TRUMPF Express 1/11
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TRUMPF Express 1/11
1/11 Zielstrebig Shin Sung ist in Korea immer einen Schritt voraus Strukturiert Charles Cantin sorgt mit Ordnung für Erfolg Weitblickend Festkörperlasermaschinen sind in – TRUMPF baut sie seit 15 Jahren Zeitlos schön Keith Chadwick und sein Unternehmen Radshape geben einem der letzten wahren Roadster Halt Special Automatisierung: Baukasten für Dauerläufer Inhalt Titel Express 1/11 08 Hält und hält Porträt und hält … In jedem der typisch britischen Morgan-Roadster steckt ein bisschen Radshape – und spielt dort eine tragende Rolle. 14 THEMEN 12 Richtungsweisend Orientierungslos ? Gut, dass es Röger gibt — die Schilderbrücken aus Dillenburg weisen Autofahrern den Weg. 14 Das Shin-Sung-Prinzip 18 Kwang Young Choi nutzt die Gunst der Stunde und startet als Lohnfertiger in Korea durch. 17 Restgitterfrei stanzen In Turnschuhen entwickeln die Stanzexperten Stefan Büttner und Wolfgang Laib laufend die besten Ideen. 18 „Bei uns hat alles seinen Platz“ Ordnung ist das halbe Leben, findet Charles Cantin und berichtet, wie er mit dieser Philosophie erfolgreich ist. 26 22Wer hat’s erfunden? In 2-D-Lasermaschinen von TRUMPF sorgen Festkörperlaser für den Vorsprung im Dünnblech — seit 15 Jahren. 26Wachstum inbegriffen Kibatec wächst zielstrebig, aber sicher. Gut, dass die TruLaser 3030 Lean Edition da mithalten kann. Special Automatisierung: Baukasten für Dauerläufer Seite 21 Dichtungsteil aus ein Millimeter dickem Kupfer, geschnitten auf einer TruLaser 5030 fiber. 2 Express 1/11 Standards 04 25 28 Panorama Wissen Charaktere 30 30 32 Weltblick Impressum Schlusspunkt Standpunkt Mit Nähe in die Zukunft „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Nein, das Zitat des griechischen Philosophen Heraklit ist beileibe keine Plattitüde. Vielmehr beschreibt dieser Merksatz die Herausforderung schlechthin für unsere Branche. Trendforscher und Pragmatiker sind sich einig, dass es künftig im Maschinenbau in immer kürzeren Folgen zu immer heftigeren Marktschwankungen kommen wird. Klassische Konjunkturzyklen sind passé. Verlässliche Prognosen werden schwieriger. Da ist es umso wichtiger, den Überblick zu behalten und über den Tag hinaus Strömungen und Stimmungen zu antizipieren. Das A und O dafür: noch näher an den Kunden rücken, ihm zuhören und seine Anforderungen verstehen. Das gilt in Nordamerika genauso wie im heimischen Europa. Ganz besondere Bedeutung hat das Primat der Nähe aber in Schwellenländern wie China. Nicht nur weil die chinesische Konkurrenz uns etablierte Werkzeugmaschinenbauer herausfordert und bereits heute zwei Top-Ten-Unternehmen stellt. Sondern vor allem, weil China gigantisches Potenzial hat. Die asiatische Boomregion — auf Seite 14 lesen Sie, dass auch Korea längst dazu zählt — ist der wohl wichtigste Markt der nächsten Jahre: Hier gilt es, viele Weichen richtig zu stellen. Dazu gehört auch, sich vorurteilsfrei den Rahmenbedingungen zu nähern. Für TRUMPF ist China nach Deutschland und den USA inzwischen der drittgrößte Einzelmarkt. Wir produzieren dort seit 2000 und beschäftigen heute an den beiden Standorten Taicang und Dongguan über 400 Mitarbeiter, Tendenz steigend. Darüber hinaus sind wir mit Tochtergesellschaften in Indien, Singapur, Korea, Malaysia, Indonesien, Taiwan und Vietnam vertreten. Vor Ort können wir unser Vertriebs- und Beziehungsnetz in den asiatischen Wachstumsmärkten enger knüpfen, mit optimalem Service und kurzen Lieferzeiten punkten. Vor allem aber bieten wir auch in Asien Produkte an, die exakt auf die dortigen Kunden zugeschnitten sind. Eben genau so wie wir es auch mit unseren amerikanischen und europäischen Kunden handhaben. Denn bei aller Asien-Euphorie darf nicht vergessen werden: Unser Kernmarkt ist Europa, hier liegt auch in Zukunft der Fokus unserer Innovationen. Dr.-Ing. Mathias Kammüller Vorsitzender des TRUMPF Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen / Elektrowerkzeuge Express 1/11 3 PANORAMA Die Europäische Kommission fördert mit 3,5 Millionen Euro das Roboterprojekt IURO; die Roboter unterstützen Senioren und zeigen Gefühle. 1 Zahl Japanische Pflegeheime setzen kuschelige SeehundRoboter ein, die menschliche Zuwendung simulieren. Kuscheldino „Pleo“ aus den USA kostet 349 Euro. 1 000 Nanometer messen Molekular-Roboter aus den USA, die sich autonom auf der DNA bewegen. Die Universität Stuttgart entwickelt zusammen mit Festo intelligente Quallenroboter, die über infrarote Kommunikation Schwarmverhalten simulieren. 2010 verkauften sich in Deutschland mehr als 100 000 Industrieroboter; in den USA waren es allein im September 9 628 Stück für rund 618 Millionen Dollar. Gut geschliffen 500. QuickSharp geht in die Schweiz TRUMPF verkaufte im Oktober 2010 die 500. Quick Sharp der neuen Generation an einen ebenso anspruchsvollen wie langjährigen und treuen Kunden: Meyer Blech Technik AG in Grosswangen. Das Schweizer Familienunternehmen setzt bei der Anschaffung seiner Maschinen auf Präzisionsarbeit und auf hohe und langfristige Effizienz. Die Firma besitzt gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen in Zofingen inzwischen bereits 22 TRUMPF Maschinen. Seit 1982 produziert TRUMPF die Schleifmaschinen für Stanzwerkzeuge. 1 799 klassische QuickSharp verkauften sich, bis TRUMPF eine neue Version entwickelte und ab Mitte 2003 vertrieb. Seitdem sorgt der SchleifQuickSharp macht Stanzapparat für geschliffene Werkwerkzeuge wieder scharf. zeuge bei Stanzkunden aus aller Welt: Allein 100 gingen in die USA, weitere nach Australien, Brasilien, Asien und Europa. Die neue Version wird den gestiegenen Ansprüchen an die Schärfe von Stanzwerkzeugen gerecht und verlängert deren Lebensdauer. > Weitere Informationen: TRUMPF Maschinen AG, Baar, E-Mail: [email protected] 4 Express 1/11 Bastelnd lernen: Bei TRUMPF Österreich erlebten Grundschüler hautnah, was Strom alles bewirken kann. Recruiting für Kleine Kinder erleben Wirtschaft bei TRUMPF Österreich Was bei TRUMPF in Ditzingen bereits fest etabliert ist, feierte in der TRUMPF Niederlassung Österreich Premiere: Das Projekt „Kinder entdecken Wirtschaft“ (KIEWIS). 19 Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Volksschule Marchtrenk besuchten vor einigen Monaten TRUMPF in Pasching, Österreich, um einen Produktionsprozess praxisnah zu erleben. „Fachkräfte sind auch in Österreich rar. Es ist daher wichtig, Kinder schon früh für technische Berufe zu begeistern. Mit KIEWIS gehen wir das Problem aktiv an“, berichtet Nicole Aistleitner, Projektbetreuerin der Aus- und Weiterbildung. Die Kinder entwickelten in den vorbereitenden Unterrichtsstunden einen Stiftehalter — und entschieden sich für den Entwurf einer Ritterburg. Danach lernten sie sämtliche Arbeitsschritte zur Herstellung ihres Produkts kennen: vom Design über die Konstruktion bis zum Blechzuschnitt und der Laserbeschriftung. „Durch KIEWIS haben die Kinder einen Einblick in unseren Berufsalltag und den Ablauf von Produktionsprozessen erhalten und eigene Ideen verwirklicht. Das hat allen Spaß gemacht und bei einigen wird dieses Erlebnis bei der Berufswahl sicher eine Rolle spielen“, meint Thomas Brückl, Projektbetreuer der gewerblichen Ausbildung. > Weitere Informationen: www.trumpf.com/verantwortung/bildung PANORAMA In der denkenden Fabrik sorgt eine spezielle Datenbrille für den nötigen Durchblick. Hochbegabte Fabrik In München lehren Forscher Maschinen das Denken Eine Fabrik, die eigenständig arbeitet und selbstständig Probleme löst? Das klingt nach Wunschtraum und Zukunft — sie ist aber gar nicht mehr fern: An der Technischen Universität München arbeiten Forscher bereits daran, die Fabrik das Denken zu lehren. Mittels Simulation, Rechenalgorithmen und neuronaler Netzwerke überträgt Prof. Dr.-Ing. Gunther Reinhart, Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (IWB), reale Werkzeugmaschinen in die virtuelle Welt. „Gerade die Werkzeugmaschine ist ein ideales Übungsfeld für kognitive Fragestellungen“, sagt er. An den kognitiven technischen Systemen 2 TRUMPF GmbH + Co. KG, Jürgen Deller, CoTeSys/Kurt Fuchs Fragen forscht der Exzellenzcluster CoTeSys (Cog- kommunizieren. In die Simulation fließen aber nition for Technical Systems) — hier entsteht nicht nur technische, sondern auch finanzielle künstliche Intelligenz für Produktionsmaschi- Aspekte ein. Das IWB erprobt derzeit gemeinnen. „Wir wollen die Maschinen dazu bringen, sam mit einem Automobilzulieferer ein Modell dass sie autonomer aktiv werden als bisher“, zur Beurteilung von Risiken. Dieser plante ein sagt Reinhart. Die Produktionsanlagen sollen Werk in Tschechien oder Bulgarien zu bauen. künftig selbst Informationen über sich und ihr Das Simulationsmodell berücksichtigt unter anUmfeld gewinnen und daraus eigenständig Lö- derem die logistische Kette, die Versorgungssisungen erarbeiten und umsetzen. Im Teilpro- cherheit und die Entwicklung der Löhne. Mit jekt „Cognitive Machine Shop“ ist in München diesen Parametern berechnet das System bebereits die erste kognitive Fabrik entstanden. reits im Vorfeld, ob sich eine AuslandsinvesDie dort gefertigten Werkstücke tragen Funk tition lohnt. etiketten, so genannte RFID -Tags, über die sie mit Maschinen und Transportsystemen > Weitere Informationen: www.iwb.tum.de Prof. Dr. Jürgen Deller, Institut für Strategisches Personalmanagement an der Leuphana Universität Lüneburg > Welche Potenziale stecken in älteren Arbeitnehmern ? > Welche Strukturen müssen Unternehmer schaffen, um diese Potenziale zu nutzen ? Ältere Arbeitnehmer bringen viel Erfahrung in ihrem Tätigkeitsbereich mit. Es macht ihnen Freude, Wissen und Erfahrungen auch an Jüngere weiterzugeben. In schwierigen Situationen reagieren sie vor dem Hintergrund einer stabilen Persönlichkeit oft abgeklärter. Dazu kommt eine im Regelfall gute Ausbildung. Angesichts des erwarteten Fachkräftemangels können Ältere Lücken schließen – und dies auch flexibel, beispielsweise mit Silver Work, der Weiterarbeit in der Rente auf Teilzeitbasis. Arbeitszeitmodelle benötigen flexible Strukturen, die auch den Veränderungen durch alternde Belegschaften gerecht werden. Wichtig sind an die Arbeitsfähigkeit des Einzelnen angepasste Arbeitszeiten – also angemessene Beanspruchung und Entlohnung. Wichtig ist auch die Weiterentwicklung von Mitarbeitern, beispielsweise durch regelmäßige Aufgabenwechsel. Dadurch lernen Mitarbeiter, dass sie Veränderungen erfolgreich meistern. Manche Mitarbeiter müssen die Pflege der Eltern mit Berufstätigkeit vereinbaren. Auch hier wird Flexibilität benötigt. Entscheidend ist eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung im Unternehmen, allen Altersgruppen gegenüber. > Weitere Informationen: [email protected] Express 1/11 5 PANORAMA Auf der Überholspur AB Jensen legt mit dem Spiegelschneidkopf ein rasantes Tempo vor Die Spiegel im neuen Schneidkopf sind um ein Vielfaches robuster als jede Linse und so schnell geputzt wie eine Brille. Arne Jensen, Direktor des dänischen Job- häufig wechselnde Blechqualitäten. Das hinterlässt Spuren auf Shops AB Jensen, liebt die Geschwindig- einer Linse. Entweder man gibt sich mit nachlassender Quakeit. Privat holt er sich den „Kick“ mit seiner lität oder mit reduzierter Geschwindigkeit zufrieden.