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U NSER WEG
M e n s c h - M e d i z i n - Te c h n i k
Ausgabe
3 | 2013
ST.
VINCENZ und ST. ANNA
D A S K L I N I K M A G A Z I N D E R K R A N K E N H A U S G E S E L L S C H A F T S T. V I N C E N Z m b H
Exzellente Intensivmedizin
und mehr Kapazität
internistisch
+++ Neue
für die Versorgung schwerst kranker Patienten
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Limburger Chefarzt zählt zu besten Bauchchirurgen Deutschlands
PD Dr. Heuschen als Top-Mediziner in der Focus-Ärzteliste ausgezeichnet
Rückenschmerzen:
massieren oder operieren?
Fachinformation aus erster Hand zur Volkskrankheit Nr. 1
von Chefarzt PD Dr. Hillmeier
n
2 > VIA
EDITORIAL
Exzellente Intensivmedizin und mehr Kapazität 03
für die Versorgung schwerst kranker Patienten
Liebe Leserinnen und Leser,
Jeder Mensch hat das Recht, medizinische und pflegerische Leistungen auf hohem Niveau erwarten zu können. Schließlich geht es dabei für jeden um seine
ganz individuelle körperliche und auch seelische Integrität. Qualität ist das Stichwort. Gerade in wirtschaftlich restriktiven Zeiten ein hohes Gut und noch lange
keine Selbstverständlichkeit. Im St. Vincenz-Krankenhaus hat Qualität eine bald
165 Jahre währende Tradition – nicht erst, seit die Flut der Zertifizierungen Anreize
im Blick auf die Optimierung patientenorientierter Versorgung bieten. Kontinuierlich, konsequent und nachhaltig wird hier in allen Bereichen an immer weiteren
Optimierungen gearbeitet - QUALITÄT groß geschrieben.
So freue ich mich, dass wir Ihnen auch in dieser Ausgabe unseres Klinikmagazins
VIA einige Beiträge zum Thema Qualität durch Tradition, sprich kontinuierlicher
Arbeit zum Wohl des Patienten bieten können. Allem voran steht hierfür der
Quantensprung für unsere Intensivmedizin, die Eröffnung der neuen Internistischen Intensivstation, welche neben der ebenfalls besten aufgestellten Interdisziplinären Intensivstation eine wichtige Versorgungsbasis für schwer kranke Menschen sichert – medizintechnisch auf dem höchsten Niveau, was der Markt derzeit
zu bieten hat, von ärztlicher und pflegerischer Seite mit hochspezialisierten, engagierten Teams, die all ihre Kräfte in den Dienst kritisch kranker Menschen stellen.
Auch über eine Anerkennung für nachhaltiges medizinisches Profil, dessen Kompetenz weit über die Region hinaus bekannt ist, gilt es zu berichten: Die Nominierung unseres Chefarztes der Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie, PD Dr.
Heuschen, im renommierten Nachrichtenmagazin Focus.
Qualität durch fundierte, umfassende Aus-, Fort- und Weiterbildung ist ebenfalls
ein Markenzeichen der Arbeit am St. Vincenz – stellvertretend hierfür stehen
die frisch gebackenen Gesundheits- und Krankenpfleger der Krankenhausgesellschaft, die an der Caritas-Akademie St. Vincenz in Hadamar erfolgreich ihr Examen abgeschlossen haben. Und ein wunderbares Beispiel für Vernetzung der
verschiedensten Institutionen, um den Menschen der Region durch Aufklärung
und Informationen zur Prävention zu besserer Gesundheit zu verhelfen ist der
3. Erste Hilfe- und Reanimationstag.
Mit diesem Spektrum an Vincenz-Informationen möchten wir Ihnen sachlich
fundiert unser ständiges Tun vermitteln.
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich
Guido Wernert
PD Dr. Heuschen als Top-Mediziner in der
Focus-Ärzteliste ausgezeichnet
06
Eine sehr moderne Philosophie von Medizin:
Retrospektive am Beispiel Allgemein-, Gefäßund Visceralchirurgie
08
Hand auf`s Herz:
Leben retten kann ganz einfach sein ...
10
Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe informiert:
Schlaganfall-Notruf 112 gilt europaweit
12
FORUM GESUNDHEIT:
Rückenschmerzen – massieren oder operieren:
Fachinformation von Chefarzt PD Dr. Hillmeier
13
TERMIN 2013: Lungenkrebs
14
Chancen und Grenzen der modernen Therapieverfahren
Pfiffige App „AsthmaLaVista“:
Mobile Hilfe für Menschen mit Asthma
15
Schulter gut, alles gut: Patientenbericht
über den Weg zu einer gelungenen Operation
16
Tag der offenen Tür im St. Anna:
Ein Haus „für die Region – für die Gesundheit“
18
Rückgrat, Kampfgeist und Freude am Beruf:
Neue Profis für die Pflege
21
BRUSTKREBS BEWEGT
Familie, Partner, Freunde - Leben mit Brustkrebs: 22
Psychoonkologe und Sexualtherapeut
Stefan Zettl sprach bei Brustkrebs bewegt
Ein Drache namens Vincenza:
Stiftung St. Vincenz sponsert ein Boot
für`s Pinkpaddeln
24
Oskar – das 500. Baby geboren im St. Vincenz 26
DANKE FÜR DIE SPENDE:
732,- und ein Hufeisen für die Palliativstation 26
Ein ganz besonderer Geburtstagswunsch!
1100,- für das Brustzentrum St. Vincenz
27
KUNST IM KRANKENHAUS
Auf der Suche nach Lichtspuren in der
Limburger Altstadt – Hendrik Anne Zwart
28
Ein roter Faden verbindet die Meeres-Schnecken:
Ursula Vogel inspirierte Menschen
29
Qualität – Medizinische Innovation und
nachhaltige Wirtschaftlichkeit
30
Ralf Jakisch ist neuer Wirtschaftsleiter
31
31. Deutsche Meisterschaft der Krankenhäuser:
Vincenz-Kicker schafften es bis ins Achtelfinale
32
Sauberhaftes Limburg: Gemeinsame Aktion
der Kreisstadt Limburg mit dem St. Vincenz
34
PERSONALNACHRICHTEN
VIAKINDER – WIR GRATULIEREN VON HERZEN
35
36
Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
QR-Code scannen
und mehr Erfahren!
Leser/Scanner starten,
Gerät über QR-Code halten,
einscannen und direkt zu
allen Infos gelangen.
Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH, Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg
T: 06431.292-0, Fax: 06431.292-4163, Mail: [email protected], www.st-vincenz.de
REDAKTION: Nicola von Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann
V.i.S.d.P: Guido Wernert
Konzept & Layout: S!DESIGNMENT, Natascha Schäfer
Bilder: Privat, Archiv KH St. Vincenz, Nicola von Spee, S!DESIGNMENT,
Gundula Stegemann, Dieter Fluck, fotostudio baumann Höhrgrenzhausen GmbH
Fotolia: ©Sebastian Kaulitzki, ©ag visuell | Photocase: ©lipps|photocase.com
Auflage: 4.000
Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder.
AKTUELL < VIA < 3
Neue Internistische Intensivstation offiziell eröffnet
Exzellente Intensivmedizin und mehr Kapazität
für die Versorgung schwerst kranker Patienten
Großer Stolz über die Optimierung der intensivmedizinischen Versorgung auf High-End-Niveau:
Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl, der Ärztliche Direktor PD Dr. Joachim Hillmeier, Geschäftsführer Guido Wernert,
Oberarzt Dr. Mehdi Afscharian, Chefarzt PD Dr. Stephan Steiner, Stationsleiter Holger Krämer und Fachbereichsleiter Ralf Dillmann.
Optimierung der intensivmedizinischen Versorgung auf
High-End-Niveau
Modernste Medizintechnik und deutliche atmosphärische Verbesserungen für
die Betreuung von Angehörigen und Patienten – dies sind die Eckdaten der
komplett neu sanierten Internistischen Intensivstation des St. Vincenz-Krankenhauses. Mit einer Investition von rund drei Millionen Euro (davon 70 Prozent
aus Fördermitteln des Landes Hessen) hat die Klinik damit einen weiteren Meilenstein in ihrer Entwicklung zu verzeichnen. Gleichzeitig begegnet das Haus
auch der demographisch bedingt steigenden Anzahl intensivpflichtiger Patienten. Die neue Station wurde vor zahlreichen Gästen offiziell eröffnet.
4 > VIA > AKTUELL
PD Dr. Stephan Steiner
Dr. Mehdi Afscharian
PD Dr. Stephan Steiner, Chefarzt der Medizinischen
Klinik Kardiologie, und Oberarzt Dr. Mehdi Afscharian nutzten die Gelegenheit, vor großem Auditorium das breite Leistungsspektrum und das hohe
Niveau der Abteilung vorzustellen. Excellente Intensivmedizin könne am St. Vincenz-Krankenhaus
angeboten werden – dies demonstrierten die beiden
Kardiologen eindrucksvoll in ihren Vorträgen zur
Eröffnung. Die neuen, hochmodernen High-TechGeräte sowie die neu gestalteten Räumlichkeiten
böten hierfür jetzt beste Voraussetzungen. Doch
trotz aller Technik lebe gerade diese Station vom
Engagement und der persönlichen Motivation der
Mitarbeiter, von interdisziplinärer Zusammenarbeit
und vor allem von gutem Teamgeist, hoben die beiden Mediziner hervor.
Chefarzt PD Dr. Steiner erinnerte auch an die sehr
hohe emotionale Belastung für seine Mitarbeiter wie
auch an die hohe ethische Verpflichtung, die heutzutage u.a. durch die Frage möglicher Organtransplantationen mit der intensivmedizinischen Arbeit einhergeht. Dank zollte Steiner nicht nur seinem Team
und der „guten Seele am Bau“, dem technischen
Leiter Ulrich Hassler: „Wir sind froh über die Unterstützung durch Krankenhausleitung und Verwaltungsrat“, betonte Steiner. Eine zukunftsorientierte
Intensivstation mit hochmodernen Intensivbetten
sei sowohl für die Region, als auch das Krankenhaus
selbst elementar wichtig.
Sie fanden einfühlsame Worte für eine besondere Station: die stellvertretende
Dekanin des evangelischen Dekanats Runkel, Pfarrerin Claudia Gierke-Heinrich,
die auch Seelsorgerin der Klinik ist, und Limburgs Dompfarrer Gereon Rehberg.
Auf großes Interesse stieß die offizielle Eröffnung der Internistischen Intensivstation. in einführenden Vorträgen hatte Chefarzt PD Dr. Steiner zur Entwicklung
und Bedeutung der Internistischen Intensivmedizin referiert, Oberarzt Dr. Mehdi
Afscharian skizzierte eine Standortbestimmung der Internistischen Intensivmedizin
am St. Vincenz-Krankenhaus.
up to date zu sein. Privatdozent Dr. Joachim Hillmeier
bezeichnete die Sanierung der nunmehr hochmodernen
Station als elementaren Mosaikstein im Spektrum des
medizinischen Angebots der Klinik, welche eine geradezu „phänomenale Entwicklung“ des Hauses abrunde:
„Wir arbeiten in nahezu allen Bereichen auf dem Niveau
eines Maximalversorgers.“
PD Dr. Joachim Hillmeier
„Wir arbeiten in nahezu
allen Bereichen auf dem Niveau
eines Maximalversorgers.”
RA Erwin Reuhl
Dies bekräftigte auch Verwaltungsratsvorsitzender
Erwin Reuhl: „Wir wollen ausgezeichnete Mitarbeiter, Ärzte und Gesundheits- und Krankenpfleger.
Diese wollen wir mit guter Ausstattung unterstützen,
damit ihre Tätigkeit an und mit den Patienten gelingt.“ Geschäftsführer Guido Wernert hob die Bedeutung dieses Bereichs vor dem Hintergrund der
hohen Quote von Notfallpatienten hervor: die Klinik
habe rund 13.000 Notfallversorgungen im Jahr zu
verzeichnen, das sind 51 Prozent aller Patienten. Dies
allein zeige wie notwendig es sei, gerade im Bereich
der Intensivmedizin wie auch der Notfallversorgung
Die stellvertretende Dekanin des evangelischen Dekanats Runkel, Pfarrerin Claudia Gierke-Heinrich, und
Limburgs Dompfarrer Gereon Rehberg sprachen einfühlsame Segensworte für diesen besonders sensiblen
Bereich des Krankenhauses. Menschen, die hier Patienten und Angehörige in kritischsten Lebenssituationen
begleiteten, bräuchten nicht nur eine besonders qualifizierte Ausbildung, sondern auch eine besondere zwischenmenschliche Kompetenz. Hierfür erbaten die beiden Seelsorger den Beistand des Himmels – auch in der
Hoffnung, dass auf dieser Station das ein oder andere
Wunder vollbracht werden könne: „Wer sich dem Leben
so sehr verpflichtet fühlt, den lässt Gott nicht allein.“
St. Vincenz < VIA < 5
Hintergrund
Zahlen | Daten | Fakten
Auf der Intensivstation arbeitet ein hochspezialisiertes
Ärzte- und Pflegeteam, das sich über 24 Stunden im
Drei-Schicht-Betrieb um die medizinische Versorgung
von kritisch kranken Patienten kümmert. Spezialisten
aller Fachabteilungen stehen für besondere Fragestellen
rund um die Uhr zur Verfügung. (z. B. Gastroenterologen , Nephrologen, Onkologen, Neurologen, Allgemeinchirurgen, Unfallchirurgen, Urologen).
Bei der Sanierung der Internistischen Intensivstation wurde ein innovatives Konzept realisiert, das aktuellste Hightech-Ausstattung
mit einer patientenzentrierten Umgebung kombiniert: modernste
intensivmedizinische Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten in Kombination mit atmosphärisch einfühlsamer Gestaltung. Besonderer Wert wurde auch auf die Einrichtung eines eigenen Warteraums für die Angehörigen gelegt.
Am St. Vincenz-Krankenhaus sind alle invasiven und intensivmedizinischen Maßnahmen sowie die komplette
Bandbreite von Diagnostik und Therapie möglich:
• Transthorakale sowie transoesophageale Echokardiografie
• Abdomen- und Gefäßsonographie
• diagnostische und therapeutische Bronchoskopien
• Auslesen und Programmieren von Herzschrittmachern
und implantierten Defibrillatoren
• CRT-Systemen bzw. Event-Recordern
• Implantation passagerer Herzschrittmacher
• Therapeutische Hypothermie mittels Coolgard® (intrakorporales Kühlverfahren) nach kardiopulmonaler Reanimation (direkt im Schockraum).
Zur Weiterbehandlung instabiler Patienten kommen alle
erforderlichen modernen medikamentösen und apparativen Verfahren zur Anwendung.
Unser Leistungsspektrum im Detail:
• Überwachung und Therapie schwerstkranker Patienten
mit dem Schwerpunkt auf kardiologischer, internistischer Intensivmedizin
• Anbindung an das Herzkatheterlabor mit 24-Stunden
PTCA-Bereitschaft
• Implantation passagerer Herzschrittmacher
• Gesamtes invasives- und nichtinvasives Monitoring
• Sämtliche maschinellen Beatmungsverfahren
• Nierenersatzverfahren unter enger Zusammenarbeit mit
der Nephrologie (Dialyse, CVVH)
• Plasmapherese
• Detoxikation bei Vergiftungen
• IABP (Kreislaufunterstützung mit intraaortaler Gegenpulsation)
• Impeller (mikrokoaxiale Pumpe )
• Einsatz von Hypothermie (künstliche Unterkühlung)
nach Herzkreislaufstillstand
• Einsatz von Rotorest-Betten bei schwersten Lungenerkrankungen (z. B. ARDS) oder zu deren Prophylaxe
• Differenzierte Schock- und Sepsistherapie
• Behandlung der pulmonalen Hypertonie
• Reanimationsbereitschaft (das mobile Einsatzteam gewährleistet eine 24-stündige Versorgung aller Abteilungen der Medizinischen Klinik, Nephrologie, Onkologie,
Neurologie, Urologie).
Die Intensivkapazität wurde von zwölf auf 16 Intensivplätze erweitert. Auch die Beatmungsplätze wurden von acht auf zehn erhöht,
geplant ist eine Erweiterung auf ebenfalls 16 Plätze. Eine deutliche Optimierung ist auch im Blick auf das Hygienemanagement zu
verzeichnen: Statt bisher zwei gibt es künftig vier Isolier-Zimmer.
Durch die Einrichtung von Schleusen ist es möglich, rein und unrein zu arbeiten. Außerdem haben die vier Iso-Boxen eigene Entsorgungskanäle. Zudem gibt es ausreichend Raum für die optimale
Nutzung eines Rotorest-Bettes. Alle Patientenräume sind klimatisiert und haben Anschluss an Musikkanäle, um ggf. ein atmosphärisch-positiveres Klima für die Patienten schaffen zu können.
Die Hypothermie ist ein Beispiel aus dem
breiten Spektrum der intensivmedizinischen
Versorgung am St. Vincenz-Krankenhaus.
Die künstliche Unterkühlung nach HerzKreislaufstillstand dient der Verminderung
neurologischer Folgeschäden.
