I. Präambel Das Gymnasium Lüchow stellt sich seit Jahren der
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I. Präambel Das Gymnasium Lüchow stellt sich seit Jahren der
I. Präambel Das Gymnasium Lüchow stellt sich seit Jahren der Aufgabe, die Weiterentwicklung der Schule in fachlich-pädagogischer und gesellschaftlicher Verantwortung zu gestalten. Mit dem vorliegenden Schulprogramm wird der gegenwärtige Stand dieser Entwicklung dokumentiert. Es dient als Grundlage für einen kontinuierlichen Reflexions- und Veränderungsprozess. In diesem Sinne handelt es sich um ein „atmendes Programm“. Schule wird dabei als ein Lebensraum verstanden, in dem alle an Schule Beteiligten dem gegenseitigen Wohle verpflichtet sind und in dem insbesondere auch den UNESCO-Leitzielen Rechnung getragen wird: Eintreten für die Menschenrechte, Schutz und Bewahrung der Umwelt in Übereinstimmung mit dem Postulat der Nachhaltigkeit sowie der Erziehung zur interkulturellen Verständigung. Vorstellung der Schule Das Gymnasium Lüchow ist ein staatliches Gymnasium für Mädchen und Jungen in Trägerschaft des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Das Gymnasium wird derzeit von ca. 650 SchülerInnen besucht, die von ca. 50 LehrerInnen unterrichtet werden. Wir bieten unseren SchülerInnen ein möglichst breites Fächerangebot im grundlegenden und im erhöhten Anforderungsniveau. Als Sprachenfolgen sind Englisch/Französisch und Englisch/Latein ab Klasse 6 festgelegt. Ein vielfältiges unterrichtliches Angebot im sportlichen und musisch-kulturellen Bereich, sowie ein breit gefächertes AG-Angebot in verschiedenen sportlichen, musischen, sprachlichen und naturwissenschaftlichen Bereichen machen den hohen Stellenwert außerunterrichtlicher Aktivitäten und Engagements deutlich. Ziel des gymnasialen Bildungsgangs ist der Erwerb des Abiturs, das nach der Vorstellung des Gymnasiums Lüchow sowohl zum erfolgreichen Abschluss eines Studiums als auch zu einer Berufsausbildung befähigt. Das Gymnasium Lüchow sieht sich somit als wichtiger Bildungsfaktor der Region mit Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. An unserer Schule arbeiten SchülerInnen und LehrerInnen als Partner an einem gemeinsamen Ziel. Das Verhältnis der Mitglieder der Schule ist von gegenseitigem Respekt bestimmt! Diese Schulgemeinschaft - zu der auch die nichtunterrichtenden MitarbeiterInnen zählen verpflichtet alle zur Verantwortung und orientiert sich an den nachfolgenden Leitsätzen und Visionen. 1 Leitsätze und Visionen • • • • • • • • • • • • • • • • • • Die Lehrkräfte gehen vorurteilsfrei und offen mit den SchülerInnen um und nehmen sinnvolle Anregungen auf. Im Sinne einer personalen Kompetenz bilden sich die Lehrkräfte kontinuierlich sowohl fachlich als auch methodisch in ihren Fächern und allgemein-pädagogisch fort. Die Lehrkräfte suchen in ihren Unterrichtsfächern nach Ideen und Perspektiven für eine nachhaltige Bildung. Die Verbindungen zwischen den verschiedenen Fächern und Fachgebieten werden verstärkt, um Synergieeffekte beim Lernen für die SchülerInnen zu erzielen. Dazu ist eine vertiefte Kooperation der Lehrkräfte - auch über die traditionellen Fächergrenzen hinweg - notwendig. Im Lernprozess ist der Unterricht methodisch vielfältig, der Unterrichtsverlauf ist flexibel und offen für Veränderungen - auch auf Initiative der SchülerInnen hin. Praxisbezug führt in Schule und Schulumfeld zu sichtbaren Veränderungen. Dabei machen die SchülerInnen die Erfahrung, wie außerschulische Wirklichkeit funktioniert. SchülerInnen stellen im Unterricht Bezüge zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft her, um aus der Vergangenheit zu lernen und begründete Zukunftsszenarien für sich und die Gemeinschaft zu entwickeln. SchülerInnen üben sich im ,,komplexen Denken". Dabei lernen sie, auf eigene Gefühle zu vertrauen, ihr Bewusstsein von Grenzen zu schärfen, Stärken zu entwickeln, auf Unerwartetes flexibel zu reagieren und angemessen damit umzugehen. Kritisches Denken - gekoppelt mit der „Sprache der Möglichkeiten" - führt zur Mit- und Neugestaltung von Zukunft. SchülerInnen entwickeln eine eigene Wertehaltung, um verantwortungsvoll zu handeln. SchülerInnen lernen im Unterricht die Wertesysteme anderer Kulturen kennen, mit dem Ziel, diese zu tolerieren und zu respektieren. SchülerInnen arbeiten vermehrt in Projekten zusammen, die Erfahrungen auch mit gedanklichen Barrieren beinhalten, nehmen sie in Angriff und entwickeln eigene Lösungsansätze, z.B. von Umweltproblemen. SchülerInnen