Bänkelsänger

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Bänkelsänger
Bänkelsänger
Bänkellieder waren erzählende Lieder, mit häufig dramatischen Inhalten, die seit dem
17. Jahrhundert von umherziehenden Schaustellern und Jahrmarktssängern auf einer
Holzbank stehend vorgetragen wurden. Üblicherweise wurden sie von einer Drehleier
begleitet und mit Hilfe einer das Geschehen illustrierenden Bildtafel vorgetragen.
Der Bänkelsang hatte seine Ursprünge im 17. Jahrhundert und zog sich durch die
Zeitgeschichte bis in die 1930er Jahre, als er sein Ende fand. Ab der Zeit des 18.
Jahrhunderts wurde der Bänkelsang auch in höheren Gesellschaften akzeptiert.
Blütezeit war das 19. Jahrhundert bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges.
(Textquelle: de.wikipedia.org)
(Quelle:www.wvlw.at)
Die Sänger trugen Tafeln mit sich, die oft grell bemalt waren.
(Quelle:www.die-gaukler.de)
Bau des Rathauses
1888 – 1894
Das Rathaus wird nach einem Entwurf des Architekten Prof. Henrici aus Aachen durch
den Bauunternehmer Schumacher gebaut. Die Grundstückskosten betragen 82.000,-Goldmark. Die Baukosten betragen 387.646,08 Goldmark.
(Quelle, beide: www.kostuemverleih-wagner.de)
1533 Einfall der geldrischen Truppen
Der Flecken Leer wird von den gelderischen Truppen des Balthasar von Esens
geplündert und in Schutt und Asche gelegt.
Die geldrischen Truppen brachten unsägliches Elend über den Flecken Leer. „Durch
den Sieg bei Jemgum kühn geworden – schreibt Emmius – setzten sie über die Ems,
drangen, umherstreifend, bis gen Leer vor und kehrten nach Plünderung dieses
großen und reichen Fleckens, eiligst nach Jemgum zurück.“Wohl verließen sie darauf
schleunigst die Gegend, fanden sich aber im Winter desselben Jahres unter Anführung
Martins von Rassen und Meinhard von Hane zur Ausübung neuer Gräueltaten wieder
ein. Am 30. Dezember Abend hier angelangt, quartierten sie sich zunächst bei der
Bürgerschaft ein. Dann begannen sie am folgenden Tage ihr Plünderungswerk und
marschierten, mit Beute reich beladen, darauf auf Oldersum zu.“ (Emm. Rer. Fris., S.
875)
Diesen unglückseligen Überfall des Fleckens Leer durch die geldrischen Truppen
erwähnt auch Beninga:
„Darauf sind sie des andern Tages im dichten Nebel plündernd und brennend durch
Oberledingerland gezogen und haben des Nachts in Leer sich einquartiert. Als sie ihre
Lust mit Sengen und Rauben befriedigt, sind sie folgendes Tages, am Neujahrsabend,
nachdem sie alles verbrannt, was ihnen zu vernichten nicht gelungen, auf Oldersum
zu gezogen.“ (Bening. S. 691)
Aus diesen Mitteilungen ergibt sich
ein
zweimaliger
Überfall
des
Fleckens durch die geldrischen
Truppen. Nicht genug, den Ort
vollständig ausgeplündert zu haben,
schleuderten sie auch noch die
Brandfackel hinein. Wie sehr muss
daher wohl die Einwohnerschaft,
welcher
bei
so
plötzlichen
Überfällen keine Zeit verblieb, Habe
und Gut nach Leerort in Sicherheit
zu bringen, gelitten und wie traurig
muss der Ort selbst mit seinen
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
vielen Brandstätten ausgesehen
haben! Alte Schriftstückezeugen
von jenen Schrecknissen und beweisen, dass es eines langem Zeitraums für den
Flecken bedurfte, um sich von den erlittenen Schlägen wieder erholen zu können.
1622 – 1624 Einfall der Mansfelder
Die Ereignisse, welche sich während des Krieges hier im Flecken Leer abspielten, sind
wesentlich die folgenden:
Mit Recht sagt v. Sande, dass Graf
Mansfeld seine Truppen über das ganze
Land habe verbreiten lassen. Die Sache
verhielt sich so. Am Abend des 6. Nov.
1622 rückte Graf Mansfeld zum ersten
Male mit einer Abteilung Reiterei und
Fußvolk
in
Leer
ein.
Wie
die
Überlieferung besagt, schlug er auf der
Lüningsburg, damals Harderwykenburg
genannt, seine Wohnung auf. Seine
Truppen quartierte er noch abends bei
der
Bürgerschaft
ein.
Dieselben
machten alsbald ihre Ansprüche in einer Weise geltend, dass niemand sich ihnen zu
widersetzen wagte. Zwar fand bereits am 12. Nov. der Abzug derselben statt, doch
rückten sofort wieder 6 Kompanien Reiter nach. In ähnlicher Weise ging es Anfang des
nächsten Jahres. Den 10. Januar verließen 3 Fähnlein den Flecken, doch nahmen
schon am 13. wieder zwei Kompanien Fußvolk von den verlassenen Quartieren Besitz.
