kevin dUrant
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kevin dUrant
Stars: Wes matthews | David West | ty lawson | Pau Gasol | DANIEL theis & ELIAS harris www.basket.de 12/2015 Deutschland 3,90 e Analyse CH: sfr 7,60 | A: 4,40 e | E: 5,25 e GR: 6,00 e | I: 5,25 e | P. Cont.: 5,25 e SK: 5,80 e | SLO: 5,30 e | L: 4,60 e comeback der Big Men Warum Center wieder unersetzlich sind Chris Bosh NIEMALS AUFGEBEN Wie der Heat-Star den Kampf seines Lebens gewann die kampfansage Kevin Durant NCAA SEASON PREVIEW Über Favoriten, Underdogs und die Deutschen So will er OKC zurück an die Spitze führen EXKLusiv-Interview WILL RESPEKT!" "DerICH Hawks-Playmaker spricht über seine neuen sportlichen Ziele und verrät bisher unbekannte Details aus seinem Leben 2 MEGAPoster! iverson Action +4 Poster Davis CURRY | PORZINGIS GRIFFIN |Gallinari Digital. für 3,99 e pro Ausgabe. BASKET jetzt auch regelmäßig digital! Als Einzelheft oder im Abonnement! Für iPad, iPhone und Android-Geräte! Einfach online runterladen! Im iTunes App Store. Im Google Play Store. Oder unter pressekatalog.de Beim E-Mag handelt es sich um die komplette Printausgabe ohne die Poster. Intro NBA-Topthema 10 dennis schröder exklusiv E xklusiv in BASKET spricht der Deutsche über das Leben als Onkel, Heimatgefühle, seine Verbindung zu Gambia, seine große Liebe zur Mode und mehr. NBA 16 Rückkehr der Big Men analyse Vor einiger Zeit waren Center nur Mitläufer. Nun sind sie wieder wichtig. BASKET erklärt die Entwicklung. 10 20 david west Weshalb er sich gegen das große Geld entschied und stattdessen lieber nach San Antonio wechselte. 22 chris bosh Geschafft: Miamis Star ist dem Tod von der Schippe gesprungen und will nun mit den Heat angreifen. Dennis Schröder BASKET hat den Point Guard zum Interview getroffen und mit ihm über seine Wurzeln, die Heimat seiner Vorfahren, neue sportliche Ziele und vieles mehr gesprochen. 26 Ty lawson analyse Ist Houston durch den Playmaker, der menschlich beinahe abgerutscht wäre, wirklich stärker? 30 Wesley matthews Bei den Mavs bekommt der Shooting Guard eine einmalige Chance, für die er hart schuften musste. 34 seth curry Lange war er nur „Steph Currys Bruder“. Nun will sich der Guard bei den Kings in der NBA etablieren. xxl-Story Nach der Seuchensaison ist vor der Schicksalssaison. Kevin Durant brennt auf sein Comeback und hat sich für die Zukunft ein neues Motto auf die Fahnen geschrieben. 36 tre kelley Wer ist der Mann, der in den letzten acht Jahren für unglaubliche 18 Teams spielte? Wir stellen ihn vor! 63 BAsket-einwurf diskussion Kann ein Loser-Team den Season-MVP stellen? 64 Pau gasol analyse Wie der EM-MVP seine Bulls in der neuen Saison noch besser machen kann und was sich ändert. 66 D’Angelo Russell rookie-watch Der Rookie der Los Angeles Lakers im Porträt. 68 Jeff Teague interview Atlantas Point Guard über wichtige Erfahrungen aus der letzten Spielzeit, neue Ziele und seine Hawks. 16 Rückkehr der Big Men Darum sind die NBA-Center endlich wieder Stars und keine Mitläufer mehr. Fotocredit: Getty Images 92 Poster Area Anthony Davis und Allen Iverson als Megaposter! Dazu noch Steph Curry, Kristaps Porzingis, Danilo Gallinari und Blake Griffin. Basketball-Herz, was willst du mehr? SNEAKER-NEWS 84 college 70 ncaa-Preview analyse Wir präsentieren euch die Top-Teams der neuen College-Saison und alle deutschen Talente. streetball 74 Dunk Elite teil 2 Unterwegs mit den besten Dunkern der Welt. service 78 Mike Scott exklusiv So lief das exklusive Workout mit dem NBA-Profi, und das sagt er über Teamkollege Dennis Schröder. 