Jahres- auftakt im Grassi - Universitätsklinikum Leipzig

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Jahres- auftakt im Grassi - Universitätsklinikum Leipzig
DAS GESUNDHEITSMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG
02/2014 | 23.01.2014
Normalbetrieb
Vorsorge
Wechselwirkung
Frühchenstation arbeitet wieder
ohne Einschränkungen
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Richtige Erwärmung kann vor
Skiverletzungen schützen
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Medikamente können sich
negativ beeinflussen
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Titelfoto: Stefabn Straube
Jahresauftakt
im Grassi
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N DER
AUGENBLICK
Erinnerung an einen Nobelpreisträger
Foto: Stefan Straube
Im Park hinter dem Frauen- und
Kinderzentrum erinnert ein Gedenkstein an den Neurophysiologen und Biophysiker Bernard Katz.
Der in Leipzig geborene Katz studierte und promovierte von 1929
bis 1934 an der hiesigen Universität. 1935 musste Katz aufgrund seiner russisch-jüdischen Abstammung nach England emigrieren, wo
er seine Forschungen zu Signalsubstanzen in den Nerven fortsetzte
und am University College in London lehrte.
Auf dem Gedenkstein, der vom
Leipziger Bildhauer Markus Gläser
gestaltet wurde, ist neben einem
Lebenslauf ein Muskel zu erkennen
– ein Verweis auf Katz‘ Forschungen zur Aufklärung des Mechanismus der Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin, für die
er 1970 gemeinsam mit Ulf von
Euler und Julius Axelrod den Nobelpreis für Medizin erhielt.
UKL-Unfallchirurg übernimmt Präsidentschaft
n IMPRESSUM
Liebigstraße aktuell
Das Gesundheitsmagazin des
Universitätsklinikums Leipzig
Herausgeber:
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Der Vorstand
Liebigstraße 18
04103 Leipzig
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(0341) 97 109
(0341) 97 15 909
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Redaktion:
Helena Reinhardt (v.i.S.d.P.),
Ines Christ, Frank Schmiedel.
Universitätsklinikum, Leipzig AöR.
8. Jahrgang
In Kooperation mit der Redaktion der
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.
Druck:
Leipziger Verlags -und
Druckereigesellschaft mbH& Co. KG,
Peterssteinweg 19,
04107 Leipzig
LIEBIGSTRASSE AKTUELL
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L Seit Jahresanfang 2014 ist
Prof. Christoph Josten (59) neuer Präsident der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft
(DWG).
Der Direktor der UKL-Klinik für
Unfall-, Wiederherstellungs- und
Plastische Chirurgie übernimmt
für ein Jahr die Leitung der
medizinischen Fachgesellschaft,
die mit 1300 Mitgliedern die
größte Wirbelsäulengesellschaft
Europas ist.
„Ich freue mich über diese Ehre und
die damit verbundene Aufgabe, die
auch Anerkennung unserer hier in
Leipzig auf dem Gebiet der Wirbelsäulendiagnostik und -therapie geleisteten Arbeit darstellt“, so Josten,
der seit 1997 die Klinik für Unfallund Wiederherstellungschirurgie
am Universitätsklinikum Leipzig
leitet.
Ziel seiner Tätigkeit als Präsident
wird die weitere Förderung der
fachübergreifenden Zusammenarbeit von Unfallchirurgen, Orthopäden und Neurochirurgen bei der
Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen sein. „Die für den
Patienten optimale Versorgung erfordert eine enge, abgestimmte Ko-
operation vieler Fachexperten, die
ihr gesammeltes Wissen einbringen, um die individuell beste Therapieform zu finden“, so Josten.
Gleichzeitig übernehmen Prof. Josten und sein Wirbelsäulenteam damit die Organisation des Jahreskongresses der DWG, der im
Dezember 2014 in Leipzig stattfindet. Mit fast 2000 Teilnehmern ist
diese Tagung einer der größten
Kongresse in Europa für den Bereich der Wirbelsäulenerkrankungen und -verletzungen.
Die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft ist die mitgliederstärkste
Wirbelsäulen-Fachgesellschaft
in
Europa. Die circa 1300 Mitglieder
setzen sich vorrangig aus Ärzten
und Wissenschaftlern, aber auch
anderen an dem Thema Wirbelsäule
Interessierten zusammen.
Nach 2012, als Prof. Josten bereits
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU),
sowie Vizepräsident der Deutschen
Gesellschaft für Orthopädie und
Unfallchirurgie (DGOU) war, ist
dies nun die zweite bedeutende Präsidentschaft einer wissenschaftlichen Gesellschaft innerhalb kurzer
Zeit.
Helena Reinhardt
Foto: Stefan Straube
Prof. Christoph Josten steht seit Januar Fachgesellschaft vor / Kongress kommt 2014 nach Leipzig
Prof. Dr. Christoph Josten vom Universitätsklinikum Leipzig ist neuer
Präsident der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG).
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„Wir haben viel gelernt und
gehen gerade deshalb gestärkt ins neue Jahr“
Universitätsmedizin Leipzig blickt beim Neujahrsempfang auf ein bewegtes Jahr 2013 zurück
L Das Universitätsklinikum Leipzig
und die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig blickten beim gemeinsamen Neujahrsempfang zurück auf
ein bewegtes Jahr 2013. Unter den fast
400 Gästen des traditionell im GrassiMuseum stattfindenden Empfangs waren auch die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Sabine von
Schorlemer, und die Staatsministerin
für Soziales und Verbraucherschutz,
Christine Clauß.
Die Redner waren sich einig darin, dass das
zurückliegende Jahr ein besonders herausforderndes und gerade deshalb auch erfolgreiches war. „Wir haben sehr viel gelernt
über Unwägbarkeiten und darüber, welche
Energien Herausforderungen freisetzen
können“, sagte Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. Das Klinikum ginge mit einem Wissensvorsprung aus den intensiven
internen Aufarbeitungen und Umstrukturierungen der letzten zwei Jahre hervor.
Dazu gehört die Neuordnung der gesamten
Abläufe in der Transplantationsmedizin
ebenso wie die erfolgreiche Beendigung der
Häufung des multiresistenten Erregers KPC
durch die Umsetzung eines umfangreichen
und beispielgebenden Hygienereglements.
Wie notwendig dies immer wieder ist, zeigte
sich zum Jahresende, als dadurch frühzeitig
die Besiedlung mit dem ESBL-Erreger auf
der Neonatologie festgestellt und erfolgreich bekämpft werden konnte. „Auch wenn
wir uns gut gerüstet sehen und mittlerweile
Standards setzen, wird diese Herausforderung durch multiresistente Erreger uns
ständig begleiten“, so Fleig. Er dankte allen
Mitarbeitern, die durch besonderen Einsatz
dazu beigetragen haben, die umfassenden
Hygieneregeln umzusetzen und das Transplantationsprogramm nahtlos weiterzuführen.
Dank dieses großen Einsatzes konnten auch
2013 wieder wichtige Meilensteine in der
Weiterentwicklung des UKL erreicht werden: So wurde das Institut für Transfusionsmedizin am UKL, das älteste deutschlandweit, nach Sanierung an historischer Stätte
wiedereröffnet und im Dezember nach nur
neun Monaten Bauzeit die zweite betriebsnahe Kita am UKL eröffnet, womit das Klinikum jetzt zu den Unternehmen mit einem
der umfangreichsten Kinderbetreuungsangeboten gehört.
Auch für die weitere bauliche Entwicklung
des Uniklinikums wurde 2013 ein wichtiger
Grundstein gelegt. Der Freistaat Sachsen
hat zum Jahresende 2013 dem UKL dafür
85 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
„Das ermöglicht uns jetzt, die Planungen
für die notwendige Erweiterung CampusOst auf der Fläche des rückgebauten Bettenhauses voranzutreiben“, zeigte sich Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Vorstand
des UKL, zufrieden. Zimmer verwies ebenfalls auf das beeindruckend große Engagement, das alle Mitarbeiter des UKL in dem
bewegten Jahr 2013 an den Tag gelegt haben. „Das ist ein Zeichen dafür, dass uns allen, wie unser Leitspruch sagt, Medizin
nicht nur Beruf, sondern Berufung ist“, so
Zimmer. Die außergewöhnlichen Belastun-
Fast 400 Gäste kamen zum UKL-Neujahrsempfang ins Leipziger Grassi-Museum.
gen in 2013 führten letztlich dazu, dass trotz
gleichbleibend hoher Leistungszahlen bei
stationären als auch bei ambulanten Patienten das Universitätsklinikum erstmals seit
Jahren mit einem negativen Jahresergebnis
rechnen muss. „Noch sind die Bücher nicht
vollständig geschlossen, aber unsere vorläufigen Zahlen zeigen ein im Verhältnis zu
unserem Umsatz niedriges einstelliges Defizit. Leider spiegelt sich darin auch die allgemeine Tendenz an den deutschen Universitätsklinika wider“, so Zimmer. Durch die
Gewinnvorträge der letzten Jahre sei das
Bilanzergebnis dennoch weiter deutlich po-
sitiv, betonte Ekkehard Zimmer, was die Besonderheit der aktuellen Situation belege.
Für 2014 sei er aber optimistisch, diesen
Trend aufhalten und umkehren zu können.
„Dazu setzen wir auf unsere Stärke, die enge
Verbindung zwischen Krankenversorgung,
Forschung und Lehre und die Erschließung
neuer Leistungsbereiche durch Besetzung einer Vielzahl von Professuren“, so Zimmer
weiter. Er bedankte sich ebenso wie Prof.
Fleig bei Altdekan Prof. Joachim Thiery für
die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren und begrüßte den neuen Dekan der medizinischen Fakultät, Prof. Michael Stumvoll.
Dieser erinnerte seinerseits daran, dass eine
der wichtigen Säulen der universitären Medizin nicht vernachlässigt werden dürfe: die
studentische Ausbildung. „Was uns gegenüber allen anderen Kliniken besonders und
anders macht, das sind auch und an erster
Stelle unsere Studenten“, sagte Stumvoll.
Auch um ihnen eine bestmögliche Ausbildung bieten zu können, sei eines von zentraler Bedeutung – die enge Verbindung
von Klinikum und Fakultät. „Diese weiter
zu stärken und auszubauen, wird eine unserer Aufgaben für 2014 sein“, so Stumvoll.
Helena Reinhardt
Dekan Prof. Michael Stumvoll, UKL-Vorstand Prof. Wolfgang E. Fleig, Wissenschaftsministerin Prof. Sabine von Schorlemer, UKL-Vorstand Ekkehard Zimmer, UniRektorin Prof. Beate Schücking, UKL-Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Knut Löschke und Sozialministerin Christine Clauß (v.l.n.r.).
Fotos: Stefan Straube
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Frühchenstation am UKL
nimmt Normalbetrieb wieder auf
Keine Einschränkungen in der Versorgung von Risikoschwangeren mehr
L Die Neonatologie und Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig
haben Mitte Januar wieder den Normalbetrieb aufgenommen. Damit
können auch wieder alle Risikoschwangeren ohne Einschränkungen
am UKL behandelt werden. Dank der
vorbeugenden Verschärfung der Hygienemaßnahmen im November auf
der Frühgeborenenstation am Universitätsklinikum Leipzig gab es keine Ausweitung der ESBL-Besiedlungen.
Hygieneschwester Karsta-Angela Weis nimmt mikrobiologische Abstriche auf der
gereinigten und desinfizierten Station.
ger ESBL auf der Neonatologie festgestellt
worden. Im Zuge der daraufhin eingeleiteten verschärften Hygienemaßnahmen wurde aus Sicherheitsgründen die Versorgung
von Risikoschwangeren und Frühgeborenen am UKL vorübergehend eingeschränkt.
Durch die intensiven Vorsorgemaßnahmen
konnte eine Ausweitung der Besiedlungen
verhindert werden.
Während der Desinfektion waren die Räume
der Neonatalogie gesperrt.
