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Sport vor Ort
Nummer 53 • Donnerstag, 5. März 2015
29
Nachgefragt
Markus Walcher
Der Amateur-Rennfahrer aus Deizisau
nimmt an der Tuareg-Rallye teil und
hofft auf einen Etappensieg.
„Ich freue mich
auf Sanddünen“
Von Jürgen Kemmner
Herr Walcher, wie stehen die Vorbereitungen für Ihren Start in Marokko?
Wir sind gerade dabei, zum Startort nach
Quarzazate zu fahren. Unser Einsatzauto,
ein Bowler Wildcat mit 300 PS, ist auf dem
Anhänger, der von einem Rennunimog gezogen wird. Heute morgen haben wir von
Gibraltar nach Afrika übergesetzt. Wir
haben bis zum Start
am Sonntag bereits
2500 Kilometer von
Deizisau aus zurückgelegt – jedoch über
Autobahnen und gut
ausgebaute Straßen.
Die Rallye gilt als Rallye Dakar im Kleinformat für Amateure.
Früh beginnen, spät spezialisieren: Motorische
Grundausbildung steht im Vordergrund Foto: Baumann
Eine Spielwiese ohne Leistungsdruck
Bei Zumba, Fußball oder Fangen lernt der Nachwuchs in der Kindersportschule (Kiss) den Spaß an der Bewegung
Der 1. Kindersportverein Stuttgart hat
sein Programm seit 2007 von zehn auf
100 Angebote pro Woche ausgebaut
und arbeitet ausschließlich mit
hauptamtlichen Sportlehrern.
Von Elke Rutschmann
STUTTGART. Aus dem Lautsprecher des
tragbaren CD-Spielers klingt das Fliegerlied. „Vor, hoch, runter, vor, vor“, ruft Lisa
Nadolny den Mädchen zu. Es ist ein übersichtliches Grüppchen, das die Tanzpädagogin an diesem Nachmittag im Gymnastikraum des Fanny-Leicht-Gymnasiums
in Vaihingen zum Zumbakurs begrüßen
kann. Die Grippewelle hat zugeschlagen.
Zumba ist jenes Fitnessprogramm, das
zunächst die Studios, dann die Tanzschulen und nun das Programm der 1. Kindersportschule Stuttgart erobert hat. Die Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen, Hip-Hop und Bauchtanzbewegungen kommt an. Dabei geht es nicht darum,
eine komplizierte Choreografie einzustudieren, sondern um den Spaß an der Bewegung. Als Extras gibt es dazu noch Koordination und Kondition.
Seit zwei Jahren hat der Verein den Tanz
im Programm. Der Einstieg ist jederzeit
möglich und richtet sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. „Die Nachfrage ist groß, aber es handelt sich um ein
Zusatzangebot“, sagt Chirine Schmid. Die
studierte Sport-Managerin hat den Verein
2007 gegründet. Der Schwerpunkt liegt in
der allgemeinen motorischen und sportartübergreifenden Grundausbildung der
Kinder. Früh beginnen, spät spezialisieren, lautet das Leitmotto des Vereins. Betreut werden Kinder in acht Altersstufen.
„Sie können Sportarten ausprobieren ohne Leistungsdruck“, sagt Chirine Schmid.
Grundlegende Bewegungsformen wie
Rollen, Schwingen, Klettern, Werfen oder
Fangen werden spielerisch vermittelt. Das
Programm richtet sich nach den Grundsätzen des Kindersportschul-Konzeptes
des Schwäbischen Turnerbundes (STB).
Wie bei den anderen Kiss-Anbietern sind
die Gruppen auf maximal 15 Kinder beschränkt, um auf jeden Teilnehmer eingehen zu können. Was den Kindersportverein allerdings von den üblichen Zertifizierungsstandards abhebt, ist, dass es sich bei
den insgesamt 15 Übungsleitern um
hauptamtliche Sportfachkräfte mit abgeschlossenem Studium handelt. „Das garantiert Unterricht auf hohem Niveau, und
bei uns ist noch nie ein Kurs ausgefallen“,
sagt Chirine Schmid.
Für diesen Service sind die Eltern bereit, einen etwas höheren Beitrag zu leisten, der bei 19,50 Euro im Monat liegt. Die
von den Sportvereinen angebotenen KissKurse sind rund drei Euro billiger. „Wir
Hintergrund
Sechsmal Kiss in und um Stuttgart
¡ Kiss steht für „Gesundheit – Sport – Spiel
– Spaß“ für Kinder von drei bis zehn Jahren und bietet die Möglichkeit einer breiten sportartenübergreifenden motorischen Grundlagenausbildung im Verein.
