2/2015 - Tierschutz Braunschweig

Transcrição

2/2015 - Tierschutz Braunschweig
repor t
Heft 2/2015
35. Jahrgang
Vereinszeitung des Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V.
Seite 14
Der Frühling eine anstrengende Zeit im Tierheim
Seite 16
Rumo - ein Bobtail in Not
Seite 18
Zurückgelassene Bartagame
Inhalt
Tierschutz Report
01
8
Aus dem Verein
02
05
16
18
Gottesdienst
für Mensch
und Tier
18
19
10
14
Vorwort
von Christine Gehrke, stellvertr. Vorsitzende
12
12
Protokoll
der Jahreshauptversammlung vom 29. April 2015
Einladung
zum Herbstfest am 20. September 2015
FIV und FeLV bei Katzen
Fünf erkrankte Katzen suchen ein Zuhause
Gottesdienst für Mensch und Tier
am 15. November 2015 um 15.00 Uhr
Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen gesucht
Angela Ramdohr und ihre fleißigen Helfer
Tage der Vivaristik
in der Stadthalle
Gefährliche Hunde glücklich vermittelt
Welttierschutztag
Sammeln für den Tierschutz
Tierschutz-Kalender 2016
Sichern Sie sich den schönen Tierheimkalender
Tierschutz
13
14
Frühling
im
Tierheim
15
16
Hunderassen von A - Z
Der Pudel
Der Frühling eine anstrengende Zeit im Tierheim
Die Hitze kommt gute Tipps zum Abkühlen für Ihr Haustier
Rumo - ein Bobtail in Not
Verwahrloster Hund war vor dem Tierheim angebunden
18
Tierrettungsdienst
Der
Bartagame
geht es
wieder gut!
23
Zwei
Frettchen
haben ein
neues Zuhause
18
19
20
20
Rettung in letzter Minute ?!
Bartagamen in der Wohnung zurückgelassen
Stilles Leiden!
Vögel brauchen Bewegung und Artgenossen!
Pferd in Panik
Glück im Unglück
Lucky ein Kater auf Reisen
Leserbriefe
22
Leserbriefe von ehemaligen Tierheim-Tieren
Katze, Hund und Frettchen lassen grüßen!
Tierschutz Report
Liebe Tierfreunde,
ich bin Christine Gehrke – und ich bin die Neue
im Vorstand. Bei den Vorstandswahlen im April
bin ich zur stellvertretenden Vorsitzenden
gewählt worden. Vielen bin ich ja schon bekannt, sonst wäre mir diese verantwortungsvolle Aufgabe nicht übertragen worden.
In unserem Tierheim habe ich im Jahr 2010
angefangen. Als Gassigeherin. Mir gefiel die
Arbeit mit den Hunden so sehr, dass ich mehr
wollte. Und das Mehr bekam ich, als ich mich
2011 entschied, Mitglied im Tierschutz Braunschweig zu werden. Inzwischen bin ich 55 Jahre
alt geworden, habe meinen Job im Bankgewerbe aufgegeben und habe eine Teilzeitstelle als
Pfarramtssekretärin in einer großen Braunschweiger Kirchengemeinde. Und somit habe
ich auch mehr Zeit für unsere Tiere.
Das Thema, das uns in den nächsten Wochen
wieder stark beschäftigen wird, ist die beginnende Urlaubs- und Ferienzeit. Das werden
harte Wochen für Hunde und Katzen, und das
werden harte Wochen für unser Tierheim.
Es ist unglaublich, weil es jedes Jahr aufs Neue
geschieht und die Menschen offenbar auch nicht
schlauer werden: In den Sommermonaten werden Hunde und Katzen massenhaft von ihren
Besitzern ausgesetzt. Die Gründe sind vielfältig.
Fahren die einen spontan in den Urlaub, ist das
Tier im Weg. Planen die anderen lange im Voraus und mit Frühbucherrabatt, vergessen sie,
an ihr Haustier zudenken. Nicht selten werden
Hund oder Katze dann ausgesetzt, denn Herrchen und Frauchen haben sich nicht um eine
private Unterkunft oder eine Tierpension
gekümmert.
Foto: Privat
Das bedeutet für uns eine außerordentlich hohe
Belastung. Kommen viele Tiere zu uns, dann
kommen wir nicht nur räumlich an unsere
Grenzen. Finanziell wird uns dann die Luft auch
sehr dünn. Hinzu kommen die Pflege und die
verstärkte Aufmerksamkeit für die verstörten
Tiere.
Das, was wir tun können, ist Aufklärungsarbeit
zum Beginn der Urlaubszeit zu leisten, auf unsere Lage und unsere beschränkten Kapazitäten
aufmerksam zu machen – und unser Herz weiter
für die Tiere schlagen zu lassen.
Ihre
Christine Gehrke
Und kurzerhand werden die Tiere ausgesetzt.
Offenbar machen sich die Besitzer keine Gedanken, was sie da anrichten. Abgesehen vom
Frevel gegen das Tier, gefährden sie ihre Mitmenschen, nicht zuletzt im Straßenverkehr.
Möglicherweise hoffen sie darauf, dass ihr Tier
schon irgendwie im Tierheim landet. Und nicht
wenige Tiere landen ja auch „irgendwie“ bei
uns.
tierschutz
report
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1
Aus dem Verein
Protokoll der Jahreshauptversammlung
des Tierschutz Braunschweig
am Mittwoch, dem 29. April 2015,
im Vortragssaal der Stadthalle Braunschweig
Beginn: 19:10 Uhr
Ende: 21:20 Uhr
Teilnehmer:
48 Mitglieder und 8 Gäste
Top 1
Begrüßung durch die Vorsitzende
Frau Buganè eröffnete die Jahreshauptversammlung und begrüßte die
Mitglieder, den Vorstand, Herrn Ritter
vom Beirat und die Gäste. Ihr besonderer Gruß ging an Herbert Sticht,
Ehrenvorsitzender
des
Tierschutz
Braunschweig.
Den verstorbenen Mitgliedern des Jahres 2014 gedachten die Mitglieder mit
einer Gedenkminute. Stellvertretend
nannte Frau Buganè: Helga Apfler,
Gisela Meyer, Marita Schwandt, Hans
Schünemann, Ingrid Laußmann, Günter
Kleinke und Gerda Sprenger.
Ein besonderes Highlight war der
Besuch des neuen Braunschweiger
Oberbürgermeisters Ulrich Markurth
am 3. November, der unser Tierheim
besichtigte und von der Größe des Tierheims beeindruckt war.
Durch das Inkrafttreten des Niedersächsischen Hundegesetzes gestaltete
sich die Tieraufnahme insbesondere bei
den Hunden, als äußerst schwierig. Aufgrund dessen wurden 80 Hunde weniger aufgenommen, da die als gefährlich
eingestuften Hunde i.d.R. mehr als drei
Monate im Tierheim bleiben, bevor sie
von der Stadt freigegeben werden. Im
Tierheim wurden im vergangenen Jahr
1.185 Tiere aufgenommen, davon 490
Katzen, 459 Kleintiere/Exoten und 236
Hunde. Auch in der Tiervermittlung war
ein Rückgang von 52 Hunden zu verzeichnen, insgesamt wurden 859 Tiere
vermittelt.
Die Einladung zur Jahreshauptversammlung wurde in der Vereinszeitschrift 1/2015 fristgerecht versendet.
Weitere Anträge zur Tagesordnung
wurden nicht gestellt.
Eine wichtige Standsäule des Tierschutzes ist die Tierpension. Infolge der optimalen Unterbringung und Pflege der
Tiere wurden 7.958 Pensionstage geleistet, insgesamt 847 Tage mehr als
2013.
Top 2
Genehmigung des Protokolls
Die Mitgliederzahl wächst stetig an,
waren es 2013 noch 1.081 Mitglieder,
so sind es jetzt bereits 1.100 Mitglieder.
In der Vereinszeitschrift „tierschutz
report 2/2014“ wurde das Protokoll der
Jahreshauptversammlung vom 22. April
2014 veröffentlicht. Das Protokoll
wurde von den Mitgliedern einstimmig
genehmigt.
Insgesamt wurden 2.174 Tierrettungseinsätze geleistet, dies entsprach einer
Zunahme von 219. Warum sich die Einsätze gerade an den Sonntagen verdoppelten, blieb unerklärlich.
Die Grünfläche, die der Tierschutz
Braunschweig von der Stadt Braunschweig erhalten hat, wird als Trainingsplatz für unsere Hunde genutzt, um ihr
soziales Verhalten zu fördern. Außerdem können die Hunde, die einen Maulkorb tragen oder Leinenzwang haben,
unter Aufsicht frei laufen. Das ist eine
notwendige Abwechslung für sie.
Eine enorme Bereicherung für den
Tierschutz ist, dass viele ehrenamtliche
Gassigeher eine Sachkundeprüfung
ablegten, um mit den als gefährlich
eingestuften Hunden spazieren zu
gehen, dafür spricht Frau Buganè ihren
ganz besonderen Dank aus. Das Tierheim entwickelt sich immer mehr zu
einem sozialen Treffpunkt unter Gleichgesinnten.
Die Öffentlichkeitsarbeit wurde 2014
intensiviert. Der Tierschutz lud u. a.
zum Herbstfest und zum Gottesdienst
für Mensch und Tier ein. Der Einladung
zur Bescherung für Tiere am Heiligabend, eine Veranstaltung die einst
Herbert Sticht ins Leben rief, kamen die
Besucher gern nach. In einem Seminar,
das extra nur für Kinder unter dem
Motto „Wer hat Angst vor Hunden“
angeboten wird, konnte ihnen die
Angst vor Hunden genommen werden.
Präsenz zeigt der Tierschutz auch in
Form von Artikeln in der regionalen
Presse, Interviews im Radio und auf
unserer stets aktuellen Homepage.
Top 3
Jahresbericht des Vorstandes
Bericht der Vorsitzenden
Alessandra Buganè
Die Zahlen bei den Verstößen gegen
das Tierschutzgesetz sind stabil geblieben, es gab 162 Ermittlungen: Eine Aufgabe, die der Tierschutz sehr ernst
nimmt.
Der Dialog mit der Stadt Braunschweig
steht auch 2015 weiterhin im Vordergrund, um die Umsetzung und Auswirkungen des niedersächsischen
Hundegesetzes zum Wohl der Hunde zu
optimieren.
Rückblickend betrachtet war das vergangene Geschäftsjahr durchwachsen.
Trotz allem meisterte der Vorstand die
finanziellen Herausforderungen hervorragend, dazu war auch eine stringente
Haushaltsführung nötig.
Verena Geißler, Tierheimleiterin und
zertifizierte Hundetrainerin, nahm im
vergangenen Jahr 101 theoretische
und 29 praktische Sachkundeprüfungen ab: Ein Angebot, das die neuen
Hundehalter gern wahrnehmen.
Frau Buganè bedankt sich bei den großzügigen Spendern, Förderern, Mitarbeitern und den ehrenamtlichen Mitarbeitern ohne deren Hilfe die Umsetzung
der vereinseigenen Ziele nicht möglich
gewesen wäre.
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tierschutz
report
2/2015
Aus dem Verein
Bericht des Schatzmeisters
Gerfried Sommer
Das Haushaltsvolumen im Geschäftsjahr 2014 belief sich auf 638.561,10 €,
erklärte der Schatzmeister Gerfried
Sommer. Eine detaillierte Aufstellung
des Finanzberichtes konnten die Mitglieder im tierschutz report 1/2015
nachlesen.
Vielversprechend sind immer wieder
Aktionen wie Arche Noah, Welttierschutztag oder Pfötchenhilfe. Sie ergaben ein Einnahmevolumen über
52.277,58 €. Das allgemeine Spendenaufkommen lag bei 129.190,92 €.
Besonders zu erwähnen sind die Einnahmen aus Bußgeldzahlungen über
8.000 €. Die Justizbehörde hat die Möglichkeit, auferlegte Bußgelder und Strafen zur Zahlung an gemeinnützige
Organisationen anzuordnen. Rückläufige Zahlen sind bei der Tiervermittlung
und Tierpension über 14.000 € zu verzeichnen. Das Einnahmevolumen lag
bei 124.155,92 €. Erträge aus dem Vereinsvermögen, wie aus Miet- und
Pachteinnahmen und Verkäufe aus dem
Anlagevermögen, lagen bei 42.000 €.
Die größte Position im Ausgabenbereich sind die Personalkosten über
455.180,96 €, bedingt durch eine notwendig doppelte Stellenbesetzung.
Seit langem sind die Tierarztkosten
erstmals rückläufig. Hier gab der Tierschutz „nur“ 64.534,04 € aus. Die Futterkosten, die im Finanzbericht mit
1.824,85 € aufgelistet sind, spiegeln
nicht annähernd die tatsächlichen Futterkosten wieder. Das Tierheim erhält
immense Futterspenden von Privatbürgern und Firmen.
Für Energiekosten gab der Tierschutz
28.000 € aus. Die Instandhaltungen
sind erstmals rückläufig, da außer der
Umzäunung des Tierheimgeländes und
diversen kleineren Reparaturen das
Gelände in einem sehr guten Zustand
ist.
