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LABORWELT Nr. 3 / 2003 - Vol. 4 Proteomanalyse in der AntibiotikaForschung Marktübersicht siRNA-Tools/Services Proteomics Protein Binding Analysis with Surface Plasmon Fluorescence Expressions-Systeme in der Proteinforschung Massiv parallele DNA-EinzelmolekülSequenzierung RT-PCR for Measuring Gene Silencing by RNA Interference Automationsfortschritt in den Proteomics BIOCOM AG Das -Themenheft I Zum Thema N 왔 Fokus auf Automation und Proteomics T R O INHALT 왔 REPORT 쑺 Proteomanalyse in der Antibiotikaforschung BLITZLICHT 쑺 Automatisierte Datenverarbeitung für Proteomics Nach der Mitte April vom Humangenom-Konsortium gemeldeten 99%igen Entzifferung der humanen Referenz-DNA, geht es jetzt um die Umsetzung der Genominformationen in medizinisch nutzbringende und gesellschaftlich akzeptierte Produkte. Zwar ist der Weg dorthin noch weit, schreibt NIHGR-Chef Francis Collins in NATURE (24. April). Aber neuere Entwicklungen in den Feldern Automation, Proteomics und RNA-Interferenz versprechen Effizienzsteigerungen bei der Funktionsanalyse der Gene und der Targetvalidierung. Wissenschaftlern der Bayer AG und der Universität Greifswald etwa ist es unlängst mit Hilfe der 2D-PAGE-basierten Proteomanalyse gelungen, die Wirkungsweise neuer Antibiotika vorauszusagen (siehe Bericht Seite 4). Und nachdem US-Forscher die Expression von Krebsund Virusproteinen mit Hilfe der RNA-Interferenz erfolgreich verhindert haben, bietet sich die kostengünstige neue Technologie als schnelle Alternative zu Knock-out-Mäusen an (vgl. Seite 22) – um Genfunktionen zu ermitteln und neue Medikamenten-Targets zu finden. Einen Überblick über die neuen RNAi-Ressourcen – kurze doppelsträngige RNAs, die sequenzspezifisch zum Abbau von mRNAs in der Zelle führen – sowie RNAi-Anbieter finden Sie in unserer Marktübersicht „siRNA – Tools & Services“ (vgl. Seite 24). 4 Heike Brötz-Oesterhelt, Harald Labischinski et al., Bayer AG 10 Andreas Wattenberg et al., Protagen AG, Dortmund BLITZLICHT 쑺 Verbesserte Proteomanalyse durch Automation 14 Christoph Eckerkorn, Tecan München GmbH, Kirchheim WISSENSCHAFT 쑺 Surface Plasmon Fluorescence Techniques for Protein Binding Studies 19 Wolfgang Knoll et al., MPI for Polymer Research, Mainz BLITZLICHT 쑺 RT-PCR for Measuring Gene Silencing by RNAi 22 Jill Spoerke et al, Celera Genomics, South San Francisco M A R K T Ü B E R S IC H T 쑺 RNA-Interferenz 24 BLITZLICHT 쑺 Automatisierte Protein-Analytik 32 Carsten Mang, Hamilton Bonaduz AG, Bonaduz Bitte nutzen Sie unseren Kennziffer-Service: online unter www.biocom.de oder auf dem beiliegenden Fax-Formular. Wenn Sie ein Produkt interessiert, einfach Nummer ankreuzen, Name und Adresse angeben und faxen/ mailen – Sie erhalten umgehend Informationen unserer Inserenten. BLITZLICHT 쑺 Expressionssysteme in der Proteinforschung 34 Burkhard Ziebolz, Roche Diagnostics, Mannheim BLITZLICHT 쑺 Forschungsantikörper aus Phage Display Libraries 38 Dieter Lingelbach, MorphoSys AG, Martinsried Ihr LABORWELT-Team 왘 BLITZLICHT 쑺 Massiv parallele Einzelmolekül-Sequenzierung 40 Christian Hennig, Genovoxx GmbH, Lübeck BLITZLICHT 쑺 QC-System für Bio-Imager 42 Heiko Mixtacki, biostep GmbH, Jahnsdorf BLITZLICHT 쑺 Scaling up Automatic Protein Excision 44 Chris Mann, Genetix Ltd., UK 쑺 Produktwelt 48 쑺 Stellenmarkt 51 쑺 Verbände/Bestellformular 53 쑺 Termine/Impressum 54 © Max-Planck-Gesellschaft Im Wachstumsmarkt Proteomforschung – Thema dieser LABORWELT-Ausgabe – zeichnet sich nach Einschätzung von Prof. Dr. Klaus Unger von der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung ein langfristiges Nebeneinander konkurrierender Technologien ab. Immer mehr der führenden Laboranbieter, die sich Ende Mai auf der ACHEMA in Frankfurt präsentieren, setzen auf die Automation der 2D-Gelelektrophorese-Trennung (vgl. Seite 14, 32). Daneben drängen laut Unger verstärkt multidimensionale LC/MS-Systeme und Mikrofluidik-Trennchips auf den Markt, die auch Membranproteine aufzutrennen vermögen. Große Zukunftschancen räumt eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan der Molekulardiagnostik mit AntikörperArrays ein. Deutsche biopharmazeutische Unternehmen prüfen bereits, ob es lohnt, in die Herstellung der dafür benötigten Forschungsantikörper einzusteigen (siehe Seite 38). Wie sich Unternehmen und die deutsche Proteomforschungs-Szene in diesem Zukunftsbereich international positionieren werden, bleibt eine spannende Frage. Zuletzt noch eine Information in eigener Sache: Angesichts des großen Interesses einer stetig wachsenden Zahl biowissenschaftlicher Fachgesellschaften am Bezug von LABORWELT starten wir mit dieser Ausgabe einen kostenfreien akademischen Stellenmarkt. Ziel ist es, Forschungsinstituten eine qualifizierte Verteilung (vgl. Seite 53) ihrer Stellenausschreibungen bei gleichzeitiger Kostenentlastung anzubieten. Wir würden uns freuen, wenn Sie das Angebot nutzen würden. REM-Aufnahme einer Gruppe von Haarsinneszellen einer Zebrafisch-Larve (pseudocoloriert). AG Dr. Theresa Nicolson (Aufnahme), MPI für Entwicklungsbiologie, Tübingen. Kennziffer 11 LW 03 · Informationen ordern? · www.biocom.de LABORWELT 4. Jahrgang | Nr.3/2003 |3 R Drug Development E P O R T 왔 Anwendung der Proteomanalyse in der Antibiotika-Forschung Heike Brötz-Oesterhelt, Harald Labischinski, Antibakterielle Forschung, Bayer AG, Wuppertal Julia Elisabeth Bandow, Michael Hecker, Universität Greifswald Die Technik der Proteomanalyse findet zunehmend Anwendung bei vielfältigen Fragestellungen in der pharmazeutischen und akademischen Forschung. Wir haben den Proteomansatz dazu verwendet, die komplexen physiologischen Reaktionen von Bacillus subtilis auf mehr als 30 verschiedene antibakterielle Substanzen aus klassischen und modernen Target-Bereichen zu untersuchen. Die in Gegenwart der Antibiotika neusynthetisierten cytoplasmatischen Proteine wurden im pI-Bereich von 4 bis 7 mittels zweidimensionaler PolyacrylamidGelelektrophorese (2D-PAGE) analysiert und die charakteristischen Proteinsignaturen in einer umfassenden Datensammlung zusammengestellt. Obwohl sich jedes Antibiotikum durch ein individuelles Protein-Expressionsprofil auszeichnete, führten ähnliche antibakterielle Wirkmechnismen zu überlappenden Proteinsignaturen. Diese Parallelen in der Expression spezifischer Markerproteine deuten an, daß es möglich sein wird, auch für neue antibakterielle Leitstrukturen Hinweise auf bislang unbekannte Wirkungsmechanismen aus dem Vergleich mit bekannten Antibiotika abzuleiten. Tatsächlich gelang es eine solche Verbindung – den strukturell neuen Proteinsynthesehemmer BAY 50-2369 – als Inhibitor der Peptidyltransferase-Reaktion einzuordnen. Diese Ergebnisse demonstrieren die Leistungsfähigkeit des Proteom-Ansatzes für die moderne Antibiotikaforschung. Key Words: Proteomics, Bacillus subtilis, Antibiotika, Wirkmechanismus Multiple Antibiotika-Resistenzen verbreiten sich zunehmend innerhalb der bakteriellen Population und machen die Suche nach neuen Verbindungen mit innovativem Wirkmechanismus und ohne Kreuzresistenz mit bekannten Klassen unabdingbar. Die Kenntnis des molekularen Targets einer neuen antibakteriellen Prüfsubstanz ist jedoch nicht nur zur Vermeidung von Resistenzproblemen wichtig, sondern auch um potentielle Interaktio- nen mit eukaryotischen Homologen frühzeitig zu erkennen und mögliche Target-bedingte Nebenwirkungen einschätzen zu können. Aufbau einer umfassenden ProteomDatenbank unter Antibiotikastreß Ziel des Projekts war es zu evaluieren, ob sich die Technik der Proteomanalyse zur Untersuchung des Wirkmechanismus antibakterieller Abb. 1: In silico-Vergleich der Autoradiogramme einer Kontrollprobe und einer Antibiotika-behandelten Probe. Falschfarbendarstellung der Autoradiogramme und programmgestützte Überlagerung der zusammengehörigen Proteinspots, läßt induzierte Proteine in rot und reprimierte Proteine in grün hervortreten. 