das weisse band

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das weisse band
www.choices.de
DAS WEISSE BAND
EIN FILM VON MICHAEL HANEKE
Kino.Kultur.Köln.
www.dasweisseband.x-verleih.de
Oktober 2009 | 21. Jhg.
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Oktober 2009 I 21. Jahrgang
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KÖLN-THEMA.
7
40/57 KunstfilmBiennale 2009
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choices Jubiläums-Preview #4
43 Filmhaus
45 Weisshaus
46 Foyer
Rückblick auf Kölner Kino-Highlights im September
47 Filmforum
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Night of the Shorts
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Rex am Ring
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Rückblick choices Jubiläums-Preview #3
Ausgewählte Impressionen von einem eindrucksvollen Abend
52/53 Metropolis
54 Kino.Köln.
choices im Gespräch mit Gerd Haag, TAG/TRAUM Filmproduktion
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culture club: Preview „Die Standesbeamtin“
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Hintergrund „Away we go“
Die erste US-amerikanische Produktion nach „Going Green“-Konzept
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choices culture club: Comedy Filmfestival
61
choices culture club: grenzgang Saison 2009
Lobby als Ziel
Der Kölsche Klüngel ist legendär. Eine Tugend sozusagen. Dass
Klüngeln eine vermeintlich niedliche Form knallharten Lobbyismus‘ ist,
mag der Kölner nicht gern hören. Eine Beobachtung der aktuellen
Situation und ein Lichtstreifen am Horizont.
BÜHNE.
10
Premiere: Noch nicht. Desinformationsabend f. inoff. Mitarbeiter
Gespräch mit den Regisseuren Hannah Hofmann und Sven Lindholm
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Arkadas / Theater am Sachsenring / Freies Werkstatt Theater
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Comedia / Pantheon / Komikzentrum Köln-Bonn
Zum 19. Köln Comedy Festival
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Bürgerhaus Stollwerck / Schauplatz Langenfeld / Atelier Theater
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Theater am Dom/Studiobühne/Theaterleben
Kölns Kulturlobby schwächelt
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Theater Tiefrot / Haus der Springmaus / Senftöpfchen
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Freihandelszone / Auftritt
Die Gruppen c.t.201 und Futur 3 mit ihren neuen Stücken
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Gloria / DinnerTheater / Schauspiel Köln
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Spaßgesellschaft / Tanz in NRW
Der Tanz hängt in Köln in der Schwebe
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Oper Köln / Musical in NRW
20/21 Theater-Kalender
Die aktuellen Termine der Spielzeit 2009/2010
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Ben Hur / culture club: Moviepark / Michael Mittermeier
KINO.
LITERATUR.
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63
MUSIK.
63
64
Oktober 2009 | 21. Jhg.
24 /54 Afghanistan Filmfestival im Filmhaus
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Film-ABC / Vorspann - der Kinomonat
choices gibt einen Ausblick auf das Oktober-Kino
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choice of choices: „Das weiße Band“
Michael Hanekes Meisterwerk
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Kritikerspiegel/Kino-Kalender
choices stellt interessante Reihen, Festivals und Premieren vor
28 /29 OFF Broadway
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Hintergrund „Evet, ich will!“
Deutsche Multikulti-Komödien liegen im Trend
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Odeon
32
Gespräch zum Film „Mein halbes Leben“
choices sprach mit Regisseur Marko Doringer
32 ff weitere Filmkritiken
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Filmpalette
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Roter Teppich: Interview mit Armin Rohde
Armin Rohde über seine sehr unterschiedlichen Rollen
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Cologne Conference
37/46 Shnit Festival - neues Kurzfilmfestival an verschiedenen Orten
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Rückschau Kölner Kino Nächte
39 Cinenova
KÖLN-THEMA
THEMA
Wahltag
ist als
Zahltag
Lobby
Ziel THEATER
7
Premiere KINO
10
Literaturhaus Köln/Literatur-Kalender
Aktuelle Termine des Leseherbstes
Literatur in NRW
In Büchern jagen große Bilder Lettern den Rang ab
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66
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68
WDR Konzerte
Stadtgarten/Kompakt Disk
Neue Alben von Indie Rock bis Literatur über die sonische Jugend
Unterhaltungsmusik/Lev. Jazztage/Kölner Kammerorchester
Hochkarätige Konzerte en masse - leider oft am selben Abend
Kulturbüro Niederrhein/Kantine/Musik-Kalender
Eine Auswahl der Konzerthighlights im Oktober
Kölner Philharmonie
Jazz.Cologne 2009/Klassik in NRW
Eine Auswahl der Konzerthighlights im Oktober
KUNST.
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Kunst-Kalender/Kunst- und Ausstellungshalle
Eine Auswahl der NRW-Ausstellungen im Oktober
SERVICE.
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20 Jahre choices/Intro
Ein Ausblick auf die Themen der Oktoberausgabe
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Verlagssonderseiten „choices macht fit“
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Auswahl/Impressum
Die choices-Tipps der Köln-Bonner Kulturzene im Oktober
78 Verlosungs-Box /Magenbitter
Wachstum macht frei – zwischen den Wahlen
Gespräch zum Film MUSIK
5
32
Klassik AUSWAHL
68
Tipp des Monats
60
76
20 Jahre choices
20 JAHRE CHOICES, TEIL 5
Intro
1989, 1998 und 2009
Zum Jubiläum erreichten uns weitere Glückwünsche.
Sie sind uns Ansporn, auf dem bisherigen Weg weiterzumachen:
„Ich erinnere mich noch gut, als wir vor 20 Jahren im Stadtgarten zusammensaßen und nach einem Titel für das neue Medium
suchten. Wer hätte damals gedacht, dass choices zwei Jahrzehnte
als unabhängige Zeitschrift in Köln überleben würde. Dafür gebührt dem Herausgeber, Joachim Berndt, mein Dank und großer
Respekt. Und jetzt, mit einem erstaunlich guten redaktionellen
Teil aufgewertet, fehlt eigentlich nur noch der Sprung zum wöchentlichen Erscheinungstermin. Damit würde choices der Kulturmetropole Köln wieder etwas
von der Urbanität zurückgeben, die diese Stadt immer ausgezeichnet hat.“
Reiner Michalke: Programmchef im Stadtgarten
„choices liefert Monat für Monat wichtige Informationen zur
Kultur in Köln und ist unverzichtbar für alle Freunde anspruchsvoller Filme. Als Oberbürgermeister der Stadt Köln gratuliere ich
zu 20 Jahren Qualitätsjournalismus.“
Fritz Schramma: OB Stadt Köln 2000-2009
„Als Kulturmagazin sticht choices besonders durch gründlich
recherchierte Beiträge, gut ausgewählte Hinweise auf das monatliche Kulturprogramm sowie richtungsweisende Film- und
Theaterkritiken heraus. Ein Leuchtturm in Kölns Presselandschaft!
Das Kölner Filmhaus wünscht choices alles Gute zum 20jährigen
Bestehen und viel Energie für die Zukunft.“
Dirk Werner: Kinoleiter des Kölner Filmhaus
„choices ist der ultimative Wegweiser in der Kölner Kino- und
Kulturlandschaft. Wir sind glücklich darüber, dass choices unserem Publikum den Weg ins Kino ebnet und freuen uns auf die
nächsten gemeinsamen 20 Jahre.“
Jürgen Roters: OB Stadt Köln (ab 21.10.)
„choices macht Lust. Lust auf Kino, Lust auf kulturelle Vielfalt,
Lust auf Leben in Köln. choices als Magazin mit seiner entschieden unabhängigen Haltung ist Dünger für den reichhaltigen kulturellen Humus in dieser Stadt. choices informiert verlässlich kritisch, mit unbestechlichem Blick für Qualität und untrüglichem
Gespür für die kulturpolitisch heißen Themen. Ein Stück Freiheit
– nicht mehr und nicht weniger – das repräsentiert choices für mich und für
viele junge Leute, die zum Studium hierher gekommen sind, um später selbst
Kulturschaffende zu werden.
Herzlichen Glückwunsch an alle Frauen und Männer vom choices-Team die uns
mit jeder neuen Ausgabe wieder klar machen, dass wir die Wahl haben – durch
Information und Engagement für ein vitales kulturelles Leben in Köln.“
Simone Stewens: GF der ifs – internationale filmschule köln gmbh
RÜTTGERS CLUB
Vorsicht Lobbyistenwechsel!, Foto: Francis Lauenau
„Im Unterschied zu den Golfspielern im Ruhrgebiet kommen die in Köln
eben nicht morgens um sieben zum ersten Spiel und bleiben bis zum
Schluss da. Sondern sie kommen und gehen, wann sie wollen, und wissen nicht, was sie tun.“ Auf einer Wahlveranstaltung irgendwo zwischen
Oberhausen und Dortmund fielen diese unbedachten Sätze. Der Ministerpräsident entschuldigte sich umgehend. Aber der Skandal war nicht
mehr zu verhindern. Die Ärztekammer Nordrhein protestierte im Namen
ihrer golfenden Mitglieder bei der Staatskanzlei. Der Kölner Stadtverband
der FDP forderte seine Landespartei gar auf, die Koalition zu verlassen.
Das verwackelte Video der Wahlkampfrede, von einem Aktivisten von „Pro
Köln“ auf YouTube gestellt, wurde inzwischen wieder aus dem Netz genommen.
So weit, so unwahr. Fakt ist hingegen, dass es zwischen Wirtschaftsvertretern und politischen Entscheidungsträgern zum Wohl unseres Landes
einen konstruktiven Austausch geben muss. Karnevals- und Schützenvereine sowie studentische Verbindungen taugen als informelle Treffpunkte
nur bedingt, da sie in belauschbaren Hinterzimmern tagen. In der Weite des Platzes allerdings haben höchstens professionelle Richtmikrofone
eine Chance, den Geschäftigen zu lauschen. CHOICES-THEMA im Oktober
ist also LOBBYISMUS. Warum eine Sparkasse nicht nur Fernsehstudios
sondern auch einen Golfplatz besitzen muss, ist dort nachzulesen. Und
sonst? Wolfgang Hippe nimmt im MAGENBITTER wieder mit zu politischen Tresengesprächen, diesmal über die menschelnde Merkel. Im populärmusikalischen Stadtrundgang weist Christian Meyer von Post-Punk
bis Balkan-Brass auf die schönsten Konzerte im Oktober hin. HEINZ-PETER SCHWERFEL, Künstlerischer Leiter der KUNSTFILMBIENNALE, erklärt
im Interview, dass Kino im besten Sinne reif für das Museum ist. Und
dann gibt es überraschend wieder ein zweites Kurzfilmfestival in Köln zu
vermelden. Noch vor dem in Köln eingeführten UNLIMITED im November
kommt neu im Oktober der Berner Import SHNIT. Ein weiteres Filmfestival
im Erscheinungszeitraum widmet sich Afghanistan. Dokumentationen,
Dramen und sogar eine Komödie aus dem Land am Hindukusch sind im
KÖLNER FILMHAUS zu sehen.
In die Kinos kommt die türkische Version von „Maria, ihm schmeckt’s
nicht!“. Von schwulen und – noch undenkbarer – kurdischen Türken
erzählt die Multikultikomödie EVET, ICH WILL!. Das Drama DAS WEISSE BAND von MICHAEL HANEKE erhielt in Cannes die Goldene Palme
und ist der CHOICES FILM DES MONATS. In Schwarzweiß gedreht erzählt
die Kindergeschichte für Erwachsene von der Gewalt in einem Dorf in
Deutschland im Jahr 1914. Das patriarchale System sät Hass und erntet
eine Katastrophe. Entspannter geht es in dem Film AWAY WE GO – AUF
NACH IRGENDWO zu. SAM MENDES drehte ein tragikomisches Roadmovie. Amerika ist ein bisschen schäbiger und viel liebenswerter als in seinen
früheren Filmen dargestellt. Und irgendwie schwangerer.
Einen vor allem mal goldigen Oktober wünscht
LUTZ DEBUS
Wir hoffen, die Gratulanten verzeihen uns die teilweise erfolgten Kürzungen.
Die vollständigen guten Wünsche lesen Sie auf www.choices.de/20Jahre.
Wir bedanken uns und nehmen gerne weitere Anregungen entgegen.
das choices-Team
6
Lobbyismus heute
Zum letzten Mal: „Winners only“ beim Golfclub Gut Lärchenhof
IN DER GRAUZONE
KLÜNGEL WAR GESTERN, LOBBYISMUS & KORRUPTION IST HEUTE
Vor kurzem hat sich unser Ministerpräsident Rumänen weiter. Unten an der Donau unterschützend vor die nordrhein-westfälischen Ar- scheidet man in solchen Fällen zwischen „mita“
beitnehmer gestellt und auf deren „weltweit und „spaga“. Mit „spaga“ wird das alltägliche
Klüngeln umschrieanerkannte hervorben – kleine Gefälragende Leistungen“
CHOICES-THEMA IM OKTOBER:
ligkeiten und andere
aufmerksam gemacht.
LOBBYISMUS HEUTE
Kavaliersdelikte, die
Wer erinnert sich
Klüngel war gestern. Heute werden auch hinter den
das Leben erleichtern,
nicht an die präsidiale
Kulissen Grenzen überschritten: Man kennt sich und
etwa bei einer BaugeAnalyse: Hierzulande
hilft sich weltweit.
nehmigung oder beim
kommen die Arbeiter
Geschäftemachen.
tatsächlich „morgens
um sieben Uhr zur ersten Schicht und bleiben bis Vier Fünftel aller Rumänen berichten, dass sie jezum Schluss“, im Ausland dagegen kommen und manden kennen, der schon einmal so „bestochen“
gehen die Proleten, „wann sie wollen“. Schlimmer wurde. Davon unterschieden wird die „eigentnoch: „Sie wissen nicht, was sie tun.“ Weil insbe- liche“, die strukturelle Korruption. Mit „mita“ sind
sondere die Rumänen so sind, kriegen „die von die Aktivitäten der neuen Eliten in Politik, Medien
Nokia die Produktion in Rumänien auch nicht in und Wirtschaft gemeint, die ihre Kenntnisse der
den Griff“. Andere Parteien haben Jürgen Rütt- einst realsozialistischen Netzwerke in reales kagers (CDU) dafür „Rassismus“ vorgeworfen. Doch pitalistisches Kapital umwandeln und dabei auf
die Wirklichkeit ist komplizierter. Ist unser Minis- moderne Weise die Ausplünderung des Landes zu
terpräsident wirklich ausreichend über die engen Lasten der Bevölkerung fortsetzen – selbstverBeziehungen informiert, die in der globalisierten ständlich mit internationaler Unterstützung. Das
Zusammenspiel von „mita“ und „spaga“ könnte
Welt zwischen NRW und Rumänien bestehen?
man auch als „inoffiziellen Gründungsmythos der
postsozialistischen Gesellschaft“ bezeichnen, wie
KONTAKTPFLEGE
das ein Kommentator getan hat. Weil zu jedem
Nehmen wir Köln als Beispiel. Seit mehr als einem ordentlichen Mythos auch Opfer gehören, leidet
halben Jahrhundert pflegt die Stadt Beziehungen eben der eine oder andere unter den korruptiven
zu anderen Städten. Lille ist Partnerstadt ebenso Vorgängen. Dafür werden die Reichen immer
wie Cork und Kyoto, Peking oder Tel Aviv. Nicht reicher. Ähnliches lässt sich für den originalen
zu vergessen Klausenburg, das auch Cluj Napoca Klüngel© feststellen. Der Kölner Mythos wurzelt
heißt. Das Städtchen wird gerne als „Herz von allerdings nicht in Vorgängen des 20. JahrhunTranssilvanien“ bezeichnet und liegt mitten in ... derts, sondern geht bis auf die mittelalterlichen
Rumänien. Die alte Mär von Graf Dracula lastet Ursprünge des Kapitalismus zurück. Seitdem hat
nicht mehr wirklich auf der Region, seit der mo- er sich mit den Zeitläuften gewandelt und moderne Kapitalismus dort Einzug gehalten hat. Da- dernisiert. Der übliche Mix aus magisch-romanbei lässt sich bei näherem Hinsehen feststellen, tischen und verschwörungstheoretischen Ausdass die kulturellen Kontakte zu Köln nicht ohne sagen zum kölnischen Volkscharakter und dem
Auswirkungen auf das ganze Land geblieben sind. Gemaggel der „kleinen Leute“ reicht schon lange
Schon zu Zeiten des realen Sozialismus hat man nicht mehr aus, um die hiesigen „mita“ und „spasich dort der kölschen Maxime „Wir kennen uns, ga“ in ihrer ganzen Bandbreite zu beschreiben.
wir helfen uns“ bedient und ihren Gebrauch nach
der Wende weiter perfektioniert. Nicht nur prakMODERNE ZEITEN
tisch, auch theoretisch.
Während die kölsche Sprache den zwischen- Die modernen Formen des Klüngelns© verlanmenschlichen Schein wahren will und deshalb gen ein gewisses professionelles Knowhow. In
hinter dem Begriff Klüngel© mühsam die vielfäl- Zeiten des „New Public Management“ genügt
tigen Variationen der Vorteilsnahme von Tausch- die Kenntnis der lokalen Seilschaften nicht mehr.
geschäft bis Korruption, von offenem Nepotismus Auch vor Ort muss man sich an den „Global
bis zu verdecktem Lobbyismus versteckt, sind die Players“ orientieren, das ist spätestens seit den
7
1980er Jahren klar. Im Fall des sogenannten
Kölner Müllskandals wurden Bestechungsgelder
über die Schweiz transferiert. Beim Projekt KölnArena konkurrierte der finanzierende Fonds mit
internationalen Investments. Deshalb musste vor
Ort für eine besonders günstige Ausstattung und
Rendite gesorgt werden. Die Verschleierung tatsächlicher Zusammenhänge durch komplizierte
Rechtskonstrukte gewann ebenso an Bedeutung
wie das verdeckte Agieren einzelner Akteure. Beispiel: der Wechsel des Oberstadtdirektors Lothar
Ruschmeier zu Oppenheim-Esch nach dem Deal.
Eine entsprechende Medienkommunikation rundet das Bild ab.
Der einfache Beratervertrag ist nur noch ein –
konventionelles – Mittel unter vielen. Vor allem
verdeckte Aktionen, sogenannte No Badge-Aktivitäten, prägen zunehmend den lobbyistischen
Alltag. Das Repertoire reicht über vorproduzierte
Medienbeiträge von angeblich neutralen Autoren bis hin zu scheinbar seriösen Meinungsumfragen mit entsprechenden Resultaten. Zum
anderen werden systematisch Beiträge für Internet-Blogs, Leserbriefseiten oder Diskussionsforen verfasst und als Texte von interessierten
Bürgern ausgegeben.
Der in Köln ansässige Verein Lobbycontrol befasst
sich mit diesen Grauzonen zwischen Politik, Medien und Wirtschaft systematisch. Einer seiner
aktuellen Fälle: Im Zuge ihrer Privatisierungskampagne engagierte die Deutsche Bahn zur Unterstützung die Berliner European Public Policy
Advisers (EPPA). Ihre Aufgabe: die Beeinflussung
von Politik und Öffentlichkeit im Sinne der DB.
Die EPPA arbeitete dafür mit Partnern zusammen. Dazu gehörte u.a. die Kölner PR-Agentur
Allendorf Media. Sie arrangierte positive Statements der TV-Stars Barbara Eligmann und Hans
Meiser zur Bahn. Nebenher besorgte sie auch
bahnfreundliche Kommentare in entsprechenden
Online-Foren. Mit im Boot war auch die Berliner
Denkfabrik Berlinpolis. Deren Chef Daniel Dettling setzte sich publizistisch massiv für die Bahnprivatisierung ein und veröffentlichte zudem
einschlägige Umfragen zu der 2007 anstehenden Tarifauseinandersetzung zwischen Bahn und
Lokführergewerkschaft. Dettling ist übrigens seit
Juli auch für NRW-Wirtschaftsministerin Christa
Thoben (CDU) aktiv. Sein Job als „Clustermanager“
für die hiesige Kultur- und Kreativwirtschaft ist
Lobbyismus heute
Golfclub Gut Lärchenhof: 10 Millionen Handicaps für die Sparkasse KölnBonn
mit 1,8 Millionen Euro dotiert und soll zunächst
über drei Jahre laufen. Zu den Aufgaben von Berlinpolis gehört u.a. die Pflege des landeseigenen
Internetportals „Kreative Ökonomie“. Eine Reihe der dort platzierten „Fachartikel“, die positiv
für die Nutzung von Biosprit votierten, waren in
Wahrheit von Berlinpolis-Mitarbeitern verfasst.
Als das bekannt wurde, entfernte das Ministerium die Beiträge. Ein Ziel von Dettlings Think Tank
ist übrigens eine Verbindung des „ökonomischen
Lagers (Schwarz-Gelb) und des kulturellen Lagers (Rot-Grün) zu neuen Allianzen, ohne dabei
ständig zu polarisieren, zu attackieren und zu
moralisieren.“
TEXTE/INTERVIEWS/FOTOS:
PETER HANEMANN/WOLFGANG HIPPE
GLOBAL DENKEN – LOKAL KORRUMPIEREN
WERNER RÜGEMER ÜBER MODERNISIERUNG UND INTERNATIONALISIERUNG DES KORRUPTIONSBUSINESS
choices: Herr Rügemer, hat die Korruption in
der Bundesrepublik zugenommen?
Werner Rügemer: Das wissen wir nicht. Korruption hat bekanntlich ein extrem hohes Dunkelfeld. Außerdem ist sie längst nicht mehr auf das
beschränkt, was in den Tatbeständen der §§ 298
bis 300 und 331 bis 335 Strafgesetzbuch von
Vorteilsannahme und Bestechung bis zur Submissionsabsprache erfasst ist. Diese Bestimmungen
klingen für unsere heutigen Verhältnisse teilweise
anachronistisch.
Wie sieht Korruption heute aus?
Für die Brechung und Manipulation des politischen Willens haben die Korrumpteure ihre
Aktionsformen sehr erweitert. Dazu gehören informierende Beratung, zeitlich und inhaltlich
offene Beraterverträge, undurchsichtige Formen
von Lobbyismus und Public Relations, Beteiligung
an Unternehmen und Immobilienprojekten, aufgeblähte Provisionen und „Softkosten“ wie etwa
Journalistenpreise. Auch die Dauerbespendung
politischer Parteien durch Unternehmen halte ich
für Korruption.
Agieren die Korrumpteure überhaupt noch
national?
Beispielsweise hat die Deutsche Bank den Kölner
Rat beim Verkauf der Kanalisation und der Klär-
werke nach dem Muster „Cross Border Leasing“
meiner Meinung nach tendenziös und verharmlosend informiert. Dabei waren die US-Kanzlei Allen
& Overy, die First Fidelity Bank of North Carolina,
die US-Depotbank State Street and Trust Company of Connecticut, die Fuko Deal Limited I und II
auf den Cayman Islands und die FU Trusts 2000 B
bis 2000 E mit ihrem Treuhänder in der Finanzoase Delaware/USA beteiligt. Als deutsche Akteure
kamen die Staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Landesbank Baden-Württemberg
und die Norddeutsche Landesbank hinzu. Ähnliches gilt für die anderen Verträge mit den Straßenbahnen und den alten Messehallen.
Auch beim Skandal um die neuen Kölner Messehallen war nicht nur die Sparkasse KölnBonn
aktiv.
Die involvierte Bank Oppenheim, die Wirtschaftsprüfer Ernst & Young und der Baukonzern Hochtief
AG sind Global Player. Sie bringen Praktiken ein,
denen die gegenwärtigen Kölner Politiker – natürlich auch die in anderen Städten – nicht gewachsen sind und auch nicht gewachsen sein sollen.
Beim Kölner Müllskandal wurde das Schmiergeld in der Schweiz deponiert.
Die Finanzoase Schweiz im Verbund mit Liechtenstein hat seit über einem Jahrhundert klassische
Mechanismen der Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Umwegfinanzierung entwickelt. Aber
auch hier gibt es Innovationen nach angloamerikanischem Muster.
Die Kölner CDU umschreibt den Klüngel mittlerweile als „System Köln“. Gibt es wirklich Kölnspezifische Ausformungen der Korruption?
Das glaube ich nicht. Konzerne, Banken, Berater
machen sich nicht die Mühe, für jede Stadt oder
für Köln etwas Neues zu erfinden. Das Besondere
in Köln ist das folkloristisch-verharmlosende Gerede vom „kölschen Klüngel“.
ZUR PERSON
Werner Rügemer, gelernter Philosoph
und Experte für Wirtschaftskriminalität,
ist freier Publizist, Berater und Lehrbeauftragter an der Universität Köln.
Buchveröffentlichungen u.a. „Colonia
Corrupta“, „Die Berater“, „Privatisierung
in Deutschland. Eine Bilanz“. Gegen sein
Buch „Der Bankier. Ungebetener Nachruf
auf Alfred Freiherr von Oppenheim“ strengte die Bank Sal
Oppenheim zahlreiche Prozesse an. Aktueller Titel: „Heuschrecken im öffentlichen Raum – Private Public Partnership
– Anatomie eines globalen Finanzinstruments“ (2008). Mehr
unter www.werner-ruegemer.de.
Foto: privat
DER BLICK HINTER DIE KULISSEN
NINA KATZENICH ÜBER LEIHARBEIT IN MINISTERIEN, LOBBYISMUS UND KLÜNGEL
choices: Frau Katzenich, gibt es Lobbyismus auf
kommunaler Ebene?
Nina Katzenich: Aber natürlich. Wenn es beispielsweise um Infrastruktur oder Bauprojekte
geht, lohnt sich Lobbyismus auch dort.
Fällt Klüngeln unter Lobbyismus?
Klüngeln ist ein weiter Begriff. Aber wenn man
mithilfe von Bekannten politischen Einfluss ausübt, fällt Klüngeln eindeutig unter Lobbyismus.
Wer interessiert sich für die Arbeit von Lobbycontrol?
Unseren Newsletter haben schon rund 10.000 In-
8
teressierte abonniert. Wir hoffen auf noch mehr interessierte Bürgerinnen und Bürger. Inzwischen hat
uns auch die Lobbyszene entdeckt. Sie sieht in uns
offenbar einen Faktor, mit dem sie rechnen muss.
Warum die Lobbies kontrollieren?
Gut organisierte Interessengruppen beeinflus-
Lobbyismus heute
Golfclub Gut Lärchenhof: mit 18 Löchern „reiches bürgerschaftliches Engagement“ für und in Puhlheim
sen heute die Politik enorm. Insbesondere Wirtschaftsverbände und Großkonzerne verfügen oft
über einen privilegierten Zugang zur Politik. Sie
haben auch die nötigen Ressourcen, um sich
gegebenenfalls Verbindungen und professionelle Beratung einzukaufen. Weniger gut ausgestattete Interessen kommen dabei unter die
Räder. Deshalb fordern wir ein verpflichtendes
Lobbyregister. Dort müssen sich alle, die bei der
Politik Lobbying betreiben, mit Namen, Kunden,
Budget und Thema eintragen. Bürgerinnen und
Bürger sollen zumindest nachvollziehen können,
wer mit wie viel Geld politische Entscheidungen
beeinflusst.
Ist der Lobbyismus mit der Berliner Republik
gewachsen?
Die Zahl der Lobbybüros von Unternehmen ist
ebenso gewachsen wie die Zahl der sogenannten Public Affairs- und PR-Agenturen oder die
der Politikberatungen. Das liegt weniger daran, dass es früher in Bonn so gemütlich war.
Heute betreiben große Unternehmen meist ihr
eigenes, individuelles Lobbying, weil die großen
Verbände ihre Bindekraft verloren haben. Die
Interessen in Sachen politischer Regelungen
haben sich sehr diversifiziert.
Lobbycontrol spricht immer wieder von einem
„koordinierten Lobbying hinter den Kulissen“.
So ist es. Nehmen Sie das Beispiel, dass über hundert Fachleute, die aus Unternehmen kamen und
die von diesen weiter bezahlt wurden, vorübergehend in Bundesministerien gesessen und teilweise an Gesetzen mitformuliert haben, die ihre
Arbeitgeber direkt betrafen. Am markantesten ist
wohl der Fall eines BASF-Manager, der erst in der
Europäischen Kommission und dann im deutschen
Wirtschaftsministerium direkt an der Ausarbeitung
der EU-Chemikalienrichtlinie „REACH“ beteiligt
war. Parallel dazu hat die BASF massiv gegen diese
Richtlinie Lobbying betrieben, weil sie zu sehr den
Verbraucherschutz betonte. Mit Erfolg: Am Ende
schützte die Richtlinie eher die Wirtschaft.
Gehören Lobbyismus und PR zusammen?
Eigentlich ist Lobbyismus etwas, was im Verborgenen stattfindet, PR dagegen eine Strategie,
um sich in der Öffentlichkeit ein möglichst positives Image zu schaffen. Inzwischen werden beide Felder oft miteinander verbunden und wirken
dann sehr effektiv zusammen. Die Lufthansa hat
zum Beispiel hinter den Kulissen massiv gegen
die Ausdehnung des Emissionshandels auf den
Luftverkehr agitiert. Begleitend dazu hat sie eine
großangelegte Kampagne für ihre angeblich immer umweltfreundlichere Technik lanciert.
Hat sich bei dieser Leiharbeit jetzt etwas geändert?
Es ist auch weiterhin nicht verboten, dass von Unternehmen bezahlte Mitarbeiter vorübergehend
in Ministerien arbeiten. Nur die Regeln dafür sind
etwas strenger geworden.
ZUR PERSON
Was unterscheidet Verbände von Lobbies?
„Lobby“ ist einfach der englische Ausdruck für Interessengruppen. Verbände fallen natürlich darunter.
Nina Katzenich ist als Diplompolitologin Mitarbeiterin des gemeinnützigen
Vereins LobbyControl, der über Machtstrukturen und Einflussstrategien in
Deutschland und der EU aufklären will.
LobbyControl kombiniert aktuelle Recherchen, wissenschaftliche Hintergrundanalysen und Kampagnenarbeit.
Finanziert wird die Arbeit über Fördermitglieder, Spender
und Stiftungsgelder. Mehr unter www.lobbycontrol.de.
Foto: privat
WO SICH DIE BESTEN TREFFEN
GOLF ALS WEICHER STANDORTFAKTOR FÜR DIE LOBBY-SOCIETY
Eigentlich ist es „falsch für eine Sparkasse, einen eigenen Golfplatz zu besitzen“, meinte vor
kurzem Arthur Grzesiek. Der Chef der Sparkasse
KölnBonn (SKKB) bilanzierte damit demütig die
Erfahrungen seines Hauses mit der Golfklub Gut
Lärchenhof GmbH. 2002 hatte die Bank notgedrungen ihren Anteil an der zuvor für 35 Millionen Euro errichteten Anlage auf hundert Prozent erhöht. Denn es gab Probleme. Weil etwa
die notwendigen exklusiven 700 Mitglieder nicht
erreicht wurden, einigten sich die Golfer sogar
darauf, die Ehefrauen von Vorstandsmitgliedern
zwangszuverpflichten. Kostenpunkt: eine Einmalzahlung von 21.000 Euro plus eine wiederkehrende Jahresgebühr von 1.850 Euro. Damengolf ist auch heute noch ein beliebtes Angebot
im Klub.
Trotzdem hat Gut Lärchenhof inzwischen mehr
als 10 Millionen Euro Miese erwirtschaftet.
Versuche, einen Investor zu finden, sind bisher
gescheitert. Mercedes-Benz hat wegen der Finanzkrise eben seinen Sponsorenvertrag für das
renommierte Golfturnier auf der Anlage gekündigt – kein Nachfolger in Sicht. Und: Inzwischen
ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen das
Klubmitglied und den vormaligen SparkassenVorstandsvorsitzenden Gustav Adolf Schröder.
Der soll dem klammen Klub bei Finanzlücken
stets über die Sparkasse beigesprungen sein. Ein
Konzept, das an SK-Finanzpraktiken in Sachen
Coloneum erinnert. Hier wie da dealte Schröder
stets mit den gleichen Personen. Denn Lothar
Ruschmeier, Unternehmer Josef Esch oder Dieter Kleinjohann, Kölns bekanntester Baustatiker,
golften auch gemeinsam. Viele Kölner Vorhaben
sollen „vorzugsweise auf Gut Lärchenhof“ ausge-
9
heckt worden sein, kolportiert die Wirtschaftswoche. Auch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers
(CDU) hatte bereits Kontakt zum Golfclub: Als
Schirmherr des Golfturniers lobte er das „reiche
bürgerschaftliche Engagement“ für seine Heimatstadt Pulheim. Gut Lärchenhof ist Teil davon.
Mehr unter www.gutlaerchenhof.de.
Theater-Premiere
NOCH IST NICHTS PASSIERT
Produktion „Noch nicht. Desinformationsabend für inoffizielle Mitarbeiter“, Foto: Presse
SICHERHEITSFRAGEN, TOTE BRIEFKÄSTEN UND DIE VORBEREITUNG AUF SCHLECHTES WETTER
choices: Frau Hofmann, Herr Lindholm, Ihr Hofmann: Wir haben am Anfang eine lange
Abend trägt den Titel „Noch nicht. Desinfor- Liste aufgestellt und dann immer mehr rausgemationsabend für inoffizielle Mitarbeiter“. strichen, was doch nicht so wichtig ist. Es geht
Warum und wie sollen die Zuschauer desinfor- dabei auch ums Loslassen. Das war eine einmiert werden?
schneidende Erfahrung, mit der wir nicht unbeHannah Hofmann: Ursprünglich sind wir von dingt gerechnet haben.
der Frage ausgegangen, wo eigentlich die vielen
Stasi-Mitarbeiter geblieben sind. Und was hat- Bei Dokumentensicherung denkt man natürten sie für eine Ausbildung? Da kommt man dann lich an das Historische Archiv, beim Geld an
schnell zu der Vermutung, dass diese Ausbildung den Bankencrash. Wovon hängt das Sichervor allem in Beobachtung bestanden haben muss. heitsgefühl der Menschen ab?
In dem Bildband „Das Auge der Partei“ haben wir Lindholm: Das Stück argumentiert aus privater
eine Fotografie-Strecke entdeckt. Da sieht man und nicht aus öffentlicher Sicht, fragt nicht nach
einen Briefkasten; auf dem zweiten Foto eine gesellschaftlicher Sicherheit, sondern nach der
Person, die daran vorbeigeht und dann wieder den des Einzelnen. Natürlich versuchen wir, mit kleiBriefkasten. Darunter die Bildnen Dingen auf etwas Großes
„DER TOTE BRIEFKASTEN IST SICHERER
unterschrift: „Noch ist nichts
wie die Bankenkrise hin abzuALS BESTIMMTE PRIVATE RÄUME“
passiert“. Die Unterschrift biestrahlen. Im Stück zitieren wir
tet eine Projektionsfläche, und das ist genau der Marietta Slomka, die im „heute Journal“ gesagt
Vorgang, der uns im Stück beschäftigt.
hat „Meteorologen behaupten, draußen wütet
ein riesiges Unwetter, wenn man aber aus dem
Steht die Stasiproblematik noch im Zentrum, Fenster sieht, ist dort strahlender Sonnenschein.“
oder war sie nur der Auslöser?
Das ist das Leitmotiv, mit dem wir arbeiten. UnHofmann: Ausgegangen sind wir vom The- ser Probelauf versucht, den strahlenden Sonnenma Verdacht, um dann über eine Wertedebatte schein als Vorbereitung auf das schlechte Wetter
schnurgerade beim Thema Sicherheit zu landen. zu nutzen. Orte zu finden, wo Sicherheit vielleicht
Welche Werte haben wir? Welche Werte gilt es noch Geltung haben könnte.
zu schützen? Und wie kann ich mich oder Dinge
in Sicherheit bringen. Da ist man dann bei The- Ist das Reden von der Krise also eine Informamen, die von Geburt, Herkunft über Tradition und tion oder eine Desinformation?
Elternhaus bis zu Tod reichen.
Hofmann: Eine Desinformation. Oder eine Information. Das ist genau die Schwelle, und deshalb
Zum Kennzeichen Ihrer Arbeit gehört, dass sie ist die Frage nicht zu beantworten.
mit Laien bzw. Komplizen arbeiten.
Sven Lindholm: Wir arbeiten mit fünf Leuten, Inwieweit spielt die Ebene des Verdachts eine
die unterschiedlichen Berufen nachgehen. Es ist Rolle?
eine Köchin dabei, eine Krankenschwester mit Hofmann: Wir meinen, dass das VerdächtigsSchauspielausbildung, ein Buchhändler, ein Mu- te die Oberflächen im öffentlichen Raum sind,
sikpädagoge und ein Ankleider aus dem Theater. hinter denen sich Hohlräume befinden. Wie tote
Wir haben sie mit dem Auftrag losgeschickt, ihre Briefkästen. Wir haben ein Informationsgespräch
Werte zu sichern.
mit dem Verfassungsschutz geführt, das unsere
These durch das Verweigern einer Antwort beWas für Werte sind das? Materielle oder im- stätigt hat. Im Gespräch mit einer Security-Firmaterielle Werte?
ma in Köln-Hahnwald fiel der Satz „Wir müssen
Lindholm: Für eine Person ist es wichtig, die eige- jede Öffnung schließen“. Nachdem also die elekne Geschichte zu sichern. Da geht es dann um Ge- tronischen Medien zu viele Zugänge und somit
denkstücke, in denen sich diese Geschichte wider- keine Sicherheit mehr gewähren, weil alles offen
spiegelt. Bei einem anderen geht es um materielle ist, wird der tote Briefkasten, dieses nostalgische
Werte, also Geld. Es kann um Dokumente gehen, Ding, zum Medium unserer Sicherheitsdebatte,
die mein Leben dokumentieren. Einer Person sind mit dem Informationen ausgetauscht werden.
Kontakte zu anderen Menschen sehr wichtig, es Lindholm: Es gibt sehr viele tote Briefkästen,
und es gibt sie an den absurdesten Orten. Unsere
wird aber auch der Körper thematisiert.
10
These ist, dass der tote Briefkasten als Hohlraum
hinter der Oberfläche sicherer ist als bestimmte
private Räume.
Aber auch der öffentliche Raum wird zunehmend von Kameras überwacht.
Hofmann: Eine Überwachungskamera in der
U-Bahn ist nicht dazu da, einen Überfall zu verhindern, sondern zur Abschreckung, oder um im
Nachhinein zu klären, wer es war. Viele Kameras
sind auch nicht sichtbar oder Dummies. Ich glaube
nicht, dass es um die Erhöhung der Sicherheit geht,
sondern eher um eine Informationssammlung über
eine Gesellschaft, die dann verwertet wird.
Lindholm: Wenn man sich im Privaten nicht mehr
sicher fühlt und in den öffentlichen Raum begibt,
dann ist diese Kamera möglicherweise nicht mein
Freund, wenn ich bestimmte Dinge tue, die sich
in einer Grauzone abspielen.
Hofmann: Sie könnte aber auch ein Freund sein.
Wenn Sie ein Scheinmanöver starten und die Kamera dabei im Rücken haben, die dann ihr Vorgehen sichert.
Es geht also auch um Strategien, mit bestimmten Sicherheitsstrukturen umgehen zu lernen.
Lindholm: Genau, also wo kann ich sie für mich
nutzen.
Hofmann: Das macht Lücken im System sichtbar.
Und das ist dann brisant.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Noch nicht. Desinformationsabend für inoffizielle Mitarbeiter“ I Konzept, Text und Regie:
Hannah Hofmann und Sven Lindholm I Schlosserei
9. (Premiere)/11./15./16./28.-30.10., 20 Uhr
Karten: 0221 22 12 84 00
www.schauspielkoeln.de
ZUR PERSON
Hannah Hofmann und Sven Lindholm haben zuletzt in Köln die Videoinstallation „Serie Deutschland
– Etappe Köln/Bonn“ mit Bürgern
der Region realisiert. Seit 2000
arbeitet das Duo an Projekten, die
sich an der Schnittstelle zwischen
Theater, Film, bildender Kunst und
Hörspiel bewegen. Sie tasten dabei
immer wieder gesellschaftliche Strukturen nach den Interventionsmöglichkeiten des Einzelnen ab und haben so den
Diskurs über Realität im Theater entscheidend mitgeprägt.
Foto: Christoph Kniel
TAS
seit 1987...TAS
Schaubühne Köln
GEFäHRLICHE
LIEBSCHAFTEN
choderlos de laclos
mit Katja Gorst
Rebecca M.Hundt
David N.Koch
Textbearbeitung und
Inszenierung Joe Knipp
Uraufführung Do.08.Okt. 2009
weitere Termine:
Fr.09./Sa.10.+Do*15./Fr.16./Sa.17.10
Mi.28./Do*29./Fr.30./Sa.31.10.
jew. 20.30 h
anl. der Theaternacht am
02.10.09
zeigen wir ab 20.00 h
eine öffentliche Probe von
Gefährliche Liebschaften
und ab 23.30 h
Kafkas Welten
Do*15.10.ist Theatertag= € 9,00
Karten an allen VVK-Stellen,
KölnTicket 0221 28 01 und
Theater 0221 315 015
THEATER AM
SACHSENRING
Sachsenring 3 50677 Köln
www.theater-am-sachsenring.de
Schaubühne Köln
THEATER
01. ONKEL WANJA VON ANTON TSCHECHOW
STUDIOBÜHNE SIEGBURG
02. 9. KÖLNER THEATERNACHT
20:00 PUTZFRAUEN-KABARETT MULITIKULTIMO
07. GOETHES FAUST - EIN SCHAUSPIELSOLO
MIT HAYDAR ZORLU
08.+09. „WIRKLICH ILLUSION?!“
ATEMZUG (NEUER ZIRKUS)
10. ALLES WIRD GUT VON LOIL NEIDHÖFER STREAMING THEATRE HAMBURG
21. MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN
DES KORAN ARKADAS THEATER
22.+23. DOPPELTE SPAßBÜRGERSCHAFT
MIT DON CLARKE, SANJAY SHIHORA, DAVE
DAVIS UND FATIH CEVIKKOLLU
25. SCHWANENLIED NACH TSCHECHOW VON
THEATER PRIDVORNIJ IN RUSSISCHER SPRACHE
27. PUTZFRAUEN - KABARETT
„MULTI -KULTIMO“ DAS KULTIMATIVE 7.
PROGRAMM - ARKADAS THEATER
30. "YAPMA DEGIL AVRUPA" COMEDY MIT
FATIH CEVIKKOLLU IN TÜRKISCHER SPRACHE
31. MARIVAUX - DER STREIT VON CHAMBLAIN
DE MARIVAUX VON SHAKESPEARE.IN.VIA
MUSIK
03.+04. MONDAYS CHOR
11. ANA BONFIM & BAND BRASILIAN GROOVES
24. DIE CHORILLAS (DIE GENERALPROBE)
& DIE FETTEN KOKETTEN SOUBRETTEN
(ABSCHUSSBALL)
29. KLEZMER ALLIANCE
EUROPE'S HOTTEST YIDDISH MUSIC!
TANZ
15.-18. TANZWOCHE MOUVIN’ IMAGES09
15. VARIETÉ 1770
PRÄSENTIERT VON PUNKS DELIGHT SARAH EDGAR UND BEATE ALSDORF
16.+17. JUST COME BACK NATALIA MURARIU &
KAREN D. SAVAGE UND DEM SAVAGE SOUL
CONTEMPORARY DANCE THEATRE
18. MOMENTOS
PAULO FRANCO & COMPANY
28. THE FALL OF IKARUS (URAUFFÜHRUNG)
TANZTHEATER MIT LIA VISSI
KINDERPROGRAMM
04. FRAU SCHNÖSEL UND DER
SCHNECKENGARTEN
EIN THEATERSTÜCK FÜR KINDER ENSEMBLE NICOPOULOS
11.+25. ALADIN UND DIE GESTOHLENE
WUNDERLAMPE REGIE AYDIN ISIK THEATER ANADOLU
11.+18. MAMA, PAPA, KNIRPS!
EIN THEATERSTÜCK FÜR KINDER ENSEMBLE NICOPOULOS
30. FATIH CEVIKKOLLU UND LUCIANA CAGLIOTI
MEHRSPRACHIGE LESUNG FÜR KINDER
Informationen & Karten: Bühne der Kulturen
im Arkadas Theater | Platenstr. 32 | 50825 Köln
Tel. 0221.955 95 10 | [email protected]
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11
FREIES WERKSTATT THEATER
Spieltermine Oktober 2009
Kartentelefon
0221/32 78 17
Zugweg 10
50 677 Köln
www.fwt-koeln.de
[email protected]
Halbschatten
Erstdramatisierung
nach dem Roman
von Uwe Timm
1., 3., 7., 23., 24.,
27., 29., 30. 10.,
jeweils 20 Uhr
Ein vampiristisches
Nachtprogramm
Lieder und Szenen
zwischen Bewusstsein
und Unterbewusstsein
6. und 8.10.,
jeweils 20 Uhr
Ausgezeichnet
mit dem Kölner
Theaterpreis 2008
Das Wüten der
ganzen Welt
Erstdramatisierung
nach dem Roman
von Maarten ‘t Hart
16. und 17.10.,
jeweils 20 Uhr
Gold + Eden
Eine schwul-lesbische
Theatercollage
9. und 10.10.,
jeweils 20 Uhr
11.10., 18 Uhr
Die fromme
Helene
Von und nach
Wilhelm Busch
25.10., 16 Uhr
Nuni
Geschichte eines
langen Heimwegs,
bei dem die Sterne
halfen. Erstdramatisierung nach dem
Kinderbuch von
Fritz Mühlenweg.
Ab 5 Jahren
4.10., 16 Uhr und
24.10., 15 Uhr
Nulli und
Priesemut
Mit dem Theater
Blickwechsel. Ab 4 J.
17. und 18.10.,
jeweils 16 Uhr
Kölner
Theaternacht
Programm im FWT
2.10., ab 20 Uhr
Ein vampiristisches Nachtprogramm
ROT Designteam, Foto: Horst Schmeck
10
09
choices Komikzentrum Köln-Bonn
KINDERTHEATER
G]^]napp
So. 27.9. HERR FUCHS MAG (5+)
BÜCHER 29.9. - 1.10.
So. 4.10. ZWEI MONSTER (4+)
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Pda]pan
5.10.
P]jvj…_dpa
So.11.10. ROMEO UND JULIA (6+)
13. - 14.10.
So.25.10. EIN SCHAF FÜRS LEBEN
27. - 29.10.
(3+)
JUNGES THEATER
Mo. 5.10. EINE ODYSSEE
6.10.
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G]^]napp^qj`aohec]
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D]joCanvhe_dhG]^]napp
(12+)
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Di. 29.9. SPÄTSCHICHT
„Dahinter“
KABARETT & COMEDY
Vondelstr. 4-8, 50677 Köln
(Nähe Chlodwigplatz)
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www.off-ticket.de
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L]jpdakj)Ajoai^ha
B]dnanÚq_dphAejG]^]napp]^aj`
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Fr. 25.9. OHNE ROLF
Sa. 26.9. Blattrand
Mi. 30.9. ARS VITALIS
1. / 2.10. Fernwehen
Sa. 3.10. THOMAS FREITAG
So. 4.10. 30 JAHRE DICKE LUFT
6. / 7.10. HEINRICH PACHL
Do. 8.10. MEINE DICKE FRECHE
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So.11.10. REINHARD J. SACHER
Mi.14.10. WANNINGER & RIXMANN
Fr.16. - Sa. 31.10.
KÖLN COMEDY FESTIVAL MIT:
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BÖRCHERS|OLÉ|ERWIN GROSCHE|MARC-UWE KLING|CARMELA DE FEO|FIL|MARK BRITTON|DIE VORLESER|MASCHEK
|UKULELE ORCHESTRA|LADIES
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FREUNDEN| KRÄMER/TSCHIRPKE |GERD DUDENHÖFFER|LISA
POLITT |SERDAR SOMUNCU
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Eine Wucht: Fräulein Cäsar alias Alexandra Gauger, Foto: Comedy-Festival
HOMERISCHES GELÄCHTER
DAS 19. KÖLN COMEDY FESTIVAL MACHT LUST UND LAUNE
Worüber einer lachen kann, hängt von der Lage seines eigenen Komikzentrums ab. Das besitzt nämlich jeder. Gut, bei manchen hat es sich im kleinen Zeh verkrochen. So jemand lacht nur, wenn man ihm auf die Füße tritt.
Bei den meisten anderen Menschen – ja, ja, auch in Deutschland – ist es
prächtig entwickelt. Mit einem bisschen guten Willen und dem festen Vorsatz
sich zu amüsieren, klappt es schon mit dem homerischen Gelächter.