84 Sneaker-News Mit dabei: der neue LeBron 13 und der neue Rose. deutschland 86 daniel theis & elias Harris Interview BASKET hat die beiden Nationalspieler getroffen. Ein Gespräch über Bamberg, Freundschaft und mehr. History 90 allen iverson Vor 15 Jahren wurde „The Answer“ MVP. Ein Rückblick auf seine populärste NBA-Saison. XXL-Story 92 Kevin durant Wie sich der Superstar nach großem Verletzungspech zurück an die Spitze kämpfen will und welche Kampfansage er an die gesamte Liga richtet. Rubriken 06 Move & Editorial 82move-mix 98 Vorschau, Overtime & impressum BASKET 12 | 2015 3 NBA-Topthema Dennis Schröder one-on-one „ ICH WILL RESPEKTIERT WERDEN!“ Im exklusiven BASKET-Interview spricht Dennis Schröder über neue sportliche Ziele, seinen Spielkeller, das Leben als Onkel, sein Faible für Mode, Verwandte aus Skandinavien und Gambia sowie Heimatgefühle. Interview Henning Kuhl 10 BASKET 12 | 2015 BASKET 12 | 2015 11 NBA Rückkehr der demarcus cousins Wegen seiner Vielseitigkeit und seiner Athletik der aktuell beste NBA-Center. 16 Basket Analyse Bis zur Jahrtausendwende lautete das Motto in der NBA: „Big is beautiful“. Dann veränderte und verlagerte sich das Spiel, der klassische Center starb quasi aus. Doch seit einigen Jahren ist eine neue Generation Fünfer am Werk und läutet nun endgültig das Comeback der Big Men ein. andre Drummond Text Henning Kuhl Erinnert an die früheren Center. Verfügt aber über ein besseres Transition-Game. R und 170 Millionen Jahre lang beherrschten die Dinosaurier das Leben auf der Erde und prägten ihr ganz eigenes Zeitalter. Getreu dem Motto „Big is beautiful“ führten die Sauropoden ein Leben wie im Schlaraffenland – wurden mit der Zeit immer größer und gigantischer. Bis, ja, bis sich das Klima auf unserem blauen Planeten vor etwa 65 Millionen Jahren nach einem Meteoriteneinschlag änderte. Damit endete die Epoche der Riesen. Die Dinosaurier waren der höheren Gewalt nicht gewachsen, konnten sich den neuen Bedingungen nicht schnell genug anpassen und starben aus, andere Lebewesen übernahmen die Vormachtstellung auf dem Globus. Ähnlich lief es zuletzt in der National Basketball Association. Natürlich war die Zeitspanne kürzer, und natürlich musste niemand sein Leben lassen, doch auch in der besten Liga der Welt gab es ein Aussterben der bis dato dominantesten Akteure: der Center! Jahrzehntelang hatten sie die Liga beherrscht, jeder General Manager wollte einen herausragenden Top-Big-Man haben und um ihn herum eine erfolgreiche Franchise aufbauen. Bis sie fast komplett verschwanden … Nun aber erleben wir ein Comeback, eine Renaissance – die Rückkehr der Big Men. Zahlen lügen nicht Dass dem so ist, wird bei einem Blick auf die Statistik deutlich: 2014/15 scorten 18 Center durchschnittlich im zweistelligen Bereich; 2010/11 waren es lediglich 13, 2005/06 zwölf und 2000/01 gar nur zehn. Gleichzeitig fällt auf: Knackten in der zurückliegenden Spielzeit acht Fünfer pro Partie die 15-Zähler-Marke, waren es 2010/11 deren vier, 2005/06 fünf und 2000/01 gerade einmal zwei! Weltmeister DeMarcus Cousins (24,1 PPS) avancierte zuletzt sogar zum fünftbesten Scorer der Liga und schaffte damit, was zuletzt Shaquille O’Neal 2002/03 gelungen war: den Sprung unter die Top 5 – „Shaq“ hatte damals mit durchschnittlich 27,5 Zählern pro Begegnung den vierten Rang in der Scoringliste erobert. An die Spitze der zuverlässigsten Punktesammler konnte sich seit der Jahrtausendwende kein Center mehr spielen, O’Neal (29,7 PPS) war in der Regular-Season 1999/2000 der letzte Center, der Scoring-Champ wurde. Und noch ein weiterer Aspekt fällt auf, wenn die Werte der zurückliegenden Saison mit