Kevin Costner als Rettungsschwimmer: Bei Nacht

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Kevin Costner als Rettungsschwimmer: Bei Nacht
Kevin Costner als Rettungsschwimmer:
Bei Nacht-Szenen mulmig
63 Tage lang in Wassertank mit Wellensimulator gesprungen
Im Hollywood-Action-Film „Jede Sekunde zählt - The Guardian“ spielt Kevin Costner
(51) den erfahrenen Rettungsschwimmer Ben Randall, der bei einem Einsatz in schwerer
See sein gesamtes Team verliert. Traumatisiert wird er nach diesem Unfall als Ausbilder
eingesetzt und trifft auf den ehrgeizigen jungen Schwimmer Jake Fischer (Ashton
Kutcher). Ihm will er mehr beibringen als Rettungstechniken.
Frage: Sind Sie schon einmal in Seenot geraten?
Costner: „Ja, das bin ich. Ich habe früher auf einem Fischkutter gearbeitet, um mir Geld
für das Studium zu verdienen. Da sind wir in einen schweren Sturm geraten. Wir hätten in
den Hafen von San Francisco einlaufen können. Aber wir wollten nicht so weit weg von
den Fischgründen. Der Sturm dauerte zwei Tage, und da habe ich wirklich Angst
bekommen. Die Erinnerung daran ist schrecklich. Als wir den Film drehten, ist dieses
Erlebnis auch wieder hochgekommen.“
Frage: Für die Dreharbeiten sind Sie 63 Tage lang immer wieder in einen riesigen
Wassertank gesprungen, in dem ein Wellensimulator meterhohe Brecher erzeugte. Das
klingt nicht sehr einladend. Wie haben Sie sich gefühlt?
Costner: „Ich bin am Wasser aufgewachsen und schwimme gern. Ashton Kutcher musste
da mutiger sein, der kannte die See nicht gut und mochte auch Boote nicht besonders.
Körperlich aber hat mir das Schwimmtraining für die Dreharbeiten alles abverlangt. Die
Burschen in diesem Film sind ja alle um die 20, die waren zum Schluss fast reif für
Olympia. Ich bin jetzt 51. Trotzdem habe ich mich im Wasser wohl gefühlt. Wir haben 90
Prozent der Szenen selbst gedreht, ohne Stuntmen. Aber wir waren ja auch nie wirklich
draußen, im Ozean. Nur die Nachtszenen mochte ich nicht. Wenn wir nachts gedreht
haben und ich in diesen Wellentank musste - das hat mich ganz schön eingeschüchtert. Es
gibt ja keine special effects in diesem Film, das ist alles echt. Ganz ehrlich, als Regisseur
würde ich lieber Szenen am Lagerfeuer drehen.“
Frage: Sie haben für den Film mit Rettungsschwimmern gesprochen und auch bei ihren
Übungen zugeschaut und mitgemacht. Was sind das für Menschen?
Costner: „Rettungsschwimmer-Einheiten wirken ganz anders als Basketball- oder
Fußballteams. Rettungsschwimmer sind unterschiedlich groß und viele sehen auch nicht
aus wie Adonis. Doch man kann spüren, dass sie ein riesengroßes Herz haben. Sie setzen
ihr Leben für völlig Unbekannte aufs Spiel. Das machen wohl nur Menschen füreinander.
Es verdient einen tiefen Respekt. Ich denke, bei diesem Film stellt man sich auch schnell
privat die Frage: Wie würdest du wohl als Rettungsschwimmer in einer solchen Situation
reagieren? Wessen Leben würdest du zuerst retten? Und dann kann jeder nur hoffen, dass
er sich richtig verhält.
(APA/dpa)