Das Herzstück der neuen Station ist ein hochmoderner Schockraum
eigens für die internistische Notfallversorgung. Hier können Notfallpatienten direkt nach der Einlieferung durch den Notarzt vom
therapeutischen Team empfangen und mit maximal gebündeltem,
optimalstem intensivmedizinischem Equipment adäquat versorgt
werden. In einem sog. Medien-Ampel-System sind alle nötigen Geräte zur Überwachung der Vitalparameter integriert. Zudem können
Ärzte und Pflegekräfte die Patienten hiermit in einem Radius von
360-Grad betreuen, also von allen vier Seiten des Bettes. Alle invasiven und intensivmedizinischen Maßnahmen sowie die komplette
Bandbreite von Diagnostik und Therapie sind hier möglich. Die neue
Einheit bedeutet eine große Verbesserung, da auf 25 Quadratmetern
genug Raum vorhanden ist, um alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten optimal auszuschöpfen.
Die Zimmer selbst sind ebenfalls hochmodern ausgestattet. sind
alle nötigen Geräte zur Überwachung der Vitalparameter integriert. Ein weiterer Vorteil und eine wesentliche Erleichterung für
das Intensivteam, insbesondere bei der Versorgung von intubierten Patienten: Das Bett kann nach vorn geschoben werden, weil
die nötigen Versorgungsleitungen oben und seitlich angebracht
sind. Die neuen Betten bieten zudem eine Vielzahl von Möglichkeiten für die optimale Lagerung der Patienten, um z.B. auch
Pneumonien oder Dekubitus vorzubeugen. Zur Unterstützung bei
der Umlagerung der Patienten stehen den Pflegenden zusätzlich
in jedem Raum Patientenlifter zur Verfügung. Die Zimmer selbst
sind teilweise untereinander mit Sichtfenstern verbunden, die
mit Jalousien verschlossen werden können. Dies ermöglicht den
Pflegekräften, kritisch Kranke jederzeit im Blick zu haben. Auch
Dialyseanschlüsse sind eingerichtet – das bedeutet: An jedem Bett
und in allen 16 Zimmern ist es möglich, zu dialysieren.
Viel Gefühl für Atmosphäre zeigen die neuen, von der Natur geprägten, Lichtinstallationen auf der Station.
6 > VIA > St. Vincenz
Große Anerkennung für den Chefarzt der Abteilung Allgemein-, Gefäß- und
Visceralchirurgie des Limburger St. Vincenz-Krankenhauses, PD Dr. Udo Heuschen: Der Chirurg wird in der renommierten Top-Ärzteliste des Nachrichtenmagazins Focus insbesondere für den Bereich chronisch entzündliche
Darmerkrankungen (CED) empfohlen und mit dem begehrten Focus-Siegel
ausgezeichnet (Ausgabe vom 13. August 2013).
Nominierung in der renommierten Ärztebewertung
PD Dr. Heuschen als Top-Mediziner
in der Focus-Ärzteliste ausgezeichnet
Limburger Chefarzt zählt zu besten Bauchchirurgen Deutschlands
PD Dr. Udo Heuschen
PD Dr. Heuschen wertet die Auszeichnung
nicht nur als Lob für sich und seine Abteilung, sondern für die gesamte Klinik:
„Diese Beurteilung bestätigt aufgrund unabhängiger Bewertungen, dass auch außerhalb der Ballungszentren Top-Medizin
angeboten werden kann.“ Hervorragende
Strukturqualität in Verbindung mit hochspezialisierten Standards in Medizin und
Pflege ermöglichten es, dass am St. Vincenz auf dem Niveau eines Maximalversorgers gearbeitet werden könne.
Die Focus-Auszeichnung sei letztlich eine
Bestätigung der medizinischen Expertise
im breit gefächerten Spektrum der großen
Bauchchirurgie. Heuschen: „Wir praktizieren hier eine sehr moderne Philosophie von
Medizin, profitieren von kurzen Wegen und
von interdisziplinärer Vernetzung hochqualifizierter Teams in allen Disziplinen.“ So sei
nicht nur die Behandlung der CED-Patienten, sondern auch die große Bauchchirurgie,
die multimodale Krebstherapie sowie das
breite Leistungsspektrum der Gefäßchirurgie nur in diesem Kontext möglich: „Gute
Expertise basiert auf guter Vernetzung auf
hohem Niveau“, betont der Chirurg.
Am St. Vincenz-Krankenhaus arbeiten
spezialisierte Gastroenterologen und interventionelle Radiologen, Strahlentherapeuten und Hämatologen eng zusammen.
Eine bestens aufgestellte Anästhesie,
Neurologie, Nephrologie und Gynäkologie sowie die direkte Vernetzung mit zwei
großen Intensivstationen und der Pathologie seien entscheidende Standortvorteile und essentielle Eckdaten einer Klinik
mit hoher Strukturqualität: „Gerade die
Therapie der komplexen Erkrankungen
der Bauchorgane müssen in interdisziplinäre Behandlungskonzepte eingebunden
sein. Nur gemeinsam lassen sich optimale therapeutische Ergebnisse erzielen“, so
der Chefarzt. Dass PD Dr. Heuschen und
sein Team damit deutschlandweit in der
Spitzengruppe liegen, hat der Focus jetzt
bestätigt. Ein Engagement, von dem unter den jährlich rund 300 Patienten des
CED-Kompetenzzentrums, auch sehr viele Kinder profitieren: Selbst Universitätskliniken schicken ihre kleinen Patienten
mit diesem hochdifferenzierten Krankheitsbild explicit zur Behandlung nach
Limburg.
St. Vincenz < VIA < 7
Kompetenz-Zentrum
für Colitis ulcerosa und
Morbus Crohn
Besonderen Dank zollt Heuschen im Kontext der Focus-Nominierung nicht nur seinem Team, sondern vor allem auch
Ehefrau Gundi, die ihren Mann beim Aufbau des CED-Kompetenzzentrums als Oberärztin maßgeblich unterstützt hat.
Mittel der Wahl, um einen schonenden
Verlauf, schnellere Regeneration und
gute Langzeitergebnisse sicherzustellen. „Alle inneren Organe behandeln
wir, wenn möglich, minimalinvasiv,
ganz gleich ob Gallenwege, Magen oder
Darm, Leber oder Milz“, erläutert der
Chefarzt nicht ohne Stolz.
Gerade die immer präzisere Darmchirurgie mit Hilfe von „Schlüsselloch-Operationen“ zählt zur herausragenden Expertise der Bauchchirurgie am St.Vincenz. Im
besonderen Fokus der Spezialisten steht
dabei die sogenannte Pouch-OP (siehe Hintergrundinfo). Dies ist ein hochmodernes visceralchirurgisches Operationsverfahren, welches Patienten mit
chronisch entzündlichen Erkrankungen
ein gehöriges Maß an Lebensqualität
erhalten kann. Bei diesem hochkomplizierten Eingriff wird schließmuskelerhaltend und oft auch laparoskopisch
operiert. Das bedeutet: Auf einen großen
Bauchschnitt wird verzichtet. Feinste
chirurgische Arbeit mittels laparoskopischer Geräte, die über kleine Schnitte
in den Bauch eingeführt werden, ist das
Focus-Nominierung
Hintergrund:
Die Top-Medizinerliste des Focus basiert auf
einer unabhängigen Datenerhebung: Über
Monate hinweg wurden Mediziner bundesweit
nach dem Fachkönnen ihrer Kollegen befragt.
Ausschließlich ausgewiesene Experten mit besonderen Spezialisierungen und besonders vielen Empfehlungen sind dort aufgeführt. Den
gelisteten Medizinern wird Behandlung mit
umfassender Fachkompetenz bescheinigt, welche sämtliche Aspekte eines Krankheitsbildes
berücksichtigt. In die Bewertung gingen unter
anderem ein: Große Umfragen in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachgesellschaften,
wissenschaftliche Publikationen sowie Empfehlungen von Patientenverbänden, Selbsthilfegruppen, Klinikchefs und niedergelassenen
Medizinern. Die Publikation des FOCUS gilt als
größte Ärztebewertung Deutschlands.
Nach zwei Jahrzehnten an der chirurgischen Uniklinik Heidelberg ist es den Eheleuten Heuschen
in den letzten zehn Jahren gelungen, am St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg ein interdisziplinäres
Zentrum für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) aufzubauen. Alle diagnostischen und
therapeutischen Verfahren (radiologisch, endoskopisch und gastroenterologisch) sind verfügbar, um
interdisziplinäre individuelle Therapiekonzepte zu
entwickeln – insbesondere auch in komplizierten
Situationen. Das CED-Kompetenzzentrum verfolgt
einen ganzheitlichen Therapieansatz mit dem Ziel,
die Grunderkrankung zu beherrschen, die Lebensqualität wieder herzustellen und die Funktion von
Darm und Schließmuskel zu erhalten. In einer spezialisierten CED-Sprechstunde können Patienten
ausführlich individuell beraten werden und eine
Zweitmeinung einholen. Auch eine telefonische
Beratung von Patienten und behandelnden Ärzten ist möglich. Sollte eine Operation erforderlich
sein, werden darmschonende und laparoskopische
Verfahren bevorzugt. Beim komplizierten Morbus
Crohn ist das Therapieziel, möglichst wenig Darm
zu resezieren und bei Fisteln den Schließmuskel
zu retten. Für Patienten mit einer Colitis ulcerosa
steht die Schließmuskel-erhaltende Pouch-Operation (Dünndarmersatzplastik für den Enddarm)
im Vordergrund. Jahrzehntelange Erfahrung in der
Chirurgie der CED führen zu besten postoperativen
Ergebnissen. Entscheidend ist dabei aber immer das
individuelle interdisziplinäre Therapiekonzept.
Pouch-OP Hintergrund:
Mit der Entwicklung eines neuen Operationsverfahrens gelang in der Visceralchirurgie (Chirurgie der
Bauchorgane) vor etwa 20 Jahren der entscheidende Durchbruch in der operativen Behandlung von
Patienten mit Colitis ulcerosa. Diese und andere
chronisch entzündliche Darmerkrankungen können in den meisten Fällen nur durch die komplette
Entfernung des erkrankten Dick- und Enddarmes
geheilt werden. Um auf einen künstlichen Darmausgang verzichten zu können, wurde ein Beutel
aus Dünndarm, der sogenannte „Pouch“ (englisch:
Beutel) entwickelt. Dieser Pouch fungiert als Ersatzreservoir für den Stuhl. Dem Patienten bleibt
trotz der Dick- und Enddarmentfernung dauerhaft
die Schließmuskelfunktion und damit enorme Lebensqualität erhalten. PD Dr. Udo Heuschen hat
dieses spezielle Operationsverfahren mitentwickelt
und gilt als internationaler Spezialist für diesen
operativen Eingriff. Als Experte für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und
Colitis ulcerosa) ist der Limburger Chefarzt zudem
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Patientenselbsthilfevereinigung DCCV (Deutsche Crohn
und Colitis Vereinigung).
8 > VIA > St. Vincenz
Vor zehn Jahren war großer Generationswechsel
in der Chefarzt-Riege des St. Vincenz:
Eine Retrospektive am Beispiel Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie
„Eine sehr moderne Philosophie
von Medizin”
Wer im Web publizierte zählte damals
noch zu den Innovativen, die Gesundheitsreform war in vollem Gange, Ulla
Schmidt noch Gesundheitsministerin
und in Limburg war Dr. Franz Kamphaus noch Bischof – das Jahr 2003
scheint auf den ersten Blick nur einen
Wimpernschlag entfernt, bei genauerem
Hinsehen jedoch sind es Welten, die das
gesellschaftspolitische Leben damals
vom Heute scheiden. Auch der klinische
Alltag hat sich seither grundlegend gewandelt. Am St. Vincenz-Krankenhaus
begann damals eine Zeitenwende: die
Berufung der beiden Chefärzte PD Dr.
Udo A. Heuschen und PD. Dr. Joachim
Hillmeier läutete die große Generationenwende in der Chefarztriege des St.
Vincenz-Krankenhauses ein. Die Chirurgen, die beide Leitende Oberärzte an
der Universitätsklinik Heidelberg waren, seien Protagonisten einer Medizin
des 21. Jahrhunderts, hieß es seinerzeit.
Grund genug, aus den verschiedensten
Perspektiven auf die Entwicklung der
Limburger Klinik zurückzuschauen:
Was hat sich getan, was bedeutete dieser Umbruch ganz konkret für das St.
Vincenz im Allgemeinen und die Patienten im Besonderen. Im zweiten Teil
lesen Sie eine Retrospektive mit dem
Focus auf die Abteilung Allgemein-,
Gefäß- und Visceralchirurgie:
Zwei Oberärzte und 48 Betten auf zwei Etagen
im damals noch nicht renovierten östlichen
Bettenhaus des St. Vincenz im KrankenhausCharme der 60er Jahre – das war der Status
quo vor rund einem Jahrzehnt, als PD Dr. Udo
Heuschen zum Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie berufen wurde. Bis zum Jahr 2013, den mittlerweile 90 Betten, viereinhalb hochspezialisierten
Oberärzten, siebeneinhalb Assistenzärzten und
der Nominierung in der Top-Medizinerliste des
Focus, die Heuschen als Auszeichnung für seine gesamte Abteilung wertet
(siehe auch Seiten 6 und 7), war es ein langer Weg. In dieser Zeit hat der
Chirurg alle Möglichkeiten genutzt, um an der Reputation, aber auch an der
Ausstattung und Aufstellung des Hauses konstruktiv mitzuarbeiten. Zahlreiche medizintechnische Updates und Modernisierungen gehörten dazu, die Etablierung neuer Therapieoptionen und Behandlungsbereiche, aber auch ganz
einfach mehr Komfort im Patientenzimmer. Besonders entscheidend waren
dabei die sieben Jahre, die Heuschen gleich zu Anfang als Ärztlicher Direktor
und somit Mitglied der Klinikleitung fungierte. „All diese Jahre sind letztlich eine Vincenz-Erfolgsgeschichte“, meint PD Dr. Heuschen. Er wie auch
seine Chefarztkollegen PD Dr. Joachim Hillmeier (Chefarzt Orthopädie) und
Dr. Thomas Heß (Chefarzt Radiologie), deren gemeinsame Alma Mater die
renommierte Universitätsklinik Heidelberg ist, markieren eine Zeitenwende
am St. Vincenz-Krankenhaus. Sie haben sich mehr oder minder zeitgleich
aus leitenden Oberarztpositionen an der Universitätsklinik für das Schwerpunktkrankenhaus an der Lahn entschieden. Warum? Weil das St. Vincenz
schon damals eine enorme, für ein Krankenhaus auf dem Land geradezu außerordentliche, Strukturqualität aufzuweisen hatte. „Wir alle haben das Haus
gemeinsam weiterentwickelt. Wie bei einem Puzzle haben viele kleine Details
im Laufe der Jahre das ihre für ein gelungenes großes Ganzes beigetragen.“
Heute sei das St. Vincenz ein medizinischer Leistungsträger für die Menschen
der Region, der in vielen Bereichen auf universitärem Niveau arbeite:
„Dieses Potential haben wir damals schon gesehen.“
Für das St. Vincenz bedeutete der Dienstantritt der drei Mediziner aus Heidelberg damals wie heute eine geradezu ideale Föderation. Heute hat die Klinik
zehn verschiedene Fachabteilungen mit hochspezialisierten Chefarztkollegen,
ein umfassendes Gesamtkonzept in der orthopädischen Versorgung, zwei große
Intensivstationen mit optimal gebündeltem medizinischen Equipment, eine
in der Region lang vermisste Palliativstation und im gesamten medizintechnischen Gerätepark hohes Niveau vorzuweisen. Zwei Herzkathetermeßplätze
AKTUELL < VIA < 9
mit 24stündiger Katheterbereitschaft, eine hochmoderne Endoskopie mit vier
neuen Endoskopiearbeitsplätzen, ein topmoderner Kreißsaal – dies alles sind nur einige
Eckdaten dieser gerade im ländlichen Raum
nicht selbstverständlichen medizinischen
Expertise. Gemeinsam mit Verwaltungsrat und Krankenhausleitung habe man die
Klinik kontinuierlich weiterentwickelt und
auf modernsten Standard gebracht. Ein entscheidender Standortvorteil des St. Vincenz
sei zudem die Tatsache dass es gelungen sei,
eine Gemeinschaftspraxis für Pathologie am
Haus zu halten – nach Heuschens Worten
eine große Besonderheit, die meist nur Universitätskliniken vorzuweisen haben. Denn
der Gewebebefund kann hierdurch noch
während der Operation eruiert werden - je
nachdem könne dann sofort die OP-Taktik
geändert und optimal angepasst werden.
