Erfahrungsbericht von Verena W. - Paderborn

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Erfahrungsbericht von Verena W. - Paderborn
Erfahrungsbericht
Auslandsaufenthalt
WS 2014 / SS 2015
(August / 2014) bis (Mai / 2015)
Vorname, Nachname: Verena W.
Studiengang: International Business Studies (M. Sc.), MBA
Partner-Hochschule:
Fakultät/Lehrstuhl (Partner-Hochschule):
Name der Hochschule: Illinois State University
Fakultät: College of Business
Straße Nummer: 309 Fell Hall
Fachbereich: Master of Business Administration
Ort: Normal, IL 61761
Internet: www.ilstu.edu
E-Mail: [email protected] (Rachel Webb –
International Office an der ISU)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ..................................................................................................................................................... 3 1. Organisatorisches (vor der Abfahrt) ...................................................................................................... 3 1.1 Bewerbung ................................................................................................................................... 3 1.2. Einschreibung an der ISU ............................................................................................................. 3 1.3 TOEFL und GMAT ........................................................................................................................ 4 1.3. Finanzierung ............................................................................................................................... 5 1.4 Visum .......................................................................................................................................... 6 1.5 Krankenversicherung .................................................................................................................... 7 1.6 Unterkunft .................................................................................................................................... 7 1.7 Impfnachweis ............................................................................................................................... 9 1.9 Kurswahl ...................................................................................................................................... 9 2. Was man als erstes tun muss (nach der Ankunft) ................................................................................ 10 2.1 Empfang / Orientation Week ........................................................................................................ 10 2.2 Bezahlung Tuition Fees oder sonstige Gebühren ........................................................................... 12 3. Wie man hier studiert und lebt (während des Aufenthalts) ..................................................................... 12 3.1 Kurse / Aufbau des Studiums ....................................................................................................... 12 3.2 Kontakt zu ortsansässigen Studenten ........................................................................................... 17 3.3 Freizeit, Kultur, Sport, etc. ........................................................................................................... 17 3.4 Leben auf dem Campus (Mensa, Kosten, Arbeitsmöglichkeiten, etc.) ............................................... 18 3.5 Ausflüge und Reisen ................................................................................................................... 19 3.6 Kulturschock .............................................................................................................................. 19 3.7 Klima/ Wetter ............................................................................................................................. 20 3.8 Öffentliche Transportmittel ........................................................................................................... 20 3.9 Lebenshaltungskosten ................................................................................................................ 21 3.10 Das sollte man auf keinen Fall verpassen .................................................................................... 21 3.11 Das sollte man auf keinen Fall machen ....................................................................................... 21 4. Was man tun muss, wenn man zurück kommt ..................................................................................... 21 4.1 Transcript of Records .................................................................................................................. 21 4.2 Anerkennung von Studienleistungen ............................................................................................. 22 5. Fazit und Tipps ................................................................................................................................. 22 5.1 Nützliche Internetadressen .......................................................................................................... 22 5.2 Fazit .......................................................................................................................................... 23 2 Vorwort
Das Dual Degree Program zwischen der Illinios State University (ISU) und der Universität Paderborn (UPB)
ermöglicht Studierenden aus Paderborn zwei Masterabschlüsse nach einer Regelstudienzeit von 4 Semestern zu
erwerben. Dabei können Studierende wertvolle Auslandserfahrung sammeln und ihre Englisch-Sprachkenntnisse
festigen. Jedes Jahr werden bis zu fünf Studierende aus Paderborn ausgewählt, die an dem Programm
teilnehmen können.
Für mich war der Auslandsaufenthalt eine einzigartige Erfahrung, durch die mich nicht nur intellektuell
sondern auch persönlich weiter entwickeln konnte. Ich habe nicht nur ein anderes Land und fremde Kulturen
kennen gelernt, sondern bin auch an persönlichen Herausforderungen gewachsen. Das Highlight des
Auslandsaufenthaltes war die Abschlussfeier in der typisch amerikanischen Abschlusskleidung.
1. Organisatorisches (vor der Abfahrt)
Der organisatorische Aufwand vor der Abfahrt war sehr umfangreich, da zahlreiche Dokumente aus
verschiedenen Quellen zusammengetragen und eingereicht werden mussten. Aus diesem Grund, rate ich
zukünftigen Bewerbern frühzeitig mit der Vorbereitung für das Auslandstudium anzufangen (im Februar/ März).
1.1 Bewerbung
Die erste Runde des Bewerbungsprozesses für das Dual Degree Program ist identisch mit dem Prozess für
andere
Auslandsprogramme.
Voraussetzung
für
die
Bewerbung
ist,
dass
man
in
einem
wirtschaftswissenschaftlichen Masterstudiengang an der UPB eingeschrieben ist. Folgende Unterlagen müssen
beim International Office eingereicht werden:
•
Bewerbungsformular (https://uni-paderborn.moveonnet.eu/moveonline/outgoing)
•
Englisch- und deutsch-sprachiges Motivationsschreiben
•
Bachelorzeugnis / Notenbestätigung (vom Prüfungssekretariat bestätigt)
•
Englisch- und deutsch-sprachiger tabellarischer Lebenslauf
•
Sprachnachweis (sofern man IBS im Bachelor studiert hat, reicht dies als Sprachnachweis)
•
Wohnraumbereitschaftserklärung
•
Erfahrungsbericht-Abgabeerklärung
Die Bewerbungsfrist kann auf der Seite des Paderborner International Office eingesehen werden. Zu meiner Zeit
war die Frist Ende November. Sofern man ausgewählt wurde, erhält man eine Einladung zum Gespräch. Mein
Gespräch hatte ich mit Yilmaz und Anica Rose, die auch das Dual Degree Program betreut. Ende Dezember
erhielt ich die Zusage für das Dual Degree Program per E-Mail mit 4 weiteren Studierenden.
1.2. Einschreibung an der ISU
Nachdem man die Zusage für das Dual Degree Programm von der UPB erhalten hat, ist eine weitere
Bewerbung
an
der
ISU
notwendig.
Die
Bewerbung
erfolgt
online
unter
dem
Link:
https://welcome2isu.illinoisstate.edu. Für die Bewerbung an der ISU mussten folgende Dokumente online
eingereicht werden:
3 •
Ausgefülltes Online-Formular
•
Englischsprachiger Lebenslauf
•
Englischsprachiges Motivationsschreiben
Zudem mussten folgende Dokumente postalisch an die ISU geschickt werden:
•
„Letter of Academic Good Standing“
•
Zwei verschiedene „Letter of Reference“
•
„Declaration of Finances“
•
Transcript of Records (für das Bachelor- und Masterstudium). Diese mussten in einem versiegelten
Umschlag per Post vom Prüfungssekretariat direkt an die ISU geschickt werden.
Des Weiteren müssen die Testergebnisse des TOEFLs und GMATs von den jeweiligen Testcentern an die ISU
geschickt werden. Man kann entweder zum Zeitpunkt des Testes oder im Nachhinein auswählen an welche
Universität die Ergebnisse geschickt werden sollen (wobei Letzteres mit Gebühren verbunden ist). Die Fristen für
die jeweiligen Dokumente können auf der Website der ISU eingesehen werden. Zum Zeitpunkt meiner
Bewerbung lag die Bewerbungsfrist Anfang Mai.
1.3 TOEFL und GMAT
Der TOEFL Test ist ein weltweit anerkannter Sprachtest, der die Englischkenntnisse der Teilnehmer prüft. Er
dauert ca. vier Stunden und ist in vier Sektionen unterteilt: Reading, Listening, Speaking und Writing. Nach den
ersten beiden Sektionen kann man eine 10-minütige Pause nehmen. Es gibt maximal 120 Punkte. Um am Dual
Degree Program teilzunehmen benötigt man >83 Punkte. Die Anmeldung erfolgt online über ETS
http://www.ets.org/toefl. Der Test wird in Paderborn angeboten. Falls man den Test verpasst oder wiederholen
muss, kann man ihn auch in einem anderen Testzentrum ablegen. Ich habe ihn damals in Dortmund gemacht,
weil ich den Test gern nach meinen Klausuren im März schreiben wollte und es keinen Termin an der UPB zu
diesem Zeitpunkt gab. Vorbereitet habe ich mich mit dem Buch „Official Guide to the TOEFL Test with CD-ROM
(McGraw-Hill’s Official Guide to the TOEFL Ibt (w/cd)“. Das Buch mit CD kostet ca. 29€. Hilfreiche Literatur bietet
auch die Mediathek des Zentrums für Sprachlehren (Raum H2.211).