Und das war noch nicht das Schlimmste! Außer dieser Last der Einquartierung, von
der auch die Umgegend nicht verschont blieb, legte der Graf dem Flecken noch
Kriegssteuern auf, dieselben mussten aufgebracht werden, wenn die Einwohnerschaft
sich nicht dem gänzlichen Verderben aussetzen wollte. So forderte er einmal (am 18.
Nov. 1622) 5000 Reichth., ein anderes Mal (am 15. Febr. 1623) 1000 Reichsth.. Die
fortgesetzte Kontributionen brachten eine solche Geldknappheit hervor, dass, wie alte
Schriftstücke beweisen, die Mehrzahl der Bürger fremde Hilfe in Anspruch nehmen
musste, die geforderten Abgaben erschwingen zu können. Dass der Kredit unter
solchen Zuständen litt, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden.
Am 2. Febr. 1623 rückten abermals
drei Fähnlein Reiterei ein. Wohl
wechselten sie schon nach wenigen
Wochen ihr Standquartier, doch folgten
ihnen 4.500 Mann neue Truppen auf
dem Fuße nach. Diesmal war auch der
Graf mit seiner Leibgarde und dem
ganzen Hofstaat wieder dabei. Hart
legte
sich
der
Druck
auf
die
Einwohnerschaft, man seufzte unter
den
schweren
Schicksalsschlägen.
Dennoch schien der Höhepunkt noch
nicht erreicht zu sein. Nachdem der Graf
Einfall der Mansfelder
(Quelle, beide: www.kostuemverleih-wagner.de)
am 19. Aug. seinen Sitz nach Aurich
legte, fielen nach Angabe eines alten
Bürgers 3 – 4000 Mann französisches Kriegsvolk in den Flecken ein. Dieselben raubten
alles, was noch übrig geblieben und brachten durch ihre Zerstörungswut die armen
Bürger schier zur Verzweiflung. Wem am nackten Leben noch etwas gelegen war, floh
unter Preisgebung seiner unbeweglichen Habe nach Leerort, Emden oder einer
anderen sicheren Zufluchtstätte.
v. Sande, der ebenfalls diesen Einfall französischer Truppen erwähnt, sagt: „In
Ostfriesland, wohin die Mansfelder und die Überbleibsel des von Tilly in Westfalen
geschlagenen Heeres Herzogs Christian von Braunschweig sich gewandt hatten,
hausten dieselben in schrecklicher Weise. Sie, sowie die unter dem Baron Montereau
eingerückten 5000 Franzosen, sogen das Land vollständig aus und ruinierten es bis
auf den Grund.“
Am 14. und 15. Jan. 1624 entließ Graf Mansfeld sein gesamtes Kriegsvolk, worauf er
mit den Vertretern der Generalstaaten nach Holland zurückkehrte“ – und: „Am 10.
und 11. Jan. verabschiedete Herzog Christian von Braunschweig seine Truppen und
reiste darauf nach Holland ab.
Feuersbrunst
1533 Einfall der geldrischen Truppen
Der Flecken Leer wird von den gelderischen Truppen des Balthasar von Esens
geplündert und in Schutt und Asche gelegt.
1561
Im Anfang dieses Jahres erschien am südöstlichen Himmel ein großes Feuer, welches,
nachdem es sich in Blut verwandelt, sich allmählich wieder verlor. Wahrscheinlich ist
mit dem Feuer das sogenannte Nordlicht gemeint, welches damals unter diesem
Namen wohl noch wenig oder gar nicht bekannt war.
Feuerspritze von 1661
(Quelle: de.wikipedia.org)
Saug- und Druckspritze von 1882
(Quelle: de.wikipedia.org)
Lateinschule
1584
Die reformierte Schule wurde gebaut.
Sie befand sich im näheren Bereich
der später errichteten reformierten
Kirche und soll aus Fachwerk und
Lehm bestanden und an gleicher
Stelle wie die neue reformierte
Schule gestanden haben. Kurz vor
Erstellung der neuen reformierten
Schule wurde die mittlerweile 250
Jahre alte Schule im Jahr 1834
abgerissen. Der „Situationsplan von
der Stadt Leer in Ostfriesland“ von
1826 gibt unter Nummer 10 den
Standort der alten reformierten
Schule im Reformierten Schulgang
an. Da an dieser Stelle auch 1834
der
Neubau
der
reformierten
Gemeinde errichtet wurde, muss
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
angenommen werden, dass das
zuvor abgerissene Haus die erste Lateinschule war und dass eventuell auf seinen alten
Fundamenten das Unterrichtsgebäude der reformierten Kirche steht. Dafür spricht,
dass schon 1755 diese Gasse in den Protokollen des Schüttmeisters als „Schulgang“
bezeichnet wurde.Das alte Schulhaus bestand aus Ziegeln mit Lehmverfugungen und
trug vor dem Abriss das charakteristische Holztürmchen. Beim Abtragen des
Gebäudes wurden alle brauchbaren Materialien wieder verwendet. Somit enthält das
noch heute im Reformierten Schulgang Nr. 3 stehende Schulgebäude der reformierten
Kirche auch Anteile vom Material der ersten Lateinschule, an der Ubbo Emmius Rektor
war.