Das Geschäftsjahr 2014 schloss mit
einem betrieblichen Verlust von
84.777.54 €, der sich aber durch Abschreibungen in Höhe von 61.000 €,
dem Abgang aus dem Anlagevermögen
von 10.000 € und durch die pauschale
Abgeltung der Stadt Braunschweig
wegen einer Periodenverschiebung
über 33.000 € auf 15.000 € minimierte.
tierschutz
report
2/2015
Bericht aus dem Ressort
Vermittlungsnachkontrollen /
Ehrenamtliche Mitarbeiter,
Marion Heimberg
Frau Heimberg lobte die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich für den
Tierschutz engagierten. Nicht nur, dass
sie ihre Freizeit oft auch an den
Wochenenden opfern, sondern sie bilden sich auch auf eigene Kosten weiter.
Sie legten die Sachkundeprüfung ab,
um die Tierheimhunde mit Maulkorb
und Leinenzwang ausführen zu können. Neben den Nachkontrollen, die
einen hohen zeitlichen Aufwand darstellen, nehmen sie auch an Veranstaltungen wie z. B. Flohmarkt, Herbstfest
und Bescherung für Tiere teil und leisten im Tierheim wertvolle Mitarbeit.
Marion Heimberg bedankt sich bei allen
ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Frau Heimberg, die sechs Jahre lang
das Amt der Vermittlungsnachkontrollen innehatte, möchte nicht mehr dafür
kandidieren. Frau Heimberg möchte in
den Beirat wechseln. Als ihre Wunschnachfolgerin schlug sie Frau Angela
Ramdohr vor.
Top 4
Bericht der Rechnungsprüferinnen
Die Rechnungsprüferinnen Betina Maslow und Sonja Wrieske hatten aus dem
Geschäftsjahr 2014 Teilbereiche der
Buchhaltung sowie die Eingangs- und
Ausgangsrechnungen überprüft. Sämtliche Unterlagen und Nachweise wurden ihnen bereitwillig ausgehändigt.
Beanstandungen hatten sie nicht zu
verzeichnen.
Top 5
Entlastung des Vorstandes
Frau Maslow, Rechnungsprüferin, beantragte die Entlastung des Vorstandes. Dem Antrag gaben die Mitglieder
statt und entlasteten den Vorstand einstimmig.
Top 6
Satzungsänderung
Der Entwurf der Satzungsänderung
stand jedem Mitglied als Tischvorlage
zur Verfügung. Der Text wurde zusätzlich auf eine Leinwand projiziert.
Wahlleiter und Beiratsmitglied Hartmut
Ritter erklärte, dass der Beirat seit vielen Jahren unterbesetzt ist. Er schlug
daher vor, den Absatz: VII. Der Beirat
§ 17 unter Punkt 1. Der Beirat besteht
aus sechs bis acht Mitgliedern, die dem
Verein angehören müssen, zu ändern
in:
Absatz VII. Der Beirat § 17, Punkt 1.
Der Beirat besteht aus bis zu vier Mitgliedern, die dem Verein angehören
müssen.
Die Satzungsänderung wurde von der
Mitgliederversammlung
einstimmig
und ohne Änderungen genehmigt.
Top 7
Wahl des Vorstandes
Rechtsanwalt Hartmut Ritter stellte sich
als Wahlleiter zur Verfügung. Die Mitgliederversammlung entschied sich
mehrheitlich für eine geheime Wahl.
Frau Alessandra Buganè wurde für das
Amt der ersten Vorsitzenden vorgeschlagen. Mit 44 Ja-Stimmen, 2 NeinStimmen und einer Enthaltung wurde
sie zur ersten Vorsitzenden gewählt.
Für den stellvertretenden Vorsitz wurde
Frau Christine Gehrke vorgeschlagen.
Frau Gehrke, ehemalige Bankangestellte ist seit 2011 Mitglied und arbeitet
seit vielen Jahren ehrenamtlich im Tierheim. Sie möchte sich in Zukunft mehr
für den Tierschutz einsetzen. Christine
Gehrke wurde mit 34 Ja-Stimmen,
8 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen zur stellvertretenden Vorsitzenden
gewählt.
Für das Amt des Schatzmeisters wurde
Herr Gerfried Sommer vorgeschlagen.
Mit 44 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen
und einer Enthaltung wurde er zum
Schatzmeister gewählt.
Für das Fachgebiet Tierhaltung, Beratung und Unterstützung wurde Herr
Dr. Daniel Mertens vorgeschlagen. Mit
44 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen
wurde er für das o. g. Fachgebiet gewählt.
Für das Fachgebiet Behördenkontakte
und wichtige Verbindungen wurde Herr
Karl Milkau vorgeschlagen. Mit 42 JaStimmen und 3 Enthaltungen wurde er
für das o. g. Fachgebiet gewählt.
3
Aus dem Verein
Für das Ressort Vermittlungsnachkontrollen/Ehrenamtliche Mitarbeiter wurde Frau Angela Ramdohr vorgeschlagen. Angela Ramdohr ist seit 2012 Mitglied und arbeitet als Physiotherapeutin. Seit vielen Jahren macht sie Nachkontrollen und möchte sich nun stärker
einbringen. Frau Ramdohr wird mit 41
Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und drei
Enthaltungen für das o. g. Fachgebiet
gewählt.
Für das Fachgebiet Neue Medien/Tierschutz allgemein wurde Herr Karsten
Reißner vorgeschlagen. Mit 44 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung wurde er für das o. g. Fachgebiet gewählt.
Bei allen vorgeschlagenen Ämtern bzw.
Fachgebieten gab es keine weiteren
Kandidaten aus der Mitgliederversammlung. Alle gewählten Vorstandsmitglieder nahmen die Wahl an.
Der neu gewählte Vorstand setzt sich
wie folgt zusammen:
Alessandra Buganè
Vorsitzende
Christine Gehrke
Stellv. Vorsitzende
Gerfried Sommer
Schatzmeister
Dr. Daniel Mertens
Fachgebiet Tierhaltung,
Beratung, Unterstützung
Karl Milkau
Fachgebiet Behördenkontakte
und wichtige Verbindungen
Angela Ramdohr
Fachgebiet Vermittlungsnachkontrollen /
Ehrenamtliche Mitarbeiter
Karsten Reißner
Fachgebiet Neue Medien /
Tierschutz allgemein
Top 8
Wahl des Beirates
Dipl. Forstwirt Hennig Brandes und
Rechtsanwalt Hartmut Ritter stellen
sich einer Wiederwahl. Herr Brandes
konnte aus persönlichen Gründen nicht
an der Jahreshauptversammlung teilnehmen, hatte aber eine schriftliche
Einverständniserklärung abgegeben.
Dr. Roland Reinke, viele Jahre stellvertr.
Vorsitzender und ehemaliges Beiratsmitglied, möchte für den Beirat kandidieren. Marion Heimberg, ehemaliges
Vorstandsmitglied für das Fachgebiet
Vermittlungsnachkontrollen/Ehrenamtliche Mitarbeiter stellt sich zur Beiratswahl. Weitere Kandidaten für den Beirat
gab es nicht. Die Mitgliederversammlung entschied sich für eine geheime
Wahl. Die Mitgliederversammlung
wählte folgende Kandidaten in den Beirat:
Hennig Brandes
Hartmut Ritter
Dr. Roland Reinke
Marion Heimberg
42 Ja-Stimmen
40 Ja-Stimmen
47 Ja-Stimmen
31 Ja-Stimmen
Die Wahl wird von den gewählten Beiratsmitgliedern angenommen.
Top 9
Wahl der Rechnungsprüfer
Sonja Wrieske und Betina Maslow, beide seit langem Rechnungsprüferinnen,
stellen sich einer Wiederwahl. Frau
Wrieske konnte aus persönlichen Gründen nicht an der Jahreshauptversammlung teilnehmen, hatte aber eine
schriftliche
Einverständniserklärung
abgegeben. Weitere Vorschläge für
eine Kandidatur aus der Mitgliederversammlung gab es nicht. Mit 43 Ja-Stimmen wurde Sonja Wrieske und mit 42
Ja-Stimmen Betina Maslow zur Rechnungsprüferin gewählt.
Top 10
Anregungen und Mitteilungen
Fragen oder Anregungen aus der Mitgliederversammlung an den Vorstand
gab es nicht. Frau Buganè schließt
die
Jahreshauptversammlung
um
21.20 Uhr und bedankte sich bei den
Mitgliedern und Gästen für ihre Teilnahme.
Noch eine große Bitte!
Wenn Sie unsere Zeitung, den
„tierschutz report“, gelesen
haben, legen Sie sie nicht
gleich auf Ihren Stapel mit
Altpapier.
Gebr. Lingnau GmbH
Sanitär- und Heizungstechnik
Georg-Westermann-Allee 17 • 38104 Braunschweig
Telefon: 05 31 - 7 30 91/92 • Fax: 05 31 - 7 30 93
Sicherlich gibt es in Ihrem
Bekannten- oder Verwandtenkreis auch einen Tierfreund,
dem Sie vielleicht mit dieser
Ausgabe eine kleine Freude
machen können. Es wäre doch
schön, wenn möglichst viele
Menschen von unserem Tierheim und den dort lebenden
Tieren, die auf ein neues
Zuhause hoffen, erfahren
würden.
Meinen Sie nicht auch?
4
tierschutz
report
2/2015
Aus dem Verein
Einladung
zum
Herbstfest
am Sonntag, 20. September ab 11.00 Uhr
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
wir möchten Sie ganz herzlich zu unserem
diesjährigen Herbstfest einladen.
Zahlreiche Aktionen, wie z. B. die Vorstellung
unserer Tierheimhunde, der Flohmarkt, das Ponyreiten
und Führungen durch unser Tierheim
füllen unser diesjähriges Programm.
Natürlich findet auch wieder unsere beliebte Tombola statt.
Gesucht wird der schönste Hund Braunschweigs.
Für das leibliche Wohl in Form von Speisen und
Getränken ist ebenfalls bestens gesorgt.
Der Vorstand, die Mitarbeiter, sowie alle
ehrenamtlichen Helfer freuen sich auf Ihren Besuch!
Foto: © Gaby Stein / PIXELIO
tierschutz
report
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Aus dem Verein
FIV und FeLV bei Katzen
Carina Blume
Sowohl FIV (Felines Immundefizienz
Virus) als auch FeLV (Feline LeukämieVirus) zählen zu den gefährlichsten
Virusarten, mit denen sich unsere Katzen infizieren können. Beide gehören
zu einer Art von Virus, die im Infektionsverlauf eher langsam fortschreiten, d. h. von der Ansteckung mit einen
von diesen Virusarten bis zum offensichtlichen Ausbruch der jeweiligen
Krankheit können Jahre ohne jegliche
Symptome bei der Katze vergehen.
men können. Gerade mit FeLV infizierte
Katzen tendieren beim Ausbruch der
Krankheit zu Tumorbildungen z. B. in
Leber, Nieren aber auch in anderen
Organen.
Bei beiden Krankheiten kommt es häufig zu einer Vielzahl von Folgekrankheiten wie z. B. chronische Entzündungen
des Immunsystems immer weiter ab,
bis die Katze letztendlich völlig geschwächt ist und meist aufgrund einer
Folgeerkrankung verstirbt.
Dieser Krankheitsverlauf umfasst häufig viele Jahre und das bedeutet, dass
infizierte Katzen durchaus noch ein
lebenswertes Leben führen können.
FIV ist auch unter dem Oberbegriff
„Katzenaids“ bekannt, weil dieser Virus
sehr dem HIV-Virus der Menschen
ähnelt und bei FeLV spricht man auch
von Katzenleukose, obwohl nur 20 %
der infizierten Katzen typische Symptome einer „Leukose“ (Tumorbildung in
der Lymphknoten) oder einer Leukämie
(Veränderung oder Mangel bestimmter
Blutzellen) zeigen.
Diese beiden Infektionskrankheiten
schwächen nach und nach das Immunsystem der betroffenen Katze, indem
sich der jeweilige Virus im Körper vermehrt und zusätzlich die Immunzellen
zerstört. Somit ist jede infizierte Katze
potenziell anfälliger für alle anderen
Krankheiten, die dann bei einer Infektion der Katze einen viel längeren und
schlimmeren Krankheitsverlauf neh-
Theo: FIV positiv, männlich, kastriert, 6 Jahre, schüchtern
Foto: Zingler
der Haut, des Zahnfleischs oder auch
von Organen. Auch chronisch verlaufende Blutanämie kann auftreten.
Insgesamt baut der Körper der Katze
durch die fortlaufende Schwächung
Obwohl sich beide Viruserkrankungen
hinsichtlich der vielen eher unspezifischen Symptome so ähneln, kann
man bei der Art und Weise der Infektionswege eindeutige Unterschiede feststellen.
Beide Virusarten sind über direkten
Blutkontakt übertragbar oder über infizierten Speichel, der mit dem Blut einer
anderen Katze in Kontakt kommt, da
sich in beiden Sekreten eine hohe
Anzahl an Viren befinden. Jedoch wird
FIV am häufigsten durch Bisse übertragen, da so die Erreger direkt in die Blutbahn gelangen.
