITERATUR. 62 63 MUSIK. 63 64 Oktober 2009 | 21. Jhg. 24 /54 Afghanistan Filmfestival im Filmhaus 25 Film-ABC / Vorspann - der Kinomonat choices gibt einen Ausblick auf das Oktober-Kino 26 choice of choices: „Das weiße Band“ Michael Hanekes Meisterwerk 27 Kritikerspiegel/Kino-Kalender choices stellt interessante Reihen, Festivals und Premieren vor 28 /29 OFF Broadway 30 Hintergrund „Evet, ich will!“ Deutsche Multikulti-Komödien liegen im Trend 31 Odeon 32 Gespräch zum Film „Mein halbes Leben“ choices sprach mit Regisseur Marko Doringer 32 ff weitere Filmkritiken 33 Filmpalette 35 Roter Teppich: Interview mit Armin Rohde Armin Rohde über seine sehr unterschiedlichen Rollen 36 Cologne Conference 37/46 Shnit Festival - neues Kurzfilmfestival an verschiedenen Orten 38 Rückschau Kölner Kino Nächte 39 Cinenova KÖLN-THEMA THEMA Wahltag ist als Zahltag Lobby Ziel THEATER 7 Premiere KINO 10 Literaturhaus Köln/Literatur-Kalender Aktuelle Termine des Leseherbstes Literatur in NRW In Büchern jagen große Bilder Lettern den Rang ab 65 66 67 68 WDR Konzerte Stadtgarten/Kompakt Disk Neue Alben von Indie Rock bis Literatur über die sonische Jugend Unterhaltungsmusik/Lev. Jazztage/Kölner Kammerorchester Hochkarätige Konzerte en masse - leider oft am selben Abend Kulturbüro Niederrhein/Kantine/Musik-Kalender Eine Auswahl der Konzerthighlights im Oktober Kölner Philharmonie Jazz.Cologne 2009/Klassik in NRW Eine Auswahl der Konzerthighlights im Oktober KUNST. 69 Kunst-Kalender/Kunst- und Ausstellungshalle Eine Auswahl der NRW-Ausstellungen im Oktober SERVICE. 6 20 Jahre choices/Intro Ein Ausblick auf die Themen der Oktoberausgabe 70 Verlagssonderseiten „choices macht fit“ 75 Auswahl/Impressum Die choices-Tipps der Köln-Bonner Kulturzene im Oktober 78 Verlosungs-Box /Magenbitter Wachstum macht frei – zwischen den Wahlen Gespräch zum Film MUSIK 5 32 Klassik AUSWAHL 68 Tipp des Monats 60 76 20 Jahre choices 20 JAHRE CHOICES, TEIL 5 Intro 1989, 1998 und 2009 Zum Jubiläum erreichten uns weitere Glückwünsche. Sie sind uns Ansporn, auf dem bisherigen Weg weiterzumachen: „Ich erinnere mich noch gut, als wir vor 20 Jahren im Stadtgarten zusammensaßen und nach einem Titel für das neue Medium suchten. Wer hätte damals gedacht, dass choices zwei Jahrzehnte als unabhängige Zeitschrift in Köln überleben würde. Dafür gebührt dem Herausgeber, Joachim Berndt, mein Dank und großer Respekt. Und jetzt, mit einem erstaunlich guten redaktionellen Teil aufgewertet, fehlt eigentlich nur noch der Sprung zum wöchentlichen Erscheinungstermin. Damit würde choices der Kulturmetropole Köln wieder etwas von der Urbanität zurückgeben, die diese Stadt immer ausgezeichnet hat.“ Reiner Michalke: Programmchef im Stadtgarten „choices liefert Monat für Monat wichtige Informationen zur Kultur in Köln und ist unverzichtbar für alle Freunde anspruchsvoller Filme. Als Oberbürgermeister der Stadt Köln gratuliere ich zu 20 Jahren Qualitätsjournalismus.“ Fritz Schramma: OB Stadt Köln 2000-2009 „Als Kulturmagazin sticht choices besonders durch gründlich recherchierte Beiträge, gut ausgewählte Hinweise auf das monatliche Kulturprogramm sowie richtungsweisende Film- und Theaterkritiken heraus. Ein Leuchtturm in Kölns Presselandschaft! Das Kölner Filmhaus wünscht choices alles Gute zum 20jährigen Bestehen und viel Energie für die Zukunft.“ Dirk Werner: Kinoleiter des Kölner Filmhaus „choices ist der ultimative Wegweiser in der Kölner Kino- und Kulturlandschaft. Wir sind glücklich darüber, dass choices unserem Publikum den Weg ins Kino ebnet und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen 20 Jahre.“ Jürgen Roters: OB Stadt Köln (ab 21.10.) „choices macht Lust. Lust auf Kino, Lust auf kulturelle Vielfalt, Lust auf Leben in Köln. choices als Magazin mit seiner entschieden unabhängigen Haltung ist Dünger für den reichhaltigen kulturellen Humus in dieser Stadt. choices informiert verlässlich kritisch, mit unbestechlichem Blick für Qualität und untrüglichem Gespür für die kulturpolitisch heißen Themen. Ein Stück Freiheit – nicht mehr und nicht weniger – das repräsentiert choices für mich und für viele junge Leute, die zum Studium hierher gekommen sind, um später selbst Kulturschaffende zu werden. Herzlichen Glückwunsch an alle Frauen und Männer vom choices-Team die uns mit jeder neuen Ausgabe wieder klar machen, dass wir die Wahl haben – durch Information und Engagement für ein vitales kulturelles Leben in Köln.“ Simone Stewens: GF der ifs – internationale filmschule köln gmbh RÜTTGERS CLUB Vorsicht Lobbyistenwechsel!, Foto: Francis Lauenau „Im Unterschied zu den Golfspielern im Ruhrgebiet kommen die in Köln eben nicht morgens um sieben zum ersten Spiel und bleiben bis zum Schluss da. Sondern sie kommen und gehen, wann sie wollen, und wissen nicht, was sie tun.“ Auf einer Wahlveranstaltung irgendwo zwischen Oberhausen und Dortmund fielen diese unbedachten Sätze. Der Ministerpräsident entschuldigte sich umgehend. Aber der Skandal war nicht mehr zu verhindern. Die Ärztekammer Nordrhein protestierte im Namen ihrer golfenden Mitglieder bei der Staatskanzlei. Der Kölner Stadtverband der FDP forderte seine Landespartei gar auf, die Koalition zu verlassen. Das verwackelte Video der Wahlkampfrede, von einem Aktivisten von „Pro Köln“ auf YouTube gestellt, wurde inzwischen wieder aus dem Netz genommen. So weit, so unwahr. Fakt ist hingegen, dass es zwischen Wirtschaftsvertretern und politischen Entscheidungsträgern zum Wohl unseres Landes einen konstruktiven Austausch geben muss. Karnevals- und Schützenvereine sowie studentische Verbindungen taugen als informelle Treffpunkte nur bedingt, da sie in belauschbaren Hinterzimmern tagen. In der Weite des Platzes allerdings haben höchstens professionelle Richtmikrofone eine Chance, den Geschäftigen zu lauschen. CHOICES-THEMA im Oktober ist also LOBBYISMUS. Warum eine Sparkasse nicht nur Fernsehstudios sondern auch einen Golfplatz besitzen muss, ist dort nachzulesen. Und sonst? Wolfgang Hippe nimmt im MAGENBITTER wieder mit zu politischen Tresengesprächen, diesmal über die menschelnde Merkel. Im populärmusikalischen Stadtrundgang weist Christian Meyer von Post-Punk bis Balkan-Brass auf die schönsten Konzerte im Oktober hin. HEINZ-PETER SCHWERFEL, Künstlerischer Leiter der KUNSTFILMBIENNALE, erklärt im Interview, dass Kino im besten Sinne reif für das Museum ist. Und dann gibt es überraschend wieder ein zweites Kurzfilmfestival in Köln zu vermelden. Noch vor dem in Köln eingeführten UNLIMITED im November kommt neu im Oktober der Berner Import SHNIT. Ein weiteres Filmfestival im Erscheinungszeitraum widmet sich Afghanistan. Dokumentationen, Dramen und sogar eine Komödie aus dem Land am Hindukusch sind im KÖLNER FILMHAUS zu sehen. In die Kinos kommt die türkische Version von „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“. Von schwulen und – noch undenkbarer – kurdischen Türken erzählt die Multikultikomödie EVET, ICH WILL!. Das Drama DAS WEISSE BAND von MICHAEL HANEKE erhielt in Cannes die Goldene Palme und ist der CHOICES FILM DES MONATS. In Schwarzweiß gedreht erzählt die Kindergeschichte für Erwachsene von der Gewalt in einem Dorf in Deutschland im Jahr 1914. Das patriarchale System sät Hass und erntet eine Katastrophe. Entspannter geht es in dem Film AWAY WE GO – AUF NACH IRGENDWO zu. SAM MENDES drehte ein tragikomisches Roadmovie. Amerika ist ein bisschen schäbiger und viel liebenswerter als in seinen früheren Filmen dargestellt. Und irgendwie schwangerer. Einen vor allem mal goldigen Oktober wünscht LUTZ DEBUS Wir hoffen, die Gratulanten verzeihen uns die teilweise erfolgten Kürzungen. Die vollständigen guten Wünsche lesen Sie auf www.choices.de/20Jahre. Wir bedanken uns und nehmen gerne weitere Anregungen entgegen. das choices-Team 6 Lobbyismus heute Zum letzten Mal: „Winners only“ beim Golfclub Gut Lärchenhof IN DER GRAUZONE KLÜNGEL WAR GESTERN, LOBBYISMUS & KORRUPTION IST HEUTE Vor kurzem hat sich unser Ministerpräsident Rumänen weiter. Unten an der Donau unterschützend vor die nordrhein-westfälischen Ar- scheidet man in solchen Fällen zwischen „mita“ beitnehmer gestellt und auf deren „weltweit und „spaga“. Mit „spaga“ wird das alltägliche Klüngeln umschrieanerkannte hervorben – kleine Gefälragende Leistungen“ CHOICES-THEMA IM OKTOBER: ligkeiten und andere aufmerksam gemacht. LOBBYISMUS HEUTE Kavaliersdelikte, die Wer erinnert sich Klüngel war gestern. Heute werden auch hinter den das Leben erleichtern, nicht an die präsidiale Kulissen Grenzen überschritten: Man kennt sich und etwa bei einer BaugeAnalyse: Hierzulande hilft sich weltweit. nehmigung oder beim kommen die Arbeiter Geschäftemachen. tatsächlich „morgens um sieben Uhr zur ersten Schicht und bleiben bis Vier Fünftel aller Rumänen berichten, dass sie jezum Schluss“, im Ausland dagegen kommen und manden kennen, der schon einmal so „bestochen“ gehen die Proleten, „wann sie wollen“. Schlimmer wurde. Davon unterschieden wird die „eigentnoch: „Sie wissen nicht, was sie tun.“ Weil insbe- liche“, die strukturelle Korruption. Mit „mita“ sind sondere die Rumänen so sind, kriegen „die von die Aktivitäten der neuen Eliten in Politik, Medien Nokia die Produktion in Rumänien auch nicht in und Wirtschaft gemeint, die ihre Kenntnisse der den Griff“. Andere Parteien haben Jürgen Rütt- einst realsozialistischen Netzwerke in reales kagers (CDU) dafür „Rassismus“ vorgeworfen. Doch pitalistisches Kapital umwandeln und dabei auf die Wirklichkeit ist komplizierter. Ist unser Minis- moderne Weise die Ausplünderung des Landes zu terpräsident wirklich ausreichend über die engen Lasten der Bevölkerung fortsetzen – selbstverBeziehungen informiert, die in der globalisierten ständlich mit internationaler Unterstützung. Das Zusammenspiel von „mita“ und „spaga“ könnte Welt zwischen NRW und Rumänien bestehen? man auch als „inoffiziellen Gründungsmythos der postsozialistischen Gesellschaft“ bezeichnen, wie KONTAKTPFLEGE das ein Kommentator getan hat. Weil zu jedem Nehmen wir Köln als Beispiel. Seit mehr als einem ordentlichen Mythos auch Opfer gehören, leidet halben Jahrhundert pflegt die Stadt Beziehungen eben der eine oder andere unter den korruptiven zu anderen Städten. Lille ist Partnerstadt ebenso Vorgängen. Dafür werden die Reichen immer wie Cork und Kyoto, Peking oder Tel Aviv. Nicht reicher. Ähnliches lässt sich für den originalen zu vergessen Klausenburg, das auch Cluj Napoca Klüngel© feststellen. Der Kölner Mythos wurzelt heißt. Das Städtchen wird gerne als „Herz von allerdings nicht in Vorgängen des 20. JahrhunTranssilvanien“ bezeichnet und liegt mitten in ... derts, sondern geht bis auf die mittelalterlichen Rumänien. Die alte Mär von Graf Dracula lastet Ursprünge des Kapitalismus zurück. Seitdem hat nicht mehr wirklich auf der Region, seit der mo- er sich mit den Zeitläuften gewandelt und moderne Kapitalismus dort Einzug gehalten hat. Da- dernisiert. Der übliche Mix aus magisch-romanbei lässt sich bei näherem Hinsehen feststellen, tischen und verschwörungstheoretischen Ausdass die kulturellen Kontakte zu Köln nicht ohne sagen zum kölnischen Volkscharakter und dem Auswirkungen auf das ganze Land geblieben sind. Gemaggel der „kleinen Leute“ reicht schon lange Schon zu Zeiten des realen Sozialismus hat man nicht mehr aus, um die hiesigen „mita“ und „spasich dort der kölschen Maxime „Wir kennen uns, ga“ in ihrer ganzen Bandbreite zu beschreiben. wir helfen uns“ bedient und ihren Gebrauch nach der Wende weiter perfektioniert. Nicht nur prakMODERNE ZEITEN tisch, auch theoretisch. Während die kölsche Sprache den zwischen- Die modernen Formen des Klüngelns© verlanmenschlichen Schein wahren will und deshalb gen ein gewisses professionelles Knowhow. In hinter dem Begriff Klüngel© mühsam die vielfäl- Zeiten des „New Public Management“ genügt tigen Variationen der Vorteilsnahme von Tausch- die Kenntnis der lokalen Seilschaften nicht mehr. geschäft bis Korruption, von offenem Nepotismus Auch vor Ort muss man sich an den „Global bis zu verdecktem Lobbyismus versteckt, sind die Players“ orientieren, das ist spätestens seit den 7 1980er Jahren klar. Im Fall des sogenannten Kölner Müllskandals wurden Bestechungsgelder über die Schweiz transferiert. Beim Projekt KölnArena konkurrierte der finanzierende Fonds mit internationalen Investments. Deshalb musste vor Ort für eine besonders günstige Ausstattung und Rendite gesorgt werden. Die Verschleierung tatsächlicher Zusammenhänge durch komplizierte Rechtskonstrukte gewann ebenso an Bedeutung wie das verdeckte Agieren einzelner Akteure. Beispiel: der Wechsel des Oberstadtdirektors Lothar Ruschmeier zu Oppenheim-Esch nach dem Deal. Eine entsprechende Medienkommunikation rundet das Bild ab. Der einfache Beratervertrag ist nur noch ein – konventionelles – Mittel unter vielen. Vor allem verdeckte Aktionen, sogenannte No Badge-Aktivitäten, prägen zunehmend den lobbyistischen Alltag. Das Repertoire reicht über vorproduzierte Medienbeiträge von angeblich neutralen Autoren bis hin zu scheinbar seriösen Meinungsumfragen mit entsprechenden Resultaten. Zum anderen werden systematisch Beiträge für Internet-Blogs, Leserbriefseiten oder Diskussionsforen verfasst und als Texte von interessierten Bürgern ausgegeben. Der in Köln ansässige Verein Lobbycontrol befasst sich mit diesen Grauzonen zwischen Politik, Medien und Wirtschaft systematisch. Einer seiner aktuellen Fälle: Im Zuge ihrer Privatisierungskampagne engagierte die Deutsche Bahn zur Unterstützung die Berliner European Public Policy Advisers (EPPA). Ihre Aufgabe: die Beeinflussung von Politik und Öffentlichkeit im Sinne der DB. Die EPPA arbeitete dafür mit Partnern zusammen. Dazu gehörte u.a. die Kölner PR-Agentur Allendorf Media. Sie arrangierte positive Statements der TV-Stars Barbara Eligmann und Hans Meiser zur Bahn. Nebenher besorgte sie auch bahnfreundliche Kommentare in entsprechenden Online-Foren. Mit im Boot war auch die Berliner Denkfabrik Berlinpolis. Deren Chef Daniel Dettling setzte sich publizistisch massiv für die Bahnprivatisierung ein und veröffentlichte zudem einschlägige Umfragen zu der 2007 anstehenden Tarifauseinandersetzung zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft. Dettling ist übrigens seit Juli auch für NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) aktiv. Sein Job als „Clustermanager“ für die hiesige Kultur- und Kreativwirtschaft ist Lobbyismus heute Golfclub Gut Lärchenhof: 10 Millionen Handicaps für die Sparkasse KölnBonn mit 1,8 Millionen Euro dotiert und soll zunächst über drei Jahre laufen. Zu den Aufgaben von Berlinpolis gehört u.a. die Pflege des landeseigenen Internetportals „Kreative Ökonomie“. Eine Reihe der dort platzierten „Fachartikel“, die positiv für die Nutzung von Biosprit votierten, waren in Wahrheit von Berlinpolis-Mitarbeitern verfasst. Als das bekannt wurde, entfernte das Ministerium die Beiträge. Ein Ziel von Dettlings Think Tank ist übrigens eine Verbindung des „ökonomischen Lagers (Schwarz-Gelb) und des kulturellen Lagers (Rot-Grün) zu neuen Allianzen, ohne dabei ständig zu polarisieren, zu attackieren und zu moralisieren.“ TEXTE/INTERVIEWS/FOTOS: PETER HANEMANN/WOLFGANG HIPPE GLOBAL DENKEN – LOKAL KORRUMPIEREN WERNER RÜGEMER ÜBER MODERNISIERUNG UND INTERNATIONALISIERUNG DES KORRUPTIONSBUSINESS choices: Herr Rügemer, hat die Korruption in der Bundesrepublik zugenommen? Werner Rügemer: Das wissen wir nicht. Korruption hat bekanntlich ein extrem hohes Dunkelfeld. Außerdem ist sie längst nicht mehr auf das beschränkt, was in den Tatbeständen der §§ 298 bis 300 und 331 bis 335 Strafgesetzbuch von Vorteilsannahme und Bestechung bis zur Submissionsabsprache erfasst ist. Diese Bestimmungen klingen für unsere heutigen Verhältnisse teilweise anachronistisch. Wie sieht Korruption heute aus? Für die Brechung und Manipulation des politischen Willens haben die Korrumpteure ihre Aktionsformen sehr erweitert. Dazu gehören informierende Beratung, zeitlich und inhaltlich offene Beraterverträge, undurchsichtige Formen von Lobbyismus und Public Relations, Beteiligung an Unternehmen und Immobilienprojekten, aufgeblähte Provisionen und „Softkosten“ wie etwa Journalistenpreise. Auch die Dauerbespendung politischer Parteien durch Unternehmen halte ich für Korruption. Agieren die Korrumpteure überhaupt noch national? Beispielsweise hat die Deutsche Bank den Kölner Rat beim Verkauf der Kanalisation und der Klär- werke nach dem Muster „Cross Border Leasing“ meiner Meinung nach tendenziös und verharmlosend informiert. Dabei waren die US-Kanzlei Allen & Overy, die First Fidelity Bank of North Carolina, die US-Depotbank State Street and Trust Company of Connecticut, die Fuko Deal Limited I und II auf den Cayman Islands und die FU Trusts 2000 B bis 2000 E mit ihrem Treuhänder in der Finanzoase Delaware/USA beteiligt. Als deutsche Akteure kamen die Staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Landesbank Baden-Württemberg und die Norddeutsche Landesbank hinzu. Ähnliches gilt für die anderen Verträge mit den Straßenbahnen und den alten Messehallen. Auch beim Skandal um die neuen Kölner Messehallen war nicht nur die Sparkasse KölnBonn aktiv. Die involvierte Bank Oppenheim, die Wirtschaftsprüfer Ernst & Young und der Baukonzern Hochtief AG sind Global Player. Sie bringen Praktiken ein, denen die gegenwärtigen Kölner Politiker – natürlich auch die in anderen Städten – nicht gewachsen sind und auch nicht gewachsen sein sollen. Beim Kölner Müllskandal wurde das Schmiergeld in der Schweiz deponiert. Die Finanzoase Schweiz im Verbund mit Liechtenstein hat seit über einem Jahrhundert klassische Mechanismen der Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Umwegfinanzierung entwickelt. Aber auch hier gibt es Innovationen nach angloamerikanischem Muster. Die Kölner CDU umschreibt den Klüngel mittlerweile als „System Köln“. Gibt es wirklich Kölnspezifische Ausformungen der Korruption? Das glaube ich nicht. Konzerne, Banken, Berater machen sich nicht die Mühe, für jede Stadt oder für Köln etwas Neues zu erfinden. Das Besondere in Köln ist das folkloristisch-verharmlosende Gerede vom „kölschen Klüngel“. ZUR PERSON Werner Rügemer, gelernter Philosoph und Experte für Wirtschaftskriminalität, ist freier Publizist, Berater und Lehrbeauftragter an der Universität Köln. Buchveröffentlichungen u.a. „Colonia Corrupta“, „Die Berater“, „Privatisierung in Deutschland. Eine Bilanz“. Gegen sein Buch „Der Bankier. Ungebetener Nachruf auf Alfred Freiherr von Oppenheim“ strengte die Bank Sal Oppenheim zahlreiche Prozesse an. Aktueller Titel: „Heuschrecken im öffentlichen Raum – Private Public Partnership – Anatomie eines globalen Finanzinstruments“ (2008). Mehr unter www.werner-ruegemer.de. Foto: privat DER BLICK HINTER DIE KULISSEN NINA KATZENICH ÜBER LEIHARBEIT IN MINISTERIEN, LOBBYISMUS UND KLÜNGEL choices: Frau Katzenich, gibt es Lobbyismus auf kommunaler Ebene? Nina Katzenich: Aber natürlich. Wenn es beispielsweise um Infrastruktur oder Bauprojekte geht, lohnt sich Lobbyismus auch dort. Fällt Klüngeln unter Lobbyismus? Klüngeln ist ein weiter Begriff. Aber wenn man mithilfe von Bekannten politischen Einfluss ausübt, fällt Klüngeln eindeutig unter Lobbyismus. Wer interessiert sich für die Arbeit von Lobbycontrol? Unseren Newsletter haben schon rund 10.000 In- 8 teressierte abonniert. Wir hoffen auf noch mehr interessierte Bürgerinnen und Bürger. Inzwischen hat uns auch die Lobbyszene entdeckt. Sie sieht in uns offenbar einen Faktor, mit dem sie rechnen muss. Warum die Lobbies kontrollieren? Gut organisierte Interessengruppen beeinflus- Lobbyismus heute Golfclub Gut Lärchenhof: mit 18 Löchern „reiches bürgerschaftliches Engagement“ für und in Puhlheim sen heute die Politik enorm. Insbesondere Wirtschaftsverbände und Großkonzerne verfügen oft über einen privilegierten Zugang zur Politik. Sie haben auch die nötigen Ressourcen, um sich gegebenenfalls Verbindungen und professionelle Beratung einzukaufen. Weniger gut ausgestattete Interessen kommen dabei unter die Räder. Deshalb fordern wir ein verpflichtendes Lobbyregister. Dort müssen sich alle, die bei der Politik Lobbying betreiben, mit Namen, Kunden, Budget und Thema eintragen. Bürgerinnen und Bürger sollen zumindest nachvollziehen können, wer mit wie viel Geld politische Entscheidungen beeinflusst. Ist der Lobbyismus mit der Berliner Republik gewachsen? Die Zahl der Lobbybüros von Unternehmen ist ebenso gewachsen wie die Zahl der sogenannten Public Affairs- und PR-Agenturen oder die der Politikberatungen. Das liegt weniger daran, dass es früher in Bonn so gemütlich war. Heute betreiben große Unternehmen meist ihr eigenes, individuelles Lobbying, weil die großen Verbände ihre Bindekraft verloren haben. Die Interessen in Sachen politischer Regelungen haben sich sehr diversifiziert. Lobbycontrol spricht immer wieder von einem „koordinierten Lobbying hinter den Kulissen“. So ist es. Nehmen Sie das Beispiel, dass über hundert Fachleute, die aus Unternehmen kamen und die von diesen weiter bezahlt wurden, vorübergehend in Bundesministerien gesessen und teilweise an Gesetzen mitformuliert haben, die ihre Arbeitgeber direkt betrafen. Am markantesten ist wohl der Fall eines BASF-Manager, der erst in der Europäischen Kommission und dann im deutschen Wirtschaftsministerium direkt an der Ausarbeitung der EU-Chemikalienrichtlinie „REACH“ beteiligt war. Parallel dazu hat die BASF massiv gegen diese Richtlinie Lobbying betrieben, weil sie zu sehr den Verbraucherschutz betonte. Mit Erfolg: Am Ende schützte die Richtlinie eher die Wirtschaft. Gehören Lobbyismus und PR zusammen? Eigentlich ist Lobbyismus etwas, was im Verborgenen stattfindet, PR dagegen eine Strategie, um sich in der Öffentlichkeit ein möglichst positives Image zu schaffen. Inzwischen werden beide Felder oft miteinander verbunden und wirken dann sehr effektiv zusammen. Die Lufthansa hat zum Beispiel hinter den Kulissen massiv gegen die Ausdehnung des Emissionshandels auf den Luftverkehr agitiert. Begleitend dazu hat sie eine großangelegte Kampagne für ihre angeblich immer umweltfreundlichere Technik lanciert. Hat sich bei dieser Leiharbeit jetzt etwas geändert? Es ist auch weiterhin nicht verboten, dass von Unternehmen bezahlte Mitarbeiter vorübergehend in Ministerien arbeiten. Nur die Regeln dafür sind etwas strenger geworden. ZUR PERSON Was unterscheidet Verbände von Lobbies? „Lobby“ ist einfach der englische Ausdruck für Interessengruppen. Verbände fallen natürlich darunter. Nina Katzenich ist als Diplompolitologin Mitarbeiterin des gemeinnützigen Vereins LobbyControl, der über Machtstrukturen und Einflussstrategien in Deutschland und der EU aufklären will. LobbyControl kombiniert aktuelle Recherchen, wissenschaftliche Hintergrundanalysen und Kampagnenarbeit. Finanziert wird die Arbeit über Fördermitglieder, Spender und Stiftungsgelder. Mehr unter www.lobbycontrol.de. Foto: privat WO SICH DIE BESTEN TREFFEN GOLF ALS WEICHER STANDORTFAKTOR FÜR DIE LOBBY-SOCIETY Eigentlich ist es „falsch für eine Sparkasse, einen eigenen Golfplatz zu besitzen“, meinte vor kurzem Arthur Grzesiek. Der Chef der Sparkasse KölnBonn (SKKB) bilanzierte damit demütig die Erfahrungen seines Hauses mit der Golfklub Gut Lärchenhof GmbH. 2002 hatte die Bank notgedrungen ihren Anteil an der zuvor für 35 Millionen Euro errichteten Anlage auf hundert Prozent erhöht. Denn es gab Probleme. Weil etwa die notwendigen exklusiven 700 Mitglieder nicht erreicht wurden, einigten sich die Golfer sogar darauf, die Ehefrauen von Vorstandsmitgliedern zwangszuverpflichten. Kostenpunkt: eine Einmalzahlung von 21.000 Euro plus eine wiederkehrende Jahresgebühr von 1.850 Euro. Damengolf ist auch heute noch ein beliebtes Angebot im Klub. Trotzdem hat Gut Lärchenhof inzwischen mehr als 10 Millionen Euro Miese erwirtschaftet. Versuche, einen Investor zu finden, sind bisher gescheitert. Mercedes-Benz hat wegen der Finanzkrise eben seinen Sponsorenvertrag für das renommierte Golfturnier auf der Anlage gekündigt – kein Nachfolger in Sicht. Und: Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen das Klubmitglied und den vormaligen SparkassenVorstandsvorsitzenden Gustav Adolf Schröder. Der soll dem klammen Klub bei Finanzlücken stets über die Sparkasse beigesprungen sein. Ein Konzept, das an SK-Finanzpraktiken in Sachen Coloneum erinnert. Hier wie da dealte Schröder stets mit den gleichen Personen. Denn Lothar Ruschmeier, Unternehmer Josef Esch oder Dieter Kleinjohann, Kölns bekanntester Baustatiker, golften auch gemeinsam. Viele Kölner Vorhaben sollen „vorzugsweise auf Gut Lärchenhof“ ausge- 9 heckt worden sein, kolportiert die Wirtschaftswoche. Auch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte bereits Kontakt zum Golfclub: Als Schirmherr des Golfturniers lobte er das „reiche bürgerschaftliche Engagement“ für seine Heimatstadt Pulheim. Gut Lärchenhof ist Teil davon. Mehr unter www.gutlaerchenhof.de. Theater-Premiere NOCH IST NICHTS PASSIERT Produktion „Noch nicht. Desinformationsabend für inoffizielle Mitarbeiter“, Foto: Presse SICHERHEITSFRAGEN, TOTE BRIEFKÄSTEN UND DIE VORBEREITUNG AUF SCHLECHTES WETTER choices: Frau Hofmann, Herr Lindholm, Ihr Hofmann: Wir haben am Anfang eine lange Abend trägt den Titel „Noch nicht. Desinfor- Liste aufgestellt und dann immer mehr rausgemationsabend für inoffizielle Mitarbeiter“. strichen, was doch nicht so wichtig ist. Es geht Warum und wie sollen die Zuschauer desinfor- dabei auch ums Loslassen. Das war eine einmiert werden? schneidende Erfahrung, mit der wir nicht unbeHannah Hofmann: Ursprünglich sind wir von dingt gerechnet haben. der Frage ausgegangen, wo eigentlich die vielen Stasi-Mitarbeiter geblieben sind. Und was hat- Bei Dokumentensicherung denkt man natürten sie für eine Ausbildung? Da kommt man dann lich an das Historische Archiv, beim Geld an schnell zu der Vermutung, dass diese Ausbildung den Bankencrash. Wovon hängt das Sichervor allem in Beobachtung bestanden haben muss. heitsgefühl der Menschen ab? In dem Bildband „Das Auge der Partei“ haben wir Lindholm: Das Stück argumentiert aus privater eine Fotografie-Strecke entdeckt. Da sieht man und nicht aus öffentlicher Sicht, fragt nicht nach einen Briefkasten; auf dem zweiten Foto eine gesellschaftlicher Sicherheit, sondern nach der Person, die daran vorbeigeht und dann wieder den des Einzelnen. Natürlich versuchen wir, mit kleiBriefkasten. Darunter die Bildnen Dingen auf etwas Großes „DER TOTE BRIEFKASTEN IST SICHERER unterschrift: „Noch ist nichts wie die Bankenkrise hin abzuALS BESTIMMTE PRIVATE RÄUME“ passiert“. Die Unterschrift biestrahlen. Im Stück zitieren wir tet eine Projektionsfläche, und das ist genau der Marietta Slomka, die im „heute Journal“ gesagt Vorgang, der uns im Stück beschäftigt. hat „Meteorologen behaupten, draußen wütet ein riesiges Unwetter, wenn man aber aus dem Steht die Stasiproblematik noch im Zentrum, Fenster sieht, ist dort strahlender Sonnenschein.“ oder war sie nur der Auslöser? Das ist das Leitmotiv, mit dem wir arbeiten. UnHofmann: Ausgegangen sind wir vom The- ser Probelauf versucht, den strahlenden Sonnenma Verdacht, um dann über eine Wertedebatte schein als Vorbereitung auf das schlechte Wetter schnurgerade beim Thema Sicherheit zu landen. zu nutzen. Orte zu finden, wo Sicherheit vielleicht Welche Werte haben wir? Welche Werte gilt es noch Geltung haben könnte. zu schützen? Und wie kann ich mich oder Dinge in Sicherheit bringen. Da ist man dann bei The- Ist das Reden von der Krise also eine Informamen, die von Geburt, Herkunft über Tradition und tion oder eine Desinformation? Elternhaus bis zu Tod reichen. Hofmann: Eine Desinformation. Oder eine Information. Das ist genau die Schwelle, und deshalb Zum Kennzeichen Ihrer Arbeit gehört, dass sie ist die Frage nicht zu beantworten. mit Laien bzw. Komplizen arbeiten. Sven Lindholm: Wir arbeiten mit fünf Leuten, Inwieweit spielt die Ebene des Verdachts eine die unterschiedlichen Berufen nachgehen. Es ist Rolle? eine Köchin dabei, eine Krankenschwester mit Hofmann: Wir meinen, dass das VerdächtigsSchauspielausbildung, ein Buchhändler, ein Mu- te die Oberflächen im öffentlichen Raum sind, sikpädagoge und ein Ankleider aus dem Theater. hinter denen sich Hohlräume befinden. Wie tote Wir haben sie mit dem Auftrag losgeschickt, ihre Briefkästen. Wir haben ein Informationsgespräch Werte zu sichern. mit dem Verfassungsschutz geführt, das unsere These durch das Verweigern einer Antwort beWas für Werte sind das? Materielle oder im- stätigt hat. Im Gespräch mit einer Security-Firmaterielle Werte? ma in Köln-Hahnwald fiel der Satz „Wir müssen Lindholm: Für eine Person ist es wichtig, die eige- jede Öffnung schließen“. Nachdem also die elekne Geschichte zu sichern. Da geht es dann um Ge- tronischen Medien zu viele Zugänge und somit denkstücke, in denen sich diese Geschichte wider- keine Sicherheit mehr gewähren, weil alles offen spiegelt. Bei einem anderen geht es um materielle ist, wird der tote Briefkasten, dieses nostalgische Werte, also Geld. Es kann um Dokumente gehen, Ding, zum Medium unserer Sicherheitsdebatte, die mein Leben dokumentieren. Einer Person sind mit dem Informationen ausgetauscht werden. Kontakte zu anderen Menschen sehr wichtig, es Lindholm: Es gibt sehr viele tote Briefkästen, und es gibt sie an den absurdesten Orten. Unsere wird aber auch der Körper thematisiert. 10 These ist, dass der tote Briefkasten als Hohlraum hinter der Oberfläche sicherer ist als bestimmte private Räume. Aber auch der öffentliche Raum wird zunehmend von Kameras überwacht. Hofmann: Eine Überwachungskamera in der U-Bahn ist nicht dazu da, einen Überfall zu verhindern, sondern zur Abschreckung, oder um im Nachhinein zu klären, wer es war. Viele Kameras sind auch nicht sichtbar oder Dummies. Ich glaube nicht, dass es um die Erhöhung der Sicherheit geht, sondern eher um eine Informationssammlung über eine Gesellschaft, die dann verwertet wird. Lindholm: Wenn man sich im Privaten nicht mehr sicher fühlt und in den öffentlichen Raum begibt, dann ist diese Kamera möglicherweise nicht mein Freund, wenn ich bestimmte Dinge tue, die sich in einer Grauzone abspielen. Hofmann: Sie könnte aber auch ein Freund sein. Wenn Sie ein Scheinmanöver starten und die Kamera dabei im Rücken haben, die dann ihr Vorgehen sichert. Es geht also auch um Strategien, mit bestimmten Sicherheitsstrukturen umgehen zu lernen. Lindholm: Genau, also wo kann ich sie für mich nutzen. Hofmann: Das macht Lücken im System sichtbar. Und das ist dann brisant. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Noch nicht. Desinformationsabend für inoffizielle Mitarbeiter“ I Konzept, Text und Regie: Hannah Hofmann und Sven Lindholm I Schlosserei 9. (Premiere)/11./15./16./28.-30.10., 20 Uhr Karten: 0221 22 12 84 00 www.schauspielkoeln.de ZUR PERSON Hannah Hofmann und Sven Lindholm haben zuletzt in Köln die Videoinstallation „Serie Deutschland – Etappe Köln/Bonn“ mit Bürgern der Region realisiert. Seit 2000 arbeitet das Duo an Projekten, die sich an der Schnittstelle zwischen Theater, Film, bildender Kunst und Hörspiel bewegen. Sie tasten dabei immer wieder gesellschaftliche Strukturen nach den Interventionsmöglichkeiten des Einzelnen ab und haben so den Diskurs über Realität im Theater entscheidend mitgeprägt. Foto: Christoph Kniel TAS seit 1987...TAS Schaubühne Köln GEFäHRLICHE LIEBSCHAFTEN choderlos de laclos mit Katja Gorst Rebecca M.Hundt David N.Koch Textbearbeitung und Inszenierung Joe Knipp Uraufführung Do.08.Okt. 2009 weitere Termine: Fr.09./Sa.10.+Do*15./Fr.16./Sa.17.10 Mi.28./Do*29./Fr.30./Sa.31.10. jew. 20.30 h anl. der Theaternacht am 02.10.09 zeigen wir ab 20.00 h eine öffentliche Probe von Gefährliche Liebschaften und ab 23.30 h Kafkas Welten Do*15.10.ist Theatertag= € 9,00 Karten an allen VVK-Stellen, KölnTicket 0221 28 01 und Theater 0221 315 015 THEATER AM SACHSENRING Sachsenring 3 50677 Köln www.theater-am-sachsenring.de Schaubühne Köln THEATER 01. ONKEL WANJA VON ANTON TSCHECHOW STUDIOBÜHNE SIEGBURG 02. 9. KÖLNER THEATERNACHT 20:00 PUTZFRAUEN-KABARETT MULITIKULTIMO 07. GOETHES FAUST - EIN SCHAUSPIELSOLO MIT HAYDAR ZORLU 08.+09. „WIRKLICH ILLUSION?!“ ATEMZUG (NEUER ZIRKUS) 10. ALLES WIRD GUT VON LOIL NEIDHÖFER STREAMING THEATRE HAMBURG 21. MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN ARKADAS THEATER 22.+23. DOPPELTE SPAßBÜRGERSCHAFT MIT DON CLARKE, SANJAY SHIHORA, DAVE DAVIS UND FATIH CEVIKKOLLU 25. SCHWANENLIED NACH TSCHECHOW VON THEATER PRIDVORNIJ IN RUSSISCHER SPRACHE 27. PUTZFRAUEN - KABARETT „MULTI -KULTIMO“ DAS KULTIMATIVE 7. PROGRAMM - ARKADAS THEATER 30. "YAPMA DEGIL AVRUPA" COMEDY MIT FATIH CEVIKKOLLU IN TÜRKISCHER SPRACHE 31. MARIVAUX - DER STREIT VON CHAMBLAIN DE MARIVAUX VON SHAKESPEARE.IN.VIA MUSIK 03.+04. MONDAYS CHOR 11. ANA BONFIM & BAND BRASILIAN GROOVES 24. DIE CHORILLAS (DIE GENERALPROBE) & DIE FETTEN KOKETTEN SOUBRETTEN (ABSCHUSSBALL) 29. KLEZMER ALLIANCE EUROPE'S HOTTEST YIDDISH MUSIC! TANZ 15.-18. TANZWOCHE MOUVIN’ IMAGES09 15. VARIETÉ 1770 PRÄSENTIERT VON PUNKS DELIGHT SARAH EDGAR UND BEATE ALSDORF 16.+17. JUST COME BACK NATALIA MURARIU & KAREN D. SAVAGE UND DEM SAVAGE SOUL CONTEMPORARY DANCE THEATRE 18. MOMENTOS PAULO FRANCO & COMPANY 28. THE FALL OF IKARUS (URAUFFÜHRUNG) TANZTHEATER MIT LIA VISSI KINDERPROGRAMM 04. FRAU SCHNÖSEL UND DER SCHNECKENGARTEN EIN THEATERSTÜCK FÜR KINDER ENSEMBLE NICOPOULOS 11.+25. ALADIN UND DIE GESTOHLENE WUNDERLAMPE REGIE AYDIN ISIK THEATER ANADOLU 11.+18. MAMA, PAPA, KNIRPS! EIN THEATERSTÜCK FÜR KINDER ENSEMBLE NICOPOULOS 30. FATIH CEVIKKOLLU UND LUCIANA CAGLIOTI MEHRSPRACHIGE LESUNG FÜR KINDER Informationen & Karten: Bühne der Kulturen im Arkadas Theater | Platenstr. 32 | 50825 Köln Tel. 0221.955 95 10 | [email protected] w w w. b u e h n e d e r k u l t u r e n . d e 11 FREIES WERKSTATT THEATER Spieltermine Oktober 2009 Kartentelefon 0221/32 78 17 Zugweg 10 50 677 Köln www.fwt-koeln.de [email protected] Halbschatten Erstdramatisierung nach dem Roman von Uwe Timm 1., 3., 7., 23., 24., 27., 29., 30. 10., jeweils 20 Uhr Ein vampiristisches Nachtprogramm Lieder und Szenen zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein 6. und 8.10., jeweils 20 Uhr Ausgezeichnet mit dem Kölner Theaterpreis 2008 Das Wüten der ganzen Welt Erstdramatisierung nach dem Roman von Maarten ‘t Hart 16. und 17.10., jeweils 20 Uhr Gold + Eden Eine schwul-lesbische Theatercollage 9. und 10.10., jeweils 20 Uhr 11.10., 18 Uhr Die fromme Helene Von und nach Wilhelm Busch 25.10., 16 Uhr Nuni Geschichte eines langen Heimwegs, bei dem die Sterne halfen. Erstdramatisierung nach dem Kinderbuch von Fritz Mühlenweg. Ab 5 Jahren 4.10., 16 Uhr und 24.10., 15 Uhr Nulli und Priesemut Mit dem Theater Blickwechsel. Ab 4 J. 17. und 18.10., jeweils 16 Uhr Kölner Theaternacht Programm im FWT 2.10., ab 20 Uhr Ein vampiristisches Nachtprogramm ROT Designteam, Foto: Horst Schmeck 10 09 choices Komikzentrum Köln-Bonn KINDERTHEATER G]^]napp So. 27.9. HERR FUCHS MAG (5+) BÜCHER 29.9. - 1.10. So. 4.10. ZWEI MONSTER (4+) ?kia`u Iqoeg =?]llahh] Haoqjcaj Pda]pan 5.10. P]jvj _dpa So.11.10. ROMEO UND JULIA (6+) 13. - 14.10. So.25.10. EIN SCHAF FÜRS LEBEN 27. - 29.10. (3+) JUNGES THEATER Mo. 5.10. EINE ODYSSEE 6.10. L]qoa"=he_d =he ]hoBnepvqj`Dani]jjej6 @qn_dop]npajhG]^]napp .5*5*)0*-,*.,Qdn G]^]napp^qj`aohec] .*Oleah6?]niah]`aBakcacaj D]joCanvhe_dhG]^]napp (12+) SCHAUSPIELTRAINING Di. 29.9. SPÄTSCHICHT „Dahinter“ KABARETT & COMEDY Vondelstr. 4-8, 50677 Köln (Nähe Chlodwigplatz) 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de B]pedh]j`hG]^]napp Eilnki]p_dRkh*.hEilnk_kia`u 3*-,*.,Qdn L]jpdakj)Ajoai^ha B]dnanÚq_dphAejG]^]napp]^aj` -,*)-.*-,*+.,*-,*.,Qdn P=JCKJe_khaJ]q "HqeoLanaun] Ah?khkn`aie>]ehahP]jvpda]pan -0*-,*.,Qdn Qjpancnqj`odks PknopajBeo_dan"C opa6 @eaoahgja_dp(@]re`Sanganq*]* -1*-,*.,Qdn - 1 * = ?] l l a h h ] ) B a o p e r] h Fr. 25.9. OHNE ROLF Sa. 26.9. Blattrand Mi. 30.9. ARS VITALIS 1. / 2.10. Fernwehen Sa. 3.10. THOMAS FREITAG So. 4.10. 30 JAHRE DICKE LUFT 6. / 7.10. HEINRICH PACHL Do. 8.10. MEINE DICKE FRECHE TÜRKISCHE FAMILIE 9./10.10. WILFRIED SCHMICKLER So.11.10. REINHARD J. SACHER Mi.14.10. WANNINGER & RIXMANN Fr.16. - Sa. 31.10. KÖLN COMEDY FESTIVAL MIT: NESSI TAUSENDSCHÖN|INGO BÖRCHERS|OLÉ|ERWIN GROSCHE|MARC-UWE KLING|CARMELA DE FEO|FIL|MARK BRITTON|DIE VORLESER|MASCHEK |UKULELE ORCHESTRA|LADIES NIGHT|BÜLENT CEYLAN|ANNAMATEUR & ZÄRTLICH-KEITEN MIT FREUNDEN| KRÄMER/TSCHIRPKE |GERD DUDENHÖFFER|LISA POLITT |SERDAR SOMUNCU 2*-,*.,Qdn Olnejci]qo l c ro* lh]_a^kpda]pan 2)Vuhej`an 4*-,* .,Qdn OajeknajdelleaiepDqj`hG]^]napp >heoo ./*-,* .,Qdn Oqlanopanj C]jvO_djBaeop .0*-,* .,Qdn Gh]ooajpnabbaj)`eajaqaOdks Ac]hce^poje_dphG]^]napp I]npejK* .1*-,* .,Qdn Gh]jc^aveng .4*-,* .,Qdn .5*-,* I]u^a^kl S]oCkppcapnajjp***hG]^]napp .,Qdn Aj`he_d]qpdajpeo_d)jaqaOdks .,Qdn Okje_Oqepa ba]p*Ej`n] /,*-,* /-*-,* Rk_]h`ajpa .,Qdn G*F*@aqoanoGqhp)?kia`u)Odks LnetL]jpdakj Olave]h @anQjpand]hpqjcog]jvhanhG]^]napp Ik`an]pekj6Bhkne]jO_dnka`an -2*'-3*-,*.,Qdn DaejkPnqodaei Bndans]n^aooanh?kia`u -4*-,*.,Qdn Jeacahqjcaj Olave]hodksvqi.1f dnecaj >djajfq^eh qih?kia`u .,Qdn -5*-,* =q¢an`ai6 S@N)G]^]nappbaop+Cqop]r LapanSdhan>]j`+Fa]j B]qna+KheranLkh]g+Kppbnea` Beo_dan+Nk^anpCneaoo + L]npupanieja6sss*p]jvj]_dp*_ki Ejbk)Pah*6,..4).-.1.- Eine Wucht: Fräulein Cäsar alias Alexandra Gauger, Foto: Comedy-Festival HOMERISCHES GELÄCHTER DAS 19. KÖLN COMEDY FESTIVAL MACHT LUST UND LAUNE Worüber einer lachen kann, hängt von der Lage seines eigenen Komikzentrums ab. Das besitzt nämlich jeder. Gut, bei manchen hat es sich im kleinen Zeh verkrochen. So jemand lacht nur, wenn man ihm auf die Füße tritt. Bei den meisten anderen Menschen – ja, ja, auch in Deutschland – ist es prächtig entwickelt. Mit einem bisschen guten Willen und dem festen Vorsatz sich zu amüsieren, klappt es schon mit dem homerischen Gelächter. Dabei sind es oft die besten unter den Spaßmachern, die ein leises In-sichrein-Kichern statt lautes Schenkelklopfen provozieren. Wer zu welcher Sorte gehört, zeigen rund 250 Comedians bei 130 Veranstaltungen in 23 „handverlesenen“ Spielstätten beim „19. Köln Comedy Festival“, das vom 15. bis 31. Oktober über die Bühne geht. Bekannte und weniger bekannte Nasen bieten die Gelegenheit, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Wobei die Einteilung in die eine oder andere Kategorie eindeutig Geschmacksache ist. Klar, Leute wie Hagen Rether und Dieter Nuhr, Piet Klocke und der omnipräsente Dr. med. Eckart von Hirschhausen garantieren Qualität. Wesentlich aufregender ist es aber, selbst Entdeckungen zu machen und zu beobachten, wie sich ein Nachwuchstalent entwickelt, um später einmal sagen zu können: „Ich war dabei, als keine Sau René Marik kannte und er seinen ersten SoloAuftritt beim Comedy-Festival hatte.