4 Der GMAT Test ist meines Erachtens erheblich anspruchsvoller. Er dauert ca. 3,5 Stunden und ist ebenfalls in
vier Sektionen unterteilt: Analytical Writing Assessment, Integrated Reasoning, Quantitative und Verbal. Der
GMAT ist ein adaptiver Test bei dem es maximal 800 Punkte zu erreichen gibt. Für die Aufnahme an der ISU
benötigt man >500 Punkte. Im Vergleich zu anderen Universitäten ist das relativ wenig. Jedoch sollte man den
Schwierigkeitsgrad des Testes nicht unterschätzen. Die Anmeldung erfolgt ebenfalls online unter:
https://accounts.gmac.com/Account/Register. Man kann dort das Testcenter auswählen. Ich habe meinen Test
damals in Berlin Anfang April abgelegt. Leider gab es ein technisches Problem während des Testes. Somit
musste der Test abgebrochen werden und war ungültig. Es wurde ein neuer Termin mit mir vereinbart um den
Test zu wiederholen. Den zweiten Test habe ich in Düsseldorf ca. einen Monat später absolviert. Es ist wichtig,
dass man sich frühzeitig für den GMAT anmeldet, da es je nach Auslastung längere Wartezeiten geben kann. Ich
kann jedem nur raten, auch rechtzeitig mit dem Lernen für den Test zu beginnen. Ich habe mich ca. 2 Monate
lang darauf vorbereitet, welches letztendlich ganz gut geklappt hat. Zur Vorbereitung hatte ich „The Official Guide
for GMAT Review (Graduate Management Admission Council)“ und „Kaplan GMAT Premier 2014 with 6 Practice
Tests: Book+DVD+Online+Mobile (Kaplan GMAT Premier Program w/cd)“.
Ich kann beide Bücher nur
empfehlen.
1.3. Finanzierung
Die Lebenshaltungskosten in den USA sind nicht zu unterschätzen. Ich habe ca. 900$ pro Monat ausgegeben
(ohne Reisen). Im Rahmen der Vereinbarungen zwischen der ISU und der UPB werden die Studiengebühren
erlassen. Dies beinhaltet jedoch nicht die General Fees, welche derzeit 79,46$ per Hour betragen. Das bedeutet,
wenn man drei Kurse mit jeweils 3 Semesterstunden belegt muss man 3x3x79,46$ =715,14$ bezahlen. Belegt
man mehr Kurse erhöht sich der Betrag. Wenn man jedoch Auslands-Bafög erhält, werden die Gebühren vom
Bafög-Amt rückerstattet. Das zuständige Bafög-Amt hat seinen Sitz in Hamburg (www.studierendenwerkhamburg.de). Ich habe meinen Antrag im April/Mai gestellt. Dieser wurde auch sehr schnell bearbeitet, sodass
ich rechtzeitig zum August das Auslands-Bafög erhalten habe. Es deckt ebenfalls die Reisekosten in Höhe von
1.000€. Die Höhe des Bafögs richtet sich nach dem eigenen Einkommen, Vermögenswerten und dem
Einkommen der Eltern. Auch diejenigen die in Deutschland kein Bafög erhalten können einen Antrag stellen, da
die Einkommensgrenzen für das Auslands-Bafög höher sind als in Deutschland.
Zusätzlich habe ich mich für das Promos-Stipendium beim International Office beworben. Ich habe die Zusage für
das Fall-Semester 2014 erhalten. Falls man eine Absage erhält, kann man sich auch noch nachträglich für das
Spring-Semester bewerben (Bewerberfrist März). Wenn man allerdings schon einmal Promos erhalten hat z.B.
für einen früheren Auslandsaufenthalt ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass man es noch einmal erhält.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit sich für eine Graduate Assistantship Stelle zu bewerben, bei der man 10-20
Stunden die Woche an der ISU arbeitet. Leider habe ich trotz zweifacher Bewerbung keine Stelle bekommen.
5 Bezahlt wird in den USA vieles mit der Kreditkarte. Um unnötige Kosten zu vermeiden, sollte man sich vorher um
eine Kreditkarte zu kümmern bei der man keine Auslandsgebühren zahlen muss. Ich habe mich damals für ein
Konto bei der DKB (https://www.dkb.de) entschieden, da man weltweit keine Gebühren für das Geldabheben am
Automaten bezahlen muss. Falls doch Gebühren vom Bankautomaten erhoben werden kann man sich diese bei
der DKB zurückholen. Allerdings waren Kreditkartenzahlungen an der Kasse mit Gebühren verbunden. Ein
weiterer Vorteil ist, dass die Kreditkarte gleichzeitig ein internationaler Studentenausweis ist, mit dem man
Rabatte bei vielen Händlern bekommen kann z.B. bei Amtrak (siehe Empfang).
1.4 Visum
Für das Dual Degree Program muss man das „J1 Visum“ beantragen. Um das Visum zu beantragen benötigt
man das DS2019 Dokument. Dieses erhält man von der ISU, nachdem man offiziell eingeschrieben ist. Zunächst
muss man das I-901 Formular online ausfüllen unter https://www.fmjfee.com. Dafür benötigt man die SEVIS
Identification Number, die auf dem DS2019 aufgedruckt ist. Wenn man das Formular ausgefüllt hat, muss man
ebenfalls die SEVIS Gebühr bezahlen. Zum Zeitpunkt meiner Bewerbung betrug die Gebühr 180$. Anschließend
kann man sich für das J1 Visum mithilfe des DS-160 bewerben unter https://ceac.state.gov/genniv/. Man benötigt
hierfür ein digitales Foto und den Reisepass. Für das Visum wird eine weitere Gebühr von 120€ fällig. Bei diesem
Bewerbungsprozess wählt man die gewünschte Botschaft aus, bei der man zu dem Interviewgespräch
erscheinen möchte. Ich habe damals Frankfurt gewählt. Zu dem Gespräch muss man folgende Unterlagen
mitbringen:
• Reisepass
• Nachweis der SEVIS-Registrierung und Zahlung der Gebühren
• DS-2019
• Terminbestätigung
• Nachweis über finanzielle Mittel
• Ggf. Foto für das Visum (sofern es nicht schon während der Antragstellung hochgeladen wurde)
Beim Gespräch gibt man die entsprechenden Unterlagen ab. Nach ca. 1 Woche erhält man den Reisepass mit
dem Visum und DS-2019 per Post zurück.
6 1.5 Krankenversicherung
Grundsätzlich benötigt man weiterhin die deutsche Krankenversicherung, sowie eine zusätzliche
Auslandskrankenversicherung. Die ISU bietet eine Krankenversicherung für 226$ pro Semester an, welche
bereits in den General Fees enthalten ist. Ich habe mich allerdings für eine Auslandskrankenversicherung inkl.
Unfallversicherung von der Hanse Merkur entschieden, da diese alle anfallenden Kosten zu 100% abdeckt. Ich
habe ca. 60€ pro Monat für die Versicherung bezahlt. Auch wenn die Versicherungskosten etwas höher sind als
für die Versicherung von der ISU, empfehle ich es sich selbst zu versichern, da Behandlungen oder
Krankenhausaufenthalte in den USA sehr teuer sein können. Beim Student Health Care Center kann man sich
dann die Gebühren für die Krankenversicherung der ISU in den General Fees rückerstatten lassen. Da ich bereits
25 Jahre alt war, musste ich mich ebenfalls selbst als Student bei der deutschen Krankenversicherung
versichern. Somit habe ich ca. 150€ pro Monat für beide Versicherungen bezahlt.
