2008-08-07 Endfassung Infoblatt
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2008-08-07 Endfassung Infoblatt
Ferrücktes Imposantes Leben psychisch kranker Menschen im Film Ablauf und Informationen zu dem Aktionstag/den Filmen 2008 Freitag, 19. September 2008 16.30 Empfang und musikalische Umrahmung mit “Music Accent“ Axel Kottmann und Michael Knittler 17.00 Eröffnung: 17.30 Vortrag: Wahnsinn und Normalität in Cassavetes’ Film „Eine Frau unter Einfluß“ Simon Schleusener, M.A. (John-F.-Kennedy-Institut, Berlin) 18.00 Film: „Eine Frau unter Einfluß“ Im Anschluss Gesprächsrunde mit Simon Schleusener im Foyer und Ausklang mit Getränken und Musik 21.00 Film: „Lars und die Frauen“ Andreas Kaczynski, Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Brandenburg e.V. Elona Müller, Beigeordnete der Stadt Potsdam „Eine Frau unter Einfluß“ (USA 1974, Drama, 141’) Regie: John Cassavetes Darsteller: Gena Rowlands, Peter Falk Eine Mutter von drei Kindern wird an der Realisierung eigener Glücksvorstellungen durch das aufgezwungene Rollenspiel als Ehefrau, Hausfrau und Mutter gehindert. Vor den Augen ihrer Angehörigen und Freunde, die ihr mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und erdrückender Fürsorge begegnen, unternimmt sie einen Selbstmordversuch. Unabhängig produzierter und zum Teil improvisiert inszenierter Schauspielerfilm, der die hinter der Fassade der Normalität verborgenen Neurosen, Enttäuschungen und Gewaltfantasien einer amerikanischen Durchschnittsfamilie enthüllt. Darstellerisch überzeugend und filmisch brillant. „Lars und die Frauen“ (USA 2007, Komödie, 107’) Regie: Craig Gillespie Darsteller: Ryan Gosling, Paul Schneider, Emily Mortimer, Lars Lindstrom ist ein schüchterner Einzelgänger, der nicht einmal seinen Bruder Gus und seine fürsorgliche Schwägerin Karin an seinem einsamen Leben in einer kleinen Wohnung in der Garage hinter seinem Elternhaus teilhaben lässt. Bis Lars ihnen überraschend seine neue Freundin Bianca vorstellt - für ihn ist sie eine bildschöne Brasilianerin, für Gus und Karin - eindeutig und ohne jeden Zweifel! - eine lebensgroße Sexpuppe aus Silikon! Irritiert holen sie sich Rat bei der Ärztin Dr. Dagmar ein, die eine überraschende Diagnose stellt. „Plausibel und anrührend erzählt Craig Gillespie in seiner Tragikomödie, wie die Überwindung eines Traumas beginnen kann. Dass durch die Anerkennung der offensichtlichen Abweichung auch die eher beiläufigen Schrulligkeiten und Neurosen im Umfeld von Lars sichtbar werden, gibt dem Film Charme und Witz. Die durchweg außergewöhnlichen schauspielerischen Leistungen und das wohl dosierte Tempo bewahren ihn dabei vor Kitsch oder Gefühlsduselei. In „Lars und die Frauen“ bemisst sich die Qualität der Gemeinschaft an ihrer Fähigkeit zur Toleranz und Selbstbefragung.“