“ Keine KTM-Geländemaschine. Beim Laserschnei Optionen für Tempofreak Jensen! Auf 90 Prozent beziffert den setzt er auf modernste Technik von TRUMPF die Einsparungen bei den Reinigungszyklen. Hinzu TRUMPF — und war deshalb der erste Serien- kommt ein deutlich geringerer Verschleiß. Die Reinigungsinkunde für den neuen Spiegelschneidkopf. Dieser tervalle verlängern sich beim Spiegelschneidkopf auf bis zu 240 kommt auf der TruLaser 5030 mit 6-Kilowatt- Betriebsstunden. Muss doch einmal gereinigt werden, dauert CO₂-Laser zum Einsatz und lässt hohe Schneidge- der „Boxenstopp“ nicht länger als das Putzen einer Brille. Exschwindigkeiten zu. 300 Blechqualitäten hält das 1957 akte Anschläge halten den Spiegel in der korrekten Position, gegründete Unternehmen für seine Kunden bereit. „Unse- das Justieren der Düsenmittigkeit entfällt. Für Jensen hat der re Abnehmer kommen von Schmuck bis Offshore“, so Arne Spiegel noch einen Vorteil: „Der Schneidstrahl ist stabiler und Jensen, „und alle wollen schnell bedient werden.“ Sofortige man muss nicht so viele Parameter anpassen.“ Das Resümee Verfügbarkeit, minimaler Wartungsaufwand und praktisch bei AB Jensen: „Schnell, günstig und sicher fahren — das verkeine Gefahr für den Schneidprozess bei „überhöhter“ Ge- schafft uns den Vorsprung, den wir im Wettbewerb brauchen.“ schwindigkeit oder Blechdicke waren daher Hauptargumente für die TruLaser 5030 mit Spiegelschneidkopf. „Wir haben > Weitere Informationen: http://abj.dk Technik als Teil der Kultur Stiftungsprofessur an der Uni Stuttgart: Geistes- und Ingenieurwissenschaftler lernen gemeinsam Die Berthold Leibinger Stiftung finanziert mit Leibinger verwirklicht sich damit einen lang 1,5 Millionen Euro die Stiftungsprofessur „Wir- gehegten Wunsch. „Ich habe mich immer über kungsgeschichte der Technik“ an der Universität die mangelnde Artikulationsfähigkeit der InStuttgart. Die Professur soll die Wechselwir- genieure und Techniker geärgert, genauso wie kungen zwischen Naturwissenschaft, Technik, über die mangelnde Wahrnehmung der TechGesellschaft und Kultur aus einer historischen nik als Teil der Kultur“, so Leibinger. Die ProPerspektive sowie die Bedingungen und Folgen fessur wird nun Studierenden der Geistes- und technischen Wandels erforschen. Der 80-jäh- Ingenieurwissenschaften disziplinübergreifenrige Unternehmer und Ingenieur Berthold des Wissen und Sensibilität für gemeinsame 3 stimmen Express 1/11 > Weitere Informationen: www.berthold-leibinger-stiftung.de Was bringt Automatisierung? Hilmar F. John Jörg Oberschmidt Antal Driessen Metalle in Form Geräteteile GmbH Jörg Oberschmidt GmbH + Co. KG Metaalcenter Driessen BV „Wir müssen den Personalkostenanteil für den gesamten Herstellungsprozess verringern. Automatisierung darf aber nicht in die leere Fläche gehen und unnötig Platz rauben. Eine Investition muss immer im großen Ganzen gesehen werden.“ 6 Fragestellungen vermitteln. „Die Kombination von Wissenschafts- und Technikgeschichte in einer Professur ist in dieser Form einmalig an einer technisch orientierten Universität in Deutschland, wenn nicht gar in Europa“, betont Unirektor Wolfram Ressel. „Um die Produktionskosten so niedrig wie möglich zu halten, setzen wir auf Automatisierung und Ressourceneffizienz. Dadurch können wir hochwertige Qualität liefern und gleichzeitig kostengünstig produzieren.“ „Wir produzieren viel mit wenig Personal, denn unsere Maschinen sind voll automatisiert. Kleine Serien fertigen wir tagsüber, die großen Serien laufen nachts – komplett ohne Bediener. Das ist für mich ein klarer Wettbewerbsvorteil.“ PANORAMA Bei seinem Besuch in Ditzingen zeigte sich EU-Kommissions präsident José Manuel Barroso vom Werkzeug Laser beeindruckt. Europäische Einblicke EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bei TRUMPF „Die deutsche Wirtschaft und gerade der baden-württembergische Mittelstand sind der wirtschaftliche Motor Europas.“ Mit diesem Lob hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso anlässlich seines Besuchs bei TRUMPF im Januar die internationale Bedeutung deutscher Unternehmen gewürdigt. Gerade in schwierigen Zeiten, so Barroso, hätten sich viele sehr vorbildlich verhalten. TRUMPF Chefin Nicola Leibinger-Kammüller sah den hohen Besuch als Anerkennung für den Mittelstand insgesamt und sprach sich für eine klare Wachstums politik in Europa aus. „Einige Märkte, die für TRUMPF und auch für viele andere Investitionsgüterhersteller traditionell wichtig sind, hinken bei der wirtschaftlichen Entwicklung noch hinterher. Wir wünschen uns, dass die nationalen Regierungen und auch Brüssel alles unternehmen, um die Wachstumskräfte dieser Märkte zu stärken. Die Wachstumsstrategie ,Europa 2020‘ ist ein klarer Schritt in die richtige Richtung“, so die Unternehmerin. Verbindungen schaffen TRUMPF GmbH + Co. KG, Detlef Göckeritz, Claus Langer, European Union 2011 Mit dem „German Innovation Award“ in Japan Kontakte knüpfen „Japan ist eines der innovativsten Länder der Welt.“ Dieser Ansicht ist nicht nur Regine Dieth von der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan. Auch TRUMPF und elf weitere deutsche Partnerunternehmen erkannten Japans Potenzial und riefen im Jahr 2008 den „German Innovation Award“ ins Leben. Gewürdigt werden herausragende Arbeiten japanischer Forscher aus den Bereichen „Umwelt und Energie“ sowie „Gesundheit“ und „Sicherheit“. Preisträger im vergangenen Jahr war Dr. Yuuji Kimura vom National Institute for Materials Science mit seiner Forschungsarbeit „Development of Stronger and Tougher Steel at Low Temperatures“. Durch den Preis sollen auch der Bekanntheitsgrad deutscher Firmen in Japan erhöht und Netzwerke aufgebaut werden, um gemeinsame innovative Projekte anzustoßen. „Schon heute ist die deutsche Industrie, auch der Mittelstand, in Japan recht aktiv“, so Regine Dieth. Der Forschungspreis und viele andere Aktionen, wie beispielsweise das „Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus Tokio“, werden die Zusammenarbeit zwischen den Ländern weiter intensivieren und zeigen, dass es sich lohnt, über China und Indien hinauszublicken. Länder Neues aus der TRUMPF Welt > Goldrichtig Die TruLaser 3030 Lean Edition überzeugte auf der International Technical Fair 2010 in Plovdiv: Als Einsteigermaschine für das Laserschneiden gewann sie eine Goldmedaille in der Kategorie „Innovation Maschinenbau“. Sie beeindruckte die Jury hauptsächlich, weil sie nachträglich erweiterbar ist und nur einen Schneidkopf für die verschiedenen Blechdicken nutzt. > Erfolgreich 22 000 Besucher kamen zur FABTECH 2010 – der größten Fachmesse Nordamerikas für Metallfertigung und Metallbearbeitung. Auch für TRUMPF war der Messeauftritt in Atlanta, Georgia, einer der erfolgreichsten überhaupt. Zahlreiche Besucher interessierten sich für die neue TruLaser 1030 fiber und die TruPunch 3000 mit restgitterfreier Arbeitsweise. > Preisgekrönt Auf der „Metal Working and CNC Machine Tool Show” in Shanghai wurde die TruLaser 1030 mit dem „Ringier Technology Innovation Award“ für ihre besondere Fertigungstechnologie ausgezeichnet. Im neuen internationalen Expo-Center wählte eine Expertenjury den besten Beitrag zum Fortschritt von Chinas Metallindustrie aus. Damit ist TRUMPF eines von 35 preisgekrönten lokalen und globalen Unternehmen. > Informiert Im November 2010 empfing TRUMPF Asia Pacific in Singapur eine 150-köpfige Delegation aus Deutschland mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft – darunter war der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus. Die Asienreise hatte zum Ziel, die Zusammenarbeit der beiden Länder im Bereich der Hightechindustrie zu fördern und Verbindungen zu stärken. > Weitere Informationen: www.german-innovation-award.jp Express 1/11 7 Wie vor 100 Jahren: Die Roadster von Morgan werden komplett von Hand gefertigt. Käufer warten rund zwei Jahre auf ihren Wagen. 8 Express 1/11 porträt Hält und hält und hält … Die britische Automarke Morgan verkörpert blechgewordene Leidenschaft, Tradition und exklusive Handarbeit. Stimmt alles, doch unter der Haube steckt modernste Technologie – und die liefert Radshape. Der Morgan — Inbegriff des englischen Roadsters — steht für handgefertigte Perfektion. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Zwar pflegt man bei Morgan nach wie vor handwerkliche Tradition vom Feinsten, doch das Unternehmen beschreitet auch völlig neue Wege und tummelt sich unter den führenden Hightech-Automobilherstellern der Welt. Das beweist der Blick auf die aktuelle Modellpalette: Die reicht vom Tretauto für die Kleinsten über Supersportwagen bis zum LIFECar, das mit Wasserstoff-Brennstoffzelle fährt. Erstklassige Fertigungstechnologien machen diese Vielfalt möglich. Viele resultieren aus strategischen Partnerschaften mit den Zulieferern. Wie das geklebte Chassis, das Morgan gemeinsam mit dem Präzisionsblechverarbeiter Radshape Sheet Metal entwickelt hat. Neben Morgan setzen weltweit nur noch drei andere Automobilhersteller auf diese Technologie: Aston Martin, Jaguar und Lotus. 