Ein Mitarbeiter der Firma Kollbeck Medizintechnik bei einer sicherheitstechnischen Kontrolle.
„Das zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen
und die Übertragungsketten unterbrochen
werden konnten“, so Prof. Arne Rodloff, Leiter der Klinikhygiene und Direktor des Instituts für Mikrobiologie am UKL. Er geht davon aus, dass das verbreitete und für Gesunde
völlig harmlose Bakterium von außen durch
Patienten ins Klinikum mitgebracht wurde.
Es sei daher auch damit zu rechnen, dass der
Erreger – wie in jede andere Klinik auch –
jederzeit wieder ins Klinikum mitgebracht
werden kann. „Allerdings haben wir im
Kampf mit der Gefahr durch multiresistente
Erreger bereits einen Teilerfolg erzielt, indem
wir durch unser erweitertes Screening eine
Gefährdung frühzeitig gesehen haben, die
ansonsten oftmals unbemerkt bleibt“, so
Rodloff.
Helena Reinhardt
Fotos: Stefan Straube
Dennoch war vorsorglich die 31 Betten
umfassende Neonatologie nach und nach
leergezogen worden. In den ersten Januartagen konnten dann umfassende Hygienemaßnahmen wie Sonderreinigungen auf
der Station durchgeführt werden. Nach deren Abschluss erfolgt jetzt die Wiederaufnahme des Normalbetriebs.
„Wir sind sehr erleichtert, dass unsere
Maßnahmen erfolgreich waren und wir ab
sofort wieder uneingeschränkt alle Frühgeborenen wie gewohnt betreuen können“, so
Prof. Ulrich Thome, Leiter der Abteilung
für Neonatologie im Department für Frauen- und Kindermedizin des Universitätsklinikums Leipzig. Zwischenzeitlich waren
die kleinen Patienten, wenn diese noch
nicht nach Hause entlassen werden konnten, auf einer speziell hergerichteten Ausweichstation in der UKL-Kinderklinik versorgt worden. Perinatalzentren in der
Umgebung waren mit eingesprungen, auch
bei der Behandlung von Hochrisikoschwangeren. „Für diese unkomplizierte
Unterstützung sind wir sehr dankbar“, so
Thome. Oftmals seien die Abteilungen,
ebenso wie am UKL, bereits völlig ausgelastet.
Anfang November waren innerhalb des erweiterten Screenings am UKL 17 Fälle einer
Besiedlung mit dem multiresistenten Erre-
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Der UKL-Vorstand bedankte sich beim Team der Neonatologie, des Kreißsaals und der Klinikhygiene für die geleistete Arbeit.
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Starthilfe ins Leben
Nachsorgeteam des Uniklinikums Leipzig betreut frühgeborene und schwerkranke Säuglinge
und ihre Eltern zu Hause weiter
Der kleine Ben und seine Eltern (M.) wurden betreut von Anett Bläser(l.), Christin Henri-Dressler (2.v.r.) und Katrin Mühler vom Nachsorgeteam
„Leipziger AlleDabei“ des Uniklinikums Leipzig.
HINTERGRUND
Der Name des Nachsorgeteams „Leipziger AlleDabei“ entstand aus der Idee heraus, dass
mehrere Fachdisziplinen gemeinsam daran mitwirken, dass für die Familien ein Leben mit
dem besonderen Kind gelingen kann. Und weil das Team in Leipzig und Umgebung arbeitet, ist der Name auch angelehnt an einen typischen Leipziger Begriff, das „Leipziger Allerlei“.
Nachsorgeteam weiter. „Auch hier suchen
wir nach kompetenten Pflegediensten,
Fachärzten und Selbsthilfegruppen, damit die Familien in ihrer besonderen Situation rundum gut betreut sind. Erfreulicherweise gelingt es uns in den meisten
Fällen, die kleinen Patienten und ihre zuversichtlichen Eltern mit einem guten
Gefühl zu verabschieden“, so Bläser.
Sandra Hasse
Foto: Stefan Straube
Um die Diskrepanz zwischen Rundum-Versorgung in der Universitätsklinik Leipzig
und dem oft überfordernden Alltag Zuhause
zu minimieren, steht das Nachsorgeteam
den Familien 20 Stunden innerhalb der ersten zwölf Wochen nach der Entlassung zur
Seite. In dieser Zeit finden unter anderem
Hausbesuche und Telefongespräche statt.
„Alle Eltern wünschen sich ein gesundes
Kind. Doch manchmal kommt es anders“,
weiß Sozialpädagogin Katrin Mühler, Fallmanagerin im Nachsorgeteam der Neonatologie am Uniklinikum Leipzig. „Wenn ein
Kind viel zu früh geboren, beatmet und wochenlang auf der Intensivstation überwacht
wird, haben die betroffenen Eltern sehr viele
Sorgen und Fragen, auch noch nach der
Entlassung. Sie benötigen besonderen Beistand.“ Gemeinsam mit der Fachärztin für
Pädiatrie und Neonatologie Anett Bläser hat
sie das Nachsorgeteam ins Leben gerufen
und über vier Jahre daran gearbeitet, Strukturen aufzubauen, Personal zu finden und
die Leistungsfinanzierung über die Krankenkassen zu erhalten – bis zum erfolgreichen Start im Sommer 2012.
Zusammen mit drei Kinderkrankenschwestern betreuen Katrin Mühler und Anett Bläser bislang 28 Familien. „Wem und wie wir
helfen müssen, wird von Fall zu Fall entschieden und regelmäßig im Team besprochen“, erklärt Mühler. „Unsere Schützlinge
sind beispielsweise Kinder mit schweren angeborenen Erkrankungen wie Chromosomen-Anomalien und Mukoviszidose, aber
auch Frühchen, die vor der 32. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen sind und
deshalb Komplikationen hatten.“
Die zuständige Krankenschwester, die die
Kinder bereits aus der stationären Pflegeversorgung kennt, unterstützt zu Hause beispielsweise die oft schwierige Ernährungssituation, vor allem wenn Kinder mit
Sonden, Pumpen oder Spezialnahrungen
versorgt werden müssen. Außerdem begleitet sie die kleinen Patienten zu Kinderarztbesuchen und Spezialsprechstunden, oder
hilft weiter bei der Anbindung an geeignete
entwicklungsfördernde Therapieprogramme. „Gemeinsam mit den Ärzten, Schwestern, Therapeuten und Pädagogen schaffen
wir ein Netzwerk, das der Entwicklung des
Kindes und den Bedürfnissen der Eltern gerecht wird. Denn gerade für die ist es
schwierig, die Balance zu finden zwischen
angemessener Versorgung und übertriebener Vorsicht“, sagt Bläser.
In Fällen, in denen die intensive Nachsorgezeit nicht ausreicht, vermittelt das
Foto: Stefan Straube
L Das Universitätsklinikum Leipzig
bietet einen ganz besonderen Dienst
für die Allerkleinsten an: Ein fünfköpfiges Nachsorgeteam der NeugeborenenIntensivstation, bestehend aus einer
Ärztin, einer Sozialpädagogin und drei
Kinderkrankenschwestern,
betreut
kranke Säuglinge nach Geburt und
Krankhausaufenthalt daheim weiter.
Sachsenweit einmalig wird das Projekt
„Leipziger AlleDabei“ durch die Krankenkassen mitfinanziert und hilft den
Familien, den Alltag mit ihrem besonderen Kind aufzubauen und zu bewältigen – sozial, psychisch und pflegerisch.
Nach dem ersten Bestehensjahr zieht
das Team positive Bilanz.
Für sein Engagement bekam das Nachsorgeteam im November einen Blumenstrauß von Leipzig Fernsehen überreicht – eine Anerkennung für die geleistete Arbeit. Katrin Mühler nahm stellvertretend für das Team den Blumenstrauß vor laufender Kamera entgegen.
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Oscar der Medizinlehre verliehen
Gleich drei Dozenten mit „Lehrpreis 2013“ ausgezeichnet
L Für hervorragende Leistungen wurden während der diesjährigen Absolventenfeier am 11. Januar 2014 gleich
drei Dozenten der Medizinischen Fakultät mit dem „Lehrpreis 2013“ ausgezeichnet. Gestiftet vom Alumni-Verein
der Medizin beruht die Wahl der Preisträger unter anderem auf Umfragen unter den Studierenden. In diesem Jahrgang erhielten die Physiologin Dr. Beate
Raßler als Dozentin in der Vorklinik sowie der Rheumatologe und ehemalige
Studiendekan Prof. Christoph Baerwald
als Dozent im klinischen Ausbildungsabschnitt herausragende Nennungen.
Dr. Raßler, so ein Kommentar in der Studierendenbefragung, vermag ihre Seminare und
selbst schwierige Sachverhalte so gut aufzubereiten, „dass man wirklich schlauer herausgeht und der Stoff sich lichtet“. Prof.
Baerwald habe entscheidend dazu beigetragen, innovative Ideen wie das „Problemorientierte Lernen“ in der medizinischen Lehre
umzusetzen, würdigte der Vorsitzende des
Alumni-Vereins, Prof. Christian Wittekind.
Er bezeichnete Baerwald als „übernominiert“, weil dieser in den Vorjahren schon
immer weit vorn in den Evaluierungen abgeschnitten habe.
Zum ersten Mal wurde ein
nicht dotierter Sonderpreis
überreicht und zwar an den
emeritierten Professor Eberhard Passarge. Er kam 2010
nach Leipzig, um das verwaiste Institut für Humangenetik
kommissarisch zu leiten, und
ist bekannt dafür, auch musikalische oder literarische Bezüge wie Faust-Zitate in seine
Vorlesungen einzubauen. „Einer der besten Dozenten, die
ich je hatte“, kommentierte
ein Student, „und obendrein
ein wunderbarer Mensch“.
Alle Preisträger waren sich einig, dass der Lehrpreis die
schönste Rückmeldung ist,
die sie für ihre Lehrtätigkeit
erhalten können. Stellvertretend für alle Preisträger gab
Prof. Passarge den AbsolvenProf. Dr. Michael Stumvoll (Dekan der Medizinischen Fakultät), Prof. Dr. Jürgen Meixensberger (Studiendekan Humantinnen und Absolventen nach
medizin), Prof. Dr. Christoph Baerwald, Dr. Beate Raßler, Prof. Dr. Eberhard Passarge, Prof. Dr. Christian Wittekind
sechs Jahren Ausbildung mit
(Alumni-Verein Medizin; v.l.n.r.) bei der Preisverleihung.
Foto: Steffi Engel
auf den weiteren Berufsweg:
„Was immer sie als Ärztin
und 52 Studierende der Zahnmedizin das
niemals die menschlich-soziale Komponenoder Arzt tun werden, hinterZweite Staatsexamen erfolgreich absolviert.
te!“ Im Sommer- und Wintersemester 2013
fragen Sie reflexartig immer: Wie kommt
Diana Smikalla / ic
haben insgesamt 302 Medizin-Studenten
mein Tun beim Patienten an? Vergessen Sie
Unterstützung bei Krebs
im jungen Erwachsenenalter
Forschungsprojekt am UKL will deutschlandweit psychosoziale Versorgung der Patientengruppe verbessern
L 2014 startet an der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig ein neues Forschungsprojekt. Das Projekt „Ich bin doch
noch so jung!“ untersucht die Lebenszufriedenheit, die Versorgungssituation und den Unterstützungsbedarf
von Krebspatienten im jungen Erwachsenenalter. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Forschungsprojekt
über einen Zeitraum von drei Jahren
mit insgesamt 250 000 Euro.
Deutschlandweit erkranken im jungen Erwachsenenalter jährlich etwa drei bis fünf
Prozent an Krebs. Die Heilungschancen
dieser Patienten sind überdurchschnittlich
gut. Einerseits müssen die Betroffenen sich
mit den körperlichen und psychosozialen
Folgen der Erkrankung beziehungsweise
deren Behandlung auseinandersetzen und
gleichzeitig spezifische Entwicklungsaufgaben (zum Beispiel Reifung der Persönlichkeit, Partnerschaft, Karriere, Familiengründung) bewältigen.