Die Abteilung für Allgemein-, Gefäßund Visceralchirurgie unter Leitung von
PD Dr. Heuschen steht dieser insge-samt
enorm positiven Entwicklung in nichts
nach. Das Leistungsspektrum wurde
deutlich erweitert, auch die Qualität immer weiter optimiert: Heute wird dort in
aller Regel minimalinvasiv operiert. Das
bedeutet: wenn möglich keine großen
Bauchschnitte, sprich Schlüssellochchirurgie. Die Bandbreite des Spektrums der
Abteilung ist breit gefächert:
• Gefäßchirurgie mit modernsten Therapieoptionen (EVA Bauchaortenanorismen – Katheter dehnen die Gefäße
von innen aus und schienen die Hauptschlagader gleichzeitig, ein Bauchschnitt ist nicht nötig), die Sektion
steht kurz vor der Zertifizierung zum
Gefäßzentrum
• Schlüssellochchirurgie aller inneren
Organe (Magen, Darm, Leber, Milz, Nebenniere, Bauchspeicheldrüse) mit drei
OP-Türmen und besonders modernem
Instrumentarium für die minimalinvasive Chirurgie
• Kompetenzzentrum für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
• Onkologische Therapie im interdisziplinärem Kontext, besondere Strukturqualität in diesem Bereich durch die Präsenz der Hämatologie/Onkologie und
Pathologie am Haus, der spezialisierten
Gastroenterologie und Strahlentherapie,
der spezialisierten interventionellen Radiologie und auch der Psychoonkologie.
Die Arbeit des CED-Kompetenzzentrums
wurde jetzt mit der Nominierung in der
Ärzteliste des FOCUS gewürdigt, nicht
ohne Stolz nahm Heuschen diese Auszeichnung im Namen der ganzen Abteilung entgegen: „Hier liegen wir deutschlandweit in der Spitzengruppe.“ Die
Patienten kommen aus ganz Deutschland, Heuschens Team ist in diesem Kontext weit über die Grenzen des Limburger
Raums bekannt. Er selbst ist schon seit
Jahren Mitglied im Wissenschaftlichen
Beirat der Deutschen Crohn Colitis Vereinigung. Insbesondere die schweren
Fälle kämen nach Limburg, berichtet der
Chirurg. Trotzdem seien die Komplikationsraten sehr gering. Sein Dank gilt
„einem tollen Team und tollen anderen
Fachabteilungen, die alle an diesem Erfolg ihren Anteil haben. Nur zusammen
wird`s optimal.“
Trotz dieser besonderen Expertise im
CED-Bereich ist die onkologische Chirurgie für den 53jährigen die interessanteste und operativ immer wieder eine
besondere Herausforderung: „Der Krebs
hält sich im Bauch ja nicht an Grenzen“. Vielleicht rührt dies aus seiner
Oberarztzeit an der Uniklinik Heidelberg,
wo Heuschen zunächst am Mannheimer
Tumorzentrum ausgebildet wurde und
später als spezialisierter onkologischer
Chirurg am Deutschen Krebsforschungszentrum arbeitete. Um auch in Limburg
eine qualifizierte multimodale Krebstherapie anbieten zu können war Heuschen
gleich zu Beginn seiner Tätigkeit am St.
Vincenz daran beteiligt, dass ein sog. Tumorboard eingeführt wurde. Dies ist eine
interdisziplinäre, wöchentlich tagende
Fachkonferenz, um Symptome und Therapien bei besonders schwierigen, meist
onkologischen Krankheitsbildern unter
jeweils unterschiedlichen Fragestellungen und Blickwinkeln zu beleuchten. Mit
Hilfe dieser Fallbesprechungen kann das
St. Vincenz seinen Patienten ein differenziert abgesichertes Therapiekonzept
anbieten. Gleichzeitig dient das Tumorboard der Etablierung von Leitlinien zur
Qualitätsverbesserung wie auch der Fortund Weiterbildung des im onkologischen
Bereich tätigen Personals. Mittlerweile
nutzt auch das Nachbarkrankenhaus der
Barmherzigen Brüder in Montabaur diese
Einrichtung, um eine qualifizierte Zweitmeinung einzuholen.
Was ihn an seinem Fachgebiet ganz persönlich reizt? Wir sind ganz sicher diejenige Abteilung, welche die meisten Vernetzungen mit anderen Fachdisziplinen
hat: sei es mit den Teams von Endoskopie oder Pathologie, mit den Orthopäden
bei der Behandlung von Polytraumen
(das sind schwer Unfallverletzte), bei
der Zusammenarbeit mit Hämatologen,
Strahlentherapeuten und Gastroenterologen im Onkologischen Arbeitskreis,
mit den Anästhesisten und Intensivmedizinern im Kontext von Operationen
oder auch mit Nephrologen, Neurologen,
Kardiologen oder Gynäkologen bei der
gemeinsamen Therapie von Komplikationen oder besonders schwierigen chirurgischen Herausforderungen. Mit rund
3000 Konsilen pro Jahr ist das Team der
Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie gefragter Partner aller anderen medizinischen Disziplinen. PD Dr. Heuschen:
„Unser Thema ist, ALLES gut zu machen.
Jeder Patient, ganz gleich mit welchem
Krankheitsbild, hat das Recht darauf,
dass alles geschieht, um einen optimalen
Genesungsprozeß zu gewährleisten.“
Dass Patienten wie vielfach propagiert
wird, oft unnötig operiert werde, weist
Heuschen ebenso wie sein Chefarztkollege PD Dr. Hillmeier (siehe Bericht Seiten
14 und 15) weit von sich: „So etwas gibt
es bei uns nicht. Mein Team arbeitet parallel in drei OP-Sälen, jeden Tag. Unsere
Leistungsdichte ist so hoch, da kommen
neben den elektiven OP`s nur harte Indikationen an die Reihe: Blinddarm, Krebs,
Darmverschluss oder CED`s…“
RESÜMEE:
Heuschens Resümee nach mehr als zehn
Jahren Vincenz: „Wir praktizieren hier
im ländlichen Raum eine sehr moderne
Philosophie von Medizin. Darauf können wir mit Fug und Recht stolz sein.“
Was seine Leidenschaft für den in jungen Jahren gewählten Beruf für ihn ganz
persönlich immer wieder neu entfacht?
„Wenn ich einen damals angeblich inoperablen Tumorpatienten, den ich vor
Jahren operiert habe, zufällig auf der
Straße oder beim Aldi wieder treffe, dann
freut mich das sehr. Und von diesen
Patienten gibt es mittlerweile in Limburg
ziemlich viele…“
10 > VIA > St. Vincenz
HAND AUF`S HERZ:
Leben retten kann ganz einfach sein …
Spektakulärer Flashmob in Sachen Erster Hilfe: Reanimationstag
leistete an vier Standorten der Region professionelle Aufklärung
in Sachen Wiederbelebung für Laien.
Europaplatz Limburg an einem Samstag im September, das übliche Samstagsvormittags-Einkaufgetümmel, dazwischen noch die Informationsstände der verschiedensten Parteien im Vorwahlkampf.
Gemischtes Publikum, darunter auffallend viele
junge Menschen. Als der schrille Ton eines Martinshorns ertönt, zücken sie dick aufgeblasene rote Herzluftballons. In Sekundenschnelle ist jedes
freie Asphaltstück mit den roten Luftballons belegt,
darüber knien die jungen Leute und beginnen, die
Ballons in einem festen Rhythmus mit Fäusten zu
bearbeiten. Staying alive von den Bee Gees tönt auf
einmal aus den Lautsprechern und dieser Name ist
Programm: Denn nicht nur die Bedeutung des Titels,
sondern auch der Takt treffen den Kern der Sache:
Um Reanimation geht es, um die einfachen Basismaßnahmen zur Wiederbelebung, die eigentlich jeder kennen sollte, um im Notfall beherzt eingreifen
zu können. Wie einfach eine solche Reanimation ist,
dass auch Laien Leben retten können, dass wollten
die Jugendlichen, allesamt Schüler der Adolf-Reichwein-Schule Limburg (ARS), in ihrem Flashmob*
eindrucksvoll demonstrieren. Gleichzeitig bildete
die spektakuläre Aktion den Auftakt für den dritten Erste
Hilfe- und Reanimationstag, der an vier Standorten des
Landkreises Limburg-Weilburg und des Rhein-Lahn-Kreises stattfand. Schirmherr war Landrat Manfred Michel,
Initiator der Aktion der Chefarzt der Medizinischen Klinik
Kardiologie des Limburger St. Vincenz-Krankenhauses,
PD Dr. Stephan Steiner und tatkräftig unterstützt wurde
er von den Mitarbeitern der verschiedenensten Rettungsorganisationen (Deutsches Rote Kreuz (DRK), Malteser,
Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und der Notfallseelsorge), dem Ärztenetzwerk Piano und last but not
least dem Team der Limburger Adolf-Reichwein-Schule.
Professionelle Schulung für rund 300 Schüler: Dr. Mehdi Afscharian, Oberarzt
der Medizinischen Klinik Kardiologie und Leiter der Internistischen Intensivstation des St. Vincenz, hatte im Vorfeld des Reanimationstages Schüler und
Lehrkräfte der ARS in Erste Hilfe-Maßnahmen geschult.
Aktuell < VIA < 11
Wichtige Aufklärungskampagne und gleichzeitig eine tolle Gemeinschaftsaktion: Schüler und Lehrer der Adolf-Reichwein-Schule, darunter auch Schulleiter Ralf Abel (3.v.l.), Ärzte des St. VincenzKrankenhauses und des Ärztenetzwerks Piano und die Mitarbeiter der verschiedensten Rettungsorganisationen machten mobil für gute Sache. Zeitgleich mit der Woche der Wiederbelegung zeigten
sie mit viel Information, aber auch mit praktischen Übungen, dass man oder frau im Ernstfall nicht
auf die professionellen Lebensretter warten darf!
Rund 100 Schüler der Fachrichtung Gesundheit und Ernährung des Beruflichen Gymnasiums sowie der Fachoberschule Gesundheit und der Berufsschule für Medizinische
Fachangestellte hatten sich an diesem verregneten Samstag aus allen Teilen des Landkreises Limburg-Weilburg und
weit darüber hinaus auf den Weg nach Limburg gemacht,
um den spektakulären Flashmob zu inszenieren. „Hier
mitzumachen ist uns eine innere Verpflichtung“, meinte
Dr. Christiane Graf-Dobberstein, stellvertretend für die
Gruppe Schule und Gesundheit an der ARS die gemeinsam mit dem Leitenden Notarzt des Notarztstandortes
Limburg-Weilburg, Dr. Oliver Schellein, sowohl irritierte
als auch interessierte Passanten über Sinn und Zweck des
Flashmob informierte. „Wenn nur ein Leben gerettet
wird, dann ist es die Aktion doch wert!“
Tatsächlich wird nur in einem Viertel aller Fälle bei plötzlichem Herztod vor dem Eintreffen des Notarztes von Laien
reanimiert, in der Mehrzahl der Fälle macht leider niemand
etwas: „Nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand verstirbt jeder zweite, bevor der Notarzt überhaupt eintrifft“, so Dr.
Schellein. Man müsse nicht perfekt sein beim Versuch einer
Wiederbelebung, überlebenswichtig aber sei es, überhaupt
damit zu beginnen: „Es ist völlig falsch, etwa aus Angst,
jemanden zu verletzten, gar nichts zu machen“, betonte
der Notarzt. „Man kann definitiv nichts falsch machen, außer gar nichts zu machen.“ Bei Verdacht auf HerzkreislaufStillstand gelte es sofort zu reagieren: „Trauen Sie sich
– im Zweifelsfall werden Sie ein Menschenleben gerettet
haben“, lautete die Botschaft des Notarztes. Denn wenn
nichts unternommen werde, führe ein Herzkreislaufstillstand ganz sicher zum Tod.
Pro Minute ohne Herzschlag sinken die Überlebensschancen drastisch. Bereits nach vier bis fünf Minuten
ohne Herzschlag ist mit ernsthaften Hirnschäden zu
rechnen. Also ist auch für den Überlebenden eines Herzkreislauf-Stillstandes die Erste Hilfe noch vor dem Eintreffen der professionellen Hilfskräfte auch für die spätere Lebensqualität existentiell wichtig. In der Klinik selbst
stehen dann die Profis bereit, um bleibende Hirnschäden
auszuschließen oder zu reduzieren. So erläuterte Dr. Oliver Schellein anschaulich das Procedere der sog. Hypothermie, das künstliche Herunterkühlen des Patienten
auf bis zu 32 Grad – ein Procedere, welches das Risiko
für neurologische Schäden erheblich reduziert.
Doch im Falle eines Falles gilt es zunächst: Prüfen, ob
der Betroffene noch atmet, sofort selbst den NOTRUF 112
alarmieren oder jemand anderen damit beauftragen,
dann sofort mit der Herzdruckmassage (Thoraxkompression) zu beginnen. Am besten 100 Mal pro Minute, am
besten geht dies im Rhythmus von besagtem Hit „Stayin
alive“. Weil das Herz unmittelbar hinter dem Brustkorb
liegt, ist die Herzdruckmassage das Mittel der Wahl, um
das Herz bis zum Eintreffen des Notarztes in Bewegung
zu halten. Man kann zwar die Pumpbewegung des Herzens mit der Hand nicht wiederherstellen, sehr wohl aber
12 > VIA > St. V in cenz
Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe
informiert:
Schlaganfall-Notruf 112
gilt europaweit
kann man sie imitieren. Dies hat den Effekt, dass
die Organe wieder mit Blut und dadurch auch
mit Sauerstoff versorgt werden. Die Mund-zuMund-Beatmung kann zwar auch zusätzlich
vorgenommen werden, ist aber nicht überlebensentscheidend. Wichtig ist das regelmäßige
Eindrücken des Brustkorbs etwa fünf Zentimeter tief. „Prüfen, Rufen, Drücken“, war daher
auch das Motto der Woche der Wiederbelebung,
die zeitgleich und mit gleicher Botschaft bundesweit durchgeführt wurde.
Zum Dank für die tolle Unterstützung der engagierten Schüler überreichten Dr. Schellein und
die Vertreter des DRK dem ebenfalls in großer
Besetzung vertretenen Lehrerteam der ARS sog.
Mini-Annes, das sind Übungspuppen, mit denen
man die Basis-Maßnahmen zur Wiederbelebung
realitätsnah üben kann. Darüber hinaus waren
bereits im Vorfeld rund 300 Schüler von Dr.
Mehdi Afscharian, Oberarzt der Medizinischen
Klinik Kardiologie, vor Ort in der ARS in Sachen Reanimation geschult worden. So bleibt zu
hoffen, dass die Sache der Reanimation weiter
Schule macht – nicht nur in der ARS, sondern im
Bewusstsein der gesamten Bevölkerung. Denn es
kann jeden treffen – jederzeit. Und dann heißt es
„Hand auf`s Herz und Leben retten“.
* Ein Flashmob ist ein scheinbar zufälliger Menschenauflauf an einem öffentlichen Ort. Die Menschen tun
plötzlich gleichzeitig etwas Ungewöhnliches um damit Unwissende aufmerksam zu machen.
Europa ist vereint, auch beim Notruf. In allen EU-Mitgliedstaaten gilt die Notrufnummer 112. Darauf verweist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. In allen
28 Mitgliedsstaaten ist die 112 sowohl über das Festnetz als auch über Mobilfunknetze erreichbar. In der
Regel sprechen die Mitarbeiter der Leitstellen neben
ihrer Landessprache auch zumindest englisch.
In der Urlaubszeit streben Millionen Deutsche in den
Urlaub. Ein Großteil von ihnen wird in Ländern der Europäischen Union bleiben. Und offensichtlich vertrauen die Deutschen darauf, dass ihnen dabei nichts passiert. Denn welche Notrufnummer sie bei Verdacht auf
Schlaganfall oder in anderen Notfällen wählen müssen,
wissen gerade einmal 22 Prozent. Das ergab das Eurobarometer, eine Umfrage der EU.
Dabei zählt bei einem Schlaganfall jede Minute, um
Leben zu retten oder bleibende Behinderungen zu
vermeiden. Umso wichtiger ist es, im medizinischen
Notfall schnell zu reagieren. Häufige Symptome eines
Schlaganfalls sind Sehstörungen, Sprach- und Sprachverständnisstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühle, Schwindel mit Gangunsicherheit sowie sehr starker
Kopfschmerz.
INFO
Mit dem so genannten FAST-Test können auch
medizinische Laien in wenigen Sekunden einen
Verdacht auf Schlaganfall prüfen.
Wie der FAST-Test funktioniert, ist nachzulesen unter:
www.schlaganfall-hilfe.de
Nähere Informationen zum Schlaganfall gibt es auch im Serviceund Beratungszentrum der Stiftung: T: 0 52 41 – 9 77 00.
Vor t r a g s r e i he < VIA < 13
Orthopädie-Chefarzt referierte beim Forum Gesundheit
Rückenschmerzen
– massieren oder operieren?
PD Dr. Joachim Hillmeier, Chefarzt der Abteilung Unfallchirurgie
und Orthopädie am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg, sprach im
Forum Gesundheit über das Thema Rückenschmerzen.
Voll besetzte Konferenzräume bei der gemeinsamen
Veranstaltungsreihe von Kreisvolkshochschule,
Krankenhausgesellschaft und der Nassauischen
Neuen Presse als Medienpartner
Von Gundula Stegemann
Sie trägt unser Skelett, sorgt dafür, dass wir aufrecht gehen
können: die Wirbelsäule. Sie ist das tragende Konstrukt
unseres Körpers und erheblichen Strapazen ausgesetzt.
