Präsentation RD HLW 2006
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Präsentation RD HLW 2006
Landesverband Wiederbelebungsrichtlinien für den Rettungsdienst In Anlehnung an die Guidelines 2005 des European Resuscitation Council (ERC) Freigabe für alle internen Ausbildungsebenen des BRK durch Landesarzt Prof. Sefrin am 13.07.2006 Zur Beachtung! Der Inhalt dieser Präsentation entspricht den Richtlinien der Bundesärztekammer vom März 2006. Bitte bedenken Sie, dass sich in Abständen Änderungen ergeben können und damit eine Aktualisierung notwendig wird! Diese Inhalte sind verbindlich für die Ausbildung im BRK HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 2 Wie groß ist das Problem eigentlich? Getötete Menschen pro Jahr in Deutschland 120000 100000 80000 60000 40000 120000 20000 6000 0 Verkehrsunfälle Plötzlicher Herztod HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 3 Das gesunde Herz Ein elektrisches Ereignis … … stimuliert ein mechanisches Ereignis … ... und es resultiert eine koordinierte Herzpumpfunktion und einen regelmäßigen Puls. HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 4 Plötzlicher Herztod bedeutet: • • • unkoordinierter und sehr schneller Herzrhythmus – Kammerflimmern (Ventricular Fibrillation, VF) – Kammertachykardie (Ventricular Tachycardia, VT) ineffektive Herzpumpfunktion Bewusstlosigkeit, keine Atmung, kein Puls Folge: Sicherer Tod ohne schnelle Defibrillation und Herz-Lungen-Wiederbelebung! HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 5 Ernste Warnzeichen plötzliche Schmerzen im Brustraum • ausstrahlen in den Arm • ausstrahlen in den Oberbauch Atemnot Angst / Todesangst „Nitroresistenz“ (keine Schmerzlinderung nach dem Sprühen) Häufung von Angina Pectoris Anfällen auch in Ruhe Bei ca. 60% der Patienten Erstgeschehen! HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 6 Schmerzausstrahlung Brustengegefühl linker Arm Oberbauch Kinn Rücken Schulter auch untypische Lokalisationen möglich HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 7 Überlebenskette Frühes Erkennen und schnelle Alarmierung… Frühe erweiterte Maßnahmen… Frühe HLW… …um den Herzstillstand zu verhindern …um Zeit zu gewinnen Frühe Defibrillation… …um das Herz wieder zu starten HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 8 …um die Lebensqualität wieder herzustellen Thema: Diagnostik der Vitalfunktionen und Basismaßnahmen der Reanimation Diagnostik der Vitalfunktionen Bewusstseinslage? Atmung – Kreislaufzeichen - Puls? HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 10 Überprüfung der Bewusstseinslage Ansprechen • laut und deutlich • auf Bewegungen achten • ggf. auf Verletzungen achten Anfassen • an der Schulter rütteln HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 11 Mund-Rachen-Inspektion Esmarch – Handgriff • Unterkiefer vorschieben vor Überstrecken des Halses! Vorsicht bei Verdacht auf HWS - Verletzung! HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 12 „look for vital signs“ / Atem- Pulskontrolle Kopf nackenwärts beugen • (Vorsicht: HWS – Trauma) Kinn anheben Atmung prüfen: • hören • sehen • fühlen maximal 10 Sek. HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 13 „Look for vital signs“ / Atem- Pulskontrolle Pulstasten an der Halsschlagader • einseitig • max. 10 Sekunden • während der Atemkontrolle auf Patientenreaktionen achten • Husten • Bewegungen • „Gegenwehr des Patienten“ HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 14 Alarmierung Patient wird als Erwachsener eingeschätzt (ab Pubertät) • sofort bei Feststellung nicht normaler Atmung • auch, wenn primär ein cardiales