Sicht 2015 - Rudolf Steiner Schule Wuppertal

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Sicht 2015 - Rudolf Steiner Schule Wuppertal
sicht
Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal
Ausgabe 9 | Schuljahr 2015/2016
Inhalt
03Editorial
04 Die Olympischen Spiele der Klassen 5
08 Fragestunde Frau Cobi
10 Der Vermittlungskreis
14 Die Fahrt der OGATA nach Juist
18 Erziehungskunst
20Klassenspiel: Prinz und Bettelknabe
22 Forstpraktikum Klasse 7
24 Das Erleben der Sonnenfinsternis
28 Waldorfs Beauty
30 Medienkompetenz
34 Klassenspiel: Sommernachtstraum
36 Buchtipp: Teen Leaks
38 Die Klassenfahrt der 6. Klasse
42 Aufsätze zur Freiheit
44 Das perfekte Dinner
46 Der Abschlussball der 9. Klasse
50 kurz & bündig
52 Laufrunde
54 Impressum
30
3
14
38
20
46
Liebe LeserInnen, wir erstellen für Sie diese Zeitung, möglich wird sie jedoch erst durch die Unterstützung unserer Anzeigenkunden. Deshalb bitten wir Sie: Schenken Sie auch unserem interessanten Anzeigenteil Ihre Aufmerksamkeit. Die Redaktion.
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Liebe Leser,
jedes Jahr aufs Neue stellt
sich die Redaktion der
SICHT die Frage, was soll
rein ins Heft, muss DAS
Thema schon wieder rein,
haben wir nicht endlich
mal wieder ’ne gute Glosse,
bekommen wir überhaupt
genug Artikel zusammen,
ohne dem ein oder anderen, der eigentlich was
schreiben wollte, mal dezent mit einem Vorschlaghammer auf die Füße hauen zu müssen, und, und,
und … Nun kursierte in den Sozialen Medien in einer
meiner Waldorf-Gruppen das Foto einer Werbung eines
Herstellers für Bio-Erfrischungsgetränke, der damit wirbt,
dass man nach dem Genuß eines solchen Getränkes „seinen Namen tanzen“ könne … Mehrfach war das Thema
„Waldorf und die Klischees“ schon in unserer Überlegung
gewesen, daraus doch mal einen Artikel für die SICHT zu
machen. Aber immer wieder haben wir uns dagegen entschieden, weil die ganze Sache unserer Meinung nach inzwischen zu abgedroschen wirkt. Aber anscheinend zieht
der Witz von den Namen-tanzenden-Schülern immer
noch. Seit fast 40 Jahren bewege ich mich nun mehr oder
weniger aktiv tanzend in der Waldorf-Szene. Und seit
ich denken kann, setze ich mich mit diversen Vorurteilen
und witzig gemeintem Halbwissen auseinander. Um das
Ganze mal aus einer anderern Persepektive zu betrachten,
haben wir eine relativ frische Waldorfmutter gebeten,
sich der Sache mal von Ihrer Sicht aus anzunehmen.
Vielen Dank dafür!
Assunta Jaeger
Zunächst war ich überrascht darüber, dass eine NichtWaldorfschülerin ein Vorwort zur Schulzeitung der
Waldorfschule schreiben soll, aber als Mutter von 2 Söhnen, die die Rudolf-Steiner-Schule aktuell besuchen, bin
ich ja durchaus mit dem Thema „Waldorf“ vertraut, und
besitze vielleicht als „normal“ Beschulte ein objektiveres
Verhältnis zur Plakatwerbung einer bekannten Bio-Brause.
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Diese verspricht unter anderem, nach dem Genuss seiner Getränke „könne man seinen Namen tanzen“. Hier
werden Vorurteile bewusst provozierend eingesetzt, um
auf das eigene Produkt aufmerksam zu machen. Das
harmlose Spiel mit den Klischees erzeugt positive und
negative Resonanzen: „Die stereotype Ansicht vieler, dass
Waldorf und Öko immer Hand in Hand gehen, haben wir
uns hier dankbar zunutze gemacht und für unsere fruchtig-belebende Schorle umgesetzt.“– zitiert der Hersteller.
Die plakativen Aussagen könnten zu Dialogen zwischen
Waldorfschülern und Nicht-Waldorfschülern führen. Das
erhofft sich die Marke und das macht sie bekannt!
Verärgerung über diese Art von Werbung kann ich dennoch nachvollziehen, denn diese praktizierte Voreingenommenheit kann Öl ins Feuer gießen und antiquierte
Vorstellungen am Leben halten.
Das habe ich auch selbst erfahren, wenn ich gefragt wurde, warum meine „normalen“ Kinder eine Waldorfschule
besuchen. Nach anfänglicher Verunsicherung erkläre
ich nun gerne die Vorteile der Schule und lasse mich auf
sämtliche Verblendungen nicht mehr ein. Das befreit.
Denn was wäre mir nicht alles im normalen Schulalltag
erspart geblieben, hätte ich eine Waldorfschule besuchen
dürfen. Die Waldorfpädagogik beeindruckt mich immer
wieder dadurch, dass sie kongruent geht mit den alters­
entsprechenden Bedürfnissen der Kinder: kein anderes
System lässt die Kinder noch so sehr Kind sein und achtet
auf ihre Neigungen! Nicht umsonst dürfen die Schüler hier
noch nach 13 Jahren ihr Abitur machen und geraten nicht
(zumindest in den ersten 12 Jahren) in den fordernden
Sog der staatlichen Schulen.
Ich habe die richtige Entscheidung getroffen, wenn ich
sehe, wie die Kinder mit überaus engagierten Lehrern
motiviert und individuell an das Leben in der Schule
herangehen. Hinzu kommt, dass sich gleichsam in der
Gesellschaft eine zunehmend bejahende Einstellung
gegenüber dieser Schulform abzeichnet. Und da besitzen
solche Klischees doch kaum noch Kraft! Im Gegenteil:
ich bin stolz darauf, dass meine Kinder die Waldorfschule besuchen … Und wer weiß – vielleicht kann ja
selbst ich nach dem Genuss von Bio-Brause meinen
Namen tanzen …
Kathrin Mengel
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Die
Olympischen
Spiele
der Klassen 5
von Stefanie Zilian (Schülermutter)
Die Fünftklässler der Windrather Talschule aus Langenberg, der Troxler Schule, der
Christian-Morgenstern-Schule und der Rudolf-Steiner-Schule aus Wuppertal trafen
sich am 13. Juni 2014 zu den Olympischen Spielen auf einer großen Wiese nahe
der Windrather Talschule.
W
ie auch im letzten Jahr, war in
diesem Jahr einer der Höhepunkte der Klasse 5 die Olympiade.
Durch die Geschichtsepoche und den
Griechischunterricht, sowie das Üben von
fünf Disziplinen der „antiken olympischen
Spiele“: Weitsprung, Speerwerfen, Ringen,
Staffellauf und Wagenrennen, haben sich
die Schüler das Jahr über vorbereitet.
Am Tag vor dem großen Fest trafen sich
alle Teilnehmer in der Windrather Talschule zum Kennenlernen, und um auf großen
Stoffplakaten ihre Stadtstaaten: „Ephesos“,
„Athen“, „Korinth“, „Delphi“ und „Sparta“
eigenständig zu entwerfen und zu malen. Es war ein lebhaftes, fröhliches und
gemeinsames Arbeiten der Schüler der
5.Klassen, wobei sich schon erste Freundschaften bildeten.
Sogar die Stadt Langenberg trat zuvor auf
den Plan, um in vorgegebener Weise die
Wiese, den Ort der Olympischen Spiele,
eigens für die fünf Disziplinen in einem
gewünschten Muster zu mähen.
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Die Schüler unserer Rudolf-Steiner-Schule
bekamen sogar ein bisschen das Gefühl
von Klassenfahrt, da sie in „griechischer
Atmosphäre“ in der Windrather Talschule
übernachten durften.
Am Morgen des Festes trafen sich 80 Fünft­
klässler in selbstgemachten Gewändern
und trugen einen Gürtel in ihrer Körperlänge, der als Maßband diente. Eine große und
stimmungsvolle Eröffnungsfeier begann:
Im großen Bogen zogen die Schüler,
„Freude schöner Götterfunken“ singend,
auf den „Olympischen Platz“. Nachdem
gemeinsam der „Olympische Eid“ gesprochen wurde, wurde das Olympische Feuer
entzündet und die Spiele konnten beginnen. Die Schüler wurden vorher in einem
Losverfahren unabhängig von ihrer Schule
in fünf Gruppen aufgeteilt. Alle Gruppen
durchliefen im Wettkampf alle fünf Disziplinen, wobei sich jeder für jeden aus
seinem Stadtstaat stark machte. Nicht die
Leistung des Einzelnen zählte, sondern die
Leistung der gesamten Gruppe.
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Beim Wagenrennen z. B. wurde es der
Phantasie der Kinder überlassen, ihre eigenen Wege zu planen und durchzuführen. So banden manche Gruppen mehrere Schüler mit einem Gürtel zu einem
Gespann zusammen, andere trugen sich
gegenseitig.
Es war wunderbar zu beobachten, wie
sich die Kinder gegenseitig unterstützten,
anfeuerten und Gemeinsamkeit erlebten,
gleich welche Stärken und Schwächen das
Kind mitbrachte. Begeisterung, Freude und
Ehrgeiz spiegelte sich in allen Gesichtern,
selbst schwerst mehrfach behinderte Kinder
wurden voll in die Gruppe integriert. Ein
Schüler im Rollstuhl wurde z. B. beim Staffellauf einfach von anderen mitgezogen.
Die Gürtel der Kinder in ihrer Körperlänge
zeigten, wie gerecht die Spiele zugingen.
Sprang ein Kind mit 1,30m Körperlänge
1,30m weit, so erhielt es die gleiche Punktzahl, wie ein 1,50m großer Schüler, der
1,50m weit sprang.
Oberstufenschüler der Windrather Talschule absolvierten den „Dienst“ der Schiedsrichter und waren mit Begeisterung und
eifrigem Anfeuern dabei.
Am Ende haben alle Athleten gewonnen, gewertet wurde jedoch die Gruppe,
keine Einzelleistung. Das Ergebnis der
Gruppe war entscheidend und so gab
es doch einen Sieger an diesem Tag: Die
Gruppe „Ephesos“ entschied den histo-
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Freude, Zusammenhalt und gegenseitige
Unterstützung lebte im Umgang miteinander. Am Ende erhielt jeder Athlet eine
Medaille und so reisten die Fünftklässler
mit unvergesslichen Erlebnissen und Eindrücken nach Hause.
Am nächsten Tag erschien sogar ein Zeitungsartikel in der Velberter Stadtzeitung
„Der Westen“ mit der Überschrift:
„EPHESOS BESIEGT SPARTA UND CO“
„Bei Olympischen Spielen der Waldorfschulen am Langenberger Nizzabad begeben sich 80 Fünftklässler auf die Spuren
der alten Hellenen und haben Riesenspaß
dabei. Es wurde ein Wettkampf wie in der
Antike. Mit Speerwerfen, Ringen und sogar
mit einem Wagenrennen. (…)“
Im Alter der fünften Klasse sind die leiblichen Proportionen der Schüler oft sehr harmonisch, sie zeigen eine große Geschicklichkeit und Bewegungsfreude. Mit den
Epochen der Pflanzen- und Naturkunde,
mit der Geschichte der alten Kulturen mit
dem Schwerpunkt des klassischen Griechenlands mit seinen griechischen Sagen,
geht die Waldorfschule auf die Bedürfnisse
der Kinder ein. So können die Schüler bei
dem Fest der Olympischen Spiele ihr Geschick und ihre Bewegungsfreude unter
Beweis stellen.
Ein herzlicher Dank an alle Lehrer, die mit
großem Engagement dieses Fest ermöglicht
haben.
Rudolf-Steine
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rischen Wettkampf der „Waldorf-Olympioniken“.
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7
Fragestunde:
Das Lehrer-Interview
Name Corinna Cobi
Was unterrichte ich Klassenlehrerin der Klasse 3
und Eurythmielehrerin
plötzlich Veranstaltungen, Menschen … die etwas mit der
„Waldorf-Bewegung“ zu tun hatten und da wurde mir klar,
dass ich auch beruflich in diese Richtung gehen wollte.
Vermutlich hätten Sie es sich früher nicht träumen lassen,
einmal den Lehrerberuf zu ergreifen. Was wollten Sie als
Kind werden? Als kleines Mädchen wollte ich immer Tierärztin werden. Wir hatten in der Familie seit jeher viele
Tiere und ich kümmerte mich sehr gerne um sie. Über
viele Jahre hinweg war ich sicher, irgendwann einmal
eine Tierarztpraxis zu eröffnen.