Finanziert wird die Kiss in erster Linie über
Mitgliedsbeiträge. Die Kursangebote
finden zweimal die Woche (60 oder 90
Minuten, je nach Altersstufe) zu Übungszeiten zwischen 14 und 18 Uhr statt. An
den Kursen sollten nach den Kiss-Qualitätskriterien nicht mehr als 15 Kinder
teilnehmen. In Baden-Württemberg gibt
es derzeit 60 zertifizierte Kindersportschulen, die alle vier Jahre überprüft werden.
¡ Im Raum Stuttgart zählen neben der
Kindersportschule Stuttgart (kindersportverein.de), der MTV Stuttgart (mtv-stuttgart.de), die SpVgg Feuerbach (sportvgfeuerbach.de), der SV Fellbach (svfellbach.de), die Kindersportschule Filderstadt (kiss-filderstadt.de ) und der TV
Stammheim (kiss-stammheim.de) zu den
Anbietern. (eru)
konkurrieren nicht wirklich mit den anderen Vereinen, weil wir nur in Möhringen
und Vaihingen Angebote machen“, sagt
Jochen Weiss, der beim Kindersportverein
für Kiss zuständig ist. 2007 begann Chirine Schmid mit 90 Kindern in zehn Kursen.
„Ich dachte, ich kann das allein bewältigen“, sagt die zweifache Mutter. Mittlerweile bietet ihr Team 100 Kurse an zwölf
Standorten an. Ergänzt wird die breite Palette durch attraktive Ferienprogramme,
Schwimmkurse sowie Kindertanz, Fußball oder Jonglieren. Der Kindersportverein kooperiert zudem mit Schulen in Vaihingen und Möhringen. „Da unsere Kurse
meist in Schulen stattfinden, bekommen
wir auch den Spagat zwischen Sport und
Unterricht hin“, sagt Chirine Schmid.
Auffällig sei jedoch, dass viele Eltern
ihre Kinder mit dem Eintritt in die Grundschule von Kiss abmelden. „Nach sechs
Monaten merken sie dann, dass sich Sport
und Schule vereinbaren lassen, und kommen wieder“, sagt Chirine Schmid. Probleme mit den örtlichen Vereinen gibt es
nicht, da die Kinder spätestens mit zwölf
Jahren von Kiss auf eine Sportart umsteigen. „Und dann profitieren die Vereine
wiederum von den Vorkenntnissen, die die
Jugendlichen mitbringen“, sagt die 34Jährige. Die Zumbastunde ist inzwischen
beendet. Und falls die Eltern, die vor der
Tür warten, ebenfalls Lust bekommen haben sollten – am Donnerstagabend bietet
der Kindersportverein auch einen Kurs für
Erwachsene an.
Markus Walcher
Ich freue mich sehr (26) startet zum
auf die Sanddünen, zweiten Mal bei der
Geröllwüsten
und Tuareg-Rallye
Wasserdurchfahrten.
Diese Rallye ist auf
2500 Kilometern sehr abwechslungsreich.
Im Sand kommt man oft nur mit 30 km/h
voran, auf anderen Abschnitten rasen wir
mit Tempo 180 über die Piste. Ein Unterschied zur Dakar ist aber: Wir können den
Abend auch mal am Pool verbringen.
Aber sportliche Ambitionen haben Sie doch
garantiert auch.
Natürlich. Ich hoffe auf einen Etappensieg
und möchte die Rallye unter den besten
zehn beenden. Das würde mich freuen.
Club-Service
TB Bad Cannstatt
Der Turnerbund bietet von diesem Donnerstag an wieder einen Yoga-Kurs an.
Der aus acht Einheiten bestehende Kurs
findet immer Donnerstags von 19 Uhr bis
20.15 Uhr im TBC Jahnsaal statt. Anmeldung und weitere Informationen unter
der Telefonnummer 0711 / 5 49 01 78.