Damit entspricht diese Patientengruppe
weder dem typischen Patientenprofil von
Erwachsenen noch dem von Kindern. Die
psychoonkologische Forschung hat das
Problemfeld der Krebspatienten im jungen
Erwachsenenalter (Adolescents and Young
Adults – AYA) erst in jüngster Zeit aufgegriffen. Bisherige Studien deuten darauf
hin, dass AYA eine höhere psychische Belastung sowie eine schlechtere Lebensquali-
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tät im Vergleich zu Gleichaltrigen haben.
Auch bei der psychosozialen Versorgung
zeigen die bisherigen Befunde, dass die
jungen Patienten einen hohen und oftmals
unerfüllten Bedarf nach altersangemessener Unterstützung aufweisen.
Das Forschungsprojekt hat das Ziel, die Lebenszufriedenheit, die Versorgungssituation
und den Unterstützungsbedarf von Krebspatienten im jungen Erwachsenenalter zu
ermitteln und mögliche Einflussgrößen auf
die Lebenssituation zu bestimmen. Darüber
hinaus wird die Zufriedenheit mit der derzeitigen psychoonkologischen Versorgung
in den Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen und der ambulanten Betreuung erfasst.
Um die psychosoziale Versorgung der AYA
zu verbessern, wird aus den im Projekt gewonnenen Ergebnissen ein psychoonkologisches Unterstützungsangebot entwickelt.
Außerdem werden Handlungsempfehlungen für das ärztliche und therapeutische
Personal für die psychoonkologische Versorgung der AYA abgeleitet.
Zur Umsetzung der Projektziele werden
insgesamt 450 Krebspatienten zwischen 18
und 39 Jahren deutschlandweit zu zwei
Zeitpunkten schriftlich befragt. Die erste
Befragung findet mit Abschluss der medizinischen Akutbehandlung statt. Die zweite Befragung erfolgt ein Jahr später. Zu
beiden Zeitpunkten werden zusätzlich vertiefende Patienteninterviews durchgeführt.
ukl
KONTAKT
Interessierte Patienten, die an der Studie
teilnehmen möchten sowie onkologische
Einrichtungen, die weitere Infos wünschen,
wenden sich bitte an:
Annekathrin Seidler
(0341) 971 8804
iiannekathrin.seidler@
medizin.uni-leipzig.de
Katja Leuteritz
(0341) 971 5405
[email protected]
http://medpsy.uniklinikum-leipzig.de
Mit einem Forschungsprojekt soll jungen Erwachsenen mit einer Krebserkrankung bessere Hilfe zuteil werden.
Foto: dpa
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„Interdisziplinäre Endoskopie vom Feinsten“
Prof. Dr. Mössner blickt auf 20 Jahre Entwicklung der Gastroenterologie
am Leipziger Universitätsklinikum
Als Prof. Mössner aus Würzburg kommend
nach Leipzig wechselte, merkte er schon beim
ersten Rundgang durch seine Klinik, dass diese nicht nur räumlich und organisatorisch
zerbröselt war. „Die Station in der Härtelstraße machte einen schlimmen Eindruck“,
erinnert er sich. „Mit den uralten Geräten
konnte man kaum den Gallengang erkennen.
Die Ärzte waren klinisch top und standen im
Wissen und Können denen im Westen nicht
nach. Wissenschaftlich allerdings hingen die
meisten durch die fehlenden Anforderungen
ziemlich fest.“ Sein alter Commodore PC 20,
den er mitbrachte, schien der einzige PC im
Klinikum zu sein. Ihm wurde schnell klar,
dass es eine Herkulesaufgabe sein würde, hier
in Leipzig eine national und international beachtete Gastroenterologie aufzubauen.
Als 1996 die Herzspezialisten ins Herzzentrum umzogen, konnte Prof. Mössner die
Gastroenterologie im Roten Haus in der Phi-
Foto: Stefan Straube
L Vor 20 Jahren begann in Leipzig eine
Fortbildungsreihe für Gastroenterologen. „Diese wissenschaftliche Veranstaltung für alle Spezialisten für Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes fand
natürlich auch dieses Jahr statt“, sagt
Prof. Dr. Joachim Mössner, Direktor der
Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie. „Ich hatte am 1.
November 1993 die Leitung der damaligen Medizinischen Klinik und Poliklinik
II übernommen und diese Fortbildung
ins Leben gerufen, die heute zu einer
über die Grenzen Leipzigs hinaus sehr
bekannten wissenschaftlichen Veranstaltung gehört.“
Prof. Dr. Joachim Mössner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie, bei einer Untersuchung in der interdisziplinären Endoskopie des UKL.
lip-Rosenthal-Straße zusammenführen. Gastroskopien und Koloskopien fanden fortan in
den OP-Räumen der Herzchirurgie statt.
Zum Glück kam eine neue Röntgenanlage
dazu, für die Forschung wurde ein spezieller
Laborcontainer durch das Engagement des
damaligen Kanzlers der Universität, Peter
Gutjahr-Löser, zur Verfügung gestellt.
„Das war damals schon gar nicht schlecht, wir
konnten gut arbeiten. Heute, 20 Jahre nach
meinem Beginn in Leipzig, sind wir freilich
weitere große Schritte vorangekommen“, so
Prof. Mössner. „Wir haben im Forschungs-
zentrum des Klinikums herrliche Voraussetzungen für die wissenschaftliche Arbeit. Die
interdisziplinäre Endoskopie, die auch Kinderärzten, Chirurgen und Pulmologen zur
Verfügung steht, ist vom Feinsten und macht
Kollegen aus anderen Städten neidisch. Damit
können wir auf höchstem Niveau und zugleich höchst ökonomisch arbeiten.“
Mit der gleichen Vehemenz, mit der sich die
Medizin in Leipzig entwickelte, hat sich auch
die Stadt selbst zu ihrem Vorteil verändert.
„Als ich vor 20 Jahren nach Leipzig kam, war
ich ehrlich gesagt erschrocken. Ich hatte
schon viele Städte in der Welt gesehen, aber
so ein Drecknest noch nicht“, so Prof. Mössner. Er bekam eine Wohnung im Osten.
Nach sechs Wochen fehlte von seinem 16
Jahre alten Mercedes der Stern, weitere sechs
Wochen später war der ganze Wagen weg und
er kaufte sich ein Fahrrad. „Ich hatte damals
nicht die Fantasie, was aus Leipzig werden
kann. Heute ist für mich Leipzig mit seinen
wunderschönen alten Häusern, mit den vielen Parkanlagen, dem Auenwald, der bezaubernden Seenlandschaft und einem unglaublich vielseitigen Kultur- und Freizeitangebot
eine der schönsten Städte in Deutschland.“
Der Klinikdirektor, der sich als überzeugten
„Neusachsen“ bezeichnet und für immer hier
bleiben will, sieht Leipzig – zudem durch
eine auf dem Boden gebliebene Hotellerie –
als Kongressstadt Nummer 1, die auch immer
wieder gern von der Deutschen Gesellschaft
für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten gewählt wird.
Mit seinen 63 Jahren kommt für Prof. Mössner der Abschied vom Arbeitsleben in Blickweite – sehr zu seinem Leidwesen. Der Arzt
und Wissenschaftler hat sein ganzes Leben
mit vollem Einsatz gearbeitet und nach einer
schweren OP die eigenen Tritt-kürzer-Vorsätze beiseite geschoben. „Ich will meine Ansprüche an mich selbst weiter erfüllen“, sagt
er. „Ich wäre nicht Internisten-Präsident 2012
geworden, wenn ich mit halber Kraft gefahren
wäre. Das ist nicht meine Sache. Deshalb
wünsche ich mir, nicht mit dem 65. Geburtstag aus dem Amt gehen zu müssen, sondern
noch ein paar Jahre dranhängen zu können.
Denn ich habe noch viele Ideen und auch die
Kraft, diese umzusetzen.“
Uwe Niemann
Bei Ski-Unfällen am häufigsten die Knie betroffen
Leipziger Unfallmediziner rät: Aufwärmen und Dehnen erst am Hang
Das Leipziger Universitätsklinikum liege
zwar nicht in einem Ski-Gebiet, dennoch
sei jedes Jahr ein saisonaler Anstieg von Patienten zu erkennen, die Wintersport-Unfälle erlitten haben. „Dass auch wir mit derartigen Verletzungen konfrontiert werden“,
sagt Dr. Hepp, „liegt an den medizinischen
Therapiegrundsätzen. Bei einem Kreuzbandriss wird beispielsweise beim Vorliegen
von schweren Begleitverletzungen, die sofort versorgt werden müssen, das Kreuzband sofort mitoperiert. Gibt es keine Not-
wendigkeit zum sofortigen Eingriff, wird
die OP erst sechs Wochen nach der Verletzung vorgenommen, damit sich das lädierte
Knie erst einmal beruhigen kann. In dieser
Zeit ist der Patient ja schon wieder zu Hause – und kann also bei uns operiert werden.“
Ob rasanter Abfahrtslauf oder ruhiger Loi-
Foto: Stefan Straube
L Im Flachland ist von Schnee derzeit
zwar keine Spur, aber immerhin kann
Oberwiesenthal eine Schneehöhe von
derzeit 20 Zentimetern bieten. Das winterliche Freizeitvergnügen lockt an jedem Wochenende tausende Ski-Freunde
an – und führt leider auch immer wieder
zu Unfällen. „Am häufigsten wird bei
Wintersport-Unfällen das Knie verletzt“,
so PD Dr. Pierre Hepp, Oberarzt an der
Klinik für Unfall-, Wiederherstellungsund Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Leipzig. „Das ist zu 40 Prozent der Fall. Auf Platz zwei liegen
Schulterverletzungen, erst danach kommen Kopf- und Beckenverletzungen.“
Unfallchirurg PD Pierre Hepp behandelt einen Patienten mit einer Knieverletzung, die bei SkiUnfällen häufig auftritt. Am UKL werden verletzte Skifahrer behandelt.
penlauf: Beide Sportarten können zu schweren Verletzungen führen. „Durch die Verkettung von unglücklichen Umständen kann
ein vermeintlich harmloses Hinfallen beim
Langlauf zu schweren Verletzungen führen“,
erzählt der Leipziger Unfallmediziner. „Die
reichen vom Knöchel- bis zum Beckenbruch
– das habe ich alles schon hier bei uns gesehen.“ Manche Patienten, die im Ski-Urlaub
gestürzt sind, würden erst nach Tagen merken, dass es vielleicht doch nicht nur zu einer
Prellung, sondern zu einem Bruch gekommen ist.
Dr. Hepp rät allen Freizeitsportlern: Gegen
die Schmerzen nach einem Sturz hilft vor allem sofortige Kühlung. Selbst eine Handvoll
Schnee kann den Knöchel beruhigen. Aber
wenn die Beschwerden anhalten, dann sollte
– auch wenn schon Tage vergangen sind –
ein Spezialist aufgesucht werden, der eine
weiterführende Diagnostik einleiten kann.
„Dehnen und Aufwärmen vor dem Sport –
das sollten auch die Ski-Freunde beherzigen“, so Dr. Hepp. „Dabei sollte das Stretching aber nicht nur am Skilift erfolgen,
sondern auch unmittelbar am Hang. Denn
auf dem Skilift wird man wieder kalt, sodass
die ganzen schönen Übungen eigentlich
nichts gebracht haben.“
Uwe Niemann
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LIEBIGSTRASSE AKTUELL
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Verbrennungen und Verbrühungen –
Kinder vor heißen Gefahren schützen
Am Universitätsklinikum Leipzig werden jedes Jahr etwa 150 kleine Patienten
mit thermischen Verletzungen behandelt
LIEBIGSTRASSE AKTUELL
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Um Kinder vor Verbrühungen zu schützen, sollten Eltern darauf achten, dass sie nicht in der Nähe von heißen Töpfen oder offenen Flammen spielen.
