Unternehmens-Leitbild

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Unternehmens-Leitbild
Unser Leitbild
Leitlinien und Unternehmensziele des St. Josef-Stiftes
Menschen sind uns wi c ht i g .
VORWORT
Vorwort
Der von uns allen gemeinsam gestaltete Leitbildprozess ist ein bedeutsames Ereignis in der Geschichte
unseres Hauses. Er hat in der Folgezeit die Qualität unserer Arbeit erheblich gefördert. Gemeinsam
haben wir viele Ziele erreichen können, die wir uns gesetzt hatten. Es bleibt dennoch eine Menge zu
tun, zumal zahlreiche neue Herausforderungen hinzugekommen sind. Gelegentliche Rückschläge haben
uns nicht entmutigt. Es hat sich gezeigt, dass ein Leitbildprozess niemals abgeschlossen ist. Gerade das
macht ihn so wertvoll und interessant, füllt ihn mit Leben.
Anlässlich verschiedener Mitarbeitertage haben wir jeweils eine Zwischenbilanz gezogen. Dabei ist deutlich geworden, dass die seinerzeit formulierten Leitlinien und Ziele noch immer gültig sind und uns
daher nach wie vor Orientierung geben können.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen auch die alle drei Jahre durchgeführten Mitarbeiterbefragungen.
Dabei zeigte sich aber auch, dass die Vermittlung des Leitbildes eine dauerhafte Aufgabe ist.
Bei der Ihnen vorliegenden Ausgabe unserer Leitlinien kam Farbe ins Spiel, das Layout und die Bilder
wurden erneuert. Die alten schwarz-weißen Bilder vermittelten doch den Eindruck anhaltender Jugend.
Es lohnt sich immer wieder, die Leitlinien zu lesen und in ihnen eine Grundlage für das tägliche
Handeln zu sehen.
Sendenhorst, im Februar 2013
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Inhalt
Einleitung
Ein Bild, das Fragen aufwirft
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Unternehmensziele und Leitlinien
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Leitlinien unserer Arbeit
im St. Josef-Stift
1. Grundwerte unserer Arbeit
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2. Patientenorientierung
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3. Umgang der Mitarbeiter untereinander
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4. Kooperation und Zusammenarbeit
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5. Kommunikation und Information
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6. Führung
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7. Qualität und Effektivität
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8. Außenwirkung
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Unternehmensziele
Kurzbeschreibung der fünf
Unternehmensziele
St. Josef-Stift 2000:
Ein Unternehmensleitbild
erstellen und leben
Endfassung der Leitlinien
am 28. Oktober 1997
3. Auflage: Februar 2013
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Anhang 1
Entstehungsgeschichte der Leitlinien
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Anhang 2
Teilnehmer der Arbeitsgruppe Leitlinien
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Herausgeber:
St. Josef-Stift Sendenhorst
• Orthopädisches Kompetenzzentrum
• Rheumatologisches Kompetenzzentrum
Nordwestdeutschland
• Endoprothesenzentrum Münsterland
Reha-Zentrum am St. Josef-Stift gGmbH
St. Elisabeth-Stift gGmbH
Westtor 7 · 48324 Sendenhorst
Telefon: 02526 300-0
www.st-josef-stift.de
Gestaltung:
Löhrke & Korthals
Lambertus-Kirchplatz 7
59387 Ascheberg
Hinweis:
Zur besseren Lesbarkeit werden im folgenden
die Bezeichnungen „Patient“, „Mitarbeiter“ usw.
im Sinne von „Patientinnen und Patienten“,
„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ usw. verwendet.
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EINLEITUNG
Ein Bild, das Fragen aufwirft
Das „Unternehmensbild“ des St. Josef-Stiftes in Sendenhorst befindet
sich vor dem Krankenhaus: Drei Menschen tragen einen Vierten. Seit der
Entstehung im Jahre 1964 hat dieses Bild immer wieder zum Nachdenken
angeregt. Es fordert zu Fragen heraus:
Wer trägt hier überhaupt wen?
Mitarbeiter einen Patienten?
Die Patienten das Krankenhaus?
Das Krankenhaus die Mitarbeiter?
Die Mitarbeiter das Krankenhaus?
Worauf richtet sich der Blick
des Getragenen?
