ultrakultur
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KURVEN TIVOLI S TA D I O N G E F L U E S T E R 25.08.2015 DAS SPRACHROHR DES KOLLEKTIV AACHEN VS. TSV ALEMANNIA AACHEN 1900 E.V. - FC KRAY D I E H E UT IG EN TH E MEN : ENTSTEHUNG DER TOP THEMA ULTRAKULTUR RUECKBLICK SAISON 2014/2015 BERICHT ERFAHRUNG „JOKERS“ AUSGABE NUMMER DREI! AUFGEPASST LIEBE ALEMANNEN „Als sie die Hooligans aus den Stadien verbannten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Hooligan! Als sie die Ultras aus den Stadien verbannten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Ultrà! Als sie uns normale Fans aus den Stadien verbannten, war niemand mehr da, der uns hätte helfen können...“ KOLLEKTIV AACHEN INFOBROSCHUERE AUSGABE 3 2 VORWORT Herzlich Willkommen liebe Ultras, Hools, Kutten, Normalos, Zivis und wer sonst noch so alles unser Infozine in die Hände kriegt. Die nächste Ausgabe unseres Kurvengeflüsters ist endlich fertig und so langsam macht sich in unserer Redaktion so etwas wie Routine bemerkbar, welch ein Wunder. Die Saison ist gestartet und unser Team spielt sich anscheinend so langsam richtig warm. Das war in Oberhausen schon sehr beeindruckend. Wir hoffen, dass ihr auch weiterhin für ordentlich Furore auf dem Grünen sorgt. Auch in der Kurve soll wieder ordentlich die Post abgehen und wir dürfen uns auf so manchen heißen Tanz diese Saison an den Spieltagen freuen, so beispielsweise am Wochenende in Dortmund. Aber genug getratscht, stöbert was im Heft rum, dürfte für die meisten der ein oder andere interessante Text dabei sein. Viel Spaß und wir sehen uns im Stimmungsblock! Eure KurvengeflüsterRedaktion 3 AN ALLE SUPPORTWILLIGEN ALEMANNEN APPELL Wie auch in der letzten Ausgabe wollen wir unseren kostbaren Platz im Infozine nutzen, um möglichst viele Alemannen zu erreichen und vielleicht obendrein zu einem Standortwechsel zu begeistern. Seit der Einführung des Stimmungsblocks in der letzten Saison hat sich viel getan. Viele Fangruppen und Einzelpersonen sind nach unten hinter das Tor gezogen und versuchen von dort aus die Mannschaft zu pushen und natürlich für das heißgeliebte Spektakel auf den Rängen zu sorgen. Natürlich muss sich der Block vollends noch finden und es gilt gewisse Kinderkrankheiten zu überwinden, sodass der Stimmungsblock Heim wie Auswärts sein ganzes Potential ausschöpft. Immer öfter gelingt es den verschiedenen Vorsängern einen guten Mix aus altbekannten und neuen melodischen Liedern vorzugeben und auch der Einsatz des Tifo Materials (Schwenkfahnen, Doppelhalter, etc.) lässt kaum noch Wünsche in Sachen Optik zu. Es mangelt einzig allein an der Konstanz in Sachen Mitmachtquote und Lautstärke. 4 So gibt es manchmal Auftritte, in denen wir gefühlt die Sitzschalen aus den Verankerungen reißen und dann wiederum Kicks, bei denen man aufpassen muss nicht zu laut zu sein, weil man sonst Angst haben muss die meisten Stimmungsblock-Gänger aufzuwachen. Nichtsdestotrotz stoßen immer wieder Einzelpersonen, Freundschaftscliquen und Fanclubs zu uns runter. So auch beispielsweise die Chaotic Boys, welche sich für einen Standortwechsel hinein in den Stimmungsblock in S4 entschieden haben. Wir ihr seht, ist noch sehr viel Luft nach oben und es sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Darum kommt alle nach unten, stellt euch zu den Verrückten dazu und werdet Teil einer Gemeinschaft, deren Ziel es ist für ein 90 Minütiges Spektakel auf den Rängen zu sorgen. TOPTHEMA ENTSTEHUNG DER ULTRAKULTUR In den Medien hieß es kürzlich, dass Ultrà die schnellstwachsende und größte