Graf Johann von Ostfriesland gründete in Leer diese neue Lateinschule. Trägerin war
die Reformierte Kirche, bis sie im Jahr 1834 von der Stadt Leer übernommen wurde.
Maßgeblichen Anteil am Aufblühen der humanistischen Schule hatte in ihren frühen
Zeiten Ubbo Emmius. Graf Johann ließ zwei lateinische Klassen einbinden.
1806 Ostfriesland wird preußisch
1806 - 1813
Holländische und später franz. Besatzungstruppen lassen sich in Leer nieder.
1810
Im Jahre 1810 ging die holländische Herrschaft in die französische über. Solange
Ostfriesland zu Preußen gehört hatte, waren die Ostfriesen vom Wehrdienst befreit
gewesen, jetzt sollten sie unter Napoleon dienen.
1813
Am 17.11.1813 war ganz Ostfriesland wieder preußisch. Ein Neuanfang, besonders in
der Wirtschaft, begann.
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
Belagerung Festung Leerort
1514
Herzog Heinrich von Braunschweig belagert mit 20.000 Mann die Festung Leerort.
Kurz vor dem letzten Angriff kann
einer der Eingeschlossenen den
Herzog durch einen Glückstreffer
erschießen. Die Belagerung wird
daraufhin abgebrochen.
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
Besatzung französischer Truppen
1757
Die Franzosen und Österreicher dringen in Ostfriesland ein. Die Besatzungstruppen
verhalten sich human. Durch die Einquartierung der Truppen und finanzielle
Forderungen wird der Flecken Leer dennoch stark geschädigt.
1795
Als die Revolution in Frankreich begann, spürte man in Ostfriesland kaum etwas
davon. Erst der 1792 beginnende Krieg der Koalitionsarmeen aus deutschen,
englischen, holländischen, spanischen, portugiesischen und italienischen Truppen
brachte für die Menschen hier wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die preußische
Regierung in Berlin verbot jeglichen Handel mit dem Feind und, um die Ernährung im
eigenen Land sicherzustellen, die Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten. Das war
für den Handel Leers wie auch der anderen ostfriesischen Städte ein schwerer Schlag.
Als wenig später das Ausfuhrverbot auf Frankreich beschränkt wurde, kam der
Seehandel besonders nach England wieder in Schwung, auch wenn die ostfriesischen
Kapitäne vor den französischen Kaperern auf der Hut sein mussten.
Als im Februar 1795 die englischen Truppen vor der französischen Revolutionsarmee
zurückweichen mussten, wurde die Stadt Leer direkt in das Kriegsgeschehen
einbezogen. Die englischen Truppen nahmen Quartier in Leer, während der
französische General in Weener residierte. Das linksemsische Ufer war von
französischen Soldaten, das andere von englischen Truppen bewacht, die sich
zeitweise beschossen. Alle Fähren über die Ems standen still, das Rheiderland war
unerreichbar geworden. Zum Glück entspannte sich
die Lage mit dem Abzug der englischen Truppen.
Im gleichen Jahr schied Preußen aus der Koalition
gegen Frankreich aus und wählte für die
kommenden zehn Jahre den Status der Neutralität.
Dieser Zeitraum wurde für Ostfriesland und
besonders für die Hafenstädte Emden und Leer
eine Zeit ungestümen wirtschaftlichen Wachstums.
Die Schiffe hatten unter der preußischen Flagge
freie Fahrt auf allen Weltmeeren, während die
holländischen
Häfen
der
von
Frankreich
abhängigen Batavischen Republik von englischen
Kriegsschiffen blockiert wurden. Als 1803 auch die
Flussmündungen von Elbe und Weser durch die
Engländer blockiert wurden, war die Ems der
einzige freie Zugang der europäischen Kaufleute zu
den Weltmeeren. Holländische, Bremer und
Hamburger Kaufleute errichteten Niederlassungen
in Emden und Leer, um am Seehandel weiter
teilzuhaben.
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
1806 - 1813
Holländische und später franz. Besatzungstruppen lassen sich in Leer nieder.
1810
Im Jahre 1810 ging die holländische Herrschaft in die französische über. Ostfriesland
wurde das 124. Departement des Kaiserreiches Frankreich („Departement de l’Ems
oriental“), während das Rheiderland zum 123. Departement mit Groningen als
Zentrum kam. Die Ostfriesen wurden somit
französische
Bürger
und
unterstanden
französischem
Recht
und
Gesetzen.
Am
härtesten traf sie das Gesetz über die allgemeine
Wehrpflicht.
Solange Ostfriesland zu Preußen gehört hatte,
waren die Ostfriesen vom Wehrdienst befreit
gewesen, jetzt sollten sie unter Napoleon
dienen.
1813
Die französische Herrschaft über Ostfriesland
endete erst nach der Vielvölkerschlacht bei
Leipzig. Als nun im Herbst 1813 die Kosaken
nach Ostfriesland kamen, zogen am 12.
November 1813 die Franzosen aus der Stadt
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
Leer über die Ems. Ihnen folgten die russischen
Truppen, von den Einwohnern der Stadt jubelnd
begrüßt. Am 17.11.1813 war ganz Ostfriesland wieder preußisch. Ein Neuanfang,
besonders in der Wirtschaft, begann.