1.6 Unterkunft
Bei der Wahl der Wohnung hat man die Möglichkeit entweder im Studentenwohnheim oder „off-campus“ in einem
Apartment zu wohnen. Die Kosten für das Wohnheim schwanken derzeit zwischen 5.282$ und 9.030$ pro Jahr
(http://www.housing.ilstu.edu/documents/2015-16comparisonchartupdated6.11postboardapproval.pdf).
Zudem
fallen weitere Kosten für den „Meal-Plan“ an, den man kaufen muss wenn man im Wohnheim wohnt. Die Kosten
für den „Meal-Plan“ findet ihr hier: http://dining.illinoisstate.edu/meal_plan/meal_plan_2015/documents/
MealPlanOverviewResHall15-16_000.pdf. Im Wohnheim teilt man sich meist sein Zimmer mit einer weiteren
Person. Die Zimmer sind relativ klein und beinhalten für jede Person einen Tisch mit Stuhl, ein Bett und einen
kleinen Kleiderschrank. Die Zimmer haben keine eigenen Duschen oder WCs. Diese befinden sich am Ende des
Flures. Zudem gibt es eine Mikrowelle im Flur um Essen zu erwärmen.
Ich habe mich entschieden, zusammen mit den anderen Mädels aus Paderborn ein Apartment „off-campus“ zu
teilen. Ich empfehle es, ein Apartment in der Nähe des Campus zu suchen, da die öffentlichen Verkehrsmittel
(http://www.connect-transit.com) nur ein bis zwei mal pro Stunde und teilweise auch nur bis 21 Uhr fahren. Da die
Vorlesungen abends von 18- 21 Uhr stattfinden kann man u.U. den letzten Bus verpassen. Es gibt einige
Vermietungsagenturen, die Wohnungen ausschließlich für Studenten anbieten:
• Young America Realty (http://www.yarealty.com/home)
• Sami Apartments (http://www.sami.com/home)
• Redbird Property Management (http://redbirdapts.com)
• First Site (http://www.firstsiteapartments.com/home)
• Campus Point (http://campus-point.com/)
7 Wir haben eine möblierte 4-Zimmer Wohnung von Young America Realty gemietet, welche direkt gegenüber des
Studentenwohnheimes lag. Die Wohnung war teilweise etwas alt und dunkel, aber sonst ganz ok. Grundsätzlich
war Young America stets bemüht Mängel schnellstmöglich zu beseitigen. Die Wohnung haben wir für 10 Monate
angemietet. Jeder hat 469$ Miete pro Monat gezahlt, welches ein durchschnittlicher Mietpreis in Normal für
Studentenapartments ist. Wir mussten die Miete immer zwei Monate im Voraus zahlen, sodass die erste Miete
bereits im Juni für August fällig war. Zudem mussten wir jeder eine Kaution von 150$ zahlen. Beides haben wir
über ein Online-Portal per Kreditkarte bezahlt. Später haben wir die Miete per Money-Order bezahlt, da die
Gebühren erheblich geringer waren als für das Online Portal. Die Wohnung hatte keine Waschmaschine und
keinen Trockner. Diese befanden sich im Flur und wurden gemeinschaftlich mit 11 weiteren Apartments geteilt.
Das Waschen hat 1,25$ und das Trocknen 1,00$ gekostet. Leider waren die Maschinen oft besetzt oder defekt.
Ich empfehle jedem sich frühzeitig um eine Wohnung zu kümmern, da man dann noch Campus-nahe
Wohnungen zu einem besseren Preis bekommt. Wir haben die Wohnung Anfang Mai angemietet, welches schon
relativ spät war.
Für die ersten zwei Nächte empfehle ich es, sich um eine „Gastfamilie“ zu kümmern. Ansprechpartner hierfür sind
John und Linda Berger. Sie arbeiten mit dem International Office der ISU zusammen und organisieren die
Gastfamilien für viele ausländische Studierende. Man muss lediglich ein kurzes Online-Formular auf der Website:
http://johnandlindaberger.weebly.com ausfüllen. Anschließend erhält man eine E-Mail mit den Kontaktdaten der
Gastfamilie. So kann man schon vor der Abreise Kontakt zu der Familie aufnehmen und Handynummern
austauschen. Bei der Anmeldung haben wir angegeben, dass wir gern zu zweit in eine Gastfamilie möchten.
Dieser Wunsch wurde auch berücksichtigt. Wir wurden bei einem älteren Ehepaar untergebracht. Sie haben uns
nach der Ankunft in Normal von der Amtrak-Station abgeholt und zu sich nach Hause genommen. Die Gasteltern
waren stets sehr freundlich und hilfsbereit. Ich hatte mein eigenes Zimmer und Bad. Sie haben uns ebenfalls
beim Transport von den eingekauften sperrigen Einrichtungsgegenständen (Lampen, Bettwäsche und Bügelbrett
etc.) geholfen. Wir haben uns während des gesamten Aufenthaltes regelmäßig getroffen und sind z.B. öfters
zusammen Essen gegangen.
Alternativ kann man sich auch ein Hotelzimmer für die ersten 1-2 Nächte nehmen. Hierfür empfehle ich das
Marriott Hotel in Normal. Es befindet sich direkt gegenüber von der Amtrak in Uptown Normal und ist sehr nah
zur Universität. Die meisten anderen Hotels befinden sich weiter entfernt von der ISU. Jedoch ist der Preis pro
Nacht mit 139$ pro Person relativ hoch.
8 1.7 Impfnachweis
Um an der ISU studieren zu können, benötigt man folgende Impfungen:
• Tetanus
• Diphterie
• Masern
• Mumps
• Röteln
Den Nachweis erbringt man online unter folgendem Link: http://healthservices.illinoisstate.edu/medicalservices/submitrecords.php. Zudem sollte man sich am besten vom Hausarzt das „Immunization Form“ ausfüllen
lassen (http://healthservices.illinoisstate.edu/downloads/Immunization%20Form%20New% 20June%202015.pdf).
Falls noch Impfungen fehlen, sollten diese noch in Deutschland nachgeholt werden, da die meisten Impfungen in
den USA teurer sind. Zudem muss man an der ISU nach einem kurzem Gespräch mit dem Arzt ggf. einen
Tuberkulose Test machen. Dieser kostet ca. 70$. Da ich mich in keinen Risikoländern wie z.B. Peru aufgehalten
habe, war der Test bei mir nicht notwendig.
1.9 Kurswahl
Um den MBA an der ISU zu erhalten muss man 9 Core Courses und 3 Electives belegen. Eine Übersicht über die
angebotenen Kursen und den entsprechenden Zeiten erhält man vorab per Post. Leider waren die Zeiten nicht
immer korrekt, sodass ich vor Ort noch Änderungen in der Kursplanung vornehmen musste. Zu den Kursen
meldet man sich über eine Online Plattform an (https://my.illinoisstate.edu/). Bei Fragen konnte ich mich immer
an BJ Newmister wenden. Er hat auch „overwrites“ erteilt, falls diese zur Kursanmeldung nötig waren. Leider hat
er mittlerweile die ISU verlassen. Ein Nachfolger ist mir bisher nicht bekannt. Man kann max. fünf Master-Kurse
belegen. Allerdings sollte man sich im Voraus über den zeitlichen Aufwand der mit jedem Kurs verbunden ist
bewusst sein. Man kann sich auch noch ein paar Wochen nach Semesterbeginn abmelden, oder die Kurse
wechseln. Die ISU ungern wenn sich Austauschstudenten nach der Frist aus Kursen wieder abmelden, da sie die
Studiengebühren bereits gezahlt hat. Ein Anerkennungsbogen muss erst nach der Rückkehr ausgefüllt werden.