Auf seine Helfer?
Auf sich selbst?
Auf einen „höheren” Helfer?
Wie fühlen sich die Träger?
Auch an uns als Mitarbeiter des St. Josef-
Vorsichtig? Angestrengt?
Stiftes stellt diese Skulptur Fragen dazu,
Überfordert? Unsicher?
Begeistert?
• wie wir unsere Aufgabe verstehen,
Gestärkt durch Gemeinsamkeit?
• wie wir den Patienten sehen,
• wohin wir ihn begleiten wollen,
Wie fühlt sich der Getragene?
Aufgehoben? Angenommen?
Zum Leidenden, zur Passivität erhoben?
• wie wir als Mitarbeiter zusammenarbeiten wollen und
• woher Antrieb und Motivation für
unsere Arbeit kommen.
Wohin geht der Blick der Träger?
Auf einen Patienten?
Die Arbeit an Unternehmenszielen und Leit-
Über den Getragenen hinaus? Wohin?
linien ist der Versuch, für die jetzige Zeit Ant-
Auf die Mit-Träger?
worten auf diese Fragen zu geben.
4
Unternehmensziele *
Träger, Vorstand und Chefärzte des St. JosefStiftes haben im Sommer 1997 fünf Unternehmensziele formuliert:
1. Wir erhalten die hohe Fachkompetenz
im Hause und bauen sie aus.
2. Wir praktizieren Mitarbeiterorientierung.
3. Wir sichern die wirtschaftlichen
Grundlagen.
4. Wir pflegen die unverwechselbare
Atmosphäre des Hauses.
5. Wir leben eine christliche Anbindung.
(* siehe nähere Ausführungen auf Seite 22/23)
Leitlinien
Im Frühjahr und Sommer 1997 hat eine
Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern
aller Bereiche und Berufsgruppen, Leitlinien
für die praktische Arbeit entwickelt.
(vgl. dazu auch Anhang 1: „Entstehungsgeschichte der Leitlinien“ und Anhang 2:
„Liste der Teilnehmer an der Arbeitsgruppe
Leitlinien“)
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1. Grundwerte unserer Arbeit
Die Arbeit im St. Josef-Stift ist im christlichen Glauben verwurzelt;
auf dieser Basis gehen wir miteinander und mit den Patienten um.
Wir bemühen uns darum, diese Wurzeln unserer Arbeit und unseres
Engagements lebendig zu erhalten.
Zu unseren Grundwerten gehört es:
In der praktischen Umsetzung bedeutet das:
• Unsere Patienten betreuen wir medizinisch
1. Für interessierte Mitarbeiter wird ein Ar-
und pflegerisch bestmöglich; dabei behalten
beitskreis „Grundwerte der Patientenbetreu-
wir die Gesamtheit ihrer Lebenssituation im
ung“ ins Leben gerufen, in dem sich die
Blick.
Teilnehmer gegenseitig darin unterstützen
und fördern, den Patienten entsprechend un-
• Gemeinsam mit unseren Patienten suchen wir
seren Grundwerten zu begegnen.
Antworten auf Glaubens- und Lebensfragen,
die bei ihnen durch die Krankheitssituation
aufgeworfen werden.
• Patienten aller Weltanschauungen und Glaubensrichtungen begegnen wir mit Respekt und
Toleranz.
• Patienten, die im christlichen Glauben verwurzelt sind, wollen wir durch entsprechende
Angebote Unterstützung und Stärkung geben.
• Die Mitarbeiter im Hause unterstützen wir
darin, dass sie ihre Arbeit auf der Grundlage
christlicher Nächstenliebe praktisch verwirklichen können.
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2. Jährlich finden Angebote statt, bei denen
ausgewählte Aspekte der „Patientenbetreu-
ung auf der Basis christlicher Nächstenliebe“
bearbeitet werden durch Vorträge, Seminare
und Arbeitsgruppen oder auch im Rahmen
des Mitarbeitertages, bei Visitationen oder
Angeboten der Krankenhausseelsorge.
3. Bei der Auswahl von Mitarbeitern wird darauf geachtet, ob ein Bewerber neben seiner
fachlichen und menschlichen Qualifikation
die Grundwerte des Hauses mittragen kann.