Jugendkultur in Deutschland sei. Es finden sich Ultra Gruppen von Aachen bis Zwickau, in den Kurven der deutschen Champions League Teilnehmer bis hinab in die Landesliga Sachsen. Sogar im Rahmen einzelner Eishockey und Basketballspiele sammeln sich Jugendliche hinter Ultra Zaunfahnen und versuchen ihr jeweiliges Team zu unterstützen. So weit wie das Ligenspektrum auseinandergeht so weit gehen auch die verschiedenen Interpretationen von dem, was Ultra eigentlich ist, auseinander. In einer vergangenen Ausgabe versuchte TRANSPARENT eine Antwort zu finden. Das Ergebnis war, dass es keine allgemeingültige Antwort gibt. Auch mir würde keine einfallen. Allein hier in Aachen sind die Unterschiede zwischen den Gruppen schon recht groß. Was jedoch bleibt, ist der Begriff Ultra, welcher erstmalig in Italien als Bezeichnung für Fußballfans benutzt wurde. Italien, das Land in dem diese Bewegung ihre Ursprünge nahm, ist noch heute ein Größe im europäischen Fussball. Mit Juventus Turin stand der italienische Rekordmeister im diesjährigen Champions League Finale in Berlin. Begleitet wurde Juve von Tausenden Fans. Unter ihnen befanden sich tausende, die sich selbst als Ultras bezeichnen würden. Viele junge Ultras aus hiesigen Gefilden waren gespannter auf ihren Auftritt als auf das, was Messi und Co an diesem Abend zaubern würden. Wie würde die Stimmung sein? Wie sieht die Choreo aus? Wird die Kurve rot leuchten? Zweifelsohne ist die Begeisterung für Italiens Kurven ungebrochen und das obwohl italienische Fans unter starken Repressionen zu leiden haben und viele Ultras den Stadien bereits den Rücken gekehrt haben. Um herauszufinden, warum die Ultrakultur einen Siegeszug durch Europas Stadien, Strassen und Viertel genommen hat, sollte man daher auf Spurensuche südlich der Alpen gehen. Und so führt meine Recherche zum AC Mailand. Ein Klub dessen Art Fußball zu spielen Europa in den letzten Jahren faszinierte und vor allem dominierte. Kaka, Seedorf, Maldini, Nesta sind nur einige Namen, die dem fachkundigen Kickerleser und Champions League Gucker im Gedächtnis hängen geblieben sein sollten. Heute hat Milan die schlechteste Saison seit 66 Jahren hinter sich und lediglich der Präsident hat einen großen Namen und zweifelhaften Ruhm. Sei es drum, schliesslich geht es hier nicht über die Protagonisten im Entmüdungsbecken oder den Logen San Siros, sondern eher um die, die die Curva Sud bevölkern. 1968 betrat auf dieser Tribüne zum ersten Mal eine Gruppe die Bildfläche, die den italienischen Fußball nachhaltig verändern sollte. Die Fossa dei Leoni gelten als erste anerkannte Ultragruppierung, obwohl erst ein Jahr später mit den Ultras Sant Alberto von 5 Sampdoria Genua die erste Gruppe mit dem Wort Ultras im Namen die Bildfläche betritt. Fossa dei Leoni ist auch nicht die erste Gruppe, die Fahnen, Trommeln und Tröten in die Kurven schleppt. Bereits in den ausgehenden Fünfzigern gibt es Tifo auf den Tribünen. Auch die Idee sich zu organisieren war nicht neu. Bereits 1963 gründeten sich in Genua die Fedelissimi ohne sich als Ultras zu verstehen. Glaubt man Giovanni Francesio und seinem Buch Tifare Contro, so war auch die Gewalt kein Phänomen, welches erst mit den Ultras aufkam. Das wirklich Neue lag in der Wut der Ultras. Wut auf die sozialen Missstände in Italien und die fehlende Möglichkeit, sich in einem repressiven System zu artikulieren. Die Kurven der Stadien bieten einen Freiraum, der im normalen Leben nicht vorzufinden ist. Gerade Mitglieder der Studentenbewegung und der extremen Linken tragen ihre Ablehnung gegen das