9 2. Was man als erstes tun muss (nach der Ankunft)
2.1 Empfang / Orientation Week
Der nächstgelegene internationale Flughafen zur ISU ist Chicago O’Hare. Ich bin von Dresden über München
nach Chicago geflogen. Es gibt allerdings auch Direktflüge z.B. ab Düsseldorf. Bloomington / Normal hat auch
einen eigenen Flughafen. Jedoch bietet dieser nur regionale Inlandsflüge an. In O’Hare benötigt man ca. 2
Stunden an der Passkontrolle. Wichtig ist, dass man sich vorher über die Einreisebedingungen informiert hat wie
z.B. kein Obst einzuführen. Wenn man es durch die Passkontrolle geschafft und seinen Koffer vom Band geholt
hat kann man von O’Hare entweder mit dem Bus oder mit dem Zug nach Normal gelangen. Der Zug „Amtrak“
(http://www.amtrak.com) fährt von der Union Station in Chicago zur Uptown Station in Bloomington/Normal. Die
Tickets kosten je nach Verfügbarkeit 14$ - 51$. Wenn man einen internationalen Studentenausweis hat mit einer
ISIC Nummer, bekommt man 10% Rabatt auf den Fahrpreis. Zur Union Station gelangt man am besten mit der
blauen CTA (Chicago Transit Authority) Linie (http://www.transitchicago.com). Die Fahrt dauert 45-60 Minuten
von O’Hare zur Union Station (Haltestelle Jackson). Ein Ticket kostet ca. 5$. Ich empfehle jedoch den Bus zu
nehmen,
da
diese
Transportmöglichkeit
wesentlich
komfortabler
ist.
Der
Peoria
Charter
Bus
(https://peoriacharter.com) hält direkt vor der Flughafen O’Hare an Terminal 5 (International Terminal) und fährt
ebenfalls zur Uptown Station in Normal. Ein Ticket kostet ca. 35$. Beide Verkehrsmittel (Zug und Bus) bieten
kostenloses WLAN an und benötigen etwa 2,5 – 3 Std. nach Normal. Das WLAN ist gut geeignet um sich in
Deutschland zu melden (über Viber, Whatsapp, oder Skype). Von der Uptown Station kann man sich entweder
ein Taxi zur Unterkunft nehmen oder von der Gastfamilie abholen lassen. Da wir relativ spät am Abend ankamen
und es bereits dunkel war, waren wir erleichtert dass uns unsere Gastfamilie abgeholt hat. Am nächsten Morgen
waren wir nach dem Frühstück diverse Einrichtungsgegenstände mit unserer Gastfamilie im Wal-Mart einkaufen.
Anschließend haben wir die Wohnung kontrolliert und ein Formular aufgefüllt in das wir alle Mängel eingetragen
haben z.B. hatte ein Fenster einen Riss. Das Formular haben wir von Young America Realty bei der
Wohnungsübergabe erhalten. Es ist wichtig, damit Mängel schnell behoben werden können und später keine
Probleme beim Auszug entstehen.
10 Die Orientation-Week hat mir sehr gut gefallen. Sie fand eine Woche vor Vorlesungsbeginn statt und bestand aus
Informationsveranstaltungen sowie kleineren Social Events z.B. einem Barbecue bei dem man andere
internationale Studenten kennenlernen konnte. Die Informationsveranstaltungen finden in Manchester sowie
Hewett Hall statt und sind verpflichtend. In der Orientation Week muss man am ersten Tag noch offiziell
„einchecken“ und einige Formulare ausfüllen. Zudem hört man sich Vorträge über die Einrichtungen an der ISU
an, wie beispielsweise das Student Health Care Center, Writing Center, Milner Bibliothek, und das Rec Center.
Zudem bekommt man wertvolle Tipps über das On-Campus und Off-Campus Leben. Bei diesen Veranstaltungen
haben wir auch Rachel Webb vom International Office kennengelernt. Sie ist wirklich sehr freundlich und hilft
einem bei allen Problemen die bzgl. des Visums, den Kursen, oder dem Kontakt mit anderen
Austauschstudenten auftreten können. Es werden auch Campus-Touren angeboten, bei denen man in kleinere
Gruppen zusammen über das Uni-Gelände läuft und die wichtigsten Orte gezeigt bekommt. Bei dieser Führung
haben wir auch sofort den Studentenausweis, auf dem auch die ULID gedruckt wird, erstellen lassen. Dieser ist
sehr wichtig, da man damit drucken, ausleihen, bezahlen, und im Rec Center trainieren kann. Des Weiteren
benötigt man die ULID für Klausuren und den Online Zugang der Universität. In der Orientation-Week erfährt man
auch, dass man möglichst zeitnah einen Termin mit dem Health Care Center für einen Tuberkulose Test
vereinbaren muss (siehe Impfnachweis). Den Termin kann man entweder persönlich oder über deren Website
vereinbaren. Jeder Termin kostet 10$. Das Health Care Center befindet sich im Student Services Building. Im
Obergeschoss
dieses
Gebäudes
befindet
sich
ebenfalls
das
Büro
zu
dem
man
für
die
Auslandskrankenversicherung gehen muss.
Am Ende der Orientation Week fand ebenfalls eine Einführungsveranstaltung für MBA Studenten statt. Dort
haben wir unseren Kursbetreuer BJ Newmister kennengelernt, sowie einige Professoren und Studenten mit
denen man in lockerer Atmosphäre sehr gut Kontakte knüpfen kann. Am besten vereinbart man mit dem
Betreuer auch direkt einen Termin, damit er sich die Kurswahl noch einmal anschauen kann und ggf. bei
Problemen helfen kann.
Die Orientation Week kann man auch super nutzen um weitere organisatorische Dinge zu klären. Ich habe mir in
der ersten Woche auch einen cell phone plan geholt, um in den USA erreichbar zu sein. Die bekanntesten
Anbieter sind At&t und T-mobile. Ich hatte mich für T-mobile entschieden. Der cell phone plan hat 50$ monatlich
gekostet und enthielt Telefon, SMS, und 1 GB Internet Flatrate. Zudem konnte ich kostenlos unendlich viele SMS
nach Deutschland schicken. Allerdings hat T-mobile eine schlechtere Netzabdeckung als At&t. Solange man sich
jedoch in besiedelten Gebieten aufhält merkt man keinen Unterschied. Nur auf dem Land (z.B. auf der Strecke
zwischen Normal und Chicago) kann es öfter vorkommen dass man gar kein Netz hat. Sowohl bei At&t als auch
bei T-mobile gibt es keine Vertragsbindung, d.h. wenn man seine cell phone plan nicht mehr auflädt entstehen
keine weiteren Kosten. Aufladen kann man entweder online per Kreditkarte, mit einer Gutschriftkarte (erhältlich
im CVS oder Wal-Mart) oder direkt im Laden von T-mobile.
11 2.2 Bezahlung Tuition Fees oder sonstige Gebühren
Als Teilnehmer des Dual Degree Programs muss man keine Tuition Fee zahlen, da diese im Rahmen des
Kooperationsvertrages übernommen werden. Die Höhe der Tuition Fee, General Fees, und auch die Kosten für
die Besuche im Health Care Center kann man online unter https://my.illinoisstate.edu à Student Accounts
einsehen. Zusätzlich erhält man am Anfang des Semesters eine Rechnung per Post. Es kann jedoch
vorkommen, dass auf der Rechnung die Tuition Fee und eine Late Fee aufgeführt sind. Diese kann man aber
beide ignorieren. Falls man dennoch Bedenken wegen der Rechnung hat, kann man bei Rachel nachfragen, ob
die Tuition bereits gezahlt wurde oder nicht. Jedoch muss man die General Fees von 79,46$ pro Wochenstunde
zahlen (siehe Finanzierung) und die Gebühren für den Tuberkulose Test bzw. das Arzt-Gespräch. Diese kann
man bar im Students Accounts Building zahlen.
3. Wie man hier studiert und lebt (während des Aufenthalts)
3.1 Kurse / Aufbau des Studiums
Das Studienjahr ist unterteilt in zwei Semester (Spring und Fall). Die Zeit von Mai bis August nutzen die meisten
Studenten für Praktika oder um Geld zu verdienen. Allerdings kann man auch im Sommer Vorlesungen belegen.