1815
Nach den Befreiungskriegen kommt der Flecken Leer zum Königreich Hannover. Die
franz. Einrichtungen, z. B. Maire, bleiben bis zur Verleihung der Stadtrechte erhalten.
Zum Markt Ziehende
1818/1824
Handel: Die Produkte des Leerer, Stickhauser und teilweise des Auricher Amts und
Rheiderlands werden in Leer auf den Markt gebracht. Sie bestehen hauptsächlich in
Hafer, Butter und Käse. Für beide letztere Produkte ist Leer der Hauptmarkt im Lande,
ferner Honig, Wachs, Steine, Branntwein, Öl usw.
Drei Krammärkte werden jährlich in Leer gehalten und finden, da sie dem ganzen Amt
dienen, großen Zuspruch. Daneben gibt es zwei große Pferdemärkte, einen mageren
und vier fette Viehmärkte. Im Sommer wird gewöhnlich jeden Dienstag und Freitag
Butter und Käse zur Stadt gebracht. Korn kommt zwar auch auf den Markt, das
meiste wird aber nach Proben verkauft, wie in Emden und sonstigen ordentlichen
Handelsstädten.
Auftrieb zum Viehmarkt
Quelle: (www.geschichte-s-h.de)
Marktfrau verkauft Töpfe
(Quelle: www.stadtdetmold.de)
Marktfrau
(Quelle: www.deutsche-fachwerkstrasse.de)
Emder Heer
Febr. 1725 Appelkrieg
Leer wird zum Schauplatz eines Treffens zwischen den Emder und fürstlichen Truppen.
7. April 1726
Emder und fürstliche Truppen stoßen wieder aufeinander. Vier Stunden widersteht das
kleine Emder Heer der fürstlichen Truppe, bestehend aus 200 Soldaten und 8843
(andere sagen 3400) Bauern. Nach Verstärkung durch Rheiderländer Bauern wird das
fürstliche Heer nach sechsstündigem Kampf in die Flucht geschlagen. Der Flecken
selbst wird von der Raubsucht des mit den Bauern gezogenen Pöbels heimgesucht.
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
Handwerk
Beginn des 17. Jahrhunderts
Leer hatte eine Einwohnerzahl von ca. 3 500 Menschen, darunter eine Anzahl
Auswärtige, die zugezogen waren: aus Meppen, Münster, Oldenburg und anderen
Orten.
An Berufen wurden in Leer genannt:
5 Kuper, 4 Schmiede, 4 Schneider, 4 Schuhmacher, 3 Zimmerleute, 2 Kistenmacher,
2 Bäcker, 2 Kannegießer, 2 Brauer, 2 Schlachter, 2 Glaser, je ein Krämer,
Blickschlager, Stellmacher und Korbmacher.
1763
Aus der Berufszählung für Leer:
33
18
10
6
9
14
1
25
30
10
1
2
2
4
4
4
1
5
2
1
2
Beamte (darunter Advokaten,
Notar und Lehrer)
Chirurgen
Apotheker
Kaufleute und Krüdeniere
(Kolonialwarenhändler)
Leinenreeder
Handelsleute
Handelsjuden
Lombard- und Wechseljuden
Weinhändler
Bäcker (davon 10 mit einem
Nebenberuf wie Brauer usw.)
Brauer
Brenner
Maler und Glaser
Küper
Schlachtjuden
christl. Schlachter
Schneider
Schuster
GrobKleinKupferschmiede
Barbiere
Grützmacher
Hutmacher
Knopfmacher
Korbmacher
Lederbereiter
Müller
Kupferschläger
Blickschläger
2
4
4
5
Sattler
Drechsler (Weeldreier)
Wollspinner
Maurer
3
5
65
11
9
5
5
1
27
21
Zimmerleute
1
Blaufärber
1
Buntdrucker
1
Buchbinder
1
Konditor
3
Kerzenmacher
1
Kalkbrenner
2
Perückenmacher
1
Töpfer
2
Rademacher
1
Stock- und Pfeifenmacher
7
Altflicker
4
Näherinnen
1
Scherenschleifer
9
Silberschmiede
5
Strik-Leineweber
1
Schornsteinfeger
3
Tauschläger
3
Zinngießer
194
Leineweber
11
Weberinnen
66
Weberknechte
2
Mägde
Zahlreiche Gesellen
33
Landgebräucher
10
Fuhrleute
2
Gärtner
6
Schiffer
97
Tagelöhner
14
Torfträger
4
Tonnenträger
3
Ziegeleiarbeiter
1780
Die Einwohner arbeiten in erster Linie in Fabriken und die Fabrikanten sind
meistens Mennoniten. Die Verleger der Leinenmanufaktur nannte man „Rheders“
( von rheden: etwas bereiten oder anschaffen). Die Arbeiter in den Manufakturen
nannte man nicht Gesellen, sondern Meiner. Im Jahre 1780 gab es in Leer:
•
1 braune Seifensiederei mit 4 Arbeitern, die im Jahre 1779 über 900
Tonnen Seife lieferte und beinahe zwei Drittel außerhalb des Landes
absetzte
•
1 Leinenmanufactur mit 15 Rhedern, 216 Stühlen und ebensovielen
Arbeitern. Man verfertigt hier sehr feines Leinen, das dem holländischen
an Güte nichts nachstand und auch als holländisches verkauft wurde. Im
Jahre 1779 lieferte diese Manufaktur 1209 Stück Leinen zu 50 brabanter
Ellen Im Jahre 1772 waren hier 28 Rheder, die für 80000 Rthlr. Leinwand
außer Landes schickten; im Jahre 1789 nur noch 12, die für 32680 Rthlr.
auswärts absetzten.