bestehende System von nun an nicht nur auf Demos zur Schau. Das Stadion wird zu einem Raum, in welchem sie sich frei fühlen und frei entfalten können. Die noch heute zumindest propagierte Ablehnung von Kommerz und Vermarktung findet in diesen Tagen ihren Ursprung und verbreitet sich wie ein Lauffeuer durch Italien und so bilden sich Gruppen von Varese bis Syrakus. Zu behaupten Ultra sei eine rein linke Bewegung ist sicherlich falsch und auch in Italien lassen mit den Boys Roma (1972 ) 6 und der Brigate Gialloblu (1971) erste offen faschistische Gruppen nicht lange auf sich warten, jedoch fand die Bewegung dort nicht ihren Anfang. Es waren die Antihaltung und der Wunsch nach Selbstentfaltung gepaart mit der fanatischen Begeisterung für das Spiel, die das Tor aufstießen für etwas, was den europäischen Fußball veränderte. Als sich zu Beginn der Siebziger Jahre die politische Situation in Italien beruhigte, waren die Ultras bereits ein nicht mehr wegzudenkender Teil des Geschehens auf den Rängen und mit ihnen Stilmittel, die aus der Zeit der Demonstrationen geblieben sind. Megaphone, Transparente und Sprechchöre, die ihren Ursprung auf der Straße fanden, sind nun in den Stadien angekommen und mit ihnen die Möglichkeit zumindest für einen Zeitraum von 90-120 Minuten sein Rebellentum zu erhalten und eine gewisse Form von Freiheit zu spüren, welche in der aufkommenden Wohlstandsgesellschaft Westeuropas, die bereits in den Siebzigern durch Konsum, Anpassung und Leistungsdenken geprägt wurde, sonst nicht möglich war. So entwickeln sich die Ultra Gruppen zu Zufluchtsorten für all die, die etwas anderes wollen als das, was ihnen das alltägliche Leben bietet. Es gipfelt in den 1980er Jahren als die Gruppen ihre Blüte erleben und zuweilen mehrere tausend Mitglieder zählen. Aber dazu mehr in der nächsten Ausgabe. WUSSTET IHR SCHON? Stadionverbote der Boyz aufgehoben: Die aufgrund der Vorfälle beim Spiel in Mönchengladbach ausgesprochenen Stadionverbote für die Boyz Köln wurden aufgehoben. Begründet wird die Aufhebung damit, dass es innerhalb der Boyz Köln „strukturelle Veränderungen gegeben habe, die es erlauben der Gruppe eine Chance zum Neuanfang zu geben“. Außerdem hieß es in einer Mitteilung der Südkurve 1.FC Köln e.V, „bestimmte Handlungen in den Stadien und auf den Reisewegen, die dem 1. FC Köln Schaden zufügen, zu unterlassen“. Beim Heimspiel gegen Wolfsburg kam es jedoch zu einem Vorfall am Gästeblock, an dem wohl Mitglieder der Boyz beteiligt waren. Der FC Köln wird erneut Stadionverbote aussprechen. Fussball fuer die Fans! Fuer fangerechte Spieltermine: In einer Pressemitteilung von ProFans wendet sich die Organisation erneut öffentlich gegen die Spieltagszersplitterung sowie Wochentagsspiele. In dem Schreiben heißt es, „die Anstoßzeiten im DFB-Pokal und sogar in der 3. Liga sind zum Teil eine üble Zumutung für aktive Fans“. Gefordert wird schon seit langem, dass an Freitag- und Sonntagabenden wenigstens solche Spiele bevorzugt angesetzt werden, bei denen die Entfernung zwischen den Heimatstädten der Vereine nicht mehr als 300 km beträgt. „Islamischer Staat“ toetet Ultra: In Ägypten wurde vor einigen Wochen ein Mitglied der Bad Blue Boys entführt. Nachdem die ägyptische Regierung einem Ultimatum des Islamischen Staats nicht nachgekommen ist, wurde das Mitglied der Bad Blue Boys geköpft. BVB Fans rufen zum Boykott in Hoffenheim auf: „Zeigt den Sinsheimern, wohin sie sich Ticketpreise stecken können“, heißt es in einem Aufruf der Faninitiative „Kein Zwanni fürn Steher“. Der günstigste Sitzplatz kostet für