4. Für Patienten, die im christlichen Glauben
verwurzelt sind, machen wir vielfältige Angebote, z. B. seelsorgerliche Gespräche durch
die Geistlichen beider Konfessionen, Gottesdienste in unserer Kapelle, Kommunion bzw.
Abendmahl in den Zimmern, Beichte, Krankensalbung und das Feiern der kirchlichen
Festtage. Zu diesen Angeboten sind auch die
Mitarbeiter des Hauses eingeladen.
6. In den rechtlichen Fragen sind wir an die Verfassung der katholischen Krankenhäuser gebunden, z.B. an die Richtlinien für Arbeits-
5. In den ethischen Grundentscheidungen ori-
verträge in den Einrichtungen des deutschen
entieren wir uns an der Grundordnung des
Caritas-Verbandes (AVR) und die Mitarbei-
kirchlichen Dienstes.
tervertretungsordnung (MAVO).
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2. Patientenorientierung
Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen die Patienten. Wir wollen ihr
Vertrauen gewinnen und ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden,
am Behandlungsprozess beteiligen zu können. Auf Patientenwunsch werden auch die
• betreuen wir die Patienten auf einem hohen
Angehörigen informiert.
medizinischen und pflegerischen Niveau,
• tragen alle Mitarbeiter durch ihre Arbeit dazu
3. Um den Patienten die Orientierung im
bei, dass die Patienten sich bei uns wohlfühlen,
Hause zu erleichtern, werden sie durch das
• finden die Patienten in unserem Hause eine
Team der Christlichen Krankenhaushilfe
gehobene Ausstattung vor,
• können die Patienten ein vielfältiges kulturelles und religiöses Angebot wahrnehmen.
empfangen und begleitet. Eine Übersichtstafel, eine Patientenfibel und der Hausprospekt
gehören zum Informationssystem für den
Patienten; sie werden ständig weiterent-
Dies bedeutet in der Praxis:
wickelt. Auch die Mitarbeiter des Hauses
helfen durch persönliches Ansprechen, dass
1. Die Patienten erhalten die Möglichkeit,
in vertraulichen Gesprächen ihre Ängste, Sor-
Patienten, Angehörige und Besucher sich im
Hause zurechtfinden.
gen, Bedürfnisse und Wünsche zu äußern.
Dadurch wird Vertrauen aufgebaut, das notwendig ist, um ein gemeinsames Konzept
4. Auf die Situation chronisch kranker Patienten gehen wir besonders ein:
für die Verbesserung der Lebensqualität des
Patienten zu finden.
• Wir bemühen uns um Sensibilität für die
besondere Hilfsbedürftigkeit dieser Patien-
2. Die Patienten werden über ihre Erkrankung
ten und bieten entsprechende Hilfestellun-
und die Diagnostik- und Therapiemöglich-
gen zur Verbesserung der Lebensqualität
keiten umfassend informiert, um sich aktiv
an.
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• Die baulichen Maßnahmen werden behindertengerecht durchgeführt.
von allen Mitarbeitern unterstützt. Wir
sind sensibel dafür, wo von Patienten sol-
• Den Patienten werden die notwendigen
che Angebote gewünscht werden und
technischen Hilfen angeboten, damit sie
informieren die Seelsorger entsprechend.
ihren Alltag besser bewältigen können.
Die Seelsorger bieten aus der Sicht des
Dabei sind wir innovativ und suchen stän-
Evangeliums Hilfestellung zur Lebensbe-
dig nach besseren, patientengerechten Lö-
wältigung an.
sungen.
5. Über den medizinisch-pflegerischen Bereich
hinaus halten wir vielfältige Angebote bereit:
• Wir unterstützen die Arbeit von Selbsthilfegruppen und informieren die Patienten
über deren Aktivitäten.
• Wir machen kulturelle Angebote, bei
denen wir auf die Wünsche und Interessen
der Patienten eingehen.
• Kindern und Jugendlichen machen wir
Spiel- und Freizeitangebote und bieten
ihnen Entwicklungsmöglichkeiten.
• Das seelsorgerliche Angebot spielt in unserem Hause eine besondere Rolle und wird
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3. Umgang der Mitarbeiter untereinander
Für uns als Mitarbeiter hat der Umgang untereinander einen hohen
Stellenwert. Er ist geprägt von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung.