Hingegen FeLV auch über eine einfache
„Tröpfcheninfektion“ übertragen werden kann, d. h. über gegenseitiges
Anniesen oder Ablecken. Darüber hinaus wird vermutet, dass in seltenen Fällen die FeLV-Erreger über Urin oder den
Speichel an Gegenständen wie Futternäpfen übertragen wird.
Filou: FIV positiv, männlich, kastriert, 2 Jahre, scheu
6
Foto: Zingler
Diese Übertragungswege sind aber
sehr umstritten und nicht hundertpro-
tierschutz
report
2/2015
Aus dem Verein
Trotz der heutigen schon vielen Fortschritte in der Tiermedizin gibt es keine
Heilung dieser Krankheiten. Doch für
FeLV gibt es eine vorbeugende Schutzimpfung.
Nichtsdestotrotz sind auch positiv getestete FIV- oder FeLV-Katzen Tiere, die
ein fürsorgliches Zuhause brauchen
und eine Chance mit ihren Menschen
noch viele schöne Jahr erleben zu dürfen. Selbst wenn ihre Zeit manchmal
etwas begrenzter scheint.
Dementsprechend warten auch einige
positiv getesteten Katzen im Tierheim,
die wir Ihnen mit den folgenden Bildern
vorstellen möchten, auf solch ein schönes Zuhause auf Lebenszeit.
Marlon: Leukose positiv,
männlich, kastriert, 1-2 Jahre,
verschmust
Foto: Geißler
zentig bewiesen, da die FeLV-Erreger
nur kurzzeitig in einer normalen Umgebungstemperatur
überlebensfähig
sind, denn nach noch nicht einmal einer
Minute trocknen sie aus und werden
inaktiv.
Sowohl Virusübertragungen von FIV
oder FeLV auf andere Tierarten oder
gar dem Menschen sind nicht möglich,
da beide Virusarten ausschließlich bei
Katzen diese Infektionskrankheiten
auslösen können. Generell sind Katzen
hinsichtlich einer Infektion gefährdeter,
die viel Kontakt mit fremden Katzen
haben, wie Freigängerkatzen.
Aus diesem Grund muss man sich im
Klaren sein, dass nachweislich infizierten Katzen zukünftig nur noch ausschließlich in der Wohnung gehalten
werden können und natürlich nur noch
mit auch infizierten Katzen zusammen
leben können.
Linus: Leukose positiv, männlich, kastriert, 1-2 Jahre, anhänglich
Foto: Zingler
Auf diese Weise kann man unnötige
“Neuinfektionen“ vermeiden. Da aber
viele infizierte Katzen jahrelang ohne
offensichtliche Symptome leben können, aber trotzdem andere Katzen in
dieser Zeit anstecken können, gibt es
leider immer wieder neue Infektionen.
Sollte ein Katzenbesitzer aber doch den
Verdacht haben, dass seine Katze möglicherweise mit FIV oder FeLV infiziert
sein könnte, kann nur ein spezieller
Bluttest beim Tierarzt hundertprozentige Klarheit geben.
tierschutz
report
2/2015
Lexa: Leukose positiv, weiblich, kastriert, 4-5 Jahre, scheu
Foto: Geißer
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Aus dem Verein
Gottesdienst für Mensch und Tier
Sonja Altmann
Am 15. November 2015 findet in der
St. Matthäus-Kirche am Stadtpark in
Braunschweig um 15.00 Uhr Uhr ein
Gottesdienst mit Tieren statt. Gern können Sie an diesem Sonntag zu dem
außergewöhnlichen Gottesdienst Ihre
Haustiere mit in die Kirche nehmen.
Pfarrer Mirko Gremse, der Vorstand und
die Tierheimleiterin freuen sich auf
Ihren Besuch.
Bereits im letzten Jahr am 2. November
2014 fand nach langer Zeit wieder ein
Gottesdienst mit Tieren statt. Viele
Gläubige haben ihre Tiere mit in die Kirche gebracht, nicht nur Hunde konnte
man sehen, auch Meerschweinchen
Die schöne St. Matthäus-Kirche
Foto: Verena Zingler
waren dabei. In seiner Predigt ging
Pfarrer Gremse auf das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier ein.
Wie Pfarrer Gremse passend zitierte
„So sind in der Bibel Menschen und Tiere als Geschöpfe Gottes miteinander
verbunden und aufeinander bezogen“.
Pfarrer Mirko Gremse bereitet sich auf den Gottesdienst vor
Foto: Verena Zingler
Nach dem Gottesdienst für „Mensch
und Tier“ lädt Pfarrer Gremse die Besucher zu einer gemütlichen Runde mit
Kaffee und Keksen ein. Falls Sie sich
dieses Erlebnis nicht entgehen lassen
möchten, bitte den Termin rot in Ihrem
Kalender schon einmal vormerken.
Gemeinsam mit Pfarrer Gremse freuen
wir uns auf Ihren Besuch.
Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen gesucht
Angela Ramdohr
Liebe Tierfreunde,
auf diesem Wege möchte ich gern meine ehrenamtliche Gruppe
und mich etwas näher vorstellen. Mein Name ist Angela Ramdohr, ich bin 28 Jahr alt und von Beruf Physiotherapeutin.
Seit nunmehr fünf Jahren bin ich im Tierschutzverein Braunschweig aktiv. Da mir dieses Engagement sehr viel Freude
bereitet, habe ich beschlossen, dieses Jahr für den Vorstand für
das Fachgebiet Vermittlungsnachkontrollen/Ehrenamtliche Mitarbeiter zu kandidieren. In diesem Amt wurde ich im April auf
der Jahreshauptversammlung erfolgreich bestätigt.
Unsere Gruppe besteht aus ca. 15 Personen, die sich in den
unterschiedlichsten Bereichen engagieren. Der größte Anteil
unserer Arbeit sind die Nachkontrollen von vermittelten Tierheimtieren. Ich denke, jeder von uns könnte von diesen Fahrten
schon die ein oder andere witzige Anekdote berichten. Es bereitet uns immer wieder große Freude zu sehen, wie unsere ehemaligen Schützlinge in ihrem neuen zu Hause richtig aufblühen.
Des Weiteren unterstützen wir das Tierheim, soweit es uns
möglich ist, sei es an Informationsständen und natürlich bei
unserem jährlichen Herbstfest. Wenn du jetzt neugierig geworden bist und weiteres Interesse an unserer Arbeit hast, würden
wir uns über einen Besuch freuen.
Wir treffen uns jeden zweiten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr
im Jugendraum auf dem Gelände des Tierheims.
Unsere ehrenamtlichen Helfer treffen sich
jeden zweiten Dienstag im Monat
Foto: Verena Zingler
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Denn: Jeder einzelne zählt!
tierschutz
report
2/2015
Aus dem Verein
Tage der Vivaristik
Vom 15. bis zum 17. Mai fand in der Braunschweiger Stadthallte die umfangreiche
Aquarien- und Terrarienaustellung „Tage
der Vivaristik“ statt. Neben zahlreichen
Informationsständen auch von den Mitveranstaltern „der Aquarienclub Braunschweig e. V.“, der überregionale Arbeitskreis Wirbelloser in Binnengewässer e. V.“
und dem „VDA (Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde)
Bundeskongress“ war auch der Tierschutz
Braunschweig zum ersten Mal mit einem
Informationsstand vertreten.
Wir waren sehr froh und auch dankbar
über die Einladung der Veranstalter. Da
besonders in der heutigen Zeit auch die
Vermittlung von Aquarien- und besonders Terrarientiere für uns als Tierheim
immer wichtiger wird. Denn vor allem auf
so spezialisierten Veranstaltungsorten ist
es uns wichtig, gerade die immer größer
werdende Exotenunterbringung im Tierheim der Öffentlichkeit zu verdeutlichen,
die damit einhergehenden schlimmen
Schicksale der unterschiedlichen Exoten,
das sorglose Anschaffen, die dreiste Aussetzung aber auch die bedachte Weiter-
tierschutz
report
2/2015
vermittlung in ein gutes artgerechtes
Zuhause. Das Wochenende vom 16. und
17. Mai konnten wir gut dazu nutzen, auf
diese Problematik in Tierheimen aufmerksam zu machen und auch zu verdeutlichen, dass viele unserer Exoten ein
Zuhause suchen.
Abschließend konnten wir einige hilfreiche Kontakte an diesen zwei Tagen in
der Stadthalle knüpfen, viele hilfreiche
Informationen an die Besucher weiterge-
Unser Informationsstand auf der Vivaristik
Carina Blume
ben und wir konnten außerdem eine
großzügige Summe an Spenden für das
Tierheim dankbar einnehmen.
In der Hoffnung, dass wir unseren Exoten
im Tierheim dadurch mehr Aufmerksamkeit zuteil kommen ließen und insgesamt
das Tierheim im Hinblick auf die Exotenhaltung mehr in das Bewusstsein der
Öffentlichkeit rücken konnten, freuen wir
uns auf weitere Gelegenheiten wie „Tage
der Vivaristik“ in Braunschweig.
Foto: Carina Blume
9
Aus dem Verein
„Gefährliche“ Hunde glücklich vermittelt!
Verena Zingler
Bereits im letzten „tierschutz report“
berichteten wir ausführlich über „Das
Niedersächsische Hundegesetz und
seine Folgen.“ Allein seit 2014 haben
wir in unserem Tierheim bereits sieben
gefährlich eingestufte Hunde. Gefährlich eingestufte Hunde haben in der
Regel zur Auflage einen Leinenzwang
und sie müssen einen Maulkorb tragen.
Neue Halter, die gern solch einem
„gefährlichen eingestuften Hund“ eine
Chance bieten möchten, müssen erst
einmal bei der Stadt einen Antrag auf
Haltung eines gefährlichen Hundes
stellen. Des Weiteren müssen sie die
Sachkundeprüfung mit diesem Hund
ablegen, auch wenn sie diese bereits
besitzen.
Die Kosten für die praktische Sachkundeprüfung betragen ca. 70 €. Außerdem muss der Hund einen Wesenstest
bestehen, die Kosten von 400 € muss in
der Regel der neue Halter tragen, außer
es ist ein Hund aus dem Tierheim
Braunschweig. Die Hundesteuer beträgt bei den sogenannten Kampfhunden 600 € pro Jahr.
Nun stellt sich die Frage, wer tut all das
und nimmt diese Kosten und Mühen auf
sich um einen gefährlich eingestuften
Hund, der vielleicht auch schon etwas
älter ist, aus dem Tierheim zu adoptieren? In diesem Bericht geht es um zwei
unserer ehrenamtlichen Gassigänger,
die genau dieses gemacht haben. Ich
habe ein Interview mit beiden geführt
und möchte unseren Lesern einen kleinen Eindruck davon geben, warum die
Beiden sich dafür entschieden haben
und welche positiven oder auch negativen Erfahrungen sie gemacht haben.
einfach nur etwas Gutes tun und ehrenamtlich helfen. Auch Frank Heiden geht
bereits seit über 2 Jahren mit den Hunden bei uns spazieren. Sein Hund war
verstorben, daher wollte er seine Zeit
sinnvoll verbringen ohne einen Gedanken daran, wieder einen Hund zu nehmen. Sein erster Hund war damals von
einem Züchter, seinen zweiten Hund
hatte er bereits auch schon aus einem
Tierschutzverein. Heute würde er
eigentlich nur noch Hunde aus dem
Tierheim oder einem Tierschutzverein
nehmen.
Zumal man schon vorab sagen muss,
dass beide ehrenamtliche Gassigeher
bereits einen Hund aus unserem Tierheim hatten, als sie sich den zweiten
und dazu auch noch gefährlich eingestuften Hund dazugeholt haben. Beide
Hunde haben mehr oder weniger
etwas „verbrochen“ und wurden durch
die Stadt Braunschweig gefährlich eingestuft.
Frau Fuchs wollte sich eigentlich keinen
Hund anschaffen, als sie anfing bei uns
im Tierheim gassizugehen und noch
weniger wäre es für sie in Frage gekommen, sich einen Welpen anzuschaffen.
Wie bereits erwähnt, hatten beide
bereits einen Hund als sie sich den
Zweiten und dann auch noch gefährlich
eingestuften Hund „angelacht“ haben.
Claudia Fuchs geht seit über 2 Jahren in
unserem Tierheim mit den Tierheimhunden spazieren und wollte anfangs
Zudem waren auch das bereits Tierheimhunde aus unserem Tierheim mit
denen es nicht immer leicht ist. Daher
stellte sich die Frage, warum sie sich
Vier schwierige Hunde aus dem Tierheim mit ihren neuen Besitzern. Ein tolles Bild!
Foto: Verena Zingler
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tierschutz
report
2/2015
Aus dem Verein
dann auch noch zusätzlich für einen
gefährlich eingestuften Hund entschieden. Claudia Fuchs fand ihre Zuneigung
zu Ada (Dobermann Mischling) durch
das vermehrte spazieren gehen. Insgesamt ging Claudia Fuchs 10 Monate mit
Ada spazieren.