1999 stellt Radshape die ersten geklebten Chassis für den Aero 8 her — etwa 200 Einheiten verlassen im ersten Jahr die Fertigung. Mit Erfolg: In den nächsten zehn Jahren produziert Radshape je 1 000 bis 1 500 dieser Chassis. Die steigende Nachfrage sichert dem Zulieferer das Überleben, denn die Aufträge fallen in eine Zeit, in der viele andere Großkunden aus der Automobilbranche zu kämpfen haben. So bricht beispielsweise die Nachfrage nach Bentleys 2009 weltweit ein — und beschert den System- und Komponentenlieferanten deutliche Auftragseinbußen. Auch Radshape muss einen Umsatzverlust von rund 1,2 Millionen Euro hinnehmen — heute sieht die Situation wieder erheblich besser aus. Das Unternehmen rechnet bis zum Ende des Geschäftsjahres im März 2011 mit einem Umsatz von rund 3,5 Millionen Euro, weit mehr als erwartet. Die starke Kundenorientierung hat entscheidend zu dieser Erholung beigetragen. Dadurch konnte sich Radshape Fertigungspartnerschaften mit Nischenherstellern wie Morgan aufbauen. Heute liefert das Unternehmen nicht nur Chassis, sondern auch diverse andere Bleche, Grills, Stoßstangen, Hauben sowie Rahmen für Front‑ und Seitenscheiben für die Luxusfahrzeuge des Traditionsherstellers. Passt, klebt, hält „Wir arbeiten mit bewährten Zulieferern, diese empfehlen uns technologische Entwicklungen, mit denen wir unsere Fertigung optimieren und unser Produkt verbessern — darauf können wir uns verlassen“, bestätigt Steve Morris, technischer Leiter bei Morgan. „Die Entscheidung, ein geklebtes Chassis zu verwenden, ist ein typisches Beispiel dafür, wie Morgan von seinen Express 1/11 9 porträt „Wie soll jemand sagen können, was ein Auftrag kostet, wenn er nicht weiß, wie man ihn fertigt ?“ Keith Chadwick, Radshape strategischen Partnerschaften profitiert.“ Die geklebte Konstruktion entsteht in einer eigens dafür eingerichteten Fertigungszelle im Radshape-Werk in Birmingham — wie zuvor bereits ähnliche Baugruppen für das Amphibienfahrzeug Gibbs Aquada. Zentrale Bestandteile sind eine TruPunch 5000 und zwei TruBend 5130 Biegemaschinen. „Wir haben bei diesem Projekt von Anfang an Maschinen von TRUMPF eingesetzt. Die Baureihe ist immer besser geworden“, sagt John Harper, der bei Radshape für die Klebetechnik zuständig ist. „Für das Chassis werden keine Spannvorrichtungen verwendet, darum müssen wir uns auf die Genauigkeit der Maschinen absolut verlassen können.“ Die Fertigungstoleranz beim Chassis liegt mit 0,25 Millimetern entsprechend deutlich unter dem von Morgan vorgegebenen Wert von 0,5 Millimetern. Immer besser werden „Die TruTops CAD/CAM-Software hat sich für uns als besonders sinnvolle Investition erwiesen. Sie ist leicht zu bedienen und hat die Herstellung der ‚Wanne‘, wie die Chassis-Baugruppe genannt wird, radikal verändert“, fügt John Harper hinzu. „Früher dauerte es Tage, um das richtige Profil herauszuarbeiten. Jetzt ist das in etwa einer Stunde erledigt.“ Die 2,5 Millimeter dicken Aluminium-Chassisteile werden gestanzt, auf den Biegemaschinen umgeformt und an die Klebezelle übergeben, wo sie nass verklebt und im Ofen ausgehärtet werden. „Ursprünglich haben wir nur das Chassis bis zur Stirnwand gefertigt, jetzt bauen wir auch die Frontpartie und statten sie mit schalldämpfendem Material aus“, erklärt RadshapeGeschäftsführer Keith Chadwick. „Im Laufe der Jahre haben wir etwa „Wir profitieren von strategischen Partnerschaften. Das geklebte Chassis ist ein Beispiel dafür.“ Steve Morris, Morgan Passgenaue Lösungen für Premiumfahrzeuge Wer: Radshape Sheet Metal Limited, Birmingham, Großbritannien. Gegründet 1967, 46 Mitarbeiter. Erwarteter Umsatz Geschäftsjahr 2010/11: 3,5 Millionen Euro. www.radshape.co.uk Was: System‑ und Komponentenlieferant für Premiumautomobilhersteller und Zulieferer für Eisenbahn‑, Luftfahrt‑, Nutzfahrzeug‑ und Kerntechnikunternehmen. Die Herstellung von Ersatzteilen für ferngesteuerte Rennautos ist ein neuer, florierender Geschäftszweig Wie: TruPunch 5000, 2 x TruBend 5130, TruLaser 5030 10 Express 1/11 600 Verbesserungsvorschläge gemacht und über 65 Prozent davon wurden aufgegriffen.“ Die Idee, eine einheitliche Wanne für Links‑ und Rechtslenker zu entwickeln, stammt ebenfalls aus seinem Unternehmen. Neben den gemeinsamen Entwicklungen verbindet die Partner Morgan und Radshape ihr Engagement in Sachen Ausbildung. Steve Morris hat bei Morgan selbst als Lehrling in der Blechbearbeitung angefangen, bevor er allmählich bis zum technischen Leiter aufstieg. Bei Keith Chadwick war es ganz ähnlich. Seine Karriere begann mit einer Lehre bei Rolls-Royce in Crewe. 25 Jahre lang sammelte er dort Erfahrungen in allen Produktionsbereichen, bevor er eine Spitzenposition im Einkauf und der Lieferantenentwicklung übernahm. „Als ich 2005 Geschäftsführer wurde, wollte ich das Rad der Zeit in die 70er-Jahre zurückdrehen, als ich meine Lehre bei RollsRoyce machte. Die Vorteile eines solchen Ausbildungssystems sind für ein kundenorientiertes Geschäft wie das unsere enorm“, ergänzt Keith Chadwick mit Begeisterung. Deshalb hat Radshape auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Auszubildende eingestellt. Zwei Lehrlinge sind für Chadwick besonders gute Beispiele dafür, dass eine zeitgemäße Lehre heute besonders wichtig ist. Jamie Sproson und Tom Gwynn haben in der Produktion zuerst alles gelernt, was es dort zu lernen gibt, und sind jetzt als Vertriebsingenieure in den Verkauf gewechselt. Für Radshape bedeuten ihr Hintergrund und ihre Erfahrung ein dickes Plus im Umgang mit den Erstausrüstern. „Wie soll jemand sagen können, was ein Auftrag kostet, wenn er nicht weiß, wie man ihn fertigt?“, fragt Chadwick. „Diese Jungs werfen einen Blick auf die Zeichnung und sagen genau, wo es ein Problem geben könnte. Und mit ihren fundierten Kenntnissen können sie dann entsprechende Lösungen vorschlagen. Dies ist für Radshape ein unschätzbarer Vorteil beim Kundenservice“. Offen für Neues Das Unternehmen greift auch gerne Leistungen auf, die in anderen Wirtschaftszweigen im Einsatz sind, etwa in der Konsumgüterindustrie. „Es gibt so viele gute Ideen, wie die Strichcodierung, das Zuweisen von Lieferzeitfenstern, ja sogar den Einsatz von Webcams, damit die Kunden sehen können, wie ihr Produkt hergestellt wird!“, erläutert Keith Chadwick. „Ich glaube zwar nicht, dass das hier eingeführt wird, aber wenn es dem Kunden wichtig ist, werden wir das sicherlich in Betracht ziehen. Die Liebe zum Detail ist alles.“ Das hohe Niveau beim Kundenservice hat erheblich dazu beigetragen, dass sich Radshape im Automobilbereich weitere Aufträge aus dem Premiumsegment sichern konnte. Die Geschäftsbeziehung zu Bentley sorgt inzwischen für 35 Prozent des Umsatzes und umfasst die Lieferung von Kühlergrills, seitlichen Entlüftungsöffnungen und verschiedenen anderen Bau- und Ersatzteilen. Ein typisches Beispiel für diese in kleiner Serie hergestellten, dafür aber äußerst hochwertigen Teile ist der elektrolytisch polierte Edelstahl-Kühlergrill für den neuen Bentley Mulsanne. Hergestellt wird dieses Juwel auf einer TRUMPF TruLaser 5030 mit einer Fertigungstoleranz von ± 0,05 Millimetern. → Ein geklebtes Chassis sorgt im Morgan für Stabilität. Radshape hat die Technologie entwickelt und produziert die „Wanne“ in einer eigens dafür eingerichteten Fertigungszelle. Von der strategischen Partnerschaft profitieren beide Unternehmen, davon sind Steve Morris, technischer Leiter bei Morgan (links), und Radshape-Geschäftsführer Keith Chadwick überzeugt. Ralf Kreuels Wie viele britische Automobilzulieferer setzt auch Radshape verstärkt auf Diversifizierung. Unternehmen aus den Bereichen Eisenbahn, Luftfahrt, Nutzfahrzeuge und Kerntechnik zählt der Zulieferer bereits zu seinen Kunden. Aber es wird wohl doch wieder der Fahrzeugsektor sein, der in den kommenden Jahren für Wachstum sorgt: Radshape macht sich derzeit auf dem Markt für ferngesteuerte Modellautos einen Namen. Ausgegangen ist die Initiative von Chris Dickinson, bei Radshape für die Geschäftsentwicklung verantwortlich, und inzwischen hat sich daraus ein florierender neuer Geschäftszweig entwickelt. RadshapeRC produziert auf seinen TRUMPF Maschinen Metallersatzteile, mit denen Fahrzeuge verschiedener Marken verstärkt, modifiziert oder verbessert werden können. „Wir sind das einzige Unternehmen, das Metallteile für dieses Segment herstellt. Die kommen bei den Liebhabern ferngesteuerter Autos sehr gut an“, berichtet Chris Dickinson. „Nach gerade einmal vier Monaten haben wir unter der Marke RadshapeRC Ersatzteile in 24 Ländern weltweit verkauft. Wir haben außerdem gerade selbst ein ferngesteuertes Auto entwickelt — bisher noch ohne Namen.“ Keith Chadwick ist von der neuen Geschäftsidee überzeugt: „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesem Geschäftsbereich in fünf Jahren 20 Prozent unseres Umsatzes erwirtschaften. Auch hier setzen wir auf die TRUMPF Maschinen mit ihrem zeitsparenden CAD/CAM‑System und den flexiblen Blechverarbeitungslösungen.“ > Ihre Fragen beantwortet: Scott Simpson, Telefon: +44 (0) 844 482 – 0188, E-Mail: [email protected] Morgan – Roadster mit Tradition Morgan feierte 2009 sein 100-jähriges Bestehen als Automobilbauer und ist damit der älteste unabhängige Fahrzeughersteller Großbritanniens. Gegründet wurde das Unternehmen von Henry Frederick Stanley Morgan („HFS“), der die Firma bis zu seinem Tod im Jahr 1959 leitete. Heute steht sein Enkel Charles Morgan an der Firmenspitze. Morgan, mit Sitz in Malvern in Worcestershire, hat im laufenden Geschäftsjahr 800 Sportwagen herge stellt – traditionsgemäß alle von Hand montiert. Die Wartezeit für einen Morgan beträgt ab der Bestellung bis zu zwei Jahre, zuvor warteten die Käufer sogar bis zu zehn Jahre auf ihren Wagen. Der Erfolg des Unternehmens gründet auf seiner Individualität, und auch wenn es sich mit neuen Modellen neue Käuferkreise erschließt, bleibt es seinem Erbe doch immer treu. www.morgan-motor.co.uk Express 1/11 11 StraSSenblech 12 Express 1/11 StraSSenblech Richtungsweisend Claus Langer Produkte von Röger geben Orientierung im Straßenverkehr. Ohne die Röger GmbH würde so manchem Seit Sommer 2010 sorgen die Abkantpresse Autofahrer etwas Wesentliches fehlen. Das Dil- TruBend 8800-80 und die Tafelschere TruShear lenburger Unternehmen fertigt Träger für Ver- 8168 vom TRUMPF Kooperationspartner EHT kehrsschilder — und die sind wegweisend. Nicht dafür, dass es nichts zu beanstanden gibt. „Mit nur auf deutschen Autobahnen und Bundesstra- 26 Jahren waren die Vorgängermaschinen in die ßen führen sie Fahrzeuglenker ans Ziel. Bis in Jahre gekommen. Einen Ausfall können wir uns den Nahen Osten haben es die stählernen Kons- nicht leisten“, sagt Röger-Diehl, die das Famitruktionen bereits geschafft: 150 Schilderbrücken lienunternehmen in vierter Generation leitet. tragen Tafeln mit arabischen Schriftzeichen und Nach den ersten Monaten zieht sie eine posibieten damit Orientierung auf den Straßen Sau- tive Bilanz: „Wir konnten eine deutliche Qualidi-Arabiens. In der Hauptsache produziert das tätssteigerung erreichen und müssen so weniger Unternehmen mit 40 Mitarbeitern jedoch für nachbearbeiten. Das spart Arbeitsschritte und das deutsche Verkehrsnetz. Die Anforderungen Zeit.