Dies zeigt sich praktisch darin,
dass wir uns an einige grundlegende Regeln
des Umgangs untereinander halten, in denen der
Respekt vor der Persönlichkeit und der Fachkompetenz jedes Mitarbeiters sichtbar werden:
1. Wir bemühen uns um einen freundlichen,
höflichen Umgangston – auch in besonders
hektischen und fordernden Situationen des
Klinikalltags.
2. Wenn etwas gut läuft oder besonders gut gelungen ist, freuen wir uns und bringen dies
werden von allen Beteiligten nicht Schuldige
auch zum Ausdruck.
gesucht, sondern bessere Lösungen.Wir sind
nicht nachtragend; wenn eine Sache zwischen
3. Kritik äußern wir offen und ehrlich, nicht hinter dem Rücken der Betroffenen. Wir äußern
den Beteiligten geklärt wurde, ist sie damit bereinigt.
sie so, dass sie nicht verletzend wirkt und niemand dadurch sein Gesicht verliert.
5. Wir entschuldigen uns, wenn uns Fehler unterlaufen, von denen auch andere betroffen
4. Unterschiedliche Meinungen und Interessen
sind. Dabei verzichten wir auf Rechtfertigun-
werden zwischen den Beteiligten als gleichbe-
gen, die die Entschuldigung entwerten könn-
rechtigte Partner besprochen. Bei Konflikten
ten.
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6. Wir machen uns ein angemessenes Bild von
der Arbeit anderer Mitarbeiter und anderer
Arbeitsbereiche und respektieren deren organisatorische Notwendigkeiten.
7. Wir sind offen für Wünsche und Verbesserungsvorschläge; die Beteiligten hören dabei
zu und versuchen zu verstehen, bevor eine Beurteilung vorgenommen wird.
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4. Kooperation und Zusammenarbeit
Wir sind uns bewusst, dass alle Mitarbeiter, Berufsgruppen und Abteilungen gemeinschaftlich am Erfolg des St. Josef-Stiftes beteiligt sind.
Kooperation, die sich auf gegenseitiges Vertrauen gründet, ist deshalb für
uns grundlegende Voraussetzung für erfolgreiches und effektives Arbeiten.
Dies zeigt sich praktisch darin,
dass genügend Zeit und Aufmerksamkeit für Information, Kommunikation und Abstimmung
der Arbeit innerhalb und zwischen den Arbeitsbereichen aufgewandt wird.
Grundlegende Absprachen werden zwischen den
Verantwortlichen verbindlich vereinbart und
schriftlich festgehalten. Gemeinsam getroffene
Absprachen können nicht ohne wichtigen
Grund einseitig verändert werden. Sie werden
regelmäßig überprüft, ob sie noch ihren Sinn
erfüllen oder durch bessere Lösungen ersetzt
werden können oder müssen.
les Handeln und eine verlässliche Organisation ermöglicht.
1. Der Vorstand veröffentlicht ein Organisati-
Jeder Arbeitsbereich legt für sich die Prioritä-
onsschema aus dem hervorgeht, welcher
ten fest, nach denen gearbeitet wird; diese
Mitarbeiter für welchen Arbeitsbereich Ver-
Prioritäten werden allen übrigen Bereichen
antwortung trägt und wer bei Fragen der rich-
bekanntgegeben und, wo notwendig, mit die-
tige Ansprechpartner ist.
sen abgestimmt.
2. Durch die Strukturierung häufig wiederkeh-
3. Es finden regelmäßig Abteilungsbesprechun-
render Arbeitsabläufe werden innerhalb jedes
gen statt, an denen Vertreter der einzelnen Be-
Arbeitsbereichs bzw. jeder Abteilung planvol-
rufsgruppen teilnehmen. Probleme werden
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offen angesprochen und Lösungen verbindlich vereinbart. Dabei sind mögliche Auswirkungen auf andere Bereiche zu berücksichtigen.
4. Wo mehrere Abteilungen eng zusammenarbeiten, finden regelmäßig Koordinationsgespräche statt. Die Abteilungen legen untereinander verbindlich fest, wann bzw. wie oft
solche Treffen stattfinden. An diesen Gesprächen nehmen die Vorgesetzten und ausgewählte Mitarbeiter teil.