Ein halbes Jahr war intensives Training
angesagt, bevor sie Ada mit nach Hause nahm. Der Wunsch nach einem
Zweithund wurde mit der Zeit dann
doch immer größer, obwohl sie immer
wieder gern betonte, überhaupt keinen
Hund haben zu wollen.
Frau Fuchs hatte Mitleid mit Ada, denn
Ada ist schon etwas älter, hat körperliche Gebrechen und die Einstufung als
„gefährlicher“ Hund, ihre Vermittlung
wäre dadurch sehr schwer gewesen.
Ich denke Ada hätte ohne die Zuneigung von Frau Fuchs bis heute noch
kein neues Zuhause gefunden.
Herr Heiden sah bei Foxy (Am. Staffordshire Terrier) nicht die Gefährlichkeitseinstufung, sondern den Hund. Seine
Wahl wäre immer wieder genau auf diesen Hund gefallen. Natürlich muss man
dazu sagen, dass auch Frank Heiden
fast zwei Jahre lang täglich mit Foxy
spazieren ging und sicherlich auch
daher seine Zuneigung zu ihr fand.
Nachdem er die Entscheidung traf, sie
eventuell bei sich aufzunehmen übte er
ein halbes Jahr lang fast täglich mit ihr
und seinem Ersthund. Was unser und
Foxy´s Glück war, denn auch sie würde
wahrscheinlich wie noch so viele
gefährlich eingestufte Hunde im Tierheim auf ein neues Zuhause warten.
Wie bereits oben erwähnt, vor der
Anschaffung eines gefährlich eingestuften Hundes muss man ein paar Behördengänge erledigen, daher wollte ich
wissen, ob es für die Beiden einfach war
und ob sie vielleicht Schwierigkeiten
hatten.
Für Frank Heiden gab es in seinem
Landkreis keinerlei Probleme, er bekam
sehr zügig den schriftlichen Antrag mit
den Angaben was er noch einreichen
musste und bekam eine vorläufige Haltererlaubnis. Frau Fuchs musste ihren
Antrag auf das Halten eines gefährlichen Hundes schriftlich beantragen. Ein
vorgefertigtes Formular gab es nicht
und sie hatte das Gefühl, dass das
System für solche Fälle noch nicht
genau ausgereift ist.
tierschutz
report
2/2015
Vor der Anschaffung gab es bei beiden
Momente, in denen sie zweifelten sich
die Hunde anzuschaffen. Aber auch da
ging es wieder nicht um die Gefährlichkeitseinstufung, sondern weil es der
zweite Hund ist und wie schon erwähnt,
die ersten Hunde auch schon nicht ganz
einfach sind.
Kurz vorher kam beiden die Überlegung, ob es auch wirklich die richtige
Entscheidung ist noch einen Hund zu
nehmen und es türmten sich viele Fragen auf, ob alles klappen wird. Besonders das Miteinanderleben der Hunde,
auch wenn sie ein halbes Jahr Zeit hatten sich kennenzulernen.
Ich fragte die Beiden, ob es hinterher
Schwierigkeiten, Probleme oder Konsequenzen gab oder wie Nachbarn,
Freunde, Familie und andere Hundehalter auf sie und ihre zwei Hunde, wovon
einer einen Maulkorb trägt, was für die
Außenwelt womöglich beängstigend
wirkt, reagieren.
Frank Heiden hat mit Freunden und
Familie keinerlei Probleme, auch wenn
es sicherlich nicht jeder nachvollziehen kann. Bei den Nachbarn sah es
da schon anders aus, diese hatten
Angst um ihre Kinder was jedoch nichts
mit dem Maulkorb von Foxy zu tun
hatte, sondern weil beide Hunde
American Staffordshire Terrier sind, die
bei vielen Menschen als „Kampfhunde“
gelten.
Frank Heiden zog bewusst aufs Land
und muss sagen, dass er meist positive
Erfahrungen gemacht hat, besonders
wenn beide Hunde akkurat an der
Ampel „Sitz“ machen und die Menschen
gegenüber sich darüber freuen und
positiv gestimmt sind.
Für Claudia Fuchs war die erste Zeit
sehr beschwerlich und es gab ein paar
Probleme unter den Hunden. Mittlerweile mit täglichem Training und viel
Geduld klappt es immer besser. Sie
sagt, dass Besuch für sie nun nicht
mehr so einfach ist, da sich die Besucher so verhalten müssen, wie sie es
ihnen sagt, wobei man sicherlich nicht
immer auf Verständnis trifft.
Manche in ihrer Umgebung finden es
gut, manche können es nicht verstehen. Allerdings hat Frau Fuchs einen
sehr verständnisvollen Chef und Hundeliebhaber, ohne den das alles nie
möglich gewesen wäre. Die Hunde dür-
fen beide täglich mit ins Büro genommen werden. Ich muss dazu sagen,
dass auch der Chef von Claudia Fuchs
einen Hund von uns aus dem Tierheim
hat.
Das mit den Hundehaltern ist da auch
noch so eine Sache, meint Claudia
Fuchs, mit unverträglichen Hunden ist
man automatisch ausgegrenzt, aber
das die Mundwinkel nach unten gehen
nur weil manche Hunde einen Maulkorb tragen ist unbegreiflich. Dabei
haben die Hunde bereits viel gelernt
und beherrschen viele Kommandos
perfekt.
Es gibt aber auch positive Bemerkungen beispielsweise wie gut beide Hunde
hören und wie sehr sie sich an ihr orientieren.
Fazit von Claudia Fuchs und
Frank Heiden:
Claudia Fuchs:
„Wenn sich Ada weiter so gut entwickelt, habe ich in ein paar Monaten
zwei akkurate Hunde. Es war die richtige Entscheidung - ich würde alles wieder so machen!“
Frank Heiden:
,,Ich würde es immer wieder machen.
Die Gefährlichkeitseinstufung ist keine
größere Einschränkung als ein gehandicapter, sehr kranker oder alter Hund.
Ich möchte mich bei Beiden ganz herzlich für das tolle Interwiev bedanken. Es
wurde von Problemen gesprochen aber
auch von Funkeln in den Augen als man
sich für den zweiten Hund entschied.
Ich glaube, dass genau diese Emotion,
dieser Ehrgeiz und natürlich das Mitgefühl und die Liebe zum Hund ganz wichtig sind, wenn man sich für die Anschaffung eines Hundes und ganz besonders
bei der Anschaffung eines als gefährlich
eingestuften Hundes entscheidet.
Es ist sicherlich nicht immer ganz einfach, doch die Hunde wurden durch
Fehler ihrer Vorbesitzer zu einer Strafe
verurteilt, die ihnen in den meisten Fällen nicht gerecht wird. Sie verdienen
eine Chance mit Verantwortungsbewussten neuen Haltern, in ein neues,
glückliches und artgerechtes Hundeleben zu starten.
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Aus dem Verein
Welttierschutztag
Sonja Altmann
Der Welttierschutztag ist am 4. Oktober
eines jeden Jahres. Ein Tag, an dem auf
die Rechte der Tiere aufmerksam
gemacht werden soll. Der Tierschutz
achtet auf eine sach- und artgerechte
Haltung und Nutzung von Tieren durch
den Menschen bzw. auf den sach- und
artgerechten Umgang mit Tieren.
Es war der Schriftsteller und Tierfreund
Heinrich Zimmermann, der sich 1924 in
Berlin vor Tierschützern für die Einfüh-
rung des Welttierschutztags einsetzte.
Sein Antrag wurde aber erst am 8. Mai
1931 auf dem internationalen Tierschutzkongress in Florenz angenommen. An jenem Tag wurde diskutiert,
wie sich die Bevölkerung respektvoller
den Tieren gegenüber verhalten könnte. Es wurde beschlossen, den 4. Oktober, dem Namens- und Todestag von
Franz von Assisi, zum internationalen
Welttierschutztag zu ernennen.
Seit vielen Jahren versendet der Tierschutz Braunschweig zum Welttier-
schutztag Haus-Sammellisten an die
Mitglieder, mit der Bitte Spenden zu
sammeln. Eine Aktion, die sehr erfolgreich ist. So wurden im letzten Jahr
7.827,55 € gespendet. Mit der HausSammelliste ist das Mitglied berechtigt
für den Tierschutz Braunschweig zu
sammeln, eine extra Genehmigung ist
nicht notwendig. Wer nicht mit einer
Haus-Sammelliste herumgehen möchte, kann den Tierschutz auch durch eine
eigene Spende unterstützen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der
Sammlung „von Haus zu Haus“ oder im
Familien-, Bekannten-, oder Freundeskreis. Für Ihre Unterstützung bedanken
wir uns schon einmal im Voraus bei
Ihnen.
Tierschutz-Kalender 2016
Sonja Altmann
Aufgrund der großen Nachfrage
im letzten Jahr, haben wir uns
entschieden, auch 2016 einen
Tierschutz-Kalender in Eigenarbeit anzufertigen.
In liebevoller Zusammenarbeit
wurden Motive ausgewählt und
wie sich vorstellen können, war
das nicht so einfach, denn ob
Hund, Katze oder Meerschweinchen, die Tiere hören
nicht auf Kommandos und
schon gar nicht, wenn sie es
sollen.
Aber wir haben keine Mühe
gescheut und wie wir finden, ist
es uns gelungen. Ab Oktober
können Sie unseren einzigarti-
B
gen Tierschutz-Kalender für
2016 käuflich erwerben. Auf
den einzelnen Monatsblättern
können Sie jeweils ein anderes
Tierheimtier sehen, ob Hund,
Katze oder Exot, es ist für jeden
Tierfreund etwas dabei. Einige
der abgebildeten Tiere fanden
bereits ein liebevolles Zuhause,
andere warten noch auf einen
neuen Besitzer.
Der Tierschutz-Kalender ist
limitiert und sicherlich ein
besonderes Geschenk mit dem
Sie sich selbst, Freunden oder
Bekannten viel Freude bereiten
können. Der Kalender hat das
Hochformat 24 cm x 34 cm und
kostet 10 €. Die Einnahmen aus
dem Verkauf kommen natürlich
zu 100% dem Tierheim zugute.
Bührke-Bau
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tierschutz
report
2/2015
Tierschutz
Hunderassen von A - Z
Der Pudel
Pudelartige Hunde sind schon seit der
Antike bekannt und bilden die Ausgangsrasse für viele Jagd- und Hütehunde. Die kleinwüchsigen Pudel
waren die treuen Begleiter edler
Damen. Pudel sind vielseitig einsetzbare Hunde und sie erfreuen sich nicht
umsonst weltweit großer Beliebtheit.
Verena Geißler
det. So erging es auch dem blinden
17 Jahre alten Kleinpudel Asco. Eine
äußerst schwierige Situation für den
armen Hund. Asco fand glücklicherweise schnell einige Paten, die ihn finanziell
unterstützten und sich viel mit ihm im
Tierheim beschäftigten.
Nach nur wenigen Wochen fanden sich
dann liebe Menschen, die Asco bei sich
aufnahmen und ihm einen schönen
Lebensabend schenkten.
Auch die Tatsache, dass es Pudel in verschiedenen Größen und Farbschlägen
gibt und ihre hohe Anpassungsfähigkeit
machen sie zu beliebten Begleithunden. Als Familien- und Begleithund
erlebte der Pudel schon um 1900 seinen Einzug in die Rassehundezucht.
Pudel werden in vier Größen gezüchtet.
Der kleinste Pudel ist der Toypudel mit
einer Schulterhöhe von max. 28 cm, der
Zwergpudel liegt zwischen 28 - 35 cm,
der Kleinpudel zwischen 35 - 45 cm und
der Großpudel oder auch Königspudel
genannt ist mit seinen ca. 60 cm Schulterhöhe der größte Vertreter seiner
Rasse.
Pudel gibt es in vielen verschiedenen
Farbschlägen. Von einfarbig weiß,
schwarz, kastanienbraun, silber und
apricot über lohfarben, bis hin zu Harlekin (schwarz-weiß gescheckt).
Das Besondere am Pudel ist sein
gelocktes Fell. Die Tiere verlieren ihre
Haare nicht wie andere Rassen beim
Fellwechsel im Frühjahr und Herbst, sie
müssen geschoren werden. Durch diese Eigenschaft des Fells eignen sich
Pudel besonders für Allergiker.
Pudel Asco hatte das große Glück schnell vermittelt zu werden
Foto: Verena Geißler
Mittlerweile sind genau aus diesem
Grund „Rassen“ entstanden wie der
Labradoodle
(Labrador-Pudel-Mix)
oder der Goldendoodle (Golden Retriever-Pudel-Mix), die sich immer größerer
Beliebtheit erfreuen.
Reinrassige Pudel, besonders die kleinwüchsigen Vertreter, werden gern von
älteren Menschen gehalten. Die freundlichen Tiere sind tolle Begleiter im Alltag
und sie sind für viele Menschen der
beste Freund.