Nahezu jeder kennt deshalb auch das Problem „Rückenschmerzen“. Immerhin 80 Prozent der Deutschen suchen
aus diesem Grund mindestens einmal im Leben einen Arzt
auf. Mit dem Vortrag „Rückenschmerzen – massieren oder
operieren“ von Privatdozent Dr. Joachim Hillmeier, Chefarzt der Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie am St.
Vincenz-Krankenhaus Limburg, griff das Forum Gesundheit
wieder ein Thema auf, das viele Menschen betrifft.
Erstmals konnten auch die Besucher in den hinteren Reihen der voll besetzten
Seminarräume die Präsentation detailliert verfolgen dank der neuen Projektionsleinwände, die jetzt eigens für die immer sehr gut besuchte Veranstaltungsreihe
angebracht worden waren.
Was kann man tun bei Rückenschmerzen? Sind sie gefährlich? Ist ein operativer
Eingriff notwendig? Wie viel Chirurgie braucht der Patient? All jenen Fragen ging
der Mediziner in einem außerordentlich kurzweiligen Vortrag nach. Anschaulich
beschrieb er den Aufbau von Wirbelsäule und Wirbelkörpern. „Eine schmerzfreie
Funktion der Wirbelsäule ist nur bei muskulöser Balance möglich“, erklärte der Orthopäde und gab zu bedenken: Beim Heben von 50 kg wirken bereits 200 kg auf die
Bandscheibe bedingt durch Hebelkräfte.
Zahlreiche Besucher hatten Fragen und suchten am Rande des
Vortrags das Gespräch mit PD Dr. Joachim Hillmeier.
Rückenschmerz sei ein vielschichtiges Problem und könne ganz verschiedene Ursachen haben. In Betracht kämen ein Bandscheibenvorfall, degenerative Veränderungen, eine spinale Enge, die insbesondere altersbedingt auftritt, Frakturen nach
Unfällen oder bei Osteoporose, in selteneren Fällen auch Tumore oder Metastasen.
Viele Menschen sind von Rückenschmerzen betroffen – entsprechend groß war das Interesse am Vortrag im St. VincenzKrankenhaus.
14 > VIA > Vortragsreihe
FORUM GESUNDH
EIT
T E R M I N 2 013
St. Vincenz < VIA < 13
St. Vincenz < VIA < 23
Rückenschmerz bei degenerativen Veränderungen ist die
häufigste Ursache von Arbeitsunfähigkeit. Nach Angaben
des statistischen Bundesamts ist von 2005 bis 2009 die Zahl
der Wirbelsäulenoperationen in Deutschland um mehr als
100 Prozent gestiegen – viele davon wirtschaftlich motiviert
durch falsche von der Politik gesetzte Anreize. Die Notwendigkeit vieler dieser Eingriffe sei zu hinterfragen, da mit konservativen Methoden meist ein gutes Ergebnis bei deutlich
geringerem Risiko erreicht werden könne. Deshalb empfahl
Hillmeier, stets eine zweite medizinische Meinung einzuholen.
Grundsätzlich seien isolierte Rückenschmerzen nicht gefährlich. Allerdings solle man bei plötzlich auftretenden Lähmungserscheinungen, Muskelschwäche, Taubheitsgefühlen
oder auch wenn man den Urin oder Stuhl nicht mehr halten könne, schnellstens einen Arzt aufsuchen. Dort müsse
zeitnah abgeklärt werden, was diese Symptome verursacht.
Wenn man zu lange warte, könne es passieren, dass etwa
durch einen Bandscheibenvorfall ein Nerv eingeengt und
dieser unwiederbringlich geschädigt wird. Je nachdem, wie
stark der Druck auf den Nerv sei, reagiere die Nervenwurzel
mit Schmerz oder neurologischen Ausfällen an Armen und
Beinen. In den meisten Fällen sei eine Operation nicht nötig. „Wenn keine neurologischen Ausfälle auftreten, sollte
auf keinen Fall operiert werden!“ warnte Joachim Hillmeier.
„Auch ein Bandscheibenleiden ist eine Domäne der konservativen Therapie.“ Untersuchungen zufolge würden selbst
Vorfälle häufig wieder vollständig resorbiert.
Nach der Akutphase sollten die insuffizienten Bauch- und
Rückenmuskeln trainiert werden, empfahl der Orthopäde.
Darüber hinaus sei es sinnvoll, die verspannte Muskulatur
mit Massage und Wärme zu lockern. Zusätzlich könne eine medikamentöse Therapie der Schmerzen und eine lokale
Infiltration mit Lokalanästhesie und Corticoiden erfolgen.
Erst wenn all diese Maßnahmen nicht greifen oder neurologische Ausfälle hinzukommen, sollte ein operativer Eingriff
in Betracht gezogen werden. „In den seltensten Fällen muss
operiert werden“, warnte der Orthopäde immer wieder.
Das „Forum Gesundheit“ ist
eine Vortragsreihe, welche
die Kreisvolkshochschule Limburg in Zusamm
enarbeit mit der Krankenha
usgesellschaft St.
Vincenz mbH organisiert.
Die Nassauische Neue Pre
sse
ist
seit Mitte 2009
Medienpartner dieser Vera
nstaltungsreihe, die aktuelle
s
med
izinisches Wissen in allgemeinverständliche
r Form einem breiteren Pub
likum nahe bringen
soll. Der Besuch der Veransta
ltung und das Parken im hau
seigenen Parkhaus
des Krankenhauses sind geb
ührenfrei.
Lungenkrebs
– Ch an ce n
und Grenzen der modernen
Therapieverfahren
Der Lungenkrebs gehört sow
ohl bei Frauen wie auch bei
Männern zu den häufigsten Tumoren. In den letz
ten Jahren sind viele Erkennt
nisse über diese Krebsart
gewonnen worden, die unm
ittelbare Auswirkungen auf
die Behandlung haben. So
konnten neue Medikamente
und Therapiekonzepte entw
ickelt werden, und dank
genauerer Informationen übe
r den Aufbau der Tumorzelle
können diese Medikamente nun gezielt und indi
viduell abgestimmt eingeset
zt werden. Über diese
und weitere Themen zum Lun
genkrebs wird PD Dr. Thomas
Neuhaus, Chefarzt der
Onkologie im St. Vincenz-Kra
nkenhaus, ausführlich informie
ren.
REFERENT: PD Dr. med.
Thomas Neuhaus
Chefarzt Hämatologie, Internis
tische
Onkologie und Palliativmedizi
n
27. November 2013,
18.00 Uhr
St. Vincenz-Krankenhaus
Limburg, Konferenzräume
im 1. UG
den. Heute entscheide man sich eher bei Instabilitäten für eine
operative Versteifung von Anteilen der Wirbelsäule.
Darüber hinaus ging der Mediziner auch auf verschiedene
Details und Komplikationen bei spinaler Enge, Osteoporose
Zuweilen fehle Patienten Geduld und Ausdauer für das
und Traumen nach Unfall ein und gab einen kleinen EinMuskeltraining und sie entschieden sich für eine OP, weil
blick in die historische Entwicklung der Wirbelsäulenmesie diese für die einfachere Lösung hielten. Gerade die erdizin. In Deutschland seien jedes Jahr rund 8000 unfallbeste OP biete jedoch auf Grund von Komplikationen häufig
dingte Wirbelsäulenfrakturen zu versorgen, 1200 Menschen
Anlass für weitere Eingriffe an der Wirbelsäule. „Vertrauen
davon seien von Querschnittslähmungen betroffen. Habe
Sie nicht jedem Arzt. Eine Operation muss gut überlegt
die Sterblichkeitsrate im 19. Jahrhundert noch bei 80 Prosein“, sagte er. „Wenn ein Arzt ihnen dazu rät, fragen Sie
zent gelegen, sei sie bis Mitte des 20. Jahrhundert bereits
nach dem Komplikationsmanagement. Wenn Sie dann in
auf 6,4 Prozent gesunken. Heute liege sie bei 2,4 Prozent.
eine andere Klinik müssten, wechseln Sie lieber gleich
dorthin.“ Vielen Patienten seien im Lendenwirbelbereich
Viele Besucher nutzten im Anschluss an den Vortrag wieBandscheiben-Prothesen eingesetzt worden. Die bisherider die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem
gen wissenschaftlichen Ergebnisse seien nicht überzeugend, so dass diese Prothesen kaum mehr verwendet wer- Referenten.
MOBIL < VIA < 15
+++ Mobile Hilfe für Menschen mit Asthma +++
< 13
Pfiffige App „AsthmaLaVista“
vereinfacht den Alltag mit Asthma
Wer Asthma hat, muss jeden
Tag an so einiges denken: Um
die Erkrankung im Griff zu
behalten, müssen Medikamente rechtzeitig angewendet, die
eigene Lungenfunktion regelmäßig überprüft und die Ergebnisse dokumentiert werden.
Im Alltag ist es da nicht immer einfach, den Überblick zu
behalten. Dabei hilft jetzt die
neue App AsthmaLaVista, mit
der man Termine koordinieren
und alle Infos zu Asthma immer dabei haben kann. Entwikkelt wurde die kostenlose App
mit Unterstützung des Unternehmens Mundipharma.
Unterstützung findet das Angebot
auch bei Vincenz-Chefarzt PD Dr.
Stephan Steiner, der auch Facharzt
für Pneumologie ist: „Die App kann
Patienten und dem Arzt weiterhelfen. Denn die Dokumentationen
Anwendungsbeispiele der App
im Asthmatagebuch lassen ja auch
Rückschlüsse auf die häuslichen
Bedingungen zu, die sonst so realistisch nicht möglich sind.“ Interessant könnten auch Vergleiche über
die häuslichen und die externen
Allergene sein. Insbesondere junge
Patienten würden die App einsetzen,
prognostiziert der Pneumologe. Seiner Überzeugung nach wird die App
konsequenter genutzt werden, als
papiergebundene Dokumentationen.
Von daher verspricht sich der Chefarztvon der einfach zu handhabenden
digitalen Dokumentation auch eine
lückenlosere Verlaufskontrolle.
Gut vorbereitet
ins Arztgespräch
Für das Gespräch mit dem Arzt lassen sich die eingetragenen Daten mit
einem Klick exportieren und per Mail
versenden. So kann der Arzt die Situation seines Patienten gut einschätzen und die Therapie, wenn nötig, ändern. Zusätzlich bietet AsthmaLaVista
einen Selbsttest zur Asthmatherapie,
der dem Nutzer anzeigt, ob seine
Behandlung die Asthma-Symptome
ausreichend unter Kontrolle bringt.
Darüber hinaus liefert die App bei
GPS- und Internet-Empfang Informationen zu tagesaktuellen Pollenflugdaten für das Bundesland, in
dem sich der Nutzer gerade aufhält,
und eine Pollenflugprognose für die
nächsten Tage. Wenn der Nutzer ein
persönliches Profil eingerichtet hat,
erinnert „AsthmaLaVista“ zudem an
wichtige Termine, die Anwendung
der Medikamente, die Prüfung der
Lungenfunktion mittels sogenannter
Peak-Flow-Messungen und warnt
rechtzeitig, wenn die Medikamente
zur Neige gehen und ein neues Rezept bestellt werden muss.
Praktischer Helfer
ist immer dabei
Die Werte der Lungenfunktionsmessung können in ein interaktives
Asthmatagebuch eingetragen werden. Hierbei wird per GPS-Technologie automatisch die Position mit
aufgezeichnet. Die App zeigt die Entwicklung der Werte als Kurvenverlauf an, zusätzlich werden die Orte
der Symptomerfassung dargestellt.
In der Tages- und Monatsansicht
werden abweichende Werte gekennzeichnet. Dank einer übersichtlichen
Ampelansicht sind Verbesserungen
und Verschlechterungen der Lungenfunktion schnell zu erkennen.
Zusätzlich können in das interaktive Tagebuch aufgetretene Symptome
und Abweichungen vom Behandlungsplan eingetragen sowie weitere
Vorkommnisse über eine freie Notizfunktion dokumentiert werden.
Die App ist für iPhone mit iOS 5.1 oder aktueller
erhältlich. Eine Version für Android ist auch verfügbar. Link zur App:
http://itunes.com/apps/AsthmaLaVista
INFO
ÜBER MUNDIPHARMA
Mundipharma ist eines der führenden mittelständischen Pharmaunternehmen in Deutschland. Dabei versteht sich das forschende Unternehmen nicht nur als Arzneimittelhersteller, sondern als moderner Dienstleister, der hochwirksame Arzneimittel mit größtmöglicher Verträglichkeit
entwickelt und somit die Therapie für Arzt und Patient wesentlich erleichtert und verbessert. Mundipharma hat sich sehr erfolgreich auf die
Schmerztherapie spezialisiert und verfügt in den Bereichen Onkologie
und Atemwege über weitere Kompetenzfelder.
16 > VIA > AKTUELL
EIN PATIENTENBERICHT
Schulter gut – alles gut
Über den langen Weg zu einer gelungenen Operation
Die Schlagzeilen sind provokant, die Vorwürfe gewaltig: in bundesdeutschen Kliniken werde zu viel operiert, zu schnell werde zum Skalpell gegriffen.
Es gehe nicht um das Wohl des Patienten, sondern um`s Geld. Wie so oft ist auch
in diesem Fall undifferenzierter Stimmungsmache der Beifall sicher. Dass der klinische Alltag in aller Regel so ganz anders aussieht, dass hier im Gegenteil ohne
viel Aufhebens und vor allem unspektakulär Menschen geholfen wird, das wird in
solchen Beiträgen gern unterschlagen.
So sieht es auch Johannes Otto. Dem 45jährigen
aus Lindenholzhausen bei Limburg ist es ein Anliegen, dass auch einmal über die andere Seite
berichtet wird. Denn bis es in seinem Fall überhaupt zur OP kam, dauerte es ganze neun Jahre.
Seine Erfahrungen in der Orthopädie des Limburger St. Vincenz-Krankenhauses: Hier wurde
keinesfalls zur OP gedrängt, ganz im Gegenteil.
Zudem riet ihm Chefarzt PD Dr. Hillmeier sogar noch ausdrücklich dazu, eine Zweitmeinung einzuholen. Hier die
Geschichte eines langen Wegs zu einer Operation mit gutem Ende ...
Chefarzt PD Dr. Hillmeier
Johannes Otto
Er steht mitten im Leben, ist gut drauf, ein Optimist, sein Glas
- immer halbvoll: Johannes Otto aus Lindenholzhausen ist engagiert im Beruf und in seiner Freizeit sportlich aktiv. Alles im
St. Vincenz < VIA < 17
„Je länger eine Schulter ausgerenkt bleibt,
umso größer das Risiko, dass ein Schaden zurückbleibt.“
grünen Bereich, wie man so schön sagt - wäre ihm da nicht vor
neun Jahren im heimischen Garten dieses Missgeschick passiert: Mitten bei der Gartenarbeit rutschte der Versicherungskaufmann plötzlich aus, versuchte noch sich festzuhalten… und
stürzte schließlich doch. Beim Aufstehen merkte er, dass er sich
die rechte Schulter ausgekugelt hatte. „Das war sehr schmerzhaft“, erinnert sich der heute 45-Jährige. „Das Schultergelenk
ist beim Fallen nach vorn aus der Pfanne gerutscht, eine ziemlich unangenehme Situation.“ Doch intuitiv habe er den Arm
dann hin und her geschwungen. Durch diese Bewegungen sei
der Gelenkkopf wieder in die Pfanne zurückgerutscht und das
Problem für ihn zunächst erledigt gewesen. Doch mit der Zeit
stellte sich heraus, dass das Gelenk instabil geworden war, denn
das Phänomen tauchte immer wieder auf: beim Sport, beim
Rollladenhochziehen, immer dann, wenn der Gelenkapparat
nicht angespannt war. Johannes Otto: „Nachdem mir das mehrfach passiert war, folgte ich zwei Jahre später einer Empfehlung
zu einem arthroskopischen Eingriff.“ Dabei wurde die Funktion
des eingerissenen Labrum glenoidale, einer Gelenklippe an der
vorderen Schultergelenkspfanne, wiederhergestellt.
„Zunächst war auch alles wieder okay, die Schulter funktionierte wieder“, so Otto. Bis zu einem Ausrutscher im Skiurlaub
zu Beginn des Jahres 2012. Wieder war die Schulter herausgesprungen, luxiert – das erste Mal nach sechs Jahren. Wieder
konnte Johannes Otto das Gelenk selbst wieder in die richtige
Position bringen und auch das Ergebnis einer Röntgenkontrolle
im Limburger St. Vincenz-Krankenhaus lautete: „o. B.“, „ohne
Befund“. Nach einem weiteren Sturz zehn Monate später ließ
sich das Gelenk allerdings nicht mehr wieder einrenken. Je länger eine Schulter ausgerenkt bleibt, umso größer das Risiko,
dass ein Schaden zurückbleibt. So wurde das Gelenk im St. Vincenz-Krankenhaus unter örtlicher Betäubung wieder an seinen
gewohnten Platz verwiesen.
