Wir glauben daran, dass Open Source mittlerweile

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Wir glauben daran, dass Open Source mittlerweile
LESEPROBE
„Wir glauben daran, dass Open Source mittlerweile
der bessere Weg ist Software zu entwickeln.“
Roland Fesenmayr ist Gründer und Vorstandsmitglied der Oxid eSales AG und der strategische
Kopf hinter der neuen Open-Source-Strategie des Unternehmens. T3N sprach mit ihm über die
ersten Erfahrungen mit der Open-Source-Community, über Risiken und zukünftige Pläne.
solides Service-Umfeld, dass im Open-Source-eCommerce-Markt
in dieser Form ziemlich einzigartig ist.
T3N Magazin: Wo sehen Sie das größte Risiko bei Ihrem „OpenSource-Coming-Out“?
Roland Fesenmayr ist als CEO der Oxid eSales AG für die neue Open-SourceAusrichtung der Firma verantwortlich.
Herr Fesenmayr, warum haben Sie Ihr Produkt „eShop“ als
Open-Source-Projekt freigegeben?
Roland Fesenmayr: Wir glauben daran, dass Open Source mittlerweile der bessere Weg ist Software zu entwickeln und zu vertreiben. Mit eShop 4 sind wir auf einem sehr hohen Entwicklungsstand angekommen – nicht nur moderner und ausgereifter als der
momentane Branchenstandard, sondern auch um Längen besser
als die Vorgängerversion. Das heißt natürlich noch lange nicht,
dass die Version 4 perfekt ist. Wir glauben aber, dass wir auf dieser
Basis und mit dem Know-How vieler fähiger Leute aus der
Community eine der vielversprechendsten Open-Source-ShopLösungen schaffen können.
T3N Magazin: Welche Alleinstellungsmerkmale bietet Ihre ShopLösung?
Roland Fesenmayr: Durch unsere bislang rein kommerzielle Historie haben wir mit unserem Produkt „eShop“ eine erprobte und
ausgereifte eCommerce-Lösung im Markt etabliert. Vor allem im
Enterprise-Einsatz hat sich unsere Lösung in den letzten Jahren
bewährt. Im Moment sind mehr als 2.500 Professional- und Enterprise-Shops bei unseren Kunden im Einsatz. Unser agiler Entwicklungsprozess mit komplettem Unit-Testing und das demnächst
verfügbare SVN – das transparenten Einblick in unseren Entwicklungsprozess bieten soll – ist sicherlich ein interessanter Punkt für
Entwickler, sich unser Shop-System einmal näher anzuschauen.
Aber auch die weiteren Oxid-Angebote von der optional buchbaren eCommerce-Intelligence-Plattform „Oxid eFire“ bis hin zu
unserem Schulungsprogramm „Oxid Academy“ und nicht zuletzt
unseren zahlreichen und vielfältigen Partnerschaften schaffen ein
Roland Fesenmayr: Wir haben mit unserer bisherigen Unternehmensentwicklung und dem ganz neuen Umfeld „Open Source“
sicherlich viele verschiedene Interessen und Erwartungen unter
einen Hut zu bringen. Obwohl es mittlerweile einige etablierte
kommerzielle Open-Source-Geschäftsmodelle wie zum Beispiel
das des Open-Source-CRM-Herstellers SugarCRM gibt, ist es dennoch natürlich eine Herausforderung, hier die passende Strategie
zu finden. Im besten Fall stellt sich unsere Strategie als große
Chance heraus, im schlimmsten Fall können wir es nicht immer
allen recht machen. Das halte ich aber für ein kalkulierbares und
ein Stück weit alltägliches Risiko. Ganz ehrlich: Gerade auch nachdem wir diesen Schritt nun gegangen sind, wird immer klarer, dass
das größte Risiko gewesen wäre, die Option „Open Source“ nicht
zu ergreifen. Auch unsere Partner haben den Schritt übrigens sehr
positiv aufgenommen.
T3N Magazin: Wo finde ich als Entwickler Informationen über
die Erweiterung des eShops?
Roland Fesenmayr: Wir bauen derzeit Schritt für Schritt unsere
Community Plattform auf www.oxid-esales.com aus. Herzstück
sind sicherlich Blog und Community-Forum. Aber es geht weiter:
Neben dem obligatorischen SVN wird es in Kürze mit „Oxid Exchange“ einen Marktplatz geben, auf dem Module und Themes
ausgetauscht werden können. Ein weiterer Schritt wird dann ein
Tool sein, das es der weltweiten Community auf einfache Weise
ermöglichen soll, sowohl das Frontend als auch das Backend des
eShop zu übersetzen und so unsere Shop-Lösung in unterschiedlichsten Ländern einsetzbar zu machen. Schon heute findet man
im Bereich „Ressourcen“ umfangreiche Manuals, Hilfe, FAQ und
Entwicklerdokumentationen. All dies soll sich übrigens zukünftig
durch die Community frei kommentieren, korrigieren und ergänzen lassen.
T3N Magazin: Welche Community-bildenden Maßnahmen sind
geplant?
Roland Fesenmayr: Hier stehen wir vor allem international natürlich noch am Anfang und müssen sicherlich auch noch viel lernen.
Investitionen in eine umfangreiche Online-Plattform gehören genauso zu unseren Planungen wie der Aufbau einer offenen und
engen Partnerschaft mit Entwicklern aus der Community. Der intensive Austausch war bereits in den ersten Tagen nach der OpenSource-Veröffentlichung eine tolle Erfahrung und wir freuen uns
sehr darauf zu sehen, wie es in Zukunft weitergeht. Zugleich fühlen wir uns aber auch an die Anfangszeit mit Oxid erinnert. Vor
dem Wachstum konnten auch wir Gründer noch einen ganz direkten, persönlichen Austausch mit jedem, der sich für Oxid interessierte, pflegen. Insofern bedeutet unser heutiges
Community-Building für uns auch Anknüpfen an alte Werte.
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