BVBFans 55€. Schalke-Fans zahlen für den günstigsten Sitzplatz lediglich 35€. Wo und in welcher Form gegen die Preispolitik protestiert wird, steht noch nicht fest. Weiterhin keine Gaestefans bei Istanbuler Derby: Auch in der kommenden Saison werden die Spiele der Istanbuler Vereine Besiktas, Galatasaray und Fenerbahce sowie dem vierten großen türkischen Club Trabzonspor ohne Gästefans stattfinden, gab der Istanbuler Sport- und Sicherheitsrat bekannt. Neue Ultra Gruppe in Dortmund: In Dortmund hat sich in der Sommerpause eine neue Ultrà-Gruppierung gegründet. Auf der Fahne dieser Gruppe ist ein Ultras Schriftzug sowie ein BVB-Wappen und das Hooligan Logo zu sehen. 7 BERICHT ERFAHRUNG „JOKE R S “ Ich fing an Sachen mitzuentscheiden und konnte Jüngeren oft Tipps geben. Der Tivoli und die Alemannia haben mich schon immer fasziniert und in den Bann gezogen. Mit 11 Jahren war ich das erste Mal dort um die Schwarz-Gelben anzufeuern. Jahrelang stand ich im Block S5 und habe die vom Stimmungsblock vorgegebenen Lieder mitgesungen. Als ich grade 16 Jahre war, erzählte mir ein Freund von einer neuen Ultra-Gruppierung in S2. Er meinte, dort seien coole Leute und ich lauschte seinen Erzählungen. Mit besagtem Freund tauschte ich mich ca. ein halbes Jahr immer mal wieder über die Alemannia aus und was so in deren Umfeld passiert. Es musste so kommen, dass ich die Jungs vom Kollektiv kennenlernte. Ich war auf einer Party, auf der sich einige von ihnen ebenfalls befanden. Wir kamen ins Gespräch und so vereinbarten wir ein gemeinsames Wiedersehen im Block S4. Ich stand nun schon einige Male beim Kollektiv und freundete mich immer mehr mit den Leuten an. Ich lernte ihre Namen kennen, wusste mit wem ich am besten scherzen kann und konnte ein bisschen helfen beim Aufbau des Tifo Materials. Es war alles so neu für mich und genau deshalb war ich so voller Elan. Ich fing an jedes Auswärtsspiel mitzufahren, ich wollte helfen wo ich nur konnte, weil das mit dieser Truppe einfach so viel Spaß gemacht hat. Wir haben immer 90 Minuten supportet und sind an manchen Stellen regelrecht ausgeflippt und haben einfach eine Party gefeiert. 8 Ziemlich bald darauf, ca. ein halbes Jahr später, bekam ich dann meinen Hauptgruppen-Schal und meinen Hauptgruppen-Pullover. Ich habe mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd, ich war jetzt in der Hauptgruppe einer Ultra-Gruppierung. Das alles und die Leute um mich herum gaben mir dann einen noch größeren Push. Ich fing an Sachen mitzuentscheiden, mich mit Leuten zu unterhalten und konnte Jüngeren oft Tipps geben. Mein Elan ist bis heute immer stetig angestiegen und das wird sich auch so schnell nicht ändern. Das Kollektiv ist eine kleine Familie, in der man sich zwar anschreien oder miteinander streiten kann, aber im Endeffekt sind wir ein großer Kreis von Freunden. Genau diese Form von Gruppendynamik, die sich ein Stück weit selbst entwickelt und nicht von einer Person mit Zwang vorgegeben wird, macht das Kollektiv für mich unter anderem so einzigartig und macht mich froh ein Teil davon sein zu dürfen. Alles in allem haben wir zusammen schon so einiges erlebt. Klar, uns gibt es noch nicht so lange, aber so schnell gehen wir auch nicht wieder weg! RUECKBLICK SAISON 2014/2015 Blicken wir einmal zurück auf die vergangene Saison. Am 4. Spieltag (Alemannia Aachen – Fortuna Düsseldorf 2) der noch jungen Saison 2014 / 2015 besuchten wir nach kurzer Abstinenz endlich wieder als Gruppe ein Spiel unserer geliebten Alemannia. Für den Neustart der Gruppe hatten wir uns den Block S4, genauer gesagt den Bereich über dem Mundloch ausgesucht. Voller Elan und motiviert bis in die Haarspitzen starteten wir in diese Spielzeit der Regionalliga West. Bereits beim darauffolgenden Heimspiel gegen die Sportfreunde von Lotte konnten wir als Gruppe unsere erste Choreo zum Einlaufen der Mannschaften präsentieren. Die Choreo stand unter dem Motto „One Love – Let’s get together and feel alright!