ERSTE HILFE
Schnelle Hilfe bei Verbrennungen und
Verbrühungen:
™unabhängig von der Schwere der Verletzung: wenige Minuten mit kaltem
Wasser kühlen, anschließend mit körperwarmer Spülung (35 bis 37 Grad) fortfahren
™ Brandblasen nicht öffnen
™ verbrannte Hautflächen nicht mit fettigen Salben oder anderen „Hausmittelchen“ bedecken
™ Wunden steril abdecken
™ bei nässenden oder blasenbildenden
Verbrennungen einen Arzt aufsuchen,
bei größeren Verletzungen den Notdienst / Notarzt anrufen
Weitere Informationen gibt es auch bei
Paulinchen – Initiative für brandverletzte
Kinder unter www.paulinchen.de.
keine entsprechende Auflage zu Hause hat,
kann ein frisch gebügeltes Taschentuch verwenden“, erklärt Dr. Weißer. Bei schlimmeren Verletzungen sorgt ein Anruf beim Notdienst für schnelle Hilfe. „Bei nässenden
oder blasenbildenden sowie bei großflächigen Verbrennungen sollte immer ein Arzt
aufgesucht werden“, so die Kindermedizinerin.
Die meisten thermischen Verletzungen
lassen sich vermeiden, weil sie fast immer
vorhersehbar sind, sagt die Oberärztin. Da
besonders Säuglinge und Kleinkinder ge-
Foto: Stefan Straube
Die größte Gefahr geht von leicht erreichbaren, heißen Flüssigkeiten aus, sagt Dr. Margit
Weißer, Oberärztin in der Kinderchirurgie
am Universitätsklinikum Leipzig. „Wenn ein
Kind die Tasse mit Tee oder Kaffee vom Tisch
zieht und sie dabei umkippt, saugt sich die
Kleidung schnell mit der heißen Flüssigkeit
voll und sie verteilt sich überall auf dem
Körper.“ Auch beim Inhalieren reicht ein
kurzer Moment der Unaufmerksamkeit: Eine
falsche Bewegung, und der Inhalt der Schüssel landet auf dem Schoß.
Die Folge sind thermische Verletzungen:
schmerzhafte Verbrühungen oder Verbrennungen, deren Behandlung je nach
Schweregrad sehr langwierig sein kann.
Bei Säuglingen und Kleinkindern entstehen bereits bei Temperaturen von 45 Grad
Celsius Verletzungen, die von Hautrötungen bis hin zu Verbrennungen zweiten
Grades reichen. „Häufig betroffen sind der
Oberkörper, Arme und Schultern. Kippt
die Schüssel beim Inhalieren um, verbrühen sich Kinder die Oberschenkel und die
Genitalien“, so Dr. Weißer, die am Uniklinikum die Kinder-Spezialsprechstunde
für Plastisch-Rekonstruktive Chirurgie
leitet.
Am Universitätsklinikum Leipzig werden jedes Jahr etwa 150 Fälle von thermischen Verletzungen behandelt. 2013 mussten bislang
30 Kinder aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen stationär aufgenommen werden –
ein leichter Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Am häufigsten sind dabei
Verbrühungen zweiten Grades, die beispielsweise durch heiße Flüssigkeiten verursacht
wurden, seltener Grillunfälle, die Verbrennungen zweiten bis dritten Grades zur Folge
haben.
Sind zwischen zehn und 20 Prozent der Körperoberfläche oder sogar noch mehr betroffen, das Gesicht oder die Hände verbrannt,
ist ein Krankenhausaufenthalt meist unumgänglich. Deshalb sei vorausschauendes
Handeln bei Erwachsenen so wichtig, damit
es gar nicht erst zu schweren Unfällen dieser
Art kommt: „Die Kinder müssen manchmal
monatelang im Krankenhaus bleiben und im
Anschluss jahrelange Behandlungen und
kosmetisch-plastische Korrektur-Eingriffe
über sich ergehen lassen. Das muss einfach
nicht sein“, so Dr. Margit Weißer.
Unabhängig von der Schwere gilt für alle
thermischen Verletzungen: Zuerst wenige
Minuten kühlen, anschließend mit körperwarmer Spülung (35 bis 37 Grad) isotherm
halten – das heißt, die Temperatur soll unverändert bleiben. Auf gar keinen Fall sollten die Brandblase geöffnet oder die verbrannten Flächen mit fettiger Creme oder
anderen „Hausmittelchen“ bedeckt werden,
da dies Infektionen begünstigen kann. „Die
Wunde sollte steril abgedeckt werden. Wer
Foto: dpa
L In der dunklen Jahreszeit sorgen Kerzen und heiße Getränke für eine gemütliche Atmosphäre. Doch für kleine Kinder können Lichter, Glühwein und Tee
schnell gefährlich werden, wenn sie unbedacht danach greifen. Nicht selten
kommt es so im heimischen Wohnzimmer zu Verbrennungen oder Verbrühungen.
Dr. Margit Weißer leitet die Sprechstunde für Plastisch-Rekonstruktive Chirurgie, in der auch Kinder mit Verbrühungen oder Verbrennungen behandelt werden.
fährdet sind, sollte stets darauf geachtet
werden, dass sie an Flammen oder heiße
Flüssigkeiten nicht heranreichen können.
„Beispielsweise ist auch das Stromkabel
eines Wasserkochers eine Gefahrenquelle,
da das Gerät daran heruntergerissen werden kann. Vorsicht ist auch beim Kochen
angebracht. Heißes Nudelwasser oder
ähnliches kann ebenfalls schwere Verbrühungen verursachen, wenn Kinder nach
dem Topf greifen“, macht Dr. Weißer auf
weitere Gefahrenquellen aufmerksam.
Ines Christ
KONTAKT
Sprechstunde für
Plastisch-Rekonstruktive
Chirurgie
Klinik und Poliklinik
für Kinderchirurgie
(0341) 972 6905
eSprechzeiten: montags 11 bis 15.30 Uhr
SEITE 9
N AUSBILDUNGSTAGEBUCH
Nichtsehen –
eine besondere Erfahrung für Sehende
Angehende Orthoptistinnen besuchen Berufsförderungswerk für blinde und sehbehinderte Menschen
Foto: MBFS
Für die meisten Menschen ist normales Sehen eine Selbstverständlichkeit. Doch wie
erleben Sehbehinderte ihren Alltag? Besonders für Orthoptisten ist diese Erfahrung
für den Umgang mit blinden und sehgeschädigten Menschen von großer Bedeutung.
Aufgaben von Orthoptisten sind die Prävention, Diagnose und Therapie von Schielerkrankungen, Sehschwächen, Augenzittern
und Augenbewegungsstörungen. Im Rahmen ihrer Tätigkeit prüfen sie das Sehvermögen, untersuchen die Stellung der Augen
und die beidäugige Zusammenarbeit. Neben diesen primär klassischen Aufgabengebieten ist die Orthoptistin auch in weiteren
spezifischen Arbeitsbereichen tätig, zum
Beispiel in der Rehabilitation von sehbehinderten Patienten aller Altersgruppen.
Im Rahmen ihrer Ausbildung haben die Orthoptikschüler und -schülerinnen der Medizinischen Berufsfachschule Leipzig das
Berufsförderungswerk für blinde und sehbehinderte Menschen (BFW) in Halle/Saale
besucht. Mit Zug und Straßenbahn ging es
von Leipzig ins BFW, wo den Auszubildenden die Aufgaben der Einrichtung vorgestellt wurden.
In der sensorischen Welt des Berufsförderungswerkes lernen blinde und sehbehin-
Foto: MBFS
L An der Medizinischen Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig lernen rund 750 junge Menschen
einen Gesundheitsberuf. Sie haben sich
für einen Beruf mit guten Zukunftsaussichten entschieden, der hohe Ansprüche an die fachliche und soziale Kompetenz jedes Einzelnen stellt. In der
Reihe „Ausbildungstagebuch“ geben
die Azubis verschiedener Fachrichtungen Einblicke in ihre Berufsausbildung.
Heute: ein Ausflug der Orthoptik-Schüler nach Halle/Saale.
Beim Besuch des Berufsförderungswerkes konnten die Azubis mittels Simulationsbrillen erfahren, wie Patienten mit verschiedenen Augenerkrankungen
wie Grauem Star oder altersbedingter Maculadegeneration ihre Umwelt wahrnehmen.
derte Menschen, mit Gefahren des Alltags
besser umzugehen und Aufgaben des täglichen Lebens selbstständig zu bewältigen.
Zur beruflichen Neuorientierung und dem
Ziel einer dauerhaften Eingliederung in den
Arbeitsmarkt werden blinden und sehbe-
hinderten Menschen vielfältige Bildungsmaßnahmen angeboten.
Für die Besucher ging es zu einem Rundgang durch den „unsichtbaren“ audiotaktilen Erfahrungsraum. Dies ist ein Raum völliger Dunkelheit, in dem verschiedene
Geländearten nachgestellt sind. Aufgabe der
Schüler war es nun, durch „Wälder, Straßen,
Brücken und Häuser“ durch den Raum zu
finden. Die meisten waren doch sehr überrascht, wie schwer es ist, alltägliche Gegenstände nur mit Tast- und Gehörsinn zu erkennen. Aus Furcht vor dem Unbekannten
wurde für die Bewältigung dieser eigentlich
alltäglichen Situation wesentlich mehr Zeit
benötigt.
Wieder zurück im Tageslicht konnten die
Auszubildenden die Wirkungen von Farbfehlsichtigkeiten erleben: Wie sieht man mit
solch einer Erkrankung und wie schwer ist es
für Betroffene, Farben wie Rot, Blau und
Grün zu erkennen? Es wurden sprechende
Geräte zum Erkennen von Farben an Kleidungsstücken vorgestellt, sowie Hilfsmittel
zur Bewältigung des Alltages für Blinde. Die
angehenden Orthoptistinnen lernten auch
die Brailleschrift (Blindenschrift) kennen.
Zum Schluss wurden durch Simulationsbrillen verschiedene Augenerkrankungen,
wie altersbedingte Maculadegeneration,
Glaukom, Grauer Star oder Retinopathia
pigmentosa vorgetäuscht. Mit diesen Brillen
ging es zu Fuß über das Gelände des BFW.
So konnten die Schüler bereits theoretisch
gelernte Erkrankungen selbst erleben.
Mit aufgeregten Diskussionen über die vielen Eindrücke erfolgte der Heimweg. Dieses
Erlebnis prägte den Umgang mit Patienten
und ließ die Selbstverständlichkeit des eigenen Sehens in einem ganz anderen Licht erscheinen.
Katrin Obst,
Fachbereichsleiterin Orthoptik
Ausbildungen an der
Medizinischen Berufsfachschule des UKL
Derzeit können sich Interessenten
für folgende Ausbildungsgänge
bewerben:
Gesundheits- und
Krankenpflege
Bewerbungsfrist: 31. März 2014
Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege
Bewerbungsfrist: 31. März 2014
Physiotherapie
Bewerbungsfrist: 30. April 2014
Medizinisch-Technische
Laborassistenz
Bewerbungsfrist: 30. April 2014
Medizinisch-Technische
Radiologieassistenz
Bewerbungsfrist: 30. April 2014
Orthoptik
Bewerbungsfrist: 31. Mai 2014
Diätassistenz
Bewerbungsfrist: 15. August 2014
Ausführliche Hinweise zum Bewerbungsverfahren sowie weitere Informationen zur Berufsfachschule
und den einzelnen Ausbildungen
finden Sie unter: www.mbfs.
uniklinikum-leipzig.de.
Foto: Stefan Straube
An der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS) des UKL in der
Leipziger Richterstraße werden
Ausbildungen für Gesundheitsfachberufe angeboten. In insgesamt acht Fachbereichen lernen
rund 750 Schüler. Der Lehrbeginn
und die Anzahl der angenommenen Bewerber variiert je nach
Fachbereich, die Voraussetzung
ist überall mindestens ein Realschulabschluss. Schulgeld müssen die Auszubildenden nicht bezahlen.