werden an Entscheidungen über Lernprozesse altersgemäß beteiligt und übernehmen dafür Verantwortung (Ziel: eigenverantwortliches Lernen). Personalversammlungen, bzw. Gesamtkonferenzen diskutieren die Fortschreibung des Schulprogramms nach Feststellung des momentanen Standes, im Sinne einer Annäherung an die formulierten Ziele bzw. eines ständigen Prozesses. Alle Beteiligten bemühen sich um eine Arbeitsatmosphäre, die die Klärung von Lernzielen und Werten, kritisches Denken, Einbringen neuer Ideen, Sorgfalt im Umgang mit Ressourcen, Partizipation und gegenseitiges Vertrauen sowie Anerkennung beinhaltet. Die Eltern nehmen über die Interessen des eigenen Kindes bzw. der eigenen Kinder hinaus auch die Interessen von Schule insgesamt wahr und unterstützen diese. Die Schule führt zunächst ab Herbst 2007 ein extern begleitetes Audit in Richtung „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ mit allen an der Schule Beteiligten durch, das den erreichten Stand dokumentiert, Ergebnisse präsentiert und als Grundlagen für die Entscheidung über die nächsten Ziele und Aufgaben dienen soll. Die Schule stellt angemessene Zeit für kritische Reflexion, auch der Lehrerschaft, zur Verfügung, um Vorteile und Errungenschaften durch BNE aufzuzeigen, aufgetretene Schwierigkeiten zu diskutieren und neue Lösungsansätze zu formulieren. 2 II. UNESCO-Projekt-Schule Seit dem 22. September 2006 ist das Gymnasium Lüchow mitarbeitende UNESCOProjektschule. Das bedeutet, dass die Leitziele der UNESCO-Schulen in Deutschland für das Gymnasium Lüchow nicht nur bindend sind, sondern eine hohe Priorität genießen. Damit diese Leitziele besser im Bewusstsein aller Lehrkräfte, SchülerInnen sowie der MitarbeiterInnen am Gymnasium Lüchow verankert werden, sind sie im folgenden Schaubild in übersichtlicher und funktionaler Form dargestellt: Friedenserziehung und Einsatz für die Menschenrechte - vor Ort und weltweit Natur- und Umweltschutz: UNESCOBiosphärenreservate Interkulturelle Kompetenz: Internationale Begegnungen und Dialoge Erhaltung des Kulturerbes: Schwerpunkt UNESCOWeltkulturerbe Bewusstsein der „Einen Welt“: Global denken – lokal handeln Nachhaltiges Nachhaltiges Lernen Lernen als als Unterrichtsprinzip Unterrichtsprinzip –– Öffnung Öffnung der der Schule Schule nach nach außen außen Frieden und Menschenrechte Durch die kontinuierliche Beschäftigung mit der eigenen Geschichte - auch in der Region Lüchow-Dannenberg - soll das Bewusstsein für den Wert des Friedens und der Einhaltung der Menschenrechte geweckt bzw. wachgehalten werden. Die geschieht in erster Linie durch geeignete Projekte der Fachgruppen Geschichte und Politik. Bisherige Beispiele: • Projekt mit Präsentation zum 50. Jahrestag des Kriegsendes im Gymnasium Lüchow 1995 – öffentliche Anerkennung und Besuch des damaligen Niedersächsischen Kultusministers Professor Wernstedt • Teilnahme einer Geschichts-Lerngruppe am Projekttag der UNESCO-Schulen zum 60. Jahrestag des Kriegsendes (Kapitulation) in Lüneburg 2005 • Preis des Bundespräsidenten für ein Projekt zur Geschichte der innerdeutschen Grenze an den Leistungskurs Geschichte des Gymnasiums Lüchow • Durchführung von Projekten u.a. zu folgenden Themen: Menschenrechte, Tschernobyl, „Dritte Welt“, 1. Golfkrieg, Tibet. 3 Interkulturelle Kompetenz Verschiedene offizielle Schulpartnerschaften ermöglichen Begegnungen und interkulturelles Lernen, insbesondere über Schüleraustauschfahrten: • USA: Newberg/Oregon • Frankreich: Céret/Languedoc-Roussillon (zugleich Partnerstadt von Lüchow) • Dänemark: Aalborg/Nordjütland • Schweden: Hällefors (Verbindungen zur SKF/Lüchow und zum Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft - Austausch und spezielle Projekte und Experimente im Leistungskurs Physik) • Polen: Oborniki/Wojewodschaft Posen (im Aufbau) Darüber hinaus erwachsen interkulturelle Projekte aus Projektwochen bzw. -tagen. Sie ermöglichen im Fächer übergreifenden Unterricht die Begegnung mit anderen Kulturen und tragen zu deren Verständnis sowie zur Toleranz bei. Beispiele: • Projekt Islam – Besuch von Moscheen und Begegnung mit islamischen Geistlichen in Hamburg bzw. in Berlin im Rahmen einer Projektwoche zum interkulturellen Lernen 2004 • Projekt Buddhismus – Fahrten nach Hamburg und Begegnung mit buddhistischen Würdenträgern durch Religionskurse des Gymnasiums Lüchow • Projekttag Afrika 2007 – angelegt als interkulturelles Projekt aller SchülerInnen im Sinne des nachhaltigen Lernens auf verschiedenen Ebenen: Gesellschaft