So begann ich dann auch nach dem Abitur in Witten am
Institut für Waldorf-Pädagogik das Klassenlehrerstudium.
Dabei lernte ich so viele verschiedene Facetten des komplexen Lehrerberufes kennen und natürlich auch von mir
selbst. Das Studium war eine sehr reiche Zeit für mich.
Wann sind Sie dann Lehrerin geworden und wie kam es dazu?
Meine Schullaufbahn am Gymnasium war für mich aus
unterschiedlichen Gründen oft nicht einfach. Ich lernte
durch meine beiden jüngeren Brüder die Waldorfschule in
Witten kennen und fühlte mich bei Besuchen dort auf Anhieb wohl. Da begann ich mich stärker für diese Schulform
zu interessieren. Mit einem Mal kamen von allen Seiten
8
Weshalb mögen Sie Ihren Job, was finden Sie daran toll? Es
ist eine wahre Freude, jeden Tag mit so vielen unterschiedlichen Kindern zusammen sein zu dürfen und mit Ihnen
zu lernen. Jeder Tag ist anders mit den Schülern und das
ist wunderbar! Ich schätze es sehr, dass man die eigene
Kreativität einbringen kann, um dann im Miteinander
zum ganzheitlichen Lernen zu gelangen. Ich genieße
die Vielfältigkeit die es an unserer Schule gibt und bin
froh, hier zu sein.
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Was ist Ihr Lieblings-Ratschlag an die Schüler? Nun, ich
möchte nicht mit abgedroschenen Phrasen kommen, aber
immer offen, neugierig durch die Welt zu gehen und sie
Wie viele seiner Bücher haben Sie denn schon gelesen?
Das sind mittlerweile schon einige Bücher geworden,
aber um die Gesamtausgabe durchzulesen wird es wohl
noch eine Weile dauern …
Womit beschäftigen Sie sich in der „unterrichtsfreien“ Zeit?
Haben Sie Hobbies? Das ist ja als Waldorflehrer nicht gerade eine üppige Zeit – sollte es aber mal dazu kommen
streife ich sehr gerne ausgiebig mit meinem Hund durch
die glücklicherweise nah an meiner Wohnung liegenden
Wälder oder mache Fahrradtouren an der Ruhr entlang.
Genauso schätze ich es, in Ruhe ein Buch zu lesen.
Jeder Tag ist anders mit den
Schülern und das ist wunderbar!
Was lesen Sie gerade für ein Buch? Das ist ein Buch über
das letzte Lebensjahr von Franz Kafka. Es heißt „Die
Herrlichkeit des Lebens“.
mit all ihrer Schönheit und Rätselhaftigkeit zu erkunden,
trifft es, glaube ich, ganz gut.
Haben Sie ein Vorbild? Meine Eltern! Sie haben mich
immer unterstützt und ich verdanke ihnen sehr viel. Ich
bin dankbar, dass ich sie an meiner Seite habe.
Wenn Sie Rudolf Steiner persönlich treffen könnten –
was würden Sie ihm gerne sagen? Erst mal würde ich
ihm danken – dann würde ich ihn ehrlich gesagt mit
Fragen löchern. Zum Beispiel würde mich brennend
interessieren, was er sich noch alles zur Eurythmie gedacht hat – besonders der Toneurythmie. Ich würde mit
ihm auch gerne über die Aufgaben des Klassenlehrers
heute sprechen.
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Gibt es etwas, das Sie schon immer mal ausprobieren wollten, aber wozu Sie noch nie den Mut oder die Zeit hatten?
Die Zeit fehlte mir aus unterschiedlichen Gründen bisher
immer, um verschiedene Länder zu bereisen. Ich möchte
zum Beispiel unglaublich gerne mal nach Thailand … und
da gibt es noch einige Reisewünsche mehr.
Wie sehen Sie die Schule der Zukunft? Was wäre Ihr Wunsch
ans Bildungsministerium? Das könnte ich nicht in ein paar
Sätzen zusammenfassen, das ist schon ein weites Thema.
Was haben Sie unbedingt vor, wenn Sie in Rente sind? Bis ich
mal in Rente wäre, ist sie sicherlich schon längst abgeschafft.
Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.
Ihre Redaktion der SICHT
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Der Vermittlungskreis stellt sich vor
von Birgit Busch (Schülermutter)
W
ir sind eine Gruppe von Menschen mit Ausund Weiterbildungen sowie Erfahrung im Bereich Kommunikation und Konfliktmanagement. Unsere Motivation ist es, Begegnung zu schaffen
und Raum für eine gewaltfreie, ressourcen- und lösungsorientierte Kommunikation zu geben. Unser Interesse gilt den Menschen, nicht dem Konflikt. Es ist
uns eine Herzensangelegenheit, in besonderen Situationen Hilfestellung zu geben. Bei der Vermittlung im
Konflikt sind wir Wegbegleiter, unparteiisch und nicht
wertend. Wir unterstützen den Prozess durch Fragen
und im Idealfall bei der Entwicklung von Lösungen,
wo alle Bedürfnisse und Wünsche der Beteiligten berücksichtigt werden.
Wie entstehen Konflikte?
Konflikte entstehen immer dann, wenn unterschiedliche Einstellungen oder Verhaltenstendenzen in einer
Person oder zwischen mehreren Personen aufeinander stoßen. Betreffen sie zwei oder mehrere Parteien, nehmen oft Gedanken wie „Du oder ich“, „Richtig und falsch“, „Schuld und Unschuld“ und „Täter
Konfliktstufen nach Glasl
1
10
Verhärtung
2
Debatte
3
Taten
statt Worte
4
Koalitionen
5
Gesichts­
verlust
6
Droh­
strategien
7
Begrenzte
Vernichtung
8
Zersplitterung
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und Opfer“ das Spielfeld ein und verschleiern den
Blick auf den ursprünglichen Grund von Sichtweisen
und Handlungen. Keine Frage: Auseinandersetzungen, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte sind
überall und belasten unseren Alltag. Positiv daran ist,
dass sie uns eine Chance bieten, auf eine verbesserte
Arbeits- oder Beziehungsebene mit dem anderen zu
kommen. Was hält uns davon ab, diese Chance wahrzunehmen? Je früher an einer Lösung gearbeitet wird
(siehe Konfliktstufen nach Glasl), umso schneller und
erfolgreicher kann diese gefunden werden.
win – win
win – loose
loose – loose
Gemeinsam in
den Abgrund
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Welche Formen der Konfliktlösung gibt es? –
Die Geschichte vom Kürbis
Zwei Geschwister finden auf einem Feld
einen Kürbis. Jedes Kind beansprucht den
Kürbis für sich. Ein heftiger Streit entsteht.
Die Mutter will den Streit beenden und
teilt den Kürbis in zwei Hälften. Sie gibt jedem Kind eine Hälfte und glaubt, nun beiden
Kindern gerecht geworden zu sein. Trotzdem sind
beide Kinder unzufrieden: Ein Kind wollte aus dem
Kürbis eine Suppe kochen, das andere wollte einen
Halloween-Kürbis schnitzen. Beides ist mit einer Kürbishälfte nicht möglich. Hätte die Mutter vor ihrer Entscheidung die Kinder gefragt, was sie mit dem Kürbis
anfangen wollen, hätte sie den Konflikt für beide Seiten zufrieden stellend lösen können: Der Kürbis hätte
ausgehöhlt und das Fruchtfleisch für eine schmackhafte Suppe verwendet werden können. Dieser Weg wird
in der Meditation / Konfliktmoderation beschritten.
Was passiert in einer Mediation / Moderation eines
Konfliktgesprächs?
Zunächst werden die gemeinsamen Spielregeln festgehalten, wie z. B., Formulierung in Ich-, nicht Du-Botschaften, keine verbalen Angriffe, keine Verallgemeinerungen, sondern konkrete Sachverhalte benennen,
den anderen jeweils ausreden lassen, Schweigepflicht
Dritten gegenüber etc. Im Gespräch werden dann die
Interessen beider Konfliktparteien herausgearbeitet,
formuliert und vor allem auch vom jeweiligen andern
„gehört“. Der Mediator / Moderator achtet darauf, dass
jede Konfliktpartei genügend Zeit und Raum hat, ihre
Sichtweisen und Interessen einzubringen. Was steckt
hinter der Botschaft? Welche Bedürfnisse haben die
Beteiligten? Welche Wünsche hat die jeweilige Partei?
Ist alles ausgesprochen, geklärt und verstanden, dann
werden Lösungsmöglichkeiten von den Konfliktparteien
gemeinsam entwickelt – phantasievoll, konstruktiv –
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und letztlich so, dass beide Seiten zustimmen können.
Die Ergebnisse werden dann in einer Abschlussvereinbarung, je nach Bedarf mündlich oder schriftlich, festgehalten.
Wie könnt Ihr uns erreichen?
Am besten über Telefon.
Birgit Busch
0202 / 57 22 01
Anne Kionka
0202 / 2 47 26 27
Steffi Kubik
0202 / 94 63 58 42
Andreas Poggel 0202 / 26 13 15 62
Isabel Sperling 0202 / 4 26 53 36
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Und noch etwas …
Wir sehen uns nicht nur als Vermittler, sondern möchten auch einen Beitrag zu einem respektvollen Miteinander schaffen. Wir freuen uns über Anregungen von
Eltern, Lehrern und Schülern und sind offen für jede
Bereicherung auf diesem Weg. Ebenso könnt Ihr bei
uns den Leitfaden für Problemsituationen im schulischen Miteinander erhalten und / oder auch erläutert bekommen. Gruppenmitglieder können wechseln. Daher
sind wir mit Namen und Tel.-Nr. auch jährlich im Navigator aufgeführt. Wer Lust hat, hier noch mitzumachen,
kann sich gerne melden.
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Mein Girokonto
plant eine Kita
Gut zu wissen, dass mein Geld ausschließlich in sozial und ökologisch
arbeitende Unternehmen investiert wird - von der Kita bis zum Solarpark.
www.gls.de
Auf los geht‘s los!
… oder auch nicht!
von Christine Lenz (Mitarbeiterin der OGATA)
Mittlerweile ist es schon fast eine beliebte Tradition geworden, in den Osterferien
die Möglichkeit für vier Tage Juist zu bieten. Aber ebenso wurde es mittlerweile
zur geliebten Gewohnheit, dass es immer
mit einem Abenteuer verbunden ist …
Es fing alles damit an, dass wir es tatsächlich schafften, mit unserer Fähre
nach Juist auf Grund zu laufen und somit gezwungen waren, mit 16 OgataKindern (und natürlich einer bunten
Mischung aus anderen Passagieren) auf
dem Schiff zu übernachten.
Ein andermal brachte uns in letzter Minute ein Containerschiff unser vergessenes Gepäck (nicht von uns vergessen) in
den Norddeicher Bahnhof. Die Dame am
Schalter zeigte sich flexibel und buchte
unsere Tickets auf einen späteren Zug.
Die Kapitäne der Schiffe telefonierten,
die Seeleute hievten unser Gepäck.
Alles in Allem ist es jedes mal Dank der
Kooperation und des guten Herzens vieler Menschen ein SCHÖNES Abenteuer
gewesen.
denn auch die Fähren liefen an diesem Tag
nicht mehr aus. Also auf ein Neues am
nächsten Tag. Herr Heimes und Kollege
geleiteten uns bis in den Zug, besorgten
uns die schönsten Plätze und über den
Bahnhofslautsprecher wurde der Ogata
aus Wuppertal eine schöne Reise und viel
Spaß auf Juist gewünscht!
Kurz hinter Düsseldorf packten wir Brote
und Trinkflasche aus und genossen die
Fahrt.
Diesmal versuchte uns ein Sturm, der
ganz Deutschland lahm legte, einen Strich
durch die Reise zu machen: Zuerst wurden
nur die Nahverkehrszüge eingestellt …
Als wir alle in Düsseldorf versammelt waren, standen auch die Fernzüge:
Zu gefährlich, Bäume könnten die Gleise
blockieren! Doch mit Hilfe eines freundlichen DB Managers, Herrn Heimes, wurde
unsere Reise für einen Tag später umgebucht. Na ja, besser als mit 22 Kindern
im dunklen Sturm in Norddeich zu stehen,
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Der peitschende Hagel, der uns zur Begrüßung auf Juist empfing, sollte nur ein
kurzes Intermezzo sein.
Das letzte Abenteuer dieses Tages war das
Beziehen der Betten … O.K., ein Hochbett
zu beziehen, ohne Spannbetttuch ist für
Grundschüler schon eine Herausforderung …, die wir alle zusammen einzigartig
meisterten!