“ Zum Beispiel Cloozy, die gelernte Berlinerin – ein Ausbund an Skurrilität und eine Autorität in Sachen Lifestyle. Muss man gesehen haben. Auch den Schwarzseher Matthias Reuter kann ich Ihnen ans Herz legen, genauso wie Chris Boettcher oder Peter Spielbauer, der Philosoph und Alltagsforscher unter den Comedians, Helge und das Udo, die sich das komplette Werk der Augsburger Puppenkiste draufgeschafft haben und den Allround-Künstler Hans Holzbecher, der als Ganzkörperkunstwerk auftritt. Und dann ist da noch Fräulein Cäsar – ob Sie’s glauben oder nicht: Sie ist der rasanteste und originellste schöpferische Einfall seit Erfindung des Klavierunterrichts. Hat Alexandra Gauger bereits in ihrem ersten Programm zu (Lach-)Tränen gerührt, so legt sie diesmal noch einen drauf, indem sie die Unwägbarkeiten des Lebens auf den Punkt bringt. Da lacht die Koralle, und der Waschbär kugelt sich. Ebenfalls ein Geheimtipp, der sich bei näherem Hinsehen als Sensation herausstellt: Der Schauspieler Hilmi Sözer („Kanak Attack“), die Kabarettisten Kristian Bader und Michael Ehnert („Bader-Ehnert-Kommando“) und Jan Christof Scheibe, der ehemalige Bühnenpartner von Sissi Perlinger, haben „Schillers sämtlich Werke - leicht gekürzt“ im Gepäck. Wenn das mal nicht der absolute Kick in Sachen Klassiker-Entblätterung wird. Seit Menschengedenken der berühmteste unbekannte Kleinkünstler ist Erwin Grosche, dessen neues Programm „Eisgenussverstärker“ heißt. Der aus Paderborn kommende poetische Revolutionär und Transplanteur des Geistes in die Materie, ist eine Art Außerirdischer, der auf die Welt gekommen ist, um zu zeigen, dass man alles auch mit ganz anderen Augen anschauen und dabei so manchen Schöpfungsfehler entdecken kann. Auf den anarchistischen Putz haut dagegen Leo Bassi, der mit derart vollem Körpereinsatz gegen die Auswüchse des Kapitalismus anstinkt, dass einem Hören und Sehen vergeht – aber nicht das Lachen. (Termine und Tickets: www.koelncomedy.de) Auf den Oktober freut sich wie Bolle die Ihnen stets ergebene Pe_gapo6sss*^kjjpe_gap*`a,-4,)1,,-4-. sss*gkahjpe_gap*`a,..-).4,- ANNE NÜME L]jpdakjx>qj`aog]jvhanlh]pvx1/--/>kjj sss*l]jpdakj*`a 12 BÜRGERHAUS STOLLWERCK OKTOBER 3 Oktober 2009 DO, 01.10. 20.00 Uhr Christian Hirdes »Ein Weichei auf die harte Tour« Kabarett/ Comedy HÖHEPUNKTE Samstag Stephan Bauer „Auf der Suche nach dem verlorenen Mann“ € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L 8 Donnerstag Kabarett + Comedy - Special SA, 03.10. 20.00 Uhr, SO,04.10. 20.00 Uhr Die TWOTONES Auf „Glücks-Tour“ Musikkabarett MI, 07.10. 20.00 Uhr Jens Neutag »Streik ist geil!« Kabarett DO, 08.10. 20.00 Uhr Anny Hartmann „Zu intelligent für Sex?“ Kabarett/ Comedy FR, 09.10. 20.00 Uhr Carsten Höfer „Frauenversteher“ Standup-Comedy SA, 10.10. 20.00 Uhr, SO, 11.10. 20.00 Uhr Martin Grossmann „Des Wahnsinns fette Beute“ Kabarett MI, 14.10. 20.00 Uhr Volker Diefes »Ein Bauch ist schon mal ein Ansatz!« Kabarett / Comedy / Musik FR, 16.10. 20.00 Uhr, SA, 17.10. 20.00 Uhr Matze Knop »Operation Testosteron« Köln Comedy Festival 20:00 Uhr „chatroom“ ein virtuelles Spiel von Enda Walsh € 10,– VVK/12,– AK FR, 02.10. 20.00 Uhr 9. Kölner Theaternacht 20:00 Uhr SCHAU P L AT Z 9 Freitag 20:00 Uhr Der Familie Popolski „Der Popolski-Show“ € 18,– VVK/20,– AK SCHAU P L AT Z 10 Samstag 20:00 Uhr Twanger Support: No Way to Use + The Sound Pilots € 8,– VVK/10,– AK SCHAU P L AT Z 11 Sonntag 20:00 Uhr Tony Mono „1Live TMT– Tony Mono Tour“ € 15,– VVK/19,– AK SCHAU P L AT Z 16 25 Freitag 20:00 Uhr Hagen Rether „Liebe“ € 20,– VVK/23,– AK SCHAU P L AT Z SO, 18.10. 20.00 Uhr Gregor Wollny Solo, Köln Comedy Festival MI, 21.10. 20.00 Uhr Jazz im Foyer 12:00 Uhr Maryland Jazz Band of Cologne Jubiläumstour feat. Wendell Brunious € 5,– Robert Woitas SCHAU P L AT Z »Im Himmel ist Jahrmarkt« Köln Comedy Festival DO, 22.10. 20.00 Uhr Sebastian Schnoy »Hauptsache Europa« Köln Comedy Festival 29 Donnerstag Herbert Knebels Affentheater »Fas(s)t Faust« - Eine Deutschstunde der ganz anderen Art Köln Comedy Festival SA, 24.10. 20.00 Uhr, SO, 25.10. 20.00 Uhr € 20,– VVK/23,– AK Chris Boettcher »Bavarian Super Hero« Köln Comedy Festival SCHAU P L AT Z 31 ALEXANDRA GAUGER Fräulein Cäsar ist zurück! In „Atmen, Leute, atmen!“ entführt sie die Zuschauer mit umwerfender Komik, ihrer wundervollen Stimme, sowie ihrem badischen Charme in die schillernd alltägliche Welt des Wahnsinns. Eine Frau voll im Saft ihrer Jahre, mit einem urkomischen Talent, die Dinge des Lebens musikalisch auf den Punkt zu bringen: Aussehen, abnehmen und Abfrackprämie! fr. 16.10. I mo. 19.10. HANS HOLZBECHER Das Leben ist ein einziges Risiko. Hans Holzbecher fegt in seinem Kabarett durch die Momente, an denen alles zusammenbricht und wir uns neu erfinden müssen. Der bekannte Schauspieler und Regisseur hat mit seinem Soloprogramm kabarettistisches Adrenalin kreiert. Komisch, leidenschaftlich, virtuos, musikalisch, theatralisch: Ganzkörperkunst! nur fr. 30.10. ASTRID GLORIA Sie können beim Kochen nie lachen? Dann nix wie hin zu Astrid Gloria und der Fortsetzung ihrer Kult-Live-ComedyKochshow. „Die verhexte Kürbiskochshow“ wird besonders lecker und komisch. Freuen Sie sich auf weibliches Temperament, aufgedrehte Herdplatten, verblüffende Zaubereien, leckere Bio-Rezepte, gepfeffert mit viel Musik und wilden Gags! sa. 31.10. I mo. 02.11. I di. 03.11. do. 01. Das Bundeskabarett: Ein schwerer Fall (Politisches Kabarett) fr. 02. Kölner Theaternacht: Harem Globetrotters & First Ladies (Beginn: 20.00, 20.40, 21.20, 22.00, 22.40, 23.20, 0.00, 0.40) sa. 03. Murat Topal: Tschüssi Copski (Stand-up-Comedy) di. mi. 06. 07. P.Laste & E.Laste: Zehn nach dreiviertel Zwölf (Comedy) do. 08. Kämmer & Rübhausen: Es brennt (Kabarettistisches Drama) fr. 09. Marco Tschirpke: Lauf, Masche, lauf (Musikkabarett) sa. 10. Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improtheater) mo. 12. di. 13. Harem Globetrotters: Passt schon (Rheinisch-türkisches Kabarett) mi. 14. First Ladies: Reich & sexy in zwei Stunden (Musikkabarett) do. 15. Lars Reichow: Der Unterhaltungskanzler (Musikkabarett) PREMIERE fr. 16. Alexandra Gauger: Fräulein Cäsar: Atmen, Leute, atmen! (Classic meets Comedy) PREMIERE sa. 17. Nadja Maleh: Flugangsthasen (Musikkabarett) PREMIERE mo. 19. Alexandra Gauger: Fräulein Cäsar: Atmen, Leute, atmen! (Classic meets Comedy) di. 20. Wolfgang Trepper: Halt ma eben (Stand-up-Comedy) PREMIERE mi. 21. Nordkvark: Das Lappen-Musical (Musik-Comedy) PREMIERE do. 22. Ole Lehmann: So what!? (Entertainment-Stand-up) PREMIERE fr. 23. Matthias Reuter: Auf schwarz sieht man alles (Musikkabarett) PREMIERE sa. mo. 24. 26. Ass-Dur: 1. Satz Pesto (Musikkabarett) di. 27. Das Bundeskabarett: Ein schwerer Fall (Politisches Kabarett) mi. 28. Sebastian 23: Gude Laune hier! (Stand-up-Comedy) do. 29. Kämmer & Rübhausen: Es brennt (Kabarettistisches Drama) fr. 30. Hans Holzbecher: Risiko Leben (Kabarett) sa. 31. Astrid Gloria: Die verhexte Kürbis-Kochshow (Zauber-Koch-Comedy) „Love is in Sie Er“ FR, 23.10. 20.00 Uhr KARL-HEINZ HELMSCHROT 20:00 Uhr Oktober 2009 Samstag 20:00 Uhr Halloween-Party € 5,– SCHAU P L AT Z DI, 27.10. 20.00 Uhr Bernhard Wolff »Denken hilft!« Köln Comedy Festival DO, 29.10. 20.00 Uhr Nils Heinrich »Die Abgründe des Nils« Köln Comedy Festival FR, 30.10. 20.00 Uhr, SA, 31.10. 20.00 Uhr SO, 01.11. 18.00 Uhr Thilo Seibel „Hurra! Hurra! Das Öl ist aus!“ Köln Comedy Festival BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Abendkasse: 81998 Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Wehrund Zivildienstleistende bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. www.schauplatz.de 13 PREMIERE PREMIERE PREMIERE PREMIERE HALLOWEEN-SPECIAL Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 15/12 ATELIER KAFFEE: An Vorstellungstagen ab 18.00 Uhr. Theaterleben 20. August bis 31. Oktober 2009 ”Hoffentlich ist die Schutzhütte schusssicher!”, Foto: pixelio.de/Bobby Metzger HIGH NOON KÖLNS SCHWÄCHELNDE KULTURLOBBY ANITA KUPSCH in männer und andere irrtümer eine Gebrauchsanweisung von Michèle Bernier & Marie-Pascale Osterrieth Regie: Manfred Langner 52 JAHRE theater am dom guter abend. www.theater-am-dom.de Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 studiobühneköln Foto: Niklas Schulz experimente: Tunguska. Molchanje. (UA) 7.– 11.10., 20h Infoabend 19.10., 18h Einakter 19., 20., 21.10., 20h Agamemnon (PR) 23., 24., 27.10., 20h Schwarzes Tier Traurigkeit (WA) 30.10.– 03.11., 20h www.studiobuehne.eu Tel.: 02 21 | 470 45 13 Die Kölner Kultur ist akut bedroht. Da stimmt es bedenklich, dass gerade der Kulturausschuss einen Aderlass erlebt: Bürgermeister Müller (CDU) ging wegen eines umstrittenen Beratervertrages, Georg Bögner (SPD) fiel seiner Eitelkeit zum Opfer und musste den Einkauf seines Doktortitels eingestehen, Anfang August erklärte als Reaktion auf ein ParteispendenUrteil – schließlich der Ausschussvorsitzende Lothar Theodor Lemper (CDU) seinen Rücktritt. Sind diese Rücktritte im Sinne der politischen Kultur unausweichlich, so schwächen sie doch die Lobby der Kultur im Rat. Als letzte der „zehn kleinen Negerlein“ verbleiben die Grüne Bürgermeisterin Angela Spitzig und der FDP-Vertreter Ulrich Wackerhagen auch zukünftig im Gremium. Die SPD hat die erfahrene Landespolitikerin Anke Brunn als Nachfolgerin für Bögner benannt. Zentrale Aufgabe für den zukünftigen Ausschuss wird neben dem Neubau des Stadtarchivs und der Sanierung von Schauspiel und Oper die Verteidigung des Kölner Kulturentwicklungsplan vor dem bereits gespitzten Rotstift sein. Im Gegenteil: Das unmöglich Scheinende muss möglich gemacht und zusätzliche Mittel auf kommunaler, Landes- und Bundesebene für die Kölner Kultur akquiriert werden. Seit 2006 wurde am Masterplan für die Kölner Kultur unter Beteiligung von Verwaltung und Kulturschaffenden gewerkelt, den der Rat im Mai 2009 schließlich verabschiedet hat. Es wurden ca. 60 Maßnahmen herausgearbeitet, die Köln als Kulturmetropole wieder beleben und mittelfristig an die nationale und internationale Spitze zurückführen sollen. Über die Umwandlung des Gürzenich Orchesters in ein Landesorchester und der Bühnen der Stadt in ein Staatstheater könnten zudem zusätzliche Mittel für die Kölner Kultur beschafft bzw. vorhandene Mittel zum Beispiel für die Errichtung eines Kölner Tanzhauses oder eine bedarfgerechtere Förderung der Freien Szene umgeschichtet werden: „Wir müssen die breite Basis stärken und gleichzeitig die Spitzenkultur ausbauen“, erklärte damals der Kölner Kulturdezernent Georg Quander, der jedoch im kulturpolitischen Sommerloch durch Abwanderungsgerüchte von sich reden machte und der Kultur damit ebenfalls einen Bärendienst erwies. Die Umsetzung der nötigen Maßnahmen hängt von der einstmals beschlossenen Steigerung des Kulturetats bis zum Jahr 2010 auf jährlich 200 Millionen Euro (200 €/Jahr je Bürger) ab. Köln läge damit ab 2010 deutschlandweit im oberen Mittelfeld. Die Politik wird – gerade in Zeiten der Krise – nicht umhin kommen, die Bedeutung der Kultur für die Stadt grundsätzlich zu definieren: Entweder man erkennt ihre zentrale Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Gemeinwesens und die Attraktivität des Standortes an oder man opfert diese aktuellen Finanzproblemen und populistischen Anfeindungen, indem man beispielsweise soziale Belange und Kultur gegeneinander ausspielt. Einen Mittelweg gibt es nicht, vielen Institutionen gerade der Freien Szene steht das Wasser bereits jetzt bis zum Hals, das Stagnieren oder Kürzungen der Mittel werden einige nicht überleben ... JÖRG FÜRST 14 THEATER Thomas Bernhard VOR DEM RUHESTAND Eine Komödie von deutscher Seele Kai Magnus Sting Regie und Bühne: Volker Lippmann > Premiere: 16. Oktober 09, 20.30 h Termine: 17./28./29./30./31. Okt., 18./20./21. Nov., jeweils 20.30 h Sauer, Staub & Fortmeier DO 1.10. + SA 3.10. KÖLNHeinz lebt! – Ein Lacksack wird 100 Kabarett PREMIERE Gotthold Ephraim Lessing 100 Jahre Heinz Erhardt, der Urgroßvater deutscher Comedy! Das muss gefeiert werden! Nathan der Weise Bernhard Hoëcker WikiHoëcker Comedy Regie/Bühne: Volker Lippmann SO 4.10. + DI 6.10. KÖLNPREMIERE Die Ex-Springmaus als wandelndes Online-Lexikon in seinem interaktiven Soloprogramm. Termine: 01./21./23./24. Okt., 4./5./6./7. Nov. jeweils 20.30 h FWT-Altentheater Ja, was ist das Alter! Theater FR 9.10. – SO 11.10. Klischees über das Alter werden durch den ungezuckerten Kakao gezogen – preisgekrönt! Nicole Nau & Luis Pereyra MO 12.10. + DI 13.10. El Color de mi Baile – Tango, Chacarera y mas! Tanz Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln, 0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de Eine poetische Liebeserklärung an das Land Argentinien in Bewegung und Musik. Kai Magnus Sting Theaterschlachten Kabarett FR 16.10. + SA 17.10. KÖLNCOMEDY FESTIVAL KÖLNPREMIERE Sting zeigt das Theater unseres Daseins in allen möglichen und unmöglichen Variationen. Kabarett-Bundesliga 2. Spieltag Gunzi Heil vs. Jens Neutag Wettbewerb SO 18.10. Sie, liebe Zuschauer, wählen in neun Matches den Deutschen Kabarettmeister 2009/2010. Stephan Bauer Auf der Suche nach dem verlorenen Mann Kabarett KÖLNCOMEDY FESTIVAL MO 19.10. Marius Jung & Till Kersting Für immer Jung Comedy-Konzert KÖLNCOMEDY FESTIVAL KÖLNPREMIERE Comedy-Kabarett über die durcheinander geratenen Geschlechterrollen unserer Tage. DI 20.10. Eine Zeitreise durch die Welt der populären Musik mit skurrilen Abwegen. Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser Mist, mir geht’s gut! Comedy KÖLNPREMIERE FR 23.10. + SA 24.10. KÖLNCOMEDY FESTIVAL Deusers 2. Solo: schlau, schwer lustig, der Mann kann was – HINGEHEN! Robert Griess ist Herr Stapper Jetzt spricht die Unterschicht! Kabarett KÖLNCOMEDY FESTIVAL Peter Spielbauer Das ƀatte Blatt Gedankenakrobatik KÖLNCOMEDY FESTIVAL GlasBlasSing-Quintett Keine Macht den Dosen! Musik-Comedy KÖLNCOMEDY FESTIVAL Alfons Mein Deutschland Comedy KÖLNCOMEDY FESTIVAL KÖLNPREMIERE SO 25.10. Stapper poltert, polemisiert und parodiert - garantiert politisch unkorrekt! KÖLNPREMIERE DI 27.10. KÖLNPREMIERE Ein Abend über die Zeitung im Allgemeinen und die Buchstaben im Besonderen. MI 28.10. KÖLNPREMIERE Erleben Sie die Metamorphose einer Flasche zum hippen Alleskönner-Instrument. DO 29.10. KÖLNPREMIERE Der französische Kultreporter versucht die Deutschen zu verstehen – c’est impossible! Außerdem im Programm: 7.10. Georg Schramm; 8.10. Marc Metzger; 14. + 15.10. Räuber; 21., 22. + 26.10. Doktor Stratmann; 30. + 31.10. De Wanderer TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h www.senftoepfchen-theater.de 15 Auftritt FREI HANDELS ZONE ENSEMBLENETZWERK KÖLN „weiter anfangen. wir fangen an“, Foto: Wolfgang Weimer SPIEL, SATZ UND BRUST WAS GERTRUDE STEIN UND LOLO FERRARI VERBINDET FUTUR3: WAS INTERESSIERT MICH MEIN GESCHWÄTZ VON GESTERN? (UA) EINE PARLAMENTARISCHE BESTANDSAUFNAHME VON FUTUR3 | 05.10.09 | 20 UHR | KING GEORG, KÖLN FUTUR3: SZENAR FÜR EINEN NICHT EXISTIERENDEN, JEDOCH MÖGLICHEN INSTRUMENTALSCHAUSPIELER EIN THEATRALER ESSAY FÜR EINEN SCHAUSPIELER UND 39 REQUISITEN | 28./29. 10.09 | 20 UHR | ARTEATER, KÖLN PREMIEREN 09/10 A.TONAL.THEATER BASQUIAT:RE-MIX09 (UA) FUTUR3 PETERSBERG I (UA) MOUVOIR/ STEPHANIE THIERSCH ZAUBEREI (UA) THEATER-51GRAD.COM BORDERS & BRIDGES (UA) GEFÖRDERT DURCH: KUNSTSTIFTUNG NRW, KULTURAMT DER STADT KÖLN, RHEINENERGIESTIFTUNG KULTUR WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG KARTEN TELEFON: 0221 985 45 30 Die Worte laufen als Projektion über den Boden. Satzgebirge der Schriftstellerin Gertrude Stein. Verwundert stochern drei Schauspieler in dem Textwust herum, klauben Formulierungen auf – für einen Moment befreit von der Last szenischer Hermeneutik folgen sie nur der Wünschelrute des persönlichen Geschmacks („Das gefällt mir!“). Die Szene kurz vor Schluss ist kein Leitfaden für die c.t.201-Produktion „weiter an-fangen. wir fangen an“, die Heidrun Grote und Katja Butt nach Texten der amerikanischen Sprachkünstlern eingerichtet haben. Aber sie erzählt von Spuren der Annäherung an Gertrude Stein und ihr vom Kubismus angeregtes Spiel mit Form und Klang der Sprache. Nach einem etwas verstolperten Beginn mit drei Figuren, die unter tautologischen „Ich“-Rufen aus den papierbeschlagenen Würfeln kriechen, findet der Abend bald seine Spur. Ein einfacher Dialog der Schauspieler Christine Käutner, Aurélie Thépaut und Tobias Novo entwickelt sich zum federleichten Disput innerer Stimmen. Ein verträumtes Hin und Her des Ichs zwischen Ausgrenzung und Verbrüderung. Identität ist das große Thema des Abends. Da schreibt die Figur Ida einen Brief an sich selbst. Christine Käutner reißt dazu eine Papierbahn aus dem Boden und ver-liest den Text als Heroldin ihrer eigenen Differenz. Tobias Novo kriecht in eine Kiste und sinniert über Herr, Hund und Ich („Ich bin ich, weil mein kleiner Hund mich kennt.“). Nicht immer verbinden sich dabei die Szenen organisch, und auch das rhythmische und chorische Sprechen als klangliche Sinnproduktion gelingt selten. Dafür gerät die Szene „In einem Garten“, in der ein Mann Königin sein will und von zwei weiblichen Königen umworben wird, zum rasanten Slapstick zwischen Ge-schlechtertausch, Identität und Blödsinn, der auch zeigt, wie viel Komik in den Texten der Gertrude Stein steckt. Witz, Tautologie und Geschlecht liegen auch im Bestattungshaus Kuckelkorn nah beieinander, wo Futur 3 eine Trauerfeier für Lolo Ferrari, die im Jahr 2000 verstorbe-ne Sängerin, Pornodarstellerin mit Riesenbusen abhält. Ihr Ehemann Andreas Borlat, Held von Antoine Jaccouds Monolog „Ich bin der Mann von Lolo“, ist gerührt angesichts der Gemeinde, schenkt Wein aus und gerät ins Erzählen. Von seiner trostlosen Existenz als Frührentner, seiner Vorliebe für vollbusige Frauen und seiner Heirat mit der Silikonfee, dieser Tautologin ihres Geschlechts. Stefan H. Kraft spielt die Hauptfigur mit einer jungenhaften Naivität, die ständig Einverständnis fordert und dabei das eigene Versagen ausstellt. Die Brüste werden zu kleinen Kindern erklärt und damit der Standard der Kleinfamilie erfüllt; Lolo Ferraris Arbeit am eigenen Körper fällt unters bürgerliche Leistungsethos. Nicht überzeugend ist Krafts württembergischer Dialekt, auch dass die Brüchigkeit des Charakters auf der gutgelaunten Strecke bleibt, ist schade. Absurd wird es dann, wenn er eine Fahrhilfe für Lolo Ferraris Brüste präsentiert und zwei Melonen spaltet, die er als Hostie ans Publikum verteilt: Fleisch von ihrem Fleisch. Eine unterhaltsame Petitesse, die allerdings weniger satt macht als Appetit auf das große Petersberg-Projekt der Gruppe. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN c.t.201: „weiter anfangen. wir fangen an“ von Gertrude Stein Studiobühne I 15.-20.12. Futur 3: „Ich bin der Mann von Lolo“ von Antoine Jaccoud Bestattungshaus Kuckelkorn I keine weiteren Temine 16 PREMIEREN SEPTEMBER / OKTOBER 26. SEPTEMBER / KÖNIG LEAR Tragödie / von William Shakespeare / Regie: Karin Beier 01. OKTOBER / TRANSIT von István Tasnádi / Regie: Viktor Bodó Leibspeisen des Paten 09. OKTOBER / NOCH NICHT Desinformationsabend für inoffizielle Mitarbeiter / von Hofmann&Lindholm / Regie: Hofmann&Lindholm 3.10. & 4.10 9.10. & 10.10., 17.10. 30. OKTOBER / DIE VERWANDLUNG UND ANDERE ERZÄHLUNGEN nach Franz Kafka / Fassung von Antonio Latella, Frederico Bellini und Sybille Meier / Regie: Antonio Latella WIEDERAUFNAHMEN SEPTEMBER / OKTOBER Familienfest auf Rheinisch 29. SEPTEMBER / IPHIGENIE Eine Tragödie / von Euripides / nach einer Bearbeitung von Soeren Voima / Regie: Karin Henkel 30.10. Premiere 31.10., 13.11., 20.11., 1.12., 2.12., 3.12., 15.12.–19.12. 09. OKTOBER / DAS GOLDENE VLIES Der Gastfreund – Die Argonauten – Medea / von Franz Grillparzer / Regie: Karin Beier 11. OKTOBER / LEONCE UND LENA Ein Lustspiel / von Georg Büchner / Koproduktion des Maxim Gorki Theater Berlin mit Schauspiel Köln / Regie: Jan Bosse „Das Beste“ von und mit Bill Mockridge 20. OKTOBER / DIE GEBURTSTAGSFEIER von Harold Pinter / Regie: Jürgen Kruse 22. OKTOBER / KÖLNER AFFÄRE 5.10. Premiere, 2.11., 14.12. Vom Leben eines einzelnen Menschen zu erzählen, ist mehr wert als der ganze Goethe / Multiple Autorenschaft / Regie: Alvis Hermanis Foto: »Iphigenie«, ©Brachwitz KOELN.DE 17 TICKETHOTLINE: 0221/221 28400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE Tanz in NRW präsentiert vom Kölner Berühren – Zerreißen, Foto: Britta Lieberknecht ZUM ZERREISSEN GESPANNT TANZ IN DER SCHWEBE Foto Dirk Bach: Ruprecht Stempell Kabarettfestival auf Tour Im November 2009 gibt es wieder viel zu lachen. Denn dann gehen die Spaß.Gesellschafts.Abende zum neunten Mal auf Tournee durch NRW und Rheinland-Pfalz. Unterstützt wird das Kabarettfestival durch die RWE Rheinland Westfalen Netz AG und den Stadtwerken vor Ort. Kabarettstädte Düren Duisburg Essen Geldern Kamp-Lintfort Langenfeld Trier Moderatoren Dirk Bach Mirja Boes Thomas Freitag Doktor Stratmann Newcomer Das Bundeskabarett Alexandra Gauger First Ladies Künstler Lioba Albus Fatih Çevikkollu Ass-Dur Krissie Illing Lars Reichow Murat Topal Biggi Wanninger & Anne Rixmann Informationen zu Künstlern, Terminen, Spielorten und Vorverkauf finden Sie unter www.spass-gesellschafts-abende.de Von Klaus Keil Hagen gibt dem Ballett noch eine Chance. Münster verlängert dem Tanztheater-Chef den Vertrag. Dortmund baut das Ballett unter dem erfolgreichen Chef-Choreographen Xin Peng Wang zur „Dritten Sparte“ aus. Also alles doch nicht so schlimm mit dem Tanzsterben in NRW, wie ich es in meiner letzten Kolumne „Fünf vor zwölf“ beklagt habe? Keineswegs. Denn neben den Total-Auflösungen kam es bei fast allen Ensembles im Land zu einem personellen Aderlass. Mit immer weniger Tänzern sollen abendfüllende Programme kreiert werden. Umso großartiger ist das Signal, das von Dortmund ausgeht. Xin Peng Wang hat mit seinem Ballett bewiesen, dass der Tanz „Die Marginalisierung ein Publikum hat! Von anfangs 9000 auf des Tanzes in Köln jetzt gut 35000 pro Jahr stiegen die Zuüberwinden“ schauerzahlen. Längst spielt man in der internationalen Liga mit, steht künstlerisch gleichauf mit dem Aalto Ballett Essen. Und nun bekommt das Ballett Dortmund sogar ein repräsentatives Tanzhaus, das noch im Oktober eröffnet. Von einem Tanzhaus können die Kölner derweil nur träumen. Seit gut 15 (in Worten: fünfzehn!) Jahren redet man darüber. Und damals stand der Tanz in Köln noch in voller Blüte. Inzwischen welkt er vor sich hin. Das Tanzhaus Düsseldorf feierte unlängst sein Zehnjähriges und Dortmund in Kürze seine Eröffnung. Nur in Köln wird immer noch geredet und geredet. Vor allem im Kulturamt klüngelt man lieber unter sich, lässt potentielle Leiter eines Tanzhauses davonziehen, lässt Tänzerinitiative und Öffentlichkeit seit Monaten im Dunkeln. Anlass genug für Kajo Nelles vom Landesbüro Tanz, mit einem „Manifest Tanz in Köln“ nachzulegen. „Tanz denken“, fordert er und will die Marginalisierung des Tanzes in Köln mit einer Verbindung von städtischem Ensemble und freier Tanzszene überwinden. Er fordert ein Kunst-Ensemble aus Opernhaus, Schauspielhaus und Tanzhaus am gleichen Platz. Das nenne ich visionär! Pech nur, dass in Köln grad mal wieder an der Kultur gespart wird. Vorschläge zur Kosteneinsparung gab es auch schon. Raten Sie mal, wo? Genau, beim zukünftigen Ballett. Gut also, dass wenigstens die freie Tanzszene in Köln floriert, sich sogar neue Gruppen hier niederlassen. Etwa Guido Markowitz mit seiner SoDance Company, die am 6./7.10. in der Orangerie Köln auftanzt. Oder Mateo Klemmayer, der gar eine freie Company für klassisches Ballett angekündigt hat. Oder das MichaelDouglas Collective, das die Tänzer von Pretty Ugly Tanz Köln gründeten. Doch die Lage ist gespannt: Alle Ensembles bestehen aus arbeitslosen oder teilzeitbeschäftigten Tänzern. Die freie Szene als Zufluchtsort für aufgelöste Tanzcompagnien? Tanzland und Kommunen werden sich darauf einstellen und mehr Mittel bereitstellen müssen. Eine in der Kölner Szene langjährig erprobte Choreographin ist Britta Lieberknecht. In ihrem neuen Stück „Berühren-Zerreißen“ (2.-4.10. Alte Feuerwache Köln; 15.10. Casa Nova Essen), einer hoch dramatischen Beziehungsgeschichte, fliegen regelrecht die Fetzen. Augenhöhe für den Klaus Keil ist JournaTanz fordert Nelles. Berührung bringt Risiko, meint list, Tanzkritiker und Lieberknecht. Der Tanz in Köln braucht beides. Hochschuldozent 18 Musical ➽ PREMIERE 24. OKT. 2009 VORSTELLUNG 29. 0KT. 2009 ORFEO ED EURIDICE Christoph Willibald Gluck › ML Junghänel › R Erath › MIT Gortsevskaya › Böhnert › Palimina ➽ WIEDERAUFNAHME 10. OKT. 2009 VORSTELLUNGEN 15., 18., 25., 31. OKT. 2009 L’ITALIANA IN ALGERI Tanzen sich in die Herzen der Zuschauer: die sister Act-Stars, Foto: Catherine Ashmore WESTEND-BUMMEL HERBSTFERIEN IM LONDONER MUSICAL-DISTRICT Von Rolf-Ruediger Hamacher Auch wenn der Broadway immer noch das „Musical-Paradies“ ist, das Londoner Westend ist mittlerweile mehr als nur das „Vorzimmer“ zum „gelobten (Musical-)Land“. Rein was die Zahlen angeht, hat die englische Metropole die Nase vorne: Unter 24 Produktionen kann man dort wählen, während sich die New York Besucher zwischen 18 Musicals entscheiden können. Und da London auf der „Shopping-Tour“-Liste bei den NRW-Bürgern momentan ganz oben steht, kann man die Herbstferien ganz gut mit ein paar MusicalBesuchen verbinden, zumal sich allein schon die großartige Innenarchitektur der meist über ein Jahrhundert alten Theater anzusehen lohnt. Wenn man dazu noch das Glück hat, am „Half-Price“-Ticketschalter am LeicesterSquare eine Karte zu ergattern, ist die Musical-Seligkeit perfekt. Noch vor dem Broadway erlebte jetzt im „London Palladium“, wo sich früher Show- und Jazzgrößen von Sammy Davis Jr. bis Ella Fitzgerald die Klinke in die Hand gaben, Alan Menkens (u.a. „London hat im Musical„Der kleine Horrorladen“) neues Musical vergleich die Nase vorn“ „Sister Act“ seine Uraufführung. Das nach dem Kultfilm mit Whoopi Goldberg entstandene Musical über eine sich vor ihrem Zuhälter in einem Kloster versteckende Prostituierte ist ähnlich wie „Mamma Mia“ eines jener „Gute-Laune“-Stücke, bei denen man am liebsten auf die Bühne springen , mitsingen und -tanzen möchte. Wie schon der Film lebt auch die Bühnenfassung von der Präsenz der Hauptdarstellerin. Und mit der an Diana Ross erinnernden, aus der amerikanischen Provinz stammenden 24jährigen Patina Miller hat Regisseur Peter Schneider einen neuen Musical-Star entdeckt, der sicher noch Furore machen wird. Vielleicht auch bei uns – denn wie man hört, plant „Stage Entertainment“, das Stück über den Kanal zu holen. Das gleiche „Feeling Good“ versprüht das ebenfalls auf einen Kultfilm zurückgreifende „Hairspray“, das John Waters Travestie-Film aus den 70ern einfallsreich für die Bühne adaptiert. Mark Shaimans schmissige Rock’n‘RollSongs und gefühlvolle Balladen lassen die 60er Jahre mit ihren Werbe-TVShows, dem Blondinen-Wahn und der Rassendiskriminierung wieder aufleben. Auch hier stiehlt eine Neuentdeckung, die pummelige Leanne Jones mit ihrer Quirligkeit, allen die Show, behauptet sich sogar gegen den eigentlichen Star der Show, die englische Musical-Heroe Michael Ball, der ihre Mutter (!) spielt. Man darf gespannt sein, wie man hierzulande diesen Besetzungs-Coup löst, wenn „Hairspray“ im Dezember im Kölner MusicalDome seine deutsche Premiere feiert. Und da bekannterweise aller guten Dinge Drei sind, basiert auch das erfolgreichste australische Musical aller Zeiten, „Priscilla Queen of the Desert“, auf einem (dem gleichnamigen) Kultfilm. Anders als bei „Sister Act“ und „Hairspray“ gibt es hier allerdings keine extra für die Bühnenfassung komponierte Musik. Man hat einfach die Disco-Hits der 70er und 80er Jahre aus dem Film übernommen. Leider verlässt die hauptsächlich in einem (aufgeklappten) Überlandbus spielende Geschichte um drei desillusionierte Drag-Queens nie die Glitzerwelt des Rolf-Ruediger Hamacher ist Medimit überbordender Phantasie gestalteten Bühnenbildes. endozent, Journalist So „schmaust“ zwar das Auge, das Herz wird aber seltener und im Vorstand des Filmkritiker-Verbandes als bei „Sister Act“ und „Hairspray“ berührt. 19 Gioachino Rossini › ML Humburg › R Ponnelle › U. A. MIT Raimondi › Turk › Cooper › Bonitatibus › Friedrich ➽ WIEDERAUFNAHME 30. OKT. 2009 LA BOHÈME Giacomo Puccini › ML Joel › R Decker › U. A. MIT Fontosh / McConnell / Harteros › Rohrbach › Capalbo › Turk / Laske › Didenko ➽ REPERTOIRE VORSTELLUNGEN 01., 04., 09., 17. OKT. 2009 DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Richard Wagner › ML Stenz › R Laufenberg › U. A. MIT Holl › Kristinsson › Kränzle › Kronthaler › Jentzsch › Süß › Weber › Schaechter VORSTELLUNGEN 03., 11., 16., 23. OKT. 2009 CARMEN Georges Bizet › ML Schnitzler › R Loy › U. A. MIT Kasarova / Shaham / Sourouzian › Villar / Klink › Böhnert / Dobraceva › Youn / Laske OPER / Oktober \ KÖLN ➽ KARTEN UNTER 0221 . 221 28 400 / WWW.OPERKOELN.DE INTENDANT Uwe Eric Laufenberg Theater-Termine Köln-Bonn DIE THEATER-ÜBERSICHT DER REGION ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr DAS BUNDESKABARETT Do. 1.10., Di. 27.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. ab 20.00 MURAT TOPAL Sa. 3.10. P.LASTE & E.LASTE Di. 6.10., Mi. 7.10. KÄMMER & RÜBHAUSEN Do. 8.10., Do. 29.10. MARCO TSCHIRPKE Fr. 9.10. FRIZZLES Sa. 10.10., Mo. 12.10. HAREM GLOBETROTTERS Di. 13.10. FIRST LADIES Mi. 14.10. LARS REICHOW Do. 15.10. ALEXANDRA GAUGER Fr. 16.10., Mo. 19.10. NADJA MALEH Sa. 17.10. WOLFGANG TREPPER Di. 20.10. NORDKVARK Mi. 21.10. OLE LEHMANN Do. 22.10. MATTHIAS REUTER Fr. 23.10. ASS-DUR Sa. 24.10., Mo. 26.10. SEBASTIAN 23 Mi. 28.10. HANS HOLZBECHER Fr. 30.10. ASTRID GLORIA Sa. 31.10. BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr ONKEL WANJA Do. 1.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. MONDAYS CHOR Sa. 3.10., So. 4.10. HARTZ IV HIMMELBLAU Di. 6.10. 18.00 GOETHES FAUST Mi. 7.10. ALLES ILLUSION?! Do. 8.10., Fr. 9.10. ALLES WIRD GUT Sa. 10.10. EHRENFELD-HOPPING SPECIAL Sa. 10.10. 21.00 ANA BONFIM & BAND So. 11.10., Arkadas World Grooves VARIETÉ 1770 Do. 15.10., Tanzwoche mouvin images 2009 JUST COME BACK Fr. 16.10., Sa. 17.10., Tanzwoche mouvin images 2009 MOMENTOS So. 18.10., Tanzwoche mouvin images 2009 MONSIEUR IBRAHIM Mi. 21.10. DOPPELTE SPASSBÜRGERSCHAFT Do. 22.10., Fr. 23.10., Fatih Cevikkollu und Gäste DIE GORILLAS & DIE FETTEN KOKETTEN SOUBRETTEN Sa. 24.10. SCHWANENLIED (RUSS.) So. 25.10. PUTZFRAUENKABARETT Di. 27.10., Interkulturelle Woche THE FALL OF IKARUS Mi. 28.10. KLEZMER ALLIANCE Do. 29.10., Arkadas World Grooves FATIH CEVIKKOLLU (TÜRK.) Fr. 30.10. MARIVAUX Sa. 31.10. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 509 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr CHRISTIAN HIRDES Do. 1.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. TWOTONES Sa. 3.10., So. 4.10. JENS NEUTAG Mi. 7.10. ANNY HARTMANN Do. 8.10. CARSTEN HÖFER Fr. 9.10. MARTIN GROSSMANN Sa. 10.10., So. 11.10. VOLKER DIEFES Mi. 14.10. MATZE KNOP Fr. 16.10., Sa. 17.10. GREGOR WOLLNY So. 18.10. ROBERT WOITAS Mi. 21.10. SEBASTIAN SCHNOY Do. 22.10. KARL-HEINZ HELMSCHROT Fr. 23.10. CHRIS BOETTCHER Sa. 24.10., So. 25.10. BERNHARD WOLFF Di. 27.10. NILS HEINRICH Do. 29.10. THILO SEIBEL Fr. 30.10., Sa. 31.10. MOUVIN STRONG Im Rahmen der Tanzwoche „mouvin images“ bringen Natalia Murariu und Karen D. Savage mit dem Savage Soul Contemporary Dance Theatre ihr furioses neues Stück „Just come back“ auf die Bühne der Kulturen. Ein mitreißendes, kluges, glücklich machendes Tanztheater über die Verwandtschaft der Seelen und Körper. Am 16. und 17.10. = Premiere COMEDIA 0221 3 99 60 10, Beginn 20.00 Uhr ARS VITALIS Do. 1.10., Fr. 2.10. THOMAS FREITAG Sa. 3.10. EINE ODYSSEE Di. 6.10. 19.00 HEINRICH PACHL Di. 6.10., Mi. 7.10. je 20.30 MEINE DICKE FRECHE TÜRKISCHE FAMILIE Do. 8.10. 20.30, mit Moritz Netenjakob und Familie WILFRIED SCHMICKLER Fr. 9.10., Sa. 10.10. REINHARD JOSEF SACHER So. 11.10. 19.00, Lesung WANNINGER & RIXMANN Mi. 14.10. NESSI TAUSENDSCHÖN Fr. 16.10. INGO BÖRCHERS Fr. 16.10. 20.30 OLÉ Sa. 17.10. ERWIN GROSCHE Sa. 17.10. 20.30 MARC-UWE KLING So. 18.10. CARMELA DE FEO So. 18.10. 20.30 FIL Mo. 19.10., Di. 20.10. je 20.30 MARK BRITTON Mi. 21.10. bis Sa. 24.10. je 20.30 DIE VORLESER Do. 22.10., Johann König und Gäste MASCHEK Fr. 23.10. THE UKULELE ORCHESTRA OF GREAT BRITAIN Sa. 24.10. KÖLN COMEDY LADIES NIGHT So. 25.10. 19.00 BÜLENT CEYLAN Mo. 26.10. ANNAMATEUR & ZÄRTLICHKEITEN MIT FREUNDEN Mi. 28.10. GERD DUDENHÖFFER Do. 29.10., Fr. 30.10. KRÄMER & TSCHIRPKE Do. 29.10. 20.30 LISA POLITT Fr. 30.10. 20.30 SERDAR SOMUNCU Sa. 31.10. FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr HALBSCHATTEN Do. 1.10., Sa. 3.10., Mi. 7.10., Fr. 23.10., Sa. 24.10., Di. 27.10., Do. 29.10. bis Sa. 31.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. NUNI So. 4.10. 16.00, Sa. 24.10. 15.00 EIN VAMPIRISTISCHES NACHTPROGRAMM Di. 6.10., Do. 8.10. GOLD & EDEN Fr. 9.10., Sa. 10.10., So. 11.10. 18.00 DAS WÜTEN DER GANZEN WELT Fr. 16.10., Sa. 17.10. NULLI UND PRIESEMUT Sa. 17.10., So. 18.10. je 16.00 DIE FROMME HELENE So. 25.10. 16.00 GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr KÖLN LACHT! Do. 15.10., mit Hennes Bender und Gästen, Eröffnung des Köln Comedy Festivals CAVEWOMAN Fr. 16.10. 19.30 SCHILLERBAN.DE Sa. 17.10. 19.30 NIGHT WASH SPECIAL So. 18.10. THEATERSPORT: SPRINGMAUS VS. SCHILLERSTRASSE Mo. 19.10. 20 = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten MUNDSTUHL Mi. 21.10. HEINZ STRUNK Do. 22.10. 21.00, Lesung PIET KLOCKE Sa. 24.10. 19.30 FANG DEN MÖRDER So. 25.10. 19.30, mit Guildo Horn RICK KAVENIAN Mo. 26.10. DIE NIEGELUNGEN Di. 27.10. HANS WERNER OLM Mi. 28.10. DER FAMILIE POPOLSKI Do. 29.10., im E-Werk LEO BASSI Do. 29.10. KAY RAY & THE SPACECAKES Fr. 30.10. HÖHNS 0221 28 01, Beginn 19.30 Uhr KATERS KÄTZCHEN KLUB – DIE VERBOTEN KÖSTLICHE DINNER-REVUE Do. 29.10., Fr. 30.10. HORIZONT THEATER 0221 13 16 04, Beginn 20.00 Uhr DER GEWISSENLOSE MÖRDER Do. 1.10., Fr. 16.10., Fr. 30.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. MIRANDOLINA Sa. 3.10., Sa. 17.10. MEIN KAMPF So. 4.10. LYSISTRATA Mo. 5.10., Mo. 26.10. DANTONS TOD Di. 6.10., Mi. 7.10. KASPAR Do. 8.10., So. 25.10. (FAST) ALLES VON SCHILLER Fr. 9.10., Mi. 28.10. TRAUMNOVELLE So. 11.10., Mi. 14.10. ZUGZWANG Di. 13.10. NÄCHTE MIT JOAN So. 18.10., Sa. 31.10. EISKIND Mo. 19.10. LIEBE IN DUNKLEN ZEITEN Mi. 21.10. bis Fr. 23.10. OFFENE ZWEIERBEZIEHUNG Sa. 24.10. ANTIGONE Di. 27.10. GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT Do. 29.10. KABARETT A-Z 0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr THEATERNACHT Fr. 2.10. HIRNLOS GLÜCKLICH Sa. 3.10., Sa. 10.10., Sa. 17.10., Sa. 24.10., Sa. 31.10. FINNISCH So. 4.10., So. 11.10., So. 18.10., So. 25.10. NÄCHSTEN-HIEBE Fr. 9.10., Fr. 16.10., Fr. 23.10., Fr. 30.10. MILLOWITSCH 0180 5 90 42 42, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr, Sa./So. 17.00 WENN IM PUFF DAT LICHT AUSJEHT Do. 1.10. bis So. 4.10., Mi. 7.10. bis So. 11.10., Mi. 14.10. bis So. 18.10., Mi. 21.10. bis So. 25.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10. MUSICAL DOME KÖLN 0221 5 77 90, Beginn 20.00 Uhr THRILLER – LIVE Do. 1.10., Fr. 2.10., Sa. 3.10. 16.00 u. 20.00, So. 4.10. 15.00 u. 19.00, Di. 6.10. bis Fr. 9.10., Sa. 10.10. 16.00 u. 20.00, So. 11.10. 15.00 u. 19.00 Theater-Termine Köln-Bonn THEATER-KALENDER KÖLN-BONN OPER KÖLN: OPERNHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Do. 1.10. 18.00, So. 4.10. 16.00, Fr. 9.10. 18.00, Sa. 17.10. 17.00 NETHERLANDS DANCE THEATER Fr. 2.10. CARMEN Sa. 3.10., So. 11.10., Fr. 16.10., Fr. 23.10. L’ITALIANA IN ALGERI Sa. 10.10., Do. 15.10., So. 18.10. 16.00, So. 25.10. 17.00, Sa. 31.10. VOR DER PREMIERE So. 11.10. 11.00, Gesprächsreihe HAGEN RETHER Mi. 21.10. ORFEO ED EURIDICE Sa. 24.10., Do. 29.10. LA BOHÈME Fr. 30.10. ORANGERIE – THEATER IM VOLKSGARTEN 0221 9 52 27 09, Beginn 20.30 Uhr SODANCE COMPANY: ACHTUNG! AMEISEN FALLEN NACH LINKS Di. 6.10. bis Fr. 9.10. je 20.00 DER BOSS DES TINTAGILES Mi. 14.10., Do. 15.10. je 20.00 RÄUME RÄUMEN Fr. 16.10. bis So. 18.10. je 20.00 MUTTERSPRACHEN Fr. 23.10. 20.00, Sa. 24.10. 20.00, So. 25.10. 17.00 DIE REVOLUTION SIND WIR // DIE BREMER STADTMUSIKANTEN Do. 29.10. bis Sa. 31.10. SCALA 0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr, So. 17.30 Uhr MING DING JEBOHNERT Fr. 2.10. bis So. 4.10., Fr. 9.10. bis So. 11.10., Do. 15.10. bis So. 18.10., Do. 22.10. bis So. 25.10., Do. 29.10. bis Sa. 31.10. SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr TRANSIT Do. 1.10. bis Sa. 3.10., Mo. 5.10., Mi. 7.10., Fr. 9.10., Sa. 10.10., Fr. 16.10. bis So. 18.10., Fr. 30.10., Sa. 31.10. KÖLNER AFFÄRE Do. 22.10., So. 25.10., Mo. 26.10. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr E’ DE COLOGNE Di. 1.10. 22.00, Erfrischungsraum KÖNIG LEAR Fr. 2.10. 20.00, Mi. 7.10., Sa. 24.10., Di. 27.10. ABBA JETZT! – JENSEITS VON SCHWEDEN Sa. 3.10. 20.00 IPHIGENIE Do. 8.10. mit Publikumsgespräch, Sa. 17.10. UNENDLICHER SPASS Sa. 10.10., Lesung mit Harald Schmidt, Simon Eckert, Joachim Król, Maria Schrader u.a. LEONCE UND LENA So. 11.10., Mi. 21.10. BRUCH.STÜCKE So. 11.10. 12.00, Erfrischungsraum, Benefizlesung fürs Historische Archiv TO BE STRAIGHT WITH YOU Do. 15.10., Fr. 16.10. je 20.00 DAS GOLDENE VLIES So. 18.10., Sa. 31.10. CLAUDIO MAGRIS: DIE KREATIVITÄT DER VERSCHIEDENHEIT Mo. 19.10. 19.45 STREITBAR 4: INKLUSION UND EXKLUSION Di. 20.10., Diskussion VOLL AUF DIE OHREN – DIE WDR5-RADIO-GALA So. 25.10. 19.30, mit Dieter Nuhr, Wilfried Schmickler u.a. DIE VERWANDLUNG UND ANDERE ERZÄHLUNGEN Fr. 30.10. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI 0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr NOCH NICHT Fr. 9.10., So. 11.10. mit Publikumsgespräch, Do. 15.10., Fr. 16.10., Mi. 28.10. bis Fr. 30.10. DIE GEBURTSTAGSFEIER Di. 20.10., Sa. 24.10., So. 25.10. SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr HEINZ LEBT! EIN LACHSACK WIRD 100 Do. 1.10., Fr. 2.10. (Ausschnitte im Rahmen der Theaternacht), Sa. 3.10. BERNHARD HOECKER So. 4.10., Di. 6.10. GEORG SCHRAMM Mi. 7.10. MARC METZGER Do. 8.10. FWT-ALTENTHEATER Fr. 9.10. bis So. 11.10. NICOLE NAU & LUIS PEREYRA Mo. 12.10., Di. 13.10. DIE RÄUBER Mi. 14.10., Do. 15.10. KAI MAGNUS STING Fr. 16.10., Sa. 17.10. KABARETT-BUNDESLIGA : GUNZI HEIL VS. JENS NEUTAG So. 18.10. STEPHAN BAUER Mo. 19.10. MARIUS JUNG & TILL KERSTING Di. 20.10. DOKTOR STRATMANN Mi. 21.10., Do. 22.10., Mo. 26.10. KLAUS-JÜRGEN (KNACKI) DEUSER Fr. 23.10., Sa. 24.10. ROBERT GRIESS So. 25.10. PETER SPIELBAUER Di. 27.10. GLASBLASSING-QUINTETT Mi. 28.10. ALFONS Do. 29.10. DE WANDERER Fr. 30.10., Sa. 31.10. SEVERINS-BURG-THEATER 0221 1 30 08 98, Beginn 20.00 Uhr DIE SEVERINS-BURG-THEATER-SHOW Do. 1.10., So. 4.10., Mi. 7.10., Mi. 28.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. LINK! Sa. 3.10., Improvisationstheater OFFENE BÜHNE Mo. 5.10., Mo. 12.10., Mo. 19.10., Mo. 26.10. EMILIA GALOTTI Fr. 9.10., Sa. 10.10., Fr. 16.10. bis So. 18.10., Do. 22.10. bis So. 25.10., Do. 29.10., Sa. 31.10. SAITENLIEBE Di. 13.10. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr THEATERNACHT Fr. 2.10. TUNGUSKA. MOLCHANJE. Mi. 7.10. bis So. 11.10. AGAMEMNON Fr. 23.10., Sa. 24.10., Di. 27.10. SCHWARZES TIER TRAURIGKEIT Fr. 30.10., Sa. 31.10. TAS – THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.30 Uhr THEATERNACHT Fr. 2.10. GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN Do. 8.10. bis Sa. 10.10., Do. 15.10. bis Sa. 17.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10. ABSCHIED VOM SACHSENRING Sa. 24.10., mit Künstlern des Hauses THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr MÄNNER UND ANDERE IRRTÜMER Do. 1.10. bis Sa. 3.10., So. 4.10. 17.00 u. 20.00, Mo. 5.10. bis Sa. 10.10., So. 11.10. 17.00 u. 21 20.00, Mo. 12.10., Mi. 14.10. bis Sa. 17.10., So. 18.10. 17.00 u. 20.00, Mo. 19.10. bis Fr. 23.10., Sa. 24.10. 17.00 u. 20.00, So. 25.10. 