„Für Herrn Dr. Hillmeier ist
eine Operation die letzte aller
therapeutischen Möglichkeiten ...“
In mehreren Gesprächen mit Privatdozent Dr. Joachim Hillmeier, Chefarzt der Abteilung Unfallchirurgie und Or-thopädie am
St. Vincenz-Krankenhaus, berieten Arzt und Patient das weitere
Vorgehen. Dabei lernte der Kaufmann die Philosophie des Orthopäden kennen: „Für Herrn Dr. Hillmeier ist eine Operation die
letzte aller therapeutischen Möglichkeiten“, weiß Johannes Otto.
Wenn aber konservative Methoden nicht mehr fruchten, kann
eine OP durch die Wiederherstellung einer guten, schmerzfreien
Gelenkfunktion wieder zu enormer Lebensqualität verhelfen –
das weiß der Lindenholzhausener auch aus vielen Gesprächen,
die er auch von Berufs wegen mit anderen orthopädischen
Patienten führt. Und deshalb entschied sich Johannes Otto
nach gründlichem Abwägen doch für den operativen Eingriff.
Denn die Bänder waren mittlerweile überdehnt, das Gelenk
ausgeleiert. Dass auch dieser Eingriff im Krankenhaus auf dem Schafsberg vorgenommen wurde war für ihn keine Frage: „Ich wusste, dass die
Abteilung Orthopädie und Herr Dr. Hillmeier als
Operateur einen sehr guten Ruf haben“, so Otto.
„Außerdem liegt das St. Vincenz genau vor der
Haustür. Warum also in die Ferne schweifen...“
Im Rahmen der präoperativen Diagnostik stellte sich heraus, dass ein Stück Knochen von der
Gelenkpfanne abgesprungen war. Entsprechend
musste der Knochen neu aufgebaut werden. Dafür entnahmen die Ärzte ein Stück Hüftknochen
und bauten es im Schultergelenk an jener Stelle
ein, wo Kopf und Pfanne anatomisch nicht mehr
zusammen gepasst hatten. Die OP verlief problemlos. „Für mich bedeutete der Eingriff vier
Tage Krankenhaus und vier Wochen Rekonvaleszenz zu Hause“, sagt Johannes Otto rückblickend.
„Aber darauf kann man sich ja einstellen.“ Vier
Wochen wurde die Schulter durch eine Halterung
ruhig gestellt. Alles verlief relativ schmerzlos, die
Wundheilung erfolgte ohne Probleme.
„Ich wusste, dass die Abteilung Orthopädie
und Herr Dr. Hillmeier als Operateur einen
sehr guten Ruf haben, außerdem liegt das
St. Vincenz genau vor der Haustür. Warum
also in die Ferne schweifen ...“
Schon nach einem Vierteljahr war Otto schon
sehr zufrieden: „Alles funktioniert wieder. Ich
bin nur unwesentlich eingeschränkt, kann wieder joggen, Radfahren und auch Rollläden bedienen, “ schmunzelt Otto. Erst vor wenigen Tagen
hat ihm der Gutachter der Unfallversicherung
bescheinigt, selten so ein bewegliches Gelenk
gesehen zu haben. Was dem Lindenholzhauser
aber besonders gefallen hat: „Dr. Hillmeier war in
den Gesprächen völlig offen, hat sehr ausführlich
und differenziert das Für und Wider einer Operation abgewogen.“ Vor allem habe er in keinster
Weise zu einer OP gedrängt, eher im Gegenteil:
„Er riet mir sogar, noch einen Kollegen aufzusuchen um eine zweite Meinung einzuholen.“
Für Johannes Otto ist auch diese Geschichte eine Schlagzeile – eine gute Nachricht und eine
Botschaft, die Vertrauen schafft in eine Medizin,
für die der therapeutische Erfolg an erster Stelle
steht. Allen auch noch so schrillen Unkenrufen
zum Trotz ...
sp/steg
18 > VIA >
GESUNDHEITSZENTRUM ST. ANNA
HADAMAR
Blick ins Innere:
St. Anna – ein Haus
„für die Region – für die Gesundheit“
Tag der offenen Tür im St. Anna Gesundheitszentrum Hadamar
Von Gundula Stegemann
Das Wetter war nicht gerade einladend, dennoch
nutzten rund 300 Besucher die Gelegenheit, sich
im Detail im Gesundheitszentrum St. Anna umzusehen und zu informieren. Unter den Gästen
waren auch mehrere Persönlichkeiten aus Politik
und Gesellschaft, darunter Heinz Valentin vom
Kreisausschuss Limburg-Weilburg in Vertretung von Landrat Manfred Michel, der Leiter der
Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg, Michael
Schneider, und der Dekan des Evangelischen Dekanats Runkel, Manfred Pollex.
Guido Wernert, Geschäftsführer der St. Vincenz
Krankenhausgesellschaft, hieß alle Besucher herzlich willkommen. Mehr als 50 000 Besucher und Patienten gingen pro Jahr im Gesundheitszentrum St.
Anna ein und aus – von daher sei das Motto des Aktionstages treffend gewählt: St. Anna sei im wahrsten
Sinne des Wortes ein Haus „für die Region – für die
Gesundheit“. Solche Zentren seien in Deutschland
noch nicht selbstverständlich, meinte Wernert und
dankte all jenen, die für diese bestens abgestimmte
Vernetzung von qualifizierter Medizin im ländlichen
Raum gesorgt hätten. Hans Beresko begrüßte die Besucher im Namen des Verwaltungsrates und als Vertreter der Franz-Gensler’schen Stiftung.
Erfreut über den Tag der offenen Tür äußerte sich
auch der Bürgermeister der Stadt Hadamar und
Schirmherr des Tages, Martin Ruoff. Der Aktionstag demonstriere sehr anschaulich das breite Spektrum des therapeutischen Angebots. „Wir können
froh sein über die Entwicklung“, konstatierte Ruoff.
Zahlreiche Fachärzte, eine physiotherapeutische
Einrichtung, eine orthopädische Schuhversorgung,
eine Sozialstation der Caritas und eine gemeinsame Akademie mit Gesundheits- und Krankenpflegeschule – dies alles unter einem Dach zu finden
sei nicht selbstverständlich. „Wir sind dankbar
dafür, dass es gelungen ist, St. Anna vom kleinen
Krankenhaus zum Gesundheitszentrum der Region
umzubauen.“ Ruoff verwies zudem auf den breiten Einzugsbereich des Gesundheitszentrums, der
weit über Hadamar hinaus gehe. Das zeige, dass die
Weichenstellung damals richtig gewesen sei. Pfarrer
Andreas Fuchs lud zu einem gemeinsamen Gebet
ein und bat um Segen für das Haus mit all seinen
Einrichtungen und den Menschen, die darin arbeiten,
sowie Patienten und Besuchern. Musikalisch gestaltet
wurde die Eröffnung vom Chorensemble Correct, das
mit seinen schwungvollen Songs trotz Regens für eine gute Atmosphäre sorgte.
Anschließend schauten die Besucher sich um, erkundeten die verschiedenen Einrichtungen zur medizinischen Versorgung und machten sich selbst
ein Bild vom neuen St. Anna-Gesundheitszentrum.
Ansprechend und sympathisch präsentierte sich die
Gynäkologische Praxis von Xenia Engel und Karin
McCarsson-Rohn. In der Chirurgischen Praxis von
Dr. Jan Mikeska konnten die Besucher eine OP bestaunen. Auf besonderes Interesse stieß die Demonstration einer Magenspiegelung, die in der Praxis
für Innere Medizin zu sehen war. Professor Bernhard
Saile und Dr. Friedemann Hedrich erläuterten das
Aktuell < VIA < 19
FÜR DIE REGION – FÜR DIE GESUNDHEIT
St. Anna war gleichzeitig auch einer der vier Standorte
für den 3. Erste Hilfe- und Reanimationstag, der Laien
über die Bedeutung von Basismaßnahmen zur Wiederbelebung bei Herzkreislauf-Stillstand informieren sollte.
V.l.n.r.: Guido Wernert, Geschäftsführer der
St. Vincenz Krankenhausgesellschaft, Martin Ruoff,
Bürgermeister der Stadt Hadamar und Schirmherr
des Aktionstages sowie Hans Beresko vom FranzGensler’schen Stiftungsfonds eröffneten den Tag
der offenen Tür im Gesundheitszentrum St. Anna.
Umsehen konnten sich die Besucher auch in der Werkstatt von Brast-Orthopädie, wo sie erfuhren,
wie orthopädische Schuhe, Einlagen und Co angefertigt werden.
Ein Blick ins Innere: Großer Andrang in der Praxis für Innere Medizin, wo Prof. Dr. Bernhard Saile
anhand eines Dummys eine Magenspiegelung demonstrierte.
Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnung vom Chor Correct.
20 > VIA > Gesundheitszentrum St. Anna
FÜR DIE REGION – FÜR DIE GESUNDHEIT
Bei rissigen trockenen Händen ist ein Paraffinbad genau die richtige Pflege
- davon konnten sich die Besucher auch ganz praktisch überzeugen.
Vorgehen bei der Endoskopie sowie die Ansichten
auf dem Monitor und beantworteten darüber hinaus zahlreiche Fragen, die die Besucher auf dem
Herzen hatten. Auch in der Praxis für Orthopädie
von Dr. Christian Barnikel und Dr. Torsten Hartwig
sahen sich die Besucher um und erkundigten sich
nach Behandlungsmöglichkeiten und Therapien.
Bei dem vielfältigen Angebot an Fachvorträgen
informierten sie sich zudem über Ursachen, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten zu verschiedenen Krankheitsbildern sowie zum Pflegeversicherungsgesetz. Auch für die Kinder war gesorgt
– mit Bastelprogramm und Kinderschminken in
der Caritas-Sozialstation. Hier standen zahlreiche Mitarbeiter für Gespräche und Informationen
rund um das Thema Pflege bereit.
In den Räumen der Gesundheits- und Krankenpflegeschule, erwartete die Besucher ein umfangreiches und informatives Angebot rund um
das Thema Gesundheit. So konnten die Besucher
an verschiedenen Gesundheitstests teilnehmen,
Blutdruck und Blutzucker messen lassen, die
pflegende Wirkung eines Paraffinbads genießen
oder ausprobieren, wie man sich am besten die
Hände desinfiziert. Darüber hinaus zeigten Auszubildende, wie bettlägerige Patienten nach kinästhetischen Prinzipien auf recht einfache Weise
Beeindruckt waren die Besucher von der Demonstration der
Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflegeschule
St. Vincenz. Sie zeigten wie einfach es ist, einen bettlägerigen Patienten nach kinästhetischen Prinzipien umzulagern.
umgelagert und mobilisiert werden können. Viele
Besucher waren erstaunt darüber, wie einfach es sein
kann, wenn man weiß, wie es funktioniert.
„Auch für die Kinder
war gesorgt – mit Bastelprogramm
und Kinderschminken in der
Caritas-Sozialstation.“
Auf ein breites Echo stieß das Angebot der ebenfalls
im St. Anna Gesundheitszentrum angesiedelten Firma Brast-Orthopädie, wo Patienten ein umfangreiches Angebot im Bereich der Orthopädie-Schuhtechnik vorfanden. Hier standen die Besucher Schlange,
um ihren Fußdruck messen und sich entsprechend
beraten zu lassen. Das Team von Thomas und Herbert Brast informierte über die Möglichkeiten der
Diabetes- und Kompressionsstrumpfversorgung,
über Einlagen, Bandagen und vieles mehr. Im Sportbereich ist Brast-Orthopädie einer der führenden
Spezialisten im Bereich Wander- und Kletterschuhe.
Hier finden sportbegeisterte Patienten eine speziell
auf ihre Bedürfnisse abgestimmte schuhorthopädische Beratung und Versorgung.
Krankenpflegeschule< VIA < 21
Lernen Sie die
Krankenpflegeschule
legeschule
Neue Profis für die Pflege:
auch im Film kennen::
www.st-vincenz.de/mediathek
„Rückgrat, Kampfgeist
und Freude am Beruf“
Gesundheits- und Krankenpfleger bestanden ihr Examen
an der Caritas Akademie St. Vincenz mbH
15 junge Menschen haben erfolgreich ihr Examen an
der Gesundheits- und Krankenpflegeschule des St.
Vincenz-Krankenhauses bestanden. Ein Abschluss,
der mitten in eine standespolitisch spannende Phase
gerade dieses Berufsstandes fällt. Schließlich hat sich
mit Rheinland-Pfalz nunmehr das zweite Bundesland
für die Einrichtung einer Pflegekammer ausgesprochen – eine berufsständische Vertretung, von der sich
auch Schulleiter Franz-Josef Pitton eine deutliche
Verbesserung in der gesellschaftspolitischen Wahrnehmung der Pflege verspricht. Die Schüler hätten
jetzt die erste Etappe in einem Prozess lebenslangen Lernens wissenschaftlich basierter Pflege abgeschlossen, prognostizierte der Schulleiter. Denn auch
die anstehende Zusammenfassung der drei pflegerischen Ausbildungszweige in eine generalistische
Ausbildung wertet er als wichtige Säule einer weiteren Professionalisierung der Pflege.
Auch Martina Weich, die Pflegedirektorin der Krankenhausgesellschaft, nutzte die Gratulationscours für die
frisch examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger,
um ihnen die Bedeutung berufsständischen Selbstbewusstseins ans Herz zu legen. Bei der Examensfeier
bezeichnete sie die Einrichtung von Pflegekammern
als längst überfälligen Prozess, der insbesondere von
vielen Pflegedienstleitungen in Deutschland mitgetragen werde.
Weich, die eine engagierte Verfechterin der Professionalisierung und Akademisierung der Pflege ist, rief die
jungen Menschen dazu auf, sich beruflich permanent
weiter zu entwickeln. Viele Perspektiven zur Fort- und
Weiterbildung würden auch am St. Vincenz Krankenhaus angeboten. Diese gelte es wahrzunehmen.
„Nutzen Sie Ihre Chancen“, appellierte sie an
den frisch examinierten pflegerischen Nachwuchs,
dem sie Rückgrat, Kampfgeist und Freude am Beruf
wünschte. Es gelte, engagiert dafür einzustehen, dass
die Pflege als eigenständiger, hochqualifizierter Berufsstand auch wahrgenommen werde: „Es liegt an jedem
Einzelnen von Ihnen, ob dies auch gelingt“, betonte
Weich. Pflege sei ein spannender, faszinierender und
verantwortungsvoller Beruf. Doch der Berufsstand
bedürfe einer Abkehr vom Schwester-Pfleger-Image:
„Die Pflege muss die Stimme erheben, für Veränderungen einstehen und gemeinsam nicht nur für eine
bestmögliche pflegerische Patientenversorgung kämpfen, sondern auch für ein besseres Image des eigenen
Berufsstandes, appellierte sie nachdrücklich an die Eigenverantwortung der jungen Menschen. Es gelte, auf
Augenhöhe mit den anderen Berufsgruppen zusammen
zu arbeiten, um langfristig den vielschichtigen Herausforderungen qualifizierter Patientenversorgung gerecht
werden zu können.
Das Examen
an der Gesundheitsund Krankenpflegeschule
des St. Vincenz
haben bestanden:
Andrea Basquit
(Limburg),
Katharina Bill
(Waldbrunn),
Vanessa Böhm
(Waldernbach),
Benjamin Dahl
(Linter),
Theresa Hagen
(Hünfelden),
Steven Klaus Hoppe
(Limburg),
Jasmin-Angela Jung
(Selters/Taunus),
Simone Jüngster
(Steinbach),
Dominik Kreß
(Berod),
Carolin Laabs
(Limburg),
Laura Nicodemus
(Flacht),
Nathalie Otolski
(Aull),
Isabella Ruff
(Hadamar),
Carola Schade
(Hadamar),
Anna-Luisa Scholl
(Braunfels).
22 > VIA > St. Vincenz
Psychoonkologe und Sexualtherapeut Stefan Zettl
sprach bei Brustkrebs bewegt
Familie, Partner, Freunde
Leben mit Brustkrebs
Von Gundula Stegemann
Soziale Beziehungen und Kommunikation spielen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung einer Krebserkrankung. So lautete das Fazit eines Vortrags von Stefan Zettl bei
einer Veranstaltung im Reha-Zentrum Meuser.
Krebs, Partnerschaft und
Sexualität – zu diesem
Thema sprach Stefan Zettl,
Diplom-Psychologe und
Diplom-Biologe aus
Heidelberg, auf Einladung
des Brustzentrums
St. Vincenz.
Der Diplom-Psychologe und Diplom-Biologe aus Heidelberg sprach auf Einladung des Brustzentrums St. Vincenz im Rahmen von „Brustkrebs bewegt“, der Veranstaltungsreihe des Teams um Chefarzt Dr. Peter Scheler.
„Krebs, Partnerschaft und Sexualität“ lautete das Thema
des Seuxualtherapeuten. Zettl gilt insbesondere auf den
Gebieten der Psychoonkologie und der Sexualtherapie als
Experte. Trotz des ernsthaften Themas gelang es ihm, mit
Humor und zahlreichen Beispielen aus seiner Praxis, die
Besucher mit seinen kurzweiligen Ausführungen nicht
nur zu informieren, sondern auch zu unterhalten.