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So konnte dieser anstrengende Tag fröhlich singend im Stuhlkreis verabschiedet
werden und auf das Zähneputzen durfte
an diesem Abend verzichtet werden (was
wir natürlich nicht den Eltern erzählen).
Und was gibt es Schöneres, als mit Meeres­
rauschen einzuschlafen…?
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit allem drum und dran und Lagebesprechung
war es soweit: Das Meer erwartete uns!
Und wie, es küsste uns die Füße und begrüßte uns wie ein junger Hund, der freudig an unseren Beinen hochsprang … Ja,
so ist es halt am Meer, berauschend und
über-well-tigend. Aber wohlweislich hatten wir ausreichend Wechselkleidung und
eine gute Heizung. Vor der Jugendherberge
wurde ja auch schon das Wasser aus den
Gummistiefeln gekippt.
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Im Naturkundehaus erfuhren wir Hintergründe, konnten wir Meerestiere in
Aquarien bestaunen, die Ausmaße eines
Wal-Skelettes erkennen und auch betroffen
die Auswirkungen der Umweltverschmutzung sehen. Mit einem Eis in der Hand
genossen wir nach einem eindrucksvollem
Tag den Rückweg zur JH in der Kutsche.
So verging die Zeit wie ein Wimpernschlag
und wir mussten schon wieder Koffer packen, eines der letzten Abenteuer …Irgendwie passte nichts mehr in den Koffer, alles
war viel mehr geworden. Es tauchten Dinge auf, deren Notwendigkeit den Kindern
verschlossen blieb, aber Hauptsache die
sieben Tonnen Muscheln (deren Geruch
lieblich die Zimmer erfüllte) waren verstaut.
Nach getaner Arbeit ging es im Schlafanzug (natürlich mit Jacke und Gummistiefeln) noch ein letztes Mal ans Meer,
wo uns die Insel noch einen traumhaft
schönen Sonnenuntergang schenkte …
Schön war’s!
Und wir hoffen, dass wir uns auch nächstes
Jahr wieder auf dieses Abenteuer einlassen
dürfen.
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Johannes Jochum
JO JOCHUM
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Sicht 2015
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21.10.15 22:35
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Wieso „erziehungskunst“?
von Ludger Koester, Lehrer für Handwerk und Kunst
W
er von Ihnen wäre nicht schon über das Wort
„Erziehungskunst“ gestolpert? Mit diesem Aufsatz
möchte ich skizzenhaft beschreiben, wie die
Waldorfschule mit den Zeitereignissen verknüpft ist und
auch, wie sie gerade durch das künstlerische Element
Antworten auf die Nöte und Aufgaben der heutigen Zeit
geben kann. Gleichzeitig sollen Sie mit diesem Stichwort
eingeladen werden, die Zeitschrift gleichen Namens mit
neuem Interesse in die Hand zu nehmen.
In unserer heutigen Gesellschaft zeigen sich zwei gegensätzliche Tendenzen: Zum einen eine sich verstärkende
Bestrebung, die Lebensverhältnisse bis ins Letzte planbar
zu machen, zum anderen ein erweitertes Verständnis von
dem, was das eigentlich Menschliche ausmacht. Und das
entzieht sich der Planbarkeit. In diesem Spannungsfeld
leben wir, und die Konflikte, die damit einhergehen verschärfen sich zusehends.
Die aktuellen Zeitereignisse zeigen uns, dass sich die
Wirklichkeit einer gnadenlosen Ökonomisierung des gesellschaftlichen Lebens widersetzt: Die Flüchtlingskrise
kann uns (symptomatisch) vor Augen führen, dass – gegen
alle Vernunft – ein „grenzenloses“ Mensch-Sein-Wollen
auf dem Vormarsch ist. Dem ist das herrschende ökonomische und politische Denken zunächst nicht gewachsen.
Zeigt sich nicht vielmehr, dass ein Denken in Machtstrukturen und Gewinnmaximierung unsere epochale Krise
erst hervorgebracht hat?
Auch in der Erziehungsfrage taucht dieser Widerspruch
auf: Pisa und Zentrale Prüfungen stehen für ein normiertes Leistungssystem, das auch an Waldorfschulen seinen Tribut fordert. Nur: wie soll das mit dem Gedanken
der inklusiven Pädagogik zusammenpassen, die aus der
Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen
hervorgegangen ist? Auf der einen Seite soll mit einer
uniformierten Leistungsbeurteilung dafür gesorgt werden,
dass die Kinder sich den Anforderungen der bestehenden
Gesellschaft anpassen, auf der anderen Seite lebt die
Intention, Raum für das zu schaffen, was jeder Mensch
mit seinen besonderen Begabungen an Neuem in dieselbe
Gesellschaft hineinbringt.
In scharfem Kontrast zum standardisierten Schulsystem der globalisierten Leistunsgesellschaft steht der Film
„Alphabet – Angst oder Liebe“ von Erwin Wagenhofer,
welcher 2014 in die Kinos kam.1 Hier geht es in vielen
Beispielen um das Gegenteil von Leistungskontrolle und
Maximierung von In- und Output, nämlich um Vertrauen,
Mut und Liebe auf Seiten der Lehrer.
Schon vor mehr als hundert Jahren erkannte Rudolf Steiner
die unheilvolle Verquickung von Wirtschaft und Politik als
Ursache für die Entfesselung der zerstörerischen Kräfte in
unserer Zivilisation. Diese Verstrickung ist bis heute nicht
wirkungsvoll gelöst worden, obwohl die damit entstehenden Konflikte von Vielen erkannt und bekämpft wurden.
So haben sich die gesellschaftlichen Probleme nur weiter
verschärft und globalisiert.
Im Jahr 1919 setzte Rudolf Steiner mit der Gründung
der ersten Waldorfschule einen Impuls, der nach dem
Ende der Katastrophe des 1. Weltkrieges einen radikalen
Neuanfang der Kultur wagte.
Damals wie heute ist die Waldorfschulbewegung in
aller nötigen Bescheidenheit nichts weniger als ein Versuch, wenigstens im Bereich der Erziehung und Bildung
an einer Erneuerung unserer Kultur zu arbeiten. Grundlegend dabei ist es, sich zu entscheiden, welche Rolle
der Mensch im Getriebe der Welt spielen will und soll:
Hat er zu funktionieren, damit die Politik multinationaler
Konzerne ungestört abläuft oder formuliert und gestaltet
er die Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens
aus eigener Kraft, gemäß seiner wahren Bedürfnisse?
Die Idee der Waldorschule geht ganz radikal von Letzterem aus. Der Lehrplan, die Unterrichtsinhalte sind von
dem abgeleitet, was die Kinder/Jugendlichen entsprechend ihrer Altersstufe für ihre Entwicklung brauchen.
1 S. auch E. Wagenhofer: We Feed the world 2005, Let’s Make Money 2008
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Letztendlich entsteht der Lehrplan erst
im Unterricht, in der Interaktion zwischen
Schülern und Lehrer. Das zu sagen ist natürlich eine Provokation und Anmaßung. Aber gleichzeitig
kommt hier die Frage nach der Bedeutung und dem Verständnis des Künstlerischen, wie sie in der Waldorfpädagogik verankert ist, ins Spiel.
Vor einem guten Jahr tagte eine internationale Konferenz
der Waldorf/Steiner Schulen in Harduf/Israel. Dabei entstanden Leitideen, die – unter Anderem – in folgenden
Sätzen niedergelegt wurden:
„Es gehört zu den Zielsetzungen der Waldorfschule,
dass sie das Primat des Intellektualismus (nicht des Intellekts) wenigstens in der Pädagogik zu brechen versucht,
damit die Erziehung wieder mit dem Leben und nicht
nur mit der Kognition zu tun hat …
Eines der wichtigsten Instrumente dazu ist der künstlerische Unterricht. Darunter ist ein Vielfaches zu verstehen.
1. Der Lehrer selbst pflegt ein Verhältnis zu irgendeiner
Kunst; er soll bestrebt sein, etwas Künstlerisches in
seinem Wesen zu pflegen.
2. Er wendet künstlerische Mittel in seinem Unterricht
an (Malen, Zeichnen, Rezitation, Musikalisches und
dergleichen).
3. Sein Unterricht selbst aber ist künstlerisch im Sinne
von Originalität, Bildhaftigkeit und durch die Gestaltung der Zeitabläufe im „Atmen“ mit den Schülern.
Dies ist das eigentlich Wesentliche.
4. Schließlich bemühen sich die Lehrer um eine angemessene ästhetische Umgebung der Schule, denn
die wirkt sich aus auf die unbewussten Stimmungen
der Schüler.“
Die eigentlich handwerklichen und künstlerischen Unterrichte sollen die Schüler unmittelbar und selbsttätig mit
gestaltenden Prozessen bekannt machen und ihre Hand-
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lungsfähigkeit stärken. Auch hier
dient das künstlerische Element
dazu, die Welt nicht als fertig zu betrachten, sondern
als gestaltbar.
Gerade dafür möchte die Waldorfschule eine größere
Wachsamkeit und ein Empfinden im Lehrer, im Erzieher
und eben auch bei den Eltern wecken. Dabei bietet sie
den Lehrern aus der antroposophischen Menschenkunde
heraus die methodischen Ansätze zur Gestaltung des
Unterrichts, ohne Anthroposophie zum Inhalt desselben
zu machen.
Dort, wo der Unterricht in der Waldorfschule misslingt,
wo etwas schief läuft, sind in aller Regel die Beteiligten
dem hohen Anspruch nicht gerecht geworden. Dieses
Eingeständnis ermöglicht den nötigen Dialog innerhalb
der Lehrerschaft – aber auch den Kindern und besonders
den Eltern gegenüber. Gleichzeitig befreit es den methodischen Ansatz vom Vorwurf der Untauglichkeit.
Zum Schluss sei darauf hingewiesen, dass seit einigen Jahren die Zeitschrift „Erziehungskunst“ an alle
Elternhäuser verteilt wird. Sie ist das öffentliche Organ
des Bundes der freien Waldorfschulen, wird aus den
Mitgliedsbeiträgen aller Schulen finanziert und steht mit
ihren inhaltlichen Beiträgen mitten im Zeitgeschehen.
Dadurch bietet sie Ihnen und uns über Elternabende,
Arbeitskreise, persönliche Gespräche und den Schulrat
hinaus die Möglichkeit, an den aktuellen pädagogischen
Fragen teilzunehmen und vermittelt gleichzeitig, wie vielfältig die Waldorfschulbewegung – sowohl national wie
international – engagiert ist. Schulen und Kindergärten,
die auf der Basis der Waldorfpädagogik arbeiten, breiten
sich weltweit immer weiter aus. (Zur Zeit gibt es mehr
als 1000 Waldorfschulen in 60 Ländern.) Die „Freund
der Erziehungskunst“ sind eine Organisation, die durch
Hilfsaktionen, Spendenvermittlung, Notfallpädagogik
und Einrichtung von Freiwilligendiensten zeigen, dass
Waldorfpädagogik gerade auch in armen Ländern mit großer Begeisterung und Dankbarkeit aktiv aufgegriffen wird.
19
Prinz &
Bettelknabe
vonLovis Hüsing, Klasse 9
Klassenspiel
der 8. Klasse
Nach einem Roman von Mark Twain
Dialoge geschrieben von Bernhard Heck
Alea iacta est X. MMXIV.
Angefangen zu proben haben wir (Klasse 8)
Ende Februar 2015. Am Anfang war unser
Ziel, die Szenen zu verstehen und uns zu
merken, wann wir wo stehen sollten. Mit
der Zeit wurden es immer mehr und intensivere Proben, wir arbeiteten uns immer
weiter voran, wurden selbstbewusster auf
der Bühne, haben auch kleine Fehler gesehen und uns gegenseitig korrigiert.
Auch die Szenen halfen wir zu gestalten.
Nebenbei hatten wir im Fachunterricht
Einzelproben, Kostüm anproben und
auch unsere privaten Gespräche wanderten immer wieder zum Klassenspiel. Wir
sprachen unsere Texte vor uns hin, saßen
Nachmittags vor unseren Dialogen. Auch
die Eltern haben geholfen Kostüme zu nähen und zu ändern. Manchmal mussten sie
auch in Rollen aus dem Stück schlüpfen.
Einen Monat vor der Premiere begann die
Flyer-Gestaltung, es mussten Plakate gemalt und Texte verfasst werden. Die Bühnenbilder wurden noch einmal überarbeitet und bei den Proben kamen immer mehr
Requisiten dazu. Wir verbrachten ganze
20
Sicht 2015
Nachmittage im Saal und auf der Bühne,
haben am Schluss nur mühsam Proben
und Freizeit unter einen Hut gekommen.