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5. Kommunikation und Information
Im St. Josef-Stift sehen wir in effektiver Kommunikation und Information eine wichtige Voraussetzung für vertrauensvolle, zielgerichtete
Zusammenarbeit und Führung.
Effektive Kommunikation und ein guter Informationsfluss sind für uns besonders wichtig im
Hinblick auf die Arbeitsabläufe und im Hinblick
auf Neuerungen und Entwicklungen.
In der praktischen Umsetzung bedeutet das:
1. Die Weitergabe von Informationen geschieht
nicht zufällig, sondern wird sorgfältig geplant. Für das Haus insgesamt und für die
einzelnen Abteilungen wird durch die jeweiligen Führungskräfte ein Informationssystem
aufgebaut. Dadurch wird sichergestellt, dass
jeder Mitarbeiter die für die Erfüllung seiner
Aufgaben notwendigen Informationen erhält.
punkt. Jeder Mitarbeiter ist verantwortlich
dafür, sich hier entsprechend selbst zu infor-
2. In den regelmäßig stattfindenden Abtei-
mieren.
lungsbesprechungen werden Informationen
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ausgetauscht und Absprachen getroffen.Über
3. Alle Abteilungen erstellen eine Kurz-Informa-
wichtige Ergebnisse wird ein Kurz-Protokoll
tion über ihre Arbeitsabläufe, ihre Zeitpla-
erstellt, das allen Mitarbeitern der Abteilung
nung und Dienstzeitregelungen und ihre
zugänglich gemacht wird. Die jeweilige Füh-
Arbeitsorganisation. Diese Information wird
rungskraft organisiert in ihrem Verantwor-
zwischen den Abteilungen ausgetauscht, die
tungsbereich einen Informations-Knoten
ihre Arbeit aufeinander abstimmen müssen.
4. Es findet jährlich ein Mitarbeitertag statt,
darüber hinaus weitere Informationen zu den
auf dem die Krankenhausleitung über
angesprochenen Punkten wünscht, wendet
Neuerungen und Zukunftsentwicklungen
sich in Eigeninitiative an die genannten An-
berichtet und einen Austausch darüber
sprechpartner.
ermöglicht.
6. Die bestehenden Informationswände werden
5. Die Mitarbeiterzeitung informiert über alle
für die Information über Ereignisse im Hause
Neuerungen und Entwicklungen und nennt
genutzt. Es wird ein Koordinator bestimmt,
die zuständigen Ansprechpartner dafür. Wer
der die Informationen ständig aktuell hält.
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6. Führung
Um die Zukunft des St. Josef-Stiftes zu gestalten, ist Führung notwendig.
Wir entscheiden uns dabei auf allen Ebenen für einen kooperativen
Führungsstil, um gemeinsam unsere fachlichen und menschlichen Ziele
zu erreichen.
In der Praxis sind dabei besondere Verhaltens-
2. Wer führt, muss rechtzeitig, klar und kompe-
weisen sowohl von Führungskräften als auch
tent entscheiden. In die Entscheidungsfin-
von den Mitarbeitern gefordert.
dung werden die davon betroffenen Mitarbeiter rechtzeitig einbezogen. Die Füh-
Verhalten der Führungskräfte:
rungskräfte im Hause stehen für die Verlässlichkeit der Entscheidungen ein. Sie unter-
1. Jede Führungskraft erkennt für ihren Verant-
stützen deren Umsetzung in allen Phasen.
wortungsbereich die notwendigen Ziele, legt
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diese einmal pro Jahr schriftlich fest und mo-
3. Wer im St. Josef-Stift Führungsverantwortung
tiviert die Mitarbeiter, für das Erreichen dieser
hat, bildet sich in der Praxis kooperativer
Ziele gemeinsam Verantwortung zu überneh-
Führung fort. Der Vorstand macht entspre-
men (Teamgeist).
chende Angebote.
4. Bei der Auswahl von Führungskräften wird
Verhalten der Mitarbeiter:
darauf geachtet, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fachlicher Kompetenz, der
1. Die Mitarbeiter respektieren die Entschei-
Fähigkeit zur Menschenführung sowie der Fä-
dungskompetenz der Führungskraft und un-
higkeit zum Erkennen und Erreichen von Zie-
terstützen die Umsetzung der getroffenen
len besteht.