4 | Nr. 3/2003 Verbindungen eignet1. Zu diesem Zweck wurden mehr als 30 antibiotisch wirksame Substanzen ausgewählt – darunter alle wichtigen Klassen vermarkteter Antibiotika, Inhibitoren neuer Stoffwechselwege, die sich aktuell bei verschiedenen Firmen in Forschung oder Entwicklung befinden, sowie zusätzlich Substanzen, die generelle unspezifische Zellschädigungen hervorrufen. Die untersuchten Verbindungen wirkten im Bereich der RNA-, DNA-, Protein-, Fettsäure- und Zellwandsynthese und schlossen auch Schädigung der DNA-Struktur sowie Membranperturbationen mit ein. Als Modellbakterium verwendeten wir den bestuntersuchten Gram-positiven Organismus B. subtilis, der den Vorteil bietet, daß er im Hinblick auf sein Genom, sein Proteom und auch seine Reaktionen auf physiologischen Streß wie Hitze, Salz, Oxidation, Hunger etc. bereits recht gut charakterisiert ist. Da das Proteom einer Zelle dynamisch ist und sensibel an veränderte Umweltbedingungen adaptiert wird, analysierten wir es als Indikator für den physiologischen Zustand von Bacillus unter vielfältigem Antibiotikastreß. Proteomanalyse und Identifizierung von Markerproteinen Reproduzierbare Wachstumsbedingungen und die geeignete Wahl von Antibiotika-Konzentrationen und Inkubationszeiten erwiesen sich als essentiell für die Erhebung aussagekräftiger Daten. B. subtilis wurde in einem definierten Minimalmedium in Gegenwart von Bruchteilen und Vielfachen der minimalen Hemmkonzentration des jeweiligen Antibiotikums kultiviert und die optische Dichte der Kultur verfolgt. Für jedes Antibiotikum wurden mindestens zwei Wachstumszustände untersucht, eine Situation, bei der eine erste, leichte Schädigung der Zellen zu erwarten war, und eine weitere Situation, bei der der Effekt des Inhibitors bei höheren Konzentrationen und/oder nach längeren Einwirkzeiten betrachtet wurde. Alle Experimente wurden in unabhängigen Ansätzen wiederholt, um eine solide Datenbasis bereitzustellen. Zu verschiedenen Zeitpunkten nach Zugabe des Antibiotikums wurden Kulturaliquote mit 35S-Methionin für 5 Minuten pulsmarkiert, geerntet und mit Ultraschall aufgeschlossen. Nach Abtrennung der partikulären Fraktion wurde die cytoplasmatische Fraktion mittels zweidimensionaler Gelelektrophorese aufgetrennt. Dazu wurden 50 µg Proteinextrakt auf Streifen mit einem immobilisierten pH Gradienten im Bereich pH 4-7 (Amersham Pharmacia) aufgebracht und in einer Multiphor II (Amersham Pharmacia) isoelektrisch fokussiert. In der zweiten Dimension wurden die Proteinbanden in vertikalen SDS-Polyacrylamid-Gelen im Investigator 2D System (Genomics Solutions) weiter separiert. Nach Färbung mit Silbernitrat Kennziffer 12 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 R E P O R T Abb. 2: Cluster-Analyse der verschiedenen im Rahmen des Projektes analysierten Antibiotika nach Anzahl der überlappenden Markerproteine. Substanzen mit ähnlichen Wirkmechanismen clustern zusammen. wurden die Gele auf PhosphorImagerScreens zur Autoradiographie exponiert. Das erzeugte Autoradiogramm spiegelt die im Beobachtungszeitraum de novo synthetisierten Proteine wider, während die Silberfärbung das Gesamtprotein der Zelle detektiert (Cytoplasma, pH 4-7). Die Autoradiographie der neusynthetisierten Proteine erwies sich als das empfindlichere Verfahren, um die durch das Antibiotikum hervorgerufenen Veränderungen nachzuweisen und wurde für die meisten Analysen herangezogen. Zum Vergleich des Gels der Antibiotika-behandelten Probe mit dem Kontrollansatz wurden die beiden Autoradiogramme mit Hilfe der Delta2D Software (Decodon) exakt aufeinander projiziert. Gleichzeitig wurde in einem praktischen Auswerteverfahren das Kontrollautoradiogramm mit der Falschfarbe grün versehen und die behandelte Probe in rot koloriert (Abb 1.). Nach Überlagern der beiden Gele in silico erscheinen Proteine rot, die unter Einfluß des Antibiotikums neu gebildet wurden, solche, deren Synthese eingestellt wurde, grün und unveränderte Proteine gelb. Spots von Proteinen, deren Synthese in Gegenwart des Antibiotikums in wiederholten Experimenten mindestens um den Faktor 2 angestiegen war, wurden als Markerproteine für diese Substanz definiert. Sofern sich diese Proteine in ausreichenden Mengen unter Einfluß des Antibiotikums akkumulierten, wurden sie nachfolgend aus mit Sypro Ruby gefärbten Gelen nicht-radioakti6 | Nr. 3/2003 ver Extrakte nach tryptischem in-Gel-Verdau ausgeschnitten und durch peptide mass fingerprinting identifiziert. Ähnliche Wirkmechnismen liefern überlappende Proteinsignaturen Eine der ersten zu beantwortenden Fragen war, ob die Proteinsignatur, die ein spezieller Inhibitor erzeugt, mit dem derzeitigen Verständnis des antibakteriellen Mechanismus dieser Verbindung im Einklang steht. Als Grundlage für diese Untersuchung dienten die Referenzantibiotika mit bekanntem Wirkmechanismus. Zahlreiche Markerproteine ließen sich tatsächlich durch literaturbekannte regulierende Vorgänge in der bakteriellen Zelle erklären. So führten etwa die beiden DNA-alkylierenden Verbindungen Mitomycin C und Nitrochinolin-oxid zur Induktion der SOS-Antwort, was sich – wie erwartet – in der Induktion von RecA, DinB oder zahlreichen Proteinen des PBSX-Prophagen niederschlug. Beim nächsten Beispiel, Mupirocin, einem Inhibitor der Isoleucyl-tRNA-Synthetase, zeigte die Proteinsignatur das typische Bild der stringenten Kontrolle, in Übereinstimmung mit dem Vorkommen unbeladener tRNAs in der Zelle. Zusätzlich waren einige Proteine des Isoleucin/Valin-Stoffwechsels induziert und sogar das direkte Target, die α-Untereinheit der Isoleucyl-tRNA Synthetase, befand sich unter den Markerproteinen. Andere Beispiele, in denen das unmit- telbare Target unter den Markerproteinen vertreten waren, bilden der Fettsäurebiosynthese Inhibitor Cerulenin (Target: β-Ketoacylsynthase, FabF) und der kompetitive Inhibitor der DNA-Gyrase Novobiocin (Target: GyrB). Im Fall von Rifampicin war die α-Untereinheit der RNA-Polymerase deutlich induziert. Die β-Untereinheit, die das eigentliche Target darstellt, wurde nicht als Markerprotein identifiziert. Dies könnte daran liegen, daß dieses Protein zu hochmolekular ist, um auf den Gelen reproduzierbar aufgetrennt zu werden. Unter den von uns ausgewählten direkten Translationsinhibitoren ließen sich zwei große Gruppen unterscheiden: Zum einen solche Verbindungen, die das Ribosom arretieren und ein Weiterrücken der Synthesemaschinerie auf der mRNA unterbinden. Diese Gruppe – repräsentiert durch Chloramphenicol, Erythromycin, Tetracyclin und Fusidinsäure – bewirkte eine verstärkte relative Expression von ribosomalen Proteinen und Elongationsfaktoren. Im Gegensatz dazu zeigten die Aminoglycoside und Puromycin ein vollkommen anderes Bild und induzierten die Synthese von Chaperonen und Proteasen. Auch dieser Befund ist verständlich, da die Zelle durch die Vertreter dieser letzten Gruppe mit einer Vielzahl von fehltranslatierten und verkürzten Polypeptiden überschwemmt wird, die sie umzufalten und abzubauen versucht. Kennziffer 13 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 R E P O R T Abb. 3: Proteom-Vergleich des Pyrimidinon Antibiotikums BAY 50-2369 mit dem klassischen Peptidyltransferase Inhibitor Chloramphenicol. Beide Substanzen zeigen stark überlappenden Proteinsignaturen. Ähnliche Übereinstimmungen ergaben sich auch zu Erythromycin, Fusidinsäure und Tetracyclin. Zusammenfassend läßt sich folgern, daß viele der beobachteten Effekte auf Proteomebene im Lichte des bekannten Wissens über die Antibiotikawirkung rational nachzuvollziehen sind. Keine der beobachteten Proteinsignaturen eines Antibiotikums stimmte jedoch exakt mit der eines anderen überein. Dies reflektierte die Individualität jedes der getesteten Hemmstoffe. Gleichwohl zeigte sich deutlich, daß Substanzen mit ähnlichem Mechanismus oder ähnlichen Auswirkungen auf den Bakterienstoffwechsel zu überlappenden Proteinmustern führten (Abb. 2). Damit stellt sich das System als geeignete Grundlage für die Einordnung neuer Prüfsubstanzen mit unbekanntem Mechanismus dar. Tatsächlich fiel das neue Pyrimidinon-Antibiotikum Bay 50-2369, auf das wir unser System erstmals angewendet haben, in ein Cluster mit sämtlichen anderen Inhibitoren der ribosomalen Elongation (Abb. 3). Dies deutet auf eine Hemmung der Peptidyltransferase-Reaktion hin, was durch unabhängige biochemische Untersuchungen mit dem strukturverwandten Tan 1057 A/B unterstützt wird2. Nicht unerwähnt sollte jedoch bleiben, daß sich auch zahlreiche Proteine mit bislang unbekannter Funktion unter den Markerproteinen befanden. Zusätzlich schlossen die Signaturen auch diverse unerwartete und zum Teil bisher unverständliche Reaktionen ein, die als neue Bausteine zum komplexen Puzzle der Antibiotikawirkung addiert werden können. Detektion neuer Proteinmodifikationen auf 2D-Gelen Eine besondere Leistungsfähigkeit der Proteomanalyse liegt in der Detektion von Pro- teinmodifikationen. Das Beispiel des PeptidDeformylase-Inhibitors Actinonin demonstrierte eindrucksvoll den Effekt der verbleibenden Formylgruppe am Start-Methionin auf das Laufverhalten der Proteine auf den 2D-Gelen. In Gegenwart von Actinonin gewonnene Proben wiesen bislang noch nicht beobachtete Proteinspotverschiebungen auf. Das Ausmaß dieser Verschiebung war so immens, daß es nicht möglich war, das Autoradiogramm der Actinonin-behandelten Probe unmittelbar mit dem der Kontrollprobe in Übereinstimmung zu bringen. Überlagerung des Autoradiogramms mit den silbergefärbten Proteinsspots desselben Gels deckte die Ursache auf (Abb. 4). Es zeigte sich, daß die Mehrheit der unter Actinonin neu synthetisierten Proteine einen pI besaßen, der im Vergleich zum Originalspot zum Sauren hin verschoben war. Massenspektrometrische Analysen (MALDI-TOF und ESI) zeigten, daß in diesen neu aufgetretenen Proteinformen das N-terminale Methionin formyliert vorlag. Neben dem direkten Nachweis der gehemmten Aktivität des Actinonin-Targets war dies der erste Nachweis der Formylierung als einer Form der Proteinmodifikation auf 2DGelen. In vertieften Untersuchungen wurden solche formylierten Proteine nachträglich auch in B. subtilis -Zellen nachgewiesen, die in Abwesenheit des Antibiotikums gewachsenen waren3. Zusammenfassend verdeutlichen diese Ergebnisse, daß die Technik der Proteomanalyse dazu geeignet ist, das Verständnis der bakteriellen Reaktion auf bekannte Antibiotikaklassen zu vertiefen und Hinweise zum Wirkmechanismus neuer antibakterieller Leitstrukturen zu liefern. Eine weiterführende Publikation enthält ausführlichere Beschreibungen der beobachteten Signaturen1. Die Datensammlung ist darüber hinaus auch auf folgender Webseite abgelegt: http://microbio2.biologie.uni-greifs wald.de:8880/antibiotics/ Literatur [1] [2] [3] Bandow, J. E., Brötz, H., Leichert, L. I. O., Labischinski, H., und Hecker, M.; Proteomic approach to understanding antibiotic action. Antimicrob. Agents Chemother., 47, 948-955 (2003). Boddecker, N., Bahador, G., Mabery, E., Wolf, J. J., Xu, L., Watson, J. C. Abstractband 41st ICCAC, Seite 245 (2001). Bandow, J. E., Becher, D., Büttner, K., Hochgräfe, F., Freiberg, C., Brötz, H., und Hecker, M.; The role of peptide deformylase in protein synthesis: a proteomic study. Proteomics, 3, 299-306 (2003). Korrespondenzadresse Dr. Heike Brötz-Oesterhelt Bayer AG, Anti-Infectiva Pharmaforschungszentrum Aprather Weg 18a, D-42096 Wuppertal Tel./Fax: +49-(O)202-36-4561/-4116 eMail: [email protected] Abb. 4: Proteinspotverschiebung in Gegenwart von Actinonin. Vergleich des Autoradiogramms mit der Silberfärbung desselben Gels. Durch blockierte Abspaltung der Formylgruppe erfahren die Proteine eine pI-Verschiebung zum Sauren. 8 | Nr. 3/2003 Kennziffer 14 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 B L I T Z L I C H T LIMS 왔 Proteomanalyse durch automatisierte Datenverarbeitung Andreas Wattenberg, Martin Blüggel, Protagen AG, Dortmund Die Automatisierung von Proteomanalysen ist von großem Interesse, allerdings hat die Vielfalt der Analysetechniken sowie die Komplexität der Analyseschritte eine allgemein verwendbare Automatisierung bislang erschwert. Für Proteomstudien mit Hilfe von 2D-Gelen und massenspektrometrischer Analyse gibt es inzwischen einen weitgehend standardisierten, automatisierbaren Arbeitsablauf. Mehrere Firmen bieten komplette Geräte-Lösungen (Proteomics-Straßen) oder Teillösungen an. Die elektronische Datenverarbeitung soll dabei die Aufgaben eines ‚Labor Informations Management Systems‘ (LIMS) und der bioinformatischen Datenauswertung erfüllen. Die softwaretechnische Umsetzung muß hohe Anforderungen an die Flexibilität der Anbindung weiterer Techniken, des Durchsatzes, der Prozeß-Stabilität, der Transparenz sowie eine Integration in die bioinformatische Auswertung erfüllen. Die Umsetzung des vielschichtigen Anforderungsprofils für die Datenverarbeitung einer Proteomanalysestraße wird am Beispiel der PROTEINEER TM Line (Bruker Daltonik) dargestellt. Bei einer großen Zahl an automatisch analysierbaren Proben ist die Kontrolle der Datenund Probenflüsse im Labor und eine parallelisierte Datenauswertung wichtig für eine erfolgreiche Proteomanalyse. Zum einen müssen Daten für die Steuerung einzelner Geräte und von Geräten erzeugte Daten weitergegeben und zentral verwaltet werden (LIMS). Zum anderen müssen vom Massenspektrometer (MS) erzeugte Daten weiterverarbeitet, in Primärstrukturinformationen umgewandelt und mit den biochemischen Daten der Probe unter Berücksichtigung der biochemischen Fragestellung der Proteomstudie korreliert werden (Bioinformatik). Eine Trennung beider Ebenen in ein LIMS (Sample Tracking) und eine Proteom-Datenbank (Knowledge Library) ist sowohl aus Stabilitäts- und Kompatibilitäts- als aus Transparenzgründen vorteilhaft. Proteomanalysestraße Kommerziell erhältliche Roboterplattformen und Implementierungen von Laborprotokollen sind bei unterschiedlichen Proteomanalysestraßen sehr verschiedenen. Generell läßt sich aber die Analyse in diskrete Schritte unterteilen. Zunächst wird das Proteom mittels 2D-Gelelektrophorese in die einzelnen Proteine aufgetrennt. Diese Technik erlaubt auch ohne Automatisierung eine hohe Trennleistung und Parallelisierung für mehrere 10.000 Proteine pro Woche. Anschließend werden die angefärbten Proteine mit einem Roboter aus dem 2D-Gel ausgestochen und einzeln in eine Mikrotiterplatte abgelegt. Im nächsten Schritt werden die Gelstücke gewaschen, die Proteine enzymatisch verdaut und für die Massenspektrometrie vor- bereitet (z.B. MALDI-Target-Präparation). Im letzten Schritt erfolgt die Analyse der Proben im Massenspektrometer. Als MS-Verfahren finden die LC-ESI-MS oder die MALDI-MS Einsatz, wobei das letztere Verfahren für eine Automatisierung bevorzugt verwendet wird. Der Ablauf der Analyse und die entsprechenden Datenflüsse sind in Abbildung 1 dargestellt. Die erste Komponente in der Analysestraße ist ein Roboter (Spot-Picker), der die angefärbten Proteine aus dem 2D-Gel aussticht. Dabei müssen die Koordinaten der einzelnen Proteinspots im Gel möglichst exakt bestimmt werden, um ein präzises Ausschneiden zu gewährleisten. Ein hochaufgelöstes Bild des 2D-Gels wird deshalb direkt auf dem Roboter mit Hilfe eines speziell entwickelten Durchlichtscanners erzeugt. Neben der Kommunikation mit einer externen Imageanalysesoftware ist eine Positionsbestimmung der Spots durch eine auf dem Roboter integrierte Spoterkennung möglich. Bei der Auswahl der zu analysierenden Proteinspots können auch Analyseprotokolle für die folgenden Schritte festgelegt und zum LIMS exportiert werden. Die zweite Komponente bildet ein VerdauRoboter, der die ausgestochenen Gelstücke in einem mehrstufigen Prozeß wäscht, enzymatisch verdaut und vollautomatisch auf einen MALDI-Probenträger präpariert. Für diesen Roboter sind die verwendeten Protokolle entscheidend, um auch kleinste Proteinmengen erfolgreich zu analysieren. Da dieser Prozeß für die Nachweisempfindlichkeit der gesamten Analyse limitierend ist, wurden bei der Entwicklung des Roboters die Protokolle durch ein definiertes Testsystem optimiert. Parallel dazu sind definierte Chemikalienkits, die alle für den Roboter nötigen Reagenzien in verschlossenen Behältern enthalten, für eine optimale Empfindlichkeit und Zuverlässigkeit notwendig. Die dritte Komponente der Analysestraße ist ein MALDI-MS, in dem die Proben aus dem Verdauroboter analysiert werden. Die MS-Daten bilden die Basis für eine bioinformatische Analyse der Primärstruktur der Proteine. Die Besonderheit der neuen MALDIMS-Generation ist, daß neben MALDI-Peptid-Massen-Fingerprint- (PMF) Spektren auch Fragmentspektren einzelner Peptide direkt aus dem komplexen Gemisch heraus in hoher Qualität erzeugbar sind (Peptid Fragmentierungs Fingerprints, PFF). So ist es möglich, die Aminosäuresequenz eines Peptids zu bestimmen und eine höhere Signifikanz der Proteinidentifikation und der Analyse von posttranslationalen Modifizierungen zu erhalten. LIMS Das LIMS ist für die Speicherung der Prozeßdaten und die Probeninformationen elementar. Die Stati einzelner Proteinspots („detecAbb. 1: Informationsfluß in der Proteomanalysestraße. Prozeß-spezifische Informationen werden von den einzelnen Robotern in das LIMS geschrieben und abgerufen. Die erzeugten Daten werden in der Knowledge Library mit weiteren Daten kombiniert und ausgewertet. 