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Die Referenten Prof. Dr. Matthias Henke Musikwissenschaftler, lehrt seit 2008 an der Universität Siegen. Er ist wissenschaftlicher Beirat der Kurt-Weill-Gesellschaft Dessau sowie des Ernst-Krenek-Instituts an der Donau-Universität Krems. Seine Forschungsinteressen umfassen die Themenfelder „Musik und Literatur“, „Musik und Medien“ sowie die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Zu seinen aktuellen Projekten zählen die Edition eines Bandes über die Beziehungen zwischen Thomas Mann und Ernst Krenek („Schönheit und Verfall“, Klostermann Verlag), eine Publikation über die Geschichte der Fernsehoper sowie die Einrichtung eines digitalen Werkverzeichnisses des österreichischen Komponisten Friedrich Cerha. Dr. Thomas Blubacher studierte Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Psychologie in München. Er inszenierte in Deutschland, der Schweiz und den USA, arbeitete für verschiedene Rundfunkanstalten und ist inzwischen vorwiegend als Autor tätig. Anne Fritzen studiert derzeit nach ihrem Lehramtsstudium Klavier an der HMT Leipzig. Unter Betreuung von Prof. Dr. Matthias Henke promoviert sie seit 2011 an der Universität Siegen zur Oper „Der Riese vom Steinfeld“ von F. Cerha und P. Turrini. Sabine Töfferl studierte Kultur- und Sozialanthropologie, Int. Entwicklung sowie Musikwissenschaft an der Uni Wien, promoviert an der Uni Salzburg und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Archiv der Zeitgenossen der Donau-Universität Krems. Alexandra Tyrolf studierte Amerikanistik und Germanistik an der Universität Leipzig. Zurzeit arbeitet sie an der HU Berlin an ihrer Dissertation zum Thema „Los Angeles als Gedächtnisort deutschsprachiger Emigrantinnen jüdischer Herkunft“. Wir danken unseren Partnern und Unterstützern Pädagogik und Potentiale 25.–26. Januar 2013 Anliegen der ENTDECKUNGEN IX ist es vor allem, jenem geistigen Transfer nachzuspüren, dem die Kultur der USA ab den 1930er Jahren wichtige Impulse verdankte: Gemeint sind die Potentiale der vor den Nazis geflohenen Künstler und Denker. So beleuchtet Andi Schoon in seinem Einführungsvortrag das elitäre Black Mountain College, das sein künstlerisches Profil dem Bauhaus schuldet, nicht zuletzt dem Maler und Pädagogen Josef Albers. Weitere Vorträge beschäftigen sich mit Lion Feuchtwanger, dessen kalifornisches Domizil heute als eine Art „Villa Massimo“ der Westküste gilt, oder mit dem Komponisten Josef Matthias Hauer, dessen Denken und Werk, einst von dem Bauhäusler Johannes Itten hochgeschätzt, die Ästhetik der New York School nicht unerheblich beeinflusste. 23.– 24. November 2012 Entdeckungen VIII Provinz und Power Die Veranstaltung findet in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund in Berlin statt. Entdeckungen X SACHSEN-ANHALT Synagoge und Sinfonie Prof. Dr. Martin Lücke ist seit 2009 Professor für Musikmanagement an der MHMK München. Er promovierte über Jazz in totalitären Regimen. Zuletzt veröffentlichte er Publikationen zum deutschen Schlager sowie zur Unterhaltungsmusik in Berlin. 28. Februar 2013 Mit den ENTDECKUNGEN X präsentiert sich die Reihe erstmals nicht im Vorfeld, sondern im Kurt Weill Fest selbst, wenn auch im kleineren Format. Das Entrée gibt Prof. Dr. Matthias Henke, der sich mit synagogaler (Orgel-)Musik, vor allem aber mit der Frage beschäftigt, ob und wie sie im Werk deutsch-jüdischer Komponisten aufscheint. Anschließend können die Besucher der Interpretationskunst der Organistin Anne Horsch lauschen, die das erläuternde Wort adäquat ins Reich der Klänge überführt. Dr. Uwe Naumann studierte Germanistik und Soziologie in Hamburg und Marburg. Seit 1985 ist er im Lektorat der Rowohlt Verlage tätig – derzeit als Programmleiter Sachbuch und Digitalbuch. Außerdem gibt er die Reihe „rowohlts monographien“ heraus. PD Dr. Francesca Vidal lehrt am Institut für Philosophie der Universität Landau. Sie ist Präsidentin der internationalen Ernst-Bloch-Gesellschaft und Herausgeberin des Jahrbuches. Ihre neuste Publikation befasst sich mit der „Rhetorik des Virtuellen.