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LIEBIGSTRASSE AKTUELL
SEITE 10
Zahl der Crystal-Süchtigen in Sachsen
erneut enorm gestiegen
L Trotz der 45 Suchtberatungsstellen mit rund 200 therapeutischen Mitarbeitern in Sachsen
gibt es wenig Fortschritte im
Kampf gegen Abhängigkeitserkrankungen. 85 000 Alkoholabhängige und 15 000 Drogenabhängige gab es im Jahr 2012.
„Bei den illegalen Drogen nimmt
Crystal Meth immer größeren
Raum ein“, sagte Dr. Olaf Rilke
von der Sächsischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren (SLS)
jüngst auf einer Fortbildungsveranstaltung für Arbeitsmediziner
der Region Leipzig. Crystal Meth
wird oft die gefährlichste Droge
der Welt genannt, weil sie billig
ist und schwere Schäden hinterlässt. Die weißen Kristalle enthemmen und bringen bis zu 36
Stunden pures Rauschgefühl.
Aber diesem euphorischen Hoch
folgt schnell der tiefe Fall: Die
Konsumenten magern ab, Zähne
fallen aus, Wunden entstellen
das Gesicht.
LIEBIGSTRASSE AKTUELL
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Alkohol am Arbeitsplatz trinken immerhin elf Prozent aller Berufstätigen – egal, ob Mann oder Frau.
Foto: Uwe Niemann
„Besorgniserregend ist der stete Anstieg von Crystal-Abhängigen“, so Dr.
Rilke auf der gemeinsamen Veranstaltung des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Medizinischen
Fakultät der Universität Leipzig, des
Verbandes Deutscher Betriebs- und
Werksärzte (Landesverband Sachsen)
und des Mitteldeutschen Instituts für
Arbeitsmedizin. „In Sachsen haben
wir im Jahr 2012 einen Zuwachs von
47 Prozent verzeichnet. Die neuesten
Zahlen für 2013 zeigen, dass es mit
wiederum über 40 Prozent erneut einen enormen Anstieg gegeben hat. In
Sachsen liegt die Zahl der Abhängigen bei dieser gefährlichen Droge
nunmehr bei über 5000.“
Dabei wurden in Sachsen wieder
Tausende Entzugsbehandlungen und
Sucht-Reha-Maßnahmen organisiert
und finanziert. Und jeder Abhängige
hat sein persönliches NiedergangsStakkato erlebt. „Warum wirken
schlechte Erfahrungen und Strafe
nicht?“, fragte deshalb Prof. Dr. Michael Lucht, Oberarzt der Klinik und
Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin
Greifswald, in seinem Vortrag.
„Wenn die Ehe am Ende ist, wenn
man vor Gericht steht, die Fahrerlaubnis weg ist – ja, können diese
Drogenabhängigen aus gar nichts
lernen? Nein, denn im Gehirn eines
Süchtigen laufen Prozesse ab, die der
Nicht-Süchtige nicht begreift“, so
Prof. Lucht.
Über die Jahrtausende habe der
Mensch verinnerlicht: Iss, was du
kriegen kannst, weil es morgen vielleicht nichts gibt. Ein Belohnungssystem fördere diese Gier, die nicht
nur Nahrung betreffe, sondern alles
Angenehme. Deshalb gebe es im
Hirn immer wieder eine Auseinan-
dersetzung zwischen Vernunft und
Gier oder zwischen Wille und Sucht.
Sei die Sucht – egal, ob nach Alkohol
oder Drogen – erst einmal ausgeprägt, habe der Wille nicht viele
Chancen. Deshalb setze er seine
Hoffnung auf ein Medikament, das
demnächst auf den Markt komme.
Dieses Medikament könne die Belohnungsbahn im Hirn besänftigen,
so dass der Wille bessere Durchsetzungsmöglichkeiten bekomme.
Dr. Melanie Weiss, Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes am Universitätsklinikum Leipzig, machte darauf
aufmerksam, dass fast ein Viertel der
jungen Ärztinnen zu riskanten Medikamenten greifen, um hohe Leistungen zu bringen. Müssten Ärzte zu
einer stationären Therapie aufgenommen werden, habe zu 50 Prozent
Alkoholmissbrauch daran Schuld.
Auf alle Berufstätigen gerechnet,
trinken elf Prozent täglich Alkohol
am Arbeitsplatz. „Von allen Menschen, die Alkohol konsumieren, tun
das 77 Prozent derart, dass wenig Risiko auf eine Schädigung oder Sucht
besteht. Bei 16 Prozent ist der Alkoholkonsum riskant, bei vier Prozent
schädigend und nur bei drei Prozent
kann von einer Abhängigkeit gesprochen werden“, so Dr. Weiss. „Wir alle
tanzen um diese drei Prozent, obwohl
wir wissen, dass die Chancen, diese
vom Alkohol weg zu holen, relativ
gering sind. Mit der großen Aufmerksamkeit für diese drei Prozent vernachlässigen wir die anderen, bei denen die Chancen zu einer ,Bekehrung‘
erheblich größer sind.“
Uwe Niemann
Foto: Uwe Niemann
Arbeitsmediziner beraten über neue Sichtweisen und Hilfsmöglichkeiten bei Abhängigkeitserkrankungen
Suchthelfer informierten am Rand der Veranstaltung die Arbeitsmediziner der Region Leipzig über Hilfsangebote, die sie Betroffenen unterbreiten
können.
SEITE 11 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Volkshochschule –
Premieren und höhere Entgelte
L Druckfrisch ist das Programm der
Volkshochschule (VHS): 150 Premieren
gibt es im Frühjahrssemester 2014. Das
kündigte Direktor Rolf Sprink beim
Neujahrsempfang
an. Das Vorjahr
konnte die VHS mit einer „wirtschaftlichen Punktlandung“ abschließen. Rolf
Sprink ist recht zufrieden. Der Etat 2013
mit insgesamt gut 3,4 Millionen Euro
wurde eingehalten. Dieser speist sich
aus Teilnehmerentgelten, aber auch Zuschüssen von der Stadt Leipzig und
vom Freistaat Sachsen (etwa 730 000
Euro).
Das Ergebnis mit insgesamt 36 410 Kursteilnehmern, darunter 9373 Neukunden,
kann sich sehen lassen. „Es ist bemerkenswert, was Direktor Sprink und seine Mitarbeiter leisten“, lobt Kulturbürgermeister
Michael Faber (parteilos). Sprink verschweigt aber nicht, dass die VHS in diesem Jahr vor großen Herausforderungen
steht. Denn die Stadt hat den Zuschuss
2014 um zehn Prozent gekürzt. „Wir sind
aber optimistisch, dass wir dies ausbalancieren können“, so Sprink.
Foto: Armin Kühne
Kursgebühren steigen ab dem Frühjahrssemester an
Ehrung für den Wachschutz: Alexandra Gabsch und Ronny Osterburg erhalten von Rolf Sprink (l.)
eine Mitgliedschaft im Leipzig-2015-Verein, überreicht von Geschäftsführer Dirk Thärichen (r.).
Die Finanzsituation Leipzigs hat auch für
die Kursteilnehmer Konsequenzen. Vom
Frühjahrssemester an, das am 3. März beginnt, steigen die Kursgebühren. 2,20
Euro ist dann die Grundlage für die Berechnung der Gebühren je Unterrichts-
einheit – bezogen auf 45 Minuten und
zwölf Teilnehmer. Bislang waren es 2,02
Euro. Das hat der Stadtrat bereits im September 2013 so beschlossen.
Hintergrund: Auch die Teilnehmer sollen
sich an den gestiegenen Kosten beteiligen.
Dabei geht es um die Aufwendungen für
Strom, Heizung und andere Betriebskosten, aber auch die geringfügig angehobenen Honorare für die etwa 800 Kursleiter.
Ermäßigungen für Leipzig-Pass-Inhaber
sowie Schüler und Auszubildende bleiben
bestehen. „Höhere Kosten wälzen wir aber
nicht einseitig auf unsere Besucher ab.
Auch die Stadt beteiligt sich daran.“
Geplant ist, dass der Zuschuss bis 2016
auf etwa 872 522 Euro steigt. Das durch
höhere Entgelte zusätzlich erwirtschaftete
Geld soll übrigens für die Modernisierung
der 47 Unterrichts- sowie 22 Büroräume
verwendet werden. Malerarbeiten sowie
die Erneuerung von Elektroanlagen in
vielen Zimmern stehen dringend auf dem
Programm. „Es gibt 1650 Gründe, unser
Programm zu studieren und zu uns zu
kommen. Es ist das dickste, welches wir
bisher vorgelegt haben“, wirbt Sprink.
Fortgesetzt wird übrigens auch die beliebte Reihe mit „Leipziger Gesprächen“
im Mediencampus, die mit Jutta Ditfurth,
Riccardo Chailly, Gerd Harry Lybke sowie
Hellmuth Karasek in diesem Jahr hochkarätig besetzt ist.
Mathias Orbeck
Drei S-Bahn-Stationen bleiben auf der Strecke
City-Tunnel: Das (weiterhin) unvollendete Großprojekt
Denn die Zahl der Fahrgäste ist für die Bauherren des Leipziger City-Tunnels nicht unwesentlich. Schon in den 1990er-Jahren
mussten sie diese möglichst realistisch prognostizieren, weil die Kosten-Nutzen-Rechnung des neuen S-Bahn-Systems darauf aufbaut. Sollten die Prognosen deutlich verfehlt
werden, würden Fahrgasteinnahmen ausbleiben und die Differenz müsste von den
Steuerzahlern beziehungsweise von den
Fahrgästen über höhere Tarife ausgeglichen
werden.
Dass solche Prognosen tückisch sind, haben
die Bauherren des City-Tunnels bereits erkannt: Waren im sächsischen Landesverkehrsplan von 1996 noch 85 000 Reisende
pro Tag für die Tunnelstrecke südlich des
Hauptbahnhofs avisiert, kam die Tunnelplanungsgesellschaft ein Jahr später zu dem
Schluss, dass täglich wohl nur 61 400 Fahrgäste das Angebot nutzen würden. Einige
Monate vor der Tunneleröffnung sprach
Leipzigs damaliger Baubürgermeister Martin
zur Nedden (SPD) nur noch von 36 800 Personenfahrten pro Werktag, die durch den
Tunnel fahren werden – diese Prognose gilt
noch heute. Verlässliche Zahlen über das tatsächliche Fahrgastaufkommen liegen noch
nicht vor.
Foto: Wolfgang Zeyen
L Wer sich Leipzigs neues S-Bahn-Netz
anschaut und es mit den ursprünglichen Planungen aus den 1990er-Jahren vergleicht, stellt fest: Mehrere Haltepunkte wurden nicht gebaut. Weil
diese Stationen für die Fahrgastzahlen
wichtig sind, sollen sie so bald wie
möglich entstehen, heißt es.
Ungewisse Zukunft: Wo der neue S-Bahn-Haltepunkt Essener Straße entstehen sollte (Kreis), tut sich bislang nichts.
In den Ursprungsplänen für die neue S-Bahn
war im Norden Leipzigs zum Beispiel der
Haltepunkt Leipzig-Essener Straße eingezeichnet. Er sollte von der Linie S 2 (Bitterfeld
– Gaschwitz) ebenso wie von der S5/ S5x
(Halle – Leipzig/Halle Flughafen – Zwickau)
angesteuert werden. Denn im Unterschied
zur alten Leipziger S-Bahn aus dem Jahr 1969
wollten die Planer das neue System nicht um
Leipzigs Stadtkern herumführen, sondern
Wohn- und Industriegebiete direkt mit dem
Stadtzentrum verknüpfen. Trotzdem ist der
Haltepunkt an der viel befahrenen Essener
Straße bislang nicht entstanden. Beobachter
vermuten, dass sein Bau aus Kostengründen
verschoben wurde. „Für den Umbau des Haltepunktes Essener Straße gibt es derzeit noch
keinen konkreten Realisierungszeitraum“,
sagt Bahn-Sprecherin Änne Kliem.