„An Krebs zu denken ist, als wäre man in einem dunklen
Zimmer mit einem Mörder eingesperrt. Man weiß nicht,
wann, wie und ob er angreifen wird.“ Mit diesen Worten
habe einst die Schriftstellerin Maxie Wander, die selbst an
Brustkrebs erkrankt war und 1977 daran verstorben ist,
versucht, ihre Angst vor dieser Krankheit auszudrücken.
Wie eine Studie belegt, so Zettl, haben die Deutschen von
allen Krankheiten am meisten Angst vor Krebs - obwohl
Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in
Deutschland sind. Warum ist das so? Wie kommt diese Angst
zustande? „Wir wissen relativ wenig über Strategien, mit einer solchen Krankheit fertig zu werden“, so Zettl. Die Angst
ist Ausdruck einer gewissen Hilflosigkeit in dieser Situation, in der Betroffene erleben, dass das, was sie wissen und
können, weitgehend unbrauchbar erscheint, um mit dieser
Erkrankung umzugehen. Hinzu komme der Kontrollverlust
über den eigenen Körper. Und immer dann, wenn Menschen
das Gefühl haben, nichts tun zu können, seien sie verunsichert. Was bei der Behandlung wesentlich hilft, seien die
Familie, Partner, Freunde, das Gefühl, nicht allein zu sein.
Ein soziales Netzwerk und soziale Unterstützung wirkten sich
positiv aus auf Lebensqualität, Krankheitsverarbeitung und
Prognose des Patienten. Schon Paracelsus habe gesagt: „Die
beste Arznei für den Menschen ist der Mensch.“
Dabei dürfe man jedoch eben genau diese Menschen
um den Patienten herum nicht vergessen. „Krebs ist ei-
ne Krankheit, die nicht nur den Erkrankten belastet,
sondern auch den Partner und die Angehörigen“, sagte
Zettl. Und man müsse erst lernen, so miteinander zu
kommunizieren, wie man es bräuchte. Wie aus mehreren
Studien hervorgeht, fühlten sich Angehörige emotional
mehr belastet als der Patient selbst. Den Grund sieht
Zettl darin, dass alle, Ärzte, Pflegepersonal und das soziale Umfeld sich um den Patienten kümmern – aber nach
dem Partner frage kaum jemand. Von dem werde erwartet, tapfer zu sein und zu funktionieren. Hinzu komme,
dass viele Männer von den sozialen Fähigkeiten ihrer
Partnerin profitierten und an ihnen partizipierten und
oft zu wenig eigene Freunde haben, auf die sie zurückgreifen könnten.
Auch die Sexualität verändere sich. Zettl schilderte den
Bericht einer Frau, der die linke Brust abgenommen worden war. Als sie nach Hause entlassen wurde, habe man
ihr gesagt, dass sie mit dem operativen Ergebnis sehr
zufrieden sein kann, da der Tumor vollständig entfernt
wurde und man keine befallenen Lymphknoten gefunden
habe. Darüber sei die Frau auch glücklich gewesen, aber
durch die Entfernung ihrer Brust habe sich ihr Aussehen
verändert. Sie habe sich nur mit Überwindung im Spiegel
ansehen können und es vermieden, sich vor ihrem Mann
auszuziehen. Obwohl er sehr liebevoll mit ihr umging,
konnte sie seine Zärtlichkeit nicht mehr ertragen. Sie
hatte deswegen auch Schuldgefühle, konnte aber darüber
mit ihm nicht reden. Ihrem Arzt konnte sie es nicht sagen, ihre Hemmungen waren viel zu groß. Und von sich
aus habe er nicht nachgefragt. Der Bericht der Patientin
sei typisch, so Zettl. Vielen Frauen fiele es schwer, sich
an das durch die Behandlung veränderte Aussehen zu
gewöhnen, auch wenn heute viele kosmetische Möglichkeiten bestünden. Zeit allein heile da keine Wunden. In
vielen Partnerschaften, in denen einer schwer erkrankt
sei, komme es zu wechselseitigem Schonungsverhalten.
So würden manche Dinge nicht angesprochen und es
entstünden Missverständnisse.
St. Vincenz < VIA < 23
Lernen Sie die
Brustzentrum
entrum
auch im Film kennen::
www.st-vincenz.de/mediathek
Im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung könnten
viele Faktoren sexuelle Störungen hervorrufen, darunter
das Fatigue-Syndrom, krebs- oder behandlungsbedingte
Schädigung der Sexualorgane, Wundschmerzen. Aber
auch die vielen Untersuchungen im Krankenhaus hinterließen ihre Spuren bei den Patienten. „Man wird
zum Objekt der Behandlung“, so Zettl. Jeder vierte
Krebspatient erlebe mindestens eine depressive Episode. „Und damit ist nicht gemeint, dass die Patientin
weint. Wer weint, hat keine Depression.“ Eine Depression sei dadurch gekennzeichnet, dass man nichts
mehr fühlt, wie hinter einer Glasscheibe: keine Trauer,
keine Freude. „Unbehandelt beeinflusst sie auch die
Prognose“, so Zettl. „Das sexuelle Begehren wird gelöscht.“ Nachsorgetermine verursachten umso mehr
ein ungutes Gefühl bei solchen Patientinnen, das nur
schwer auszuhalten sei. Sie empfänden ihren Körper
zunehmend als bedrohlich. „Das dauert, bis Patienten
dann wieder Vertrauen in den eigenen Körper haben.“
Und es entstehen Konflikte, wenn die Partner nicht
miteinander über ihre Wünsche und Ängste sprechen.
Miteinander zu reden, sollte man nicht dem Zufall
überlassen, sondern sich sogar fest verabreden, um im
Gespräch zu bleiben - Gespräche ritualisieren.
Jedoch seien die Auswirkungen auf Partnerschaft und
Familie nicht nur negativ, eine Erkrankung wie Krebs
könne durchaus auch Chancen eröffnen: Bei einer
Befragung von Brustkrebspatientinnen im Rahmen
einer Studie gaben 40 Prozent der Frauen an, die Beziehung zu ihrem Partner habe sich durch die Krankheit gebessert. Ein Drittel der Befragten sah die gleiche
Tendenz in der Beziehung zu Kindern und Freunden.
Die Konfrontation mit einer Krebserkrankung könne
Reifungsprozesse auslösen, unter anderem durch eine
veränderte Selbstwahrnehmung, durch die Veränderung interpersoneller Beziehungen oder durch eine
veränderte Lebenseinstellung. „Die Erfahrung, dass
man sich aufeinander verlassen kann, dass der Andere
nicht schreiend davongelaufen ist, dass man weiß, was
man aneinander hat, kann gut tun“, sagte Zettl. „So
kann die Krankheit auch Quelle sein für persönliches
Wachstum und Reife.“ Wichtig sei, sich die Frage zu
stellen, wie man sein Leben in Zukunft gestalten wolle,
egal wie viel Zeit man noch habe. „Krebs ist und bleibt
eine Zumutung, kann aber trotzdem auch ein Ansporn
dazu sein, etwas im Leben in positiver Weise zu verändern“, so Zettl.
Bilder aus der Kunsttherapie für onkologische Patienten im Gang zur Frauenklinik im dritten Stock
des St. Vincenz-Krankenhauses.
Auf viele Beobachter strahlen sie enorme Energie aus.
Bilder, die berühren
Kunsttherapie am
St. Vincenz-Krankenhaus
Im zweiten Teil der Veranstaltung gab Ulla Schroeder einen
Einblick in die Kunsttherapie am St. Vincenz-Krankenhaus.
„Kunsttherapie ist eine erlebnis- und handlungsorientierte
Form der Psychotherapie“ erläuterte sie. Künstlerische Therapien gäben den Menschen die Möglichkeit, ihre Gefühle
auszudrücken und damit ihre Selbstwahrnehmung zu verbessern. Dazu werde keine künstlerische Vorbildung benötigt, wie viele immer wieder meinten. Durch Kunsttherapie
könnten Patienten gezielt Entspannung erfahren und ihre
Kommunikation verbessern. Sie hätten Gelegenheit, am eigenen Körperbild zu arbeiten und wertvolle Ressourcen zu
entdecken – es motiviere, selbst etwas zum Heilwerden beizutragen. Die Erfahrung habe gezeigt, dass onkologische Patienten besser mit ihrer Erkrankung umgehen könnten, wenn
sie Gelegenheit hätten, sich kreativ auszudrücken. Kunsttherapie ermögliche es, Unaussprechliches mitzuteilen.
Ulla Schroeder skizzierte zudem, wie das kunsttherapeutische Setting konkret abläuft: Jedes Thema beziehe sich
auf ein Problem, das für Menschen, die mit Krebs leben,
von besonderer Bedeutung ist. Diese Themen seien eher
als roter Faden zu verstehen und unverbindlich. Aktuelle
Bedürfnisse in der Gruppe ergäben mitunter ganz neue
Themenschwerpunkte. „Wenn Teilnehmerinnen Bilder
der Anderen betrachten, die an der gleichen Krankheit
leiden wie sie selbst, werden sie gewöhnlich stark angerührt“, berichtete Ulla Schroder. „Sie empfinden Verbundenheit, ihr Gefühl der Isolation wird schwächer und
tiefe Emotionen kommen dabei zum Ausdruck.“
Ulla Schroeder gab einen
Einblick in die Kunsttherapie am St. VincenzKrankenhaus.
Anke Urban (rechts),
Oberärztin an der Frauenklinik des St. VincenzKrankenhauses, moderierte
die Veranstaltung.
INFO
Das kunsttherapeutische Angebot findet in der Regel alle zwei Wochen mittwochs ab 14 Uhr bis etwa 16.30 Uhr im Seminarraum St. Hildegard im St.
Vincenz-Krankenhaus statt. Interessierte sind willkommen. Es wird um vorherige
Anmeldung gebeten bei Ulla Schroeder, Telefon (0 64 31) 2 45 66. Informationen
zur Veranstaltungsreihe des Brustzentrums unter Telefon (0 64 31) 2 92-44 49.
24 > VIA > INITIATIVE
„Wach auf und flieg von Sieg zu Sieg“ - mit diesen Worten spornte
Rolf Brilatus, Kanuclub-Vorstandsmitglied und besonderer Förderer des Pinkpaddelns in
Kooperation mit dem Brustzentrum St. Vincenz, den Drachen zu seinen künftigen,
in der Hauptsache aber doch eher friedlichen Aktivitäten auf der Lahn an.
„Liebe sei Tat.”
Sorgte mit besonderen Wünschen für das Wohl der InsassInnen und die besondere, heilende Bestimmung des Bootes
für den christlichen Segen: Dompfarrer Gereon Rehberg.
St. Vincenz von Paul
Der furchterregende Kopf des Ungetüms am Bug des Boots hat mitnichten etwas mit der Weiblichkeit
seiner Namensgeberin zu tun. Letztlich ist er lediglich Symbol für die kämpferische Energie, mit der
beim Paddeln gegen Brustkrebs Energien zur Bewältigung der Krankheit aktiviert werden sollen.
Stiftung St. Vincenz engagiert sich für die Patientinnen
des Brustzentrums und sponsert ein Boot für`s Pinkpaddeln
Ein Drache namens Vincenza ...
Die Stiftung St. Vincenz emanzipiert sich und
dies durchaus im doppelten Sinne: Denn zum
Einen wird die Einrichtung nach den Worten
ihres Vorsitzenden Erwin Reuhl ihren Blickwinkel für spannende Förderprojekte künftig
etwas weiter fassen als bisher, zum Anderen ist das aktuelle Projekt nicht nur Beispiel
für eine durchaus ungewöhnliche Initiative
im Kontext eines Krankenhauses, sondern
gleichzeitig auch der weibliche Gegenpart
zum Namenspatron der Stiftung: Vincenca
heißt das sog. Drachenboot, in Anlehnung
an den eigentlichen Namensgeber der Stiftung, den Heiligen Vincenz von Paul, der
auch Namenspatron der Limburger Klinik ist.
Mit dem Kauf des Drachenboots unterstützt die Stiftung
eine wichtige Aktivität des Brustzentrums St. Vincenz:
Im Rahmen des Seminarprogramms „Brustkrebs bewegt“
kooperiert das Team unter Chefarzt Dr. Peter Scheler seit
zwei Jahren mit dem Kanuclub Limburg. Pinkpaddeln*
heißt das Programm, das nicht nur betroffene, betreuende
und sympathisierende Frauen in ein Boot bringt, sondern
gleichzeitig auch ein entscheidender Beitrag ist, durch regelmäßige körperliche Aktivitäten die Lebensqualität der
Brustkrebspatientinnen zu verbessern.
Seiner chinesischen Provenienz entsprechend wurde das
Boot mit sehr besonderen Ritualen an der Anlegestelle des
Kanuclubs Limburg an der Lahn seiner Bestimmung übergeben. Chefarzt Dr. Peter Scheler und Stiftungsvorsitzender
Erwin Reuhl durften die Hörner des Drachens mit roter Farbe bemalen, Ivonne Gros, die die Geschicke und Aktivitäten der Stiftung federführend koordiniert und organisiert,
öffnete dem Tier symbolisch die Augen – Rituale, die den
Drachen quasi zum Leben erwecken und gleichzeitig Erfolg
und Glück versprechen sollen. Kanuclub-Vorstandsmitglied
Rolf Brilatus - stilgerecht im chinesischen Kampfanzug –
fütterte das Tier mit einer Möhre, wohl um einen Vegetarier
aus ihm zu machen. Und auch eine Behandlung mit Säbel
und Räucherstäbchen gehörten zu der humorvollen Zeremonie, ebenso wie die Taufe mit echtem Lahnwasser, die
INITIATIVE < VIA < 25
Der Widerspenstigen Zähmung... es war eine humorvolle Zeremonie mit
sehr besonderen Ritualen, die den Drachen zähmen und der Boots-Crew
Glück bringen sollte.
Erfolgreich gezähmt lieferte das Drachenboot des Brustzentrums
eine vollends friedliche Jungfernfahrt.
das in hessischen Gefilden eher ungewöhnliche Seeungeheuer über sich ergehen lassen musste. Dementsprechend
gezähmt glitt das Untier dann ganz friedlich in die Lahn
und setzte in drei Probefahrten seine Besatzung sicher über
die Wasser bis fast nach Dietkirchen und zurück.
Bei aller Offenheit für die asiatische Tradition durfte aber
im Schatten des Domes natürlich auch der christliche Aspekt nicht fehlen: Dompfarrer Gereon Rehberg taufte das
Drachenboot auf den Namen Vincenca und segnete es mit
einfühlsamen Worten für seine ganz besondere künftige
Bestimmung. Auch er liess sich eine Probefahrt nicht entgehen… Platz bietet das Drachenboot zehn Paddlerinnen,
zudem ist noch Platz für eine Steuerfrau und eine Trommlerin vorgesehen.
INFO
Weitere Informationen zur Stiftung unter
www.stiftung-st-vincenz.de
oder Telefon: 0 64 31. 292-4101
HINTERGRUND:
* Aus zahlreichen Studien rund um die Erkrankung
Brustkrebs weiß man:
Sport und Bewegung erhöhen körperliche Leistungsfähigkeit und
Körperwahrnehmung, stärken die Abwehrkräfte des Immunsystems und steigern Lebenszuversicht, Vitalität und Kommunikation. Insbesondere Sportmediziner haben dabei herausgefunden,
dass insbesondere auch das Paddeln eine positive Wirkung auf
die Gesundheit brustoperierter Frauen hat. So können sich bei
einem speziellen Trainingsprogramm beispielsweise Lymphödeme verringern oder auch komplett vermieden werden. 1996 hatte der Sportmediziner Dr. Don McKenzie vor diesem Hintergrund
in Kanada das Projekt „Paddeln gegen Brustkrebs“ initiiert. Das
kanadische Paddel-Projekt, auch Pinkpaddeln genannt, kam in
Anlehnung an eine mittlerweile weltweite Aktion vor vier Jahren aus Kanada nach Deutschland. Die Wiesbadener Kanu- und
Drachenboot-Trainerin Hannelore Braselmann hatte die Aktion
dort kennengelernt und die Bewegung zunächst nach Deutschland und vor zwei Jahren auch nach Limburg gebracht.
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26 > VIA > St. Vincenz
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Wunderbar gebor(g)en von Anfang an
Das 500. Baby im St. Vincenz-Krankenhaus:
Oskar
Es wurde ebenso sehnsüchtig und mit Spannung erwartet wie
das royale Baby George, nur vor weniger Publikum und ohne
Hofstaat. Nichtsdestotrotz ist aber auch er eine ganz besondere
kleine Persönlichkeit: Oskar, der am 21. Juli 2013 um 6:33 Uhr
das Licht der Welt erblickte, ist das 500. Baby des Limburger
St. Vincenz-Krankenhauses.
