als PDF - bei der Tierärztekammer Berlin

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als PDF - bei der Tierärztekammer Berlin
Katze
Qualzuchten sollten nicht erworben werden!
(Einige Rassekatzen sind Qualzüchtungen)
Haltung
Platzbedarf:
Einer Wohnungskatze sollten mehrere Zimmer, am besten
die ganze Wohnung zur Verfügung stehen. Dies gilt
insbesondere bei der Haltung von mehreren Katzen.
Es muss die Möglichkeit bestehen, die Umwelt zu
beobachten (Fensterplatz).
Es besteht Platzbedarf für Verstecke, Schlaf- und
Beobachtungsplätze sowie den Kratzbaum. Futter-/
Wassernapf und Katzentoilette bitte nicht nebeneinander
aufstellen!
Zeitaufwand:
Die Haltung von Wohnungskatzen ist zeitintensiv, weil sie
Beschäftigung durch Spiel, Zuwendung und Streicheln
brauchen (mind. 2x 45 Min./Tag).
Dazu kommen ca. 45 Min./Tag für Füttern, Fellpflege und
für Säubern der Katzentoilette.
Bei Langhaarkatzen ist die Fellpflege unbedingt
erforderlich, da größere Verfilzungen nur in Vollnarkose
entfernt werden können.
Artspezifische Besonderheiten
Bei Haltung mehrerer Katzen muss es genügend
Ausweich- und Versteckmöglichkeiten geben.
Da Katzen Vögel jagen, ist in der Brutzeit von
Heckenbrütern (März bis Mai) Wohnungshaltung der
Katzen vorgeschrieben. Da Katzen ein ausgeprägtes
Bewegungsbedürfnis haben, benötigen sie bei reiner
Wohnungshaltung viel Beschäftigung durch Spiel.
Katzen sind besonders reinliche Tiere. Erforderlich
sind mehrere Katzentoiletten (eine mehr als Anzahl
Katzen). Die Toiletten sind täglich zu reinigen, die Streu
soll möglichst angenehm für die Pfoten sein. Toiletten
mit Haube sind nicht artgerecht. Sie werden zunächst
meist akzeptiert, es kann aber im folgenden jederzeit
zu Unsauberkeit kommen. Katzen lieben erhöhte Plätze
und zahlreiche Klettermöglichkeiten. Sorgen Sie in
der Wohnung für zugängliche Regale und Schränke.
In jedem Fall muss ein Kratzbaum für die Katze in der
Wohnung stehen. Die Wandmontage von stoffbezogenen
Regalbrettern in Stufenform wird sehr gern angenommen.
Fütterung
Frisches Wasser muss stets verfügbar sein.
Hochwertiges Fertigfutter enthält alle notwendigen
Nährstoffe und Taurin. Feuchtfutter ist wegen seines
höheren Wassergehaltes dem Trockenfutter vorzuziehen
(Katzen trinken als Wüstentiere extrem wenig, daher kann
es bei reiner Trockenfuttergabe zu Ablagerungen in den
Nieren kommen, die deren Funktion beeinträchtigen).
Kein rohes Schweinefleisch verfüttern!
Haltungsfehler und ihre Folgen
Katzen aus Aufzuchten mit zu wenig Kontakt zu
Menschen, Artgenossen und Umweltreizen neigen zu
Verhaltensproblemen, wie Aggressivität, Ängstlichkeit,
Unsauberkeit. Durch zu wenig Beschäftigung und
Rückzugsmöglichkeiten können Verhaltensprobleme
entstehen.
Übermäßiges und zu gehaltvolles Füttern haben
Fettleibigkeit und Krankheiten zur Folge.
Besondere Empfehlungen
Balkone sollten mit Katzennetzen gesichert sein.
Kippfenster sind lebensgefährlich (Quetschungen!) und
daher mit Sicherungen auszustatten.
Bedenken Sie vor Anschaffung einer Katze, dass sie
unter Umständen 15 Jahre und älter wird, dass sie Kosten
durch Futter, Impfungen, Krankheiten verursacht und dass
sie im Urlaub betreut werden muss.
Anschaffung nur unter Beachtung der familiären
Bedingungen (auch mögliche Allergien berücksichtigen)
und unter Mitentscheidung aller Familienmitglieder.
Rückgabemöglichkeit vereinbaren (auch für
Unverträglichkeiten bei Vergesellschaftungsversuchen!).
Katzen sollten einmal jährlich tierärztlich untersucht und
geimpft werden. Freigänger sind unbedingt zumindest
gegen Tollwut zu impfen!
Es kann problematisch sein, eine Katze, die im Freien
aufgewachsen ist, in die Wohnungshaltung zu nehmen.
Die Aufzuchtbedingungen der Katze sollten Ihren
späteren Lebensumständen in etwa entsprechen. Achten
Sie darauf, dass die Katze als Welpe viel Kontakt mit
Menschen hatte und viele verschiedene Eindrücke
kennengelernt hat.
Bei Unsauberkeit in der Wohnung konsultieren Sie
tierärztlichen Rat.
Diese ersten Hinweise ersetzen kein Fachbuch!
Empfohlene Literatur
Sabine Schroll: Miez, Miez, na komm...
Sabine Schroll: Aller guten Katzen sind...
Rosemarie Schär: Die Hauskatze. Ulmer Verlag.
Gwen Bohnekamp: Was Katzen wirklich brauchen.
Kosmos Verlag.
Paul Leyhausen: Katzenseele. Kosmos Verlag.
Tierärztekammer Berlin - Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit - Ausschuss für Tierschutz Tel: 030-3121875 - www.tieraerztekammer-berlin.de - Stand Januar 2009

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