Auch ein Haltepunkt Mockauer Straße sollte
direkt an der Mockauer Post entstehen. Dass
es ihn bislang nicht gibt, soll vor allem an
den sanierungsbedürftigen Brücken Beuthstraße und Mockauer Straße liegen. Durch
sie wäre der Bauaufwand ebenfalls deutlich
größer geworden als ursprünglich geplant,
heißt es hinter vorgehaltener Hand. „Der
Haltepunkt Mockauer Straße ist Bestandteil
des komplexen Bauvorhabens Leipzig-Thekla“, sagt Bahn-Sprecherin Änne Kliem. Für
dieses Vorhaben werde derzeit die Entwurfsplanung erstellt. „Baubeginn ist voraussichtlich 2015.“
Auf der Strecke geblieben ist ebenfalls der
Haltepunkt Paunsdorf, der an der Ecke
Theodor-Heuss-Straße entstehen sollte. Für
ihn hätten neue, steile Rampen errichtet werden müssen, die extrem teuer gewesen wären.
Deshalb wurde dieser Plan verworfen. Seitdem sollte der neue Stopp auf dem historischen Rangiergelände in Engelsdorf gebaut
werden. Doch auch dort ist er bislang nicht
entstanden. Der Grund: Dort kann er erst
gebaut werden, wenn die Deutsche Bahn AG
ihren Rangierbahnhof Engelsdorf aufgibt.
Das ist jedoch erst möglich, wenn in Halle
die neue mitteldeutsche Zugbildunganlage
der DB AG in Betrieb geht. „Der Bau des
neuen Haltepunktes Paunsdorf kann nicht
vor 2017 in Angriff genommen werden“, so
Sprecherin Kliem.
Andreas Tappert
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LIEBIGSTRASSE AKTUELL
SEITE 12
„Die Straße ist passierbar“
Baustelle Karl-Liebknecht-Straße: Gewerbe kämpft mit Verlusten und pocht auf freie Wege
Mit den Baggern, die sich seit Anfang des
Monats durch die Karl-Liebknecht-Straße
fressen, kam die Nachricht aus dem Rathaus: Vollsperrung, nichts geht mehr im
ersten Bauabschnitt entlang der Magistrale
bis kurz vor den Südplatz. „Unsinn!“ Falk
Weinrich kann es nicht oft genug betonen.
„Die Aussage ist so nicht richtig“, erklärt
der Chef der Kneipe Acapulco und setzt
nach: „Die Vollsperrung zwischen MartinLuther-Ring und Körnerstraße betrifft ausschließlich den individuellen Durchgangsverkehr.“ Mit anderen Worten: „Anlieger,
Anlieferer, Anwohner, Radfahrer, Fußgänger und Straßenbahnnutzer haben bis auf
temporäre Unvermeidbarkeiten freie Fahrt
und weiterhin Zugang zu Händlern, Gastronomen und Gewerbetreibenden in der
Karli“, verdeutlicht Weinrich. Mit Anliegern sind demnach auch Kunden und Gäste gemeint, auf die die Einzelunternehmer
angewiesen sind – dringend.
Seit die Bauarbeiten laufen, muss das betroffene Gewerbe entlang der Ausfallstraße
Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent
verkraften, gemessen an den Vorjahren.
Auch von drohenden Entlassungen ist die
Rede innerhalb der Interessegemeinschaft
(IG) Karli, einem Zusammenschluss von
derzeit rund 70 Gastrobetrieben und Einzelgeschäften „Als Anrainer, die mit der
Straße Geld verdienen, gucken wir in die
Röhre“, sagt Falk Weinrich, der für die IG
Foto: André Kempner
L Die Sanierung der Karl-LiebknechtStraße setzt den dort verwurzelten
Gewerbetreibenden zu. Mit Beginn der
Bauarbeiten sind die Umsätze der
Kneipen und Geschäfte zwischen Martin-Luther-Ring und Körnerstraße in
den Keller gerauscht. Gastronomen
und Händler sehen das Problem vor
allem darin, dass die Karli eben nicht
komplett dicht ist, wie von den Bauherren kommuniziert, sondern nach
wie vor zugänglich – gerade für die
Kundschaft.
Kämpfen dafür, dass die Karl-Liebknecht-Straße auch während der Bauphase lebendig bleibt: Händler und Gastronomen von der Südmeile.
spricht. Seine Kollegen können nur bestätigen, was er sagt.
„Ich schreibe gerade Umsätze, die ich so
noch nicht gesehen habe“, meint Volkshaus-Inhaber Andreas Bürger und spricht
ebenfalls von dramatischen Verlusten zwischen 40 und 50 Prozent im Vergleich zum
Januar 2013 und 2012. „Und damals
herrschten noch extreme Minusgrade“,
unterstreicht Bürger. Die Geschäfte würden jedoch nicht nur unter der Sperrung
leiden, sondern auch unter der Suggestion,
dass auf der Karli kein Durchkommen
mehr ist. „Die Straße ist noch gut passierbar“, hält Bürger dagegen, „was fehlt, sind
‚Anlieger frei‘-Schilder“. Ebenso kämpft
Carsten Buggenhagen mit ausbleibender
Kundschaft. „Dabei sind fast alle Läden erreichbar“, so der Optiker. Marlene Opel,
die im Vorstand der Kunst- und Gewerbegenossenschaft Feinkost sitzt, schildert:
„Samstags stand ich bei uns im Hof, wo eigentlich immer was los ist, und dachte, es
ist Sonntag.“ Nur wenige Besucher ließen
sich blicken. Aus dem indischen Restaurant Safran lässt Inhaber Mukesh Lal verlauten: „Ich habe Reservierungsabsagen
erhalten, weil die Leute denken, hier geht
nichts mehr.“
Den drei Bauherren – Stadt, Leipziger Verkehrbetrieben (LVB) und Kommunalen
Wasserwerken (KWL) – muss die Stimmung in der Straße wohl bewusst sein.
„Die Sorgen und Ängste der Gewerbetreibenden in der Karli werden sehr ernst genommen“, sagt Michael Biedermann auf
Anfrage. Der LVB-Mann fungiert zugleich
als Ansprechpartner vor Ort, als Schnittstelle zwischen Bauherren und Betroffenen. Kunden und Lieferanten, so Biedermann weiter, soll die Zufahrt zu Geschäften
und Restaurants weiter möglich bleiben.
Darauf weise die Stadt auf ihrer Internetpräsenz unter dem Schlagwort „Karli“
auch hin. In Sachen eventueller Entschädigungsansprüche meint Biedermann: „Die
negativen Folgewirkungen müssen detailliert durch den Gewerbetreibenden nachgewiesen werden.“ Erst dann könnten Verfahren greifen, die die Verwaltung mit der
hiesigen Industrie- und Handelskammer
(IHK) abgestimmt hat. Demnach habe die
IHK Leipzig Formulare entwickelt, die
ausgefüllt werden können, von der Kammer geprüft und anschließend im Rathaus
vorgelegt werden. „Die Stadt entscheidet
im Rahmen ihrer Zuständigkeit für ihre
Baumaßnahmen dann über den Antrag
auf Entschädigung oder Schadenersatz“, so
Biedermann.
Felix Kretz
™ Die IG Karli plant für den 5. April unter
dem Arbeitstitel „Karli-Beben“ einen Tag mit
Live-Musik und DJs vom Münz- bis zum
Südplatz bei freiem Eintritt. Ursprünglich
war der 1. März dafür vorgesehen. Laut IG
muss der Termin allerdings verschoben
werden, um das verbindliche Engagement
von Bands zu gewährleisten.
Genug Platz für alle
Leipzigs Fernbus-Passagiere wollen nicht an die Neue Messe umziehen
L Die Fernbusse, die ihre Passagiere
seit Ende 2012 für kleines Geld durch
ganz Deutschland fahren, sind ein voller
Erfolg. Aber in Leipzig wird gerade über
sie gestritten, weil Baubürgermeisterin
Dorothee Dubrau (parteilos) sie künftig
aus der Innenstadt verbannen möchte.
Dass die Goethestraße als Haltepunkt
nur ein Provisorium darstellt, darin sind
sich viele einig. Da die Stadt aber bislang keinen zentralen Busbahnhof eingerichtet hat, dachte Dubrau schon mal
laut über eine Fernbus-Station am
Stadtrand, an der Neuen Messe, nach.
Die Fahrgäste finden eindeutige Worte für
diesen Vorschlag: „Das finde ich ganz schön
schwachsinnig“, sagt Bastian Pfeiffer. Er
pendelt als Wissenschaftler beruflich zwischen Leipzig und Rostock, je eine Woche
verbringt er in beiden Städten. „Fernbus-
LIEBIGSTRASSE AKTUELL
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Fahren ist super. Es gibt Internet und der
Preis ist unschlagbar“, sagt der 34-Jährige.
„Bei regelmäßigen Fahrten lohnt sich das
absolut.“ Die Fahrt zur Neuen Messe würde
der Pendler Pfeiffer dann aber nicht auf
sich nehmen. „Dann gebe ich lieber zehn
Euro mehr aus, fahre zum Bahnhof und
nehme den Interconnex.“
Vom Augustusplatz fährt die Tram Nummer 16 in 24 Minuten zur Neuen Messe.
Das ist den meisten Fernbus-Nutzern zu
lang. Der Fernbus ist zwar billiger als die
Bahn, meistens aber auch langsamer. Da
wollen die Reisenden nicht noch vorher zur
Neuen Messe hinausfahren.
Auch der Busfahrer von „Mein Fernbus“,
Ugur Talas, sieht keinen Grund, die Busse
aus der Innenstadt zu verbannen. „Ich habe
hier noch nie Probleme gehabt“, sagt der
44-Jährige. Die Busfahrer hätten sich längst
arrangiert. „Die Sightseeing-Busse haben
ihren Platz ganz vorne, dann kommen die
Fernbusse. Auch wir haben unsere Reihenfolge.“ Am Samstagmittag parkten zwei
rote Stadtrundfahrt-Busse, ein gelber
„ADAC/Postbus“, ein neongrüner „Mein
Fernbus“ und ein blau-orangefarbener
„Flixbus“ hintereinander auf dem schmalen
Streifen neben der Straße – und das ohne
Platzprobleme. „Hier würden jetzt noch
zwei weitere Busse hinpassen“, sagt Talas.
Im Gegensatz zur Situation in Frankfurt/
Main etwa habe Leipzigs Bushaltestelle fünf
Sterne verdient.
Auch Thomas P., Fahrer bei „Flixbus“, hatte
noch nie Schwierigkeiten in Leipzig. Seit
November fährt er die Strecke Dresden–
Düsseldorf über Leipzig. „Nur zu Weihnachten war es ein bisschen voll mit den
Touristenbussen“, sagt er. Da solle die Stadt
aber lieber zwei Ordnungshüter abstellen,
um die Touristenbusse wegzuschicken, als
die Fernbusse an die Neue Messe zu schicken.
Auch Franziska Seifert fährt regelmäßig mit
Fernbussen. Alle zwei Wochen macht sich
die Einzelhandelskauffrau auf den Weg zu
ihrem Freund nach Berlin. „Ich komme aus
Böhlitz-Ehrenberg. Das ist schon weit genug weg, da möchte ich nicht noch zur
Neuen Messe fahren müssen“, sagt die
26-Jährige. „Aber an Fernbussen finde ich
wirklich absolut alles positiv.“ Die einzige
noch vergleichbare andere Möglichkeit für
sie sei der Interconnex, der aber fahre ja nur
zwei Mal am Tag nach Berlin. An einem gewöhnlichen Fernbus-Samstag dagegen haben die Fahrgäste ab Leipzig knapp 30
Fahrten in die Hauptstadt zur Auswahl, zu
den unterschiedlichsten Zeiten und von
den unterschiedlichsten Anbietern. Die billigste Fahrt kostet sieben Euro.
