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Scottish Terrier Züchter stellen sich vor „Glammys Scottish Terrier“ Gabi Eissing-Duda I n den fünfziger Jahren bin ich mit einer Scottish Terrier-Hündin aufgewachsen. Sie hieß Assi, war schwarz, sehr lebhaft und begleitete uns Kinder überall hin. Für mich war sie wie ein Schwesterchen, wir waren unzertrennlich und verstanden uns ohne Worte. Ich erinnere mich noch, dass sie gern im Teich nach Fischen tauchte, eine gute Schwimmerin war, stundenlang im Garten buddelte und mit größtem Vergnügen auf Baumstämmen herumkletterte. Als kleines Mädchen hatte ich schon den Traum, diese Rasse einmal zu züchten. Assi ist leider „viel zu früh“ mit 14 Jahren gestorben. Zum Abitur bekam ich von meinen Eltern einen Scottish Terrier Rüden geschenkt. Es war ein selbstbewusster, stolzer kleiner Kerl, der mit mir zusammen an der Ruhr-Universität Anglistik studierte. Bei meinen Professoren und Kommilitonen war er so beliebt, weil er uns immer durch seine Clownereien zum Lachen brachte. Er bewegte sich wie selbstverständlich auf dem Campus und genoss es, immer im Mittelpunkt des Geschehens zu sein. Für mich war mein kleiner quirliger Freund der schönste Scottish Terrier auf der Welt. Um auch andere Vertreter der Rasse sehen zu können, begann ich mich Anfang der siebziger Jahre für Terrierausstellungen zu interessieren. Doch die Scotties, die damals in Deutschland ausgestellt wurden, waren im Vergleich zu meinem kurzen, agilen Kraftpaket viel größer, schwerer und vor allen Dingen viel länger im Rücken und auch vom Wesen her waren sie eher ruhiger. Mein kleiner Rüde war ein Sohn von Förderverein -24- SCOTTIE-JOURNAL Vendettas Boot Legger, der wiederum einen Gaywyn Vater hatte. 1974 bekam ich dann zum ersten mal die Gelegenheit zwei „richtige“ Gaywyn Hunde zu sehen und zwar die Englischen Champions Gaywyn Rampage und Gaywyn Landlord, die bei einer Holländischen Züchterin lebten. Sie waren genau so kurz, kompakt und im kleinen Rahmen stehend wie mein Rüde Buffy. Sie hatten auch das gleiche Temperament, das mich so begeisterte. Für mich stand damals schon fest, dass ich genau diesen Typ Scottish Terrier einmal selbst züchten wollte. Über viele Jahre hinweg hatte ich das Ziel vor Augen, Gaywyn Hunde zu erwerben, doch viele Züchter in Deutschland entmutigten mich mit den Argumenten, dass es nahezu aussichtslos sei, aus der englischen Gaywyn-Zucht, die damals weltweit führend war, einen Hund zu bekommen. Doch durch meinen späteren Ehemann, der mich in meinem Ansinnen bestärkte, ließ ich nicht locker und schrieb jahrelang Briefe an Muriel Owen, der Gaywyn-Züchterin, um sie von der Ernsthaftigkeit meines Vorhabens zu überzeugen. Als mein Mann Förderverein -25- SCOTTIE-JOURNAL und ich Anfang der 80-iger Jahre in ein Haus mit großem Grundstück, außerhalb der Stadt gelegen, zogen, waren die Voraussetzungen geschaffen, eine Zuchthündin zu erwerben. Abstammung, war in den 80-iger Jahren der erfolgreichste Ausstellungsrüde in England und gehörte der Tochter(Mayson) von Muriel Owen. Alice war unsere Traumhündin, sie war kurz, in kleinen Rahmen stehend, temperamentvoll und sie hatte einen wundervollen intelligenten Ausdruck. Im Alter von 16 Monaten wurde sie bereits Best in Show und sie beeindruckte die Richter durch ihr raumgreifendes, flottes Gangwerk und ihr herrliches schwarzes Rauhaar. Es war für die deutschen Richter der damaligen Zeit unfassbar, dass ein schwarzer Scottie diese Haarqualität aufwies. Mein erter Scottie Assi In all den Jahren des Wartens habe ich mich ausführlich mit dem Thema Scottish Terrier und mit seinen unterschiedlichen Blutlinien beschäftigt und ich wusste die Ahnentafeln aller englischen Champions von Beginn der Zucht an auswendig. Als es dann 1981 zum ersten persönlichen Gespräch mit Muriel Owen kam, war sie beeindruckt von meinem Wissen über die Rasse. Kurze Zeit später konnte ich dann Gaywyn Alice von ihr erwerben. Alices´ Vater war Ch. Gaywyn Telek und ihre Mutter Gaywyn Arabella, eine Mayson Monopoly Tochter. Mayson Monopoly, ebenfalls von Gaywyn Ch. Gaywyn Alice Fast zeitgleich zu Alice importierten mein Mann und ich die Hündin Raggy, eine Tochter des Englischen Champions Gaywyn Landlord, aus einer Gaywyn Rampage Hündin und beide stellte ich erfolgreich aus und sie wurden meine ersten Champions und die Stammütter meiner Zucht. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen der Familie Owen und uns. Da ich mich häufig als Hausgast bei den Gaywyns aufhielt, lernte ich Förderverein -26- SCOTTIE-JOURNAL dort das Trimmen und sehr vieles über ein erfolgreiches Zuchtprogramm. Der Zwinger Gaywyn hatte neben den Kennelgarths seit mehreren Jahrzehnten durch Linienzucht weltweit den größten Einfluss auf die Entwicklung des modernen Scottish Terriers. Beide Zuchtstätten hatten über ein halbes Jahrhundert hinweg immer wieder Top-Gewinner und Top-Vererber gezüchtet. Da ich von Anfang an das Ziel hatte , den von mir so bewunderten Typ Scottie zu erhalten, wollte ich als angehende Züchterin nichts dem Zufall überlassen. Dazu war der Aufbau einer Linienzucht Voraussetzung. Für die ersten beiden Würfe mit Alice und Raggy fanden wir glücklicherweise auch den passenden Vater und zwar Ch. Wildermist Daniel, ein Sohn von Ch. Gaywyn Landmark, aus einer Ch. Gaywyn Likely Lad Hündin. Likely Lad war der Wurfbruder zu Ch. Gaywyn Landlord. In den folgenden Jahren hatten wir das Glück, weitere Zuchthunde aus England importieren zu können, um unsere Linie zu festigen. Es waren wunderschöne Söhne und Töchter von Top Vererbern. So kam unter anderem ein Sohn von Ch. Mayson Monopoly aus einer Ch. Telek Hündin zu uns, dann ein weiterer Rüde Gaywyn Cormac Sohn von Ch. Gaywyn Totopoly, aus einer Ch. Gaywyn Landmark Tochter und weitere Hündinnen, z. B. eine Tochter von Gaywyn Landmark aus einer Ch. Mayson Monopoly Tochter und einer Tochter von Gaywyn Adventure Story aus einer Ch. Gaywyn Landmark Enkelin. Immer wenn Muriel Owen uns besuchte und unsere Hunde sah, schmunzelte sie und sie sagte: „She´s more Gaywyn than Gaywyn“ Als ich Betty Penn-Bull mit Ihrem Ch. Kennelgarth Romeo auf einer Ausstellung sah, stand es für mich fest, dass ich Nachkommen dieses Rüden in mein Zuchtprogramm eingliedern werde. Aus Romeos letztem Wurf in England, bevor er in die USA ging, bekam ich von Betty Penn-Bull einen wunderschönen Rüden (Robin Hood of Kennelgarth) der durch seine Mutter, eine Ch. Gaywyn Landmark Tochter, wieder Anschluss an meine Linie hatte. Es folgte ein weiterer Rüde aus der Kennelgarth Zucht, ein Sohn des so erfolgreichen Vererbers Ch. Kennelgarth Toyboy aus einer Kennelgarth Canute Hündin. Sein Name war Tiger Tim. Auch zu Betty Penn-Bull entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung und sie hatte mich gern bei sich zu Gast, um mit mir stundenlang über unsere Rasse zu diskutieren. Nach dem Tod der beiden „großen alten Damen der Scottish TerrierZucht“, denen man nicht dankbar genug um deren Verdienste um die Scottish Terrier seien kann und die ich mit Stolz als meine Freundinnen und zugleich als meine Lehrerinnen bezeichne, fand ich keinen qualitätsvollen Hund mehr in England, den ich in Förderverein -27- SCOTTIE-JOURNAL Ch. Glammys Ferdie Ch. Glammys Gelert Ch. Glammys Captain Ch. Glammys Andrew meine Linie hätte eingliedern mögen. Der Grundstock meiner Zucht aus den Gaywyn und Kennelgarth Zwingern wurde Basis meiner eigenen Glammys-Linie, in der ich die Qualitäten der wertvollen englischen Vorfahren erhalten konnte. Kurz, kompakt, agil und kraftvoll im kleinen Rahmen, mit dem typischen Ausdruck und einem flüssigen, raumgreifenden Gangwerk – dies sind die Eigenschaften die ich als besonders wichtig erachte, um den richtigen Typ und die Qualität zu festigen. Es sind einige Champions aus dieser Zucht hervorgegangen. Mein erster selbstgezüchteter Champion war Glammys Ferdie, geb.1985, Sohn von Macmerlin of Gaywyn, der in unserem Emblem verewigt ist. Merlin war auch Vater des Internationalen Champions Glammys Andrew (aus Gaywyn Audrey). Der brindlefarbene Champion Scarista Lord Snooty, der von Eva und Peter Vogel (Zwinger of white & black) auch in den 80-iger Jahren