“ Entdeckungen IX New YorK New YorK! www.kurt-weill-fest.de Die Veranstaltung findet im Kurt Weill Zentrum in Dessau statt. 22.2.-10.3.2013 Veranstaltungsort: Moses Mendelssohn Akademie Rosenwinkel 18 38820 Halberstadt ENTDECKUNGEN VIII Provinz und Power Liebe Musikfreunde, mit großer Freude laden wir Sie wieder zu den ENTDECKUNGEN ein: Auch in der nun achten Ausgabe dieser Reihe werden wir den Blick auf die Lebenszeit Kurt Weills und damit auf eine der spannendsten und bewegtesten Perioden der Weltgeschichte richten. Bedeutende Wissenschaftler nehmen Sie mit auf faszinierende Zeitreisen, die sich nicht an Experten, oder Spezialisten sondern an Jedermann richten. Wir freuen uns sehr, dass die ENTDECKUNGEN VIII zum ersten Mal in Halberstadt in der Moses Mendelssohn Akademie stattfinden können. Aus heutiger Sicht kann man gar nicht anders, als Moses Mendelssohn als den großen Aufklärer und Wegbereiter eines humanen, demokratischen Wertesystems zu bezeichnen – eines Wertesystems, das Kurt Weill in den Wirren des frühen 20. Jahrhunderts zur Grundlage seines Lebens und seiner Arbeit wurde. Dass durch die Zusammenarbeit mit der Moses Mendelssohn Akademie eine unmittelbare Berührung des großen Philosophen und des großen Komponisten möglich wird, gibt den ENTDECKUNGEN eine zusätzliche Dimension. In besonderer Weise sind wir auch dieses Mal durch Kooperationen beschenkt, die die ENTDECKUNGEN auf einem so hohen Niveau möglich machen: Mit Deutschlandfunk, Universität Siegen, Ernst Bloch Gesellschaft, Deutschem Musikwettbewerb, der International Feuchtwanger Society Los Angeles und unserem eigenen Wissenschaftlichen Beirat stehen uns wieder die Partner zu Seite, die bereits in den letzten Jahren die ENTDECKUNGEN so erfolgreich gestalten ließen. Unser großer Dank gilt Prof. Dr. Matthias Henke, unter dessen inhaltlicher Leitung die ENT DECKUNGEN zu einem Studium Generale werden und der die Partner zum Wohl des Gesamtkonzeptes bestens betreut. Unverzichtbar für die Realisierung der ENTDECKUNGEN war von Beginn an die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die unsere Arbeit seit vielen Jahren maßgeblich unterstützt. Kurt Weill Fest und Kurt Weill Zentrum können Sie so immer wieder aufs Neue zu spannenden Begegnungen mit Kunst, Gesellschaft und dem Leben und Werk Kurt Weills einladen. Machen auch Sie Ihre Zeitreisen mit uns – Sie sind uns herzlich willkommen! „Paradies in schwerer Zeit“ – so lautet der Titel eines 2011 erschienenen Buches von Thomas Blubacher, so ist aber auch sein für die ENTDECKUNGEN VIII konzipierter Eröffnungsvortrag überschrieben. In beiden Fällen beschäftigt sich der Autor mit dem malerisch-schönen Pacific Palisades, einem in der Nähe von Hollywood gelegenen Ort, der sich während des Zweiten Weltkriegs zu einer Art Weimar der amerikanischen Westküste entwickelte. Thomas Mann residierte hier in einem feudalen Domizil und arbeitete an seinem Epochenroman „Dr. Faustus“. Und auch Lion Feuchtwanger ließ sich von dem weiten Blick über den Pazifik verführen: Er bot zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern – nicht zuletzt seinen gleichfalls exilierten Schicksalsgefährten – ein offenes Haus, Villa Aurora genannt. Mit dem Bitter und Süß des Exils, einerseits in einem prosperierenden Land Aufnahme zu finden, andererseits