Da Pudel sehr langlebig sind, kommt es
leider immer wieder vor, dass der Halter
vor seinem geliebten Vierbeiner verstirbt und dieser dann im Tierheim lan-
tierschutz
report
2/2015
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Tierschutz
Der Frühling - eine anstrengende
Zeit im Tierheim
Jeannette Busse und Frederike Braack
Jedes Jahr im Frühling beginnt für uns
im Tierheim die so genannte "Jungtierzeit". Diese Zeit ist für die Tierpfleger im
Tierheim Braunschweig definitiv die
anstrengendste. Es gilt nicht nur die
Jungtiere, die verletzt aufgefunden,
aus dem Nest gefallen oder von der
Mutter verstoßen sind, mit dem Einsatzwagen abzuholen, sondern auch
diese anschließend zu versorgen.
So kann es schon einmal sein, dass in
der heimischen Küche anstatt des
Abendessens auch einmal Katzenaufzuchtsmilch oder Futterbrei für Jungvögel zubereitet wird. Die Aufgabe ein
junges Wildtier aufzuziehen ist eine
anstrengende und manchmal leider
sehr traurige Angelegenheit. Denn
Wildtiere aufzuziehen ist leider nicht
jedes Mal erfolgreich. Wenn ein Jungtier im Tierheim versorgt wird, bedeutet das in jedem Fall immer eine Futterumstellung. Denn egal was für eine
gute Alternative man für die vielen
unterschiedlichen Wildtiere findet, es
ist nie dasselbe, wie die Fütterung
durch die Eltern. Diese Futterumstel-
lung bedeutet großen Stress und kann
mitunter Unverträglichkeiten herbeiführen, die für ein kleines, schwaches
Tier leider auch einmal tödlich enden.
Grob unterscheiden kann man in der
Jungtieraufzucht in Vögel und Säugetiere. Doch bei beiden gilt, dass sie den
ganzen Tag versorgt werden müssen.
Das bedeutet, dass wir Tierpfleger zur
Jungtierzeit teilweise mehrere unterschiedliche Tierarten nach Feierabend
mit nach Hause nehmen und sie versorgen. Denn Jungtiere interessieren Feierabend, freie Tage oder Nachtruhe
nicht. Sie haben Hunger und möchten
gefüttert werden.
Versorgt werden sie im Tierheim in
unserem Wildvogelraum, der 2012 eingerichtet wurde. Er ist ausgestattet mit
mehreren verschiedenen Käfigen und
Volieren für verschiedene Tierarten. Ein
Vorrat an verschiedensten Aufzuchtsfuttermitteln ist immer vorhanden und
muss regelmäßig aufgefüllt werden.
„Bei uns zu Hause piept’s“
Die meisten Jungvögel werden in der
Natur von ihren Eltern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang alle 15 bis
20 Minuten gefüttert. Diese Frist ist
auch bei der Handaufzucht zu beachten
und kann, wenn der Jungvogel älter
wird, langsam ausgedehnt werden.
Trotz des häufigen Kontakts sollte man
darauf achten, keine intensive Bindung
mit den Zöglingen aufzubauen. Einige
Vogelarten werden schnell zahm, was
für eine spätere Auswilderung nachteilig ist.
Der junge Sperling möchte alle
20 Minuten gefüttert werden
Foto: Zingler
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ausgereift, wird die Tür geöffnet und
sie können selbstständig entscheiden
die Voliere zu verlassen und auch wieder für ein paar Mahlzeiten zurückzukehren.
Wenn die ersten schwierigen Wochen
für die Jungvögel überstanden sind und
sie anfangen flügge zu werden, muss
ihnen etwas mehr Platz geboten werden, um ihre Flugmuskulatur zu trainieren und eine Auswilderung zu starten.
Wenn die Ästlinge im Wildvogelraum in
den Volieren anfangen zu fliegen und
selbstständig fressen, können sie eine
unserer Außenvolieren beziehen. Dort
können sie alle Umweltreize kennenlernen und ihre Flugkünste festigen. Sind
diese und das selbstständige Fressen
Die drei jungen Elstern warten hungrig
auf unsere Tierpflegerinnen,
dass sie Futter mitbringen
Foto: Zingler
„Ausschlafen? Ist nicht!“
In diesem Frühjahr hatten wir bisher
drei Marder, einige Wildkaninchen und
Mäuse.
Mit den Mäusen hatten wir die wenigste
Arbeit. Eine Dame hatte das Nest bei
sich am Haus entdeckt und die kleinen
Mäuse zu uns gebracht. Sie fraßen
schon selbstständig und wir behielten
sie eine Weile da, damit sie noch etwas
wachsen konnten, um anschließend in
die Natur entlassen werden zu können.
Die Kaninchenbabys machten es uns
nicht so leicht. Die Mutter säugt sie 3
bis 5 mal am Tag, dementsprechend
bekommen sie auch von uns die Milch
und werden mit nach Hause genommen, da sie ja auch am Abend bzw. in
der Nacht gefüttert werden müssen.
tierschutz
report
2/2015
Tierschutz
Der junge Marder fängt langsam an selbständig zu fressen
Foto: Zingler
Generell sind Wildkaninchen sehr
schwer von Hand aufzuziehen. Sie sind
schnell gestresst und versterben häufig, sogar wenn sie schon selbstständig
fressen und kurz vor dem Auswildern
stehen.
Man sollte Wildtierbabys immer über
einen längeren Zeitraum und aus größerer Entfernung beobachten. In den
meisten Fällen kommt die Mutter
irgendwann, und sie kann ihre Kleinen
immer noch am besten aufziehen.
Oft werden Kaninchen oder auch Hasen
von besorgten Mitmenschen aufgesammelt, obwohl die Mutter in der Nähe ist.
Gerade Hasenbabys sitzen oft scheinbar verlassen im Feld. Dabei kommt die
Mutter nur einmal am Tag, um das Kleine zu säugen. Da es sich kaum bewegt
ist es auch keine offensichtliche Beute
für Greifvögel. Also alles in Ordnung
solange man es sitzen lässt. Die Mutter
kommt.
Einen der Marder hatten wir nur eine
Nacht. Er konnte am nächsten Tag
gleich nach Hankensbüttel in das Otter
Zentrum zur Auswilderung gebracht
werden. Den kleinsten, er war ca. 3
Wochen alt, hatte ich zur Aufzucht
einen Monat zuhause. Er lag in einem
Garten und schien für die Finderin verlassen. Auch hier hätte das Jungtier länger beobachtet werden sollen da die
Mutter ihn wahrscheinlich wieder abge-
Die Hitze kommt gute Tipps zum Abkühlen für Ihr Haustier
Vanessa Konstroffer und Gina Huszak
Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – es wird wieder Sommer. Auch unsere Haustiere spüren das und genießen die Wärme.
Doch wird es zu heiß kann es für uns, aber auch für die Tiere, schnell
unangenehm werden. Deshalb ist es wichtig, für unsere Mitbewohner
ein angenehmes Klima zu schaffen und gegebenenfalls für Abkühlung
zu sorgen.
Tiere, die in einem Käfig oder Terrarium leben, sollte man am besten
nicht in die pralle Sonne stellen, um einen Wärmestau zu vermeiden.
Nager, aber auch Kaninchen, freuen sich an heißen Tagen über Auslauf in der Wohnung, wo sie Zuflucht auf kühleren Fliesen suchen
können. Frisches Gemüse und Obst wird sehr gerne angenommen,
da es einen hohen Wasseranteil hat.
Hat man im Garten einen Freilauf für Kaninchen oder Meerschweinchen, wird dieser sicher gerne genutzt, um sich im kühleren Erdreich
zu verstecken oder anderweitige, schattige Plätze aufzusuchen. Auch
Vögel bewegen sich gerne frei im Raum, um geeignete Orte aufzusuchen, wo es sich aushalten lässt. Ein angebotenes Wasserbad verleitet den einen oder anderen Vogel sicherlich zu einer erfrischenden
Abkühlung.
tierschutz
report
2/2015
holt hätte. So kam er zu uns in das Tierheim. Da er sehr jung war und von
Hand aufgezogen wurde, war er recht
zahm, was die Auswilderung natürlich
erschwerte. In der ersten Zeit wurde er
tagsüber alle drei und in der Nacht alle
fünf Stunden gefüttert. Nach ungefähr
anderthalb Wochen vermischte ich
Gehacktes mit Milch, was er mit großem
Appetit verschlang. Leider stellte sich
nach einigen Wochen heraus, dass der
kleine Kerl an einem Herzfehler litt und
er verstarb kurz bevor er in das Otterzentrum umgesiedelt werden sollte.
Zurzeit haben wir noch einen kleinen
kranken Baummarder im Tierheim. Er
lebt im Außengehege des Kleintierhauses.
Bei der Aufzucht von Wildtieren muss
man darauf achten, sie nicht unnötig
anzufassen oder gar zu streicheln. Sie
werden sonst zahm und gewöhnen sich
an den Menschen und das sollte man
bei Wildtieren unbedingt vermeiden.
Auch wenn sie sehr niedlich sind, man
tut ihnen damit keinen Gefallen.
Auch wenn diese Zeit jedes Jahr wieder
sehr anstrengend ist, sind wir doch
immer wieder sehr glücklich, wenn
unsere kleinen Pfleglinge in die Freiheit
entlassen werden können.
Katzen tut man einen Gefallen, indem man sie faulenzen lässt und
möglichst keine wilden Jagdspiele in der warmen Mittagssonne unternimmt. Da Katzen oft auch an heißen Tagen nicht genügend trinken,
kann man in das Nassfutter zusätzlich etwas Wasser einrühren. Dies
wird meistens komplett mit aufgenommen. Besitzt man eine langhaarige Katze, kann man in Erwägung ziehen, sein Tier zu scheren, um es
von seinem zusätzlich wärmenden Fell zu befreien. Auch beim langhaarigen Hund kann man eine kurze Sommerfrisur schneiden lassen.
Die Spaziergänge mit dem Hund sollte man in der Mittagshitze möglichst kurz halten. Ist man dennoch unterwegs, ist es ratsam, auf erdigem Untergrund oder einer Wiese zu laufen, da der Asphalt sich sehr
schnell und enorm aufheizt. Zudem sind unsere Vierbeiner über mitgenommenes Wasser sehr dankbar. Vielmehr als über einen langen
Spaziergang freuen sich die meisten Hunde über eine Abkühlung in
einem See oder in einem Pool im Garten. Für eine Erfrischung sorgt
ebenfalls selbstgemachtes Eis für Hund oder Katze. Dazu kann beispielsweise Nassfutter mit etwas Wasser püriert, in eine Form gegossen und eingefroren werden. Kauknochen eignen sich hervorragend
als „Eisstiel“, Obst ist für manche Vierbeiner eine köstliche Ergänzung
im Eis. Es kann je nach Geschmack und Vorliebe variiert werden; der
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Im Allgemeinen verhält es sich bei Tieren in der Wärme wie mit uns
Menschen: Aktivitäten werden besser auf den Morgen oder Abend
gelegt, sodass man in der Mittagssonne faulenzen und kühle, schattige Plätze aufsuchen kann. Frisches Wasser tut jedem Haustier gut,
ob zum Trinken, als Eis, zum Schwimmen oder Planschen.
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Tierschutz
Rumo - ein Bobtail in Not
Verena Zingler
An einem trüben Mittwochmorgen ca.
gegen 6.30 Uhr wurde ich durch einen
Anruf der Polizei geweckt. Bereits mehrere Passanten hatten in kurzen Abständen die Polizei alarmiert, dass ein
großer, wuscheliger Hund vor dem Tierheim angebunden ist.
nahm es jedoch nicht als Hund wahr.
Ich fuhr um das Tierheim herum, auf
der Suche nach dem Hund.
Als ich um das Tierheimgelände herum
keinen angebundenen Hund entdecken
konnte, wurde mir klar, der große
„Dreckhaufen“ muss der Hund sein, der
wahrscheinlich schon lange dort lag
und sich zusammengerollt hatte.
Ich fuhr mit dem Tierrettungswagen
direkt zu der Laterne und stellte das
Auto ab. In dem Moment hob er auch
schon den Kopf, und ich sah ganz kleine, blaue Äuglein durch das Fell schauen. Doch was ich dort zu sehen bekam,
konnte ich kaum glauben. Der große
Hund – als wuschelig beschrieben –
bestand einzig aus verfilztem und so
stark verdrecktem Fell, dass man den
Hund lediglich daran erkennen konnte,
weil er vier Beine hatte.
Im Tierheim haben wir es oft mit verwahrlosten Tieren zu tun. Unter anderem auch mit langhaarigen Tieren, die
nicht ihrer „Haarpracht“ entsprechend
gepflegt werden und stellenweise
etwas oder auch mal etwas mehr verfilzt sind.
Doch wie das Fell dieses Hundes aussah, übertraf alles was ich selbst bis
jetzt gesehen habe. Der Hund bestand
von Kopf bis Fuß aus verdrecktem Filz.
Das Fell auf dem Kopf war so stark mit
verfilztem dreckigem Fell bedeckt, dass
sein Gesicht durch die Last nach hinten
gezogen wurde.