Hilfe bekamen wir auch für das Licht von
SchülerInnen aus der Oberstufe. Kurz vor
der Premiere waren alle Kostüme fertig
und wir durften sie das erste Mal bei den
Proben tragen.
Aber die ganze Arbeit hat sich gelohnt,
denn zu erfahren, was man / frau für große
Gesten machen muss, damit es auch in der
Sicht 2015
letzten Reihe gesehen wird oder wie man/
frau auf der Bühne flüstert und trotzdem
gehört wird, war toll! Zu lernen, auf der
Bühne nicht die Rolle zu spielen, sondern
in diesem Moment diese Person zu sein,
aus braunen Augen zu gucken, auch wenn
man/frau blaue hat oder die Gesten eines
Dieners wie selbstverständlich rüber zu
bringen, war eine Herausforderung.
Nach den vier Vorstellungen waren wir geschafft aber auch stolz auf uns... Wir haben
viele positive Rückmeldungen bekommen
und unsere Klasse ist im großen und ganzen noch mehr zusammengewachsen!
In unserer Nachbesprechung hat sich herausgestellt, dass die Allermeisten mit ihren
Rollen und den Aufführungen zufrieden
waren, auch wenn es am Anfang Unzufriedenheiten gegeben hat. Wir haben über
Mitschüler gestaunt, obwohl wir dachten,
alle gut zu kennen. Und die Meisten waren traurig, dass alles schon vorbei war!
21
Forstpraktikum
Klasse 7
von Astrid (jetzige Klasse 8)
Vom 1. bis 12. Dezember 2014 waren wir im Schwarzwald und haben unser Fortspraktikum absolviert.
22
Sicht 2015
Wir wurden freundlich empfangen und direkt in die
Regeln des Waldschulheims eingeführt.Fast jeder bekam
einen Dienst, z. B. Küchendienst oder Werkzeugdienst.
Erst danach bezogen wir unsere Zimmer. Mit Frau Warkocz und Herrn von Hören sowie den Waldarbeitern
fuhren wir am nächsten Tag in den Wald, um zu arbeiten. Um zehn Uhr hatten wir eine Pause, in der wir etwas
Kleines zum Essen und ein Getränk bekamen. Nach ca.
15 Minuten gingen wir wieder an die Arbeit. Schon um
12:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum
Bus, der uns zurück ins Waldschulheim fuhr und wo der
Küchendienst uns schon ein tolles Mittagessen vorbereitet hatte. Das Essen war sehr lecker, auch für Vegetarier. Manchmal gab es ein Nachmittagsprogramm, z. B.
Backen, Filzen, Häkeln oder Körbe flechten.
nie, denn neben den Aktionen des Waldschulheims
richteten wir noch einen Kinoabend, eine Party und
einen Ausflug aus.
Und außerdem gab es ja Schnee, einen Geburtstag und
Nikolaus. Wenn von all diesen Sachen jedoch gerade
nichts anstand, konnten wir auch noch Kickern, Fußball
spielen, Klavier spielen, unsere Zimmer umdekorieren,
andere besuchen gehen, Briefe schreiben, uns unterhalten, im „Lädle“ etwas kaufen, Poker spielen, Werwolf
spielen, etwas essen oder einfach mal ausruhen. Dazu
kam noch der Praktikumsbericht, den wir schreiben
mussten und die Adventskalenderhausaufgaben.
Wir hatten eine sehr schöne Zeit!
Jeden Tag arbeiteten wir im Wald an einer anderen Stelle
und hatten eine andere Arbeit zu tun. Bäume schälen,
Bäume fällen, Bäume entrinden, Wege freiräumen, oder
Knopsen vor hungrigen Rehen schützen. Manchmal
arbeiteten wir auch im Schnee. Langweilig wurde es
Sicht 2015
23
Sonnenfinsternis 2015
oder was macht denn der
Mond da am Himmel?
von Martina Zrnic (Lehrerin Klasse 5)
Am 20. März 2015 – zeitgleich mit dem
astronomischen Frühlingsanfang – ereignete sich ein besonderes Naturschauspiel:
eine Sonnenfinsternis. Dabei schob sich
der Mond für die Dauer von circa zweieinhalb Minuten vollständig vor die Sonne.
Die Menschen in Deutschland konnten
nur eine partielle Sonnenfinsternis wahrnehmen, je nach Standort betrug sie eine
Bedeckung von 78 Prozent. Ein vergleichbares Schattenspiel soll es erst im Jahre
2081 noch einmal geben.
Schon frühzeitig informierten die Schüler
ihre Lehrer über dieses Ereignis, vielleicht
mit einer unausgesprochenen Bitte …
Die Lehrer gingen damit um und beratschlagten sich. Sollen wir an diesem Tag
einen gemeinsamen Ausflug planen? Wie
könnte das gehen? Was muss beachtet
werden? Informationen müssen einge-
24
holt werden. Und schon befand man sich
im Netz der Gefahren gefangen. Schnell
war klar, was man alles nicht durfte. Die
Bezirksregierung riet den Schulen, aus
Sicherheitsgründen die Pausen zu verlegen und die Fenster zu verhängen.
Mancherorts wurde sogar die Toilettenregelung außer Kraft gesetzt. Angesichts
solch drohenden Unheils konnte auch
das mutigste Lehrerherz ein wenig banger schlagen. Durfte man es trotzdem
wagen? Immerhin sollte niemandem ein
Leid geschehen.
Ein Arzt, verschiedene Optiker, ein Physiker und auch die Sternwarte sorgten
für Beruhigung. Unter bestimmten Voraussetzungen war es durchaus möglich,
diesem Phänomen beizuwohnen. Diese
Voraussetzungen wollten wir unseren
Schülern gerne schaffen. Denn was kann
es Schöneres geben, als Erfahrungen selbst
zu machen und eigene Bilder zu verinnerlichen? Das sind doch die Daten des
Lebens, die bleibend sind, anhand derer
Fragen entstehen und der Wunsch ausgelöst wird, mehr zu erfahren.
Ausgerüstet mit Spezial-Sonnenfinsternis-Brillen, Rettungs-Schutzfolien,
Schweißglas, vielen gut gemeinten Ratschlägen, die den Schülern in den Tagen zuvor immer wieder ans Herz gelegt
wurden, dem festen Willen zu teilen,
sich an alles zu halten, was besprochen
wurde, einer gewissen Aufregung und
Vorfreude, machten sich also die Klassen
4 und 6 an besagtem Tag auf den Weg.
Ein wunderbarer Natur-Hochnebel-Filter setzte sich zwischen das Schauspiel
am Himmel und die Menschen auf der
Erde und sorgte damit für zusätzliche
Sicherheit. Auf das Leben ist doch immer
wieder Verlass!
Sicht 2015
Ich bin mit der Klasse 4 und 6 zum Scharpenacken gegangen. Meine Schwester und ich
sind vorgegangen, weil wir wissen, wo der
Scharpenacken ist. Wir wohnen da.
Als erstes sind wir aus der Schule und in den
Kothener Wald gegangen. Irgendwann kamen
wir am Toelleturm an. Der Lehrer der Klasse 6,
er heißt Herr Ploch, hat uns eine Geschichte
vom Toelle erzählt. Und zwar ging die Geschichte so:
Der Toelle wollte einmal die Stadt von oben
sehen. Also baute er einen großen Ballon.
Mit dem fuhr er an einem Tag los. An diesem
Tag war es sehr nebelig und die Leute rieten
von einem Flug ab. Aber der Toelle wollte
trotzdem fliegen. Und so flog er auch. Dann
hörten die Leute ein ganz böses Geräusch
von dem Ballon und man sah, wie der Toelle
samt dem Ballon zu Boden krachte. Deshalb
wurde der Toelleturm gebaut, als Denkmal.
Das hat uns der Herr Ploch erzählt.
Und dann sind wir weiter gegangen, zum
Scharpenacken. Dort, auf einem großen
Hügel, betrachteten wir die Sonnenfinsternis.
Man durfte nur mit einer Sonnenfinsternis-Brille oder einer Schweißer-Brille gucken. Und
als der Mond 78 Prozent vor der Sonne stand,
sangen die Vögel nicht mehr und es wurde
ganz kalt.
Wir haben gefrühstückt und die Jungen spielten
dann Fußball und die Mädchen spielten fangen.
Dann sind wir wieder zurückgegangen. Beim
Toelleturm machten wir noch einmal Halt, weil
dort ein Spielplatz ist. Die meisten Mädchen
aus den Klassen 4 und 6 haben geschaukelt
und die Jungs aus der Klasse 6 schubsten uns
an. Als wir wieder zurück in die Schule kamen,
holte mich meine Mutter dort ab.
Sicht 2015
Florentina van Hacke
Meine Mama meinte, ich soll nicht durch die Folie gucken.
Aber ich habe trotzdem durch die Folie geguckt. Ich habe
auch durch die Sonnenfinsternis-Brille geguckt. Am Anfang
sind wir zum Toelleturm gegangen und haben herausgefunden, wie viele Kinder man braucht, um den Turm gemeinsam zu umarmen. Dann haben wir immer wieder mal durch
die Brillen oder die Rettungs-Schutzfolie geguckt. Dabei
sind wir weiter gegangen.
Als wir am Scharpenacken ankamen, war die totale Sonnenfinsternis erreicht. Dort haben wir gepicknickt.
Start: 9.29 Uhr
Max.: 10.37 Uhr
Ende: 11.48 Uhr
Es war Nebel. Die Vögel hörten auf zu zwitschern. Die Welt
war ein bisschen grau. Ich habe mich ein bisschen mutig
gefühlt.
Zurück sind wir einen anderen Weg gegangen, als auf dem
Hinweg. Dort sind wir am Ende noch zu einem Spielplatz
gegangen.
Elisa Loi
Um circa 8.30 Uhr sind die Klassen 4 und 6 von der RudolfSteiner-Schule Wuppertal aufgebrochen. Wir sind durch den
Wald zum Toelleturm gegangen. Dort haben wir das erste
Mal mithilfe einer Folie zur Sonne geguckt. Als ich in die
Sonne schaute, sah ich, dass unterhalb von der Sonne ein
Stück fehlte. Es sah so aus, als hätte sich ein kleiner runder
Kreis vor die Sonne geschoben. Und dann sind wir weiter
gegangen, zum Scharpenacken.
Als wir dort ankamen, war die Sonne schon so weit bedeckt,
dass sie wie eine Mondsichel aussah. Wir verbrachten ungefähr zwei Stunden auf dem Scharpenacken. So hatte jeder genug Zeit, sein Brot zu essen, Fußball zu spielen und mit der
Folie in die Sonne zu gucken. Nach einiger Zeit wurde die
Sonne wieder vollständig und wir gingen zurück zur Schule.
Mir hat es sehr gut gefallen und ich fand es sehr interessant,
die Sonnenfinsternis mit zu erleben.
Lena Wende
25
Die Klassen 4 und 6 sind am
Freitag, den 20.3.2015 zum
Scharpenacken gewandert, um
die Sonnenfinsternis zu sehen. Es
war wenig los auf den Straßen.
Nur manchmal hat man ein Auto
gesehen.
Als wir am Toelleturm waren,
hat die Sonnenfinsternis gerade
angefangen. Es war Hochnebel. Deswegen war es nicht so
gefährlich für die Augen. Am
Toelleturm haben wir die Folie
bekommen, um zur Sonne gucken zu können. Der Mond hat
sich ganz langsam vor die Sonne
geschoben. Am Anfang sah es so
aus, als wäre die Sonne angebissen. Dann haben wir versucht,
den Toelleturm zu umarmen.
Dazu braucht man 22 Kinder.
Dann sind wir weiter gewandert.
Zwischendurch haben wir in den
Himmel geguckt und die Sonne
hat sich immer ein bisschen
verändert. Als wir am Scharpenacken angekommen sind, war
es 10.30 Uhr und die 78 Prozent
der Sonnenfinsternis 2015 waren
erreicht. In dem Moment haben
die Vögel aufgehört, zu zwitschern, die Farben wurden grau
und es wurde kälter.
Als die Sonnenfinsternis langsam
vorbei war, haben die Vögel wieder angefangen, zu zwitschern,
die Farben wurden wieder bunt
und es wurde wärmer. Dann sind
wir wieder zurück gewandert.
26
Sophia Podubrin
Am Freitag, den 20.3.2015 war
ich mit der 6. und meiner - der
vierten Klasse - auf dem Scharpenacken, um die Sonnenfinsternis anzusehen. Der Himmel
war grau und erst dachte ich,
wir würden die Sonne gar nicht
sehen. Aber dann habe ich gesehen, dass die Sonne durch den
Hochnebel durchgeschienen hat.