Dabei sind es oft die besten unter den Spaßmachern, die ein leises In-sichrein-Kichern statt lautes Schenkelklopfen provozieren. Wer zu welcher Sorte
gehört, zeigen rund 250 Comedians bei 130 Veranstaltungen in 23 „handverlesenen“ Spielstätten beim „19. Köln Comedy Festival“, das vom 15. bis 31.
Oktober über die Bühne geht. Bekannte und weniger bekannte Nasen bieten
die Gelegenheit, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Wobei die Einteilung in die eine oder andere Kategorie eindeutig Geschmacksache ist.
Klar, Leute wie Hagen Rether und Dieter Nuhr, Piet Klocke und der omnipräsente Dr. med. Eckart von Hirschhausen garantieren Qualität. Wesentlich
aufregender ist es aber, selbst Entdeckungen zu machen und zu beobachten,
wie sich ein Nachwuchstalent entwickelt, um später einmal sagen zu können:
„Ich war dabei, als keine Sau René Marik kannte und er seinen ersten SoloAuftritt beim Comedy-Festival hatte.“
Zum Beispiel Cloozy, die gelernte Berlinerin – ein Ausbund an Skurrilität und
eine Autorität in Sachen Lifestyle. Muss man gesehen haben. Auch den
Schwarzseher Matthias Reuter kann ich Ihnen ans Herz legen, genauso wie
Chris Boettcher oder Peter Spielbauer, der Philosoph und Alltagsforscher unter den Comedians, Helge und das Udo, die sich das komplette Werk der Augsburger Puppenkiste draufgeschafft haben und den Allround-Künstler Hans
Holzbecher, der als Ganzkörperkunstwerk auftritt.
Und dann ist da noch Fräulein Cäsar – ob Sie’s glauben oder nicht: Sie ist der
rasanteste und originellste schöpferische Einfall seit Erfindung des Klavierunterrichts. Hat Alexandra Gauger bereits in ihrem ersten Programm zu
(Lach-)Tränen gerührt, so legt sie diesmal noch einen drauf, indem sie die Unwägbarkeiten des Lebens auf den Punkt bringt. Da lacht die Koralle, und der
Waschbär kugelt sich.
Ebenfalls ein Geheimtipp, der sich bei näherem Hinsehen als Sensation herausstellt: Der Schauspieler Hilmi Sözer („Kanak Attack“), die Kabarettisten Kristian
Bader und Michael Ehnert („Bader-Ehnert-Kommando“) und Jan Christof
Scheibe, der ehemalige Bühnenpartner von Sissi Perlinger, haben „Schillers
sämtlich Werke - leicht gekürzt“ im Gepäck. Wenn das mal nicht der absolute
Kick in Sachen Klassiker-Entblätterung wird.
Seit Menschengedenken der berühmteste unbekannte Kleinkünstler ist Erwin
Grosche, dessen neues Programm „Eisgenussverstärker“ heißt. Der aus Paderborn kommende poetische Revolutionär und Transplanteur des Geistes in die
Materie, ist eine Art Außerirdischer, der auf die Welt gekommen ist, um zu
zeigen, dass man alles auch mit ganz anderen Augen anschauen und dabei so
manchen Schöpfungsfehler entdecken kann.
Auf den anarchistischen Putz haut dagegen Leo Bassi, der mit derart vollem
Körpereinsatz gegen die Auswüchse des Kapitalismus anstinkt, dass einem Hören
und Sehen vergeht – aber nicht das Lachen. (Termine und Tickets: www.koelncomedy.de) Auf den Oktober freut sich wie Bolle die Ihnen stets ergebene
Pe_gapo6sss*^kjjpe_gap*`a,-4,)1,,-4-.
sss*gkahjpe_gap*`a,..-).4,-
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L]jpdakjx>qj`aog]jvhanlh]pvx1/--/>kjj
sss*l]jpdakj*`a
12
BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
OKTOBER
3
Oktober 2009
DO, 01.10. 20.00 Uhr
Christian Hirdes
»Ein Weichei auf die harte Tour«
Kabarett/ Comedy
HÖHEPUNKTE
Samstag
Stephan Bauer
„Auf der Suche nach dem
verlorenen Mann“
€ 14,– VVK/16,– AK
SCHAU S TA L L
8
Donnerstag
Kabarett + Comedy - Special
SA, 03.10. 20.00 Uhr, SO,04.10. 20.00 Uhr
Die TWOTONES
Auf „Glücks-Tour“ Musikkabarett
MI, 07.10. 20.00 Uhr
Jens Neutag
»Streik ist geil!« Kabarett
DO, 08.10. 20.00 Uhr
Anny Hartmann
„Zu intelligent für Sex?“
Kabarett/ Comedy
FR, 09.10. 20.00 Uhr
Carsten Höfer
„Frauenversteher“ Standup-Comedy
SA, 10.10. 20.00 Uhr, SO, 11.10. 20.00 Uhr
Martin Grossmann
„Des Wahnsinns fette Beute“
Kabarett
MI, 14.10. 20.00 Uhr
Volker Diefes
»Ein Bauch ist schon mal ein Ansatz!«
Kabarett / Comedy / Musik
FR, 16.10. 20.00 Uhr, SA, 17.10. 20.00 Uhr
Matze Knop
»Operation Testosteron«
Köln Comedy Festival
20:00 Uhr
„chatroom“
ein virtuelles Spiel
von Enda Walsh
€ 10,– VVK/12,– AK
FR, 02.10. 20.00 Uhr
9. Kölner Theaternacht
20:00 Uhr
SCHAU P L AT Z
9
Freitag
20:00 Uhr
Der Familie Popolski
„Der Popolski-Show“
€ 18,– VVK/20,– AK
SCHAU P L AT Z
10
Samstag
20:00 Uhr
Twanger
Support: No Way to Use
+ The Sound Pilots
€ 8,– VVK/10,– AK
SCHAU P L AT Z
11
Sonntag
20:00 Uhr
Tony Mono
„1Live TMT– Tony Mono Tour“
€ 15,– VVK/19,– AK
SCHAU P L AT Z
16
25
Freitag
20:00 Uhr
Hagen Rether
„Liebe“
€ 20,– VVK/23,– AK
SCHAU P L AT Z
SO, 18.10. 20.00 Uhr
Gregor Wollny
Solo, Köln Comedy Festival
MI, 21.10. 20.00 Uhr
Jazz im Foyer
12:00 Uhr
Maryland Jazz Band
of Cologne Jubiläumstour
feat. Wendell Brunious € 5,–
Robert Woitas
SCHAU P L AT Z
»Im Himmel ist Jahrmarkt«
Köln Comedy Festival
DO, 22.10. 20.00 Uhr
Sebastian Schnoy
»Hauptsache Europa«
Köln Comedy Festival
29
Donnerstag
Herbert Knebels
Affentheater
»Fas(s)t Faust« - Eine Deutschstunde der ganz
anderen Art Köln Comedy Festival
SA, 24.10. 20.00 Uhr, SO, 25.10. 20.00 Uhr
€ 20,– VVK/23,– AK
Chris Boettcher
»Bavarian Super Hero«
Köln Comedy Festival
SCHAU P L AT Z
31
ALEXANDRA GAUGER
Fräulein Cäsar ist zurück! In „Atmen, Leute, atmen!“
entführt sie die Zuschauer mit umwerfender Komik, ihrer
wundervollen Stimme, sowie ihrem badischen Charme in
die schillernd alltägliche Welt des Wahnsinns. Eine Frau
voll im Saft ihrer Jahre, mit einem urkomischen Talent, die
Dinge des Lebens musikalisch auf den Punkt zu bringen:
Aussehen, abnehmen und Abfrackprämie!
fr. 16.10. I mo. 19.10.
HANS HOLZBECHER
Das Leben ist ein einziges Risiko. Hans Holzbecher
fegt in seinem Kabarett durch die Momente, an denen
alles zusammenbricht und wir uns neu erfinden müssen.
Der bekannte Schauspieler und Regisseur hat mit
seinem Soloprogramm kabarettistisches Adrenalin
kreiert. Komisch, leidenschaftlich, virtuos, musikalisch,
theatralisch: Ganzkörperkunst!
nur fr. 30.10.
ASTRID GLORIA
Sie können beim Kochen nie lachen? Dann nix wie hin zu
Astrid Gloria und der Fortsetzung ihrer Kult-Live-ComedyKochshow. „Die verhexte Kürbiskochshow“ wird besonders
lecker und komisch. Freuen Sie sich auf weibliches
Temperament, aufgedrehte Herdplatten, verblüffende
Zaubereien, leckere Bio-Rezepte, gepfeffert mit viel Musik
und wilden Gags!
sa. 31.10. I mo. 02.11. I di. 03.11.
do.
01.
Das Bundeskabarett: Ein schwerer Fall (Politisches Kabarett)
fr.
02.
Kölner Theaternacht: Harem Globetrotters & First Ladies
(Beginn: 20.00, 20.40, 21.20, 22.00, 22.40, 23.20, 0.00, 0.40)
sa.
03.
Murat Topal: Tschüssi Copski (Stand-up-Comedy)
di.
mi.
06.
07.
P.Laste & E.Laste:
Zehn nach dreiviertel Zwölf (Comedy)
do.
08.
Kämmer & Rübhausen: Es brennt (Kabarettistisches Drama)
fr.
09.
Marco Tschirpke: Lauf, Masche, lauf (Musikkabarett)
sa.
10.
Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improtheater)
mo.
12.
di.
13.
Harem Globetrotters: Passt schon (Rheinisch-türkisches Kabarett)
mi.
14.
First Ladies: Reich & sexy in zwei Stunden (Musikkabarett)
do.
15.
Lars Reichow:
Der Unterhaltungskanzler (Musikkabarett)
PREMIERE
fr.
16.
Alexandra Gauger: Fräulein Cäsar: Atmen, Leute, atmen!
(Classic meets Comedy)
PREMIERE
sa.
17.
Nadja Maleh: Flugangsthasen (Musikkabarett)
PREMIERE
mo.
19.
Alexandra Gauger: Fräulein Cäsar: Atmen, Leute, atmen!
(Classic meets Comedy)
di.
20.
Wolfgang Trepper: Halt ma eben (Stand-up-Comedy)
PREMIERE
mi.
21.
Nordkvark: Das Lappen-Musical (Musik-Comedy)
PREMIERE
do.
22.
Ole Lehmann: So what!? (Entertainment-Stand-up)
PREMIERE
fr.
23.
Matthias Reuter:
Auf schwarz sieht man alles (Musikkabarett)
PREMIERE
sa.
mo.
24.
26.
Ass-Dur: 1. Satz Pesto (Musikkabarett)
di.
27.
Das Bundeskabarett: Ein schwerer Fall (Politisches Kabarett)
mi.
28.
Sebastian 23: Gude Laune hier! (Stand-up-Comedy)
do.
29.
Kämmer & Rübhausen: Es brennt (Kabarettistisches Drama)
fr.
30.
Hans Holzbecher: Risiko Leben (Kabarett)
sa.
31.
Astrid Gloria: Die verhexte Kürbis-Kochshow (Zauber-Koch-Comedy)
„Love is in Sie Er“
FR, 23.10. 20.00 Uhr
KARL-HEINZ HELMSCHROT
20:00 Uhr
Oktober 2009
Samstag
20:00 Uhr
Halloween-Party
€ 5,–
SCHAU P L AT Z
DI, 27.10. 20.00 Uhr
Bernhard Wolff
»Denken hilft!« Köln Comedy Festival
DO, 29.10. 20.00 Uhr
Nils Heinrich
»Die Abgründe des Nils« Köln Comedy Festival
FR, 30.10. 20.00 Uhr, SA, 31.10. 20.00 Uhr
SO, 01.11. 18.00 Uhr
Thilo Seibel
„Hurra! Hurra! Das Öl ist aus!“
Köln Comedy Festival
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
www.buergerhausstollwerck.de
PL A T Z
SCHAU LANGENFELD
GMBH
Schaustall
Winkelsweg 38
40764 Langenfeld
Abendkasse: 81998
Schauplatz
Hauptstraße 129
40764 Langenfeld
€ 3,– Ermäßigung für Schüler,
Studenten, Auszubildende, Wehrund Zivildienstleistende bis 30 Jahre
sowie Sozialpassinhaber.
www.schauplatz.de
13
PREMIERE
PREMIERE
PREMIERE
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HALLOWEEN-SPECIAL
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de
Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 15/12
ATELIER KAFFEE: An Vorstellungstagen ab 18.00 Uhr.
Theaterleben
20. August bis 31. Oktober 2009
”Hoffentlich ist die Schutzhütte schusssicher!”, Foto: pixelio.de/Bobby Metzger
HIGH NOON
KÖLNS SCHWÄCHELNDE KULTURLOBBY
ANITA KUPSCH in
männer und
andere irrtümer
eine Gebrauchsanweisung von Michèle Bernier & Marie-Pascale Osterrieth
Regie: Manfred Langner
52 JAHRE
theater
am
dom guter abend.
www.theater-am-dom.de
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
studiobühneköln
Foto: Niklas Schulz
experimente:
Tunguska. Molchanje.
(UA) 7.– 11.10., 20h
Infoabend 19.10., 18h
Einakter
19., 20., 21.10., 20h
Agamemnon
(PR) 23., 24., 27.10., 20h
Schwarzes Tier Traurigkeit
(WA) 30.10.– 03.11., 20h
www.studiobuehne.eu
Tel.: 02 21 | 470 45 13
Die Kölner Kultur ist akut bedroht. Da stimmt es bedenklich, dass gerade
der Kulturausschuss einen Aderlass erlebt: Bürgermeister Müller (CDU)
ging wegen eines umstrittenen Beratervertrages, Georg Bögner (SPD)
fiel seiner Eitelkeit zum Opfer und musste den Einkauf seines Doktortitels
eingestehen, Anfang August erklärte als Reaktion auf ein ParteispendenUrteil – schließlich der Ausschussvorsitzende Lothar Theodor Lemper
(CDU) seinen Rücktritt. Sind diese Rücktritte im Sinne der politischen
Kultur unausweichlich, so schwächen sie doch die Lobby der Kultur im
Rat. Als letzte der „zehn kleinen Negerlein“ verbleiben die Grüne Bürgermeisterin Angela Spitzig und der FDP-Vertreter Ulrich Wackerhagen
auch zukünftig im Gremium. Die SPD hat die erfahrene Landespolitikerin
Anke Brunn als Nachfolgerin für Bögner benannt.
Zentrale Aufgabe für den zukünftigen Ausschuss wird neben dem Neubau des Stadtarchivs und der Sanierung von Schauspiel und Oper die
Verteidigung des Kölner Kulturentwicklungsplan vor dem bereits gespitzten Rotstift sein. Im Gegenteil: Das unmöglich Scheinende muss
möglich gemacht und zusätzliche Mittel auf kommunaler, Landes- und
Bundesebene für die Kölner Kultur akquiriert werden. Seit 2006 wurde
am Masterplan für die Kölner Kultur unter Beteiligung von Verwaltung
und Kulturschaffenden gewerkelt, den der Rat im Mai 2009 schließlich
verabschiedet hat. Es wurden ca. 60 Maßnahmen herausgearbeitet, die
Köln als Kulturmetropole wieder beleben und mittelfristig an die nationale und internationale Spitze zurückführen sollen. Über die Umwandlung des Gürzenich Orchesters in ein Landesorchester und der Bühnen
der Stadt in ein Staatstheater könnten zudem zusätzliche Mittel für
die Kölner Kultur beschafft bzw. vorhandene Mittel zum Beispiel für die
Errichtung eines Kölner Tanzhauses oder eine bedarfgerechtere Förderung der Freien Szene umgeschichtet werden: „Wir müssen die breite
Basis stärken und gleichzeitig die Spitzenkultur ausbauen“, erklärte damals der Kölner Kulturdezernent Georg Quander, der jedoch im kulturpolitischen Sommerloch durch Abwanderungsgerüchte von sich reden
machte und der Kultur damit ebenfalls einen Bärendienst erwies.
Die Umsetzung der nötigen Maßnahmen hängt von der einstmals beschlossenen Steigerung des Kulturetats bis zum Jahr 2010 auf jährlich
200 Millionen Euro (200 €/Jahr je Bürger) ab. Köln läge damit ab 2010
deutschlandweit im oberen Mittelfeld. Die Politik wird – gerade in Zeiten
der Krise – nicht umhin kommen, die Bedeutung der Kultur für die Stadt
grundsätzlich zu definieren: Entweder man erkennt ihre zentrale Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Gemeinwesens und die Attraktivität
des Standortes an oder man opfert diese aktuellen Finanzproblemen und
populistischen Anfeindungen, indem man beispielsweise soziale Belange
und Kultur gegeneinander ausspielt. Einen Mittelweg gibt es nicht, vielen Institutionen gerade der Freien Szene steht das Wasser bereits jetzt
bis zum Hals, das Stagnieren oder Kürzungen der Mittel werden einige
nicht überleben ...
JÖRG FÜRST
14
THEATER
Thomas Bernhard
VOR DEM RUHESTAND
Eine Komödie von deutscher Seele
Kai Magnus Sting
Regie und Bühne: Volker Lippmann
> Premiere: 16. Oktober 09, 20.30 h
Termine: 17./28./29./30./31. Okt.,
18./20./21. Nov., jeweils 20.30 h
Sauer, Staub & Fortmeier
DO 1.10. + SA 3.10.
KÖLNHeinz lebt! – Ein Lacksack wird 100 Kabarett
PREMIERE
Gotthold Ephraim Lessing
100 Jahre Heinz Erhardt, der Urgroßvater deutscher Comedy! Das muss gefeiert werden!
Nathan der Weise
Bernhard Hoëcker
WikiHoëcker Comedy
Regie/Bühne: Volker Lippmann
SO 4.10. + DI 6.10.
KÖLNPREMIERE
Die Ex-Springmaus als wandelndes Online-Lexikon in seinem interaktiven Soloprogramm.
Termine: 01./21./23./24. Okt.,
4./5./6./7. Nov. jeweils 20.30 h
FWT-Altentheater
Ja, was ist das Alter! Theater
FR 9.10. – SO 11.10.
Klischees über das Alter werden durch den ungezuckerten Kakao gezogen – preisgekrönt!
Nicole Nau & Luis Pereyra
MO 12.10. + DI 13.10.
El Color de mi Baile – Tango, Chacarera y mas! Tanz
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln,
0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de
Eine poetische Liebeserklärung an das Land Argentinien in Bewegung und Musik.
Kai Magnus Sting
Theaterschlachten Kabarett
FR 16.10. + SA 17.10.
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
KÖLNPREMIERE
Sting zeigt das Theater unseres Daseins in allen möglichen und unmöglichen Variationen.
Kabarett-Bundesliga 2. Spieltag
Gunzi Heil vs. Jens Neutag Wettbewerb
SO 18.10.
Sie, liebe Zuschauer, wählen in neun Matches den Deutschen Kabarettmeister 2009/2010.
Stephan Bauer
Auf der Suche nach dem verlorenen Mann Kabarett
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
MO 19.10.
Marius Jung & Till Kersting
Für immer Jung Comedy-Konzert
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
KÖLNPREMIERE
Comedy-Kabarett über die durcheinander geratenen Geschlechterrollen unserer Tage.
DI 20.10.
Eine Zeitreise durch die Welt der populären Musik mit skurrilen Abwegen.
Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser
Mist, mir geht’s gut! Comedy
KÖLNPREMIERE
FR 23.10. + SA 24.10.
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
Deusers 2. Solo: schlau, schwer lustig, der Mann kann was – HINGEHEN!
Robert Griess ist Herr Stapper
Jetzt spricht die Unterschicht! Kabarett
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
Peter Spielbauer
Das ƀatte Blatt Gedankenakrobatik
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
GlasBlasSing-Quintett
Keine Macht den Dosen! Musik-Comedy
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
Alfons
Mein Deutschland Comedy
KÖLNCOMEDY
FESTIVAL
KÖLNPREMIERE
SO 25.10.
Stapper poltert, polemisiert und parodiert - garantiert politisch unkorrekt!
KÖLNPREMIERE
DI 27.10.
KÖLNPREMIERE
Ein Abend über die Zeitung im Allgemeinen und die Buchstaben im Besonderen.
MI 28.10.
KÖLNPREMIERE
Erleben Sie die Metamorphose einer Flasche zum hippen Alleskönner-Instrument.
DO 29.10.
KÖLNPREMIERE
Der französische Kultreporter versucht die Deutschen zu verstehen – c’est impossible!
Außerdem im Programm:
7.10. Georg Schramm; 8.10. Marc Metzger; 14. + 15.10. Räuber;
21., 22. + 26.10. Doktor Stratmann; 30. + 31.10. De Wanderer
TICKETS: 02 21 - 258 10 58
(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h
www.senftoepfchen-theater.de
15
Auftritt
FREI
HANDELS
ZONE
ENSEMBLENETZWERK KÖLN
„weiter anfangen. wir fangen an“, Foto: Wolfgang Weimer
SPIEL, SATZ UND BRUST
WAS GERTRUDE STEIN UND LOLO FERRARI VERBINDET
FUTUR3:
WAS INTERESSIERT
MICH MEIN GESCHWÄTZ
VON GESTERN? (UA)
EINE PARLAMENTARISCHE
BESTANDSAUFNAHME VON FUTUR3 |
05.10.09 | 20 UHR | KING GEORG, KÖLN
FUTUR3:
SZENAR FÜR EINEN
NICHT EXISTIERENDEN,
JEDOCH MÖGLICHEN
INSTRUMENTALSCHAUSPIELER
EIN THEATRALER ESSAY FÜR EINEN
SCHAUSPIELER UND 39 REQUISITEN |
28./29. 10.09 | 20 UHR | ARTEATER, KÖLN
PREMIEREN 09/10
A.TONAL.THEATER
BASQUIAT:RE-MIX09 (UA)
FUTUR3
PETERSBERG I (UA)
MOUVOIR/
STEPHANIE THIERSCH
ZAUBEREI
(UA)
THEATER-51GRAD.COM
BORDERS & BRIDGES (UA)
GEFÖRDERT DURCH:
KUNSTSTIFTUNG NRW,
KULTURAMT DER STADT
KÖLN, RHEINENERGIESTIFTUNG KULTUR
WWW.
FREI
HANDELS
ZONE.
ORG
KARTEN
TELEFON:
0221
985 45 30
Die Worte laufen als Projektion über den Boden. Satzgebirge der Schriftstellerin Gertrude Stein. Verwundert stochern drei Schauspieler in dem
Textwust herum, klauben Formulierungen auf – für einen Moment befreit
von der Last szenischer Hermeneutik folgen sie nur der Wünschelrute des
persönlichen Geschmacks („Das gefällt mir!“).
Die Szene kurz vor Schluss ist kein Leitfaden für die c.t.201-Produktion
„weiter an-fangen. wir fangen an“, die Heidrun Grote und Katja Butt nach
Texten der amerikanischen Sprachkünstlern eingerichtet haben. Aber sie erzählt von Spuren der Annäherung an Gertrude Stein und ihr vom Kubismus
angeregtes Spiel mit Form und Klang der Sprache.
Nach einem etwas verstolperten Beginn mit drei Figuren, die unter tautologischen „Ich“-Rufen aus den papierbeschlagenen Würfeln kriechen, findet
der Abend bald seine Spur. Ein einfacher Dialog der Schauspieler Christine
Käutner, Aurélie Thépaut und Tobias Novo entwickelt sich zum federleichten Disput innerer Stimmen. Ein verträumtes Hin und Her des Ichs zwischen
Ausgrenzung und Verbrüderung.
Identität ist das große Thema des Abends. Da schreibt die Figur Ida einen
Brief an sich selbst. Christine Käutner reißt dazu eine Papierbahn aus dem
Boden und ver-liest den Text als Heroldin ihrer eigenen Differenz. Tobias
Novo kriecht in eine Kiste und sinniert über Herr, Hund und Ich („Ich bin ich,
weil mein kleiner Hund mich kennt.“). Nicht immer verbinden sich dabei die
Szenen organisch, und auch das rhythmische und chorische Sprechen als
klangliche Sinnproduktion gelingt selten. Dafür gerät die Szene „In einem
Garten“, in der ein Mann Königin sein will und von zwei weiblichen Königen
umworben wird, zum rasanten Slapstick zwischen Ge-schlechtertausch,
Identität und Blödsinn, der auch zeigt, wie viel Komik in den Texten der
Gertrude Stein steckt.
Witz, Tautologie und Geschlecht liegen auch im Bestattungshaus Kuckelkorn nah beieinander, wo Futur 3 eine Trauerfeier für Lolo Ferrari, die im
Jahr 2000 verstorbe-ne Sängerin, Pornodarstellerin mit Riesenbusen abhält.
Ihr Ehemann Andreas Borlat, Held von Antoine Jaccouds Monolog „Ich bin
der Mann von Lolo“, ist gerührt angesichts der Gemeinde, schenkt Wein
aus und gerät ins Erzählen. Von seiner trostlosen Existenz als Frührentner,
seiner Vorliebe für vollbusige Frauen und seiner Heirat mit der Silikonfee,
dieser Tautologin ihres Geschlechts. Stefan H. Kraft spielt die Hauptfigur
mit einer jungenhaften Naivität, die ständig Einverständnis fordert und dabei das eigene Versagen ausstellt. Die Brüste werden zu kleinen Kindern
erklärt und damit der Standard der Kleinfamilie erfüllt; Lolo Ferraris Arbeit
am eigenen Körper fällt unters bürgerliche Leistungsethos. Nicht überzeugend ist Krafts württembergischer Dialekt, auch dass die Brüchigkeit des
Charakters auf der gutgelaunten Strecke bleibt, ist schade. Absurd wird es
dann, wenn er eine Fahrhilfe für Lolo Ferraris Brüste präsentiert und zwei
Melonen spaltet, die er als Hostie ans Publikum verteilt: Fleisch von ihrem
Fleisch. Eine unterhaltsame Petitesse, die allerdings weniger satt macht als
Appetit auf das große Petersberg-Projekt der Gruppe.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
c.t.201: „weiter anfangen. wir fangen an“ von Gertrude Stein
Studiobühne I 15.-20.12.
Futur 3: „Ich bin der Mann von Lolo“ von Antoine Jaccoud
Bestattungshaus Kuckelkorn I keine weiteren Temine
16
PREMIEREN SEPTEMBER / OKTOBER
26. SEPTEMBER / KÖNIG LEAR
Tragödie / von William Shakespeare / Regie: Karin Beier
01. OKTOBER / TRANSIT
von István Tasnádi / Regie: Viktor Bodó
Leibspeisen des
Paten
09. OKTOBER / NOCH NICHT
Desinformationsabend für inoffizielle Mitarbeiter /
von Hofmann&Lindholm / Regie: Hofmann&Lindholm
3.10. & 4.10
9.10. & 10.10., 17.10.
30. OKTOBER / DIE VERWANDLUNG
UND ANDERE ERZÄHLUNGEN
nach Franz Kafka / Fassung von Antonio Latella, Frederico Bellini und
Sybille Meier / Regie: Antonio Latella
WIEDERAUFNAHMEN SEPTEMBER / OKTOBER
Familienfest auf
Rheinisch
29. SEPTEMBER / IPHIGENIE
Eine Tragödie / von Euripides / nach einer Bearbeitung von Soeren
Voima / Regie: Karin Henkel
30.10. Premiere
31.10., 13.11., 20.11.,
1.12., 2.12., 3.12.,
15.12.–19.12.
09. OKTOBER / DAS GOLDENE VLIES
Der Gastfreund – Die Argonauten – Medea / von Franz Grillparzer /
Regie: Karin Beier
11. OKTOBER / LEONCE UND LENA
Ein Lustspiel / von Georg Büchner / Koproduktion des Maxim Gorki
Theater Berlin mit Schauspiel Köln / Regie: Jan Bosse
„Das Beste“ von und
mit Bill Mockridge
20. OKTOBER / DIE GEBURTSTAGSFEIER
von Harold Pinter / Regie: Jürgen Kruse
22. OKTOBER / KÖLNER AFFÄRE
5.10. Premiere,
2.11., 14.12.
Vom Leben eines einzelnen Menschen zu erzählen, ist mehr wert als
der ganze Goethe / Multiple Autorenschaft / Regie: Alvis Hermanis
Foto: »Iphigenie«, ©Brachwitz
KOELN.DE
17
TICKETHOTLINE: 0221/221 28400
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
Tanz in NRW
präsentiert vom Kölner
Berühren – Zerreißen, Foto: Britta Lieberknecht
ZUM ZERREISSEN GESPANNT
TANZ IN DER SCHWEBE
Foto Dirk Bach: Ruprecht Stempell
Kabarettfestival auf Tour
Im November 2009 gibt es wieder viel zu lachen. Denn dann
gehen die Spaß.Gesellschafts.Abende zum neunten Mal auf
Tournee durch NRW und Rheinland-Pfalz. Unterstützt wird das
Kabarettfestival durch die RWE Rheinland Westfalen Netz AG und
den Stadtwerken vor Ort.
Kabarettstädte
Düren
Duisburg
Essen
Geldern
Kamp-Lintfort
Langenfeld
Trier
Moderatoren
Dirk Bach
Mirja Boes
Thomas Freitag
Doktor Stratmann
Newcomer
Das Bundeskabarett
Alexandra Gauger
First Ladies
Künstler
Lioba Albus
Fatih Çevikkollu
Ass-Dur
Krissie Illing
Lars Reichow
Murat Topal
Biggi Wanninger &
Anne Rixmann
Informationen zu Künstlern, Terminen, Spielorten und Vorverkauf
finden Sie unter www.spass-gesellschafts-abende.de
Von Klaus Keil
Hagen gibt dem Ballett noch eine Chance. Münster verlängert dem Tanztheater-Chef den Vertrag. Dortmund baut das Ballett unter dem erfolgreichen Chef-Choreographen Xin Peng Wang zur „Dritten Sparte“ aus.
Also alles doch nicht so schlimm mit dem Tanzsterben in NRW, wie ich es
in meiner letzten Kolumne „Fünf vor zwölf“ beklagt habe?
Keineswegs. Denn neben den Total-Auflösungen kam es bei fast allen
Ensembles im Land zu einem personellen Aderlass. Mit immer weniger
Tänzern sollen abendfüllende Programme kreiert werden. Umso großartiger ist das Signal, das von Dortmund ausgeht. Xin Peng Wang hat mit
seinem Ballett bewiesen, dass der Tanz
„Die Marginalisierung
ein Publikum hat! Von anfangs 9000 auf
des Tanzes in Köln
jetzt gut 35000 pro Jahr stiegen die Zuüberwinden“
schauerzahlen. Längst spielt man in der
internationalen Liga mit, steht künstlerisch gleichauf mit dem Aalto Ballett Essen. Und nun bekommt das Ballett Dortmund sogar ein repräsentatives Tanzhaus, das noch im Oktober eröffnet.
Von einem Tanzhaus können die Kölner derweil nur träumen. Seit gut 15
(in Worten: fünfzehn!) Jahren redet man darüber. Und damals stand der
Tanz in Köln noch in voller Blüte. Inzwischen welkt er vor sich hin. Das
Tanzhaus Düsseldorf feierte unlängst sein Zehnjähriges und Dortmund in
Kürze seine Eröffnung. Nur in Köln wird immer noch geredet und geredet.
Vor allem im Kulturamt klüngelt man lieber unter sich, lässt potentielle
Leiter eines Tanzhauses davonziehen, lässt Tänzerinitiative und Öffentlichkeit seit Monaten im Dunkeln.
Anlass genug für Kajo Nelles vom Landesbüro Tanz, mit einem „Manifest
Tanz in Köln“ nachzulegen. „Tanz denken“, fordert er und will die Marginalisierung des Tanzes in Köln mit einer Verbindung von städtischem Ensemble und freier Tanzszene überwinden. Er fordert ein Kunst-Ensemble
aus Opernhaus, Schauspielhaus und Tanzhaus am gleichen Platz. Das
nenne ich visionär! Pech nur, dass in Köln grad mal wieder an der Kultur
gespart wird. Vorschläge zur Kosteneinsparung gab es auch schon. Raten
Sie mal, wo? Genau, beim zukünftigen Ballett.
Gut also, dass wenigstens die freie Tanzszene in Köln floriert, sich sogar neue Gruppen hier niederlassen. Etwa Guido Markowitz mit seiner
SoDance Company, die am 6./7.10. in der Orangerie Köln auftanzt. Oder
Mateo Klemmayer, der gar eine freie Company für klassisches Ballett
angekündigt hat. Oder das MichaelDouglas Collective, das die Tänzer
von Pretty Ugly Tanz Köln gründeten. Doch die Lage ist gespannt: Alle
Ensembles bestehen aus arbeitslosen oder teilzeitbeschäftigten Tänzern.
Die freie Szene als Zufluchtsort für aufgelöste Tanzcompagnien? Tanzland und Kommunen werden sich darauf einstellen
und mehr Mittel bereitstellen müssen. Eine in der Kölner Szene langjährig erprobte Choreographin ist Britta
Lieberknecht. In ihrem neuen Stück „Berühren-Zerreißen“ (2.-4.10. Alte Feuerwache Köln; 15.10. Casa Nova
Essen), einer hoch dramatischen Beziehungsgeschichte, fliegen regelrecht die Fetzen. Augenhöhe für den
Klaus Keil ist JournaTanz
fordert Nelles. Berührung bringt Risiko, meint
list, Tanzkritiker und
Lieberknecht. Der Tanz in Köln braucht beides.
Hochschuldozent
18
Musical
➽ PREMIERE 24. OKT. 2009
VORSTELLUNG 29. 0KT. 2009
ORFEO ED EURIDICE
Christoph Willibald Gluck
› ML Junghänel › R Erath
› MIT Gortsevskaya › Böhnert › Palimina
➽ WIEDERAUFNAHME 10. OKT. 2009
VORSTELLUNGEN 15., 18., 25., 31. OKT. 2009
L’ITALIANA IN ALGERI
Tanzen sich in die Herzen der Zuschauer: die sister Act-Stars, Foto: Catherine Ashmore
WESTEND-BUMMEL
HERBSTFERIEN IM LONDONER MUSICAL-DISTRICT
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Auch wenn der Broadway immer noch das „Musical-Paradies“ ist, das Londoner Westend ist mittlerweile mehr als nur das „Vorzimmer“ zum „gelobten
(Musical-)Land“. Rein was die Zahlen angeht, hat die englische Metropole
die Nase vorne: Unter 24 Produktionen kann man dort wählen, während
sich die New York Besucher zwischen 18 Musicals entscheiden können. Und
da London auf der „Shopping-Tour“-Liste bei den NRW-Bürgern momentan
ganz oben steht, kann man die Herbstferien ganz gut mit ein paar MusicalBesuchen verbinden, zumal sich allein schon die großartige Innenarchitektur der meist über ein Jahrhundert alten Theater anzusehen lohnt. Wenn
man dazu noch das Glück hat, am „Half-Price“-Ticketschalter am LeicesterSquare eine Karte zu ergattern, ist die Musical-Seligkeit perfekt.
Noch vor dem Broadway erlebte jetzt im „London Palladium“, wo sich früher
Show- und Jazzgrößen von Sammy Davis Jr. bis Ella Fitzgerald die Klinke in die Hand gaben, Alan Menkens (u.a. „London hat im Musical„Der kleine Horrorladen“) neues Musical vergleich die Nase vorn“
„Sister Act“ seine Uraufführung. Das nach
dem Kultfilm mit Whoopi Goldberg entstandene Musical über eine sich vor
ihrem Zuhälter in einem Kloster versteckende Prostituierte ist ähnlich wie
„Mamma Mia“ eines jener „Gute-Laune“-Stücke, bei denen man am liebsten
auf die Bühne springen , mitsingen und -tanzen möchte. Wie schon der Film
lebt auch die Bühnenfassung von der Präsenz der Hauptdarstellerin. Und
mit der an Diana Ross erinnernden, aus der amerikanischen Provinz stammenden 24jährigen Patina Miller hat Regisseur Peter Schneider einen neuen
Musical-Star entdeckt, der sicher noch Furore machen wird. Vielleicht auch
bei uns – denn wie man hört, plant „Stage Entertainment“, das Stück über
den Kanal zu holen.
Das gleiche „Feeling Good“ versprüht das ebenfalls auf einen Kultfilm zurückgreifende „Hairspray“, das John Waters Travestie-Film aus den 70ern
einfallsreich für die Bühne adaptiert. Mark Shaimans schmissige Rock’n‘RollSongs und gefühlvolle Balladen lassen die 60er Jahre mit ihren Werbe-TVShows, dem Blondinen-Wahn und der Rassendiskriminierung wieder aufleben. Auch hier stiehlt eine Neuentdeckung, die pummelige Leanne Jones
mit ihrer Quirligkeit, allen die Show, behauptet sich sogar gegen den eigentlichen Star der Show, die englische Musical-Heroe Michael Ball, der
ihre Mutter (!) spielt. Man darf gespannt sein, wie man hierzulande diesen
Besetzungs-Coup löst, wenn „Hairspray“ im Dezember im Kölner MusicalDome seine deutsche Premiere feiert.
Und da bekannterweise aller guten Dinge Drei sind, basiert auch das erfolgreichste australische Musical aller Zeiten, „Priscilla Queen of the Desert“, auf
einem (dem gleichnamigen) Kultfilm. Anders als bei „Sister Act“ und „Hairspray“ gibt es hier allerdings keine extra
für die Bühnenfassung komponierte Musik. Man hat einfach die Disco-Hits der 70er und 80er Jahre aus dem Film
übernommen. Leider verlässt die hauptsächlich in einem
(aufgeklappten) Überlandbus spielende Geschichte um
drei desillusionierte Drag-Queens nie die Glitzerwelt des
Rolf-Ruediger
Hamacher ist Medimit überbordender Phantasie gestalteten Bühnenbildes.
endozent, Journalist
So „schmaust“ zwar das Auge, das Herz wird aber seltener
und im Vorstand des
Filmkritiker-Verbandes als bei „Sister Act“ und „Hairspray“ berührt.
19
Gioachino Rossini
› ML Humburg › R Ponnelle
› U. A. MIT Raimondi › Turk › Cooper
› Bonitatibus › Friedrich
➽ WIEDERAUFNAHME 30. OKT. 2009
LA BOHÈME
Giacomo Puccini
› ML Joel › R Decker
› U. A. MIT Fontosh / McConnell / Harteros
› Rohrbach › Capalbo › Turk / Laske
› Didenko
➽ REPERTOIRE
VORSTELLUNGEN 01., 04., 09., 17. OKT. 2009
DIE MEISTERSINGER
VON NÜRNBERG
Richard Wagner
› ML Stenz › R Laufenberg
› U. A. MIT Holl › Kristinsson › Kränzle
› Kronthaler › Jentzsch › Süß › Weber
› Schaechter
VORSTELLUNGEN 03., 11., 16., 23. OKT. 2009
CARMEN
Georges Bizet
› ML Schnitzler › R Loy
› U. A. MIT Kasarova / Shaham / Sourouzian
› Villar / Klink › Böhnert / Dobraceva
› Youn / Laske
OPER / Oktober \ KÖLN
➽ KARTEN UNTER 0221 . 221 28 400 / WWW.OPERKOELN.DE
INTENDANT Uwe Eric Laufenberg
Theater-Termine Köln-Bonn
DIE THEATER-ÜBERSICHT DER REGION
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
DAS BUNDESKABARETT
Do. 1.10., Di. 27.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10. ab 20.00
MURAT TOPAL
Sa. 3.10.
P.LASTE & E.LASTE
Di. 6.10., Mi. 7.10.
KÄMMER & RÜBHAUSEN
Do. 8.10., Do. 29.10.
MARCO TSCHIRPKE
Fr. 9.10.
FRIZZLES
Sa. 10.10., Mo. 12.10.
HAREM GLOBETROTTERS
Di. 13.10.
FIRST LADIES
Mi. 14.10.
LARS REICHOW
Do. 15.10.
ALEXANDRA GAUGER
Fr. 16.10., Mo. 19.10.
NADJA MALEH
Sa. 17.10.
WOLFGANG TREPPER
Di. 20.10.
NORDKVARK
Mi. 21.10.
OLE LEHMANN
Do. 22.10.
MATTHIAS REUTER
Fr. 23.10.
ASS-DUR
Sa. 24.10., Mo. 26.10.
SEBASTIAN 23
Mi. 28.10.
HANS HOLZBECHER
Fr. 30.10.
ASTRID GLORIA
Sa. 31.10.
BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS
0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr
ONKEL WANJA
Do. 1.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
MONDAYS CHOR
Sa. 3.10., So. 4.10.
HARTZ IV HIMMELBLAU
Di. 6.10. 18.00
GOETHES FAUST
Mi. 7.10.
ALLES ILLUSION?!
Do. 8.10., Fr. 9.10.
ALLES WIRD GUT
Sa. 10.10.
EHRENFELD-HOPPING SPECIAL
Sa. 10.10. 21.00
ANA BONFIM & BAND
So. 11.10., Arkadas World Grooves
VARIETÉ 1770
Do. 15.10., Tanzwoche mouvin images 2009
JUST COME BACK
Fr. 16.10., Sa. 17.10., Tanzwoche mouvin
images 2009
MOMENTOS
So. 18.10., Tanzwoche mouvin images 2009
MONSIEUR IBRAHIM
Mi. 21.10.
DOPPELTE SPASSBÜRGERSCHAFT
Do. 22.10., Fr. 23.10.,
Fatih Cevikkollu und Gäste
DIE GORILLAS & DIE FETTEN KOKETTEN
SOUBRETTEN
Sa. 24.10.
SCHWANENLIED (RUSS.)
So. 25.10.
PUTZFRAUENKABARETT
Di. 27.10., Interkulturelle Woche
THE FALL OF IKARUS
Mi. 28.10.
KLEZMER ALLIANCE
Do. 29.10., Arkadas World Grooves
FATIH CEVIKKOLLU (TÜRK.)
Fr. 30.10.
MARIVAUX
Sa. 31.10.
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 509
0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr
CHRISTIAN HIRDES
Do. 1.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
TWOTONES
Sa. 3.10., So. 4.10.
JENS NEUTAG
Mi. 7.10.
ANNY HARTMANN
Do. 8.10.
CARSTEN HÖFER
Fr. 9.10.
MARTIN GROSSMANN
Sa. 10.10., So. 11.10.
VOLKER DIEFES
Mi. 14.10.
MATZE KNOP
Fr. 16.10., Sa. 17.10.
GREGOR WOLLNY
So. 18.10.
ROBERT WOITAS
Mi. 21.10.
SEBASTIAN SCHNOY
Do. 22.10.
KARL-HEINZ HELMSCHROT
Fr. 23.10.
CHRIS BOETTCHER
Sa. 24.10., So. 25.10.
BERNHARD WOLFF
Di. 27.10.
NILS HEINRICH
Do. 29.10.
THILO SEIBEL
Fr. 30.10., Sa. 31.10.
MOUVIN STRONG
Im Rahmen der Tanzwoche „mouvin images“ bringen Natalia Murariu und Karen D. Savage
mit dem Savage Soul Contemporary Dance Theatre ihr furioses neues Stück „Just come back“
auf die Bühne der Kulturen. Ein mitreißendes, kluges, glücklich machendes Tanztheater über
die Verwandtschaft der Seelen und Körper. Am 16. und 17.10.
= Premiere
COMEDIA
0221 3 99 60 10, Beginn 20.00 Uhr
ARS VITALIS
Do. 1.10., Fr. 2.10.
THOMAS FREITAG
Sa. 3.10.
EINE ODYSSEE
Di. 6.10. 19.00
HEINRICH PACHL
Di. 6.10., Mi. 7.10. je 20.30
MEINE DICKE FRECHE TÜRKISCHE FAMILIE
Do. 8.10. 20.30,
mit Moritz Netenjakob und Familie
WILFRIED SCHMICKLER
Fr. 9.10., Sa. 10.10.
REINHARD JOSEF SACHER
So. 11.10. 19.00, Lesung
WANNINGER & RIXMANN
Mi. 14.10.
NESSI TAUSENDSCHÖN
Fr. 16.10.
INGO BÖRCHERS
Fr. 16.10. 20.30
OLÉ
Sa. 17.10.
ERWIN GROSCHE
Sa. 17.10. 20.30
MARC-UWE KLING
So. 18.10.
CARMELA DE FEO
So. 18.10. 20.30
FIL
Mo. 19.10., Di. 20.10. je 20.30
MARK BRITTON
Mi. 21.10. bis Sa. 24.10. je 20.30
DIE VORLESER
Do. 22.10., Johann König und Gäste
MASCHEK
Fr. 23.10.
THE UKULELE ORCHESTRA OF
GREAT BRITAIN
Sa. 24.10.
KÖLN COMEDY LADIES NIGHT
So. 25.10. 19.00
BÜLENT CEYLAN
Mo. 26.10.
ANNAMATEUR & ZÄRTLICHKEITEN
MIT FREUNDEN
Mi. 28.10.
GERD DUDENHÖFFER
Do. 29.10., Fr. 30.10.
KRÄMER & TSCHIRPKE
Do. 29.10. 20.30
LISA POLITT
Fr. 30.10. 20.30
SERDAR SOMUNCU
Sa. 31.10.
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
HALBSCHATTEN
Do. 1.10., Sa. 3.10., Mi. 7.10., Fr. 23.10.,
Sa. 24.10., Di. 27.10., Do. 29.10. bis Sa. 31.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
NUNI
So. 4.10. 16.00, Sa. 24.10. 15.00
EIN VAMPIRISTISCHES NACHTPROGRAMM
Di. 6.10., Do. 8.10.
GOLD & EDEN
Fr. 9.10., Sa. 10.10., So. 11.10. 18.00
DAS WÜTEN DER GANZEN WELT
Fr. 16.10., Sa. 17.10.
NULLI UND PRIESEMUT
Sa. 17.10., So. 18.10. je 16.00
DIE FROMME HELENE
So. 25.10. 16.00
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
KÖLN LACHT!
Do. 15.10., mit Hennes Bender und Gästen,
Eröffnung des Köln Comedy Festivals
CAVEWOMAN
Fr. 16.10. 19.30
SCHILLERBAN.DE
Sa. 17.10. 19.30
NIGHT WASH SPECIAL
So. 18.10.
THEATERSPORT:
SPRINGMAUS VS. SCHILLERSTRASSE
Mo. 19.10.
20
= choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
MUNDSTUHL
Mi. 21.10.
HEINZ STRUNK
Do. 22.10. 21.00, Lesung
PIET KLOCKE
Sa. 24.10. 19.30
FANG DEN MÖRDER
So. 25.10. 19.30, mit Guildo Horn
RICK KAVENIAN
Mo. 26.10.
DIE NIEGELUNGEN
Di. 27.10.
HANS WERNER OLM
Mi. 28.10.
DER FAMILIE POPOLSKI
Do. 29.10., im E-Werk
LEO BASSI
Do. 29.10.
KAY RAY & THE SPACECAKES
Fr. 30.10.
HÖHNS
0221 28 01, Beginn 19.30 Uhr
KATERS KÄTZCHEN KLUB – DIE VERBOTEN KÖSTLICHE DINNER-REVUE
Do. 29.10., Fr. 30.10.
HORIZONT THEATER
0221 13 16 04, Beginn 20.00 Uhr
DER GEWISSENLOSE MÖRDER
Do. 1.10., Fr. 16.10., Fr. 30.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
MIRANDOLINA
Sa. 3.10., Sa. 17.10.
MEIN KAMPF
So. 4.10.
LYSISTRATA
Mo. 5.10., Mo. 26.10.
DANTONS TOD
Di. 6.10., Mi. 7.10.
KASPAR
Do. 8.10., So. 25.10.
(FAST) ALLES VON SCHILLER
Fr. 9.10., Mi. 28.10.
TRAUMNOVELLE
So. 11.10., Mi. 14.10.
ZUGZWANG
Di. 13.10.
NÄCHTE MIT JOAN
So. 18.10., Sa. 31.10.
EISKIND
Mo. 19.10.
LIEBE IN DUNKLEN ZEITEN
Mi. 21.10. bis Fr. 23.10.
OFFENE ZWEIERBEZIEHUNG
Sa. 24.10.
ANTIGONE
Di. 27.10.
GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT
Do. 29.10.
KABARETT A-Z
0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
HIRNLOS GLÜCKLICH
Sa. 3.10., Sa. 10.10., Sa. 17.10., Sa. 24.10.,
Sa. 31.10.
FINNISCH
So. 4.10., So. 11.10., So. 18.10., So. 25.10.
NÄCHSTEN-HIEBE
Fr. 9.10., Fr. 16.10., Fr. 23.10., Fr. 30.10.
MILLOWITSCH
0180 5 90 42 42,
Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr, Sa./So. 17.00
WENN IM PUFF DAT LICHT AUSJEHT
Do. 1.10. bis So. 4.10., Mi. 7.10. bis So. 11.10.,
Mi. 14.10. bis So. 18.10., Mi. 21.10. bis
So. 25.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10.