unter der politischen Gesamtsituation zu leiden, setzt sich auch das Podium der jungen Wissenschaftler auseinander, etwa indem es die Schicksale von Frauen nachzeichnet, die in Palisades Zuflucht fanden. Uwe Naumann nimmt am zweiten Tag den Faden auf, wenn er von Klaus Mann erzählt, des großen Thomas Sohn, für den der Traum von Amerika zum Trauma wurde. Dass deutsche Exilanten abseits von Broadway und Hollywood Bedeutendes zu leisten imstande waren, kann man ebenso dem Beitrag von Francesca Vidal entnehmen: Sie widmet sich dem Philosophen Ernst Bloch, der in der amerikanischen Provinz „Das Prinzip Hoffnung“ schrieb, sein monumentales Hauptwerk. Martin Lücke hingegen koppelt ins Nazi-Deutschland zurück, wo der Jazz für eine kleine Gruppe Verbündeter als klingende Chiffre der Freiheit fungierte. Mit dem zwischen Hoffnung und Enttäuschung schwankenden Amerika-Bild der vor den Nazis in die USA Geflohenen setzt sich abschließend der Roundtable auseinander. Auf die Thematik abgestimmte Konzerte mit exzellenten Musikerinnen und Musikern runden die Veranstaltungen ab – Grund genug, sich auf Entdeckungsfahrt zu begeben, entweder nach Art der Grand Tour oder aber, indem man nur einzelne Programmpunkte besucht. Thomas Markworth Prof. Michael Kaufmann Prof. Dr. Matthias Henke Präsident Kurt-Weill-Gesellschaft e.V. Intendant Kurt Weill Fest Dessau Kurator der ENTDECKUNGEN Vorträge, Podien und Konzerte Musikalisches programm FREITAG, 23. November 2012 14.30 UhrEröffnungsvortrag „Paradies in schwerer Zeit“ Künstler und Denker im Exil in Pacific Palisades Thomas Blubacher 16.00 Uhr Podium junger Wissenschaftler „Schnucki, ach Schnucki, fahr’ ma nach Kentucky“ Moderation: Matthias Henke Teilnehmerinnen: Anne Fritzen, Sabine Töfferl, Alexandra Tyrolf 19.30 UhrKonzert im Nordharzer Städtebundtheater Seeded Lights Seeded Lights Itamar Doari (Percussion), Avishai Cohen (Trompete), Itamar Erez (Gitarre), Yoni Etzion (Cello) Als Spurensuche besonderer Art könnte man das Gedenkkonzert des Jazzmusikers Itamar Doari bezeichnen, das unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Landtags von SachsenAnhalt steht. Denn der 1985 in Israel geborene Schlagzeuger ist Urenkel von Thekla Ebstein, die genau am 23. November 1942, also exakt 70 Jahre vor dem Konzert Doaris, von Halberstadt nach Theresienstadt deportiert wurde. Die Vergangenheit ist Gegenwart. Also hat die Gegenwart auch Zukunft. SAMSTAG, 24. November 2012 10.30 UhrVortrag „Hoffnung auf Amerika“ Klaus Mann und die USA Uwe Naumann 11.30 Uhr Vortrag „The Dreams of a Better Life“ Ernst Bloch in den USA Francesca Vidal 15.00 UhrVortrag „Charlie and His Orchestra“ Amerikanische Einflüsse in der Unterhaltungs musik während des Nationalsozialismus Martin Lücke 16.30 UhrRoundtable „Hoffnung auf Amerika“ Verheißungen, Erfüllungen, Enttäuschungen Moderation: Matthias Henke 19.00 UhrKonzert in der Moses Mendelssohn Akademie Duo Jeanquirit Werke von Berg, Bernstein, Honegger, Milhaud und Piazzolla Duo Jeanquirit David Kindt (Klarinette), Helge Aurich (Klavier) PODIUM JUNGER KÜNSTLER Der Eintritt zu den Vorträgen und zum Konzert am 24.11.2012 ist kostenlos. Karten für das Konzert im Nordharzer Städte bundtheater sind für 12,00 € an der Abendkasse erhältlich. Tauchen Sie ein in den „Ozean der Empfindungen“, nach dem sich der Schönberg-Schüler John Cage sehnte. Er wollte die (musikalische) Welt nicht in Aquarien aufteilen, sondern sich frei im Wasser bewegen, in jenem Urelement des Lebens, dem wir alle entstammen. Also: Nicht Berg oder Bernstein, sondern Berg und Bernstein – folgen wir kundigen Lotsen, folgen wir dem Duo Jeanquirit. 56. Bundesauswahl Konzerte junger Künstler, Deutscher Musikrat