Entscheidungen.
5. Verantwortungen und die damit verbundenen
2. Die Mitarbeiter entwickeln Eigeninitiative
Entscheidungskompetenzen werden so weit
und Kreativität und sind bereit, Verantwor-
wie möglich delegiert. Dabei fördert die Füh-
tung zu übernehmen.
rungskraft gezielt die Entwicklung der Mitarbeiter.
3. Jeder Mitarbeiter hat die Pflicht, sich in seinem Fachgebiet weiterzuentwickeln und sich
fortzubilden.
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7. Qualität und Effektivität
Im St. Josef-Stift haben wir einen hohen Qualitätsanspruch an unsere
Arbeit. Wir überprüfen deshalb gezielt Qualität und Effektivität unserer
Arbeit und bemühen uns fortwährend um deren Verbesserung.
Qualität und Effektivität beziehen sich für
In der praktischen Umsetzung
uns auf:
bedeutet das:
• Qualität der Mitarbeiter, Führungs- und Orga-
1. Die Ziele und Prioritäten des Hauses und der
nisationsstrukturen, Ausstattung des Hauses
einzelnen Abteilungen sind schriftlich festge-
(Strukturqualität)
halten, den Mitarbeitern bekannt und werden
• Ablauforganisation, Behandlungsstandards,
von ihnen mitgetragen. Es werden Kriterien
optimale Verfahren entsprechend dem gegen-
festgelegt, an denen gemessen werden kann,
wärtigen Stand der Patientenversorgung
ob und wie weit die Ziele erreicht wurden.
(Prozessqualität)
Diese werden mindestens halbjährlich ge-
• Patientenzufriedenheit, Behandlungserfolg,
minimale Behandlungskomplikationen, Mit-
meinsam überprüft und den veränderten Bedingungen angepasst.
arbeiterzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit
(Ergebnisqualität)
2. In allen Bereichen werden Arbeitsabläufe
durch Qualitätszirkel und spezielle Projektgruppen auf Qualität und Effektivität überprüft und konkrete Verbesserungsvorschläge
erarbeitet. Die verantwortlichen Führungskräfte entscheiden über die Umsetzung der
Vorschläge. Die Ergebnisse werden allen betroffenen Mitarbeitern zugänglich gemacht.
3. Ein funktionierendes Controlling-System
gibt den Führungskräften die notwendigen
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Zahlen und Fakten an die Hand, um Entwicklungen zu erkennen und Entscheidungen
sachgerecht treffen zu können. Das bestehende Controlling-System wird deshalb
zusammen mit den Nutzern weiter ausgebaut.
4. Es finden regelmäßig Patientenbefragungen
statt. Der Vorstand wertet die Ergebnisse aus
und setzt geeignete Maßnahmen und Projekte in Gang.
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8. Außenwirkung
Das St. Josef-Stift ist eine Einrichtung mit vielfältigen Außenbeziehungen zu unterschiedlichsten Partnern im Gesundheitswesen. Ein Teil
unseres Erfolges beruht auf der aktiven Gestaltung dieser Beziehungen.
Wir wollen als verlässlicher Partner Vertrauen gewinnen und dieses Vertrauen durch unser Handeln rechtfertigen.
Wir sind als St. Josef-Stift eingebunden
In der praktischen Umsetzung
in ein Netzwerk von Beziehungen;
bedeutet das:
dazu gehören z.B.
1. Unsere Partner werden rechtzeitig und mög• Regierungspräsidium und Ministerium
für Gesundheit und Soziales
• Krankenkassen und andere
Sozialleistungsträger
lichst umfassend über unser Haus und über
unsere Arbeit informiert. Wo eine engere
Kooperation möglich ist, wird diese gezielt
ausgebaut.
• Niedergelassene Ärzte und Ärztevertreter
• Reha-Kliniken und andere
medizinische Einrichtungen
• Selbsthilfegruppen und Verbände
• Medien
• Lieferanten
• Kirchen und Vereine
Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit den
niedergelassenen Ärzten:
• Sie werden als gleichberechtigte Partner angesehen.
• Wo möglich, wird die persönliche Kommunikation gesucht.