vorherigen Spielzeiten verglichen werden: 2014/15 nahmen zehn Center mindestens 10,0 Feldwürfe pro Partie; 2010/11 waren es sieben, 2005/06 acht und 2000/01 sechs. Allein durch diese Statistiken fällt auf, dass die Center, wie es ihrer Bezeichnung entspricht, wieder mehr BASKET 12 | 2015 17 NBA 22 BASKET 12 | 2015 CB1 C HR IS BOSH COMEBACK W e g e n e i n e s B l u t g e ri n n s e l s d roh t e d e m H e a t - S t a r d a s K a rri e r e a u s , z e i t w e is e s t a n d so g a r s e i n L e b e n a u f d e m S p i e l . Ab e r e r k ä m p f t e sich z u r ü ck a u f d e n B a sk e t b a l l -co u r t u n d wi l l n u n m i t Mi a m i wi e d e r a n g r e i f e n . E Chris Bosh wechselte im Sommer 2010 aus Toronto nach Miami. rik Spoelstras Blick wandert fokussiert durch die Trainingshalle. Wie ein hochkonzentrierter Schachspieler nimmt er seine Akteure während des Workouts unter die Lupe. Die verschiedenen Systeme scheinen in seinem Kopf abzulaufen, ehe er sie auf dem Court von seiner Mannschaft perfekt umgesetzt sehen will. Plötzlich bleiben seine Augen stehen, die Brauen verziehen sich Richtung Nase zusammen, der Blick wird kritisch, die Set-Plays sind mit einem Schlag aus seinem Kopf verschwunden. Stattdessen schrillen die Alarmglocken. Denn Chris Bosh bleibt nach einem Foul beim Kampf um den Rebound außerhalb des Spielfeldes, an die Korbanlage gelehnt, stehen. Als sich ihre Blicke treffen, lässt der Power Forward und Go-to-Guy allerdings sofort ein beruhigendes Nicken folgen. Die Miene seines Headcoaches nimmt umgehend wieder normale Züge an … Es war nur ein gewöhnliches Duell um den Ball, nichts Wildes. Und Bosh hat sich lediglich über sich selbst geärgert. Doch Coach Spoelstra weiß, wie wichtig „CB1“ für eine erfolgreiche Saison Miamis ist – jeder Heat weiß es. Der zehnfache All Star ist neben Dwyane Wade der Superstar des Teams und mehr denn je der Difference-Maker. „Ich weiß, welche Rolle mir in diesem Jahr zukommt, und ich bin bereit dafür. Ich will ein guter Leader sein, auf und neben dem Feld“, sagt der 31-Jährige. Und dass Spoelstra so angespannt reagiert, hat einen tieferen Grund. Denn eine ähnliche Szene BASKET 12 | 2015 Text henning kuhl 23 Po in tg ua rd 88 • 1,9 6 Meter • Coll • • Der neue Regisseur m Angeles Lakers D’angelo Russell am Los ege: Ohio State NBA o Kil gr Er ist einer der viel versprechendsten Newcomer und Hoff nungsträger der Lakers. Es verwundert kaum, dass D’Angelo Russell im Juni an zweiter S telle von L. A. ausgewählt wurde. Der selbstbe wusste Guard sticht vor allem mit einer beson deren Stärke ins Auge. E in Blick. Ein kurzer Moment des Innehaltens. Dann schießt das orangefarbene Leder an satzlos aus der ausgestreckten linken Hand, berührt das Parkett mit beeindruckendem Drall und findet sich in den Händen von Teamkamerad Sam Thompson wieder, der das Spielgerät durch den Ring stopft. D’Angelo Russell hat soeben mit seinen Ohio S tate Buckeyes gegen die North western Wildcats den „NCAAAssist des Jahres“ gezeigt – und ganz nebenbei noch ein neues Career-High an Punkten aufge stellt (33), das Ganze garniert von sieben Rebounds und sechs Vor lagen. Passen kann der in Louis ville, Kentucky geborene Guard nicht gut, sondern unfassbar gut! „Seine Pässe sind so schnell und kraftvoll – wie Pistolenschüsse kommen sie auf einen zu“, meint sein ehemaliger College-Coach 66 BASKET 12 | 2015 Durch D’Angelo Russell könn ten die Lakers in Zukunft wieder zu einer „ShowTruppe“ reifen. Thad Matta. D’Angelo Russell ist einer der hellsten Sterne am aktu ellen Rookie-Himmel, wird mit Lob überhäuft. Doch der Linkshänder stand nicht immer im Mittelpunkt. Arbeit und Selbstvertrauen An der High School spielt R ussell stets nur die zweite Geige hinter anderen Top-Youngstern. Sowohl in seiner Heimatstadt an der Scott begeistert von seinem neuen Schützling. 