10 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Kennziffer 15 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 B L I T Z L I C H T ted”, „picked”, „digested”, „acquired”, „identified”) werden zentral erfaßt und den Robotern zur Verfügung gestellt. Damit kann die Software der Robotersteuerung vom LIMS die benötigten Informationen erhalten und die Informationen nach Prozeßbeendigung zurückschreiben. Die Protokolle, die an den einzelnen Stellen der Straße angewendet werden sollen, sind im voraus definierbar und erhöhen so den Automatisierungsgrad. Voraussetzung dafür ist, daß die Nachverfolgung der Probe (des Proteinspots) an allen Stellen der Straße möglich und eindeutig ist. Dazu werden die drei Probenträger – das Passepartout des 2D-Gels, der Halter der Mikrotiterplatte und das MALDI-Target – mit einem Transponder versehen. Auf dem Transponder wird für die Probe eine Zahlenkombination zur eindeutigen Indentifizierung gespeichert. Der Vorteil eines Transponders gegenüber einem Barcode ist, daß er neben dem Auslesen auch beschrieben werden kann. Der Status kann damit nach Beendigung des Protokolls inkrementiert werden. Jede Probenposition der Proteomanalysestraße ist mit einer Lese- und Schreibstationen ausgestattet und stellt so eine verwechslungsfreie Nachverfolgung der Proben sicher. Durch eine definierte Schnittstelle ist eine Einbindung weiterer Roboter gleichen Typs oder auch von Systemen verschiedener Hersteller möglich. Bioinformatik Für die bioinformatische Analyse der Daten ist eine komplexe Datenbanksoftware wie die Proteomdatenbank-Software Proteinscape (Bruker Daltonik) nötig. Zuerst werden Daten zur biochemischen Fragestellung der Proteomstudie und zu den Proben vor der Proteinauftrennung erfaßt. Die Datenbank speichert die Daten aus den einzelnen Schritten der Proteomanalysestraße in einer hierarchischen Struktur. So können die MS-Spektren (PMF und PFF) vollautomatisch Gelbildern und Spotkoordinaten des Spotpickers zugeordnet werden (Abb. 2). Der Umwandlung von MSDaten in die Primärstrukturinformation der Proteine kommt eine zentrale Rolle zu. Der Ablauf einer typischen MALDI-Datenanalyse ist in Abbildung 3 dargestellt. Die Massenspektren werden aufgrund immer wieder auftretender Ionen (z.B. tryptischen Eigenpeptiden, Ionen des Farbstoffs, KeratinHintergrund) nach der Peak-Erkennung erneut intern kalibriert. Dann werden die Molekulargewichte der Kalibranten eliminiert, so daß nur unbekannte Massen der Peptide an die Suchmaschinen geschickt werden. Für eine optimale Proteinidentifizierung muß diese Kalibrantenliste automatisch und spezifisch für jedes Labor und Projekt erzeugt werden. Für die Auswertung der Massenspektren werden oft mehrere Suchalgorithmen mit verschiedenen Suchstrategien verwendet. Die Suchergebnisse müssen für eine übersichtliche Ergebnisdarstellung zusam12 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Abb. 2: Annotiertes 2D-Gel. Die Stati der Prozessierung der einzelnen Proteinspots können nachverfolgt werden. Die identifizierten Proteine werden direkt im 2D-Gel annotiert. mengefaßt werden. Für eine automatisierte Auswertung ist es dabei wichtig, aus den Ergebnissen aller Suchmaschinen einen Metascore zu errechnen, der für die Beurteilung der Signifikanz unabhängig von verwendeten Suchmaschinen und Strategien ist. Die Datenauswertung muß eine intelligente und parallele Prozessierung vieler Spektren ermöglichen, da große Datenmengen manuell nicht mehr einzeln prozessierbar sind. So dauert eine automatisierte Datenanalyse für einen Proteinspot weniger als zwei Minuten. Durch eine Aufgabenverteilung auf mehrere Computer ist ein Durchsatz von mehreren tausend Proteinproben pro Tag möglich. Die identifizierten Proteine können durch komplexe Abfragemöglichkeiten in Beziehung zu der Projektfragestellung gebracht werden. Dazu werden Proteinlisten geclustert, verglichen sowie die Ontologie der Proteine verglichen und bewertet. Ausblick Die Einführung von Proteomanalysestraßen ermöglicht eine Analyse ganzer 2D-Gele mit mehreren tausend Proteinspots. Eine enge Verzahnung der Datenverarbeitung mit den einzelnen Komponenten der Analysestraße bietet einen hohen Automatisierungsgrad und eine parallele Datenverarbeitung in vielen Einzelschritten. So können erstmals komplexe Proteome auf molekularer Ebene analysiert und auf Ebene der identifizierten Proteine verglichen werden. Dieses neue Proteomanalyse-Werkzeug wird neue Ansätze der Proteomforschung ermöglichen. Korrespondenzadresse Abb. 3: Analyse von massenspektrometrischen Daten der Proteomanalysestraße zur Primärstruktur-Identifizierung von Proteinen Martin Blüggel Protagen AG Emil-Figge-Str. 76A, D-44227 Dortmund Tel./Fax: +49-(0)231-9742-890 / -891 eMail: [email protected] www.protagen.de Kennziffer 16 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 B L I T Z L I C H T Proteomik Kennziffer 17 LW 03 · www.biocom.de 왔 Automatisierte Proteinanalytik steigert Reproduzierbarkeit, Sensitivität und Durchsatz PD Dr. Christoph Eckerskorn, Tecan München GmbH, Kirchheim Aus den Sequenzdaten des Human-Genoms lassen sich etwa 30.000 Gene ableiten. Die Identifizierung vieler Proteine nach zweidimensionaler elektrophoretischer Auftrennung (2D-PAGE) haben jedoch gezeigt, daß die meisten Proteine posttranslational modifiziert werden und in mehreren Protein-Isoformen in der Zelle vorkommen. Die Herausforderung für die Proteinanalytik besteht unter anderem darin, daß von einem komplexen Proteingemisch von mehr als 100.000 verschiedenen Protein-Isoformen ausgegangen werden muß. Hinzu kommt, daß sich die Zusammensetzung der exprimierten Proteine sowie deren kovalente Modifikationen in Abhängigkeit der Dynamik zellulärer Vorgänge verändert. Die physiko-chemischen Eigenschaften von Proteinen wie etwa die Löslichkeit sind extrem unterschiedlich, ihre absoluten Konzentrationen in der Zelle verteilen sich über mehr als sechs Größenordnungen. Oft läßt sich diese große zelluläre Komplexität mit bestehenden Methoden der Proteinanalytik nicht zufriedenstellend darstellen. Um limitierenden Faktoren wie mangelnder Reproduzierbarkeit, geringer Sensitivität und geringem Durchsatz zu begegnen, entwickelt Tecan automatisierte Technologien, die einzeln oder als Produktserie (Abb. 1) einsetzbar sind. Die vielen Versuche der vergangenen Jahre, die Proteine einer Zelle hinsichtlich ihrer quantitativen Zusammensetzung und ihres interaktiven Zusammenwirkens zu untersuchen (Proteomics), zeigten rasch die außerordentlich große Komplexität des Systems Zelle und die damit verbundenen Grenzen der zur Zeit zur Verfügung stehenden Technologien. Wesentliche Limitierungen werden durch mangelnde Reproduzierbarkeit einzelner Methoden, eine zu geringe Sensitivität und einen geringen Probendurchsatz verursacht. Die existierenden elektrophoretischen oder chromatographischen Trennmethoden reichen in ihrer Auflösung allein nicht aus um auch die seltenen sogenannten „low abundant“ Proteine in einem komplexeren Prote- A B ingemisch nachzuweisen und zu quantifizieren. Außerdem fehlen noch standardisierte Methoden zur Vorbereitung von Proben, die reproduzierbar sind und einen definierten Ausgangs- oder Referenzzustand eines Proteoms repräsentieren. Proteinanalytik – eine technologische Herausforderung Tecan will mit einer zweigleisigen Strategie verbesserte Technologien für die Proteinanalytik entwickeln. Auf einer ersten Ebene werden für die einzelnen Schritte der Proteinanalytik automatisierte Instrumente entwickelt. Dabei wird neben der Reduktion manueller Arbeitsschritte vor allem Wert auf die Kontrol- C D le sämtlicher experimenteller Parameter (Temperatur, elektrische Spannung, Zeit etc.) gelegt, um optimale Reproduzierbarkeit und Standardisierung zu erzielen. Die ProTeam-Produktserie besteht, entsprechend dem experimentellen Vorgehen von der ganzen „Zelle“ zur Identifizierung und Charakterisierung einzelner Proteine, aus folgenden Modulen: – Cell Maintenance System: AutomatisierteZellkultivierung und Verfahren für reproduzierbare und konsistente Präparationen; – ProTeam FFE: (Semi-)präparative Trenntechnologie zur Fraktionierung geladener Partikel und Moleküle wie Peptiden, Proteinen, Zellorganellen und Zellen in Lösung; – ProTeam 2D: Automatisierte 2D-PAGE mit den einzelnen Modulen ProTeam IEF, ProTeam Casting, ProTeam PAGE sowie ProTeam Staining inklusive Imaging und Spot Picking; – ProTeam Digest: Automatisiertes System um gelelektrophoretisch aufgetrennte Proteine für die Massenspektrometrie zu prozessieren (Proteinverdau, peptidchemische Modifizierung und Probenvorbereitung für die Massenspektrometrie); – ProTeam IPE: Software für das ProbenHandling, Daten-Tracking und die Integration und Kombination mit Datenbanken für eine anschließende Datenanalytik – ProTeam Crystallization: Automatisiertes Verfahren zur Bestimmung der optimalen Bedingungen für eine Proteinkristallisation. Das Design der Geräte erlaubt es, diese sowohl als Stand-alone-Instrumente als auch in integrierten Kombinationen für verschiedene proteinchemische Fragestellungen zu nutzen. Auf einer zweiten Ebene entwickelt Tecan integrierte Lösungen wie etwa die komplett automatisierte Plattform „Spotpicking - Protein Digest - MS-Interface” oder „2D-PAGE”. Einige Komponenten der ProTeam-Produktserie sind in Abbildung 1 dargestellt. E F Abb. 1: Kernkomponenten der neuen Tecan-Workstation für Fraktionierung (A: Free-Flow-Elektrophorese, B: Probenvorbereitung), Trennung (C: Isoelektrische Fokussierung, D: Gelgießen, E: SDS-PAGE, nicht dargestellt: Färben) und Protein-Prozessierung für weitere Analysen (nicht dargestellt: Spot Picking, F: Gelverdau). Weitere Details: siehe Text 14 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 LABORWELT 왘 B L I T Z L I C H T Abb. 2: Vergleich von Leberproteinen aus der Ratte. Links: Direkter Auftrag des Proteingemisches auf ein 2D-Gel (pH-Gradient: 3,5 bis 5). Rechts: Eine etwa 10fache Menge des Proteingemisches wurde über FFE fraktioniert. Die drei FFE-Fraktionen (von 40 proteinhaltigen Fraktionen) mit den entsprechenden IEP-Bereichen