17.00 u. 20.00, Mo. 26.10. bis Fr. 30.10., Sa. 31.10. 17.00 u. 20.00 THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr OSSIP-MANDELSTAM-ABEND Do. 1.10., Sa. 3.10., Di. 20.10., So. 25.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. HÖRTHEATER So. 4.10. DIE BANALITÄT DER LIEBE Di. 6.10., Mi. 7.10., Mi. 22.10. bis Sa. 24.10. MARIA STUART Do. 8.10. bis Sa. 10.10. FÜR MICH SOLLS ROTE ROSEN REGNEN So. 11.10., Di. 27.10., Mi. 28.10. DIE MILLIONÄRIN Di. 13.10. bis Fr. 16.10., Do. 29.10. bis Sa. 31.10. NON(N)SENS Sa. 17.10., So. 18.10. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr BANDSCHEIBENVORFALL Do. 1.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. KURT-TUCHOLSKY-ABEND Sa. 3.10., Fr. 16.10., So. 18.10. GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG So. 4.10., Mo. 5.10., Mo. 12.10. bis Do. 15.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10. AM HANG Di. 6.10., Mi. 7.10., Do. 22.10. bis Sa. 24.10. SINN Do. 8.10. bis Sa. 10.10., Mo. 19.10. bis Mi. 21.10. DAS PRODUKT Fr. 9.10., Fr. 16.10., Fr. 23.10., Fr. 30.10. je 22.30 DER KONTRABASS So. 11.10., So. 25.10. LOVE LETTERS Sa. 17.10. LADIES NIGHT (GANZ ODER GAR NICHT) Mo. 26.10., Di. 27.10. THEATER TIEFROT 0221 4 60 09 11, Beginn 20.30 Uhr NATHAN DER WEISE Do. 1.10., Mi. 21.10., Fr. 23.10., Sa. 24.10. THEATERNACHT Fr. 2.10. HOCHZEIT Sa. 3.10. LIEBESSPIELE Mi. 7.10., Fr. 9.10., Sa. 10.10., So. 11.10. 19.30 VOR DEM RUHESTAND Fr. 16.10., Sa. 17.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr PAUSE & ALICH Do. 1.10. bis So. 4.10. WDR-KABARETTFEST Mo. 5.10., mit Dieter Nuhr und Gästen KABARETT-BUNDESLIGA: CARMELA DE FEO VS. HANS GERZLICH Di. 6.10. IMPRO-MATCH NO.2: SPRINGMAUS VS. PLACEBO Mi. 7.10. 6-ZYLINDER Do. 8.10. GUSTAV PETER WÖHLER & BAND Fr. 9.10. PANTHEON-ENSEMBLE: FAHRERFLUCHT Sa. 10.10. bis Mo. 12.10., Di. 20.10. JEAN FAURE & ORCHESTRE Di. 13.10. NICOLE NAU & LUIS PEREYRA Mi. 14.10. UNTERGRUNDSHOW VOL. 6 Do. 15.10., Torsten Fischer und Gäste PRIX PANTHEON SPEZIAL Fr. 16.10., Sa. 17.10., moderiert von Florian Schroeder HEINO TRUSHEIM So. 18.10. DER KLUB DER FRECHEN FRÜCHTCHEN Diese verboten köstliche Dinner-Revue werden Genießer nicht so schnell vergessen. Im Höhns eröffnet am 29.10. Katers Kätzchen Klub. Und während Conferencier Kater alle Hände voll zu tun hat, seine kessen Damen unter einen Hut zu bekommen, laben sich die Gäste an feinen Speisen und Getränken. Termine: 29. u. 30.10., 19. u. 20.11., 17.12. u. 19.12. DIE NIEGELUNGEN Mo. 19.10. OLIVER POLAK Mi. 21.10. ANDREAS ÖHLER, SO SUCESSO, CHRISTIANE FLORIN Do. 22.10., Konzert BLISS Fr. 23.10. GANZ SCHÖN FEIST Sa. 24.10. MARTIN O So. 25.10. OTTFRIED FISCHER Mo. 26.10. ROBERT GRIESS Di. 27.10. KLANGBEZIRK Mi. 28.10. MAYBEBOP Do. 29.10. SONIC SUITE Fr. 30.10. VOCALDENTE Sa. 31.10. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr JAN-GREGOR KREMP So. 4.10. WERNER KOCZWARA Di. 6.10. DOKTOR STRATMANN Mi. 7.10. WEIBER WEIBER Do. 8.10. KONRAD BEIKIRCHER Fr. 9.10., Sa. 10.10., Do. 22.10. bis Sa. 24.10. CANTABILE – THE LONDON QUARTET So. 11.10. ETIENNE & MÜLLER Di. 13.10. bis Sa. 17.10. ANDREAS ETIENNE So. 18.10. KONRAD BEIKIRCHER Di. 20.10., Mi. 21.10., neues Programm BILL MOCKRIDGE So. 25.10. SPRINGMAUS-ENSEMBLE Di. 27.10. bis Fr. 30.10. VINCE EBERT Sa. 31.10. culture club Musical in NRW C Kabarett C culture club Per Streitwagen auf Schalke, Foto: Art Concerts MICHAEL MITTERMEIER – SAFARI Michael Mittermeier ist seit 20 Jahren auf Tour. Und wenn man Safari erlebt, hofft man es werden mindestens noch mal 20 Jahre. Der Miterfinder der deutschen Stand-Up Comedy setzt wieder mal neue Maßstäbe. Mittermeier plaudert aus dem Nähkästchen des Komikerdaseins, und schneller als wir lachen können, entpuppt sich das Nähkästchen als Schaufenster zur Welt, und wir befinden uns inmitten einer Abenteuerreise des Zwerchfells. 21.10., 20 Uhr I LanXessArena I Karten: 0209 147 79 99 choices verlost 5x2 Karten. E-Mail bis 18.10. an [email protected], Kennwort: Mittermeier Mi, 21. Oktober, um 20 Uhr C Party C culture club HALLOWEEN HORROR FEST Im gesamten Oktober wird die Gäste des Film- und Entertainmentparks im Ruhrgebiet an jedem Donnerstag, Freitag und Samstag im Oktober das Fürchten gelehrt. Von 18 bis 22 Uhr sorgen rund 250 Dämonen, Monster, Zombies und anderen höllische Kreaturen dafür, dass den Gästen das Blut in den Adern gefriert. Im Schutz des Nebels und umgeben von mystischer Musik schleichen sich die Kreaturen an die Besucher heran und sorgen u.a. mit ihrem abscheulichen Äußeren für Gänsehaut. MOVIE PARK GERMANY Bottrop-Kirchhellen www.moviepark.de I www.halloween-horror-fest.de BROT UND SPIELE XXL „BEN HUR LIVE“ MACHT HALT IN GELSENKIRCHEN Der Weg von der Geschichte zum Mythos ist kurz. In Hollywood wurde diese Distanz ohnehin als fiktiv angesehen. So bediente man sich in Zeiten des Monumentalfilm-Booms gerne der Erzählung über den jüdischen Fürsten Judah Ben-Hur. Die Verfilmung von 1959 wurde zu einem Meilenstein der Filmgeschichte, stellt mit 11 Oscars bis heute einen der meist gekrönten Filme und machte Charlton Heston endgültig zum Garant für volle Kinokassen. Jetzt kommt das historische Epos um Liebe, Verrat und Rache wieder zurück als mischförmiges Live-Spektakel aus Schauspiel, Musik, Tanz und viel Action. Dabei steht es der ehemals exorbitant teuren Filmproduktion in nichts nach. Das sechs Millionen schwere und 15 Jahre lang gereifte Projekt von Franz Abraham umrahmt eine tragische Handlung durch gigantische Inszenierungen mit insgesamt 400 Darstellern und 100 Tieren. Lew Wallaces Erzählung von 1880, auf die sich auch William Wylers Film berief, bietet aber allerhand Gelegenheiten, das persönliche Schicksal mit dem Spektakulären zu verbinden. Zu Zeiten Jesus spielend schildert sie das Leben von Ben Hur, der von seinem einstigen Freund und römischen Soldaten Massala zu Unrecht verurteilt wird, da dieser ihn als Sinnbild des jüdischen Widerstandes verbannen will, nachdem er sich weigerte, Aufständische zu verraten. Drei Jahre muss er als Sklave auf römischen Galeeren zubringen, bevor er bei einer Seeschlacht den General Quintus Arrius vor den Piraten rettet, der ihn daraufhin adoptiert und von seinem Sklavendasein befreit. In Rom angekommen trifft er bei einem Wagenrennen auf Massala und will Rache nehmen für das an ihm und seiner Familie verübte Unrecht. Dies ist zugleich das Highlight der Show, wenn die fünf Quadrigen auf einer 2.500 m² großen, ovalen Spielfläche ein wenig vom Circus Maximus in den Schalker Fußballtempel zaubern. Der Legende wird dadurch aber kein Abbruch getan. Zurück in Jerusalem erblickt Ben Hur einen Mann, der ihn einst vor dem Verdursten rettete, es ist Jesus. Von diesem Schicksal ergriffen richtet er von da an sein Leben nach dessen Lehren. Aus dem Hybridspektakel wird wohl kaum Anreiz für religiöse oder historische Debatten zu ziehen sein. Vielmehr steht bei dieser Produktion mit Galeerenschlachten und Gladiatorenkämpfen das Erlebnis als solches im Vordergrund, und das soll man auch hören. Daher wurde mit Steve Copeland, dem ehemaligen Mitglied der Pop-Gruppe „The Police“, eine bekannte Besetzung für die Musik gefunden. Den fehlenden Hauch von Broadway bringt der Regisseur Philip McKinley mit, der 2003 mit Hugh Jackman und Liza Minelli das erfolgreiche Stück „The Boy from OZ“ inszenierte. Als renntauglicher Veranstaltungsort hat sich die Gelsenkirchener VeltinsArena bereits bei Stefan Raabs Stockcar Challenge erwiesen. Ganz gleich aber, ob man für antike Heldengeschichten zu begeistern ist oder nicht – wer das Brot hat, dem dürften diese Spiele schmecken. DAWID KASPROWICZ 27. und 28.11. I Veltins-Arena Gelsenkirchen I www.benhurlive.de choices verlost 5x2 Karten für den Moviepark im Oktober. E-Mail bis 15.10. an [email protected], Kennwort: Halloween Im gesamten Oktober, von 18 bis 22 Uhr 22 www.choices.de EVET, ICH WILL! EIN FILM VON SINAN AKKUS www.evetichwill-derfilm.de OFF Broadway Odeon Weisshaus Filmpalette Cinenova Filmhaus Filmforum Rex am Ring Oktober 2009 | 21. Jhg. Metropolis Film-ABC Vorspann Die dörfliche Stille herrscht nur vordergründig, Kritik „Das weiße Band“ S.26 Oktober 2009 | 21. Jhg. FILMKRITIK-ÜBERSICHT Blickt auf Naturdokumentationen: Frank Brenner GEFAHREN FÜR DIE NATUR WIE IM KINO DIE AUSBEUTUNG DER MEERE ANGEPRANGERT WIRD FILMSTART-TERMINE 1.10. 8.10. 15.10. 22.10. 48 (500) DAYS OF SUMMER x 58 AWAY WE GO – AUF NACH IRGENDWO 44 DIE BUCHT 59 CARRIERS 44 DURST 34 THE DUST OF TIME 36 ES KOMMT DER TAG x 30 EVET, ICH WILL! x 34 DIE FAST VERGESSENE WELT x 55 G-FORCE – AGENTEN MIT BISS 55 GANGS x 55 DAS GEHEIMNIS DES REGENBOGENSTEINS x 33 GIGANTE x 59 GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS 32 MEIN HALBES LEBEN 59 HANGTIME – KEIN LEICHTES SPIEL 56 HUNGER 38 DIE KINDER DER SEIDENSTRASSE 34 DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE 55 KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON & FINDUS 36 THE LAST GIANTS 55 LIPPELS TRAUM x 59 MÄNNERHERZEN x 34 MENACHEM UND FRED 59 MICHAEL JACKSON’S THIS IS IT 61 MIDSUMMER MADNESS 34 DIE NACKTE WAHRHEIT 61 NEFES – DER ATEMZUG 55 DIE NOOBS – KLEIN ABER GEMEIN 61 ORPHAN – DAS WAISENKIND x x x x 29.10 x x x x x x x x x x 28.10 x x x x x 34 DIE PÄPSTIN 61 PANDORUM 56 SONIC MIRROR 61 DIE STRÄNDE VON AGNÈS x 32 TORTUGA x 38 UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT 51 VERBLENDUNG 26 DAS WEISSE BAND 44 DIE WELT IST GROSS Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung x x x Kino hat immer eine soziale Komponente. Wenn sie mal nicht im Film zu finden ist, dann doch zumindest im gemeinsamen Erlebnis im Kinosaal. Das ist ein Vorteil, den keine Home-Cinema-Technik überspielen kann. Aber auch auf technischem Niveau bleibt Kino bis heute etwas Besonderes. Das liegt – großer Flachbildschirm hin, Beamer her – an der Größe der Leinwand. Hier können die Bilder ihre wahre Kraft entfalten, an die selbst die besten Heimkinoanlagen nicht heranreichen. Das fällt insbesondere bei Naturdokumentationen auf, die seit dem überragenden Erfolg des Films „Deep Blue“ aus dem Jahr 2003 häufig auch zu großen Kassenschlagern und Publikumsmagneten werden. In diesem Monat starten in Köln gleich drei neue Dokumentarfilme, die sich mit dem Leben auf dem Blauen Planeten beschäftigen. Alle drei spielen zu einem Großteil unter der Wasseroberfläche und zeigen auch die Gefahren auf, die dieser faszinierenden Welt durch den Menschen drohen. „Diskussionen mit dem Nick Stringers „Tortuga – Die unglaubliche ReiSitznachbarn“ se der Meeresschildkröte“ ist eine bildgewaltige und durch jahrelange, hautnahe Recherche entstandene Dokumentation des beeindruckenden Lebenszyklus der Unechten Karettschildkröte, die in 25 Jahren eine Reise über den halben Globus antritt und dabei 10.000 Kilometer Wegstrecke zurücklegt. In seinem wunderschön fotografierten Film belegt der Regisseur die Faszination natürlicher Lebensabläufe, die genetisch in die Arten eingebrannt sind. Wie solche seit Jahrmillionen festgeschriebene Naturgesetze durch die Habsucht des Menschen aus den Angeln gehoben werden können, zeigen die Filme „The Last Giants – Wenn das Meer stirbt“ von Daniele Grieco und „Die Bucht – The Cove“ von Louie Psihoyos. In ersterem wird der für unzählige Walarten existenzielle Lebensraum der Meerenge von Gibraltar untersucht, durch den täglich 300 riesige Containerschiffe kreuzen. Durch Abwässer, Schiffsschrauben und Unterwasserlärm werden hier mehr Tiere getötet als seinerzeit durch den intensiven Walfang, bevor der verboten wurde. Delfine sind als kleine Waltiere durch die internationalen Walfangabkommen nicht geschützt. Welche Auswirkungen das hat, zeigt Psihoyos in seinem erschütternden, investigativen Dokumentarfilm überaus anschaulich. In einer abgelegenen japanischen Bucht werden jährlich über 230.000 Delfine brutal abgemetzelt, nachdem sich Tiertrainer aus Delfinarien die geeignetsten Tiere ausgesucht haben. Neben ihren beeindruckenden Bildern von der wunderschönen Unterwasserwelt bieten diese Dokumentarfilme Stoff zum Nachdenken. Viele der nachhaltigen Eingriffe in die Natur werden auch das Leben der Menschen gravierend verändern. Das Kino ist ein guter Ort, um auf solche Missstände aufmerksam zu machen. Immerhin wird eine breite Öffentlichkeit erreicht. Vor allem kann man aber direkt im Anschluss an den Film beim Sitzplatznachbarn mit der Diskussion beginnen. Für reichlich Diskussionsstoff sollten auch die zahlreichen Filmfestivals im Oktober sorgen. Über die KunstFilmBiennale, die Cologne Conference, das Afghanistan Filmfestival und das internationale Kurzfilmfestival Shnit wird in dieser Ausgabe berichtet. Mit ihren vielen nationalen und internationalen Gästen sind die Festivals eine gute Gelegenheit, auch einmal mit den Kinomachern ins Gespräch zu kommen. x x Frank Brenner x x 25 choices choice of choices Zwischen Demut und Demütigung: Rituale im Hause des Dorfpfarrers SCHULD AN DER SCHULD „Das weiße Band“ von Michael Haneke Michael Haneke inszeniert ein filmisches Kunstwerk in Schwarzweiß über die Konsequenzen erzieherischer Gewalt in einem deutschen Dorf des Jahres 1913. In Cannes gewann er damit die Goldene Palme. ➜ Michael Hanekes Meisterwerk Gewalt und Tod sind die beständigen Themen, mit denen sich Regisseur Michael Haneke (67) in seinem filmischen Schaffen mehr oder weniger explizit auseinandersetzt. Fast immer beschäftigt den preisgekrönten Filmemacher auch das Thema Kindheit. Gewalt entspringt bei Haneke dem Elternhaus, mal aus Vernachlässigung („Bennys Video“), mal aus Überbemutterung („Die Klavierspielerin“). Oder sie ist wie in „Funny Games“ ein Ist-Zustand, in dem zwei jugendliche Unmenschen namens Peter und Paul eine Kleinfamilie ermorden - unbedarft, fern aller Skrupel und Moral. Ein Film, der keine Erklärungen liefert, wohl aber Fragen stellt. Mit „Das weiße Band“ gibt Haneke eine Antwort: „Eine deutsche Kindergeschichte“ lautet die Titelunterschrift, und der Film erzählt von einer ganzen Kinderschar, die am Vorabend des Ersten Weltkriegs unter strenger Obhut ihrer Eltern in einem protestantischen Dorf in Norddeutschland aufwächst. Am Ende des Films hat man bittere Kindheiten erlebt, aus denen gewissenlose Bestien wie Peter und Paul erwachsen werden. Schuld am Verlust der Unschuld ist der Erwachsene, und zuallererst ist es hier der Mann: Da sind der Gutsherr (Ulrich Tukur), der Pfarrer (Burghart Klaußner) und der Arzt (Rainer Bock), allesamt Väter und Erzieher. Und erschreckend wahrhaftige Ekel, die lautstark und mit Rutenschlag, doch vor allem mit verbaler Gewalt ihre Kinder unterwerfen. Und die ihre Frauen erniedrigen, welche selbst bei erwachendem Freiheitsbegehren am Ende klein beigeben. Die stumm sind und stiller Mittäter, in diesem Dorf vor hundert Jahren. Eines Tages wird die Gegend von blutigen Überfällen heimgesucht. Angst macht sich breit, und der Verdacht fällt zunehmend - auf die Kinder. DIE BESTIE MANN Ein Drama, ein Kriminalfall, ein Trauerspiel. Haneke entwirft ein packend dichtes Bild einer auf zwischenmenschlicher Unterdrückung fußenden Gesellschaft, in der man noch keine Egoshooter-Spiele als Sündenbock dafür heranziehen konnte, dass Kinder zu Monstern gedeihen. Hier zerstört vor allem das Wort. Selten haben Worte im Kino so verletzt. Die Bestie Mann verlässt, schon aus Selbstschutz, nie die Rolle seiner auferlegten unerbittlichen Vorherrschaft, handelt impulsiv, kurzsichtig und ritualisiert. Eines der Rituale ist das titelgebende weiße Band. Ein Tuch, das der Pfarrer seinen Kindern um den Arm fesselt, auf dass es sie fortwährend an Unschuld und Reinheit erinnert. Tugenden, die die Erzieher selbst nicht kennen. Schmerzvoll und mitreißend erzählt Haneke von diesen Mechanismen. Den Kriminalfall löst er derweil nicht auf. Weder die ermittelnden Polizisten noch der Zuschauer werden Zeuge der beunruhigenden Überfälle in der Gemeinde. Am Ende steht auch kein Geständnis. Darum geht es Haneke nicht. Haneke macht es dem Zuschauer wie gehabt nicht einfach. Interpretationen müssen spekulativ bleiben. KINOKUNST IN ALLEN FACETTEN Es soll nicht vergessen werden zu würdigen, dass an diesem Film alles stimmt: Haneke inszeniert hier Kinokunst in allen Facetten. Die selbstauferlegte Bürde, seine Geschichte in Schwarzweißbildern zu erzählen, meistert er gemeinsam mit Stamm-Kameramann Christian Berger in überwältigender Perfektion. Jede Perspektive, jede Einstellung ist beseelt komponiert: Die Leinwand bietet düsterer Enge ebenso Platz wie befreienden Totalen. So werden den dunklen Geschehnissen Stillleben von in gleißendes Licht getauchten Alleen und Feldern entgegengesetzt. Mal erfährt das Bild minutenlang keinen Schnitt oder bleibt hypnotisch unbewegt, und plötzlich wird es wieder bedrohlich unruhig. Haneke bespielt die Leinwand mit Erfahrung, Profession und Leidenschaft. Dabei überzeugen auch die Schauspieler, die bis hin zu den Nebendarstellern - besonders hervorzuheben sind hier die Kinder - ausschließlich mit trefflich ausgesuchten Talenten besetzt sind. Feldarbeit, Dampfmaschinen, Erntedankfest: Auch atmosphärisch taucht der Film ein in seinen Kosmos, der hinter dem tragischen Grundtenor noch von politischen Abhängigkeiten im Hinterland erzählt und beinahe augenzwinkernd mit einer kleinen Liebesgeschichte aufwartet. Die Tragödie selbst, die Inszenierung, die Besetzung - Haneke und sein kreatives Team schaffen hier Kunst. Das färbt ab bis hin zur Sprache der Figuren. Doch wirkt auch die, wie der gesamte Film, nie künstlich, sondern immer kunstvoll. HARTMUT ERNST DAS WEISSE BAND Cannes 2009: Goldene Palme Drama/Horror - D/AU/F/I 2009 - 144 Min. - Regie: Michael Haneke - Kamera: Christian Berger - mit: Christian Friedel, Ernst Jacobi, Ulrich Tukur - Verleih: X-Verleih Start: 15.10. OFF Broadway, Odeon, Cinenova 26 Kölner Kritikerspiegel Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Herausragend Das weiße Band von M. Haneke Thomas Linden Kölnische Rundschau Sebastian Ko WDR Einslive R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Das weiße Band von M. Haneke Das weiße Band von M. Haneke Das weiße Band von M. Haneke Hunger von S. McQueen Sven von Reden StadtRevue Ulli Klinkertz Schnüss Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin Das weiße Band von M. Haneke Lars-Olav Beier Der Spiegel Hunger von S. McQueen Hans Schifferle Süddeutsche Zeitung Daniel Katja Kothenschulte Nicodemus Frankfurter Die Zeit Rundschau *Enthaltung Hunger von S. McQueen Das weiße Band von M. Haneke Hunger von S. McQueen Cristina Nord taz Christian Meyer choices Kino.Kultur.Köln. Das weiße Band von M. Haneke Bemerkenswert Die Bucht von L. Psihoyos Hunger von S. McQueen Gigante von A. Biniez Das weiße Band von M. Haneke Away we go – Auf nach Irgendwo von S. Mendes Das weiße Band von M. Haneke Gigante von A. Biniez Best of Comedy Gigante von A. Biniez (500) Days of Summer von M. Webb Die Standesbeamtin von M. Lewinsky Die Strände von Agnès von A. Varda Die nackte Wahrheit von R. Luketic Gigante von A. Biniez Das Geheimnis des Regenbogensteins von R. Rodriguez Best of Drama Away we go – Auf nach Irgendwo von S. Mendes Das weiße Band von M. Haneke Es kommt der Tag von S. Schneider Durst von P. Chan-wook Durst Hunger von von P. Chan-wook S. McQueen Hunger von S. McQueen Besondere Erwähnung Die Standes- Gigante beamtin von von A. Biniez M. Lewinsky Es kommt der Tag von S. Schneider Durst von P. Chan-wook Die Standesbeamtin von M. Lewinsky Die Strände von Agnès von A. Varda Die Strände von Agnès von A. Varda Hunger von S. McQueen Verblendung von N. A. Oplev Mein halbes Leben von M. Doringer Durst Hunger von von P. Chan-wook S. McQueen Das weiße Band von M. Haneke Durst von P. Chan-wook Gigante von A. Biniez (500) Days of Summer von M. Webb Die Strände von Agnès von A. Varda Kino-Kalender ZU GAST IM KINO / PREVIEWS Fr 2.10 / 21 Uhr GIGANTE, OFF Broadway Preview in Anwesenheit von Regisseur Adrián Biniez, s.S. 33 Di 20.10. / 20 Uhr GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS, Odeon Deutschland-Premiere der Undercover-Doku mit Wallraff, s.S. 59 Mi 7.10. / 20 Uhr ARRANGED, Filmpalette Kino aus Israel: Zwei befreundete Lehrerinnen in Brooklyn – die eine ist Jüdin, die andere Muslimin Di 20.10. / 20 Uhr LUCKY BY CHANCE, OFF Broadway Allerweltskino: ein Bollywood-Film, der hinter die glänzende Kulisse von Indiens Traumfabrik blickt Do 8.10. / 19.30 Uhr IN PRISON MY WHOLE LIFE, Filmpalette Dokumentation über den zum Tode verurteilten Mumia Abu-Jamal Mi 21.10. / 20 Uhr ENDSTATION DER SEHNSÜCHTE, Filmforum Zu Gast: Regisseurin Sung-Hyung Cho („Full Metal Village“) Fr 9.10. / 20 Uhr DAS WEISSE BAND, OFF Broadway Preview mit Gästen (tba), s.S. 26 FESTIVALS, REIHEN ... Fr 9.10. / 22.30 Uhr NINE SONGS, Odeon Den Film von M. Winterbottom präsentiert der Tsunami Club Die Klasse So 11.10 / 15.30 Uhr DIE KLASSE, OFF Broadway Filmpsychologische Betrachtungen mit Dr. med. Isolde Böhme Cinema! Italia! 17.12. FEUER UND FLAMME, Japanisches Kulturinstitut Neue japanische Pop-Filme, jeden Mo u. Do, 19 Uhr, Einritt frei So 11.10. / 16 Uhr DAS WEISSE BAND, Odeon Preview von Michael Hanekes Meisterwerk, s.S. 26 30.9.-4.10. 19. COLOGNE CONFERENCE, Filmforum Int. Film & Fernsehfestival mit Polanski-Retrospektive, s.S. 36 Mo 12.10. / 20 Uhr AWAY WE GO, Weisshaus Preview des neuen Films von Sam Mendes („American Beauty“), s.Sn. 42/58 7.-11.10. SHNIT INT. KURZFILMFESTIVAL, Filmhaus Das Schweizer Kurzfilmfestival erstmals auch in Köln, s.S. 46 Di 13.10. / 20 Uhr ALLES FÜR MEINEN VATER, OFF Broadway Allerweltskino: Tarek ist ein Selbstmordattentäter auf dem Weg nach Israel 11./12.; 18./19.; 25.10. GUS VAN SANT RETROSPEKTIVE, Filmpalette Als Vorspiel zur Kunstfilmbiennale Filme von Gus Van Sant 16.-18.10. WALLONISCHE FILMTAGE, Filmhaus Mini-Festival mit Filmen unserer westlichen Nachbarn Mi 14./21.10. / 21.30 Uhr SOMETHING WEIRD CINEMA, Filmhaus „Der Schlächter von New York“ u. „Einer frisst den anderen“ Do 15.10. / 20.30 Uhr SATELLITE OF LOVE, Filmpalette Filme des Künstlers Horst Münch 1.-7.10. CINEMA! ITALIA!, Filmhaus Neue Filme aus Italien Die Standesbeamtin 23.-30.10. 2. AFGHANISTAN FILMFESTIVAL, Filmhaus 28 Filme über die wiederaufblühende Kultur des Landes, s.S. 54 So 18.10. / 20 Uhr DIE STANDESBEAMTIN, Odeon Preview in Anwesenheit von Regisseur u. Hauptdarstellerin ab 23.10. 15. RUSSISCHE FILMWOCHE, Filmforum u. Filmpalette Aktuelle sowie historische Filme aus Russland Di 20.10. / 19.30 OSCAR NIEMEYER, Filmpalette Dokumentation über den bedeutenden brasilianischen Architekten 28.10. - 1.11. KUNSTFILMBIENNALE, Filmforum, Filmpalette u.a. Von Kunstfilmen bis zur Filmkunst, s.S. 57 29 27 Russische Filmwoche BROADWAY ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221.232418 • KINOKASSE 0221.8205733 ERSTAUFFÜHRUNGEN ab 1.10. GIGANTE ab 15.10. DAS WEIßE BAND Drama/Horror - D/AT/F/I 2009 - 144 Min. - Regie: Michael Haneke mit Christian Friedel, Ernst Jacobi, Ulrich Tukur, Leonie Benesch OmU - Drama - UY/D/ARG 2009 - 84 Min. - Regie: Adrián Biniez mit Horacio Camandule, Leonor Svarcas, Néstor Guzzini, Federico Garcia Der schüchterne Jara arbeitet als Wachmann in einem Supermarkt. Etwas verloren sitzt er dort vor seinen Monitoren und lässt die Mitarbeiter mit kleinen Diebstählen davonkommen. Eines Nachts erblickt er auf dem Bildschirm die neue Putzfrau Julia, und plötzlich gerät der regelmäßige Lebenstakt des Heavy-Metal- und Kreuzworträtsel-Fans aus dem Gleichgewicht. Auf den ersten Blick ist Jara leidenschaftlich verliebt. Seine Kreuzworträtsel lässt er ab sofort ungelöst links liegen. Tag für Tag folgt er stattdessen Julias Bild auf seinen Monitoren, und die Kontrollpflicht verwandelt sich in eine Schatzsuche im Warenhauslabyrinth. Doch Jara traut sicht nicht, den ersten Schritt zu tun und macht stattdessen erstaunlich viele - er beginnt, Julia nach Dienstschluss zu folgen. Er heftet sich an ihre zauberhaften Fersen - vom Kino bis nach Hause, vom Internet-Café bis zum Karatekurs. Gebannt vom Bild der schönsten aller Putzfrauen wird er auf seiner Wallfahrt des Verliebtseins zu ihrem heimlichen und unbelohnten Schutzengel. Doch dann wird Julia in Folge eines Mitarbeiterstreiks entlassen und Jara muss sich entscheiden - seine Sehnsucht aufzugeben oder sich ihr zu stellen. ab 1.10. DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE OmU - Dokumentarfilm - Südkorea/Deutschland 2009 - 82 Min. Regie: Ulrike Ottinger In Südkorea gehört die Hochzeitstruhe, eine massive Holzbox, die mit ebenso geheimnisvollen wie symbolträchtigen Dingen gefüllt wird, zum Auftaktritual jeder Eheschließung. Sie steht am Ausgangspunkt einer Reise, die dieser Film ins heutige Seoul unternimmt. Ulrike Ottinger macht sich in der Megacity auf die Suche nach eigentlich unsichtbaren Traditionen. In der omnipräsenten Hochzeitsindustrie Koreas entdeckt sie das Alte im Neuen und umgekehrt. (Verleih-Info) Er gehört zu den ganz Großen, zu den verlässlich Rigorosen des europäischen Autorenfilms. Mit neun seiner zehn Kinoproduktionen ging Michael Haneke nach Cannes, sechsmal war er im Wettbewerb - und nun gelang dem Österreicher der Coup: Goldene Palme für „Das weiße Band”. Erzählt wird von seltsamen Ereignissen in einem Dorf, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Ein Mikrokosmos aus subtiler Gewalt und ständiger Schuld. Kinder als unschuldige Opfer, (v)erzogen zu späteren Tätern. Ein Drehbuch, als wäre es von Ödön von Horvath - dabei handelt es sich „nur” um die wohl beste Literaturverfilmung ohne Romanvorlage. ab 5.11. LOOKING FOR ERIC Komödie/Drama - GB/F/I/B 2009 - Regie: Ken Loach - mit Steve Evets, Eric Cantona, Stephanie Bishop, Gerard Kearns, Stefan Gumbs Eric Bishop, der Briefträger aus Manchester hat es nicht leicht als alleinerziehender Vater mit zwei Teenagern. Nicht zu vergessen, dass er der Trennung von seiner großen Liebe Lily seit langen Jahren nachtrauert, zum Neuanfang aber viel zu feige ist. Die Lage verschärft sich, als einer der aufmüpfigen Söhne immer tiefer in die Kriminalität abzurutschen droht, sogar eine Waffe ist nun im Spiel. Der Vater reagiert so hilflos wie frustriert. Vergeblich versuchen die Kollegen bei der Post, ihren verzweifelten Kumpel wieder aufzurichten, doch der ist bald am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Zum Glück findet der Postbote Trost bei einem anderen Eric, bei Eric Cantona, dem legendären Fußballstar von Manchester United. WEITER IM PROGRAMM TAKING WOODSTOCK OmU - Komödie - USA 2009 - 120 Min. - Regie: Ang Lee mit Jeffrey Dean Morgan, Emile Hirsch, Liev Schreiber, Paul Dano Eigentlich träumt der junge Elliot von einer Karriere als Innenausstatter in New York. Doch das Motel seiner Eltern läuft alles andere als gut. Also kehrt er in sein Heimatkaff zurück. Als er aus der Zeitung erfährt, dass einem groß angekündigten Open Air Konzert die Genehmigung entzogen wurde, wittert Elliot die ganz fette Chance: Er bietet den Veranstaltern die Kuhwiese hinter dem elterlichen Grundstück als Austragungsort an, ohne zu ahnen, welche Welle er damit lostritt. Denn schon bald zieht nicht nur ein Bataillon von Organisatoren und Künstlern in die kleine, konservative Gemeinde. Auf den Weg machen sich auch mehr als eine halbe Million Musikfans und Hippies, um das größte Happening aller Zeiten zu feiern. Und nach diesen 3 Tagen ”Peace and Music” wird nichts mehr sein wie zuvor... Preview Fr., 9.10., 20 Uhr DAS WEIßE BAND Drama/Horror - D/AT/F/I 2009 - 144 Min. - Regie: Michael Haneke mit Christian Friedel, Ernst Jacobi, Ulrich Tukur, Leonie Benesch mehr Infos auf Seite 26 28 BROADWAY ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221.232418 • KINOKASSE 0221.8205733 SONDERPROGRAMM Di., 13.10., 20 Uhr SOF SHAVUA B’TEL AVIV ALLES FÜR MEINEN VATER FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR IL/D 2008 - Regie: Dror Zahavi - 100 Min. - O.m.U. So., 11.10, 15.30 Uhr ENTRE LES MURS - DIE KLASSE F - 2008 - Regie: Laurent Cantet - mit Francois Bégaudeau u. a., 130 Min. - Goldene Palme - Cannes 2008 Was ist das für ein Film? Ein Dokumentarfilm? Grundlage ist ein Roman, den der Hauptdarsteller, Francois Bégaudeau, geschrieben hat über seine Erfahrungen als Französischlehrer von Pubertierenden in einer Schule des XX. Arrondisements in Paris, in einer Gegend, in der viele vor allem afrikanische Migranten leben. Gespielt wird das Theaterstück Schule. Unter der Regie von Cantet haben Schüler und Lehrer improvisierend die Szenen miteinander erschaffen: Spielend erzählen sie von Gelingendem und Misslingendem in einem Prozess, in dem sie sich selbst oder fiktive Personen entwerfen, so, wie sie im Alltag sich zeigen, oder so, wie sie auch sein könnten. Sie spielen das zentrale Thema der Adoleszenz und öffnen unbewusst den Blick auf die sich immer schneller wandelnde Welt, in der wir leben, in der verbindliche Spielregeln, Struktur und Begrenzung immer wieder neu ausgehandelt, Demokratie in einem Prozess erfunden werden muss. Vorgestellt von Dr. med. Isolde Böhme Psychoanalytische Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e.V. (Institut der DPV/DGPT) Riehler Str. 23, 50668 Köln, Tel. 0221/135901, eMail: [email protected] www.allerweltskino.de Di., 29.9., 20Uhr DIE REISE DES CHINESISCHEN TROMMLERS HK/TW/D2007, Regie und Buch: Kenneth Bi, 118 Min., O.m.U Nach einer Affäre muss Sid in die Einsamkeit der taiwanesischen Berge fliehen. Er, verwöhnt, arrogant und vorlaut, selbst Schlagzeuger in einer Band, soll sich dort mit dem einfachen und an klosterähnliche Regeln gebundenen Leben von Zen-Trommlern arrangieren. Die sonoren Schläge der Trommeln in einer eindrucksvollen Berglandschaft unterstreichen unterschiedliche Lebenseinstellungen, Auseinandersetzungen und die Kraft der Meditation. Di., 6.10., 20 Uhr TANGERINE D/MA2008, Regie und Buch: Irene von Alberti, 100 Min., dt.F. Ein Sommer in Tanger, dem Tor zwischen Europa und der islamischen Welt. Dort begegnet Amira, ein marokkanisches Mädchen, das von ihrer Familie verstoßen wurde, einem jungen Musikerpärchen aus Deutschland. Sie wollten sich nur von den orientalischen Klängen inspirieren lassen. Es entwickelt sich eine vielschichtige Dreiecksbeziehung, in der Geld, Lügen und Prostitution zum Widersacher einer wirklichen Freundschaft oder Liebe werden. 29 Der junge Palästinenser Tarek sieht keinen anderen Ausweg, als mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt von Tel Aviv die Ehre seines Vaters zu retten. Doch die Selbstentzündung misslingt. So gewinnt er zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennenlernt. Er rettet die suizidgefährdete Frau des störrischen Elektrohändlers Katz und verliebt sich in die ebenso wunderschöne wie wütende Jüdin Keren. Obwohl Tarek und Keren mit ihren eigenen Geschichten beschäftigt sind, bahnt sich die Liebe ihren Weg. In Tel Aviv beginnen zwei Tage voller Hoffnung und der Ahnung eines Neubeginns. Di., 20.10., 20 Uhr LUCK BY CHANCE Indien 2009, Regie und Buch: Zoya Akhtar, 155 Min., O.m.U. Vikram und Sona sind zwei talentierte Jungschauspieler, die an den Filmsets von Bombay ihr Glück suchen. Auf ihrem steinigen Weg nach oben finden sie zueinander und erleben die harte Willkür des Filmgeschäfts. Während aber Sona von ihrem Manager eiskalt fallengelassen wird, erobert Vikram die Rolle seines Lebens ... LUCK BY CHANCE ist eine Ausnahmeerscheinung in der Traumfabrik Indiens, die ansonsten häufig mit schillernd eskapistischen Werken aufwartet. Regiedebütantin Zoya Akhtar scheut sich nicht, hinter die glänzenden Kulissen zu blicken und Bollywood dabei hemmungslos zu kritisieren. Sie eröffnet tiefe Einblicke in den fremden Filmkosmos und thematisiert übersteigerten Starkult, mangelnde Lust an neuen Stoffen, Vernachlässigung von Inhalten und die Kreativität lähmende Vetternwirtschaft. Gespickt mit zahlreichen prominenten Gastauftritten, unter anderem von Shah Rukh Khan, Aamir Khan, Rani Mukherji, Karan Johar, wird LUCK BY CHANCE so zu einem wahren ”Who’s who” und lehrreichen ”Behind the Scenes” der indischen Filmindustrie. (Verleih-Info) Di., 27.10., 20 Uhr MARIA BETHÂNIA: MÚSICA É PERFUME CH/F - 2005 - Regie und Buch: Georges Gachot - 82 Min., brasilianisches O.m.dt.U. Der Film begleitet eine der bedeutendsten Sängerinnen der Música Popular Brasileira bei ihren Studioaufnahmen zur CD ”Que falta você me faz” und bei ihrer Konzerttournee ”Brasileirinho”. Ihr Gesang - eine Mischung aus Bossanova, Samba, afrobrasilianischen Motiven, Pop und Jazz, vorgetragen mit ihrer bachklaren Stimme, die aus flachen Tönen plötzlich zum Vibrato wechselt - drückt eine ”Reibung zwischen dem Nichts und dem Alles” aus (Gilberto Gil). Montiert werden die Musikszenen mit Filmsequenzen aus dem brasilianischen Alltag. Ein ”dokumentarisches Genusskino” (Tagesanzeiger). choices Hintergrund Deutsch-türkische Hochzeit: Oliver Korittke und Lale Türkan Yavas HOCHZEITEN AUF TÜRKISCH „Evet, ich will!“ von Sinan Akkus Vier Hochzeiten stehen an, doch die Konflikte sind mannigfaltig: Kulturelle, religiöse und sexuelle Probleme stehen im Weg. ➜ Gewitzte Multi-Kulti-Komödie Die türkische Mentalität ist noch weit mehr als die deutsche in Traditionen, religiösen Ritualen und familiären Hierarchien gefangen. Wenn sich ein Deutscher und eine Türkin zum Heiraten entschließen, gilt es deswegen, gleich mehrere Hürden auf einmal zu nehmen. Sinan Akkusweiß, von was er berichtet, denn der Debütregisseur lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland, ist also ein türkischer Einwanderer der zweiten Generation. Und gerade diese jungen Leute haben oftmals mit den restriktiven Vorstellungen ihrer Elterngeneration zu kämpfen, die althergebrachte Traditionen höher wertschätzen als Entscheidungen, die aus Liebe heraus getroffen werden. Akkus erzählt in „Evet, ich will!“ gleich eine ganze Reihe verschiedener Liebesgeschichten, die aufgrund dieser unterschiedlichen Lebenseinstellungen zu scheitern drohen. Neben den Problemen in einer deutsch-türkischen Beziehung schildert der Regisseur in seinem Ensemblefilm auch die Barrieren, die es bei einem türkisch-kurdischen und einem schwulen deutsch-türkischen Pärchen zu überwinden gilt. Besonders mit diesen beiden Handlungssträngen fasst Akkus ein heißes Eisen an, das in erster Linie bei einem türkischen Publikum auf Ablehnung stoßen könnte. Die Auseinandersetzungen mit den Kurden sind noch lange nicht ausgestanden, und Homosexualität wird in der stark männerdominierten Kultur nach wie vor totgeschwiegen. Das vierte Handlungssegment konzentriert sich auf einen anatolischen Bauern, der in Deutschland eine Frau zu finden hofft, um sich eine deutsche Aufenthaltsgenehmigung unter den Nagel zu reißen. Für einen Debütfilm hat sich Sinan Akkus hier allerhand vorgenommen, denn alle vier Einzelgeschichten würden in ihrer Dramatik und ihrer Relevanz locker für einen eigenen Film taugen. So kommt es, dass einige Episoden leider ein wenig stiefmütterlich behandelt werden (insbesondere die schwule und die anatolische), zumal auch immer wieder einige Nebenfiguren für kurze Zeit in den Vordergrund rücken. Andererseits bekommt der Zuschauer so auch in einer gebündelten Form ein facettenreiches Portrait türkisch-deutscher Alltagsrealität geboten. Und auch wenn sämtliche Geschichten so oder so ähnlich wohl tagtäglich in den großen deutschen Metropolen mit hohem türkischen Bevölkerungsanteil wie Berlin, Hamburg und Köln passieren dürften, also durchaus sehr realitätsnah erdacht sind, hat Akkus den Humor bei der Schilderung der Ereignisse nie aus den Augen verloren. Und wie man aus so manch anderer Culture-Clash-Komödie bereits erfahren hat, kann das Lachen über die Missstände durchaus dazu beitragen, dass man diese auch mal kritisch zu hinterfragen beginnt. FRANK BRENNER EVET, ICH WILL! Lünen 2008: Berndt-Media-Preis für den besten Filmtitel Episodenfilm - D 2007 - 90 Min. - Regie: Sinan Akkus - Kamera: Peter Nix - mit: Oliver Korittke, Heinrich Schafmeister, Ingeborg Westphal - Verleih: MaXXimum Start: 1.10. Cinenova EVET, ICH WILL! - Am Rande Sinan Akkus’ Komödie reiht sich in die lose Folge deutscher sogenannter Culture Clash-Filme ein, die in der jüngeren Vergangenheit bei den Filmförderungsvereinigungen Anklang - und eben die zumindest kleine finanzielle Unterstützung finden. Erfolgreiche internationale Vorbilder von ambitioniert wie KICK IT LIKE BECKHAM bis trashig wie MY BIG FAT GREEK WEDDING dienten als Anreiz, das Thema Multikulturalität unter humoristischen Aspekten mit dem ernsthaften Anliegen der „Völkerverständigung“ zu nutzen. Von der teils begründeten und größtenteils unfreiwilligen Problematik verschiedenkultureller Beziehungen erzählte vor fünf Jahren Anno Sauls Komödie KEBAB CONNECTION, in diesem Jahr starteten mit Ali Samadi Ahadis SALAMI ALEIKUM und der Bestseller-Verfilmung MARIA, IHM SCHMECKT’S NICHT! schon zwei erfolgreiche Produktio- nen dieser Art. Bei EVET, ICH WILL! nun kommt zum deutsch-türkischen „Clash“ noch das innerkulturelle Spannungsfeld Homosexualität. Auch dieses wird, genau genommen also „Clash-untypisch“, im Sinne der breitentauglichen Komödie beleuchtet. LINDA HOEMBERG choices verlost 3 Fanpakete mit Langenscheidt-Wörterbuch deutsch-türkisch, dem Ratgeber “Das Geheimnis der Partnerwahl“ (EMU-Verlag) und dem Roman “Einmal Hans mit scharfer Soße“ (Goldmann Verlag). E-Mail bis 20.10. an [email protected], Kennwort: Evet 30 NEUSTARTS KINDERFILM DIE STRÄNDE VON AGNÈS MULLEWAPP – DAS GROSSE KINOABENTEUER DER FREUNDE Ab 1.10. Dokumentarfilm - F 2008 – R: Agnès Varda Im Alter von 80 Jahren hat die große alte Dame des französischen Films, Agnès Varda, eine filmische Autobiographie und so etwas wie eine Reflexion über ihr Lebenswerk vorgelegt. Dabei herausgekommen ist kein Denkmal, sondern ein Geschenk an das Publikum. Ein Puzzle über das pralle Leben einer großen Künstlerin, für die der Begriff Filmemacherin viel zu kurz greift. „Könnte man in die Menschen hineinblicken, fände man Landschaften. Würde man in mich hineinsehen, wären es Strände.“ (Agnès Varda) Animation – D/F/I 2009 – 77 Min. – FSK: o.A., empfohlen ab 5 Jahren Dass man zu dritt einfach unschlagbar ist, wenn man nur zusammenhält – davon erzählt „Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde“ mit der liebevollen Handschrift von Helme Heine. DAS WEISSE BAND EXTRAPROGRAMM Ab 15.10. Drama – D/F/I/A 2009 – R: Michael Haneke – D: Christian Friedel, Leonie Benesch, Ulrich Tukur Ein Dorf im protestantischen Norden Deutschlands. 