MUSICAL DOME KÖLN
0221 5 77 90, Beginn 20.00 Uhr
THRILLER – LIVE
Do. 1.10., Fr. 2.10., Sa. 3.10. 16.00 u. 20.00,
So. 4.10. 15.00 u. 19.00, Di. 6.10. bis
Fr. 9.10., Sa. 10.10. 16.00 u. 20.00, So. 11.10.
15.00 u. 19.00
Theater-Termine Köln-Bonn
THEATER-KALENDER KÖLN-BONN
OPER KÖLN: OPERNHAUS
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
Do. 1.10. 18.00, So. 4.10. 16.00,
Fr. 9.10. 18.00, Sa. 17.10. 17.00
NETHERLANDS DANCE THEATER
Fr. 2.10.
CARMEN
Sa. 3.10., So. 11.10., Fr. 16.10., Fr. 23.10.
L’ITALIANA IN ALGERI
Sa. 10.10., Do. 15.10., So. 18.10. 16.00,
So. 25.10. 17.00, Sa. 31.10.
VOR DER PREMIERE
So. 11.10. 11.00, Gesprächsreihe
HAGEN RETHER
Mi. 21.10.
ORFEO ED EURIDICE
Sa. 24.10., Do. 29.10.
LA BOHÈME
Fr. 30.10.
ORANGERIE – THEATER IM VOLKSGARTEN
0221 9 52 27 09, Beginn 20.30 Uhr
SODANCE COMPANY: ACHTUNG! AMEISEN FALLEN NACH LINKS
Di. 6.10. bis Fr. 9.10. je 20.00
DER BOSS DES TINTAGILES
Mi. 14.10., Do. 15.10. je 20.00
RÄUME RÄUMEN
Fr. 16.10. bis So. 18.10. je 20.00
MUTTERSPRACHEN
Fr. 23.10. 20.00, Sa. 24.10. 20.00,
So. 25.10. 17.00
DIE REVOLUTION SIND WIR // DIE BREMER
STADTMUSIKANTEN
Do. 29.10. bis Sa. 31.10.
SCALA
0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr,
So. 17.30 Uhr
MING DING JEBOHNERT
Fr. 2.10. bis So. 4.10., Fr. 9.10. bis So. 11.10.,
Do. 15.10. bis So. 18.10., Do. 22.10. bis
So. 25.10., Do. 29.10. bis Sa. 31.10.
SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
TRANSIT
Do. 1.10. bis Sa. 3.10., Mo. 5.10., Mi. 7.10.,
Fr. 9.10., Sa. 10.10., Fr. 16.10. bis So. 18.10.,
Fr. 30.10., Sa. 31.10.
KÖLNER AFFÄRE
Do. 22.10., So. 25.10., Mo. 26.10.
SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
E’ DE COLOGNE
Di. 1.10. 22.00, Erfrischungsraum
KÖNIG LEAR
Fr. 2.10. 20.00, Mi. 7.10., Sa. 24.10., Di. 27.10.
ABBA JETZT! – JENSEITS VON SCHWEDEN
Sa. 3.10. 20.00
IPHIGENIE
Do. 8.10. mit Publikumsgespräch, Sa. 17.10.
UNENDLICHER SPASS
Sa. 10.10., Lesung mit Harald Schmidt,
Simon Eckert, Joachim Król, Maria Schrader u.a.
LEONCE UND LENA
So. 11.10., Mi. 21.10.
BRUCH.STÜCKE
So. 11.10. 12.00, Erfrischungsraum,
Benefizlesung fürs Historische Archiv
TO BE STRAIGHT WITH YOU
Do. 15.10., Fr. 16.10. je 20.00
DAS GOLDENE VLIES
So. 18.10., Sa. 31.10.
CLAUDIO MAGRIS:
DIE KREATIVITÄT DER VERSCHIEDENHEIT
Mo. 19.10. 19.45
STREITBAR 4: INKLUSION UND EXKLUSION
Di. 20.10., Diskussion
VOLL AUF DIE OHREN –
DIE WDR5-RADIO-GALA
So. 25.10. 19.30, mit Dieter Nuhr, Wilfried
Schmickler u.a.
DIE VERWANDLUNG UND
ANDERE ERZÄHLUNGEN
Fr. 30.10.
SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI
0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr
NOCH NICHT
Fr. 9.10., So. 11.10. mit Publikumsgespräch,
Do. 15.10., Fr. 16.10., Mi. 28.10. bis Fr. 30.10.
DIE GEBURTSTAGSFEIER
Di. 20.10., Sa. 24.10., So. 25.10.
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
HEINZ LEBT! EIN LACHSACK WIRD 100
Do. 1.10., Fr. 2.10. (Ausschnitte im Rahmen
der Theaternacht), Sa. 3.10.
BERNHARD HOECKER
So. 4.10., Di. 6.10.
GEORG SCHRAMM
Mi. 7.10.
MARC METZGER
Do. 8.10.
FWT-ALTENTHEATER
Fr. 9.10. bis So. 11.10.
NICOLE NAU & LUIS PEREYRA
Mo. 12.10., Di. 13.10.
DIE RÄUBER
Mi. 14.10., Do. 15.10.
KAI MAGNUS STING
Fr. 16.10., Sa. 17.10.
KABARETT-BUNDESLIGA : GUNZI HEIL VS.
JENS NEUTAG
So. 18.10.
STEPHAN BAUER
Mo. 19.10.
MARIUS JUNG & TILL KERSTING
Di. 20.10.
DOKTOR STRATMANN
Mi. 21.10., Do. 22.10., Mo. 26.10.
KLAUS-JÜRGEN (KNACKI) DEUSER
Fr. 23.10., Sa. 24.10.
ROBERT GRIESS
So. 25.10.
PETER SPIELBAUER
Di. 27.10.
GLASBLASSING-QUINTETT
Mi. 28.10.
ALFONS
Do. 29.10.
DE WANDERER
Fr. 30.10., Sa. 31.10.
SEVERINS-BURG-THEATER
0221 1 30 08 98, Beginn 20.00 Uhr
DIE SEVERINS-BURG-THEATER-SHOW
Do. 1.10., So. 4.10., Mi. 7.10., Mi. 28.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
LINK!
Sa. 3.10., Improvisationstheater
OFFENE BÜHNE
Mo. 5.10., Mo. 12.10., Mo. 19.10., Mo. 26.10.
EMILIA GALOTTI
Fr. 9.10., Sa. 10.10., Fr. 16.10. bis So. 18.10.,
Do. 22.10. bis So. 25.10., Do. 29.10., Sa. 31.10.
SAITENLIEBE
Di. 13.10.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
TUNGUSKA. MOLCHANJE.
Mi. 7.10. bis So. 11.10.
AGAMEMNON
Fr. 23.10., Sa. 24.10., Di. 27.10.
SCHWARZES TIER TRAURIGKEIT
Fr. 30.10., Sa. 31.10.
TAS – THEATER AM SACHSENRING
0221 31 50 15, Beginn 20.30 Uhr
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN
Do. 8.10. bis Sa. 10.10., Do. 15.10. bis
Sa. 17.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10.
ABSCHIED VOM SACHSENRING
Sa. 24.10., mit Künstlern des Hauses
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
MÄNNER UND ANDERE IRRTÜMER
Do. 1.10. bis Sa. 3.10., So. 4.10. 17.00 u. 20.00,
Mo. 5.10. bis Sa. 10.10., So. 11.10. 17.00 u.
21
20.00, Mo. 12.10., Mi. 14.10. bis Sa. 17.10.,
So. 18.10. 17.00 u. 20.00, Mo. 19.10. bis
Fr. 23.10., Sa. 24.10. 17.00 u. 20.00, So. 25.10.
17.00 u. 20.00, Mo. 26.10. bis Fr. 30.10.,
Sa. 31.10. 17.00 u. 20.00
THEATER DER KELLER
0221 31 80 59,
Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr
OSSIP-MANDELSTAM-ABEND
Do. 1.10., Sa. 3.10., Di. 20.10., So. 25.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
HÖRTHEATER
So. 4.10.
DIE BANALITÄT DER LIEBE
Di. 6.10., Mi. 7.10., Mi. 22.10. bis Sa. 24.10.
MARIA STUART
Do. 8.10. bis Sa. 10.10.
FÜR MICH SOLLS ROTE ROSEN REGNEN
So. 11.10., Di. 27.10., Mi. 28.10.
DIE MILLIONÄRIN
Di. 13.10. bis Fr. 16.10., Do. 29.10. bis Sa. 31.10.
NON(N)SENS
Sa. 17.10., So. 18.10.
THEATER IM BAUTURM
0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr
BANDSCHEIBENVORFALL
Do. 1.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
KURT-TUCHOLSKY-ABEND
Sa. 3.10., Fr. 16.10., So. 18.10.
GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG
So. 4.10., Mo. 5.10., Mo. 12.10. bis Do. 15.10.,
Mi. 28.10. bis Sa. 31.10.
AM HANG
Di. 6.10., Mi. 7.10., Do. 22.10. bis Sa. 24.10.
SINN
Do. 8.10. bis Sa. 10.10., Mo. 19.10. bis Mi. 21.10.
DAS PRODUKT
Fr. 9.10., Fr. 16.10., Fr. 23.10., Fr. 30.10. je 22.30
DER KONTRABASS
So. 11.10., So. 25.10.
LOVE LETTERS
Sa. 17.10.
LADIES NIGHT (GANZ ODER GAR NICHT)
Mo. 26.10., Di. 27.10.
THEATER TIEFROT
0221 4 60 09 11, Beginn 20.30 Uhr
NATHAN DER WEISE
Do. 1.10., Mi. 21.10., Fr. 23.10., Sa. 24.10.
THEATERNACHT
Fr. 2.10.
HOCHZEIT
Sa. 3.10.
LIEBESSPIELE
Mi. 7.10., Fr. 9.10., Sa. 10.10., So. 11.10. 19.30
VOR DEM RUHESTAND
Fr. 16.10., Sa. 17.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10.
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
PAUSE & ALICH
Do. 1.10. bis So. 4.10.
WDR-KABARETTFEST
Mo. 5.10., mit Dieter Nuhr und Gästen
KABARETT-BUNDESLIGA:
CARMELA DE FEO VS. HANS GERZLICH
Di. 6.10.
IMPRO-MATCH NO.2:
SPRINGMAUS VS. PLACEBO
Mi. 7.10.
6-ZYLINDER
Do. 8.10.
GUSTAV PETER WÖHLER & BAND
Fr. 9.10.
PANTHEON-ENSEMBLE: FAHRERFLUCHT
Sa. 10.10. bis Mo. 12.10., Di. 20.10.
JEAN FAURE & ORCHESTRE
Di. 13.10.
NICOLE NAU & LUIS PEREYRA
Mi. 14.10.
UNTERGRUNDSHOW VOL. 6
Do. 15.10., Torsten Fischer und Gäste
PRIX PANTHEON SPEZIAL
Fr. 16.10., Sa. 17.10.,
moderiert von Florian Schroeder
HEINO TRUSHEIM
So. 18.10.
DER KLUB DER FRECHEN FRÜCHTCHEN
Diese verboten köstliche Dinner-Revue
werden Genießer nicht so schnell vergessen. Im Höhns eröffnet am 29.10. Katers
Kätzchen Klub. Und während Conferencier
Kater alle Hände voll zu tun hat, seine kessen Damen unter einen Hut zu bekommen,
laben sich die Gäste an feinen Speisen und
Getränken. Termine: 29. u. 30.10., 19. u.
20.11., 17.12. u. 19.12.
DIE NIEGELUNGEN
Mo. 19.10.
OLIVER POLAK
Mi. 21.10.
ANDREAS ÖHLER, SO SUCESSO,
CHRISTIANE FLORIN
Do. 22.10., Konzert
BLISS
Fr. 23.10.
GANZ SCHÖN FEIST
Sa. 24.10.
MARTIN O
So. 25.10.
OTTFRIED FISCHER
Mo. 26.10.
ROBERT GRIESS
Di. 27.10.
KLANGBEZIRK
Mi. 28.10.
MAYBEBOP
Do. 29.10.
SONIC SUITE
Fr. 30.10.
VOCALDENTE
Sa. 31.10.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
JAN-GREGOR KREMP
So. 4.10.
WERNER KOCZWARA
Di. 6.10.
DOKTOR STRATMANN
Mi. 7.10.
WEIBER WEIBER
Do. 8.10.
KONRAD BEIKIRCHER
Fr. 9.10., Sa. 10.10., Do. 22.10. bis Sa. 24.10.
CANTABILE – THE LONDON QUARTET
So. 11.10.
ETIENNE & MÜLLER
Di. 13.10. bis Sa. 17.10.
ANDREAS ETIENNE
So. 18.10.
KONRAD BEIKIRCHER
Di. 20.10., Mi. 21.10., neues Programm
BILL MOCKRIDGE
So. 25.10.
SPRINGMAUS-ENSEMBLE
Di. 27.10. bis Fr. 30.10.
VINCE EBERT
Sa. 31.10.
culture club
Musical in NRW
C Kabarett
C
culture club
Per Streitwagen auf Schalke, Foto: Art Concerts
MICHAEL MITTERMEIER – SAFARI
Michael Mittermeier ist seit 20 Jahren auf Tour. Und wenn man
Safari erlebt, hofft man es werden mindestens noch mal 20 Jahre. Der Miterfinder der deutschen Stand-Up Comedy setzt wieder
mal neue Maßstäbe. Mittermeier plaudert aus dem Nähkästchen
des Komikerdaseins, und schneller als wir lachen können, entpuppt sich das Nähkästchen als Schaufenster zur Welt, und wir
befinden uns inmitten einer Abenteuerreise des Zwerchfells.
21.10., 20 Uhr I LanXessArena I Karten: 0209 147 79 99
choices verlost 5x2 Karten.
E-Mail bis 18.10. an [email protected], Kennwort: Mittermeier
Mi, 21. Oktober, um 20 Uhr
C Party
C
culture club
HALLOWEEN HORROR FEST
Im gesamten Oktober wird die Gäste des Film- und Entertainmentparks im Ruhrgebiet an jedem Donnerstag, Freitag und
Samstag im Oktober das Fürchten gelehrt. Von 18 bis 22 Uhr
sorgen rund 250 Dämonen, Monster, Zombies und anderen höllische Kreaturen dafür, dass den Gästen das Blut in den Adern
gefriert. Im Schutz des Nebels und umgeben von mystischer
Musik schleichen sich die Kreaturen an die Besucher heran und
sorgen u.a. mit ihrem abscheulichen Äußeren für Gänsehaut.
MOVIE PARK GERMANY
Bottrop-Kirchhellen
www.moviepark.de I www.halloween-horror-fest.de
BROT UND SPIELE XXL
„BEN HUR LIVE“ MACHT HALT IN GELSENKIRCHEN
Der Weg von der Geschichte zum Mythos ist kurz. In Hollywood wurde diese Distanz ohnehin als fiktiv angesehen. So bediente man sich
in Zeiten des Monumentalfilm-Booms gerne der Erzählung über den
jüdischen Fürsten Judah Ben-Hur. Die Verfilmung von 1959 wurde zu
einem Meilenstein der Filmgeschichte, stellt mit 11 Oscars bis heute
einen der meist gekrönten Filme und machte Charlton Heston endgültig
zum Garant für volle Kinokassen.
Jetzt kommt das historische Epos um Liebe, Verrat und Rache wieder zurück als mischförmiges Live-Spektakel aus Schauspiel, Musik, Tanz und
viel Action. Dabei steht es der ehemals exorbitant teuren Filmproduktion
in nichts nach. Das sechs Millionen schwere und 15 Jahre lang gereifte
Projekt von Franz Abraham umrahmt eine tragische Handlung durch gigantische Inszenierungen mit insgesamt 400 Darstellern und 100 Tieren.
Lew Wallaces Erzählung von 1880, auf die sich auch William Wylers Film
berief, bietet aber allerhand Gelegenheiten, das persönliche Schicksal mit
dem Spektakulären zu verbinden. Zu Zeiten Jesus spielend schildert sie
das Leben von Ben Hur, der von seinem einstigen Freund und römischen
Soldaten Massala zu Unrecht verurteilt wird, da dieser ihn als Sinnbild
des jüdischen Widerstandes verbannen will, nachdem er sich weigerte,
Aufständische zu verraten. Drei Jahre muss er als Sklave auf römischen
Galeeren zubringen, bevor er bei einer Seeschlacht den General Quintus
Arrius vor den Piraten rettet, der ihn daraufhin adoptiert und von seinem
Sklavendasein befreit. In Rom angekommen trifft er bei einem Wagenrennen auf Massala und will Rache nehmen für das an ihm und seiner
Familie verübte Unrecht. Dies ist zugleich das Highlight der Show, wenn
die fünf Quadrigen auf einer 2.500 m² großen, ovalen Spielfläche ein
wenig vom Circus Maximus in den Schalker Fußballtempel zaubern. Der
Legende wird dadurch aber kein Abbruch getan. Zurück in Jerusalem erblickt Ben Hur einen Mann, der ihn einst vor dem Verdursten rettete, es
ist Jesus. Von diesem Schicksal ergriffen richtet er von da an sein Leben
nach dessen Lehren.
Aus dem Hybridspektakel wird wohl kaum Anreiz für religiöse oder historische Debatten zu ziehen sein. Vielmehr steht bei dieser Produktion
mit Galeerenschlachten und Gladiatorenkämpfen das Erlebnis als solches im Vordergrund, und das soll man auch hören. Daher wurde mit
Steve Copeland, dem ehemaligen Mitglied der Pop-Gruppe „The Police“,
eine bekannte Besetzung für die Musik gefunden. Den fehlenden Hauch
von Broadway bringt der Regisseur Philip McKinley mit, der 2003 mit
Hugh Jackman und Liza Minelli das erfolgreiche Stück „The Boy from
OZ“ inszenierte. Als renntauglicher Veranstaltungsort hat sich die Gelsenkirchener VeltinsArena bereits bei Stefan Raabs Stockcar Challenge erwiesen. Ganz gleich aber, ob man für antike Heldengeschichten
zu begeistern ist oder nicht – wer das Brot hat, dem dürften diese
Spiele schmecken.
DAWID KASPROWICZ
27. und 28.11. I Veltins-Arena Gelsenkirchen I www.benhurlive.de
choices verlost 5x2 Karten für den Moviepark im Oktober.
E-Mail bis 15.10. an [email protected], Kennwort: Halloween
Im gesamten Oktober, von 18 bis 22 Uhr
22
www.choices.de
EVET, ICH WILL!
EIN FILM VON SINAN AKKUS
www.evetichwill-derfilm.de
OFF Broadway
Odeon
Weisshaus
Filmpalette
Cinenova
Filmhaus
Filmforum
Rex am Ring
Oktober 2009 | 21. Jhg.
Metropolis
Film-ABC
Vorspann
Die dörfliche Stille herrscht nur vordergründig, Kritik „Das weiße Band“ S.26
Oktober 2009 | 21. Jhg.
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
Blickt auf Naturdokumentationen: Frank Brenner
GEFAHREN FÜR DIE NATUR
WIE IM KINO DIE AUSBEUTUNG DER MEERE ANGEPRANGERT WIRD
FILMSTART-TERMINE
1.10. 8.10. 15.10. 22.10.
48
(500) DAYS OF SUMMER
x
58
AWAY WE GO – AUF NACH IRGENDWO
44
DIE BUCHT
59
CARRIERS
44
DURST
34
THE DUST OF TIME
36
ES KOMMT DER TAG
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30
EVET, ICH WILL!
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34
DIE FAST VERGESSENE WELT
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G-FORCE – AGENTEN MIT BISS
55
GANGS
x
55
DAS GEHEIMNIS DES REGENBOGENSTEINS
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33
GIGANTE
x
59
GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS
32
MEIN HALBES LEBEN
59
HANGTIME – KEIN LEICHTES SPIEL
56
HUNGER
38
DIE KINDER DER SEIDENSTRASSE
34
DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE
55
KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON & FINDUS
36
THE LAST GIANTS
55
LIPPELS TRAUM
x
59
MÄNNERHERZEN
x
34
MENACHEM UND FRED
59
MICHAEL JACKSON’S THIS IS IT
61
MIDSUMMER MADNESS
34
DIE NACKTE WAHRHEIT
61
NEFES – DER ATEMZUG
55
DIE NOOBS – KLEIN ABER GEMEIN
61
ORPHAN – DAS WAISENKIND
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29.10
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28.10
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DIE PÄPSTIN
61
PANDORUM
56
SONIC MIRROR
61
DIE STRÄNDE VON AGNÈS
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32
TORTUGA
x
38
UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT
51
VERBLENDUNG
26
DAS WEISSE BAND
44
DIE WELT IST GROSS
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
x
x
x
Kino hat immer eine soziale Komponente. Wenn sie mal nicht im Film zu finden ist, dann doch zumindest im gemeinsamen Erlebnis im Kinosaal. Das ist
ein Vorteil, den keine Home-Cinema-Technik überspielen kann. Aber auch auf
technischem Niveau bleibt Kino bis heute etwas Besonderes. Das liegt – großer
Flachbildschirm hin, Beamer her – an der Größe der Leinwand. Hier können die
Bilder ihre wahre Kraft entfalten, an die selbst die besten Heimkinoanlagen nicht
heranreichen. Das fällt insbesondere bei Naturdokumentationen auf, die seit dem
überragenden Erfolg des Films „Deep Blue“ aus dem Jahr 2003 häufig auch zu
großen Kassenschlagern und Publikumsmagneten werden. In diesem Monat starten in Köln gleich drei neue Dokumentarfilme, die sich mit dem Leben auf dem
Blauen Planeten beschäftigen. Alle drei spielen zu einem Großteil unter der Wasseroberfläche und zeigen auch die Gefahren auf, die dieser faszinierenden Welt
durch den Menschen drohen.
„Diskussionen mit dem
Nick Stringers „Tortuga – Die unglaubliche ReiSitznachbarn“
se der Meeresschildkröte“ ist eine bildgewaltige
und durch jahrelange, hautnahe Recherche entstandene Dokumentation des beeindruckenden Lebenszyklus der Unechten Karettschildkröte, die in 25 Jahren eine
Reise über den halben Globus antritt und dabei 10.000 Kilometer Wegstrecke zurücklegt. In seinem wunderschön fotografierten Film belegt der Regisseur die Faszination natürlicher Lebensabläufe, die genetisch in die Arten eingebrannt sind.
Wie solche seit Jahrmillionen festgeschriebene Naturgesetze durch die Habsucht
des Menschen aus den Angeln gehoben werden können, zeigen die Filme „The
Last Giants – Wenn das Meer stirbt“ von Daniele Grieco und „Die Bucht – The
Cove“ von Louie Psihoyos. In ersterem wird der für unzählige Walarten existenzielle Lebensraum der Meerenge von Gibraltar untersucht, durch den täglich 300
riesige Containerschiffe kreuzen. Durch Abwässer, Schiffsschrauben und Unterwasserlärm werden hier mehr Tiere getötet als seinerzeit durch den intensiven
Walfang, bevor der verboten wurde. Delfine sind als kleine Waltiere durch die internationalen Walfangabkommen nicht geschützt. Welche Auswirkungen das hat,
zeigt Psihoyos in seinem erschütternden, investigativen Dokumentarfilm überaus anschaulich. In einer abgelegenen japanischen Bucht werden jährlich über
230.000 Delfine brutal abgemetzelt, nachdem sich Tiertrainer aus Delfinarien die
geeignetsten Tiere ausgesucht haben.
Neben ihren beeindruckenden Bildern von der wunderschönen Unterwasserwelt
bieten diese Dokumentarfilme Stoff zum Nachdenken. Viele der nachhaltigen Eingriffe in die Natur werden auch das Leben der Menschen gravierend verändern.
Das Kino ist ein guter Ort, um auf solche Missstände aufmerksam zu machen.
Immerhin wird eine breite Öffentlichkeit erreicht. Vor allem kann man aber direkt
im Anschluss an den Film beim Sitzplatznachbarn mit der Diskussion beginnen.
Für reichlich Diskussionsstoff sollten auch die zahlreichen Filmfestivals im Oktober sorgen. Über die KunstFilmBiennale, die Cologne Conference, das Afghanistan
Filmfestival und das internationale Kurzfilmfestival Shnit wird in dieser Ausgabe
berichtet. Mit ihren vielen nationalen und internationalen Gästen sind die Festivals eine gute Gelegenheit, auch einmal mit den Kinomachern ins Gespräch zu
kommen.
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Frank Brenner
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25
choices choice of choices
Zwischen Demut und Demütigung: Rituale im Hause des Dorfpfarrers
SCHULD AN DER SCHULD
„Das weiße Band“ von Michael Haneke
Michael Haneke inszeniert ein filmisches Kunstwerk in Schwarzweiß über die Konsequenzen erzieherischer Gewalt in einem deutschen Dorf des Jahres 1913. In Cannes gewann er
damit die Goldene Palme.
➜ Michael Hanekes Meisterwerk
Gewalt und Tod sind die beständigen Themen, mit denen sich Regisseur
Michael Haneke (67) in seinem filmischen Schaffen mehr oder weniger
explizit auseinandersetzt. Fast immer beschäftigt den preisgekrönten Filmemacher auch das Thema Kindheit. Gewalt entspringt bei Haneke dem
Elternhaus, mal aus Vernachlässigung („Bennys Video“), mal aus Überbemutterung („Die Klavierspielerin“). Oder sie ist wie in „Funny Games“ ein
Ist-Zustand, in dem zwei jugendliche Unmenschen namens Peter und Paul
eine Kleinfamilie ermorden - unbedarft, fern aller Skrupel und Moral. Ein
Film, der keine Erklärungen liefert, wohl aber Fragen stellt. Mit „Das weiße
Band“ gibt Haneke eine Antwort: „Eine deutsche Kindergeschichte“ lautet
die Titelunterschrift, und der Film erzählt von einer ganzen Kinderschar, die
am Vorabend des Ersten Weltkriegs unter strenger Obhut ihrer Eltern in
einem protestantischen Dorf in Norddeutschland aufwächst. Am Ende des
Films hat man bittere Kindheiten erlebt, aus denen gewissenlose Bestien
wie Peter und Paul erwachsen werden.
Schuld am Verlust der Unschuld ist der Erwachsene, und zuallererst ist es
hier der Mann: Da sind der Gutsherr (Ulrich Tukur), der Pfarrer (Burghart
Klaußner) und der Arzt (Rainer Bock), allesamt Väter und Erzieher. Und
erschreckend wahrhaftige Ekel, die lautstark und mit Rutenschlag, doch
vor allem mit verbaler Gewalt ihre Kinder unterwerfen. Und die ihre Frauen
erniedrigen, welche selbst bei erwachendem Freiheitsbegehren am Ende
klein beigeben. Die stumm sind und stiller Mittäter, in diesem Dorf vor
hundert Jahren. Eines Tages wird die Gegend von blutigen Überfällen heimgesucht. Angst macht sich breit, und der Verdacht fällt zunehmend - auf
die Kinder.
DIE BESTIE MANN
Ein Drama, ein Kriminalfall, ein Trauerspiel. Haneke entwirft ein packend
dichtes Bild einer auf zwischenmenschlicher Unterdrückung fußenden Gesellschaft, in der man noch keine Egoshooter-Spiele als Sündenbock dafür
heranziehen konnte, dass Kinder zu Monstern gedeihen. Hier zerstört vor
allem das Wort. Selten haben Worte im Kino so verletzt. Die Bestie Mann
verlässt, schon aus Selbstschutz, nie die Rolle seiner auferlegten unerbittlichen Vorherrschaft, handelt impulsiv, kurzsichtig und ritualisiert. Eines
der Rituale ist das titelgebende weiße Band. Ein Tuch, das der Pfarrer seinen Kindern um den Arm fesselt, auf dass es sie fortwährend an Unschuld
und Reinheit erinnert. Tugenden, die die Erzieher selbst nicht kennen.
Schmerzvoll und mitreißend erzählt Haneke von diesen Mechanismen. Den
Kriminalfall löst er derweil nicht auf. Weder die ermittelnden Polizisten noch
der Zuschauer werden Zeuge der beunruhigenden Überfälle in der Gemeinde.
Am Ende steht auch kein Geständnis. Darum geht es Haneke nicht. Haneke
macht es dem Zuschauer wie gehabt nicht einfach. Interpretationen müssen
spekulativ bleiben.
KINOKUNST IN ALLEN FACETTEN
Es soll nicht vergessen werden zu würdigen, dass an diesem Film alles
stimmt: Haneke inszeniert hier Kinokunst in allen Facetten. Die selbstauferlegte Bürde, seine Geschichte in Schwarzweißbildern zu erzählen,
meistert er gemeinsam mit Stamm-Kameramann Christian Berger in überwältigender Perfektion. Jede Perspektive, jede Einstellung ist beseelt komponiert: Die Leinwand bietet düsterer Enge ebenso Platz wie befreienden
Totalen. So werden den dunklen Geschehnissen Stillleben von in gleißendes Licht getauchten Alleen und Feldern entgegengesetzt. Mal erfährt das
Bild minutenlang keinen Schnitt oder bleibt hypnotisch unbewegt, und
plötzlich wird es wieder bedrohlich unruhig. Haneke bespielt die Leinwand
mit Erfahrung, Profession und Leidenschaft. Dabei überzeugen auch die
Schauspieler, die bis hin zu den Nebendarstellern - besonders hervorzuheben sind hier die Kinder - ausschließlich mit trefflich ausgesuchten Talenten besetzt sind. Feldarbeit, Dampfmaschinen, Erntedankfest: Auch atmosphärisch taucht der Film ein in seinen Kosmos, der hinter dem tragischen
Grundtenor noch von politischen Abhängigkeiten im Hinterland erzählt
und beinahe augenzwinkernd mit einer kleinen Liebesgeschichte aufwartet. Die Tragödie selbst, die Inszenierung, die Besetzung - Haneke und sein
kreatives Team schaffen hier Kunst. Das färbt ab bis hin zur Sprache der
Figuren. Doch wirkt auch die, wie der gesamte Film, nie künstlich, sondern
immer kunstvoll.
HARTMUT ERNST
DAS WEISSE BAND
Cannes 2009: Goldene Palme
Drama/Horror - D/AU/F/I 2009 - 144 Min. - Regie: Michael Haneke - Kamera: Christian
Berger - mit: Christian Friedel, Ernst Jacobi, Ulrich Tukur - Verleih: X-Verleih
Start: 15.10. OFF Broadway, Odeon, Cinenova
26
Kölner Kritikerspiegel
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Herausragend Das weiße
Band
von
M. Haneke
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Sebastian
Ko
WDR
Einslive
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Hunger
von
S. McQueen
Sven von
Reden
StadtRevue
Ulli
Klinkertz
Schnüss
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Lars-Olav
Beier
Der Spiegel
Hunger
von
S. McQueen
Hans
Schifferle
Süddeutsche
Zeitung
Daniel
Katja
Kothenschulte Nicodemus
Frankfurter
Die Zeit
Rundschau
*Enthaltung
Hunger
von
S. McQueen
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Hunger
von
S. McQueen
Cristina
Nord
taz
Christian
Meyer
choices
Kino.Kultur.Köln.
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Bemerkenswert
Die Bucht
von
L. Psihoyos
Hunger
von
S. McQueen
Gigante
von
A. Biniez
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Away we go
– Auf nach
Irgendwo
von
S. Mendes
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Gigante
von
A. Biniez
Best of
Comedy
Gigante
von
A. Biniez
(500) Days
of Summer
von
M. Webb
Die Standesbeamtin
von
M. Lewinsky
Die Strände
von Agnès
von
A. Varda
Die nackte
Wahrheit
von
R. Luketic
Gigante
von
A. Biniez
Das Geheimnis
des Regenbogensteins
von
R. Rodriguez
Best of
Drama
Away we go
– Auf nach
Irgendwo
von
S. Mendes
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Es kommt
der Tag
von
S. Schneider
Durst
von
P. Chan-wook
Durst
Hunger
von
von
P. Chan-wook S. McQueen
Hunger
von
S. McQueen
Besondere
Erwähnung
Die Standes- Gigante
beamtin
von
von
A. Biniez
M. Lewinsky
Es kommt
der Tag
von
S. Schneider
Durst
von
P. Chan-wook
Die Standesbeamtin
von
M. Lewinsky
Die Strände
von Agnès
von
A. Varda
Die Strände
von Agnès
von
A. Varda
Hunger
von
S. McQueen
Verblendung
von
N. A. Oplev
Mein halbes
Leben
von
M. Doringer
Durst
Hunger
von
von
P. Chan-wook S. McQueen
Das weiße
Band
von
M. Haneke
Durst
von
P. Chan-wook
Gigante
von
A. Biniez
(500) Days of
Summer
von
M. Webb
Die Strände
von Agnès
von
A. Varda
Kino-Kalender
ZU GAST IM KINO / PREVIEWS
Fr 2.10 / 21 Uhr GIGANTE, OFF Broadway
Preview in Anwesenheit von Regisseur Adrián Biniez, s.S. 33
Di 20.10. / 20 Uhr GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS, Odeon
Deutschland-Premiere der Undercover-Doku mit Wallraff, s.S. 59
Mi 7.10. / 20 Uhr ARRANGED, Filmpalette
Kino aus Israel: Zwei befreundete Lehrerinnen in Brooklyn
– die eine ist Jüdin, die andere Muslimin
Di 20.10. / 20 Uhr LUCKY BY CHANCE, OFF Broadway
Allerweltskino: ein Bollywood-Film, der hinter die glänzende Kulisse
von Indiens Traumfabrik blickt
Do 8.10. / 19.30 Uhr IN PRISON MY WHOLE LIFE, Filmpalette
Dokumentation über den zum Tode verurteilten Mumia Abu-Jamal
Mi 21.10. / 20 Uhr ENDSTATION DER SEHNSÜCHTE, Filmforum
Zu Gast: Regisseurin Sung-Hyung Cho („Full Metal Village“)
Fr 9.10. / 20 Uhr DAS WEISSE BAND, OFF Broadway
Preview mit Gästen (tba), s.S. 26
FESTIVALS, REIHEN ...
Fr 9.10. / 22.30 Uhr NINE SONGS, Odeon
Den Film von M. Winterbottom präsentiert der Tsunami Club
Die Klasse
So 11.10 / 15.30 Uhr DIE KLASSE, OFF Broadway
Filmpsychologische Betrachtungen mit Dr. med. Isolde Böhme
Cinema! Italia!
17.12. FEUER UND FLAMME, Japanisches Kulturinstitut
Neue japanische Pop-Filme, jeden Mo u. Do, 19 Uhr, Einritt frei
So 11.10. / 16 Uhr DAS WEISSE BAND, Odeon
Preview von Michael Hanekes Meisterwerk, s.S. 26
30.9.-4.10. 19. COLOGNE CONFERENCE, Filmforum
Int. Film & Fernsehfestival mit Polanski-Retrospektive, s.S. 36
Mo 12.10. / 20 Uhr AWAY WE GO, Weisshaus
Preview des neuen Films von Sam Mendes („American Beauty“), s.Sn. 42/58
7.-11.10. SHNIT INT. KURZFILMFESTIVAL, Filmhaus
Das Schweizer Kurzfilmfestival erstmals auch in Köln, s.S. 46
Di 13.10. / 20 Uhr ALLES FÜR MEINEN VATER, OFF Broadway
Allerweltskino: Tarek ist ein Selbstmordattentäter auf dem Weg
nach Israel
11./12.; 18./19.; 25.10. GUS VAN SANT RETROSPEKTIVE, Filmpalette
Als Vorspiel zur Kunstfilmbiennale Filme von Gus Van Sant
16.-18.10. WALLONISCHE FILMTAGE, Filmhaus
Mini-Festival mit Filmen unserer westlichen Nachbarn
Mi 14./21.10. / 21.30 Uhr SOMETHING WEIRD CINEMA, Filmhaus
„Der Schlächter von New York“ u. „Einer frisst den anderen“
Do 15.10. / 20.30 Uhr SATELLITE OF LOVE, Filmpalette
Filme des Künstlers Horst Münch
1.-7.10. CINEMA! ITALIA!, Filmhaus
Neue Filme aus Italien
Die Standesbeamtin
23.-30.10. 2. AFGHANISTAN FILMFESTIVAL, Filmhaus
28 Filme über die wiederaufblühende Kultur des Landes, s.S. 54
So 18.10. / 20 Uhr DIE STANDESBEAMTIN, Odeon
Preview in Anwesenheit von Regisseur u. Hauptdarstellerin
ab 23.10. 15. RUSSISCHE FILMWOCHE, Filmforum u. Filmpalette
Aktuelle sowie historische Filme aus Russland
Di 20.10. / 19.30 OSCAR NIEMEYER, Filmpalette
Dokumentation über den bedeutenden brasilianischen Architekten
28.10. - 1.11. KUNSTFILMBIENNALE, Filmforum, Filmpalette u.a.
Von Kunstfilmen bis zur Filmkunst, s.S. 57
29
27
Russische Filmwoche
BROADWAY
ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221.232418 • KINOKASSE 0221.8205733
ERSTAUFFÜHRUNGEN
ab 1.10.
GIGANTE
ab 15.10.
DAS WEIßE BAND
Drama/Horror - D/AT/F/I 2009 - 144 Min. - Regie: Michael Haneke
mit Christian Friedel, Ernst Jacobi, Ulrich Tukur, Leonie Benesch
OmU - Drama - UY/D/ARG 2009 - 84 Min. - Regie: Adrián Biniez
mit Horacio Camandule, Leonor Svarcas, Néstor Guzzini, Federico Garcia
Der schüchterne Jara arbeitet als Wachmann in einem Supermarkt. Etwas
verloren sitzt er dort vor seinen Monitoren und lässt die Mitarbeiter mit
kleinen Diebstählen davonkommen. Eines Nachts erblickt er auf dem
Bildschirm die neue Putzfrau Julia, und plötzlich gerät der regelmäßige
Lebenstakt des Heavy-Metal- und Kreuzworträtsel-Fans aus dem
Gleichgewicht. Auf den ersten Blick ist Jara leidenschaftlich verliebt. Seine
Kreuzworträtsel lässt er ab sofort ungelöst links liegen. Tag für Tag folgt
er stattdessen Julias Bild auf seinen Monitoren, und die Kontrollpflicht
verwandelt sich in eine Schatzsuche im Warenhauslabyrinth.
Doch Jara traut sicht nicht, den ersten Schritt zu tun und macht
stattdessen erstaunlich viele - er beginnt, Julia nach Dienstschluss zu
folgen. Er heftet sich an ihre zauberhaften Fersen - vom Kino bis nach
Hause, vom Internet-Café bis zum Karatekurs. Gebannt vom Bild der
schönsten aller Putzfrauen wird er auf seiner Wallfahrt des Verliebtseins zu ihrem heimlichen und unbelohnten Schutzengel. Doch dann
wird Julia in Folge eines Mitarbeiterstreiks entlassen und Jara muss
sich entscheiden - seine Sehnsucht aufzugeben oder sich ihr zu stellen.
ab 1.10.
DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE
OmU - Dokumentarfilm - Südkorea/Deutschland 2009 - 82 Min.
Regie: Ulrike Ottinger
In Südkorea gehört die Hochzeitstruhe, eine massive Holzbox, die mit
ebenso geheimnisvollen wie symbolträchtigen Dingen gefüllt wird,
zum Auftaktritual jeder Eheschließung.
Sie steht am Ausgangspunkt einer Reise, die dieser Film ins heutige
Seoul unternimmt. Ulrike Ottinger macht sich in der Megacity auf
die Suche nach eigentlich unsichtbaren Traditionen. In der omnipräsenten Hochzeitsindustrie Koreas entdeckt sie das Alte im Neuen und umgekehrt. (Verleih-Info)
Er gehört zu den ganz Großen, zu den verlässlich Rigorosen des europäischen Autorenfilms. Mit neun seiner zehn Kinoproduktionen ging Michael
Haneke nach Cannes, sechsmal war er im Wettbewerb - und nun gelang
dem Österreicher der Coup: Goldene Palme für „Das weiße Band”.
Erzählt wird von seltsamen Ereignissen in einem Dorf, kurz vor Ausbruch
des Ersten Weltkriegs. Ein Mikrokosmos aus subtiler Gewalt und ständiger
Schuld. Kinder als unschuldige Opfer, (v)erzogen zu späteren Tätern. Ein
Drehbuch, als wäre es von Ödön von Horvath - dabei handelt es sich „nur”
um die wohl beste Literaturverfilmung ohne Romanvorlage.
ab 5.11.
LOOKING FOR ERIC
Komödie/Drama - GB/F/I/B 2009 - Regie: Ken Loach - mit Steve Evets,
Eric Cantona, Stephanie Bishop, Gerard Kearns, Stefan Gumbs
Eric Bishop, der Briefträger aus Manchester hat es nicht leicht als alleinerziehender Vater mit zwei Teenagern. Nicht zu vergessen, dass er der
Trennung von seiner großen Liebe Lily seit langen Jahren nachtrauert, zum
Neuanfang aber viel zu feige ist. Die Lage verschärft sich, als einer der aufmüpfigen Söhne immer tiefer in die Kriminalität abzurutschen droht, sogar
eine Waffe ist nun im Spiel. Der Vater reagiert so hilflos wie frustriert.
Vergeblich versuchen die Kollegen bei der Post, ihren verzweifelten Kumpel
wieder aufzurichten, doch der ist bald am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Zum Glück findet der Postbote Trost bei einem anderen Eric, bei
Eric Cantona, dem legendären Fußballstar von Manchester United.
WEITER IM PROGRAMM
TAKING WOODSTOCK
OmU - Komödie - USA 2009 - 120 Min. - Regie: Ang Lee
mit Jeffrey Dean Morgan, Emile Hirsch, Liev Schreiber, Paul Dano
Eigentlich träumt der junge Elliot von einer Karriere als Innenausstatter in
New York. Doch das Motel seiner Eltern läuft alles andere als gut. Also kehrt
er in sein Heimatkaff zurück. Als er aus der Zeitung erfährt, dass einem groß
angekündigten Open Air Konzert die Genehmigung entzogen wurde, wittert Elliot die ganz fette Chance: Er bietet den Veranstaltern die Kuhwiese
hinter dem elterlichen Grundstück als Austragungsort an, ohne zu ahnen,
welche Welle er damit lostritt. Denn schon bald zieht nicht nur ein Bataillon
von Organisatoren und Künstlern in die kleine, konservative Gemeinde. Auf
den Weg machen sich auch mehr als eine halbe Million Musikfans und
Hippies, um das größte Happening aller Zeiten zu feiern. Und nach diesen
3 Tagen ”Peace and Music” wird nichts mehr sein wie zuvor...
Preview
Fr., 9.10., 20 Uhr
DAS WEIßE BAND
Drama/Horror - D/AT/F/I 2009 - 144 Min. - Regie: Michael Haneke
mit Christian Friedel, Ernst Jacobi, Ulrich Tukur, Leonie Benesch
mehr Infos auf Seite 26
28
BROADWAY
ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221.232418 • KINOKASSE 0221.8205733
SONDERPROGRAMM
Di., 13.10., 20 Uhr
SOF SHAVUA B’TEL AVIV ALLES FÜR MEINEN VATER
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
IL/D 2008 - Regie: Dror Zahavi - 100 Min. - O.m.U.
So., 11.10, 15.30 Uhr
ENTRE LES MURS - DIE KLASSE
F - 2008 - Regie: Laurent Cantet - mit Francois Bégaudeau u. a., 130
Min. - Goldene Palme - Cannes 2008
Was ist das für ein Film? Ein Dokumentarfilm? Grundlage ist ein Roman, den der
Hauptdarsteller, Francois Bégaudeau, geschrieben hat über seine Erfahrungen
als Französischlehrer von Pubertierenden in einer Schule des XX. Arrondisements
in Paris, in einer Gegend, in der viele vor allem afrikanische Migranten leben.
Gespielt wird das Theaterstück Schule. Unter der Regie von Cantet haben Schüler
und Lehrer improvisierend die Szenen miteinander erschaffen: Spielend erzählen
sie von Gelingendem und Misslingendem in einem Prozess, in dem sie sich selbst
oder fiktive Personen entwerfen, so, wie sie im Alltag sich zeigen, oder so, wie sie
auch sein könnten. Sie spielen das zentrale Thema der Adoleszenz und öffnen
unbewusst den Blick auf die sich immer schneller wandelnde Welt, in der wir
leben, in der verbindliche Spielregeln, Struktur und Begrenzung immer wieder
neu ausgehandelt, Demokratie in einem Prozess erfunden werden muss.
Vorgestellt von Dr. med. Isolde Böhme
Psychoanalytische Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e.V. (Institut der DPV/DGPT)
Riehler Str. 23, 50668 Köln, Tel. 0221/135901, eMail: [email protected]
www.allerweltskino.de
Di., 29.9., 20Uhr
DIE REISE DES CHINESISCHEN
TROMMLERS
HK/TW/D2007, Regie und Buch: Kenneth Bi, 118 Min., O.m.U
Nach einer Affäre muss Sid in die Einsamkeit der taiwanesischen Berge fliehen. Er, verwöhnt, arrogant und vorlaut, selbst Schlagzeuger in einer Band,
soll sich dort mit dem einfachen und an klosterähnliche Regeln gebundenen
Leben von Zen-Trommlern arrangieren. Die sonoren Schläge der Trommeln in
einer eindrucksvollen Berglandschaft unterstreichen unterschiedliche
Lebenseinstellungen, Auseinandersetzungen und die Kraft der Meditation.
Di., 6.10., 20 Uhr
TANGERINE
D/MA2008, Regie und Buch: Irene von Alberti, 100 Min., dt.F.
Ein Sommer in Tanger, dem Tor zwischen Europa und der islamischen Welt.
Dort begegnet Amira, ein marokkanisches Mädchen, das von ihrer Familie verstoßen wurde, einem jungen Musikerpärchen aus Deutschland. Sie wollten sich
nur von den orientalischen Klängen inspirieren lassen. Es entwickelt sich eine
vielschichtige Dreiecksbeziehung, in der Geld, Lügen und Prostitution zum
Widersacher einer wirklichen Freundschaft oder Liebe werden.
29
Der junge Palästinenser Tarek sieht keinen anderen Ausweg, als mit einem
Selbstmordattentat mitten auf dem Markt von Tel Aviv die Ehre seines
Vaters zu retten. Doch die Selbstentzündung misslingt. So gewinnt er zwei
Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennenlernt. Er rettet die suizidgefährdete Frau des störrischen Elektrohändlers Katz und verliebt sich in die ebenso wunderschöne
wie wütende Jüdin Keren. Obwohl Tarek und Keren mit ihren eigenen
Geschichten beschäftigt sind, bahnt sich die Liebe ihren Weg. In Tel Aviv
beginnen zwei Tage voller Hoffnung und der Ahnung eines Neubeginns.
Di., 20.10., 20 Uhr
LUCK BY CHANCE
Indien 2009, Regie und Buch: Zoya Akhtar, 155 Min., O.m.U.
Vikram und Sona sind zwei talentierte Jungschauspieler, die an den
Filmsets von Bombay ihr Glück suchen. Auf ihrem steinigen Weg nach oben
finden sie zueinander und erleben die harte Willkür des Filmgeschäfts.
Während aber Sona von ihrem Manager eiskalt fallengelassen wird, erobert
Vikram die Rolle seines Lebens ...
LUCK BY CHANCE ist eine Ausnahmeerscheinung in der Traumfabrik
Indiens, die ansonsten häufig mit schillernd eskapistischen Werken aufwartet. Regiedebütantin Zoya Akhtar scheut sich nicht, hinter die glänzenden Kulissen zu blicken und Bollywood dabei hemmungslos zu kritisieren. Sie eröffnet tiefe Einblicke in den fremden Filmkosmos und thematisiert übersteigerten Starkult, mangelnde Lust an neuen Stoffen,
Vernachlässigung von Inhalten und die Kreativität lähmende Vetternwirtschaft. Gespickt mit zahlreichen prominenten Gastauftritten, unter
anderem von Shah Rukh Khan, Aamir Khan, Rani Mukherji, Karan Johar,
wird LUCK BY CHANCE so zu einem wahren ”Who’s who” und lehrreichen
”Behind the Scenes” der indischen Filmindustrie. (Verleih-Info)
Di., 27.10., 20 Uhr
MARIA BETHÂNIA: MÚSICA É PERFUME
CH/F - 2005 - Regie und Buch: Georges Gachot - 82 Min., brasilianisches O.m.dt.U.