“ und konnte, trotz noch sehr übersichtlicher Anzahl an Helfern bei der Vorbereitung als durchaus gelungen angesehen werden. Fans nicht auf dem Level welches wir uns wünschten, andererseits war auch der optische Support während des Spiels durch Fahnen und Doppelhalter quasi unmöglich, da viele der „normalen“ Fans dadurch ihre Sicht aufs Spielfeld eingeschränkt sahen. Daher beschloss man beim Heimspiel gegen Schalke’s U23 (25.10.2014) kurzerhand, den Standort in den unteren Teil von S4 angrenzend an den Bereich der Karlsbande zu verlegen. Mit neuer Motivation und der Möglichkeit seinen Supportvorstellungen so ausleben zu können wie man sich das wünscht, legten wir einen ordentlichen Auftritt hin und bejubelten ein solides 3:1 unserer Alemannen gegen die blau – weißen aus dem Pott. Zum darauffolgenden Auswärtsspiel bei der 2010 gegründeten Viktoria aus Köln (ein Schelm wer diesen „Verein“ in eine Schiene mit Retortenclubs wie Hoffenheim und RB Leipzig schiebt) stellten wir zum ersten Mal in unserer noch jungen Gruppengeschichte eine komplette Busbesatzung und machten uns mit 25 Personen auf in den Kölner Süden. Das Spiel wurde mit 1:0 gewonnen, die rund 3.200 mitgereisten Aachener sorgten für eine echte Heimspielatmosphäre. Im Laufe der darauffolgenden Heimspiele machte sich innerhalb der Gruppe nach und nach immer mehr Unmut bzgl. des Standortes bei Heimspielen breit. Einerseits war die Mitmachquote der um uns herum stehenden 9 Die nächsten Heimspiele nutzte unsere Gruppe um sich karitativ in Form der Teilnahme an der „Second Fanshirt“ Aktion zu engagieren. Bei dieser Aktion wurden international alte Fanartikel gesammelt und zentral versteigert, um mit dem erzielten Erlös Flüchtlingsinitiativen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit der Fan IG konnten wir rund acht randvolle Umzugskartons jeglicher Alemannia Utensilien sammeln und zur Auktion geben. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle Spender! der Regionalliga ein. Leider konnte nur ein kleiner Teil der anwesenden Zuschauer zum aktiven Support animiert werden, da der ein oder andere, durch das große Event angezogene Zuschauer, anscheinend mit der Kulisse überfordert schien. Dazu gibt es eigentlich nur zu sagen: Wer sich in den Stimmungsblock stellt, supportet gefälligst auch mit! Immerhin das sportliche Geschehen konnte mit 1:0 für uns entschieden und somit wichtige drei Punkte gegen den damaligen Tabellennachbarn eingefahren werden. Das Auswärtsspiel beim SC Verl (15.11.2015) kann im Nachhinein, trotz müdem 0:0 und relativ kleiner Anzahl an Aachener Anhängern, durchaus als einer der besten Auftritte unserer Gruppe bzw. der Aachener Fanszene in dieser Saison angesehen werden. Wir setzten uns über alle negativen Aspekte wie den extrem bescheidenen Gästeblock und das unattraktive Geschehen auf dem Platz hinweg und legten einen Auftritt mit kreativem Liedgut und sehr guter Lautstärke, wie schon lang nicht mehr erlebt, aufs Parkett ... äh auf die Ränge. Um unseren Stand innerhalb der aktiven Fanszene weiter zu festigen, kamen nach und nach immer mehr Ideen auf, von deren Umsetzung die Fanszene im allgemeinen profitieren