Ferner fand man hier:
•
1 Weberstuhl zu gestreiftem Rasch
•
1 Strumpfmanufaktur mit 60 Strickern und 60 Spinnern, die im Jahre 1779
3000 Paar feine Strümpfe lieferten;
•
1 Leimsiederei, die im Jahre 1779 3000 Pfund lieferte und drei Viertel
davon ins Ausland absetzte
•
1 Braunleder-Fabrik mit 3 Arbeitern, die 1206 Stück Häute zubereitete und
über zwei Drittel davon nach auswärts verschickte;
•
1 Hutmanufaktur mit 18 Arbeitern, die 5100 Hüte lieferten
•
1 Oelmühle, die für 15000 Rthlr. Hanf- und Leinsamen verarbeitete und
daraus 750 Ohmen Oel und 130 000 Oelkuchen bereitete, wovon beinahe
zwei Drittel aus dem Lande gingen;
•
1 Weiß- und Gelb-Lederfabrik mit 5 Mühlen und 9 Arbeitern, die über 4000
Stück Häute zubereitete und zwei Drittel davon außer Landes absetzte;
•
1 Schiffbauerei mit 14 Arbeitern, die im Jahr 1779 zwei ansehnliche Schiffe
für 3500 Rthlr. bauten.
•
Auch waren in Leer und den angrenzenden Orten 54 Kessel zum
Branntweinbrennen, die ungefähr für 40 000 Rthlr. Branntwein
verfertigten und über zwei Drittel exportierten.
1818/1824
Die Leineweberei spielt keine große Rolle mehr unter den Leeraner
Industriezweigen. Dafür gibt es 26 Branntweinbrennereien (1824 stehen viele
davon – wegen der Steuer – still), 18 Brauereien (1824 nur noch 7), 1 Cichorienund 1 Essigfabrik, 2 Seifensiedereien, 7 Lichtziehereien, 1 Leimsiederei, 12
Strumpf-, 5 Zwirnfabriken, 3 Kalkbrennereien, mehrere Tabaksfabriken, 3
Lohgerbereien, 2 Öl-, 3 Säge-, 5 Kornmühlen, worunter 2 Königl. Außerhalb der
Stadt an der Leda stehen, 8 Goldschmiede, 4 Uhrmacher, 1 Orgelbauer, 2
Kamm-, 2 Knopfmacher, 6 Buchbinder, 1 Buchdrucker etc.
Schmied Korbmacher
(Quelle: www.kunstmaler-niebert.de)
Korbmacher
(Quelle: www.kunstmaler-niebert.de)
Zimmermänner
(Quelle: www.gottschalg.de)
Blaufärber (Quelle: www.bn-ulm.de)
1559 Pest
Infolge des Auftretens der Pest
starben verschiedene hiesige Familien
gänzlich aus. Schlimmer noch als hier
wütete die Krankheit in Norden, wo
viele angesehene Bürger, unter ihnen
sämtliche Kirchendiener ihr zum Opfer
fielen
In diesem Jahre kam auch der
schwedische Gesandte Stehen Ericks
hier durchgereist. Derselbe begab sich
nach Leerort und Stickhausen, um
wegen der Heirat des jungen Grafen
Edzard
mit
einer
schwedischen
Prinzessin mit der Gräfin Anna
Rücksprache zu nehmen.
Hexenjagd
1590
Die in diesem Jahre wieder veranstaltete Jagd auf Hexen und Zauberei, von
welcher auch unsere Gegend nicht verschont blieb, zeigt uns ein trauriges Bild
menschlicher Verirrung. So wurden im Knyphausen 20, in Wittmund 2, in Aurich
2, hier in Leer 2, in Pewsum 2 und in Norden 3 der Zauberei beschuldigten
Personen öffentlich verbrannt.
Von den beiden hier verbrannten Hexen soll die eine der Überlieferung nach aus
dem Stockhause zu Bollinghausen gewesen sein. Den Scheiterhaufen errichtete
man auf den Meedelanden, schräg ihrer Wohnung gegenüber. Noch viele Jahre
nachher wurden Überbleibsel des Brandpfahls gezeigt.