Rumo’s Pflegezustand war katastrophal
Foto: Verena Zingler
Am nächsten Tag befreiten wir den
armen Kerl in einer fast vierstündigen
Prozedur von seinem Leid und schoren
Da es an diesem Morgen noch recht
kühl war, wollte ich den armen Hund
nicht lange warten lassen. Ich zog mich
rasch an und machte mich unverzüglich
auf den Weg. Während der Fahrt dachte ich, was für eine Frechheit und
Unverfrorenheit die Menschen mal wieder besitzen, in den kalten, frühen Morgenstunden oder sogar bereits in der
Nacht, den Hund am Tierheim auszusetzen.
Jedoch ist das Aussetzen von Tieren für
uns ja nichts Außergewöhnliches mehr.
Ich ahnte nicht, welch grausamer Anblick mich am Tierheim erwarten würde. Am Tierheim angekommen achtete
ich auf unsere Zäune und Eingänge an
denen die Tiere meist angebunden
oder abgestellt werden. Ich konnte
jedoch erst einmal nichts entdecken.
Ein Stück weiter den Weg hinunter,
etwa 50 m vom Tierheim entfernt, sah
ich an der Laterne einen „Haufen“
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Der arme Rüde hatte starke Entzündungen im
gesamten Kopfbereich durch das verdereckte Fell
tierschutz
report
Foto: Verena Zingler
2/2015
Aus dem
Tierschutz
Verein
Er besaß sogar einen Chip und war auch
bei Tasso, dem Haustierregister, gemeldet. Allerdings war der Besitzer oder
ehemalige Besitzer unbekannt verzogen. Aber wir konnten den Namen und
das Alter des Bobtails herausfinden, er
hieß Rumo und war acht Jahre alt.
Wieder einmal wurden wir Zeugen
einer traurigen Realität, was Menschen
anderen Lebewesen antun können, insbesondere denen, die sich nicht wehren
können. Nachdem Rumo wieder vollständig gesund war, konnten wir ihn
schnell in gute Hände weitervermitteln
und wir bekommen viel Post von Rumo,
der mittlerweile Bruno heißt. Schauen
Sie doch einfach mal auf den letzten
Seiten bei den Leserbriefen, wie gut es
Bruno in seiner neuen Familie geht.
In mühevoller Arbeit wird Rumo von
seinem verfilzten Fell befreit
Foto: Nina Biedermann
ihm das verfilzte Fell herunter. Nach
und nach kam immer mehr Hund zum
Vorschein.
Doch selbst nachdem sein Fell kurz war
und er wortwörtlich durchatmen konnte, war sein Leid noch nicht vorbei. Wie
wir bereits schon vorab vermuteten,
war der Hund stark abgemagert.
Durch das verfilzte Fell, welches sich
auch in den Ohren festsetzte, hatte er
eine starke Ohrenentzündung, die erst
einmal langwierig behandelt werden
musste.
Schnell stellte sich heraus, dass der
Bobtail ein sehr lieber Hund war und die
unangenehmen Behandlungen mehrmals am Tag ohne Probleme über sich
ergehen lies.
Nachdem wir ihn geschoren hatten,
machten wir unsere übliche Eingangskontrolle und schauten auch nach einer
Tätowierung oder einem Transponderchip.
Nach intensiver Pflege und
Behandlung sieht Rumo wieder
wie ein richtiger Hund aus
Foto: Verena Zingler
tierschutz
report
2/2015
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Tierrettungsdienst
Rettung in letzter Minute ?!
war bereits völlig ausgetrocknet. Die
vier Bartagamen hatten etwas mehr
Glück. Durch ihre Fähigkeit Winterstarre zu halten sind sie in einen energiesparenden Ruhezustand gefallen,
der ihnen vermutlich das Leben
gerettet hat.
Frederike Braack
Am 06.03.2015 erreichte den Tierrettungsdienst ein verzweifelter Anruf
einer Wohngenossenschaft. In einer
verlassenen Wohnung seien mehrere
Terrarien mit Eidechsen. Die Wohnung sei bereits seit mehreren Monaten verlassen und seit drei Monaten
war der Strom ausgestellt.
Wir setzten die Tiere in die Transportboxen und machten uns umgehend
auf den Weg zum Tierarzt. Dort wurde der beunruhigende Zustand der
Tiere genau untersucht und dokumentiert. Die Bartagamen waren
untergewichtig, dehydriert, unterkühlt und hatten teilweise schon
Schäden der inneren Organe.
Schnell packten wir geeignete Transportboxen ein und fuhren zum ver-
Für das rechte Tier auf dem Bild
kam jede Hilfe zu spät
Foto: Verena Geißler
einbarten Treffpunkt. Vor Ort trafen
wir die von uns alarmierte Mitarbeiterin des Veterinäramtes an, die nach
kurzer Besichtigung der Wohnung
die darin befindlichen Tiere sofort
sicherstellte.
In der Wohnung befanden sich vier
Terrarien, die wir mit anfangs doch
mulmigen Gefühl und großer Vorsicht
mit dem Schlangenhaken durchsuchten. Schnell konnten wir allerdings
Entwarnung geben. Es handelte sich
um Bartagamen und eine kleine
Kornnatter.
Die Tiere wurden sofort tierärztlich
versorgt
Foto: Verena Geißler
Leider kam für die Kornnatter, die
gerade mal eine Länge von ca. 30 cm
aufwies, jede Hilfe zu spät. Sie war
vermutlich qualvoll verdurstet und
radio ferner
Hintern Brüdern 2
38100 Braunschweig
Telefon 05 31/4 94 87
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Die kleinste Zwergbartagame mit
gerade einmal 30 Gramm (Normalgewicht liegt bei ungefähr 70 - 90
Gramm) hatte so schwere Organschäden, dass ihr Maulbereich bereits
komplett gelb gefärbt war. Sie war in
einem so schlechten Zustand, dass
sie noch beim Tierarzt verstarb.
Die verbliebenen drei Bartagamen
bekamen jeweils eine Aufbauspritze
und wurden ins Tierheim gebracht,
wo sie ganz langsam erwärmt wurden, um einen Schock zu verhindern.
Doch nun begann nochmals eine
schwierige Zeit. Die Tiere mussten
dringend an Gewicht zunehmen,
doch leider wollten sie nicht fressen.
Die ersten Tage rührten sie keinen
Bissen an, bis am vierten Tag bei
zweien endlich der Appetit zuschlug.
Die zweite verbliebene Zwergbartagame zögerte noch einige Tage
etwas zu fressen bis auch sie mit großem Appetit die ersten Mehlwürmer
fraß. Eine tägliche Gewichtskontrolle
zeigte schnell eine positive Entwicklung der Gewichte. Bereits nach einer
Woche zeigten die drei Bartagamen
sich deutlich mobiler und aufgeweckter.
Eine Kotprobe ergab, dass die Tiere
mit Darmparasiten befallen waren.
Nach einer Behandlung gegen diese
ging es mit den Dreien noch einmal
deutlich bergauf.
tierschutz
report
2/2015
Tierrettungsdienst
Aus dem Verein
Sie waren inzwischen in einem guten
Fütterungszustand, fraßen gut und
fingen sogar an sich zu häuten. Das
Bangen um ihr Überleben hatte ein
Ende.
Inzwischen geht es den drei Bartagamen Mia, Trude und Günther, wie
wir sie getauft haben, wieder sehr
gut. Zum endgültigen Glück fehlt nun
nur noch das richtige Zuhause mit
einem großen artgerechten Terrarium.
Bartagame Günther ist nach
wochenlanger Pflege
kaum wieder zu erkennen
Foto: Verena Zingler
Stilles Leiden!
Durch Zufall wurde ich während eines anderen Einsatzes am Wochenende von Nachbarn darauf aufmerksam gemacht, dass
jemand im Haus, wo ich mich gerade
befand, einen Papagei und Rennmäuse in
viel zu kleinen Käfigen halten soll.
dings konnte ich das nicht glauben, da die
Wohnung keine Spuren, wie z. B. angeknabberte Tapete oder herumliegende
Federn aufwies. Auch die Rennmäuse
saßen in einem Käfig, der viel zu klein für die
Tiere war. Die Mäuse konnten ihren natürlichen Bedürfnissen, wie laufen und buddeln,
gar nicht nachkommen.
Da der Mann von der Nachbarin als aggressiv eingeschätzt wurde, sind wir vorsichtshalber am nächsten Tag mit zwei Mitarbeitern hingefahren, um uns ein Bild von der
Situation vor Ort zu machen. Der Herr ließ
uns allerdings bereitwillig in die Wohnung,
so dass wir uns ein Bild von der Unterbringung der Tiere machen konnten.
Ich klärte den Herrn darüber auf, dass seine
Tiere mehr Platz und Tageslicht brauchen
und der Ara vor allem nicht in Einzelhaft
leben sollte. Leider ist es bei vielen Menschen immer noch nicht angekommen, dass
Vögel, Meerschweinchen, Kaninchen usw.
immer mindestens zu zweit gehalten werden müssen.
Auf den ersten Blick sah man nicht viel, weil
das Wohnzimmer durch abgehängte Fenster sehr abgedunkelt war, so dass die Tiere
dadurch natürlich ruhig gehalten wurden
und nicht viele Laute von sich gaben.
Der Halter hat eine Frist gesetzt bekommen, die Haltungsumstände zu Gunsten der
Tiere zu ändern. Wir werden dies natürlich
kontrollieren und sollte sich an der Situation
nichts geändert haben, werden wir das
Veterinäramt einschalten, damit weitere
Schritte eingeleitet werden.
Anja Wagener
Bei dem Papagei handelte es sich um einen
Gelbbrustara, der in einer Voliere saß, die
für den Papagei viel zu klein war. Das Tier
konnte noch nicht mal seine Flügel ausbreiten. Auf Nachfrage, ob der Vogel auch Freiflug hätte, bejahte der Mann dies. Aller-
tierschutz
report
2/2015
Es gibt immer noch genug Menschen,
denen nicht klar ist, dass diese Tiere dann
still und leise Leiden, denn der Mensch ist
nun einmal kein Partnerersatz.
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Tierrettungsdienst
Pferd in Panik
Anja Wagener
An einem Samstag geriet ein Pferd in
Veltenhof auf der Weide in Panik, da
seine Artgenossen zum Ausritt mitgenommen wurden. Das Tier stand zum
ersten Mal mit seinen Artgenossen auf
der Weide. Da Pferde nicht gern allein
sind, wurde das Tier so nervös, dass es
im Galopp durch die Absperrung rannte. Eine Passantin, die gerade mit ihrem
Hund unterwegs war, hatte Glück. Das
Pferd war so in Panik, dass es im Vorbeirennen nach der Frau ausgetreten
hatte, aber diese zum Glück nicht traf.
Und dann kam, was kommen musste.
Das Pferd rannte auf die Straße Richtung Heesfeld, wo es aufgeregt die
Straße auf und ab galoppierte. Die Passantin reagierte genau richtig und rief
sofort die Polizei und den Tierschutz an.
Danach verfolgte sie mitsamt ihrem
Hund das Pferd zu Fuß, um es im Auge
zu behalten um den Standort durchge-
Nachdem das Pferd eingefangen wurde, warten alle auf den Halter
Foto: Angela Ramdohr
Lucky ein Kater auf Reisen
Nina Biedermann
Im April erhielten wir einen Anruf von
besorgten Anwohnern. Seit einigen
Tagen befand sich ein Kater in deren
Garten. Die Gartenbank hatte er sich als
Schlafplatz ausgesucht. Der Kater hatte
stark verfilztes Fell und sah zerzaust aus,
war aber sehr zutraulich. Aus der Nachbarschaft hatte niemand den Kater
zuvor gesehen.
Tierpflegerin Tamara Otto nahm das
freundliche Tier entgegen. Abgesehen
vom Fell befand sich der Kater in einem
guten gesundheitlichen Zustand. Er war
allerdings furchtbar hungrig und konnte
sich bei uns im Tierheim erstmal ordentlich sattfressen.
Zum Glück hatte der Kater einen Mikrochip. So konnten wir die Daten des Hal-
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ben zu können. Glücklicherweise lief
das Pferd dann auf ein Firmengelände
und fing dort an zu grasen.
Bei der Firma arbeitete eine Dame, die
selbst Pferde besitzt und sie kam der
Passantin sofort zur Hilfe. Sie lieh sich
von der Passantin deren Hundeleine,
um das Pferd fest halten zu können.
Als ich dann vor Ort eintraf, haben wir
das Pferd mit einem Halfter und einem
Strick, welche wir vorsorglich im Tierrettungswagen haben, richtig gesichert.
Es trafen dann auch zwei Streifenwagen der Polizei ein. Die Beamten versuchten den Halter zu ermitteln, mit
Erfolg. Nach ca. 15 Minuten meldete
sich dann der Besitzer dem die Weide
gehörte und dieser holte das Pferd ab.
Er machte sich gleich auf den Weg
zurück, um das Pferd zu seinen, inzwischen wieder eingetroffenen, Artgenossen zu bringen.
Durch so eine kleine Unachtsamkeit
hätte eine Menge passieren können.
Das Pferd hätte Menschen Schaden
zufügen oder sich selbst schwer verletzen können. Glücklicherweise hatte
sich das Tier nur kleine Schnittwunden
beim durchbrechen des Zauns zugezogen. Gut, dass es so ausgegangen ist!
ters beim Haustierregister anfragen.