44,9 Prozent aus dem Feld und 41,1 Prozent von „Down town“, die er letzte Saison im Col lege auflegte, beweisen das. In seinem neuen Team wird der Mann aus Louisville auf jeden Fall Akzente setzen. Selbst das Ver trauen von Superstar Kobe Bryant ist ihm sicher: „D’Angelo ist ein unglaublicher S pielmacher“, „D’angelo ist ein unglaublicher Spielmacher!“ Kobe bryant über seinen neuen Point Guard entral High als auch in seiner C Zeit bei der Montverde Academy (Florida), zu der er als Sophomore wechselt. Doch von R esignation keine Spur: „Er fragte mich: ‚Coach, was soll ich tun?‘. Er saß zu diesem Zeitpunkt auf der Bank, spielte nicht viel. Aber er ging einfach immer wieder in die Halle, trai nierte und trainierte“, erzählt Ellis Myles, sein Trainer in Louisville. Und die Arbeit zahlt sich aus: In nur einer College-Saison für Ohio State explodieren seine Stats (19,3 PPS, 5,7 REB, 5,0 AST), er wird bester Freshman-Scorer der Saison und den NBA-Scouts läuft förmlich das Wasser im Mund zu sammen. Selbstzweifel sind beim 19-Jährigen auch kurz vor dem Draft nicht zu erahnen: „Ich bin der beste Spieler im diesjährigen Draft!“ lobt der 37-Jährige den R ookie. ussells gute Leistungen in der R Summer League (11,8 PPS, 5,2 REB, 3,2 AS) haben bereits gezeigt, was er auf NBA-Niveau zu leisten vermag. Dass er den Point-Guard-Spot, der in den ver gangenen Jahren bei L.A. relativ problembehaftet war, zuverlässig übernehmen wird, bezweifelt nie mand. Zumal er sich an der S eite von Kobe in Ruhe entwickeln kann, denn der NBA-Debütant muss die Scoring-Last nicht allein tragen. Auch an seiner feh lenden A thletik beziehungsweise Explosivität in der Offense sowie an seiner B eständigkeit in der Defense – Russells Hauptschwä chen – wird er ehrgeizig arbeiten (müssen). Momentan ist D’Angelo noch kein elitärer Athlet, aber er hat diesen elitären Verstand und die richtige Einstellung, um ein Star-Player zu werden. Text gregor haag Für einen Point Guard ist Russell ein guter Rebounder. Mehr als ein Passgeber Steckbrief Name D‘Angelo Russell | Geboren am 23. Februar 1996 | GröSSe 1,96 m | Gewicht 88 kg | Position Point Guard | college Ohio State | Gedraftet 2015 an 2. Stelle von den Lakers | College-Stats 19,3 Punkte, 5,7 Rebounds, 5,0 Assists, 44,9 % FG | erfolg Jerry-West-Award 2015 Scouting-Report Stärken: Unfassbarer Passgeber, beeindruckende Courtvision. Größe (1,96 m) und Wingspan (2,08 m) beflügeln dies. Sicherer Schütze, am liebsten per Pullup. Kann beide Guard-Positionen bekleiden. Schwächen: Fehlende Athletik und Explosivität beim Antritt, was ihm vor allem gegen schnellere Verteidiger Probleme bereiten wird. Defensiv muss er noch beständiger und aktiver werden. Keine solide Off-Hand. Prognose: Der Linkshänder ist eine der größten PG-Hoffnungen der nächsten Jahre. Wenn er noch explosiver, athletischer und in der Defense aktiver wird, sicherer All Star. Könnte Chris Paul nacheifern. BASKET 12 | 2015 67 Fotocredit: Getty Images In der Summer League zeigte der LakersRookie seine Künste. D’Angelos größte Waffe ist zwei felsfrei das erwähnte Passspiel: „Es ist sein unfassbares Selbst vertrauen, fast unmögliche Pässe in enge Nahtstellen zu spielen, was mich am meisten beein druckt!