1913/14. Vorabend des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte des vom Dorflehrer geleiteten Schul- und Kirchenchors. Seine kindlichen und jugendlichen Sänger und deren Familien: Gutsherr, Pfarrer, Gutsverwalter, Hebamme, Arzt, Bauern – ein Querschnitt eben. Seltsame Unfälle passieren und nehmen nach und nach den Charakter ritueller Bestrafungen an. Wer steckt dahinter? Odeon trifft Tsunami NINE SONGS Fr. 910., um 22.30 Uhr Drama/Erotik – GB 2004 – 70 Min. Auf dem Weg in die Antarktis rekapituliert der Londoner Kälteforscher Matt die letzten Tage seiner Beziehung mit der jungen Amerikanerin Lisa. Ihre einzigen Gemeinsamkeiten waren ein recht ähnlicher Musikgeschmack und geradezu unbegrenzter Appetit auf Sex. Bands wie Franz Ferdinand, Black Rebel Motorcycle Club, Super Furry Animals, Dandy Warhols und Primal Scream liefern Sound und Kulisse zu Michael Winterbottoms experimentellem Beziehungsdrama. Preview am Sonntag, 11.10., um 16 Uhr GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS Ab 22.10. Im Anschluss mit Kinokarte freier Eintritt für „Funkloch – Die Kölncampusparty“. DJs: optimo500, Sonnenblumenvondertanke, Herr Fröhlich und Gäste. Ohren gespitzt und aufgepasst. Erlaubt ist, was gut ist. Gitarren, Beats und Knalleffekte. Wer nicht tanzt, verliert. Tsunami Club I Im Ferkulum 9 I Südstadt Dokumentarfilm – D 2009 – R: Pagonis Pagonakis & Susanne Jäger Die neue Undercover- Recherche des weltberühmten Kölner Enthüllungsjournalisten. (Das Thema ist noch geheim und wird erst am 15.10. auf der Frankfurter Buchmesse gelüftet.) NIGHT OF THE SHORTS – Deutschland-Premiere am Dienstag, 20.10., um 20 Uhr in Anwesenheit von Günter Wallraff AM ENDE KOMMT DIE WENDE Foto: Jürg Buess Mi 14.10., 21 Uhr DIE STANDESBEAMTIN Kurzfilmprogramm mit fünf Beiträgen rund um das Thema Wiedervereinigung. Ab 29.10. Komödie – CH 2009 – R.: Micha Lewinsky – D: Marie Leuenberger, Dominique Jann, Beat Marti Rahel Hubli arbeitet als Standesbeamtin in einem idyllischen Schweizer Städtchen. An die große Liebe glaubt sie aber schon lange nicht mehr. Erst als ihr Jugendfreund und Bandkollege Ben plötzlich wieder auftaucht, erinnert sich Rahel daran, wie es sich anfühlt, verliebt zu sein. Und das führt zu Problemen, denn Rahel ist verheiratet. Und Ben will sich verheiraten lassen: aber nicht mit Rahel, sondern von Rahel. WEITER IM PROGRAMM • WÜSTENBLUME • VISION – AUS DEM LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN • LOUISE HIRES A CONTRACT KILLER Premiere am Sonntag, 18.10., 20 Uhr in Anwesenheit von Regisseur Micha Lewinsky und Darstellerin Oriana Schrage KINO IN DER SÜDSTADT • SEVERINSTRASSE 81 • TELEFON 0221. 31 31 10 • WWW.ODEON-KOELN.DE 31 Gespräch zum Film Film-Kritik Regisseur mit Helmkamera: Marko Doringer Gerade 30, und schon fehlt ein Backenzahn DOKUMENTARFILMER ALS THERAPEUT WOHIN? Marko Doringer, Jahrgang 1974, studierte an der Technischen Universität in Graz und danach in Wien Publizistik – beides ohne Abschluss. 1999 gründete er die Filmproduktionsfirma „Filmfabrik“ und drehte zwei Dokumentarfilme. „Mein halbes Leben“ ist sein erster Kinofilm. Er ist 30 und hat noch nichts erreicht. Dabei zeichnet sich am Körper schon der Verfall ab: Der erste Backenzahn fällt ihm aus, aber Marko ist immer noch ohne Ziel im Leben. ➜ Autobiografie und Generationenportrait Marko Doringer über „Mein halbes Leben“ choices: Herr Doringer, der Film beginnt als mit digitaler Wackelkamera gedrehtes Homemovie – erst später scheint aufwändigeres Equipment hinzuzukommen. Planten Sie dennoch bereits zu Beginn, dass am Ende ein Kinofilm daraus werden würde? Marko Doringer: Ich war als Regisseur von Anfang an von der Stärke des Themas überzeugt. Aber ich muss gestehen: Mit dieser Meinung war ich fast alleine. Stellen Sie sich vor, da kommt ein junger Typ zu Ihnen und sagt, er sei jetzt knapp über 30, habe noch nichts erreicht im Leben, er sehe sich selbst als Loser - und genau darüber will er einen Kinofilm machen ... Aber es hat ja dann doch funktioniert! Dass der Film derart positiv vom Publikum aufgenommen wird, hat mich dann aber schon überrascht. Es gibt Bilder von Ihnen mit einer komplizierten Filmapparatur am Körper. Worum handelt es sich dabei, und wie wirkt sich die Gerätschaft auf Ihr Filmen aus? Es handelt sich bei „Mein halbes Leben“ um einen autobiografischen Film, ich führe selbst die Kamera. Einen Teil des Films habe ich mit einer speziellen Helmkamera gedreht. Damit sieht das Kinopublikum ‘die Welt, so wie ich sie sehe’ - absolut subjektiv. Nachdem die Idee zu dem Film aus einer ganz persönlichen Erfahrung entstanden ist - dass ich 30 wurde und damit große Probleme hatte - habe ich versucht, ein filmisches Stilmittel zu entwickeln, das meinem Bezug zum Thema des Films entspricht. Sie schildern Ihr Gefühl von Unsicherheit und Stagnation sehr offen. Gab es Scham, sich derart persönlich zu präsentieren? Ich liebe meinen Beruf. Aber ich sehe den Beruf als Dokumentarfilm-Regisseur durchaus auch kritisch: Ich bin für meinen Film auf die Lebensgeschichten anderer Menschen angewiesen und veröffentliche einen Teil ihres Privatlebens. Das ist bei einem guten Dokumentarfilm für alle Beteiligten nicht einfach. Aber am Schwierigsten ist es sicherlich für die Personen vor der Kamera, die dann auf der Leinwand zu sehen sind. Ich wollte mich als Regisseur einmal bewusst selbst dieser Situation stellen, einen Teil meines eigenen Lebens und meiner Schwächen veröffentlichen. Funktionierte der Film für Sie als therapeutisches Mittel, aus einer depressiven Krise herauszufinden? Ich sehe große Parallelen zwischen einem Therapeuten und dem DokumentarfilmRegisseur: Beide begleiten ihr Gegenüber über einen längeren Lebensabschnitt und versuchen dabei, immer wieder auf bestimmte Problempunkte einzugehen. Aber weder ein Film noch ein Therapeut kann die Probleme eines Menschen lösen - man ist nur ein Begleiter. In meinem speziellen Fall ist mein Leben so eng mit dem Film verstrickt, dass ich nicht beurteilen kann, ob mein Leben ohne Film anders verlaufen wäre. Was kann man als nächstes von Ihnen erwarten? In meinem nächsten Dokumentarfilm will ich mich mit Partnerbeziehung auseinander setzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Film auch wieder autobiografisch wird. Da gibt es in mir noch viele Ecken, die man beleuchten könnte. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER „Mein halbes Leben“ von Marko Doringer Marko sitzt in seiner Studentenbude und sinniert über sein Leben: zwei abgebrochene Studiengänge, keine Vorstellung von Lebensplanung. Eine Freundin hat er auch nicht. Seine Eltern meidet er wegen der obligatorischen Diskussionen über seine Zukunft. Regisseur Marko Doringer öffnet sich in seiner Ziellosigkeit dem Publikum. Zugleich portraitiert er mit alten Bekannten und seinen bzw. deren Eltern zwei Generationen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen von Lebensgestaltung. Das ist mal humorvoll, mal schmerzlich, und peinliche Momente scheut Doringer ebenso wenig wie Selbstreflexion. Die Zuschauer werden sich mehr als einmal in diesem Film wiederfinden können - ob jung oder alt. CHRISTIAN MEYER MEIN HALBES LEBEN New Berliner Filmaward 09: Bester Dokumentarfilm Dokumentarfilm - AU/D 2008 - Regie: Marko Doringer - mit: Marko Doringer, Martin Obermayr, Katharina Harrer - Verleih: Movienet Start: 8.10. Cinenova Sind Weltreisende: Meeresschildkröten UNTER WASSER „Tortuga - Die unglaubliche Reise der Meeresschildkröte“ von Nick Stringer Anhand des Schicksals einer Meeresschildkröte erzählt BBC-Dokufilmer Nick Springer von einer märchenhaften Unterwasserwelt. ➜ Opulent bebilderte Tiefseefabel Momentan konkurrieren zwei Arten von Tierreportagen: Jene, die die Faszination des Tierlebens einfangen, den Einfluss des Menschen kritisch beobachten und dabei Tier Tier sein lassen. Und jene, die hübsche Bilder zu Land, Luft und vor allem zu Wasser einfangen, ihren Protagonisten Namen und allerlei menschliche Qualitäten andichten und um das gefilmte Material herum eine Disney-Geschichte spinnen. „Tortuga“ zählt zur zweiten Kategorie. Nick Stringer folgt seiner Meeresschildkröte um die Welt, wobei sie auf „Zauberwesen“ stößt, an „einer Feier des Lebens und der Fülle“ teilnimmt und zur „selbstbewussten Jugendlichen“ erwächst. Hannelore Elsner gibt aus dem Off die Erzählerin für alle, die Natur märchenhaft verpackt mögen. CARLA SCHMIDT TORTUGA OT: Turtle: The Incredible Journey - Dokumentarfilm- D/GB/AU2009 - 79 Min. Regie: Nick Stringer - Verleih: polyband Start: 1.10. 32 choices Film-Kritik Horror- oder Liebesfilm? Horacio Camandule muss sich entscheiden ANNÄHERUNGSVERSUCHE „Gigante“ von Adrián Biniez Ein schüchterner Wachmann verliebt sich per Überwachungsmonitor in eine Putzfrau, ringt mit seinen Emotionen und dem fehlenden Mut, ihr direkt gegenüberzutreten. Sein Weg der Annäherung ist lang, eigenwillig und einnehmend. ➜ Hintergründige Komödie über das Verlieben Der stämmige, stoische Jara arbeitet des Nachts als Wachmann im Kontrollraum eines Supermarkts in Montevideo. Vor den Monitoren löst er Kreuzworträtsel, trinkt Mate und hört seine Lieblingsmusik über Kopfhörer, während er das Putzpersonal im leeren Verkaufsraum mit kleinen Diebstählen davonkommen lässt. Erst als er die neue Putzfrau Julia entdeckt, werden die Bilder der Überwachungskameras für ihn wirklich interessant. Seine Neugier für die junge Frau, die ihre Arbeit etwas ungeschickt und wie er mit Kopfhörern im Ohr verrichtet, ist geweckt. Jara beginnt, sie auch nach dem gemeinsamen Schichtende zu beobachten, ihr zu folgen, aus der Deckung heraus ihre ‚Nähe’ zu suchen und sie stückweise kennenzulernen. Er wird ihr Schatten, ihr Schutz- und Racheengel. „Gigante“ ist eine minimalistisch angelegte, präzise Studie über einen schüchternen Mann, der sich verliebt und seinem Begehren zunächst mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln begegnet. Die Filmkamera beobachtet Jara, wie er, der auf Bildschirme Trainierte, seine Angebetete beobachtet. Dabei ist der Grat zwischen reiner Faszination und beginnender Obsession durchaus schmal. Dass Jara selbst sich gleichfalls über Monitore verrät und Julia somit sein Treiben offenbart, ist nicht nur Teil der eingesetzten Erzähltechnik des Films, sondern auch ein Beispiel für seine dezent humorvolle Erzählhaltung. Sparsam in Dialogen und Handlung ist „Gigante“ ein Film, in dem nur scheinbar wenig passiert. Spielfilmdebütant Adrián Biniez lässt seine Bilder sprechen, setzt auf Gesten und Mimik, auf innere Bewegungen, die aufmerksames Betrachten erfordern und eine Menge Spielraum für Interpretationen und Gedankengänge lassen. Der Stellenwert technischer Medien im modernen Leben – neben Kameras und Monitoren, Spielkonsolen und Internetkontaktbörsen gehört dazu auch der inzwischen allgegenwärtige Stöpsel im Ohr – wird in verschiedenen Facetten und Ausprägungen beleuchtet, hinsichtlich damit einhergehender Einsamkeit, Entfremdung und Isolation. Aber auch als verbindendes, soziales Element. Zudem kann es durchaus spannend sein, diesen Mann von vergleichsweise gigantischer Statur und in seinem Stärke suggerierenden Heavy Metal-Habit im Stadium des zarten Verliebtseins zu beobachten, das bei ihm mit Scheu und Hilflosigkeit bei der Kontaktaufnahme einhergeht und ihn mehrfach in schmunzelwürdige Verlegenheit bringt. Dass Biniez die dringende Notwendigkeit des direkten menschlichen Kontakts hervorhebt, ist deutlich. Dass seine Geschichte auch einen ganz anderen, ernsteren Weg, in Form der Darstellung eines Stalkers, hätte nehmen können, bleibt ein angedeuteter Aspekt. Bei der Berlinale wurde der in Uruguay lebende, argentinische Regisseur für seine eindrucksvolle kleine Alltagsgeschichte gleich dreifach ausgezeichnet. KIRSTEN DYRDA GIGANTE Berlinale: Silberner Bär Drama - UY/D/AR 2009 - 84 Min. - Regie: Adrián Biniez - Kamera: Arauco Hernández Holz - mit: Horacio Camandule, Leonor Svarcas, Néstor Guzzini - Verleih: Neue Visionen Start: 1.10. OFF Broadway, Rex 33 choices Kurz-Kritik DIE NACKTE WAHRHEIT THE DUST OF TIME DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE OT: The Ugly Truth - USA 2009 - 96 Min. - Regie: Robert Luketic - Verleih: Sony OT: Trilogia II: I skoni tou hronou - D/I/GR 2009 - Regie: Theodoros Angelopoulos - Verleih: NFP Dokumentarfilm - KR/D 2009 - 82 Min. - Regie: Ulrike Ottinger - Verleih: Arsenal Gerard Butler ("P.S. Ich liebe Dich") und Katherine Heigl ("Beim ersten Mal") liefern sich in dieser romantischen Komödie einen vergnüglichen Geschlechterkampf. Butler mimt darin den Macho, der seine Kollegin, die an aufrichtige Männer glaubt, verkuppeln will. Wer am Ende bei wem landet, kann man sich ja denken. Der Weg dorthin reibt sich munter an Vorurteilen beider Geschlechter. HE Das griechische Regie-Urgestein Theodoros Angelopoulos (74) erzählt in diesem Drama von einem amerikanischen Regisseur (Willem Dafoe), der an einem Film arbeitet, der sich seiner Mutter (Irène Jacob) und deren zwei Liebhabern (Bruno Ganz, Michel Piccoli) widmet. Eine filmische Odyssee über drei Liebende, deren Schicksal die weltbewegenden Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte streift. HE Rituale, Bräuche, Zeremonien – Regisseurin Ulrike Ottinger ("Südostpassage", "Prater") begibt sich auf einen weiteren filmischen Kulturaustausch: Mit ihrem Dokumentarfilm reist sie nach Südkorea, wo sich ein verliebtes Paar die titelgebende Hochzeitstruhe füllen und sonst noch so allerlei über sich ergehen lässt. Das ist so faszinierend wie humorvoll aufbereitet. HE Start: 1.10. Metropolis Start: 29.10. Start: 1.10. OFF Broadway DIE PÄPSTIN MENACHEM & FRED DIE FAST VERGESSENE WELT Historienfilm/Drama - D 2009 - Regie: Sönke Wortmann Verleih: Constantin IL/D 2008 - 91 Min. - Regie: Ofra Tevet, Ronit Kertsner Verleih: Filmlichter OT: Land of the Lost - USA 2009 - 93 Min. - Regie: Brad Silberling - Verleih: Universal Sönke Wortmann greift in diesem Epos die Legende der Johanna auf, die im Neunten Jahrhundert als einfache, gläubige Frau aufwächst. Sie fühlt sich zu Größerem bestimmt, gelangt, als Mann verkleidet, bis ins höchste Kirchenamt. Zugleich verliebt sie sich in den Grafen Gerold. Johanna Wokalek ("Barfuß") spielt die Johanna zerrissen zwischen der Zuneigung zu Gerold und der Liebe zu Gott. HE Menachem und Fred haben als jüdische Brüder den Holocaust in einem französischen Waisenhaus überlebt. Nach dem Krieg gingen ihre Wege auseinander: Fred streifte seine Identität ab und ging in die USA, Menachem wurde orthodoxer Jude in Israel. Der Film beleuchtet die Stationen ihrer Schicksale und erzählt von dem ersten großen Familientreffen, bei dem sich drei Generationen begegnen. HE Will Ferrell ("Schräger als Fiktion") gerät als unbedarfter Wissenschaftler in ein Alternativ-Universum und findet sich in der Urzeit wieder. Gemeinsam mit einer besserwisserischen Laborassistentin (Anna Friel) und einem Naturburschen (Danny McBride) ist er fortan auf der Flucht vor Dinosauriern und auf der Suche nach der Rückkehr in die Zivilisation. Turbulente Abenteuerkomödie. HE Start: 22.10. Weisshaus, Cinenova, Metropolis Start: 22.10. Filmpalette Start: 1.10. Roter Teppich Untergetaucht, um der NS-Maschinerie zu entgehen: Armin Rohde als Jude Menne Spiegel KÜNSTLER MIT BREITER FARBPALETTE ARMIN ROHDE ÜBER „UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT“, SEINE AFFINITÄT ZU KINDERFILMEN UND DIE HERAUSFORDERUNG, LEGENDEN ZU SPIELEN Durch seine Rollen in „Kleine Haie“ und „Der bewegte Mann“ wurde er Anfang der 1990er Jahre zum Publikumsliebling. Mittlerweile ist Armin Rohde aus der deutschen Kinoszene nicht mehr wegzudenken. Nach knapp einhundert Film- und Fernsehauftritten in solch unterschiedlichen Werken wie dem Zeitgemälde „Marlene“, dem Kultfilm „Lola rennt“ oder den erfolgreichen Kinderfilmen „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Herr Bello“, in denen er jeweils die Titelrolle verkörperte, ist er nun in „Unter Bauern – Retter in der Nacht“ im Kino zu sehen. In der auf tatsächlichen Ereignissen basierenden Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg spielt Rohde den Juden Menne Spiegel, dem es zusammen mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter dank der Mithilfe befreundeter Bauern gelang, der Deportation zu entgehen und das Dritte Reich zu überleben. weiß nicht, wie sie das gemeint hat, da kann sich jeder seinen Teil dazu denken (lacht). Das war sehr charmant und diplomatisch von ihr gelöst. Die Geschichte spielt auch wieder in NRW, wo sie geboren und aufgewachsen sind. Haben Sie denn eine besondere Affinität zu solchen „Heimatstoffen“? Nein, ich denke gar nicht in solchen Kategorien. Der Film spielt zufälligerweise keine 100 km entfernt von da, wo ich lebe. Das ist für mich aber kein Lokal- oder Heimatfilm, sondern er spielt eben in einer Gegend, die ich ganz gut kenne. Das war jetzt auch nicht nur auf diesen Film gemünzt, sondern auf die rote Linie in Ihrer Karriere, häufiger mal Filme mit diesem lokalen Background zu drehen, insbesondere zu Beginn Ihrer Laufbahn … Das ist schon richtig, auch wenn das meiste choices: Herr Rohde, Marga Spiegels Erinne- davon schon über fünfzehn Jahre her ist. Aber rungen sind bereits 1969 veröffentlicht wor- auf Dauer möchte ich das dem Zuschauer auch den. Warum, glauben Sie, sind diese nun erst nicht verweigern. Als Schauspieler leben Sie ja in 40 Jahre später verfilmt worden? dem ständigen Konflikt, dass Sie der Zuschauer Armin Rohde: Das ist schwer zu beantworten, für etwas ins Herz geschlossen hat, für das Sie denn auch weit weniger auffällige Bücher brau- gar nichts können. Der Zuschauer entscheidet ja, weswegen er einen Schauspiechen mitunter sehr lange bis zur „MEINE ELTERN HABEN MIT DER ler mag oder nicht. Deswegen Verfilmung. Es ist einfach so, SEELE VON KÜNSTLERN DAS LEBEN übernehme ich zwischendurch dass nicht jedes Buch, bei dem VON ARBEITERN GEFÜHRT“ auch immer wieder Rollen, von eine Verfilmung sinnvoll wäre, auch direkt verfilmt wird. Ich halte das in diesem denen ich weiß, dass es für sie eine bestimmte Fall nicht für eine spezielle Gemeinheit gegen den Anhängerschaft gibt. Als Schauspieler habe ich andererseits auch das Bedürfnis zu zeigen, was Stoff, dass es so lange gedauert hat … ich sonst noch auf der Pfanne habe. Frau Spiegel besuchte auch die Dreharbeiten. Hat sie Ihnen irgendwelche Tipps gegeben, wie Wie z.B. in Kinderfilmen mitspielen, obwohl Sie selbst gar keine Kinder haben. Nährt das Sie ihren Ehemann darstellen könnten? Nein, um das zu tun, ist sie viel zu vornehm. Sie für Sie das sprichwörtliche Kind im Manne? ist eine sehr zurückhaltende, aber auch sehr wit- Das ist mir zu psychologisiert, das kann man so zige und charmante Dame, die übrigens auch noch nicht beantworten. Dann könnte man ja auch jesehr gut aussieht. Das hat sie nicht gemacht, weil mandem, der immer wieder Mörder spielt, untersie das wahrscheinlich als aufdringlich empfun- stellen, er würde dies tun, weil er im wirklichen den hätte. Sie hat sogar einen Witz darüber ge- Leben zu wenig zum Morden kommen würde. Das rissen, denn genau das fragte jemand am Set: „Ist ist Quatsch. Kinderfilme machen mir aus einem er denn so, wie Ihr Mann war?“ Darauf sagte sie: anderen Grund so viel Spaß: Wenn ich Maler wäre, „Das müsste ich dann erst mal ausprobieren.“ Ich dann würde ich bei Filmen für Erwachsene eher zu 35 Aquarellfarben greifen, zu Pastelltönen, und bei Kinderfilmen greife ich mit dem ganz großen Pinsel in den Pott mit den Primär- und Ölfarben. Da kann man einfach kräftiger und deutlicher zeichnen. Ihr Bruder Uwe ist auch ein erfolgreicher Schauspieler. Woher kommt in Ihrer Familie die Liebe zum Rampenlicht? Meine Eltern waren musisch begabte Menschen, obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet haben. Sie haben mit der Seele von Künstlern das Leben von Arbeitern geführt. Dadurch, dass es doppelt in der Familie auftaucht, wird es auch irgendwie familiär weitergegeben worden sein, ohne dass meine Eltern die Möglichkeit hatten, das auch beruflich auszuüben. Sie waren aber beide talentierte Sänger und mein Vater war ein beliebter Gast auf allen möglichen Festivitäten als Geschichtenerzähler und Liedersänger. Emil Jannings und Richard Tauber haben Sie schon gespielt, unlängst kamen Albert Einstein und Heinrich George hinzu. Wie geht man an die Aufgabe heran, solche Legenden zu verkörpern? Bei Leuten, bei denen man noch weiß, wie sie ausgesehen und wie sie sich bewegt und geredet haben, versuche ich, mir im Vorfeld so viel Material wie möglich zu besorgen und mich heranzuarbeiten. Man muss dabei allerdings auch aufpassen, dass man nicht in der bloßen Nachahmung steckenbleibt, damit das Ganze am Ende nicht hölzern wirkt. Es muss immer noch den persönlichen Touch haben, sonst hätte es ja jeder beliebige Schauspieler machen können, den man in die entsprechende Maske gesteckt hat. Das muss man fein austarieren, wie viel man von sich selbst hineingibt und wie tief man in die andere Figur hineingeht. Ich bin übrigens sehr angetan davon, dass Sie mehr über meinen Beruf als über mein Privatleben fragen, denn ich habe ein Buch geschrieben, das Anfang November in die Buchhandlungen kommen wird. Es heißt „Größenwahn und Lampenfieber – Die Wahrheit über Schauspieler“, in dem ich über genau solche Sachen erzähle, immer verbunden mit kleinen Dönekes aus meinem Berufsleben. INTERVIEW: FRANK BRENNER Cologne Conference Film-Kritik Filmische Kriminalistik: „Rembrandts Nachtwache“ von Peter Greenaway, Foto: Presse DETEKTIVISCH Kühler Racheengel: Katharina Schüttler RAF PRIVAT ROMAN POLANSKI ZU GAST IN KÖLN „Es kommt der Tag“ von Susanne Schneider Nachdem Gus van Sant seinen Besuch bei der KunstFilmBiennale wegen Dreharbeiten kurzfristig absagen musste, dürfen wir im Oktober noch auf einen anderen internationalen Regiemeister hoffen. Anfang Oktober wird Roman Polanski in Köln erwartet. Der 75jährige Altmeister des Kinos wird zur Cologne Conference anreisen, wo er für seine Verdienste um die Weiterentwicklung der Filmsprache mit dem Filmpreis Köln ausgezeichnet wird. Das Internationale Filmund Fernsehfestival findet vom 30. September bis 4.Oktober in Köln statt. Am 2. Oktober wird sich Polanski von 16 bis 18 Uhr im Filmforum den Fragen von Lutz Hachtmeister stellen, allerdings nur für akkreditierte Besucher des Festivals. Auch für normale Kinogänger wird die Retrospektive seiner Filme im Cinedom und dem Filmforum zu sehen sein: Angefangen von den frühen Kurzfilmen, die er ebenso wie den ersten Langfilm „Das Messer im Wasser“ noch in Polen drehte. Über den in England realisierten Psychothriller „Ekel“ mit Catherine Deneuve - ein Meisterwerk - und den in den USA gefilmten und nicht minder schockierenden Gruselfilm „Rosemaries Baby“. Polanskis Film Noir-Hommage „China Town“ fehlt ebenso wenig wie seine „Macbeth“-Verfilmung oder der überlange „Tess“ mit der jungen Nastassja Kinski. Gezeigt werden natürlich auch jüngere Werke wie „Oliver Twist“ oder „Der Pianist“. Polanskis Auftritt in Köln ist sicher die Sensation des Festivals, er überstrahlt aber nicht das gesamte Programm. Dort sind noch andere Perlen zu finden. In der Reihe Independent kann man die Filme „Blind Date“ und „Lost Persons Area“ entdekken. „Blind Date“, eine Verfilmung des Kammerspiels des ermordeten Theo van Gogh, erzählt von einem Ehepaar, das versucht, sich über Rollenspiele neu kennenzulernen. „Lost Persons Area“ beobachtet ungarische Arbeiter, die in karger Landschaft Strommasten warten. Neben solchen Debütfilmen zeigt die Cologne Conference auch neue Filme bekannter Regisseure. „The Return of the War Room“ ist von Dokumentarfilmlegende D.A. Pennebaker. Nach „The War Room“ von 1993 kehrt er nun zu den Mitarbeitern von Bill Clintons Wahlkampfteam zurück und blickt ohne Glanz und Gloria und taktisches Kalkül auf die damaligen Strategien des Wahlkampfteams. Neben Fernsehformaten, die sicherlich vor allem für das akkreditierte Fachpublikum von Interesse sind, ist auch eine herausragende Fernsehproduktion wie „Rembrandts Nachtwache“ zu sehen. Peter Greenaway erforscht Rembrandts berühmtes Gemälde in Hinsicht auf ein Mordkomplott. Denn, so Greenaways These, das Geheimnis des Bildes liegt in einem Hinweis auf ein Verbrechen. In „Rembrandts Nachtwache“ bekommt Greenaways in den letzten Jahren etwas verselbstständigte digitale Spielerei wieder einen Sinn, wenn er detektivisch Bildelemente verschiebt und übereinanderlegt, um seine These zu stützen. Richtig kurzweilig wird sicher auch die Kultnacht. Hier kann man mit Meilensteinen des TV-Talks Fernsehgeschichte erinnern. CHRISTIAN MEYER Cologne Conference - Internationales Film und Fernsehfestival Köln 30.9.-4.10., Cinedom / Filmhaus / Filmpalette / Filmforum im Museum Ludwig, Programm: www.cologne-conference.de Alice reist nach Frankreich in die Weinberge. Dort vermutet sie ihre Mutter, die als RAFTerroristin vor 20 Jahren in den Untergrund gegangen ist. ➜ Emotionales Familiendrama Judith hat ihre Tochter Alice Ende der 70er Jahre zur Adoption freigegeben, um den bewaffneten Kampf in der RAF fortzuführen. Inzwischen ist sie eine gemäßigte Aktivistin, die auf einem idyllischen Weingut ein gewöhnliches Familienleben mit zwei Kindern führt. Als die geheimnisvolle Alice dort ankommt, ahnt Judith schnell, dass sie ihre Vergangenheit eingeholt hat. Schüttlers Power-Play, das einen schon in „Sophiiiie!“ mitreißen konnte, verbreitet eine ungeheure Spannung in diesem außergewöhnlichen Mutter-Tochter-Konflikt. Wie zuletzt in „Schattenwelt“ wird das RAF-Thema auch hier auf einer persönlichen, emotionalen Ebene abgehandelt: Politik kommt nur als Fußnote vor. Den an sich interessanten Konflikt hätte man aber auch vor jeden anderen Hintergrund setzen können. CHRISTIAN MEYER ES KOMMT DER TAG Drama - D 2009 - 104 Min. - Regie: Susanne Schneider - mit Iris Berben, Katharina Schüttler, Jacques Frantz - Verleih: Zorro Start: 1.10. Rex Gefährliches Spiel mit Schiffsriesen KILLERWALE UND WALKILLER „The Last Giants“ von Daniele Grieco Die Meerenge von Gibraltar verbindet den Atlantik mit dem Mittelmeer. 300 Schiffe durchfahren dieses Tor am Tag - zum Leid der Meerestiere. ➜ Erschreckende Bilder einer Ausbeutung Katharina Heyer ist eine Tierschützerin, die sich auf dem Gewässer zwischen Spanien und Marokko engagiert, wo Menschen vom Fischen und von der Containerschifffahrt leben. Delfine und Wale stranden, werden gerammt, vergiftet und regional zusehends ausgerottet. Der Mensch verschließt die Augen. Daniele Grieco zeigt Killerwale und Walkiller: Der Schönheit der Unterwasserwelt stellt der Regisseur Bilder der Qual und des blutigen Todes entgegen. Damit ist „The Last Giants“ kein appetitlicher, wohl aber ein wichtiger Film. Auch wenn sich die Tierretter mitunter etwas verklärt zu ihren schwimmenden Freunden hingezogen fühlen, vermitteln sie den Ernst der Lage. Später soll jedenfalls niemand behaupten, das Kino hätte Sie nicht gewarnt. HARTMUT ERNST THE LAST GIANTS Dokumentarfilm - D 2009 - 90 Min. - Regie: Daniele Grieco - Verleih: Progress Start: 1.10. Filmpalette 36 partner shnit main partner medienpartner shnittwoch 7.10 festival 20:00 start back flash 20:00 2 d 1 s 18:00 20:00 shnit open 2 smag odis 1 19:00 experi mentiert 1 00:00 international competition 22:00 shnit open 4 made in germany 2 23:00 international competition made in germany 21:00 1 do 8.10 international competition shnit open 5 00:00 dok block 1 22:00 international competition 20:00 shnit open 6 competition shnit open 1 animiert international 18:00 2 20:00 00:00 queer shnit 22:00 international competition shnit open 10 fr 9.10 competition international competition 23:00 shnit open 9 made in germany 2 21:00 international competition shnit open 5 dolce vita 17:00 made in germany 19:00 3 18:00 2 shnit peeping open 7 shnit international 00:00 international competition 22:00 shnit open 8 smag odis 2 20:00 international competition open 3 18:00 1 pool time 20:00 a 1 1 sa 10.10 00:00 international competition 22:00 shnit open 3 made in germany 1 20:00 competition 18:00 dok block 2 16:00 international competition shnit open 6 14:00 shnit song & open 10 dance international competition clips 00:00 smag odis 1 22:00 international competition shnit open 7 20:00 18:00 2 back flash 12:00 shnit kölsches open 9 gedeck international international competition shnit open 4 16:00 zauber laterne 14:00 international competition shnit open 2 12:00 peeping shnit 00:15 queer shnit 22:30 feel good 23:00 international competition shnit open 1 21:00 shnit clubing mit movie oke! made in germany 20:00 3 19:00 international competition shnit open 8 17:00 dolce vita 15:00 1 2 18:00 20:00 20:00 best of shnit09 so 11.10 best of shnit09 2 kölsches experi gedeck mentiert 18:00 16:00 smag odis 2 16:00 swiss made 1 14:00 swiss made 2 zauber laterne 14:00 feel good brunch 11:00 shnit awards night 20:00 internationales kurzfilmfestival shnit 07. bis 11. oktober 2009 Rückschau Film-Kritik In heikler Mission: Jonathan Rhys-Meyers und Radha Mitchell EFFEKTVOLL „Die Kinder der Seidenstraße“ von Roger Spottiswoode Ende der 30er Jahre rettet der Brite George Hogg Dutzende chinesische Kinder vor mordenden Japanern. Der Film erzählt seine Geschichte. ➜ Opulentes Abenteuerdrama Als 1937 die Japaner mordend in China einfallen, befindet sich der junge, naive Reporter George Hogg (Jonathan Rhys Meyers) in Nanking. Geschockt von den barbarischen Massenhinrichtungen der Okkupanten, entkommt er selbst nur knapp dem Tod. Er schließt sich dem Widerständler Jack Chen an und gelangt mit Hilfe der Krankenschwester Lee in eine versteckte Gemeinde von Waisenkindern. Seine Erlebnisse und die Schicksale der Jugendlichen lassen den unbedarften Mann reifen: Er beschließt, mit 60 Waisenjungen zu Fuß gen Westen zu fliehen. Ein entbehrungsreicher Marsch beginnt. Effektvoll bebildert Regisseur Spottiswoode das Schicksal seines jungen Helden und bietet verklärtes Abenteuerkino. Nichts für Historiker also, wohl aber für Fans bewegender Geschichtsdramen. HARTMUT ERNST DIE KINDER DER SEIDENSTRASSE OT: The Children of Huang Shi - Drama - AUS/CN/D 2008 - 118 Min. - Regie: Roger Spottiswoode - mit: Jonathan Rhys Meyers, Chow Yun-Fat, Radha Mitchell Verleih: 3Rosen Start: 8.10. Rex Als Jüdin unentdeckt: Veronica Ferres IM VERSTECK „Unter Bauern - Retter in der Nacht“ von Ludi Boeken Die Jüdin Marga Spiegel und ihre kleine Tochter Karin kommen 1943 mit falscher arischer Identität auf einem Bauernhof unter. ➜ Spannende Kriegsgeschichte Die auf den autobiografischen Erinnerungen Marga Spiegels basierende Geschichte wirft einen neuen Blick auf die Vorkommnisse der NS-Zeit: den Mut einiger Deutscher, unter Gefährdung des eigenen Lebens jüdischen Mitbürgern ein Versteck zu gewähren und sie damit vor der Deportation zu retten. Ludi Boekens Szenenaufbau schürt häppchenweise Spannung, ohne eine Einstellung überzustrapazieren. Dadurch verpufft leider etwas von der Dramatik der Vorlage. Einige vielschichtige und sensible Darstellerleistungen in den Nebenrollen (insbesondere die Newcomerin Lia Hoensbroech als parteitreue Bauerntochter) bügeln das jedoch schnell wieder gerade. FRANK BRENNER Blick zurück nach vorn: Fritz Langs „Metropolis“ mit Blasorchester in der Philharmonie KINO DER NACHT WIE KÖNNTE SICH DIE KÖLNER KINOSZENE GEMEINSAM PRÄSENTIEREN? Am letzten Augustwochenende fanden 40 Filmprogramme im Rahmen der „Kölner Kino Nächte“ statt. Damit wurden viele, wenn auch nicht alle zahlreichen Kölner Initiativen, Festivals und Kinos zusammengebracht, um an einem langen Wochenende das Kino und den Film zu feiern. Die Kölner Kino Nächte wollten die Aufmerksamkeit auf die vielen Programme und Programmmacher der Stadt lenken. Natürlich waren einige Veranstaltungen besser, andere schlechter besucht. Das hängt mit Orten, Zeiten und letztlich auch den einzelnen Programminhalten zusammen. Doch ging die Aktion in ihrer Ganzheit zu sehr verloren. Der außerordentliche Rahmen der „Kölner Kino Nächte“ war im Stadtbild und an den Veranstaltungsorten kaum präsent. Nach der umfassenden Berichterstattung in der Kölner Presselandschaft durfte man mehr erwarten. Daraus ergibt sich die Frage, ob die Orientierung an den erfolgreich lancierten Museumsnächten für das Kino überhaupt funktionieren kann. Eine Nacht im Museum ist per se etwas Besonderes (deswegen gibt es Filme wie „Nachts im Museum“). Im Kino trifft man sich aber in der Regel, wenn es dunkel ist. Was kann also das Besondere an einer Kinonacht sein, was kann sie leisten? Sie kann das Besondere zeigen: Das ‚Kino der Nacht‘ mit dem dunklen Film Noir der 40er und 50er Jahre in einer langen Nacht auferwecken – das wäre ein Ereignis. Oder nachts Filme mit Überlänge präsentieren, die im alltäglichen Kinobetrieb nicht gezeigt werden können. Davon gibt es einige in der Filmgeschichte: Jacques Rivettes „Out 1“ dauert knapp 13, eine Kurzversion vier Stunden. Eine Cinemathek wie in anderen Städten, die diese Aufgaben übernehmen könnte, gibt es in Köln nicht. Eine solche Vorführung wäre daher eine Sensation. Tatsächlich konnten die „Kölner Kino Nächte“ ja mit einer Sensation aufwarten: Die Vorführung von Fritz Langs „Metropolis“ mit der Livemusik vom Landesblasorchester NRW in der fast ausverkauften Philharmonie. Andere Vorstellungen wie die Vorführung von „pereSTROIKA – umBAU einer Wohnung“ im Haus der Architektur waren spannend inszeniert. Bei der langen Brenner-Nacht mit den Josef Hader-Krimis konnte man wirklich von Kinonächten sprechen. Einige Möglichkeiten wurden aufgezeigt, aber auch Standard wurde präsentiert. In der Masse und Vielfalt ging da einiges unter. Man sollte darüber nachdenken, welchen Effekt ein thematischer Überbau, der für die Kino Nächte zumindest angedacht war, auf eine solche Veranstaltung haben könnte. Statt eines „Gemischtwarenladens“, so eine Kinobetreiberin bei den Kinonächten, würde das Publikum zu einer filmischen Vertiefung in ein Thema eingeladen. Uneinigkeit unter den Initiativen hatte diese ursprüngliche Idee scheitern lassen. Doch wenn ein großes Festival wie das ebenfalls bei den Kinonächten beteiligte Internationale Frauenfilmfestival Dortmund / Köln es schafft, den kompletten Wettbewerb mit 70 Spielfilmen einem Thema – nämlich „Freiheit“ – unterzuordnen, dann sollten auch die vierzig Programme der Kinonächte zu füllen sein. Die Vermittlung eines thematisch gebündelten Programms wäre dann sicherlich leichter. Werbung für das Kino machen heißt vor allem, dessen Möglichkeiten zeigen – in der Filmgeschichte wie in der Zukunft. Eine sehr schöne Idee war daher auch die geplante „A wall is a Screen“-Aktion: ein abendlicher Parcours mit Filmvorführungen auf den Hauswänden der Innenstadt. Sie ist leider der Budgetknappheit zum Opfer gefallen. Aber sie zeigt, wie groß der Spielraum ist. UNTER BAUERN - RETTER IN DER NACHT CHRISTIAN MEYER Drama - D/F 2009 - 100 Min. - Regie: Ludi Boeken - mit: Veronica Ferres, Armin Rohde, Martin Horn - Verleih: 3L Start: 8.10. Filmpalette 38 39 Die KunstFilmBiennale in ihrem siebten Jahr. Ein weltweit einziges Festival, das konsequent alle Grenzen zwischen Kunst und Kino aufzuheben verspricht. In zahlreichen Uraufführungen, Retrospektiven und mit Gästen aus aller Welt wird vom 28. Oktober bis zum 1. November in Köln und Bonn gezeigt, was derzeit filmisch in der Kunst und künstlerisch im Kino passiert. Herausragende Spielfilme aus Frankreich, Israel, Peru, Russland oder Rumänien kämpfen im Internationalen Wettbewerb mit Werken renommierter Künstler um die dotierten Preise, die von einer hochkarätigen Jury, aber auch vom Publikum vergeben werden. Prominente Regisseure und Künstler wie Eija-Liisa Ahtila, Doug Aitken, kunstFilm BIENNALE Bruno Dumont, Matthias Müller oder Sarah Morris stellen sich auf großer Leinwand der Konkurrenz, aber auch unbekanntere Namen sind dabei, die bisher nur Insidern vertraut sind. Jeder Film verspricht eine künstlerische Grenzüberschreitung, eine filmische Reise ins Land des Abenteuers. Zu den diesjährigen Höhepunkten gehört eine ausführliche Werkschau des genialen New Yorker Kameramanns und Regisseurs Ed Lachman, der von David Byrnes TRUE STORIES über das Familiendrama KEN PARK bis zur fiktiven Dylan-Biographie I’M NOT THERE die amerikanische und europäische Filmkunst entscheidend mitgeprägt hat. Im Wettbewerb um den BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film werden wieder besonders gelungene Werke von Filmemachern unter 35 Jahren vorgestellt, in einer Sonderreihe mit Beispielen aus der Sammlung des Centre Pompidou berühmte frühe Stummfilme mit zeitgenössischen Werken konfrontiert. Weitere Retrospektiven ehren die hintersinnigen Kunststars Pipilotti Rist und Christian Jankowski, anschließend zeigt die Düsseldorfer Sammlerin Julia Stoschek ihre Lieblingsfilme. Für Jury-Mitglied Harun Farocki richtet das Museum Ludwig eine große Retrospektive seiner Medienarbeiten ein, und zum ersten Mal präsentieren in Abstimmung mit der KunstFilmBiennale ausgewählte Kölner Galerien Künstler, die sich mit dem bewegten Bild auseinandersetzen. 