Mohammed Ali Jinnah

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Mohammed Ali Jinnah
Mohammed Ali Jinnah
Biographie von Mohammed Ali Jinnah
Muhammad Ali Jinnah war ein Politiker in Britisch-Indien und gilt als Gründer des Staates Pakistan.
Er wurde am 25.12.1876 in einer wohlhabenden Händlerfamilie in Karachi geboren. Nach dem Besuch verschiedener Schulen beendete er seine
Ausbildung an der Christian Missionary Society High School in Karachi.
1887 wurde er nach London geschickt, um dort eine Ausbildung als Kaufmann zu beginnen. In dieser Zeit wurde er auch das erste Mal verheiratet. Die
Braut, eine entfernte Verwandte, starb jedoch kurz nach der Ankunft in London.
1894 gab er seine Arbeit auf und begann ein Jurastudium, das er 1896 abschloß. Zu dieser Zeit begann er sich auch für Politik zu interessieren und
engagierte sich in einer Studentenbewegung für die indische Selbstverwaltung.
Nach dem Tode seines Vaters ging er nach Bombay, machte sich hier als Rechtsanwalt selbständig und erlangte durch die Verteidigung von
Aufständischen eine gewisse Bekanntheit.
Bereits 1896 war Jinnah der größten politischen indischen Organisation, dem Indian National Congress beigetreten und galt hier als Verfechter der
völligen indischen Unabhängigkeit von den Briten. Ab 1910 war er Mitglied des Imperial Legislative Council, eines Rat von 60 Personen, die jedoch kein
wirkliches politisches Entscheidungsrecht hatten und deren Beschlüsse nur beratenden Charakter für die Briten hatten. Zudem war Jinnah Mitglied
eines Ausschusses, der die Einrichtung einer indischen Militärakademie nach dem Vorbild von Sandhurst begleitete. 1913 wurde Jinnah Mitglied der
1906 gegründeten All India Muslim League und 1916 Präsident der Organisation für das Gebiet Lucknow-Uttar Pradesh. Er war dann maßgeblich für
den sogannten Lucknow-Pakt zwischen den beiden großen Organisationen verantwortlich, der eine Selbstverwaltung für Indien forderte, ähnlich der
Kanadas.
1918 heiratete er seine zweite Frau und wurde Vorsitzender der Gebietsleitung des Indian National Congress in Bombay. Mit dem Aufstieg von
Mahatma Gandhi im Congress kam es zunehmend zu Differenzen über Ziele und Vorgehensweise der Organisation. Gandhi war weitaus populärer bei
der Bevölkerung, kleidete sich indisch und war tief religös. Jinnah verkörperte eher den westlichen und probritischen Typ und war zudem gegen
Gandhis Weg des Massenkampfes. So verliess er 1920 den Indian National Congress.
1929 starb seine zweite Frau. Frustriert von Politik und Privatleben ging Jinnah nach London um hier als Anwalt zu arbeiten.
1934 folgte er jedoch dem Ruf der wiedererstarkten All India Muslim League und begann die Organisation zu einer Partei umzugestalten, die bei den
Wahlen etliche Sitze errang. Er versuchte zwar eine Zusammenarbeit mit dem Indian National Congress, scheiterte aber wieder an den
unterschiedlichen Vorstellungen. Es kam zum endgültigen Bruch und 1940 verfasste Jinnah die sogenannte Pakistan-Resolution, in der er die
Zwei-Staaten-Theorie mit der Unvereinbarkeit der Glaubensrichtungen der Moslems und Hindus begründetete.
1943 überlebte er knapp ein Messerattentat.
Ab 1947 setzte er in den Verhandlungen über die Unabhängigkeit mit den Briten die Teilung Indiens in Indien und Pakistan durch. Am 11.08.1947 wurde
Jinnah zum General-Gouverneur und Präsidenten bestimmt. Im Zuge der Teilung verließen über 4 Millionen Moslems das heutige Indien, während etwa
7 Millionen Hindus und Sikhs das Staatsgebiet von Pakistan verließen. Es wird vermutet, dass bei Gewaltakten und durch die Strapazen während der
Flucht bis zu 750.000 Menschen ihr Leben verloren.
Seit den Vierziger Jahren litt Jinnah an Tuberkulose, die 1948 aufgrund der enormen Arbeitsbelastung wieder vollends ausbrach. Jinnah zog sich zur
Erholung zurück, starb aber am 11.08.1948 an einer Kombination aus Lungenkrebs und Tuberkulose.
Pakistan: P-16a, 10 Rupees, 1970, Porträt Jinnah

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