aus England importiert wurde, war der Vater unseres gestromten Ch. Glammys Gelert (aus Ch. Gaywyn Alice), nach dem unser Multi Ch. Glammys Sandboy liniengezüchtet ist. Der schönste Rüde, der bei uns zur Welt gekommen ist, war Glammys Robinson, aus der Verbindung des Kennelgarth Romeo Sohns Robin Hood mit Nachfahren unseres Ch. Glammys Ferdie. Robinson war ein herausragender Vererber und er hatte erfolgreiche Nachkommen in vielen Förderverein -28- SCOTTIE-JOURNAL europäischen Ländern. So war er z. B. Vater einer Weltjugendsiegerin und einer Europasiegerin und einiger Jugend-, Internationalen- und Nationalen Champions. Robinsons Sohn Chapman hat sich ebenfalls einen Namen als guter Vererber und Vater einiger Champions gemacht. Chapmans Sohn Ch. Glammys Sandboy ist auch für einige Champions verantwortlich. Ein weiterer Chapman-Sohn, Glammys Scooter, ist unter anderem Vater eines Europasiegers. Der schönste Sohn Chapmans ist für mich Glammys Marley, der seinem Großvater Robinson sehr ähnlich ist. Marley hat auch schon zwei Champion-Söhne. So ist Generation für Generation durch Weiterführen der Linie eine starke Vererbungskraft der Rüden erhalten geblieben. Champion Glammys Telek, ein Enkel von Tiger Tim. sowie weitere unserer gezüchteten Hündinnen und Rüden haben sich erfolgreich in der Zucht bewiesen. Neben der Erhaltung des richtigen Typs ist mir die Gesundheit und Langlebigkeit von großer Wichtigkeit. Wir hatten das große Glück, dass der Stammvater unserer Zucht, Macmerlin of Gaywyn, ein Alter von beinahe 16 Jahren erreichen konnte, ohne auch nur einen Tag in seinem Leben krank gewesen zu sein; bis zuletzt hatte er sein schönes schwarzes Haarkleid und all seine Zähne. Der Vater unserer Stammutter, Ch. Gaywyn Telek, ist bei bester Gesundheit fast 15 Jahre alt geworden. Glammys Chapman Ch. Glammys Telek Europa-Jgd.-Sg. Glammys Clapton Förderverein -29- SCOTTIE-JOURNAL Alle meine Scotties, die auf Macmerlin und Alice zurückgehen, waren langlebig. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie bis ins hohe Alter fit, sportlich und beweglich sind und über ein festes Gewebe verfügen. Von vielen wird bewundert, dass sich Ch. Glammys Sandboy Glammys Marley die bedeutendsten Hunde der Scottish Terrier-Zucht, die in den 80-iger Jahren lebten, noch in unseren Ahnentafeln vorkommen. Dies haben wir der Vitalität unserer Zuchthunde zu verdanken, die sich dadurch widerspiegelt, dass Rüden bis ins hohe Alter zeugungsfähig und Schwangerschaften bis ins achte Lebensjahr ohne Probleme möglich sind. Weiterhin liegt es mir am Herzen, mei- ne Zucht dahin zu bringen, dass Kaiserschnitte vermieden werden können. Diesem Ziel bin ich schon etwas näher gekommen, indem ich es durch Zuchtauswahl geschafft habe, das Geburtsgewicht der Welpen zu reduzieren. Hatten wir noch vor 25 Jahren Gewichte von 250 gr. und schwerer sind sie heute durch Einsetzen bestimmter Rüden nur noch 180-220 gr., so dass das Geburtsgewicht proportional zur Größe der Hündin ein einfacheres Gebären zulässt. Noch habe ich nicht alle Ziele erreicht, die ich mir in der Scottish Terrier Zucht vorgenommen habe, doch die Zufriedenheit der Besitzer meiner gezüchteten Hunde, Lob und Anerkennung für ihr einzigartiges Wesen, ihre Intelligenz und Fröhlichkeit, spornen dazu an, auch weiterhin nichts dem Zufall zu überlassen. Vor einigen Monaten ist wieder ein süßes, kleines Hundebaby aus England bei uns eingezogen, dessen Blutführung anschließt an die unseres Kennelgarth Toyboy Sohns. Er passt vom Typ genau in unsere Familie und es ist eine Freude, ihn heranwachsen zu sehen. Um wieder Anschluss an die von mir fortgeführten englischen Linien zu bekommen, interessieren sich auch Züchter aus dem Mutterland unserer Rasse für meine Hunde, und wenn alles gut geht, werden dort bald Glammys zur Zucht eingesetzt, was mich mit besonderem Stolz erfüllt. Gabi Eissing-Duda Förderverein -30- SCOTTIE-JOURNAL Glammys Scottish Terrier seit 1982 Cooper - ein typisches Glammys Puppy Tel. 0049 (02265) 990260 - www.glammys.de - gabi [email protected] Förderverein -31- SCOTTIE-JOURNAL