Der Film begleitet eine der bedeutendsten Sängerinnen der Música Popular
Brasileira bei ihren Studioaufnahmen zur CD ”Que falta você me faz” und bei
ihrer Konzerttournee ”Brasileirinho”. Ihr Gesang - eine Mischung aus Bossanova,
Samba, afrobrasilianischen Motiven, Pop und Jazz, vorgetragen mit ihrer bachklaren Stimme, die aus flachen Tönen plötzlich zum Vibrato wechselt - drückt
eine ”Reibung zwischen dem Nichts und dem Alles” aus (Gilberto Gil).
Montiert werden die Musikszenen mit Filmsequenzen aus dem brasilianischen Alltag. Ein ”dokumentarisches Genusskino” (Tagesanzeiger).
choices Hintergrund
Deutsch-türkische Hochzeit: Oliver Korittke und Lale Türkan Yavas
HOCHZEITEN AUF TÜRKISCH
„Evet, ich will!“ von Sinan Akkus
Vier Hochzeiten stehen an, doch die Konflikte sind mannigfaltig: Kulturelle, religiöse
und sexuelle Probleme stehen im Weg.
➜ Gewitzte Multi-Kulti-Komödie
Die türkische Mentalität ist noch weit mehr als die deutsche in Traditionen, religiösen Ritualen und familiären Hierarchien gefangen. Wenn sich ein Deutscher
und eine Türkin zum Heiraten entschließen, gilt es deswegen, gleich mehrere
Hürden auf einmal zu nehmen. Sinan Akkusweiß, von was er berichtet, denn der
Debütregisseur lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland, ist also ein türkischer Einwanderer der zweiten Generation. Und gerade diese jungen Leute
haben oftmals mit den restriktiven Vorstellungen ihrer Elterngeneration zu kämpfen, die althergebrachte Traditionen höher wertschätzen als Entscheidungen, die
aus Liebe heraus getroffen werden. Akkus erzählt in „Evet, ich will!“ gleich eine
ganze Reihe verschiedener Liebesgeschichten, die aufgrund dieser unterschiedlichen Lebenseinstellungen zu scheitern drohen. Neben den Problemen in einer
deutsch-türkischen Beziehung schildert der Regisseur in seinem Ensemblefilm
auch die Barrieren, die es bei einem türkisch-kurdischen und einem schwulen
deutsch-türkischen Pärchen zu überwinden gilt. Besonders mit diesen beiden
Handlungssträngen fasst Akkus ein heißes Eisen an, das in erster Linie bei einem
türkischen Publikum auf Ablehnung stoßen könnte. Die Auseinandersetzungen
mit den Kurden sind noch lange nicht ausgestanden, und Homosexualität wird in
der stark männerdominierten Kultur nach wie vor totgeschwiegen. Das vierte
Handlungssegment konzentriert sich auf einen anatolischen Bauern, der in
Deutschland eine Frau zu finden hofft, um sich eine deutsche Aufenthaltsgenehmigung unter den Nagel zu reißen.
Für einen Debütfilm hat sich Sinan Akkus hier allerhand vorgenommen, denn alle
vier Einzelgeschichten würden in ihrer Dramatik und ihrer Relevanz locker für
einen eigenen Film taugen. So kommt es, dass einige Episoden leider ein wenig
stiefmütterlich behandelt werden (insbesondere die schwule und die anatolische),
zumal auch immer wieder einige Nebenfiguren für kurze Zeit in den Vordergrund
rücken. Andererseits bekommt der Zuschauer so auch in einer gebündelten Form
ein facettenreiches Portrait türkisch-deutscher Alltagsrealität geboten. Und auch
wenn sämtliche Geschichten so oder so ähnlich wohl tagtäglich in den großen
deutschen Metropolen mit hohem türkischen Bevölkerungsanteil wie Berlin,
Hamburg und Köln passieren dürften, also durchaus sehr realitätsnah erdacht
sind, hat Akkus den Humor bei der Schilderung der Ereignisse nie aus den Augen
verloren. Und wie man aus so manch anderer Culture-Clash-Komödie bereits
erfahren hat, kann das Lachen über die Missstände durchaus dazu beitragen, dass
man diese auch mal kritisch zu hinterfragen beginnt.
FRANK BRENNER
EVET, ICH WILL!
Lünen 2008: Berndt-Media-Preis für den besten Filmtitel
Episodenfilm - D 2007 - 90 Min. - Regie: Sinan Akkus - Kamera: Peter Nix - mit: Oliver
Korittke, Heinrich Schafmeister, Ingeborg Westphal - Verleih: MaXXimum
Start: 1.10. Cinenova
EVET, ICH WILL! - Am Rande
Sinan Akkus’ Komödie reiht sich in die lose Folge deutscher sogenannter Culture
Clash-Filme ein, die in der jüngeren Vergangenheit bei den Filmförderungsvereinigungen Anklang - und eben die zumindest kleine finanzielle Unterstützung
finden. Erfolgreiche internationale Vorbilder von ambitioniert wie KICK IT LIKE
BECKHAM bis trashig wie MY BIG FAT GREEK WEDDING dienten als Anreiz, das
Thema Multikulturalität unter humoristischen Aspekten mit dem ernsthaften
Anliegen der „Völkerverständigung“ zu nutzen. Von der teils begründeten und
größtenteils unfreiwilligen Problematik verschiedenkultureller Beziehungen erzählte vor fünf Jahren Anno Sauls Komödie KEBAB CONNECTION, in diesem
Jahr starteten mit Ali Samadi Ahadis SALAMI ALEIKUM und der Bestseller-Verfilmung MARIA, IHM SCHMECKT’S NICHT! schon zwei erfolgreiche Produktio-
nen dieser Art. Bei EVET, ICH WILL! nun kommt zum deutsch-türkischen „Clash“
noch das innerkulturelle Spannungsfeld Homosexualität. Auch dieses wird,
genau genommen also „Clash-untypisch“, im Sinne der breitentauglichen Komödie beleuchtet.
LINDA HOEMBERG
choices verlost 3 Fanpakete mit Langenscheidt-Wörterbuch deutsch-türkisch,
dem Ratgeber “Das Geheimnis der Partnerwahl“ (EMU-Verlag) und dem Roman
“Einmal Hans mit scharfer Soße“ (Goldmann Verlag).
E-Mail bis 20.10. an [email protected], Kennwort: Evet
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NEUSTARTS
KINDERFILM
DIE STRÄNDE VON AGNÈS
MULLEWAPP – DAS
GROSSE KINOABENTEUER DER FREUNDE
Ab 1.10.
Dokumentarfilm - F 2008 – R: Agnès Varda
Im Alter von 80 Jahren hat die große alte Dame des französischen Films, Agnès Varda, eine filmische Autobiographie und so etwas wie eine Reflexion über ihr Lebenswerk
vorgelegt. Dabei herausgekommen ist kein Denkmal,
sondern ein Geschenk an das Publikum. Ein Puzzle über das
pralle Leben einer großen Künstlerin, für die der Begriff Filmemacherin viel zu kurz greift. „Könnte man in die Menschen hineinblicken, fände man Landschaften. Würde man
in mich hineinsehen, wären es Strände.“ (Agnès Varda)
Animation – D/F/I 2009 – 77 Min. – FSK:
o.A., empfohlen ab 5 Jahren
Dass man zu dritt einfach unschlagbar ist, wenn man nur zusammenhält
– davon erzählt „Mullewapp – Das
große Kinoabenteuer der Freunde“
mit der liebevollen Handschrift von
Helme Heine.
DAS WEISSE BAND
EXTRAPROGRAMM
Ab 15.10.
Drama – D/F/I/A 2009 – R: Michael Haneke – D: Christian
Friedel, Leonie Benesch, Ulrich Tukur
Ein Dorf im protestantischen Norden Deutschlands.
1913/14. Vorabend des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte
des vom Dorflehrer geleiteten Schul- und Kirchenchors.
Seine kindlichen und jugendlichen Sänger und deren
Familien: Gutsherr, Pfarrer, Gutsverwalter, Hebamme, Arzt,
Bauern – ein Querschnitt eben. Seltsame Unfälle passieren
und nehmen nach und nach den Charakter ritueller Bestrafungen an. Wer steckt dahinter?
Odeon trifft Tsunami
NINE SONGS
Fr. 910., um 22.30 Uhr
Drama/Erotik – GB 2004 – 70 Min.
Auf dem Weg in die Antarktis rekapituliert der Londoner Kälteforscher
Matt die letzten Tage seiner Beziehung mit der jungen Amerikanerin
Lisa. Ihre einzigen Gemeinsamkeiten
waren ein recht ähnlicher Musikgeschmack und geradezu unbegrenzter
Appetit auf Sex. Bands wie Franz
Ferdinand, Black Rebel Motorcycle Club, Super Furry Animals, Dandy
Warhols und Primal Scream liefern Sound und Kulisse zu Michael
Winterbottoms experimentellem Beziehungsdrama.
Preview am Sonntag, 11.10., um 16 Uhr
GÜNTER WALLRAFF:
SCHWARZ AUF WEISS
Ab 22.10.
Im Anschluss mit Kinokarte freier Eintritt für „Funkloch – Die
Kölncampusparty“. DJs: optimo500, Sonnenblumenvondertanke, Herr
Fröhlich und Gäste. Ohren gespitzt und aufgepasst. Erlaubt ist, was
gut ist. Gitarren, Beats und Knalleffekte. Wer nicht tanzt, verliert.
Tsunami Club I Im Ferkulum 9 I Südstadt
Dokumentarfilm – D 2009 – R: Pagonis Pagonakis & Susanne Jäger
Die neue Undercover- Recherche des weltberühmten
Kölner Enthüllungsjournalisten.
(Das Thema ist noch geheim und wird erst am 15.10. auf
der Frankfurter Buchmesse gelüftet.)
NIGHT OF THE SHORTS –
Deutschland-Premiere am Dienstag, 20.10., um 20 Uhr
in Anwesenheit von Günter Wallraff
AM ENDE KOMMT
DIE WENDE
Foto: Jürg Buess
Mi 14.10., 21 Uhr
DIE STANDESBEAMTIN
Kurzfilmprogramm mit fünf Beiträgen
rund um das Thema Wiedervereinigung.
Ab 29.10.
Komödie – CH 2009 – R.: Micha Lewinsky – D: Marie Leuenberger, Dominique Jann, Beat Marti
Rahel Hubli arbeitet als Standesbeamtin in einem idyllischen
Schweizer Städtchen. An die große Liebe glaubt sie aber
schon lange nicht mehr. Erst als ihr Jugendfreund und Bandkollege Ben plötzlich wieder auftaucht, erinnert sich Rahel
daran, wie es sich anfühlt, verliebt zu sein. Und das führt
zu Problemen, denn Rahel ist verheiratet. Und Ben will sich
verheiraten lassen: aber nicht mit Rahel, sondern von Rahel.
WEITER IM PROGRAMM
• WÜSTENBLUME
• VISION – AUS DEM LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN
• LOUISE HIRES A CONTRACT KILLER
Premiere am Sonntag, 18.10., 20 Uhr in Anwesenheit von
Regisseur Micha Lewinsky und Darstellerin Oriana Schrage
KINO IN DER SÜDSTADT • SEVERINSTRASSE 81 • TELEFON 0221. 31 31 10 • WWW.ODEON-KOELN.DE
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Gespräch zum Film
Film-Kritik
Regisseur mit Helmkamera: Marko Doringer
Gerade 30, und schon fehlt ein Backenzahn
DOKUMENTARFILMER ALS THERAPEUT
WOHIN?
Marko Doringer, Jahrgang 1974, studierte an der Technischen Universität in Graz
und danach in Wien Publizistik – beides ohne Abschluss. 1999 gründete er die
Filmproduktionsfirma „Filmfabrik“ und drehte zwei Dokumentarfilme. „Mein halbes Leben“ ist sein erster Kinofilm.
Er ist 30 und hat noch nichts erreicht. Dabei zeichnet sich am Körper schon der Verfall
ab: Der erste Backenzahn fällt ihm aus, aber Marko ist immer noch ohne Ziel im Leben.
➜ Autobiografie und Generationenportrait
Marko Doringer über „Mein halbes Leben“
choices: Herr Doringer, der Film beginnt als mit digitaler Wackelkamera gedrehtes
Homemovie – erst später scheint aufwändigeres Equipment hinzuzukommen.
Planten Sie dennoch bereits zu Beginn, dass am Ende ein Kinofilm daraus werden
würde?
Marko Doringer: Ich war als Regisseur von Anfang an von der Stärke des Themas
überzeugt. Aber ich muss gestehen: Mit dieser Meinung war ich fast alleine. Stellen Sie
sich vor, da kommt ein junger Typ zu Ihnen und sagt, er sei jetzt knapp über 30, habe
noch nichts erreicht im Leben, er sehe sich selbst als Loser - und genau darüber will er
einen Kinofilm machen ... Aber es hat ja dann doch funktioniert! Dass der Film derart
positiv vom Publikum aufgenommen wird, hat mich dann aber schon überrascht.
Es gibt Bilder von Ihnen mit einer komplizierten Filmapparatur am Körper. Worum
handelt es sich dabei, und wie wirkt sich die Gerätschaft auf Ihr Filmen aus?
Es handelt sich bei „Mein halbes Leben“ um einen autobiografischen Film, ich führe
selbst die Kamera. Einen Teil des Films habe ich mit einer speziellen Helmkamera
gedreht. Damit sieht das Kinopublikum ‘die Welt, so wie ich sie sehe’ - absolut subjektiv. Nachdem die Idee zu dem Film aus einer ganz persönlichen Erfahrung entstanden
ist - dass ich 30 wurde und damit große Probleme hatte - habe ich versucht, ein filmisches Stilmittel zu entwickeln, das meinem Bezug zum Thema des Films entspricht.
Sie schildern Ihr Gefühl von Unsicherheit und Stagnation sehr offen. Gab es
Scham, sich derart persönlich zu präsentieren?
Ich liebe meinen Beruf. Aber ich sehe den Beruf als Dokumentarfilm-Regisseur durchaus auch kritisch: Ich bin für meinen Film auf die Lebensgeschichten anderer Menschen
angewiesen und veröffentliche einen Teil ihres Privatlebens. Das ist bei einem guten
Dokumentarfilm für alle Beteiligten nicht einfach. Aber am Schwierigsten ist es sicherlich für die Personen vor der Kamera, die dann auf der Leinwand zu sehen sind. Ich wollte mich als Regisseur einmal bewusst selbst dieser Situation stellen, einen Teil meines
eigenen Lebens und meiner Schwächen veröffentlichen.
Funktionierte der Film für Sie als therapeutisches Mittel, aus einer depressiven
Krise herauszufinden?
Ich sehe große Parallelen zwischen einem Therapeuten und dem DokumentarfilmRegisseur: Beide begleiten ihr Gegenüber über einen längeren Lebensabschnitt und
versuchen dabei, immer wieder auf bestimmte Problempunkte einzugehen. Aber weder
ein Film noch ein Therapeut kann die Probleme eines Menschen lösen - man ist nur ein
Begleiter. In meinem speziellen Fall ist mein Leben so eng mit dem Film verstrickt, dass
ich nicht beurteilen kann, ob mein Leben ohne Film anders verlaufen wäre.
Was kann man als nächstes von Ihnen erwarten?
In meinem nächsten Dokumentarfilm will ich mich mit Partnerbeziehung auseinander setzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Film auch wieder autobiografisch
wird. Da gibt es in mir noch viele Ecken, die man beleuchten könnte.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
„Mein halbes Leben“ von Marko Doringer
Marko sitzt in seiner Studentenbude und sinniert über sein Leben: zwei abgebrochene Studiengänge, keine Vorstellung von Lebensplanung. Eine Freundin hat er
auch nicht. Seine Eltern meidet er wegen der obligatorischen Diskussionen über
seine Zukunft. Regisseur Marko Doringer öffnet sich in seiner Ziellosigkeit dem
Publikum. Zugleich portraitiert er mit alten Bekannten und seinen bzw. deren Eltern zwei Generationen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen von Lebensgestaltung. Das ist mal humorvoll, mal schmerzlich, und peinliche Momente scheut
Doringer ebenso wenig wie Selbstreflexion. Die Zuschauer werden sich mehr als
einmal in diesem Film wiederfinden können - ob jung oder alt.
CHRISTIAN MEYER
MEIN HALBES LEBEN
New Berliner Filmaward 09: Bester Dokumentarfilm
Dokumentarfilm - AU/D 2008 - Regie: Marko Doringer - mit: Marko Doringer, Martin Obermayr, Katharina Harrer - Verleih: Movienet
Start: 8.10. Cinenova
Sind Weltreisende: Meeresschildkröten
UNTER WASSER
„Tortuga - Die unglaubliche Reise der Meeresschildkröte“ von Nick Stringer
Anhand des Schicksals einer Meeresschildkröte erzählt BBC-Dokufilmer Nick Springer
von einer märchenhaften Unterwasserwelt.
➜ Opulent bebilderte Tiefseefabel
Momentan konkurrieren zwei Arten von Tierreportagen: Jene, die die Faszination
des Tierlebens einfangen, den Einfluss des Menschen kritisch beobachten und
dabei Tier Tier sein lassen. Und jene, die hübsche Bilder zu Land, Luft und vor allem
zu Wasser einfangen, ihren Protagonisten Namen und allerlei menschliche Qualitäten andichten und um das gefilmte Material herum eine Disney-Geschichte
spinnen. „Tortuga“ zählt zur zweiten Kategorie. Nick Stringer folgt seiner Meeresschildkröte um die Welt, wobei sie auf „Zauberwesen“ stößt, an „einer Feier des
Lebens und der Fülle“ teilnimmt und zur „selbstbewussten Jugendlichen“ erwächst. Hannelore Elsner gibt aus dem Off die Erzählerin für alle, die Natur märchenhaft verpackt mögen.
CARLA SCHMIDT
TORTUGA
OT: Turtle: The Incredible Journey - Dokumentarfilm- D/GB/AU2009 - 79 Min. Regie: Nick Stringer - Verleih: polyband
Start: 1.10.
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choices Film-Kritik
Horror- oder Liebesfilm? Horacio Camandule muss sich entscheiden
ANNÄHERUNGSVERSUCHE
„Gigante“ von Adrián Biniez
Ein schüchterner Wachmann verliebt sich per Überwachungsmonitor in eine Putzfrau,
ringt mit seinen Emotionen und dem fehlenden Mut, ihr direkt gegenüberzutreten. Sein
Weg der Annäherung ist lang, eigenwillig und einnehmend.
➜ Hintergründige Komödie über das Verlieben
Der stämmige, stoische Jara arbeitet des Nachts als Wachmann im Kontrollraum eines Supermarkts in Montevideo. Vor den Monitoren löst er
Kreuzworträtsel, trinkt Mate und hört seine Lieblingsmusik über Kopfhörer,
während er das Putzpersonal im leeren Verkaufsraum mit kleinen Diebstählen
davonkommen lässt. Erst als er die neue Putzfrau Julia entdeckt, werden die
Bilder der Überwachungskameras für ihn wirklich interessant. Seine Neugier
für die junge Frau, die ihre Arbeit etwas ungeschickt und wie er mit Kopfhörern im Ohr verrichtet, ist geweckt. Jara beginnt, sie auch nach dem gemeinsamen Schichtende zu beobachten, ihr zu folgen, aus der Deckung heraus ihre
‚Nähe’ zu suchen und sie stückweise kennenzulernen. Er wird ihr Schatten, ihr
Schutz- und Racheengel.
„Gigante“ ist eine minimalistisch angelegte, präzise Studie über einen schüchternen Mann, der sich verliebt und seinem Begehren zunächst mit den ihm zur
Verfügung stehenden Mitteln begegnet. Die Filmkamera beobachtet Jara, wie
er, der auf Bildschirme Trainierte, seine Angebetete beobachtet. Dabei ist der
Grat zwischen reiner Faszination und beginnender Obsession durchaus schmal.
Dass Jara selbst sich gleichfalls über Monitore verrät und Julia somit sein Treiben offenbart, ist nicht nur Teil der eingesetzten Erzähltechnik des Films, sondern auch ein Beispiel für seine dezent humorvolle Erzählhaltung. Sparsam in
Dialogen und Handlung ist „Gigante“ ein Film, in dem nur scheinbar wenig
passiert. Spielfilmdebütant Adrián Biniez lässt seine Bilder sprechen, setzt auf
Gesten und Mimik, auf innere Bewegungen, die aufmerksames Betrachten
erfordern und eine Menge Spielraum für Interpretationen und Gedankengänge lassen. Der Stellenwert technischer Medien im modernen Leben – neben
Kameras und Monitoren, Spielkonsolen und Internetkontaktbörsen gehört
dazu auch der inzwischen allgegenwärtige Stöpsel im Ohr – wird in verschiedenen Facetten und Ausprägungen beleuchtet, hinsichtlich damit einhergehender Einsamkeit, Entfremdung und Isolation. Aber auch als verbindendes,
soziales Element. Zudem kann es durchaus spannend sein, diesen Mann von
vergleichsweise gigantischer Statur und in seinem Stärke suggerierenden
Heavy Metal-Habit im Stadium des zarten Verliebtseins zu beobachten, das
bei ihm mit Scheu und Hilflosigkeit bei der Kontaktaufnahme einhergeht und
ihn mehrfach in schmunzelwürdige Verlegenheit bringt. Dass Biniez die dringende Notwendigkeit des direkten menschlichen Kontakts hervorhebt, ist
deutlich. Dass seine Geschichte auch einen ganz anderen, ernsteren Weg, in
Form der Darstellung eines Stalkers, hätte nehmen können, bleibt ein angedeuteter Aspekt. Bei der Berlinale wurde der in Uruguay lebende, argentinische Regisseur für seine eindrucksvolle kleine Alltagsgeschichte gleich dreifach ausgezeichnet.
KIRSTEN DYRDA
GIGANTE
Berlinale: Silberner Bär
Drama - UY/D/AR 2009 - 84 Min. - Regie: Adrián Biniez - Kamera: Arauco Hernández Holz
- mit: Horacio Camandule, Leonor Svarcas, Néstor Guzzini - Verleih: Neue Visionen
Start: 1.10. OFF Broadway, Rex
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choices Kurz-Kritik
DIE NACKTE WAHRHEIT
THE DUST OF TIME
DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE
OT: The Ugly Truth - USA 2009 - 96 Min. - Regie: Robert
Luketic - Verleih: Sony
OT: Trilogia II: I skoni tou hronou - D/I/GR 2009 - Regie:
Theodoros Angelopoulos - Verleih: NFP
Dokumentarfilm - KR/D 2009 - 82 Min. - Regie: Ulrike
Ottinger - Verleih: Arsenal
Gerard Butler ("P.S. Ich liebe Dich") und Katherine Heigl
("Beim ersten Mal") liefern sich in dieser romantischen
Komödie einen vergnüglichen Geschlechterkampf.
Butler mimt darin den Macho, der seine Kollegin, die an
aufrichtige Männer glaubt, verkuppeln will. Wer am
Ende bei wem landet, kann man sich ja denken. Der
Weg dorthin reibt sich munter an Vorurteilen beider
Geschlechter.
HE
Das griechische Regie-Urgestein Theodoros Angelopoulos (74) erzählt in diesem Drama von einem amerikanischen Regisseur (Willem Dafoe), der an einem
Film arbeitet, der sich seiner Mutter (Irène Jacob) und
deren zwei Liebhabern (Bruno Ganz, Michel Piccoli)
widmet. Eine filmische Odyssee über drei Liebende,
deren Schicksal die weltbewegenden Ereignisse der
vergangenen Jahrzehnte streift.
HE
Rituale, Bräuche, Zeremonien – Regisseurin Ulrike
Ottinger ("Südostpassage", "Prater") begibt sich auf
einen weiteren filmischen Kulturaustausch: Mit ihrem
Dokumentarfilm reist sie nach Südkorea, wo sich ein
verliebtes Paar die titelgebende Hochzeitstruhe füllen
und sonst noch so allerlei über sich ergehen lässt. Das
ist so faszinierend wie humorvoll aufbereitet.
HE
Start: 1.10. Metropolis
Start: 29.10.
Start: 1.10. OFF Broadway
DIE PÄPSTIN
MENACHEM & FRED
DIE FAST VERGESSENE WELT
Historienfilm/Drama - D 2009 - Regie: Sönke Wortmann Verleih: Constantin
IL/D 2008 - 91 Min. - Regie: Ofra Tevet, Ronit Kertsner Verleih: Filmlichter
OT: Land of the Lost - USA 2009 - 93 Min. - Regie: Brad
Silberling - Verleih: Universal
Sönke Wortmann greift in diesem Epos die Legende
der Johanna auf, die im Neunten Jahrhundert als einfache, gläubige Frau aufwächst. Sie fühlt sich zu
Größerem bestimmt, gelangt, als Mann verkleidet, bis
ins höchste Kirchenamt. Zugleich verliebt sie sich in
den Grafen Gerold. Johanna Wokalek ("Barfuß") spielt
die Johanna zerrissen zwischen der Zuneigung zu
Gerold und der Liebe zu Gott.
HE
Menachem und Fred haben als jüdische Brüder den
Holocaust in einem französischen Waisenhaus überlebt. Nach dem Krieg gingen ihre Wege auseinander:
Fred streifte seine Identität ab und ging in die USA,
Menachem wurde orthodoxer Jude in Israel. Der Film
beleuchtet die Stationen ihrer Schicksale und erzählt
von dem ersten großen Familientreffen, bei dem sich
drei Generationen begegnen.
HE
Will Ferrell ("Schräger als Fiktion") gerät als unbedarfter Wissenschaftler in ein Alternativ-Universum
und findet sich in der Urzeit wieder. Gemeinsam mit
einer besserwisserischen Laborassistentin (Anna Friel)
und einem Naturburschen (Danny McBride) ist er
fortan auf der Flucht vor Dinosauriern und auf der
Suche nach der Rückkehr in die Zivilisation.
Turbulente Abenteuerkomödie.
HE
Start: 22.10. Weisshaus, Cinenova, Metropolis
Start: 22.10. Filmpalette
Start: 1.10.
Roter Teppich
Untergetaucht, um der NS-Maschinerie zu entgehen: Armin Rohde als Jude Menne Spiegel
KÜNSTLER MIT BREITER FARBPALETTE
ARMIN ROHDE ÜBER „UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT“, SEINE AFFINITÄT ZU KINDERFILMEN UND DIE HERAUSFORDERUNG, LEGENDEN ZU SPIELEN
Durch seine Rollen in „Kleine Haie“ und „Der
bewegte Mann“ wurde er Anfang der 1990er
Jahre zum Publikumsliebling. Mittlerweile ist
Armin Rohde aus der deutschen Kinoszene
nicht mehr wegzudenken. Nach knapp einhundert Film- und Fernsehauftritten in solch unterschiedlichen Werken wie dem Zeitgemälde
„Marlene“, dem Kultfilm „Lola rennt“ oder den
erfolgreichen Kinderfilmen „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Herr Bello“, in denen er jeweils
die Titelrolle verkörperte, ist er nun in „Unter
Bauern – Retter in der Nacht“ im Kino zu sehen. In der auf tatsächlichen Ereignissen basierenden Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg
spielt Rohde den Juden Menne Spiegel, dem es
zusammen mit seiner Frau und seiner kleinen
Tochter dank der Mithilfe befreundeter Bauern gelang, der Deportation zu entgehen und
das Dritte Reich zu überleben.
weiß nicht, wie sie das gemeint hat, da kann sich
jeder seinen Teil dazu denken (lacht). Das war sehr
charmant und diplomatisch von ihr gelöst.
Die Geschichte spielt auch wieder in NRW, wo
sie geboren und aufgewachsen sind. Haben
Sie denn eine besondere Affinität zu solchen
„Heimatstoffen“?
Nein, ich denke gar nicht in solchen Kategorien.
Der Film spielt zufälligerweise keine 100 km entfernt von da, wo ich lebe. Das ist für mich aber
kein Lokal- oder Heimatfilm, sondern er spielt
eben in einer Gegend, die ich ganz gut kenne.
Das war jetzt auch nicht nur auf diesen Film
gemünzt, sondern auf die rote Linie in Ihrer
Karriere, häufiger mal Filme mit diesem lokalen Background zu drehen, insbesondere zu
Beginn Ihrer Laufbahn …
Das ist schon richtig, auch wenn das meiste
choices: Herr Rohde, Marga Spiegels Erinne- davon schon über fünfzehn Jahre her ist. Aber
rungen sind bereits 1969 veröffentlicht wor- auf Dauer möchte ich das dem Zuschauer auch
den. Warum, glauben Sie, sind diese nun erst nicht verweigern. Als Schauspieler leben Sie ja in
40 Jahre später verfilmt worden?
dem ständigen Konflikt, dass Sie der Zuschauer
Armin Rohde: Das ist schwer zu beantworten, für etwas ins Herz geschlossen hat, für das Sie
denn auch weit weniger auffällige Bücher brau- gar nichts können. Der Zuschauer entscheidet ja,
weswegen er einen Schauspiechen mitunter sehr lange bis zur
„MEINE ELTERN HABEN MIT DER
ler mag oder nicht. Deswegen
Verfilmung. Es ist einfach so,
SEELE VON KÜNSTLERN DAS LEBEN
übernehme ich zwischendurch
dass nicht jedes Buch, bei dem
VON ARBEITERN GEFÜHRT“
auch immer wieder Rollen, von
eine Verfilmung sinnvoll wäre,
auch direkt verfilmt wird. Ich halte das in diesem denen ich weiß, dass es für sie eine bestimmte
Fall nicht für eine spezielle Gemeinheit gegen den Anhängerschaft gibt. Als Schauspieler habe ich
andererseits auch das Bedürfnis zu zeigen, was
Stoff, dass es so lange gedauert hat …
ich sonst noch auf der Pfanne habe.
Frau Spiegel besuchte auch die Dreharbeiten.
Hat sie Ihnen irgendwelche Tipps gegeben, wie Wie z.B. in Kinderfilmen mitspielen, obwohl
Sie selbst gar keine Kinder haben. Nährt das
Sie ihren Ehemann darstellen könnten?
Nein, um das zu tun, ist sie viel zu vornehm. Sie für Sie das sprichwörtliche Kind im Manne?
ist eine sehr zurückhaltende, aber auch sehr wit- Das ist mir zu psychologisiert, das kann man so
zige und charmante Dame, die übrigens auch noch nicht beantworten. Dann könnte man ja auch jesehr gut aussieht. Das hat sie nicht gemacht, weil mandem, der immer wieder Mörder spielt, untersie das wahrscheinlich als aufdringlich empfun- stellen, er würde dies tun, weil er im wirklichen
den hätte. Sie hat sogar einen Witz darüber ge- Leben zu wenig zum Morden kommen würde. Das
rissen, denn genau das fragte jemand am Set: „Ist ist Quatsch. Kinderfilme machen mir aus einem
er denn so, wie Ihr Mann war?“ Darauf sagte sie: anderen Grund so viel Spaß: Wenn ich Maler wäre,
„Das müsste ich dann erst mal ausprobieren.“ Ich dann würde ich bei Filmen für Erwachsene eher zu
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Aquarellfarben greifen, zu Pastelltönen, und bei
Kinderfilmen greife ich mit dem ganz großen Pinsel
in den Pott mit den Primär- und Ölfarben. Da kann
man einfach kräftiger und deutlicher zeichnen.
Ihr Bruder Uwe ist auch ein erfolgreicher
Schauspieler. Woher kommt in Ihrer Familie
die Liebe zum Rampenlicht?
Meine Eltern waren musisch begabte Menschen, obwohl sie ihr Leben lang gearbeitet haben. Sie haben
mit der Seele von Künstlern das Leben von Arbeitern
geführt. Dadurch, dass es doppelt in der Familie auftaucht, wird es auch irgendwie familiär weitergegeben worden sein, ohne dass meine Eltern die Möglichkeit hatten, das auch beruflich auszuüben. Sie
waren aber beide talentierte Sänger und mein Vater
war ein beliebter Gast auf allen möglichen Festivitäten als Geschichtenerzähler und Liedersänger.
Emil Jannings und Richard Tauber haben Sie
schon gespielt, unlängst kamen Albert Einstein
und Heinrich George hinzu. Wie geht man an die
Aufgabe heran, solche Legenden zu verkörpern?
Bei Leuten, bei denen man noch weiß, wie sie
ausgesehen und wie sie sich bewegt und geredet
haben, versuche ich, mir im Vorfeld so viel Material wie möglich zu besorgen und mich heranzuarbeiten. Man muss dabei allerdings auch aufpassen, dass man nicht in der bloßen Nachahmung
steckenbleibt, damit das Ganze am Ende nicht
hölzern wirkt. Es muss immer noch den persönlichen Touch haben, sonst hätte es ja jeder beliebige Schauspieler machen können, den man in die
entsprechende Maske gesteckt hat. Das muss man
fein austarieren, wie viel man von sich selbst hineingibt und wie tief man in die andere Figur hineingeht. Ich bin übrigens sehr angetan davon, dass Sie
mehr über meinen Beruf als über mein Privatleben
fragen, denn ich habe ein Buch geschrieben, das
Anfang November in die Buchhandlungen kommen
wird. Es heißt „Größenwahn und Lampenfieber
– Die Wahrheit über Schauspieler“, in dem ich über
genau solche Sachen erzähle, immer verbunden mit
kleinen Dönekes aus meinem Berufsleben.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
Cologne Conference
Film-Kritik
Filmische Kriminalistik: „Rembrandts Nachtwache“ von Peter Greenaway, Foto: Presse
DETEKTIVISCH
Kühler Racheengel: Katharina Schüttler
RAF PRIVAT
ROMAN POLANSKI ZU GAST IN KÖLN
„Es kommt der Tag“ von Susanne Schneider
Nachdem Gus van Sant seinen Besuch bei der KunstFilmBiennale wegen
Dreharbeiten kurzfristig absagen musste, dürfen wir im Oktober noch auf einen
anderen internationalen Regiemeister hoffen. Anfang Oktober wird Roman
Polanski in Köln erwartet. Der 75jährige Altmeister des Kinos wird zur Cologne
Conference anreisen, wo er für seine Verdienste um die Weiterentwicklung der
Filmsprache mit dem Filmpreis Köln ausgezeichnet wird. Das Internationale Filmund Fernsehfestival findet vom 30. September bis 4.Oktober in Köln statt. Am 2.
Oktober wird sich Polanski von 16 bis 18 Uhr im Filmforum den Fragen von Lutz
Hachtmeister stellen, allerdings nur für akkreditierte Besucher des Festivals. Auch
für normale Kinogänger wird die Retrospektive seiner Filme im Cinedom und dem
Filmforum zu sehen sein: Angefangen von den frühen Kurzfilmen, die er ebenso
wie den ersten Langfilm „Das Messer im Wasser“ noch in Polen drehte. Über den
in England realisierten Psychothriller „Ekel“ mit Catherine Deneuve - ein
Meisterwerk - und den in den USA gefilmten und nicht minder schockierenden
Gruselfilm „Rosemaries Baby“. Polanskis Film Noir-Hommage „China Town“ fehlt
ebenso wenig wie seine „Macbeth“-Verfilmung oder der überlange „Tess“ mit der
jungen Nastassja Kinski. Gezeigt werden natürlich auch jüngere Werke wie
„Oliver Twist“ oder „Der Pianist“.
Polanskis Auftritt in Köln ist sicher die Sensation des Festivals, er überstrahlt aber
nicht das gesamte Programm. Dort sind noch andere Perlen zu finden. In der Reihe
Independent kann man die Filme „Blind Date“ und „Lost Persons Area“ entdekken. „Blind Date“, eine Verfilmung des Kammerspiels des ermordeten Theo van
Gogh, erzählt von einem Ehepaar, das versucht, sich über Rollenspiele neu kennenzulernen. „Lost Persons Area“ beobachtet ungarische Arbeiter, die in karger
Landschaft Strommasten warten. Neben solchen Debütfilmen zeigt die Cologne
Conference auch neue Filme bekannter Regisseure. „The Return of the War Room“
ist von Dokumentarfilmlegende D.A. Pennebaker. Nach „The War Room“ von 1993
kehrt er nun zu den Mitarbeitern von Bill Clintons Wahlkampfteam zurück und
blickt ohne Glanz und Gloria und taktisches Kalkül auf die damaligen Strategien
des Wahlkampfteams.
Neben Fernsehformaten, die sicherlich vor allem für das akkreditierte
Fachpublikum von Interesse sind, ist auch eine herausragende Fernsehproduktion
wie „Rembrandts Nachtwache“ zu sehen. Peter Greenaway erforscht Rembrandts
berühmtes Gemälde in Hinsicht auf ein Mordkomplott. Denn, so Greenaways
These, das Geheimnis des Bildes liegt in einem Hinweis auf ein Verbrechen. In
„Rembrandts Nachtwache“ bekommt Greenaways in den letzten Jahren etwas
verselbstständigte digitale Spielerei wieder einen Sinn, wenn er detektivisch Bildelemente verschiebt und übereinanderlegt, um seine These zu stützen. Richtig
kurzweilig wird sicher auch die Kultnacht. Hier kann man mit Meilensteinen des
TV-Talks Fernsehgeschichte erinnern.
CHRISTIAN MEYER
Cologne Conference - Internationales Film und Fernsehfestival Köln
30.9.-4.10., Cinedom / Filmhaus / Filmpalette / Filmforum im Museum Ludwig,
Programm: www.cologne-conference.de
Alice reist nach Frankreich in die Weinberge. Dort vermutet sie ihre Mutter, die als RAFTerroristin vor 20 Jahren in den Untergrund gegangen ist.
➜ Emotionales Familiendrama
Judith hat ihre Tochter Alice Ende der 70er Jahre zur Adoption freigegeben, um
den bewaffneten Kampf in der RAF fortzuführen. Inzwischen ist sie eine gemäßigte Aktivistin, die auf einem idyllischen Weingut ein gewöhnliches Familienleben mit zwei Kindern führt. Als die geheimnisvolle Alice dort ankommt, ahnt
Judith schnell, dass sie ihre Vergangenheit eingeholt hat. Schüttlers Power-Play,
das einen schon in „Sophiiiie!“ mitreißen konnte, verbreitet eine ungeheure Spannung in diesem außergewöhnlichen Mutter-Tochter-Konflikt. Wie zuletzt in
„Schattenwelt“ wird das RAF-Thema auch hier auf einer persönlichen, emotionalen Ebene abgehandelt: Politik kommt nur als Fußnote vor. Den an sich interessanten Konflikt hätte man aber auch vor jeden anderen Hintergrund setzen können.
CHRISTIAN MEYER
ES KOMMT DER TAG
Drama - D 2009 - 104 Min. - Regie: Susanne Schneider - mit Iris Berben, Katharina
Schüttler, Jacques Frantz - Verleih: Zorro
Start: 1.10. Rex
Gefährliches Spiel mit Schiffsriesen
KILLERWALE UND WALKILLER
„The Last Giants“ von Daniele Grieco
Die Meerenge von Gibraltar verbindet den Atlantik mit dem Mittelmeer. 300 Schiffe
durchfahren dieses Tor am Tag - zum Leid der Meerestiere.
➜ Erschreckende Bilder einer Ausbeutung
Katharina Heyer ist eine Tierschützerin, die sich auf dem Gewässer zwischen
Spanien und Marokko engagiert, wo Menschen vom Fischen und von der Containerschifffahrt leben. Delfine und Wale stranden, werden gerammt, vergiftet und
regional zusehends ausgerottet. Der Mensch verschließt die Augen. Daniele Grieco
zeigt Killerwale und Walkiller: Der Schönheit der Unterwasserwelt stellt der
Regisseur Bilder der Qual und des blutigen Todes entgegen. Damit ist „The Last
Giants“ kein appetitlicher, wohl aber ein wichtiger Film. Auch wenn sich die Tierretter mitunter etwas verklärt zu ihren schwimmenden Freunden hingezogen fühlen, vermitteln sie den Ernst der Lage. Später soll jedenfalls niemand behaupten,
das Kino hätte Sie nicht gewarnt.
HARTMUT ERNST
THE LAST GIANTS
Dokumentarfilm - D 2009 - 90 Min. - Regie: Daniele Grieco - Verleih: Progress
Start: 1.10. Filmpalette
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07. bis 11. oktober 2009
Rückschau
Film-Kritik
In heikler Mission: Jonathan Rhys-Meyers und Radha Mitchell
EFFEKTVOLL
„Die Kinder der Seidenstraße“ von Roger Spottiswoode
Ende der 30er Jahre rettet der Brite George Hogg Dutzende chinesische Kinder vor mordenden Japanern. Der Film erzählt seine Geschichte.
➜ Opulentes Abenteuerdrama
Als 1937 die Japaner mordend in China einfallen, befindet sich der junge, naive
Reporter George Hogg (Jonathan Rhys Meyers) in Nanking. Geschockt von den
barbarischen Massenhinrichtungen der Okkupanten, entkommt er selbst nur
knapp dem Tod. Er schließt sich dem Widerständler Jack Chen an und gelangt mit
Hilfe der Krankenschwester Lee in eine versteckte Gemeinde von Waisenkindern.
Seine Erlebnisse und die Schicksale der Jugendlichen lassen den unbedarften
Mann reifen: Er beschließt, mit 60 Waisenjungen zu Fuß gen Westen zu fliehen.
Ein entbehrungsreicher Marsch beginnt. Effektvoll bebildert Regisseur Spottiswoode das Schicksal seines jungen Helden und bietet verklärtes Abenteuerkino.
Nichts für Historiker also, wohl aber für Fans bewegender Geschichtsdramen.
HARTMUT ERNST
DIE KINDER DER SEIDENSTRASSE
OT: The Children of Huang Shi - Drama - AUS/CN/D 2008 - 118 Min. - Regie: Roger
Spottiswoode - mit: Jonathan Rhys Meyers, Chow Yun-Fat, Radha Mitchell Verleih: 3Rosen
Start: 8.10. Rex
Als Jüdin unentdeckt: Veronica Ferres
IM VERSTECK
„Unter Bauern - Retter in der Nacht“ von Ludi Boeken
Die Jüdin Marga Spiegel und ihre kleine Tochter Karin kommen 1943 mit falscher arischer Identität auf einem Bauernhof unter.
➜ Spannende Kriegsgeschichte
Die auf den autobiografischen Erinnerungen Marga Spiegels basierende Geschichte wirft einen neuen Blick auf die Vorkommnisse der NS-Zeit: den Mut einiger
Deutscher, unter Gefährdung des eigenen Lebens jüdischen Mitbürgern ein Versteck zu gewähren und sie damit vor der Deportation zu retten. Ludi Boekens
Szenenaufbau schürt häppchenweise Spannung, ohne eine Einstellung überzustrapazieren. Dadurch verpufft leider etwas von der Dramatik der Vorlage. Einige
vielschichtige und sensible Darstellerleistungen in den Nebenrollen (insbesondere
die Newcomerin Lia Hoensbroech als parteitreue Bauerntochter) bügeln das jedoch schnell wieder gerade.
FRANK BRENNER
Blick zurück nach vorn: Fritz Langs „Metropolis“ mit Blasorchester in der Philharmonie
KINO DER NACHT
WIE KÖNNTE SICH DIE KÖLNER KINOSZENE GEMEINSAM PRÄSENTIEREN?
Am letzten Augustwochenende fanden 40 Filmprogramme im Rahmen der
„Kölner Kino Nächte“ statt. Damit wurden viele, wenn auch nicht alle zahlreichen Kölner Initiativen, Festivals und Kinos zusammengebracht, um an
einem langen Wochenende das Kino und den Film zu feiern. Die Kölner
Kino Nächte wollten die Aufmerksamkeit auf die vielen Programme und
Programmmacher der Stadt lenken. Natürlich waren einige Veranstaltungen
besser, andere schlechter besucht. Das hängt mit Orten, Zeiten und letztlich
auch den einzelnen Programminhalten zusammen. Doch ging die Aktion in
ihrer Ganzheit zu sehr verloren. Der außerordentliche Rahmen der „Kölner
Kino Nächte“ war im Stadtbild und an den Veranstaltungsorten kaum präsent. Nach der umfassenden Berichterstattung in der Kölner Presselandschaft durfte man mehr erwarten.
Daraus ergibt sich die Frage, ob die Orientierung an den erfolgreich lancierten Museumsnächten für das Kino überhaupt funktionieren kann. Eine
Nacht im Museum ist per se etwas Besonderes (deswegen gibt es Filme wie
„Nachts im Museum“). Im Kino trifft man sich aber in der Regel, wenn es
dunkel ist. Was kann also das Besondere an einer Kinonacht sein, was kann
sie leisten? Sie kann das Besondere zeigen: Das ‚Kino der Nacht‘ mit dem
dunklen Film Noir der 40er und 50er Jahre in einer langen Nacht auferwecken – das wäre ein Ereignis. Oder nachts Filme mit Überlänge präsentieren,
die im alltäglichen Kinobetrieb nicht gezeigt werden können. Davon gibt es
einige in der Filmgeschichte: Jacques Rivettes „Out 1“ dauert knapp 13, eine
Kurzversion vier Stunden. Eine Cinemathek wie in anderen Städten, die diese
Aufgaben übernehmen könnte, gibt es in Köln nicht. Eine solche Vorführung
wäre daher eine Sensation. Tatsächlich konnten die „Kölner Kino Nächte“ ja
mit einer Sensation aufwarten: Die Vorführung von Fritz Langs „Metropolis“
mit der Livemusik vom Landesblasorchester NRW in der fast ausverkauften
Philharmonie. Andere Vorstellungen wie die Vorführung von „pereSTROIKA
– umBAU einer Wohnung“ im Haus der Architektur waren spannend inszeniert. Bei der langen Brenner-Nacht mit den Josef Hader-Krimis konnte man
wirklich von Kinonächten sprechen. Einige Möglichkeiten wurden aufgezeigt, aber auch Standard wurde präsentiert. In der Masse und Vielfalt ging
da einiges unter.
Man sollte darüber nachdenken, welchen Effekt ein thematischer Überbau,
der für die Kino Nächte zumindest angedacht war, auf eine solche Veranstaltung haben könnte. Statt eines „Gemischtwarenladens“, so eine Kinobetreiberin bei den Kinonächten, würde das Publikum zu einer filmischen
Vertiefung in ein Thema eingeladen. Uneinigkeit unter den Initiativen hatte
diese ursprüngliche Idee scheitern lassen. Doch wenn ein großes Festival wie
das ebenfalls bei den Kinonächten beteiligte Internationale Frauenfilmfestival Dortmund / Köln es schafft, den kompletten Wettbewerb mit 70 Spielfilmen einem Thema – nämlich „Freiheit“ – unterzuordnen, dann sollten auch
die vierzig Programme der Kinonächte zu füllen sein. Die Vermittlung eines
thematisch gebündelten Programms wäre dann sicherlich leichter.
Werbung für das Kino machen heißt vor allem, dessen Möglichkeiten zeigen
– in der Filmgeschichte wie in der Zukunft. Eine sehr schöne Idee war daher
auch die geplante „A wall is a Screen“-Aktion: ein abendlicher Parcours mit
Filmvorführungen auf den Hauswänden der Innenstadt. Sie ist leider der Budgetknappheit zum Opfer gefallen. Aber sie zeigt, wie groß der Spielraum ist.
UNTER BAUERN - RETTER IN DER NACHT
CHRISTIAN MEYER
Drama - D/F 2009 - 100 Min. - Regie: Ludi Boeken - mit: Veronica Ferres, Armin Rohde,
Martin Horn - Verleih: 3L
Start: 8.10. Filmpalette
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Die KunstFilmBiennale in ihrem siebten Jahr. Ein weltweit einziges Festival, das konsequent alle Grenzen zwischen
Kunst und Kino aufzuheben verspricht.
In zahlreichen Uraufführungen, Retrospektiven und mit
Gästen aus aller Welt wird vom 28. Oktober bis zum 1. November in Köln und Bonn gezeigt, was derzeit filmisch in der Kunst
und künstlerisch im Kino passiert. Herausragende Spielfilme
aus Frankreich, Israel, Peru, Russland oder Rumänien kämpfen
im Internationalen Wettbewerb mit Werken renommierter
Künstler um die dotierten Preise, die von einer hochkarätigen
Jury, aber auch vom Publikum vergeben werden. Prominente
Regisseure und Künstler wie Eija-Liisa Ahtila, Doug Aitken,
kunstFilm
BIENNALE
Bruno Dumont, Matthias Müller oder Sarah Morris stellen
sich auf großer Leinwand der Konkurrenz, aber auch unbekanntere Namen sind dabei, die bisher nur Insidern vertraut
sind. Jeder Film verspricht eine künstlerische Grenzüberschreitung, eine filmische Reise ins Land des Abenteuers.