(Quelle:www.kostuemverleih-wagner.de)
Mode 500 Jahre
(um 1530) Zitat Henricus Ubbius:
Die Verschwendungssucht unserer Zeit, die sich so verderblich bei uns
eingenistet hat, dass wenig bemittelte Modenarren mehr Seidentuch
verscheißen, als früher große Herren, hat zur Folge gehabt, dass die Kleidung der
Vornehmen, wie bisher, noch aus glänzender Seide besteht, durchwebt mit
goldenen und vergoldeten Spangen und Sternchen. Der Roch reich halb bis zur
Wade hinab und ist im Schnitt vielfach verschieden, je nach persönlichem
Geschmack. Wenn der grimmige Winter kommt, werden kostbare ausländische
Pelze darüber angezogen.
Der Bürgerstand bleibt in der Güte des Stoffs ein Stück dahinter zurück: man
trägt nämlich einen Veroneser, englischen oder flandrischen Kamlottstoff (Vom
Haar
der
Angora-Ziege,
genannt
„Grein“)
aus
Halbseide,
aber
zusammengestückt, dazu einheimische Pelze vom Wiesel und von der Fischotter.
Nur der gewöhnliche Mann kleidet sich noch ganz nach seinem Vermögen: wer
einigermaßen bemittelt ist, mit Tuch; die geringeren mit dem Schafpelz und den
Fellen anderer Haustiere. Die Frauen tragen ein rotes Kleid aus Halb oder
Vollseide, hier und da mit Gold durchwebt. Der weibliche Staat ist wahrhaftig
nicht billig: die Landfrauen jedoch tragen einen kurzen Rock mit vielen Falten,
nur unten offen, über der Achsel mit silbernen und goldenen Knöpfen und
Schellen geschlossen und zugehackt. Ueber die Brust hängen zwei Tuchstreifen
wie ein Paar Flügel herab. Ein Auswärtiger oder ganz Fremder kann leicht
darüber zum Lachen kommen. Wenn er diese Tracht sieht, die ganz rot oder
grün, zuweilen auch gemischt erscheint.
In den durchbohrten Ohrläppchen tragen sie kostbare Ohrringe, an den Schuhen
vergoldete und versilberte Schnallen; die Schuhe sind aus rotem oder grünem
Stoff. Die Unterschenkel sind bei diesen naturwüchsigen Landfrauen und
manchmal auch bei den Männern reichlich dick bis zu den Fersen hinab. Mir
scheint es fast, als ob solche Knochen vom Genuß der Buttermilch herrühren, die
sie vorzugsweise trinken.
1852
Verzeichnis der Kleidungsstücke für die Auswanderin Catharina Estermann
(Der Estermann mitgegeben: 1 Hut, 1 Kleid, 1 Unterrock, 1 Tuch, 1 Tuch, 1
Hemd, 1 Paar Strümpfe, 1 Mütze, 1 Paar Schuh)
1 schwarzer Hut
2 buntkattune Kleider
1 schwarzbeiger Rock
1 blaukattuner Rock
1 schwarz und weiß gestrickter
Unterrock
1 grüner Unterrock von Multonz
1 bunte Jacke
Leer, 31. Juli 1852
4
4
6
4
6
2
1
2
bunte Halstücher
bunte Schnupftücher
Hemde
Paar Strümpfe
Mützen
Paar Schuh
Bürste
Kämme, groß und klein
Spätes Mittelalter
(Quelle, beide: www.kostuemverleih-schilling.de)
Renaissance
(Quelle, beide: www.kostuemverleih-schilling.de)
Barock
(Quelle, alle : www.kostuemverleih-schilling.de)
Rokoko
(Quelle: www.zum.de)
(Quelle: www.kostuemverleih-roswitha.ch)
Klassizismus
(Quelle: www.kg-atelier.de)
Biedermeier
Biedermeierschuten
(Quelle: www.museum.vienna.at)
(Quelle: beide www.kostuemverleih-nürnberg.de)
Gründerzeit
(Quelle: www.kostuemverleih-schilling.de)
Jugendstil
(Quelle: www.desingerin.at)
20iger Jahre
(Quelle, alle drei: www.vordem.de)
60/70iger Jahre
(Quelle: www.smca.at und
www.wonderfulpictures.com)
Kleidung der Friesen im 16. Jahrhundert
Aus: Ostfriesische Volks-und Rittertrachten um 1500, in getreuer Nachbildung
der Originale des Häuptlings Unico Manninga, mit einleitenden Worten vom
Grafen Edzard zu Innhausen und Knyphausen, Vorwort: Prof. Rudolf Virchow und
Dr. Ulrich Jahn, Hrsg. Gesellschaft
Die Kleidung der
Kriegsknechte und
Bauern bestand offenbar
in Schafpelzen, wobei
die raue Seite nach
innen gekehrt wurde.
Vornehme Frau mit „Pael, Scherssoen,
Esschart, Wylster“
Bäuerin mit Kopfbedeckung.
Die abgebildete
EdelmannsKleidung wurde
etwa um 1500 in
dieser Form
getragen.
Volkstracht Häuptling
Zwei Arten von Bändern hing den Frauen als
Zöpfe hinten in den Haaren herunter. Das
eine Band hieß „Stuckel.Band“, der in Form
eines Diadems getragene Kopfschmuck hieß
ein „Pael“. Es war aus Gold gemacht und
ungefähr
6
Finger
breit,
mit
vielen
Edelsteinen eingelegt und mit Gliedern
versehen, damit es auf dem Kopf getragen
werden konnte.