Problem vermutet wird Patient wird als Kind eingeschätzt • NA – Alarmierung nach einer Minute Reanimation • auch, wenn z.B. ein Ertrinkungsunfall bei Erwachsenen vorliegt HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 15 Diagnostik der Vitalfunktionen - Fehler zu kurze, unzureichende Atemkontrolle Entfernung festsitzender Gebissprothesen unzureichende Pulskontrolle (bei Fachpersonal) zu lange Pulskontrolle unzureichende Beurteilung der Kreislauffunktion unnötige weitere Kontrollen HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 16 Technik der Thoraxkompressionen nach Feststellung fehlender normaler Atmung sofort beginnen an der Seite des Patienten knien • Knie des Helfers berühren den Oberarm des Patienten • ggf. Arm des Patienten seitlich abwinkeln Druckbereich: Mitte des Brustkorbes • (untere Brustbeinhälfte) HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 17 Technik der Thoraxkompressionen Drucktiefe 4 - 5 cm Frequenz 100/Min. gleichlange Druck- und Entlastungsphase Druck senkrecht Arme durchgestreckt Herzdruckmassage • hat absolute Priorität • darf nicht unterbrochen werden • nur kurz für Beatmung • nur kurz für Defibrillation • sichert Blutfluss in Gehirn und Herz HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 18 Thoraxkompressionen - Fehler falscher Druckbereich ungleiche Druck- und Entlastungsphase unvollständige Entlastung falsche Drucktiefe falsche Druckrichtung falsche Frequenz falsche Auflagefläche Helfer nicht regelmäßig wechseln • Ermüdung des Helfers • Qualitätsverlust der HDM • Nachlassen des Blutflusses HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 19 Beatmung mit Beatmungsbeutel Reservoir verwenden Sauerstoff mit maximalem Flow Beatmungsvolumen • sichtbare Thoraxhebungen • ca. 500 – 600 ml Inspiration ca.1 Sekunde wenn möglich Demandventil nutzen! HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 20 Maskenbeatmung – C Griff aufsetzen der Maske, an der Nasenwurzel beginnend Maske mit Daumen und Zeigefinger aufdrücken Unterkiefer mit übrigen Fingern gegenhalten, nach vorne oben ziehen HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 21 Sauerstoffzufuhr bei der Beatmung Beatmungstechnik Sauerstoffkonzentration Mund-zu-Nase-Beatmung 17% Beutelbeatmung 21% Beutel + 15 Liter / Min. 35% Beutel + 15 Liter/ Min. + Reservoir 90% Beutel + Demand-Ventil 100% HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 22 Maskenbeatmung - Fehler falsche Maskengröße Maske undicht ungünstige Kopfposition zu schnelles „Ausdrücken“ des Beatmungsbeutels; • zu hoher Beatmungsdruck zu hohes Beatmungsvolumen zu hohe Beatmungsfrequenz Zeitverlust durch mehrere Versuche und dadurch zu lange Unterbrechung der Herzdruckmassage HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 23 Maskenbeatmung - Demandventil Demand-Ventil: • präklinische Möglichkeit zur 100 % O2-Gabe Anschluss direkt an O2 Flasche bedarfsabhängige O2 –Abgabe optimale Ausnutzung des O2 - Vorrates HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 24 Präkordialer Faustschlag nur bei beobachtetem Kammerflimmern oder pulsloser ventriculärer Tachycardie und nicht vorhandenem Defibrillator • Monitor überwachter Patient ohne Defi (z. B. Arztpraxis) nur innerhalb von 20 Sekunden sinnvoll HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 25 Algorithmus Reanimation Auffinden einer Person ansprechbar? nein Gefahrenstelle? - Lagerung, Platz schaffen Hilfeleistung nach Notwendigkeit ja (Not-)Arzt (nach-)alarmieren Atemwege freimachen Atemkontrolle normale Atmung suche nach Lebenszeichen (Pulskontrolle) Seitenlage keine normale Atmung 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen l en k y 5Z ggf. Algorithmus Frühdefibrillation HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 26 Vorgehen: Helfer 1 Helfer 1 (RettAss/RettSan) = Teamleiter): Bewusstseinslage prüfen Atemwege überprüfen, ggf. freimachen Atmung kontrollieren und zeitgleich einseitig Puls kontrollieren Beatmungsbeutel vorbereiten Vorbereitung von erweiterten Maßnahmen • (i.v.