Diese sind kompakter und die Bearbeitungszeit für Prüfungsleistungen ist wesentlich kürzer. Zudem finden
zwischen Anfang Dezember bis Anfang Januar keine Vorlesungen statt.
Generell unterscheidet sich das MBA-Studium von der Struktur von den Vorlesungen an der UPB stark.
Grundsätzlich finden alle Kurse abends von 18.00 – 21.00 Uhr statt. Es gibt für jeden Kurs 3 credits die in
Paderborn mit 5 ECTS angerechnet werden. Jeder Kurs findet einmal pro Woche statt, sodass man bei vier
Vorlesungen auch vier mal pro Woche Vorlesung hat. In dem Kursplan kann man vorab sehen an welchem
Wochentag die Vorlesung stattfindet und dementsprechend seine Woche planen. Vollzeitstudenten belegen drei
bis vier Kurse pro Semester (maximal fünf). Pro Kurs können maximal 24 Studierende teilnehmen, wobei der
Durchschnitt eher bei 18 lag. Diese kleine Kursgröße macht das Lernen sehr angenehm und ermöglicht es auch
besser Kontakt mit anderen Studierenden zu knüpfen. Zudem hat man dadurch öfter die Möglichkeit sich aktiv zu
beteiligen. Auch das Verhältnis zu den Professoren ist enger, da diese sich die Namen durch die kleineren
Kursgrößen besser merken können. Allerdings ist der Arbeitsaufwand pro Kurs auch relativ hoch, da jede Woche
Prüfungsleistungen erbracht werden müssen. Diese Prüfungsleistungen können sehr unterschiedlich sein, wie
bspw. mündliche Mitarbeit, Case Studies, Präsentationen, Hausarbeiten, Online Blogs, Klausuren,
Gruppenarbeiten etc. Im Folgenden möchte ich die einzelnen Kurse etwas näher beschreiben die ich belegt
habe.
12 FIL 440 Financial Management (Dalia Marciukaityte)
Dieser Kurs ist ein Core Course und beschäftigt sich mit Finanzrechnung. Die Rechnungen werden alle erklärt
und sind leicht verständlich. Zudem ist die Professorin sehr interessiert und erklärt die internationalen
Zusammenhänge von Finanzgeschäften. Generell ist der Kurs sehr praxisbezogen und man erhält interessante
Einblicke wie z.B. das Federal Reserve System funktioniert. Die Endnote setzt sich aus zwei Klausuren, einem
Gruppenprojekt, Hausaufgaben und der mündlichen Mitarbeit zusammen. Die Klausuren bestehen aus einem
Multiple-Choice Teil und einem offenen Teil bei dem man Rechenaufgaben lösen muss. Falls man in der ersten
Klausur (Midterm) eine schlechte Note hat, bietet Dr. Dalia den Studierenden auch an eine thematisch
umfangreiche Abschlussklausur zu schreiben. Sofern die Note besser ist, wird die erste Klausurnote gelöscht.
Ansonsten fragt die zweite Klausur nur den Vorlesungsstoff aus der zweiten Hälfte des Semesters ab. Da ich als
Gesamtnote ein A wollte, hatte ich mich für die umfangreichere Klausur entschieden die den Stoff des ganzen
Semesters abfragt. Ich fand diese nicht nur inhaltlich umfangreicher, sondern auch vom Schwierigkeitsgrad höher
als die Midterm Klausur. Es hat zwar dennoch geklappt mich zu verbessern, aber ich rate von der umfangreichen
Klausur ab wenn man bereits vorher gute Noten erreicht hat, da man sich nur unnötig Stress aussetzt. Die
Hausaufgaben sind sehr leicht, da man bereits im Unterricht die gleichen Aufgaben durchrechnet (nur mit
anderen Zahlen). Somit kann man sehr leicht 100% erreichen. Beim Gruppenprojekt musste man
Finanzkennzahlen eines Unternehmens berechnen, sowie den Aktienkurs mit anderen Unternehmen vergleichen
und bewerten.
MQM 421 Analysis of Organizational Behavior (Richard C Ringer)
Dieser Kurs ist ebenfalls ein Core Course und beschäftigt sich damit wie Personen von Management- und
Unternehmenspraktiken beeinflusst werden, aber auch wie Mitarbeiter den Erfolg eines Unternehmens
beeinflussen. Der Professor vermittelt den Inhalt sehr anschaulich und bindet auch häufig Studierenden ein um
ein bestimmtes Verhalten in Unternehmen zu erklären. Die Endnote setzt sich aus zwei „Individual Cases“, zwei
„Group Cases“ und einer großen Hausarbeit zusammen. Zudem kann es vorkommen, dass man sich in Gruppen
zusammen setzen muss in denen man Problemstellungen bearbeitet und anschließend präsentiert. Diese können
ebenfalls in die Endnote einfließen. Rückblickend war es der einfachste Kurs mit dem geringsten Arbeitsaufwand.
13 MQM 427 Operations and Quality Management (Gary Salegna)
Dieser Kurs ist auch ein Core Course und war der beste Kurs den ich je belegt habe. Obwohl ich bisher wenig
Berührungspunkte mit Produktion und Logistik hatte, fand ich das Thema sehr spannend. Der Kurs beschäftigt
sich mit den unterschiedlichen Arten von Produktionssystemen, sowie Methoden für eine effizientere und
kostensparende Herstellung von Produkten. Die Endnote setzt sich aus zwei Klausuren, mündlicher Mitarbeit,
Gruppenarbeiten, Hausaufgaben, einem individuellem Paper zum Buch „The Goal“ und einer Gruppenarbeit inkl.
Präsentation zusammen. Die Klausuren sind in einen Multiple Choice Teil und einem offenen Teil unterteilt bei
dem man ein Essay schreibt. Am besten bereitet man sich auf die Klausur mit dem Study Guide vor den man ca.
1-2 Wochen vor der Klausur von Prof. Salegna erhält. Der Professor ist stets hilfsbereit und kann etwas
schwierigere Rechnungen sehr gut erklären. Bei der Gruppenarbeit sucht man sich ein Unternehmen heraus und
beschreibt dessen Produktionsprozesse.
MKT 430 Advanced Marketing Mangement (Peter Andrew Kaufman)
Dieser Kurs ist ebenfalls ein Core Course und beschäftigt sich mit den Grundlagen des Marketings. Es war ein
hybrider Kurs d.h. wir hatten abwechselnd Vorlesungen und Online-Vorlesungen. Die Endnote setzte sich aus
fünf Online-Quizzes, fünf Online-Discussions, einem Personal Brand Plan, einem Marketing-Audit, einer
Einzelpräsentation und einem Gruppenprojekt zusammen. Die Online-Quizzes haben Inhalte aus den
Vorlesungen, wissenschaftlichen Artikeln, sowie dem Buch abgefragt. Bei den Online-Discussions konnte man
eigene Inhalte zu dem aktuellen Thema einbringen und mit seinen Kommilitonen über Marketingthemen
diskutieren. Für die Einzelpräsentation konnte man sich ein Thema frei wählen und dieses in Verbindung mit
einem aktuellen Zeitungsartikel vorstellen. Für das Gruppenprojekt kam ein Franchisenehmer von McDonalds der
das Unternehmen und die aktuellen Probleme vorgestellt hat. Zudem hatten wir ein Skype Interview mit einem
Unternehmensanalysten, der interessante Anregungen zur Lösung des Problems gab. Ziel war es, ein Konzept
zu erarbeiten wie McDonald’s in den USA seine Position stärken kann und den veränderten Kundenbedürfnissen
gerecht werden kann. Prof. Kaufman war ebenfalls sehr freundlich und hat sich stark für seine Studierenden
engagiert. Bei dem Personal Brand Plan sollte man über seine eigenen Ziele schreiben und wie man diese
erreichen möchte. Dabei hat er wertvolle Tipps gegeben und einem ermutigt notwendige Schritte zu wagen um
diese Ziele zu erreichen. Beim Marketing-Audit sollte man sich ein Unternehmen heraussuchen und einen
Fragenkatalog zu diesem Unternehmen beantworten. Diese Aufgabe empfand ich als relativ schwierig, da man
keinen so tiefgehenden Einblick in das Unternehmen hat, wenn man dort nicht arbeitet. Ich habe dafür ein
Telefoninterview mit dem ehemaligen Leiter der Marketingabteilung in den USA geführt, der mir zum Glück diese
Fragen beantworten konnte.