“, zeigt sich Fran Fraschilla von ESPN.com begeistert. Da Russell für den Spielmacher-Spot ungewöhnlich groß ist, kann er über viele Gegenspieler hinweg blicken und den Court mit seinen Argusaugen scannen. Eine Arm spannweite von 2,08 Metern ist dabei nicht wirklich hinderlich. Seine Fähigkeiten überraschen hin und wieder selbst seine Team kollegen, wie der 88 Kilo-Mann verrät: „Wenn du frei bist, passe ich dir den Ball, so einfach ist das. Die meiste Zeit wissen die Leute gar nicht, dass sie freistehen.“ Und damit nicht genug: Neben seiner Übersicht und seinen Pass qualitäten ist der Combo-Guard ein ausgezeichneter Schütze. „Er kann den Ball so verdammt gut werfen“, ist Lakers-Trainer Byron College AA P R E VI E W NC Point Guard Melo Trimble führte Maryland 2014/15 zur besten Saison (28:6 Siege) seit dem Championship-Jahr 2002. ACHTUNG: SCHILDKRÖTEN! Maryland Terrapins Melo Trimble (16,2 PPS, 3,9 REB, 3,0 AS) gehört zu den besten Point Guards der NCAA und ist ein echter Prime-Time-Performer. Er wird das Team in wichtigen Spielen auf seine Schultern nehmen. Transfer Robert Carter Jr. (2013/2014 für Georgia Tech: 11,4 PPS, 8,4 REB) wird mit Freshman-Center Diamond Stone im Post für ein starkes Spacing sorgen. Vor allem physisch können sich die Terps mit jedem Team messen. Letzte Saison: NCAA 2nd Round Abgänge: Dez Wells, Richaud Pack Zugänge: u. a. Rasheed Sulaimon, Diamond Stone, Robert Carter Jr. BASKET 12 | 2015 Am 13. November startet die NCAA-Saison. Die großen Namen sind alle wieder mit dabei im Kreise der Anwärter auf die College-Krone: Duke, North Carolina, Kansas, und und und. Doch der heißeste Favorit sind 2015/16 tatsächlich die Schildkröten! Mission Titelverteidigung: 2015 gewann Duke im Finale gegen Wisconsin (68:63). Text Moritz Wollert E s ist der Schlachtruf der University of Maryland: „Fear the turtle!“ Fürchten sollen sich die Gegner vor den T errapins. Sie lesen es auf Bannern, Schildern und auf den T-Shirts von tausenden Fans im XFinity Center, der hochmodernen, monströsen Arena, in der man sich heute noch sehnlich an die glorreichen Momente vergangener Basketball-Spielzeiten erinnert. Dort denkt man an Len Bias, überragender Forward in den 1980er Jahren, der später tragischerweise ums Leben kam; an die Teams von Coach Lefty Drizzell; an unzählige Court-Schlachten mit ihren Erzfeinden, den Duke Blue Devils. Und nicht zuletzt natürlich an die National Championship 2002 unter Gary Williams, den bis dato größten Erfolg der Terrapins. Heute erinnert lediglich der nach ihm benannte Hallenboden an diese zurückliegenden, glorreichen Tage, denn in den vergangenen Jahren waren die Schildkröten doch meist harmlos – hatten sich sozusagen in ihre Panzer zurückgezogen. Aber in der Saison 2015/16, in der gleich eine Reihe von Regeländerungen in Kraft tritt (u.a. wurde die Shot Clock von 35 auf 30 Sekunden verkürzt), ist es wieder so weit – die gesamte College-Basketball-Nation muss sich vor den Terrapins fürchten! Gefährliche mischung Vieles hat sich seit diesen Tagen von Gary Williams in College Park, Maryland, verändert. Sein Nachfolger Mark Turgeon musste in der letzten Saison die Conference wechseln. Einst eine Institution in der Atlantic Coast Conference (ACC), müssen die Terrapins jetzt in der Big Ten auf Korbjagd gehen. Man verabschiedet sich von heiß umkämpften, spannenden Duellen mit Duke oder North Carolina und startet in eine ungewisse Zukunft. Während die Erinnerungen an alte Traditionen weiter bestehen, gilt es eine neue Identität zu finden, und zwar eine erfolgreiche. Genau das hat sich Coach Mark Turgeon auf die Fahne geschrieben – er will die Maryland Terrapins wieder in die Elite des College-Basketballs zurückführen. Und er ist auf dem besten Weg. In der letzten Saison, seiner