Dann habe ich mir die Sonnenfinsternis durch eine Brille, die
extra dafür geeignet ist, angeschaut. Es war allerdings keine
vollständige Sonnenfinsternis,
sondern eine Teilfinsternis, eine
partielle. Das Besondere daran
war, dass bei der größten Abdeckung eine liegende Sonnensichel sichtbar blieb. Zog der Nebelschleier davor, so konnte man
alles ohne Brille beobachten.
Annika Horst
Wir sind um 8.30 Uhr in Richtung Scharpenacken gegangen.
Als es angefangen hat, waren
wir am Toelleturm. Es sah so
aus, als hätte eine Maus ein
Stück von der Sonne abgebissen. Die Vögel haben aufgehört
zu singen, es wurde kälter und
als der Mond die Sonne wieder
frei gab, war es sehr warm. Um
10.38 Uhr war die maximale
Sonnenfinsternis, um 11.48 Uhr
war das Schauspiel beendet.
Danach haben wir Fußball
gespielt und sind noch zu einem
Spielplatz gegangen. Dann ging
es zurück zur Schule.
Silas Wewer
Wir waren mit der Klasse 4 und der Klasse 6 auf dem Scharpenacken. Es war
sehr wenig los, weil viele Menschen Angst hatten. Wir sind um 8.40 Uhr los
gegangen. Als wir beim Toelleturm ankamen, da hat es angefangen.
Auf dem Scharpenacken haben wir durch die Sonnenfinsternis-Brillen
geguckt. Aber schon auf dem Hinweg hat sich der Mond vor die Sonne
geschoben. Es war ein sehr schönes Erlebnis. Und erst in 66 Jahren wird es
wieder genau solch ein Naturschauspiel geben.
Die ganze Zeit über war Hochnebel, darum war es nicht so gefährlich. Ich
bin sehr glücklich darüber, dass ich mit Frau Zrnic und Herrn Ploch ein so
schönes Erlebnis hatte.
Till Stebel
Sicht 2015
Titel vorne
Es war Freitagmorgen! Gerade hatte sich die
Klasse 4 begrüßt, da ging es auch schon los,
gemeinsam mit der Klasse 6. Erst sind wir in
Zweier-Reihen in den Kothener Wald gegangen. Nach einer Weile kamen wir – etwas
erschöpft – an der Oberen Lichtenplatzer
Straße heraus und gingen weiter zum Toelleturm. Da war es auch schon fast so weit,
aber ein bisschen Zeit blieb noch. Mit 22
Kindern haben wir den Toelleturm umarmt.
Plötzlich hat Herr Ploch gerufen: „O-o-ho!
Ich sehe schon was!“ Jeder hat sich nun eine
Rettungs-Schutzfolie geholt und wir haben
uns das Spektakel nicht entgehen lassen.
Plötzlich war mir richtig kalt. Schon war das
Maximum erreicht. Da sind wir gerade am
Scharpenacken angekommen. Dort haben
sich noch einmal alle das Ereignis angeguckt.
So, und dann war die Sonnenfinsternis schon
fast zu Ende. Durch den Vorwerk-Park sind
wir zurück zur Schule gegangen.
Sicht 2015
Lukas Jaeger
27
Floristik
Friedhofsgärtnerei
Garten + Landschaftsbau
28
Meckelstraße 50
42287 Wuppertal
Telefon 0202 – 556179
Email [email protected]
Sicht 2015
Waldorfs Beauty Insel
Ringelblumen-, Lavendel- oder Beinwellsalbe
von Katharina Warkocz (Gartenbau)
Zutaten:
1lOlivenöl
100–200 g Bienenwachs
20 g
getrocknete Blüten
von Ringelblume
oder Lavendel oder
Beinwellwurzeln
bei Bedarf:
20 ml
Johanniskrautöl
30 ml
Propolistinktur
(erhöht die
Heilkraft)
2 TL
Lanolin (macht die
Salbe cremiger,
lässt sie schneller
einziehen)
Zubereitung:
Die getrockneten Blüten bzw. Beinwellwurzeln in ein Leinentuch gewickelt in das Öl legen und das Öl im
Wasserbad 1 Stunde sieden lassen. Diese
Mischung über Nacht ziehen lassen.
1
2
Die Blüten und das Leinentuch auswringen, das Öl wiederum im Wasserbad erwärmen und das Bienenwachs
darin auflösen.
3
Bei Bedarf die anderen Zutaten dazugeben, die Salbe wird aber auch
ohne diese Zusätze sehr gut.
4
Mit der Löffelprobe die Konsistenz
der Salbe prüfen, eventuell etwas
mehr Bienenwachs bzw. Olivenöl hinzufügen.
5
Zum Schluss diese Mischung in kleine
Töpfchen füllen und das Herstellungsdatum darauf schreiben. Die Salbe ist
mindestens 1 Jahr haltbar.
Ich nutze sie gerne als Lippenbalsam und
auf Schürfwunden. Die Beinwellsalbe
heilt bei Verstauchungen.
Sicht 2015
29
Mehr Medienbildung
M
itternacht in der Rudolf-Steiner-Schule. Ein Hund jault.
Hausmeister Nitsch, der gerade
bei einem Gläschen Rotwein ein Kartenhaus baut, schreckt auf und schaut
draußen nach dem Rechten. Mit diesem
Trick gelingt es den vier Kindern der
Schimmelhöhlenbande auf der Suche
nach ihrer Mitschülerin Lara in das
Schulgebäude zu gelangen und den
30
Hausmeister auszusperren. Zur gleichen Zeit ist Lara, welche schon seit
Tagen in der Schule fehlt, im geheimen unterirdischen Chemielabor des
Klassenlehrers Dr. Kreske eingesperrt.
Immer zur vollen Stunde muss sie dort
ein Lied singen, damit der geldgierige Lehrer den zu Gold verwandelten
Blütenstaub einer exotischen Geheim­
pflanze ernten kann.
Sicht 2015
von Andreas von Hören (Schülervater)
>>
SchülerInnen der (damals) sechsten
Klasse drehten im letzten Jahr mit ihrem
Klassenlehrer Herrn Ploch und Unterstützung von Medienpädagogen vom Medienprojekt Wuppertal einen Kurzspielfilm,
einen Kinderkrimi im Stil von „Emil und
die Detektive“. Sie denken sich zuerst die
Geschichte aus, erarbeiten ein Drehbuch,
drehen mehrere Tage und auch nachts in
ihrer Schule. Am Ende werden die vielen
Szenen an einem Computerschnittplatz
zusammenmontiert. Im CinemaxX präsentieren sie nach Monaten intensiver Arbeit
stolz ihren Film (im Rahmen des Wuppertaler Videomagazins borderline) vor über
200 ZuschauerInnen auf großer Leinwand. Beim darauf folgenden Herbstfest
der Schule konnten dann auch die Eltern,
LehrerInnen und SchülerInnen den Film
anschauen. Durch den selbst produzierten
Film erwerben die SchülerInnen Medienkompetenz, sie lernen verstehen, wie ein
Film gemacht wird und erproben selbst
ein bisschen die Filmkunst und das Filmhandwerk. Kreativität, Sprachkompetenz
und Kooperationsbereitschaft zeigen und
lernen die Kinder – ohne diese konnten sie
keinen spannenden Film machen. Über die
filmische Artikulation konnten sie anderen etwas von sich zeigen – die Moral der
Geschichte war, dass Kinder gemeinsam,
wenn sie zusammenhalten und mutig sind,
manches Problem lösen können – und bekamen hierfür viel Applaus. Viel gelernt,
viel Spaß gehabt und ein gutes Gefühl am
Ende – nicht schlecht.¶
¶
Es tut sich was an unserer Schule in Bezug
auf Medien. Seit zwei Jahren gibt es – beauftragt durch die pädagogische Konferenz
und die Schulkonferenz – einen Arbeitskreis Medienkompetenz, in welchem Eltern
Sicht 2015
und LehrerInnen gemeinsam Konzepte zur
Medienkompetenzvermittlung im Sinne
der Waldorfpädagogik für die Schule erarbeiten, welches die kreativen und problematischen Potentiale der Mediennutzung
berücksichtigt. Mit zunehmendem Alter
nutzen Kinder und Jugendliche die Medien
auf vielfältige Art und Weise. Der kompetente Umgang mit den verschiedenen Medien entwickelt sich zunehmend zu einer
Kulturtechnik des digitalen Zeitalters und
muss daher gelernt und gelehrt werden.¶
Wichtig war es, dass bei der Entwicklung dieses Medienbildungskonzeptes alle
drei hierbei beteiligten Gruppen, die LehrerInnen, die Elternschaft und vor allem auch
die SchülerInnen selbst mitwirken. Hierfür
wurde die Erfahrungen und Einstellungen
der SchülerInnen von Klasse 6 bis 11 zur eigenen Mediennutzung genauso erfragt wie
ihre Vorstellungen und Wünsche zur Medienbildung in der Schule und im Elternhaus. Mit diesen interessanten, in einem
Film dokumentierten Eindrücken, begann
im Frühjahr diesen Jahres das pädagogische Wochenende zum Thema Medien,
bei welchem ca. 80 Eltern und LehrerInnen den Diskurs zur Medienbildung und
-nutzung starteten. Die Ergebnisse wurden
anschließend im AK aufgearbeitet und in
der Pädagogischen Konferenz diskutiert.¶
Dass die SchülerInnen mehr Medienbildung an unserer Schule forderten, war klar.
Schließlich nutzen sie mit zunehmendem
Alter – zumindest außerhalb der Schule –
digitale Medien vielfältig. Dies geschieht
teils kompetent teils inkompetent mit allen positiven Potentialen und Problemen
und wie auch bei SchülerInnen anderer
Schulformen. In den Interviews zum Pädagogischen Medienwochenende sagte eine
Schülerin der elften Klasse:„Ich finde, dass
es wichtig ist, auf jeden Fall die Funktion,
also was alles hinter den Medien steckt, zu
lernen. Aber auch der Nutzen der Medien
sollte besprochen werden, wie Word oder
Excel. Das finde ich wäre schon wichtig,
weil man das einfach heutzutage im Berufsleben braucht. Da können wir noch so
viel Waldorfschule sein, wenn wir am Ende
irgendwann im Beruf sind und das nicht
können, haben wir trotzdem verloren. Das
wäre irgendwie ganz wichtig zu lernen, da
sollte man vielleicht überlegen, ob man
das mit einbaut. Man hat hinterher einfach
einen Nachteil, wenn man es nicht kann.
Und dann hat man auch den Vorteil, dass
man Waldorfschüler ist und sozial Kompetenzen und alles mehr entwickelt hat
als andere Schüler wieder weggemacht.“¶
Natürlich gibt es unter Eltern und LehrerInnen auch Sorgen und Vorbehalte gegenüber der Mediennutzung, die sich sowohl
auf Wirkungsvermutungen seitens der Medien selbst, der Identität der Waldorfschule
und der Arbeitsbelastung und dem fehlenden Know-how der LehrerInnen beziehen.
Die große Mehrheit der Eltern und der LehrerInnnen wollen aber trotz dieser Sorgen
mehr schulische Medienbildung für unsere
Kinder, damit die Medienkompetenz der
Kinder nicht abhängig ist von der unterschiedlichen Medienkompetenz der Eltern.
Zu überlegen ist nun, mit welchen pädagogischen Methoden und Inhalten und in
welchen Altersstufen Medienbildung in den
Klassen stattfinden soll, um die Entwicklung
der Kinder genauso zu berücksichtigen wie
ihre realen Bedürfnisse aus den durchaus
zunehmenden medialen Lebenswelten.
Wichtig ist auch zu überlegen, wie LehrerInnen auf Grund fehlenden Know-hows
und vielfältiger anderer Beanspruchung
hierbei unterstützt werden können.