“ Auf den alten Maschinen konnten zudem sind hoch: „In der Fertigung spielt die Genauig- nur Teile bis sechs Meter Länge bearbeitet werkeit eine wichtige Rolle“, betont Geschäftsfüh- den. Mit 800 Tonnen Presskraft bringt die neue rerin Ines Röger-Diehl. Nur wenn alles exakt Abkantpresse bis zu acht Meter lange Stahlblepasst, erfüllen die Schilderbrücken die hohen che in Form. Die Tafelschere schneidet Teile mit Sicherheitsvorgaben. TÜV-Mitarbeiter überprü- derselben Länge. Mit den beiden Schwergewichfen die Bauteile bereits in der Produktion, nach ten fühlt sich Röger gut gerüstet — auch für noch der Montage erfolgt ein erneuter Check. größere Aufgaben. www.roeger-gmbh.de Express 1/11 13 Strategie Vor 27 Jahren hat Kwang Young Choi klein angefangen – mit selbst gebauten Maschinen. Heute gehört Shin Sung zu den größten Lohnfertigern Koreas. Das Shin-Sung-Prinzip Kwang Young Choi machte aus einem kleinen Job-Shop einen der größten Lohnfertiger Koreas. Sein Erfolgsgeheimnis? Er nutzt die Gunst der Stunde. „Es ist alles eine Frage des richtigen Timings“, davon ist Kwang Young Choi überzeugt. Dass seines richtig war, beweist der Blick in die Produktion der Shin Sung S&T Co., Ltd. im südkoreanischen Daegu. Insgesamt 20 TRUMPF Laser-, Stanzund Biegemaschinen reihen sich dort auf 25 000 Quadratmetern aneinander. Sieben davon sind nagelneu — genauso neu wie die Fabrik, in der sie stehen. Die hat der Firmengründer auf der grünen Wiese gebaut und im November 2010 eröffnet. Der alten Produktionsstätte war das Unternehmen wieder einmal entwachsen. Mit seinem Maschinenpark zieht Choi bereits zum vierten Mal um, denn Shin Sung S&T gehört mittlerweile zu den größten Lohnfertigern Koreas. Das Unternehmen beschäftigt 150 Mitarbeiter — weitere 50 sollen hinzukommen. Dabei hat Choi 1984 im Alter von gerade einmal 24 Jahren klein angefangen: „Auf 165 Quadratmetern, mit wenig Wissen, gerade einmal 14 Express 1/11 sieben Mitarbeitern und einer selbst gebauten Biegemaschine“, erinnert sich der Geschäftsführer. Doch das Timing stimmt. Die Firmengründung fällt in die Zeit des industriellen Aufbruchs Koreas. Die Textilindustrie in Daegu boomt und mit den Asienspielen 1986 und den Olympischen Spielen von Seoul 1988 steigt die Nachfrage nach Metallkonstruktionen: „Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind mit unserem Unternehmen durchgestartet“, erläutert Choi. Die Nase vorn Stolpersteine auf dem Weg an die Spitze gibt es auch für Shin Sung: „Unser Kundenspektrum war anfangs noch nicht breit gefächert. Außerdem haben wir uns fast nur auf das Schneiden und Biegen konzentriert“, berichtet der Geschäftsführer. Durch stetige und konsequente Weiterentwicklung hat es das Unternehmen über die Jahre geschafft, die Lücken zu schließen und sich breiter aufzustellen. Statt einzelner Teile fertigt es schon früh komplette Baugruppen für den Maschinenbau, das Transportwesen, für Kraftwerke und die Elektroindustrie. Unter den Kunden tummeln sich heute Großkonzerne, wie Samsung, Doosan Heavy Industries oder Hyundai Rotem, sowie rund 800 kleine und mittlere Unternehmen. Die Vielfalt an Produkten und technischen Möglichkeiten zeichnen Shin Sung aus, weiß Choi. In Daegu ist das besonders wichtig: Die Stadt gilt als Zentrum der Metall verarbeitenden Industrie, der Wettbewerb ist groß. Rund 200 kleinere Job-Shops fertigen in nächster Nähe zu Shin Sung: „Die meisten arbeiten aber lediglich mit ein oder zwei Lasermaschinen oder einer Stanz- und einer Biegemaschine“, erläutert Choi. „Mit unserer Ausstattung und Leistungsfähigkeit können wir mehr Service bieten.“ Dazu gehören für ihn neben der hohen Produktqualität auch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und die Just-in-time-Lieferung. „Wer sich vom Wettbewerb abheben will, muss einiges bieten“, sagt er. strategie Shin Sung fertigt einzelne Teile und komplette Baugruppen, unter anderem für den Maschinenbau und die Elektroindustrie. Neben Großkonzernen gehören rund 800 kleine und mittelständische Unternehmen zu den Kunden. Traditionelle Koreanische Architektur in Seoul. Blick in einen Teil der Fertigung: Die neue Halle wurde im November 2010 eingeweiht. Seoul Südkorea ist in neun Provinzen gegliedert. Neben der Hauptstadt Seoul gibt es sechs selbstständige Großstädte. Die Anforderungen an seine eigene Fertigung sind entsprechend hoch: „Ein Produkt, das mich nicht zufriedenstellt, kann auch meinen Kunden nicht zufriedenstellen“, lautet sein Credo. „Dank dieser Philosophie können wir uns seit 20 Jahren über loyale Auftraggeber freuen“, ist er überzeugt. Zum Erfolgskonzept von Shin Sung gehört zudem eine klare Strategie: „Ich setze in der Fertigung auf modernste Technologie. Dadurch sind wir in der Lage, guten Service und attraktive Produkte zu bieten“, sagt er. Dieser Grundsatz ist seit 27 Jahren derselbe. „Die Kunden, die Anwendungen, der Wettbewerb und die Technologie ändern sich permanent. Wir haben gelernt, in dieser Entwicklung immer einen Schritt voraus zu sein“, fasst er das Shin-Sung-Prinzip zusammen. TRUMPF begleitet diese Schritte der Unternehmensentwicklung seit 1992. „Die Textilindustrie boomte, aber mit den Stanzmaschinen, auf denen wir zu Beginn fertigten, Gangwon-do Incheon Gyeonggi-do Chungcheongbuk-do Chungcheongnam-do Gyeongsangbuk-do Daejeon Daegu Jeollabuk-do Gwangju Ulsan Gyeongsangnam-do Busan Jeollanam-do Jeju-do Südkorea – Daten und Fakten auf einen Blick • Bruttoinlandsprodukt (2009): 832,5 Milliarden US-Dollar • Bevölkerung (2009): 48,8 Millionen Einwohner • Einfuhren von Werkzeugmaschinen einschließlich Teilen und Zubehör stiegen im ersten Halbjahr 2010 um 29 Prozent • Für TRUMPF ist Korea der viertstärkste Markt • Import Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung aus Deutschland im ersten Halbjahr 2010: 112,0 Millionen US-Dollar Express 1/11 15 Strategie TRUMPF Korea • TRUMPF Korea Co. Ltd., Seoul. Gegründet 1997 mit acht Mitarbeitern – beschäftigt heute 100 Mitarbeiter. • Seit 2003 mit eigenem Applikationszentrum im TRUTEC Building in der Digital Media City in Seoul präsent. „Ein Unternehmen lebt durch seine Mitarbeiter“, sagt Kwang Young Choi. Eine qualifizierte Ausbildung ist ihm darum genauso wichtig wie moderne Maschinen. • Die koreanische Tochtergesellschaft zählt über ein Drittel der Blech verarbeitenden Betriebe zu ihren Kunden. • TRUMPF Korea Co., Ltd. vertritt das gesamte Produktprogramm der TRUMPF Gruppe in Korea. Grüne Zukunft Doch Technik ist für Choi nicht alles: „Ein Unternehmen lebt durch seine Mitarbeiter. Qualifizierte Arbeitskräfte sind genauso wichtig wie hochmoderne Maschinen“, ist er sich bewusst. 16 Express 1/11 Industries, aber auch rund 800 KMUs im Maschinen- und Schiffbau, im Transportwesen und der Elektroindustrie Womit: TruLaser Tube 7000, TruLaser Tube 5000, 4 x TruLaser 3030, 4 x TruLaser 5030, 4 x TruLaser 5060, 4 x TruBend 5170, TruMatic 6000 und TruPunch 5000 Hee Bum Lee/A1 Shot, Shutterstock/Commit Die Aussichten für grüne Technologien sind in Korea extrem gut. konnten wir die geforderte „Wir versuchen, ein Gleichgewicht zu schaffen, Qualität nicht garantieren“, indem wir unsere Angestellten fordern und förerinnert sich Choi. Laser- dern“, erläutert er. Neue Mitarbeiter erhalten maschinen gab es damals nur eine praktische Aus- und Weiterbildung am wenige am Markt, andere Tech- Arbeitsplatz. Gute Sozialleistungen sollen der nologien dominieren. „Dann Abwanderung von qualifizierten Fachkräften sind wir auf TRUMPF gestoßen, vorbeugen. Diese sind auch künftig gefragt, mit seinen hochpräzisen und extrem denn ein neues Aufgabenfeld lässt sich bereits schnellen Maschinen.“ Über die 1997 in erahnen: „Grüne Technologien haben derzeit in Korea gegründete TRUMPF Niederlassung Korea Aufwind“, berichtet der CEO. „Die Ausbezieht er eine der ersten Laserschneidmaschi- sichten für erneuerbare Energien wie die Windnen, die TRUMATIC L 3030. „Diese Maschine und die Solarenergie sind rosig. Bei dieser hat für uns den Durchbruch bedeutet“, betont Entwicklung wollen wir mitwirken, um erneut Choi. Der Laser entwickelt sich in den folgen- den entscheidenden Schritt voraus zu sein.“ den Jahren immer mehr zum Werkzeug der Wahl bei Shin Sung. Daran hat auch der zuverlässige TRUMPF Vor-Ort-Service seinen Anteil. > Ihre Fragen beantwortet: „Damals galt es noch als kritisch, Maschinen Friedrich Stockinger, Telefon: +82 (2) 6096 – 2510, aus Deutschland zu kaufen, da der technische E-Mail: [email protected] Support aufgrund der großen Entfernung oft schwierig war“, sagt er. „Dank TRUMPF Korea Lohnfertiger auf Wachstumskurs hatten wir mit solchen Problemen nie zu kämpfen.“ Die vertrauensvolle Zusammenarbeit trägt Wer: Shin Sung S&T Co., Ltd., Daegu, Korea. Früchte: In den vergangenen 18 Jahren haben 32 Gegründet 1984, 150 Mitarbeiter Maschinen des deutschen Herstellers Einzug in die Hallen des koreanischen Lohnfertigers geWas: Lohnfertiger mit Fokus auf Komponenten. Zum Kundenspektrum halten. 20 davon sind heute im Einsatz. gehören Großkonzerne wie Samsung oder Doosan Heavy hinter den Kulissen Nicht am Schreibtisch, sondern beim Joggen hatten Stefan Büttner und Wolfgang Laib die zündende Idee für wirklich restgitterfreies Stanzen. Nach 400 Kilometern restgitterfrei stanzen Stefan Büttner Produktmanager Stanz- und Kombimaschinen Laufen ist nicht nur gesund, es beflügelt bekanntlich auch den Geist. Eine Tatsache, die Stefan Büttner, Produktmanager für Stanz- und Kombimaschinen, und Wolfgang Laib, Entwickler für Stanzmaschinen bei TRUMPF, nur bestätigen können. Abseits vom Schreibtisch, während ihrer wöchentlichen Joggingrunden, entwickelten die beiden über geschätzte 400 Kilometer buchstäblich Schritt für Schritt ein Konzept für restgitterfreies Stanzen, das diese Bezeichnung wirklich verdient. Bisher blieb trotz optimaler Teileverschachtelung nach der Bearbeitung prozessbedingt ein L-förmiger Rand von der Blechtafel übrig. Das ließ den beiden Ingenieuren und Freizeitjoggern, die seit 20 Jahren bei TRUMPF als Stanzmaschinenspezialisten tätig sind, keine Ruhe. „Neben der Materialeffizienz stand vor allem die Prozesssicherheit bei unseren Überlegungen im Vordergrund“, erklärt Stefan Büttner. „Stillstandszeiten durch das Verhaken von Restgittern machen unseren Kunden ebenso zu schaffen wie die dadurch resultierende hohe Bedienerquote und die Nebenzeiten für das Beseitigen des unhandlichen Abfalls“, ergänzt Wolfgang Laib. Viele Schritte zum Ziel Gernot Walter, TRUMPF GmbH & Co. KG Wolfgang Laib Leiter Konstruktion Stanzmodule „Auch in der Freizeit können wir das Fachsimpeln nicht lassen“, sagt Stefan Büttner schmunzelnd. Und so feilten die beiden auch während der gemeinsamen Waldläufe Runde um Runde am Problem „restgitterfreies Stanzen“. Aus vielen kleinen Ideen entstand so ein Gesamtkonzept, das jetzt auf der TruPunch 3000 und TruPunch 5000 wirklich restgitterfreies Stanzen ermöglicht. „Teile so zu schachteln, dass gemeinsame Stanzhübe möglich sind, ist nichts Neues“, sagt Stefan Büttner, „aber wir belegen jetzt die gesamte Tafel bis zum Rand mit Gutteilen, was die Teileausbeute im Schnitt um mindestens zehn Prozent erhöht.