sind auf drei unabhängigen 2D-Gelen (pH-Gradient: 3,0 bis 6,5) aufgetrennt. Free-Flow-Elektrophorese – vielseitige Trenn- und Fraktionierungsmethode ProTeam FFE arbeitet nach dem Prinzip der Free-Flow-Elektrophorese (FFE). Darunter versteht man eine trägerfreie Elektrophorese, bei der der Trennprozeß in Abwesenheit einer festen Matrix wie beispielsweise Acrylamid stattfindet. Statt dessen werden Analyte in einem kontinuierlichen, laminaren Fluß von Pufferlösungen in einem quer zum Fluß angelegten Feld entsprechend ihrer Ladung und ihrer elektrophoretischen Mobilität getrennt. Der laminare Fluß wird am Ende der Trennkammer in 96 Kapillaren übertragen, wodurch eine kontinuierliche Fraktionierung im Mikroplattenformat ermöglicht wird. Entsprechend der Zusammensetzung der Trennmedien können drei verschiedene Trennprinzipien angewendet werden: Isoelektrische Fokussierung (IEF), Zonenelektrophorese (ZE) und Isotachophorese (ITP). Die Probe kann zu jedem Zeitpunkt in den kontinuierlich laufenden laminaren Fluß injiziert werden. Dies kann wenigen 100 µl in einigen Minuten bis hin zu 100 ml in einem 24-stündigem Lauf entsprechen. Dabei können Probenmengen bis zu etwa 30 mg pro Stunde getrennt werden. Die Trennzeit und damit auch die Verweildauer der Probe im elektrischen Feld ist abhängig von der Flußrate und beträgt in Abhängigkeit der elektrophoretischen Methode etwa 15 bis 25 Minuten. Aufgrund der fehlenden Matrix und den damit fehlenden Wechselwirkungen können sowohl kleine Moleküle (Peptide) sowie große Polymere (Proteine) bis hin zu Partikeln (Zellorganellen) getrennt werden, sofern sie eine Ladung tragen oder durch Modifikation geladen werden können. Neben denaturierenden Trennbedingungen sind auch native Fraktionierungen möglich, die beispielweise zur Trennung von Zellen oder Proteinkomplexen eingesetzt werden. Die FFE ist ferner mit nicht-ionischen und zwitterionischen Detergenzien kompatibel, wodurch periphere und transmembrane Membranproteine getrennt werden können. Die FFE ist mit ihren vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten optimal dazu geeignet die Komplexität einer Probe durch Vorfraktionierung zu reduzieren. Dies kann zum einen durch die Isolierung verschiedener Zellorganellen erreicht werden1, oder durch die Fraktionierung des kompletten zellulären Proteingemisches. Die FFE-Fraktionen können dann einzeln in der hochauflösenden 2D-PAGE (Abb. 2) oder in weiteren chromatographischen Schritten aufgetrennt wer- Abb. 3: ProTeam IEF (siehe Abb. 1C) für die vollautomatische Durchführung der IPG-Fokussierung im Rahmen der 2D-Elektrophorese. Links: Robotisches Aufsetzen des Prozeßkammerdeckels mit integrierten Elektroden und Probenauftragegefäßen. Rechts: Automatische Probenapplikation mit einem Acht-Kanal-Pipettierarm 16 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 den. Da die Proteinmenge jeder FFE-Fraktion nur von der eingesetzten Menge an Ausgangsmaterial abhängig ist, stehen für die weiteren Trennverfahren größere Proteinmengen zur Verfügung, deren Komplexität im Vergleich zum Ausgangsmaterial deutlich reduziert ist. Somit können Proteine mit geringer zellulärer Konzentration detektiert und in den Empfindlichkeitsbereich der nachfolgenden Analytik (Massenspektrometrie, ELISA, etc.) angereichert werden. Für die Aufkonzentrierung und Entsalzung größerer Volumina der FFE-Fraktionen stehen chromatographische Verfahren zur Verfügung wie beispielweise die Hydrophilic Interaction Chromatography (HILIC). Dies kann unter anderem automatisch über entsprechende SPE-Mikrotiterplatten auf einer Workstation für die Probenvorbereitung (Abb. 1B) durchgeführt werden. Die konzentrierten Proteingemische können dann mit hohen Rückgewinnungsraten unter Bedingungen eluiert werden, die für die nachfolgenden Trennmethoden wie 2DPAGE oder Chromatographie kompatibel sind. Alternativ können die FFE-Fraktionen auch über Ultrafiltration aufkonzentriert und umgepuffert werden. Weitere Optionen auf der automatisierten Workstation sind das Messen der pH-Profile der FFE-Trennungen, UV- oder Fluoreszenzmessungen, Proteinbestimmung sowie die enzymatische Spaltung der Proteine und anschließende chemische Modifizierung der entstandenen Peptide. 2D-PAGE – eine hochauflösende Trennmethode für Proteine Die Kopplung zweier komplementärer und effizienter elektrophoretischen Trennprinzipien – die Isoelektrische Fokussierung (IEF) und die SDS-Polyacrylamidelektrophorese (SDS-PAGE) – macht die 2D-PAGE zu einer optimalen Trenntechnik für Proteine. Beide Methoden sind prinzipiell aufgrund spezieller Puffersysteme und Detergenzkompatibilität für alle Proteine einsetzbar. Der hohen Auflösung dieser Methode stehen jedoch speziell für Proteomeprojekte unzureichende Reproduzierbarkeit und Anwenderfreundlichkeit gegenüber. Diese Nachteile sind bedingt durch eine Vielzahl, teilweise aufwendiger manueller Arbeitschritte, und eine fehlende präzise Kontrolle über physikalische Parameter wie Temperatur, elektrische Felder oder Pufferkapazitäten. Tecan hat mit der Entwicklung der ProTeam 2D-Suite durch eine weitgehende Automatisierung und Kontrolle der entscheidenden Prozeßparameter die Qualität der Trennung verbessert und die Reproduzierbarkeit erheblich gesteigert. Kennziffer 18 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 B L I T Z L I C H T Der komplett automatische ProTeam IEFProzeß (Abb. 1C und Abb. 3) beginnt mit einer Rehydratisierung von bis zu 16 IPGStreifen (Polyacrylamidmatrix mit immobilisiertem pH-Gradienten). Die IPG-Streifen befinden sich auf einem Träger, der die Schnittstelle zur nachfolgenden 2D-Elektrophorese darstellt. Nach sechs bis acht Stunden werden die Proben appliziert (Cup-loading) und die Fokussierung startet gemäß per Software voreingestellter Parameter – wobei jeder IPG-Streifen von einer Stromversorgung gespeist und überwacht wird (max. 12.000 V). Diese Konfiguration ermöglicht eine maximale Flexibilität, denn mit ProTeam IEF können völlig unterschiedliche IPG-Streifen gleichzeitig ohne Qualitätsverlust prozessiert werden. Nach ergaben nach einem Vergleich verschiedener 2D-Gele mit einem Format von 26 x 20 cm eine Standardabweichung der Spotpositionen von durchschnittlich einem Prozent. Protein-Identifizierung und -Charakterisierung Für eine weitere Analyse der gelelektrophoretisch aufgetrennten Proteine werden die proteinhaltigen Gelstückchen automatisch ausgestanzt und in Mikroplatten abgelegt. Die Weiterverarbeitung der Proteine, beginnend mit Waschprozeduren, Umpufferungen und enzymatischem Verdau, wird komplett automatisiert in einer neuen MicroSPE-Platte (TecPrep 96) auf dem ProTeam Digest (Abb. 1F) durchgeführt. Die TecPrep tation der experimentellen Parameter substantiell zu einer Verbesserung der Proteinanalytik bei. Durch die höhere Reproduzierbarkeit werden Experimente vergleichbarer. Dies ermöglicht weitere proteinanalytische Applikationen wie eine zeitaufgelöste Quantifizierung von Proteinexpression in der Wirkstoffsuche und -Validierung oder der Toxikologie. Der Aufwand für einzelne Experimente reduziert sich durch die Qualität der Ergebnisse, wodurch signifikant Ressourcen und Kosten gespart werden können. Die Integration der FFE stellt eine zusätzliche Trenndimension zur Verfügung. In der Kombination mit einer weiteren hochauflösenden Trenntechnik wie beispielweise der 2D-PAGE sind auch Proteine mit gerinAbb. 4: ProTeam Digest (siehe Abb. 1F) für die Prozessierung der proteinhaltigen Gelstückchen für die MALDI-Massenspektrometrie. Der komplette Proteinverdau sowie die Aufkonzentrierung und Entsalzung wird in der TecPrep 96Platte (links) durchgeführt und in kleinen Volumina direkt auf das MALDI-Target gespottet (rechts). einer erfolgreichen Fokussierung werden die IPG-Streifen für die zweite Dimension (SDS-Elektrophorese) automatisch equilibriert. Das ProTeam Casting System (Abb. 1D) nutzt die Eigenschaften eines automatisierten Liquid-Handling-Systems für die reproduzierbare Herstellung von SDS-Gelen. Dabei werden sowohl die Vorbereitung der Lösungen (Mischung der Reagenzien, Sauerstoffgehalt, Temperatur, etc.) als auch die Polymerisation (Geschwindigkeit, Temperatur etc.) präzise kontrolliert. Die fertigen Gele zeichnen sich gegenüber manuell produzierten Gelen durch eine erhöhte Qualität und Stabilität aus. Das Beladen der SDS-Gele mit den Streifen der ersten Dimension geschieht durch einfaches Einschieben des Trägers in den vorgesehenen Spalt der Gelkassette. Dabei unterstützt der Träger des IEF-Streifens eine präzise Positionierung auf dem SDS-Gel. Entsprechend der ersten Dimension werden auch bei der ProTeam PAGE alle entscheidenden Parameter, wie elektrische Bedingungen, Pufferkapazität, Ionenverfügbarkeit und Temperatur kontrolliert und angezeigt. Die Laufzeit kann dadurch extrem verkürzt werden und liegt im Bereich von