Schmuck
Die Strümpfe (XV: g,i) hießen „Gescoeckede Hasen“, der Schuh
(XVI: t) war aus Holz und mit vergoldeten Platten überzogen, die
mit Edelsteinen und Perlen besetzt waren, wie auch die
Strümpfe. Auch der Gürtel um die Taille der Damen war von
erhabener Arbeit und gewöhnlich zwei Pfund schwer vom
vergoldeten Silber. Das Geschmeide, das am Ende der Ärmel
über den Händen getragen wurde, hieß ein „Wylster“ , die
Kopfhaube (n) „Hatte“. Sie war 3 – 4 Ellen lang und anderthalb
Ellen breit und wurde so um den Kopf gewunden, dass die Zipfel
an beiden Seiten herunterhingen. Die goldenen Ringe (a), oft 5 –
7 Loth schwer, wurden „Gestrengede Ringe“ genannt. Die
vergoldeten Knöpfe (s) oder Schellen wurden von den Damen auf
den Schultern getragen. Die Schuhringe oder Schuhschnallen (v)
waren ebenfalls aus schwerem Gold. Das goldene Geschmeide (l,
m) war mit Edelsteinen besetzt und von einem solchen Umfang,
dass es mehr als eine Kanne Wasser in sich fassen konnte. Das
grösste wurde vor der Brust, die kleineren , alle „Esschart“
genannt, wurden an beiden Seiten je zwei oder auch wohl drei
Stück an einer goldenen Kette getragen, die von der Schulter
herunterhing.
Vornehme Frau
Das Geschmeide, womit die Kleider von oben bis unten
besetzt waren, waren mehr als eine Hand breit. Es
handelte sich um vergoldete Platten, die rund oder auch
viereckig waren. Einige Damenkleider waren so dicht mit
diesen Platten besetzt, dass die Frauen kaum aufstehen
konnten. Der Stoff der Kleider bestand aus rotem
Leidisch.
Alle
zwei
Finger
breit
war
er
auseinandergeschnitten und wieder mit groben Nähten
zusammengesetzt worden. Ein solches Kleid hieß
„Schersson“.
Kreuzmarkt am Hafen
Am Markt verbunden war die Einrichtung einer Waage, mussten doch alle
verkauften Gegenstände gewogen werden. Sehr früh sicherte sich die reformierte
Kirche mit der Waagegerechtigkeit eine Jahrhunderte lange Einnahmequelle.
Solange der Markt am Kaak und an der Marktstraße abgehalten wurde, befand
sich die Waage im Turm der reformierten Kirche. Die Verlegung der Waage an
das Ufer des Ledastromes im Jahre 1570 lässt erkennen, dass der Schiffsverkehr
im Zusammenhang mit den Märkten, inzwischen war 1528 zusätzlich der
Kreuzmarkt eingerichtet worden, zugenommen haben musste. Gehandelt und
gewogen wurden damals besonders folgende Waren: Flachs, Butter, Käse, Talg,
Speck, Wachs und Vieh.
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
Leinenindustrie
1569 – 1580
Niederländische Mennoniten verbessern und
vergrößern
die
seit
langem
betriebene
Leinenweberei
und
den
Handel.
Die
Leinenweberei, die bis dahin nur als Hausweberei
betrieben
wurde,
erfolgt
nun
erstmals
gewerblich.
1640 – 1641 Aufblühen der Leinenindustrie
Noch immer dauerte der Zuzug vertriebener
protestantischer Geistlichen aus der Pfalz und
Süddeutschland fort, die in der reformierten
Gemeinde Unterstützung fanden.
Sehr erfreulich war das ersichtliche Aufblühen
der heimischen Leinenindustrie. Die Zahl der
Webereien nahm erheblich zu.
1765
Der 3. Januar 1765 brachte eine erste große Erleichterung für den Flecken Leer.
Der gesamte Eigenhandel Leers wurde vom Stapelzwang in Emden befreit. Dafür
mussten die Kaufleute Leers auf den Bunder Landweg verzichten. Dieser
Landweg muss für den Leinenhandel mit Amsterdam und Groningen sehr
bedeutsam gewesen sein.
Um 1780
Die Verleger der Leinenmanufaktur nannte man
„Rheders“ ( von rheden: etwas bereiten oder
anschaffen). Die Arbeiter in den Manufakturen nannte
man nicht Gesellen, sondern Meiner. Im Jahre 1780
gab es in Leer eine Leinenmanufactur mit 15 Rhedern,
216 Stühlen und ebenso vielen Arbeitern. Man
verfertigt hier sehr feines Leinen, das dem
holländischen an Güte nichts nachstand und auch als
holländisches verkauft wurde. Im Jahre 1779 lieferte
diese Manufaktur 1209 Stück Leinen zu 50 brabanter
Ellen. Im Jahre 1772 waren hier 28 Rheder, die für
80000 Rthlr. Leinwand außer Landes schickten; im
Jahre 1789 nur noch 12, die für 32680 Rthlr. auswärts
absetzten.
1818/1824
Die Leineweberei spielt keine große Rolle mehr unter
den Leeraner Industriezweigen.