und Kultur Afrikas heute Natur- und Umweltschutz Das Gymnasium Lüchow widmet sich seit langem dem Natur- und Umweltschutz und damit dem Prinzip der Nachhaltigkeit, insbesondere die Fachgruppe Biologie. Aus der Zusammenarbeit engagierter KollegInnen mit ihren Lerngruppen entstanden interessante, handlungsorientierte Projekte zur Umweltbildung, aufgrund derer das Gymnasium Lüchow bereits mehrfach die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ erhielt, zuletzt im Jahr 2006. Beispiele: • Durchführung eines Öko-Audits in der Jugendherberge Hitzacker (mit Auszeichnung) • Der Dorfteich als Ökosystem – eine Bestandsanalyse mit Ausstellung im WendlandMuseum in Lübeln (September 2004 bis Januar 2006) – ebenfalls mit Auszeichnung • Kartierung der Spontanvegetation auf der geschlossenen Kreis-Mülldeponie in Woltersdorf (seit 2005) • Geschichte und gegenwärtige Bedeutung der Fotovoltaik im Schuleinzugsbereich, also in den Samtgemeinden Lüchow, Gartow und Clenze mit Befragung der Betreiber und Kartierung der Anlagen nach Leistung – führte zur Anerkennung 2006. • Ökologie des heimischen Waldes: Monokultur und Kalamitäten durch Nonne und Kiefernspanner • Baumlehrpfad und Naherholung – Planung und Projektierung eines Naherholungsgebietes im Schulviertel Die beiden letztgenannten Projekte laufen in Zusammenarbeit und mit finanzieller Unterstützung des Naturkundevereins Lüchow e.V. Eine Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue (als Teil des UNESCO-Biosphärenreservats „Flusslandschaft Elbe“) ist 2006 begonnen worden und soll weiterentwickelt werden. 4 Erhaltung des Kulturerbes Dieses Leitziel der UNESCO-Projektarbeit soll stärker entwickelt werden, z.B. durch Tagesfahrten, Klassen- und Studienfahrten zu den Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes in Deutschland und Europa. Im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit sollten dabei vor allem Ziele innerhalb Deutschland angesteuert werden. Auch reine Internet-Projekte - dann bis zum globalen Ebene - wären denkbar. • Ein Beispiel für die Beschäftigung mit dem Weltkulturerbe ist die Arbeit eines Leistungskurses Erdkunde in Barcelona im Oktober 2006: Inhaltlicher Schwerpunkt dieser Studienfahrt mit Exkursionen vor Ort (zu Fuß und mit Stadtbahnen) war die Auseinandersetzung mit dem Weltkuturerbe des „Modernismo“ (=katalanische Variante des Jugendstils) – Hospital de la Sta. Creu, Casa Milà, Palau de la Música Catalana und Parc Guell. Auch die Stadtentwicklung im 19. Jahrhundert (Eixample) sowie im 20. Jahrhundert (Hafenbereich) wurde im Hinblick auf ihre städtebaulichen und sozialen Implikationen untersucht. Bewusstsein der Einen Welt Das Bewusstsein des Lebens in der Einen Welt wird vor allem von den Sprachen und den Fächern Erdkunde, Politik und Biologie geweckt bzw. wachgehalten: • Im Fach Erdkunde wird in den Klassen- bzw. Jahrgangsstufen 8 sowie 10-13 auf unterschiedlichen inhaltlichen Niveaus das Konzept der Syndrom-Analyse verfolgt in Anlehnung an den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) mit einem Schwerpunkt in den 11. Klassen bei der Analyse von Ökosystemen in verschiedenen Geozonen der Erde: Raubbau-Syndrom, Sahel-Syndrom, Los Angeles-Syndrom, Aralsee-Syndrom, anthropogene Klimaerwärmung und Treibhauseffekt als Synthese (Spiral-Curriculum) • Im Fach Politik werden Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie sowie die globalen Zusammenhänge von Umweltschäden betrachtet. • Ein spezieller Schwerpunkt des Faches Biologie liegt auf der Ökologie. Dabei geht es sowohl um Ökosysteme in der Region Lüchow-Dannenberg als auch um Ökosysteme wie den Tropischen Regenwald und seine Gefährdung • In allen oben genannten Fächern werden die Probleme des Verbrauchs fossiler Energieträger und die Möglichkeiten des Einsatzes alternativer Energien untersucht und Lösungsansätze erörtert. Grundlage dieser fächerverbindenden Arbeiten ist der Ansatz "Global denken - lokal handeln", um eigene Handlungsmöglichkeiten auch im Umweltund Klimaschutz zu entwickeln. • Durch das Erlernen von Fremdsprachen wird der Zugang zu anderen Kulturen gefördert. Eine stärkere Absprache und Vernetzung unter diesen drei Fächern mit dem Ziel eines fächerübergreifenden Unterrichts ist wünschenswert. Außerdem könnten auch die Fächer Physik und Chemie stärker eingebunden werden mit dem Ziel, die Bereiche Treibhauseffekt und Luftschadstoffe, Ozonloch sowie Meeresspiegelanstieg wissenschaftspropädeutisch von den Naturwissenschaften her zu analysieren – ebenfalls in Kooperation miteinander bzw. mit den o.g. Fächern. 