Der kleine Oskar ist 55 cm groß und wiegt 3430 Gramm. Die
stolzen Eltern, Elena und Dennis Ermert aus Irmtraut hatten sich
bewusst für die Entbindung ihres ersten Kindes im St. VincenzKrankenhaus entschieden. Besonders gut gefiel ihnen der neu gestaltete Kreißsaal: „Es war wie im eigenen Wohnzimmer“. Ebenso
begeistert waren sie von „dem besonders netten Team der Frauenklinik“, von dem sie sich sehr gut betreut fühlten. Sie haben ganz
konkret erfahren, dass der Leitspruch der Frauenklinik „Wunderbar gebor(g)en von Anfang an“, von Herzen gelebt wird: „Geburtshelfer, Hebammen und Kinderkrankenschwestern engagieren
sich hier ganz großartig, um „ihre“ Vincenz-Kinder behütet ins
Leben zu begleiten“, so das Fazit von Elena und Dennis Ermert.
Stellvertretend für das gesamte Team gratulierten die Bereichsleiterin der Pflege, Bärbel Müllner zusammen mit Assistenzärztin Katharina Debus und Kinderkrankenschwester Julia Stadtmüller der jungen Familie und überreichten ihr ein kleines Geschenk für Oskar. de
INFO
• Telefonisch unter 0 64 31. 292-4460
• Informationsabende des Kreißsaalteams an jedem
ersten Dienstag im Monat jeweils um 19 Uhr
• www.st-vincenz.de/abteilungen/frauenklinik
www.facebook.com/frauenklinik.limburg
Lernen Sie die
Frauenklinik
klinik
auch im Film kennen:
www.st-vincenz.de/mediathek
Wir sagen Danke!
– IN I T I AT IV E –
732 Euro und ein Hufeisen
für die Palliativstation des
St. Vincenz-Krankenhauses
Ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Duo, der Hufschmied
Jürgen Gotthardt und Stephan Dielmann, Filialleiter des Autohauses Keller, überreichte PD Dr. Thomas Neuhaus, dem
Chefarzt der Onkologie, jetzt eine Spende für die Palliativstation des St. Vincenz Krankenhauses.
Der Anlass für die Spende war nicht weniger außergewöhnlich:
bei der Toyota Shoemaking Challenge waren auf dem Gelände
des Limburger Autohauses Keller Hufschmiede in einem Showschmiede-Wettbewerb gegeneinander angetreten und hatten im
übertragenen Sinne des Wortes Pferdestärken mobil gemacht,
um die Idee der Palliativmedizin zu unterstützen. Erfahrungsaustausch, der Spaß und die gemeinsame Freude am Handwerk
durften bei dem Wettkampf für die gute Sache nicht fehlen.
Die Idee, für das St. Vincenz zu spenden, hatten die beiden Initiatoren aus verschiedenen Beweggründen: Stephan Dielmann kennt
die Palliativstation aus eigener Erfahrung innerhalb seiner Familie. Er lobte die einfühlsame und sehr herzliche Betreuung, die er
dort erfahren hat. „Hier wird sehr viel für die Patienten und deren
Angehörige getan – das finde ich toll und bin sicher, dass wir
Jürgen Gotthardt und Stephan Dielmann bei der Spendenübergabe
mit PD Dr. Thomas Neuhaus.
mit unserer Spende etwas Gutes erreichen können“, so Dielmann.
Auch Jürgen Gotthardt war von dieser Idee begeistert: schon viele
Jahre hatte ihn das Engagement seiner Kollegen in England fasziniert, die sich im Ursprungsland der Palliativmedizin schon lange
für krebskranke Patienten einsetzen. Dies inspirierte ihn dazu,
sich auch in seiner Heimat für die Idee der Palliativmedizin stark
zu machen. So überreichten beide jetzt PD Dr. Thomas Neuhaus
einen symbolischen Scheck über 732 Euro. Dabei durfte natürlich
ein selbst geschmiedetes Hufeisen von Jürgen Gotthardt nicht
fehlen, welches dem Stationsteam und seinen Patienten nachhaltig Glück bringen soll.
de
Wir sagen Danke < VIA < 27
1100,- Euro für das Brustzentrum des St. Vincenz Krankenhauses
Ein ganz besonderer Geburtstagswunsch!
Bärbel Legner überreicht Oberärztin
Angelika Ober und den Krankenschwestern Heike Bäcker-Dasbach,
Beate Troestler und Nadine Petry
das Spendenkouvert
Bärbel Legner hatte anlässlich Ihres runden Geburtstags in diesem Jahr einen
Herzenswunsch. Anstatt selbst beschenken zu werden bat sie ihre Gäste darum,
für das Brustzentrum des St. Vincenz Krankenhauses zu spenden.
Ihre Gäste begrüßten die Idee sehr, kamen ihrem Wunsch mit
Freude nach und beschenkten sie reichlich: Stolze 1100 Euro
kamen dabei zusammen. Grund für diesen besonderen war der
fünfte Jahrestag ihrer Krebsprognose, die sie damals einen Tag
nach ihrem Geburtstag erhielt. Heute ist Bärbel Legner sehr froh
darüber, lediglich nur anlässlich der Spendenübergabe ins Brustzentrum zu kommen.
Hier fühlt sie sich immer noch sehr wohl, denn eine Zeit lang war
das Brustzentrum, vor allem durch seine tollen MitarbeiterInnen,
ein zweites zuhause für die Limburgerin: „Hier fühle ich mich sehr
gut aufgehoben. Ärzte und Pflegekräfte arbeiten im Brustzentrum
Hand in Hand und das wirkt sich sehr positiv auf die Betreuung
der Patientinnen aus. Neben der gesundheitlichen Betreuung gibt
es im St. Vincenz viele Angebote für Betroffene on top, das finde
ich toll“, so Bärbel Legner. Paddeln gegen Brustkrebs, die Vortragsreihe „Brustkrebs bewegt“, Kosmetikseminare, Kunsttherapie und
vieles mehr wird für Patientinnen angeboten. Bärbel Legner selbst
setzte sich nach Ihrer Erkrankung in einem Infocafé für betroffene
Patientinnen ein, indem sie einen Vortrag über ihre Erfahrung mit
Lymphödemen hielt.
Stellvertretend für die MitarbeiterInnen des Brustzentrums nahmen Oberärztin Angelika Ober und die Krankenschwestern Heike
Bäcker-Dasbach, Beate Troestler und Nadine Petry das Kuvert
mit der Spende entgegen. „Wir freuen uns sehr über die Spende
von Bärbel Legner und ihren Geburtstagsgästen“. Was konkret
mit der Spende gefördert werden soll, ist noch offen. „Aber wir
sind sicher damit etwas Wunderbares für unsere Patientinnen zu
erreichen“.
de
28 > VIA > Kunst
Fotoprojekt von
Hendrik Anne Zwart
Auf der Suche
nach Lichtspuren
in der Limburger
Altstadt
Von Dieter Fluck
Wer die Eingangshalle des St. Vincenz-Krankenhauses betritt, blickt unwillkürlich auf eine farbige
Gemäldegalerie oder künstlerisch gestaltete Fotomotive in verschiedenen Ausführungen und unterschiedlichen Formaten. Im Frühjahr war das ganz
anders: Passgenau in gleicher Höhe nebeneinander aufgereiht hingen dort bescheiden anmutende
schwarze Tafeln, die auf den ersten Blick keine Konturen erkennen liessen. Erst beim näheren Hinsehen
erkannte der Betrachter kostbare Abbildungen mit
hohem Aussagewert.
Es waren „Lichtspuren der Limburger Altstadt“, wie Hendrik Anne Zwart sein Fotoprojekt nennt. Er ist ein begeisterter Anhänger
der Nacht- und Restlichtfotografie und sucht Motive, die bei wenig Licht besonders effektvoll erscheinen. Im Gegensatz zu anderen Fotografen hat es Zwart besonders gerne, wenn es regnet
oder neblig ist. Dann tauscht er nachts schon mal sein warmes
Bett mit der bitteren Kälte einer Winternacht. „Viele kalte und
nasse Fotostunden sind in mein Projekt hineingeflossen“, sagt
der 1964 geborene Niederländer.
Das beleuchtete Portal des Limburger Doms Morgen hinterlässt in
der Nacht eine Lichtspur in der Altstadt.
Da ist das beleuchtete Portal des Limburger Doms zu sehen.
„Das habe ich morgens um 4 Uhr bei 15 Grad Kälte gemacht“,
überrascht er die Besucher seiner Vernissage. So manches Mal
habe er sich gedacht: „Man, was mach‘ ich eigentlich hier?“
– Oder das Bild von der Löhrgasse. „An dem Abend hat es
erbarmungslos geschüttet, als ich mit meiner Kamera und dem
Stativ loszog. Niemals hätte ich ein so schönes, glänzendes
Pflaster vor die Linse bekommen mit dem Wasser, das sich im
diffusen Schein zwischen den Steinen spiegelt.“
Wunderbar auch die historische Tür zur Michaelskapelle neben
dem Dom und das Foto von der Alten Lahnbrücke mit dem
majestätisch anmutenden Schatten des Walderdorffer Hofes.
Extrem lange Belichtungszeiten liessen ein spannungsreiches
Feld für fotografische Experimente erahnen. „Für manches
Motiv habe ich bis zu 100 Aufnahmen gemacht, oftmals aus
der Froschperspektive“, geriet der in Selters/Taunus lebende Künstler bei seinem
Vortrag ins Schwärmen. Auch ein Fotobuch ist in Arbeit, in dem Kunstfreunden
demnächst Lichtspuren der Limburger
Altstadt auffinden können.
Auf der Suche nach Lichtspuren in der Limburger Altstadt kommen Menschen im St. VincenzKrankenhaus ins Gespräch. Der Künstler Hendrik
Anne Zwart weiht die Hobby-Fotografin Eleonore
Kirsch in die Geheimnisse seiner Arbeit ein.
Kunst < VIA < 29
Ursula Vogel inspirierte Menschen im St. Vincenz
Ein roter Faden
verbindet die
Meeres-Schnecken
Von Dieter Fluck
Ursula Vogel gehört zu den aktivsten Künstlerinnen
der Limburger LahnArtists, die mit ihren Gemälden
regional wie auch über die Grenzen unserer Heimat
hinaus für Aufsehen sorgt. Wo sie ihre neuesten Werke präsentiert, da versammelt sich üblicherweise eine
große Fangemeinde; denn diese kreative Frau ist immer für Überraschungen gut.
So war es jüngst wieder in der Eingangshalle des St.
Vincenz-Krankenhauses, wo ausgewählte Exponate ihrer ungewöhnlichen Ausdrucksweisen unter dem Titel
„Inspirationen“ zu sehen waren.
Inspiration bedeute Eingebung, auch Anregung, so Anne
Lorkowski in ihrer Laudatio. Ursula Vogel gehöre zu den
Künstlerinnen, die sich von kleinen Dingen anregen ließen. Als Beispiel nannte sie Vogels Bildertrilogie „…der rote Faden“, in der sie unscheinbar kleinen Meeres-Schnekken durch eine überdimensionale Größe zur Geltung bringt
und dadurch ihre faszinierenden Formen sichtbar macht.
Ebenso ungewöhnlich sei die Maltechnik mit KaseinTempera in Kombination mit Naturkohle: Ein neues
Zusammenspiel von verschiedenen Naturmaterialien.
Ein roter Faden verbindet drei Meeres-Schnecken – Naturkohle mit Kasein-Tempera auf
Leinwand.
Ursula Vogel, die aus Niederbayern stammt und seit 35
Jahren in Hadamar-Steinbach zu Hause ist, hat sich für
ihren individuellen malerischen Ausdruck von namhaften Mentoren inspirieren lassen und sich an verschiedenen Kunstakademien in den Themenbereichen
Anatomie, Figur, Portrait und jüngst in Architektur
weitergebildet. Letztere setzt sie in ihren Bildern aus
Venedig in Szene.
„Auf mehreren Malreisen hat sie mit ihren geschulten
Augen festgehalten, was sie später mit ihrem unverwechselbaren dynamischen Pinselstrich auf die Leinwand bannt“, erklärte Lorkowski in ihrem Einführungsvortrag vor zahlreichen Gästen, die von Hans Joachim
Krämer vom Förderkreis Bildenden Kunst Limburg e.V.
begrüßt wurden.
Die Künstlerin Ursula Vogel wurde im St. Vincenz-Krankenhaus mit einem Blumenstrauß
vom Verwaltungsratsvorsitzenden Erwin Reuhl (links), Geschäftsführer Guido Wernert und
Hans Joachim Krämer (von rechts) vom Förderkreis der Freunde der bildenden Kunst e.V.
begrüßt. Anne Lorkowski (Zweite von links) führte in die Ausstellung ein.
30 > VIA > St. Vincenz
Einkaufs- und Betriebsgenossenschaft aus München wählt
Zentralklinikum St. Vincenz in Limburg als Kooperationspartner aus
Qualität – Medizinische Innovation
und nachhaltige Wirtschaftlichkeit
sich in der gesellschaftlichen und sozialen Mitverpflichtung, Beiträge zur aktuellen und langfristigen Entwicklung der Gesundheitsversorgung zu leisten. Nachhaltige
Wirtschaftlichkeit mit einem ausgewogenen Gleichgewicht von Qualität, Patientensicherheit und Wirtschaftlichkeit sind die besondere Philosophie der P.E.G.
Eine Kooperation mit Perspektive und Weitblick: die Intensivierung
der Zusammenarbeit soll die Marktstellung beider Institutionen stärken. Im Bild v.l.n.r.: Vincenz-Geschäftsführer Guido Wernert, P.E.G.Vorstandsvorsitzender Anton Schmidt, die Kaufmännische Direktorin
des St. Vincenz, Katja Streckbein, und der neue Wirtschaftsleiter der
Krankenhausgesellschaft, Ralf Jakisch.
Für beide Partner steht im Vordergrund, durch die Kooperation gegenseitig Nutzen und Werte zu generieren
und auszutauschen. Dies soll beide Institutionen in ihrer Marktstellung stärken. Ziel ist letztlich, Patienten auf
höchstem Niveau versorgen zu können. „Solche Netzwerkarbeit ist das Modell der Zukunft“, freute sich jetzt
Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz
mbH, Guido Wernert, über diese Kooperation. „Hier haben sich zwei starke Partner gefunden, um die Möglichkeiten strategischer Kooperation zu nutzen“, ergänzt
P.E.G.-Vorstand Anton Schmidt.
Die Sicherung hoher wirtschaftlicher Versorgungsqualität ist ein entscheidender Marktvorteil im Gesundheitswesen. Deshalb planen Guido Wernert,
Geschäftsführer des St. Vincenz-Krankenhauses
Limburg, und Anton J. Schmidt, Vorstandsvorsitzender der P.E.G. Einkaufs- und Betriebsgenossenschaft eG München anlässlich eines Treffens
Anfang Juli, in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten.
FOLGENDE KOOPERATIONSFELDER
SIND DERZEIT BEREITS IN ARBEIT:
Die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH wurde
von der P.E.G. eG als Kooperationspartner ausgewählt,
um hier neue innovative Verfahren frühzeitig zu erproben. Hierbei fungieren Mediziner wie auch Wirtschaftsfachleute der Klinik in den deutschlandweit wirkenden
Gremien der PEG als Ratgeber. Schon seit Anfang des
Jahres gehören die beiden Chefärzte PD Dr. Joachim
Hillmeier und PD Dr. Stephan Steiner dem wissenschaftlichen Beirat der P.E.G. an.
Der P.E.G. eG gehören mehr als 2.500 Gesundheits- und
Sozialeinrichtungen als Mitglieder an. Sie unterhält Liefervereinbarungen mit 400 Lieferanten. Sie ist die größte
bundesweit tätige Einkaufsgemeinschaft für stationäre
Einrichtungen des Gesundheitswesens in Deutschland.
Das Unternehmen ist seit 42 Jahren aktiv und agiert als
Non-Profit-Unternehmen.
Weiter verfolgen die Partner mit der Zusammenarbeit das hohe Ziel, die Inhalte des BVBG-Gütesiegels
„Partnerschaftliche und nachhaltige Beschaffung“ in
der Praxis erfolgreich umzusetzen. Das Gütesiegel des
Bundesverbandes der Beschaffungsinstitutionen in der
Gesundheitswirtschaft Deutschland e.V. (BVBG) sieht
• Beschaffungsmanagement mit ausgewogener Berücksichtigung von Qualitätsaspekten, Patientensicherheit
und Wirtschaftlichkeit
• Prozessoptimierung in diversen Feldern
• Gemeinsame regionale Expertenveranstaltungen
Das St. Vincenz verfügt über ein Krankenhaus mit insgesamt 477 Betten mit 13 Fachabteilungen/Kliniken (ein
Pathologisches Institut ist sowie eine Strahlentherapie
sind angeschlossen) und ein Gesundheitszentrum in der
Trägerschaft zweier Stiftungen. Derzeit werden weitere
21 Kliniken über den Apothekenbereich beliefert, welches
über ein im Herbst sich eröffnendes Logistikzentrum weiter entwickelt wird.
Aktuell < VIA < 31
Die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH hat
einen neuen Wirtschaftsleiter: Ralf Jakisch ist seit 1. Juli 2013
am St. Vincenz-Krankenhaus tätig.