(Quelle, beide:
www.kostuemverleih-wagner.de)
Maritime Wirtschaft
1590 rüsteten erstmalig zwei Leeraner Kaufleute ein Schiff aus, und transportierten mit ihm Pferde
nach St. Luca in Spanien. Von dort fuhr das Schiff mit Salz und anderer Ladung
in die Ostsee, ehe es mit Roggen beladen nach Ostfriesland zurückkehrte.
1765
In Leer wurde in der Waage ein Zollkontor errichtet. Die Zolleinnahmen kamen
den Emdern als Ausgleich zugute, davon wurde aber der Verlust des preußischen
Staates durch den Wegfall der Einnahmen auf dem Landweg über Bunde
abgezogen. Der weitere Versuch, in Leer einen Freihafen einzurichten, scheiterte.
Dennoch profitierte Leers Handel erheblich von der neuen Situation. Zwischen
1766 und 1770 liefen 430 Schiffe den Hafen an, darunter 76 Leerer Schiffe, aus
Emden 49, aus anderen ostfriesischen Orten 106 Fahrzeuge und 199 fremde
Schiffe. Der Seehandel Leers holte den Emder schließlich ein und überstieg ihn
sogar in den Jahren 1792 bis 1798.
Als 1803 auch die Flussmündungen von Elbe und Weser durch die Engländer im
Zuge der französischen Revolution blockiert wurden, war die Ems der einzige
freie Zugang der europäischen Kaufleute zu den Weltmeeren. Holländische,
Bremer und Hamburger Kaufleute errichteten Niederlassungen in Emden und
Leer, um am Seehandel weiter teilzuhaben.
Matrosen
(Quelle: www.gelb.net)
Binnenschiffer
(Quelle : www.msgeg.de)
1522/1523 Reformationszeit
Als in den Jahren 1522
und 1523 das Werk der
Reformation hier seinen
Anfang nahm, fühlten die
Priester, derer es, wie aus
dem Testament der Gräfin
Theda
hervorgeht,
in
Ostfriesland viele gab,
sich gemüßigt, den Ort zu
verlassen, um sich einen
anderen
Wirkungskreis
aufzusuchen.
Ihr
Fortziehen erleichterte L.
Kanz
wesentlich
seine
Aufgabe und setzte ihn im
Stand,
bereits
im
folgenden Jahre das Reformationswerk hier vollständig durchzuführen.
1529
Kurz nach Einführung der Reformation schritt man
zur Entfernung aller vorhandenen Zierratstücken aus
den Kirchen, ja um jede Erinnerung an die
„papistische“ Zeit zu bannen, hielt man sogar eine
Übertünchung der an den Mauern und Wänden
befindlichen lateinischen Inschriften für nötig. Das
Schlimmste dabei war, dass die im Laufe der Zeit
angesammelten Kostbarkeiten, als Monstranzen,
Kelche, sowie alles Gold und Silber, zu völlig
anderen Zwecken verwertet wurden.
(Quelle, beide: www.kostuemverleih-wagner.de)
1537 – 1543 Tod von Hajo Unken
Wie Herr v. Wicht in seinen Annalen mitteilt, starb in diesem Jahre der Edelmann
Hajo Unken oder, wie Emmius ihn nennt, Haico Uniconius. Derselbe, im
persönlichen Leben „Häuptling von Leer“ genannt, wohnte auf der jetzigen
Lüningsburg. Als Mitglied des Kirchenrates wie als eingesessener Bürger machte
er sich sehr um die Erhaltung der kirchlichen und bürgerlichen Rechte verdient.
Das Gut selbst bildete ohne Zweifel seit Alters einen adligen Sitz, dessen Besitzer
immer berechtigt gewesen, auf den öffentlichen Landtagen zu erscheinen. Denn
während das Haus von Hane die Berechtigung dazu erst 1599 erhielt, waren bei
jenem Bedenken dieser Art niemals aufgekommen.1
(Quelle: www.kostuemverleih-wagner.de)
1
ebd., In dem Verzeichnis der ostfr. Ritterschaft, welches die auf den Landtagen mitberatenden Gliedern
derselben, angibt, wird Haye Uniken mit aufgeführt.
Verleihung der Marktrechte
1508Gallimarkt
Mit der Errichtung des ersten Marktes im Flecken Leer, im Jahre 1508, wurde der
Stadt das Marktrecht von Edzard dem Großen verliehen und der Gallimarkt als
Flachsmarkt eingerichtet; dies zeugt vom wirtschaftlichen Aufblühen des Ortes
und von der Stärke der Landwirtschaft. Die Böden rings um Leer waren günstig
für den Flachsanbau, wenngleich man den Leinsamen aus dem Ostseeraum
einführen musste.
(Quelle für alle Bilder:
www.kostuemverleih-wagner.de)
Verleihung der Stadtrechte
1823
Juli 11. König Georg IV. verleiht dem Flecken Leer die Stadtrechte. Gültig wird
diese Urkunde allerdings erst am 01.08.1823.
Juli 22. Abraham Ehrlenholtz wird offiziell zum hauptamtlichen Bürgermeister von
Leer ernannt.
(Quelle, beide: www.kostuemverleih-wagner.de)