Zu den diesjährigen Höhepunkten gehört eine ausführliche
Werkschau des genialen New Yorker Kameramanns und Regisseurs Ed Lachman, der von David Byrnes TRUE STORIES
über das Familiendrama KEN PARK bis zur fiktiven Dylan-Biographie I’M NOT THERE die amerikanische und europäische
Filmkunst entscheidend mitgeprägt hat. Im Wettbewerb um
den BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film
werden wieder besonders gelungene Werke von Filmemachern unter 35 Jahren vorgestellt, in einer Sonderreihe mit Beispielen aus der Sammlung des Centre Pompidou berühmte
frühe Stummfilme mit zeitgenössischen Werken konfrontiert.
Weitere Retrospektiven ehren die hintersinnigen Kunststars
Pipilotti Rist und Christian Jankowski, anschließend zeigt
die Düsseldorfer Sammlerin Julia Stoschek ihre Lieblingsfilme. Für Jury-Mitglied Harun Farocki richtet das Museum
Ludwig eine große Retrospektive seiner Medienarbeiten ein,
und zum ersten Mal präsentieren in Abstimmung mit der
KunstFilmBiennale ausgewählte Kölner Galerien Künstler,
die sich mit dem bewegten Bild auseinandersetzen.
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Köln Bonn
Ewige Jugend
Fr, 30. Oktober, 18 h, CINEDOM Black Box
Sa, 31. Oktober, 14 h, Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland
Sam Taylor-Wood: LOVE YOU MORE , GB 2008 • 15’
Vasilij Sigarev: WOLFY , OT: VOLCHOK • RUS 2009 • 86’ •
www.kunstfilmbiennale.de
OmeU • Dt. UA
Internationaler Wettbewerb
Eröffnung
Mi, 28. Oktober, 20 h, CINEDOM Black Box
Philip Haas: THE BUTCHER’S SHOP , USA 2008 • 7’ • Dt. UA
ERÖFFNUNGSFILM, Näheres siehe Tagespresse
Von der Unsterblichkeit
Do, 29. Oktober, 18 h, CINEDOM Black Box
Alexia Walther / Maxime Matray: L’ÉLAN , CH/F 2008 • 15’
Clemens von Wedemeyer: AGAINST DEATH
Der Traum vom Kino
Do, 29. Oktober, 21 h, CINEDOM Black Box
Sa, 31. Oktober, 17 h, Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland
Bjørn Melhus: MURPHY , D 2008 • 4’
Mihai Grecu: COAGULATE , F 2008 • 6’
Jukka-Pekka Valkeapää: THE VISITOR , OT: MUUKALAI-
NEN , D/GB/ EE/ FIN 2008 • 105’ • OmeU • Dt. UA
Pablo Stoll: HIROSHIMA
Raum-Fluchten
Do, 29. Oktober, 21 h, Filmforum im Museum Ludwig
Dominique Gonzalez-Foerster: NORETURN
UY/ E/CO/AR 2009 • 80’ • OmeU • Dt. UA
F 2009 • 16’ • Welturaufführung
GB 2009 • 10’ • Dt. UA
Jani Ruscica: EVOLUTIONS , OT: EVOLUUTIOITA
Experimente
Do, 29. Oktober, 18 h, Filmforum im Museum Ludwig
Mark Lewis: THE FIGHT , A 2008 • 5’30’’ • Dt. UA
Mircea Cantor: ZOOOOOOOM , F 2006–09 • 3’ • Dt. UA
Magdalena von Rudy: PICNIC , D 2008 • 8’
Anina Brisolla: ESOTEC , D 2008 • 7’
Rä di Martino: AUGUST 2008, B/ I 2008/09 • 5’
Adam Leech: SPEECH BUBBLE , B 2008 • 5’ • Dt. UA
Isabell Spengler: LINT LENT LAND , D 2009 • 9’
Deimantas Narkevicius: THE DUD EFFECT
OT: NESPROGUSIOS BOMBOS POVEIKIS
LT 2008 • 16’
FIN 2008 • 18’
Maix Mayer: HABITAT , D 2008 • 22 ’
Stephen Prina: THE WAY HE ALWAYS WANTED IT II
USA 2008 • 27’
Innere Reise
Fr, 30. Oktober, 18 h, Filmforum im Museum Ludwig
Reynold Reynolds: SECRET LIFE , D 2008 • 10’
Javier Téllez: CALIGARI UND DER SCHLAFWAND-
LER , D 2008 • 27’
Jochen Kuhn: EXIT , D 2008 • 36’
Doug Aitken: MIGRATION (EMPIRE) ,USA 2008 • 24’ • Dt. UA
Exotica
Fr, 30. Oktober, 21 h, CINEDOM Black Box
Hans Op de Beeck: EXTENSIONS , B 2009 • 11’ • Dt. UA
KINOFILM, Näheres siehe Tagespresse.
Über-Ich und Wirklichkeit
Fr, 30. Oktober, 21 h, Filmforum im Museum Ludwig
Nathalie Djurberg: IT’S THE MOTHER , D 2008 • 6’
Marcin Wojciechowski: MENTAL TRAFFIC , PL 2008 • 6’
Keren Cytter: LES RUISSELLEMENTS DU DIABLE
D 2008 • 12’
Eija-Liisa Ahtila: WHERE IS WHERE?
OT: MISSÄ ON MISSÄ? , FIN 2009 • 56’ • Dt. UA
Der Lauf des Lebens
Sa, 31. Oktober, 15 h, CINEDOM Black Box
So, 01. November, 20 h, Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland
Gabriele Schwark, VITA , D 2008 • 9’
Mahmut Fazil Coskun, WRONG ROSARY
OT: UZAK IHTIMAL , TR 2009 • 93’ • OmeU • Dt. UA
Mensch und Metropole
Sa, 31. Oktober, 18 h, CINEDOM Black Box
Kika Nicolela: NAKED , BRA 2008 • 3’
Vincent Meessen: DEAR ADVISER , B 2009 • 8’
Sarah Morris: BEIJING , USA/ CN 2008 • 85’
Die Einsamkeit der Frauen
Sa, 31. Oktober, 18 h, Filmforum im Museum Ludwig
So, 01. November, 14 h, Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland
Alex McQuilkin: I WISH I WAS A BEAM OF LIGHT
USA 2009 • 3’
Ute Ströer: SCHLAFENDE FÜCHSIN
D 2009 • 15’ • Welturaufführung
Peter Strickland: KATALIN VARGA
Fr, 30. Oktober, 17.30 h, CINEDOM
NICK’S FILM – LIGHTNING OVER WATER
(Nicholas Ray, Wim Wenders ), D/S 1980 • 118’
Fr, 30. Oktober, 20.30 h, CINEDOM
FAR FROM HEAVEN (Todd Haynes), USA 2002 • 107’
Dokumentarfilme über Künstler
Sa, 31. Oktober, 17.30 h, CINEDOM
LIFE FOR A CHILD (Ed Lachman), USA 2008 • 30’
SAY AMEN, SOMEBODY (G. T. Nierenberg), USA 1982 • 100’
Do, 29. Oktober, 18 h, Filmpalette
Alexander Markov, Nick Teplov: TWO HIGHWAYS
François Lévy-Kuentz: CALDER, SCULPTEUR DE L’AIR
Fr, 30. Oktober, 18 h, Filmpalette
Marianne Kapfer: DIE FOTOGRAFEN BERND UND
Sa, 31. Oktober, 20.30 h, CINEDOM
THE VIRGIN SUICIDES (Sofia Coppola), USA 1999 • 97’
(nur Sa, 31. Oktober)
Samuel Maoz: LEBANON , IL/ F/D 2009 • 90’ • OmdU • Dt. UA
Cuentos – Märchen
Sa, 31. Oktober, 20 h, Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland
So, 01. November, 15 h, CINEDOM Black Box
Cristóbal León / Joaquin Cociña / Niles Atallah: LUIS CL 2008 • 4’
Claudia Llosa: THE MILK OF SORROW
OT: LA TETA ASUSTADA , PE/ E 2009 • 94’ • OmdU
Sa, 31. Oktober, 21 h, Filmforum im Museum Ludwig
LA SOUFRIÈRE – WARTEN AUF EINE ANGEKÜNDIGTE KATASTROPHE (Werner Herzog), D 1976 • 31’
THE LAST TRIP TO HARRISBURG
(Bernd Brummbär, Udo Kier, Ed Lachman), D 1984 • 11’
SONGS FOR DRELLA (Ed Lachman), USA 1990 • 55’
EVERY TIME WE SAY GOODBYE (Ed Lachman)
USA 1990 • 4’
GET YOUR KICKS ON ROUTE 66 (Ed Lachman)
USA 1989 • 15’
Lichtspiel und Leben
So, 01. November, 18 h, CINEDOM Black Box
Matthias Müller / Christoph Girardet: CONTRE-JOUR
So, 01. November, 14.30 h, CINEDOM
I’M NOT THERE (Todd Haynes), USA/D 2007 • 135’
D 2009 • 11’
Bruno Dumont: HADEWIJCH , F/ D 2009 • 105’ • OmeU, Dt. UA
So, 01. November, 17.30 h, CINEDOM
TRUE STORIES (David Byrne), USA 1986 • 90’
So, 01. November, 20 h, Filmforum im Museum Ludwig
PREISVERLEIHUNG
Retrospektive Christian Jankowski
BILD-KUNST Förderpreis
für experimentellen Film
Do, 29. Oktober bis Sa 31. Oktober
jeweils 15 h, Kunstmuseum Bonn
Innen und Außen
Do, 29. Oktober, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig
Körper und Raum
Fr, 30. Oktober, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig
Liebe und Tod
Sa, 31. Oktober, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig
Gestern und Morgen
So, 1. November, 15 h, Filmforum im Museum Ludwig
Retrospektive Pipilotti Rist
Retrospektive Ed Lachman
Fr, 30. Oktober, 22.30 h, CINEDOM
Vishal Bhardwaj: MAQBOOL , IND 2003 • 128’ • OmeU
Sa, 31. Oktober, 22.30 h, CINEDOM
Vishal Bhardwaj: OMKARA , IND 2006 • 152’ • OmeU
Sa, 31. Oktober, 14.30 h, CINEDOM
IMPORT/ EXPORT (Ulrich Seidl), A 2007 • 135’
ROM/ GB 2009 • 84’ • OmdU
Fiktionen des Krieges
Sa, 31. Oktober, 21 h, CINEDOM Black Box
So, 01. November, 17 h, Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland
Omer Fast: TAKE A DEEP BREATH , USA/ IL/D 2008 • 27’
Shakespeare in Bollywood
So, 01. November, 15 h, Kunstmuseum Bonn
Höhepunkte aus der
Julia Stoschek Collection
Do, 29. Oktober, 16.30 h, Kunstmuseum Bonn
Fr, 30. Oktober, 16.30 h, Kunstmuseum Bonn
So, 1. November, 16.30 h, Kunstmuseum Bonn
HILLA BECHER
Sa, 31. Oktober, 18 h, Filmpalette
Kerstin Stutterheim, Niels Bolbrinker: FLIEGEN UND
ENGEL
Galerienprogramm
Parallel zur KunstFilmBiennale präsentieren neun Kölner Galerien, sowie das Kölner Museum Ludwig Ausstellungen von
Künstlern, die über oder mit bewegten Bildern arbeiten.
Baukunst Galerie
Figge von Rosen Galerie
Galerie Daniel Buchholz
Galerie Christian Nagel
Galerie Gisela Capitain
Galerie Heinz Bossert
Galerie Karsten Greve
Kewenig Galerie
PRAXIS – Projektatelier Staab
Museum Ludwig
Detaillierte Informationen zum Programm sowie Informationen zu Eintrittspreisen und Reservierungsmöglichkeiten unter:
www.kunstfilmbiennale.de
Die KunstFilmBiennale ist eine Initiative der SK Stiftung Kultur,
der Kunststiftung NRW und der Stadt Köln. Sie wird veranstaltet in Kooperation mit der Filmstiftung NRW sowie der VG
BILD-KUNST und gefördert vom Ministerpräsidenten des
Landes Nordrhein-Westfalen.
Spielorte
Köln
Do, 29. Oktober, 17.30 h, CINEDOM
TOKYO-GA (Wim Wenders), D/USA 1983-1985 • 90’
Dialoge: Raritäten aus der
Sammlung des Centre Pompidou
Do, 29. Oktober, 20.30 h, CINEDOM
KEN PARK (Ed Lachman, Larry Clark), USA/NL/F 2002 • 86’
Do, 29. Oktober – So, 1. November, jeweils 18 h Kunst- und
Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
CINEDOM | Filmforum im Museum Ludwig | Filmpalette
Bonn
Kunstmuseum Bonn | Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Oktober 2009
„ CINEMA ITALIA! Æ vom 1.–6. Oktober 2009
CINEMA ITALIA! präsentiert zum 12. Mal eine Auswahl aktueller italienischer Filme –
sechs an der Zahl – auf einer Kinoreise durch 27 deutsche Städte. Alle gezeigten Filme
sind deutsche Erstaufführungen. Die Bandbreite reicht dabei von der temperamentvollen
Komödie über das psychologisch packende Drama bis zum rasanten Mafiathriller – wobei
das Augenmerk wie in den Vorjahren auf dem engagierten Autorenkino liegt. Mit Regisseuren und weiteren Filmschaffenden aus Italien wird in den Tagen des Festivals vor Ort zu
rechnen sein. Diese stehen dann bereit, ihren Film persönlich vorzustellen und Gespräche
mit den Zuschauern zu führen. Weitere Informationen unter www.cinema-italia.net
„ SHNIT 09 – Internationales Kurzfilmfestival Æ vom 7.–11. Oktober 2009
Vom 7.–11. Oktober 2009 findet das internationale Kurzfilmfestival »shnit 09« erstmals
zeitgleich in Bern und Köln statt. Im internationalen Wettbewerb »shnit-Open« treten 80
ausgewählte Kurzfilme aus 26 Ländern an, um die Jury und das Publikum in ihren Bann zu
ziehen. Daneben lassen in drei weiteren Programmreihen zahlreiche Spezialblöcke kleine
und große Filmherzen schneller schlagen. Das internationale Kurzfilmfestival shnit 2009
wird am Austragungsort Köln seine shorties in vier verschiedenen Kinosälen präsentieren.
Das Kölner Filmhaus, das Cinenova, das Gebäude 9 und die Tanzschule MadCity stehen
vom 07. bis zum 11. Oktober 2009 ganz im Zeichen des Kurzfilms. Im Filmhaus werden
am Wochenende die Kinderprogramme sowie am Sonntag ein FeelGood-Brunch stattfinden. Die shnit-Lounge im Foyer des Kölner Filmhauses ist für die Besucher während der
Kinozeiten geöffnet. Als Höhepunkt des Festivals werden am So, 11.10.2009, in einer
Live-Schaltung nach Bern die begehrten Trophäen durch Publikum und Jury vergeben (im
Cinenova). Weitere Infos zum gesamten shnit-Festival sind unter www.shnit.de zu
finden.
„ WALLONISCHE FILMTAGE Æ vom 16.–18. Oktober 2009
Besonders im Bereich des Filmschaffens hat sich die Wallonische Region einen Namen
gemacht. Mit dieser kleinen Reihe möchten wir einen Einblick in die filmische Vielfalt
unserer Nachbarn präsentieren. Daher haben wir aus verschiedenen Genres ein wunderschönes Programm aktueller Wallonischer Filmkunst zusammengestellt: „ PANIQUE AU
VILLAGE (Animation • 76 Min.) „ BELHORIZON (Spielfilm • 80 Min.) „ WALL TO
WALL (Doku • 90 Min.) „ A ALEXANDRE SERGUEIEVITCH (Experimentalfilm • 57
Min.) „ KURZFILMROLLE mit schrägen, skurrilen sowie poetischen Werken (90 Min.)
In Kooperation mit der Delegation der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Französischen Gemeinschaft und der Wallonischen Region und WBI. Die Regisseurin Marie André
wird persönlich vor Ort sein und ihren Film A ALEXANDRE SERGUEIEVITCH vorstellen.
Ausführliche Programminformationen unter: www.koelner-filmhaus.de
„ Night of the Shorts: AM ENDE KOMMT DIE WENDE • 90 Min. • Der Jahrestag
der Wiedervereinigung wird mit einem besonderen Kurzfilmprogramm gefeiert: DUFTE •
BEENTO • DIE KLÄRUNG DES SACHVERHALTS • FREIES LAND • DER PLAN DES
HERRN THOMASCHEK
Æ vom 19.–22.10.2009 jeweils um 21.00 h (am 21.10.2009 im Studio)
„ EROTIC TALES /Programm 6 • Die Reihe EROTIC TALES widmet sich ganz dem
Genre des erotisch-sinnlichem Kurzfilms. Filme: NR. 23 • POWERS • ZWISCHENSPIEL
Æ am Mi, 14.10.2009 um 19.30 h
„ GEBÄUDE 9 und KÖLNER FILMHAUS präsentieren SOMETHING WEIRD CINEMA!
„ something weird cinema: DER SCHLÄCHTER VON NEW YORK • USA 1980 • 87
Min. • OF • 35mm • R.: William Lustig • D: Joe Spinell, Caroline Munro • William
Lustigs Debüt, die Geschichte eines Psychopathen, der seinen aufgestauten Aggressionen freien Lauf lässt, indem er sich nachts auf die Suche nach vornehmlich weiblichen
Opfern begibt, gilt immer noch als einer der kontroversesten Horrorfilme. Tom Savini, der
die bahnbrechenden FX für Romeros DAWN OF THE DEAD schuf, sorgte auch hier für
Schockmomente, die heute noch ihresgleichen suchen. Daneben sorgt die schmuddelige
Atmosphäre sowie die schonungslose Darstellung des Killers durch Joe Spinell für ein
drastisches Kinoerlebnis. Æ am Mi, 14.10.2009 um 21.30 h
„ something weird cinema: EINER FRISST DEN ANDEREN • D/I 1964 • 78 Min. •
DF • 35mm • R.:Ray Nazzaro • D.: Jayne Mansfield, Cameron Mitchell • Ein doch sehr
»unappetitlicher« Gangsterfilm, der eine Gruppe von gewissenlosen Unterweltlern zeigt,
die sich auf einer Insel um den Besitz von einer Million Dollar quasi zerfleischen: ein
Gangsterduo wird unerbittlich von anderen Kriminellen gejagt und mörderisch zur Strecke
gebracht. Diese Minimalhandlung, die in der simplen Moral kulminiert, dass hemmungslose und pure Geldgier Wahnsinn und Vernichtung nach sich zieht, visualisiert der Film mit
einer Vielzahl an Brutalitäten. Æ am Mi, 21.10.2009 um 21.30 h
„ FUTURE SHORTS Æ am Do, 22.10.2009 um 19.00 Uhr
Das Oktober-Programm bringt euch das Beste aus dem Jahre 2008. Freut euch auf ein
vielfältiges Programm und auf Filme, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Mal ist
es ein surrealer Zombiefilm, mal eine stille Ode in Schwarz-Weiß, mal ein funkiges MusikVideo oder eben auch eine skurrile Paintball-Schlacht. Abwechslung und Unterhaltung im
Oktober – und etwas Farbe für die ersten grauen Herbsttage.
„ AFGHANISTAN FILMFESTIVAL – PANORAMA HINDUKUSCH
Æ vom 23.–30. Oktober 2009
Das zweite Afghanistan Filmfestival PANORAMA HINDUKUSCH nähert sich der wiederaufblühenden Kultur in Afghanistan. Die Konflikte, in denen sich das Land seit Ende
der 1970er-Jahre befindet, verdecken häufig den Blick auf den kulturellen Reichtum. Die
Kunst- und Filmszene ist in den letzten Jahren des Wiederaufbaus so aktiv wie nie zuvor
Do
1.10.
Fr
2.10.
Sa
3.10.
So
4.10.
Mo
5.10.
Di
6.10.
Mi
7.10.
Do
8.10.
Fr
9.10.
Sa
10.10.
So
11.10.
Mo
12.10.
Di
13.10.
Mi
14.10.
Do
15.10.
Fr
16.10.
Sa
17.10.
So
18.10.
Mo
19.10.
Di
20.10.
Mi
21.10.
Do
22.10.
Fr
23.10.
Sa
24.10.
So
25.10.
Mo
26.10.
Di
27.10.
Mi
28.10.
Do
29.10.
Fr
30.10.
Sa
31.10.
Cologne Conference
17.00 h Cinema Italia!
EX
18.00 h Cologne Conference
14.00 h Cologne Conference
17.00 h Cinema Italia!
GIOVANNIS VATER
19.00 h Cologne Conference
21.00 h Cologne Conference
20.30 h Cinema Italia!
DAS MÄDCHEN VOM SEE
19.00 h Cologne Conference
22.45 h Cologne Conference
19.00 h Cologne Conference
21.00 h Cologne Conference
19.00 h Cinema Italia! GIULIA
GEHT ABENDS NICHT AUS
19.00 h Cinema Italia!
EHRENMÄNNER
21.00 h Cinema Italia! GIULIA
GEHT ABENDS NICHT AUS
21.00 h Cinema Italia!
WIR SCHAFFEN DAS SCHON
21.00 h Cologne Conference
SHNIT 09 – Internationales Kurzfilmfestival
vom 7.–11. Oktober 2009
19.30 h PAK - Kurzfilmabend
ABENDMAHL
Kein Programm
19.30 h
EROTIC TALES
18.30 h
DIE WURZEL
21.30 h
MORO NO BRASIL
21.30 h
MORO NO BRASIL
21.30 h something weird cinema
DER SCHLÄCHTER VON ...
21.30 h Genucide Alert: DIE
TODESREITER VON DAFUR
WALLONISCHE FILMTAGE
vom 16.–18. Oktober 2009
18.45 h
MORO NO BRASIL
18.45 h
MORO NO BRASIL
18.45 h
MORO NO BRASIL
19.00 h
FUTURE SHORTS
21.00 h Night of the Shorts AM
ENDE KOMMT DIE WENDE
21.00 h Night of the Shorts AM
ENDE KOMMT DIE WENDE
21.30 h something weird cinema
EINER FRISST DEN ANDEREN
21.00 h Night of the Shorts AM
ENDE KOMMT DIE WENDE
AFGHANISTAN FILMFESTIVAL – PANORAMA HINDUKUSCH
vom 23.–30. Oktober 2009
INTERNATIONALES
COMEDY
FILMFESTIVAL
vom 29.–31. Oktober 2009
und wird trotz fehlender finanzieller Unterstützung von Mut und Lebenswillen vorangetrieben. Mit einem sorgfältig ausgewählten Filmprogramm aus 28 Dokumentationen,
Spiel- und Kurzfilmen sowie Fachgesprächen, einem Konzert, einer Lesung und einer Modenschau ist es das einzige Festival in Deutschland, das sich den aktuellen kulturellen
Entwicklungen am Hindukusch widmet. Filme:
„ CIRCUS FOR LIFE (Doku • 30 Min.) „ AFGHAN GIRLS CAN KICK (Doku • 50
Min.) „ RABIA BALKHI (Spielfilm • 180 Min.) „ VOICE OF THE MOON (Experimentalfilm • 30 Min.) „ PAMIR TERRITORY (Doku • 40 Min.) „ HALF VALUE LIFE (Doku
• 28 Min.) „ OPIUM WAR (Spielfilm • 90 Min.) „ TARE TU, PUDE MAN (Spielfilm •
24 Min.) „ UP TO THE PARLIAMENT (Doku • 53 Min.) „ KABULI KID (Spielfilm •
95 Min.) „ THE BEAUTY ACADEMY OF KABUL (Doku • 73 Min.) „ THE BOY WHO
PLAYS ON THE BUDDHAS OF BAMIYAN (Doku • 96 Min.) „ AFGHAN STAR (Doku
• 87 Min. •) „ SAHAR, THE YOUNG CARPET MAKER (Doku • 26 Min.) „ BULBUL,
THE CITY BIRD (Doku • 27 Min.) „ A LIGHT IN THE DARK (44 Min.) „ AN APPLE
FROM PARADISE (Spielfilm • 125 Min.) „ AFGHAN CHRONICLES (Doku • 53 Min.)
„ TWENTY FIVE PERCENT (Doku • 38 Min.) „ BREAKING THE SILENCE (Doku •
59 Min.) „ WAR AND LOVE IN KABUL (Doku • 86 Min.)
Ausführliche Programminformationen unter: www.afghanistan-filmfestival.de
„ INTERNATIONALES COMEDY FILMFESTIVAL
Æ vom 29.–31.10.2009 im Kölner Filmhaus
short cuts cologne präsentiert die KÖLN COMEDY KURZFILMNACHT mit aktuellen Kurzfilmen aus aller Welt! Ein genreübergreifendes Programm aus Spiel- und Animationsfilmen
sowie Werbespots füllt diesen unterhaltsamen Abend. Æ am 30.10.2009 um 21.00 h
K ö l n e r F i l m h a u s e . V . • M a y b a c h s t r . 111 • 5 0 6 7 0 K ö l n • w w w . k o e l n e r - f i l m h a u s . d e • R e s e r v i e r u n g : 0 2 2 1 - 9 9 2 0 9 3 7 1
Film Kritik
Tandem mit Großvater und Enkel
Blutiges Geheimnis hinter blütenweißen Türen
WÜRFEL FALLEN
BEGIERDE UND BLUTDURST
Nach einem Autounfall kann sich Alexander an nichts mehr erinnern. Sein Großvater
kommt aus Bulgarien und reist mit ihm auf dem Fahrrad in dessen Vergangenheit.
➜ Roadmovie über die Suche nach Identität
Ein Priester mutiert nach einer Bluttransfusion zum Vampir. Aus moralischen Gründen
stillt er seinen Durst nur mit Blutkonserven. Bis er sich verliebt.
➜ Bildgewaltiges Vampirdrama
„Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ von Stephan Komandarev
Ein altes Backgammonspiel ist die wichtigste Verbindung zwischen Alexander und
seinem Großvater. Wenn die Würfel fallen, kommt die Erinnerung Stück für Stück
zurück: Die schwierige Flucht in den 80er Jahren mit seinen Eltern aus Bulgarien,
der Aufenthalt in einem italienischen Flüchtlingslager. Doch auch im Hier und
Jetzt muss der Großvater immer wieder Hilfestellung leisten, damit Alexander sein
Herz und seine Gefühle wieder spürt. Nach der gleichnamigen Romanvorlage von
Ilija Trojanow beschreibt der Film nicht nur den Verlust von Identität, sondern auch
in vielen Rückblenden die schwierige Lebenssituation von Flüchtlingen. Dabei
beeindruckt die originelle und manchmal märchenhafte Erzählweise, die viel Platz
lässt für berührende Momente zwischen Tragik und Humor.
ERIC HORST
DIE WELT IST GROSS UND RETTUNG LAUERT ÜBERALL
Züricher Filmfestival 2008: Publikumspreis
Drama/Komödie - D/BG/SI 2008 - 105 Min. - Regie: Stephan Komandarev - mit: Juri Darchev,
Stephan Komandarev, Dusan Milic - Verleih: Arsenal
Start: 1.10. Rex
Delfin und Mensch: Freundschaft auf Leben und Tod
WIE ‘OCEAN’S ELEVEN’
„Die Bucht“ von Louie Psihoyos
Ric O’Barry hat „Flipper“ ‘erfunden’, nun kämpft er gegen die Industrie an, die das
Leben der Delfine gefährdet.
➜ Spannende Öko-Doku
Es ist eine Dokumentation, doch trotzdem gleicht „Die Bucht“ eher einem Geheimdienst-Thriller: Eine Reihe von Spezialisten versammelt sich zu einem konspirativen Treffen heimlich in einem Hotelzimmer. Unter den Anwesenden: ein Expeditionsleiter, zwei Freitaucher (d.h. ohne Sauerstoffgerät), ein Surfer, Wissenschaftler, ein
Marinetechniker, ein Spezialkameramann, das Filmteam und nicht zuletzt Ric O’Barry,
Fachmann für Meeressäuger. In den 60er Jahren war er der Trainer von Flipper, inzwischen sieht er die Entertainmentindustrie mit Delfinen kritisch. Nun will er die
Machenschaften im japanischen Küstenort Taiji aufdecken, wo regelmäßig ganze
Delfinschwärme abgeschlachtet werden. Doch die betreffende Bucht wird systematisch von der Außenwelt abgeriegelt. O’Barry bleibt hartnäckig. CHRISTIAN MEYER
„Durst“ von Park Chan-wook
Von Park Chan-wook sind keine sanften Töne zu erwarten. Seine Rachetrilogie
mit den Filmen „Oldboy“, „Sympathy for Mr. Vengeance“ und „Lady Vengeance“
wartete mit eindringlichen Bildern der Gewalt auf, die man so schnell nicht wieder vergisst, Sogar sein letztes Werk, die surreale Psychosen-Komödie „I’m a
Cyborg, but that’s OK“ lieferte einige solide Gewaltexzesse. Und doch sind die
Filme von Park Chan-wook immer auch Reflexionen über die Gefühlswelt ihrer
Protagonisten. In seinem neuesten Film legt er nun alle seine Fähigkeiten zusammen: Verstörend schöne Bilder von Gewalt, zarte Augenblicke voller Gefühl
und ein abgründiger Humor kennzeichnen „Durst“.
Sang-hyan arbeitet als Priester in einem Krankenhaus. Dass er seinen Patienten
meist doch nur beim Sterben zusehen kann, hält er bald nicht mehr aus. Er sucht
eine neue Aufgabe: In Afrika meldet er sich als Freiwilliger für ein Experiment.
Dort soll ein Impfstoff gegen eine Epidemie entwickelt werden. Wie alle anderen Patienten stirbt er, auch eine Bluttransfusion kann ihn nicht mehr retten.
Doch wie durch ein Wunder erwacht er wieder im OP-Saal. Dem fast schüchternen Priester ist das unangenehm, doch von nun an gilt er als ein Heiler. Der
Nebeneffekt der Wiederauferstehung: Sang-hyan verspürt Blutdurst - er ist ein
Vampir. Bei einem seiner Besuche als Heiler am Krankenbett eines Krebspatienten lernt er die junge Tae-ju kennen. Sie fristet bei ihrer Ziehmutter und deren
Sohn als dessen Ehefrau ein klägliches Dasein. Als sich beide ineinander verlieben,
beichtet er ihr, dass er ein Vampir ist. Der Schock weicht Faszination. Sie möchte
sogar gebissen werden, um selbst ein Vampir zu werden. Nur ist Tae-ju mit Sanghyans humanistischer Auslegung der Vampirexistenz nicht einverstanden.
Park Chan-wook stellt mit seinen Filmen immer grundsätzliche Fragen nach der
Moral. Bislang war die zwiespältige Frage nach der Legitimität von Rache sein
Interessengebiet. Ein Priester als Vampir ist dagegen eine ungleich delikatere
Variante. Das Dilemma des ‘Du sollst nicht töten’ löst Sang-hyan nach einigen
Umwegen schließlich radikal auf. „Durst“ darf man sich allerdings nicht als
schweres existentialistisches Drama vorstellen - es ist Pop. Wie es sich für einen
ordentlichen Vampirfilm gehört, wird in „Durst“ gebissen und geflogen. Und da
es bei Vampiren von Blutdurst zur Begierde nur ein kleiner Schritt ist, gibt es
auch viel Erotik und Sex zwischen Zärtlichkeit und Gewalt. Und natürlich darf
der obligatorische Subtext der Sucht bei einem Vampirfilm - nicht erst seit Abel
Ferraras „The Addiction“ - nicht fehlen. Die Kamera fängt das ausladend und
schlingernd erzählte Spektakel virtuos ein. Nicht wenige der durchkomponierten
Bilder könnten als Filmstills problemlos in einer Kunstgalerie hängen. Aber die
visuelle Schönheit und die fantasievolle Gestaltung körperlicher Versehrtheit
sind nicht die alleinigen Qualitäten des Films. Park Chan-wook erzählt eine
berührende Geschichte über das Leben und packt hinein, was hineingehört:
Glück und Leid, Spaß und Ernst, das Schöne und das Hässliche. Das ist alles.
CHRISTIAN MEYER
DURST
DIE BUCHT
Sundance Filmfestival 2009: Publikumspreis bester Dokumentarfilm
OT: The Cove - Dokumentarfilm - USA 2009 - 92 Min. - Regie: Louie Psihoyos - mit: Joe
Chisholm, Charles Hambleton, Mandy-Rae Cruikshank - Verleih: Drei Freunde Start: 22.10.
Cannes 2009: Preis der Jury
OT: Bakjwi - Horror/Drama - KR 2009 - 133 Min. - Regie: Park Chan-wook - Kamera: Jeong
Jeong-hun - mit: Song Kang-ho, Kim Ok-bin, Shin Ha-kyun - Verleih: MFA+
Start: 15.10. Filmpalette
44
KINO AUF DER LUXEMBURGER STR. 255
TELEFON 0221.41 84 88
Das aktuelle Programm unter www.choices.de
50
Jahre
WEISSHA
US
MONTAGS KINOTAG! • DI–FR. STUDENTENERMÄSSIGUNG!
WEITER IM PROGRAMM
MARIA, IHM SCHMECKT’S NICHT!
Deutschland/Italien 2009 – 96 Min. –
Regie: Neele Leana Vollmar – mit Christian Ulmen, Lino Banfi, Mina Tander
Der deutsche Buchlektor Jan muss zur großangelegten Hochzeitsfeier nach Apulien. Die Erfolgskomödie nach dem Roman von Jan Weiler.
WEITER IM PROGRAMM
WHISKY MIT WODKA
Deutschland 2009 – 104 Min. –
Regie: Andreas Dresen – mit Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Sylvester Groth
Ein alternder Filmstar kämpft mit Alkoholproblemen, junger Konkurrenz und der
Liebe. Die neue Komödie mit Henry Hübchen („Alles auf Zucker!“).
WEITER IM PROGRAMM
SCHANDE
Australien/Südafrika 2008 – 120 Min. – Regie: Steve Jacobs – mit John Malkovich, Jessica Haines
Südafrika in den späten achtziger Jahren. Mitreißendes Kino nach dem Roman von
Nobelpreisträger J.M. Coetzee.
CHOICES-PREVIEW AM MO. 12.10. UM 20.00
AB 15.10. ERSTAUFFÜHRUNG
AWAY WE GO – AUF NACH NIRGENDWO
USA/GB 2009 – 98 Min. – Regie: Sam Mendes – mit John Krasinski, Maya Rudolph, Jeff Daniels
Ein junges Paar, ein Kind und kein Zuhause. Die wunderbare neue Komödie vom
Regisseur von „American Beauty“.
AB 22.10. ERSTAUFFÜHRUNG
DIE PÄPSTIN
Deutschland 2009 – 120 Min. –
Regie: Sönke Wortmann – mit Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman
Die Tochter eines Dorfpriesters wird 953 für drei Jahre zum weiblichen Papst. Die
atemberaubende Verfilmung des Historienromans von Donna W. Cross.
MEIN KINO
DAMALS
Lydia Lenze, Kasse
„Bei uns im WEISSHAUS
gibt es Kinoerlebnis mit
Gefühl.“
45
„Kannst du mir nicht was
Nettes sagen?“ „Mir fällt
nichts ein.“
Vor 49 Jahren im Programm:
AUSSER ATEM von Jean-Luc
Godard
Shnit Kurzfilmfestival
Foyer
Sven Taddicken bringt mit seinen Erinnerungen auch Paul Harris zum Lachen
HAUTNAHE HINTERGRÜNDE
WHISKY MIT WODKA IM CINENOVA
Donnerstag, 3. September 2009:
Andreas Dresen hatte zur Premiere seines neuen Films neben Produzent Christoph Müller und
der „lebenden Legende“ (Zitat Dresen) Wolfgang
Kohlhaase auch seine Hauptdarstellerin Corinna
Harfouch mitgebracht. Die Frage einer Zuschauerin nach dem Geheimrezept für Harfouchs „geilen
Arsch“ ließ die Mimin allerdings sprachlos zurück.
Dresen erklärte dem interessierten Publikum des
voll besetzten Kinos indes, dass ihn Vorkommnisse
Andreas Dresen und seine Hauptdarsteller mit dem DDR-Mimen Raimund Schelcher wähMarkus Hering und Corinna Harfouch
relaxen im Strandkorb rend der Dreharbeiten zu Kurt Maetzigs 1957 gedrehtem Film „Schlösser und Katen“ zur Story von
„Whisky mit Wodka“ inspiriert hatten. Auch damals wurde eine Zweitbesetzung
engagiert, um sich gegen das Alkoholproblem des Hauptdarstellers abzusichern.
BEST OF NIGHT OF THE SHORTS IM FILMHAUS
Freitag, 4. September 2009:
Von einer kleinen, feinen Dialogkomödie über
eine drastisch bebilderte Comicverfilmung bis
zum schrill-bunten Pop-Märchen, von einer effektvollen Studie zum sozialen Gefälle in einem
der ärmsten Länder der Welt bis zu einer mit
spitzer Feder gezeichneten Alltagssatire par excellence war alles dabei: Die besten Beispiele aus
seinen zahlreichen thematischen Kurzfilmprogrammen präsentierte der Kölner Kinoverleiher
Sven Taddicken im Foyer des Stephan Winkler (W-film) in einer SonderverKölner Filmhaus
anstaltung. Moderator Paul Harris begrüßte auf
der Bühne auch Jungregisseur Sven Taddicken („Emmas Glück“), dessen frühe
Arbeit „Einfach so bleiben“ ebenfalls im Programm gezeigt wurde. Für den
Filmemacher war es eine interessante Erfahrung, sein Werk mit sieben Jahren
Abstand noch einmal zu sehen.
THE ONE MAN VILLAGE IN DER FILMPALETTE
Montag, 7. September 2009:
Ungezwungene Atmosphäre beim
Publikumsgespräch mit Produzentin Irit
Neithardt, Regisseur Simon El Habre und
Filmpalette-Chef Dirk Steinkühler
Simon El Habre, der Regisseur der libanesischen
Produktion, war eigens zur NRW-Premiere seines Films nach Köln angereist. Er und seine
Produzentin und Verleiherin Irit Neithardt hatten sich auf dem Talent Campus der Berlinale
kennengelernt. Ein weiteres gemeinsames Projekt der beiden hat nun gerade konkrete Formen angenommen. Auch darin wird es um die
Verarbeitung persönlicher Erinnerungen an den
Bürgerkrieg im Libanon gehen. Dazu, erklärte El
Habre, möchte er eine Reihe Lastwagenfahrer
aus seinem Heimatland interviewen.
Kurzsichtiger Kurzfilmfan: „Welgünzer“ von Bradford Schmidt
KURZES GEDECK
KURZE WEILE BEIM „SHNIT“-KURZFILMFESTIVAL
Kurzfilme und Köln – das hat eine lange Tradition. Die durch zwei konkurrierende Festivals lange Zeit angespannte Situation entspannte sich erst Ende
letzten Jahres, als nach einem Fusionsversuch plötzlich „ShortCutsCologne“
vom Kölner Filmhaus ganz eingestellt wurde. Doch das übrig gebliebene
Festival „Unlimited“ hat nun wieder einen Konkurrenten – dieses Mal von
auswärts: Das internationale Kurzfilmfestival „Shnit“ aus Bern wollte sein
‚international‘ nicht länger nur in Bezug auf die Filmauswahl, sondern auch
in Bezug auf den Austragungsort verstanden wissen.
Seit 2003 war man in Bern schnell gewachsen und will nun den Erfolg in
die Domstadt tragen, wo der Kurzfilm eine lange Tradition hat. Dies wurde auch bisher immer von mehreren Initiativen und Köpfen manifestiert.
Im Filmhaus, dem ehemaligen Ort von „Short Cuts Cologne“, wird „Shnit“
seine Festivalzentrale aufbauen. Nun hat die Stadt also wieder zwei Kurzfilmfestivals.
„Shnit“ ist laut Moritz Sachs ein komplett privat finanziertes Festival,
weitere Finanzierungsanfragen soll es nach Kenntnis der Redaktion allerdings
gegeben haben. Laut Sachs, der Veranstalter der Kölner „Shnit“-Ausgabe und
selbst aus der Region, wolle man aber niemandem die Förderung durch Stadt
oder Stiftungen streitig machen. Ob man sich das Publikum sowie Filme wird
teilen müssen, da gehen die Meinungen auseinander: „Unlimited“ sieht diese Gefahr, während Sachs einwendet, die Schnittmenge sei aus seiner Sicht
gering. „Unlimited“ zeige Filme bis 40 Minuten Länge, bei „Shnit“ dürfen nur
Filme bis 15 Minuten eingereicht werden, „Unlimited“ konzentriere sich auf
Europa, Shnit“ sei hingegen ein internationales Festival, bei dem die Unterhaltung überwiege, so Sachs. Überschneidungen wird es in Teilbereichen wohl
geben. Sachs betont wiederum, dass mit zwei Filmschulen in der Stadt genug
Potential für zwei Festivals vorhanden sei. Köln könne auf dieser Grundlage
sogar gut zu einer Kurzfilmhochburg werden.
In Köln wird das „Shnit“-Festival gleich zwei angesehene Filmkunstkinos
beehren. Neben dem Filmhaus am Mediapark wird auch Kölns ArthouseTriplex Cinenova Programme des internationalen Wettbewerbs zeigen.
Alleine 130 Kurzfilme werden in den Wettbewerben – international wie
national – gezeigt. Dazu kommen Spezialrollen mit Dokumentarfilmen,
Kinderfilmen, schwul-lesbischen Themen und Filme für die Generation 60+
– alles immer zu abwechslungsreichen, alle Genres abdeckenden Rollen
geschnürt. Attraktive Extra-Events, etwa eine Clubbing-Nacht im Gebäude
9, verbreiten zusätzlich Festivalstimmung. Sogar an ein „Kölsches Gedeck“
hat man gedacht: Hier werden ausschließlich Filme aus Köln gezeigt.
CHRISTIAN MEYER
Shnit – Internationales Kurzfilmfestival
7.-11.10. in Bern und Köln (Filmhaus, Cinenova)
www.shnit.de
TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER
49
Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt
46
M
U
R
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F
M
FIL
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0
0
10/2
MI, 30.09.2009 – SO, 04.10.2009
- 19. COLOGNE CONFERENCE
MI, 30.09.2009
- Independent: BLIND DATE (USA 2008, 80 Min, engl. OF)
19.30 H
- Independent: BEESWAX (USA 2009, 100 Min, engl. OF)
21.00 H
- Independent: THE MISSING PERSON (USA 2008, 95 Min,
23.00 H
engl. OF)
DO, 01.10.2009
- Lectures: „NEUE GESPRÄCHSFORMATE“
10.00 – 17.00 H
FR, 02.10.2009
- WERKSTATTGESPRÄCH MIT ROMAN POLANSKI
16.00 H
- Retrospektive: OLIVER TWIST (Großbritannien/Tschechien/
18.00 H
Frankreich/Italien 2005, 130 Min, engl. OF)
- Retrospektive: DER PIANIST (Frankreich/Deutschland/
20.30 H
Großbritannien/Polen 2002, 150 Min, engl. OF)
- Retrospektive: DIE NEUN PFORTEN (Spanien/Frankreich/
23.00 H
USA 1999,133 Min, engl. OF)
SA, 03.10.2009
- Retrospektive: CHINATOWN (USA 1974, 131 Min, dt. Fassung)
19.30 H
- Retrospektive: ROSEMARIES BABY (USA 1968, 136 Min,
22.00 H
dt. Fassung)
SO, 04.10.2009
- „COLOGNE 47ELF“, LOOK
12.00 – 18.00 H
- Retrospektive: FRANTIC (USA/Frankreich 1988, 120 Min, engl. OF)
20.00 H
- Independent: BAD DAY GO FISHING (Spanien/Uruguay 2009,
22.00 H
100 Min, OmeU)
Eine Veranstaltung der Cologne Conference in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln.
Ausführliche Programminformationen unter: www.cologne-conference.de –
Eintritt: 5,00 Euro / Festivalpass: 25,00 Euro
Do, 01.10.2009
19.00 / 20.00 H
Dialog/Künste – Kurzführung & Film
- FRANCIS BACON: LOVE IS THE DEVIL
Großbritannien 1998, 90 Min, OmU, 35mm, Regie: John Maybury, mit: Derek Jacobi,
Daniel Craig, Tilda Swinton – Nach der Einführung vor dem „Gemälde 1946“ wird im Kino
anschließend der Spielfilm LOVE IS THE DEVIL gezeigt. – Führung: 19.00 h,
Filmprogramm: 20.00 h. – Leitung: Angelika v. Tomaszewski – Eine Veranstaltung der
Reihe HAPPY HOURS im Museum Ludwig – Eintritt: frei
MI, 07.10.2009
19.00 H
»ifs-Begegnung« Thema: Jung- und Altsein heute
- DIE CHANCEN DER GEWONNENEN JAHRE –
EINE KULTURREVOLUTION?
Ausgewählte Kurzfilme zum Thema und Expertengespräch – Eine Veranstaltung der
ifs internationale filmschule köln – Eintritt: frei
FR, 09.10.2009
18.00 H
Vortrag, Videoscreening, Reading Performance
- RECALLING TERRY FOX
Vortrag: Terry Fox und die rätselhafte Verbindung von Kunst und Leben, Dr. Eva Schmidt
(Museum für Gegenwartskunst, Siegen) – Videoscreening: CHILDREN’S TAPES
(Terry Fox, 1974, Video, 30 Min) – Reading Performance: Arnold Dreyblatt, Berlin –
Eine Veranstaltung des Museum Ludwig in Zusammenarbeit mit der „Terry Fox Association,
Köln“, Galerie Lichtblick/Köln, Moltkerei Werkstatt/Köln, Kunst-Station St. Peter/Köln
und der Stadt Revue/Köln – Eintritt: frei
DO, 15.10.2009
19.30 H
- PREY – STILLE MEINE LIEBE
Deutschland 2009, 70 Min, Regie: Michael Harder & Martin Blum – Ein Filmprogramm der
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm.
SO, 18.10.2009
15.00 H
- ROMÉO & JULIETTE - SALZBURGER FESTSPIELE 2008
Deutschland/Österreich 2008, 163 Min, frz. OmU, Inszenierung: Bartlett Sher, Bildregie:
Brian Large – Mit: Nino Machaidze (Juliette), Rolando Villazón (Roméo), Mozarteum
Orchester Salzburg, Yannick Nézet-Séguin (Dirigent) Konzertvereinigung Wiener
Staatsopernchor, Jörn H. Andresen – Ein Filmprogramm der KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln – Eintritt: 8,00 / 7,00 Euro erm.
MI, 21.10.2009
20.00 H
- Junges deutsches Kino: ENDSTATION DER SEHNSÜCHTE
Deutschland 2009, 90 Min, Regie: Sung-Hyung Cho – In Anwesenheit von Regisseurin
Sung-Hyung Cho – Ein Filmprogramm der Kino Gesellschaft Köln in Kooperation mit dem
film & fernseh-produzentenverband nrw e.v., sponsored by Geißendörfer Film- und
Fernsehproduktions KG (GFF) – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm.
Do, 22.10.2009
19.00 / 21.00 H
Ausstellungseröffnung und Filmprogramm
- POLITISCHE BILDER – SOWJETISCHE FOTOGRAFIEN
1918–1941 – Die Sammlung Daniela Mrázkowá
Ausstellungseröffnung: 19.00 h, Museum Ludwig – Filmprogramm: 21.00 h, Filmforum
- RUDOLF HERZ – LENIN ON TOUR
Regie: Manic Cinema, Nicolas Humbert & Martin Otter, Musik: Das Kapital, Daniel Erdmann,
Edward Perraud, Hasse Poulsen, 68 Min – Eine Veranstaltung des Museum Ludwig –
Eintritt: frei
FR, 23.10.2009 – SA, 24.10.2009
- 15. RUSSISCHE FILMWOCHE
FR, 23.10.2009
19.00 H
Eröffnung der 15. Russischen Filmwoche
- DAS LÄCHELN GOTTES ODER REINE ODESSA GESCHICHTE
Russland 2008, 125 Min, OmenglU, in Anwesenheit des Regisseurs Vladimir Alenikov
SA, 24.10.2009
- KRANKENZIMMER NR. 6
17.00 H
Russland 2009, 83 Min, OmU
19.00 H
- PETER AUF DEM WEG ZUM HIMMELREICH
Russland 2009, 97 Min, OmenglU
Ein Filmprogramm der Kino Gesellschaft Köln in Zusammenarbeit mit Lev Molotnikov, mit
freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm.