weniger als sechs Stunden für eine Trennstrecke von 21 cm. Die mit ProTeam PAGE prozessierten SDS-Gele werden anschließend mittels eines speziellen Floating-Systems kontrolliert gefärbt. Erste Ergebnisse mit Prototypen der ProTeam 2D 18 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 96 besteht aus einer speziellen Mikroplatte, bei der jedes Well mit einer Quartzkapillare bestückt wurde, die mit einem neuartigen, monolithischen reversed phaseMaterial gefüllt ist (Abb. 4 links). Die bei der enzymatischen Spaltung entstandenen Peptidgemische können in dieser Mikroplatte mit hohen Ausbeuten vom ursprünglichen Gelstückchen direkt auf die reversed phase-Oberfläche der Monolithen extrahiert werden. In einem weiteren Schritt werden die aufkonzentrierten und entsalzten Peptide in Volumina kleiner als 1µl direkt auf die Analyseplatten (Targets) entsprechender MALDI-Massenspektrometer eluiert (Abb. 4 rechts). Mit dieser Prozeßführung (geringe Volumina und keine Transferschritte) werden die Verluste an Peptiden durch unspezifische Adsorption an Oberflächen minimiert. So konnte eine erhebliche Steigerung der Sensitivität dieser Methode erreicht werden. Proteinmengen von weniger als ein Femtomol konnten über ‚Peptide Mass Fingerprinting‘ nachgewiesen werden. Der Durchsatz dieser Methode im Mikroplatten-Format erlaubt die Prozessierung von mehr als 3.000 Proteinen pro Tag. geren Konzentrationen (low-abundant proteins) zugänglich. Die ersten Ergebnisse einer Trennung von Leberproteinen über FFE-2D-PAGE zeigten bereits für die ersten 20 FFE-Fraktionen mehr als 20.000 Proteine beziehungsweise Protein-Isoformen. Der qualitative wie quantitative analytische Zugang zu einer größeren Zahl von Proteinen ist ein weiterer Schritt zu einem besseren Verständnis zellulärer Vorgänge. Literatur [1] Zischka et al.,2003, Improved proteome analysis of Saccharomyces cerevisiae mitochondria by Free-Flow Electrophoresis, Proteomics, in press Korrespondenzadresse PD Dr. Christoph Eckerskorn Tecan München GmbH Feldkirchner Straße 12a D-85551 Kirchheim Tel.: +49-(0)89-98-106-110 Fax: +49-(0)89-98-106-180 eMail: [email protected] www.tecan.com Zusammenfassung Die Tecan ProTeam-Produktgruppe trägt durch Automatisierung vieler Teilschritte sowie durch die Kontrolle und Dokumen- Kennziffer 19 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 W I S S E N S C H A F T Protein Binding Assay 왔 Surface Plasmon Fluorescence Techniques for Interfacial Protein Binding Studies Fang Yu, Döne Demirgöz and Prof. Wolfgang Knoll, MPI for Polymer Research, Mainz The development of methods for the quantitative evaluation of interactions between proteins and their surface-bound ligands or between different proteins at interfaces is an essential step towards experimental schemes that eventually will allow for a better understanding of biochemical reaction pathways, will be instrumental in gene expression studies, or can be used for drug screening assays. Other than in the case of DNA studies for which established chip fabrication and read-out protocols are well documented the protein array technology still suffers from a number of unsolved problems: (1) The multiple functionalization of the sensor surface by one of the interaction partners still constitutes a major challenge in that the surface attachment should not lead to a modification of the binding affinity or even to partial denaturing of the protein; (2) unlike for DNA or oligonucleotides the non-specific interaction of proteins with the functionalized sensor surface is still not completely under control; (3) the required assay sensitivity exceeds the detection limits of most experimental techniques; (4) none of the existing detection principles allows for the in situ real-time recording of multiple binding events in an array format. Especially the latter two problems could be solved by a recently developed fluorescence detection scheme that employs the optical field enhancement mechanisms operating at resonant excitation of surface plasmon modes at a precious metal/dielectric interface.1 A surface plasmon (more precisely, a plasmon surface polariton) is the coupled state of an elementary excitation of the nearly free electron gas of a precoius metal – the plasmons – and an electromagnetic mode propagating along a metal/dielectric interface.2 It constitutes a kind of surface light that interacts with matter in a way equivalent to planar electromagnetic waves or „normal” photons. Owing to their specific dispersion properties, i.e. their energy-momentum relation, surface plasmons cannot be excited directly by an incoming laser beam but require a grating or a prism as a so-called plasmon coupler. The corresponding experimental setup is shown schematically in Figure 1(A). Briefly, the excitation laser light – chopped for lock-in detection and linearly ppolarized in the plane of incidence – is reflected off the metal-coated base of the coupling prism (cf also Fig. 1(B)) and is monitored by a photodiode as a function of time in a kinetic scan or as a function of the angle of incidence, in an angular scan. The reflected intensity passes a sharp minimum at the angle at which resonance excitation of such a surface plasmon mode occurs. The exact angular position of this resonance depends on the details of the interfacial architecture probed by the evanescent, i.e. exponentially decaying, plasmon field in the vicinity (Lz~ 150nm) of the metal/dielectric interface. For instance, if the dielectric medium is an aqueous buffer the time-depen- Anzeige LABORWELT 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 19 W I S S E N S C H A F T Fig. 1: A. Schematics of a surface plasmon spectrometer in the Kretschmann configuration extended by a photomultiplier tube (PMT) or a CCD camera for fluorescence detection. B. Details of the flow cell attached to the prism coupler and the liquid handling system. dent reflectivity change after injection of a protein solution is a measure for the layer formation by the binding of the proteins to their surface-attached ligands or to other (unspecific) binding sites. This is the classical Kretschmann configuration, which is commercially implemented for label-free detection of binding reactions. This measurement scheme, however, has limitations for very small analytes to be detected or in cases where only a very low surface coverage can be achieved. In these cases the change in the surface plasmon resonance conditions, i.e. the resonance angle, is too small to be detected. However, should the analyte carry a chromophore, i.e. a dye-labeled antibody, its binding to the sensor surface brings the chromophore into the strongly enhanced optical field of the surface plasmon mode. The resulting fluorescence emission that can then be detected by either a photomultiplier tube in the case of a spectroscopic mode of operation3 or Fig. 2: The polymer brush architecture of the interfacial binding matrix at the surface of the sensor. 20 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 by a highly-sensitive CCD camera in the microscopic mode4 allows for protein binding and dissociation studies with unprecedented sensitivity. The Sensor Surface In a first set of experiments aiming at – an optimized binding architecture, – maximizing the fluorescence yield by placing the dye molecules attached to the analyte at a distance for which the quantum efficiency for surface plasmon field-enhanced fluorescence emission is near its optimum, and – minimizing the loss of intensity by chromophores being quenched in the vicinity of the (acceptor states of the) metal substrates i.e. within the Förster radius for energy transfer, we used the commercial sensor chip CM5 from Biacore mounted to our setup. We coupled an antibody to the activated dextran matrix of the sensor chip (cf. Fig. 2) and monitored the increase of fluorescence intensity by the binding of a fluorescently labeled anti-IgG directly5. In a second set of sample preparations we used a streptavidin-based generic coupling strategy for generating a sensor array by the inkjet principle: we fabricated a 2x2 matrix of sensor spots6 (each with ca 300 µm in diameter) by depositing small droplets of different antibody solutions onto a streptavidincoated substrate thus generating an array of sensing elements with different affinities able to bind dye-labeled IgGs injected into the flow cell. Using the imaging mode of the surface-plasmon field-enhanced fluorescence detection scheme the parallel read-out of the multiple binding reactions to the various sensor spots could be monitored simultaneously, again online and in real time. Limit of Detection for Antibody-Antibody Binding Figures 3A and B document the observed fluorescence intensity monitored in the spectroscopic mode with a photon-counting unit as a function