vierten in College Park, führte Turgeon die Terrapins erstmals seit 2010 (damals noch unter G ary W illiams) wieder in das NCAA-Tournament. Jetzt soll der nächste Schritt folgen, und viele Fakten deuten darauf hin, dass es ein großer sein wird. Die Stars der letzten Saison sind zurück – Point Guard Melo Trimble ist einer der aufregendsten Einser Amerikas und S enior Jake Layman sorgt für Gefahr auf dem Flügel. Nun bekommen die beiden Youngster körperbetonte Unterstützung am Brett. Der vielseitige, bullige Power Forward Robert Carter Jr. ist nach seinem Transfer von der Georgia Tech spielberechtigt. Von der Highschool kommt Diamond Stone mit vollen 2,13 Metern und einem Old-School-Postgame, wie es nur wenige Spieler in seinem Alter besitzen. Ein weiterer Coup gelang Turgeon, als er Guard R asheed Sulaimon ins Team holte, der letztes Jahr bei den Duke Blue Devils aus dem Team verbannt wurde. Er bringt die nötige (Championship-) Erfahrung mit, die es braucht, um in der NCAA Titel zu gewinnen. Und genau das hat Turgeon vor. „Wir haben letztes Jahr den ersten Schritt gemacht und 28 Spiele gewonnen, doch damit geben wir uns noch lange nicht zufrieden. Wir haben in der Offseason sehr hart gearbeitet und ich glaube, wir sind bestens aufgestellt, um unsere Z iele zu erreichen“, so der 50-Jährige. Will er damit den Gewinn der National Championship andeuten? „An einem Ort wie hier muss man sich solche Ziele setzen“, gibt sich Turgeon selbstbewusst. „Als ich den Job übernahm, wusste ich, dass solche Dinge hier möglich sind und nur deshalb habe ich mich damals für Maryland entschieden.“ Duke Blue Devils „Coach K“ führt den Titelverteidiger ohne die Top-Stars der letzten Saison ins Feld. Das diesjährige Team ist lang und athletisch, doch die Power von Jahlil Okafor und die Erfahrung von Quinn Cook werden fehlen. X-Faktor ist der junge Brandon Ingram, den einige Experten mit dem jungen Kevin Durant vergleichen. Letzte Saison: NCAA-Champion Abgänge: u. a. Tyus Jones, Justise Winslow, Jahlil Okafor Zugänge: u. a. Chase Jeter, Brandon Ingram, Luke Kennard Junioren- Nationalspieler Gavin Schilling geht in seine dritte CollegeSaison. Michigan State Spartans Eine Monster-Recruiting-Class kommt in der nächsten Saison nach East Lansing, doch auch mit diesen Spartans ist zu rechnen. Denzel Valentine und Eron Harris sind ein großartiges Scorer-Duo und der Rest des Teams wird gewohnt hart und aufopferungsvoll verteidigen. X-Faktoren sind ein Neues Ass im Ärmel der junge Point Guard Lourawls Turgeon hat allen Grund für sein „TumTum“ Nairn und FreshmanSelbstbewusstsein. Die einzelnen Center Deyonta Davis. Letzte Saison: Final Four Spieler in seinem Kader passen Abgänge: Branden Dawson, Travis Trice Zugänge: u.a. Eron Harris, BASKET 12 | 2015 Deyonta Davis, Matt McQuaid 71 Streetball 1 „Dunken hat sich zu einer profitablen Alternative zu den Jobs entwickelt, die die Jungs vielleicht sonst machen könnten.“ – Simon Piechowski 74 2 Repeat! Lipek verteidigte im Oktober in Abu Dhabi seinen Titelals DunkingWeltmeister der FIBA. BASKET 12 | 2015 3 4 5 Dunk Elite: Die besten Highflyer der Welt, Part II MonsterSlam Anlauf, Ab- „Junge, mach was gescheites!“ Seine Passion zum Beruf zu machen ist als Klischee ebenso abgedroschen wie schwierig zu erreichen. Doch die Jungs von Dunk Elite haben genau das getan und leben ihren Traum als professionelle Dunker. Der Businessplan wächst dabei stetig mit. Text Christian Trojan Fotocredit: Christian Trojan D ie spektakulären Highflyer von Dunk Elite haben wir euch ja bereits in Ausgabe 09-10/2015 vorgestellt. „Lipek“, „Smoove“, „Jus Fly“, „What’s Gravity?