Allemand - 2007 - BAC +0

Transcrição

Allemand - 2007 - BAC +0
SCIENCES PO BORDEAUX
ENTREENIVEAU B A C 0
EPREUVE D'ALLEMAND
Durée de l'épreuve : 1h 30
Epreuve d'allemand
Texte support
Abschied vom Alphatier, Die Zeit 15.02.2007
Compréhension (60 points)
A. globale
(30 points)
Rédigez une phrase de résumé par paragraphe en allemand (= 5 phrases).
B. détaillée
(30 points)
Expliquez brièvement en allemand la signification des passages suivants dans le
contexte:
1. ,,ein traditionelles Familienmodell gehorte zum Kern christdemokratischer
Identitat" (Zeile 9)
2. ,,Errungenschaften der Frauenbewegung" (Zeile 15/16)
3. ,,Beziehungen auf Augenhohe" (Zeile 28/29)
Version
(60 points)
Traduisez en français le 3"'
ligne 26. ( i l 8 mots)
Essai
e t le 4ème paragraphe du texte, de la ligne 18 à la
(80 points)
Traitez au choix l'un des sujets suivants (en 200 mots)
1.
Die Rolle der Frauen in der Gesellschaft: Beschreiben und erklaren Sie die
Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland.
2.
Kommentieren Sie den Satz der Autorin: ,,Worauf es ankommt, ist, dass zu
einem erfüllten Leben Einmischung in die eigenen Angelegenheiten gehort."
(Zeile 27/28)
Abschied vom Alphatier
Etwas ist anders geworden in Deutschland: Plotzlich trauen Frauen sich jede
Aufgabe zu.
Von Susanne Gaschke
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Bundesfamilienminlsterin Ursula von der Leyen wlrd in lhrer eigenen Partei dafür angegriffen, dass
ihre Politik zu einseitlg die Berufstatigkeit von Müttern fordere. Krippenkampagne,
Ganztagsschuloffensive, Elterngeld - das alles gllt manchen Parteifreunden als gar zu
sozialdemokratisch, wenn nlcht gleich ais sozialistisch. Man kann den Schmerz der Union gut
verstehen, gehorte doch ein traditionelles FamilienmodeIl zum Kern christdemokratischer Identitat.
Aber es ist ein Rückzugsgefecht. Denn dieses Mode11 1st nicht zu retten. (...)
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Erst jetzt, da die Frauen sich regen nlcht mehr, wie vor 30 lahren, in elner Bewegung, sondern
jede für slch -, wird deutlich, wie unglaublich unmodern die Beziehungskultur in Deutschland
bisher war. Gleichberechtlgung existlerte vie1 zu lange vor allem ais Rhetorik. I n der Praxis
akzeptierten Manner wie Frauen asymmetrlsche Verhaltnisse: Er war stark und bedeutend, sie
liebevolle Zuarbeiterin. Vorbeil Die Frauen profitieren von den Errungenschafien der
Frauenbewegung - deren Protagonlstinnen oft radikaler sprachen, ais sie lebten. Die 20-lahrigen
von heute klingen sanfter, handeln aber deutlich selbstbestimmter.
Die Politik hinkt diesem Aumruch nlcht hinterher, sie verkorpert lhn geradezu: zum Beispiel in
Gestalt von Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin wurde 2005 nachweislich nicht für ihr bloBes
Frausein gewahlt und beileibe nicht von allen Frauen. Aber einmal lm Amt, zeigt sle jeden Tag aufs
Neue: Es geht, natürlich geht es. Eine Frau kann ein politisches Spitzenamt ausfüllen, und hinter
diese Moglichkeit mochte nun auch keine andere Partei mehr zurückfallen.
Nun werden die Frauen zelgen müssen, was sie konnen. Erst nach etlichen Erfahrungen des
Scheiterns, der Niederlagen, Intrigen, Enttauschungen und vergeblichen Hoffnungen wird man
sagen konnen, ob sie es anders oder gar besser machen ais die Manner. Darauf kommt es aber
eigentlich gar nlcht an: Gleich gut ware genug.
Worauf es ankommt, ist, dass zu einem erfüllten Leben Einmischung in die elgenen
Angelegenheiten gehort, also Politik; eln Beruf, der einem etwas bedeutet; Beziehungen auf
Augenhohe - und Kinder, wenn man das Glück hat, sie zu bekommen. Das gllt für Manner wie für
Frauen. Und die normative Kraft, die eine einzige Kanzlerin schon jetzt im politischen Leben
entfaltet hat, Iasst hoffen - auch für die bisher weitgehend frauenfreien Chefetagen der
Privatwirtschaft und für die weitgehend mannerfrelen Heime und Herde.
DIE ZEIT, 15.02.2007 Nr. 08 (400 mots)