of time after injection of the chromophre-labeled antibody solutions into the flow cell (cf Fig. 1B for the continuous flow mode of the liquid handling system). Note that we are dealing with protein solutions of extremely low concentrations. Hence, the observed kinetic behavior is totally mass transfer limited: the linear increase in the observed fluorescence intensity with time originates from dye-labeled antibodies diffusing from the bulk of the liquid cell to the interface and binding to the surface attached ligands, another antibody in this case. The slope of the time-dependent fluorescence increase is a linear function of the injected protein concentration tested over more than 6 orders of magnitude. This is summarized in Figure 3(C). After running the reaction for typically 30 min after each injection pure buffer was rinsed through the cell, which immediately stopped any further intensity increase. Next the sensor surface was regenerated (all bound fluorescence-labeled antibodies were removed) by rinsing the cell with 10mM Glycine solution (pH 1.7), and the next protein solution was injected. As can be seen from Fig. 3 the reproducibility for several fresh injections of the same protein concentration was excellent and a lower limit of detection was identified in the several hundred attomolar concentration range. We should point out that the lower end of the detection for a 333 attomolar solution corresponds to an experimental situation in which 6 protein molecules per minute and mm2 of the sensor surface are detected. Surface Plasmon Fluorescence Microscopy in an Array Format In order to document the possibility for multiple parallel read-out of protein binding events to individual sensor spots in a matrix arrangement on the chip we present the fluorescence microscopic recording of the binding to an array exposing different antibodies as ligands of different affinities to the injected antibody solution. In the example documented in Figure 4 we fabricated an array of 2x2 spots with each row of sensor elements being functionalized with a different antibody: the upper row exposes a biotinylated anti-hIL8 antibody whereas the lower row has biotinylated anti-mouse antibodies, both systems coupled via biotin-streptavidin conjugation. The first fluorescence microscopy picture was ta- Kennziffer 20 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 W I S S E N S C H A F T Conclusions Fig. 3: Protein binding assay in the mass transfer limited regime of low analyte concentrations. Increase of fluorescence intensity after injection of anti-IgG solutions of low concentrations (A, B). Note that A and B were recorded with different optical (attenuator) configurations. C summarizes the slopes of the linear intensity increase after each protein injection taken from A and B. Note the linearity of this calibration curve over 6 orders of magnitude. ken 5 min after injection of a 30 nanomolar solution of fluorescently-labeled mouse-IgG, whereas the second frame shows the fluorescence intensities after 1h of reaction time. The presented examples document that surface plasmon field-enhanced fluorescence spectroscopy results in a significantly improved limit of detection in protein binding assays. This was possible by the concerted action of 3 factors: (1) the intrinsic sensitivity of fluorescence detection schemes, (2) the optical field enhancement at resonant excitation of surface plasmon modes, and (3) an optimized binding matrix at the sensor surface providing multiple binding sites for the analyte and taking care of the distance dependence of fluorescence emission of chromophores near metal surfaces. This way, a few molecule detection limits could be reached. The microscopic mode of surface plasmon fluorescence, in addition, will allow for a parallel detection of these binding events in an array format. Figure 4: Surface plasmon fluorescence microscopic images taken from a 2x2 array of sensor spots functionalized with 2 different antibodies (ant-hIL8 and anti-mouse) after injection of a 30 nM solution of mouse-IgG. The left panel was taken after 5 min, the right panel after 1h. References [1] [2] [3] Contact Prof. Dr. Wolfgang Knoll Max-Planck-Institute for Polymer Research Ackermannweg 10 D-55128 Mainz Tel. / Fax:: +49-(0)6131-379-160 / -360 eMail: [email protected] [4] [5] [6] Neumann, T.; Johansson, M. L.; Kambhampati, D.; Knoll, W. SurfacePlasmon Fluorescence Spectroscopy Advanced Functional Materials 12, 575-585 (2002) Knoll, W. Interfaces and Thin Films as Seen by Bound Electromagnetic Waves Ann. Rev. Phys. Chem. 49, 569-638 (1998) Kambhampati, D.; Nielsen, P. E.; Knoll, W. Investigating the Kinetics of DNA-DNA and PNA-DNA Interactions Using Surface Plasmon ResonanceEnhanced Fluorescence Spectroscopy Biosensors and Bioelectronics 16, 1109-1118 (2001) Liebermann, T.; Knoll, W. Parallel Multispot Detection of Target Hybridization to Surface-Bound Probe Oligonucleotides of Different Base Mismatch by Surface-Plasmon Field-Enhanced Fluorescence Microscopy Langmuir 19, 1567-1572 (2003) Yu, F.; Yao, D.; Knoll, W., Anal. Chem. 000, 00-00 (2003) Zizlsperger, M.; Knoll, W. Multispot Parallel On-line Monitoring of Interfacial Binding Reactions by Surface Plasmon Microscopy Progress in Colloid & Polymer Science109, 244-253 (1998) Anzeige LABORWELT 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 21 B L I T Z L I C H T RNA Interference 왔 Real-Time-PCR for Measuring Gene Silencing by RNAi Lee Honigberg, Stefany Snyder, Jill Spoerke, Celera Genomics, South San Francisco, USA; Kathleen Shelton, Applied Biosystems, Foster City, USA We have applied the recently discovered techniques for RNAi in mammalian cells1 to generate knockdown reagents for a set of 50 genes. In order to identify effective siRNAs (>80% knockdown), we used Applied Biosystems Assays-on-Demand Gene-Expression products to quantify mRNA levels. We evaluated these predesigned TaqMan reagents using a dilution series of cell line RNA and found that their sensitivity and reproducibility allowed reliable measurement of low transcript levels following knockdown. Using Assays-On-Demand to measure knockdown, we tested candidate siRNA sequences in batches of three per gene until a successful siRNA was found. For a subset of genes, a second potent siRNA was generated to allow confirmation of phenotypic effects using two independent knockdown reagents. One-tube TaqMan Real-Time RT-PCR was performed using Amplitaq Gold and standard conditions in 25ul reactions on the SDS 7700 (Applied Biosystems). Manually designed TaqMan reagent sequences were chosen using a combination of Primer Express software and manual review to select at least one intronspanning primer. Standard curves for TaqMan validation were performed in duplicate using a 5-point dilution series from 50ng to 0.2 ng of total RNA from PC3 cells. TaqMan standard curve „pass” required R2 > 0.98 and a slope in log2 vs. Ct plot between 0.9 and 1.2. siRNA sequences were selected based on standard criteria2. Some sequences were tested using in vitro transcribed siRNAs (Ambion), but all Fig. 1: Assays-on-Demand reagents use a quenched-fluorescence probe with Minor Groove Binder (MGB). MGB increases Tm and allows use of shorter probes. data shown here are from chemically synthesized siRNAs (Dharmacon and Xeragon). siRNAs were transfected into PC3-cells at 100 nM in serum containing media using siRNA optimized transfection lipids (Ambion, Gene Therapy Systems, Invitrogen, Mirus, Novagen, Qbiogene or Stratagene). Transfections were performed in duplicate in 96-well plates and cells were harvested 48 hours after transfection. One tenth of the RNA from each well was analyzed by TaqMan and mRNA levels for each gene were normalized to the amount of total RNA as measured by Ribogreen (Molecular Probes). The amount of total RNA in each TaqMan reaction was typically 10-40 ng. Treated cells were normalized relative to untreated control cells processed in parallel. Anzeige 22 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 LABORWELT B L I T Z L I C H T Results A common problem encountered in mammalian cell RNAi is that not all siRNAs work equally well for gene knockdown. Real-time RT-PCR was used to allow screening of large numbers of siRNAs for mRNA knockdown. In a comparison between manually designed Taqman reagents and Assays-On-Demand pre-designed Taqman reagents (Fig. 1), we found that Assays-on-Demand reagents yielded greater absolute changes in fluorescence following amplification and produced more reproducible signals at later PCR cycles (Fig. 2). Prior to screening for siRNAs, Taqman reagents were validated using a dilution series of RNA. Based on these experiments, we were able to use 65 out of 67 (97%) of the Assays-on-Demand reagents tested. To screen candidate