“ Bei einem Testkunden konnte der Anteil sogar um mehr als 50 Prozent gesteigert und gleichzeitig der Verschnitt um mehr als 20 Prozent reduziert werden. Die Guten ins Töpfchen … „Im Prinzip bearbeiten wir das Blech, wie man eine Tafel Schokolade isst: Reihe für Reihe. Das heißt, wir stanzen Gutteile und parallel dazu trennen wir gleich die dazwischen liegenden Abfallteile aus, anstatt sie während der gesamten Tafelbearbeitung stehen zu lassen“, so Wolfgang Laib. Die Teile werden sofort sortiert ausgeschleust. Möglich ist das durch das Arbeiten mit offener Teileklappe und einer darunter installierten Weiche, die Gutteile von Abfallteilen trennt. „Damit das Ausschleusen auch dann ohne Verhaken gelingt, wenn ein Blechteil aufgrund des Schwerpunkts nicht von allein in die Teileklappe kippen würde, hatten wir die Idee für einen abgesetzten Abstreifer, der auf einer Seite um einen Millimeter abgefräst ist“, erklärt Stefan Büttner. Nach dem Stanzvorgang können die Teile — unabhängig davon, ob Gutteil oder Abfall — mit dem drehbaren Monostanzkopf der TruPunch in die richtige Kippposition gebracht werden. Der Abstreifer klemmt das auszuschleusende Teil mit der erhabenen Fläche ein und ermöglicht durch den gefrästen Teil das Freifahren der Blechtafel. Das Teil kann auf die Teileklappe gedreht werden und fällt prozesssicher. Und das funktioniert eben auch bei noch so kleinen Randstücken. „Einzeln zu öffnende Pratzen in Verbindung mit dem Drehen von Teilen ermöglichen auch das Ausschleusen des Reststreifens, sodass am Ende wirklich nichts mehr von der Blechtafel übrig bleibt“, resümiert Wolfgang Laib. Auch in gesamtökologischer Hinsicht ist das Konzept der beiden Querdenker bedeutsam. „Bedenkt man, dass die Energie zur Herstellung einer Blechtafel etwa 30- bis 80mal höher ist als der Energieaufwand für eine Betriebsstunde, erhält die Materialeinsparung noch mal ganz besonderes Gewicht“, erklärt Stefan Büttner. Auf Kombimaschinen lässt sich das Verfahren momentan übrigens noch nicht verwirklichen. Aber das kann noch kommen, denn Stefan Büttner und Wolfgang Laib haben laufend die besten Ideen. Express 1/11 17 Interview „Bei uns hat alles seinen Platz“ Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen? Von wegen! Wer Ordnung hält, schafft es bis ganz an die Spitze – sagt Charles Cantin. potenzielle Neukunden kommen zu uns und Sie haben 1986 in Ihrer Garage angefangen, heute fertigt die Cantin-Gruppe mit 80 Mitarsehen vor Ort, was möglich ist. Unsere Offenbeitern auf 7 200 Quadratmetern. Macht heit schafft Vertrauen. Ihnen diese Verantwortung manchmal Angst ? Nein, denn ich bin ständig im Unternehmen Beliefern Sie heute andere Kunden und Märkte präsent und aktiv. Dadurch nehme ich Verände- als vor fünf Jahren ? rungen wahr und erkenne täglich unser Verbes- Unsere Bestandskunden sind geblieben. Zuserungspotenzial. Das ist wie mit einem kleinen sätzlich haben wir in den vergangenen Jahren Kind: Für das muss man auch Verantwortung viele neue Kunden hinzugewinnen und neue übernehmen und sich darum kümmern. Wenn Branchen erschließen können. Das ist uns zum man es längere Zeit nicht sieht, erschrickt man, Beispiel im Fotovoltaikbereich gelungen. Dafür wie stark es sich verändert hat, wie sehr es ge- muss man flexibel sein und immer auf die akwachsen ist. Hätte man mir vor 20 Jahren gesagt, tuellen Kundenbedürfnisse eingehen. Wer gut dass ich einmal 80 Mitarbeiter haben würde, organisiert ist, kann Kundenwünsche schnell dann hätte mich das vielleicht beunruhigt. Heu- und einfach umsetzen. te tut es das nicht, da ich den gesamten Wachstumsprozess unmittelbar begleitet habe. Man Der Druck, technologisch immer auf dem neumuss einfach immer eng am Unternehmen und esten Stand zu sein, ist also besonders groß ? damit eng am Kunden sein. Es ist sehr wichtig, mit den modernsten Maschinen zu arbeiten. Unsere erste Kombimaschine Zur Cantin Holding gehören drei Gesellschafvon TRUMPF haben wir 2001 im Rahmen einer ten. Damit decken Sie die gesamte Prozesskette Großinvestition gekauft. Von da an habe ich ab. Wie wichtig ist es heute, als Kompletteinfach Schritt für Schritt investiert. Nie unanbieter präsent zu sein ? überlegt, aber auch nie zögerlich. Ich beobachte Hier in der Schweiz gibt es eine klare Tendenz den Markt immer ganz genau und sobald ich — die Nachfrage nach der kompletten Liefer- ein gutes Gefühl habe, greife ich zu. Dann kann kette bis zur fertig montierten Baugruppe steigt mich nichts mehr bremsen. Ich warte nicht auf immer mehr. Das sehen wir momentan ganz Aufträge, bevor ich investiere. Ich investiere deutlich: Unsere Halle ist noch nicht einmal und mit der Investition kommen die Aufträge. fertiggestellt und schon erhalten wir Anfragen Meine Frau, die fest in die Geschäftsleitung für die komplette Abwicklung von Aufträgen. eingebunden ist, hat oft gesagt, dass es besser Von der Planung bis zur Montage können wir wäre, eine Maschine nicht zu kaufen. Das hat alles anbieten. Das muss man natürlich auch mich dann erst recht motiviert, denn ich wollte entsprechend kommunizieren. Wir sind eine ihr beweisen, dass es richtig ist. Und es hat bissehr offene Firma: Wir zeigen, was wir machen her immer funktioniert. Ich scheue mich allerund wie wir es machen. Unsere Kunden und dings genauso wenig, auch mal einen Techno18 Express 1/11 logieschritt auszulassen. Die TruMatic 6000 haben wir zum Beispiel nicht gekauft, sondern gleich auf die TruMatic 7000 gewartet, um noch schneller und den anderen damit einen Schritt voraus zu sein. Auf kontinuierliche Verbesserungsprozesse setzen Sie auch mit dem Erfolgskonzept Kaizen. Was bedeutet das im Alltag ? Wir arbeiten seit 2005 nach dem Kaizen-Prinzip. Bei einem Besuch in einem anderen Unternehmen habe ich dieses Vorgehen kennengelernt. Es hat mich sofort überzeugt. Kaizen basiert auf den „5 S“: Strukturieren, Systematisieren, Sinn für Sauberkeit, Standardisieren und Selbstdisziplin. Das fängt im Kleinen an, beim Ordnung schaffen. Mir sind die Punkte Standardisieren und Selbstdisziplin besonders wichtig. Standardisieren beispielsweise kostet anfangs erst mal etwas, aber auf lange Sicht rechnet es sich. Denn es vereinfacht die Arbeitsabläufe. Wir haben zum Beispiel ein einheitliches CNC-Programm, mit dem alle Mitarbeiter vertraut sind. Und dank unserem standardisierten Maschinenpark arbeiten wir immer mit demselben Serviceunternehmen zusammen. Die Selbstdisziplin wiederum ist wichtig, um Dinge dann auch konsequent umzusetzen. Das klingt nach viel persönlichem Einsatz … Man muss schon etwas Zeit investieren. Die Selbstdisziplin zur Umsetzung ist aber nicht nur für mich als Chef wichtig. Das muss von allen Mitarbeitern mitgetragen werden. Schließlich ist Cantin keine Einzelperson, sondern eine Einheit. Darum ist es wichtig, die Mitarbeiter „Standardisieren rechnet sich auf lange Sicht.“ KD Busch Charles Cantin ist Unternehmer mit Leib und Seele. Die Ordnung in der Fertigung ist unzweifelhaft Chefsache. Express 1/11 19 Interview Die japanische Lebens- und Arbeitsphilosphie Kaizen (Veränderung zum Besseren) basiert auf den „5 S“: 01 Seiri > Strukturieren Unnötiges aus dem Arbeitsbereich entfernen 02 Seiton > Systematisieren Für jeden Gegenstand den richtigen Platz finden 03 Seiso > Sinn für Sauberkeit Den Arbeitsplatz sauber und ordentlich halten 04 Seiketsu > Standardisieren Die erreichten Ergebnisse in Standards umwandeln 05 Shitsuke > Selbstdisziplin Den erreichten Standard beachten und die „5 S“ ständig verbessern In der Produktion von Cantin SA hat alles seinen Platz. Das sorgt für Übersicht und spart Zeit. einzubeziehen. Wir setzen auf wöchentliche Besen nimmt, dann bringt er ihn an dieselbe Besprechungen mit unseren Führungskräften, Stelle zurück. Denn bei uns hat alles seinen um gemeinsam mit ihnen Standards zu etablie- Platz. Neue Mitarbeiter lernen diese Abläufe ren und eng an der Produktion zu sein. Es ist von Anfang an kennen und passen sich schnell enorm wichtig, mit den Mitarbeitern Prozesse an. Die Ansätze waren in unserer Fertigung zu definieren, diese konsequent umzusetzen, auch schon vorhanden — nur nicht so ausgeVertrauen zu haben und zu delegieren. Es ge- prägt, in Form von Linien und nummerierten nügt aber nicht, den Gedanken nur einmal zu Schubladen. Das hat es uns aber leicht gemacht, kultivieren. Man muss ständig daran arbeiten, die Mitarbeiter mitzuziehen. damit die Mitarbeiter die Philosophie ebenfalls Optimierte Prozesse, schlanke Strukturen — verinnerlichen. welche Rolle spielt dabei Automatisierung ? Waren Ihre Mitarbeiter am Anfang nicht Das ist für mich ein wichtiges Thema. Nur so zurückhaltend und eher skeptisch ? können wir effizient produzieren und pünktlich Doch. Aber bereits nach wenigen Monaten ha- liefern — darauf lege ich großen Wert. Was ich ben sie erkannt, dass die Maßnahmen etwas gar nicht ertragen kann, ist Verspätung. Das bringen. Je mehr sich die Abläufe etablieren, gilt privat wie geschäftlich. Diese Einstellung desto einfacher wird es. Wenn jemand einen habe ich auch meinen Mitarbeitern vermittelt, sie zeichnet uns aus. Um das leisten zu können, haben wir 2005 / 2006 für rund sechs Millionen Euro eine neue Halle gebaut und ein StopaLager installiert. Natürlich hätte ich auch weniger investieren können, aber dann wären wir nicht so schnell. Das muss jeder für sich entscheiden, aber ich wähle Automatisierung: Damit liefern wir pünktlich und gewinnen Vertrauen und zufriedene Kunden. > Ihre Fragen beantwortet: Paul K. Büchel, Telefon: +41 (0) 41 769 66 – 66, E-Mail: [email protected] Vom Ein-Mann-Betrieb zum Schweizer Vorzeigeunternehmen Wer: Cantin SA, Domdidier, Schweiz. Gegründet 1986, 80 Mitarbeiter. www.cantin.ch Was: Bauteile und Komponenten für Elektrogeräte, Getränkeautomaten, die Medizintechnik und die Fotovoltaikbranche. Übernimmt als Komplettanbieter alle Fertigungsschritte – von der Planung bis zur Montage Womit: TruMatic 7000 mit SheetMaster, TruMatic 6000 mit SheetMaster, TruLaser 5030, 3 x TruBend 5130, TruBend 5085, TruBend 7036, TruMark Station 7000, Stopa-Lager Gemeinsam mit Ehefrau Edmée sorgt Charles Cantin für Ordnung und schlanke Prozesse. 