• Arztbriefe werden zügig erstellt, bearbeitet
In diesem Netzwerk wollen wir eine wichtige
Rolle spielen und unseren gesellschaftlichen
Auftrag wahrnehmen.
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und versandt.
• Neue Formen der Zusammenarbeit werden
gezielt gesucht und ausgebaut.
2. Fairness ist Grundlage im Umgang mit unse-
3. Für die Öffentlichkeitsarbeit sind alle Mitar-
ren Partnern. Wir legen unsere Interessen dar
beiter durch ihr Reden und Verhalten verant-
und versuchen ein klares Bild unserer Ziele
wortlich. Darüber hinaus entwickelt der
und Handlungen zu vermitteln. Wir wollen
Vorstand ein Konzept zur Öffentlichkeitsar-
berechenbar sein. Dazu gehört es auch, dass
beit und setzt dieses um. Teil der Öffentlich-
wir mit den uns zur Verfügung gestellten
keitsarbeit ist auch die Vertretung des
Mitteln verantwortlich und wirtschaftlich
Krankenhauses in Verbänden, Vereinen und
umgehen.
auf wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen.
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UNTERNEHMENSZIELE
Unternehmensziele
Träger, Vorstand und Chefärzte des St. Josef-Stiftes haben im Sommer
1997 fünf Unternehmensziele formuliert. Im Folgenden werden die erarbeiteten Ziele genannt und stichwortartig erläutert. Eine ausführliche
Darstellung der Unternehmensziele wird zu einem späteren Zeitpunkt
separat erscheinen.
1. Wir erhalten die hohe Fachkompetenz im Hause und
bauen sie aus.
• Hohe Fachkompetenz durch
Spezialisierung
• Innovation und neue Tätigkeitsfelder
• Fachliche Weiterbildung
• Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement
2. Wir praktizieren Mitarbeiterorientierung.
• Gemeinsame Ziele
• Verlässliche Leitlinien der Zusammenarbeit
• Förderung von Kreativität und
Engagement
• Qualifizierung der Mitarbeiter
• Kooperativer Führungsstil
• Gestaltung des Arbeitsplatzes
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3. Wir sichern die wirtschaftlichen Grundlagen.
• Sorgfältige Planung und
Zielorientierung
• Klare Aufbau- und
Ablauforganisation
5. Wir leben eine christliche
Anbindung.
• Grundlagen
• Unser Menschenbild
• Christliche Verantwortung
• Bewahrung der Schöpfung
• Zusammenarbeit aller Bereiche
• Qualitätssicherung
• Sicherung der Arbeitsplätze
4. Wir pflegen die unverwechselbare Atmosphäre des Hauses.
• Traditionsbewusstsein und
Innovation
• Ehrenamt und Selbsthilfe
• Qualität der Begegnung
• Äußerliche Gestaltung und
bauliches Ambiente
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ANHANG 1
Entstehungsgeschichte der Leitlinien
Mit Jahresbeginn 1997 haben Kuratorium und Vorstand ein Projekt
„St. Josef-Stift 2000: Ein Unternehmensleitbild erstellen und leben“ mit
folgender Zielsetzung ins Leben gerufen:
1. Allen Mitarbeitern wird Gelegenheit
tet. In Nachbesprechungen zu den Workshops
gegeben, an der Verbesserung und Weiter-
wurden nach einigen Monaten die Umsetzung
entwicklung von Organisation und Zu-
der beschlossenen Maßnahmen überprüft und
sammenarbeit in ihrem Arbeitsbereich
neue Lösungen abgesprochen.
mitzuwirken.
2. Eine Gruppe, bestehend aus Vorstand
Dazu wurden in allen Abteilungen Workshops
und Mitarbeitern aller Berufsgruppen
durchgeführt. An einem Workshop nahmen die
des Hauses, erarbeitet Grundsätze und
Vorgesetzten und alle Mitarbeiter einer Abtei-
praktische Regelungen zur Zusammen-
lung teil. Als Methode wurde eine Kartenabfrage
arbeit.
zu positiven und negativen Erfahrungen am
Arbeitsplatz verwendet. Daraus wurden gemein-
Dazu wurde eine Arbeitsgruppe „Leitlinien“ ins
sam Maßnahmen zu Problemlösungen erarbei-
Leben gerufen, an der ca. 50 Mitarbeiter teilnah-
24
men. In Plenum und Gruppenarbeit wurden
Grundsätze und praktische Leitlinien für die Zu-
3. Träger, Vorstand und Chefärzte erarbeiten Unternehmensziele.
sammenarbeit, den Umgang mit den Patienten
und die Außenwirkung erarbeitet. Die Erfah-
Die in mehreren Sitzungen erarbeiteten fünf
rungen aus den Workshops gingen dabei in die
Ziele mit entsprechenden Erläuterungen (vgl.