könnte. Somit entschloss man sich einen eigenen Kurvenflyer, wie ihn die Aachen Ultras mit dem „Mullejan“ und die Karlsbande mit der „Banderole“ bereits ins Leben gerufen hatten, zu erstellen. Sofort setzten sich einige Gruppenmitglieder an ihre Computer und brachten die Tasten zum glühen, damit gegen die U23 des 1. FC Köln (21.02.2015) die erste Ausgabe des „Kurvengeflüster“ herausgebracht werden konnte. Durch diese Maßnahme erhielten wir durchweg positive Rückmeldungen aus der Kurve und den anderen Gruppen. Mit drei soliden Heimsiegen gegen den FC Hennef (2:1 / 21.11.2014 / FVM Pokal), die Sportfreunde Siegen (2:1 / 28.11.2014), Wattenscheid 09 (3:0 / 06.12.2014) und einem nicht ganz so soliden Unentschieden beim FC Hennef (1:1 / 13.12.2014) überwinterte unsere Alemannia auf Platz 2 der Tabelle und ließ die Hoffnungen für die Rückrunde doch sehr positiv ausfallen. Winterpause überstanden und weiter im Text. Direkt zum ersten Pflichttermin im Jahre 2015 stand das Knallerspiel der Regionalliga West in dieser Saison an. TSV Alemannia Aachen gegen Rot – Weiß Essen (07.02.2015). Bereits fünf Wochen vor dem Spiel war das Stadion mit 30.313 Zuschauern restlos ausverkauft und stellte damit einen neuen bundesweiten Zuschauerrekord seit Einführung 10 Die folgenden Spiele unserer Elf gestalteten sich relativ unspektakulär, aber sportlich durchgehend erfolgreich, so dass sich die Hoffnung an den Aufstiegsspielen teilnehmen und der unattraktiven Regionalliga West evtl. schon zur neuen Saison entfliehen zu können, immer größer wurden. Ebenfalls stetig größer wurde das Interesse an unserer Gruppe, daher entschlossen wir uns einen Unterstützerkreis für die Interessenten unserer Gruppe ins Leben zu rufen. Mit dieser Entscheidung waren die Jokers (in Anlehnung an unser Gruppenlogo: den Joker) geboren. Weiteren Interessenten und Unterstützern stehen wir natürlich mit offenen Armen gegenüber, also quatscht uns einfach an. Leider wurde der sportliche Höhenflug unseres Teams beim Pokalspiel in Bonn (2:1 / 04.04.2015) und Auswärts beim FC Kray (1:0 / 11.04.2015) ruckartig unterbrochen. Zwar konnte die U23 des ewigen Rivalen aus Mönchengladbach im neuen Stadion noch mit 2:0 (17.04.2015) geschlagen werden, jedoch brachten die weiteren Spiele bei der U23 von Schalke 04 (1:0 / 24.04.2015) und zuhause gegen Viktoria Köln (0:1 / 30.04.2015) uns wieder zurück auf den Boden der Tatsachen und so rückte der Traum vom Aufstieg wieder in weite Ferne. Die Terminierung des Heimspiels gegen Viktoria Köln (an einem Donnerstagabend) nutzten wir zusammen mit den Jungs und Mädels von Yellow Connection dazu unsere Amateure Sonntags zum Auswärtsspiel nach Euskirchen zu begleiten. Sicherlich supporttechnisch auch eines der Highlights in dieser Saison, da man durchgehend neues Liedgut testen und für einen verhältnismäßig kleinen Mob von ca. 45 Leuten eine durchgehend gute Lautstärke erreichen konnte. Das Spiel wurde zwar glorreich mit 7:0 verloren, was der Stimmung auf der Tribüne jedoch keinen Abbruch tat. Nach Spielende bedankten sich die Verantwortlichen und die Anhänger der Heimmannschaft sogar noch für die geile Stimmung bei uns, das hatte so bisher auch noch niemand von uns erlebt. Nun aber nochmal zum „ernsten Alltag“ unserer ersten Mannschaft. Wir sind letzte Saison zwar nicht aufgestiegen, nichtsdestotrotz sollte sich jeder nochmal vor Augen halten, was für eine tolle Saison wir geboten bekommen haben und das mit so einer guten Platzierung auf der Tabelle vor der Saison sicherlich niemand gerechnet hätte. 11 KOLLEKTIV AACH EN - ULTR AS -