>>
31
32
Sicht 2015
Um sich nun auf den Weg zur Umsetzung
der vielfältigen Ideen zur Medienbildung zu
machen, wurde in der Pädagogischen Konferenz – auch aus pragmatischen Gründen –
erstmalige Medienprojekttage an der Schule
präferiert, in welchen Medienkompetenz auf
vielfältige Weise geschult und gelernt werden
kann, zum Beispiel durch aktive Mediennutzung (Film-, Foto-, Hörspielproduktion,
Computerspielprogrammierung), Erlernen
von Programmen (Word, Excel, Powerpoint),
10-Fingerschreiben, Internetführerschein,
Prävention von Cyber­mobbing, Umgang mit
den Gefahren bei der Mediennutzung, kritisch-reflexive Medienanalyse etc. Die Ergebnisse sollen dann der Schulgemeinschaft am
Ende der Tage präsentiert werden. Begleitend
zu den Schüleraktivitäten können auch Eltern
in einem Elternabend zur Mediennutzung
ihrer Kinder geschult werden und haben
Sicht 2015
so die Möglichkeit eines Austausches. Die
Projekttage bauen in der praktischen Umsetzung auch auf das Mitwirken kompetenter
Eltern, die in Medienberufen arbeiten oder
sich dort privat auskennen.¶
¶
„Also, was ich zum Beispiel immer ganz
quälend finde, wenn Eltern ins Zimmer
kommen, wenn man voll dabei ist und
Spaß hat, und sagen „Jetzt ist mal gut,
sonst wirst du süchtig!“, und direkt so
damit drohen, „Du wirst sonst süchtig!“,
und halt direkt auf 180 sind, nur weil man
Spaß hat da mit seinen Freunden… – Man
schaut sich nicht direkt in die Augen oder
sitzt sich gegenüber, aber trotz alledem,
kommuniziert man miteinander. Und ich
finde, das ist schon was Wert.“, sagt ein
Achtklässler in den Interviews. „Ich fände es ganz cool, wenn uns generell mehr
Technisches beigebracht werden würde,
ich weiß überhaupt nicht, wie das Ganze
funktioniert. Ich denke, es ist nicht sinnvoll,
wenn man so was Verbotsmäßiges sagt,
von wegen „Ihr dürft nicht zocken, das
ist schlecht!“, sondern dass man da eher
aufklärt.“, schlägt eine andere Schülerin
der 11. Klasse vor. In diesem Sinne müssen
wir Erziehende als Eltern und LehrerInnen
unser Handeln weiter reflektieren im Sinne
einer Entwicklung unserer Kinder zu freien
und glücklichen Menschen. Wir verändern
uns sicherlich langsamer als die uns umgebenden Medienwelten.¶
¶
Wer Interesse an der Mitarbeit im Arbeitskreis Medienkompetenz hat kann
sich gerne bei Andreas von Hören (E)
oder Corinna Cobi (L) melden. Kontakt:
[email protected]
<<
33
Sommer­nachts
vonJulius Tismer, Klasse 13
Klassenspiel der 12. Klasse
Als Klassenspiel der Klasse 12 im Jahr
2014 suchte sich unsere Klasse das Stück
„Ein Sommernachtstraum“ von William
Shakespeare aus. Am Anfang diskutierten
wir viele Verfügungsstunden darum, welche deutsche Übersetzung der englischen
Originalfassung wir benutzen sollten. Die
alte, die neue oder eine Mischung aus
beiden. Die Wahl fiel auf letztere Möglichkeit, was für uns signifikant mehr Arbeit,
aber auch willkommene Gestaltungsfreiheit bedeutete.
Während wir die Textstellen auswählten,
starteten die ersten Proben, in denen wir
noch ablesen mussten und es konnte sich
zuerst keiner so recht vorstellen, dass das,
was wir zu dieser Zeit auf die Bühne stell-
34
ten, am Ende ein abgerundetes und perfektes Stück werden konnte.
Es konnte, wie sich später herausstellte, doch glaubten wir, besonders in der
letzten Woche vor den Aufführungen,
steht´s an den nahenden Untergang. Es
hatte sich bis dahin natürlich schon vieles verbessert. Den Text hatten sich die
meisten sicher angeeignet, die Kostüme
waren nahezu fertig genäht, was bereitete
uns also Sorgen? Die Feinheiten in der
Choreographie und dem Zeitmanagement,
waren das, was uns bis zuletzt Schwierigkeiten machte. Als Beispiel kann man
die Streitszenen im Wald betrachten, in
denen viel verfolgt, geschrien, gekämpft,
Baumstämme gestemmt und auf Rücken
gesprungen wurde. Solche Aktionen bedurften vieler Einzelproben, um sie zu
perfektionieren. Dies war natürlich nicht
die einzige Stelle, an der Timing gefragt
war. In den Handwerkerszenen mussten
zum Beispiel Bäume zentimetergenau verschoben werden, und sich für ein Drama
im Drama in zwei Rollen gleichzeitig zu
versetzen, ist keine allzu leichte Aufgabe.
Wenn unsere Klasse sich aber nun an die
Theaterzeit zurückerinnert, sind wir uns
alle einig. Die beanspruchenden Proben
haben uns als Gemeinschaft zusammengeschweißt und zu einem wunderbaren Ergebnis geführt. Ein Stück mit viel Witz, Magie, geheimnisvoller Stimmung und Wärme,
ein wahrer „Sommernachtstraum“ eben!
Sicht 2015
­traum
Sicht 2015
35
Buchtipp
Wir können nichts dafür,
dass ihr uns nicht versteht
Zu gewinnen gibt es ein
Exemplar des Buchs „Teenie-
Gewinnspiel
Leaks“ von Paul Bühre.
Paul Bühre Teenie-Leaks
Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
Teenager sind auch nur Menschen!
Aber was für welche? Paul Bühre, 15,
geht in Berlin zur Schule. Hier schreibt
er, was Jugendliche tun und denken,
wenn die Eltern nicht dabei sind.
Teenager sind auch nur Menschen!
Aber was für welche?
Konsumorientiert, pornographieverdorben
und jederzeit bereit, das Geschenk von
Oma gegen Gras oder Wodka-Energy einzutauschen? Bisher kennen wir den Pubertätsalltag hauptsächlich aus der Sicht von
verunsicherten Eltern, überlasteten Lehrern
oder gar Familientherapeuten.
Jetzt gewährt erstmals ein 15-Jähriger
Einblick in das, was ihm und seiner
Generation wichtig ist. Er erzählt von
Computerspielen, Unterhosenmoden,
Mädchenkleidung, Schüleraustausch,
Verliebtsein in Zeiten des Internets und
36
Knutschen im Kinderzimmer. Und von
Eltern, die ständig nur das Beste wollen,
aber damit genau das Gegenteil erreichen.
Paul Bühre
15 Jahre alt.
„Hört auf, euch andauernd um alles
zu kümmern. Also Essen, Geld, Unterschlupf und frische Wäsche sind immer
noch wichtig, aber wir müssen lernen,
ein bisschen selbständig zu werden. Wir
sind groß, hässlich und haarig und haben
unser eigenes Leben, das ihr schon genug
beeinflusst. Wir wachsen und nerven nur.
Das habt ihr auch mal gemacht.”
Paul Bühre ist 15 Jahre alt, besucht das
Gymnasium und möchte später einmal
Comiczeichner werden.
Er lebt in einem Kinderzimmer in Berlin.
Unter allen Einsendern mit
dem Stichwort „Pubertier“ an
[email protected]
wird das Buch verlost. Einsendeschluss ist der 31.01.2016
Pressestimmen
„Ein 15-jähriger, der schreiben kann?
Das gibt es nicht, glaubten wir. Doch dann
kam dieses Buch. Ein Muss für Eltern.“
Süddeutsche Zeitung, Martin Zips,
16.02.2015
„Er erzählt einfach, ohne Hemmungen.
Er öffnet einen Blick in seine Gedanken
und Gefühle. Das ist wirklich toll.“
FAZ, Claudia Becker,
14.02.2015
Paul Bühre im
Verlags-Video
http://j.mp/
sicht-buchtipp
Sicht 2015
kurz & bündig
Berufsorientierungsmesse
Am Samstag, den 24. Oktober fand die Berufsorientierungsmesse
2015 statt. Eingeladen dazu waren die Schülerinnen und Schüler
der Klassen 9 bis 13 der Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal und der
Freien Waldorfschule Haan-Gruiten. Veranstaltungsort für diese
Kooperationsveranstaltung war in diesem Jahr die Freie Waldorfschule Haan-Gruiten.
Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, sich über
verschiedene Berfufsfelder zu informieren und mit den Fachleuten
aus der Eltern- und Lehrerschaft ins Gespräch zu kommen. Im
Mittelpunkt des Programms stand ein Berufskarusell. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten so an fünf Workshoprunden
teilnehmen und in fünf Berufsfelder hineinschnuppern. In diesem
Jahr standen wieder viele Berufe aus den unterschiedlichtsen Bereichen zur Auswahl. Zudem bestanden Beratungsmöglichkeiten
an schulischen Bildungswegen, Berufskolleg und zur Studienwahl.
Mit Blick auf die sehr zahlreiche Teilnehmerresonanz, die vielen
Fragen und das konstruktive Miteinander war es eine gut gelungene
Veranstaltung.
Sicht 2015
37
Via destinatum est
*
von Schülern der damaligen 6. Klasse
Tag
1
* Der Weg ist das Ziel [lat.]
… Unser erster Zwischenstopp war in Gruiten, dort haben wir unsere Sachen ausgepackt und einen kleinen
Mittagsimbiss eingenommen. Etwas später sind wir in den
Schulgarten gegangen, wo wir mindestens 10 verschiedene
Pflanzen benennen und eine von diesen zeichnen sollten.
Anschließend sind wir zu den Kalksteingruben 7 und 10
gefahren. Von oben haben wir in Grube 7 geguckt. Unten ist ein Reh herum gesprungen. Durch den Wald sind
wir weiter zu Grube 10 gefahren … Einige haben Fotos
gemacht, da man einen sehr schönen Ausblick hatte. Die
Felswände waren aus Kalk. Früher gehörte die Gegend einem Bauern, der die Felsen als Kalksteinbruch benutzt hat.
Wir sind dann zurück zur Gruitener Schule gefahren …
38
Wir waren noch bis 23 Uhr wach und durften uns draußen
aufhalten, bis Herr Ploch uns geholt hat. Am nächsten
Morgen sind wir um 6 Uhr 30 aufgewacht, haben unsere
Sachen gepackt und das Klassenzimmer aufgeräumt. Es
gab ein gemeinsames Frühstück mit unserer Parallelklasse. Danach haben wir nochmal alles überprüft und sind
losgefahren. Zuerst sind wir an der Düssel lang durch den
Wald gefahren … und weiter durchs Neandertal … bis
wir in Düsseldorf waren. Zuerst sind wir ein Stück durch
die Stadt und dann ein kleines Stück über eine Art Trasse
gefahren bis wir an der Schule angekommen sind. Dort
haben wir in der Cafeteria zu Mittag gegessen und danach
hatten wir ein bisschen Freizeit. Liv
Sicht 2015
Theater in Düsseldorf
Am Freitag, dem zweiten Tag unserer Klassenfahrt sind wir in
das berühmte Düsseldorfer
Tag
Marionettentheater gegangen, in das Shakespearstück „Ein Sommernachtstraum“!
Den Inhalt kannten wir schon,
denn es war in diesem Schuljahr das
Klassenspiel der Klasse zwölf. Die
Puppen waren von Hand geschnitzt.
Die Puppenspieler waren schwarz gekleidet, damit sie nicht so gut sichtbar
waren. Das Stück „Ein Sommernachtstraum ist eine wirre Geschichte, ein Liebesverwechslungsspiel, in dem Puck,
ein koboldartiges Wesen, sein Unwesen
treibt. Malte
2
Tag
3
Am 9.05.2015, dem dritten Tag unserer Klassenfahrt,
haben wir uns am Vormittag für einen Stadtbesuch
in Düsseldorf entschieden. In fünf Gruppen gingen
oder fuhren wir in die Stadt. Es waren jeweils sieben
Kinder und ein Erwachsener. Jede Gruppe unternahm
jeweils etwas anderes. Die erste Gruppe suchte zum
Beispiel „Packmanngeister“, die ein junger Düsseldor-
Sicht 2015
fer an verschiedene Stellen geklebt hatte und fotografierten sie. Drei weitere Gruppen waren „Shoppen“
in verschiedenen Läden …, die fünfte Gruppe war
am Rhein. Nach dem Stadtbesuch trafen wir uns alle
am Düsseldorfer Hafen und fuhren mit einem „KölnDüsseldorfer“ auf dem Rhein, das ist aber eine andere
Geschichte. Maja
39
Tag
3
Am dritten Tag unserer Klassenfahrt fuhren wir mit den
Rädern von der Düsseldorfer Schule aus an den Rhein.
Meine Gruppe fuhr über die große Rheinbrücke. Wir
machten uns klar, dass wir „linksrheinisch“ waren.
Wir waren an den Rheinuferwiesen. Neben uns waren
Mädchen, die feierten ihren Junggesellinnenabschied.
Wir nahmen einen flachen Stein, der wurde ganz flach
40
über das Wasser geworfen. Stimmte der Winkel, so flitschte
er. Manche Steine berührten vielfach das Wasser … Amadin hat einen ganz schönen Stein gefunden und Brocken,
die wir zunächst für Vulkanschlacke aus der Eifel hielten.
