Der Mai und sein Baum
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Der Mai und sein Baum
KULTUR Donnerstag, 28. April 2016 19 Der Mai und sein Baum Diebstahl & Sicherung In unseren Tagen längst ruhig geworden ist es in der Nacht vom 30. April auf 1. Mai, der sogenannten „Philippi-Nacht“. Während einst zu diesem Zeit punkt alles mitgenommen wur de, was rund um Haus und Hof nicht niet- und nagelfest war, um es schließlich am Dorfplatz un ter dem Maibaum zu platzieren und die Besitzer damit zu bla mieren, hat heute nur das „Mai baumstehlen“ die Jahre über dauert: Aus diesem Grund wird der Baum auch in den Näch ten vor dem Aufstellen streng bewacht, gelingt der Diebstahl dennoch, muss der Baum freige kauft werden. Auch in den Fol genächten gilt es, den Maibaum zu schützen – durch Eisenbän der am Stamm zum Beispiel. An ihm hochzukraxeln erfreut sich ebenfalls vielerorts großer Beliebtheit. Und wenn Sie im Ennstal permanent zwei Figu ren daran „kleben“ sehen, dann täuscht sie das nicht: „Hansl“ und „Gretl“ gehören dort zur Dekoration dazu. Muskelkraft & Bandltanz Beim Aufstellen selbst ist heu te wieder verstärkt der Einsatz von Muskelkraft vieler stram mer Männer beliebt geworden. Als Hebel muss dazu wie in der Vergangenheit die „Schw(o) abeln“, „Gabeln“ oder „Spoteln“ verwendet werden. Diese ver bindet man geschickt mit dem Baum damit sie helfen, dessen Gewicht zu tragen. Schritt für Schritt wird der Baum höher ge schoben und die „Schwabeln“ nachgerückt. Im Freilichtmu seum in Stübing beispielswei se wird ein solches Aufstellen ohne Maschinenunterstützung gepflegt. Rundherum gibt es an vielen Orten ein fröhliches Fest zu dem auch der Bandltanz der Jugend gehört. Fotos: Freilichtmuseum Stübing uns wissen, dass die älteste Auf zeichnung über einen Maibaum vom Zisterziensermönch Caes arius von Heisterbach stammt, der darüber in Aachen 1224 be richtete. Dass das Aufstellen und Schmücken des Maibaumes zu nächst zu den Pflichten der Ob rigkeiten gehörte, darüber sind sich die Experten einig. In Wien beispielsweise waren die Baben berger Herzöge pflichtgemäß die Brauchführer ihres Volkes. Foto: fotolia.com/thongsee Das Maibaum aufstellen zählt zum traditionellen Brauchtum in un serer Region. Doch woher kommt und was bedeutet es? Im Freilichtmuseum Stübing wird der Maibaum mit vereinter Muskelkraft aufgerichtet. Ebendort wird auch der traditionelle Bandltanz dargeboten. Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen! © 2016 NEUES LAND