14 ACC 450 Management Accounting (Jomo Lizwelicha Sankara)
Dieser Kurs war ebenfalls ein Core Course, der sich mit den Grundlagen des Accounting beschäftigt. Obwohl ich
zuvor keinerlei Accounting Erfahrungen hatte war dieser Kurs sehr leicht zu verstehen. Die Endnote besteht aus
drei Klausuren, mündlicher Mitarbeit, einem Planspiel und zwei Case-Studies die präsentiert werden mussten.
Die Klausuren sind unterteilt in einen Teil mit Rechenaufgaben und einem Essay-Teil. Der Essay-Teil bezieht sich
auf wissenschaftliche Texte, die man während des Semesters liest. Die Rechenaufgaben sind sehr ähnlich zu
den Aufgaben aus dem Buch. Die Lösungen zu den Rechenaufgaben werden in der Vorlesungen besprochen
und online gestellt. Etwa 1-2 Wochen vor der Klausur erhält man einen Study-Guide von Prof. Sankara mit dem
man sich sehr gut auf die Klausur vorbereiten kann. Für die ersten beiden Klausuren durfte man sich einen
einseitigen „Spickzettel“ mit Formeln und ein paar Stichpunkten schreiben. Bei der letzten Klausur durfte man
diesen nicht haben. Die Case-Studies sind sehr einfach auch wenn man keine Vorkenntnisse hat. Beim Planspiel
wird man in Gruppen unterteilt und erhält erst in der Vorlesung die Aufgabenstellung. Die Bearbeitungszeit betrug
ca. 1,5 Std. Sofern jedoch keine groben Fehler gemacht werden, erhält man fast die volle Punktzahl auch wenn
man das Spiel nicht gewinnt.
MBA 412 Contemporary Business Perspectives & Leadership Skills (Steven Arthur Taylor)
Dieser Kurs ist ein Core Course, an dem ich anfangs fast verzweifelt wäre da mir nicht klar war was Prof. Taylor
von uns erwartet. Die Endnote setzte sich aus einigen Hausarbeiten zusammen, welche in der Vorlesung
präsentiert wurden. Diese Hausarbeiten waren teils individuelle und teils Gruppenleistungen. Für die Bearbeitung
hat man immer 1 Woche Zeit, welches manchmal etwas knapp war da teils umfangreiche Literaturrecherche
notwendig war. Ich empfehle zu den Sprechstunden von Dr. Taylor zu gehen und mit ihm über die
Aufgabenstellung zu sprechen, da diese manchmal nicht 100%ig eindeutig sind.
MQM 485 Advanced Organizational Strategy (Peter O Foreman)
Dieser Kurs wir auch als Capstone-Kurs bezeichnet, da er der letzte Kurs im Studienverlauf ist den alle MBA
Studenten belegen müssen. Der Kurs ist so ausgelegt, dass das bisher erlangte Wissen aus unterschiedlichen
Kursen vereint und anhand von Case Studies angewandt wird. Ich empfand diesen Kurs als den
anspruchsvollsten und zeitintensivsten Kurs den ich an der ISU belegt habe. Dennoch bin ich froh diesen Kurs
belegt zu haben, da ich sehr viel gelernt habe. Prof. Foreman ist einzigartig. Er ist sehr direkt mit seiner Kritik,
welches man aber eher als Hilfestellung sehen und nicht sich aber nicht zu sehr zu Herzen nehmen sollte.
15 Er tauscht sich gern mit seinen Studenten aus. Beispielsweise hat er meinen Kurs mehrfach im Semester in ein
Restaurant eingeladen. Die Endnote setzte sich aus zwei kleinen individuellen Case Studies, fünf großen Case
Studies, einem Gruppen Case, zwei Klausuren, einer Gruppenanalyse, einer Case Präsentation, einem
Praktikum (bestehen aus einer Präsentation, einem Paper und einem Rollenspiel), der mündlichen Mitarbeit und
dem ETS Field Test for Business zusammen. Jede Woche stand eine Prüfungsleistung an, welches ich als sehr
anstrengend empfand. Allerdings gewöhnt man sich daran und wird immer schneller bei der Bewältigung der
Aufgaben. Prof. Foreman legt auch sehr viel Wert die Inhalte praxisnah zu vermitteln. Dieses wurde durch
Rollenspiele erreicht bei denen eine Gruppe von Studierenden die Rolle eines Beratungsunternehmens und die
andere Gruppe die Rolle des Unternehmens (z.B. Zara oder Haier) einnahm.
MKT 433 Advanced Integrated Marketing Communication (Aysen Bakir)
Dieser Kurs ist ein Elective, welcher die Anwendung von Marketingkenntnissen in der Praxis fordert. Wenn man
keine Vorkenntnisse im Marketing hat würde ich diesen Kurs nicht empfehlen. Die Note setzt sich aus einer
Klausur, einer Projektarbeit, vier Cases, drei Online Diskussionsrunden (mit jeweils mind. fünf
Diskussionsbeiträgen), vier Mitarbeitsnoten zu den Cases und einem Individual Assessment zusammen. Den
größten Einfluss auf die Note hat dabei das Projekt, welches ca. 1/3 zählt. Unser Kurs hat an einer
Ausschreibung des American Petroleum Institutes teilgenommen. Es sollte für eine Marketing-Kampagne erstellt
werden um Mitarbeiter für die Öl und Gas Industrie anzuwerben. Dafür hatten wir ein Budget von 1.500$
bekommen um Werbemittel zu kaufen oder Websites zu erstellen. Für dieses Projekt mussten auch regelmäßig
Berichte geschrieben werden, die bewertet wurden. Die Klausur bestand aus einem Multiple Choice Teil und
einem Teil mit offenen Fragen. Die Cases mussten teils individuell und teils in einer Gruppe von fünf Personen
bearbeitet werden. Dr. Bakir ist sehr freundlich zu den Studierenden. Sie spricht auch etwas deutsch, da sie
einige Zeit in Deutschland gearbeitet hat. Insgesamt fand ich den Kurs sehr spannend, aber auch sehr
zeitaufwändig (insbesondere wenn man in einer Gruppe ist die wenig Erfahrung hat und sich auch nur wenig
beteiligt).
16 FIL 400 Independent Study (Carson Hamill Varner) – als Ersatz für FIL 405 Legal Aspects of Business Decisions
Für die Independent Study habe ich den Kurs FIL 312 bei Prof. Varner belegt und diesen um eine zusätzliche
Hausarbeit ergänzt. Der Kurs zählte zwar nicht auf dem MBA Zeugnis, jedoch konnte ich ihn mir für mein MasterStudium in Paderborn anrechnen lassen. Die Vorlesungen beschäftigten sich mit den Gesetzen in den einzelnen
Ländern und anderen länderübergreifenden Regulationen. Prof. Varner (der eine deutsche Frau hat) schweift
jedoch des Öfteren vom Vorlesungsinhalt ab und erzählte uns seine Lebensgeschichte. Insbesondere war er
auch sehr an historischen Ereignissen interessiert und hat die Paderborner Studenten oft nach Ereignissen in der
Geschichte gefragt z.B. was die Hauptstadt von Preußen war. Er war stets sehr freundlich und ich bin froh, dass
er mir die Möglichkeit gegeben hat diesen Kurs mit einer zusätzlichen Leistung als Independent Study
aufzustocken. Die Prüfungsleistungen für den FIL312 Kurs bestanden aus drei Papern bei denen man
Gerichtsurteile zusammenfassen musste, zwei Take-Home Klausuren, einer Hausarbeit zum Film Casablanca
und einem Portfolio mit Artikeln aus dem Wallstreet-Journal.