“, „Mission Impossible“ und Kristaps, der lettische Hulk, reisen um die Welt und faszinieren überall die Zuschauer mit ihren atemberaubenden Dunkings. Doch reicht das, um sich die sprichwörtlichen Brötchen zu verdienen? Was ist mit der Winterphase, wenn keine Streetball-Turniere anstehen und deutlich weniger der überdimensionierten Schecks zu verdienen sind? Fragen, denen wir mit „DE“Gründer und -Manager Simon Piechowski nachgegangen sind. „Für viele der Jungs ist Dunken eine echte Alternative zu einer klassischen Karriere als Berufsbasketballer. Es ermöglicht ihnen genauso, rund um die Welt zu reisen und sie haben dabei die Chance,ihr Geld nicht mit Jobs machen zu müssen, die sie nicht machen wollen. Stattdessen folgen sie ihrem Traum und machen das, was sie auch schon gemacht haben, bevor sie dafür bezahlt wurden“, so der 29-jährige Piechowski. Diese schöne Metapher mag vielleicht für das Jahr 2015 gelten, doch noch vor drei Jahren sah die Finanzplanung der Dunker anders aus. „Smoove“ & Co. mussten noch viel genauer kalkulieren, zu welcher Veranstaltung sie – größtenteils auf eigene Kosten – anreisten. Lohnt sich ein Flugticket für 300 Euro, wenn man die Chance hat, 500 Euro zu gewinnen … oder eventuell leer ausgeht? Raus aus der Nische Mittlerweile hat sich die Situation deutlich geändert. „80 Prozent der Turniere und Veranstaltungen“, so schätzt Manager Piechowski, „zahlen heute ein Startgeld an die Jungs.“ Und zumindest auf dem Toplevel des Stopfens, auf dem sich Dunk Elite zweifelsohne be- wegt, ist es heute üblich, dass Anreise und Unterbringung der Dunker in den allermeisten Fällen vom Veranstalter bezahlt wird. Diese Entwicklung hat zwei Gründe: Zum einen haben viele Veranstalter mittlerweile erkannt, dass ein hochkarätig besetzter Dunking-Contest ihr Event spürbar aufwertet beziehungsweise diese Attraktion vom Publikum heutzutage oftmals sogar erwartet wird. Zum anderen haben die Dunker durch die stetig zunehmende Professionalisierung ihres Teams mittlerweile eine ex treme Steigerung ihrer Reichweite erfahren. Dunking tritt – wie auch 3-gegen-3-Basketball – immer weiter aus seiner Nische und hat die Aufmerksamkeit internationaler Massenmedien wie ESPN oder Sports Illustrated geweckt. Kurz: Spektakuläre Dunkings bringen Klicks, Likes und Re-Grams. Das hilft Dunk Elite wie auch den Veranstaltern gleichermaßen. Und dennoch: „In meiner Familie sind alle Ingenieure, meine sprung, Ball annehmen, Windmill, reinhauen – ausrasten! Die Jungs von Dunk Elite wissen, wie sie die Massen begeistern. Eltern, meine Geschwister. In der Nähe meiner Heimatstadt gibt es einen großen Energiekonzern, dort arbeiten fast alle“, sagt Dmitry Krivenko aus der Ukraine, den alle nur „Smoove“ nennen. „Als ich zu Hause erzählt habe, dass ich vom Sport leben möchte, noch dazu vom Dunken – das konnte sich in meiner Familie niemand vorstellen!“ Eine Reaktion, die viele Außenstehende sicherlich nachvollziehen können und die auch im Familien- und Freundeskreis der anderen Dunker verbreitet ist. „Doch als meine Mama dann gesehen hat, wie ich die ersten Schecks mit nach Hause gebracht habe und dass ich davon leben kann, war sie auch überzeugt und freute sich sehr für mich“, lacht Smoove. Saisonales Business Aber wie genau funktioniert es mit dem Geldverdienen? „Unterm Strich gibt’s für die Jungs drei Einnahmequellen“, analysiert Manager Piechowski und führt aus: „Die Dunker verdienen Geld durch Preisgelder, die sie durch erfolgreiches Abschneiden bei großen Dunking-Contests einstreichen, oder durch Sponsoring-Gelder sowie durch Antrittsprämien. In dieser Reihenfolge.