DO, 29.10.2009 – SO, 01.11.2009
- KUNSTFILMBIENNALE 2009
DO, 29.10.2009
- BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film:
15.00 H
INNEN UND AUßEN
- Internationaler Wettbewerb: EXPERIMENTE
18.00 H
- Internationaler Wettbewerb: RAUM-FLUCHTEN
21.00 H
FR, 30.10.2009
- BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film:
15.00 H
KÖRPER UND RAUM
- Internationaler Wettbewerb: INNERE REISE
18.00 H
- Internationaler Wettbewerb: ÜBER-ICH UND WIRKLICHKEIT 21.00 H
- Preview: THE INVISIBLE FRAME
23.00 H
SA, 31.10.2009
- BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film: LIEBE UND TOD 15.00 H
- Internationaler Wettbewerb: DIE EINSAMKEIT DER FRAUEN 18.00 H
- Retrospektive Ed Lachman - SPECIAL
21.00 H
SO, 01.11.2009
- BILD-KUNST Förderpreis für experimentellen Film:
15.00 H
GESTERN UND MORGEN
- Preisverleihung
20.00 H
Ein Filmprogramm der KunstFilmBiennale. Weitere Infos unter www.kunstfilmbiennale.de –
Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm.
FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG
BISCHOFSGARTENSTR. 1 · 50667 KÖLN · TEL 0221-221-24498 · FAX 0221-221-24114
[email protected] · WWW.FILMFORUMNRW.DE
Film Kritik
Zwei Smiths-Fans im Aufzug: Gordon-Levitt und Deschanel)
THIS CHARMING MAN
„(500) Days of Summer“ von Marc Webb
Tom glaubt an die Liebe, Summer nicht. Als Kompromiss gehen sie eine unverbindliche
Beziehung mit Höhen und Tiefen ein.
➜ Einfallsreiche Boy-meets-Girl-Variante
Marc Webb ist bislang vor allem als Clip-Regisseur in Erscheinung getreten. „(500) Days of Summer“ zeigt, dass er wahrscheinlich einen besseren
Musikgeschmack hat, als seine Videografie vermuten lässt: Tom (charming:
Joseph Gordon-Levitt) wird als romantischer Twentysomething gezeichnet,
der sich mit dem melancholischen Brit-Pop von The Smiths identifiziert.
Die als Assistentin seines Chefs neu in Toms Grußkarten-Firma angestellte
Summer (Zooey Deschanel überzeugend zwischen Nähe und Distanz)
weckt sein Interesse im Aufzug: Er hat The Smiths auf den Ohren, sie singt
mit und gesteht ihm ihre Liebe zu der Band. Wenn das kein Schicksal ist ...
Doch so sehr Tom an die Liebe glaubt, so ernüchtert ist die Tochter geschiedener Eltern vom Ideal der Zweisamkeit. Nach einigem Hin und Her
einigt man sich auf eine unverbindliche Variante und spart sich das Etikett
für die Beziehung. Für Summer ist das OK, doch Tom will die Sicherheit, die
ihm Summer nicht geben kann.
Die Chronologie zu durchbrechen und in der Erzählung zwischen den
unterschiedlichsten Zeitpunkten umherzuspringen, gehört fast schon zum
guten Ton ambitionierten Erzählens. Dementsprechend oft ist das allerdings reine Nabelschau des Autoren. Bei „(500) Days of Summer“ springt
die Geschichte im Rahmen der 500 Tage der Handlung hin und her wie
beim fahrigen Erinnern der guten wie der schlechten Zeiten einer Beziehung. Insofern ist die Erzähltechnik sinnvoll, und sie ist außerdem sehr
schön umgesetzt. Das Gefühlskarussell dreht sich von Anbeginn ganz wild:
Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Überhaupt ist geglättete
Hollywoodromantik nicht die Sache von „(500) Days of Summer“. Empfangen wird der Zuschauer mit der Ankündigung, dass nun kein Liebesfilm
folgt (was natürlich so nicht stimmt).
Nicht nur eine betont lustige Tanzszene, sondern auch die vielen, intelligent eingesetzten Ideen lassen den Clip-Regisseur hinter dem Film erkennen. Doch sein Blick auf die Liebe ist wesentlich wirklichkeitsnäher als im
mainstreamigen Hollywoodfilm, wo sie als ein im Großen und Ganzen linearer Weg Richtung Happy End gezeigt wird – die genormten Umwege täuschen echte Konflikte und Probleme in der Regel ja nur an. Hier hingegen
gibt es wirkliche Differenzen, die das Drehbuch nicht kitten kann. Auch
wenn Webb zwischendurch immer wieder in konventionellere Gefilde abrutscht und insgesamt nicht an die kecke Frechheit eines Films wie „Juno“
heranreicht: Der Grundton dieser romantischen Independent-Komödie, die
mit ihren vielen visuellen und narrativen Einfällen nie langweilt, wirkt
lebensnah. Der Split Screen mit links dem realen Verlauf einer Party und
rechts Toms stark davon abweichender Erwartung ist schon jetzt ein
Klassiker. Hier spürt man wieder den Clip-Regisseur.
CHRISTIAN MEYER
(500) DAYS OF SUMMER
Komödie/ Drama - USA 2009 - 95 Min. - Regie: Marc Webb - Kamera: Eric Steelberg
- mit: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel, Geoffrey Arend - Verleih: Fox
Start: 22.10. Metropolis
48
Lichtspiele
Gigante
Lichtspiele Eintrittspreise:
Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 €
- zzgl. Überlängenzuschlag -
ab 01.10.
UY/D 2009 - Drama - 88 Min. - R.: Adrián Biniez - D.: Horacio Camandule - 6 J.
Der schüchterne Jara arbeitet als Wachmann in einem
Supermarkt. Etwas verloren sitzt er dort vor seinen
Monitoren, löst Kreuzworträtsel und lässt die Mitarbeiter mit
kleinen Diebstählen davonkommen. Eines Nachts erblickt er
auf dem Bildschirm die neue Putzfrau Julia und plötzlich
gerät sein regelmäßiger Lebenstakt aus dem Gleichgewicht.
Auf den ersten Blick ist Jara heftig verliebt. Tag für Tag folgt
er ab jetzt Julias Bild auf seinen Monitoren... Doch Jara traut
sicht nicht, den ersten Schritt zu tun. Doch dann wird Julia
entlassen und Jara muss sich entscheiden seine Sehnsucht
aufzugeben oder sich ihr zu stellen.
Es kommt der Tag
ab 01.10.
D 2008 - Drama - 108 Min. - R.: S. Schneider - D.: Iris Berben, K. Schüttler - 12 J.
Ein Familiengeheimnis reicht zurück in die Zeit
des deutschen Herbst. Nach über 25 Jahren
steht Alice Rybka zum ersten Mal ihrer Mutter
gegenüber: Judith Müller lebt auf einem kleinen Weingut im Elsass mit einer neuen Familie
und einer neuen Identität. Ihre Tochter Alice
gab sie in den 70er Jahren zur Adoption frei,
um sich dem bewaffneten Kampf der
Bewegung 2 Juni anzuschließen. Alice will,
dass ihre Mutter sich ihrer Vergangenheit stellt.
Doch Judith bereut ihre Taten nicht. Wie weit
darf man gehen für seine politischen Ideale?
Die Welt ist groß
und Rettung lauert überall
ab 01.10.
D u. A. 2009 - Drama - 105 Min. - R.: S. Komandarev - D.: M. Manojlovic - FSK n.n.b.
Nach einem Autounfall kann Alex sich noch nicht
einmal an seinen Namen erinnern. Sein bulgarischer Großvater Bai Dan möchte ihn aus seiner
Amnesie befreien und reist extra aus Bulgarien
an. Er organisiert für seinen Enkelsohn eine körperliche und geistige Reise in das Land seiner
Familie und in die Vergangenheit. Auf diesem
Weg quer durch Europa spielen sie an wechselnden Orten und Zeiten wieder und wieder
Backgammon, eines der ältesten, einfachsten
und zugleich komplexesten Spiele. Durch das
Spiel kann Alex wieder zu sich selbst finden.
Endstation der Sehnsüchte
Die Kinder der Seidenstrasse
ab 08.10.
AU/CN/D 2008 - Drama - 118 Min. - R.: R. Spottiswoode - D.: Jonathan Rhys Meyers - 12 J.
China 1937: Unter dramatischen Umständen lernt der britische Reporter George Hogg in der von den Japanern belagerten Stadt Nanking die US-Krankenschwester Lee Pearson
und den Partisanenkämpfer Jack Chen kennen. Gemeinsam
retten sie 60 Waisenjungen vor den herannahenden
Besatzern, indem sie nach Westen fliehen - ein abenteuerlicher, über tausend Kilometer langer Marsch entlang der
Seidenstraße, durch unwegsames Gelände, gnadenlose
Wüsten und über schneebedeckte Berggipfel beginnt...
Lesung: Der Fußballjournalist Christoph Biermann liest aus seinem Buch
"Die Fußball-Matrix: Auf der Suche nach dem perfekten Spiel"
Mo. 12.10.09 - Einlass: 20:30 Uhr/Beginn: 21:00 Uhr - Eintritt: Vvk 9,- € / Ak 12,- €
Vvk: KölnTicket, Ticketmaster & Underdog Recordstore (jedoch nicht im Kino!)
ab 08.10.
Midsummer Madness
AT/GB 2007 - Komödie - 88 Min. - R.: Alexander Hahn - D.: Maria de Medeiros - 12 J.
Mittsommernacht in Lettland - eine Nacht, in der das ganze Land
Kopf steht und ausgelassen feiert. Midsummer Madness erzählt
fünf Geschichten: Der junge Amerikaner Curt ist nach Lettland
gekommen, um dort seine Halbschwester Maia zu suchen… Livia
ist eine verwitwete französische Dichterin, die ihren verstorbenen
Ehemann in Litauen begraben will... Lewis und Mike sind zwei
Feuerwehrmänner aus Liverpool, die ihre Partnerstadt in Lettland
besuchen und im Laufe der Nacht eine intensive Freundschaft zueinander entwickeln...
Die Nymphomanin Aida und ihr japanischer Freund Yuki haben derweil andere Probleme:
Ihre Eltern sind ausländerfeindlich... Karl und Axel sind indessen geschäftlich unterwegs
und wollen ein großes Aalgeschäft mit dem ebenfalls aalglatten Leonid abschließen.
Dabei stellt Karl Leonids Freundin nach und Axel isst "Zauberpilze"...
Die Standesbeamtin
- Drei sind eine zuviel
ab 29.10.
CH 2009 - Komödie - 94 Min. - R.: Micha Lewinsky - D.: Marie Leuenberger - o. A.
Rahel Hubli arbeitet als Standesbeamtin in
einem idyllischen Schweizer Städtchen. An die
grosse Liebe glaubt sie aber schon lange nicht
mehr. Erst als ihr Jugendfreund und Bandkollege
Ben plötzlich wieder auftaucht, erinnert sich
Rahel daran wie es sich anfühlt, verliebt zu sein.
Und das führt zu Problemen, denn Rahel ist verheiratet. Und Ben will sich verheiraten lassen:
aber nicht mit Rahel sondern von Rahel.
D 2009 - Dokumentarfilm - 97 Min. - R.: Cho Sung-Hyung - o. A.
ab 29.10.
Drei Frauen auf der Suche nach Heimat kehren nach über dreißig Jahren zurück in ein Südkorea, das nicht mehr ihres ist. Sie haben in den
Sechziger Jahren alles zurückgelassen, auch ihre Kinder, um als Gastarbeiterinnen nach Deutschland zu gehen. Sie haben sich perfekt assimiliert in dem neuen Land und sich doch immer nach dem alten gesehnt. Jetzt haben sie ihren Traum wahr gemacht und ihre deutschen
Ehemänner mitgenommen nach Dogil Maeul, das "Deutsche Dorf", das eigens für Leute wie sie errichtet wurde: Yong-Sook, Woo-Ja und ChunJa sind als reiche Rentnerinnen zurückgekehrt und zur Touristenattraktion geworden. Denn das Dorf in der malerischen Bucht mit den roten
Ziegeldächern und den sauberen Vorgärten ist tatsächlich deutscher als deutsch, es gibt sogar Vollkornbrot und Bockwürste. Eine skurrile
Kulisse, in der Touristen durch ihre Vorgärten trampeln und die Ehemänner als "Langnasen-Opas" belachen, bis die Polizei eingreift.
One Dollar House
Coco Chanel - Der Beginn einer Leidenschaft
demnächst
One Dollar House Eintrittspreis:
jeder Film: 2,99 €
Brüno
demnächst
F 2009 - Drama/Biographie - 110 Min. - R.: Anne Fontaine - D.: Audrey Tautou - 6 J.
USA 2009 - Komödie - 82 Min. - R.: Larry Charles - D.: S. B. Cohen, G. Hammarsten - 16 J.
Maria, ihm schmeckt’s nicht
Whisky mit Wodka
demnächst
D/IT 2009 - Komödie - 98 Min. - R.: N. L. Vollmar - D.: L. Banfi, C. Ulmen, M. Tander - o. A.
Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de
Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an!
Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn
49
demnächst
D 2009 - Drama/Komödie - 104 Min. - R.: A. Dresen - D.: H. Hübchen, C. Harfouch - 12 J.
Fotos: Dietmar Temps
September 2009 Jubiläums-Preview #3
„BERLIN‘36“ im Rex Kino Köln
Dankeschön an unsere LeserInnen!
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culture club
50
20 Jahre choices 20
choices Film Kritik
In Gefahr: Noomi Rapace
SCHWEDENKRIMI
„Verblendung“ von Niels Arden Oplev
Bei der Recherche zu einem lang zurückliegenden unaufgeklärten Fall stößt Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist auf blutige Spuren.
➜ Spannender Thriller aus dem Norden
Schwedenkrimis sind spätestens mit Henning Mankell zum eigenen Genre
erwachsen. Psychologisch geht es dort im naturverwöhnten Norden zu. Und
nicht nur der Täter, sondern auch der polizeiliche Ermittler hat Charakter,
sprich: Makel. Stieg Larsson ist Autor der enorm erfolgreichen „MillenniumTrilogie“, in der Journalist Mikael Blomkvist gemeinsam mit der eigenwilligen
Hackerin Libeth Salander Kriminalfälle löst. „Verblendung“ ist die Verfilmung
des ersten Bandes.
Henrik Vanger, ein alter, steinreicher Mann, wendet sich darin an Blomkvist
(Michael Nyqvist), der gerade eine schwergewichtige Verleumdungsklage am
Hals hat und entsprechend abgebrannt ist. Die Offerte des großzügigen
Industriellen kommt ihm da gerade recht. Er besucht den Mann, der gemeinsam mit dem Überbleibsel seiner Familie zurückgezogen auf einem verschneiten Eiland wohnt. Vanger bekommt seit Jahrzehnten jedes Jahr zum Geburtstag eine gepresste Blüte hinter Glas zugeschickt. Ursprünglich war dies ein
Geschenk seiner Lieblingsnichte Harriet. Doch Harriet ist seit Jahrzehnten verschwunden. Vanger will, dass Blomkvist die Sache aufklärt. Bei seinen Recherchen stößt der Journalist auf lang zurückliegende Mordfälle, auf Neonazis im
Industriellensumpf und auf die rätselhafte, unnahbare Lisbeth (Noomi Rapace), die Blomkvist engagiert unter die Arme greift.
Der Sendeplatz für Schwedenkrimis ist ja eher im sonntäglichen Spätprogramm
angesiedelt. Mit diesem spannenden, komplexen Schwergewicht trauen sich die
Filmemacher jetzt auch mal ins Kino. Und das ist durchaus angemessen: 150
Minuten nimmt sich Regisseur Niels Arden Oplev Zeit, um den Fall zu entwirren, die Hauptfiguren zu demaskieren und dabei die Spannung zu halten. Neben
Blomkvist, einem hartnäckigen Eigenbrötler, richtet Oplev seinen Fokus vor
allem auf die 24jährige Lisbeth, die im schwarzen Punk-Outfit zielgerichtet die
Auflösung des Falles vorantreibt. Ein widerlicher Bewährungshelfer versucht, ihre Abhängigkeit für sich auszunutzen, doch die geheimnisvolle Gruft-Detektivin
weiß sich aus so mancher Not zu helfen. Vor allem dann, wenn sie unterschätzt
wird. So sehr Oplev sie auch beleuchtet - die unbequeme Computerexpertin
bleibt bis zum Ende rätselhaft und macht neugierig auf die Fortsetzung.
„Verblendung“ – ein Schwedenkrimi, der trotz seiner Größe zwar mitunter das
Fernsehformat streift, der aber zugleich ausreichend Größe hat und Konzentration erfordert, die nur die Leinwand bieten kann.
Willem Dafoe
Bruno Ganz
Michel Piccoli
Irene Jacob
Christiane Paul
HARTMUT ERNST
VERBLENDUNG
OT: Män som hatar kvinnor - Thriller - Schweden 2009 - 152 Min. - Regie: Niels Arden
Oplev - Kamera: Eric Kress - mit: Noomi Rapace, Michael Nyqvist, Sven-Bertil Taube Verleih: NFP
Start: 1.10. Cinenova, Metropolis
THE DUST OF TIME
Ein Film von Theo Angelopoulos
NFP MARKETING & DISTRIBUTION* PRÄSENTIERT EINE PRODUKTION DER THEO ANGELOPOULOS FILM PRODUCTIONS ”THE DUST OF TIME“ MIT WILLEM DAFOE BRUNO GANZ MICHEL PICCOLI IRÈNE JACOB CHRISTIANE PAUL
IN WEITEREN ROLLEN RENI PITTAKI KOSTAS APOSTOLIDIS ALEXANDROS MILONAS NORMAN MOZZATO ALESSIA FRANCHIN VALENTINA CARNELUTTI TIZIANA PFIFFNER CHANTEL BRATHWAITE HERBERT MEURER
SVIATOSLAV YSHAKOV VLADIMIR BOGENKO IVAN NEMTSEV KAMERA ANDREAS SINANOS A.F.C. MUSIK ELENI KARAINDROU ART DIRECTOR ANDREA CRISANTI DIONISIS FOTOPOULOS ALEXANDER SCHERER
KOSTÜMBILD REGINA KHOMCKAYA FRANCESCA SARTORI MARTINA SCHALL MASKE VITTORIO SODANO
WWW.DUSTOFTIME.DE
AB 29. OKTOBER IM KINO
51
Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36
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Donnerstag ist Kinotag: alle Hauptfilme nur 4,00 €! - On Thursdays all movies just 4,00 €!
The Ugly Truth Die nackte Wahrheit (OmU)
starts 01.10.
Away We Go Auf nach Irgendwo (OmU)
USA 2009 - Komödie - 98 Min. - D.: Sam Mendes C.: John Krasinski, Maya Rudolph, Jeff Daniels
USA 2009 - Komödie - 96 Min. - D.: Robert Luketic C.: Katherine Heigl, Gerard Butler, Bree Turner
Abby Richter is a romantically challenged morning show producer whose
search for Mr. Perfect has left her hopelessly single. She’s in for a rude awakening when her bosses team her with Mike Chadway, a hardcore TV personality who promises to spill the ugly truth on what makes men and women tick.
Män som hatar kvinnor Verblendung (schw. OmU)
starts 01.10.
S 2009 - Thriller - 152 Min. - D.: Niels Arden Oplev C.: Noomi Rapace, Michael Nyqvist
Harriet Vanger verschwindet spurlos
während eines Familientreffens. Jahrzehnte bleibt ihr Schicksal ungeklärt. Jahrzehnte, in denen Henrik Vanger zum Geburtstag stets
das gleiche Geschenk erhält:
eine gepresste Blüte hinter
Glas. Vor ihrem Verschwinden
hatte er es von seiner Lieblingsnichte bekommen. Doch auch
danach wiederholt sich das Ritual in unfehlbarer Regelmäßigkeit findet
Henrik Vanger die Blüte in seiner Geburtstagspost, Absender unbekannt. Was nur ist damals mit Harriet geschehen?
Mittlerweile 82 Jahre alt, lässt Henrik Vanger diese Frage keine Ruhe. Ein letztes Mal versucht er, doch noch eine Antwort zu finden, und kontaktiert den
renommierten Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist. Gemeinsam mit der ebenso genialen
wie kompromisslosen Hackerin Lisbeth Salander, von der
er unerwartet Unterstützung
erhält, stößt Blomkvist schnell
auf erste Spuren. Schon bald
tauchen die beiden immer tiefer
in die Geschichte der einflussreichen Industriellenfamilie Vanger ein und entdecken dabei Grausames...
starts 15.10.
Mid-thirtysomethings Burt Farlander and
Verona De Tessant are a loving couple. Burt has always wanted to
marry Verona, but Verona
resists, not seeing the point of
the institution. Regardless,
they are having a baby
together, despite questioning their potential parenting
abilities. They are happy
that they made the decision
to move close to Burt's parents, Jerry and Gloria Farlander, as they want to share the
experience with the baby's grandparents. Verona's own parents died
over ten years earlier, a situation about
which she doesn't like to discuss. In Verona's sixth month, she and Burt learn
that Jerry and Gloria are moving to Antwerpen, Belgium the month before the
baby is due, just because it's something they've always wanted to do. Burt and
Verona don't understand what they see as Jerry and Gloria's selfishness in
putting this move above spending time with their impending granddaughter.
Being mobile people, Burt and Verona decide to move. As they want to share
their new family experience with people that they love, they decide to take a
trans-continental trip to meet with old friends and relatives. Most of them are
married with children of their own, and Burt and Verona want to see where they
would like to live and with whom they want to share the experience.
(500) Days of Summer (OmU)
starts 22.10.
USA 2009 - Drama/Komödie - 95 Min. - D.: Marc Webb C.: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel, Geoffrey Arend
This is a story of boy
meets girl, begins the
wry, probing narrator of
500 DAYS OF SUMMER.
A funny, true-to-life and
unique dissection of the
unruly and unpredictable
year-and-a-half of one
young man's no-holdsbarred love affair. Tom,
the boy, still believes,
even in this cynical modern world, in the notion of
a transforming, cosmically destined, lightning-strikes-once kind of love. Summer, the girl, doesn't. Not
at all. But that doesn't stop Tom from going after her, again and again, like a
modern Don Quixote, with all his might and courage. Suddenly, Tom is in love
not just with a lovely, witty, intelligent woman - not that he minds any of that but
with the very idea of Summer, the very idea of a love that still has the power to
shock the heart and stop the world. The fuse is lit on Day 1 - when Tom, a
would-be architect turned sappy greeting card writer encounters Summer, his
boss's breezy, beautiful new secretary, fresh off the plane from Michigan.
Though seemingly out of his league, Tom soon discovers he shares plenty in
common with Summer. After all, they both love The Smiths. They both have
a thing for the surrealist artist Magritte. Tom once lived in Jersey and Summer
has a cat named Bruce. As Tom muses, "we're compatible like crazy."
52
INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN!
Michael Jackson’s This Is It (OV)
only 28.10. till 11.11.
USA 2009 - Dokumentation Länge n.n.b. - D.: Kenny Ortega
Said Kenny Ortega, director of
and Jackson's creative partner
on the This Is It concert, "The
world will see what our team was
so fortunate to experience, which
was the full commitment, passion
and creativity that Michael put
into this project. He was the
architect of This Is It, and we
were his builders. The footage
that was captured from the early
stages of the production to our
technical rehearsals at the STAPLES Center in L.A. will show
Michael as he truly was, creatively involved with every aspect of the production, from the staging and choreography, to the music, lighting, production
design and conception of the original short films and video backdrops. It will
also show Michael as one of the greatest entertainers in the world and one of
the industry's most creative minds. This Is It was Michael's last theatrical work
and although it was
still a work in
progress, I think the
footage will show that
the process was
something
that
Michael
deeply
enjoyed and that it
was clear that he was
on his way to another
theatrical triumph."
K i n d e r k i n o:
Pope Joan - Die Päpstin (engl. OV) starts 29.10.
D 2009 - Drama - Länge n.n.b. - D.: Sönke Wortmann C.: Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman
From deep inside the hidden
vaults of The Vatican comes
a story of forbidden passion and intrigue kept
secret
by
the
Catholic Church for
more than a thousand years. At a
time when total
obedience
was
demanded,
John
Anglicus stood apart
as a beacon of light in a
dark age. In 853 AD, after
becoming a renowned scholar, healer and teacher, he ascended to the highest position in the land: Pope of the Catholic Church. Just two
years later, John Anglicus was stoned
to death for a secret that would
become a legend. John Anglicus was, in fact, a woman the only woman ever
ordained as pope, the
only pope ever to conceive a child. Just two
years later, John Anglicus
was stoned to death for a
secret that would become
a legend. John Anglicus
was, in fact, a woman - the only
woman ever ordained as pope, the
only pope ever to conceive a child.
Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 €
Achtung: frühere Anfangszeiten bei den Kinderfilmen: 13:15 + 13:30 + 13:45 Uhr
Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian - D 2009 - Trickfilm - 74
Min. - R.: Piet De Rycker, Thilo Graf Rothkirch - o.A.
Laura ist schon furchtbar aufgeregt. Sie darf mit ihrer Familie nach China fliegen. Zum Glück begleitet sie ihr bester Freund, der kleine Stern, aber auf dem
Flug geht er verloren. Ein chinesisches Mädchen, Ling-Ling, findet den Stern
und nimmt ihn mit. Der Stern führt nicht nur die beiden Mädchen zusammen.
Ohne dass er es merkt, macht sein Sternenstaub auch ein Wesen lebendig,
das sich rasch mit den Kindern anfreundet: der geheimnisvolle Drache Nian.
Während Lauras Mutter auf der Bühne steht, erleben die Mädchen gemeinsam
mit Nian ihr größtes Abenteuer. 3,50 € - ab 24.09. bis 07.10. um 13:30 Uhr
vom 08.10. bis 21.10. um 13:45 Uhr
Spielzeiten ab 22. Oktober unter www.metropolis-koeln.de
Blöde Mütze - D 2007 - Kinderfilm - 95 Min. - R.: Johannes Schmid - 6 J.
Kaum in die kleine Stadt Bellbach gezogen, hat sich der 12-jährige Martin eher unbeabsichtigt - einen Feind gemacht. Oliver, der im Gegensatz zu Martin aus schwierigen Verhältnissen kommt, gibt ihm den Spitznamen "Blöde
Mütze". Dass Oliver mit Silke befreundet ist, in die sich Martin auf den ersten
Blick verliebt hat, macht die Sache noch schwieriger. Martin entscheidet sich
für die Auseinandersetzung mit Oliver. Als er jedoch mitbekommt, dass Oliver
Hilfe brauchen kann, ändert sich die Situation. Martins spontane Reaktion führt
zur Konfrontation mit seinen Eltern, die der neuen Eigenständigkeit ihres Sohnes mit Skepsis begegnen. Bis aus Martin, Oliver und Silke schließlich ein richtiges Freundes-Trio wird, sind für alle Beteiligten noch etliche Hürden zu überspringen.
3,00 € - vom 01.10. bis 07.10. um 13:15 Uhr
Urmel aus dem Eis - D 2006 - Animationsfilm - 87 Min. - R.: Holger Tappe, Reinhard Klooss - o. A.
Professor Habakuk Tibatong lebt auf der Vulkaninsel Titiwu. Herrin über Haushalt, Schule und die kleine Schulgemeinde ist die gleichermaßen resolute wie
empfindsame Schweinedame Wutz. Neben des Professors Adoptivsohn Tim
Tintenklecks nimmt eine illustre Schar von Inseltieren am eigenwilligen Sprachunterricht von Tibatong teil. Eines schönen Tages wird ein Eisberg vor die
Insel geschwemmt. Im Inneren des kleinen Eisbergs befindet sich ein seit der
Eiszeit eingefrorenes Urzeit-Ei. Behutsam wird das Ei von den Tieren der Insel
ausgebrütet. Und dann springt, ganz plötzlich, ein seltsames grünes Geschöpf
heraus: Urmel aus dem Eis. Und damit ist das ruhige Leben auf der Insel vorbei…
3,00 € - vom 01.10. bis 07.10. um 13:45 Uhr
53
Lippels Traum - D 2009 - Fantasy - 84 Min. - R.: Dr. Karl-Heinz Käfer - 6 J.
Vom bayerischen Passau ins Morgenland kommt der elfjährige Philipp,
genannt Lippel, ganz ohne fliegenden Teppich: Weil sein Vater, der Nobelkoch
Otto Mattenheim auf Geschäftsreise ist, passt die neue Haushälterin Frau
Jakob auf Lippel auf. Doch die entpuppt sich als kleinkarierter Kinderschreck.
Und so flüchtet sich Lippel nachts in eine orientalische Traumwelt, in der auf
seltsame Weise auch sein Vater, Frau Jakob und zwei Klassenkameraden auftauchen. Im Orient erlebt Lippel die tollsten Abenteuer. Seine Träume helfen
ihm, gemeinsam mit seinen Klassenkameraden die böse Frau Jakob aus dem
Haus zu jagen...
3,50 € - ab 08.10. um 13:15 Uhr
Die Noobs - Klein aber gemein - USA 2009 - Fantasy - 86 Min. - R.: John Schultz
- 6 J.
Stuart Pearson packt kurzerhand seine Frau Nina sowie die Kinder Hannah,
Tom und Bethany ins Auto und fährt zu deren Feriendomizil in Maine. Von der
gewohnten High-Tech-Großstadt Chicago, geht es direkt in eine Villa am See,
wo anstelle von Technik, Angelruten auf die Familie warten. Aber schon sehr
bald wird den Kindern klar, dass sie nicht die einzigen Bewohner des alten
Hauses sind, als sie auf vier Noobs, die sich auf dem Dachboden tummeln,
treffen: Der freundliche Spark, Chef Skip und das streitende Paar Spike und
Razor, kleine außerirdische Wesen, welche vom Planeten Noobia zur Erde
gereist sind, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die Kids basteln sich
fantasiereiche Waffen. Mit Helm und selbstgebauter Kartoffelkanone stellen
sie sich den Eindringlingen, um das Ferienhaus gegen die Invasion der Noobs
zu verteidigen.
3,50 € - ab 08.10. um 13:30 Uhr
Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus - S/D 2009 - Trickfilm - 70 Min. R.: Jorgen Lerdam, Anders Sørense - o. A.
Preview am Sonntag, den 18.10. um 15:15 Uhr
Große dürfen immer machen, worauf sie gerade Lust haben, denkt Kater Findus und wünscht sich zu wachsen. Sein Wunsch wird ihm gewährt, doch Pettersson wird dafür klein. Und der Kater muss schnell erkennen, dass groß sein
auch Nachteile hat. Und Findus hat plötzlich noch ganz andere Sorgen: Pettersson hat sein Gedächtnis verloren ! Nun will er statt seinem Kaffee lieber
Tee trinken und sogar den kleinen Kater hat er vergessen! Mit Geschichten
von ihren gemeinsamen Abenteuern versucht Findus die Erinnerung seines
Freundes wieder zurückzuholen.
3,50 € - ab 22.10. um 13:45 Uhr
Afghanistan Filmfestival
Kino.Köln.
Düstere Komödie: „Opium War“ von Siddiq Barmak
Kreativ produzieren: Gerd Haag
LAND OHNE BILDER?
TAG/TRAUM-FILMPRODUKTION.
Man kennt fast nur die Bilder aus den Nachrichten, wenn ein weiteres
Attentat Menschenopfer gefordert hat. Gibt es andere Bilder aus Afghanistan? Marc Fosters „Der Drachenläufer“ zeigte ein lebendiges, offenes, ja
beschwingtes Kabul, wie es in den 70er Jahren, lange vor dem Bürgerkrieg,
existiert hat. Das ist lange her. Der Film wurde 2007 nicht in Afghanistan,
sondern in China gedreht. Solche Bilder kann man im heutigen Afghanistan
nicht mehr drehen. Davor gab es jahrelang gar keine Bilder aus dem von den
Taliban regierten Land. Der angeblich erste nach dem Sturz der Taliban im
Land gedrehte Film ist „Obama“ von Siddiq Barmak. Er spielt noch während
der Herrschaft der Taliban. Maßgeblich unterstützt wurde er bei seinem
Film von dem bekannten iranischen Regisseur Mohsen Makhmalbaf. Dessen
damals 22jährige Tochter Samira hat ebenfalls einen Film in Afghanistan
gedreht – noch vor Barmak. Der mit Laiendarstellern agierende „At five in
the Afternoon“ zeigte den Alltag im nach über zwanzig Jahren Bürgerkrieg
verwüsteten Land. Die Taliban-Regierung hat es zudem zivilisatorisch in die
Steinzeit zurückgeführt. Mohsen Makhmalbafs „Kandahar“, gedreht im Jahr
2000, ist wahrscheinlich eines der wenigen Zeugnisse aus dieser Zeit: ein
Spielfilm, der zumindest in Teilen heimlich in Afghanistan gedreht wurde.
Das ist fast zehn Jahre her, und inzwischen darf man wieder Musik machen
und filmen. Doch mit dem Sieg über die Taliban kamen andere Probleme. Die
Nachrichtenbilder zeugen davon. Und seit einiger Zeit sind auch die Taliban
wieder auf dem Vormarsch. Die Zukunft Afghanistans sieht düster aus. Wie
es in der Gegenwart in Afghanistan aussieht, das zeigen die 28 Filme, die
vom 23. bis 30. Oktober beim Afghanistan Filmfest im Filmhaus zu sehen
sind. Überdurchschnittlich viele Dokumentationen sind darunter. Man hat
das Gefühl, als bestünde überhaupt erst ein großer Bedarf an Bildern, bevor
man sich daran machen könne, Geschichten zu erzählen.
Beeindruckende Bilder der wunderbaren Natur dieses Landes zeigt „The
Boy who plays on the Buddhas of Bamiyan“ von Phil Grabsky. Ein Naturfilm scheint unangemessen, und natürlich – der Titel zeigt es schon – hat
Grabsky keinen Naturfilm gemacht. Er zeigt das Leben in den Höhlen neben
den von den Taliban zerstörten Buddha-Statuen im Tal von Bamia. Mehrere Generationen erzählen eindrucksvoll von den Ereignissen in Afghanistan
seit dem Einmarsch der Russen 1979. Daneben sehen wir einen kleinen Jungen, wie er zwischen Spiel, Arbeit und Lernen ein Leben in diesem Land
sucht. Die Hoffnung der Älteren für die Zukunft des Landes, das spürt man,
ruht ganz auf dem Jungen. Eine schwere Bürde. Auf die Kinder blicken viele
Filme. „Bulbul, the City Bird“ portraitiert Straßenjungen, die für wenig Geld
Autos waschen, „Sahar, the young Carpet Maker“ begleitet eine junge Weberin. Der Spielfilm „Kabuli Kid“ erzählt von einem Taxifahrer, der ein Baby
findet und daraufhin dessen Mutter sucht. Die Hoffnung liegt auf den Kindern – aber wer übernimmt die Verantwortung für sie, in diesem vom Krieg
heimgesuchten Land? Regisseur Siddiq Barmak, der mit „Obama“ einen
Golden Globe gewonnen hatte, wird auf dem Festival seinen neuen Film
persönlich vorstellen: „Opium War“ erzählt ganz aktuell von den Konflikten
mit den amerikanischen Militärs im Land. Es ist überraschenderweise eine
Komödie – eine sehr schwarze.
In Köln werden fleißig Filme produziert – so auch bei TAG/TRAUM. Vor 30
Jahren gründete Gerd Haag gemeinsam mit Thomas Schmitt die Filmproduktion. Seit 2005 leitet Haag die Filmschmiede allein und lehrt Kreativ
Produzieren an der Internationalen Filmschule ifs.
AFGHANISTAN IST MEHR ALS BOMBEN UND BURKAS
choices: Herr Haag, was für ein Konzept steht hinter TAG/TRAUM?
Gerd Haag: Thomas Schmitt und ich haben in den 80ern als Regisseure und
Produzenten gearbeitet. Leidenschaftlich haben wir uns immer auf neue
Formate gestürzt. Zwei Dinge waren uns wichtig: einmal der Kontakt zu
jungen Leuten und zum anderen der Anspruch, in unseren Filmen eine klare
Haltung zum Leben zu zeigen. Mit der Zeit ist die Firma gewachsen, heute
arbeiten 6 Leute fest. Unser Output besteht zu 75% aus dokumentarischen
und zu 25% aus fiktiven Arbeiten. Dabei stehen Themen, die herausfordern
und eine Haltung verlangen, im Vordergrund. So der Fernsehfilm „Keine
Angst“, der sich auf eindringliche Weise mit Kinderverwahrlosung auseinandersetzt, der wird im Januar in der ARD ausgestrahlt.
Was erwarten wir von Ihnen demnächst im Kino?
Wir beenden gerade ein Projekt über ein Tanzstück von Pina Bausch „Kontakthof“. Pina Bausch hatte das Stück 1978 mit dem Wuppertaler Tanztheater
erarbeitet, und nun 30 Jahre später wurde das Stück mit Jugendlichen ab 14
Jahren einstudiert. Wir haben die Probenarbeit begleitet – das ist ein wahnsinnig spannender Prozess. Der Film ist ein Vermächtnis des großen Werks
von Pina Bausch. Der Film zeigt, wie diese Generation von Jugendlichen
heute tickt. Liebe, Berührung, Zärtlichkeit, Nähe und Ferne – die Themen des
Stücks, das alles betrifft Jugendliche heute stark. Wir erleben ja gerade, wie
sehr sich das Verhältnis der Geschlechter im Umbruch befindet.
Sie lehren „Kreativ Produzieren“. Was ist das – und inwieweit wenden
Sie es selbst in der Praxis an?
Dahinter steht die Überzeugung, dass die Arbeit eines Produzenten – also
auch meine eigene Arbeit – immer mit einem Gefühl für Kreativität verbunden ist. Das beginnt bei der Stoffentwicklung des Drehbuchs und geht über
die Auswahl des kreativen Teams bis zur Besetzung und der Endfertigung.
Ein Produzent sollte in der Lage sein, einerseits bei der Filmgestaltung mitreden zu können, aber auch die Vision des Films in eine Form von Wirtschaftlichkeit zu packen. Die Ausbildung an der ifs sieht vor, dass Autoren,
Regisseure und Produzenten in einem gemeinsamen Team gewissermaßen
auf Augenhöhe und im gegenseitigen Respekt arbeiten. Die Produktionsstudenten machen u.a. Kurzfilmanalysen, entwickeln eigene Stoffe, geben
ihren kreativen Input bei der Stoffentwicklung. Natürlich wird auch das
„Schwarzbrot des Produzierens“ gelehrt, also wie man kalkuliert, finanziert
und welches Projekt im Kino- und TV-Markt eine Chance hat usw. Weil der
Produzent für den gesamten Produktionsprozess von Anfang bis Ende verantwortlich ist, muss er einen langen Atem haben – das verlangt übrigens
auch eine besondere Persönlichkeit.
CHRISTIAN MEYER
INTERVIEW/FOTO: HARTMUT ERNST
Afghanistan Filmfestival – Panorama Hindukusch I 23.-30.10. I Filmhaus
Kino Köln I www.koelner-filmhaus.de
54
choices Kurz Kritik
DIE NOOBS - KLEIN ABER GEMEIN
KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON UND FINDUS
OT: Aliens in the Attic - USA 2009 - 86 Min. - Regie:
John Schultz - Verleih: Fox
OT: Pettson & Findus – Glömligheter - S/D/DK 2009 70 Min. - Regie: Jorgen Lerdam - Verleih: MFA+
Eine Großfamilie aus der Großstadt begibt sich auf
einen Back-to-nature-Urlaub in die Villa am See. Von
den Angel-Ambitionen der Eltern angeödet treffen
die Kinder schon bald auf ungebetene Gäste: Außerirdische halten sich auf dem Dachboden versteckt
und begegnen den Erdlingen in recht unfriedlicher
Mission. Abenteuerlicher Sci-Fi-Spaß für die kleineren Familienmitglieder.
HE
Die kleinen Zuschauer scheinen sie zu lieben: Bereits
zum vierten Mal begeben sich Pettersson und Kater
Findus auf die Leinwand. Diesmal geraten die Größenverhältnisse durcheinander. Pettersson schrumpft,
Findus wächst. Und als ob das nicht schon genug wäre:
Das kauzige Herrchen leidet unter Gedächtnisschwund.
Da ist der Kater gefordert. Liebevolle Adaption aus Sven
Nordqvists Universum.
HE
Start: 8.10. Metropolis, Filmpalast
Start: 22.10. Cinenova, Metropolis
G-FORCE
DAS GEHEIMNIS DES REGENBOGENSTEINS
Action/Abenteuer - USA 2009 - 88 Min. - Regie: Hoyt
Yeatman - Verleih: Walt Disney
OT: Shorts - USA/AE 2008 - 89 Min. - Regie: Robert
Rodriguez - Verleih: Warner
Eine Spezialtruppe Meerschweinchen wird von ihrem
Auftraggeber, dem FBI, aufs Abstellgleis befördert.
Dabei wollten die coolen Nager doch gerade die Welt
retten. Ein sehr effektvoller 3D-Spaß, der als temporeiche Agentenfilm-Parodie beginnt, um sich schließlich in kindlichem Klamauk festzufahren. Nichts für
Junggebliebene, die ganz Kurzen sollten aber auf ihre
Kosten kommen.
HE
Stell dir vor, ein geheimnisvoller Regenbogenstein
fällt vom Himmel und erfüllt dir alle Wünsche. Genau
das passiert den Bewohnern der Kleinstadt Black
Falls, in der der junge Joe Probleme hat, sich gegen
Gleichaltrige durchzusetzen. Unaufhaltsam hinterlässt der Stein seine Spuren in die Stadt. Der FantasySpaß spielt seine Idee turbulent durch – bis auch
noch Aliens vor der Tür stehen.
HE
Start: 15.10.
Start: 1.10.
LIPPELS TRAUM
GANGS
D 2008 - 101 Min. - Regie: Lars Büchel - Verleih:
Universum
D 2009 - 90 Min. - Regie: Rainer Matsutani - Verleih:
Walt Disney
Paul Maar ("Das Sams") schrieb die Vorlage zu diesem
Familienabenteuer, in dem Moritz Bleibtreu den Vater
des elfjährigen Titelhelden spielt. Wenn Papa auf Reisen
ist, kümmert sich Frau Jakob (Anke Engelke), die unliebsame Haushälterin, um den Sohn, der sich vor ihr in eine
Traumwelt aus 1001 Nacht flüchtet. Doch auch dort ist
er vor der Frau nicht sicher. Ode an die Phantasie. HE
Noch immer keine Kerle, aber unermüdlich wild geben sich
die Ochsenknecht-Brüder Jimi Blue und Wilson Gonzalez in
diesem Hauptstadt-Abenteuer: Als verbrüderte Mitglieder
der Rox-Gang versuchen sie, sich gegen andere Cliquen
(Christian Blümel) durch- und mit der Liebe (Emilia Schüle)
herumzuschlagen. Regie in diesem Jugendfilm führte TVRegisseur und Drehbuchautor Rainer Matsutani.
HE
Start: 8.10. Cinenova, Metropolis
Start: 1.10. Filmpalast
choices verlost 3 Fanpakete mit Taschenlampe, Schlüsselanhänger und Plakat. E-Mail bis 20.10. an
[email protected], Kennwort: Lippels Traum
choices verlost 3 Fanpakete mit Buch, Shirt, Gürtel und
Autogrammkarten. E-Mail bis 20.10. an
[email protected], Kennwort: Gangs
55
choices Film Kritik
culture club
club
culture
C
C Preview
C
C
Preview
culture
cultureclub
club
Der harte Gefängnisalltag der IRA-Häftlinge
DIE
DIE STANDESBEAMTIN
STANDESBEAMTIN
Rahel
Rahel Hubli
Hubli arbeitet
arbeitet als
als Standesbeamtin
Standesbeamtin inin einem
einem idyllischen
idyllischen
Schweizer
Schweizer Städtchen.
Städtchen.An
Andie
diegroße
großeLiebe
Liebeglaubt
glaubtsie
sieaber
aberschon
schon
lange
langenicht
nichtmehr.
mehr.Erst
Erstals
alsihr
ihrJugendJugend-und
undBandfreund
BandfreundBen
Benplötzplötzlich
lich wieder
wieder auftaucht,
auftaucht,erinnert
erinnertsich
sichRahel
Raheldaran,
daran,wie
wieeseswie
wieeses
sich
sichanfühlt,
anfühlt,verliebt
verliebtzu
zusein.
sein.Und
Unddas
dasführt
führterst
erstrecht
rechtzu
zuProbleProblemen.
men. Denn
Denn Rahel
Rahel ist
ist verheiratet.
verheiratet.Und
UndBen
Benwill
willsich
sichverheiraten
verheiraten
lassen:
lassen:von
vonRahel.
Rahel.
Preview in Anwesenheit von Regisseur Micha Lewinsky und Darstellerinnen Oriana Schrage und Jennifer Mulinde-Schmid.
Severinstr. 81 I Karten: 0221 31 31 10
Severinstr. 81 I Karten: 0221 31 31 10
choices
choicesverlost
verlost5x2
5x2Karten
Kartenfür
fürdie
diePreview.
Preview.
E-Mail
E-Mailbis
bis14.10.
14.10.an
[email protected],
[email protected],Kennwort:
Kennwort:Standesbeamtin
Standesbeamtin
So,
So, 18.
18. Oktober,
Oktober, um
um 20
20 Uhr
Uhr
Macht einen Riesenwirbel: Billy Cobham
ROOTS
„Sonic Mirror“ von Mika Kaurismäki
Mika Kaurismäki begleitet den gefeierten Percussionisten Billy Cobham um die Welt und
taucht mit ihm ein in die Seele der Musik.
➜ Musikalische Reise
„Ich habe mich meinen Wurzeln immer sehr verbunden gefühlt. Vielleicht bin ich deswegen Musiker geworden.“ Schon früh wurde der Jazz-Schlagzeuger Billy Cobham
mit Musik sozialisiert, professionalisierte die Trommelkunst und bleibt bis heute gelehriger Schüler, der sich Impulsen öffnet. Kaurismäki besucht mit ihm Brooklyn, wo er
aufwuchs, reist mit Cobham nach Brasilien, wo er mit den Straßenkindern musiziert
und begleitet ihn in seine Wahlheimat Schweiz, wo er sich mit Autisten musiktherapeutisch auseinandersetzt. Cobham und seine Kollegen erzählen vom Ursprung der
Musik, von ihrer Vielfalt und ihrer Entwicklung. Akis Bruder Mika Kaurismäki, der sich
in den letzten Jahren auf Musik-Dokumentationen spezialisiert hat („Brasileirinho“),
lässt dabei natürlich auch die Musik selbst sprechen.
HARTMUT ERNST
SONIC MIRROR
Dokumentation/Musik - CH/FI/D 2007 - 79 Min. - Regie: Mika Kaurismäki - mit: Randy
Brecker, Billy Cobham - Verleih: Real Fiction
Start: 15.10.
KÖRPERLICHE PRÄSENZ
„Hunger“ von Steve McQueen
Im nordirischen Maze-Prison kämpfen die IRA-Gefangenen für einen politischen Status.
Als jeglicher Protest versagt, beginnen sie einen Hungerstreik.
➜ Erschütterndes Gefängnisdrama
Knapp formuliert erzählt „Hunger“ in der ersten Hälfte vom Haftalltag der IRAGefangenen im nordirischen Maze-Prison. In der zweiten Hälfte sehen wir, wie
sich der Insasse Bobby Sands zu einem Hungerstreik entschließt, an dem er
schließlich sterben wird. Indem sich Regisseur Steve McQueen dramaturgische
Bögen, Nebenfiguren und Subplots spart, kann er sich voll auf die Details und ihre
Darstellung konzentrieren. McQueen ist Bildender Künstler, er hat den Turner-Preis
gewonnen und repräsentiert in diesem Jahr Großbritannien auf der Biennale in
Venedig. Sein Kinodebüt „Hunger“ wirkt auf den ersten Blick so ästhetisch und, ja:
malerisch, wie man es vielleicht von einem Künstler erwartet. Dabei arbeitet
McQueen gar nicht als Maler, sondern als Videokünstler. Sein ungewöhnlicher
Blick zielt auf etwas ganz anderes: Von den Bildern, die von langen, ruhigen Totalen zu Großaufnahmen springen, geht eine unentrinnbare Präsenz aus, die vor
allem eines ist: körperlich!
Bevor der Wachmann zur Arbeit fährt, blickt er die Straße hoch und runter, guckt
einmal unter sein Auto - dann fährt er los. Das paranoid wirkende Ritual kann der
Zuschauer erst später einordnen. Der Mann ist derjenige, der im Gefängnis für das
Haareschneiden der IRA-Häftlinge zuständig ist: unter Zwang und blutig. Die
Häftlinge befinden sich 1980 im sogenannten „Dirty Protest“. Nachdem sie sich
schon geweigert hatten, die Gefängniskleidung zu tragen und nur mit Decken
bekleidet sind, starteten sie den „Dirty Protest“: Sie entleeren ihre Nachttöpfe auf
den Flur und beschmieren die Wände mit Exkrementen. Außerdem weigern sie
sich, sich zu waschen oder die Haare zu schneiden. Vor den Besuchszeiten werden
die Häftlinge dann brutal gewaschen und geschoren. Als Vergeltung werden
immer wieder Wachmänner von der IRA ermordet. Die Forderungen der IRA, die
Häftlinge als politische Gefangene zu behandeln - das hieße, sie dürften Zivil tragen und müssten nicht arbeiten - werden von der Thatcher-Regierung nicht erfüllt. Als letzte Möglichkeit sieht Bobby Sands den Hungerstreik. Sands ist nach 66
Tagen der erste Tote, neun andere folgen, bevor die IRA und die Verwandten der
Häftlinge ein Ende des Streiks erreichen. Wenige Tage darauf werden die Forderungen erfüllt. Sands wird während des Streiks für zwei Gemeinden ins Parlament
gewählt, zu seinem Begräbnis kommen 100.000 Menschen.