1. TC Ludwigsburg
In der Rundsporthalle Ludwigsburg findet an diesem Samstag der letzte Wettkampftag der Hauptrunde in der Bundesliga Latein statt. Ab 18 Uhr messen
sich die Formationen des 1. TC Ludwigsburg und der TSG Backnang mit nationalen Tanz-Konkurrenz. Weitere Informationen unter: www.formationen.de
Stuttgart Silver Arrows
Beim Hallen-Flag-Football-Finale in der
Altersklasse U 15 in Kuchen erreichten
die Silver Arrows den dritten Platz. Die
Silver Arrows besiegten die Kuchen
Mammuts (20:6) und die Backnang Wolverines (27:0), gegen die Freiburg Sacristans (14:26) und die Schwäbisch Hall
Unicorns (7:20) zogen sie den Kürzeren.
BKSV Stuttgart-Nord
SV Bonlanden hat gleich ein Endspiel
Info
FuPa am Ball
¡ An diesem Wochenende startet die Fußball-Landesliga, Staffel 2, in die Rückrunde.
Das Team von FuPa Stuttgart liefert Artikel,
Interviews und Galerien rund um den
Amateurfußball aus Stuttgart und der Region. Sie können dabei sein, ihrem Team
folgen und bei der Wahl zur Elf der Woche
mitmachen – auf www.fupa.net/stuttgart.
Erster Spieltag nach der Winterpause
SV Ebersbach – SC Geislingen
1.FC Eislingen – TSV Weilheim
SV Bonlanden – 1. FC Heiningen
Spfr. Dorfmerkingen – TSV Buch
TV Echterdingen – FC Germania Bargau
TSGV Waldstetten – TSV Köngen
TSV Bad Boll – TSV Deizisau
SG Bettringen – Calcio Leinf.-Echterdingen
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TSV Weilheim
1.FC Heiningen
SV Bonlanden
TV Echterdingen
SC Geislingen
SV Ebersbach/Fils
1.FC Eislingen
Calcio Leinf.-Echterd.
1.FC Frickenhausen
Spfr. Dorfmerkingen
SG Bettringen
TSV Buch
TSGV Waldstetten
TSV Deizisau
FC Germania Bargau
TSV Köngen
TSV Bad Boll
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Sa 15.00
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Sa 15.30
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Aufstieg: Der Meister steigt direkt in die Verbandsliga auf,
der Tabellenzweite kann ihm über die Relegation dorthin
folgen – er muss allerdings in drei Duellen siegreich sein.
Abstieg: In dieser Saison steigen wegen eines Überhangs
fünf Mannschaften direkt in die Bezirksligen ab, der
Tabellenzwölfte muss in die Abstiegsrelegation.
Die drei Teams aus dem Bezirk Stuttgart starten in die zweite Saisonhälfte der Fußball-Landesliga
Von Frank Pfauth
STUTTGART. Nach dreimonatiger Winterpause rollt von diesem Samstag an in der
Fußball-Landesliga, Staffel 2, wieder das
runde Leder. Das Hauptaugenmerk der beiden Echterdinger Clubs im 17er-Feld gilt dabei dem Klassenverbleib. Für den SV Bonlanden geht es dagegen beim Auftakt fast
schon um alles im Aufstiegsrennen.
SV Bonlanden: Verlieren ist verboten. Wenn
die Filderstädter weiter von ihrer sofortigen
Rückkehr in die Verbandsliga träumen wollen, muss die Elf von Trainer Klaus Fischer
im Spitzenspiel dreifach punkten. Zu Gast
ist der Tabellenzweite 1. FC Heiningen, der
mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung zum Duell an die Humboldtstraße anreist. „Wenn
wir dieses Spiel gewinnen, bleiben wir im
Rennen“, sagt Fischer.
Allerdings plagen ihn Personalsorgen in
seinem Kader, der im Winter durch die Abgänge der Offensivkräfte Egemen Altindil
(VfB Oberesslingen) und Dominik Stankovic (Karriereende) sowie Patrick Lehmann
(pausiert) auf 18 Spieler reduziert worden
ist. Neuzugänge gibt es keine. Obwohl ihm in
Fabio Lapeschi (Knieprobleme) und Mike
Baradel (Bruch des Unterarms und Handgelenks) zwei routinierte Abwehrkräfte wohl
längere Zeit nicht zur Verfügung stehen.
„Ich bin überzeugt, dass wir diese Ausfälle
kompensieren können“, sagt Fischer, der
noch einen Joker im Ärmel hat: Der ehemalige Kickers-Profi Bernd Eckhardt, in Bon-
landen seit dieser Saison als Co-Trainer im
Einsatz, hat zuletzt fleißig mittrainiert. Der
ehemalige Torjäger steht Fischer als zusätzliche Option „Gewehr bei Fuß“.