5 Wichtige Ziele sollen in das Spiral-Curriculum geeigneter Fächer aufgenommen werden, um damit auch die konkrete Unterrichtsarbeit positiv zu verändern. So ist z.B. geplant, im Rahmen des BLK-Programms Transfer 21 ein Nachhaltigkeits-Audit am Gymnasium Lüchow durchzuführen, das vom Wissenschaftsladen in Hannover begleitet und evaluiert werden soll. Entsprechende Planungen dazu laufen bereits. Neben dem Syndrom-Konzept des WBGU (s.o.) sollte das Augenmerk gerichtet werden auf die unterrichtliche Implementierung der Konzepte des "Ökologischen Fußabdrucks" (bezogen auf bestimmte Lebensstile) bzw. der Ökobilanz von bestimmten Produkten. Eine Kooperation mit dem Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue wurde bereits in die Wege geleitet. Geplant ist in diesem Zusammenhang auch die Vernetzung mit der Universität Lüneburg, evtl. auch mit der Universität Hamburg und mit anderen Schulen in der Region, vorrangig mit den UNESCO-Schulen des niedersächsischen Netzwerkes im Nordosten unseres Bundeslandes. Dabei wird das UNESCO-Schwerpunktthema "Dekade der Nachhaltigkeit" aufgegriffen und in praktisches Handeln vor Ort umgesetzt. In der zentralen und aktuellen Publikation des Deutschen MAB-Nationalkomitees "UNESCOBiosphärenreservate - Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung" (Heidelberg: Springer 2004) heißt es: "Nachhaltiges, aber auch nicht-nachhaltiges Verhalten ist nicht angeboren, sondern wird von klein auf gelernt und angeeignet und dabei immer wieder kulturell und gesellschaftlich verstärkt. Erziehung, Bildung und Lernen spielen hierbei eine wichtige Rolle, wobei dem Umlernen ebensoviel Aufmerksamkeit gewidmet werden muss wie dem Neulernen. (...) Umweltbezogenes und nachhaltiges Handeln weisen besondere Eigenheiten auf, die das Lernen und den Erwerb von Umwelt- und Nachhaltigkeitskompetenz erschweren. Handlungen können unmittelbare, für alle gleich erkennbare Wirkungen haben. Bei umweltbezogenem und damit auch bei nachhaltigem Handeln sind der ursächliche Zusammenhang sowie die zeitlichen oder räumlichen Wirkungen für den einzelnen Menschen häufig nicht oder nur verzögert wahrnehmbar. So ist für den Einzelnen schwer erkennbar, was er z.B. durch die Installierung eines Solardachs oder den Verzicht auf das Auto konkret bewirkt. Erst mit der Zeit oder dadurch, dass viele Menschen in gleicher Weise handeln, kann der Effekt auch vom Einzelnen wahrgenommen werden. Nicht-nachhaltige Verhaltensweisen zeigen sich immer in konkreten Lebenswelten (zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz, an der Ladentheke, in der Freizeit, im Biosphärenreservat). Lernen von nachhaltigen Verhaltensweisen muss daher ebenfalls an vielen unterschiedlichen Lernorten stattfinden. (...) Die Kommunikation von Werten und Zielen einer globalen, aber auch immer lokal konkretisierten Nachhaltigkeit ist eine wichtige Voraussetzung und auch Bestandteil des Prozesses einer Nachhaltigen Entwicklung." Bei der Kooperation mit dem Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue geht es vorrangig um das lokale Handeln, was auch an den möglichen Beiträgen der Schulen bzw. der SchülerInnen zur Entwicklung des Biosphärenreservats deutlich wird: o Teilgebietsbetreuung (Pflege und Gestaltung von Biotopen, Dokumentation der Entwicklung von Lebensgemeinschaften, regelmäßig wiederkehrende Bestandsaufnahmen/Untersuchungen, Rekonstruktion der Landschaftsgeschichte, Siedlungsentwicklung, Entwicklung der Landnutzung) o Artenschutzaufgaben (z.B. Fledermäuse, Eulen) o Juniorranger (Betreuungsaufgaben im Gelände, Informationsarbeit in kleinen Gruppen) o Projektwochen zu Schwerpunktthemen aus dem UNESCO-Biosphärenreservat o Zusammenarbeit mit Umweltbildungseinrichtungen in der Region 6 III. Kernschule im BLK-Programm Transfer 21 Zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 wurde das Gymnasium Lüchow Kernschule im BLKProgramm Transfer 21. Dieses Programm ist eng verknüpft mit der UN-Dekade 2005-2014 „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Als UNESCO-Projekt-Schule spielt das Gymnasium Lüchow eine führende Rolle im Niedersächsischen Netzwerk der UNESCO-Projekt-Schulen bei der Implementierung von Themen der nachhaltigen Entwicklung. Innerhalb des Clusters Nordostniedersachsen sind an diesem Programm ebenfalls beteiligt: die Hauptschule Stadtmitte in Lüneburg, die Wilhelm-Raabe-Schule in Lüneburg sowie die Internatsschule Marienau bei Dahlenburg. Nach