Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht Name: J o h a n n e s S t e i g e r w a l d Austauschjahr: WS 13/14 Gastuniversität: Universidad de Valencia Stadt: Valencia Land: Spanien Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden. • Valencia Die Stadt Valencia ist mit ca. 800.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in ganz Spanien und liegt, wie das 350 km nördlich gelegene Barcelona, direkt am Mittelmeer. Im Vergleich zu deutschen Städten mit einer ähnlichen Einwohnerzahl wirkt Valencia jedoch deutlich überschaubarer. Valencia besitzt einen Flughafen (wird auch von Ryanaire und Lufthansa angeflogen) und zwei große Bahnhöfe. Das dichte Busnetz sowie die 5 Metro- bzw. Straßenbahnlinien sorgen dafür, dass man überall relativ schnell hinkommt. Auch ist im Vergleich zu Deutschland das Taxifahren deutlich günstiger und ziemlich unkompliziert. Da Valencia komplett flach ist und zudem in der ganzen Stadt viele Radwege vorhanden sind, empfiehlt es sich für kurze Strecken das Fahrrad zu benutzen. • Ankunft Da ich mir von Deutschland aus noch kein Zimmer ausgesucht hatte, flog ich 2 Wochen vor Beginn des Semesters nach Valencia und buchte mich für eine Woche in ein Hostel ein. Vom Flughafen (Aeropuerto de Manises) aus kann man mit der Metro direkt in die Stadt fahren. Ich suchte mir bewusst ein Hostel direkt in der Innenstadt aus, um während meiner Wohnungssuche auch schon etwas von der Stadt sehen zu können. Die einfachsten Möglichkeiten eine Wohnung zu finden sind in der Regel, entweder das Internet oder Flugzettel und Aushänge, die vor allem in den Studentenviertel und in der Nähe der Uni, überall an Laternenmasten herumhängen. Von anderen Wohnungssuchenden aus meinem Hostel bekam ich die Website www.easypiso.es empfohlen. Auch Ich kann diese Seite nur weiterempfehlen, da sie im Gengensatz zu vielen anderen Seiten noch relativ übersichtlich ist und man direkt auf einer Karte sehen kann, wo genau in der Stadt die Wohnungen liegen. Aufgrund der Tatsache, dass so gut wie alle der Vermieter Whatsapp besitzen, findet die Kommunikation im Normalfall entweder darüber oder telefonisch statt. Von der Wohngegend sind für Studenten in erster Linie Benimaclet und die Gegend um die Avenida Blasco Ibañez zu empfehlen, da dort auch die meisten Studenten leben und die Universität nicht weit entfernt ist. Die Mietpreise sind im Allgemeinen etwas günstiger als in Augsburg (meist zwischen 200-250 €). Auch ist es relativ einfach eine passende Wohnung zu finden, da es in der Regel mehr freie Wohnungen, als Suchende gibt. Meist sind die Zimmer etwas kleiner als von Deutschland gewöhnt, jedoch verfügt jede Wohnung über ein großes Wohnzimmer und im Normalfall über mindestens einen Balkon oder eine Terrasse. Wer über das Wintersemester in Valencia ist, sollte darauf achten, dass eine Heizung im Zimmer vorhanden ist, da es auch dort im Winter kalt werden kann. Diejenigen, die ihre Spanischkenntnisse verbessern wollen, sollten schauen, dass mindestens ein Spanier mit in der WG lebt. Ich entschied mich für ein Zimmer in einer 4er-Wg nahe der Avenida Blasco Ibañez. Neben einem weiteren Deutschen, hatte ich noch einen spanischen und einen französischen Mitbewohner, mit welchen ich mich sehr gut verstanden habe. Weiterhin ist es noch zu empfehlen sich so schnell wie möglich eine spanische Handykarte zu besorgen und sich für Valenbisi (Fahrradleihservice)anzumelden. Ich selbst habe mir eine Prepaidkarte von Happy Movil besorgt, aber auch andere Anbieter (yoigo, orange,…) haben relativ günstige Angebote an Prepaidkarten. Das Fahrradleihsystem Valenbisi ist deshalb so vorteilhaft, da die meisten Strecken die man zurücklegen muss relativ kurz sind und man sich für nur ca. 26 Euro für ein Jahr anmelden kann. Bei jeder Fahrt sind zudem die ersten 30 Minuten immer kostenlos und auch danach ist es nicht sehr teuer(ca. 0,5 - 1 Euro pro weitere halbe Stunde). Da es auch wirklich alle paar Meter eine Station gibt, an der man sich ein Rad ausleihen oder zurückgeben kann, benötigt man dies in der Regel nie länger als eine halbe Stunde. Man sollte jedoch immer darauf achten, dass man sein Rad beim Abgeben immer richtig an der Station eincheckt, da sonst die Zeit weiterläuft und man, wenn das Fahrrad geklaut wird, dieses ersetzen muss. Auch kommt es zu Stoßzeiten (morgens an der Uni oder mittags am Strand) oft vor, dass es nur wenige oder keine freien Stationen bzw. freie Räder gibt. Hierfür ist die kostenlose Valenbisi-App sehr hilfreich, da diese anzeigt welche Stationen frei sind und welche nicht. Universität Bei der Universidad de Valencia ist es in der Regel üblich, dass man als Austauschstudent in der ersten Woche jeden Kurs besuchen kann. Dies sollte man auf jeden Fall ausnutzen, auch wenn man sich vorher schon bestimmte Kurse ausgesucht hat, da einige Dozenten in Valenciano unterrichten, auch wenn dies anders angegeben