Steve McQueen inszeniert dieses politische Drama minimalistisch und unprätentiös. Die anfangs ästhetisiert wirkenden Bilder zeigen bald, dass es vor allem um
Genauigkeit und Intensität geht. Ein mit unbewegter Kamera gezeigter moralischer Schlagabtausch zwischen Sands und einem Priester dauert 15 Minuten, ist
aber spannender als jedes Tennismatch. Die Frage der Moral - auf beiden Seien zieht sich durch jedes Bild. Und wenn man die nackten, ausgemergelten Leiber in
den langen Gängen sieht, niedergeknüppelt von Wärtern, dann sind unweigerlich
auch die Folterbilder von Abu-Ghraib oder Guantánamo darin enthalten. Und all
die grundsätzlichen moralischen Fragen, die die Geschehnisse implizieren.
CHRISTIAN MEYER
HUNGER
Cannes 2008: Goldene Kamera
GB 2008 - Regie: Steve McQueen - mit: Liam Cunningham, Michael Fassbender, Stuart
Graham - Verleih: Fugu
Start: 22.10. Filmpalette
56
KunstFilmBiennale 2009
rechts: „Hadewijch“ von Bruno Dumont, links: „Hunger“ von Steve McQueen
KUNSTWERKE IM KINO
DIE KUNSTFILMBIENNALE 2009 ÖFFNET SICH WEITER DEM KÜNSTLERISCHEN KINOFILM
choices: Herr Schwerfel, vor zwei Jahren be- Dann überrascht aber ein Blick auf die Spielorte:
merkten Sie im Interview mit choices, dass Einerseits fällt der Kölnische Kunstverein weg,
einerseits die künstlerischen Filme im Kino andererseits kommt ein Multiplex wie das Cizunehmen, andererseits die Bereitschaft beim nedom hinzu. Wie kommt es zu dieser VerschiePublikum, ‚schwierige‘ Filme anzusehen, nach- bung des Akzentes?
lässt. Hat sich der Eindruck bestätigt oder gar Der Ausfall des Kunstvereins ist eine unfreiwillige
Entscheidung, weil der Kinosaal renoviert wird. Wir
verstärkt?
Heinz Peter Schwerfel: Wir haben als Vorschau haben uns da immer sehr wohl gefühlt. Wir brauam 18. September „Hunger“ von Steve McQueen chen aber einen zweiten Saal mit mindestens 200
gezeigt. Der Film startet in Deutschland mit einer Plätzen, und da gibt es in Köln nicht so viele, die
einzigen Kopie – gleichzeitig mit dem DVD-Start. unseren Ansprüchen genügen und außerdem aus
Er hat aber eine ungeheuer positive Presse. Shirin dem normalen Verleihprogramm für fünf oder sechs
Neshat hat einen Film gemacht, der in Venedig ge- Tage ausscheren können. Wir haben dann überlegt,
laufen ist und keinen Verleih hat. Es gibt eine Reihe dass wir uns in die Höhle des Löwen begeben, wo
solcher Beispiele. Die Frage ist: Finden die Filme sehr viel Kommerzielles gespielt wird – völlig richkeinen Verleih, weil das Publikum „WIR HABEN UNS IN DIE HÖHLE DES tig. Auf der anderen Seite sind
die technischen Bedingungen
nicht da ist, oder ist das PubliLÖWEN BEGEBEN“
hervorragend, und da wir dort
kum nicht da, weil die Filme nicht
richtig im Angebot sind? Ich glaube weiterhin, dass direkt zwei Kinos belegen, schaffen wir es vieles die Tendenz gibt, dass mehr und mehr Filme von leicht, einen Schwerpunkt zu schaffen, der sich aus
Bildenden Künstlern ins Kino kommen. Ich glaube dem Angebot heraushebt.
aber auch, dass der künstlerische Kinofilm zurzeit
große Probleme hat, ans Publikum zu kommen. Ich In Köln gibt es mit der Kunsthochschule für Meweiß nicht, ob das mit einem Kinosterben, mit der dien (KHM) und der Internationalen FilmschuVeränderung von Sehgewohnheiten oder mit einer le (ifs) gleich zwei Filmschmieden. Hilft dieser
‚Verblödung‘ des Publikums zu begründen ist – dass regionale Background bei der Etablierung des
die Menschen nichts mehr sehen wollen, was viel Festivals?
von ihnen verlangt. Gibt es also einen Trend zu Un- Das hilft uns, weil durch die Präsenz der beiden
terhaltung und Comedy wie in der Literatur? Das Filmschulen klar ist, dass Köln eine Stadt ist, die in
sind die Fragen, die ich mir stelle, und wenn ich mir diesem Bereich große Ambitionen hat. Durch die
zurzeit das Kinoprogramm anschaue.
Schulen gibt es natürlich auch schon Gruppen, die
sich für das interessieren, was wir da machen. Und
Vor zwei Jahren gab es ein deutliches Zeichen, außerdem erlaubt es uns eine Zusammenarbeit: Wir
den Kinoanteil im Programm zu stärken. Damals werden in der KHM wieder ein Symposium machen,
war die von Ihnen erwähnte Shirin Neshat in der dieses Mal über Experimentalfilm. Und wir machen
Jury, eine Videokünstlerin, die zu der Zeit ihren eine große Retrospektive zum Kameramann Ed Lachersten Spielfilm drehte. In diesem Jahr zeigen mann, der eine Klasse in der ifs unterrichten wird.
Sie sogar zwei Retrospektiven von klassischen
Kinomachern: dem Regisseur Gus van Sant und Als Filmstadt ist Köln gut positioniert, als Kunstdem Kameramann Ed Lachmann …
standort hingegen lange abgefallen. Kann die
In Frankreich ist die siebte Kunst automatisch Kino KunstFilmBiennale daran etwas ändern?
– in Deutschland nicht. Ich möchte deshalb den Zumindest machen wir mit der KunstFilmBiennale
Bogen von der Bildenden Kunst zum Kino spannen etwas, das weltweit vielleicht einmalig ist. Es ist
– zu Filmen, die man als Kunstwerk bezeichnen uns gelungen, das international auch durchzusetkann. Die gibt es in der Filmgeschichte ja sowieso: zen. Wir machen On Tour-Programme, wo wir in
Wenn ich bestimmte Filme von Michelangelo Anto- Madrid, Paris, Istanbul, Berlin oder Rio de Janeiro
nioni als Kunstwerk bezeichnen würde, würde das gastieren. Die KunstFilmBiennale hat in der Kunstniemand bestreiten ...
szene – das Engagement in der Kinoszene ist ja neu
– international einen sehr guten Ruf. Dadurch hat
… oder auch populärere Filme ...
Köln in der Bildenden Kunst wieder von sich reden
Genau: Populär und Kunst widerspricht sich ja ab- gemacht. Das haben inzwischen auch in Köln viele
solut nicht.
verstanden. Eine ganze Reihe von teils sehr bedeu-
57
tenden Kunstgalerien zeigt zeitgleich Ausstellungen von Künstlern, die mit dem bewegten Bild arbeiten – darauf bin ich sehr stolz! Und das Museum
Ludwig eröffnet gleichzeitig eine Ausstellung von
Harun Farocki, der bei uns in der Jury sitzen wird.
Die Verzahnungen und Überlappungen in Köln sind
dieses Jahr sehr präsent. Köln weiß natürlich, dass
es um den Ruf des Standorts für Bildende Kunst zu
kämpfen hat, und da entwickelt sich zurzeit eine
Energie, die auch für uns sehr positiv ist. Seit zwei
Jahren unterstützt uns das Medienreferat finanziell, zuvor hat das Kulturreferat nur vermittelnd
geholfen.
Von Köln nach Bonn: Vor zwei Jahren wurde die
KunstFilmBiennale nach Bonn ausgeweitet. Setzen
Sie ihre Bemühungen in Richtung Süden fort?
Ja, das bauen wir aus: Wir zeigen im Kunstmuseum
Bonn dieses Mal auch Programme, die in Köln nicht
laufen. Außerdem ist es uns gelungen, die Kunstund Ausstellungshalle zu gewinnen. Dort sind wir
mit dem Internationalen Wettbewerb, filmhistorischen Programmen und Retrospektiven von Pipilotti Rist und Christian Jankowski vertreten. Außerdem wird es eine große Podiumsdiskussion um den
Stellenwert von Museum und Kino geben. Salopp
gesprochen: Kino versus Museum, um die Thematik
des Spielortes noch einmal zu erörtern.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
KunstFilmBiennale 2009: 28.10. bis 1.11.
Filmforum im Museum Ludwig/Filmpalette/Cinedom/Kunst- und Ausstellungshalle der BRD/
Kunstmuseum Bonn
www.kunstfilmbiennale.de
ZUR PERSON
Heinz Peter Schwerfel, geboren
1954 in Köln, ist als Journalist u.
Buchautor tätig. Seit 1985 realisiert
und produziert er preisgekrönte
Filme über Kunst und Kultur. Retrospektiven u.a. im Centre Pompidou Paris und MoMA New York.
2002 gründete er die internationale
KunstFilmBiennale, deren Künstlerischer Leiter er seitdem ist. Er lebt in Köln und Paris.
Foto: Martin Pietz
choices Hintergrund
Suchen eine neue Bleibe: John Krasinski und Maya Rudolph
TOTAL FREI?
„Away We Go - Auf nach Irgendwo“ von Sam Mendes
Als Verona erfährt, dass sie schwanger ist, begibt sie sich gemeinsam mit ihrem Freund
auf die Suche nach einem Elternhaus.
➜ Wundervoll tragikomisches Roadmovie
Burt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph, „Idiocracy“), ein Pärchen um die
30, leben bescheiden und glücklich. Sie sind in dem Alter angekommen, in dem
sie die jugendliche Leichtigkeit hinter sich gelassen haben, nachdenklicher werden und Angst davor bekommen, uncool zu sein. „Sind wir Versager?“; „Sind wir
bescheuert?“; „Wir sind total frei!“. Denkste! Denn bei aller Reflexion ist das gereifte Pärchen nicht auf das Unerwartete vorbereitet: Als Verona schwanger wird,
verlieren die werdenden Eltern die Orientierung. Um Rat und einen Platz zu finden, an dem sie sich niederlassen können, beginnen die zwei einen Streifzug
durch Nordamerika. In der Hoffnung auf entsprechende Impulse besuchen sie
Freunde und Verwandte. Burts Eltern wandern just nach Belgien aus, also besuchen sie Veronas zynische Ex-Chefin, Geschwister, Adoptiveltern oder weltverschlossene Esoteriker. Die Menschen, die Burt und Verona besuchen, bieten dabei
nicht nur Wohnalternativen, sondern vor allem auch verschiedenste und mitunter recht abenteuerliche Erziehungsmodelle.
Schön: Regisseur Sam Mendes hat seine hochglanzstilisierte, zynische „American
Beauty“-Welt endgültig verlassen. „Away We Go“ ist angenehm schlicht und
lebensnah inszeniert, das bürgerliche Vorstadtleben ist in diesem Roadmovie
höchstens eine Station von vielen. Der Zynismus wurde von Ironie abgelöst, mit
der der Regisseur die Odyssee seiner trefflich besetzten Helden trotz aller Kompli-
kationen optimistisch dirigiert. Die Stationen, an denen das Paar Halt macht, spiegeln amerikanische Befindlichkeiten: verblendete Scheinwelten, fundamentalistische Lebensentwürfe, Zukunftsängste.
Wie schon in „American Beauty“ erweist sich Mendes gemeinsam mit seinen
Drehbuchautoren (Dave Eggers, Vandela Vida) als genauer Beobachter. Mendes
inszeniert bodenständig, und das Absurde wird allemal (und vielleicht auch nur
vermeintlich) gestreift, beispielsweise wenn Burt und Verona auf seine Cousine
treffen, eine Eso-Nanny namens LN (Maggie Gyllenhaal), die ihren Kindern nicht
nur Zucker, sondern auch den Kinderwagen verweigert - weil man damit ja sein
Kind von sich wegschiebt. Anders als noch in seinem letzten Film „Zeiten des
Aufruhrs“ setzt Mendes dem Thema Entzweiung hier die funktionstüchtige
Zweisamkeit entgegen, ohne zu verklären. Nein, Mendes lässt das Paradies auf
Erden auch hier nicht zu: Hinter jedem Lächeln verbirgt sich eine Träne. Doch das
gleiche gilt auch umgekehrt. Und so läuft sein kleines Roadmovie wundervoll in
verstörter Zuversicht aus - und damit vermutlich so ähnlich wie jede erste
Schwangerschaft.
HARTMUT ERNST
AWAY WE GO – AUF NACH IRGENDWO
Komödie - USA/GB 2009 - Regie: Sam Mendes - Kamera: Ellen Kuras - mit: John
Krasinski, Jeff Daniels, Maya Rudolph - Verleih: Tobis
Start: 15.10. Cinenova, Metropolis, Weisshaus
AWAY WE GO - Am Rande
Sam Mendes’ neuester Film ist eine der ersten amerikanischen Produktionen nach dem „Going Green“-Prinzip. Was in Europa zum großen
Teil Standard ist, hält in den Obama-geführten USA gerade erst, wenn
auch schnellen, Einzug. Als Grundlage der „Going Green“-Initiative dienen international festgelegte Leitsätze zur Verbesserung der CO2-Bilanz.
Der Stab rund um den Regisseur musste in jedem Detail die nachhaltigste und energieärmste Alternative erwägen und umsetzen - konkret also
etwa Niedrigenergiewaschmachinen und Secondhandkleidung im
Bereich Kostüm, regionale Biokost im Catering oder chemikalienarm hergestelltes Filmmaterial. Zudem wurden nicht mehr benötigte Requisiten
sofort gespendet und nicht unnötig zu neuen Drehorten transportiert.
Kraftstofftechnisch wurde ausschließlich Biodiesel benutzt - und unnötige Wege vermieden, was bisweilen die Kreativität der Ausstatter und
Locationscouts gefordert hatte: Alle Szenen des Films, auch die in Miami
oder Arizona angesiedelten, wurden in Connecticut gedreht. Hauptdarsteller John Krasinski lobte die Initiative: „Das Unglaubliche an der ganzen Sache ist, wie leicht es umzusetzen ist und wie viel Geld man dabei
spart.“
LINDA HOEMBERG
www.goinggreen.com
58
Film Kritik
culture club
C Premiere
C
culture club
Spielen zusammen: Großer Bruder (Misel Maticevic) und kleiner Bruder (Max Kidd)
SCREENS OF COMEDY: NORD
BRUDERLIEBE
„Hangtime“ von Wolfgang Groos
Abiturient Vinz (Max Kidd) ist Topscorer im örtlichen Basketballteam und träumt von
einem Stipendium in den USA. Sein Bruder will ihm helfen - und steht dabei im Weg.
➜ Gelungenes Jugenddrama
„Hangtime ist der Moment, wo du in der Luft hängst, sich alles entscheidet.“ Vinz
hängt ständig in der Luft - nicht nur, wenn er gerade den Ball im Korb versenken
will. Der Vollwaise lebt zusammen mit seinem älteren Bruder, der sich seit dem Tod
der Eltern um Vinz kümmert. Das Jugenddrama erzählt spannend und glaubwürdig von dem Konflikt, der zwischen den Brüdern eskaliert. Neid und Verantwortung, Bevormundung und Liebe verbindet die beiden Jungs - oder steht zwischen
ihnen. Mit überzeugenden Darstellern inszenierte Regisseur Wolfgang Groos sein
Leinwanddebüt, das den glaubwürdigen Konflikt mit Spannung und Humor
erzählt. Substanzvoll, unterhaltsam, kinoreif.
HARTMUT ERNST
HANGTIME - KEIN LEICHTES SPIEL
Drama - D 2009 - 94 Min. - Regie: Wolfgang Groos - mit: Max Kidd, Misel Maticevic,
Ralph Kretschmar - Verleih: 3L
Start: 15.10.
„Screens of Comedy“, die Filmsparte des Köln-Comedy-Festivals, musste in diesem Jahr aus Budgetgründen fast auf null
herunter gefahren werden. Umso schöner, dass die Macher dennoch drei nagelneue Kultkomödien ins Kölner Filmhaus hieven.
Eröffnungsfilm ist die norwegische Komödie „Nord“, um einen
Liftwärter, der für sein Kind 2000 Kilometer durch die einsame
Schneelandschaft reist.
Maybachstr. 111, Köln
Karten: 0221 99 20 93 71 I www.koeln-comedy.de
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 22.10. an [email protected], Kennwort: Nord
Do, 29.Oktober, um 20 Uhr
MÄNNERHERZEN
MICHAEL JACKSON´S THIS IS IT
CARRIERS
Komödie - D 2009 - Regie: Simon
Verhoeven - Verleih: Warner
Dokumentarfilm - USA 2009 - Regie: Kenny
Ortega - Verleih: Sony
USA 2009 - 90 Min. - Regie: Alex Pastor,
David Pastor- Verleih: Splendid
GÜNTER WALLRAFF:
SCHWARZ AUF WEISS –
EINE REISE DURCH DEUTSCHLAND
Deutsche romantische Komödie über
fünf verschiedene Männer (u.a. Til
Schweiger, Maxim Mehmet, Christian
Ulmen), die unterschiedlich mit dem
Leben und der Liebe klarkommen.
Unverhofft angehende Väter, verantwortungslose Womanizer, verzweifelte
Einsame (na, wen davon spielt wohl
Herr Schweiger?) – der Film schöpft
aus dem Leben und begleitet seine
Glorreichen Fünf augenzwinkernd. HE
Das war’s: Der King of Pop ist tot –
und so lebendig wie schon lang nicht
mehr. Da ziehen natürlich auch die
Leinwände mit, wo man dem Musiker
(auf zwei Wochen Laufzeit begrenzt!)
noch einmal angemessen überlebensgroß dabei zuschauen kann, wie er für
seine geplante London-Auftritte probte. Jackson exklusiv auf der Bühne und
Backstage – das ist alles, was Fanherz
und Kommerz begehren.
HE
Der Film zur (mutierten) Schweinegrippe: Vier Freunde flüchten gemeinsam
im Auto vor einem Virus, der bereits
den Großteil der Menschheit darnieder
gelegt hat. Die Flucht vor Infizierten,
Wahnsinn und Tollwut mündet an der
US-Küste, wo schließlich selbst der
Freund zur Bedrohung wird. EndzeitRoadmovie der Brüder Alex und David
Pastor mit Chris Pine, dem neuen Captain Kirk.
HE
X-Verleih startet ab Oktober 2009 seine Reihe "Neue Heimat", mit der man
sich kinotauglich mit Gesellschaft und
Politik unseres Landes auseinandersetzen möchte. Undercover-Journalist
Günter Wallraff eröffnet die Reihe,
indem er sich mit versteckter Kamera
auf Deutschlandreise begibt. Ein entlarvender Blick auf deutsche Wirklichkeit. Regie führten Pagonis Pagonakis
und Susanne Jäger.
HE
Start: 8.10. Filmpalast
Start: 28.10. Metropolis
Start: 1.10. Filmpalast
Start: 22.10. Odeon
choices verlost 2 Fanpakete mit
Freikarten, Shirt und Soundtrack.
E-Mail bis 20.10. an verlosung@
choices.de, Kennwort: Männerherzen
59
Großer Preis der Jury
»Eine köstlich lakonische Komödie.«
Berliner Zeitung
»Mit bezwingendem Humor erzählt
Biniez von den großen Gefühlen
kleiner Leute.«
Der Spiegel
EIN FILM VON ADRIÁN BINI EZ
H O RAC I O
CAMANDULLE
LEONOR
SVA RC A S
FERNANDO
A LO N S O
Eine ungewöhnliche
Liebesgeschichte
aus Montevideo!
Ab 01.10. im Off Broadway (OmU) und Rex!
Premiere am 02.10. um 21.00 Uhr im Off Broadway
in Anwesenheit des Regisseurs Adrián Biniez!
choices Film Kritik
culture club
C Reisereportage
C
culture club
Agnès Varda im Kreis der Familie
GRENZGANG
GESAMMELTE ERINNERUNGEN
„Die Strände von Agnès“ von Agnès Varda
Die Grande Dame der Nouvelle Vague lässt ihr Leben und ihre Filme Revue passieren.
➜ Poetische Autobiografie
Agnès Varda hat mit Spielfilmen wie „Cléo von 5 bis 7“, „Le Bonheur“ oder
„Vogelfrei“ Filmgeschichte geschrieben. Seit einiger Zeit macht sie vor allem
Dokumentarfilme, in denen sie durch die Welt streift („Die Sammler und die
Sammlerin“). Der seit sechs Jahren erste Film der inzwischen 80Jährigen zeigt nun
tatsächlich Vardas großen Streifzug durch die Welt: ihr Leben. Mit poetischen
Bildern, Szenen aus ihren Filmen oder nachgestellten Szenen aus ihrem Leben
spürt sie der Vergangenheit nach, bleibt dabei aber immer in Bewegung - neugierig. Neben schönen Bildideen nimmt einen der Film vor allem durch seine so
gefühlvolle wie kluge, so ernsthafte wie verspielte und so fröhliche wie melancholische Protagonistin ein.
CHRISTIAN MEYER
DIE STRÄNDE VON AGNÈS
César 2008: Bester Dokumentarfilm
OT: Les plages d´Agnès - Dokumentarfilm - F 2008 - 110 Min. - Regie: Agnès Varda mit: Agnès Varda - Verleih: FilmKinoText
Start: 1.10. Odeon
Das neue Saisonprogramm der grenzgänger ist raus – wieder
randvoll mit vielfältigen Livereportagen von den Fjorden Norwegens über die afrikanischen Salzwüsten bis in die Tiefen des
südostasiatischen Regenwaldes. Die Cinelivereihe zeigt Reportagen auf großer Leinwand im Cinedom, bei den Dokufilmen sind
ausgewählte Beiträge von aufrüttelnd bis skurril zu sehen, und
auf der kulinarischen Lesereise wird Reiseliteraturlesung namhafter AutorInnen mit feinen Speisen in intimer Atmosphäre
verbunden.
Karten: 0221 71 99 15 15
Programm: www.grenzgang.de
choices verlost 3x2 Karten für den Dokufilm „Die Königin Mutter“ am 11.10. um
12 Uhr im studio dumont.
E-Mail bis 7.10. an [email protected], Kennwort: grenzgang
So, 11.10., um 12 Uhr
Die Traumathek hat anlässlich des Filmstarts und der kommenden Varda-Retrospektive “The
Agnès Varda Collection“ ins DVD-Verleihprogramm genommen.
www.traumathek.de
PANDORUM
MIDSUMMER MADNESS
ORPHAN
NEFES – DER ATEMZUG
Science Fiction/Horror - D/USA 2009 Regie: Christian Alvart - Verleih: Constantin
Komödie - A/GB/LV 2007 - 88 Min. - Regie:
Alexander Hahn - Verleih: Barnsteiner
Drama/Horror - USA 2009 - Regie:
Jaume Collet-Serra- Verleih: Kinowelt
Türkei 2009 - Regie: Levent Semerci Verleih: MaXXimum
Das Jahr 2009 ist ein Science-FictionJahr: Nach "District 9" und vor "Avatar" verschlägt es in "Pandorum" zwei
Astronauten (Dennis Quaid, Ben Foster) in die unendliche Ungewissheit.
Beide erwachen in einem Raumschiff
orientierungslos aus dem Tiefschlaf.
Christian Alvart führte Regie und
nahm Wotan Wilke Möhring und
André Hennicke aus seinem Thriller
"Antikörper" gleich mit an Bord. HE
Riga, Lettland – die kürzeste Nacht
des Jahres: Eine französische Witwe
wird von zwei Männern begehrt, zwei
Feuerwehrmänner aus Liverpool entdecken die Freundschaft, Aida verführt
Yuki, und ein Russe tut alles dafür, um
mehr Aale zu verkaufen. Mit internationaler Besetzung (Detlev Buck,
Dominique Pinon, Maria de Medeiros)
inszeniert Alexander Hahn eine sinnfreie, albern-frivole Posse.
HE
Nach einer traumatischen Fehlgeburt
beschließen Kate (Vera Farmiga) und
John (Peter Sarsgaard), ein Mädchen zu
adoptieren. Esther heißt das neue
Wunschkind, das sich schon bald als
manipulatives, mordendes Biest entpuppt. Einzig Kate scheint dessen blutige Intrigen zu durchschauen. Vorhersehbare 08/15-Story, die risikolos
auf Genrepfaden wandert – irgendwie
kennt man den Film also schon. HE
Der türkische Werbefilmregisseur Levent Semerci erzählt mit seinem ersten
Spielfilm von einer 40köpfigen MilitärEinheit (Baris Bagci, Engin Hepileri
u.a.), die auf dem 2000er-Berg Karabal
ihren Militärdienst ableistet. Poetisch
schildert der Film den Alltag der
Soldaten und ihren Überlebenskampf,
den sie nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit der rauen Umgebung
führen.
HE
Start: 1.10.
Start: 8.10. Rex
Start: 22.10. Filmpalast
Start: 22.10.
choices verlost 3 Fanpakete mit Shirt
und LED-Lampe. E-Mail bis 20.10. an
[email protected],
Kennwort: Pandorum
61
Literatur Kalender
Kunstprodukt Lilo Wanders in der Mayerschen, Foto: Presse
LITERATUR-TERMINE IM OKTOBER
ÄGYPTISCHES MUSEUM BONN
0228 73 75 87
Michael Höveler-Müller: „Die Toten kehren
wieder mit dem Wind“
Do 22.10. 19 Uhr
Der Ägypten-Kenner liest aus seinem historischen
Debütroman „Die Toten kehren wieder mit dem
Wind“, in dem es um die Geschichte einer der
unglaublichsten Karrieren des alten Ägypten geht.
BUCHHANDLUNG BITTNER
0221 257 48 70
Heidrun Grote und Winfried Gellner präsentieren:
Milena Jesenska
Di 27.10. 20 Uhr
In der Reihe „Die Wiederkehr der verschwundenen
Worte“ werden wiederentdeckte Autorinnen des
20. Jahrhunderts vorgestellt.
COMEDIA
0221 88 87 72 22
Reinhard Josef Sacher
So 11.10. 19 Uhr
Der Ars-Vitalis-Musiker liest aus seinem Buch
„Freie Sicht auf die Ambiente“, ein kleiner komischer Vogelführer. Wir wetten: Diesmal wird er
seine Buster-Keaton-Miene nicht durchhalten.
DIE KUNSTBAR KÖLN
gegenüber Alter Wartesaal
Thomas Wißmann: AufWunschLiebe!
So 11.10. 20 Uhr
HAUS DER GESCHICHTE BONN
0228 916 50
Einhart Lorenz: Bonner Hamsun-Tage
Mi 14.10. 19 Uhr
Einhart Lorenz (Oslo) stellt „Willy Brandt im
norwegischen Exil“ vor – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bonner Hamsun-Tage“, die die
Bonner Universität aus Anlass des 150. Geburtstages von Knut Hamsun ausrichtet. Moderation:
Heiko Uecker
HAUS DER SPRACHE UND LITERATUR BONN
0228 914 01 12
Lesung mit Edvard Hoem
Mo 12.10. 19 Uhr
Der Autor liest aus „Die Geschichte von Mutter
und Vater“ und „Kindheit“ – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bonner Hamsun-Tage“.
Lesung aus Knut Hamsuns Büchern
Fr 16.10. 19 Uhr
Der Schauspieler Daniel Berger liest aus Werken
von Knut Hamsun, dessen bekanntestes Werk
„Hunger“, das nach Meinung des Autors „die
Mysterien der Nerven in einem ausgehungerten
Körper“ hervorruft.
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Marlene Streeruwitz: Gegen den Strich
Mo 5.10. 20 Uhr
Die in Baden bei Wien geborene Schriftstellerin,
Regisseurin und Stückeschreiberin spricht über das
Thema „Bei uns hat der höchste Wert den kleinsten
Preis“. Bei uns auch, ließe sich hinzufügen.
Yu Hua liest aus „Brüder“
Di 6.10. 20 Uhr
Passend zum Themenschwerpunkt der Frankfurter
Buchmesse liest der chinesische Autor aus einem
Roman, der vom Überleben zweier ungleicher Brüder im tobenden Kapitalismus handelt. Deutsche
Texte und Moderation: Ulrich Kautz
Christian Hansen stellt „2666“ vor
Di 20.10. 20 Uhr
MAYERSCHE BUCHHANDLUNG
0221 920 10 90
Jürgen Bennack: Kölner Humor – Et Levve levve künne
Di 6.10. 20.15 Uhr
Der Kölner Humor wird von allen Seiten und mit
vielen Beispielen gezeigt. Mit von der Partie: das
Duo SakkoKolonia.
Erika Berger und Lilo Wanders: Sex-Deutsch /
Deutsch-Sex
Mi 21.10. 20.15 Uhr
Nirgends gibt es mehr Missverständnisse als
bei der schönsten Nebensache der Welt. Doch
damit ist jetzt Schluss! Deutschlands bekannteste
Sex-Expertinnen, Erika Berger und Lilo Wanders,
räumen auf mit sprachlichen Missverständnissen
und Klischees beim Sex.
Günter Wallraff liest „Aus der schönen neuen Welt“
Mo 26.10. 20.15 Uhr
Günter Wallraffs Reportage „Ganz unten“ war mit
über fünf Millionen verkauften Exemplaren einer
der größten Erfolge in der deutschen Buchhandelsgeschichte. Jetzt ist Wallraff wieder undercover
unterwegs.
RAKETENKLUB
0221 995 55 80
Oliver Uschmann: Das Gegenteil von oben
Di 13.10. 20 Uhr
Im Klub Junge Literatur liest der ehemalige Getränke-Lieferant, Packer und Theorieadministrator
aus seinem neuen Roman. Er handelt von einem
Jungen namens Dennis, der einem vermeintlichen
Verbrechen auf der Spur ist.
SANTA CLARA KELLER
0221 257 48 70
Louis Begley: Cowboys und Indianer
Mo 5.10. 20 Uhr
Der amerikanische Bestseller-Autor präsentiert
seine Erzählung „Cowboys und Indianer“, die in
einer nummerierten Auflage von 2.200 Exemplaren
erscheint. Außerdem liest er aus dem aktuellen
Buch „Der Fall Dreyfus“. Moderation: Denis Scheck
SCHAUSPIELHAUS
0221 22 12 84 00
David Foster Wallace: Unendlicher Spaß
Sa 10.10. 20 Uhr
Harald Schmidt und Ulrich Blumenbach, der sechs
Jahre an der Übersetzung des Buches gearbeitet
hat, stellen den Roman des 2008 im Alter von 46
Jahren gestorbenen amerikanischen Autors vor, in
dem es unter anderem um Fernsehmüll und Moderatorengelaber geht. Schauspieler lesen daraus vor.
Ein Abend mit Claudio Magris
Mo 19.10. 20 Uhr
Der Friedensnobelpreisträger 2009, italienische
Germanist und Kolumnist hat die Einladung des
Literaturhauses angenommen, einen Tag nach der
Preisverleihung sein Werk in Köln zu präsentieren.
Moderation: Gottfried Honnefelder (wird live auf
WDR 3 übertragen)
Empfehlungen von Marianne Kolarik
= choices-Empfehlung auf der Auswahl-Seite
62
Literatur in NRW
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jazz
Lesen als Überbrückung der Wartezeit?, Foto: Inge Sauer
BILDER STATT BÜCHER
WIE DAS BLÄTTERN DAS SCHMÖKERN ERSETZT
63
65
neue musik
musikkulturen
alte musik
kammermusik
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Von Thomas Linden
Die Herausgeber der Zeitschrift „Literaturen“ verkündeten in diesen
Tagen, dass sie die Hälfte ihrer Redakteure zum Jahresende entlassen
werden, um der Zeitschrift „Opulenz“ zu verleihen, sie gar in ein „Seherlebnis“ zu verwandeln. Man macht keinen Hehl daraus, dass kritische
Berichterstattung out ist. Immerhin war „Literaturen“ im Bereich der literarischen Debatten die bedeutendste Zeitschrift in Deutschland. Jetzt
gewinnt man den Eindruck, als sei die viele Leserei den Machern doch
ein wenig zu anstrengend geworden. Sigrid Löffler, die ehemalige Chefredakteurin, hatte sich schon vor einem Jahr mit dem Hinweis von der
Zeitschrift verabschiedet, dass Literaturen zu einem Wohlfühlmagazin
werden soll. Dazu passt, dass sich die Zeitschrift in Zukunft stärker im
Internet als am Kiosk präsentieren will.
Surfen und Bilder Angucken lässt sich halt relaxter bewältigen, als lange
Texte zu lesen. Da könnte einen der Verdacht beschleichen, dass auch
dort, wo sich scheinbar das Kerngebiet „Leute scheinen die Weiliterarischen Lebens befindet, Leute die chen zu stellen, die selbst
Weichen stellen, die selbst gar nicht mehr
nicht mehr lesen“
lesen. Was für eine Vorstellung auch, Belletristik am Computer zu lesen. Wer hat schon Lust, einen Text, der mehr
als zwei Seiten Länge aufweist, am Bildschirm zu schmökern? Dass sich
vor dem PC literarische Debatten führen ließen, hat man einmal in den
90er Jahren geglaubt, aber davon sind wir inzwischen lange kuriert.
Mehr als einige verbale Stimmungsabsonderungen von Fans, denen gerade danach ist zu sagen, was sie toll oder sch ... finden, bekommt man
in den Chatrooms selten geboten, aber dafür darf jeder mitmachen. Analytisches Denken, das wir über der Lektüre – und nur dort – erwerben, ist
nicht gefragt, wo unterhaltsame Bildstrecken geboten werden. Obwohl
man es natürlich gerade dort gut gebrauchen kann, denn wer das kritische Denken in der Auseinandersetzung mit Texten und ihren Inhalten
erworben hat, der vermag auch Bilder zu befragen und will dann wissen,
warum ein Bild gemacht wird, wozu es dient und nimmt es nicht als
belanglosen Zeitvertreib hin.
Interessant an dieser Strategie, Texte durch Bilder zu ersetzen, wie es
nicht alleine in der Zeitschriftenbranche, sondern auch in immer größeren Bereichen der Verlagswelt zu beobachten ist, scheint die Vorstellung, dass Bücher und literarische Diskurse im Grunde nur langweilig
sein können. Nur kurz sind die Rezensionen, Tipps sozusagen. Dass aber
in der Beschäftigung mit einer Geschichte manchmal
die ganze Welt verhandelt und dabei entdeckt werden
kann, davon gibt es dann kaum noch eine Vorstellung.
Man hat „Harry Potter“ oder „Anna Karenina“ nicht
gelesen, wenn man den Film gesehen hat. Man hat
auch nicht Eingang in das Werk eines Autors gefunden, wenn man weiß, wie es in seinem Wohnzimmer
Thomas Linden
aussieht. Während man die Homestory aber nach dem
ist Journalist, Autor
und Jurymitglied des
Umblättern wieder vergessen hat, erinnert man sich
Kölner Kinder- und
Jugendtheaterpreises. an Anna und Harry ein Leben lang.
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Metropolitan Sounds
Sean Noonan
0710 Mi Sean Noonan’s Brewed By Noon
Afro-Keltischer Folk trifft auf progressiven Jazz:
Der New Yorker Schlagzeuger Sean Noonan mischt in
seinem Projekt Brewed By Noon auf einzigartige Weise leidenschaftlichen Gesang, traditionelle Texte aus
Irland, Mali und Amerika und eine komplexe Polyrhythmik. Hier prallen punkige Schlagzeug-Grooves
auf Funk und scheppernde Jazz-Rock-Gitarren: eine
Mixtur, mit der Noonan alte musikalische Traditionen
in ein modernes Licht rückt.
0910 Fr Nils Wogram’s Nostalgia Trio
Nils Wograms Begriff von Nostalgie hat wenig mit verstaubter Plüschigkeit zu tun. Vielmehr überwindet
dieses Trio mit Heiterkeit und Leichtigkeit die Grenzen
zwischen Tradition und Moderne, zwischen Europa
und Amerika: Improvisationsmusik zwischen Verschränkung, Ironie und Brechung.
Nils Wogram
Shreefpunk
Trio Ivoire
Hairy Bones
Rudresh Mahanthappa
CéU
Dave Liebman
1210 Mo Shreefpunk plus Big Band
Nach ihrem erfolgreichen Debut-Konzert im letzten
Jahr, spielt die Big Band um Matthias Schriefl’s
Shreefpunk nun zum zweitem Mal im Stadtgarten.
Mit Jens Düppe und Jonas Burgwinkel sind diesmal
gleich zwei Schlagzeuger am Werk, die Shreefpunks
sprudelnder Polyrhythmik doppelten Groove und
Mehrdimensionalität verleihen.
1310 Di Trio Ivoire
Im Trio Ivoire treffen afrikanische Balafons auf Klavier,
Schlagzeug und Elektronik und verschmelzen zu einem zeitgenössichen, modernen Klang, in dem sich
Traditionen von Jazz, europäischer und afrikanischer
Musik widerspiegeln. Der Pianist Hans Lüdemann
schlägt die Brücke zwischen traditionellen, afrikanischen Instrumenten und moderner Improvisationsmusik.
2010 Di Hairy Bones
Hairy Bones geht an die Grenzen. Laut, direkt und intensiv klingt dieses Quartet um Peter Brötzmann
und den norgwegischen Schlagzeuger Paal NilssenLove. Mit dem in Japan geborenen und in Amsterdam
lebenden Trompeter Toshinori Kondo ist ein Musiker
an Bord, der auf beeindruckende Weise Elemente aus
Free Jazz, Noise und elektronischer Musik verbindet.
Bereits bekannt aus der italienischen Free-Punk Formation Zu ist Bassist Massimo Pupillo.
2110 Mi Rudresh Mahanthappa’s Codebook
plays Samdhi In der altindiischen Sprache Sanskrit
heißt »Samdhi«: »das Interval zwischen Tag und
Nacht«. Rudresh Mahanthappa verknüpft mit Codebook kunstvoll komplexe Rhythmen und vielschichtige, melodische Motive der südindischen Musik mit
der Jazz-Tradition zu einer elektro-akustischen Mixtur, die neue Wege hin zu einer multikulturellen,
modernen Improvisationsmusik weist.
2510 So CéU
Die 29-jährige brasilianische Sängerin CéU verbindet
traditionelle Musik ihrer Heimat mit elektronischen
Beats und Sounds. Hier trifft Samba-Coolness auf
funkige Grooves und Turntablism. Für ihr Debüt wurde CéU 2007 für den Grammy nominiert. Auf ihrem
zweiten Album setzt die Sängerin nun ihren Weg zwischen akustischen Instrumenten und futuristischer,
dezent eingestetzter Elektronik konsequent fort.
2610 Mo Dave Liebman / Ellery Eskelin Quartet
Was zunächst nach einer fast unmöglichen Kombination klingen mag, ist in Wahrheit eine kohärente
und fruchtbare Melange. Im Quartett der beiden Tenorsaxofonisten Dave Liebman und Ellery Eskelin prallen
zwei unterschiedliche musikalische Sprachen aufeinander. Während Eskelin für sein freies Spiel bekannt
ist, so orientiert sich Liebman an einem Modern Jazz
zwischen Komposition und Improvisation. Doch im
Zusammenspiel auf der Bühne zelebrieren die beiden
spannende und befeuernde Tenorsaxofon-Battles.
SONISCHE JUGEND
Eine schwarze Band, die Indie Rock spielt, ist selten. Aber man denkt natürlich direkt an TV on the Radio. Eine schwarze Indie Rock-Band aus Südafrika ist aber wirklich einmalig. Jenseits von solchen Nebensächlichkeiten
hören wir auf „After Robots“, dem Debüt der BLK JKS, schwungvoll-melancholische Songs mit Nähe zum Wave Rock und dezentem Dub- und
Afro-Beat-Einschlag. Aber vielleicht hört man Letzteres nur, wenn man die
Nebensächlichkeiten kennt (Secretly Canadian). „Wayfaring Strangers:
Lonesome Heroes“ präsentiert vergessene Singer/Songwriter aus den 70er
Jahren, die zwischen Bob Dylan und Tim Buckley alle Nuancen des Genres
repräsentieren. Wer hier ein paar Namen kennt, ist wirklich Fachmann.
Für alle anderen: eine lohnende Entdeckungsfahrt in die Tiefen des Genres
(Numero Group). Tyondai Braxton, Sohn des Free-Jazzers Anthony Braxton und Mitglied der Postrocker Battles, hat mit seinem zweiten Soloalbum
„Central Market“ ein furioses Werk für Orchester, Gitarre, Elektronik und
Stimme komponiert. Hier reichen sich Stravinsky, Zappa und … klar: die
Battles die Hand. Das Wordless Music Orchestra, bereits für Radioheads
Jonny Greenwood tätig, begleitet Braxton. Ein fulminantes Werk (Warp).
Mit „The Pattern Prism“ legt das Duo Vowels einen flirrenden Soundteppich
aus. Krautrock steht ganz klar Pate bei den noisigen und psychedelischen
Instrumental-Exkursionen. Der Synthie ist gerne krachig, das Schlagzeug
spielt auch mal jazzig (Loaf). Auf ihrem neuen Album „Mosaik 2014“ ist
die lange Liebe von Kreidler zum Krautrock Düsseldorfer Provenienz ebenso deutlich hörbar. Als Unterbau schwingt immer minimale Elektronik der
Gegenwart mit. Atmosphärisch landen sie mit ihrem Sound bei melancholischen, rhythmisch komplexen Nachtfahrten, die immer eine Reise wert
sind (Italic). Lange nicht so ein verrücktes Zeug gehört: Dr. Andrew Blick
aka Gyratory System lässt eine wilde, elektronisch generierte Marschmusik auf den unvorbereiteten Hörer los. „The Sound-Board Breathes“ ist
hypernervös und vereint stockende Trommelwirbel, leiernde Flöten und anderes Gezirpe: Avantgarde, Volksmusik und Clubsound in Einem. Stelle mir
gerade die Tanzfläche bei der Musik vor … weird (Angular Rec.).
Der dritte Teil der „Dillanthology“ empfängt einen mit unglaublichen „WorkinOnIt“: Sirenen, aufsteigende Gitarren und ein Breakbeat. J-Dilla aka
Jay Dee gilt zu Recht als einer der spannendsten Hip Hop-Produzenten.
Soulinfizierte, aber hart rockende Beats treffen bei ihm auf einen illustren
Sample-Kosmos (Rapster). Terror Danjah gilt als die Geheimwaffe unter
den Grime-Produzenten. Wer jetzt instrumentalen Grime nicht von Dubstep unterscheiden kann – egal: Hier regieren jedenfalls fette Bässe auf
langsamen Beats, hin und wieder wird gerapt. „Gremlinz“ präsentiert 18
grummelnde, aber auch sehr spacig-melodische Instrumentals von 20032009 (Planet Mu).
Musik zum Lesen: Nach 30 Jahren und 16 Alben scheint der Bandname
albern, doch Sonic Youth sind tatsächlich nie alt geworden und haben als
Rolemodel immer noch einen großen Einfluss auf die sonische Jugend. David Browne portraitiert mit „Goodbye 20th Century“ die Noise-Rock Band,
die mit Grunge fast richtig populär geworden wäre, mit ihren Avantgardeausflügen und Verflechtungen in der Kunstszene aber immer undogmatisch independent geblieben ist. Ein intensiver und auch persönlicher
Einblick in die Strategien von Sonic Youth auf knapp 500 Seiten (KiWi).
CHRISTIAN MEYER
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an
[email protected], Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50 672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 0
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
64
Unterhaltungsmusik
New Wave und R‘n‘B? The XX machen‘s möglich, Foto: Presse
TERMINGEKNUBBEL
IM OKTOBER WIRD IHRE ENTSCHEIDUNGSFREUDE GETESTET
Umgebaut, ausgebaut, angebaut: Das geschichtsträchtige Blue Shell wird
räumlich größer und zeitlich länger. Letzteres kommt vor allem den nächtlichen Parties zugute, Ersteres den bislang etwas engen Konzerten. Der
Arab Strab-Boy Malcolm Middleton darf mit seinem feinen Indie-Pop die
größere Beinfreiheit bereits am 28.9. ab 20 Uhr mit Band auskosten. Hübsche Liebeslieder wie sein „Fuck it, I love you“ werden dann den ehemaligen Punkschuppen stilecht beschallen. Das Tsunami muss weiter mit seiner
kleinen Bühne klarkommen. Aber mal ehrlich – hat der Kellerclub-Charme
jemals der Atmosphäre eines Konzertes geschadet? Wenn sich dort am 4.10.
ab 20 Uhr gleich drei Gigs knubbeln, wird das nicht anders sein: The Wave
Pictures aus London erinnern entfernt an die Violent Femmes. André Dune
Herman ist ein LoFi-Musiker vor dem Herrn und hat sich von Herman Dune,
der Band mit seinem Bruder (wo auch einer der Wave Pictures spielt), getrennt, als es zu professionell wurde. Nun macht er alleine und mitunter
auch mit Freschard zusammen Musik, die heute Abend auch solo auf der
Bühne stehen wird. Personell verwirrend? Egal – hingehen! Die kennt inzwischen jeder: Emiliana Torrini ist für den smarten Überraschungshit „Jungle
Drum“ verantwortlich. Dass sie kein One-Hit-Wonder ist, muss das ehemalige Mitglied von Gus Gus nach sechs Alben aber niemandem beweisen.
Ich bin gespannt, wie dieser eher zarte Folk-Pop am 6.10. um 20 Uhr in
der großen Live Music Hall funktioniert. Zudem gefüllt mit Leuten, die nur
auf das eine Lied warten, das sie dann erst in der Zugabe spielen wird …
Instrumentaler Post-Rock mit hohen Gitarrenwänden hat im MTC einen festen Platz: Am 11.10. spielen dort Cougar, die mit ihrem laut-leise-Kontrast
zwar an Mogwai erinnern, aber auf einem untypischen Label wie Ninja Tune
erscheinen. Wohl nicht zuletzt wegen ihrer elektronischen Momente und
der rhythmischen Raffinesse. Auf dem aktuellen Album überrascht die Mediengruppe Telekommander mit erfrischendem Querulantentum. Gitarre
meets Synthie, und darüber gibt es catchy Slogans. Wenn das live am 13.10.
ab 20 Uhr im Gebäude 9 keine revolutionäre Stimmung auslöst …
Proto-Punk und zugleich früher Vertreter dessen, was man nun Anti-Folk
nennt, ist Jonathan Richman. Am 15.10. wird der ehemalige Frontmann
der Modern Lovers ab 20.30 Uhr im Stadtgarten seine Entertainerqualitäten
unter Beweis stellen. Harte Konkurrenz für die Oliver Mink Erfahrung, die
am gleichen Abend im Stereo Wonderland gastiert. Ein toller Bandname
und schöne Lieder zur Krise sollten der einen Hälfte des Kölner Duos „Wolke“ aber ein angemessenes Publikum bescheren. Am gleichen Abend spielen
im Luxor außerdem The XX ihren trocken-minimalistischen New Wave à
la Young Marble Giants, der mit seiner Betonung der Leerstellen und dem
Gesang aber durchaus an aktuellen R‘n‘B erinnert. Das ist nicht ohne Reiz.
Wenig Publikumsüberschneidung muss am selben Tag hingegen das Boban i Marko Markovich Orkestar fürchten. Der wilde bis melancholische
Balkan-Brass mit 12 Blechbläsern vereint Vater und Sohn in einer Band.
Zum Schluss noch ein Konzert, das nicht am 15. Oktober stattfindet: Mathieu Boogaerts, hierzulande aus dem Le Pop-Kontext bekannt, ist einer
der spannendsten Protagonisten des Nouvelle Chanson. Für sein aktuelles
Album saß er hinter dem Schlagzeug, wo er sich vielleicht auch live am
19.10. ab 20.30 Uhr im Stadtgarten verstecken wird. (Be)suchen Sie ihn
dort doch mal.