-Zugang u. Infusion, Intubation, etc.) und ggf. Durchführung nach Eintreffen NA Wechsel mit Helfer 2 bei CPR HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 27 Vorgehen: Helfer 2 und ggf. 3 Helfer 2 (z. B. Fahrer): assistiert Helfer 1 und bereitet Equipment (z. B. Absaugbereitschaft) vor alarmiert den Notarzt führt die Herzdruckmassage (30:2) durch regelmäßiger Wechsel des Helfers bei HDM • wenn möglich alle 2 Minuten Helfer 3 (z. B. Notarzt): Ablösung des Helfer 1 als Teamleiter Durchführung der erweiterten Maßnahmen HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 28 Geräteposition (Beispiel) HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 29 Grundregeln Anwendung des Halbautomaten nur bei Herz-Kreislauf-Stillstand der Teamleiter ist für Diagnostik und Therapie verantwortlich keine Unterbrechung der Basisreanimation! insbesondere Herzdruckmassage nicht unterbrechen • Ausnahme: Maskenbeatmung und Defibrillation regelmäßiger Positionswechsel Helfer 1 und 2 • nachlassende Qualität der Herzdruckmassage • z. B. alle 2 Minuten wenn möglich Nicht sofort beherrschbare technische Komplikationen führen zum Fortfahren der Basismaßnahmen (HDM). Keine Anwendung des Gerätes auf elektrisch leitendem Untergrund oder in explosionsgefährdeter Umgebung. HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 30 Zusammenarbeit mit dem Notarzt Notarzt ist weisungsbefugt Notarzt über den Stand des Algorithmus informieren Reanimationsmaßnahmen weiterführen halbautomatischen Defibrillator weiterbenutzen Ableitung zusätzlich über Patientenkabel möglich mit Notarzt erweiterte Maßnahmen durchführen: • Zugang • Intubation • medikamentöse Reanimation wenn möglich weiteres Monitoring nutzen alle 2 Minuten Helfer der HDM wechseln HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 31 Postreanimationsphase Kreislauf vorhanden (Puls zentral tastbar) • Patienten weiter Beatmen • Frequenz ca. 10 / Min. • keine Hyperventilation Patient atmet ausreichend • stabile Seitenlage • ggf. Narkose durch Notarzt • Intubation Überprüfung und Sicherung • Tubus • Zugänge • HWS • HWS Stützkragen HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 32 Algorithmus (nicht beobachteter Kollaps) Atemwege freimachen, Atem- / Pulskontrolle NA-Ruf CPR 30:2 = 5 Zyklen 2 Min. Analyse durch AED Schock empfohlen (VF / pVT) Kein Schock empfohlen Defibrillation CPR 30:2 = 5 Zyklen (biphasisch 150 – 200 J. monophasisch 360 J.) (2 Min.) CPR 30:2 = 5 Zyklen (2 Min.) HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 33 Algorithmus (beobachteter Kollaps oder laufende BLS) Atemwege freimachen, Atem- / Pulskontrolle NA-Ruf CPR 30:2 bis Defi klar Analyse durch AED Schock empfohlen (VF / pVT) Kein Schock empfohlen Defibrillation CPR 30:2 = 5 Zyklen (biphasisch 150 – 200 J. monophasisch 360 J.) (2 Min.) CPR 30:2 = 5 Zyklen (2 Min.) HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 34 Reversible Ursachen (4H und HITS) Hypoxie Atemwege / Beatmung Hypovolämie Volumengabe Hypo- / Hyperkaliämie Elektrolytausgleich Hypothermie kontrollierte Erwärmung Herzbeuteltamponade Entlastungspunktion Intoxikation Antidote Thromboembolie Lyse / PTCA Spannungspneu Thoraxdrainage HLW 2006 BRK - Rettungsdienst Landesverband Folie 35