der Zielbeschreibung des oben genannten Programms soll Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) es dem Individuum ermöglichen, • sich an Kriterien der nachhaltigen Entwicklung im eigenen Leben zu orientieren und • nachhaltige Entwicklungsprozesse gemeinsam mit anderen lokal wie global in Gang zu setzen. In diesem Sinne ist Bildung für nachhaltige Entwicklung ein wesentlicher Bestandteil der Allgemeinbildung. Sowohl die Forschung zur Nachhaltigkeit als auch die Reflektion über die Zielsetzungen nachhaltiger Entwicklung sind problemorientiert und fächerübergreifend ausgerichtet. So können z.B. über den Klimawandel keine angemessenen Aussagen gemacht werden, wenn er nur in Bezug auf naturwissenschaftliche Faktoren untersucht wird. Er muss auch aus der soziologischen, psychologischen, politischen, ökonomischen, rechtlichen und philosophischen Perspektive betrachtet werden, denn die verschiedenartigen Rahmenbedingungen, wie z.B. Nutzung fossiler Energieträger, wachsende Konsumbedürfnisse und hedonistischer Lebensstil, globale Wirtschaftsstrukturen und Einstellung zu Natur und Umwelt, müssen bekannt sein sowie analysiert und beurteilt werden können. Daher setzt Bildung für nachhaltige Entwicklung einen fächerübergreifenden bzw. fächerverbindenden Unterricht voraus. Spezielles Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist der Erwerb von Gestaltungskompetenz. Damit wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Das heißt, aus Vergangenheits- und Gegenwartsanalysen sowie aus Zukunftsstudien bzw. Szenarien und Visionen sollen Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit gezogen werden. Auf dieser Basis sollen Entscheidungen getroffen und individuell, gemeinschaftlich und politisch umgesetzt werden, mit denen nachhaltige Entwicklungsprozesse gefördert werden können. Gestaltungskompetenz lässt sich in zehn Teilkompetenzen untergliedern: • Weltoffen und mit neuen Perspektiven Wissen aufbauen • Vorausschauend denken und handeln • Fächerübergreifend Erkenntnisse gewinnen und handeln • Gemeinsam mit anderen planen und handeln können • An Entscheidungsprozessen partizipieren können • Andere motivieren können, aktiv zu werden • Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können • Selbstständig planen und handeln können • Empathie für Benachteiligte und Unterdrückte zeigen können • Sich selbst motivieren können, bei der Gestaltung der Zukunft aktiv zu werden (Nach: www.transfer-21.de) 7 In den meisten Bundesländern werden zur Vereinfachung der Analyse von Lernprozessen vier Kompetenzbereiche unterschieden, die hier graphisch dargestellt und anschließend erläutert werden. Nur bei einer möglichst gleichmäßigen Entwicklung aller vier Kompetenzbereiche kann Bildung für nachhaltige Erziehung in der schulischen Praxis verbessert werden. SachKompetenz Soziale Kompetenzen MethodenKompetenz Personale Kompetenzen Sachkompetenz umfasst folgende Teilbereiche: a) Die Kenntnisse und Fertigkeiten, die sich jemand auf einem Gebiet angeeignet hat b) Die Fähigkeit, Zusammenhänge erkennen zu können, Argumente und Erklärungen zu verstehen und Sachverhalte beurteilen zu können c) Die Anwendung dieser Kenntnisse und Fertigkeiten in (lebensnahen) Handlungszusammenhängen Methodenkompetenz umfasst folgende Teilbereiche: a) Die Kenntnisse und Fertigkeiten, unterschiedliche Lern- und Arbeitsmittel flexibel zur Aneignung und Kommunikation von wissen, Einstellungen und Urteilen nutzen zu können b) Unterschiedliche Lernstrategien nach ihrer Effizienz zu beurteilen und anzuwenden c) Probleme mit angemessenen Mitteln zu bewältigen und zu lösen d) Unterschiedliche Medien (Texte, Bilder, Filme, Internet u.a.m.) und Formen der Erkenntnisgewinnung (Experimente, Zukunftswerkstätten usw.) nutzen können e) Lernen und Arbeiten selbst organisieren können Soziale Kompetenzen umfassen folgende Fähigkeiten: a) Mit anderen gemeinsam in wechselnden Gruppenzusammensetzungen und Situationen kommunizieren und kooperativ zusammenarbeiten können b) Gemeinsam mit anderen Personen übergeordnete Ziele erfolgreich verfolgen zu können c) Verantwortung zu übernehmen für andere und im Umgang mit anderen d) Die Perspektive anderer übernehmen können e) Konflikte der Sache angemessen und demokratisch austragen können Personale Kompetenzen umfassen folgende Fähigkeiten: a) Eine eigene Identität bzw. ein Selbstkonzept zu entwickeln und bewahren, das auf Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl basiert b) Die eigenen Persönlichkeitsmerkmale