28 10 1 11 09 Köln Bonn Ewige Jugend Fr, 30. Oktober, 18 h, CINEDOM Black Box Sa, 31. Oktober, 14 h, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Sam Taylor-Wood: LOVE YOU MORE , GB 2008 • 15’ Vasilij Sigarev: WOLFY , OT: VOLCHOK • RUS 2009 • 86’ • www.kunstfilmbiennale.de OmeU • Dt. UA Internationaler Wettbewerb Eröffnung Mi, 28. Oktober, 20 h, CINEDOM Black Box Philip Haas: THE BUTCHER’S SHOP , USA 2008 • 7’ • Dt. UA ERÖFFNUNGSFILM, Näheres siehe Tagespresse Von der Unsterblichkeit Do, 29. Oktober, 18 h, CINEDOM Black Box Alexia Walther / Maxime Matray: L’ÉLAN , CH/F 2008 • 15’ Clemens von Wedemeyer: AGAINST DEATH Der Traum vom Kino Do, 29. Oktober, 21 h, CINEDOM Black Box Sa, 31. Oktober, 17 h, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bjørn Melhus: MURPHY , D 2008 • 4’ Mihai Grecu: COAGULATE , F 2008 • 6’ Jukka-Pekka Valkeapää: THE VISITOR , OT: MUUKALAI- NEN , D/GB/ EE/ FIN 2008 • 105’ • OmeU • Dt. UA Pablo Stoll: HIROSHIMA Raum-Fluchten Do, 29. Oktober, 21 h, Filmforum im Museum Ludwig Dominique Gonzalez-Foerster: NORETURN UY/ E/CO/AR 2009 • 80’ • OmeU • Dt. UA F 2009 • 16’ • Welturaufführung GB 2009 • 10’ • Dt. UA Jani Ruscica: EVOLUTIONS , OT: EVOLUUTIOITA Experimente Do, 29. Oktober, 18 h, Filmforum im Museum Ludwig Mark Lewis: THE FIGHT , A 2008 • 5’30’’ • Dt. UA Mircea Cantor: ZOOOOOOOM , F 2006–09 • 3’ • Dt. UA Magdalena von Rudy: PICNIC , D 2008 • 8’ Anina Brisolla: ESOTEC , D 2008 • 7’ Rä di Martino: AUGUST 2008, B/ I 2008/09 • 5’ Adam Leech: SPEECH BUBBLE , B 2008 • 5’ • Dt. UA Isabell Spengler: LINT LENT LAND , D 2009 • 9’ Deimantas Narkevicius: THE DUD EFFECT OT: NESPROGUSIOS BOMBOS POVEIKIS LT 2008 • 16’ FIN 2008 • 18’ Maix Mayer: HABITAT , D 2008 • 22 ’ Stephen Prina: THE WAY HE ALWAYS WANTED IT II USA 2008 • 27’ Innere Reise Fr, 30. Oktober, 18 h, Filmforum im Museum Ludwig Reynold Reynolds: SECRET LIFE , D 2008 • 10’ Javier Téllez: CALIGARI UND DER SCHLAFWAND- LER , D 2008 • 27’ Jochen Kuhn: EXIT , D 2008 • 36’ Doug Aitken: MIGRATION (EMPIRE) ,USA 2008 • 24’ • Dt. UA Exotica Fr, 30. Oktober, 21 h, CINEDOM Black Box Hans Op de Beeck: EXTENSIONS , B 2009 • 11’ • Dt. UA KINOFILM, Näheres siehe Tagespresse. Über-Ich und Wirklichkeit Fr, 30. Oktober, 21 h, Filmforum im Museum Ludwig Nathalie Djurberg: IT’S THE MOTHER , D 2008 • 6’ Marcin Wojciechowski: MENTAL TRAFFIC , PL 2008 • 6’ Keren Cytter: LES RUISSELLEMENTS DU DIABLE D 2008 • 12’ Eija-Liisa Ahtila: WHERE IS WHERE? OT: MISSÄ ON MISSÄ? , FIN 2009 • 56’ • Dt. UA Der Lauf des Lebens Sa, 31. Oktober, 15 h, CINEDOM Black Box So, 01. November, 20 h, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Gabriele Schwark, VITA , D 2008 • 9’ Mahmut Fazil Coskun, WRONG ROSARY OT: UZAK IHTIMAL , TR 2009 • 93’ • OmeU • Dt. UA Mensch und Metropole Sa, 31. Oktober, 18 h, CINEDOM Black Box Kika Nicolela: NAKED , BRA 2008 • 3’ Vincent Meessen: DEAR ADVISER , B 2009 • 8’ Sarah Morris: BEIJING , USA/ CN 2008 • 85’ Die Einsamkeit der Frauen Sa, 31. Oktober, 18 h, Filmforum im Museum Ludwig So, 01. November, 14 h, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Alex McQuilkin: I WISH I WAS A BEAM OF LIGHT USA 2009 • 3’ Ute Ströer: SCHLAFENDE FÜCHSIN D 2009 • 15’ • Welturaufführung Peter Strickland: KATALIN VARGA Fr, 30. Oktober, 17.30 h, CINEDOM NICK’S FILM – LIGHTNING OVER WATER (Nicholas Ray, Wim Wenders ), D/S 1980 • 118’ Fr, 30. Oktober, 20.30 h, CINEDOM FAR FROM HEAVEN (Todd Haynes), USA 2002 • 107’ Dokumentarfilme über Künstler Sa, 31. Oktober, 17.30 h, CINEDOM LIFE FOR A CHILD (Ed Lachman), USA 2008 • 30’ SAY AMEN, SOMEBODY (G. T. Nierenberg), USA 1982 • 100’ Do, 29. Oktober, 18 h, Filmpalette Alexander Markov, Nick Teplov: TWO HIGHWAYS François Lévy-Kuentz: CALDER, SCULPTEUR DE L’AIR Fr, 30. Oktober, 18 h, Filmpalette Marianne Kapfer: DIE FOTOGRAFEN BERND UND Sa, 31. Oktober, 20.30 h, CINEDOM THE VIRGIN SUICIDES (Sofia Coppola), USA 1999 • 97’ (nur Sa, 31. Oktober) Samuel Maoz: LEBANON , IL/ F/D 2009 • 90’ • OmdU • Dt. UA Cuentos – Märchen Sa, 31. Oktober, 20 h, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland So, 01. November, 15 h, CINEDOM Black Box Cristóbal León / Joaquin Cociña / Niles Atallah: LUIS CL 2008 • 4’ Claudia Llosa: THE MILK OF SORROW OT: LA TETA ASUSTADA , PE/ E 2009 • 94’ • OmdU Sa, 31. Oktober, 21 h, Filmforum im Museum Ludwig LA SOUFRIÈRE – WARTEN AUF EINE ANGEKÜNDIGTE KATASTROPHE (Werner Herzog), D 1976 • 31’ THE LAST TRIP TO HARRISBURG (Bernd Brummbär, Udo Kier, Ed Lachman), D 1984 • 11’ SONGS FOR DRELLA (Ed Lachman), USA 1990 • 55’ EVERY TIME WE SAY GOODBYE (Ed Lachman) USA 1990 • 4’ GET YOUR KICKS ON ROUTE 66 (Ed Lachman) USA 1989 • 15’ Lichtspiel und Leben So, 01. November, 18 h, CINEDOM Black Box Matthias Müller / Christoph Girardet: CONTRE-JOUR So, 01. November, 14.30 h, CINEDOM I’M NOT THERE (Todd Haynes), USA/D 2007 • 135’ D 2009 • 11’ Bruno Dumont: HADEWIJCH , F/ D 2009 • 105’ • OmeU, Dt. UA So, 01. November, 17.30 h, CINEDOM TRUE STORIES (David Byrne), USA 1986 • 90’ So, 01. November, 20 h, Filmforum im Museum Ludwig PREISVERLEIHUNG Retrospektive Christian Jankowski BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film Do, 29. Oktober bis Sa 31. Oktober jeweils 15 h, Kunstmuseum Bonn Innen und Außen Do, 29. Oktober, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig Körper und Raum Fr, 30. Oktober, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig Liebe und Tod Sa, 31. Oktober, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig Gestern und Morgen So, 1. November, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig Retrospektive Pipilotti Rist Retrospektive Ed Lachman Fr, 30. Oktober, 22.30 h, CINEDOM Vishal Bhardwaj: MAQBOOL , IND 2003 • 128’ • OmeU Sa, 31. Oktober, 22.30 h, CINEDOM Vishal Bhardwaj: OMKARA , IND 2006 • 152’ • OmeU Sa, 31. Oktober, 14.30 h, CINEDOM IMPORT/ EXPORT (Ulrich Seidl), A 2007 • 135’ ROM/ GB 2009 • 84’ • OmdU Fiktionen des Krieges Sa, 31. Oktober, 21 h, CINEDOM Black Box So, 01. November, 17 h, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Omer Fast: TAKE A DEEP BREATH , USA/ IL/D 2008 • 27’ Shakespeare in Bollywood So, 01. November, 15 h, Kunstmuseum Bonn Höhepunkte aus der Julia Stoschek Collection Do, 29. Oktober, 16.30 h, Kunstmuseum Bonn Fr, 30. Oktober, 16.30 h, Kunstmuseum Bonn So, 1. November, 16.30 h, Kunstmuseum Bonn HILLA BECHER Sa, 31. Oktober, 18 h, Filmpalette Kerstin Stutterheim, Niels Bolbrinker: FLIEGEN UND ENGEL Galerienprogramm Parallel zur KunstFilmBiennale präsentieren neun Kölner Galerien, sowie das Kölner Museum Ludwig Ausstellungen von Künstlern, die über oder mit bewegten Bildern arbeiten. Baukunst Galerie Figge von Rosen Galerie Galerie Daniel Buchholz Galerie Christian Nagel Galerie Gisela Capitain Galerie Heinz Bossert Galerie Karsten Greve Kewenig Galerie PRAXIS – Projektatelier Staab Museum Ludwig Detaillierte Informationen zum Programm sowie Informationen zu Eintrittspreisen und Reservierungsmöglichkeiten unter: www.kunstfilmbiennale.de Die KunstFilmBiennale ist eine Initiative der SK Stiftung Kultur, der Kunststiftung NRW und der Stadt Köln. Sie wird veranstaltet in Kooperation mit der Filmstiftung NRW sowie der VG BILD-KUNST und gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen. Spielorte Köln Do, 29. Oktober, 17.30 h, CINEDOM TOKYO-GA (Wim Wenders), D/USA 1983-1985 • 90’ Dialoge: Raritäten aus der Sammlung des Centre Pompidou Do, 29. Oktober, 20.30 h, CINEDOM KEN PARK (Ed Lachman, Larry Clark), USA/NL/F 2002 • 86’ Do, 29. Oktober – So, 1. November, jeweils 18 h Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland CINEDOM | Filmforum im Museum Ludwig | Filmpalette Bonn Kunstmuseum Bonn | Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Oktober 2009 CINEMA ITALIA! Æ vom 1.–6. Oktober 2009 CINEMA ITALIA! präsentiert zum 12. Mal eine Auswahl aktueller italienischer Filme – sechs an der Zahl – auf einer Kinoreise durch 27 deutsche Städte. Alle gezeigten Filme sind deutsche Erstaufführungen. Die Bandbreite reicht dabei von der temperamentvollen Komödie über das psychologisch packende Drama bis zum rasanten Mafiathriller – wobei das Augenmerk wie in den Vorjahren auf dem engagierten Autorenkino liegt. Mit Regisseuren und weiteren Filmschaffenden aus Italien wird in den Tagen des Festivals vor Ort zu rechnen sein. Diese stehen dann bereit, ihren Film persönlich vorzustellen und Gespräche mit den Zuschauern zu führen. Weitere Informationen unter www.cinema-italia.net SHNIT 09 – Internationales Kurzfilmfestival Æ vom 7.–11. Oktober 2009 Vom 7.–11. Oktober 2009 findet das internationale Kurzfilmfestival »shnit 09« erstmals zeitgleich in Bern und Köln statt. Im internationalen Wettbewerb »shnit-Open« treten 80 ausgewählte Kurzfilme aus 26 Ländern an, um die Jury und das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Daneben lassen in drei weiteren Programmreihen zahlreiche Spezialblöcke kleine und große Filmherzen schneller schlagen. Das internationale Kurzfilmfestival shnit 2009 wird am Austragungsort Köln seine shorties in vier verschiedenen Kinosälen präsentieren. Das Kölner Filmhaus, das Cinenova, das Gebäude 9 und die Tanzschule MadCity stehen vom 07. bis zum 11. Oktober 2009 ganz im Zeichen des Kurzfilms. Im Filmhaus werden am Wochenende die Kinderprogramme sowie am Sonntag ein FeelGood-Brunch stattfinden. Die shnit-Lounge im Foyer des Kölner Filmhauses ist für die Besucher während der Kinozeiten geöffnet. Als Höhepunkt des Festivals werden am So, 11.10.2009, in einer Live-Schaltung nach Bern die begehrten Trophäen durch Publikum und Jury vergeben (im Cinenova). Weitere Infos zum gesamten shnit-Festival sind unter www.shnit.de zu finden. WALLONISCHE FILMTAGE Æ vom 16.–18. Oktober 2009 Besonders im Bereich des Filmschaffens hat sich die Wallonische Region einen Namen gemacht. Mit dieser kleinen Reihe möchten wir einen Einblick in die filmische Vielfalt unserer Nachbarn präsentieren. Daher haben wir aus verschiedenen Genres ein wunderschönes Programm aktueller Wallonischer Filmkunst zusammengestellt: PANIQUE AU VILLAGE (Animation • 76 Min.) BELHORIZON (Spielfilm • 80 Min.) WALL TO WALL (Doku • 90 Min.) A ALEXANDRE SERGUEIEVITCH (Experimentalfilm • 57 Min.) KURZFILMROLLE mit schrägen, skurrilen sowie poetischen Werken (90 Min.) In Kooperation mit der Delegation der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Französischen Gemeinschaft und der Wallonischen Region und WBI. Die Regisseurin Marie André wird persönlich vor Ort sein und ihren Film A ALEXANDRE SERGUEIEVITCH vorstellen. Ausführliche Programminformationen unter: www.koelner-filmhaus.de Night of the Shorts: AM ENDE KOMMT DIE WENDE • 90 Min. • Der Jahrestag der Wiedervereinigung wird mit einem besonderen Kurzfilmprogramm gefeiert: DUFTE • BEENTO • DIE KLÄRUNG DES SACHVERHALTS • FREIES LAND • DER PLAN DES HERRN THOMASCHEK Æ vom 19.–22.10.2009 jeweils um 21.00 h (am 21.10.2009 im Studio) EROTIC TALES /Programm 6 • Die Reihe EROTIC TALES widmet sich ganz dem Genre des erotisch-sinnlichem Kurzfilms. Filme: NR. 23 • POWERS • ZWISCHENSPIEL Æ am Mi, 14.10.2009 um 19.30 h GEBÄUDE 9 und KÖLNER FILMHAUS präsentieren SOMETHING WEIRD CINEMA! something weird cinema: DER SCHLÄCHTER VON NEW YORK • USA 1980 • 87 Min. • OF • 35mm • R.: William Lustig • D: Joe Spinell, Caroline Munro • William Lustigs Debüt, die Geschichte eines Psychopathen, der seinen aufgestauten Aggressionen freien Lauf lässt, indem er sich nachts auf die Suche nach vornehmlich weiblichen Opfern begibt, gilt immer noch als einer der kontroversesten Horrorfilme. Tom Savini, der die bahnbrechenden FX für Romeros DAWN OF THE DEAD schuf, sorgte auch hier für Schockmomente, die heute noch ihresgleichen suchen. Daneben sorgt die schmuddelige Atmosphäre sowie die schonungslose Darstellung des Killers durch Joe Spinell für ein drastisches Kinoerlebnis. Æ am Mi, 14.10.2009 um 21.30 h something weird cinema: EINER FRISST DEN ANDEREN • D/I 1964 • 78 Min. • DF • 35mm • R.:Ray Nazzaro • D.: Jayne Mansfield, Cameron Mitchell • Ein doch sehr »unappetitlicher« Gangsterfilm, der eine Gruppe von gewissenlosen Unterweltlern zeigt, die sich auf einer Insel um den Besitz von einer Million Dollar quasi zerfleischen: ein Gangsterduo wird unerbittlich von anderen Kriminellen gejagt und mörderisch zur Strecke gebracht. Diese Minimalhandlung, die in der simplen Moral kulminiert, dass hemmungslose und pure Geldgier Wahnsinn und Vernichtung nach sich zieht, visualisiert der Film mit einer Vielzahl an Brutalitäten. Æ am Mi, 21.10.2009 um 21.30 h FUTURE SHORTS Æ am Do, 22.10.2009 um 19.00 Uhr Das Oktober-Programm bringt euch das Beste aus dem Jahre 2008. Freut euch auf ein vielfältiges Programm und auf Filme, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Mal ist es ein surrealer Zombiefilm, mal eine stille Ode in Schwarz-Weiß, mal ein funkiges MusikVideo oder eben auch eine skurrile Paintball-Schlacht. Abwechslung und Unterhaltung im Oktober – und etwas Farbe für die ersten grauen Herbsttage. AFGHANISTAN FILMFESTIVAL – PANORAMA HINDUKUSCH Æ vom 23.–30. Oktober 2009 Das zweite Afghanistan Filmfestival PANORAMA HINDUKUSCH nähert sich der wiederaufblühenden Kultur in Afghanistan. Die Konflikte, in denen sich das Land seit Ende der 1970er-Jahre befindet, verdecken häufig den Blick auf den kulturellen Reichtum. Die Kunst- und Filmszene ist in den letzten Jahren des Wiederaufbaus so aktiv wie nie zuvor Do 1.10. Fr 2.10. Sa 3.10. So 4.10. Mo 5.10. Di 6.10. Mi 7.10. Do 8.10. Fr 9.10. Sa 10.10. So 11.10. Mo 12.10. Di 13.10. Mi 14.10. Do 15.10. Fr 16.10. Sa 17.10. So 18.10. Mo 19.10. Di 20.10. Mi 21.10. Do 22.10. Fr 23.10. Sa 24.10. So 25.10. Mo 26.10. Di 27.10. Mi 28.10. Do 29.10. Fr 30.10. Sa 31.10. Cologne Conference 17.00 h Cinema Italia! EX 18.00 h Cologne Conference 14.00 h Cologne Conference 17.00 h Cinema Italia! GIOVANNIS VATER 19.00 h Cologne Conference 21.00 h Cologne Conference 20.30 h Cinema Italia! DAS MÄDCHEN VOM SEE 19.00 h Cologne Conference 22.45 h Cologne Conference 19.00 h Cologne Conference 21.00 h Cologne Conference 19.00 h Cinema Italia! GIULIA GEHT ABENDS NICHT AUS 19.00 h Cinema Italia! EHRENMÄNNER 21.00 h Cinema Italia! GIULIA GEHT ABENDS NICHT AUS 21.00 h Cinema Italia! WIR SCHAFFEN DAS SCHON 21.00 h Cologne Conference SHNIT 09 – Internationales Kurzfilmfestival vom 7.–11. Oktober 2009 19.30 h PAK - Kurzfilmabend ABENDMAHL Kein Programm 19.30 h EROTIC TALES 18.30 h DIE WURZEL 21.30 h MORO NO BRASIL 21.30 h MORO NO BRASIL 21.30 h something weird cinema DER SCHLÄCHTER VON ... 21.30 h Genucide Alert: DIE TODESREITER VON DAFUR WALLONISCHE FILMTAGE vom 16.–18. Oktober 2009 18.45 h MORO NO BRASIL 18.45 h MORO NO BRASIL 18.45 h MORO NO BRASIL 19.00 h FUTURE SHORTS 21.00 h Night of the Shorts AM ENDE KOMMT DIE WENDE 21.00 h Night of the Shorts AM ENDE KOMMT DIE WENDE 21.30 h something weird cinema EINER FRISST DEN ANDEREN 21.00 h Night of the Shorts AM ENDE KOMMT DIE WENDE AFGHANISTAN FILMFESTIVAL – PANORAMA HINDUKUSCH vom 23.–30. Oktober 2009 INTERNATIONALES COMEDY FILMFESTIVAL vom 29.–31. Oktober 2009 und wird trotz fehlender finanzieller Unterstützung von Mut und Lebenswillen vorangetrieben. Mit einem sorgfältig ausgewählten Filmprogramm aus 28 Dokumentationen, Spiel- und Kurzfilmen sowie Fachgesprächen, einem Konzert, einer Lesung und einer Modenschau ist es das einzige Festival in Deutschland, das sich den aktuellen kulturellen Entwicklungen am Hindukusch widmet. Filme: CIRCUS FOR LIFE (Doku • 30 Min.) AFGHAN GIRLS CAN KICK (Doku • 50 Min.) RABIA BALKHI (Spielfilm • 180 Min.) VOICE OF THE MOON (Experimentalfilm • 30 Min.) PAMIR TERRITORY (Doku • 40 Min.) HALF VALUE LIFE (Doku • 28 Min.) OPIUM WAR (Spielfilm • 90 Min.) TARE TU, PUDE MAN (Spielfilm • 24 Min.) UP TO THE PARLIAMENT (Doku • 53 Min.) KABULI KID (Spielfilm • 95 Min.) THE BEAUTY ACADEMY OF KABUL (Doku • 73 Min.) THE BOY WHO PLAYS ON THE BUDDHAS OF BAMIYAN (Doku • 96 Min.) AFGHAN STAR (Doku • 87 Min. •) SAHAR, THE YOUNG CARPET MAKER (Doku • 26 Min.) BULBUL, THE CITY BIRD (Doku • 27 Min.) A LIGHT IN THE DARK (44 Min.) AN APPLE FROM PARADISE (Spielfilm • 125 Min.) AFGHAN CHRONICLES (Doku • 53 Min.) TWENTY FIVE PERCENT (Doku • 38 Min.) BREAKING THE SILENCE (Doku • 59 Min.) WAR AND LOVE IN KABUL (Doku • 86 Min.) Ausführliche Programminformationen unter: www.afghanistan-filmfestival.de INTERNATIONALES COMEDY FILMFESTIVAL Æ vom 29.–31.10.2009 im Kölner Filmhaus short cuts cologne präsentiert die KÖLN COMEDY KURZFILMNACHT mit aktuellen Kurzfilmen aus aller Welt! Ein genreübergreifendes Programm aus Spiel- und Animationsfilmen sowie Werbespots füllt diesen unterhaltsamen Abend. Æ am 30.10.2009 um 21.00 h K ö l n e r F i l m h a u s e . V . • M a y b a c h s t r . 111 • 5 0 6 7 0 K ö l n • w w w . k o e l n e r - f i l m h a u s . d e • R e s e r v i e r u n g : 0 2 2 1 - 9 9 2 0 9 3 7 1 Film Kritik Tandem mit Großvater und Enkel Blutiges Geheimnis hinter blütenweißen Türen WÜRFEL FALLEN BEGIERDE UND BLUTDURST Nach einem Autounfall kann sich Alexander an nichts mehr erinnern. Sein Großvater kommt aus Bulgarien und reist mit ihm auf dem Fahrrad in dessen Vergangenheit. ➜ Roadmovie über die Suche nach Identität Ein Priester mutiert nach einer Bluttransfusion zum Vampir. Aus moralischen Gründen stillt er seinen Durst nur mit Blutkonserven. Bis er sich verliebt. ➜ Bildgewaltiges Vampirdrama „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ von Stephan Komandarev Ein altes Backgammonspiel ist die wichtigste Verbindung zwischen Alexander und seinem Großvater. Wenn die Würfel fallen, kommt die Erinnerung Stück für Stück zurück: Die schwierige Flucht in den 80er Jahren mit seinen Eltern aus Bulgarien, der Aufenthalt in einem italienischen Flüchtlingslager. Doch auch im Hier und Jetzt muss der Großvater immer wieder Hilfestellung leisten, damit Alexander sein Herz und seine Gefühle wieder spürt. Nach der gleichnamigen Romanvorlage von Ilija Trojanow beschreibt der Film nicht nur den Verlust von Identität, sondern auch in vielen Rückblenden die schwierige Lebenssituation von Flüchtlingen. Dabei beeindruckt die originelle und manchmal märchenhafte Erzählweise, die viel Platz lässt für berührende Momente zwischen Tragik und Humor. ERIC HORST DIE WELT IST GROSS UND RETTUNG LAUERT ÜBERALL Züricher Filmfestival 2008: Publikumspreis Drama/Komödie - D/BG/SI 2008 - 105 Min. - Regie: Stephan Komandarev - mit: Juri Darchev, Stephan Komandarev, Dusan Milic - Verleih: Arsenal Start: 1.10. Rex Delfin und Mensch: Freundschaft auf Leben und Tod WIE ‘OCEAN’S ELEVEN’ „Die Bucht“ von Louie Psihoyos Ric O’Barry hat „Flipper“ ‘erfunden’, nun kämpft er gegen die Industrie an, die das Leben der Delfine gefährdet. ➜ Spannende Öko-Doku Es ist eine Dokumentation, doch trotzdem gleicht „Die Bucht“ eher einem Geheimdienst-Thriller: Eine Reihe von Spezialisten versammelt sich zu einem konspirativen Treffen heimlich in einem Hotelzimmer. Unter den Anwesenden: ein Expeditionsleiter, zwei Freitaucher (d.h. ohne Sauerstoffgerät), ein Surfer, Wissenschaftler, ein Marinetechniker, ein Spezialkameramann, das Filmteam und nicht zuletzt Ric O’Barry, Fachmann für Meeressäuger. In den 60er Jahren war er der Trainer von Flipper, inzwischen sieht er die Entertainmentindustrie mit Delfinen kritisch. Nun will er die Machenschaften im japanischen Küstenort Taiji aufdecken, wo regelmäßig ganze Delfinschwärme abgeschlachtet werden. Doch die betreffende Bucht wird systematisch von der Außenwelt abgeriegelt. O’Barry bleibt hartnäckig. CHRISTIAN MEYER „Durst“ von Park Chan-wook Von Park Chan-wook sind keine sanften Töne zu erwarten. Seine Rachetrilogie mit den Filmen „Oldboy“, „Sympathy for Mr. Vengeance“ und „Lady Vengeance“ wartete mit eindringlichen Bildern der Gewalt auf, die man so schnell nicht wieder vergisst, Sogar sein letztes Werk, die surreale Psychosen-Komödie „I’m a Cyborg, but that’s OK“ lieferte einige solide Gewaltexzesse. Und doch sind die Filme von Park Chan-wook immer auch Reflexionen über die Gefühlswelt ihrer Protagonisten. In seinem neuesten Film legt er nun alle seine Fähigkeiten zusammen: Verstörend schöne Bilder von Gewalt, zarte Augenblicke voller Gefühl und ein abgründiger Humor kennzeichnen „Durst“. Sang-hyan arbeitet als Priester in einem Krankenhaus. Dass er seinen Patienten meist doch nur beim Sterben zusehen kann, hält er bald nicht mehr aus. Er sucht eine neue Aufgabe: In Afrika meldet er sich als Freiwilliger für ein Experiment. Dort soll ein Impfstoff gegen eine Epidemie entwickelt werden. Wie alle anderen Patienten stirbt er, auch eine Bluttransfusion kann ihn nicht mehr retten. Doch wie durch ein Wunder erwacht er wieder im OP-Saal. Dem fast schüchternen Priester ist das unangenehm, doch von nun an gilt er als ein Heiler. Der Nebeneffekt der Wiederauferstehung: Sang-hyan verspürt Blutdurst - er ist ein Vampir. Bei einem seiner Besuche als Heiler am Krankenbett eines Krebspatienten lernt er die junge Tae-ju kennen. Sie fristet bei ihrer Ziehmutter und deren Sohn als dessen Ehefrau ein klägliches Dasein. Als sich beide ineinander verlieben, beichtet er ihr, dass er ein Vampir ist. Der Schock weicht Faszination. Sie möchte sogar gebissen werden, um selbst ein Vampir zu werden. Nur ist Tae-ju mit Sanghyans humanistischer Auslegung der Vampirexistenz nicht einverstanden. Park Chan-wook stellt mit seinen Filmen immer grundsätzliche Fragen nach der Moral. Bislang war die zwiespältige Frage nach der Legitimität von Rache sein Interessengebiet. Ein Priester als Vampir ist dagegen eine ungleich delikatere Variante. Das Dilemma des ‘Du sollst nicht töten’ löst Sang-hyan nach einigen Umwegen schließlich radikal auf. „Durst“ darf man sich allerdings nicht als schweres existentialistisches Drama vorstellen - es ist Pop. Wie es sich für einen ordentlichen Vampirfilm gehört, wird in „Durst“ gebissen und geflogen. Und da es bei Vampiren von Blutdurst zur Begierde nur ein kleiner Schritt ist, gibt es auch viel Erotik und Sex zwischen Zärtlichkeit und Gewalt. Und natürlich darf der obligatorische Subtext der Sucht bei einem Vampirfilm - nicht erst seit Abel Ferraras „The Addiction“ - nicht fehlen. Die Kamera fängt das ausladend und schlingernd erzählte Spektakel virtuos ein. Nicht wenige der durchkomponierten Bilder könnten als Filmstills problemlos in einer Kunstgalerie hängen. Aber die visuelle Schönheit und die fantasievolle Gestaltung körperlicher Versehrtheit sind nicht die alleinigen Qualitäten des Films. Park Chan-wook erzählt eine berührende Geschichte über das Leben und packt hinein, was hineingehört: Glück und Leid, Spaß und Ernst, das Schöne und das Hässliche. Das ist alles. CHRISTIAN MEYER DURST DIE BUCHT Sundance Filmfestival 2009: Publikumspreis bester Dokumentarfilm OT: The Cove - Dokumentarfilm - USA 2009 - 92 Min. - Regie: Louie Psihoyos - mit: Joe Chisholm, Charles Hambleton, Mandy-Rae Cruikshank - Verleih: Drei Freunde Start: 22.10. Cannes 2009: Preis der Jury OT: Bakjwi - Horror/Drama - KR 2009 - 133 Min. - Regie: Park Chan-wook - Kamera: Jeong Jeong-hun - mit: Song Kang-ho, Kim Ok-bin, Shin Ha-kyun - Verleih: MFA+ Start: 15.10. Filmpalette 44 KINO AUF DER LUXEMBURGER STR. 255 TELEFON 0221.41 84 88 Das aktuelle Programm unter www.choices.de 50 Jahre WEISSHA US MONTAGS KINOTAG! • DI–FR. STUDENTENERMÄSSIGUNG! WEITER IM PROGRAMM MARIA, IHM SCHMECKT’S NICHT! Deutschland/Italien 2009 – 96 Min. – Regie: Neele Leana Vollmar – mit Christian Ulmen, Lino Banfi, Mina Tander Der deutsche Buchlektor Jan muss zur großangelegten Hochzeitsfeier nach Apulien. Die Erfolgskomödie nach dem Roman von Jan Weiler. WEITER IM PROGRAMM WHISKY MIT WODKA Deutschland 2009 – 104 Min. – Regie: Andreas Dresen – mit Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Sylvester Groth Ein alternder Filmstar kämpft mit Alkoholproblemen, junger Konkurrenz und der Liebe. Die neue Komödie mit Henry Hübchen („Alles auf Zucker!“). WEITER IM PROGRAMM SCHANDE Australien/Südafrika 2008 – 120 Min. – Regie: Steve Jacobs – mit John Malkovich, Jessica Haines Südafrika in den späten achtziger Jahren. Mitreißendes Kino nach dem Roman von Nobelpreisträger J.M. Coetzee. CHOICES-PREVIEW AM MO. 12.10. UM 20.00 AB 15.10. ERSTAUFFÜHRUNG AWAY WE GO – AUF NACH NIRGENDWO USA/GB 2009 – 98 Min. – Regie: Sam Mendes – mit John Krasinski, Maya Rudolph, Jeff Daniels Ein junges Paar, ein Kind und kein Zuhause. Die wunderbare neue Komödie vom Regisseur von „American Beauty“. AB 22.10. ERSTAUFFÜHRUNG DIE PÄPSTIN Deutschland 2009 – 120 Min. – Regie: Sönke Wortmann – mit Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman Die Tochter eines Dorfpriesters wird 953 für drei Jahre zum weiblichen Papst. Die atemberaubende Verfilmung des Historienromans von Donna W. Cross. MEIN KINO DAMALS Lydia Lenze, Kasse „Bei uns im WEISSHAUS gibt es Kinoerlebnis mit Gefühl.“ 45 „Kannst du mir nicht was Nettes sagen?“ „Mir fällt nichts ein.“ Vor 49 Jahren im Programm: AUSSER ATEM von Jean-Luc Godard Shnit Kurzfilmfestival Foyer Sven Taddicken bringt mit seinen Erinnerungen auch Paul Harris zum Lachen HAUTNAHE HINTERGRÜNDE WHISKY MIT WODKA IM CINENOVA Donnerstag, 3. September 2009: Andreas Dresen hatte zur Premiere seines neuen Films neben Produzent Christoph Müller und der „lebenden Legende“ (Zitat Dresen) Wolfgang Kohlhaase auch seine Hauptdarstellerin Corinna Harfouch mitgebracht. Die Frage einer Zuschauerin nach dem Geheimrezept für Harfouchs „geilen Arsch“ ließ die Mimin allerdings sprachlos zurück. Dresen erklärte dem interessierten Publikum des voll besetzten Kinos indes, dass ihn Vorkommnisse Andreas Dresen und seine Hauptdarsteller mit dem DDR-Mimen Raimund Schelcher wähMarkus Hering und Corinna Harfouch relaxen im Strandkorb rend der Dreharbeiten zu Kurt Maetzigs 1957 gedrehtem Film „Schlösser und Katen“ zur Story von „Whisky mit Wodka“ inspiriert hatten. Auch damals wurde eine Zweitbesetzung engagiert, um sich gegen das Alkoholproblem des Hauptdarstellers abzusichern. BEST OF NIGHT OF THE SHORTS IM FILMHAUS Freitag, 4. September 2009: Von einer kleinen, feinen Dialogkomödie über eine drastisch bebilderte Comicverfilmung bis zum schrill-bunten Pop-Märchen, von einer effektvollen Studie zum sozialen Gefälle in einem der ärmsten Länder der Welt bis zu einer mit spitzer Feder gezeichneten Alltagssatire par excellence war alles dabei: Die besten Beispiele aus seinen zahlreichen thematischen Kurzfilmprogrammen präsentierte der Kölner Kinoverleiher Sven Taddicken im Foyer des Stephan Winkler (W-film) in einer SonderverKölner Filmhaus anstaltung. Moderator Paul Harris begrüßte auf der Bühne auch Jungregisseur Sven Taddicken („Emmas Glück“), dessen frühe Arbeit „Einfach so bleiben“ ebenfalls im Programm gezeigt wurde. Für den Filmemacher war es eine interessante Erfahrung, sein Werk mit sieben Jahren Abstand noch einmal zu sehen. THE ONE MAN VILLAGE IN DER FILMPALETTE Montag, 7. September 2009: Ungezwungene Atmosphäre beim Publikumsgespräch mit Produzentin Irit Neithardt, Regisseur Simon El Habre und Filmpalette-Chef Dirk Steinkühler Simon El Habre, der Regisseur der libanesischen Produktion, war eigens zur NRW-Premiere seines Films nach Köln angereist. Er und seine Produzentin und Verleiherin Irit Neithardt hatten sich auf dem Talent Campus der Berlinale kennengelernt. Ein weiteres gemeinsames Projekt der beiden hat nun gerade konkrete Formen angenommen. Auch darin wird es um die Verarbeitung persönlicher Erinnerungen an den Bürgerkrieg im Libanon gehen. Dazu, erklärte El Habre, möchte er eine Reihe Lastwagenfahrer aus seinem Heimatland interviewen. Kurzsichtiger Kurzfilmfan: „Welgünzer“ von Bradford Schmidt KURZES GEDECK KURZE WEILE BEIM „SHNIT“-KURZFILMFESTIVAL Kurzfilme und Köln – das hat eine lange Tradition. Die durch zwei konkurrierende Festivals lange Zeit angespannte Situation entspannte sich erst Ende letzten Jahres, als nach einem Fusionsversuch plötzlich „ShortCutsCologne“ vom Kölner Filmhaus ganz eingestellt wurde. Doch das übrig gebliebene Festival „Unlimited“ hat nun wieder einen Konkurrenten – dieses Mal von auswärts: Das internationale Kurzfilmfestival „Shnit“ aus Bern wollte sein ‚international‘ nicht länger nur in Bezug auf die Filmauswahl, sondern auch in Bezug auf den Austragungsort verstanden wissen. Seit 2003 war man in Bern schnell gewachsen und will nun den Erfolg in die Domstadt tragen, wo der Kurzfilm eine lange Tradition hat. Dies wurde auch bisher immer von mehreren Initiativen und Köpfen manifestiert. Im Filmhaus, dem ehemaligen Ort von „Short Cuts Cologne“, wird „Shnit“ seine Festivalzentrale aufbauen. Nun hat die Stadt also wieder zwei Kurzfilmfestivals. „Shnit“ ist laut Moritz Sachs ein komplett privat finanziertes Festival, weitere Finanzierungsanfragen soll es nach Kenntnis der Redaktion allerdings gegeben haben. Laut Sachs, der Veranstalter der Kölner „Shnit“-Ausgabe und selbst aus der Region, wolle man aber niemandem die Förderung durch Stadt oder Stiftungen streitig machen. Ob man sich das Publikum sowie Filme wird teilen müssen, da gehen die Meinungen auseinander: „Unlimited“ sieht diese Gefahr, während Sachs einwendet, die Schnittmenge sei aus seiner Sicht gering. „Unlimited“ zeige Filme bis 40 Minuten Länge, bei „Shnit“ dürfen nur Filme bis 15 Minuten eingereicht werden, „Unlimited“ konzentriere sich auf Europa, Shnit“ sei hingegen ein internationales Festival, bei dem die Unterhaltung überwiege, so Sachs. Überschneidungen wird es in Teilbereichen wohl geben. Sachs betont wiederum, dass mit zwei Filmschulen in der Stadt genug Potential für zwei Festivals vorhanden sei. Köln könne auf dieser Grundlage sogar gut zu einer Kurzfilmhochburg werden. In Köln wird das „Shnit“-Festival gleich zwei angesehene Filmkunstkinos beehren. Neben dem Filmhaus am Mediapark wird auch Kölns ArthouseTriplex Cinenova Programme des internationalen Wettbewerbs zeigen. Alleine 130 Kurzfilme werden in den Wettbewerben – international wie national – gezeigt. Dazu kommen Spezialrollen mit Dokumentarfilmen, Kinderfilmen, schwul-lesbischen Themen und Filme für die Generation 60+ – alles immer zu abwechslungsreichen, alle Genres abdeckenden Rollen geschnürt. Attraktive Extra-Events, etwa eine Clubbing-Nacht im Gebäude 9, verbreiten zusätzlich Festivalstimmung. Sogar an ein „Kölsches Gedeck“ hat man gedacht: Hier werden ausschließlich Filme aus Köln gezeigt. CHRISTIAN MEYER Shnit – Internationales Kurzfilmfestival 7.-11.10. in Bern und Köln (Filmhaus, Cinenova) www.shnit.de TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER 49 Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt 46 M U R O F M FIL 9 0 0 10/2 MI, 30.09.2009 – SO, 04.10.2009 - 19. COLOGNE CONFERENCE MI, 30.09.2009 - Independent: BLIND DATE (USA 2008, 80 Min, engl. OF) 19.30 H - Independent: BEESWAX (USA 2009, 100 Min, engl. OF) 21.00 H - Independent: THE MISSING PERSON (USA 2008, 95 Min, 23.00 H engl. OF) DO, 01.10.2009 - Lectures: „NEUE GESPRÄCHSFORMATE“ 10.00 – 17.00 H FR, 02.10.2009 - WERKSTATTGESPRÄCH MIT ROMAN POLANSKI 16.00 H - Retrospektive: OLIVER TWIST (Großbritannien/Tschechien/ 18.00 H Frankreich/Italien 2005, 130 Min, engl. OF) - Retrospektive: DER PIANIST (Frankreich/Deutschland/ 20.30 H Großbritannien/Polen 2002, 150 Min, engl. OF) - Retrospektive: DIE NEUN PFORTEN (Spanien/Frankreich/ 23.00 H USA 1999,133 Min, engl. OF) SA, 03.10.2009 - Retrospektive: CHINATOWN (USA 1974, 131 Min, dt. Fassung) 19.30 H - Retrospektive: ROSEMARIES BABY (USA 1968, 136 Min, 22.00 H dt. Fassung) SO, 04.10.2009 - „COLOGNE 47ELF“, LOOK 12.00 – 18.00 H - Retrospektive: FRANTIC (USA/Frankreich 1988, 120 Min, engl. OF) 20.00 H - Independent: BAD DAY GO FISHING (Spanien/Uruguay 2009, 22.00 H 100 Min, OmeU) Eine Veranstaltung der Cologne Conference in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln. Ausführliche Programminformationen unter: www.cologne-conference.de – Eintritt: 5,00 Euro / Festivalpass: 25,00 Euro Do, 01.10.2009 19.00 / 20.00 H Dialog/Künste – Kurzführung & Film - FRANCIS BACON: LOVE IS THE DEVIL Großbritannien 1998, 90 Min, OmU, 35mm, Regie: John Maybury, mit: Derek Jacobi, Daniel Craig, Tilda Swinton – Nach der Einführung vor dem „Gemälde 1946“ wird im Kino anschließend der Spielfilm LOVE IS THE DEVIL gezeigt. – Führung: 19.00 h, Filmprogramm: 20.00 h. – Leitung: Angelika v. Tomaszewski – Eine Veranstaltung der Reihe HAPPY HOURS im Museum Ludwig – Eintritt: frei MI, 07.10.2009 19.00 H »ifs-Begegnung« Thema: Jung- und Altsein heute - DIE CHANCEN DER GEWONNENEN JAHRE – EINE KULTURREVOLUTION? Ausgewählte Kurzfilme zum Thema und Expertengespräch – Eine Veranstaltung der ifs internationale filmschule köln – Eintritt: frei FR, 09.10.2009 18.00 H Vortrag, Videoscreening, Reading Performance - RECALLING TERRY FOX Vortrag: Terry Fox und die rätselhafte Verbindung von Kunst und Leben, Dr. Eva Schmidt (Museum für Gegenwartskunst, Siegen) – Videoscreening: CHILDREN’S TAPES (Terry Fox, 1974, Video, 30 Min) – Reading Performance: Arnold Dreyblatt, Berlin – Eine Veranstaltung des Museum Ludwig in Zusammenarbeit mit der „Terry Fox Association, Köln“, Galerie Lichtblick/Köln, Moltkerei Werkstatt/Köln, Kunst-Station St. Peter/Köln und der Stadt Revue/Köln – Eintritt: frei DO, 15.10.2009 19.30 H - PREY – STILLE MEINE LIEBE Deutschland 2009, 70 Min, Regie: Michael Harder & Martin Blum – Ein Filmprogramm der KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm. SO, 18.10.2009 15.00 H - ROMÉO & JULIETTE - SALZBURGER FESTSPIELE 2008 Deutschland/Österreich 2008, 163 Min, frz. OmU, Inszenierung: Bartlett Sher, Bildregie: Brian Large – Mit: Nino Machaidze (Juliette), Rolando Villazón (Roméo), Mozarteum Orchester Salzburg, Yannick Nézet-Séguin (Dirigent) Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Jörn H. Andresen – Ein Filmprogramm der KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln – Eintritt: 8,00 / 7,00 Euro erm. MI, 21.10.2009 20.00 H - Junges deutsches Kino: ENDSTATION DER SEHNSÜCHTE Deutschland 2009, 90 Min, Regie: Sung-Hyung Cho – In Anwesenheit von Regisseurin Sung-Hyung Cho – Ein Filmprogramm der Kino Gesellschaft Köln in Kooperation mit dem film & fernseh-produzentenverband nrw e.v., sponsored by Geißendörfer Film- und Fernsehproduktions KG (GFF) – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm. Do, 22.10.2009 19.00 / 21.00 H Ausstellungseröffnung und Filmprogramm - POLITISCHE BILDER – SOWJETISCHE FOTOGRAFIEN 1918–1941 – Die Sammlung Daniela Mrázkowá Ausstellungseröffnung: 19.00 h, Museum Ludwig – Filmprogramm: 21.00 h, Filmforum - RUDOLF HERZ – LENIN ON TOUR Regie: Manic Cinema, Nicolas Humbert & Martin Otter, Musik: Das Kapital, Daniel Erdmann, Edward Perraud, Hasse Poulsen, 68 Min – Eine Veranstaltung des Museum Ludwig – Eintritt: frei FR, 23.10.2009 – SA, 24.10.2009 - 15. RUSSISCHE FILMWOCHE FR, 23.10.2009 19.00 H Eröffnung der 15. Russischen Filmwoche - DAS LÄCHELN GOTTES ODER REINE ODESSA GESCHICHTE Russland 2008, 125 Min, OmenglU, in Anwesenheit des Regisseurs Vladimir Alenikov SA, 24.10.2009 - KRANKENZIMMER NR. 6 17.00 H Russland 2009, 83 Min, OmU 19.00 H - PETER AUF DEM WEG ZUM HIMMELREICH Russland 2009, 97 Min, OmenglU Ein Filmprogramm der Kino Gesellschaft Köln in Zusammenarbeit mit Lev Molotnikov, mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm. DO, 29.10.2009 – SO, 01.11.2009 - KUNSTFILMBIENNALE 2009 DO, 29.10.2009 - BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film: 15.00 H INNEN UND AUßEN - Internationaler Wettbewerb: EXPERIMENTE 18.00 H - Internationaler Wettbewerb: RAUM-FLUCHTEN 21.00 H FR, 30.10.2009 - BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film: 15.00 H KÖRPER UND RAUM - Internationaler Wettbewerb: INNERE REISE 18.00 H - Internationaler Wettbewerb: ÜBER-ICH UND WIRKLICHKEIT 21.00 H - Preview: THE INVISIBLE FRAME 23.00 H SA, 31.10.2009 - BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film: LIEBE UND TOD 15.00 H - Internationaler Wettbewerb: DIE EINSAMKEIT DER FRAUEN 18.00 H - Retrospektive Ed Lachman - SPECIAL 21.00 H SO, 01.11.2009 - BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film: 15.00 H GESTERN UND MORGEN - Preisverleihung 20.00 H Ein Filmprogramm der KunstFilmBiennale. Weitere Infos unter www.kunstfilmbiennale.de – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm. FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG BISCHOFSGARTENSTR. 1 · 50667 KÖLN · TEL 0221-221-24498 · FAX 0221-221-24114 [email protected] · WWW.FILMFORUMNRW.DE Film Kritik Zwei Smiths-Fans im Aufzug: Gordon-Levitt und Deschanel) THIS CHARMING MAN „(500) Days of Summer“ von Marc Webb Tom glaubt an die Liebe, Summer nicht. Als Kompromiss gehen sie eine unverbindliche Beziehung mit Höhen und Tiefen ein. ➜ Einfallsreiche Boy-meets-Girl-Variante Marc Webb ist bislang vor allem als Clip-Regisseur in Erscheinung getreten. „(500) Days of Summer“ zeigt, dass er wahrscheinlich einen besseren Musikgeschmack hat, als seine Videografie vermuten lässt: Tom (charming: Joseph Gordon-Levitt) wird als romantischer Twentysomething gezeichnet, der sich mit dem melancholischen Brit-Pop von The Smiths identifiziert. Die als Assistentin seines Chefs neu in Toms Grußkarten-Firma angestellte Summer (Zooey Deschanel überzeugend zwischen Nähe und Distanz) weckt sein Interesse im Aufzug: Er hat The Smiths auf den Ohren, sie singt mit und gesteht ihm ihre Liebe zu der Band. Wenn das kein Schicksal ist ... Doch so sehr Tom an die Liebe glaubt, so ernüchtert ist die Tochter geschiedener Eltern vom Ideal der Zweisamkeit. Nach einigem Hin und Her einigt man sich auf eine unverbindliche Variante und spart sich das Etikett für die Beziehung. Für Summer ist das OK, doch Tom will die Sicherheit, die ihm Summer nicht geben kann. Die Chronologie zu durchbrechen und in der Erzählung zwischen den unterschiedlichsten Zeitpunkten umherzuspringen, gehört fast schon zum guten Ton ambitionierten Erzählens. Dementsprechend oft ist das allerdings reine Nabelschau des Autoren. Bei „(500) Days of Summer“ springt die Geschichte im Rahmen der 500 Tage der Handlung hin und her wie beim fahrigen Erinnern der guten wie der schlechten Zeiten einer Beziehung. Insofern ist die Erzähltechnik sinnvoll, und sie ist außerdem sehr schön umgesetzt. Das Gefühlskarussell dreht sich von Anbeginn ganz wild: Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Überhaupt ist geglättete Hollywoodromantik nicht die Sache von „(500) Days of Summer“. Empfangen wird der Zuschauer mit der Ankündigung, dass nun kein Liebesfilm folgt (was natürlich so nicht stimmt). Nicht nur eine betont lustige Tanzszene, sondern auch die vielen, intelligent eingesetzten Ideen lassen den Clip-Regisseur hinter dem Film erkennen. Doch sein Blick auf die Liebe ist wesentlich wirklichkeitsnäher als im mainstreamigen Hollywoodfilm, wo sie als ein im Großen und Ganzen linearer Weg Richtung Happy End gezeigt wird – die genormten Umwege täuschen echte Konflikte und Probleme in der Regel ja nur an. Hier hingegen gibt es wirkliche Differenzen, die das Drehbuch nicht kitten kann. Auch wenn Webb zwischendurch immer wieder in konventionellere Gefilde abrutscht und insgesamt nicht an die kecke Frechheit eines Films wie „Juno“ heranreicht: Der Grundton dieser romantischen Independent-Komödie, die mit ihren vielen visuellen und narrativen Einfällen nie langweilt, wirkt lebensnah. Der Split Screen mit links dem realen Verlauf einer Party und rechts Toms stark davon abweichender Erwartung ist schon jetzt ein Klassiker. Hier spürt man wieder den Clip-Regisseur. CHRISTIAN MEYER (500) DAYS OF SUMMER Komödie/ Drama - USA 2009 - 95 Min. - Regie: Marc Webb - Kamera: Eric Steelberg - mit: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel, Geoffrey Arend - Verleih: Fox Start: 22.10. Metropolis 48 Lichtspiele Gigante Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € - zzgl. Überlängenzuschlag - ab 01.10. UY/D 2009 - Drama - 88 Min. - R.: Adrián Biniez - D.: Horacio Camandule - 6 J. Der schüchterne Jara arbeitet als Wachmann in einem Supermarkt. Etwas verloren sitzt er dort vor seinen Monitoren, löst Kreuzworträtsel und lässt die Mitarbeiter mit kleinen Diebstählen davonkommen. Eines Nachts erblickt er auf dem Bildschirm die neue Putzfrau Julia und plötzlich gerät sein regelmäßiger Lebenstakt aus dem Gleichgewicht. Auf den ersten Blick ist Jara heftig verliebt. Tag für Tag folgt er ab jetzt Julias Bild auf seinen Monitoren... Doch Jara traut sicht nicht, den ersten Schritt zu tun. Doch dann wird Julia entlassen und Jara muss sich entscheiden seine Sehnsucht aufzugeben oder sich ihr zu stellen. Es kommt der Tag ab 01.10. D 2008 - Drama - 108 Min. - R.: S. Schneider - D.: Iris Berben, K. Schüttler - 12 J. Ein Familiengeheimnis reicht zurück in die Zeit des deutschen Herbst. Nach über 25 Jahren steht Alice Rybka zum ersten Mal ihrer Mutter gegenüber: Judith Müller lebt auf einem kleinen Weingut im Elsass mit einer neuen Familie und einer neuen Identität. Ihre Tochter Alice gab sie in den 70er Jahren zur Adoption frei, um sich dem bewaffneten Kampf der Bewegung 2 Juni anzuschließen. Alice will, dass ihre Mutter sich ihrer Vergangenheit stellt. Doch Judith bereut ihre Taten nicht. Wie weit darf man gehen für seine politischen Ideale? Die Welt ist groß und Rettung lauert überall ab 01.10. D u. A. 2009 - Drama - 105 Min. - R.: S. Komandarev - D.: M. Manojlovic - FSK n.n.b. Nach einem Autounfall kann Alex sich noch nicht einmal an seinen Namen erinnern. Sein bulgarischer Großvater Bai Dan möchte ihn aus seiner Amnesie befreien und reist extra aus Bulgarien an. Er organisiert für seinen Enkelsohn eine körperliche und geistige Reise in das Land seiner Familie und in die Vergangenheit. Auf diesem Weg quer durch Europa spielen sie an wechselnden Orten und Zeiten wieder und wieder Backgammon, eines der ältesten, einfachsten und zugleich komplexesten Spiele. Durch das Spiel kann Alex wieder zu sich selbst finden. Endstation der Sehnsüchte Die Kinder der Seidenstrasse ab 08.10. AU/CN/D 2008 - Drama - 118 Min. - R.: R. Spottiswoode - D.: Jonathan Rhys Meyers - 12 J. China 1937: Unter dramatischen Umständen lernt der britische Reporter George Hogg in der von den Japanern belagerten Stadt Nanking die US-Krankenschwester Lee Pearson und den Partisanenkämpfer Jack Chen kennen. Gemeinsam retten sie 60 Waisenjungen vor den herannahenden Besatzern, indem sie nach Westen fliehen - ein abenteuerlicher, über tausend Kilometer langer Marsch entlang der Seidenstraße, durch unwegsames Gelände, gnadenlose Wüsten und über schneebedeckte Berggipfel beginnt... Lesung: Der Fußballjournalist Christoph Biermann liest aus seinem Buch "Die Fußball-Matrix: Auf der Suche nach dem perfekten Spiel" Mo. 12.10.09 - Einlass: 20:30 Uhr/Beginn: 21:00 Uhr - Eintritt: Vvk 9,- € / Ak 12,- € Vvk: KölnTicket, Ticketmaster & Underdog Recordstore (jedoch nicht im Kino!) ab 08.10. Midsummer Madness AT/GB 2007 - Komödie - 88 Min. - R.: Alexander Hahn - D.: Maria de Medeiros - 12 J. Mittsommernacht in Lettland - eine Nacht, in der das ganze Land Kopf steht und ausgelassen feiert. Midsummer Madness erzählt fünf Geschichten: Der junge Amerikaner Curt ist nach Lettland gekommen, um dort seine Halbschwester Maia zu suchen… Livia ist eine verwitwete französische Dichterin, die ihren verstorbenen Ehemann in Litauen begraben will... Lewis und Mike sind zwei Feuerwehrmänner aus Liverpool, die ihre Partnerstadt in Lettland besuchen und im Laufe der Nacht eine intensive Freundschaft zueinander entwickeln... Die Nymphomanin Aida und ihr japanischer Freund Yuki haben derweil andere Probleme: Ihre Eltern sind ausländerfeindlich... Karl und Axel sind indessen geschäftlich unterwegs und wollen ein großes Aalgeschäft mit dem ebenfalls aalglatten Leonid abschließen. Dabei stellt Karl Leonids Freundin nach und Axel isst "Zauberpilze"... Die Standesbeamtin - Drei sind eine zuviel ab 29.10. CH 2009 - Komödie - 94 Min. - R.: Micha Lewinsky - D.: Marie Leuenberger - o. A. Rahel Hubli arbeitet als Standesbeamtin in einem idyllischen Schweizer Städtchen. An die grosse Liebe glaubt sie aber schon lange nicht mehr. Erst als ihr Jugendfreund und Bandkollege Ben plötzlich wieder auftaucht, erinnert sich Rahel daran wie es sich anfühlt, verliebt zu sein. Und das führt zu Problemen, denn Rahel ist verheiratet. Und Ben will sich verheiraten lassen: aber nicht mit Rahel sondern von Rahel. D 2009 - Dokumentarfilm - 97 Min. - R.: Cho Sung-Hyung - o. A. ab 29.10. Drei Frauen auf der Suche nach Heimat kehren nach über dreißig Jahren zurück in ein Südkorea, das nicht mehr ihres ist. Sie haben in den Sechziger Jahren alles zurückgelassen, auch ihre Kinder, um als Gastarbeiterinnen nach Deutschland zu gehen. Sie haben sich perfekt assimiliert in dem neuen Land und sich doch immer nach dem alten gesehnt. Jetzt haben sie ihren Traum wahr gemacht und ihre deutschen Ehemänner mitgenommen nach Dogil Maeul, das "Deutsche Dorf", das eigens für Leute wie sie errichtet wurde: Yong-Sook, Woo-Ja und ChunJa sind als reiche Rentnerinnen zurückgekehrt und zur Touristenattraktion geworden. Denn das Dorf in der malerischen Bucht mit den roten Ziegeldächern und den sauberen Vorgärten ist tatsächlich deutscher als deutsch, es gibt sogar Vollkornbrot und Bockwürste. Eine skurrile Kulisse, in der Touristen durch ihre Vorgärten trampeln und die Ehemänner als "Langnasen-Opas" belachen, bis die Polizei eingreift. One Dollar House Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft demnächst One Dollar House Eintrittspreis: jeder Film: 2,99 € Brüno demnächst F 2009 - Drama/Biographie - 110 Min. - R.: Anne Fontaine - D.: Audrey Tautou - 6 J. USA 2009 - Komödie - 82 Min. - R.: Larry Charles - D.: S. B. Cohen, G. Hammarsten - 16 J. Maria, ihm schmeckt’s nicht Whisky mit Wodka demnächst D/IT 2009 - Komödie - 98 Min. - R.: N. L. Vollmar - D.: L. Banfi, C. Ulmen, M. Tander - o. A. Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn 49 demnächst D 2009 - Drama/Komödie - 104 Min. - R.: A. Dresen - D.: H. Hübchen, C. Harfouch - 12 J. Fotos: Dietmar Temps September 2009 Jubiläums-Preview #3 „BERLIN‘36“ im Rex Kino Köln Dankeschön an unsere LeserInnen! C C culture club 50 20 Jahre choices 20 choices Film Kritik In Gefahr: Noomi Rapace SCHWEDENKRIMI „Verblendung“ von Niels Arden Oplev Bei der Recherche zu einem lang zurückliegenden unaufgeklärten Fall stößt Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist auf blutige Spuren. ➜ Spannender Thriller aus dem Norden Schwedenkrimis sind spätestens mit Henning Mankell zum eigenen Genre erwachsen. Psychologisch geht es dort im naturverwöhnten Norden zu. Und nicht nur der Täter, sondern auch der polizeiliche Ermittler hat Charakter, sprich: Makel. Stieg Larsson ist Autor der enorm erfolgreichen „MillenniumTrilogie“, in der Journalist Mikael Blomkvist gemeinsam mit der eigenwilligen Hackerin Libeth Salander Kriminalfälle löst. „Verblendung“ ist die Verfilmung des ersten Bandes. Henrik Vanger, ein alter, steinreicher Mann, wendet sich darin an Blomkvist (Michael Nyqvist), der gerade eine schwergewichtige Verleumdungsklage am Hals hat und entsprechend abgebrannt ist. Die Offerte des großzügigen Industriellen kommt ihm da gerade recht. Er besucht den Mann, der gemeinsam mit dem Überbleibsel seiner Familie zurückgezogen auf einem verschneiten Eiland wohnt. Vanger bekommt seit Jahrzehnten jedes Jahr zum Geburtstag eine gepresste Blüte hinter Glas zugeschickt. Ursprünglich war dies ein Geschenk seiner Lieblingsnichte Harriet. Doch Harriet ist seit Jahrzehnten verschwunden. Vanger will, dass Blomkvist die Sache aufklärt. Bei seinen Recherchen stößt der Journalist auf lang zurückliegende Mordfälle, auf Neonazis im Industriellensumpf und auf die rätselhafte, unnahbare Lisbeth (Noomi Rapace), die Blomkvist engagiert unter die Arme greift. Der Sendeplatz für Schwedenkrimis ist ja eher im sonntäglichen Spätprogramm angesiedelt. Mit diesem spannenden, komplexen Schwergewicht trauen sich die Filmemacher jetzt auch mal ins Kino. Und das ist durchaus angemessen: 150 Minuten nimmt sich Regisseur Niels Arden Oplev Zeit, um den Fall zu entwirren, die Hauptfiguren zu demaskieren und dabei die Spannung zu halten. Neben Blomkvist, einem hartnäckigen Eigenbrötler, richtet Oplev seinen Fokus vor allem auf die 24jährige Lisbeth, die im schwarzen Punk-Outfit zielgerichtet die Auflösung des Falles vorantreibt. Ein widerlicher Bewährungshelfer versucht, ihre Abhängigkeit für sich auszunutzen, doch die geheimnisvolle Gruft-Detektivin weiß sich aus so mancher Not zu helfen. Vor allem dann, wenn sie unterschätzt wird. So sehr Oplev sie auch beleuchtet - die unbequeme Computerexpertin bleibt bis zum Ende rätselhaft und macht neugierig auf die Fortsetzung. „Verblendung“ – ein Schwedenkrimi, der trotz seiner Größe zwar mitunter das Fernsehformat streift, der aber zugleich ausreichend Größe hat und Konzentration erfordert, die nur die Leinwand bieten kann. Willem Dafoe Bruno Ganz Michel Piccoli Irene Jacob Christiane Paul HARTMUT ERNST VERBLENDUNG OT: Män som hatar kvinnor - Thriller - Schweden 2009 - 152 Min. - Regie: Niels Arden Oplev - Kamera: Eric Kress - mit: Noomi Rapace, Michael Nyqvist, Sven-Bertil Taube Verleih: NFP Start: 1.10. Cinenova, Metropolis THE DUST OF TIME Ein Film von Theo Angelopoulos NFP MARKETING & DISTRIBUTION* PRÄSENTIERT EINE PRODUKTION DER THEO ANGELOPOULOS FILM PRODUCTIONS ”THE DUST OF TIME“ MIT WILLEM DAFOE BRUNO GANZ MICHEL PICCOLI IRÈNE JACOB CHRISTIANE PAUL IN WEITEREN ROLLEN RENI PITTAKI KOSTAS APOSTOLIDIS ALEXANDROS MILONAS NORMAN MOZZATO ALESSIA FRANCHIN VALENTINA CARNELUTTI TIZIANA PFIFFNER CHANTEL BRATHWAITE HERBERT MEURER SVIATOSLAV YSHAKOV VLADIMIR BOGENKO IVAN NEMTSEV KAMERA ANDREAS SINANOS A.F.C. MUSIK ELENI KARAINDROU ART DIRECTOR ANDREA CRISANTI DIONISIS FOTOPOULOS ALEXANDER SCHERER KOSTÜMBILD REGINA KHOMCKAYA FRANCESCA SARTORI MARTINA SCHALL MASKE VITTORIO SODANO WWW.DUSTOFTIME.DE AB 29. OKTOBER IM KINO 51 Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Donnerstag ist Kinotag: alle Hauptfilme nur 4,00 €! - On Thursdays all movies just 4,00 €! The Ugly Truth Die nackte Wahrheit (OmU) starts 01.10. Away We Go Auf nach Irgendwo (OmU) USA 2009 - Komödie - 98 Min. - D.: Sam Mendes C.: John Krasinski, Maya Rudolph, Jeff Daniels USA 2009 - Komödie - 96 Min. - D.: Robert Luketic C.: Katherine Heigl, Gerard Butler, Bree Turner Abby Richter is a romantically challenged morning show producer whose search for Mr. Perfect has left her hopelessly single. She’s in for a rude awakening when her bosses team her with Mike Chadway, a hardcore TV personality who promises to spill the ugly truth on what makes men and women tick. Män som hatar kvinnor Verblendung (schw. OmU) starts 01.10. S 2009 - Thriller - 152 Min. - D.: Niels Arden Oplev C.: Noomi Rapace, Michael Nyqvist Harriet Vanger verschwindet spurlos während eines Familientreffens. Jahrzehnte bleibt ihr Schicksal ungeklärt. Jahrzehnte, in denen Henrik Vanger zum Geburtstag stets das gleiche Geschenk erhält: eine gepresste Blüte hinter Glas. Vor ihrem Verschwinden hatte er es von seiner Lieblingsnichte bekommen. Doch auch danach wiederholt sich das Ritual in unfehlbarer Regelmäßigkeit findet Henrik Vanger die Blüte in seiner Geburtstagspost, Absender unbekannt. Was nur ist damals mit Harriet geschehen? Mittlerweile 82 Jahre alt, lässt Henrik Vanger diese Frage keine Ruhe. Ein letztes Mal versucht er, doch noch eine Antwort zu finden, und kontaktiert den renommierten Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist. Gemeinsam mit der ebenso genialen wie kompromisslosen Hackerin Lisbeth Salander, von der er unerwartet Unterstützung erhält, stößt Blomkvist schnell auf erste Spuren. Schon bald tauchen die beiden immer tiefer in die Geschichte der einflussreichen Industriellenfamilie Vanger ein und entdecken dabei Grausames... starts 15.10. Mid-thirtysomethings Burt Farlander and Verona De Tessant are a loving couple. Burt has always wanted to marry Verona, but Verona resists, not seeing the point of the institution. Regardless, they are having a baby together, despite questioning their potential parenting abilities. They are happy that they made the decision to move close to Burt's parents, Jerry and Gloria Farlander, as they want to share the experience with the baby's grandparents. Verona's own parents died over ten years earlier, a situation about which she doesn't like to discuss. In Verona's sixth month, she and Burt learn that Jerry and Gloria are moving to Antwerpen, Belgium the month before the baby is due, just because it's something they've always wanted to do. Burt and Verona don't understand what they see as Jerry and Gloria's selfishness in putting this move above spending time with their impending granddaughter. Being mobile people, Burt and Verona decide to move. As they want to share their new family experience with people that they love, they decide to take a trans-continental trip to meet with old friends and relatives. Most of them are married with children of their own, and Burt and Verona want to see where they would like to live and with whom they want to share the experience. (500) Days of Summer (OmU) starts 22.10. USA 2009 - Drama/Komödie - 95 Min. - D.: Marc Webb C.: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel, Geoffrey Arend This is a story of boy meets girl, begins the wry, probing narrator of 500 DAYS OF SUMMER. A funny, true-to-life and unique dissection of the unruly and unpredictable year-and-a-half of one young man's no-holdsbarred love affair. Tom, the boy, still believes, even in this cynical modern world, in the notion of a transforming, cosmically destined, lightning-strikes-once kind of love. Summer, the girl, doesn't. Not at all. But that doesn't stop Tom from going after her, again and again, like a modern Don Quixote, with all his might and courage. Suddenly, Tom is in love not just with a lovely, witty, intelligent woman - not that he minds any of that but with the very idea of Summer, the very idea of a love that still has the power to shock the heart and stop the world. The fuse is lit on Day 1 - when Tom, a would-be architect turned sappy greeting card writer encounters Summer, his boss's breezy, beautiful new secretary, fresh off the plane from Michigan. Though seemingly out of his league, Tom soon discovers he shares plenty in common with Summer. After all, they both love The Smiths. They both have a thing for the surrealist artist Magritte. Tom once lived in Jersey and Summer has a cat named Bruce. As Tom muses, "we're compatible like crazy." 52 INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN! Michael Jackson’s This Is It (OV) only 28.10. till 11.11. USA 2009 - Dokumentation Länge n.n.b. - D.: Kenny Ortega Said Kenny Ortega, director of and Jackson's creative partner on the This Is It concert, "The world will see what our team was so fortunate to experience, which was the full commitment, passion and creativity that Michael put into this project. He was the architect of This Is It, and we were his builders. The footage that was captured from the early stages of the production to our technical rehearsals at the STAPLES Center in L.A. will show Michael as he truly was, creatively involved with every aspect of the production, from the staging and choreography, to the music, lighting, production design and conception of the original short films and video backdrops. It will also show Michael as one of the greatest entertainers in the world and one of the industry's most creative minds. This Is It was Michael's last theatrical work and although it was still a work in progress, I think the footage will show that the process was something that Michael deeply enjoyed and that it was clear that he was on his way to another theatrical triumph." K i n d e r k i n o: Pope Joan - Die Päpstin (engl. OV) starts 29.10. D 2009 - Drama - Länge n.n.b. - D.: Sönke Wortmann C.: Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman From deep inside the hidden vaults of The Vatican comes a story of forbidden passion and intrigue kept secret by the Catholic Church for more than a thousand years. At a time when total obedience was demanded, John Anglicus stood apart as a beacon of light in a dark age. In 853 AD, after becoming a renowned scholar, healer and teacher, he ascended to the highest position in the land: Pope of the Catholic Church. Just two years later, John Anglicus was stoned to death for a secret that would become a legend. John Anglicus was, in fact, a woman the only woman ever ordained as pope, the only pope ever to conceive a child. Just two years later, John Anglicus was stoned to death for a secret that would become a legend. John Anglicus was, in fact, a woman - the only woman ever ordained as pope, the only pope ever to conceive a child. Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 € Achtung: frühere Anfangszeiten bei den Kinderfilmen: 13:15 + 13:30 + 13:45 Uhr Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian - D 2009 - Trickfilm - 74 Min. - R.: Piet De Rycker, Thilo Graf Rothkirch - o.A. Laura ist schon furchtbar aufgeregt. Sie darf mit ihrer Familie nach China fliegen. Zum Glück begleitet sie ihr bester Freund, der kleine Stern, aber auf dem Flug geht er verloren. Ein chinesisches Mädchen, Ling-Ling, findet den Stern und nimmt ihn mit. Der Stern führt nicht nur die beiden Mädchen zusammen. Ohne dass er es merkt, macht sein Sternenstaub auch ein Wesen lebendig, das sich rasch mit den Kindern anfreundet: der geheimnisvolle Drache Nian. Während Lauras Mutter auf der Bühne steht, erleben die Mädchen gemeinsam mit Nian ihr größtes Abenteuer. 3,50 € - ab 24.09. bis 07.10. um 13:30 Uhr vom 08.10. bis 21.10. um 13:45 Uhr Spielzeiten ab 22. Oktober unter www.metropolis-koeln.de Blöde Mütze - D 2007 - Kinderfilm - 95 Min. - R.: Johannes Schmid - 6 J. Kaum in die kleine Stadt Bellbach gezogen, hat sich der 12-jährige Martin eher unbeabsichtigt - einen Feind gemacht. Oliver, der im Gegensatz zu Martin aus schwierigen Verhältnissen kommt, gibt ihm den Spitznamen "Blöde Mütze". Dass Oliver mit Silke befreundet ist, in die sich Martin auf den ersten Blick verliebt hat, macht die Sache noch schwieriger. Martin entscheidet sich für die Auseinandersetzung mit Oliver. Als er jedoch mitbekommt, dass Oliver Hilfe brauchen kann, ändert sich die Situation. Martins spontane Reaktion führt zur Konfrontation mit seinen Eltern, die der neuen Eigenständigkeit ihres Sohnes mit Skepsis begegnen. Bis aus Martin, Oliver und Silke schließlich ein richtiges Freundes-Trio wird, sind für alle Beteiligten noch etliche Hürden zu überspringen. 3,00 € - vom 01.10. bis 07.10. um 13:15 Uhr Urmel aus dem Eis - D 2006 - Animationsfilm - 87 Min. - R.: Holger Tappe, Reinhard Klooss - o. A. Professor Habakuk Tibatong lebt auf der Vulkaninsel Titiwu. Herrin über Haushalt, Schule und die kleine Schulgemeinde ist die gleichermaßen resolute wie empfindsame Schweinedame Wutz. Neben des Professors Adoptivsohn Tim Tintenklecks nimmt eine illustre Schar von Inseltieren am eigenwilligen Sprachunterricht von Tibatong teil. Eines schönen Tages wird ein Eisberg vor die Insel geschwemmt. Im Inneren des kleinen Eisbergs befindet sich ein seit der Eiszeit eingefrorenes Urzeit-Ei. Behutsam wird das Ei von den Tieren der Insel ausgebrütet. Und dann springt, ganz plötzlich, ein seltsames grünes Geschöpf heraus: Urmel aus dem Eis. Und damit ist das ruhige Leben auf der Insel vorbei… 3,00 € - vom 01.10. bis 07.10. um 13:45 Uhr 53 Lippels Traum - D 2009 - Fantasy - 84 Min. - R.: Dr. Karl-Heinz Käfer - 6 J. Vom bayerischen Passau ins Morgenland kommt der elfjährige Philipp, genannt Lippel, ganz ohne fliegenden Teppich: Weil sein Vater, der Nobelkoch Otto Mattenheim auf Geschäftsreise ist, passt die neue Haushälterin Frau Jakob auf Lippel auf. Doch die entpuppt sich als kleinkarierter Kinderschreck. Und so flüchtet sich Lippel nachts in eine orientalische Traumwelt, in der auf seltsame Weise auch sein Vater, Frau Jakob und zwei Klassenkameraden auftauchen. Im Orient erlebt Lippel die tollsten Abenteuer. Seine Träume helfen ihm, gemeinsam mit seinen Klassenkameraden die böse Frau Jakob aus dem Haus zu jagen... 3,50 € - ab 08.10. um 13:15 Uhr Die Noobs - Klein aber gemein - USA 2009 - Fantasy - 86 Min. - R.: John Schultz - 6 J. Stuart Pearson packt kurzerhand seine Frau Nina sowie die Kinder Hannah, Tom und Bethany ins Auto und fährt zu deren Feriendomizil in Maine. Von der gewohnten High-Tech-Großstadt Chicago, geht es direkt in eine Villa am See, wo anstelle von Technik, Angelruten auf die Familie warten. Aber schon sehr bald wird den Kindern klar, dass sie nicht die einzigen Bewohner des alten Hauses sind, als sie auf vier Noobs, die sich auf dem Dachboden tummeln, treffen: Der freundliche Spark, Chef Skip und das streitende Paar Spike und Razor, kleine außerirdische Wesen, welche vom Planeten Noobia zur Erde gereist sind, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die Kids basteln sich fantasiereiche Waffen. Mit Helm und selbstgebauter Kartoffelkanone stellen sie sich den Eindringlingen, um das Ferienhaus gegen die Invasion der Noobs zu verteidigen. 3,50 € - ab 08.10. um 13:30 Uhr Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus - S/D 2009 - Trickfilm - 70 Min. R.: Jorgen Lerdam, Anders Sørense - o. A. Preview am Sonntag, den 18.10. um 15:15 Uhr Große dürfen immer machen, worauf sie gerade Lust haben, denkt Kater Findus und wünscht sich zu wachsen. Sein Wunsch wird ihm gewährt, doch Pettersson wird dafür klein. Und der Kater muss schnell erkennen, dass groß sein auch Nachteile hat. Und Findus hat plötzlich noch ganz andere Sorgen: Pettersson hat sein Gedächtnis verloren ! Nun will er statt seinem Kaffee lieber Tee trinken und sogar den kleinen Kater hat er vergessen! Mit Geschichten von ihren gemeinsamen Abenteuern versucht Findus die Erinnerung seines Freundes wieder zurückzuholen. 3,50 € - ab 22.10. um 13:45 Uhr Afghanistan Filmfestival Kino.Köln. Düstere Komödie: „Opium War“ von Siddiq Barmak Kreativ produzieren: Gerd Haag LAND OHNE BILDER? TAG/TRAUM-FILMPRODUKTION. Man kennt fast nur die Bilder aus den Nachrichten, wenn ein weiteres Attentat Menschenopfer gefordert hat. Gibt es andere Bilder aus Afghanistan? Marc Fosters „Der Drachenläufer“ zeigte ein lebendiges, offenes, ja beschwingtes Kabul, wie es in den 70er Jahren, lange vor dem Bürgerkrieg, existiert hat. Das ist lange her. Der Film wurde 2007 nicht in Afghanistan, sondern in China gedreht. Solche Bilder kann man im heutigen Afghanistan nicht mehr drehen. Davor gab es jahrelang gar keine Bilder aus dem von den Taliban regierten Land. Der angeblich erste nach dem Sturz der Taliban im Land gedrehte Film ist „Obama“ von Siddiq Barmak. Er spielt noch während der Herrschaft der Taliban. Maßgeblich unterstützt wurde er bei seinem Film von dem bekannten iranischen Regisseur Mohsen Makhmalbaf. Dessen damals 22jährige Tochter Samira hat ebenfalls einen Film in Afghanistan gedreht – noch vor Barmak. Der mit Laiendarstellern agierende „At five in the Afternoon“ zeigte den Alltag im nach über zwanzig Jahren Bürgerkrieg verwüsteten Land. Die Taliban-Regierung hat es zudem zivilisatorisch in die Steinzeit zurückgeführt. Mohsen Makhmalbafs „Kandahar“, gedreht im Jahr 2000, ist wahrscheinlich eines der wenigen Zeugnisse aus dieser Zeit: ein Spielfilm, der zumindest in Teilen heimlich in Afghanistan gedreht wurde. Das ist fast zehn Jahre her, und inzwischen darf man wieder Musik machen und filmen. Doch mit dem Sieg über die Taliban kamen andere Probleme. Die Nachrichtenbilder zeugen davon. Und seit einiger Zeit sind auch die Taliban wieder auf dem Vormarsch. Die Zukunft Afghanistans sieht düster aus. Wie es in der Gegenwart in Afghanistan aussieht, das zeigen die 28 Filme, die vom 23. bis 30. Oktober beim Afghanistan Filmfest im Filmhaus zu sehen sind. Überdurchschnittlich viele Dokumentationen sind darunter. Man hat das Gefühl, als bestünde überhaupt erst ein großer Bedarf an Bildern, bevor man sich daran machen könne, Geschichten zu erzählen. Beeindruckende Bilder der wunderbaren Natur dieses Landes zeigt „The Boy who plays on the Buddhas of Bamiyan“ von Phil Grabsky. Ein Naturfilm scheint unangemessen, und natürlich – der Titel zeigt es schon – hat Grabsky keinen Naturfilm gemacht. Er zeigt das Leben in den Höhlen neben den von den Taliban zerstörten Buddha-Statuen im Tal von Bamia. Mehrere Generationen erzählen eindrucksvoll von den Ereignissen in Afghanistan seit dem Einmarsch der Russen 1979. Daneben sehen wir einen kleinen Jungen, wie er zwischen Spiel, Arbeit und Lernen ein Leben in diesem Land sucht. Die Hoffnung der Älteren für die Zukunft des Landes, das spürt man, ruht ganz auf dem Jungen. Eine schwere Bürde. Auf die Kinder blicken viele Filme. „Bulbul, the City Bird“ portraitiert Straßenjungen, die für wenig Geld Autos waschen, „Sahar, the young Carpet Maker“ begleitet eine junge Weberin. Der Spielfilm „Kabuli Kid“ erzählt von einem Taxifahrer, der ein Baby findet und daraufhin dessen Mutter sucht. Die Hoffnung liegt auf den Kindern – aber wer übernimmt die Verantwortung für sie, in diesem vom Krieg heimgesuchten Land? Regisseur Siddiq Barmak, der mit „Obama“ einen Golden Globe gewonnen hatte, wird auf dem Festival seinen neuen Film persönlich vorstellen: „Opium War“ erzählt ganz aktuell von den Konflikten mit den amerikanischen Militärs im Land. Es ist überraschenderweise eine Komödie – eine sehr schwarze. In Köln werden fleißig Filme produziert – so auch bei TAG/TRAUM. Vor 30 Jahren gründete Gerd Haag gemeinsam mit Thomas Schmitt die Filmproduktion. Seit 2005 leitet Haag die Filmschmiede allein und lehrt Kreativ Produzieren an der Internationalen Filmschule ifs. AFGHANISTAN IST MEHR ALS BOMBEN UND BURKAS choices: Herr Haag, was für ein Konzept steht hinter TAG/TRAUM? Gerd Haag: Thomas Schmitt und ich haben in den 80ern als Regisseure und Produzenten gearbeitet. Leidenschaftlich haben wir uns immer auf neue Formate gestürzt. Zwei Dinge waren uns wichtig: einmal der Kontakt zu jungen Leuten und zum anderen der Anspruch, in unseren Filmen eine klare Haltung zum Leben zu zeigen. Mit der Zeit ist die Firma gewachsen, heute arbeiten 6 Leute fest. Unser Output besteht zu 75% aus dokumentarischen und zu 25% aus fiktiven Arbeiten. Dabei stehen Themen, die herausfordern und eine Haltung verlangen, im Vordergrund. So der Fernsehfilm „Keine Angst“, der sich auf eindringliche Weise mit Kinderverwahrlosung auseinandersetzt, der wird im Januar in der ARD ausgestrahlt. Was erwarten wir von Ihnen demnächst im Kino? Wir beenden gerade ein Projekt über ein Tanzstück von Pina Bausch „Kontakthof“. Pina Bausch hatte das Stück 1978 mit dem Wuppertaler Tanztheater erarbeitet, und nun 30 Jahre später wurde das Stück mit Jugendlichen ab 14 Jahren einstudiert. Wir haben die Probenarbeit begleitet – das ist ein wahnsinnig spannender Prozess. Der Film ist ein Vermächtnis des großen Werks von Pina Bausch. Der Film zeigt, wie diese Generation von Jugendlichen heute tickt. Liebe, Berührung, Zärtlichkeit, Nähe und Ferne – die Themen des Stücks, das alles betrifft Jugendliche heute stark. Wir erleben ja gerade, wie sehr sich das Verhältnis der Geschlechter im Umbruch befindet. Sie lehren „Kreativ Produzieren“. Was ist das – und inwieweit wenden Sie es selbst in der Praxis an? Dahinter steht die Überzeugung, dass die Arbeit eines Produzenten – also auch meine eigene Arbeit – immer mit einem Gefühl für Kreativität verbunden ist. Das beginnt bei der Stoffentwicklung des Drehbuchs und geht über die Auswahl des kreativen Teams bis zur Besetzung und der Endfertigung. Ein Produzent sollte in der Lage sein, einerseits bei der Filmgestaltung mitreden zu können, aber auch die Vision des Films in eine Form von Wirtschaftlichkeit zu packen. Die Ausbildung an der ifs sieht vor, dass Autoren, Regisseure und Produzenten in einem gemeinsamen Team gewissermaßen auf Augenhöhe und im gegenseitigen Respekt arbeiten. Die Produktionsstudenten machen u.a. Kurzfilmanalysen, entwickeln eigene Stoffe, geben ihren kreativen Input bei der Stoffentwicklung. Natürlich wird auch das „Schwarzbrot des Produzierens“ gelehrt, also wie man kalkuliert, finanziert und welches Projekt im Kino- und TV-Markt eine Chance hat usw. Weil der Produzent für den gesamten Produktionsprozess von Anfang bis Ende verantwortlich ist, muss er einen langen Atem haben – das verlangt übrigens auch eine besondere Persönlichkeit. CHRISTIAN MEYER INTERVIEW/FOTO: HARTMUT ERNST Afghanistan Filmfestival – Panorama Hindukusch I 23.-30.10. I Filmhaus Kino Köln I www.koelner-filmhaus.de 54 choices Kurz Kritik DIE NOOBS - KLEIN ABER GEMEIN KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON UND FINDUS OT: Aliens in the Attic - USA 2009 - 86 Min. - Regie: John Schultz - Verleih: Fox OT: Pettson & Findus – Glömligheter - S/D/DK 2009 70 Min. - Regie: Jorgen Lerdam - Verleih: MFA+ Eine Großfamilie aus der Großstadt begibt sich auf einen Back-to-nature-Urlaub in die Villa am See. Von den Angel-Ambitionen der Eltern angeödet treffen die Kinder schon bald auf ungebetene Gäste: Außerirdische halten sich auf dem Dachboden versteckt und begegnen den Erdlingen in recht unfriedlicher Mission. Abenteuerlicher Sci-Fi-Spaß für die kleineren Familienmitglieder. HE Die kleinen Zuschauer scheinen sie zu lieben: Bereits zum vierten Mal begeben sich Pettersson und Kater Findus auf die Leinwand. Diesmal geraten die Größenverhältnisse durcheinander. Pettersson schrumpft, Findus wächst. Und als ob das nicht schon genug wäre: Das kauzige Herrchen leidet unter Gedächtnisschwund. Da ist der Kater gefordert. Liebevolle Adaption aus Sven Nordqvists Universum. HE Start: 8.10. Metropolis, Filmpalast Start: 22.10. Cinenova, Metropolis G-FORCE DAS GEHEIMNIS DES REGENBOGENSTEINS Action/Abenteuer - USA 2009 - 88 Min. - Regie: Hoyt Yeatman - Verleih: Walt Disney OT: Shorts - USA/AE 2008 - 89 Min. - Regie: Robert Rodriguez - Verleih: Warner Eine Spezialtruppe Meerschweinchen wird von ihrem Auftraggeber, dem FBI, aufs Abstellgleis befördert. Dabei wollten die coolen Nager doch gerade die Welt retten. Ein sehr effektvoller 3D-Spaß, der als temporeiche Agentenfilm-Parodie beginnt, um sich schließlich in kindlichem Klamauk festzufahren. Nichts für Junggebliebene, die ganz Kurzen sollten aber auf ihre Kosten kommen. HE Stell dir vor, ein geheimnisvoller Regenbogenstein fällt vom Himmel und erfüllt dir alle Wünsche. Genau das passiert den Bewohnern der Kleinstadt Black Falls, in der der junge Joe Probleme hat, sich gegen Gleichaltrige durchzusetzen. Unaufhaltsam hinterlässt der Stein seine Spuren in die Stadt. Der FantasySpaß spielt seine Idee turbulent durch – bis auch noch Aliens vor der Tür stehen. HE Start: 15.10. Start: 1.10. LIPPELS TRAUM GANGS D 2008 - 101 Min. - Regie: Lars Büchel - Verleih: Universum D 2009 - 90 Min. - Regie: Rainer Matsutani - Verleih: Walt Disney Paul Maar ("Das Sams") schrieb die Vorlage zu diesem Familienabenteuer, in dem Moritz Bleibtreu den Vater des elfjährigen Titelhelden spielt. Wenn Papa auf Reisen ist, kümmert sich Frau Jakob (Anke Engelke), die unliebsame Haushälterin, um den Sohn, der sich vor ihr in eine Traumwelt aus 1001 Nacht flüchtet. Doch auch dort ist er vor der Frau nicht sicher. Ode an die Phantasie. HE Noch immer keine Kerle, aber unermüdlich wild geben sich die Ochsenknecht-Brüder Jimi Blue und Wilson Gonzalez in diesem Hauptstadt-Abenteuer: Als verbrüderte Mitglieder der Rox-Gang versuchen sie, sich gegen andere Cliquen (Christian Blümel) durch- und mit der Liebe (Emilia Schüle) herumzuschlagen. Regie in diesem Jugendfilm führte TVRegisseur und Drehbuchautor Rainer Matsutani. HE Start: 8.10. Cinenova, Metropolis Start: 1.10. Filmpalast choices verlost 3 Fanpakete mit Taschenlampe, Schlüsselanhänger und Plakat. E-Mail bis 20.10. an [email protected], Kennwort: Lippels Traum choices verlost 3 Fanpakete mit Buch, Shirt, Gürtel und Autogrammkarten. E-Mail bis 20.10. an [email protected], Kennwort: Gangs 55 choices Film Kritik culture club club culture C C Preview C C Preview culture cultureclub club Der harte Gefängnisalltag der IRA-Häftlinge DIE DIE STANDESBEAMTIN STANDESBEAMTIN Rahel Rahel Hubli Hubli arbeitet arbeitet als als Standesbeamtin Standesbeamtin inin einem einem idyllischen idyllischen Schweizer Schweizer Städtchen. Städtchen.An Andie diegroße großeLiebe Liebeglaubt glaubtsie sieaber aberschon schon lange langenicht nichtmehr. mehr.Erst Erstals alsihr ihrJugendJugend-und undBandfreund BandfreundBen Benplötzplötzlich lich wieder wieder auftaucht, auftaucht,erinnert erinnertsich sichRahel Raheldaran, daran,wie wieeseswie wieeses sich sichanfühlt, anfühlt,verliebt verliebtzu zusein. sein.Und Unddas dasführt führterst erstrecht rechtzu zuProbleProblemen. men. Denn Denn Rahel Rahel ist ist verheiratet. verheiratet.Und UndBen Benwill willsich sichverheiraten verheiraten lassen: lassen:von vonRahel. Rahel. Preview in Anwesenheit von Regisseur Micha Lewinsky und Darstellerinnen Oriana Schrage und Jennifer Mulinde-Schmid. Severinstr. 81 I Karten: 0221 31 31 10 Severinstr. 81 I Karten: 0221 31 31 10 choices choicesverlost verlost5x2 5x2Karten Kartenfür fürdie diePreview. Preview. E-Mail E-Mailbis bis14.10. 14.10.an [email protected], [email protected],Kennwort: Kennwort:Standesbeamtin Standesbeamtin So, So, 18. 18. Oktober, Oktober, um um 20 20 Uhr Uhr Macht einen Riesenwirbel: Billy Cobham ROOTS „Sonic Mirror“ von Mika Kaurismäki Mika Kaurismäki begleitet den gefeierten Percussionisten Billy Cobham um die Welt und taucht mit ihm ein in die Seele der Musik. ➜ Musikalische Reise „Ich habe mich meinen Wurzeln immer sehr verbunden gefühlt. Vielleicht bin ich deswegen Musiker geworden.“ Schon früh wurde der Jazz-Schlagzeuger Billy Cobham mit Musik sozialisiert, professionalisierte die Trommelkunst und bleibt bis heute gelehriger Schüler, der sich Impulsen öffnet. Kaurismäki besucht mit ihm Brooklyn, wo er aufwuchs, reist mit Cobham nach Brasilien, wo er mit den Straßenkindern musiziert und begleitet ihn in seine Wahlheimat Schweiz, wo er sich mit Autisten musiktherapeutisch auseinandersetzt. Cobham und seine Kollegen erzählen vom Ursprung der Musik, von ihrer Vielfalt und ihrer Entwicklung. Akis Bruder Mika Kaurismäki, der sich in den letzten Jahren auf Musik-Dokumentationen spezialisiert hat („Brasileirinho“), lässt dabei natürlich auch die Musik selbst sprechen. HARTMUT ERNST SONIC MIRROR Dokumentation/Musik - CH/FI/D 2007 - 79 Min. - Regie: Mika Kaurismäki - mit: Randy Brecker, Billy Cobham - Verleih: Real Fiction Start: 15.10. KÖRPERLICHE PRÄSENZ „Hunger“ von Steve McQueen Im nordirischen Maze-Prison kämpfen die IRA-Gefangenen für einen politischen Status. Als jeglicher Protest versagt, beginnen sie einen Hungerstreik. ➜ Erschütterndes Gefängnisdrama Knapp formuliert erzählt „Hunger“ in der ersten Hälfte vom Haftalltag der IRAGefangenen im nordirischen Maze-Prison. In der zweiten Hälfte sehen wir, wie sich der Insasse Bobby Sands zu einem Hungerstreik entschließt, an dem er schließlich sterben wird. Indem sich Regisseur Steve McQueen dramaturgische Bögen, Nebenfiguren und Subplots spart, kann er sich voll auf die Details und ihre Darstellung konzentrieren. McQueen ist Bildender Künstler, er hat den Turner-Preis gewonnen und repräsentiert in diesem Jahr Großbritannien auf der Biennale in Venedig. Sein Kinodebüt „Hunger“ wirkt auf den ersten Blick so ästhetisch und, ja: malerisch, wie man es vielleicht von einem Künstler erwartet. Dabei arbeitet McQueen gar nicht als Maler, sondern als Videokünstler. Sein ungewöhnlicher Blick zielt auf etwas ganz anderes: Von den Bildern, die von langen, ruhigen Totalen zu Großaufnahmen springen, geht eine unentrinnbare Präsenz aus, die vor allem eines ist: körperlich! Bevor der Wachmann zur Arbeit fährt, blickt er die Straße hoch und runter, guckt einmal unter sein Auto - dann fährt er los. Das paranoid wirkende Ritual kann der Zuschauer erst später einordnen. Der Mann ist derjenige, der im Gefängnis für das Haareschneiden der IRA-Häftlinge zuständig ist: unter Zwang und blutig. Die Häftlinge befinden sich 1980 im sogenannten „Dirty Protest“. Nachdem sie sich schon geweigert hatten, die Gefängniskleidung zu tragen und nur mit Decken bekleidet sind, starteten sie den „Dirty Protest“: Sie entleeren ihre Nachttöpfe auf den Flur und beschmieren die Wände mit Exkrementen. Außerdem weigern sie sich, sich zu waschen oder die Haare zu schneiden. Vor den Besuchszeiten werden die Häftlinge dann brutal gewaschen und geschoren. Als Vergeltung werden immer wieder Wachmänner von der IRA ermordet. Die Forderungen der IRA, die Häftlinge als politische Gefangene zu behandeln - das hieße, sie dürften Zivil tragen und müssten nicht arbeiten - werden von der Thatcher-Regierung nicht erfüllt. Als letzte Möglichkeit sieht Bobby Sands den Hungerstreik. Sands ist nach 66 Tagen der erste Tote, neun andere folgen, bevor die IRA und die Verwandten der Häftlinge ein Ende des Streiks erreichen. Wenige Tage darauf werden die Forderungen erfüllt. Sands wird während des Streiks für zwei Gemeinden ins Parlament gewählt, zu seinem Begräbnis kommen 100.000 Menschen. Steve McQueen inszeniert dieses politische Drama minimalistisch und unprätentiös. Die anfangs ästhetisiert wirkenden Bilder zeigen bald, dass es vor allem um Genauigkeit und Intensität geht. Ein mit unbewegter Kamera gezeigter moralischer Schlagabtausch zwischen Sands und einem Priester dauert 15 Minuten, ist aber spannender als jedes Tennismatch. Die Frage der Moral - auf beiden Seien zieht sich durch jedes Bild. Und wenn man die nackten, ausgemergelten Leiber in den langen Gängen sieht, niedergeknüppelt von Wärtern, dann sind unweigerlich auch die Folterbilder von Abu-Ghraib oder Guantánamo darin enthalten. Und all die grundsätzlichen moralischen Fragen, die die Geschehnisse implizieren. CHRISTIAN MEYER HUNGER Cannes 2008: Goldene Kamera GB 2008 - Regie: Steve McQueen - mit: Liam Cunningham, Michael Fassbender, Stuart Graham - Verleih: Fugu Start: 22.10. Filmpalette 56 KunstFilmBiennale 2009 rechts: „Hadewijch“ von Bruno Dumont, links: „Hunger“ von Steve McQueen KUNSTWERKE IM KINO DIE KUNSTFILMBIENNALE 2009 ÖFFNET SICH WEITER DEM KÜNSTLERISCHEN KINOFILM choices: Herr Schwerfel, vor zwei Jahren be- Dann überrascht aber ein Blick auf die Spielorte: merkten Sie im Interview mit choices, dass Einerseits fällt der Kölnische Kunstverein weg, einerseits die künstlerischen Filme im Kino andererseits kommt ein Multiplex wie das Cizunehmen, andererseits die Bereitschaft beim nedom hinzu. Wie kommt es zu dieser VerschiePublikum, ‚schwierige‘ Filme anzusehen, nach- bung des Akzentes? lässt. Hat sich der Eindruck bestätigt oder gar Der Ausfall des Kunstvereins ist eine unfreiwillige Entscheidung, weil der Kinosaal renoviert wird. Wir verstärkt? Heinz Peter Schwerfel: Wir haben als Vorschau haben uns da immer sehr wohl gefühlt. Wir brauam 18. September „Hunger“ von Steve McQueen chen aber einen zweiten Saal mit mindestens 200 gezeigt. Der Film startet in Deutschland mit einer Plätzen, und da gibt es in Köln nicht so viele, die einzigen Kopie – gleichzeitig mit dem DVD-Start. unseren Ansprüchen genügen und außerdem aus Er hat aber eine ungeheuer positive Presse. Shirin dem normalen Verleihprogramm für fünf oder sechs Neshat hat einen Film gemacht, der in Venedig ge- Tage ausscheren können. Wir haben dann überlegt, laufen ist und keinen Verleih hat. Es gibt eine Reihe dass wir uns in die Höhle des Löwen begeben, wo solcher Beispiele. Die Frage ist: Finden die Filme sehr viel Kommerzielles gespielt wird – völlig richkeinen Verleih, weil das Publikum „WIR HABEN UNS IN DIE HÖHLE DES tig. Auf der anderen Seite sind die technischen Bedingungen nicht da ist, oder ist das PubliLÖWEN BEGEBEN“ hervorragend, und da wir dort kum nicht da, weil die Filme nicht richtig im Angebot sind? Ich glaube weiterhin, dass direkt zwei Kinos belegen, schaffen wir es vieles die Tendenz gibt, dass mehr und mehr Filme von leicht, einen Schwerpunkt zu schaffen, der sich aus Bildenden Künstlern ins Kino kommen. Ich glaube dem Angebot heraushebt. aber auch, dass der künstlerische Kinofilm zurzeit große Probleme hat, ans Publikum zu kommen. Ich In Köln gibt es mit der Kunsthochschule für Meweiß nicht, ob das mit einem Kinosterben, mit der dien (KHM) und der Internationalen FilmschuVeränderung von Sehgewohnheiten oder mit einer le (ifs) gleich zwei Filmschmieden. Hilft dieser ‚Verblödung‘ des Publikums zu begründen ist – dass regionale Background bei der Etablierung des die Menschen nichts mehr sehen wollen, was viel Festivals? von ihnen verlangt. Gibt es also einen Trend zu Un- Das hilft uns, weil durch die Präsenz der beiden terhaltung und Comedy wie in der Literatur? Das Filmschulen klar ist, dass Köln eine Stadt ist, die in sind die Fragen, die ich mir stelle, und wenn ich mir diesem Bereich große Ambitionen hat. Durch die zurzeit das Kinoprogramm anschaue. Schulen gibt es natürlich auch schon Gruppen, die sich für das interessieren, was wir da machen. Und Vor zwei Jahren gab es ein deutliches Zeichen, außerdem erlaubt es uns eine Zusammenarbeit: Wir den Kinoanteil im Programm zu stärken. Damals werden in der KHM wieder ein Symposium machen, war die von Ihnen erwähnte Shirin Neshat in der dieses Mal über Experimentalfilm. Und wir machen Jury, eine Videokünstlerin, die zu der Zeit ihren eine große Retrospektive zum Kameramann Ed Lachersten Spielfilm drehte. In diesem Jahr zeigen mann, der eine Klasse in der ifs unterrichten wird. Sie sogar zwei Retrospektiven von klassischen Kinomachern: dem Regisseur Gus van Sant und Als Filmstadt ist Köln gut positioniert, als Kunstdem Kameramann Ed Lachmann … standort hingegen lange abgefallen. Kann die In Frankreich ist die siebte Kunst automatisch Kino KunstFilmBiennale daran etwas ändern? – in Deutschland nicht. Ich möchte deshalb den Zumindest machen wir mit der KunstFilmBiennale Bogen von der Bildenden Kunst zum Kino spannen etwas, das weltweit vielleicht einmalig ist. Es ist – zu Filmen, die man als Kunstwerk bezeichnen uns gelungen, das international auch durchzusetkann. Die gibt es in der Filmgeschichte ja sowieso: zen. Wir machen On Tour-Programme, wo wir in Wenn ich bestimmte Filme von Michelangelo Anto- Madrid, Paris, Istanbul, Berlin oder Rio de Janeiro nioni als Kunstwerk bezeichnen würde, würde das gastieren. Die KunstFilmBiennale hat in der Kunstniemand bestreiten ... szene – das Engagement in der Kinoszene ist ja neu – international einen sehr guten Ruf. Dadurch hat … oder auch populärere Filme ... Köln in der Bildenden Kunst wieder von sich reden Genau: Populär und Kunst widerspricht sich ja ab- gemacht. Das haben inzwischen auch in Köln viele solut nicht. verstanden. Eine ganze Reihe von teils sehr bedeu- 57 tenden Kunstgalerien zeigt zeitgleich Ausstellungen von Künstlern, die mit dem bewegten Bild arbeiten – darauf bin ich sehr stolz! Und das Museum Ludwig eröffnet gleichzeitig eine Ausstellung von Harun Farocki, der bei uns in der Jury sitzen wird. Die Verzahnungen und Überlappungen in Köln sind dieses Jahr sehr präsent. Köln weiß natürlich, dass es um den Ruf des Standorts für Bildende Kunst zu kämpfen hat, und da entwickelt sich zurzeit eine Energie, die auch für uns sehr positiv ist. Seit zwei Jahren unterstützt uns das Medienreferat finanziell, zuvor hat das Kulturreferat nur vermittelnd geholfen. Von Köln nach Bonn: Vor zwei Jahren wurde die KunstFilmBiennale nach Bonn ausgeweitet. Setzen Sie ihre Bemühungen in Richtung Süden fort? Ja, das bauen wir aus: Wir zeigen im Kunstmuseum Bonn dieses Mal auch Programme, die in Köln nicht laufen. Außerdem ist es uns gelungen, die Kunstund Ausstellungshalle zu gewinnen. Dort sind wir mit dem Internationalen Wettbewerb, filmhistorischen Programmen und Retrospektiven von Pipilotti Rist und Christian Jankowski vertreten. Außerdem wird es eine große Podiumsdiskussion um den Stellenwert von Museum und Kino geben. Salopp gesprochen: Kino versus Museum, um die Thematik des Spielortes noch einmal zu erörtern. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER KunstFilmBiennale 2009: 28.10. bis 1.11. Filmforum im Museum Ludwig/Filmpalette/Cinedom/Kunst- und Ausstellungshalle der BRD/ Kunstmuseum Bonn www.kunstfilmbiennale.de ZUR PERSON Heinz Peter Schwerfel, geboren 1954 in Köln, ist als Journalist u. Buchautor tätig. Seit 1985 realisiert und produziert er preisgekrönte Filme über Kunst und Kultur. Retrospektiven u.a. im Centre Pompidou Paris und MoMA New York. 2002 gründete er die internationale KunstFilmBiennale, deren Künstlerischer Leiter er seitdem ist. Er lebt in Köln und Paris. Foto: Martin Pietz choices Hintergrund Suchen eine neue Bleibe: John Krasinski und Maya Rudolph TOTAL FREI? „Away We Go - Auf nach Irgendwo“ von Sam Mendes Als Verona erfährt, dass sie schwanger ist, begibt sie sich gemeinsam mit ihrem Freund auf die Suche nach einem Elternhaus. ➜ Wundervoll tragikomisches Roadmovie Burt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph, „Idiocracy“), ein Pärchen um die 30, leben bescheiden und glücklich. Sie sind in dem Alter angekommen, in dem sie die jugendliche Leichtigkeit hinter sich gelassen haben, nachdenklicher werden und Angst davor bekommen, uncool zu sein. „Sind wir Versager?“; „Sind wir bescheuert?“; „Wir sind total frei!“. Denkste! Denn bei aller Reflexion ist das gereifte Pärchen nicht auf das Unerwartete vorbereitet: Als Verona schwanger wird, verlieren die werdenden Eltern die Orientierung. Um Rat und einen Platz zu finden, an dem sie sich niederlassen können, beginnen die zwei einen Streifzug durch Nordamerika. In der Hoffnung auf entsprechende Impulse besuchen sie Freunde und Verwandte. Burts Eltern wandern just nach Belgien aus, also besuchen sie Veronas zynische Ex-Chefin, Geschwister, Adoptiveltern oder weltverschlossene Esoteriker. Die Menschen, die Burt und Verona besuchen, bieten dabei nicht nur Wohnalternativen, sondern vor allem auch verschiedenste und mitunter recht abenteuerliche Erziehungsmodelle. Schön: Regisseur Sam Mendes hat seine hochglanzstilisierte, zynische „American Beauty“-Welt endgültig verlassen. „Away We Go“ ist angenehm schlicht und lebensnah inszeniert, das bürgerliche Vorstadtleben ist in diesem Roadmovie höchstens eine Station von vielen. Der Zynismus wurde von Ironie abgelöst, mit der der Regisseur die Odyssee seiner trefflich besetzten Helden trotz aller Kompli- kationen optimistisch dirigiert. Die Stationen, an denen das Paar Halt macht, spiegeln amerikanische Befindlichkeiten: verblendete Scheinwelten, fundamentalistische Lebensentwürfe, Zukunftsängste. Wie schon in „American Beauty“ erweist sich Mendes gemeinsam mit seinen Drehbuchautoren (Dave Eggers, Vandela Vida) als genauer Beobachter. Mendes inszeniert bodenständig, und das Absurde wird allemal (und vielleicht auch nur vermeintlich) gestreift, beispielsweise wenn Burt und Verona auf seine Cousine treffen, eine Eso-Nanny namens LN (Maggie Gyllenhaal), die ihren Kindern nicht nur Zucker, sondern auch den Kinderwagen verweigert - weil man damit ja sein Kind von sich wegschiebt. Anders als noch in seinem letzten Film „Zeiten des Aufruhrs“ setzt Mendes dem Thema Entzweiung hier die funktionstüchtige Zweisamkeit entgegen, ohne zu verklären. Nein, Mendes lässt das Paradies auf Erden auch hier nicht zu: Hinter jedem Lächeln verbirgt sich eine Träne. Doch das gleiche gilt auch umgekehrt. Und so läuft sein kleines Roadmovie wundervoll in verstörter Zuversicht aus - und damit vermutlich so ähnlich wie jede erste Schwangerschaft. HARTMUT ERNST AWAY WE GO – AUF NACH IRGENDWO Komödie - USA/GB 2009 - Regie: Sam Mendes - Kamera: Ellen Kuras - mit: John Krasinski, Jeff Daniels, Maya Rudolph - Verleih: Tobis Start: 15.10. Cinenova, Metropolis, Weisshaus AWAY WE GO - Am Rande Sam Mendes’ neuester Film ist eine der ersten amerikanischen Produktionen nach dem „Going Green“-Prinzip. Was in Europa zum großen Teil Standard ist, hält in den Obama-geführten USA gerade erst, wenn auch schnellen, Einzug. Als Grundlage der „Going Green“-Initiative dienen international festgelegte Leitsätze zur Verbesserung der CO2-Bilanz. Der Stab rund um den Regisseur musste in jedem Detail die nachhaltigste und energieärmste Alternative erwägen und umsetzen - konkret also etwa Niedrigenergiewaschmachinen und Secondhandkleidung im Bereich Kostüm, regionale Biokost im Catering oder chemikalienarm hergestelltes Filmmaterial. Zudem wurden nicht mehr benötigte Requisiten sofort gespendet und nicht unnötig zu neuen Drehorten transportiert. Kraftstofftechnisch wurde ausschließlich Biodiesel benutzt - und unnötige Wege vermieden, was bisweilen die Kreativität der Ausstatter und Locationscouts gefordert hatte: Alle Szenen des Films, auch die in Miami oder Arizona angesiedelten, wurden in Connecticut gedreht. Hauptdarsteller John Krasinski lobte die Initiative: „Das Unglaubliche an der ganzen Sache ist, wie leicht es umzusetzen ist und wie viel Geld man dabei spart.“ LINDA HOEMBERG www.goinggreen.com 58 Film Kritik culture club C Premiere C culture club Spielen zusammen: Großer Bruder (Misel Maticevic) und kleiner Bruder (Max Kidd) SCREENS OF COMEDY: NORD BRUDERLIEBE „Hangtime“ von Wolfgang Groos Abiturient Vinz (Max Kidd) ist Topscorer im örtlichen Basketballteam und träumt von einem Stipendium in den USA. Sein Bruder will ihm helfen - und steht dabei im Weg. ➜ Gelungenes Jugenddrama „Hangtime ist der Moment, wo du in der Luft hängst, sich alles entscheidet.“ Vinz hängt ständig in der Luft - nicht nur, wenn er gerade den Ball im Korb versenken will. Der Vollwaise lebt zusammen mit seinem älteren Bruder, der sich seit dem Tod der Eltern um Vinz kümmert. Das Jugenddrama erzählt spannend und glaubwürdig von dem Konflikt, der zwischen den Brüdern eskaliert. Neid und Verantwortung, Bevormundung und Liebe verbindet die beiden Jungs - oder steht zwischen ihnen. Mit überzeugenden Darstellern inszenierte Regisseur Wolfgang Groos sein Leinwanddebüt, das den glaubwürdigen Konflikt mit Spannung und Humor erzählt. Substanzvoll, unterhaltsam, kinoreif. HARTMUT ERNST HANGTIME - KEIN LEICHTES SPIEL Drama - D 2009 - 94 Min. - Regie: Wolfgang Groos - mit: Max Kidd, Misel Maticevic, Ralph Kretschmar - Verleih: 3L Start: 15.10. „Screens of Comedy“, die Filmsparte des Köln-Comedy-Festivals, musste in diesem Jahr aus Budgetgründen fast auf null herunter gefahren werden. Umso schöner, dass die Macher dennoch drei nagelneue Kultkomödien ins Kölner Filmhaus hieven. Eröffnungsfilm ist die norwegische Komödie „Nord“, um einen Liftwärter, der für sein Kind 2000 Kilometer durch die einsame Schneelandschaft reist. Maybachstr. 111, Köln Karten: 0221 99 20 93 71 I www.koeln-comedy.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 22.10. an [email protected], Kennwort: Nord Do, 29.Oktober, um 20 Uhr MÄNNERHERZEN MICHAEL JACKSON´S THIS IS IT CARRIERS Komödie - D 2009 - Regie: Simon Verhoeven - Verleih: Warner Dokumentarfilm - USA 2009 - Regie: Kenny Ortega - Verleih: Sony USA 2009 - 90 Min. - Regie: Alex Pastor, David Pastor- Verleih: Splendid GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS – EINE REISE DURCH DEUTSCHLAND Deutsche romantische Komödie über fünf verschiedene Männer (u.a. Til Schweiger, Maxim Mehmet, Christian Ulmen), die unterschiedlich mit dem Leben und der Liebe klarkommen. Unverhofft angehende Väter, verantwortungslose Womanizer, verzweifelte Einsame (na, wen davon spielt wohl Herr Schweiger?) – der Film schöpft aus dem Leben und begleitet seine Glorreichen Fünf augenzwinkernd. HE Das war’s: Der King of Pop ist tot – und so lebendig wie schon lang nicht mehr. Da ziehen natürlich auch die Leinwände mit, wo man dem Musiker (auf zwei Wochen Laufzeit begrenzt!) noch einmal angemessen überlebensgroß dabei zuschauen kann, wie er für seine geplante London-Auftritte probte. Jackson exklusiv auf der Bühne und Backstage – das ist alles, was Fanherz und Kommerz begehren. HE Der Film zur (mutierten) Schweinegrippe: Vier Freunde flüchten gemeinsam im Auto vor einem Virus, der bereits den Großteil der Menschheit darnieder gelegt hat. Die Flucht vor Infizierten, Wahnsinn und Tollwut mündet an der US-Küste, wo schließlich selbst der Freund zur Bedrohung wird. EndzeitRoadmovie der Brüder Alex und David Pastor mit Chris Pine, dem neuen Captain Kirk. HE X-Verleih startet ab Oktober 2009 seine Reihe "Neue Heimat", mit der man sich kinotauglich mit Gesellschaft und Politik unseres Landes auseinandersetzen möchte. Undercover-Journalist Günter Wallraff eröffnet die Reihe, indem er sich mit versteckter Kamera auf Deutschlandreise begibt. Ein entlarvender Blick auf deutsche Wirklichkeit. Regie führten Pagonis Pagonakis und Susanne Jäger. HE Start: 8.10. Filmpalast Start: 28.10. Metropolis Start: 1.10. Filmpalast Start: 22.10. Odeon choices verlost 2 Fanpakete mit Freikarten, Shirt und Soundtrack. E-Mail bis 20.10. an verlosung@ choices.de, Kennwort: Männerherzen 59 Großer Preis der Jury »Eine köstlich lakonische Komödie.« Berliner Zeitung »Mit bezwingendem Humor erzählt Biniez von den großen Gefühlen kleiner Leute.« Der Spiegel EIN FILM VON ADRIÁN BINI EZ H O RAC I O CAMANDULLE LEONOR SVA RC A S FERNANDO A LO N S O Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte aus Montevideo! Ab 01.10. im Off Broadway (OmU) und Rex! Premiere am 02.10. um 21.00 Uhr im Off Broadway in Anwesenheit des Regisseurs Adrián Biniez! choices Film Kritik culture club C Reisereportage C culture club Agnès Varda im Kreis der Familie GRENZGANG GESAMMELTE ERINNERUNGEN „Die Strände von Agnès“ von Agnès Varda Die Grande Dame der Nouvelle Vague lässt ihr Leben und ihre Filme Revue passieren. ➜ Poetische Autobiografie Agnès Varda hat mit Spielfilmen wie „Cléo von 5 bis 7“, „Le Bonheur“ oder „Vogelfrei“ Filmgeschichte geschrieben. Seit einiger Zeit macht sie vor allem Dokumentarfilme, in denen sie durch die Welt streift („Die Sammler und die Sammlerin“). Der seit sechs Jahren erste Film der inzwischen 80Jährigen zeigt nun tatsächlich Vardas großen Streifzug durch die Welt: ihr Leben. Mit poetischen Bildern, Szenen aus ihren Filmen oder nachgestellten Szenen aus ihrem Leben spürt sie der Vergangenheit nach, bleibt dabei aber immer in Bewegung - neugierig. Neben schönen Bildideen nimmt einen der Film vor allem durch seine so gefühlvolle wie kluge, so ernsthafte wie verspielte und so fröhliche wie melancholische Protagonistin ein. CHRISTIAN MEYER DIE STRÄNDE VON AGNÈS César 2008: Bester Dokumentarfilm OT: Les plages d´Agnès - Dokumentarfilm - F 2008 - 110 Min. - Regie: Agnès Varda mit: Agnès Varda - Verleih: FilmKinoText Start: 1.10. Odeon Das neue Saisonprogramm der grenzgänger ist raus – wieder randvoll mit vielfältigen Livereportagen von den Fjorden Norwegens über die afrikanischen Salzwüsten bis in die Tiefen des südostasiatischen Regenwaldes. Die Cinelivereihe zeigt Reportagen auf großer Leinwand im Cinedom, bei den Dokufilmen sind ausgewählte Beiträge von aufrüttelnd bis skurril zu sehen, und auf der kulinarischen Lesereise wird Reiseliteraturlesung namhafter AutorInnen mit feinen Speisen in intimer Atmosphäre verbunden. Karten: 0221 71 99 15 15 Programm: www.grenzgang.de choices verlost 3x2 Karten für den Dokufilm „Die Königin Mutter“ am 11.10. um 12 Uhr im studio dumont. E-Mail bis 7.10. an [email protected], Kennwort: grenzgang So, 11.10., um 12 Uhr Die Traumathek hat anlässlich des Filmstarts und der kommenden Varda-Retrospektive “The Agnès Varda Collection“ ins DVD-Verleihprogramm genommen. www.traumathek.de PANDORUM MIDSUMMER MADNESS ORPHAN NEFES – DER ATEMZUG Science Fiction/Horror - D/USA 2009 Regie: Christian Alvart - Verleih: Constantin Komödie - A/GB/LV 2007 - 88 Min. - Regie: Alexander Hahn - Verleih: Barnsteiner Drama/Horror - USA 2009 - Regie: Jaume Collet-Serra- Verleih: Kinowelt Türkei 2009 - Regie: Levent Semerci Verleih: MaXXimum Das Jahr 2009 ist ein Science-FictionJahr: Nach "District 9" und vor "Avatar" verschlägt es in "Pandorum" zwei Astronauten (Dennis Quaid, Ben Foster) in die unendliche Ungewissheit. Beide erwachen in einem Raumschiff orientierungslos aus dem Tiefschlaf. Christian Alvart führte Regie und nahm Wotan Wilke Möhring und André Hennicke aus seinem Thriller "Antikörper" gleich mit an Bord. HE Riga, Lettland – die kürzeste Nacht des Jahres: Eine französische Witwe wird von zwei Männern begehrt, zwei Feuerwehrmänner aus Liverpool entdecken die Freundschaft, Aida verführt Yuki, und ein Russe tut alles dafür, um mehr Aale zu verkaufen. Mit internationaler Besetzung (Detlev Buck, Dominique Pinon, Maria de Medeiros) inszeniert Alexander Hahn eine sinnfreie, albern-frivole Posse. HE Nach einer traumatischen Fehlgeburt beschließen Kate (Vera Farmiga) und John (Peter Sarsgaard), ein Mädchen zu adoptieren. Esther heißt das neue Wunschkind, das sich schon bald als manipulatives, mordendes Biest entpuppt. Einzig Kate scheint dessen blutige Intrigen zu durchschauen. Vorhersehbare 08/15-Story, die risikolos auf Genrepfaden wandert – irgendwie kennt man den Film also schon. HE Der türkische Werbefilmregisseur Levent Semerci erzählt mit seinem ersten Spielfilm von einer 40köpfigen MilitärEinheit (Baris Bagci, Engin Hepileri u.a.), die auf dem 2000er-Berg Karabal ihren Militärdienst ableistet. Poetisch schildert der Film den Alltag der Soldaten und ihren Überlebenskampf, den sie nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit der rauen Umgebung führen. HE Start: 1.10. Start: 8.10. Rex Start: 22.10. Filmpalast Start: 22.10. choices verlost 3 Fanpakete mit Shirt und LED-Lampe. E-Mail bis 20.10. an [email protected], Kennwort: Pandorum 61 Literatur Kalender Kunstprodukt Lilo Wanders in der Mayerschen, Foto: Presse LITERATUR-TERMINE IM OKTOBER ÄGYPTISCHES MUSEUM BONN 0228 73 75 87 Michael Höveler-Müller: „Die Toten kehren wieder mit dem Wind“ Do 22.10. 19 Uhr Der Ägypten-Kenner liest aus seinem historischen Debütroman „Die Toten kehren wieder mit dem Wind“, in dem es um die Geschichte einer der unglaublichsten Karrieren des alten Ägypten geht. BUCHHANDLUNG BITTNER 0221 257 48 70 Heidrun Grote und Winfried Gellner präsentieren: Milena Jesenska Di 27.10. 20 Uhr In der Reihe „Die Wiederkehr der verschwundenen Worte“ werden wiederentdeckte Autorinnen des 20. Jahrhunderts vorgestellt. COMEDIA 0221 88 87 72 22 Reinhard Josef Sacher So 11.10. 19 Uhr Der Ars-Vitalis-Musiker liest aus seinem Buch „Freie Sicht auf die Ambiente“, ein kleiner komischer Vogelführer. Wir wetten: Diesmal wird er seine Buster-Keaton-Miene nicht durchhalten. DIE KUNSTBAR KÖLN gegenüber Alter Wartesaal Thomas Wißmann: AufWunschLiebe! So 11.10. 20 Uhr HAUS DER GESCHICHTE BONN 0228 916 50 Einhart Lorenz: Bonner Hamsun-Tage Mi 14.10. 19 Uhr Einhart Lorenz (Oslo) stellt „Willy Brandt im norwegischen Exil“ vor – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bonner Hamsun-Tage“, die die Bonner Universität aus Anlass des 150. Geburtstages von Knut Hamsun ausrichtet. Moderation: Heiko Uecker HAUS DER SPRACHE UND LITERATUR BONN 0228 914 01 12 Lesung mit Edvard Hoem Mo 12.10. 19 Uhr Der Autor liest aus „Die Geschichte von Mutter und Vater“ und „Kindheit“ – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bonner Hamsun-Tage“. Lesung aus Knut Hamsuns Büchern Fr 16.10. 19 Uhr Der Schauspieler Daniel Berger liest aus Werken von Knut Hamsun, dessen bekanntestes Werk „Hunger“, das nach Meinung des Autors „die Mysterien der Nerven in einem ausgehungerten Körper“ hervorruft. LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Marlene Streeruwitz: Gegen den Strich Mo 5.10. 20 Uhr Die in Baden bei Wien geborene Schriftstellerin, Regisseurin und Stückeschreiberin spricht über das Thema „Bei uns hat der höchste Wert den kleinsten Preis“. Bei uns auch, ließe sich hinzufügen. Yu Hua liest aus „Brüder“ Di 6.10. 20 Uhr Passend zum Themenschwerpunkt der Frankfurter Buchmesse liest der chinesische Autor aus einem Roman, der vom Überleben zweier ungleicher Brüder im tobenden Kapitalismus handelt. Deutsche Texte und Moderation: Ulrich Kautz Christian Hansen stellt „2666“ vor Di 20.10. 20 Uhr MAYERSCHE BUCHHANDLUNG 0221 920 10 90 Jürgen Bennack: Kölner Humor – Et Levve levve künne Di 6.10. 20.15 Uhr Der Kölner Humor wird von allen Seiten und mit vielen Beispielen gezeigt. Mit von der Partie: das Duo SakkoKolonia. Erika Berger und Lilo Wanders: Sex-Deutsch / Deutsch-Sex Mi 21.10. 20.15 Uhr Nirgends gibt es mehr Missverständnisse als bei der schönsten Nebensache der Welt. Doch damit ist jetzt Schluss! Deutschlands bekannteste Sex-Expertinnen, Erika Berger und Lilo Wanders, räumen auf mit sprachlichen Missverständnissen und Klischees beim Sex. Günter Wallraff liest „Aus der schönen neuen Welt“ Mo 26.10. 20.15 Uhr Günter Wallraffs Reportage „Ganz unten“ war mit über fünf Millionen verkauften Exemplaren einer der größten Erfolge in der deutschen Buchhandelsgeschichte. Jetzt ist Wallraff wieder undercover unterwegs. RAKETENKLUB 0221 995 55 80 Oliver Uschmann: Das Gegenteil von oben Di 13.10. 20 Uhr Im Klub Junge Literatur liest der ehemalige Getränke-Lieferant, Packer und Theorieadministrator aus seinem neuen Roman. Er handelt von einem Jungen namens Dennis, der einem vermeintlichen Verbrechen auf der Spur ist. SANTA CLARA KELLER 0221 257 48 70 Louis Begley: Cowboys und Indianer Mo 5.10. 20 Uhr Der amerikanische Bestseller-Autor präsentiert seine Erzählung „Cowboys und Indianer“, die in einer nummerierten Auflage von 2.200 Exemplaren erscheint. Außerdem liest er aus dem aktuellen Buch „Der Fall Dreyfus“. Moderation: Denis Scheck SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00 David Foster Wallace: Unendlicher Spaß Sa 10.10. 20 Uhr Harald Schmidt und Ulrich Blumenbach, der sechs Jahre an der Übersetzung des Buches gearbeitet hat, stellen den Roman des 2008 im Alter von 46 Jahren gestorbenen amerikanischen Autors vor, in dem es unter anderem um Fernsehmüll und Moderatorengelaber geht. Schauspieler lesen daraus vor. Ein Abend mit Claudio Magris Mo 19.10. 20 Uhr Der Friedensnobelpreisträger 2009, italienische Germanist und Kolumnist hat die Einladung des Literaturhauses angenommen, einen Tag nach der Preisverleihung sein Werk in Köln zu präsentieren. Moderation: Gottfried Honnefelder (wird live auf WDR 3 übertragen) Empfehlungen von Marianne Kolarik = choices-Empfehlung auf der Auswahl-Seite 62 Literatur in NRW 'VOLIBVT,PO[FSUF *N'VOLIBVT8BMMSBGQMBU[,zMO jazz Lesen als Überbrückung der Wartezeit?, Foto: Inge Sauer BILDER STATT BÜCHER WIE DAS BLÄTTERN DAS SCHMÖKERN ERSETZT 63 65 neue musik musikkulturen alte musik kammermusik 'PUPT XES.BVSJUJVT,.PIS*NBHPXES5,PTU Von Thomas Linden Die Herausgeber der Zeitschrift „Literaturen“ verkündeten in diesen Tagen, dass sie die Hälfte ihrer Redakteure zum Jahresende entlassen werden, um der Zeitschrift „Opulenz“ zu verleihen, sie gar in ein „Seherlebnis“ zu verwandeln. Man macht keinen Hehl daraus, dass kritische Berichterstattung out ist. Immerhin war „Literaturen“ im Bereich der literarischen Debatten die bedeutendste Zeitschrift in Deutschland. Jetzt gewinnt man den Eindruck, als sei die viele Leserei den Machern doch ein wenig zu anstrengend geworden. Sigrid Löffler, die ehemalige Chefredakteurin, hatte sich schon vor einem Jahr mit dem Hinweis von der Zeitschrift verabschiedet, dass Literaturen zu einem Wohlfühlmagazin werden soll. Dazu passt, dass sich die Zeitschrift in Zukunft stärker im Internet als am Kiosk präsentieren will. Surfen und Bilder Angucken lässt sich halt relaxter bewältigen, als lange Texte zu lesen. Da könnte einen der Verdacht beschleichen, dass auch dort, wo sich scheinbar das Kerngebiet „Leute scheinen die Weiliterarischen Lebens befindet, Leute die chen zu stellen, die selbst Weichen stellen, die selbst gar nicht mehr nicht mehr lesen“ lesen. Was für eine Vorstellung auch, Belletristik am Computer zu lesen. Wer hat schon Lust, einen Text, der mehr als zwei Seiten Länge aufweist, am Bildschirm zu schmökern? Dass sich vor dem PC literarische Debatten führen ließen, hat man einmal in den 90er Jahren geglaubt, aber davon sind wir inzwischen lange kuriert. Mehr als einige verbale Stimmungsabsonderungen von Fans, denen gerade danach ist zu sagen, was sie toll oder sch ... finden, bekommt man in den Chatrooms selten geboten, aber dafür darf jeder mitmachen. Analytisches Denken, das wir über der Lektüre – und nur dort – erwerben, ist nicht gefragt, wo unterhaltsame Bildstrecken geboten werden. Obwohl man es natürlich gerade dort gut gebrauchen kann, denn wer das kritische Denken in der Auseinandersetzung mit Texten und ihren Inhalten erworben hat, der vermag auch Bilder zu befragen und will dann wissen, warum ein Bild gemacht wird, wozu es dient und nimmt es nicht als belanglosen Zeitvertreib hin. Interessant an dieser Strategie, Texte durch Bilder zu ersetzen, wie es nicht alleine in der Zeitschriftenbranche, sondern auch in immer größeren Bereichen der Verlagswelt zu beobachten ist, scheint die Vorstellung, dass Bücher und literarische Diskurse im Grunde nur langweilig sein können. Nur kurz sind die Rezensionen, Tipps sozusagen. Dass aber in der Beschäftigung mit einer Geschichte manchmal die ganze Welt verhandelt und dabei entdeckt werden kann, davon gibt es dann kaum noch eine Vorstellung. Man hat „Harry Potter“ oder „Anna Karenina“ nicht gelesen, wenn man den Film gesehen hat. Man hat auch nicht Eingang in das Werk eines Autors gefunden, wenn man weiß, wie es in seinem Wohnzimmer Thomas Linden aussieht. Während man die Homestory aber nach dem ist Journalist, Autor und Jurymitglied des Umblättern wieder vergessen hat, erinnert man sich Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreises. an Anna und Harry ein Leben lang. ,BSUFOGSCJT&VSP ,zMO.VTJL5JDLFU 3PODBMMJQMBU[ 5FM XXXLPFMOUJDLFUEF ,PTUFOMPTF 1SPHSBNNCFTUFMMVOH XES!XESEF )zSFSUFMFGPO XXXXESEF wdr"VT-VTUBN)zSFO Kompakt Disk Metropolitan Sounds Sean Noonan 0710 Mi Sean Noonan’s Brewed By Noon Afro-Keltischer Folk trifft auf progressiven Jazz: Der New Yorker Schlagzeuger Sean Noonan mischt in seinem Projekt Brewed By Noon auf einzigartige Weise leidenschaftlichen Gesang, traditionelle Texte aus Irland, Mali und Amerika und eine komplexe Polyrhythmik. Hier prallen punkige Schlagzeug-Grooves auf Funk und scheppernde Jazz-Rock-Gitarren: eine Mixtur, mit der Noonan alte musikalische Traditionen in ein modernes Licht rückt. 0910 Fr Nils Wogram’s Nostalgia Trio Nils Wograms Begriff von Nostalgie hat wenig mit verstaubter Plüschigkeit zu tun. Vielmehr überwindet dieses Trio mit Heiterkeit und Leichtigkeit die Grenzen zwischen Tradition und Moderne, zwischen Europa und Amerika: Improvisationsmusik zwischen Verschränkung, Ironie und Brechung. Nils Wogram Shreefpunk Trio Ivoire Hairy Bones Rudresh Mahanthappa CéU Dave Liebman 1210 Mo Shreefpunk plus Big Band Nach ihrem erfolgreichen Debut-Konzert im letzten Jahr, spielt die Big Band um Matthias Schriefl’s Shreefpunk nun zum zweitem Mal im Stadtgarten. Mit Jens Düppe und Jonas Burgwinkel sind diesmal gleich zwei Schlagzeuger am Werk, die Shreefpunks sprudelnder Polyrhythmik doppelten Groove und Mehrdimensionalität verleihen. 1310 Di Trio Ivoire Im Trio Ivoire treffen afrikanische Balafons auf Klavier, Schlagzeug und Elektronik und verschmelzen zu einem zeitgenössichen, modernen Klang, in dem sich Traditionen von Jazz, europäischer und afrikanischer Musik widerspiegeln. Der Pianist Hans Lüdemann schlägt die Brücke zwischen traditionellen, afrikanischen Instrumenten und moderner Improvisationsmusik. 2010 Di Hairy Bones Hairy Bones geht an die Grenzen. Laut, direkt und intensiv klingt dieses Quartet um Peter Brötzmann und den norgwegischen Schlagzeuger Paal NilssenLove. Mit dem in Japan geborenen und in Amsterdam lebenden Trompeter Toshinori Kondo ist ein Musiker an Bord, der auf beeindruckende Weise Elemente aus Free Jazz, Noise und elektronischer Musik verbindet. Bereits bekannt aus der italienischen Free-Punk Formation Zu ist Bassist Massimo Pupillo. 2110 Mi Rudresh Mahanthappa’s Codebook plays Samdhi In der altindiischen Sprache Sanskrit heißt »Samdhi«: »das Interval zwischen Tag und Nacht«. Rudresh Mahanthappa verknüpft mit Codebook kunstvoll komplexe Rhythmen und vielschichtige, melodische Motive der südindischen Musik mit der Jazz-Tradition zu einer elektro-akustischen Mixtur, die neue Wege hin zu einer multikulturellen, modernen Improvisationsmusik weist. 2510 So CéU Die 29-jährige brasilianische Sängerin CéU verbindet traditionelle Musik ihrer Heimat mit elektronischen Beats und Sounds. Hier trifft Samba-Coolness auf funkige Grooves und Turntablism. Für ihr Debüt wurde CéU 2007 für den Grammy nominiert. Auf ihrem zweiten Album setzt die Sängerin nun ihren Weg zwischen akustischen Instrumenten und futuristischer, dezent eingestetzter Elektronik konsequent fort. 2610 Mo Dave Liebman / Ellery Eskelin Quartet Was zunächst nach einer fast unmöglichen Kombination klingen mag, ist in Wahrheit eine kohärente und fruchtbare Melange. Im Quartett der beiden Tenorsaxofonisten Dave Liebman und Ellery Eskelin prallen zwei unterschiedliche musikalische Sprachen aufeinander. Während Eskelin für sein freies Spiel bekannt ist, so orientiert sich Liebman an einem Modern Jazz zwischen Komposition und Improvisation. Doch im Zusammenspiel auf der Bühne zelebrieren die beiden spannende und befeuernde Tenorsaxofon-Battles. SONISCHE JUGEND Eine schwarze Band, die Indie Rock spielt, ist selten. Aber man denkt natürlich direkt an TV on the Radio. Eine schwarze Indie Rock-Band aus Südafrika ist aber wirklich einmalig. Jenseits von solchen Nebensächlichkeiten hören wir auf „After Robots“, dem Debüt der BLK JKS, schwungvoll-melancholische Songs mit Nähe zum Wave Rock und dezentem Dub- und Afro-Beat-Einschlag. Aber vielleicht hört man Letzteres nur, wenn man die Nebensächlichkeiten kennt (Secretly Canadian). „Wayfaring Strangers: Lonesome Heroes“ präsentiert vergessene Singer/Songwriter aus den 70er Jahren, die zwischen Bob Dylan und Tim Buckley alle Nuancen des Genres repräsentieren. Wer hier ein paar Namen kennt, ist wirklich Fachmann. Für alle anderen: eine lohnende Entdeckungsfahrt in die Tiefen des Genres (Numero Group). Tyondai Braxton, Sohn des Free-Jazzers Anthony Braxton und Mitglied der Postrocker Battles, hat mit seinem zweiten Soloalbum „Central Market“ ein furioses Werk für Orchester, Gitarre, Elektronik und Stimme komponiert. Hier reichen sich Stravinsky, Zappa und … klar: die Battles die Hand. Das Wordless Music Orchestra, bereits für Radioheads Jonny Greenwood tätig, begleitet Braxton. Ein fulminantes Werk (Warp). Mit „The Pattern Prism“ legt das Duo Vowels einen flirrenden Soundteppich aus. Krautrock steht ganz klar Pate bei den noisigen und psychedelischen Instrumental-Exkursionen. Der Synthie ist gerne krachig, das Schlagzeug spielt auch mal jazzig (Loaf). Auf ihrem neuen Album „Mosaik 2014“ ist die lange Liebe von Kreidler zum Krautrock Düsseldorfer Provenienz ebenso deutlich hörbar. Als Unterbau schwingt immer minimale Elektronik der Gegenwart mit. Atmosphärisch landen sie mit ihrem Sound bei melancholischen, rhythmisch komplexen Nachtfahrten, die immer eine Reise wert sind (Italic). Lange nicht so ein verrücktes Zeug gehört: Dr. Andrew Blick aka Gyratory System lässt eine wilde, elektronisch generierte Marschmusik auf den unvorbereiteten Hörer los. „The Sound-Board Breathes“ ist hypernervös und vereint stockende Trommelwirbel, leiernde Flöten und anderes Gezirpe: Avantgarde, Volksmusik und Clubsound in Einem. Stelle mir gerade die Tanzfläche bei der Musik vor … weird (Angular Rec.). Der dritte Teil der „Dillanthology“ empfängt einen mit unglaublichen „WorkinOnIt“: Sirenen, aufsteigende Gitarren und ein Breakbeat. J-Dilla aka Jay Dee gilt zu Recht als einer der spannendsten Hip Hop-Produzenten. Soulinfizierte, aber hart rockende Beats treffen bei ihm auf einen illustren Sample-Kosmos (Rapster). Terror Danjah gilt als die Geheimwaffe unter den Grime-Produzenten. Wer jetzt instrumentalen Grime nicht von Dubstep unterscheiden kann – egal: Hier regieren jedenfalls fette Bässe auf langsamen Beats, hin und wieder wird gerapt. „Gremlinz“ präsentiert 18 grummelnde, aber auch sehr spacig-melodische Instrumentals von 20032009 (Planet Mu). Musik zum Lesen: Nach 30 Jahren und 16 Alben scheint der Bandname albern, doch Sonic Youth sind tatsächlich nie alt geworden und haben als Rolemodel immer noch einen großen Einfluss auf die sonische Jugend. David Browne portraitiert mit „Goodbye 20th Century“ die Noise-Rock Band, die mit Grunge fast richtig populär geworden wäre, mit ihren Avantgardeausflügen und Verflechtungen in der Kunstszene aber immer undogmatisch independent geblieben ist. Ein intensiver und auch persönlicher Einblick in die Strategien von Sonic Youth auf knapp 500 Seiten (KiWi). CHRISTIAN MEYER choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an [email protected], Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50 672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 0 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten 64 Unterhaltungsmusik New Wave und R‘n‘B? The XX machen‘s möglich, Foto: Presse TERMINGEKNUBBEL IM OKTOBER WIRD IHRE ENTSCHEIDUNGSFREUDE GETESTET Umgebaut, ausgebaut, angebaut: Das geschichtsträchtige Blue Shell wird räumlich größer und zeitlich länger. Letzteres kommt vor allem den nächtlichen Parties zugute, Ersteres den bislang etwas engen Konzerten. Der Arab Strab-Boy Malcolm Middleton darf mit seinem feinen Indie-Pop die größere Beinfreiheit bereits am 28.9. ab 20 Uhr mit Band auskosten. Hübsche Liebeslieder wie sein „Fuck it, I love you“ werden dann den ehemaligen Punkschuppen stilecht beschallen. Das Tsunami muss weiter mit seiner kleinen Bühne klarkommen. Aber mal ehrlich – hat der Kellerclub-Charme jemals der Atmosphäre eines Konzertes geschadet? Wenn sich dort am 4.10. ab 20 Uhr gleich drei Gigs knubbeln, wird das nicht anders sein: The Wave Pictures aus London erinnern entfernt an die Violent Femmes. André Dune Herman ist ein LoFi-Musiker vor dem Herrn und hat sich von Herman Dune, der Band mit seinem Bruder (wo auch einer der Wave Pictures spielt), getrennt, als es zu professionell wurde. Nun macht er alleine und mitunter auch mit Freschard zusammen Musik, die heute Abend auch solo auf der Bühne stehen wird. Personell verwirrend? Egal – hingehen! Die kennt inzwischen jeder: Emiliana Torrini ist für den smarten Überraschungshit „Jungle Drum“ verantwortlich. Dass sie kein One-Hit-Wonder ist, muss das ehemalige Mitglied von Gus Gus nach sechs Alben aber niemandem beweisen. Ich bin gespannt, wie dieser eher zarte Folk-Pop am 6.10. um 20 Uhr in der großen Live Music Hall funktioniert. Zudem gefüllt mit Leuten, die nur auf das eine Lied warten, das sie dann erst in der Zugabe spielen wird … Instrumentaler Post-Rock mit hohen Gitarrenwänden hat im MTC einen festen Platz: Am 11.10. spielen dort Cougar, die mit ihrem laut-leise-Kontrast zwar an Mogwai erinnern, aber auf einem untypischen Label wie Ninja Tune erscheinen. Wohl nicht zuletzt wegen ihrer elektronischen Momente und der rhythmischen Raffinesse. Auf dem aktuellen Album überrascht die Mediengruppe Telekommander mit erfrischendem Querulantentum. Gitarre meets Synthie, und darüber gibt es catchy Slogans. Wenn das live am 13.10. ab 20 Uhr im Gebäude 9 keine revolutionäre Stimmung auslöst … Proto-Punk und zugleich früher Vertreter dessen, was man nun Anti-Folk nennt, ist Jonathan Richman. Am 15.10. wird der ehemalige Frontmann der Modern Lovers ab 20.30 Uhr im Stadtgarten seine Entertainerqualitäten unter Beweis stellen. Harte Konkurrenz für die Oliver Mink Erfahrung, die am gleichen Abend im Stereo Wonderland gastiert. Ein toller Bandname und schöne Lieder zur Krise sollten der einen Hälfte des Kölner Duos „Wolke“ aber ein angemessenes Publikum bescheren. Am gleichen Abend spielen im Luxor außerdem The XX ihren trocken-minimalistischen New Wave à la Young Marble Giants, der mit seiner Betonung der Leerstellen und dem Gesang aber durchaus an aktuellen R‘n‘B erinnert. Das ist nicht ohne Reiz. Wenig Publikumsüberschneidung muss am selben Tag hingegen das Boban i Marko Markovich Orkestar fürchten. Der wilde bis melancholische Balkan-Brass mit 12 Blechbläsern vereint Vater und Sohn in einer Band. Zum Schluss noch ein Konzert, das nicht am 15. Oktober stattfindet: Mathieu Boogaerts, hierzulande aus dem Le Pop-Kontext bekannt, ist einer der spannendsten Protagonisten des Nouvelle Chanson. Für sein aktuelles Album saß er hinter dem Schlagzeug, wo er sich vielleicht auch live am 19.10. ab 20.30 Uhr im Stadtgarten verstecken wird. (Be)suchen Sie ihn dort doch mal. CHRISTIAN MEYER 65 #(2)34/0(%2 #2/33 -!2#53 -),,%2 #,5%3/ "%2.%7)4: 42)/ !, $) -%/,! 4/7%2 /& 0/7%2 -)#(%, #!-),/ *!.'!2"!2%+'2/5042),/+'5245 ,%% 2)4%./52 4(% (!.' !,,34!23 #!.$9 $5,&%2 $!6)$ +./0&,%2 .),30%44%2-/,62+!2,3%',%- 7$2 ")' "!.$ FEAT "),, %6!.3 $!6% 7%#+, *5,)!. 2/-!. 7!33%2&5(2 &%!4 .),3 ,!.$'2%. ,!23 $!.)%,33/. 45#+ 0!44) 2/"%24/ &/.3%#! 4).'6!,, 42)/ !6)3(!) #/(%. !52/2! 4(2%% &!,, !23 6)4!,)3 */% 2/").3/. 56-¨ +ARTENANALLENBEKANNTEN6ORVERKAUFSSTELLENIM)NTERNETAN DER!BENDKASSEODERANDER(OTLINE 6ERANSTALTUNGSORTE&ORUM!M"~CHELTER(OF,EVERKUSENBIS 3CALA5HLANDSTR,EVERKUSEN (/4,).% ¯ 777,%6%2+53%.%2*!::4!'%$% DAS MEISTERWERK KÖLNER KAMMERORCHESTER MOZART REQUIEM KÖLNER PHILHARMONIE SO 01. NOVEMBER 2009 · 11 UHR DO 05. NOVEMBER 2009 · 20 UHR WOLFGANG AMADEUS MOZART SINFONIE NR.40 g KV 550 REQUIEM d KV 626 SOPRAN, ALT, TENOR, BASS VIERSTIMMIGER CHOR UND ORCHESTER N.N., SOPRAN BRITTA SCHWARZ, ALT JAN KOBOW, TENOR FLORIAN PLOCK, BASS COLLEGIUM VOCALE SIEGEN ULRICH STÖTZEL · EINSTUDIERUNG KÖLNER KAMMERORCHESTER CHRISTIAN LUDWIG · LEITUNG Gefördert durch KÖLNTICKET 0221-2801 PHIL. HOTLINE 0221-280280 KOSTENFREIER DIREKTVERSAND NUR UNTER 02232-210840 AB EUR 15,70 Musik Kalender GLORIA 0221 28 01, Beginn: 20.00 Uhr MANGA Sa. 3.10. 21.00 JOSHUA RADIN So. 11.10. KANTINE 0221 16 79 16 16, Beginn: 20.00 Uhr MAGNUM So. 4.10. BJÖRN BERGE So. 4.10. CHUCK PROPHET & THE MISSION EXPRESS Mo. 5.10. OI VA VOI Di. 6.10. LENINGRAD COWBOYS Mo. 12.10. VDELLI Di. 13.10. FINAL VIRUS Do. 15.10. SUNN O))) Mo. 19.10. PETER MURPHY Do. 22.10. STARMEN Fr. 23.10. BAABA MAAL So. 25.10. KÖLNER PHILHARMONIE 0221 28 02 80, Beginn 20.00 Uhr VÉRONIQUE GENS Do. 1.10. DJ AIR-KNEE, ALEXANDRE ZINDEL Fr. 2.10. 19.00 VARDUHI ABRAHAMYAN, MARIA GRAZIA SCHIAVO Sa. 3.10. 19.00 MORGENSTERN TRIO So. 4.10. 16.00 CHEN REIS, JÖRG DÜRMÜLLER, MARTIN DANES So. 4.10. VIENNA WALTZ PROJECT Mo. 5.10. MATTHIAS GOERNE, MARTIN FRÖST Di. 6.10. ISABELLE FAUST, KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN Do. 8.10. JÖRG WIDMANN, DÉNES VÁRJON Sa. 10.10. 18.00, So. 11.10. 18.00 CHRISTIANE LIBOR, DONÁT HAVÁR So. 11.10. 11.00, Mo. 12.10., Di. 13.10. HANNA SCHYGULLA, STEPHAN KANYAR Mi. 14.10. FANFARE CIOCARLIA Do. 15.10. YEFIM BRONFMAN, WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN Fr. 16.10., Sa. 17.10. DAVID BLACKADDER, ORCHESTRA OF THE AGE OF ENLIGHTENMENT So. 18.10. LUCIA ALBERTI, SYMPHONIEORCHESTER PRAG Mo. 19.10. THE IRISH FOLK FESTIVAL Di. 20.10., David Munnelly Band, Jennifer Roland Band CHRISTIANE OELZE, INGEBORG DANZ Fr. 23.10. YEFIM BRONFMAN Sa. 24.10. SERGEJ NAKARIAKOV, RUSSISCHE KAMMERPHILHARMONIE So. 25.10. 11.00 DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN So. 25.10. 18.00 RADU LUPU, TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH Di. 27.10. GEORG NIGL, GÉRARD WYSS, WOLFGANG MITTERER Mi. 28.10. BLÄCK FÖÖSS Do. 29.10. MGT – MUTHSPIEL, GRIGORYAN, TOWNER Fr. 30.10. KAYHAN KALHOR Sa. 31.10. STADTGARTEN 0221 28 01, Beginn 20.30 Uhr GUS GUS Do. 1.1.0. 21.00 THE WHISPERTOWN 2000 So. 4.10. HJALTALIN Mo. 5.10. JAN LUNDGREN TRIO Di. 6.10. LITTLE DRAGON Di. 6.10. NILS WOGRAM’S NOSTALGIA TRIO Fr. 9.10. KOMPOTT FEAT. LA MINOR Fr. 9.10. 22.00 NO TANGO & STRINGS So. 11.10. THE DYNAMITES FEAT. CHARLES WALKER So. 11.10. SHREEFPUNK PLUS BIG BAND Mo. 12.10. BEAT! BEAT! BEAT! Mo. 12.10. 21.00 TRIO IVOIRE Di. 13.10. JAHTARI RIDDIM FORCE Mi. 14.10. 20.00 JONATHAN RICHMAN Do. 15.10. MARCUS BARTELT QUARTET Do. 15.10. HARRY BONES Di. 20.10. LADI6 Di. 20.10. RUDRESH MAHANTHAPPAS’S CODEBOOK Mi. 21.10. CHARLES MINGUS CELEBRATION BAND Do. 22.10. CARSICK CARS Do. 22.10. 21.00 MARTIN KILGER Sa. 24.10. 20.00 CÉU So. 25.10. DAVE LIEBMAN, ELLERY ESKELIN QUARTET Mo. 26.10. präsentiert: Do., 08.10.2009 Scala Leverkusen Matze Knop „Operation Testosteron“ Mi., 18.11.2009 Forum Leverkusen basta live „Fünf“ Do., 26.11.2009 Theater der Stadt Gummersbach Ralf Schmitz „Schmitzophren“ Fr., 11.12.2009 Forum Leverkusen Konrad Beikircher „Am schönsten isset, wenn et schön is!“ Fr., 29.01.2010 Scala Leverkusen Piet Klocke „Das Leben ist schön- gefälligst!