CHRISTIAN MEYER
65
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DAS MEISTERWERK
KÖLNER KAMMERORCHESTER
MOZART
REQUIEM
KÖLNER PHILHARMONIE
SO 01. NOVEMBER 2009 · 11 UHR
DO 05. NOVEMBER 2009 · 20 UHR
WOLFGANG AMADEUS MOZART
SINFONIE NR.40 g KV 550
REQUIEM d KV 626
SOPRAN, ALT, TENOR, BASS
VIERSTIMMIGER CHOR UND ORCHESTER
N.N., SOPRAN
BRITTA SCHWARZ, ALT
JAN KOBOW, TENOR
FLORIAN PLOCK, BASS
COLLEGIUM VOCALE SIEGEN
ULRICH STÖTZEL · EINSTUDIERUNG
KÖLNER KAMMERORCHESTER
CHRISTIAN LUDWIG · LEITUNG
Gefördert durch
KÖLNTICKET 0221-2801 PHIL. HOTLINE 0221-280280
KOSTENFREIER DIREKTVERSAND NUR UNTER 02232-210840 AB EUR 15,70
Musik Kalender
GLORIA
0221 28 01, Beginn: 20.00 Uhr
MANGA
Sa. 3.10. 21.00
JOSHUA RADIN
So. 11.10.
KANTINE
0221 16 79 16 16, Beginn: 20.00 Uhr
MAGNUM
So. 4.10.
BJÖRN BERGE
So. 4.10.
CHUCK PROPHET & THE MISSION EXPRESS
Mo. 5.10.
OI VA VOI
Di. 6.10.
LENINGRAD COWBOYS
Mo. 12.10.
VDELLI
Di. 13.10.
FINAL VIRUS
Do. 15.10.
SUNN O)))
Mo. 19.10.
PETER MURPHY
Do. 22.10.
STARMEN
Fr. 23.10.
BAABA MAAL
So. 25.10.
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 28 02 80, Beginn 20.00 Uhr
VÉRONIQUE GENS
Do. 1.10.
DJ AIR-KNEE, ALEXANDRE ZINDEL
Fr. 2.10. 19.00
VARDUHI ABRAHAMYAN,
MARIA GRAZIA SCHIAVO
Sa. 3.10. 19.00
MORGENSTERN TRIO
So. 4.10. 16.00
CHEN REIS, JÖRG DÜRMÜLLER,
MARTIN DANES
So. 4.10.
VIENNA WALTZ PROJECT
Mo. 5.10.
MATTHIAS GOERNE, MARTIN FRÖST
Di. 6.10.
ISABELLE FAUST,
KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN
Do. 8.10.
JÖRG WIDMANN, DÉNES VÁRJON
Sa. 10.10. 18.00, So. 11.10. 18.00
CHRISTIANE LIBOR, DONÁT HAVÁR
So. 11.10. 11.00, Mo. 12.10., Di. 13.10.
HANNA SCHYGULLA, STEPHAN KANYAR
Mi. 14.10.
FANFARE CIOCARLIA
Do. 15.10.
YEFIM BRONFMAN,
WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN
Fr. 16.10., Sa. 17.10.
DAVID BLACKADDER, ORCHESTRA OF THE
AGE OF ENLIGHTENMENT
So. 18.10.
LUCIA ALBERTI, SYMPHONIEORCHESTER
PRAG
Mo. 19.10.
THE IRISH FOLK FESTIVAL
Di. 20.10., David Munnelly Band,
Jennifer Roland Band
CHRISTIANE OELZE, INGEBORG DANZ
Fr. 23.10.
YEFIM BRONFMAN
Sa. 24.10.
SERGEJ NAKARIAKOV,
RUSSISCHE KAMMERPHILHARMONIE
So. 25.10. 11.00
DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE
BREMEN
So. 25.10. 18.00
RADU LUPU,
TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
Di. 27.10.
GEORG NIGL, GÉRARD WYSS,
WOLFGANG MITTERER
Mi. 28.10.
BLÄCK FÖÖSS
Do. 29.10.
MGT – MUTHSPIEL, GRIGORYAN, TOWNER
Fr. 30.10.
KAYHAN KALHOR
Sa. 31.10.
STADTGARTEN
0221 28 01, Beginn 20.30 Uhr
GUS GUS
Do. 1.1.0. 21.00
THE WHISPERTOWN 2000
So. 4.10.
HJALTALIN
Mo. 5.10.
JAN LUNDGREN TRIO
Di. 6.10.
LITTLE DRAGON
Di. 6.10.
NILS WOGRAM’S NOSTALGIA TRIO
Fr. 9.10.
KOMPOTT FEAT. LA MINOR
Fr. 9.10. 22.00
NO TANGO & STRINGS
So. 11.10.
THE DYNAMITES FEAT. CHARLES WALKER
So. 11.10.
SHREEFPUNK PLUS BIG BAND
Mo. 12.10.
BEAT! BEAT! BEAT!
Mo. 12.10. 21.00
TRIO IVOIRE
Di. 13.10.
JAHTARI RIDDIM FORCE
Mi. 14.10. 20.00
JONATHAN RICHMAN
Do. 15.10.
MARCUS BARTELT QUARTET
Do. 15.10.
HARRY BONES
Di. 20.10.
LADI6
Di. 20.10.
RUDRESH MAHANTHAPPAS’S CODEBOOK
Mi. 21.10.
CHARLES MINGUS CELEBRATION BAND
Do. 22.10.
CARSICK CARS
Do. 22.10. 21.00
MARTIN KILGER
Sa. 24.10. 20.00
CÉU
So. 25.10.
DAVE LIEBMAN, ELLERY ESKELIN QUARTET
Mo. 26.10.
präsentiert:
Do., 08.10.2009 Scala Leverkusen
Matze Knop
„Operation Testosteron“
Mi., 18.11.2009 Forum Leverkusen
basta live
„Fünf“
Do., 26.11.2009 Theater der Stadt Gummersbach
Ralf Schmitz
„Schmitzophren“
Fr., 11.12.2009 Forum Leverkusen
Konrad Beikircher
„Am schönsten isset, wenn et schön is!“
Fr., 29.01.2010 Scala Leverkusen
Piet Klocke
„Das Leben ist schön- gefälligst!“
Fr., 12.03.2010 Scala Leverkusen
Der Familie Popolski
„From Zabrze with Love“
Tickethotline:
Leverkusen: 0214- 406 4114 oder www.ticketonline.com
Gummersbach: 02261- 87 555 oder www.koelnticket.de
Weitere Informationen unter www.kulturbuero-niederrhein.de
66
VeranstaltungsTIPPS Oktober 2009
Samstag 10.10.2009 18:00
Donnerstag 15.10.2009 20:00
Jörg Widmann Klarinette und Moderation · Dénes Várjon Klavier · Claudia
Barainsky Sopran · Minguet Quartett
Fanfare Ciocărlia
Carl Maria von Weber
Grand Duo concertant Es-Dur op. 48 J 204
Entfesselte Blechbläser, voller und rasanter Balkansound, eine Karriere vom rumänischen Dorf bis nach Hollywood: Willkommen bei Fanfare Ciocărlia!
€ 19,–
Jörg Widmann
Fantasie für Klarinette solo
Sonntag 18.10.2009 15:00 Filmforum
1. Streichquartett
Charles Gounod / Bartlett Sher
Roméo & Juliette (D/A, 2008)
Aufzeichnung von den Salzburger Festspielen 2008
Choralquartett (2. Streichquartett)
Jagdquartett (3. Streichquartett)
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
€ 6,50 | ermäßigt € 6,– (Karten an der Kinokasse)
4. Streichquartett
Versuch über die Fuge (5. Streichquartett mit Sopran)
Jörg Widmann spricht zur Musik der Romantik und zu
Carl Maria von Weber mit Beispielen am Klavier
€ 25,–
Jörg Widmann, Foto: Manu Theobald
Dienstag 20.10.2009 20:00
David Munnelly Band
Niamh Parsons voc
Graham Dunne guit
Jennifer Roland Band
Tommy O'Sullivan guit, voc
The Irish Folk Festival: Between now and then – Tour 2009
€ 25,–
Freitag 30.10.2009 20:00
MGT – Wolfgang Muthspiel, Slava Grigoryan & Ralph Towner
From A Dream
Sonntag 11.10.2009 18:00
Jörg Widmann Klarinette · Dénes Várjon Klavier · Scharoun Ensemble Berlin ·
Rüdiger Safranski Autor
Jörg Widmann
Fünf Bruchstücke
Oktett
Drei unterschiedliche Herangehensweisen an das Gitarrenspiel, drei Individualisten, drei Generationen aus drei Kontinenten. Mit Baritongitarre, klassischer Gitarre, E-Gitarre, 12-string, Bass und völlig unterschiedlichen Spielweisen erschafft
sich das Ensemble einen eigenen Klangkosmos. Nach erfolgreichen Tourneen in
Australien in diesem Jahr erstmals in Europa zu erleben!
€ 25,–
Samstag 31.10.2009 20:00
Rüdiger Safranski
Romantik: Eine deutsche Affäre (Vortrag)
Kayhan Kalhor Kamanche
Siamak Jahangiry Ney
Rouzbeh Rahimi Santur
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur
Brooklyn Rider: Johnny Gandelsman Violine · Colin Jacobsen Violine · Nicholas
Cords Viola · Eric Jacobsen Violoncello
Carl Maria von Weber
Klarinettenquintett B-Dur op. 34 J 182
Kayhan Kalhor
The Silent City
Franz Schubert
Oktett F-Dur D 803 op. posth. 166
Neues Werk
für Ney, Santur, Kamanche und Streichquartett
Auftragskomposition der KölnMusik (UA)
€ 25,–
Mittwoch 14.10.2009 20:00
Hanna Schygulla Gesang · Stephan Kanyar Klavier
Aus meinem Leben – eine musikalische Biographie
Superstar der Sub-Kultur, Muse Rainer Werner Fassbinders, deutscher Weltstar:
Hanna Schygulla singt aus ihrem bewegten Leben. Von Durchhalteparolen ihres
Geburtsjahres 1943 und Nachkriegsschlagern, Presley-Hits ihrer Jugend, PiafChansons aus ihrer Wahlheimat Paris, bis zu Bert Brecht und Peer Raben und ihren
Jahren mit Fassbinder.
€ 19,–
Philharmonie Hotline 0221/280 280
koelner-philharmonie.de
€ 25,–
Kayhan Kalhor und Brooklyn Rider, Foto: Künstleragentur
Klassik in NRW
Der Wende-Dirigent: Kurt Masur, Foto: Kölner Philharmonie
MUSIK UND POLITIK
KLINGT MUSIK ANDERS, WENN MASUR DIRIGIERT?
WDR 3 jazz.cologne09
Do 29.10.09
20:00 WDR Funkhaus Köln /
Klaus-von-Bismarck-Saal
Bill Frisell 858 Quartet
22:00 Stadtgarten / Studio 672
Zodiac Trio
Fr 30.10.09
18:00 WDR Funkhaus Köln /
Kleiner Sendesaal
DUOS
Pablo Held & Martin Reiter
20:00 WDR Funkhaus Köln /
Klaus-von-Bismarck-Saal
WDR Jazzpreis
WDR Big Band Köln & Steffen
Schorn (»Jazz Komposition«)
Robert Landfermann & Jonas
Burgwinkel (»Jazz Improvisation«)
Bi-Bop – Big Band der Kunstund Musikschule Bielefeld
(»Jazz Nachwuchs«)
22:00 Stadtgarten / Konzertsaal
Lychee Lassi
Sa 31.10.09
18:00 WDR Funkhaus Köln /
Kleiner Sendesaal
DUOS Pascal Schumacher &
Tom van der Geld
Sa 31.10.09
20:00 WDR Funkhaus Köln /
Klaus-von-Bismarck-Saal
Michel Portal & Yaron Herman
22:00 Stadtgarten / Konzertsaal
Lange Jazznacht
Niels Klein & Stéphane Guillaume
Sextett
0:05 Stadtgarten / Konzertsaal
Lange Jazznacht
Miguel Zenón Esta Plena Quintet
So 01.11.09
11:00 Stadtgarten / Konzertsaal
Tribute To Charlie
Gesprächskonzert:
Heiner Wiberny & Paul Shigihara /
Peter Schulze (Mod.)
18:00 WDR Funkhaus Köln /
Kleiner Sendesaal
DUOS
Claudio Puntin & Steffen Schorn
20:00 Stadtgarten / Konzertsaal
Tribute To Charlie
Mariano Matthias Schriefl
Shreefpunk feat. Denis Gäbel
& Ramesh Shotham / SADAKA /
The European Jazz Trio
feat. Manfred Schoof / KCP4
Kulturradio WDR 3 in Zusammenarbeit mit dem Stadtgarten Köln
wdr3.de / jazz.wdr.de / stadtgarten.de Programmänderungen vorbehalten
Von Olaf Weiden
So sehen seit vielen Jahrhunderten idealisierte Feldherren aus: straff im
Rücken, von hoher Statur, ein waches Auge und ein mildes Lächeln. Kurt
Masur kehrte mal wieder nach Köln zurück. Der einstige Gewandhauskapellmeister, der Dirigent der Wende, der Raum und Zeit für politische Diskussionen in Leipzig bereitstellte und der „Ein Konzerthaus sollte ein
damit unmissverständlich klar machte,
Bürgerhaus sein“
dass ein Konzerthaus ein Bürgerhaus sein
sollte und kein affektierter Kunstpalast, dass dem Volke auch wichtig ist,
was der Gewandhaus-Kapellmeister oder der Thomaskantor in weltlichen
Dingen zu sagen haben – das ist natürlich über die lange Tradition und
die betonte Bürgernähe dieser Leipziger Institutionen ein Spezialfall.
Masur hat damals Grenzen überschritten und wurde zu einer Wendefigur
ohne Makel. Die stehenden Ovationen wollten nach dem Konzert kein
Ende nehmen, obwohl im jüngsten Falle Dmitri Schostakowitschs „Leningrader“ nicht Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ blühen ließ
oder ein zugegebener Brahmstanz ungarische Pfefferaromen versprühte:
Verstärkt dieser bereits legendenhafte Überbau des Gutmenschen die
Wirkung der Musik?
Masur blickt auf 82 reiche Lenze, mit persönlichen Höhen und Tiefen, das
gehört dazu. Künstlerisch befindet er sich in der Wahl seiner Orchester
auf dem absoluten Höhepunkt. Das wäre ein erster Punkt: Führungsstärke
und riskantes Engagement in der „Friedlichen Demonstration“ ermöglichten in der Folge einen rasanten internationalen Karrieresprung. Die New
Yorker schnappten ihn gleich für ihre „Philharmonic“, danach kam das
„Orchestre National de France“, parallel leitete er das „London Philharmonic Orchestra“ – mit den englischen Elitemusikern gastierte er jetzt in
der Kölner Philharmonie.
Schostakowitsch gebar seine 7. Sinfonie, genannt die „Leningrader“,
während der Belagerung Leningrads durch deutsche Truppen als Produkt
des „Sowjetischen Realismus“ – die Funktionäre hörten Marsch und pathetischen Siegesgesang. Wenn Masur mit seinem englischen Orchester
rund sechzig Jahre nach Kriegsende das Werk eines russischen Komponisten auf das Programm setzt, das offiziell den russischen Sieg über Hitlers
Truppen vertonte, dann bietet er uns eine andere Lesart. Schostakowitsch
hat in seinen erst 1989 veröffentlichten Memoiren manches korrigiert,
auch zur „Leningrader“: „Ich trauere hier um alle Gequälten, Gepeinigten,
Erschossenen, Verhungerten. Stalin hat Leningrad zugrunde gerichtet.
Hitler setzte nur den Schlusspunkt!“ Wer Heinrich Bölls Freund Alexander Solschenizyn auf seinem „Archipel Gulag“ besucht hat, weiß, was der
Künstler meint.
Deshalb ist diese Musik zeitlos und immer gegenwärtig. Masur streckte die aufgeschlagene Partitur dem
jubelnden Volk entgegen: Nicht ich bin es, die Musik
trägt die Euphorie in eure Herzen. Es ist nämlich nicht
der Sieg der russischen Truppen, der so aufpoliert im
Finale der Sinfonie glänzt. Es ist der Sieg der Courage,
Olaf Weiden arbeitet
der Wahrheit und der Menschlichkeit. Das bleibt Maals Musiker und
Musikkritiker in NRW. surs aktuelle Botschaft.
68
Kunst Termine
Isa Genzken, Rot-gelb-schwarzes Doppelellipsoid, 1982 © Isa Genzken, Museum Ludwig Köln
DER KUNST-KALENDER NRW
AACHEN – Ludwig Forum
www.ludwigforum.de
HAGEN – Osthaus Museum
www.osthausmuseum.de
Record > Again! bis 15.11.
Videoarbeiten aus der Frühzeit dieses Mediums,
präsentiert auf Originalgeräten
Christian Rohlfs bis 22.11.
Zur Wiedereröffnung ein Sohn der Stadt: Rohlfs
gehört zu den großen Einzelgängern der deutschen Malerei zwischen Realismus und Pointillismus
Material als Motiv bis 31.1.10
Noch ein Sohn der Stadt: der deutsche Hauptvertreter des abstrakten Expressionismus in
einem Museum nur für ihn
HAMM – Gustav-Lübcke-Museum
www.hamm.de
Markus Lüpertz 9.10.-24.1.10
Der „Malerfürst“, einstige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf und eigenwillige Hauptvertreter der figurativen Malerei in einer Werkschau
seiner Gemälde
Die Piraten bis 10.1.10
Liebevoll umgesetzt und kindgerecht vermittelt:
alles über das Leben der Freibeuter der Meere
BOTTROP – Josef-Albers-Museum
www.quadrat-bottrop.de
KLEVE – Museum Kurhaus
www.museumkurhaus.de
Michael Venezia bis 6.12.
Der Amerikaner Michael Venezia gilt als einer
der wenigen Maler aus dem Geist der Minimal
Art, also seine Malerei ist anonym, gleichmäßig
und angenehm eigenartig
Alex Katz 11.10.-21.2.10
Mit seiner kompromisslos schablonenhaften
Malerei einer der wichtigsten amerikanischen
Realisten
DORTMUND – Mus. f. Kunst u. Kulturgesch.
www.museendortmund.de/mk
KÖLN – Kolumba
www.kolumba.de
Stefan Wewerka bis 4.1.10
Der Kölner Bildhauer und Zeichner zwischen
„schrägem“ Design und freier Kunst
KÖLN – Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Berliner Impressionismus bis 11.4.10
So ziemlich das Schönste, was die Nationalgalerie Berlin zu dieser Malerei der frühen Avantgarde in Deutschland zu bieten hat
Isa Genzken bis 15.11.
Ein Überblick über das plastische Werk der berühmten Isa Genzken, der über die stromlinienförmig gestreckten Objekte hin zu den aktuellen
raumgreifenden Installationen reicht
DUISBURG – Museum Küppersmühle
www.museum-kueppersmuehle.de
KREFELD – Museum Haus Esters
www.krefeld.de/kunstmuseen
Gerhard Hoehme bis 10.1.10
Einer der wichtigsten informellen Maler, der sich
zur Plastik vorgetastet hat in gemeinsamer Ausstellung mit dem Lehmbruck Museum und dem
museum kunst palast in Düsseldorf
Karin Kneffel bis 17.1.10
Die Münchner Professorin gehört zu den interessanten gegenständlichen Malern in Deutschland
DÜSSELDORF – Kunsthalle
www.kunsthalle-duesseldorf.de
Danica Dakic bis 8.11.
Themen der Teilnehmerin an der documenta
2007 sind Identität, Nationalgefühl und Migration, vorgetragen in Filmarbeiten und VideoInstallationen
DÜSSELDORF – museum kunst palast
www.museum-kunst-palast.de
Caspar Wolf bis 10.1.10
Der Schweizer Maler Caspar Wolf (1735-1783)
gehört zu den Begründern der Malerei der Alpen
ESSEN – Zeche Zollverein
www.contemporaryartruhr.de
Contemporary art ruhr 30.10.-1.11.
Messe mit rund 200 Teilnehmern aus allen Bereichen zeitgenössischer Kunstproduktion
Bis 28. Februar 2010 in Bonn
MÖNCHENGLADBACH – Abteiberg
www.museumabteiberg.de
Das Gespinst bis 15.11.
Die Sammlung Gaby und Wilhelm Schürmann:
eine der wichtigsten Sammlungen zur jüngeren
zeitgenössischen Kunst
RECKLINGHAUSEN – Kunsthalle
www.kunsthalle-recklinghausen.de
Kunstpreis junger westen bis 1.11.
Wohl der traditionsreichste Wettbewerb für junge Kunst, diesmal in den Bereichen Fotografie,
Zeichnung, Grafik
WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum
www.von-der-heydt-museum.de
Claude Monet 11.10.-28.2.10
Der Hauptvertreter des Impressionismus, von
dem die Seerosenbilder und die Ansichten der
Kathedrale von Rouen stammen, in einer umfassenden Werkschau
Empfehlungen von Thomas Hirsch
69
9. OKTOBER 2009 BIS
17. JANUAR 2010 IN BONN
Haupt
Im Garten der Nymphe Ancolie bis 28.2.10
Als Wandgemälde das größte Werk von Max
Ernst, entstanden 1934 für das Corso-Theater
in Zürich
und die Entdeckung der Südsee
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on 1963
bis 200
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BRÜHL – Max Ernst Museum
www.maxernstmuseum.lvr.de
James Cook
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BONN – Kunst- und Ausstellungshalle
www.kah-bonn.de
HAGEN – Emil Schumacher Museum
www.esmh.de
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Industrial Land Art im Ruhrland bis 25.10.
Eine Zusammenarbeit mit Kunstverein Ahlen,
Glaskasten Marl und der Künstlerzeche Herne
mit wichtigen Episoden aus der Kunst des Ruhrgebietes der letzten 50 Jahre
MARKU
AHLEN – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-ahlen.de
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FR IE DR ICH-E BE R T-ALLE E 4 · 5 3 113 BONN · WWW.BUND ESKUN ST H A LLE.DE
Fitnessparadies Ahr-Resort, Foto: Ahr-Resort
HAPPY DANCING
DER NEUESTE FITNESSTREND: NIA
Die Computerhocker werden nicht weniger. Wer aber meint, dass krumme Rücken und bleiche Gesichter nun mal der Preis für 400 Facebook-Einträge sind,
irrt. Es lassen sich auch in den Alltag viele Fitness-Einheiten einbauen, die dann
durch einen wöchentlichen Besuch im Sport- oder Fitnessstudio ihren wahren
Wert erhalten. Wer bereits mittags öfter mal vor die Tür geht, Treppenstufen
steigt und sich am Arbeitsplatz streckt, hat schon einiges für seinen Körper getan, so Fitnessexperten. Nach Feierabend kann man dann seinen Körper richtig
fördern und fordern. Dabei genügt schon ein fester Termin pro Woche.
Besonders an Frauen richtet sich der neueste Fitnesstrend namens Nia, Abkürzung für „Neuromuskuläre integrative Aktion“. Nia arbeitet mit einem
ganzheitlichen Konzept, bei dem zu Musik Bewegungen aus den asiatischen
Kampfsportarten mit Aerobiceinheiten gemixt werden. Der Clou: Jeder kann so
schnell und intensiv mitmachen, wie er möchte. Bei Nia geht es weniger um
exzessives Schwitzen, bis es oben „Tilt“ macht, sondern um Entspannung, Abschalten und die Lust an der Bewegung. Ein Fitnessprogramm für Körper, Geist
und Seele, das mehrere Disziplinen vereint und grundsätzlich barfuß und in bequemer Freizeitkleidung absolviert wird. Die Trainer tanzen einen Grundschritt
vor, der dann von der Gruppe individuell nachgetanzt wird, je nach Lust und
Ausdauer. Perfekt wirkt Nia auf den Rücken und diverse Muskelgruppen, denn
die vielen unterschiedlichen Tanz- und Dehnaktionen fordern praktisch alle
Körperregionen. Zusätzlich zu den Bewegungen kommt das sogenannte „Sounding“, mit dem die eigene Stimme bestimmte Bewegungsabläufe unterstützt.
Ein wichtiges Instrument, um nachhaltig Selbstbewusstsein und Wohlgefühl
zu trainieren. In NRW wird Nia unter anderem von der Kölner Trainerin Yvonne
Soltau angeboten, die sowohl an der VHS unterrichtet, aber auch Einzelstunden
oder Stunden im Fünferpaket im Tor 28 gibt. „Die vielen tänzerischen Elemente
und der ganzheitliche Aspekt machen Nia so beliebt bei Frauen“, so Soltau.
„Nia trainiert das Körperempfinden auf wirklich einmalige Weise.“
Das moderne, in den Achtziger Jahren entwickelte Bewegungskonzept kennt
dabei kein Aussortieren von Altersgruppen. Im Gegenteil. Längst haben auch
Fünfzigjährige das Programm für sich entdeckt und tanzen neben ihren jüngeren Geschlechtsgenossinnen mit. Was dann nach getaner Ertüchtigung zu
einem wunderbaren Nebeneffekt führt: „Hier bin ich nach meiner Schwangerschaft mit vielen netten Frauen ins Gespräch gekommen“, so Anja Steiner,
die seit Jahren Nia-Fan ist. „Und die haben mir auch für den Alltag einige
tolle Tipps mitgegeben, die Nia für mich endgültig zum Glücksbringer gemacht haben.“
Infos zu Nia in Köln: www.nia-koeln.de
NEUE ENERGIE MIT TANTRA
HEILUNG UND STÄRKUNG VON BEZIEHUNGEN
Trainerin Muraliya Tait geht der Fitnessbewegung genau genommen auf
den Grund. Denn wofür quälen wir uns in Maschinen oder im Freien,
wenn nicht für das Gegenüber, das wir lieben? So gesehen ist Tantra
weitaus mehr als die große Kunst von der Praxis der Liebe. „Tantra heute
vermittelt einen Weg, der sowohl die traditionelle Form der Liebe und der
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Fax: 0221 - 340 43 56
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Begegnung wiederbelebt, und gleichzeitig einem Bedürfnis nach Meditation und Spiritualität in unserer angespannten Zeit gerecht wird“, so Tait,
die in ihrer Praxis „Tantra & Essenz“ seit vielen Jahren „Aufwärmräume“
schafft, die den Körper zu sich selbst finden lassen. Zu den Arbeitsinhalten
zählen tantrische Atem- und Körperarbeit, Massagegruppen, Initiationsarbeit und Rituale zur Erhöhung der Lebensqualität. Das Beste: Muraliya holt
die Sexualität aus der engen, genitalen Perspektive. „Nach und nach wird
in der tantrischen Praxis ein Zustand erreicht, in dem in jedem Teil des Körpers und der seelischen Berührung intensivste, einem Orgasmus vergleichbare Empfindungen ausgelöst werden.“ Vor allem fördert Tantra wie kaum
ein anderes Programm das positive Körpergefühl und kann somit auch ein
entscheidender Schritt für weitere Fitnessprogramme sein, die ohne ein
solches Körpergefühl keine wirkliche Veränderung bewirken können. Tait:
„Tantrische Ekstase zu erleben, bedeutet vor allem, aus tiefstem Herzen
ein Ja für sich selbst und den Liebsten zu haben.“ Solche Glücksmomente
können dann auch positiv ins übrige Alltagsleben strahlen.
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TEXTE: JULES LUX
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Weltenbürger, Atheisten, Freiheitskämpfer
und Großmaul Schiller noch einmal das Theater auf den Kopf stellt!“ Schnallen Sie sich
an, denn vier unerschrockene Männer bieten
Ihnen „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“,„Don
Carlos“, „Wallenstein“, „Maria Stuart“, „Die
Jungfrau von Orléans“, „Wilhelm Tell“ und alle
anderen Schiller-Dramen sowie umfangreiches
Bonusmaterial (Entfallene Szenen, Out¬takes,
Making Of) in nur zwei Stunden.
THEATER
TIPP DES MONATS
E-WERK
(Karten: 2801)
29.10., 20 Uhr
DER FAMILIE POPOLSKI
OPER
(Karten: 22 12 84 00)
24./29.10., 19.30 Uhr
ORFEO ED EURIDICE
Orfeus trauert um seine große Liebe Euridice. Die Götter erhören ihn. Euridice darf mit
Amors Hilfe aus dem Totenreich zurück kehren. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft.
Orfeus soll seine Geliebte auf ihrem Weg nicht
ansehen dürfen. Glucks beispiellos moderne
Reflexion über die Macht der Liebe kommt in
der italienischen Urfassung von 1762 auf die
Bühne, inszeniert von Johannes Erath und musikalisch geleitet von Konrad Junghänel.
SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK
(Karten: 22 12 84 00)
ab 1.10., 19.30 Uhr
Achim Hagemann, ehemaliger Mitstreiter
von Hape Kerkeling in dessen „Total normal“Shows, spielt mit einem grandiosen Musikerensemble die Familie Popolski, die vom Kapitalismus schlimm gelinkt wurde. Denn natürlich
wurden die größten Welthits der vergangenen
Jahrzehnte alle in Zabrze komponiert, natürlich
von den Popolskis. Die nun spät, aber nicht zu
spät, ihre Tournee durch Europa antreten, um
sich so feiern zu lassen, wie sie es verdient haben. Eine rasante, vor Originalität nur so sprühende Instant-Kult-Show.
GLORIA
(Karten: 2801)
17.10., 19.30 Uhr
TRANSIT
Nach einer Notlandung stranden Flugzeugpassagiere in einem verlassenen Terminal.
Schon bald wird die Situation immer merkwürdiger und absurder. Viktor Bodó erweckt
die herrliche Satire seines Landsmannes István Tasnádi zusammen mit dem Ensemble des
Schauspiel Kölns und der Budapester Sputnik
Shipping Company zum Leben. Eine virtuose
Abrechnung mit der Tristesse der Moderne,
die die Menschlichkeit mit lächerlicher Technik und dummen Kommunikationsritualen
erstickt hat.
THEATER AM SACHSENRING
(Karten: 31 50 15)
8.-10./15.-17./28.-31.10., 20.30 Uhr
SCHILLERBAN.DE
GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN
Kristian Bader, Michael Ehnert, Hilmi Sözer
und Jan Christof Scheibe erweisen Friedrich
Schiller, dem Tarantino unter den Klassikern,
die Ehre: „Dieser Schiller braucht weder eine
Frischzellenkur noch gediegene Festreden im
Feuilleton, sondern eine Bande furchtloser
Die Kölner Theaterkonferenz lädt ein
9 KÖLNER
THEATER
NACHT
2.OKT
2009
20 – 04.h
Sachsenring-Intendant Joe Knipp muss zum
Ende des Jahres die Waffen strecken. Nichts
kann sich Köln in diesen Klüngel-Zeiten weniger leisten als die Schließung eines engagierten Theaters, aber wer selbst Stadtarchive
samt Bürgern hopps gehen lässt, hat vor
Theaterstätten logischerweise auch keinen
Respekt mehr. Armes Colonia. Immerhin will
Knipp mit seinem Schaubühnen-Ensemble in
anderen Häusern unterkommen, und es ist
ihm zu wünschen, dass er weiter so Off-Theater machen kann, wie es diese Stadt braucht,
zumindest die Lebendigen dieser Stadt. Im
Oktober bringt Knipp als vorerst letzten Akt
den berühmten Briefroman von Choderlos de
Laclos auf die Bühne, ein intelligentes Spiel
um Verführung und Zynismus und die Liebe.
Wie immer wird der gebürtige Kölner dies mit
guten Schauspielern und der Portion Eigensinn tun, die sein Haus über zwei Jahrzehnte
ausgezeichnet haben.
THEATER TIEFROT
(Karten: 460 09 11)
16./17./28.-31.10., 20.30 Uhr
VOR DEM RUHESTAND
Volker Lippmann inszeniert Thomas Bernhards
rabenschwarze Gesellschaftssatire über einen
75
ehemaligen SS-Schergen, der im Nachkriegsdeutschland Karriere als Richter und Politiker
macht, bis es ihn ausgerechnet an Himmlers
Geburtstag aus den braunen Latschen haut.
Das 1980 erstmals aufgeführte Stück war
seinerzeit als Abrechnung mit der Person Filbinger gedacht. Wer heutzutage jedoch die
strunzdummen und menschenverachtenden
Schwafeleien einiger Leute mitbekommt, die
nach dem täglichen Discounter-Einkauf in
Blogs und Kommentaren Ruhe vor der Geschichte fordern, denn irgendwann müsse es
ja auch mal gut sein, weiß, wie sehr Bernhards
analytische „Komödie“ gebraucht wird.
lächelte verhalten,/ denn er hielt nichts von seiner Alten./ Außerdem will Wissmann – versprochen ist versprochen – zwischendurch singen,
was den Untertitel der munteren Stunde „Eine
musikalische Lesung“ erklärt. Eintritt wird keiner erhoben, aber jeder Gast zahlt am Ende das,
was ihm der Abend wert war Wer will, kann sein
Wunschgedicht auch per E-Mail an folgende
Adresse schicken: [email protected].
LITERATURHAUS
(Schönhauser Str. 8)
20.10., 20 Uhr
ROBERTO BOLAÑO
Auf ihrem aktuellen, ihrem 3. Album „Mora
with the Golden Gun“ erschafft die Wahlkölnerin die geheimnisvolle Atmosphäre eines
Agentenfilms der späten 70er Jahre. Protagonistin ist Mora, eine Spezialagentin im Körper
einer Femme Fatale. Ihre Mission beginnt mit
einer klassischen Verfolgungsjagd über die
„Autobahn“ und endet fatalerweise auf dem
„Highway to Hell“ – einer außergewöhnlich
gelungenen Hommage an die Hymne aller Motorradrocker. Alice Rose reiste 10 Jahre um die
Welt und hat, bevor sie in Köln gelandet ist,
in Berlin, Prag und Los Angeles gelebt und ist
Absolventin der Kunsthochschule für Medien.
Bolaños Übersetzer Christian Hansen präsentiert das Buch „2666“ des 2003 mit 50
Jahren gestorbenen Autors, das zugleich eine
Reise ins finstere Herz der modernen Welt ist:
Gangster und Bildungsroman, Science-Fiction
und Reportage. In dem posthum erschienen
Roman kommt die Jahreszahl 2666 zwar
nicht ein einziges Mal vor, aber dass es sein
letztes Buch sein würde, wusste der an einem
Leberleiden erkrankte Schriftsteller. Der Erfolg
dieses literarischen Meisterwerks ließ gleichwohl auf sich warten: ein Jahr nach seinem
Tod erschien es in seiner Wahlheimat Spanien,
2008 kam die englische Übersetzung heraus
– und die Lobeshymnen der Kritiker übertrafen sich. Eingeteilt in fünf Erzählungen,
erfährt der Leser unter anderem, dass ein
gefeierter Schriftsteller namens Benno von
Archimboldi wie vom Erdboden verschluckt
ist. Erst am Ende enttarnt Bolaño den Mann
als Hans Reitert, der 1920 an der Ostseeküste
geboren wurde.
KUNSTWERK
OUEST BAR
(Deutz-Mülheimer-Str. 127-129)
15.-18.10.
(Hans-Böckler-Platz 2)
29.10., 21.30
TINY NOISE
WDR3 OPEN: WORTLAUT LIVE
KONZERT
ARTHEATER
(Ehrenfeldgürtel 127)
31.10., 22 Uhr
ALICE ROSE
Ein Wochenende voller Workshops und Konzerte aus dem Bereich experimenteller Audioart und Noise-Music: Konzertabende mit
einer breiten Palette an aktuellen Strömungen
der internationalen Noise- und Soundart-Szene sind ebenso im Angebot wie Workshops
zum Hard- und Softwares Kennenlernen,
Noise-Maschinen Bauen und alle Materialien,
sich selbst und die Anlagen die Grenzen Treiben. Das Netzwerk Improvisierte Musik Moers
gibt eine Einführung in Circuit Bending, PureData-basierte Klangarbeiten, selbstgebaute
Instrumente, Sound-Video-Clashes oderPostIndustrial-Elektronik mit Künstlern aus den
U.S.A, Australien, Portugal, Frankreich sowie
dem Rhein/Ruhr-Gebiet.
LITERATUR
DIE KUNSTBAR KÖLN
(ggüb. Alter Wartesaal/Hbf.)
11.10., 20 Uhr
THOMAS WISSMANN
Was „AufWunschLiebe!“ ist, muss man schon
etwas näher erklären. Jeder Gast kann bei
dem Kölner Schauspieler und Sänger Thomas
Wissmann die Rezitation – und was für eine
– eines seiner Lieblingsgedichte bestellen.
Das geht so: man findet sich in der stilvollen
Location ein, bringt die gedruckten Verse mit
und bittet den Mann, sie vorzulesen. Das tut
er ohne mit der Wimper zu zucken. Professionell. Wir hätten da so eine Idee, ein feines
Gedicht, das Robert Gernhardt unter dem Titel
„Animalerotica“ geschrieben hat. Es fängt folgendermaßen an: „Der Nasenbär sprach zu der
Bärin/ „Ich will dich jetzt was Schönes lehren!“/
Worauf er ihr ins Weiche griff/ und dazu „La Paloma“ pfiff./ Die Dächsin sprach zum Dachsen:
„Mann, bist du gut gewachsen!“/ Der Dachs, der
76
Katharina Born, Tochter des großen Nicolas
Born, berichtet in der literarischen Lounge
von WDR3 über das Leben an der Seite ihres
todkranken Vaters, und die Tobereien mit Peter
Handke. Born lebt heute in Paris und ordnet
nicht nur den Nachlass ihres Vaters. Sie wird
bei Michael Kohtes auch einen Ausblick auf
ihren ersten Roman geben, der nächstes Jahr
bei Hanser erscheinen wird. Die Veranstaltung
wird noch am gleiochen Abend auf WDR3 ausgestrahlt. (Foto: Karin Rocholl).
Die Kölner Theaterkonferenz lädt ein
9 KÖLNER
THEATER
NACHT
2.OKT
2009
20 – 04.h
KUNST
GALERIE BOISSERÉE
bis 10.10., Di-Fr 10-14/15-18, Sa 11-15 Uhr
EMIL SCHUMACHER
Parallel zur Eröffnung des Emil Schumacher
Museums in Hagen zeigt die Galerie Boisserée Radierungen und Originale auf Papier des
berühmtesten deutschen Malers des abstrakten Expressionismus. Mit seinen kraftvollen
erdigen Bildern gelang Schumacher nach dem
Krieg der Anschluss an die internationalen Bewegungen der Abstraktion.
GALERIE KARSTEN GREVE
bis 7.11., Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr
LOUISE BOURGEOIS
Wenn es Arbeiten der großen unverwüstlichen Louise Bourgeois zu sehen gibt, dann bei
Greve. Mit ihren Plastiken, Installationen und
Zeichnungen gilt Bourgeois als zentrale feministische Künstlerin mit häufigen Rückgriffen
auf die Bildsprache und das Traumatische des
Surrealismus.
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM
bis 10.1.2010, Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr
VINCENT VAN GOGH: SCHUHE
Ein Bild, das, 1886 von Vincent van Gogh
gemalt wurde und nicht mehr als ein Paar
schwarze Stiefel zeigt, hat bis heute zu
zahlreichen kunsthistorischen und philosophischen Diskursen geführt, die der Funktion
und Bedeutung von Kunst nachgehen. Die
Ausstellung rekonstruiert die Thesen und
Debatten und zeigt dazu, aber für sich Van
Goghs Gemälde.
MUSEUM LUDWIG
bis 17.1.2010, Di-So 10-18 Uhr
ANGELIKA HOERLE
Ein Jahr nach der Ausstellung der Kölner Progressiven zeigt das Museum Ludwig nun eine
Einzelgängerin, die davor und nach DADA in
Köln tätig war. Angelika Hoerle (1899-1923)
war eine virtuose, überaus originelle Zeichnerin und genaue Beobachterin ihrer Umgebung.
Die Ausstellung ihrer Bilder vermittelt zugleich
ein Panorama der Weimarer Republik.
FILM
ODEON/FILMHAUS/VIERTELBAR
(www.kurzfilminfo.com)
14./19.-22./29.10.
AM ENDE KOMMT DIE WENDE
Das neue Programm des w-film-Verleihs aus
der Reihe „Night of the Shorts“ präsentiert
fünf Kurzfilme rund um das Thema DDR/jüngere deutsche Geschichte vor der Wiedervereinigung. Mit dabei Hannes Treibers Beitrag „Freies
Land“, angesiedelt in Mecklenburg 1983, über
den Pfarrer Uwe, der seine Ideale von Freiheit
offen zu äußern und zu verteidigen wagt, natürlich nicht ohne seine Familie und sich selbst
zunehmend zu gefährden …
ZUSAMMENGESTELLT VON
THOMAS HIRSCH UND LINDA HOEMBERG
Infos an [email protected]
IMPRESSUM
8FJUFSCJMEVOHGàS'JMN57
+FU[UBONFMEFOVOUFSXXXLPFMOFSGJMNIBVTEF
Herausgeber: choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
E-Mail: [email protected]
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
Redaktion: Linda Hoemberg (v.i.S.d.P.),
Christian Meyer
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Frank Brenner, Lutz Debus, Hartmut Ernst,
Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Peter Hanemann, Wolfgang Hippe, Thomas
Hirsch, Eric Horst, Klaus Keil, David Kasprowicz, Thomas Linden, Jules Lux, Thomas
Ninnemann, Anne Nüme, Carla Schmidt,
Dietmar Temps, Olaf Weiden, Hans-Christoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik: Michael Hennemann, Asin Koch,
Mathias Mortag, Katharina Olma
Satz:
PS Grafik GmbH
Citadellstr. 14, 40213 Düsseldorf
Tel. 0211-8668212, Fax 0211-8668222
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Happy birthday, Alex : Den 20.
Geburtstag des Ganztages-Gastroangebot „Alex“, das 1989 in
Oldenburg die Türen öffnete, feiern die Betriebe mit einer überaus originellen Idee: Das atmosphärige, mediterran gehaltene
Urlaub-vom-Alltag-Lokal möchte
nämlich zum eigenen Geburtstag
ganz besondere Gäste einladen. Wer bis Dezember an einem 20.
des Monats Geburtstag hat und noch dazu Alex, Alexander oder
Alexandra heißt, wird an diesem Tag zum Feiern und Genießen ins
„Alex“ eingeladen und darf eine Begleitperson mitbringen I choices
verlost für alle übrigen 10 Alex-Gutscheine à 20 Euro I E-Mail bis
20.10. I Kennwort: Alex
Klimahaus Bremerhaven : Eine Reise um die Welt von und nach
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kennen, die dort leben. Im Klimahaus tauchen Sie in eine facettenreiche Wissens- und Erlebniswelt ein, die Sie mit Rauminszenierungen, Sinnes-Stationen, Multimedia-Installationen, fremdartigen
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Let’s get lost : Ab 16.10. ist die Chet Baker-Dokumentation auf DVD im Handel erhältlich. Die
jazzlegende wird darin portraitiert vom Modefotografen Bruce Weber I choices verlost 3x die
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V+ Curuba Lounge: Die Brauerei C. & A. Veltins verlegt die Beachparty auf die heimische Sofainsel. Mit einem Strohhut auf dem Kopf,
heißen Rhythmen im Blut und einem kühlen „V+ Curuba“ in der
Hand kommt sommerliches Flair in jedes Wohnzimmer. Die Strandbars schließen bald ihre Pforten, die Tage werden wieder kürzer und
die Sonne lässt sich immer seltener blicken. Doch Trübsal blasen
ist nicht angesagt, denn das „V+ Curuba” Lounge-Package inklusive iPod nano orange, einem schattenspendenden Strohhut sowie
einem erfrischenden Sechserträger bringt die Sommerlaune zurück.
Wer für die Sofa-Party Gleichgesinnte sucht, kann sich gebührenund werbefrei auf der Website www.vplusfriends.de einloggen I
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Küche sowie ausgewählte internationale
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WACHSTUM MACHT FREI
ZWISCHEN DEN WAHLEN
Von Wolfgang Hippe
Das hätte ich von Fritz nicht erwartet, sagte Fritz und nahm einen Schluck.
Ein so stilloser Abgang in Zeiten der symbolischen Politik. Köln ist wirklich
auf den Hund gekommen. Bevor ich etwas sagen konnte, fuhr Fritz fort.
Keine Kalauer, bitte. Ich rede nicht von mir in der Dritten Person. Unser
scheidender Oberbürgermeister hat sich schließlich ohne Abschied aus seiner letzten Ratssitzung verdrückt, um an etwas namens „Lebendige Stadt“
teilzunehmen. Immerhin ..., versuchte ich es wieder. Jetzt kalauerst Du doch,
meldete sich Piet. Er war bisher eher wortkarg geblieben. Bitte nicht „lebendige Stadt“ und politisch toter OB oder so. Wirklich stillos wäre der Hinweis, dass ein Kölner OB in Zeiten der symbolischen Politik das Oktoberfest
eröffnet hat, ergänzte Fritz. Wer kalauert hier? fragte ich. Der OB hat in
der Niederlage keine Souveränität und keinen Respekt gegenüber dem Rat
und der Stadt bewiesen. Das ... Wir reden damit über Fragen von Stil und
Politik, beschied mir Fritz. Nehmen wir die letzten Wahlkämpfe. Muss das
jetzt sein? Piet war auf meiner Seite. Doch Fritz war nicht zu bremsen. Die
Ergebnisse sind für mich persönlich ganz uninteressant. Ich rede hier von
Stil, von Lebensart, von Kultur. Was das betrifft, war die Strategie von Frau
Merkel ganz genial. Ihre Plakate und Spots waren Homestories, sie hat sich
als Autorität und Mensch präsentiert. Das haben die Redaktionen nahtlos
übernommen und ihre Artikel und Filmchen auch als Homestory erzählt.
„Ohne meinen Mann geht gar nichts“, hat sie gesagt. Merkelmeier, Menschelmeier, rief Piet. Falsch, erklärte Fritz. Frau Merkel hat es geschafft, ihre
Person aus der politischen Diskussion zu nehmen. Das ist doch banal, sagte
ich. Nein, sagte Fritz. Als sie beim TV-Duell verloren hat, hat sie keine öffentliche Debatte mehr geführt, sondern nur noch Audienzen gegeben. Der
Bundespressekonferenz zum Beispiel. Das zeugt von natürlicher Autorität.
Piet beugte sich vor. Ich möchte zu Ende reden, sagte Fritz. Seht euch doch
die Presse an. Da beklagt man einerseits, dass beim Wahlkampf alle Kontroversen unter den Teppich gekehrt werden. Und gleich daneben ist zu lesen,
dass bei den Deutschen der Glaube an Autorität tief verwurzelt ist und sie in
Zeiten der Krise keinen Streit wollen. Du tust den Medien Unrecht. Fritz sah
mich erwartungsvoll an. Einige haben jedenfalls versucht, kritische Punkte
nach vorne zu schieben. Die Atomfrage, der Mindestlohn, Zensur ... Dass ich
nicht lache, sagte Fritz. Die wirklich interessanten Punkte hat man doch
ausgespart. Nehmen wir Guido ... Nicht schon wieder Westerwelle .... Doch.
Der will uns eigentlich ein Wachstum von neun Prozent bescheren. Habe
ich nirgends gelesen, sagte Piet. Eben, fuhr Fritz fort. Geschrieben wurde
immer nur, dass Guido Steuersenkungen für seine Klientel will. Aber um
die zu finanzieren, braucht er ein Wachstum von 9 Prozent. Das ist doch
völlig unrealistisch, sagte ich. Eben, sagte Fritz. Deshalb hat er es gar nicht
erst erwähnt. Piet gähnte. Sogar für die Linke ist Wachstum ein politisches
Ziel. Das sage ich ja, Fritz bestellte drei weitere Kölsch. Wir leben in einem
kapitalistischen System, über dem die Schrift lodert „Wachstum macht frei“.
Aber darauf trinke ich nicht.
UND IHR MAGENBITTER? ALLES UNTER WWW.CHOICES.DE/THEMA
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lou taylor pucci
chris pine
piper perabo
emily vancamp
meide dicht bevölkerte gegenden.
kommst du in kontakt mit anderen,
gehe davon aus, dass sie infiziert sind.
berühre nie etwas,
das nicht desinfiziert wurde.
die infizierten sind bereits tot.
Ab 1. Oktober im Kino
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EINE EDWARDSAXON/BIGBEACH PRODUKTION INZUSAMMENARBEITMIT NEALSTRE TPRODUCTIONS
EIN SAMMENDES FILM „AWAYWEGO“ JOHNKRASINSKI MAYARUDOLPH JEF DANIELS
MAG IEGYL ENHA L AL ISONJAN EY CHMURSISIKALMEISCHES INA CATHERINEO’HARA PAULSCHNEIDER
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