20 Express 1/11 Special : Automatisierung LoadMaster Belädt den Palettenwechsler der Maschine mit Rohblechen. Vakuumsauger fixieren die Tafeln während des Transports. Die fertig bearbeiteten Tafeln entnimmt der Bediener von Hand. Automatisches Beladen Automatisches Entladen +++ Flexible Aufnahme-/Ablageposition LiftMaster Versorgt die Maschine mit Rohblechen, übernimmt die Palettenhandhabung und die Teileentnahme. Über Tragsauger im Saugerrahmen erfolgt der Transport des Rohblechs, Rechenzinken fixieren die geschnittene Platte beim Transport. +++ Flexible Aufnahme-/Ablageposition +++ Automatische Lageranbindung möglich Hilfspalettenbetrieb LiftMaster Compact Vereinzelt die Rohbleche mit Saugerrahmen und transportiert sie zum Palettenwechsler. Ein separater Rechenrahmen entnimmt die geschnittene Tafel und lädt sie ab. Automatische Großteiletrennung Halbautomatische Kleinteilesortierung +++ Kompakte Aufstellung +++ Automatische Lageranbindung möglich LiftMaster Sort Be- und entlädt die Maschine, trennt mit einem Sauger zusätzlich die Fertigteile vom Restgitter und legt beide getrennt ab. +++ Flexible Aufnahme-/Ablageposition +++ Automatische Lageranbindung möglich Automatische Kleinteilesortierung Mit dem mehrstufigen Automatisierungskonzept von TRUMPF lassen sich Maschinen der TruLaser Serie 3000, der TruLaser Serie 5000 und der TruLaser Serie 7000 Schritt für Schritt zur voll automatisierten Anlage ausbauen. Im Automatisierungsbaukasten finden Anwender die passenden Bausteine für jeden Automatisierungsgrad. 21 LiftMaster Store Stellt eine kompakte Verbindung mit dem Lager her, greift schnell auf verschiedene Lagerfächer zu, be- und entlädt die Maschine dadurch zeitsparend. +++ Kompakte Aufstellung +++ Automatische Lageranbindung möglich LiftMaster Store Linear Verbindet die Laserschneidmaschine mit dem Lager. Über eine zusätzliche Linearachse können weitere Wagen, Podeste und Maschinen eingebunden werden. +++ Flexible Aufnahme-/Ablageposition +++ Kompakte Aufstellung +++ Automatische Lageranbindung möglich +++ Mehrmaschinenanbindung möglich PartMaster Befördert die Teile über zwei Bandeinheiten in eine ergonomisch gut zugängliche Position und ermöglicht so ein schnelles und ermüdungsarmes Absortieren. +++ Nachrüstung an bestehenden Systemen möglich SortMaster Entnimmt geschnittene Teile aus der Blechtafel vom Palettenwechsler und sortiert sie mit Vakuumsaugern auf Stapel oder in Boxen. +++ Automatische Lageranbindung möglich Baukasten für Dauerläufer Special : Automatisierung > Ihre Fragen beantwortet: Jan Philipp Büchner, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 30639, E-Mail: janphilipp.bü[email protected] Express 1/11 Kürzere Reaktionszeiten, kleinere Losgrößen: Das ist Alltag für viele Lohnfertiger. Wer effizient produzieren will, braucht flexible Maschinen – und Automatisierungskomponenten, die bei dem Tempo zuverlässig Schritt halten. Auch wenn man sie nachts und am Wochenende allein lässt. Im TRUMPF Baukasten finden sich die passenden Bausteine für unterschiedliche Aufgaben vor und hinter Laserschneidmaschinen. Baukasten für Dauerläufer Wer hat’s erfunden? In 2-D-Lasermaschinen von TRUMPF sorgen Festkörperlaser für den schnellen und effizienten Schnitt – seit mittlerweile mehr als 15 Jahren. Die berühmte Eingangsfrage führt zu einer vom Material absorbiert. Durch flexible Fasern, sind am Schneidkopf nutzbar. Die flexiblen verblüffenden Antwort. Der Festkörperlaser sogenannte Laserlichtkabel, gelangt der Laser- Laserlichtkabel haben einen Durchmesser von als Werkzeug in der Blechbearbeitung ist eine strahl über große Distanzen und ohne Spie- 0,3 Millimetern. „Mit den 800 Watt LaserleisErfindung von TRUMPF. Seit 1995 im Praxis geloptiken zum Bearbeitungskopf. Zunächst tung konnte man keine Wunder vollbringen“, einsatz, überzeugt er damals wie heute insbe- ausschließlich zum Schweißen von Schwing- erinnert sich Stefan Grahle, Leiter technische sondere im Dünnblech. Angefangen hat alles federn eingesetzt, schneidet der Laser später Verkaufsberatung bei TRUMPF Sachsen. „Aber schon 1972: Ein Laserstrahl aus einer neuen auch Bleche. neben dem Vorteil im Dünnblechbereich liefer1995 findet der Festkörperlaser der Schram- te die Maschine beim Brennschnitt mit SauerQuelle sorgt bei der Carl Haas Spiralfedernfabrik in Schramberg für den Einstieg in ein neu- berger, die nun zu TRUMPF gehören, erstmals stoff eine konstant gute Schnittkantenqualität es Geschäftsfeld — die Lasertechnologie. Für in einer Werkzeugmaschine seinen Platz. Die — vergleichbar mit einer CO₂-Lasermaschine.“ das Schweißen von Spiralfedern tüftelt Carl damalige Sächsische Werkzeug- und Sonder- Die Programmierung direkt an der Steuerung Haas an einer effizienten Methode und findet maschinen GmbH in Neukirch, heute eben- spart einen zusätzlichen Programmierer und sie im Festkörperlaser. Anders als beim CO₂- falls Teil der TRUMPF Gruppe, integriert einen macht besonders flexibel. Lohnfertiger setzen Laser werden in den neuen Stablasern Kristal- Stablaser in eine bestehende Werkzeugmaschine. sie darum bevorzugt für kleinere Aufträge ein. le mit Licht von Bogenlampen angeregt. Die 2 500 mal 1 250 Millimeter beträgt der ArbeitsbeDas ändert sich mit der Nachfolgermaschikurze Wellenlänge von etwa einem Mikrometer reich der TRUMATIC LY 2500. 800 Watt liefert ne: Die TRUMATIC HSL 2502 kommt 1997 auf wird bei geringen Blechdicken besonders gut der Festkörperlaser HL 803 D — 700 Watt davon den Markt. Der Arbeitsbereich bleibt identisch, 1995 22 Express 1/11 1995: Trumatic LY 2500 Erste Laserflachbettmaschine im Mittelformat mit einem lampen gepumpten 800-Watt-Festkörperlaser und mitfahrendem Strahlschutz. 1997: Trumatic HSL 2502 Erste Flachbettlasermaschine mit zwei Schneidköpfen. Zwei lampengepumpte Stablaser sorgen für jeweils 1,2 Kilowatt Ausgangsleistung. 1997 Festkörperlaser Linearantriebe, die verschleißfrei arbeiten und eine hohe Beschleunigung realisieren, machen die neue Flachbettlasermaschine aber extrem produktiv. Dazu tragen auch ihre beiden Schneidköpfe bei. „Das hat die Produktivität der Maschine auf einen Schlag mehr als verdoppelt“, so Grahle. Anfangs kommen noch dieselben 800-Watt-Laser wie in der Vorgängermaschine zum Einsatz. Zur Markteinführung erfolgt der Tausch gegen zwei Laser mit jeweils 1,2 Kilowatt Leistung. Auf beiden Maschinen lassen sich Baustahl bis zehn und Edelstahl bis drei Millimeter Dicke bearbeiten. Auch die erste Doppelkopfmaschine TRUMATIC HSL 2502 gilt als Spezialist für dünnes Blech, kommt jedoch vorwiegend für größere Serien zum Einsatz: „Mit den zwei Schneidköpfen und der Linearantriebstechnik war die Maschine wesentlich dynamischer und setzte die hohen Vorschübe im Dünnblech in kürzere Teilezeiten um“, sagt Grahle. Direkte Mess-Systeme machen die Maschinen außerdem sehr genau. TRUMPF GmbH + Co. KG Der TruDisk 6001, zwei Schneidköpfe und eine Brücke aus Kohlenstofffaserverbund machen die TruLaser 7040 fiber hochproduktiv. 2008 Kilowatt Ausgangsleistung zum Einsatz. Zwei Schneidköpfe bearbeiten Baustahl, Edelstahl und Aluminium bis 20 und Buntmetalle bis zu sechs Millimeter Dicke. Im Gegensatz zur Vorgängermaschine kommt die TruLaser 7040 fiber mit einem Laseraggregat für beide Schneidköpfe aus. Gepaart mit den enormen Schneidgeschwindigkeiten machen sie die Maschine hochproduktiv. Dazu trägt auch die neue Bewegungseinheit bei. Sie besteht aus einem Kohlenstofffaserverbundwerkstoff, ist dadurch leichter und steifer und beschleunigt schneller als die bisher eingesetzte Stahl-Leichtbau-Bewegungseinheit. Das erhöht die Teilegenauigkeit nochmals und steigert den Teileausstoß um weitere 30 Prozent. Absolut produktiv im Dünnblech Davon hat sich auch Jürgen Schröder überzeugt. In seinem Unternehmen PS Laser in Thedinghausen hat er die Maschine seit Ende 2010 im Einsatz. „Der Festkörperlaser spielt bei uns vor allem im Dünnblech eine Rolle, wo wir bisher mit einer CO₂-Maschine gearbeitet haben“, erExakter Schnitt für scharfe Messer Reine Lohnfertiger schätzen die Doppelkopf- läutert der Geschäftsführer. Edelstahl und Baumaschine. „Bevorzugt war sie aber vor allem bei stahl bis drei Millimeter bearbeitet er nun mit Firmen, die vorrangig dünnen Baustahl oder ge- dem Festkörperlaser. „Aluminium schneiden härtete Messerstähle für Heckenscherenmesser, wir auch bis 15 Millimeter Dicke“, fügt er hinzu. Kettensägenschwerter oder Kreissägeblätter fer- Fasziniert ist er vor allem von der Geschwintigen“, berichtet Grahle. Gerade bei Messerstäh- digkeit: „Die Maschine ist einfach hochprolen punktet die HSL 2502. Höchste Produktivität duktiv. Je dünner, desto schneller — und zwar im Brennschnitt und damit geringe Teilekosten teilweise um den Faktor drei. Vergleicht man sowie eine sehr hohe Genauigkeit führen dazu, einen CO₂-Laser und einen Festkörperlaser mit dass die Doppelkopf-Festkörperlasermaschinen sechs Kilowatt Leistung, ist bei fünf Millimebei diesen Anwendungen oftmals Einkopf-CO₂- tern der Wendepunkt erreicht, ab da gewinnt Maschinen ersetzen. „Damals wie heute gibt es der CO₂-Laser“, erläutert Schröder. Pluspunkte kaum ein Heckenscherenmesser, das nicht auf sammelt die Maschine bei ihm durch ihre Effider HSL 2502 gefertigt wird“, vermerkt Grahle. zienz: Mit geringem Stromverbrauch durch den Für die schnelle Bearbeitung stellte TRUMPF hohen Wirkungsgrad des TruDisk; außerdem schon früh entsprechende Automatisierungs- ist keine Strahlführungsbelüftung mehr notkomponenten zur Verfügung. wendig. Als Ersatz für den CO₂-Laser sieht er den Festkörperlaser derzeit nicht, sondern als Ergänzung. „Vor allem im Dickblech arbeiten Scheibe statt Stab Die nächste Flachbettlasermaschine wartet 2008 wir weiterhin mit dem CO₂-Laser. Der ist hier mit einer technologischen Neuheit auf: In der durch seine konstant gute Schneidqualität fleTruLaser 7040 fiber kommt statt eines lampen- xibler“, resümiert Schröder. gepumpten Stablasers erstmals der diodengeÄhnlich sieht das auch John Feijen im holpumpte Scheibenlaser TruDisk 6001 mit sechs ländischen Maarheeze. Seit Ende 2010 schneidet 2008: TruLaser 7040 fiber Die neue Doppelkopf-Lasermaschine arbeitet erstmals mit einem TruDisk 6001 Scheibenlaser. 