ist. Außerdem fiel es mir bei einige Dozenten sehr schwer diese zu verstehen, da diese einen sehr starken Dialekt oder Akzent hatten. Weiterhin ist bei der Kursauswahl immer zu beachten, dass mindestens die Hälfte der belegten Kurse aus dem jeweiligen Partnerstudiengang stammen muss. Da ich Wirtschaftsingenieurwesen studiere waren die Vorlesungen aus meinen Partnerstudiengang alle am Campus Burjasott, welcher leider ziemlich weit außerhalb vom Stadtzentrum liegt. Da es in meinem Partnerstudiengang kaum Wirtschaftsvorlesungen gab, wählte ich zudem noch einen Economicskurs am Campus Tarongers. Ein großer Vorteil des Campus Borjasott war es, dass das Oficina de Relaciones Internacionales für deutlich weniger Studenten verantwortlich war und es dort kaum zu langen Warteschlangen gab, die es beispielsweise in Tarongers vor allem am Semesteranfang regelmäßig gibt. Im Gegensatz zu Deutschland sind in Spanien in den Kursen meist viel weniger Studenten und diese ähneln auch mehr Schulklassen, da eigentlich alle Studenten eines Jahrgangs die gleichen Kurse besuchen. Nach meinen Erfahrungen unterscheidet sich die Universität dort vor allem dadurch von deutschen Universitäten, dass man auch unter dem Semester viel mehr Aufgaben erledigen muss und nicht nur am Ende eine Prüfung hat. Ich musste in meinen Kursen beispielsweise Hausaufgaben machen, die sogar mitunter benotet wurden. Zudem muss man auch oft Präsentationen halten, die ebenso in die Note mit einfließen. In einem meiner Fächer gab es sogar unangekündigte Tests, die ebenfalls in die Endnote mit eingeflossen sind. Alles in allem erinnerte mich das Studieren in Spanien mehr an die Oberstufe im Gymnasium, als an eine Universität hier. Des Weiteren ist über die Universität vor allem noch zu sagen, das organisatorische Dinge in Spanien um einiges länger dauern als ich es von Deutschland gewöhnt bin. So habe ich meinen Studentenausweis erst Mitte November bekommen (und war dabei noch einer der ersten) und für meinen Economicskurs war ich, trotz mehrfachen Nachfragens, auch erst Anfang Dezember richtig eingeschrieben. Vor allem letzteres war sehr umständlich, da ich mir die Vorlesungsunterlagen nicht aus dem Internet runterladen konnte und mir diese jedes Mal von der Professorin oder Kommilitonen zuschicken lassen musste. Auch sind die Englischkenntnisse der Büroangestellten, wenn überhaupt vorhanden, stark begrenzt. Freizeit Aufgrund der Tatsache dass in Valencia eine sehr große Anzahl von Erasmusstudenten sind, gibt es dort auch eine Menge an Unternehmen und Organisationen die extra für Erasmusstudenten Reisen oder andere Aktivitäten, wie verbilligte Eintrittskarten für Fußballspiele, Zoo, etc. anbieten. Bei den meisten dieser Organisationen muss man sich nur eine Mitgliedskarte machen lassen und man kann dann alle diese Angebote nutzen. Ich selbst kann die Organisation „Happy Erasmus“ weiterempfehlen, mit denen ich mehrere Tagesausflüge gemacht habe. Wer noch mehr von Spanien sehen will, der kann entweder eine Reise bei einer Organisation buchen oder selbst mit Auto, Bus, Zug oder Flugzeug reisen. Wer mit dem Zug verreisen will, der sollte darauf achten möglichst früh die Tickets zu buchen (mind. 1-2 Wochen), da diese dann deutlich günstiger sind. Auch gibt es, wenn man sich im Internet (www.renfe.es) die Tickets kauft, oft Sonderangebote, die es an den Schalter nicht zu kaufen gibt. Nach Madrid, Barcelona und Richtung Sevilla gibt es sehr gute Verbindungen mit Schnellzügen, welche, wenn man früh genug bucht, auch deutlich günstiger sind als im Vergleich zu Deutschland. Vom Flughafen Valencia kann man auch günstig und unkompliziert mit Ryanaire oder anderen Fluglinien fliegen. Zum Nachtleben in Spanien ist in erster Linie zu sagen, dass es deutlich später beginnt als in Deutschland. So trifft man sich meist erst gegen 24:00 Uhr zum gemütlichen trinken und macht sich so zwischen 2:00 und 3:00 Uhr auf den Weg in die Clubs. Als Erasmusstudent kann man sich für die meisten Clubs in Valencia im Internet (meist Facebook) auf die Gästeliste schreiben und muss daher fast nie Eintritt beim Weggehen bezahlen. Im Sommer gibt es auch einige openaire Discos (z.B. Las Animas, High Cube, L’Umbracle), welche eine nette Abwechslung zu den normalen Clubs darstellen. Wer Sport machen will, der kann an einem der von der Uni angebotenen Kurse teilnehmen. Außerdem gibt es am Strand, von Frühling bis Herbst, die Möglichkeit sich kostenlos ein Beachvolleyballnetz aus zu leihen und auf den Plätzen dort zu spielen. Zum Joggen bieten sich der Strand und der Turia Park, der sich durch ganz Valencia schlängelnd, hervorragend an. Vor allem im Sommer sind dort abends/nachts tausende Leute unterwegs. Fazit Alles in allem hatte ich eine sehr schöne und abwechslungsreiche Zeit in Valencia und kann allen die über ein Auslandssemester in Valencia nachdenken nur raten dies zu machen. Ihr werdet es nicht bereuen.