Sofia Dreisbach
SEITE 13 Jenseits der LIEBIGSTRASSE
Banken-Fiasko kostet Leipzig 100 Millionen
Stadtrat beziffert Auswirkungen der Beinahe-Pleite der Sachsen LB auf den Stadthaushalt
L Die Beinahe-Pleite der Sächsischen
Landesbank kommt Städten und Gemeinden im Freistaat teuer zu stehen.
Nach Berechnungen der Linksfraktion
im Stadtrat gehen allein der Stadt
Leipzig aufgrund der Schadenersatzansprüche von insgesamt bis zu 2,75
Milliarden Euro rund 100 Millionen
Euro an Landeszuweisungen verloren.
Das ist nahezu der Investitionshaushalt der Stadt Leipzig eines gesamten
Jahres.
„Bei der Schadensumme von 2,75 Milliarden
Euro handelt es sich um fast die gesamten
Landeszuweisungen an die Landkreise,
kreisfreien Städte und kreisangehörigen Gemeinden des Jahres 2013 in Sachsen“, erklärte der finanzpolitische Sprecher der Linksfraktion, Steffen Wehmann. Durch die bisher
bereits erfolgten Wiedergutmachungen gegenüber der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) habe jeder Sachse schon 259
Euro verloren. Wehmann: „Bis zur vollständigen Zahlung des Freistaates an die LBBW
wird sich dieser Betrag noch auf 679 Euro
pro Einwohner erhöhen.“
Die konkreten finanziellen Auswirkungen
des Banken-Debakels für den Leipziger
Haushalt ließen sich dagegen nach den Worten von Finanzbürgermeister Torsten Bonew
(CDU) nicht beziffern. Das erklärte er in einer Antwort auf eine entsprechende Anfrage
der Linksfraktion.
Im Zuge der internationalen Finanzkrise
stand die Sachsen LB 2007 vor dem Kollaps.
Auslöser waren riskante Geschäfte einer
Banken-Tochter auf dem US-Hypothekenmarkt. Nur ein Notverkauf an die Landesbank Baden-Württemberg verhinderte seinerzeit einen Crash des Kreditinstituts.
Sachsen haftet mit bis zu 2,75 Milliarden
Euro für von seiner Landesbank verursachte
Ausfälle. Eine Milliarde Euro wurde bereits
an die LBBW gezahlt. Sachsens früherer Finanzminister Horst Metz und Ministerpräsident Georg Milbradt (beide CDU) mussten aufgrund des Banken-Desasters zurücktreten.
Klaus Staeubert
Frauen, Tiere, Proteste
Die Ausstellung „Die Schöne und das Biest“ im Bildermuseum wurde verlängert, sie polarisiert auch weiter
L Als einen „Tiefschlag für das Ansehen
der Stadt Leipzig“ haben namhafte Vertreter der Leipziger Kunstszene die Ausstellung „Die Schöne und das Biest“ in einem
Brief
an
Museumsdirektor
Hans-Werner Schmidt bezeichnet. Der
weist die Kritik zurück. Inzwischen ist die
Ausstellung im Leipziger Bildermuseum
bis Ende Januar verlängert worden. Eine
öffentliche Debatte findet nach wie vor
nicht statt.
Furore hat die Ausstellung mit Malerei von
Richard Müller, Mel Ramos und Wolfgang
Joop vom Zuspruch her nicht gemacht. Die
bisherige Besucherzahl von gut 20 000 ist solide, mehr nicht, konnte die Bilanz für 2013
auch nicht retten. Insgesamt 96 000 kamen,
der geringste Zuspruch seit der Eröffnung des
Neubaus im Dezember 2004.
Dafür sorgt die Schau seit der Eröffnung für
Furor. Unreflektierter Sexismus und leichtfertiger Umgang mit dem tief in den NS-Kunstbetrieb verstrickten Richard Müller sind die
Hauptvorwürfe. Müller hatte an der Ausstellung „Entartete Kunst“ in Dresden mitgewirkt, gegen Otto Dix gehetzt. Eine Folge von
56 Zeichnungen Müllers trägt den Titel „Aus
der Heimat Adolf Hitlers und denkwürdige
Stätten des nationalsozialistischen Deutschlands“. Verschwiegen wird Müllers Schlagseite
in der Ausstellung nicht. Aufgearbeitet aber
auch nicht.
Als einen „Tiefschlag für das Ansehen der
Stadt Leipzig und ihres Rufes als Kunststadt“,
wird das Projekt in einem Schreiben bezeichnet, das der LVZ vorliegt. Initiiert haben es
die Spinnerei-Galeristin Arne Linde, Kunsthistorikerin Britt Schlehahn und Franciska
Zólyom, Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst. Zudem kursiert eine Liste
mit Unterstützern, zu denen weitere Galeristen sowie Professoren der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst gehören
sollen. Kritisiert wird eine „unangemessen
beiläufige Thematisierung der Verstrickung
Richard Müllers in die NSDAP-Geschichte“
und „ein unreflektierter Sexismus nicht nur
der Pin-Up-Malerei Ramos‘, sondern des gesamten kuratorischen Arrangements“.
Leipzigs Ex-Kulturbürgermeister Georg Girardet, wird kolportiert, habe den Brief ebenfalls unterschrieben. „Das stimmt aber nicht“,
sagt er auf Nachfrage. „Ich fand das Schreiben
in seiner Kritik zu hart, unterstütze allerdings
das Anliegen, über diese Ausstellung öffentlich zu diskutieren“, so Girardet.
Vorsichtig äußerte sich Franciska Zólyom gegenüber der LVZ. Ihre Kritik, das möchte sie
betonen, formuliere sie als Privatperson, frei-
Nicht nur das Plakatmotiv für „Die Schöne und das Biest“ sorgt weiter für Proteste: Mel Ramos‘ Lithografie „Giant Panda“.
lich mit fachlicher Expertise. „Es gibt so viele
Mängel und offene Fragen“, sagt sie. „Kunsthistorische und kuratorische Minimalstandards“ seien nicht eingehalten worden – das
könne sich Leipzig als „eine der wichtigsten
Kunstmetropolen in Mitteldeutschland“ nicht
erlauben. „Gerade ein so heikles Thema wie
die NSDAP-Mitgliedschaft Richard Müllers
hätte stärker thematisiert werden müssen“.
Aber das sei nicht alles: „Es stellt sich die Frage, wie ein Museum gendergerecht arbeiten
und einen kritisch-öffentlichen Diskurs vorantreiben kann. Im Hinblick auf ein Schönheitsideal, dem junge Mädchen und Frauen
nacheifern, das nicht körper- und gesundheitsgerecht ist, fragt man sich, ob es vertretbar ist, die ausgestellten Bilder von nackten
Frauen explizit zur Vermarktung zu vereinnahmen.“ Zu hinterfragen sei deshalb die effekthascherische Art, mit „Sex, Crime und ein
bisschen Glamour“ zu werben.
Unverständnis und Unmut über die Ausstellung herrschten in großen Teilen der Leipziger
Kunst- und Kulturszene, sagt Galeristin Arne
Linde. Es gehe vor allem darum, „dass das
Museum der bildenden Künste zeitgemäßen
Ausstellungskonzepten hinterherhinkt und
weder zeitgenössische Fragestellungen verhandelt, noch in irgendeinem Sinne gesellschaftliche Verantwortung übernimmt“.
Hans-Werner Schmidt „an den Pranger zu
stellen“ sei jedoch nicht Absicht des Briefes.
Vielmehr sei ein Gespräch mit dem Museumsdirektor gesucht worden, das jedoch nie
zustande gekommen sei. „Darüber bin ich betrübt“, sagt Linde. Weder hätte es ein persönliches Gesprächsangebot, noch, wie gewünscht, eine Podiumsdiskussion gegeben.
Mangelnde Diskussionsbereitschaft lässt sich
Schmidt nicht vorwerfen: „Ich hätte den Brief
gerne gleich an unsere Pressewand gehängt
und ins Besucherbuch geheftet. Doch dagegen
gab es Proteste seitens der Verfasserinnen. Ich
dachte, es wird eine kritische Öffentlichkeit
gefordert.“ Außerdem habe man versucht,
„mit den Beschwerdeführerinnen, ein öffentliches Gespräch zu initiieren, aber die vorgeschlagene Form und die Teilnehmer fanden
keine Zustimmung“.
Er selbst habe 18 Mal durch die Ausstellung
geführt, die Kritikpunkte offen angesprochen.
Er sieht in der ganzen Debatte zu viel „Political Correctness“, findet es „hochinteressant,
dass man aus vielen Vorurteilen heraus nicht
mehr richtig sehen kann“. Es gebe zum Beispiel ein Bild Richard Müllers, auf dem ein
Bogenschütze zu sehen sei, und sofort tauche
der Vorwurf der Nazi-Ästhetik auf. „Aber worauf schießt er denn?, frage ich dann. Es sind
Flamingos. Es geht in dem Bild um die Be-
Foto: MdbK
drohung des Schönen, Filigranen, Verletzlichen. Mit Nazi-Ästhetik hat das nichts zu
tun.“
Schmidt beschreibt das Konzept der Ausstellung als in erster Linie kulturhistorisch: „Es
sind zwei Männerfantasien, die ja nicht nur bei
Müller oder Ramos auftauchen – Europa auf
dem Stier, Leda mit dem Schwan bis zu King
Kong mit der weißen Frau. Wir wollen zeigen,
dass diese griechische antike Gedankenwelt in
unterschiedlichen Œuvres präsent ist, bei zwei
extrem auseinander liegenden Künstlern – einem aus Kalifornien und einem aus Sachsen.
Das Thema ist weltumspannend.“ Gerade gegen diese Art der unreflektierten Darstellung
von Männerfantasien hatte eine Gruppe junger
Frauen mit Affenmasken und -geräuschen bei
der Eröffnung protestiert: Die Aktion der Aktivistinnengruppe „Guerilla Girls“ endete jedoch
mit dem Rauswurf durch die Sicherheitskräfte
und – laut Guerilla Girls – einem Faustschlag
ins Gesicht einer Aktivistin. Weiteren offenen
Protest hatte es seitdem nicht gegeben. Den
Brief an Museumsdirektor Schmidt werten die
Vertreter der Kulturszene als einen weiteren
Schritt, dem Gesprächsbedarf über die Arbeit
des Museums nachzukommen: „Vielleicht
wacht die Szene jetzt auf und ist mutiger und
diskussionsfreudiger“, hofft Arne Linde.
Jürgen Kleindienst, Lisa Berins
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LIEBIGSTRASSE AKTUELL
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N RATGEBER
Allein effektiv, zusammen unwirksam
Viele Medikamente enthalten Wirkstoffe, die sich gegenseitig beeinflussen
Nicht alle Kombinationen sind kritisch und
nur etwa jede 300. führt zur relevanten
Wechselwirkungen. Einige von diesen betreffen aber „Hauspräparate“, die oft zusätzlich zu den verordneten Arzneimitteln
ohne Wissen des Arztes oder Apothekers
eingenommen werden. Diese Kombinationen sind daher besonders kritisch, wie zum
Beispiel die gleichzeitige Einnahme bestimmter Herz- und Abführmittel, die die
Wirkung der Digitalis unberechenbar verstärken. Andere häufige Wechselwirkungen
mit anderen Medikamenten haben unter
anderem Mittel zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen, Antidepressiva sowie Anti-
Spenden Sie bei der BLUTBANK LEIPZIG
und helfen Sie uns, Leben zu retten!
Wann und wo?
Blutspendeinstitut
Johannisallee 32, Haus 8, 04103 Leipzig
Institut f. Transfusionsmedizin, Nord
jeden Mo. und Fr.