2010: TruLaser 5030 fiber Mit einem TruDisk 3001 Scheibenlaser ermöglicht die vierte Flachbettmaschine von TRUMPF bis zu dreifache Vorschübe. 2010 Express 1/11 23 festkörperlaser Je dünner, desto schneller. Im Dünnblech schneiden die Maschinen mit Festkörperlaser besonders gut ab. Eine Wellenlänge, vier Resonatorkonzepte Stablaser Der Stablaser ist der erste Festkörperlaser, der industriell in großer Stückzahl eingesetzt wurde. Das Laserlicht entsteht in einem zylindrischen Kristallstab. Zwei Bogenlampen, die rechts und links neben dem Stab sitzen, regen das aktive Medium an. Alternativ werden Laserdioden als Pumpquellen eingesetzt, sie sorgen für höhere Strahlqualitäten bei hohen Leistungen. Diodenlaser Laserdioden erzeugen Laserlicht direkt aus elektrischem Strom. Dadurch ist eine noch höhere Energieeffizienz als bei Scheiben- und Faserlasern möglich. Um hohe Ausgangsleistungen zu erreichen, werden meist Einzelemitter zu Streifen, Barren und Stapeln kombiniert, die in größerer Anzahl wiederum die gewünschte Laserleistung erzeugen. Diodenlaser eignen sich aufgrund ihrer Strahlqualität bisher noch nicht für Schneidapplikationen, sodass sie bevorzugt für Löt- und Schweißapplikationen zum Einsatz kommen. Faserlaser Als Lasermedium kommen beim Faserlaser dünne Quarzglasfasern zum Ein satz. Als Pumpquelle dienen ebenfalls Laserdioden. Das Pumplicht wird direkt in der Faser in Laserlicht zur Materialbearbeitung umgewandelt. Der Faser laser gehört wie der Scheiben- und Stablaser zur Gruppe der Festkörperlaser, das Laserlicht wird auch hier flexibel über Laserlichtkabel transportiert. Scheibenlaser Beim Scheibenlaser kommt eine hauchdünne Kristallscheibe zum Einsatz. Das Pumplicht aus Laserdioden wird auf einige Millimeter gebündelt und auf die Scheibe gelenkt, in der dann das Laserlicht erzeugt wird. Mit Laserleistungen bis 16 Kilowatt und einer Wellenlänge von einem Mikrometer sind Scheibenlaser beim Dünnblechschneiden und Schweißen besonders effizient. 2010 24 Express 1/11 er mit der TruLaser 5030 fiber. Vor allem dünne Bleche aus Edelstahl und Baustahl — die machen bei Feijen Metaal Techniek BV rund 50 Prozent aus. Dickere Teile bearbeitet er auf zwei TruLaser 5030 classic Maschinen mit 5-KilowattCO₂-Lasern. Für Feijen ist das die perfekte Kombination: „Die neue Maschine werde ich für Blech mit bis zu vier Millimeter Dicke einsetzen. Alles andere schneide ich auf meinen CO₂-Maschinen“, berichtet er. Begeistert hat ihn die Geschwindigkeit der neuen Maschine mit fasergeführtem TruDisk 3001: „Vor allem beim Schneiden mit Stickstoff ist die TruLaser 5030 fiber erheblich schneller als eine vergleichbare CO₂-Maschine. Die Qualität der Schnittkanten ist ebenfalls gut“, berichtet er. Auch die erste Anfrage für das Schneiden von Buntmetallen liegt vor. Zeit spart Feijen bereits beim Starten der Maschine, sie ist in wenigen Minuten hochgefahren und einsatzbereit. Ihre Produktivität und Effizienz will der Unternehmer voll nutzen. Um die nötige Automatisierung hat er sich deshalb schon Gedanken gemacht: Ein LiftMaster Compact übernimmt das Abladen, außerdem ist die TruLaser 5030 fiber mit einem Düsenwechsler ausgestattet. Mit TruStore soll bald ein Lager folgen — ebenso ein Transportband, das die fertigen Teile in die passende Verpackung schleust. „Automatisierung ist für mich sehr wichtig, nur so können wir dem Preisdruck standhalten“, betont Feijen. „Die neue, schnelle Maschine passt da perfekt ins Konzept. Tagsüber bearbeiten wir Einzelteile und kleine Serien, abends und nachts laufen die großen Aufträge mannlos.“ > Ihre Fragen beantwortet: Simon Kosi, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 31681, E-Mail: [email protected] 2010: TruLaser 1030 fiber Geringe Investitions- und Betriebskosten und die einfache Bedienung zeichnen die TruLaser 1030 fiber aus. Der TruDisk 2001 Scheibenlaser ermöglicht hohe Vorschübe im Dünnblech bis drei Millimeter und den Einsatz im Netzwerkbetrieb. Wissen Vorschubrichtung → 60° Absorptionsgrad (Eisen) Festkörperlaser (1 µm): 34 % CO2 -Laser (10 µm): 14 % Im Dünnblech ist der Festkörperlaser mit 1 µm besser geeignet. 87° Absorptionsgrad (Eisen) CO2 -Laser (10 µm): 41 % Festkörperlaser (1 µm): 27 % Durch dick oder dünn ? Welcher Laser der richtige ist, hängt ganz von der Applikation ab – zumindest beim Schmelzschnitt. Im Dickblech ist der CO2 -Laser mit 10 µm im Vorteil. Eignungstest Den einen Laser für alle Applikationen gibt es nicht. Doch zum Glück gibt es für jede Applikation den passenden Laser – mit der richtigen Wellenlänge. E in Mikrometer oder zehn Mikrometer ? Die Frage nach der Einfallswinkel zu einer signifikanten Steigerung des Absorptionspassenden Wellenlänge stellt sich vielen Anwendern beim La- grads. Dadurch kann die Laserleistung besser ins Material einkoppeln — serschneiden. Die Antwort darauf liefert die Applikation. Je am besten geht das bei einem Winkel von etwa 86 Grad. Mit steigender nachdem, welche Materialien in welcher Dicke und mit welchem Temperatur verstärkt sich dieser Effekt sogar noch und sorgt für ein Schneidgas bearbeitet werden, braucht es eine andere Wellenlänge — konstant hohes Absorptionsverhalten des CO₂-Laserstrahls. und damit einen CO₂-Laser mit zehn Mikrometern oder einen Festkörperlaser mit einem Mikrometer. Bunte Vielfalt mit dem Festkörperlaser Anders dagegen beim Schneiden von Buntmetallen. Hier ist der FestDünnblech: Sieg für den Festkörperlaser körperlaser klar im Vorteil. Denn Materialien wie Kupfer oder Messing Beim Schneiden von Dünnblech ist der Laser flott unterwegs: Denn in absorbieren die kleinere Wellenlänge grundsätzlich besser. Laserlicht geringen Blechdicken entstehen flache Schnittfronten und damit kleine mit zehn Mikrometern nehmen sie fast nicht auf, sondern reflektieren Einfallswinkel. Gute Voraussetzungen für den Festkörperlaser, denn bei es. Darum ist der TruDisk Scheibenlaser das robuste Werkzeug für die seiner Wellenlänge von einem Mikrometer ist das Absorptionsniveau Bearbeitung reflektiver Materialien. Er lässt sich auch von starken Regerade bei diesen Einfallbedingungen sehr hoch. Das führt zu höheren flexionen nicht aus der Ruhe bringen und schneidet problemlos und Vorschubgeschwindigkeiten. Schneidet der Laser durch dickeres Blech, sicher durch buntes Metall. entsteht eine steilere Schneidfront. Das bremst den Festkörperlaser aus. Bei etwa vier Millimeter Blechdicke ist der Wendepunkt erreicht. Bis zu Im Brennschnitt gleichauf dieser Dicke schneidet der Festkörperlaser Bleche im Schmelzschnitt Auch wichtig zu wissen: Im Brennschnitt mit Sauerstoff spielen Laserschneller als der CO₂-Laser, bei vergleichbarer Schnittqualität. Dickere konzept und Wellenlänge eine untergeordnete Rolle und beide StrahlTeile sind dagegen beim CO₂-Laser besser aufgehoben. Dies gilt sowohl quellen sind bei Schnittqualität und Geschwindigkeit gleichauf. Denn für Baustahl als auch für Edelstahl, wenn mit Stickstoff geschnitten wird. beim Schneiden mit Sauerstoff „verbrennt“ das Material in einem chemischen Prozess. Welche Wellenlänge hierzu die Energie liefert, ist Dickblech: mit zehn Mikrometern im Vorteil dabei fast egal. Ein Mikrometer oder zehn Mikrometer, das ist hier Anders als beim Festkörperlaser heißt es beim CO₂-Laser: je steiler, also nicht die Frage — beide Varianten trennen Baustahl im Sauerdesto besser. Ab 80 Grad kommt es bei einem zunehmend steilen stoffschnitt in allen Dicken gleich schnell und gut. > Ihre Fragen beantwortet: Eberhard Wahl, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 36088, E-Mail: [email protected] Express 1/11 25 Funktionserweiterungen Wachstum inbegriffen Hubert Killer geht auf Nummer sicher. Sein Unternehmen Kibatec vergrößert er langsam, aber stetig – und die TruLaser 3030 Lean Edition wächst einfach mit. Mit den Herausforderungen gewachsen Killer fing mit drei gebrauchten Maschinen an. Darunter war eine sieben Jahre alte TRUMATIC 260. „Die TC 260 ist eine Maschine, die ich schon jahrelang bedient hatte. Aber auch die Bedienung der anderen beiden Maschinen traute ich mir gleich zu“, erzählt Hubert Killer selbstbewusst. Die TC 260 erhielt er zeitgleich mit einem Arbeitsauftrag, der die Existenz sicherte. Bis heute überzeugt sie ihn und seinen Kunden: Kibatec fertigt noch immer mit der inzwischen knapp 18 Jahre alten TC 260 Stanzplatinen im Überformat für einen großen Kälteanlagenhersteller. Egal ob gestanzt oder gelasert, gefalzt, gebogen oder geschweißt — Kibatec bearbeitet Baustahl, Edelstahl und Aluminium in einer Dicke von 0,5 bis 5 Millimetern. Das Unternehmen produziert für die Elektroindustrie und den Maschinenbau: vom Prototypen bis zu Serien mit 500 Teilen, hauptsächlich Verkleidungen und kleinere Bauteile. Kalkül und Mut leiteten Killer seinerzeit bei der Anschaffung der Maschinen. Genauso stellt er sich heute den gestiegenen Anforderungen an die Blechbearbeitung: Im Februar 2009 investiert er mitten in der Marktflaute in eine TruLaser 3030 Lean Edition. Was übermütig wirken könnte, war für ihn ein logischer Schritt. „Ich denke positiv. Wenn die Wirtschaft am Boden ist, wird es bald wieder Bewegung 26 Express 1/11 nach oben geben“, erläutert Killer. „Meine Maxime ist, technologisch auf dem Stand der Dinge zu sein, aber nicht in die Massenproduktion einzusteigen. Schön langsam, aber immer sicher und zielstrebig.“ Erweiterung auf Wunsch Die Anschaffung der neuen Maschine gestaltete sich schwierig: Der Platz in der Halle war begrenzt. Nur eine Maschine in Queraufstellung kam infrage. „Der TRUMPF Kundenberater stand zum richtigen Zeitpunkt in der Tür“, erzählt Killer. „Er schlug mir vor, eine TruLaser 3030 Lean Edition zu erwerben. Eine Maschine, die mitwachsen kann. Diese Grundidee beeindruckte mich sofort.