“ Es ist also ein saisonales Geschäft. Die meisten Turniere und Contests finden im Sommer statt. Während der Win- BASKET 12 | 2015 75 DEUTSCHLAND Elias Harris & Daniel Theis two-on-one „Neid war bei uns nie ein Problem!“ Elias Harris und Daniel Theis sind mehr als reine Teamkollegen. Im exklusiven BASKET-Interview sprechen sie über ihre besondere Freundschaft, Ziele mit Bamberg und vieles mehr. Interview Henning Kuhl BASKET: Jungs, wie gefällt es euch generell hier in Bamberg? Elias Harris: Sehr gut. Ich bin ja jetzt schon meine dritte Saison hier und habe immer noch großen Spaß. Als Basketballer habe ich viel dazugelernt und von der Stadt her fühle ich mich einfach nur richtig wohl. Daniel Theis: Auf jeden Fall die Stadt, sie ist superschön. Hier gibt’s kleine Cafés und schöne Ecken, wo man sich einfach mal hinsetzen oder spazieren gehen kann. Wir haben zwei Hunde, da ist das wirklich perfekt. Welches Ziel habt ihr euch für diese Saison mit Bamberg gesteckt? Harris: Natürlich ist es unser Ziel, in der Bundesliga den Titel zu verteidigen. Vor allem für die Spieler, die schon im letzten Jahr dabei waren und die das Gefühl, Deutscher Meister zu werden, miterlebt haben. Das würden wir auf jeden Fall gerne wiederholen, und wir wären froh, wenn es klappt. Theis: Den Titel zu verteidigen, ist unser Ziel, ohne Frage. München hat natürlich sehr aufgerüstet, aber auch wir haben uns verstärkt und wieder ein tiefes Team. Wir haben unseren Kern gehalten, und deswegen sehe ich uns auf einem guten Weg. Einige Leistungsträger haben das Team verlassen, neue sind gekommen. Was hat sich intern dadurch alles verändert? Harris: Ich muss sagen, dass sich im Grunde genommen gar nicht viel verändert hat. Wir haben nach wie vor eine Mannschaft, die sehr gut miteinander zurechtkommt. Alle Charaktere im Team passen wieder perfekt zusammen, und dadurch entsteht ein sehr, sehr angenehmes Arbeitsklima. Theis: Unsere Neuzugänge haben sich sehr gut integriert, und von Beginn an war es irgendwie, als würden wir uns alle schon ewig kennen. Es gab keinen Stress, wir hatten auf Anhieb Spaß, und die Chemie hat direkt gestimmt. Wen seht ihr als ärgste Konkurrenten im Meisterschaftsrennen? Harris: Das ist immer schwierig zu sagen, weil es eine ganz neue Saison ist. Aber wenn man auf die letzten Jahre schaut, waren es immer Bayern München, Berlin und wir. Die drei „B“ haben es zuletzt immer unter sich ausgemacht, und ich bin gespannt, wie es dieses Jahr wird. Voraussagen sind immer schwer zu treffen. Theis: Natürlich sehe ich München ganz oben. Aber man darf auch Berlin nicht unterschätzen. Was Sasa Obradovic in Berlin jedes Jahr zusammenstellt, ist schon bemerkenswert. Und auch Ulm hat verdammt gute Spieler und kann trotz des schwächeren Saisonstarts gefährlich werden. Kommen wir zu euch: Wie ist das, wenn der Konkurrent um Spielzeit gleichzeitig der beste Freund ist? Harris: Eigentlich ist das ganz gut. Wir pushen und unterstützen uns, versuchen, uns im Training gegenseitig besser zu machen. Ich finde es schön, wenn Daniel ein gutes Spiel hat. Dann freue ich mich für ihn, weil er ja immer noch mein 86 Elias Harris Wurde am 6. Juli 1989 in Speyer geboren und spielte vier Jahre am US-College (Gonzaga), wechselte zu den Los Angeles Lakers und dann nach Bamberg. Daniel Theis Kam am 4. April 1992 in Salzgitter zur Welt. Der 2,04-MeterMann begann seine Karriere in Braunschweig, ehe er nach Ulm und schließlich nach Bamberg wechselte. BASKET 12 | 2015 87 Digital. für 3,99 e pro Ausgabe. BASKET jetzt auch regelmäßig digital! 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