Es war jedoch Hochofenschlacke. Wir fuhren wieder über
die Brücke bis zur anderen Seite. Da trafen wir die anderen
Gruppen und fuhren mit dem Schiff auf den Rhein. Nils
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Tag
4
… Die Besitzerin des Hofes empfing uns freundlich und
wir bekamen etwas zu trinken. Auf dem Hof gab es Hühner, Schafe und Pferde, die mir besonders gefielen und
einige Kinder durften reiten.
Wir schliefen im Heu, was gemütlich aber auch etwas
nervig war, vor allem wenn Heu in den Schlafsack kam.
Doch bald hatten wir uns an das Heu gewöhnt, es gehörte
einfach dazu.
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Vom Heuhotel aus fuhren wir jeden Tag zum Archäologischen Park Xanten, APX, wo wir viele spannende Sachen
über die Römer lernten. Besonders interessierten mich
die Kleidung der Römer und das Römische Museum, wo
ich den Schmuck am schönsten fand.
Am Mittwoch fuhren wir mit den Rädern zum Bahnhof
Xanten, wo wir bald in den Zug einstiegen. Die Räder und
unser Gepäck wurden mit einem LKW zur Schule gebracht.
Milena
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Schüleraufsätze zur
Freiheit
Freiheit
Heutzutage müssen wir in Deutschland
nicht mehr um körperliche Freiheit kämpfen und weil wir die Meinungsfreiheit
haben, können wir über Alles diskutieren, was uns in den Sinn kommt. In der
Geschichte wurden viele Menschen auf
den Verdacht hin, dass sie etwas gegen
ihren König, Vorgesetzten oder gegen Gott
gesagt haben könnten, getötet. Für mich
persönlich steht die Meinungsfreiheit an
erster Stelle, vielleicht weil ich nirgendwo
gewalttätig festgehalten werde.
Egal in welcher Situation man sich wegen
seinem Problem befindet, irgendetwas passiert immer: Manchmal kann man einfach
über seine Chancen sprechen, um das
Problem zum Verschwinden zu bringen,
doch manchmal ist es der einzige Ausweg,
sich störrisch gegen sein Problem zu wehren und manchmal kommt man zu dem
Schluss, sich zu fügen. Wenn man nicht
an Sich glaubt, hat man weniger Chancen,
sein Problem zu besiegen, denn wer aufgibt, überlegt nicht, wie er aus seiner blöden Situation herauskommt oder sie vielleicht sogar zu einer guten wenden kann.
Durch die „neuen“ Medien, wie z. B. Smartphones, sind wir in ihren Funktionen zwar
frei und können unser eigenes Leben für
kurze Zeit vergessen, während wir z. B. in
einem imaginären Körper „unsere“ Katze
füttern, darüber hinaus vernachlässigen wir
jedoch unsere Gesundheit, unsere Bedürf-
42
nisse und unser restliches Leben. Unsere
Daten, unsere Leistungen, (unsere Gedanken,) einfach alles, was wir an einer (oder
mehreren) dieser Medien tun, wird gespeichert, es kann jederzeit wieder aufgewühlt
und nie gelöscht werden. Vielleicht fühlt
man sich frei, wenn man jemandem in einer
Nachricht mitteilt, was einem heute Lustiges
passiert ist. Doch wenn es einem peinlich
wird, kann man es, auch wenn man Jahre
wartet, nicht löschen. Der Andere ist jederzeit in der Lage die Nachricht anzugucken
oder an Andere weiterzuleiten. Diese Medien sind eine Sache in der man heute in
Deutschland für Freiheit kämpfen könnte.
Auch noch zu unserer Zeit gibt es Menschen, die flüchten müssen, wir erleben
unseren Schulalltag während andere nur
weil sie z. B. nicht den vorgeschrieben
Glauben leben, aus ihrem Heimatland
fliehen. Uns beschäftigen Dinge, die schon
bei der französischen Revolution eine Rolle gespielt haben. Ich finde es schade, dass
Gesetze, die bereits 1789 verfasst wurden,
immer noch nicht selbstverständlich sind.
Wenn jeder Mensch seine Freiheit so
begrenzt, dass keine andere Person verletzt wird, und niemanden zwingt, seine
Ansichten zu teilen, wenn jeder Mensch
das erstmal schaffen würde, dürfte es keinen Krieg mehr geben. Damit wäre die
Menschheit wohl einen entscheidenden
Schritt nach vorne, in die Zukunft, gelangt.
Astrid, Klasse 8
Was ist Freiheit?
Freiheit ist sehr vielfältig.
Mir selber ist viel Freiheit gegeben, aber
wenn ich jetzt an die Flüchtlinge denke,
kann ich Freiheit besser nachvollziehen.
Flüchtlinge hatten nicht die Freiheit, in
ihrem Heimatland in Frieden zu leben.
Junge Leute konnten nicht studieren oder
sich ihren Berufstraum erfüllen. Flüchtlinge, die eine Unterkunft gefunden haben,
sind sehr eingeschränkt. Sie haben zurzeit
in Deutschland nicht die Freiheit, sich
etwas zu kaufen oder ihre Fähigkeiten
in dem Beruf einzusetzen, den sie sich
wünschen.
Für viele bedeutet Freiheit, all das zu machen, was sie wollen. Aber die Freiheit
kann sich auch verstecken, und man merkt
es viel später. Zum Beispiel: Ein begeisterter Bergsteiger wandert seiner Frau zuliebe
nicht mehr, doch eines Tages merkt er, dass
ihm etwas fehlt, was ihm sehr wichtig ist.
Freiheit ist aber auch, an einem vollgepackten Tag sich abends einfach aus dem
Fenster zu lehnen und die frische Abendluft einzuatmen. Eine alte Oma hat z. B.
nicht mehr die Freiheit, das zu tun, was sie
in jungen Jahren machen konnte, aber sie
hat jetzt die Freiheit, in Begleitung ihres
Rollators in die Stadt zu gehen und sich in
ein Café zu setzen oder mal hier, mal dort,
in ein Geschäft zu gucken und vielleicht
eine schöne Sache zu kaufen.
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Ich selber habe die Freiheit, die ich brauche. Ich kann dankbar dafür sein, was ich
habe – und nicht habe. Im politischen Bereich finde ich selber gut, dass z. B. eine
Frau das Recht hat, zu wählen oder selber
sich als Politikerin zu bewerben. Im Laufe
der Zeit wurde die Freiheit immer weiter
ausgedehnt. Man kann seine Meinung sagen, die einem auf dem Herzen liegt. Freiheit hat viele Seiten, man kann sie aus so
vielen Perspektiven sehen und beschreiben.
Ein Spruch von Waris Dirie aus dem Buch
der Menschen Rechte: Alle Menschen sind
frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen
begabt und sollen an einander im Geist
der Brüderlichkeit begegnen.
Enisa, Klasse 8
Was ist Freiheit,
Freiheit, ich denke die Auffassung von
Freiheit kann man tausendfach definieren.
Was gehört zur Freiheit? Ich finde, dass
kann man nicht hundertprozentig sagen,
da jeder eine andere Auffassung davon
hat. Frei sein bedeutet für mich: Nicht
unterdrückt zu werden. Natürlich muss es
Regeln geben, die unter anderem gewährleisten, dass die Freiheit untereinander
aufrechterhalten wird. Freiheit hat immer
mit anderen zu tun, so können mir andere
auch meine Freiheit nehmen. Es sollte
vorausgesetzt sein, dass wir unsere eigene
Meinung äußern dürfen, nicht von anderen vorgeschrieben bekommen, was gut
oder schlecht ist. Nach eigenem Ermessen
handeln zu dürfen, doch all dies, ohne
andere in ihrer Freiheit einzuschränken.
Jeder kann die Freiheit anderer unbeabsichtigt oder beabsichtigt beschädigen,
schon durch einen Blick oder ein Wort.
Doch im Allgemeinen ist in der heutigen
Zeit die Freiheit für viele gewährleistet,
allerdings muss diese auch manchmal zu
unserem Schutz eingeschränkt werden.
Freiheit ist immer das, was man als solche
empfindet.
Charlotte, Klasse 8
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Sicht 2015
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C
Mias Rezepte
zur Sendung
http://j.mp/
sicht-rezepte
hris, ein in die Jahre
gekommenes Ex-Boyband-Mitglied stapfte leicht unbeholfen die
Treppe zu unserer Wohnung hinauf. Seine riesige
Sonnenbrille verdeckte die
Hälfte seines Gesichtes und
erschwerte ihm die Sicht im
ohnehin schon dunklen
Hausflur. Alicia und Katja trippelten kichernd, an ihren
viel zu kurzen Röcken zupfend hinterher. Marcos ging
als letztes, strich seine dunklen Haare hinters Ohr und
mit jeder Stufe ertönte ein leicht lasziver Ton aus seinem
wohlgeformten Mund. Das waren sie also. Die Menschen
die ich an diesem Abend bekochen sollte. Ich hatte sie
bereits einen Tag zuvor bei unserem ersten Dinner, welches bei Alicia stattfand, kennen gelernt. Bis zu diesem
Zeitpunk hatte ich zwar schon bemerkt, dass sie nicht
nur viel älter als ich waren, sondern sich auch von mir
in vielen Charaktereigenschaften unterschieden, jedoch
freute ich mich trotzdem auf die Woche und war guter
Dinge. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich in den nächsten
Tagen einiges mit den vier erleben würde, was mich oft
in peinliches Schweigen versetzten sollte.
Aber nun war es Dienstag und meine kulinarische Weltreise, wie ich mein Menü taufte, stand bevor. Der Aperitif
bestand aus einem selbst zubereitetem Ananas-Minz-Saft
Das
Perfekte
Dinner
von Mia Kruska (ehemalige Schülerin)
aus Brasilien. Fazit der Gäste: lecker jedoch kein Alkohol mit drin, Punktabzug.
Die Vorspeise bestand aus einem Risotto,
garniert mit eingelegten Babytintenfischen. Alicia ekelte
sich vor den Fangarmen und auch Marcos legte sie vorsichtig beiseite. Meeresfrüchte sind nun ein mal nicht für
jedermann. Chris und Katja schien es aber zu schmecken.
Der Hauptgang bestand aus Satéspießen an einer Erdnuss und Chilisoße, dazu servierte ich einen asiatischen
Nudelsalat. Schnell waren alle Teller leergeputzt und
Alicia nahm sogar noch mal nach. Die orientalische Süßigkeitenplatte, die ich mit einem frischen Minztee zum
Nachtisch reichte, bestand aus selbstgebackenen Baklava,
einer Rumfeige auf Joghurt und einem Orangenpudding.
Es schien den Gästen zu munden. Danach wurden noch
die Interviews abgedreht und die Punkte für mein Menü
vergeben. Diese sollte ich erst am Ende der Woche erfahren. Mein Abend war vorbei und ich höchst zufrieden
mit meiner Arbeit. Es ist doch was vollkommen anderes,
wenn man alleine für sich und in Ruhe kocht, als wenn
ein ganzes Kamerateam hinter einem steht und man das
Backblech zwei mal mehr aus dem Ofen ziehen muss,
weil man aus Versehen mit dem Rücken zur Kamera stand.
In den nächsten Tagen suchte ich vergeblich nach Gemeinsamkeiten zwischen mir und den anderen Kandidaten, doch an vulgären Tischgesprächen wollte ich mich
eher nicht beteiligen und auch zu massiven Alkoholkonsum vor der Kamera ließ ich mich nicht verleiten.
Eines muss ich den anderen jedoch lassen. Alle haben gut
gekocht und so konnte ich mich eine Woche durchfüttern
lassen. Auch wenn ich nicht gewonnen habe und es sicher
netter mit anderen Kandidaten gewesen wäre, bereue ich
meine Teilnahme nicht. Es hat trotz allem Spaß gemach
und jeder, der über eine Teilnahme nachdenkt empfehle
ich daran teil zunehmen.
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Standardtanz als Chance
DAS Tanzprojekt der Klasse 9
von Elke Billmaier (Lehrerin)
Standardtanz in der Waldorfschule..? Werden dort nicht ausschließlich Namen, Gedichte und
tonale Gebilde getanzt..? Und damit sind wir wieder einmal mehr bei den Vorurteilen, die über
die Waldorfpädagogik im Raum stehen und sich – zu Unrecht – hartnäckig halten.
N
atürlich sind die klassichen Bewegungsfächer an der Waldorfschule Eurythmie und Sport. Der
Gesellschaftstanz ist grundsätzlich nicht vorgesehen, birgt aber viele Geheimnisse, Herausforderungen und Möglichkeiten in sich. Steht beim Sport die physische Komponente im Vordergrund
und sind es in der Eurythmie die ätherischen Kräfte, bietet der Tanz die Möglichkeit, sich auf der Basis
realer Begegnung und Bewegung im seelischen Erleben und Wahrnehmen zu schulen.