Di. bis Do.
7:00 bis 19:00 Uhr
8:00 bis 20:00 Uhr
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Gesundheitsamt Grünau
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13:30 bis 18:30 Uhr
jeden 2. und 4. Dienstag/Monat
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Mo., 27.01.14
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Langenleuba-Oberhain
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15:00 bis 18:30 Uhr
Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig
Gustav-Hertz-Gymnasium
Dachsstr. 5, 04329 Leipzig
ASB Seniorenheim am Schwarzholz
Lärchenstraße 1,
04567 Kitzscher
keit und Antriebsschwäche haben es ebenfalls in sich: Sie setzen die Aufnahme anderer Mittel herab, etwa von Gerinnungshemmern. Eine wesentlich höhere Dosis
kann dann notwendig werden.
L Was kann man tun, damit sich die eingenommenen Medikamente möglichst nicht
gegenseitig negativ beeinflussen?
Ratsam ist es, einen Blick in den Beipackzettel von Medikamenten zu werfen. Apotheker und Ärzte kennen die wichtigen
Wechsel- und Nebenwirkungen und sollten
gefragt werden. Alle guten Apotheken besitzen dazu EDV-Programme, mit denen
Wechselwirkungen geprüft werden können.
Dazu müssen Patienten aber alle Karten auf
den Tisch legen, denn wie soll der Apotheker oder der Arzt etwas berücksichtigen, das
er nicht weiß? So haben sich bei Untersuchungen in der Uniklinik Heidelberg gezeigt, dass jeder fünfte Patient Rückstände
fremder Arzneimittel im Urin hatte, vor allem von Schmerz- und Schlafmitteln, die
oft den behandelnden Ärzten nicht bekannt
waren. Nur eine komplette Offenlegung
auch von oft sich harmlos anhörenden Präparaten aus der Drogerie kann sicherstellen,
dass die Kombinationstherapie zur Heilung
und nicht zum Fiasko führt.
Dr. Roberto Frontini,
Leiter der Krankenhausapotheke am UKL
Foto: Stefan Straube
Foto: ukl
Morgens ein Blutdrucksenker,
biotika: Nicht jedes Antibiotimittags ein Mittel gegen Makum verträgt sich beispielsweise
genbeschwerden,
abends
mit der „Pille“ – eine ungewolleine Schlaftablette – bei viete Schwangerschaft kann die
len Menschen steigt mit dem
Folge sein.
Alter auch die Anzahl der verL Muss man nur bei verschreiwendeten
Medikamente.
bungspflichtigen MedikamenDoch was als Einzelpräparat
ten aufpassen?
hilft, kann in der Kombination unwirksam werden: Viele
Auch frei verkäufliche ArzneiMedikamente enthalten Wirkmittel bergen Risiken. So sollte
stoffe, die sich gegenseitig
Aspirin nicht mit blutgerinbeeinflussen und die zunungshemmenden
Medikasammen eingenommen zur
Dr. Roberto Frontini
menten wie Falithrom eingeAufhebung der Wirkung
nommen werden. Harmlose
führen können.
Johanniskraut-Extrakte gegen SchlaflosigL Bei welchen Medikamenten gibt es Wechselwirkungen?
Sportmedizinische Ambulanz
Schulstraße 16, 09322 Penig
Trauerarbeit: Fotos Naturwelten im
der Arbeitsgruppe
Frauen- und
Schmetterlingskinder Kinderzentrum
Die
Foto-Wanderausstellung
„Trauer
braucht einen Ort – 10 Jahre Schmetterlingskinder Leipzig“ ist seit 16. Dezember
im Studienzentrum zu sehen. Der Tod eines
ungeborenen Kindes trifft Eltern oft schwer
und unvorbereitet. Da es nur wenig gemeinsame Zeit und kaum gemeinsame Erinnerungen gibt, findet die Trauer um ein
Ungeborenes selten ihren Platz. Hinzu
kommt, dass diese Kinder nicht bestattungspflichtig sind. Die Arbeitsgruppe
„Schmetterlingskinder“ widmet sich seit
zehn Jahren der Aufgabe, diesen Kindern
in Leipzig und Umgebung eine würdevolle
Bestattung und den betroffenen Familien
einen bewussten Abschied zu ermöglichen.
Fotoausstellung „Trauer braucht einen Ort“,
Studienzentrum, Liebigstraße 27b, Haus E.
Seit Beginn des Schuljahres beschäftigen
sich die Schüler der 1. bis 4. Klassen der BIP
Kreativitätsgrundschule Leipzig mit Naturelementen. Eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt ist dabei entstanden, auch der
Mensch als Teil der Natur spielt in den Werken eine Rolle. Maisgötter, Buchstabentiere
und Wasserbewohner wurden mit verschiedenen Techniken aufs Papier gebracht, Collagen, Aquarelle und Fotografien vermitteln einen Eindruck von der
schulischen Arbeit. Die künstlerischen Ergebnisse sind bis zum 21. März im Zentrum
für Frauen- und Kindermedizin zu sehen,
wo sie in der Galerie (zu erreichen über die
Kinder-Notaufnahme) ausgestellt sind.
Bilderausstellung „Naturelemente – Elemente der Natur“, Galerie neben dem
Atrium des Zentrums für Frauen- und Kindermedizin, Liebigstraße 20a, Haus 6.
Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten:
Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.
Blutspendeinstitut
Sa., 25.01.2014
9:00 bis 13:00 Uhr
Weitere Informationen rund ums
Blutspenden finden Sie im Internet
unter: www.blutbank-leipzig.de
LIEBIGSTRASSE AKTUELL
|
Institut für Transfusionsmedizin
Foto: Stefan Straube
Johannisallee 32, 04103 Leipzig
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n KREUZWORTRÄTSEL
Großstadt in
Indien
PregelZufluss
(dt.
Name)
Küchen- Klostergerät
vorsteher
wundertätige
Schale
(Sage)
Weinstockschädling
6
wagemutig,
beherzt
Filmberühmtheit
wildes
Durcheinander
7
veraltet:
Vormundschaft
Helfer
bei Entscheidungen
schmalste
Stelle des
Rumpfes
schlangenförmiger
Fisch
Gebälkträger
(Bauwesen)
4
erste
Mondlandefähre
Weise,
Gewohnheit
Zeichen
für Aluminium
ein
Schiff
kapern
oberhalb von
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8
8
Wirtschaftsunion in
Europa
gebackene,
dünne
Kartoffelscheibe
Faserpflanze
Schiffsjunge
(seemänn.)
Fett von
Meeressäugern,
Fischen
Süßwasserraubfisch
Nachtlokal
Zeitungsanzeige
afrik.
Sprache
DisneyTierfigur:
... und
Strolch
engl.
Physiker
† 1889
Abk.:
Siedepunkt
Nachtisch
altröm.
Philosoph
südspan.
Weinstadt
Gewässer in
Mittelasien
Abk.:
Schweizer
Franken
Greifvogel,
Habichtartiger
Teil
einer
Blume
besitzanzeigendes
Fürwort
neu
gestaltete
Tonaufnahme
Froschlurch
Fruchtsaftgallert
altruss.
Adliger
Schluss
starkes
Seil
Lied,
Gesang
(griech.)
Verschlag;
Stall
Körperorgan
Hauptstadt
von Südkorea
gegorenes
Milchgetränk
hinterer
Teil des
Fußes
Gegenteil von
Wärme
Abk.:
Wetteramt
wackelig
gehen
erhaben
geschnitt.
Stein
aufschneiderische
Reden
ugs.:
schlau,
gerissen
Stadt in
SchleswigHolstein
Vorname
Bruckners
† 1896
Lebensabend
Hauptstadt in
Nahost
Ackergerät
5
ugs.: sich
sehr anstrengen
Gliedmaßen
Lenkvorrichtung
frz. Farbfernsehsystem
(Kw.)
Abdruck;
Abschrift
russ.
Zarenname
Abk.:
United
States
Erfolgsbuch,
-film
flaches
Schnittholz
in die
Höhe
bewegen
Holzpantoffeln
3
schwarze
Vögel
englisch:
Stein
Geschöpf
etwas
akustisch
aufnehmen
feste
Ummantelung
2
dt.
Schriftsteller
(Marcel)
um
Almosen
Bittender
ugs.
Grußwort
(Schweiz)
Diele,
Korridor
eine
Tonart
Schachfigur
Ausdruck
der Subtraktion
Zauberer,
Schwarzkünstler
sehr
leichte
Holzart
einstmals
übermäßig
schneller
Fahrer
Wildtiergruppe
Wasserbewegung
röm.
Quellnymphe
Zurücksetzen
eines
PCs
rasten
ugs.:
Flachsbündel
bargeldlos
Herrenschoßrock
(Kurzw.)
histor.
südwestfranz.
Region
Handrührgerät
Lufttrübung
Kurzform
von
Kenneth
Nasenlaut
Schutzpatron
der
Winzer
portugiesisch:
Bergkette
Kanton
der
Schweiz
eine
Staatsform
Stadt
in Thüringen
Bruchteil
Bindewort
Futterbehälter
Reihenfolge,
Wechsel,
Umlauf
Gemüseart
ungefähr
Teil der
Gitarre
ugs.:
Ärger,
Wirrwarr
luftförmiger
Stoff
Aufpasser,
Wächter
Stadt
in Oberfranken
9
Abk.:
Personenzug
®
Kegel
beim
Bowling
(engl.)
ausgewachsen
s2519.4-5
9
Verlosung: Drei Büchergutscheine
Die Lösung des Rätsels im Magazin 15/13 lautete: Facharzt. Über je einen Büchergutschein dürfen
sich Ursula Granz (Oschatz), Herbert Breitkopf (Leipzig) und Holger Mehl (Wustermark) freuen.
Herzlichen Glückwunsch!
n BILDERRÄTSEL
Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie
diese bis zum 5. Februar 2014 an unsere UKL-Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 2) oder
per eMail an: [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
n SUDOKU
mittel
leicht
Ein Müller aus Engelsdorf
ging in seine M
Mühle, die vier
Ecken hat. In jeder Ecke
standen vier Säcke. Auf
jedem Sack saß eine Katze,
jede hatte vier Junge. Wie
viele Füße waren jetzt in
der Mühle?
7 4 2
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7
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9
2
8 6
7
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schwierig
4 2
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4
6
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3
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7
4
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Liebigstraße 20, 04103 Leipzig
- 17800
(Zufahrt über Paul-List-Straße)
Öffnungszeit
24 Stunden täglich
Notaufnahme
für Kinder und Jugendliche
Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig
- 26242
Öffnungszeit
24 Stunden täglich
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für Geburtsmedizin
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Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig
Öffnungszeit
24 Stunden täglich
Schwangerenambulanz
- 23494
Infoabend für
werdende Eltern
- 23611
Johannisallee 32, 04103 Leipzig
Info-Telefon
Weitere Informationen finden Sie
auf Seite 14 sowie unter
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Eine Anmeldung zur Entbindung
ist nicht erforderlich.
Ambulanzen und Zentren
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Zentrale Ambulanz Innere Medizin
Zentrale Ambulanz Chirurgie
Zentrale Ambulanz Kinderzentrum
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Liebigstraße 20, 04103 Leipzig
- 17900
- 25410
- 12222
- 17004
- 26242
- 21104
- 21721
- 21488
- 24304
Psychosomatik-Ambulanz
- 18858
Tropenmedizinische Ambulanz
- 12222
Ambulanz Krebszentrum UCCL
-17365
Neurologische Ambulanz
-24302
Dermatologische Ambulanz
-18670
Universitäres Brustzentrum
- 23460
Transplantationszentrum
- 17271
Universitäres Darmzentrum
- 19967
Diabeteszentrum
- 12222
Med. Versorgungszentrum
- 12300
Kliniksozialdienst
- 26206
Seelsorge
- 15965 / - 15967 / - 26126
Psychosoz. Beratungsstelle für Tumorpatienten
und Angehörige
- 15464
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