Ralf Jakisch ist der
neue Wirtschaftsleiter im St. Vincenz
Der neue Wirtschaftsleiter der Krankenhausgesellschaft, Ralf Jakisch.
Nach 18 Jahren Erfahrung im Bereich Krankenhauswesen und Gesundheitswirtschaft in Nordund Süddeutschland zog es den 42jährigen mit
Frau und Sohn jetzt wieder in seine ursprüngliche
Heimatregion. Jakisch war an zahlreichen Reund Neustrukturierungen in den verschiedensten
Häusern beteiligt. Zunächst arbeitete der DiplomIngenieur in freien Ingenieur- und Beratungsbüros für Krankenhäuser, zuletzt war er über neun
Jahre für die Klinikkette Asklepios tätig. In diese
Zeit fiel auch eine berufsbegleitende Weiterbildung im Bereich BWL / Management an der TU
Kaiserslautern sowie an der Fakultät für Medizin
der Uni Witten Herdecke.
Was ihn an seiner Arbeit im St. Vincenz reizt? Die
Komplexität der Aufgaben und die immer wieder neue
Herausforderung, die der Alltag in einem regional etablierten Gesundheitsunternehmen mit insgesamt ca.
1.000 Mitarbeitern darstellt. Gut 10.000 Medicalprodukte für den Versorgungsbedarf der Patienten müssen wirtschaftlich in richtiger Qualität und Anzahl zur
rechten Zeit am rechten Ort sein. Dabei werden zudem
kontinuierlich neueste medizinische, hygienische und
Sicherheitsstandards berücksichtigt. Allein für den Medizinproduktebereich sind rund 250 Lieferanten bei einem Umsatzvolumen in Millionenhöhe zu beliefern, die
pharmazeutischen Produkte und Dienstleistungen aus
dem Bereich der Zentralapotheke nicht mitgerechnet.
Darüber hinaus sind die Hintergrundprozesse der Verund Entsorgung in der Klinik durch Einkauf, Logistikservice und der Materialwirtschaft sicherzustellen.
Gerade der Bereich der Wirtschafts- und Versorgungsdienste unterliegt einer hohen Dynamik - ein Aspekt, der
Ralf Jakisch besonders gut gefällt. Mit seinem reichen
Erfahrungsschatz plant er seine Strategie unter Berücksichtigung vielschichtiger Gesichtspunkte – eine immer
wieder neue und spannende Herausforderung: „Die Vielfältigkeit der gesamten klinischen Diagnostik und Therapie am menschlichen Organismus spiegelt sich auch
in den verschiedenen Fachrichtungen des Krankenhauses
wider, das finde ich einfach faszinierend“, schwärmt der
neue Wirtschaftsleiter. Künftig wird er hier am St. Vincenz die Verantwortung für die Prozessentwicklung in
den Bereichen Wirtschaft und Logistik, der Einführung
Das Team der Abteilung für Wirtschafts- und Versorgungsdienste
der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz.
neuer Produkte sowie der Optimierung der Materialversorgung übernehmen – ein komplexes Einsatzgebiet,
das nicht nur kommunikative und analytische Fähigkeiten erfordert, sondern vor allem auch visionäres
Denken. Sein Start in Limburg, fast zeitgleich mit der
Eröffnung des Logistikzentrums am ICE-Bahnhof, wird
ihm hierbei zahlreiche neue Perspektiven eröffnen, ist
der Gesundheitsmanager überzeugt.
Jakisch lobt die hervorgehobene Marktposition, die sich
die Krankenhausgesellschaft in der Region selbst erwirtschaftet hat. Diese Leistung verlange ihm großen
Respekt ab, betont der neue Wirtschaftsleiter zumal die
Umfeldbedingungen von großer Konkurrenz geprägt
seien. Ralf Jakisch: „Ich freue mich darauf, insbesondere im Kontext des neuen Logistikzentrums an der Weiterentwicklung des Standorts mitarbeiten zu dürfen
und gemeinsam mit den kaufmännischen Abteilungen
der Gesellschaft auch weiterhin den Beweis anzutreten,
dass auch freigemeinnützige Häuser wie dieses Krankenhaus nachhaltig wirtschaftlich arbeiten können.“ de
32 > VIA > GEMEINSAM STARK
Vincenz-Kicker
schafften es bis ins Achtelfinale
Von Uli Kamps
Show Down in Melsungen:
Impressionen von der 31. Deutschen Meisterschaft der Krankenhäuser
Wie auch in den letzten 14 Jahren folgten wir der Einladung der Firma Braun, um uns mit den besten Krankenhausmannschaften zu messen. Über 130 Teams waren der
Einladung gefolgt. An zwei Vorrundenspieltagen wurden
24 Mannschaften gesucht, die im Finale am 29. Juni den
Deutschen Meister ausspielen sollten. Mit einem Kleinbus,
der von der Geschäftsleitung finanziert wurde, starteten
wir das Projekt „Finaleinzug“!
Die Glücksfee meinte es nicht sonderlich gut mit uns, da
wir schon in der Vorrunde den dreimaligen Titelgewinner
und Europameister aus Eberswalde zugelost bekamen. Im
ersten Spiel traten wir gegen das Marienhospital aus Hamm
an. Nach ausgeglichenem Beginn eröffnete Uli Kamps den
Torreigen und erzielte das 1:0; Stephan Kunoth konnte
kurz vor Schluss den Sack zumachen und erzielte das 2:0.
Nach diesem gelungenen Auftakt galt es, den Kasten gegen
Eberswalde dicht zu halten. Am Ende hieß es 3:0 für unsere
bärenstarken Gegner. Im nächsten Spiel wartete das Klinikum Oberhausen auf uns. Zwei kleine Unachtsamkeiten ließen uns schnell ins Hintertreffen geraten. Ein fulminanter
Treffer von Mario Kurzweil ließ Hoffnung aufkeimen, doch
Oberhausen rettete den 2:1 Sieg über die Zeit. Unser Ziel,
der zweite Platz in dieser Gruppe, rückte in weite Ferne.
In der Spielpause gönnten wir uns eine Stärkung, die Auftrieb bringen sollte. Und siehe da, wir fanden zu gewohnter Stärke zurück und konnten das nächste Spiel gegen die
Klinik aus Lohr mit 1:0 durch ein Tor von Jens Wagner
gewinnen.
Team St. Vincenz < VIA < 33
Im letzten Vorrundenspiel kam es nun zum Show Down.
Mit einem Sieg konnten wir den angestrebten zweiten
Platz noch erreichen. Unser Gegner aus Essen hatte in dieser Partie nicht den Hauch einer Chance. Mit 4:0 schickten
wir unsere Gegner vom Platz. In diesem Spiel sorgten Stephan Jung, Mario Kurzweil und Uli Kamps (2) für die Tore.
Nun hieß es: Entscheidungsspiel um den Einzug in die
Finalrunde! Unser Gegner war hier das Klinikum Herne. In
der Anfangsphase gelang beiden Teams relativ wenig. Wie
aus dem Nichts erzielte Maik Neuborn für uns die Führung (wir wissen alle heute noch nicht, wie er das gemacht
hat). Dank guter Defensivarbeit und einem überragenden
Christopher Heibel im Tor konnten wir das Ergebnis bis
fünf Minuten vor Schluss halten. Uli Kamps war es, der
die Truppe mit dem entscheidenden 2:0 erlöste. Als die
Schiedsrichterin abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen:
FINALE oho, FINALE ohhohoho…. Auch unser „Nesthäkchen“ Thorben Zey sei an dieser Stelle erwähnt. Er sorgte
für viel Angriffswirbel und ließ die Gegner das ein oder
andere Mal alt aussehen.
Die Schleusen wurden geöffnet und eine lange Nacht
stand bevor.
Alles rund um das Finale
Was macht man, wenn eine Woche später Finaltag ist und
von acht Spielern haben fünf Wochenenddienst und einer
muss eine Klausur schreiben? Eine harte Verhandlungswoche mit vielen Gesprächen (PDL, Kolleg(inn)en) stand bevor.
An dieser Stelle ein besonderer Dank an
das Team der PDL, die es uns ermöglicht haben, Dienste
zu tauschen und für Ersatz zu sorgen. Ein riesen Dank
auch an die Kolleg(inn)en, die den Kopf hingehalten haben und eingesprungen sind.
Die Klausur war zwar leider nicht zu verschieben, doch
das Zeitfenster war groß genug, sodass unsere Fachbereichsleitung um 10:30 nach der Klausur in Bonn losfuhr
und pünktlich zum ersten Spiel um 13:00 in Kassel ankam. Horst Hrubesch war als Überraschungsgast am Finaltag anwesend und übernahm die Gruppenauslosung.
Mit nur einer Niederlage aus der Vorrunde, aber auch leider keinem Sieg, bei vier Unentschieden zogen wir gerade
noch so ins Achtelfinale ein. Dies hatten wir hauptsächlich
Stephan Jung zu verdanken, der drei unserer vier Treffer
erzielte. Den weiteren Treffer steuerte Jens Wagner hinzu.
ERGEBNISSE
Kreisklinik Minden : Vincenz Kicker
1:1
KH Herdecke : Vincenz Kicker
3:1
KH Lünen : Vincenz Kicker
0:0
Vincenz Kicker : MHH Hannover
1:1
Klinikum Gelsenkirchen : Vincenz Kicker
1:1
Im Achtelfinale war dann leider Endstation. Gegen die Klinik Bad Gandersheim-Northeim verloren wir nicht ganz
unverdient mit 2:0. Die anfängliche Enttäuschung wich
schnell dem Stolz, über das Geleistete.
Es hat riesig Spaß gemacht, mit dieser Truppe einen solchen Zusammenhalt zu entwickeln und die Fahne des St.
Vincenz-Krankenhauses hochzuhalten. Wir haben dem
Orga-Team der Veranstaltung angekündigt, dass wir auch
im nächsten Jahr wieder dabei sein werden, mit dem Ziel,
besser abzuschneiden als in diesem Jahr. Auch werden wir
die Finalrunde im Vorfeld in unsere Dienstplanung bereits
mit aufnehmen.
34 > VIA > Initiative
Sauberhaftes Limburg
– GEMEINSAM AKTIV –
Gemeinsame Aktion
der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
mit dem St. Vincenz-Krankenhaus
Limburg
Die Auszubildenden der Krankenpflegeschule des St. VincenzKrankenhauses waren voller Motivation angetreten, um mit
ihrem Ausbildungsleiter Friedbert Knop und Initiator Markus
Leisinger die Wege rund um das Krankenhaus von Müll und
Unrat zu befreien. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:
Achtlos weggeworfene Dosen, Flaschen und Papiere wurden
gesammelt und fachgerecht entsorgt.
Teilweise war sportliches Geschick gefordert, da der Schafsberg
teils starkes Gefälle aufweist und die Auszubildenden auch im
Unterholz und zwischen den Büschen und Bäumen fündig
wurden. Teils kamen auch große Fundstücke zutage wie beispielsweise leere Farbeimer oder gar ein Abluftschachtaufbau.
Initiator Markus Leisinger, Objektleiter Reinigung der Dienstleistungsgesellschaft St. Vincenz mbH, zeigte sich mit dieser zweiten
Müllsammelaktion in Folge mehr als zufrieden. 23 Gesundheitsund Krankenpflegeschüler hatten sich als fleißige „Müllsammler“
betätigt, das stolze Ergebnis waren insgesamt 20 Säcke voller Müll.
Der 1. Stadtrat Michael Stanke lobte die Aktion der Krankenpflegeschüler, die im Rahmen des Wettbewerbs „sauberhafte
Stadt 2013 – sauberhaftes Limburg“ als Mitmachaktion des
Hessischen Umweltministeriums stattfand. Er freute sich über
die gute Zusammenarbeit zwischen dem St. Vincenz Krankenhaus und der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn, welche die Aktion
mit notwendigen Utensilien wie Warnwesten oder Müllsäcken
unterstützt hatte. Gleichzeitig brachte er seine Hoffnung zum
Ausdruck, dass im nächsten Jahr weniger Müll gefunden wird;
denn auch in 2014 soll die Reinigungsaktion wieder stattfinden
und somit zu einer guten Tradition werden.
de
Klinikmagazin VIA
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Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Name
(Bitte in Druckschrift)
Auf dem Schafsberg
Straße
PLZ/Ort
Telefon
E-Mail
Datum/Unterschrift
65549 Limburg / Lahn
Personalia < VIA < 35
NAME
EINSATZORT
EINTRITT
Eksberg, Rita
Kurz, Cornelia
Detlev, Lisa
Baum, Sabrina
Jakisch, Ralf-Peter
Schaaf, Thomas
Pleiß, Maike
Best, Susanne
Ruppert, Carmen
Hein, Gabriela
Haswa, Nabil
Weyrauch, Lea
Woidich, Lena
Klimmek, Jasmin
Koch, Victoria
Faramarzi, Fardad
Heß, Denise
Tempel, Jürgen
Kuetche Makoutsing, Gwladys
Olsen, Olaf
Bentahar, Bouchra
Kraft, Petra
Schubert, Jutta
Stähler, Markus
Streng, Christine
Wright, Natascha
Meissner, Dr. Friedrich
Strahlentherapie
Onkologie
Öffentlichkeitsarbeit
Qualitätsmanagement
Wirtschaftsleiter
Allgemeinchirurgie
Unfallchirurgie
Endoskopie
Med. Controlling
Röntgendiagnostik
Neurologie
Station 4 Ost
Verwaltung
Apotheke
Apotheke
Med. Klinik
Kreißsaal
Küche
Frauenklinik
Zentralsterilisation
Neurologie
Anästhesie
Med. Controlling
Technik
Station 4 West
Zentrale Notaufnahme
Radiologie
17.06.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
08.07.2013
15.07.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.08.2013
15.08.2013
21.08.2013
01.09.2013
01.09.2013
01.09.2013
01.09.2013
01.09.2013
01.09.2013
15.09.2013
JUBILÄEN – JULI BIS SEPTEMBER 2013
NAME
ABTEILUNG
DATUM
JAHRE
Hürter, Martina
Gros, Ivonne
Hess Dr., Thomas
Heyeckhaus, Pia
Schlotterbeck, Elisabeth
Kühne, Sylvia
Mester, Carmen
Pfeiffer, Ivonne
Dutine, Brigitte
Sietzke, Renate
Weyrauch, Anneliese
Laux, Wolfram
Müller-Prüssner, Andrea
Dorn, Gisela
Schneider, Elisabeth
Reusch, Gabriele
Tan, Kornelia
Wolf, Siglinde
Theis, Sigrid
Wagenbach, Ursula
Brötz, Brigitte
Schwarz, Barbara
Benner, Hiltrud
Schmuck, Roswitha
Helling-Simon, Gerdi
Nephrologie
Geschäftsleitung
Radiologie
Cafeteria
Dialyse
Station 4 West
Rechnungswesen
Station 1 Ost Stroke
Küche
Allgemeinchirurgie
Zentraler Schreibdienst
Logistik & Service
Röntgendiagnostik
Röntgendiagnostik
Station 3 Ost
Station 3 Ost
Logistik & Service
Unfallchirurgie
Station 5 West
Personalabteilung
Station 7 Ost
Station 1 West
Station 3 Ost
Textilversorgung
Küche
01.07.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.08.2013
01.09.2013
01.09.2013
01.09.2013
01.09.2013
28.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
22.08.2013
23.08.2013
01.09.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.07.2013
01.08.2013
01.08.2013
10
10
10
10
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
25
25
25
25
30
30
35
35
35
40
45
RUHESTAND:
NAME
ABTEILUNG
AUSTRITT
Sayn, Rainer
Jeuck, Christa
Moschek, Hans
Schwenk, Annerose
Station 4 Ost
Anästhesie-OP
Station 4 Ost
Uro-OP
31.07.2013
31.08.2013
30.09.2013
30.09.2013
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH – Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen
N E U E MITARBE IT E R IN N E N U N D M I TA R B EI TER
ST. VINCENZ-KRANKENHAUS Limburg
PERSONALNACHRICHTEN
36 > VIA > St. Vincenz
und die besten Wünsche für die Zukunft der VIA-Kinder an:
• Nicole und Björn Pörtner, Mitarbeiterin der Station 7 West und Mitarbeiter der Interdisziplinären
Intensivstation, zur Geburt ihrer Tochter Marlena am 23. April.
• Irene Knöppler von der Interdisziplinären Intensivstation (IDI) zur Geburt ihres Sohnes Arne am 5. Juli.
• Sandra Minou Meyer von Station 1 West zur Geburt ihrer Tochter Amalia Minou am 9. Juli.
• Agata Schewelew von der Station 6 Ost zur Geburt ihrer Tochter Juliana am 11. Juli.
• Inka Huhnold, Mitarbeiterin der Station 2 West, zur Geburt ihrer Tochter Paula am 19. August.
• Daniela Goebel, Mitarbeiterin des Zentral-OP, zur Geburt ihrer Tochter Anna Marie am 21. September.
Von Herzen alles Gute!
Print wirkt!
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Anzeigen < VIA < 37
38 > VIA > Anzeigen
VIA < 39

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