3.2 Kontakt zu ortsansässigen Studenten
Der Kontakt zu ortsansässigen Studenten wird durch die kleinen Kursgrößen ziemlich schnell aufgebaut. Zudem
fördern die zahlreichen Gruppenarbeiten in den Kursen die Kontaktaufnahme mit Kommilitonen. Eine weitere
Möglichkeit die Mitstudierenden besser kennen zu lernen ist die MBA Association. Dies ist eine Vereinigung der
MBA Studenten, die sich regelmäßig trifft und Ausflüge unternimmt. Bei diesen Treffen kann man sich sehr gut
mit anderen austauschen. Ansonsten bieten das iHouse und die International Talk Time auch die Möglichkeit mit
anderen Austauschstudenten in Kontakt zu treten. Die International Talk Time trifft sich jeden Freitag zu sozialen
Events wie z.B. Bowlen, Pumpkin Carving Night, oder Spieleabende. Das iHouse hat eine eigene Facebook
Gruppe, über die man aktuelle Informationen zu Veranstaltungen wie bspw. Trips nach St. Louis oder Chicago
erfahren kann. Wer Kontakt mit amerikanischen Studenten knüpfen will, sollte zu den Events von Up State Late
ISU gehen oder an einigen der zahlreichen Fitnesskurse im Rec Center teilnehmen. Das Rec Center bietet auch
einige Sportausflüge an bei denen man sehr gut neue Kontakte knüpfen kann z.B. Kanufahren, Klettern oder
Wandern.
3.3 Freizeit, Kultur, Sport, etc.
17 Obwohl Bloomington-Normal sehr klein ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten um seine Freizeit zu gestalten. Wie
bereits unter 3.2 erwähnt gibt es sehr viele Vereinigungen die Veranstaltungen organisieren an denen man meist
kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr teilnehmen kann. Wer sich gern sportlich betätigt, sollte sich
unbedingt das Rec Center anschauen. Über drei Ebenen findet man zahlreiche Geräte, Hallen für
Mannschaftssportarten wie Volleyball und Basketball, eine Laufstrecke, eine eigene Kletterwand und ein
Schwimmbecken. Wer gern draußen laufen oder spazieren gehen möchte, kann dies auf dem Constitution Trail
machen. Dieser befindet sich nah der Uptown Normal Station und geht quer durch die Doppelstadt. Zum
Spazieren laden auch die verschiedenen Parks ein wie z.B. Miller Park in dem sich auch ein kleiner Zoo befindet.
Des Weiteren hat die ISU viele eigene Sportmannschaften, welche in den Arenen gegen die Mannschaften
anderer Universitäten antreten. Die Eintrittskarten z.B. für Football oder Basketball kosten für Studenten nur 5$.
Hinter der Milner Library befindet sich das Bowling und Billard Center in dem man sich mit Freunden treffen kann.
Außerdem kann man in fast jedem Pub in Uptown Normal Dart spielen. Es gibt auch drei Kinos in denen man
sich teils aktuelle und auch etwas ältere Filme anschauen kann.
Zum Feiern gehen viele Studenten am Mittwoch in Pub II in Uptown Normal. Am Wochenende hingegen fahren
die meisten Studenten nach Downtown Bloomington. Dort befinden sich zahlreiche Bars die zum Feiern einladen.
Die Bars schließen in der Woche um 1 Uhr und am Wochenende um 2 Uhr.
3.4 Leben auf dem Campus (Mensa, Kosten, Arbeitsmöglichkeiten, etc.)
Der Campus ist so ausgerichtet, dass man ihn theoretisch gar nicht verlassen müsste. Alle Einrichtungen die man
fürs Lernen und die Freizeit benötigt kann man dort finden. Es gibt mehrere Lokalitäten in denen man Essen oder
sich mit Freunden treffen kann. Der größte Anlaufpunkt ist das Bone Student Center. Dort befinden sich
Veranstaltungsräume, ein Shop mit Textilien und Arbeitsmitteln, ein Elektronikladen, Burger King, Pizza Hut,
sowie eine kleines Restaurant und Cafeteria. Die Mensa hingegen befindet sich in der Nähe von CVS. Ich war
nur einmal in der Mensa essen da ich keinen Meal Plan hatte und mir meist selber etwas gekocht habe. Die
Mensa ist sehr modern und bietet zahlreiche Auswahlmöglichkeiten von Speisen und Getränken. Zudem konnte
man sich so viel Nachschlag nehmen wie man mochte. Allerdings hat das Essen (inkl. Getränk) ca. 9$ gekostet.
Für diesen Preis bekommt man auch in den kleinen Restaurants in Normal ein gutes Essen.
18 Mit dem J1 Visum darf man nur auf dem Campus arbeiten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder als
Graduate Assistant (GA) oder in der Mensa. Ich habe mich damals als Graduate Assistant beworben. Jedoch hat
es leider nicht geklappt. GA Stellen gibt es mit 10 oder 20 Arbeitsstunden pro Woche bei denen man ca. 450$
oder 900$ monatlich bekommt. Als Teilnehmer des Dual Degree Programs hat man relativ gute Chancen eine
Stelle zu bekommen wenn man sich frühzeitig bewirbt. Allerdings wird bei der Auswahl auch berücksichtigt ob
man die Tuition bereits bezahlt bekommt. Da für die GA’s die Tuition ebenfalls übernommen wird, achten die
Professoren darauf dass auch andere Studenten eine Chance bekommen die sonst die Gebühren zahlen
müssten.
Das Campusleben zeichnet sich auch durch die hohe Verbundenheit der Studenten zu ihrer Uni aus. Es gibt zwei
Läden in denen man ausschließlich Kleidung mit dem ISU Logo oder dem Redbird (dem Maskottchen) kaufen
kann. Des Weiteren unterstützen die Studenten die Sportteams sehr stark mit eigener Cheerleadergruppe,
Fahnenschwenkern und Blaskapelle. Einmal pro Jahr gibt es das sogenannte „Homecoming“ bei dem eine große
Parade für die Alumni stattfindet. Am Ende gab es sogar ein Feuerwerk.
3.5 Ausflüge und Reisen
Nicht nur in den vier Wochen Ferien über Weihnachten kann man super verreisen, sondern auch in den Ferien
während des Semesters. Im Fall Semester hat man eine Woche zu Thanksgiving frei. In dieser Woche ist Normal
wie ausgestorben und auch die meisten Geschäfte sind geschlossen. Ich war im Herbst ein paar Tage in
Chicago, einige Tage in New York und ein Wochenende in St. Louis. Im Spring Semester hat man ebenfalls eine
Woche zu Spring Break frei in der ich nach Los Angeles geflogen bin. Außerdem sind wir einen Tag nach
Springfield mit dem Zug gefahren. Wer etwas über die amerikanische Geschichte und Abraham Lincoln erfahren
möchte, sollte auf jeden Fall einen Ausflug dort hin machen. Nach dem Abschluss bin ich noch drei Wochen an
der Westküste mit dem Mietwagen gereist und habe mir sowohl die Städte als auch die Nationalparks
angeschaut. Ich durfte selber leider nicht fahren da ich keinen amerikanischen Führerschein hatte und der
Deutsche 3 Monaten nach der Einreise nicht mehr gültig ist. Wer wenig Geld hat und dennoch umherreisen
möchte, sollte sich über Freiwilligenarbeit informieren. Es gibt Bustouren in denen man von Ort zu Ort reist und
dann bspw. in einem Zoo oder Park aushilft. So kann man jeden Tag eine andere Stadt erkunden.
3.6 Kulturschock
Einen regelrechten Kulturschock wird man in den USA wohl eher selten erleben. Die Kultur ist der deutschen
Kultur sehr ähnlich. Grundsätzlich sind Amerikaner sehr kommunikativ und freundlich. Oftmals bekommt man
Komplimente von Fremden die einem sagen dass ihnen z.B. die Jacke gefällt die man anhat oder ähnliches.
Auch die Mitarbeiter in den Geschäften und die Bedienungen in den Restaurants fragen einen öfters ob alles in
Ordnung ist. Auffällig ist auch, dass sich Amerikaner schon aus drei Meter Entfernung entschuldigen wenn man
an ihnen entgegen kommt. Wer allerdings schon einmal in den USA war kennt das bestimmt schon.