zu kennen, kritisch reflektieren und in den jeweiligen Lebenssituationen angemessen zum Ausdruck bringen zu können c) Moralische Urteilsfähigkeit, Einstellungen und Werthaltungen entwickeln und diese artikulieren zu können d) Sich mit Religionen, Weltanschauungen und "letzten Fragen" auseinandersetzen können. (Nach: www.transfer-21.de) 8 IV Konzepte und Perspektiven für die pädagogische Arbeit Entwicklungsschwerpunkte für die Unterrichts- und Erziehungsarbeit, die je nach der konkreten Situation unterschiedlich gewichtet werden. IV 1.1 Unterrichtskonzepte, -methoden und Sozialformen Im Zentrum unserer Arbeit steht der Unterricht für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. An seinem nachhaltigen Erfolg lässt sich eine positive Schulentwicklung erkennen. Dabei hat der qualifizierte Fachunterricht am Gymnasium Priorität. Das schließt aber ausdrücklich die Entwicklung fachübergreifender und Fächer verbindender Unterrichtsphasen und Projekte mit ein. Die Fachgruppen setzen die Kerncurricula in ein schlüssiges Schulcurriculum um. In Abstimmung mit anderen Fachgruppen suchen sie nach geeigneten Themen für Fächer übergreifende und gemeinsam geplante Lernphasen und Projekte und überprüfen und erweitern ihr Methodenrepertoire. Sie entwickeln Kriterien, mit deren Hilfe sich die Weiterentwicklung und Verbesserung von Unterrichtserfolg erkennen lassen. Der Unterricht soll o für SchülerInnen und Eltern erkennbar zielorientiert sein, o altersgemäßen Bezug zur Erfahrungswelt der SchülerInnen haben, o ihre Leistungsbereitschaft fördern, o sie zu selbstbestimmtem Lernen anleiten, o sich an den Fähigkeiten und Potenzialen der einzelnen SchülerInnen orientieren, o Fehler zulassen und als Lerngelegenheiten nutzen, o verschiedene Formen von Interaktionen und Teamarbeit in den Lerngruppen beinhalten, o aktuelle fachliche Standards anstreben und damit o verlässlich die vorgegebenen Bildungsstandards und Kerncurricula erfüllen. IV 1.2 Förderung sozialen Lernens/ Werteerziehung und Formulierung schul- und klassenbezogener Regeln Soziales Lernen vollzieht sich nicht nur in den Lerngruppen und im Miteinander von Lernenden und Lehrenden in der Schule, sondern in der ganzen Schulgemeinschaft und auch auf dem Weg von und zur Schule. Neben der Haus- und der Schulordnung ist der von einem Arbeitskreis zu entwickelnde Verhaltensvertrag Grundlage des Miteinanders. Er kann von KlassenlehrerInnen mit ihren SchülerInnen im Bedarfsfall abgewandelt und im Klassenraum ausgehängt werden. Besonders wichtig ist auch die Einbindung in die Schulgemeinschaft. Der Aufnahme und dem Kennenlernen dient die Einführungsphase in Klasse 5, die vom Klassenlehrer (-lehrerin) in Zusammenarbeit mit KollegInnen der Klassenkonferenz durchgeführt wird. Außerdem ist eine zweitägige Fahrt zur Förderung der Klassengemeinschaft möglich. Klassenfahrten, Kursfahrten, Landschulheimaufenthalte, das Skiprojekt, Probenwochenenden vor Konzerten sind Beispiele von Veranstaltungen, die ebenfalls zur Förderung belastbarer Gemeinschaften führen. Die zahlreichen Arbeitsgruppen dienen ebenfalls diesem Ziel. Sie sind in der Regel jahrgangsübergreifend. Für das Arbeits- und Sozialverhalten ist das „Stufenmodell“ wichtige Grundlage. Vor Kursfahrten ist ein Verhaltensvertrag abzuschließen. Daneben bieten Beratungslehrer und von diesen ausgebildete Streitschlichter Ansprechpartner und Orientierungshilfe bei auftretenden Problemen. Veranstaltungen der SV führen ebenso wie Projekttage und -wochen mit der Präsentation die gesamte Schülerschaft zusammen und beziehen auch die Eltern mit ein. 9 IV.1.3. Grundsätze der Leistungsbewertung Grundsätze der Leistungsbewertung regeln die entsprechenden Erlasse. Darüber hinaus gibt es die Leistungsbewertung betreffende Fachkonferenzbeschlüsse, die bei Bedarf diskutiert werden. Die Bewertungskriterien werden den SchülerInnen ebenso wie den Eltern bei den entsprechenden Informationsveranstaltungen mitgeteilt. In den einzelnen Jahrgängen tauschen KollegInnen Klassenarbeiten und Klausuren aus und informieren sich gegenseitig über deren Ausfall. Die Ergebnisse der Klassenarbeiten sind nur im Lehrerzimmer einsehbar (>Ordner). SchülerInnen werden mindestens zweimal im Halbjahr über ihren Leistungsstand, auch der nicht schriftlichen Leistungen, informiert. Lehrersprechzeiten und Elternsprechtage sind zusätzliche Möglichkeiten mit Eltern über den Leistungsstand ihrer Kinder zu sprechen. IV.1.4 Differenzierung und Förderung besonderer (z.B. leistungsschwacher und leistungsstarker) Schülergruppen Die FachlehrerInnen unterstützen die KlassenlehrerInnen in ihrer pädagogischen Arbeit. Insbesondere haben sie die Kompetenz zur fachlichen Beratung. Ebenso wie die KlassenlehrerInnen begleiten sie die Entwicklung der SchülerInnen und informieren gegebenenfalls über sinnvolle Fördermaßnahmen, über Literatur und Software für individuelle Lernprogramme. Sie fördern und fordern mit differenzierten Unterrichtsmethoden. Verschiedene Arbeitsgruppen, Projekte und Wettbewerbe mit Betreuung durch KollegInnen fordern besonders interessierte SchülerInnen. IV.1.5 Pflege der Schultraditionen Das Gymnasium Lüchow blickt auf eine Tradition von Veranstaltungen zurück und bekennt sich über das normale Angebot von Fächern hinaus zu seinem gewachsenen Profil und pflegt bewusst den musischen, sportlichen, literarischen und naturwissenschaftlichen Bereich, insbesondere durch die jährlich stattfindenden Sommer- und Weihnachtskonzerte, die Austragung des Fußballturniers um den Langrock Pokal, eine seit vielen Jahren stattfindende erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Jugend forscht“ und die Zusammenarbeit mit dem Künstlerhof Schreyahn. Zudem blickt es mit seinen Schulpartnerschaften mit den Städten Céret, Newberg und Aalborg auf eine lange Pflege internationaler Kontakte zurück. IV.2.1 Öffnung von Schule und Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern Zahlreiche bildungsrelevante Situationen und Lerninhalte lassen sich in der Schule nicht herstellen oder bearbeiten. Es ist dafür notwendig, die Schule zu öffnen und Partner und Hilfen von außen zu gewinnen und diese Partnerschaften zu pflegen. Naheliegend ist die Zusammenarbeit mit den anderen Schulen des Landkreises: • Diese wird bereits intensiv gepflegt mit der KGS Clenze, in Teilbereichen (Abitur) auch mit dem Gymnasium in Dannenberg sowie mit den Schulen im Lüchower Schulzentrum. • Speziell mit den Grundschulen wird seit längerem das Gespräch bezüglich der Übergangsproblematik geführt. • Mit der Musikschule ist wegen der Bläserklassen die Zusammenarbeit besonders eng. • Perspektivisch könnten mit den berufsbildenden Schulen gemeinsame Projekte durchgeführt werden. Auch die Kirche könnte theoretisch mit ihrem Angebot einbezogen werden, wobei aber unbedingt Rücksicht auf die SchülerInnen ohne Konfession bzw. mit anderen Konfessionen bzw. mit anderem Glauben zu nehmen ist. Die Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge im Sinne einer zum Frieden erziehenden Kultur des Gedenkens hat seit langem Tradition am Gymnasium Lüchow. 10 Von ganz besonderer Bedeutung ist die Einbindung in verschiedene Netzwerke, wie z.B. UNESCO-Projekt-Schule, BLK-Programm Transfer 21-Schulen, Umweltschulen in Europa, Medienprofilschulen im Projekt n-21, sowie Beteiligung an Online-Wettbewerben, wie z.B. dem Börsenspiel oder neuerdings dem Planspiel Ecopolicy und der AG Leibniz Challenge in Zusammenarbeit mit der Universität Hannover. Breiten Raum im Schulalltag haben die Kontakte zu den Partnerschulen und Partnerstädten in Frankreich, Schweden, Dänemark, den USA und Polen. (s.o.) Weitere Formen der Kooperation bieten die SKF Lüchow, die Universitäten Lüneburg, Hamburg und Hannover sowie die Biosphärenreservatsverwaltung in Hitzacker. Bei Projekten sind Möglichkeiten der Kooperation mit den Verwaltungen aller Ebenen zu erkunden. Auch der Kontakt zur örtlichen Presse ist zu pflegen. IV.2.2 Studien- und Berufswahlorientierung Neben der Vorbereitung auf das Abitur und die Studierfähigkeit ist das frühzeitige Hinführen zur Arbeitswelt ein wichtiges Erziehungsziel: • Am „Zukunftstag“ besteht für alle SchülerInnen die Gelegenheit Einblick in die berufliche Arbeit von Eltern und Angehörigen zu bekommen. • Darüber hinaus bietet die Kooperation mit der SKF die Möglichkeit einen Metall verarbeitenden Betrieb kennenzulernen. • Das Unternehmensplanspiel MIG (Management Information Game), finanziert durch das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) dient der Einführung in betriebswirtschaftliches Denken und Handeln. • Das Betriebspraktikum in Klassenstufe 11 dient der Analyse, der Erfahrung und der Orientierung in einem bestimmten Beruf(sfeld). • Im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft ist das Gymnasium Lüchow seit langem präsent, um Betriebe in der Region kennenzulernen. • Außerdem gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen, um die Berufsfindung zu erleichtern (Besuch des BIZ in Uelzen, Berufsberatung durch Vertreter des Arbeitsamtes, Bewerbungstraining, Hochschul-Zulassung) • Studieninformationstag in Hamburg im November jeden Jahres (Jahrgang 12) IV.2.3 Prävention und Beratung Um Problemen in der Schule bereits im Vorfeld entgegenzuwirken, auch im Bereich der Gewalt und Suchtgefahren, ist es wichtig, auf die Orientierungsprobleme von SchülerInnen zu reagieren. Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung im Überangebot an Sinn- und Werteorientierung. Sie benötigen Hilfe, sich zurechtzufinden und eigene Urteile bilden zu können, sie brauchen Regelungen, wie sie miteinander umgehen sollen und Verfahren, um solche Regelungen zu entwickeln. Die Beratungslehrer unterstützen dieses Anliegen durch folgende Angebote: • • • • • • Beratung für SchülerInnen und Eltern in Konflikten, Erziehungsfragen, besonderen Problem- oder Entscheidungssituationen Beratung von LehrerInnen zur Vorbeugung und Bewältigung von Lern- und Verhaltensproblemen Vermittlung und Pflege von Kontakten zu außerschulischen Beratungsstellen Sprechstunden nach Vereinbarung Ausbildung und Betreuung von StreitschlichterInnen Bereitstellung von Fachliteratur und Informationen zu Fortbildungsveranstaltungen bei besonderen Problemlagen 11 • • Organisation von Präventions- bzw. Informationsveranstaltungen für SchülerInnen, Eltern und KollegInnen Sie sind Ansprechpartner für SchülerInnen, Eltern und KollegInnen in Fragen zur Sucht und Gewaltprävention IV.3.1 Einbeziehung der Schüler und Elternschaft und Zusammenarbeit mit dem Schulträger SchülerInnen und Eltern arbeiten satzungsgemäß in allen verfassten Gremien der Schule mit (Eigenverantwortliche Schule). Mit der Arbeit im Schulvorstand sind die Eltern und SchülerInnen in die wichtigsten Entscheidungsprozesse eingebunden. Außerdem beteiligen sie sich mit gleichen Rechten und Pflichten an den Fachausschüssen und Arbeitsgruppen. Es wird dabei auf einen offenen Dialog und eine Transparenz aller Entscheidungen auch gegenüber dem Schulträger geachtet. Eltern und SchülerInnen arbeiten konstruktiv und zukunftsorientiert an einer Fortentwicklung und Qualitätssicherung der Schule zum Wohle aller am Schulleben Beteiligten mit. Die Eltern und SchülerInnen tragen mit ihren Ideen und Möglichkeiten zur Gestaltung von Schule als Lebensraum bei und zeigen dies u.a. mit ihrem Engagement im Schulförderverein. IV.3.2 Fortbildungsplanung ( schulbezogenes Fortbildungskonzept) Da sich die Profile unterschiedlicher Schulen immer stärker voneinander unterscheiden, ist auch die Nachfrage nach Fortbildungsveranstaltungen zunehmend komplexer: • Zum einen besteht Fortbildungsbedarf an allgemeinen, die Schule und die Beteiligten als Ganzes betreffenden Themen. Dafür ist die Zusammenarbeit mit anderen Schulen anzustreben. • Zum anderen haben die Fachgruppen spezielle Anforderungen an Fortbildungen, die es gestatten, schnell auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren, die Fachkompetenz zu stärken und eine methodische Vielfalt zu fördern. Eine Arbeitsgruppe entwickelt Fortbildungsziele nach Anregungen durch die Fachkonferenzen und Fortbildungskonzepte. Diese werden mit der Schulleitung abgestimmt, die die geplanten Vorhaben unterstützt. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten in der Schule aus den Ergebnissen und Inhalten von Fortbildungsveranstaltungen Nutzen ziehen können. Besondere Bedeutung kommt der kritischen Reflektion in den Fachgruppen zu. IV.3.3 Grundsätze zur Verwendung des Schulbudgets SchülerInnen sind dazu anzuhalten, sorgsam (wie in der Haus- und Schulordnung formuliert) mit den Räumlichkeiten und der Ausstattung umzugehen. Sie sollen im Sinne unseres Anspruchs als Umweltschule in Europa und im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens der UNESCO-Projekt-Schulen sowie von Transfer 21 sparsam mit Ressourcen wie Wasser Energie und Material umgehen und den Müll sinnvoll trennen. Außerdem sollen sie sich verantwortlich für Sauberkeit und Ordnung in der Schule und auf dem Schulgelände fühlen, um eine angenehme Umgebung zur Kurzerholung (Pausen) bzw. zum Lernen zu haben. Die Aussagen zu einem Kern für ein Schulprogramm sind eine Herausforderung. Sie bedeuten das Fortführen eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses, der immer wieder kritisch hinterfragt werden muss. Erfolge sind festzuhalten, Misserfolge sind als Chance und Lernmöglichkeit für nächste Verbesserungsschritte zu nutzen. Dabei ist offen mit allen am Schulleben Beteiligten umzugehen. 12