“ Nach dem Konzept „Wachstumspotenzial durch Funktionserweiterungen“ ergänzen verschiedene Zusatzmodule die TruLaser 3030 Lean Edition je nach Bedarf zu einem vollautomatischen System. Erweiterungsbeispiele sind der Palettenwechsler und der LiftMaster Compact: Der Palettenwechsler sorgt für eine höhere Produktivität, der LiftMaster Compact ermöglicht einen unterbrechungsfreien Produktionsprozess. Dieses Wachstumskonzept passt in Killers Vorstellung von kontinuierlicher Entwicklung. Die Option, die Maschine dem jeweiligen Bedarf anzupassen, gefiel ihm. Er kaufte die Grundvariante und beschloss, nach Auftragslage zu erweitern: „Ich bin einfach konsequent: Ich gebe erst einmal weniger aus und wenn später eine Erweiterung erforderlich ist, ist das schnell umgesetzt.“ Solche Flexibilität gehört für Killer zum Tagesgeschäft, genauso wie er dringende Aufträge auch mal kurzfristig dazwischenschiebt. „Flexibles Arbeiten ist ein Muss. Es ist schlicht ein Ding der Unmöglichkeit, ständig den vorbereiteten Prozess zu ändern. Das probate Mittel ist, die Aufträge schnell direkt an der Maschine zu programmieren“, erklärt Killer. Deshalb sieht er in der Werkstattprogrammierung der TruLaser 3030 Lean Edition einen klaren Vorteil. Auch die Ein-Schneidkopf-Strategie passt zu seiner Philosophie: Früher brauchte er wertvolle Zeit, um die Laserköpfe bei unterschiedlichen Blechdicken auszutauschen — Zeit, die er heute spart. Im Endeffekt bedeutet das den ein oder anderen Ausflug mehr auf seiner Geländemaschine oder auf Skiern. Oder auf der Suche nach neuen Abenteuern. KD Busch Rund 50 Kilometer südlich von München liegt Bad Tölz im Isartal — umgeben von grünen Hügeln, mit Blick auf die schneebedeckten Alpen oder die kleine, urige Heilig-KreuzKirche auf dem Kalvarienberg. Bad Tölz ist bekannt für seine markanten Persönlichkeiten. Die TV-Erfolgsserie „Der Bulle von Tölz“ beispielsweise ist voller spezieller Charaktere. Ebenfalls eine gestandene Persönlichkeit ist Hubert Killer, Geschäftsführer von Kibatec. Er gründete Kibatec 2000 in Bad Tölz als Zwei-Mann-Unternehmen und baute es von Anfang an zielstrebig aus: Heute arbeiten acht Personen in dem Kleinbetrieb. In einer großen Halle stehen Maschinen, die praktisch keine Ruhe finden. Trotz seines Erfolgs ist Killer ein umgänglicher Typ geblieben. Er reißt Witzchen vor den Kollegen und liebt Abenteuer in der Natur: In seiner Freizeit fährt er mit Leidenschaft Motorrad und Ski. Sein größtes Abenteuer war jedoch die Gründung von Kibatec. Zielstrebig, aber sicher Wer: Kibatec GmbH, Bad Tölz. Gegründet 2000, 8 Mitarbeiter. www.kibatec.de Was: Alles – vom Prototypen bis zur Serie mit 500 Stück. Überwiegend kleinere Bauteile mit 0,5 bis 5 Millimeter Dicke Womit: TruLaser 3030 Lean Edition, TRUMATIC 260 > Ihre Fragen beantwortet: Thomas Ihler, Telefon: +49 (0) 7156 303 – 30322, E-Mail: [email protected] Express 1/11 27 Charaktere: Menschen und Blech 28 Express 1/11 L i n i e n i m Kopf Fest verschweißt Gerhard Pfennich Familie Gahr verbindet eine Leidenschaft: Kunstwerke aus Metall. Als Herbert Gahr 1975 seine Meisterprüfung als Kaltschweißen. Damit erzielen wir natürlich Schweißer ablegt, sind seine Schweißnähte, wie fließende, fast organisch wirkende Formen und sie sein sollen: haltbar, dicht und möglichst un- Verwerfungen in durch Oxidation bunt schilsichtbar. Heute dagegen, bei seiner Arbeit als lernden Anlauffarben — Gemälde aus flüssiMetallkünstler, experimentiert der 59-Jährige gem Stahl.“ aus dem österreichischen Bischofshofen mit so ziemlich allen Mitteln, um aus „der Summe aller Das Künstler-Gen Schweißfehler“ Schweißnähte zu erzeugen, die Wenn Herbert Gahr von „wir“ spricht, meint er bestimmendes Stilelement seiner einzigartigen sich und seine beiden Söhne Robert und Stefan. Metallskulpturen sind. Denn schon früh ließ sich die ganze Familie von seiner Begeisterung für Schweißkunst anAufbruch stecken. Robert, der Jüngste, zerschnitt bereits An seinem dreißigsten Geburtstag hängt Her- als Sechsjähriger mithilfe eines Brennschneidbert Gahr seinen Job als Produktionsleiter einer geräts sein Kinderfahrrad, baute daraus eine Metallbaufirma an den Nagel und macht sich als Wandplastik und beschloss, ebenfalls MetallKünstler selbstständig. Ein mutiger Aufbruch: künstler zu werden. Stefan, sein Bruder, schafft vom Kerzenleuchter für die ehemalige Che- nicht nur elegant-filigrane Skulpturen mit verfin bis zu seinem bisher größten Auftrag, einer träumten Namen wie „Die Traumtänzerin“, Großskulptur am Kreisverkehr Krumpendorf, „2 Seelen“ und „Sehnsucht“, sondern verbindet vergehen neunundzwanzig Jahre. Der Bruch ist — wie sein Vater — Worte zu ebenso kraftvoldenn auch heute noch bestimmendes Element len wie gefühlsbetonten Essays und Gedichten. in den Arbeiten des als Pionier der Schweißkunst bekannten Bildhauers. „Aufgebrochene Seite an Seite Felsen, eine Pflanze oder abgebrochene Baum- Gemeinsam schaffen die drei in ihrer Werkstatt stämme lassen Bilder im Kopf entstehen, die fantasievolle Skulpturen, Möbel, Lichtobjekte — ich künstlerisch umsetze. Die Natur ist meine bis hin zu tonnenschweren Plastiken. Den Rügrößte Inspirationsquelle. Sie bietet alle For- cken stärkt ihnen Ehefrau und Mutter Barbara, men, Farben und unzählige Kompositionen, die früher selbst in der Künstlerwerkstatt und die Kunst, die aus dieser natürlichen Vor- Hand anlegte und heute froh ist, mit dem lage entsteht, ist immer lebendig“, erzählt Her- „Eisenzeug“ nichts mehr zu tun bert Gahr. Die Besonderheit seiner Arbeiten, zu haben. Wird es irgendwann die Schweißnähte, verbinden Brüche im Metall, Zeit für den nächsten Bruch ? schließen oder überbrücken sie und betonen Schließlich ist die Bildhauesie damit gleichzeitig auf ganz ungewöhnliche rei ein harter Job und drei Art. „Wir verfremden Parameter wie Stromstär- Enkelkinder fordern ke, Temperatur und Schweißgeschwindigkeit. Aufmerksamkeit. „Ich Wir legen Schweißnähte übereinander, experi- arbeite dran“, sagt Hermentieren mit verschiedenen Gasen und nut- bert Gahr lachend. zen so ziemlich alle Verfahren — bis hin zum www.metallART.at Manche verschwinden, manche verdichten sich — werden vielleicht einmal konkret, brechen auf, treten aus, werden zu Objekten, zur Skulptur oder zu Bildern. Das eine Mal rauben sie dir den Schlaf, ein anderes Mal geben sie dir Kraft … … Linien im Kopf Herbert Gahr Der Kugelbrunnen aus Edelstahl hat einen Durchmesser von einem Meter und ist aus Tausenden Einzelteilen zusammengeschweißt. Gebürstete Flächen stehen in Kontrast mit dem Bruch, in dem ein Wasser film zirkuliert. Express 1/11 29 Weltblick Kultige Wurst Ein Name, zwei Würste: Während die „Krakauer“ als Bratwurst im Sommer auf deutschen Grillen landet, weiß jeder Pole, dass das Original als Räucherwurst eigentlich kalt gegessen wird. Impressum TRUMPF Express 1/11 Magazin zur Blechbearbeitung Starke Marke Herausgeber TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG Johann-Maus-Straße 2, 71254 Ditzingen www.trumpf.com Seit 2003 ist TRUMPF in Polen mit einer eigenen Verantwortlich für den Inhalt Tochtergesellschaft vertreten. Sie beschäftigt Dr.-Ing. Mathias Kammüller heute 50 Mitarbeiter und hat ihren Sitz in Chefredaktion Warschau. Besonders die 2-D-Lasermaschinen Anke Roser +49 (0) 7156 303 – 3 0428 [email protected] kommen auf dem polnischen Markt gut an: Hier ist TRUMPF mit einem Marktanteil von 50 Prozent die Nummer eins. Und Redaktion das Laserschweißen zieht nach – es ist bei den Blechbearbeitern pr+co GmbH, Stuttgart Norbert Hiller derzeit besonders gefragt. Gestaltung und Produktion pr+co GmbH, Stuttgart Gernot Walter Markus Weißenhorn Kultiger Kuss Wer den Handkuss für Reproduktion typisch französisch hält, liegt leider falsch: Polnische Adlige machten die französische Noblesse im 18. Jahrhundert mit der Sitte bekannt. Reprotechnik Herzog GmbH, Stuttgart Herstellung frechdruck GmbH, Stuttgart Autoren klein, langsam und alles andere als modern. Trotzdem hat er die Herzen der Polen gewonnen. Sie nennen ihn liebevoll „Maluch“ – Kleiner. 30 Express 1/11 Kultiger Kopf Als einzige Frau bekam die in Warschau geborene Marie SkłodowskaCurie zweimal den Nobelpreis. Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte sie die Elemente Polonium und Radium. Fotografie Fiat S.p.A., Wikimedia Commons / Mariuszjbie, Gernot Walter Kultiges Blech Der Polski Fiat 126 ist Trudi Cullum Zoe Lai Julia Schmidt Anton Tsuji Monika Unkelbach KD Busch Ralf Kreuels Claus Langer Gerhard Pfennich Hee Bum Lee Illustration Gernot Walter Gesellschaftliche Verantwortung prägt die Kultur des Familienunternehmens TRUMPF. Die enge Vernetzung von Forschung und industrieller Anwendung ist dem Unternehmen ein besonderes Anliegen. TRUMPF sieht darin einen Ursprung für Innovation und schlägt deshalb die Brücke zwischen Forschern und Wissenschaftlern in Japan und deutschen Unternehmen. www.german-innovation-award.jp German Innovation Award Gottfried Wagener Prize ドイツ・イノベーション・アワード「ゴットフリード・ワグネル賞」 Mit dem German Innovation Award werden junge japanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Leistungen in der anwendungs orientierten Forschung in den Bereichen Umwelt und Energie, Gesundheit und Sicherheit ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich von zwölf technologieorien tierten deutschen Unternehmen und der Deutschen Industrie und Handelskammer in Japan (DIHKJ) mit dem Ziel ausgelobt, die Kooperation mit japanischen Forschungsinstituten und Hochschulen zu vertiefen. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von For schungsministerin Professor Dr. Annette Schavan und wird vom DAAD und der Fraunhofer Gesellschaft un terstützt. German Innovation Award ドイツ・イノベーション・アワード TMCO, Strandperle Rasenkavalier Für Ausgefallenes ist die Metal & Art-Abteilung der kommen sie auf amerikanischen Total Manufacturing Company immer zu saftig grünem Rasen. Praktisch, dass TMCO die passende haben. Ob Kuhtrockner oder Blechkunst aus Metallresten — Gartenpflege gleich mitliefern kann: den National je ungewöhnlicher desto besser, findet das Team um Walking Sprinkler. In den Dreißigerjahren entwickelt, Dan Moore. Da sind flexible Maschinen gefragt, die den hat der Rasensprenger heute Kultstatus. Er bewegt sich kreativen Köpfen das Wasser reichen können. Neueste selbstständig durch den Garten — immer dem ausgelegten Inspiration liefert die TruLaser Tube 7000. Auf ihr entstehen Wasserschlauch hinterher — und sorgt so für das passende nun Kunstwerke aus Metall — besonders schön zur Geltung Ambiente. www.tmcoinc.com