Die Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal als älteste Waldorfschule Nordrhein-Westfalens, hat sich in
diesem Jahr nun schon zum zweiten Mal an die Erforschung dieser Geheimnisse gemacht, um sich
den Herausforderungen zu stellen und die Möglichkeiten dieser Bewegungsform auszuloten.
Elke Billmaier (Sportpädagogin, Lehrerin für Handarbeit und Betreuungslehrerin) entwickelte Ende
2013 die ersten Ideen.
DIE IDEE: Tanzen ist Bewegung – aber auch viel mehr.
Walzer, Tango, Cha-Cha-Cha sind eine großartige Chance, auf verschiedenste Art und Weise und
abseits, aber auch parallel tradierter Pfade pädagogisch tätig zu werden. Die Schüler haben die
Möglichkeit, sich selbst und ihre Mitschüler neu wahrzunehmen und kennenzulernen. Nicht nur der
eigene Körper, auch das soziale Gefüge einer Schulklasse gerät in Bewegung. Plötzlich müssen alle
Beteiligten bereit sein zu führen und sich führen zu lassen, müssen die Rolle, die sie im Alltag in der
Klasse spielen, verlassen.
Anstrengungsbereitschaft, Selbstvertrauen, Selbstdisziplin, soziales Handeln gegenüber dem Tanzpartner sowie verbale und nonverbale Kommunikationsfähigkeit werden gefördert, denn im Tanz findet
bewegte und bewegende Kommunikation zwischen den Tanzpartnern statt. Ohne diese wäre eine
erfolgreiche Choreografie unmöglich.
Der kritische Umgang mit der persönlichen Frustrationstoleranz spielt dabei eine entscheidende
Rolle. Wenn sich auch die Koordination zwischen Kopf und Füßen nicht gleich einstellt, wird doch
nach langem Training das Selbstwertgefühl enorm gestärkt und mündet in sichtbarem Erfolg. Dieser
Erfolg führt zu Veränderungen für die weitere Arbeit im Schulalltag. Die Schüler gehen plötzlich anders,
achtsamer, verständnisvoller miteinander um.
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Und Erfolge müssen gefeiert werden! Und wie ließe sich das eindrücklicher gestalten als mit einem
festlichen Abschlussball am Ende der Tanzwoche?
Einen solchen Ball durchzuführen, stellt einen enormen Organisations- und Kostenaufwand dar,
aber es lohnt sich. Tanzen ist ein Fest der Begegnung zwischen Jung und Alt, Eltern und Schülern,
Lehrern, Ehemaligen und kleinen Geschwistern, die die Schulzeit erst noch vor sich haben.
Die Hauptakteure des Abschlussballs wird man wohl nur an diesem Abend so erleben und damit ist
nicht nur die festliche Kleidung gemeint. Alkohol benötigt ein solches Fest nicht, denn es erhält seine
Schwung aus anderen Quellen. Auch das ist wichtig für die Schüler zu erleben, wo doch Alkohol nach
medialer Darstellung vielfach zwingend zum Feiern dazuzugehören scheint – von anderen Suchtmitteln ganz zu schweigen – zumal die Altergruppe der Schüler der Klasse 9 zu den diesbezüglich stark
Gefährdeten gehört, und dem muss entgegengewirkt werden.
Diese vielschichtigen pädagogischen Beweggründe ließen uns nach der Premierenveranstaltung im
letzten Jahr zu der Überzeugung gelangen, Standardtanz als wiederkehrendes Projekt zu etablieren.
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Unser Meisterbetrieb
bietet Ihnen folgende
Dienstleistungen:
 Glasreinigung
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kurz & bündig
Abitur 2015: Endlich geschafft!
von links nach rechts und vorne nach hinten: Wibke, Johanna, Marla, Christina, Elisabeth, Helene, Chiara, Paulina Z., Franca, Hanna,
Nicolas, Lisa, Maschenka, Janina, Lina M., Theresa, Lina A., Tom, Paulina W., Jill, Burkhard, Raven, Katharina.
Fit für das Fahren auf der Straße
Sicher mit dem Rad im Straßenverkehr: Nach einem Tag auf dem
Verkehrsübungsplatz und einem Tag in der Schule, der aus einem
theoretischem, praktischen und technischem Teil bestand, machte
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die Klasse fünf zusammen mit vielen Eltern Ende August eine lange
gemeinsame Fahrrad-Tour, die sowohl durch den Straßenverkehr
als auch über Nordbahn- und Sambatrasse führte.
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kurz & bündig
Fertig zum Segel Setzen – Optikurs am Unter­bacher See 22.–26. Juni 2015
Unsere Klasse hat in der 5. merken, wie kippstabil es ist.
Am Freitag war das Wetter
Klasse eine Segelklassenfahrt Am dritten Tag wurden wir sehr super! Die praktische und
gemacht.
nass, jedoch nur von oben. Es mündliche Prüfung standen
Montag ging es um 07:30 Uhr hat furchtbar gegossen. Da an. Alle haben bestanden und
mit der S-Bahn am Barmer durften wir das erste Mal Segel zum Schluss machten wir eine
Bahnhof los. Als wir um 9 Uhr setzen. Nun mussten wir das Kenterübung und wir sprangen
ankamen, waren wir viel zu theoretisch gelernte auf dem alle ins Wasser – das war toll!
früh und mussten warten. Wir See anwenden. Die Schot fest- Das Beste an dieser Klassenhaben mit der Theorie angefan- halten, die Pinne gerade und fahrt war, dass wir viel Spaß
gen: Wie heißen die Teile des beim Wenden den Kopf ein- hatten und gemeinsam etwas
Neues lernen konnten. Nach
Bootes? Z. B. wo ist Backbord, ziehen, sonst tut’s weh!
wo ist Steuerbord und solche Am Donnerstag durfte jeder den Ferien habe ich mit neun
Sachen.
alleine einen Opti segeln. Nun Mitschülern den Aufbaukurs geAm Dienstag haben wir erst- musste ich alles alleine ma- macht. Ich habe jetzt den Jüngsmal gepaddelt. Zu zweit ging chen, das war schwerer als zu tenschein und kann auf allen
es auf einem Boot (Opti) hin- zweit. Aber ich musste mich deutschen Binnengewässern
aus auf den See. Wir sollten auch nicht absprechen, das ein kleines Segelboot ausleihen.
das Boot kennenlernen und war einfacher.
Fabian Birkenstock
Ritterlich auf Schloß Burg
Die jetzige Klasse Fünf machte im Juni ihre Klassenfahrt nach
Schloß Burg. Mit dem Zug ging es in W-Unterbarmen los bis
Solingen Schaberg. Von dort wanderte die Klasse zur Jugendherberge nach Schloß Burg. Während der zwei vollen Tage dort
wurden viele schöne gemeinsame Spiele gemacht, das Wetter
spielte mit auch und die Klasse hatte großen Spaß. Und beim
großen Ritterturnier konnten alle ihr Geschick als Ritter beweisen und wurden am Ende zu ehrenvollen Rittern von Schloß
Burg geschlagen.
Sicht 2015
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Wunsch an körperlicher Fitness teilen. Die Teilnahme ist
ohne jegliche Kosten möglich!
Ausdauer wird früher oder später
belohnt – meistens aber später.
von Daniel Jaeger (Schülervater)
Wilhelm Busch
Laufgemeinschaft
der Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal
Bereits im Sommer des Vorjahres entstand mehrfach der
Wunsch zur Aufnahme einer gemeinschaftlichen Aktivität
im Freien. Daraus formte sich die Initiative zur Bildung
einer Laufrunde für die Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal.
Im Mittelpunkt der Laufgemeinschaft steht die allumfassende und generationsübergreifende Beteiligungsmöglichkeit zum gemeinsamen Laufen. Das Erreichen sportlicher
Höchstleistungen hat hierbei nicht die oberste Priorität.
Vielmehr geht es darum, ein regelmäßiges Zeitfenster für
die gemeinschaftliche Bewegung zu schaffen! Verbunden
mit der Möglichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern, Lehrern, Ehemaligen und Freunden
der Schule die gemeinsame Freude am Sport und dem
52
Nach einer individuellen und perspektivischen Entwicklung soll so auch die Grundlage für die Teilnahme an
regionalen Volksläufen geschaffen werden. Läuferinnen
und Läufer könnten so – je nach Lust und Laune und
persönlichem Wohlbefinden – zum Beispiel beim ZooBerg­lauf, Fuchslauf, Wuppertaler Treppenlauf, Schwebebahnlauf, Geländelauf oder Fackellauf gemeinsam für
die Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal an den Start gehen.
Für besonders heftige Regentage oder kalte Winterzeiten
stellen uns die Sportlehrer gerne die Sporthalle der Schule
zur Verfügung.
Bei den ersten Laufrunden werden wir gemeinsam vom
Treffpunkt Sportplatz Oberbergische Straße (wg. Schul­
nähe, ausreichenden Parkplätzen, Umkleiden und Duschen) in den „Kothener Busch“ starten. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir auch gerne andere Feld- und
Waldwege in Wuppertal erlaufen.
Wollen auch Sie oder Kinder sich der wöchentlichen Laufrunde der Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal anschließen?
Dann melden Sie sich doch einfach direkt an:
E-Mail: [email protected]
Mit sportlichen Grüßen, Daniel Jaeger.
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Entspannung.
Gesundheit.
Kraft.
Chinesische Bewegungskunst
für Körper und Geist
0202-272 27 300
Sicht 2015
TaiChiChuan-Verein.de
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Impressum
Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal
Schluchtstraße 21, 42285 Wuppertal
Tel. 0202 28 08 4-0, Fax 0202 28 08 4-20
www.rudolf-steiner-schule-wuppertal.de
Ansprechpartnerin für allgemeine Fragen und
Informationsmaterial ist unsere Sekretärin
Cornelia Hinze-Römer
montags bis freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr
Die Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal wurde als
öffentliche Schule in freier Trägerschaft im Jahre
1946 gegründet und ist eine einzügige Schule mit
13 Klassen und ca. 400 Schülerinnen und Schülern.
Die Schulzeit ist in Unter-, Mittel- und Oberstufe
eingeteilt (jeweils vier Jahre). Seit 2012 sind wir eine
gebundene Ganztagsschule ab der 5ten Klasse. Das
dreizehnte Schuljahr dient der Vorbereitung auf das
auch mögliche Abitur. In Deutschland arbeiten ca.
220 Schulen nach der Pädagogik Rudolf Steiners,
weltweit etwa 1.000.
Saalvermietung
Ränge: 290 Plätze; Parkett: 180 Plätze;
Bühne: 10 m Tiefe, 11 m Breite.
Ansprechpartner: Bernhard Heck, Tel. 0202 59 52 64
Waldorfhaus
Familienzentrum Waldorfhaus
Kindertagesstätte für Kinder von 2-6 Jahren
Angebote für Familien
Aktuelle Termine finden Sie unter
www.waldorfhaus.de
Schluchtstraße 19, 42285 Wuppertal
Ansprechpartnerin: Stefanie Birkenstock,
Tel. 0202 80 169
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Waldorfkindergarten
Schluchtstraße 21, 42285 Wuppertal
Ansprechpartnerin: Steffi Zilian, Tel. 0202 83 371
Integrativer Waldorfkindergarten
Hatzfelder Straße 191a, Wuppertal
Ansprechpartnerin: Heike Neumann,
Tel. 0202 27 04 290
Herausgeber
Rudolf-Steiner-Schule Wuppertal
Redaktion
Assunta Jaeger
Diana Staub
Simone Mengel
Diana Beck
Fotos
Eltern, Schüler und Lehrer der Schule
freeimages.com
Gestaltung
Serge H. Goerke (Art Direction)
Tim Martin (Litho / EBV)
Anzeigen
Friedel Kremer
Druck
Offset Company, Wuppertal
Auflage
1.300 Stück
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Sicht 2015
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Sparkassen-Finanzgruppe
„Wunderbar, dass unsere Sparkasse einer
der größten Förderer Wuppertals ist.“
Die Stadtsparkasse Wuppertal unterstützt Soziales, Kultur und Sport in Wuppertal mit rund 5 Mio. € pro Jahr. Wir sind
uns als Marktführer unserer Verantwortung für die Menschen und Unternehmen in unserer Stadt bewusst und stellen
uns dieser Herausforderung. Mit unserem Engagement unterstreichen wir, dass es mehr ist als eine Werbeaussage, wenn
wir sagen: Wenn’s um Geld geht – Sparkasse
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