Registriert war der Kater auf eine Halterin aus Berlin. Sein Name war Lucky. An
dieser Stelle kam uns noch nichts ungewöhnlich vor, denn hin und wieder vergessen Halter, ein übernommenes Tier
beim Haustierregister umzumelden.
Wir riefen also erstmal bei der eingetragenen Halterin an mit dem Ziel, eventuell die Kontaktdaten der aktuellen Halter
herauszubekommen. Was sich dann
herausstellte versetzte uns alle in großes
Erstaunen. Die Halterin aus Berlin vermisste Lucky bereits seit Januar! Er war
nun also schon seit 3 Monaten auf eigene Faust unterwegs und hatte inzwischen weit über 200 km zurückgelegt!
Wir schickten der Halterin noch ein paar
Bilder von Lucky. Sie erkannte ihren
Liebling sofort und machte sich gleich
am nächsten Tag auf den Weg zu uns ins
Tierheim, um den Streuner abzuholen.
Wie Lucky es geschafft hatte, diese
Strecke unbeschadet zu meistern wird
Nach drei Monaten endlich wieder
glücklich vereint!
Foto: Verena Zingler
wohl immer ein Rätsel bleiben. Und
auch, was in seinem hübschen Köpfchen
vorging, als er beschloss, diese Reise
anzutreten.
Die Mitarbeiter des Tierschutz Braunschweig freuen sich, dass der Kater und
seine Besitzerin nun wieder vereint sind.
Lucky – ein echter Glückspilz!
tierschutz
report
2/2015
Leserbriefe
Ein ganz lautes MAAAAAUNZ!
Hallo ihr Lieben, ich dachte ich meld mich
mal bei euch nach meinem ersten, spannenden Wochenende in meiner neuen
Familie.
Mir geht es sehr gut hier, ich weiß gar
nicht was alle immer mit der langen
Eingewöhnungszeit meiner Tierspezies
haben, aber ich brauch diese nicht! Nach
den ersten Stunden hatte ich alles inspiziert und lies auch erstmal meine neue
Spielgefährtin "Rosi" links liegen, die mich
mit großem Knurren und großen Augen
verfolgt hatte.
Das Knurren hörte nach zwei Tagen auf,
nur wenn ich voller Begeisterung auf sie
zustürmte und mit ihr spielen wollte,
wies sie mich mit einem kleinen Knurren
zurück. Ansonsten versteh ich mich schon
recht gut mit ihr, wir lagen nach einem
Tag auch schon gemütlich abends zusammen eingekuschelt auf dem weichen
Sofa.
Achja und mit der Beagledame Frieda verstand ich mich nach einer kleinen Eingewöhnungsstunde auch gleich. Anfangs
knurrte ich erschrocken, als Frieda mich
das erste Mal lautstark anbellte, doch
akzeptierte sie mich ziemlich schnell,
sodass ich nach dem ersten Tag sofort mit
Frieda ihre Hundedecke teilen konnte.
Generell lag ich schon auf allem und jedem
... hab schon ausprobiert, wer von meinen fünf Dosenöffnern zum draufliegen
und dösen am bequemsten ist. Und wenn
ich grad nicht schlafe, halte ich mein
neues Personal ganz schön auf trab. Ich
spiele mit ihnen, sie füttern, tränken mich
brav und auch mein Klo wird regelmäßig
gesäubert. Ich bin rundum zufrieden,
schnurrrrrrrr, so jetzt wird es wieder Zeit
für mich etwas Trockenfutter zu vernaschen, mal sehen ob ich Katze Rosi
antreffe ...
Achja, und bevor ich es vergesse, im
Anhang sind noch viele Bilder von mir.
Werde mich aber bei euch nochmal melden, ein großes MIAU an alle.
Mit den miausten Grüßen, Puszek
Hallo ihr Lieben,
nun wohnt der Hancock ja schon vier
Monate bei mir und ich wollte einfach
mal schreiben, wie es so mit uns beiden
läuft.
Also er hat sich wirklich super und auch
sehr schnell eingelebt. In der Wohnung
ist er ein Traum ... er bleibt ganz ruhig
allein, bellt gar nicht und ist auch
ansonsten sehr ruhig. Nur darf man
nichts Essbares stehen lassen, denn er
plündert dann alles. Gut, ist auch ein
Vorteil: Ich bin noch ordentlicher
geworden *lach*
Zu anderen Menschen ist er ebenfalls
ein Traum ... der ist sooo lieb, lässt sich
wirklich von jedem anfassen und geht
auch gleich sehr aufgeschlossen zu
Fremden und ist superlieb und auch
sehr kuschelig. Überhaupt sind Streichel- und Krauleinheiten für ihn (neben
Essen) das Schönste.
Auch kann er sehr gut mit kleineren Kindern und ist dann auch sehr vorsichtig
im Umgang mit ihnen.
Draußen klappt es, sofern keine anderen Hunde kommen, auch sehr gut.
Wenn er ohne Leine läuft, ist er super
abrufbar, hat das Mäuschen-Buddeln
tierschutz
report
2/2015
für sich entdeckt und spielt gerne mit
einem Ball. An der Leine läuft er mittlerweile ohne Ziehen bei Fuß und macht
auch an der Straße Sitz (von sich aus
mittlerweile).
An seinem Hauptproblem, der Leinenführigkeit bei anderen Hunden, sind wir
schwer am Arbeiten. Nachdem mir zwei
Hundetrainer gesagt haben, dass sei
nicht mehr zu korrigieren und er wäre
ein hoffnungsloser Fall, haben wir jetzt
eine ganz tolle Trainerin gefunden, die
sich auf "Problemdoggen" spezialisiert
hat.
Aber wir beide haben ja noch viel Zeit
vor uns und ich habe gute Hoffnung,
daß wir es eines Tages geschafft haben.
Ich hänge nochmal ein paar Fotos von
Hank an.
Ganz liebe Grüße
Es sind auch schon Minifortschritte zu
sehen. Z. B. können wir schon mit
einem anderen Hund spazierengehen,
wenn Hank sich etwas beruhigt hat.
Auch ist es so, dass wir auch auf andere
Hunde treffen können, er dann ausrastet, aber wenn er merkt, dass der
andere Hund ruhig bleibt, legt er sich
sogar schon hin und ich kann mich mit
dem anderen Hundebesitzer unterhalten.
Also es sind wirklich schon kleine Fortschritte da. Aber die Trainerin meinte
auch, dass so ein eingefleischtes Verhalten lange braucht, ehe man das in
den Griff bekommt.
21
Leserbriefe
Sehr geehrte Frau Richter, sehr geehrte Frau Otto,
Rumo heißt jetzt Bruno, was ähnlich
klingt und worauf er auch hört. Wir hoffen, dass das in Ordnung geht. Wir sind
am besagten Samstag mit ihm nach
Hause, nach Dresden, was gar kein Problem war. Zuerst hat er Hof und Garten
inspiziert und wie es sich für einen
Hund gehört, ordentlich markiert. (Es
wird noch nach seinem Vorgänger
gerochen haben.) Dann hat er sich die
Wohnung angeschaut. Zwergkaninchen und Meerschwein hatten ein Problem mit dem Neuankömmling, was
sich aber jetzt schon gegeben hat.
Bruno legte sich entspannt an unsere
Füße und fing an, sich zu entspannen.
Da kam unser mittlerer Sohn. Der Hund
merkte den Stallgeruch und hat ihn
gleich akzeptiert. Nachts 3.00 Uhr kam
unser großer Sohn aus Frankfurt von
der Musikmesse. Bruno ist (wahrscheinlich) nicht wach geworden oder
hat uns nicht gestört oder ... Am Morgen bin ich mit dem Hund zum noch
unbekannten Familienmitglied ins Zimmer. Auch er wurde sofort von Bruno
akzeptiert.
Samstag waren am späten Abend kurz
noch Freunde von uns da (Neugier!).
Als die gegangen sind, war Bruno mit
am Tor. Als sie weg waren ging er ins
Haus. Meine Frau und ich quatschen
noch am Tor miteinander. Prompt kam
der Hund, steckte den Kopf zur Haustür
raus. Es sah aus, als wollte er fragen:
Wo bleibt ihr, ich bin schon drin!
Wie wir schon vermutet hatten, Bruno
ist erzogen! Das Erlernte muss nur wieder ausgebuddelt werden. Bruno ist
stubenrein! Wir konnten auch noch keine anderen Unarten feststellen. Er bettelt nicht mal richtig. (Das soll auch so
bleiben!)
Am Sonntag waren wir mit ihm im
Westerwald bei einem Bobtailtreffen.
Dort hat er herrlich mit anderen Hunden gespielt. Bruno hat keine Macken
und keine Verhaltensstörung. Es ist ein
aufgeschlossener und aufmerksamer
Hund mit einer unheimlichen Neugier.
Wenn uns das gelingt, diese Grundeigenschaften auszunutzen, haben wir in
3 Monaten einen Hund, um den uns
jeder Mensch, auch Bobtailzüchter,
beneiden wird. Bei dem Treffen ist uns
nur aufgefallen, wie er auf Weibchen
reagiert.
22
Wir vermuten, dass Bruno ein Deckrüde
aus einer Zucht ist, irgendwann ausgemustert wurde und abgehaun und dann
sich selbst überlassen, verkommen ist.
Körperbau, Haltung, Zähne deuten darauf hin, dass er auch auf Ausstellungen
war. Egal! jetzt ist es unser Hund und er
ist offensichtlich angekommen. Er zählt
immer wieder die anwesenden Personen, will bereits jetzt sein Rudel zusammenhalten, macht manchmal schon
Dienst am Tor, bellt aber noch nicht.
Wie er sich aber benimmt, drückt er
aus: Mein zu Hause, meine Familie!
Fressen ist völlig unproblematisch. Die
zwei Mahlzeiten machen wir, also nach
der Bewegung und dann hat der Hund
Ruhe. Wenn er dann eine Weile da ist,
darf er auch alleine aus dem Haus in
den Garten und wieder rein, wie er will,
auch wenn er ganz alleine zu Hause ist.
Das ist jetzt aber noch zu früh.
Er muss sich erst sicher zurechtfinden
und den Ablauf ein wenig verinnerlichen. Nächste Woche lernt er den Tierarzt kennen. Der wird sich noch einmal
mit den Ohren befassen und impfen.
Der Hund soll nur erst mal richtig
ankommen.
Heute ist er erstmals 1-2 Stunden
allein. Mal gucken, wie das funktioniert.
Er muss ja auch jetzt schon lernen, dass
wir ihn mitnehmen, wenn es geht (und
das geht oft!) und dass wir wieder kommen, wenn er mal eine Zeit alleine war.
Ein paar Bilder liefere ich nach. Es gibt
einige auch mit den vielen Bobtails im
Westerwald. Die habe ich jetzt nicht
parat. Ich denke aber, dass Sie auch
neugierig sind, wie sich dieses Notfell
macht. Deshalb wollte ich nicht länger
warten.
Danke noch einmal für Ihr Vertrauen.
Seien Sie versichert, dass wir das nicht
enttäuschen. Wie gesagt, demnächst
Bilder und wie versprochen auch hin
und wieder eine bebilderte Info. Das
soll Ihnen auch Mut machen für Ihre
Arbeit.
Viele Grüße aus Dresden
Familie Böhme
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tierschutz
report
2/2015
Leserbriefe
Hallo liebes
Tierheimteam,
Ich habe vor ca. 6 Wochen die beiden
Frettchen Hammy und Ozzy bei Ihnen
aus dem Tierheim geholt. Die zwei kleinen haben sich ganz gut eingelebt. Mit
Mary und Kalle verstehen sie sich
soweit gut. Es gibt ab und an etwas
Gemecker doch Stück für Stück wird es
besser.
Wie auf den Fotos zu sehen - sie
kuscheln auch schon zusammen - nicht
immer aber immer wieder mal :-)
Ich bin sehr froh, dass ich den Beiden
ein Zuhause geben konnte.
Beide mögen es auch draußen zu sein,
vielleicht kannten sie das schon?!
Liebe Grüße von Hammy, Ozzy, Mary,
Kalle und Kathleen
Liebes Tierschutzteam,
nach zugegeben anstrengenden Wochen möchten wir ein kurzes Feedback
abgeben über den Familienzuwachs.
„Räuber“, der schon länger bei uns lebt,
hat sich zu einem super Hund entwickelt. Ein schlauer Bursche, der mit
seinen nun fast 10 Jahren immer noch
voller Elan ist, keine Spur von Müdigkeit, will immer gefallen und läuft am
Rad wie ein Jungspund! Ein toller Hund,
der immer wieder gerne etwas Neues
lernen möchte.
Der Wunsch nach einem Zweithund
wurde größer, die Schwierigkeiten und
Hürden „Ada“ zu übernehmen ebenfalls, aber es hat geklappt und so zog
sie vor ein paar Monaten ein. Sie läuft
mittlerweile auch am Rad, Schmerzmittel brauchen wir bislang gar nicht. Auch
sie muss noch einiges lernen, so wird es
nicht langweilig:-).
haben einfach Pech gehabt, sind nicht
richtig sozialisiert worden, hatten keine
guten Halter oder schlechte Haltungsbedingungen. Kein Hund wird so geboren.