TV Echterdingen: Bis drei Spieltage vor der
Winterpause hatten die Gelb-Schwarzen
aus Echterdingen im Konzert der Titelanwärter mitgemischt, ehe sie sich nach zwei
ärgerlichen Niederlagen vorzeitig aus dem
Kreis der Titelanwärter verabschieden
mussten. Zwölf Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer TSV Weilheim,
neun Zähler Vorsprung sind es bis zur Abstiegszone – das bedeutet sportliches Niemandsland. Eigentlich. „Doch die Liga ist in
dieser Saison so ausgeglichen, jeder kann an
einem guten Tag jeden schlagen“, sagt Coach
Aleksandar Kalic, der deshalb „so lange wie
notwendig“ den Blick in den Rückspiegel
richten will.
Bargau, Calcio und Heiningen, so lauten
die ersten drei Aufgaben für den Club vom
Goldäcker. „In der Hinrunde haben wir
gegen diese Teams nur einen Punkt geholt –
diese Quote soll sich in den Rückspielen
deutlich verbessern“, sagt Kalic, der als Saisonziel einen Platz unter den ersten fünf angibt. Aus personeller Sicht kann der Coach
weiter mit seinem vertrauten Personal
arbeiten. Unter der Rubrik „Zu- und Abgänge“ war in diesem Winter niemand zu verzeichnen. Zumindest fast: Der Langzeitverletzte Dennis Kühnle ist wieder fit und zurück im Kader wie auch Steffen Kind nach
einem längeren Auslandsaufenthalt.
Calcio Leinfelden-Echterdingen: Clemente
Peccerella ist zurück an seiner ehemaligen
Wirkungsstätte. Acht Jahre nachdem der
heute 54 Jahre alte Fußballcoach wegen
Streitigkeiten mit dem damaligen Präsidiumsmitglied Peter Kappes die Brocken
hingeworfen hatte, hat der Trainerfuchs seit
zwei Monaten wieder das sportliche Sagen
beim Club mit den italienischen Wurzeln.
Peccerella ist damit Nachfolger vom Meistertrainer Sascha Gavranovic, der sein Amt
nach dem letzten Calcio-Auftritt im Jahr
2014 entnervt aufgegeben hatte und zum
TSV Plattenhardt wechselte. Seine Hauptkritik: mangelnde Disziplin seiner Spieler.
Sportlich betrachtet ist die Mannschaft
fraglos eine Bereicherung in der Landesliga
– 24 Punkte nach 18 Spieltagen haben den
Neuling auf den achten Tabellenplatz befördert. Jedoch: Insgesamt zwölf(!) Platzverweise stehen bislang für Calcio zu Buche, in
der Fair-Play-Wertung ergibt das den letzten
Platz. „Natürlich habe ich nach meinem
Amtsantritt auch darüber mit meinen Spielern gesprochen“, sagt Peccerella, der anfügt: „Wir wollen gemeinsam mit einem
künftig einwandfreien Auftreten von diesem
Image wegkommen.“ Sportlich strebt er bei
seinem Comeback in Echterdingen einen
einstelligen Tabellenplatz an. Fünf Spielerabgängen stehen in diesem Winter fünf Neuzugänge gegenüber. Darunter befindet sich
auch der mit Oberliga-Erfahrung ausgestattete Diamant Avdiu. Der Angreifer ist vom
Verbandsligisten SV Böblingen zu Calcio
gekommen.
Die Sportkeglerinnen des BKSV Stuttgart-Nord empfangen an diesem Sonntag
den KC Schwabsberg im Kegelzentrum
Feuerbach. In ihrem letzten Heimspiel
der zweiten Bundesliga kämpfen die
Frauen ab 13 Uhr um Punkte für den
Klassenverbleib. Weitere Informationen
im Internet unter: www.dkbc.de.
Stuttgart Rebels
Nach dem Sieg im ersten Play-downSpiel der Stuttgart Rebels gegen die Fire
Wings Schwenningen (7:4) tritt der Eishockey-Regionalligist an diesem Samstag (20 Uhr) zum Rückspiel im Schwarzwald an – bei einem Sieg ist der Klassenverbleib perfekt. Andernfalls kommt es
zum Entscheidungsspiel am 13. März in
der Stuttgarter Eiswelt.
Service
Jürgen Frey
Sport-vor-Ort-Redaktion
Hinweise, Anregungen, Kritik bitte an folgende E-Mail: [email protected]

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