19 3.7 Klima/ Wetter
Die Durchschnittstemperaturen in Normal sind wie in Deutschland. Man muss sich jedoch zunächst an die
anderen Maßeinheiten wie Grad Fahrenheit gewöhnen. In den Sommermonaten Mai bis September herrschen
Temperaturen von ca. 25-30 Grad Celsius. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit wesentlich höher, sodass man sich
manchmal fühlte wie in den Tropen. Im Winter hingegen sind meist zwischen -5 bis -15 Grad Celsius und eine
sehr geringe Luftfeuchtigkeit. Auffällig war ebenfalls der sehr starke Wind der das Temperaturempfinden
wesentlich beeinflusste. Die Übergangs-Jahreszeiten Herbst und Frühling waren sehr kurz, da die Temperatur
innerhalb von Tagen von kalt auf warm wechselte. In Illinois gibt es auch eine Tornadosaison welche von April bis
Juli anhält. Während meines Aufenthalts gab es nur einmal einen Tornado Watch. Die Wahrscheinlichkeit dass
ein Tornado die Stadt trifft ist relativ gering.
3.8 Öffentliche Transportmittel
Mit dem Studentenausweis kann man kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel in Normal und Bloomington
nutzen. Das öffentliche Verkehrsnetz ist jedoch wesentlich schlechter ausgebaut als in Paderborn. Die meisten
Amerikaner haben Autos und sind deswegen nicht auf die Busse angewiesen. Somit fahren meist auch nur die
sozialen Unterschichten mit dem Bus. Ist gibt einige Buslinen mit denen man zu den wichtigsten Orten gelangt
z.B. zur Mall, Walmart etc. Somit kann man die Einkäufe mit den Busen ganz gut erledigen. Allerdings fahren die
meisten Busse nur stündlichen zwischen 7.00-21.00 Uhr. Lediglich die Green Line fährt am Wochenende abends
nach Downtown Bloomington. Am Sonntag fahren keine Busse. Es ist ratsam sich ein Apartment nah zum
Campus zu suchen sodass man zu den Vorlesungen laufen kann. Alternativ vermietet das Rec Center auch
Fahrräder. Dies ist im Winter jedoch nicht zu empfehlen da es sehr glatt sein kann oder Schnee liegt.
Um nach Springfield, Chicago oder St. Louis zu gelangen kann man mit dem Amtrak fahren. Die Züge halten
direkt an der Uptown Station in Normal. Tickets kann man hierfür im Internet buchen. Die Züge haben oft
Verspätungen über die man sich informieren lassen kann, wenn man seine Handynummer bei der Buchung
angibt. Alternativ fährt auch der Peoria Charter Bus nach Chicago oder Peoria. Dieser ist jedoch meist teurer als
der Zug.
20 3.9 Lebenshaltungskosten
Verglichen mit Deutschland sind die Lebenshaltungskosten höher. Unglücklicherweise ist der Wechselkurs
während meines Aufenthaltes erheblich gesunken, sodass sich die Kosten noch stärker bemerkbar gemacht
haben. Für ein Zimmer in einem Vierer-Apartment habe ich 469$ inkl. Nebenkosten und WLAN bezahlt.
Lebensmittel und Kosmetika empfand ich als relativ teuer, bspw. eine Packung Wattepads kostete 4.99$ und ein
einzelner Joghurt 1.50$. Pro Monat habe ich für Lebensmittel ca. 250$ ausgegeben. Wenn man Geld beim
Einkaufen sparen möchte sollte man zu Aldi oder Walmart mit dem Bus fahren. Bei CVS oder Kröger waren die
Preise für Lebensmittel erheblich höher. Die Kosten für den Cell Phone Plan bei T-mobile lagen bei 50$. Ein
Fernsehanschluss bei Comcast kostet ca. 40$ pro Haushalt. Grundsätzlich sollte man bei allen Preisen darauf
achten, dass diese nicht die Mehrwertsteuer von ca. 7.8% enthalten. Diese wird erst an der Kasse einberechnet.
In Restaurants kommt noch das obligatorische Trinkgeld von 12-20% hinzu. Man sollte auch die Kosten für
Bücher und Lernmaterialien nicht unterschätzen. Neue Bücher können 250$ pro Stück kosten. Wer Geld sparen
möchte sollte die Bücher ausleihen statt zu kaufen. Auf www.neebo.com kann man die Bücher bestellen und im
Alamoo II abholen (befindet sich auf dem Campus neben der Mensa). Ebenfalls lohnt es sich bei Amazon nach
gebrauchten (eventuell etwas älteren Editionen) zu suchen.
3.10 Das sollte man auf keinen Fall verpassen
• Homecoming
• Tailgating (das Grillen auf dem Parkplatz)
• Mindestens ein Football und ein Basketball Spiel
• Den Kaffee bei Einstein Bros Bagels (ähnlich wie bei Starbucks)
• Signature Lounge in Chicago bei Nacht
3.11 Das sollte man auf keinen Fall machen
• Neue Bücher für die Vorlesungen kaufen (besser ausleihen oder gebraucht kaufen)
• Ohne Ausweis in eine Bar oder ein Restaurant abends geht
• Jaywalking (die Straße diagonal kreuzen)
4. Was man tun muss, wenn man zurück kommt
4.1 Transcript of Records
Sobald das Transcript of Records in Paderborn ankommt erhält man eine E-Mail vom International Office.
Anschließend kann man sich die Transcripts abholen und zusammen mit dem Anrechnungsbogen
(http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/zv/2-1/download/outgoing/Anerkennungsbogen.pdf) bei Anica Rose
abgeben. Die Diploma’s von der ISU solltet ihr ca. drei Monate nach eurem Abschluss in Normal per Post
erhalten.
21 4.2 Anerkennung von Studienleistungen
Da der Austausch im Rahmen des Dual Degree Program stattfindet braucht man sich über die Anerkennung der
Studienleistungen wenig Sorgen machen. Die Anerkennung verläuft in der Regel unkompliziert.
5. Fazit und Tipps
5.1 Nützliche Internetadressen
Bewerberportal: https://welcome2isu.illinoisstate.edu
Toefl Test http://www.ets.org/toefl
GMAT Test https://accounts.gmac.com/Account/Register
Auslandsbafög www.studierendenwerk-hamburg.de
Kreditkarte ohne Gebühren https://www.dkb.de
Visum https://www.fmjfee.com, https://ceac.state.gov/genniv/
Unterkünfte
• Wohnheim ISU
http://www.housing.ilstu.edu/documents/201516comparisonchartupdated6.11postboardapproval.pdf
• Apartments
o
Young America Realty (http://www.yarealty.com/home)
o
Sami Apartments (http://www.sami.com/home)
o
Redbird Property Management (http://redbirdapts.com)
o
First Site (http://www.firstsiteapartments.com/home)
o
Campus Point (http://campus-point.com/)
• Gastfamilie http://johnandlindaberger.weebly.com
Kurswahl und Noten https://my.illinoisstate.edu/
Transport
• Metro in Chicago http://www.transitchicago.com
• Bus in Normal und Bloomington http://www.connect-transit.com
• Fernbus: https://peoriacharter.com
• Zug http://www.amtrak.com
Bibliothek http://library.illinoisstate.edu
Fitness Center http://campusrecreation.illinoisstate.edu
iHouse https://www.facebook.com/groups/182077911861274/
International Talk Time https://www.facebook.com/groups/48669893675/
Up State Late @ ISU https://www.facebook.com/ISUUpLateatState?fref=ts
Buchverleih www.neebo.com
Günstige Hotels https://www.hotwire.com
22 5.2 Fazit
Die zwei Semester an der ISU waren für mich eine einmalige Erfahrung. Die Partneruniversität bietet
Studierenden ein sehr gutes Kursangebot, eine gute Betreuung für Austauschstudenten und jede Menge
Freizeitaktivitäten. Ich wünsche allen zukünftigen Teilnehmern viel Spaß an der ISU!
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