“ Fr., 12.03.2010 Scala Leverkusen Der Familie Popolski „From Zabrze with Love“ Tickethotline: Leverkusen: 0214- 406 4114 oder www.ticketonline.com Gummersbach: 02261- 87 555 oder www.koelnticket.de Weitere Informationen unter www.kulturbuero-niederrhein.de 66 VeranstaltungsTIPPS Oktober 2009 Samstag 10.10.2009 18:00 Donnerstag 15.10.2009 20:00 Jörg Widmann Klarinette und Moderation · Dénes Várjon Klavier · Claudia Barainsky Sopran · Minguet Quartett Fanfare Ciocărlia Carl Maria von Weber Grand Duo concertant Es-Dur op. 48 J 204 Entfesselte Blechbläser, voller und rasanter Balkansound, eine Karriere vom rumänischen Dorf bis nach Hollywood: Willkommen bei Fanfare Ciocărlia! € 19,– Jörg Widmann Fantasie für Klarinette solo Sonntag 18.10.2009 15:00 Filmforum 1. Streichquartett Charles Gounod / Bartlett Sher Roméo & Juliette (D/A, 2008) Aufzeichnung von den Salzburger Festspielen 2008 Choralquartett (2. Streichquartett) Jagdquartett (3. Streichquartett) KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln € 6,50 | ermäßigt € 6,– (Karten an der Kinokasse) 4. Streichquartett Versuch über die Fuge (5. Streichquartett mit Sopran) Jörg Widmann spricht zur Musik der Romantik und zu Carl Maria von Weber mit Beispielen am Klavier € 25,– Jörg Widmann, Foto: Manu Theobald Dienstag 20.10.2009 20:00 David Munnelly Band Niamh Parsons voc Graham Dunne guit Jennifer Roland Band Tommy O'Sullivan guit, voc The Irish Folk Festival: Between now and then – Tour 2009 € 25,– Freitag 30.10.2009 20:00 MGT – Wolfgang Muthspiel, Slava Grigoryan & Ralph Towner From A Dream Sonntag 11.10.2009 18:00 Jörg Widmann Klarinette · Dénes Várjon Klavier · Scharoun Ensemble Berlin · Rüdiger Safranski Autor Jörg Widmann Fünf Bruchstücke Oktett Drei unterschiedliche Herangehensweisen an das Gitarrenspiel, drei Individualisten, drei Generationen aus drei Kontinenten. Mit Baritongitarre, klassischer Gitarre, E-Gitarre, 12-string, Bass und völlig unterschiedlichen Spielweisen erschafft sich das Ensemble einen eigenen Klangkosmos. Nach erfolgreichen Tourneen in Australien in diesem Jahr erstmals in Europa zu erleben! € 25,– Samstag 31.10.2009 20:00 Rüdiger Safranski Romantik: Eine deutsche Affäre (Vortrag) Kayhan Kalhor Kamanche Siamak Jahangiry Ney Rouzbeh Rahimi Santur Felix Mendelssohn Bartholdy Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur Brooklyn Rider: Johnny Gandelsman Violine · Colin Jacobsen Violine · Nicholas Cords Viola · Eric Jacobsen Violoncello Carl Maria von Weber Klarinettenquintett B-Dur op. 34 J 182 Kayhan Kalhor The Silent City Franz Schubert Oktett F-Dur D 803 op. posth. 166 Neues Werk für Ney, Santur, Kamanche und Streichquartett Auftragskomposition der KölnMusik (UA) € 25,– Mittwoch 14.10.2009 20:00 Hanna Schygulla Gesang · Stephan Kanyar Klavier Aus meinem Leben – eine musikalische Biographie Superstar der Sub-Kultur, Muse Rainer Werner Fassbinders, deutscher Weltstar: Hanna Schygulla singt aus ihrem bewegten Leben. Von Durchhalteparolen ihres Geburtsjahres 1943 und Nachkriegsschlagern, Presley-Hits ihrer Jugend, PiafChansons aus ihrer Wahlheimat Paris, bis zu Bert Brecht und Peer Raben und ihren Jahren mit Fassbinder. € 19,– Philharmonie Hotline 0221/280 280 koelner-philharmonie.de € 25,– Kayhan Kalhor und Brooklyn Rider, Foto: Künstleragentur Klassik in NRW Der Wende-Dirigent: Kurt Masur, Foto: Kölner Philharmonie MUSIK UND POLITIK KLINGT MUSIK ANDERS, WENN MASUR DIRIGIERT? WDR 3 jazz.cologne09 Do 29.10.09 20:00 WDR Funkhaus Köln / Klaus-von-Bismarck-Saal Bill Frisell 858 Quartet 22:00 Stadtgarten / Studio 672 Zodiac Trio Fr 30.10.09 18:00 WDR Funkhaus Köln / Kleiner Sendesaal DUOS Pablo Held & Martin Reiter 20:00 WDR Funkhaus Köln / Klaus-von-Bismarck-Saal WDR Jazzpreis WDR Big Band Köln & Steffen Schorn (»Jazz Komposition«) Robert Landfermann & Jonas Burgwinkel (»Jazz Improvisation«) Bi-Bop – Big Band der Kunstund Musikschule Bielefeld (»Jazz Nachwuchs«) 22:00 Stadtgarten / Konzertsaal Lychee Lassi Sa 31.10.09 18:00 WDR Funkhaus Köln / Kleiner Sendesaal DUOS Pascal Schumacher & Tom van der Geld Sa 31.10.09 20:00 WDR Funkhaus Köln / Klaus-von-Bismarck-Saal Michel Portal & Yaron Herman 22:00 Stadtgarten / Konzertsaal Lange Jazznacht Niels Klein & Stéphane Guillaume Sextett 0:05 Stadtgarten / Konzertsaal Lange Jazznacht Miguel Zenón Esta Plena Quintet So 01.11.09 11:00 Stadtgarten / Konzertsaal Tribute To Charlie Gesprächskonzert: Heiner Wiberny & Paul Shigihara / Peter Schulze (Mod.) 18:00 WDR Funkhaus Köln / Kleiner Sendesaal DUOS Claudio Puntin & Steffen Schorn 20:00 Stadtgarten / Konzertsaal Tribute To Charlie Mariano Matthias Schriefl Shreefpunk feat. Denis Gäbel & Ramesh Shotham / SADAKA / The European Jazz Trio feat. Manfred Schoof / KCP4 Kulturradio WDR 3 in Zusammenarbeit mit dem Stadtgarten Köln wdr3.de / jazz.wdr.de / stadtgarten.de Programmänderungen vorbehalten Von Olaf Weiden So sehen seit vielen Jahrhunderten idealisierte Feldherren aus: straff im Rücken, von hoher Statur, ein waches Auge und ein mildes Lächeln. Kurt Masur kehrte mal wieder nach Köln zurück. Der einstige Gewandhauskapellmeister, der Dirigent der Wende, der Raum und Zeit für politische Diskussionen in Leipzig bereitstellte und der „Ein Konzerthaus sollte ein damit unmissverständlich klar machte, Bürgerhaus sein“ dass ein Konzerthaus ein Bürgerhaus sein sollte und kein affektierter Kunstpalast, dass dem Volke auch wichtig ist, was der Gewandhaus-Kapellmeister oder der Thomaskantor in weltlichen Dingen zu sagen haben – das ist natürlich über die lange Tradition und die betonte Bürgernähe dieser Leipziger Institutionen ein Spezialfall. Masur hat damals Grenzen überschritten und wurde zu einer Wendefigur ohne Makel. Die stehenden Ovationen wollten nach dem Konzert kein Ende nehmen, obwohl im jüngsten Falle Dmitri Schostakowitschs „Leningrader“ nicht Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ blühen ließ oder ein zugegebener Brahmstanz ungarische Pfefferaromen versprühte: Verstärkt dieser bereits legendenhafte Überbau des Gutmenschen die Wirkung der Musik? Masur blickt auf 82 reiche Lenze, mit persönlichen Höhen und Tiefen, das gehört dazu. Künstlerisch befindet er sich in der Wahl seiner Orchester auf dem absoluten Höhepunkt. Das wäre ein erster Punkt: Führungsstärke und riskantes Engagement in der „Friedlichen Demonstration“ ermöglichten in der Folge einen rasanten internationalen Karrieresprung. Die New Yorker schnappten ihn gleich für ihre „Philharmonic“, danach kam das „Orchestre National de France“, parallel leitete er das „London Philharmonic Orchestra“ – mit den englischen Elitemusikern gastierte er jetzt in der Kölner Philharmonie. Schostakowitsch gebar seine 7. Sinfonie, genannt die „Leningrader“, während der Belagerung Leningrads durch deutsche Truppen als Produkt des „Sowjetischen Realismus“ – die Funktionäre hörten Marsch und pathetischen Siegesgesang. Wenn Masur mit seinem englischen Orchester rund sechzig Jahre nach Kriegsende das Werk eines russischen Komponisten auf das Programm setzt, das offiziell den russischen Sieg über Hitlers Truppen vertonte, dann bietet er uns eine andere Lesart. Schostakowitsch hat in seinen erst 1989 veröffentlichten Memoiren manches korrigiert, auch zur „Leningrader“: „Ich trauere hier um alle Gequälten, Gepeinigten, Erschossenen, Verhungerten. Stalin hat Leningrad zugrunde gerichtet. Hitler setzte nur den Schlusspunkt!“ Wer Heinrich Bölls Freund Alexander Solschenizyn auf seinem „Archipel Gulag“ besucht hat, weiß, was der Künstler meint. Deshalb ist diese Musik zeitlos und immer gegenwärtig. Masur streckte die aufgeschlagene Partitur dem jubelnden Volk entgegen: Nicht ich bin es, die Musik trägt die Euphorie in eure Herzen. Es ist nämlich nicht der Sieg der russischen Truppen, der so aufpoliert im Finale der Sinfonie glänzt. Es ist der Sieg der Courage, Olaf Weiden arbeitet der Wahrheit und der Menschlichkeit. Das bleibt Maals Musiker und Musikkritiker in NRW. surs aktuelle Botschaft. 68 Kunst Termine Isa Genzken, Rot-gelb-schwarzes Doppelellipsoid, 1982 © Isa Genzken, Museum Ludwig Köln DER KUNST-KALENDER NRW AACHEN – Ludwig Forum www.ludwigforum.de HAGEN – Osthaus Museum www.osthausmuseum.de Record > Again! bis 15.11. Videoarbeiten aus der Frühzeit dieses Mediums, präsentiert auf Originalgeräten Christian Rohlfs bis 22.11. Zur Wiedereröffnung ein Sohn der Stadt: Rohlfs gehört zu den großen Einzelgängern der deutschen Malerei zwischen Realismus und Pointillismus Material als Motiv bis 31.1.10 Noch ein Sohn der Stadt: der deutsche Hauptvertreter des abstrakten Expressionismus in einem Museum nur für ihn HAMM – Gustav-Lübcke-Museum www.hamm.de Markus Lüpertz 9.10.-24.1.10 Der „Malerfürst“, einstige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf und eigenwillige Hauptvertreter der figurativen Malerei in einer Werkschau seiner Gemälde Die Piraten bis 10.1.10 Liebevoll umgesetzt und kindgerecht vermittelt: alles über das Leben der Freibeuter der Meere BOTTROP – Josef-Albers-Museum www.quadrat-bottrop.de KLEVE – Museum Kurhaus www.museumkurhaus.de Michael Venezia bis 6.12. Der Amerikaner Michael Venezia gilt als einer der wenigen Maler aus dem Geist der Minimal Art, also seine Malerei ist anonym, gleichmäßig und angenehm eigenartig Alex Katz 11.10.-21.2.10 Mit seiner kompromisslos schablonenhaften Malerei einer der wichtigsten amerikanischen Realisten DORTMUND – Mus. f. Kunst u. Kulturgesch. www.museendortmund.de/mk KÖLN – Kolumba www.kolumba.de Stefan Wewerka bis 4.1.10 Der Kölner Bildhauer und Zeichner zwischen „schrägem“ Design und freier Kunst KÖLN – Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Berliner Impressionismus bis 11.4.10 So ziemlich das Schönste, was die Nationalgalerie Berlin zu dieser Malerei der frühen Avantgarde in Deutschland zu bieten hat Isa Genzken bis 15.11. Ein Überblick über das plastische Werk der berühmten Isa Genzken, der über die stromlinienförmig gestreckten Objekte hin zu den aktuellen raumgreifenden Installationen reicht DUISBURG – Museum Küppersmühle www.museum-kueppersmuehle.de KREFELD – Museum Haus Esters www.krefeld.de/kunstmuseen Gerhard Hoehme bis 10.1.10 Einer der wichtigsten informellen Maler, der sich zur Plastik vorgetastet hat in gemeinsamer Ausstellung mit dem Lehmbruck Museum und dem museum kunst palast in Düsseldorf Karin Kneffel bis 17.1.10 Die Münchner Professorin gehört zu den interessanten gegenständlichen Malern in Deutschland DÜSSELDORF – Kunsthalle www.kunsthalle-duesseldorf.de Danica Dakic bis 8.11. Themen der Teilnehmerin an der documenta 2007 sind Identität, Nationalgefühl und Migration, vorgetragen in Filmarbeiten und VideoInstallationen DÜSSELDORF – museum kunst palast www.museum-kunst-palast.de Caspar Wolf bis 10.1.10 Der Schweizer Maler Caspar Wolf (1735-1783) gehört zu den Begründern der Malerei der Alpen ESSEN – Zeche Zollverein www.contemporaryartruhr.de Contemporary art ruhr 30.10.-1.11. Messe mit rund 200 Teilnehmern aus allen Bereichen zeitgenössischer Kunstproduktion Bis 28. Februar 2010 in Bonn MÖNCHENGLADBACH – Abteiberg www.museumabteiberg.de Das Gespinst bis 15.11. Die Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann: eine der wichtigsten Sammlungen zur jüngeren zeitgenössischen Kunst RECKLINGHAUSEN – Kunsthalle www.kunsthalle-recklinghausen.de Kunstpreis junger westen bis 1.11. Wohl der traditionsreichste Wettbewerb für junge Kunst, diesmal in den Bereichen Fotografie, Zeichnung, Grafik WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum www.von-der-heydt-museum.de Claude Monet 11.10.-28.2.10 Der Hauptvertreter des Impressionismus, von dem die Seerosenbilder und die Ansichten der Kathedrale von Rouen stammen, in einer umfassenden Werkschau Empfehlungen von Thomas Hirsch 69 9. OKTOBER 2009 BIS 17. JANUAR 2010 IN BONN Haupt Im Garten der Nymphe Ancolie bis 28.2.10 Als Wandgemälde das größte Werk von Max Ernst, entstanden 1934 für das Corso-Theater in Zürich und die Entdeckung der Südsee wege un Eine Re d Neben trospek tive. wege Bilder u nd Skulp turen v on 1963 bis 200 9 BRÜHL – Max Ernst Museum www.maxernstmuseum.lvr.de James Cook LÜPER TZ BONN – Kunst- und Ausstellungshalle www.kah-bonn.de HAGEN – Emil Schumacher Museum www.esmh.de S Industrial Land Art im Ruhrland bis 25.10. Eine Zusammenarbeit mit Kunstverein Ahlen, Glaskasten Marl und der Künstlerzeche Herne mit wichtigen Episoden aus der Kunst des Ruhrgebietes der letzten 50 Jahre MARKU AHLEN – Kunstmuseum www.kunstmuseum-ahlen.de œ KD EU RN SBTU-N UD NE SDR AE PU US BSLTIEKL DL EUUNTGSSCHH AL AL NL DE FR IE DR ICH-E BE R T-ALLE E 4 · 5 3 113 BONN · WWW.BUND ESKUN ST H A LLE.DE Fitnessparadies Ahr-Resort, Foto: Ahr-Resort HAPPY DANCING DER NEUESTE FITNESSTREND: NIA Die Computerhocker werden nicht weniger. Wer aber meint, dass krumme Rücken und bleiche Gesichter nun mal der Preis für 400 Facebook-Einträge sind, irrt. Es lassen sich auch in den Alltag viele Fitness-Einheiten einbauen, die dann durch einen wöchentlichen Besuch im Sport- oder Fitnessstudio ihren wahren Wert erhalten. Wer bereits mittags öfter mal vor die Tür geht, Treppenstufen steigt und sich am Arbeitsplatz streckt, hat schon einiges für seinen Körper getan, so Fitnessexperten. Nach Feierabend kann man dann seinen Körper richtig fördern und fordern. Dabei genügt schon ein fester Termin pro Woche. Besonders an Frauen richtet sich der neueste Fitnesstrend namens Nia, Abkürzung für „Neuromuskuläre integrative Aktion“. Nia arbeitet mit einem ganzheitlichen Konzept, bei dem zu Musik Bewegungen aus den asiatischen Kampfsportarten mit Aerobiceinheiten gemixt werden. Der Clou: Jeder kann so schnell und intensiv mitmachen, wie er möchte. Bei Nia geht es weniger um exzessives Schwitzen, bis es oben „Tilt“ macht, sondern um Entspannung, Abschalten und die Lust an der Bewegung. Ein Fitnessprogramm für Körper, Geist und Seele, das mehrere Disziplinen vereint und grundsätzlich barfuß und in bequemer Freizeitkleidung absolviert wird. Die Trainer tanzen einen Grundschritt vor, der dann von der Gruppe individuell nachgetanzt wird, je nach Lust und Ausdauer. Perfekt wirkt Nia auf den Rücken und diverse Muskelgruppen, denn die vielen unterschiedlichen Tanz- und Dehnaktionen fordern praktisch alle Körperregionen. Zusätzlich zu den Bewegungen kommt das sogenannte „Sounding“, mit dem die eigene Stimme bestimmte Bewegungsabläufe unterstützt. Ein wichtiges Instrument, um nachhaltig Selbstbewusstsein und Wohlgefühl zu trainieren. In NRW wird Nia unter anderem von der Kölner Trainerin Yvonne Soltau angeboten, die sowohl an der VHS unterrichtet, aber auch Einzelstunden oder Stunden im Fünferpaket im Tor 28 gibt. „Die vielen tänzerischen Elemente und der ganzheitliche Aspekt machen Nia so beliebt bei Frauen“, so Soltau. „Nia trainiert das Körperempfinden auf wirklich einmalige Weise.“ Das moderne, in den Achtziger Jahren entwickelte Bewegungskonzept kennt dabei kein Aussortieren von Altersgruppen. Im Gegenteil. Längst haben auch Fünfzigjährige das Programm für sich entdeckt und tanzen neben ihren jüngeren Geschlechtsgenossinnen mit. Was dann nach getaner Ertüchtigung zu einem wunderbaren Nebeneffekt führt: „Hier bin ich nach meiner Schwangerschaft mit vielen netten Frauen ins Gespräch gekommen“, so Anja Steiner, die seit Jahren Nia-Fan ist. „Und die haben mir auch für den Alltag einige tolle Tipps mitgegeben, die Nia für mich endgültig zum Glücksbringer gemacht haben.“ Infos zu Nia in Köln: www.nia-koeln.de NEUE ENERGIE MIT TANTRA HEILUNG UND STÄRKUNG VON BEZIEHUNGEN Trainerin Muraliya Tait geht der Fitnessbewegung genau genommen auf den Grund. Denn wofür quälen wir uns in Maschinen oder im Freien, wenn nicht für das Gegenüber, das wir lieben? So gesehen ist Tantra weitaus mehr als die große Kunst von der Praxis der Liebe. „Tantra heute vermittelt einen Weg, der sowohl die traditionelle Form der Liebe und der 70 Muraliya Tait Dina Wolter natürlich RAD reise & stadträder in einzelanfertigung annaberger str. 237 53175 bonn-friesdorf 0228 931 95 75 www.natürlichRAD.de Top Dozenten Best Location Super Preis/Leistung TANZ IN KÖLN Ich will tanzen A T E M PA U S E Das Training mit Zukunft für die Frau von heute In familiärer Atmosphäre können sie sich bei uns eine Atempause nehmen und gezielt an Ihren Problemzonen arbeiten. Besonders stolz sind wir auf unser „Hypoxie“, mit dem wir seit 2003 nachweislich beste Ergebnisse in der Cellulite-Behandlung erzielen. Dance Flat Rate 64,-/59,- Euro All you can dance Einladung kostenloser Unterricht 3. Okt. Köln tanzt Bei Anmeldung am 3 Okt. 1 Monat Mitgliedschaft gratis im CDC Sie suchen ein Fitnessstudio welches sich auf die Bedürfnisse der Frau spezialisiert hat? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Denn Atempause ist das führende Frauenfitnessstudio im Kölner Süden. Immer bestens informiert über die neuesten Entwicklungen auf dem Fitnessmarkt, bieten wir Ihnen durch unsere qualifizierten Trainerinnen ein umfangreiches betreutes Kursangebot. Die Krankenkassen bezuschussen Präventionskurse, die speziell auf die Bedürfnisse der Frau, sowie Kraft- und Ausdauergeräte ausgerichtet sind. Best of ModernAfro Jazz Ballett Street Dance HipHop Pilates Dancehall Step Tanz AT E M PAU S E Venloer Str. 41 50672 Köln HOTLINE 0221-52 88 10 e-mail: [email protected] 71 Michaela Steinmann Schönhauser Straße 10 - 16 50968 Köln Das „Hypoxie“ ist ein Fahrradergometer, das mit einer Unterdruckkapsel umschlossen ist. Durch diesen Unterdruck werden die kalten Zonen der Frau durchblutet und überflüssige Fettpolster abgebaut. Mit dem „Hypoxie“ erreichen sie optimale Trainingserfolge mit wenig Zeitaufwand. Bei einem Training von nur 2 x 30 Minuten die Woche bis zu einer Kleidergröße im Monat verlieren und dabei gezielt Körperzonen Formen und Straffen. „Hypoxie“ ist das zukunftsorientierte Training! Wenn wir Sie neugierig gemacht haben, dann rufen sie uns doch einfach unter der Telefonnummer: 0221 – 340 44 55 an und vereinbaren Sie eine kostenlose Probestunde, sowie ein persönliches Beratungsgespräch. Wir von der Atempause freuen uns auf Sie und stehen Ihnen gerne bei allen weiteren Fragen zur Verfügung. Tel.: 0221 - 340 44 55 Fax: 0221 - 340 43 56 E-Mail: [email protected] Web: www.die-atempause.de Und zum Abend: auf- statt eingießen, Foto: Ahr-Resort Begegnung wiederbelebt, und gleichzeitig einem Bedürfnis nach Meditation und Spiritualität in unserer angespannten Zeit gerecht wird“, so Tait, die in ihrer Praxis „Tantra & Essenz“ seit vielen Jahren „Aufwärmräume“ schafft, die den Körper zu sich selbst finden lassen. Zu den Arbeitsinhalten zählen tantrische Atem- und Körperarbeit, Massagegruppen, Initiationsarbeit und Rituale zur Erhöhung der Lebensqualität. Das Beste: Muraliya holt die Sexualität aus der engen, genitalen Perspektive. „Nach und nach wird in der tantrischen Praxis ein Zustand erreicht, in dem in jedem Teil des Körpers und der seelischen Berührung intensivste, einem Orgasmus vergleichbare Empfindungen ausgelöst werden.“ Vor allem fördert Tantra wie kaum ein anderes Programm das positive Körpergefühl und kann somit auch ein entscheidender Schritt für weitere Fitnessprogramme sein, die ohne ein solches Körpergefühl keine wirkliche Veränderung bewirken können. Tait: „Tantrische Ekstase zu erleben, bedeutet vor allem, aus tiefstem Herzen ein Ja für sich selbst und den Liebsten zu haben.“ Solche Glücksmomente können dann auch positiv ins übrige Alltagsleben strahlen. Weitere Infos unter www.tantra-essenz.de TEXTE: JULES LUX dasRennRAD rennräder & rr-touren annaberger str. 188 53175 bonn-friesdorf BEST FIT – KÖLNS UND BONNS BESTE ADRESSEN: ADTV Tanzschulen Lephene-Herbst Bonn Belderberg 24, Kaiserstr. 63, Bonn, Tel. (0228) 63 02 91, www.lephene-herbst.de Tanzen ist und bleibt der beste Zweier-Sport überhaupt. Breite Angebote für klassische Tänze, Dance Fitness, Jazzdance, Streetdance etc. choices verlost je 2 Gutscheine für die Tanzkurse Discofox (Wert: 100 Euro), Tango Argentino (Wert: 100 Euro) und Salsa (Wert: 140 Euro). E-Mail bis 20.10. an [email protected]; Kennwort: Lephene-Herbst + entsprechender Tanzkurs-Name Ananda – Tantra & Wellness Massage Frankfurter Str. 40, Köln-Mülheim, Tel. 608 65 85, www.tantramassage.de Ganzheitliche Massage mit Tantra-Elementen für Frauen (Yoni-Massage), Männer (Lingam-Massage) und Paare (sinnliche Paar-Massage). Ahr-Resort Bad Neuenahr Felix-Rütten-Str. 3, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel. 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Eine Schillerban.de, die mit dem Weltenbürger, Atheisten, Freiheitskämpfer und Großmaul Schiller noch einmal das Theater auf den Kopf stellt!“ Schnallen Sie sich an, denn vier unerschrockene Männer bieten Ihnen „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“,„Don Carlos“, „Wallenstein“, „Maria Stuart“, „Die Jungfrau von Orléans“, „Wilhelm Tell“ und alle anderen Schiller-Dramen sowie umfangreiches Bonusmaterial (Entfallene Szenen, Out¬takes, Making Of) in nur zwei Stunden. THEATER TIPP DES MONATS E-WERK (Karten: 2801) 29.10., 20 Uhr DER FAMILIE POPOLSKI OPER (Karten: 22 12 84 00) 24./29.10., 19.30 Uhr ORFEO ED EURIDICE Orfeus trauert um seine große Liebe Euridice. Die Götter erhören ihn. Euridice darf mit Amors Hilfe aus dem Totenreich zurück kehren. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Orfeus soll seine Geliebte auf ihrem Weg nicht ansehen dürfen. Glucks beispiellos moderne Reflexion über die Macht der Liebe kommt in der italienischen Urfassung von 1762 auf die Bühne, inszeniert von Johannes Erath und musikalisch geleitet von Konrad Junghänel. SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK (Karten: 22 12 84 00) ab 1.10., 19.30 Uhr Achim Hagemann, ehemaliger Mitstreiter von Hape Kerkeling in dessen „Total normal“Shows, spielt mit einem grandiosen Musikerensemble die Familie Popolski, die vom Kapitalismus schlimm gelinkt wurde. Denn natürlich wurden die größten Welthits der vergangenen Jahrzehnte alle in Zabrze komponiert, natürlich von den Popolskis. Die nun spät, aber nicht zu spät, ihre Tournee durch Europa antreten, um sich so feiern zu lassen, wie sie es verdient haben. Eine rasante, vor Originalität nur so sprühende Instant-Kult-Show. GLORIA (Karten: 2801) 17.10., 19.30 Uhr TRANSIT Nach einer Notlandung stranden Flugzeugpassagiere in einem verlassenen Terminal. Schon bald wird die Situation immer merkwürdiger und absurder. Viktor Bodó erweckt die herrliche Satire seines Landsmannes István Tasnádi zusammen mit dem Ensemble des Schauspiel Kölns und der Budapester Sputnik Shipping Company zum Leben. Eine virtuose Abrechnung mit der Tristesse der Moderne, die die Menschlichkeit mit lächerlicher Technik und dummen Kommunikationsritualen erstickt hat. THEATER AM SACHSENRING (Karten: 31 50 15) 8.-10./15.-17./28.-31.10., 20.30 Uhr SCHILLERBAN.DE GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN Kristian Bader, Michael Ehnert, Hilmi Sözer und Jan Christof Scheibe erweisen Friedrich Schiller, dem Tarantino unter den Klassikern, die Ehre: „Dieser Schiller braucht weder eine Frischzellenkur noch gediegene Festreden im Feuilleton, sondern eine Bande furchtloser Die Kölner Theaterkonferenz lädt ein 9 KÖLNER THEATER NACHT 2.OKT 2009 20 – 04.h Sachsenring-Intendant Joe Knipp muss zum Ende des Jahres die Waffen strecken. Nichts kann sich Köln in diesen Klüngel-Zeiten weniger leisten als die Schließung eines engagierten Theaters, aber wer selbst Stadtarchive samt Bürgern hopps gehen lässt, hat vor Theaterstätten logischerweise auch keinen Respekt mehr. Armes Colonia. Immerhin will Knipp mit seinem Schaubühnen-Ensemble in anderen Häusern unterkommen, und es ist ihm zu wünschen, dass er weiter so Off-Theater machen kann, wie es diese Stadt braucht, zumindest die Lebendigen dieser Stadt. Im Oktober bringt Knipp als vorerst letzten Akt den berühmten Briefroman von Choderlos de Laclos auf die Bühne, ein intelligentes Spiel um Verführung und Zynismus und die Liebe. Wie immer wird der gebürtige Kölner dies mit guten Schauspielern und der Portion Eigensinn tun, die sein Haus über zwei Jahrzehnte ausgezeichnet haben. THEATER TIEFROT (Karten: 460 09 11) 16./17./28.-31.10., 20.30 Uhr VOR DEM RUHESTAND Volker Lippmann inszeniert Thomas Bernhards rabenschwarze Gesellschaftssatire über einen 75 ehemaligen SS-Schergen, der im Nachkriegsdeutschland Karriere als Richter und Politiker macht, bis es ihn ausgerechnet an Himmlers Geburtstag aus den braunen Latschen haut. Das 1980 erstmals aufgeführte Stück war seinerzeit als Abrechnung mit der Person Filbinger gedacht. Wer heutzutage jedoch die strunzdummen und menschenverachtenden Schwafeleien einiger Leute mitbekommt, die nach dem täglichen Discounter-Einkauf in Blogs und Kommentaren Ruhe vor der Geschichte fordern, denn irgendwann müsse es ja auch mal gut sein, weiß, wie sehr Bernhards analytische „Komödie“ gebraucht wird. lächelte verhalten,/ denn er hielt nichts von seiner Alten./ Außerdem will Wissmann – versprochen ist versprochen – zwischendurch singen, was den Untertitel der munteren Stunde „Eine musikalische Lesung“ erklärt. Eintritt wird keiner erhoben, aber jeder Gast zahlt am Ende das, was ihm der Abend wert war Wer will, kann sein Wunschgedicht auch per E-Mail an folgende Adresse schicken: [email protected]. LITERATURHAUS (Schönhauser Str. 8) 20.10., 20 Uhr ROBERTO BOLAÑO Auf ihrem aktuellen, ihrem 3. Album „Mora with the Golden Gun“ erschafft die Wahlkölnerin die geheimnisvolle Atmosphäre eines Agentenfilms der späten 70er Jahre. Protagonistin ist Mora, eine Spezialagentin im Körper einer Femme Fatale. Ihre Mission beginnt mit einer klassischen Verfolgungsjagd über die „Autobahn“ und endet fatalerweise auf dem „Highway to Hell“ – einer außergewöhnlich gelungenen Hommage an die Hymne aller Motorradrocker. Alice Rose reiste 10 Jahre um die Welt und hat, bevor sie in Köln gelandet ist, in Berlin, Prag und Los Angeles gelebt und ist Absolventin der Kunsthochschule für Medien. Bolaños Übersetzer Christian Hansen präsentiert das Buch „2666“ des 2003 mit 50 Jahren gestorbenen Autors, das zugleich eine Reise ins finstere Herz der modernen Welt ist: Gangster und Bildungsroman, Science-Fiction und Reportage. In dem posthum erschienen Roman kommt die Jahreszahl 2666 zwar nicht ein einziges Mal vor, aber dass es sein letztes Buch sein würde, wusste der an einem Leberleiden erkrankte Schriftsteller. Der Erfolg dieses literarischen Meisterwerks ließ gleichwohl auf sich warten: ein Jahr nach seinem Tod erschien es in seiner Wahlheimat Spanien, 2008 kam die englische Übersetzung heraus – und die Lobeshymnen der Kritiker übertrafen sich. Eingeteilt in fünf Erzählungen, erfährt der Leser unter anderem, dass ein gefeierter Schriftsteller namens Benno von Archimboldi wie vom Erdboden verschluckt ist. Erst am Ende enttarnt Bolaño den Mann als Hans Reitert, der 1920 an der Ostseeküste geboren wurde. KUNSTWERK OUEST BAR (Deutz-Mülheimer-Str. 127-129) 15.-18.10. (Hans-Böckler-Platz 2) 29.10., 21.30 TINY NOISE WDR3 OPEN: WORTLAUT LIVE KONZERT ARTHEATER (Ehrenfeldgürtel 127) 31.10., 22 Uhr ALICE ROSE Ein Wochenende voller Workshops und Konzerte aus dem Bereich experimenteller Audioart und Noise-Music: Konzertabende mit einer breiten Palette an aktuellen Strömungen der internationalen Noise- und Soundart-Szene sind ebenso im Angebot wie Workshops zum Hard- und Softwares Kennenlernen, Noise-Maschinen Bauen und alle Materialien, sich selbst und die Anlagen die Grenzen Treiben. Das Netzwerk Improvisierte Musik Moers gibt eine Einführung in Circuit Bending, PureData-basierte Klangarbeiten, selbstgebaute Instrumente, Sound-Video-Clashes oderPostIndustrial-Elektronik mit Künstlern aus den U.S.A, Australien, Portugal, Frankreich sowie dem Rhein/Ruhr-Gebiet. LITERATUR DIE KUNSTBAR KÖLN (ggüb. Alter Wartesaal/Hbf.) 11.10., 20 Uhr THOMAS WISSMANN Was „AufWunschLiebe!“ ist, muss man schon etwas näher erklären. Jeder Gast kann bei dem Kölner Schauspieler und Sänger Thomas Wissmann die Rezitation – und was für eine – eines seiner Lieblingsgedichte bestellen. Das geht so: man findet sich in der stilvollen Location ein, bringt die gedruckten Verse mit und bittet den Mann, sie vorzulesen. Das tut er ohne mit der Wimper zu zucken. Professionell. Wir hätten da so eine Idee, ein feines Gedicht, das Robert Gernhardt unter dem Titel „Animalerotica“ geschrieben hat. Es fängt folgendermaßen an: „Der Nasenbär sprach zu der Bärin/ „Ich will dich jetzt was Schönes lehren!“/ Worauf er ihr ins Weiche griff/ und dazu „La Paloma“ pfiff./ Die Dächsin sprach zum Dachsen: „Mann, bist du gut gewachsen!“/ Der Dachs, der 76 Katharina Born, Tochter des großen Nicolas Born, berichtet in der literarischen Lounge von WDR3 über das Leben an der Seite ihres todkranken Vaters, und die Tobereien mit Peter Handke. Born lebt heute in Paris und ordnet nicht nur den Nachlass ihres Vaters. Sie wird bei Michael Kohtes auch einen Ausblick auf ihren ersten Roman geben, der nächstes Jahr bei Hanser erscheinen wird. Die Veranstaltung wird noch am gleiochen Abend auf WDR3 ausgestrahlt. (Foto: Karin Rocholl). Die Kölner Theaterkonferenz lädt ein 9 KÖLNER THEATER NACHT 2.OKT 2009 20 – 04.h KUNST GALERIE BOISSERÉE bis 10.10., Di-Fr 10-14/15-18, Sa 11-15 Uhr EMIL SCHUMACHER Parallel zur Eröffnung des Emil Schumacher Museums in Hagen zeigt die Galerie Boisserée Radierungen und Originale auf Papier des berühmtesten deutschen Malers des abstrakten Expressionismus. Mit seinen kraftvollen erdigen Bildern gelang Schumacher nach dem Krieg der Anschluss an die internationalen Bewegungen der Abstraktion. GALERIE KARSTEN GREVE bis 7.11., Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr LOUISE BOURGEOIS Wenn es Arbeiten der großen unverwüstlichen Louise Bourgeois zu sehen gibt, dann bei Greve. Mit ihren Plastiken, Installationen und Zeichnungen gilt Bourgeois als zentrale feministische Künstlerin mit häufigen Rückgriffen auf die Bildsprache und das Traumatische des Surrealismus. WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM bis 10.1.2010, Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr VINCENT VAN GOGH: SCHUHE Ein Bild, das, 1886 von Vincent van Gogh gemalt wurde und nicht mehr als ein Paar schwarze Stiefel zeigt, hat bis heute zu zahlreichen kunsthistorischen und philosophischen Diskursen geführt, die der Funktion und Bedeutung von Kunst nachgehen. Die Ausstellung rekonstruiert die Thesen und Debatten und zeigt dazu, aber für sich Van Goghs Gemälde. MUSEUM LUDWIG bis 17.1.2010, Di-So 10-18 Uhr ANGELIKA HOERLE Ein Jahr nach der Ausstellung der Kölner Progressiven zeigt das Museum Ludwig nun eine Einzelgängerin, die davor und nach DADA in Köln tätig war. Angelika Hoerle (1899-1923) war eine virtuose, überaus originelle Zeichnerin und genaue Beobachterin ihrer Umgebung. Die Ausstellung ihrer Bilder vermittelt zugleich ein Panorama der Weimarer Republik. FILM ODEON/FILMHAUS/VIERTELBAR (www.kurzfilminfo.com) 14./19.-22./29.10. AM ENDE KOMMT DIE WENDE Das neue Programm des w-film-Verleihs aus der Reihe „Night of the Shorts“ präsentiert fünf Kurzfilme rund um das Thema DDR/jüngere deutsche Geschichte vor der Wiedervereinigung. Mit dabei Hannes Treibers Beitrag „Freies Land“, angesiedelt in Mecklenburg 1983, über den Pfarrer Uwe, der seine Ideale von Freiheit offen zu äußern und zu verteidigen wagt, natürlich nicht ohne seine Familie und sich selbst zunehmend zu gefährden … ZUSAMMENGESTELLT VON THOMAS HIRSCH UND LINDA HOEMBERG Infos an [email protected] IMPRESSUM 8FJUFSCJMEVOHGàS'JMN57 +FU[UBONFMEFOVOUFSXXXLPFMOFSGJMNIBVTEF Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: [email protected] Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Redaktion: Linda Hoemberg (v.i.S.d.P.), Christian Meyer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Frank Brenner, Lutz Debus, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Peter Hanemann, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Eric Horst, Klaus Keil, David Kasprowicz, Thomas Linden, Jules Lux, Thomas Ninnemann, Anne Nüme, Carla Schmidt, Dietmar Temps, Olaf Weiden, Hans-Christoph Zimmermann Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Michael Hennemann, Asin Koch, Mathias Mortag, Katharina Olma Satz: PS Grafik GmbH Citadellstr. 14, 40213 Düsseldorf Tel. 0211-8668212, Fax 0211-8668222 3FHJF(SVOEMBHFO CJT0LUPCFS FBMJTBUJPO CJT0LUPCFS &#,BNFSB CJT0LUPCFS PO 0LUPCFSCJT/PWFNCFS Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail: [email protected] Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 "WJE.FEJB$PNQPTFS CJT0LUPCFS Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: VVA Verbr. Auflage: IVW II/2009 42.855 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. 77 ,ÚMOFS'JMNIBVT .BZCBDITUSBF ,ÚMO XXXLPFMOFSmMNIBVTEF "ONFMEVOHVOE*OGPT 1FUSB8FSTDI 5FM TFNJOBSF!LPFMOFSmMNIBVTEF Magenbitter VERLOSUNGS-BOX Weitere Auswahl-Tipps und Verlosungen – E-Mail mit dem zugehörigen Kennwort an [email protected] Happy birthday, Alex : Den 20. Geburtstag des Ganztages-Gastroangebot „Alex“, das 1989 in Oldenburg die Türen öffnete, feiern die Betriebe mit einer überaus originellen Idee: Das atmosphärige, mediterran gehaltene Urlaub-vom-Alltag-Lokal möchte nämlich zum eigenen Geburtstag ganz besondere Gäste einladen. Wer bis Dezember an einem 20. des Monats Geburtstag hat und noch dazu Alex, Alexander oder Alexandra heißt, wird an diesem Tag zum Feiern und Genießen ins „Alex“ eingeladen und darf eine Begleitperson mitbringen I choices verlost für alle übrigen 10 Alex-Gutscheine à 20 Euro I E-Mail bis 20.10. I Kennwort: Alex Klimahaus Bremerhaven : Eine Reise um die Welt von und nach Bremerhaven, immer entlang des 8. Längengrades. Entdecken Sie das Klima unseres Planeten hautnah- und lernen Sie die Menschen kennen, die dort leben. Im Klimahaus tauchen Sie in eine facettenreiche Wissens- und Erlebniswelt ein, die Sie mit Rauminszenierungen, Sinnes-Stationen, Multimedia-Installationen, fremdartigen Tieren und Pflanzen und vielem mehr begeistern und bewegen wird … I choices verlost für das spannende Museum 4x2 Karten I E-Mail bis 20.10. I Kennwort: Klimahaus Let’s get lost : Ab 16.10. ist die Chet Baker-Dokumentation auf DVD im Handel erhältlich. Die jazzlegende wird darin portraitiert vom Modefotografen Bruce Weber I choices verlost 3x die DVD I E-Mail bis 20.10. I Kennwort: Chet Baker V+ Curuba Lounge: Die Brauerei C. & A. Veltins verlegt die Beachparty auf die heimische Sofainsel. Mit einem Strohhut auf dem Kopf, heißen Rhythmen im Blut und einem kühlen „V+ Curuba“ in der Hand kommt sommerliches Flair in jedes Wohnzimmer. Die Strandbars schließen bald ihre Pforten, die Tage werden wieder kürzer und die Sonne lässt sich immer seltener blicken. Doch Trübsal blasen ist nicht angesagt, denn das „V+ Curuba” Lounge-Package inklusive iPod nano orange, einem schattenspendenden Strohhut sowie einem erfrischenden Sechserträger bringt die Sommerlaune zurück. Wer für die Sofa-Party Gleichgesinnte sucht, kann sich gebührenund werbefrei auf der Website www.vplusfriends.de einloggen I choices verlost 1 Loungepack I E-Mail bis 20.10. I Kennwort: Curuba Sin Restaurant: „Traditionelle deutsche Küche sowie ausgewählte internationale Klassiker gepaart mit kulinarischer Raffinesse“ verspricht das neue Restaurant im Hohenpfortenhaus in der Innenstadt. Hochmoderne und dennoch gemütliche und unaufdringliche Einrichtung sorgen für Wohlfühlstimmung und Ablenkung vom hektischen Alltag: www.sin-koeln.de I choices verlost 2 Gutscheine für ein 3-Gänge-Menü I E-Mail bis 20.10. I Kennwort: Sin WACHSTUM MACHT FREI ZWISCHEN DEN WAHLEN Von Wolfgang Hippe Das hätte ich von Fritz nicht erwartet, sagte Fritz und nahm einen Schluck. Ein so stilloser Abgang in Zeiten der symbolischen Politik. Köln ist wirklich auf den Hund gekommen. Bevor ich etwas sagen konnte, fuhr Fritz fort. Keine Kalauer, bitte. Ich rede nicht von mir in der Dritten Person. Unser scheidender Oberbürgermeister hat sich schließlich ohne Abschied aus seiner letzten Ratssitzung verdrückt, um an etwas namens „Lebendige Stadt“ teilzunehmen. Immerhin ..., versuchte ich es wieder. Jetzt kalauerst Du doch, meldete sich Piet. Er war bisher eher wortkarg geblieben. Bitte nicht „lebendige Stadt“ und politisch toter OB oder so. Wirklich stillos wäre der Hinweis, dass ein Kölner OB in Zeiten der symbolischen Politik das Oktoberfest eröffnet hat, ergänzte Fritz. Wer kalauert hier? fragte ich. Der OB hat in der Niederlage keine Souveränität und keinen Respekt gegenüber dem Rat und der Stadt bewiesen. Das ... Wir reden damit über Fragen von Stil und Politik, beschied mir Fritz. Nehmen wir die letzten Wahlkämpfe. Muss das jetzt sein? Piet war auf meiner Seite. Doch Fritz war nicht zu bremsen. Die Ergebnisse sind für mich persönlich ganz uninteressant. Ich rede hier von Stil, von Lebensart, von Kultur. Was das betrifft, war die Strategie von Frau Merkel ganz genial. Ihre Plakate und Spots waren Homestories, sie hat sich als Autorität und Mensch präsentiert. Das haben die Redaktionen nahtlos übernommen und ihre Artikel und Filmchen auch als Homestory erzählt. „Ohne meinen Mann geht gar nichts“, hat sie gesagt. Merkelmeier, Menschelmeier, rief Piet. Falsch, erklärte Fritz. Frau Merkel hat es geschafft, ihre Person aus der politischen Diskussion zu nehmen. Das ist doch banal, sagte ich. Nein, sagte Fritz. Als sie beim TV-Duell verloren hat, hat sie keine öffentliche Debatte mehr geführt, sondern nur noch Audienzen gegeben. Der Bundespressekonferenz zum Beispiel. Das zeugt von natürlicher Autorität. Piet beugte sich vor. Ich möchte zu Ende reden, sagte Fritz. Seht euch doch die Presse an. Da beklagt man einerseits, dass beim Wahlkampf alle Kontroversen unter den Teppich gekehrt werden. Und gleich daneben ist zu lesen, dass bei den Deutschen der Glaube an Autorität tief verwurzelt ist und sie in Zeiten der Krise keinen Streit wollen. Du tust den Medien Unrecht. Fritz sah mich erwartungsvoll an. Einige haben jedenfalls versucht, kritische Punkte nach vorne zu schieben. Die Atomfrage, der Mindestlohn, Zensur ... Dass ich nicht lache, sagte Fritz. Die wirklich interessanten Punkte hat man doch ausgespart. Nehmen wir Guido ... Nicht schon wieder Westerwelle .... Doch. Der will uns eigentlich ein Wachstum von neun Prozent bescheren. Habe ich nirgends gelesen, sagte Piet. Eben, fuhr Fritz fort. Geschrieben wurde immer nur, dass Guido Steuersenkungen für seine Klientel will. Aber um die zu finanzieren, braucht er ein Wachstum von 9 Prozent. Das ist doch völlig unrealistisch, sagte ich. Eben, sagte Fritz. Deshalb hat er es gar nicht erst erwähnt. Piet gähnte. Sogar für die Linke ist Wachstum ein politisches Ziel. Das sage ich ja, Fritz bestellte drei weitere Kölsch. Wir leben in einem kapitalistischen System, über dem die Schrift lodert „Wachstum macht frei“. Aber darauf trinke ich nicht. UND IHR MAGENBITTER? ALLES UNTER WWW.CHOICES.DE/THEMA 78 lou taylor pucci chris pine piper perabo emily vancamp meide dicht bevölkerte gegenden. kommst du in kontakt mit anderen, gehe davon aus, dass sie infiziert sind. berühre nie etwas, das nicht desinfiziert wurde. die infizierten sind bereits tot. Ab 1. Oktober im Kino FOCUSFEATURESPRÄSENTIERTINZUSAMMENARBEITMITBIGBEACH EINE EDWARDSAXON/BIGBEACH PRODUKTION INZUSAMMENARBEITMIT NEALSTRE TPRODUCTIONS EIN SAMMENDES FILM „AWAYWEGO“ JOHNKRASINSKI MAYARUDOLPH JEF DANIELS MAG IEGYL ENHA L AL ISONJAN EY CHMURSISIKALMEISCHES INA CATHERINEO’HARA PAULSCHNEIDER CASTING EL ENLEWISUND DEBRAZANE,CSA GESAMTLEITUNG RANDAL POSTER MUSIK ALEXIMURDOCH KOSTÜME JOHNDUN SCHNIT SARAHFLACK, ACE AUS TAT UNG JES GONCHOR KAMERA EL ENKURAS, ASC AUSFÜHRENDE PRODUZENTEN MARIJO WINKLER-IOF REDA PIP A HAR IS PRODUZENTEN EDWARD SAXON MARC TURTLETAUB PETERSARAF DREHBUCHDAVEEG ERS&VENDELAVIDA REGIESAMMENDES www.AwayWeGo.de AB 15. OKTOBER IM KINO!