Diskussionen ein.
Einleitung) bilden die Grundlage für die Weiter-
Ein erster Entwurf der Leitlinien wurde allen
entwicklung des Hauses unter Wahrung der
Mitarbeitern zur Verfügung gestellt und in allen
Traditionen und der Stärken.
Arbeitsbereichen diskutiert. Die Protokolle dieser Besprechungen wurden von der Arbeits-
Begleitet wurde diese Arbeit von einem externen
gruppe ausgewertet und bei der Erstellung der
Organisationsentwickler, Reinhard Dobat aus Bonn,
hier vorliegenden Endfassung entsprechend be-
der den gesamten Prozess strukturierte und die Work-
rücksichtigt.
shops, die Treffen der Arbeitsgruppe und die Treffen
zur Entwicklung der Unternehmensziele moderierte.
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ANHANG 2
Teilnehmerliste der Arbeitsgruppe Leitlinien
Die folgenden Mitarbeiter des Hauses haben an der Arbeitsgruppe Leitlinien teilgenommen und stehen für Fragen und Probleme im Zusammenhang mit den Leitlinien als Ansprechpartner zur Verfügung:
Alberternst, Bärbel · Schreibbüro
Borgmann, Katja · Verwaltung
Brenner, Ludger · OP-Abteilung
Brinkrolf, Birgit · KG-Abteilung
Daldrup, Jannette · Station A 4
Eilermann, Mechtild · Station BIR
Dr. Ganser, Gerd · Kinder- u. Jugendrheumatologie
Dr. Gleiche, Birger · Wirbelsäulenorthopädie
Halene, Anne · Station B 4
Prof. Dr. Hammer, Michael · Rheumatologie
Hayduk, Lidia · Station B 4
Hesselmann, Fritz · Seelsorge
Hülk, Raimund · Gärtnerei
Hunkemöller, Ute · Hauswirtschaft
Kerkloh, Werner · Verwaltung
Kersting, Marianne · Station BRU
Kircher, Alice · Labor
Pohlkamp, Gerda · Station B 4
Körting, Cornelia · Station B 3
Polednik, Cornelia · Kinder- und Jugendstation
Dr. Kowatz, Wolfgang · Orthopädie
Pöppler, Ellen · Station B 2
Kroner, Ursula · Physikalisches Labor
Puke, Ursula · Zentrale
Kunstleben, Veronika · Zentralarchiv
Puthenpurayil, Joy · Ambulanz
Laufmöller, Helga · Küche
Reuter, Hartmut · Ergotherapie
Mense, Silvia · Röntgenabteilung
Dr. Riezler, Sigrid · Anästhesie
Prof. Dr. Miehlke, Rolf · Rheumaorthopädie
Risse, Ludger · Pflegedienstleitung
Nieländer, Doris · Station A 4
Romba, Karl-Heinz · Bäderabteilung
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Rudde, Walter · Station A 1
Stenkamp, Mechthild · Station B 1
Schmetkamp, Hedwig · Station A 2
Strohbücker, Josef · Klempnerei
Scholz, Anja · Rheumatologie
Strotmeier, Werner · Verwaltung
Schulze-Steinen, Anke · Anästhesie
Dr. Sundermann, Hans-H. · Orthopädie
Schwering, Christiane · Pflegedienstleitung
Weiß, Cornelia · Station A 2
Simon-Pollmeier, Anne · Station BRU
Wenzel-Bäcker, Stephan · Observation
Smykalla, Bettina · Kurzzeitpflegebereich
Wildemann, Thomas · Elektrowerkstatt
Specht, Dietmar · Verwaltung
Wunderlich, Georg · Orthopädische Werkstatt
Stangl, Martina · Station A 3
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