Ich bin so stolz auf meine beiden Hunde
und möchte sie nicht mehr missen!
Liebe Grüße Claudia F.
Hallo liebes Tierheimteam,
Ich wollte Ihnen mal ein kurzes Feedback zu Schröder geben. Er hat sich
mittlerweile sehr gut bei uns eingelebt.
Vor einer Woche wurde er kastriert und
hat sich sehr gut davon erholt. An seinem Gehorsam müssen wir noch viel
arbeiten, aber er macht uns trotzdem
sehr viel Freude. Anbei ein paar Bilder
von ihm.
Es war nicht einfach die beiden davon
zu „überzeugen“ miteinander zu leben,
aber alle Mühen haben sich gelohnt.
Vielen Dank an Frau Geißler, die erfolgreich den Wesenstest mit Ada durchgeführt hat. Danke für Rat und Tat wenn
„kein Licht am Ende des Tunnels zu
sehen war.“
Es war gut, die Motivation nicht zu verlieren und „am Ball“ zu bleiben - es hat
sich gelohnt.
Ich hoffe, dass die anderen „schwierigen“ Fälle auch bald ein Zuhause
finden bei geduldigen Menschen, die
sich von Auflagen und Einstufungen
nicht abschrecken lassen. Diese Hunde
tierschutz
report
2/2015
So das wars erstmal für heute ...
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Leserbriefe
Liebes Tierheim-Team!
seit gut 4 Monaten bin ich nun schon bei meiner neuen Familie
und wollte nochmal was von mir hören lassen.
Die Kastration letzten Monat habe ich gut überstanden. Mein
"Papa" ist mir nicht von der Seite gewichen - Männersache ist
das, hat er gesagt. Laut Tierarzt bin ich auch gut gewachsen
und es ist alles tipptopp mit mir. Ich bin mittlerweile auch nicht
mehr so ein Angsthase. Schmeißfliege sagt meine "Mama"
morgens immer zu mir, wenn ich auf den Arm genommen werden will und erst Ruhe gebe, wenn sie das auch macht. Aber
inzwischen habe ich festgestellt, dass diese "Menschen", vor
denen ich immer so viel Angst hatte, doch ganz cool sind.
Zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört spielen und mittlerweile auch schmusen mit meinen beiden Katzenmädels,
üben, die Leckerlies aus dem Fummelbrett zu bekommen
(manchmal warte ich einfach bis die Großen das für mich erle-
Hallo, hier ist der Ecky!
(ehemals Ektolas)
Fast 5 Tage bin ich nun schon hier, ich kann
es immer noch nicht richtig glauben. Mein
Tag beginnt 8.00 Uhr (nachdem ich die ganze
Nacht durchgeschnarcht habe).
Dann geht es mit Herrchen wenigstens 1
Stunde raus. Auf den vielen Gassiwegen, die
es hier gibt, gibt es immer wieder neue Dinge
zu entdecken. Riesen Maschinen, die weit auf
den Feldern hin und her fahren, Rehe, Kaninchen und die lieben Menschen aus dem Dorf,
alle wollen sie mich anfassen und streicheln.
Nachdem wir dann zurück sind, bin ich ziemlich kaputt, dann gibt es lecker Fresschen.
Danach kann ich mich ausruhen, liege ent-
digen), meine "Mama" beim Häkeln ärgern und Chillen - vor
allem auf der sonnigen Fensterbrettliege in unserem Wintergarten oder hinter "Papa" auf der Sofalehne. Wie ihr seht, es
geht mir sehr gut!
Frohe Ostern wünscht euch euer Hector und der Rest der
Familie Kümmel.
weder auf der Terrasse oder auf dem Rasen
und döse vor mich hin. Manchmal kommt die
Emmi von nebenan rüber und legt sich zu mir.
Bei der Wärme hat sie aber auch keine richtige Lust mit mir zu spielen.
Wen ich draußen bin bleibe ich auch schon
allein, so das Frauchen und Herrchen im
Haus was machen können.
Im Haus war ich auch schon mal für 10 Minuten allein, war ein komisches Gefühl, aber ich
bin brav auf meiner Decke liegen geblieben
und wurde sehr gelobt.
Ein neues Spiel habe ich auch gelernt, hinten
im Garten, der ist groß, versteckt mein Frauchen den Ball, ich muss natürlich liegen bleiben, bis sie wieder kommt, sich vor mich hin-
Liebes Tierheim-Team!
Anfang des Jahres waren wir bei euch und haben unsere Cleo von den wild geborenen Katzenbabys mit zu uns nach Hause genommen. Wie schon im Tierheim,
war auch zu Hause kein herankommen. Mit Ruhe und Geduld hat es dann doch
sehr schnell geklappt.
Cleo ist absolut zutraulich, anhänglich und eine richtige Schmusekatze. Sie schläft
am liebsten auf unserem Schoß bzw. in unserem Arm. Gern lässt sie sich über die
Schulter auch mal durch die Wohnung tragen, Hauptsache sie ist bei allem dabei.
Wir sind sehr glücklich, Cleo ein zu Hause bieten zu können und hoffen darauf
das noch viele unzählige Menschen den Weg in ein Tierheim finden und sich für
ein Tier aus dem Tierheim entscheiden. Cleo
ist die dankbarste Katze die man sich vorstellen kann und bereichert unser Leben. Wir sind
ganz verzaubert von ihr und wollen sie nicht
mehr missen.
Ein herzliches Dankeschön geht an jeden einzelnen Mitarbeiter des Tierheims, sie leisten
ganze Arbeit und sind mit so viel Herz dabei.
Danke!
Es grüßen
Sebastian, Sonja und Cleo (- Kenn-Nr. 485)
24
stellt und sagt; "Such den Ball." Das ist
anstrengend, aber mit Hilfe finde ich ihn
dann, bloß "Aus" mache ich noch nicht. Frauchen sagt, ich lerne es noch und mache alles
schon ganz toll.
Heute war ich beim Tierarzt, es war nicht
schlimm. Mir wurde Blut abgenommen und
ich wurde gewogen. 42 kg wiege ich, ein
bisschen muss ich wohl noch zunehmen wurde gesagt, aber ich denke, ich kriege das hin.
Abends geht dann mein Frauchen mit mir
raus - dann wird ein kleiner Sprint eingelegt
- nach gut 1 Stunde sind wir beide platt.
Meist ist es schon dunkel wenn wir reingehen, am liebsten würde ich die ganze Nacht
draußen schlafen, es ist so ruhig hier.
Ich wünsche mir so sehr, das alle meine
Freunde im Tierheim auch so ein liebevolles
Zuhause finden, man darf die Hoffnung niemals aufgeben, so wie ich es getan habe.
Ich grüße alle, die mich kennen, euer Ecky
(ab heute Buddy genannt, steht so in meinem Impfausweis und Frauchen und Herrchen finden diesen Namen schöner).
P.S. Und hier ist das Frauchen
Wir finden es ganz toll, dass Sie den Bericht in Ihrer Vereinszeitung veröffentlichen
möchten. Es ist ein wunderbarer Hund, für
die wenigen Tage die er bei uns ist, hat er uns
so oft zum Lachen gebracht, ist so lernfähig
und liebebedürftig,
Grüße an das gesamte Tierheimteam
Heike Köhler und Dieter Rothmann
tierschutz
report
2/2015
Impressum
Zur Rückseite
Diese Katzenmutter mit ihren Welpen steht repräsentativ für die vielen hunderten von Katzen, die jährlich
trächtig oder mit vorhandenen Welpen das Tierheim erreichen. Oft handelt es sich um freilebende Katzen, die
den Kontakt zum Menschen gar nicht oder nur dürftig kennen. Leider hat die Unabhängigkeit und somit Scheu
der Tiere auch Nachteile. Sie erhalten beispielsweise keine medizinische Versorgung und sind dementsprechend
oft von Parasiten wie Flöhen, Würmern und Zecken befallen. Nicht selten erreichen freilebende Katzen das
Tierheim in einem schlechten Allgemeinzustand. Die tierärztliche Untersuchung und Behandlung bedeutet für die
Tiere immer enormen Stress. Der Tierschutz Braunschweig hat sich zur Aufgabe gemacht, die Vermehrung
freilebender Katzen, zum Wohle der Tiere, so gering wie möglich zu halten, indem sie kastriert und wieder in
die Freiheit entlassen werden. Die Welpen werden in ein neues Zuhause vermittelt, wo sie versorgt und wie
gewöhnliche Hauskatzen gehalten und an den Menschen gewöhnt werden. Um diese Arbeit auszuführen, sind
wir auf die Hilfe unserer Mitmenschen angewiesen. Wenn freilebende Katzen und/oder Welpen entdeckt werden,
bitten wir um eine Nachricht, um die Tiere einzufangen. Auch zuverlässige Futterstellen, wo eventuell auftretende Krankheiten der Tiere frühzeitig entdeckt werden können, sind enorm wichtig. Eines kann jeder Katzenhalter
auf jeden Fall zum Wohle der Katzen tun: Die Kastration des eigenen Freigängers! Denn die Tierheime sind meist
überfüllt von Katzen und ihren Welpen, die bereits ein neues, endgültiges Zuhause suchen.
Herausgeber
Tierschutz Braunschweig
gegr. 1882 e. V.
Biberweg 30
38114 Braunschweig
Telefon 05 31 / 50 00 06 - 7
e-mail: [email protected]
www.tierschutz-braunschweig.de
Redaktion (Anschrift s.o.)
(V.i.S.d.P.)
Anzeigenbetreuung
Sonja Altmann
Wichtige Telefon-Nummern:
Der Verkaufspreis ist durch den
gezahlten Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Die mit dem Namen oder Signum gekennzeichneten Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion
wieder. Für unverlangt eingereichte
Manuskripte, Fotos oder sonstige
Druckvorlagen wird keine Gewähr
übernommen. Vorlagen werden nur in
Maschinenschrift angenommen.
Foto Titelseite: Verena Zingler
Foto Rückseite: Verena Zingler
Text Rückseite: Gina Huszak
Tierrettungsdienst
Nur in der Dienstzeit
Nach Dienst
50 00 07
über die Polizei 110
Tiervermittlung
Fundtierannahme
Tierpension
Nur in der Dienstzeit
50 00 07
Geschäftsstelle
Mitgliederverwaltung
Tierfriedhof
Mo. - Fr. 8.00 bis 16.00 Uhr
50 00 06
e-mail: [email protected]
Druck
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Druckerei und Verlag
Rebhuhnweg 3
38108 Braunschweig
Telefon 05 31 / 35 22 46
Wann komme ich wie in das Tierheim?
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Montags, dienstags und freitags
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Sonntags keine Tiervermittlung
Braunschweigische Landessparkasse
IBAN DE97 2505 0000 0000 5460 10
BIC NOLADE2HXXX
Der Tierfriedhof ist von 8.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Sie fahren mit dem Bus der Linie M 416 in Richtung Ölper bis zur
Haltestelle „Biberweg“, von dort sind es noch 300 Meter Fußweg.
Bankeinzugsermächtigung
IBAN:
Ich ermächtige den Tierschutz Braunschweig bis auf
Widerruf, den vereinbarten Jahresbeitrag abzubuchen.
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Mitglieds-Nr.:
Sollten Sie sich
entscheiden, die vielen
Ungerechtigkeiten den
Tieren gegenüber nicht
weiter zu dulden und
den Tierschutz in
Braunschweig bei
seinen Bemühungen,
sich für das Recht der
Tiere einzusetzen, zu
unterstützen, so
werden Sie Mitglied
bei uns.
(ggf. eines Erziehungsberechigten)
Erste Abbuchung am:
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Aufnahmeantrag
Unterschrift / Datum
Ich beantrage hiermit eine ß Einzelmitgliedschaft oder eine ß Familienmitgliedschaft
in den TIERSCHUTZ BRAUNSCHWEIG gegr.1882 e.V. (Zutreffendes bitte ankreuzen).
Für die Familienmitgliedschaft wird Ihnen ein separater Antrag zugesandt.
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Straße:
Beruf:
Telefon:
Geboren am:
Eintritts-Datum:
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(Mindestbetrag 39,- €, Jugendliche 19,50 €, Familien 58,- €)
Unterschrift: (ggf. eines Erziehungsberechtigten)
€
Erst nach Eingang Ihres Jahresbeitrages beginnt Ihre
Mitgliedschaft. Sie erhalten dann Ihren Mitgliedsausweis
sowie eine Satzung umgehend zugeschickt.
Wir weisen darauf hin, dass gespeicherte personenbezogene Daten nicht an Dritte weitergegeben werden!
Bei Eintritt nach dem 1. Juli zahlen Sie nur den halben Jahresbeitrag des laufenden Jahres.
Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V., Biberweg 30, 38114 Braunschweig
Sie sollten sich
entscheiden!
Setzen wir uns gemeinsam für das Recht der Tiere ein
und für ein
tierfreundliches Braunschweig
Werden Sie Mitglied im
Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e.V.

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