siRNAs, we transfected them into PC3 tumor cells grown in 96well format and measured mRNA knockdown after 48 hours. For each gene, three siRNAs were tested at a time until a potent siRNA was identified. Sample screening data for eight genes is shown (Fig. 3A). In total, we screened 356 siRNAs against 64 genes. The average number of siRNAs screened in order to find one that induced >80% knockdown was 4.2. Effective siRNAs for 50 genes were identified (Fig 3B). Thirteen siRNAs from this group induced a particular cellular phenotype (not shown) and more siRNA sequences for these genes were tested to find a second potent siRNA. Figure 3C shows sample Taqman quantitation for these 13 genes and illustrates knockdown with two indepen- Manually Designed Probeset Applied Biosystems Assays-on-Demand Probeset Fig. 2: Manually designed TaqMan reagents compared with Assays-On-Demand TaqMan reagents. Real-time RT-PCR amplification plots are shown for two genes using a dilution series ranging from 50 ng to 0.2 ng of total RNA. dent siRNAs and the absence of knockdown from a negative control „scramble” siRNA. Phenotypic assays were then tested for confirmation using these siRNA pairs. offer an easily accessible solution to the problem of finding high quality TaqMan reagents for measuring gene knockdown. References Conclusions Gene function experiments using RNAi demand careful control of a wide range of variables affecting transfection efficiency and subsequent phenotypic assays. Having a rapid and quantitative measure for target gene mRNA levels in each experiment allows successful optimization of a large number of experimental parameters. Assays-on-Demand [1] [2] Elbashir et al, Nature 411:494 http://www.rockefeller.edu/labheads/tuschl/sirna.html Contact Applied Biosystems/Applera Deutschland GmbH Frankfurter Str. 129 B, 64293 Darmstadt Tel./Fax: +49 (0) 6154-696-440 / - 619 [email protected] http://europe.appliedbiosystems.com/ A B C Fig. 3: (A) siRNAs were screened using Assays-On-Demand to quantitate mRNA levels. Red arrows indicate identification of siRNAs that yield >80% knockdown. (B) Successful siRNAs were identified for a set of 50 genes. (C) A second siRNA was identified for use in confirmation assays. LABORWELT 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 23 24 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Transfektion von Säugerzellen siRNA-Oligos funktionell getestet – – – – Säuger-und Insektenzellen Abhängig von transfizierter siRNA – – – – 6. Für welche Organismen/Zelltypen 7. Validierter Knock-down (Welche Zellinie? Wieviel % Knock-down wird erreicht?) 8. Angebotene RNAi-Dienstleistungen 9. Eigene Patente/ vorhandene Patentlizenzen 10. Kundenservice 11. Extras/Besonderheiten 550,- g pro siRNA-Oligo In vitro synthetisierte siRNA-Oligos Für siRNA-Transfektion von Zellinien und Primärzellen 5. siRNA-Bildung in vitro/in vivo • 175,- g für 1 ml (mindestens 160 Transfektionen) • 40,- g für 0,2 ml (mindestens 32 Transfektionen) ungelabelte siRNA-Oligos Liposomen-Kombination aus polykationischem Lipid und neutralem Lipid, Lagerung bei 4°C 4. Produktmerkmale 12. Preis (Euro) 25 verschiedene si-RNA-Oligos zum Knock- Kits: siRNA-Pools plus Kontroll-siRNA-Pool, in vitro-Transcription-Kit down von 25 verschiedenen spezifischen mit Kontroll-Antikörper, Kontroll-Zellysat Transkriptionsfaktoren und Puffer Transfektionsreagenz für siRNA 3. Kurzbeschreibung/Merkmale 790,- g • Durch 2’-ACE-Synthese sehr homogene Oligos • hohe Knock-down-Quote durch SMARTselection und SMARTpooling, mit Kontroll-Antikörpern und KontrollZellysaten von Upstate Ja Patente bei Dharmacon Keine Angaben • 97 % Wahrscheinlichkeit für 50% Knockdown • 75 % Wahrscheinlichkeit für 95 % Knockdown • Garantierter Knock-down: 50 % Knock-down oder mehr mit 100 nM siRNA, 24 h Inkubation • Getestet und validiert in HeLa- und HEK293-Zellen. Für Menschen siRNA-Bildung in vitro • 2’-ACE-synthetisierte, aufgereinigte, deprotektierte, entsalzte, doppelsträngig annealte Oligos von 21 Basenpaaren Länge sowie UU-Überhang und 5’-Phosphat, ungelabelt, mit mind. 50% mRNA-Knockdown • Lagerung bei -20 °C, 5 nmol + 1 nmol (Kontrolle) • Qualitätskontrolle: Duplexbildung – Nondenaturing gel electrophoresis, Masse – MALDI-TOF-Massen-Spektroskopie TM DuraScribeTM T7 Transcription-Kit (25 Reaktionen): 619,- g DuraScribe T7 Transcription-Kit erzeugt 2’Fluor-modifizierte RNA-Transkripte (vollständig resistent gegen RNase A) Keine US Patente: 5,849,546 und 6,107,037 Keine Keine Keine speziellen In vitro-Transcription-Kit für Sequenzen (dsOligos, Plasmide, PCR-Produkte) unter Kontrolle des T7-Promotors Erzeugung von etwa 50 µg 2’-Fluormodifizierter RNA (aus 1 µg Template DNA), vollständig resistent gegen RNase A, stabiler in der Lagerung DuraScribeTM T7-Transcription-Kit von Epicentre Technologies Corp. siRNA/siABTM (Dharmacon/Upstate) Transcription Factor siRNAs siFector 2. Produkt/Linie Biozym Diagnostik GmbH Postfach D-31833 Hessisch Oldendorf Ansprechpartner: Dr. Bernhard Nußbaumer Tel.: +49-(0)5152-9020 Fax: +49-(0)5152-2070 eMail: [email protected] www.biozym.com Biomol GmbH Waidmannstr. 35 D-22769 Hamburg Ansprechpartner: Frau Dr. Katja Jansen Tel.: +49-(0)800-2466-651 +49-(0)40-8532-600 Fax: +49-(0)800-2466-652 +49-40-8532-6022 eMail: [email protected] www.biomol.de BioCat GmbH Im Neuenheimer Feld 581 D-69120 Heidelberg Ansprechpartner Dr. Michael Ehret Tel.: +49-(0)6221-585-844 Fax: +49-(0)6221-585-809 eMail: [email protected] www.biocat.de BioCat GmbH Im Neuenheimer Feld 581 D-69120 Heidelberg Ansprechpartner Dr. Michael Ehret Tel.: +49-(0)6221-585-844 Fax: +49-(0)6221-585-809 eMail: [email protected] www.biocat.de 1. Firmenanschrift/Ansprechpartner • AmpliScribeTM T7-FlashTM TranscriptionKit (50 Reaktionen): 279,- g • AmpliScribeTM T7-, T3- und SP6 High Yield Transcription-Kit (50 Reaktionen): 245,- g AmpliScribeTM T7-FlashTM Transcription-Kit erzeugt 160-180 µg RNA in 30 Minuten Keine Keine eigenen Patente. Für RNAiExperimente gelten die Patente der Carnegie Institution of Washington, USA Keine Keine Keine speziellen In vitro-Transcription-Kits für Sequenzen unter Kontrolle des T7-, T3- und SP6Promotors in vitro-Transcription-Kit zur Erzeugung von bis zu 180 µg RNA mit dem AmpliScribeTMT7-FlashTM-Transcription-Kit in 30 Minuten und bis zu 150 µg RNA mit den AmpliScribeTM T7-, T3- und SP6-High Yield Transcription-Kits in zwei Stunden (jeweils aus 1 µg Template DNA) in vitro-Transcription-Kits AmpliScribeTM T7-, T3-, und SP6Transcription-Kits (Flash und High Yield) von Epicentre Technologies Corp. Biozym Diagnostik GmbH Postfach D-31833 Hessisch Oldendorf Ansprechpartner: Dr. Bernhard Nußbaumer Tel.: +49-(0)5152-9020 Fax: +49-(0)5152-2070 eMail: [email protected] www.biozym.com M A R K T Ü B E R S I C H T LABORWELT LABORWELT Kennziffer 22 LW 03 · Informationen ordern? · www.biocom.de Not specified Not specified 10. Kundenservice 12. Preis (Euro) 9. Eigene Patente/vorhandene Patentlizenzen 8. Angebotene RNAiDienstleistungen 7. Validierter Knock-down Welche Zellinie? Wieviel % Knock-down wird erreicht?) – Production time: approx. five working days for dsRNA On request All organisms / cell types transfectable human cell lines Many siRNAs available via – Ambion will be validated to at least 70 % knock-down within 48 hours in HeLa cells. • HT RNAi-based screening – for target gene discovery: – Genome-wide or focused on spec. groups of genes; – In C. elegans, Drosophila and mammalian cells; – Use of synthetic dsRNAs allows wide range of user-defined assays and cell lines; – Online DB access: direct monitoring, annotation and web dissemination • RNAi-based characterization of gene function/target validation: parallelized infrastructure; cross-genomic analysis of function (human, Drosophila, C. elegans); readout assays and cell lines • Custom Design of siRNA libraries: Proprietary algorithms used for large scale Not specified – 5. siRNA-Bildung in vitro/ in vivo Not specified C. elegans, Drosophila, all 6. Organismen/Zelltypen 4. Produktmerkmale Reagents: – human genomewide library of optimized siRNAs (soon available via Ambion Inc.); – optimized siRNAs for custom human gene sets (soon available via Ambion Inc.); – Drosophila genome-wide library of optimized dsRNAs (available now); – C. elegans genome-wide library of optimized dsRNAs (available now) Both reagents are covered under Invitrogen’s Limited Use Label License Extensive product citations in online Cell Lines Database • LipofectamineTM 2000: – 0.75 ml, cat. no. 11668-027, 299,- g; – 1.5 ml, cat. no. 11668-019, 498.- g • OligofectamineTM 1ml, cat. no. 12252-011, 343,- g All commonly used cell types and primary& neuronal cells In-house data: CHO cells: 75 %, 293 cells: 90 %, BHK cells: 95% None Cationic lipid reagents f. genedelivery in mammalian cells • LipofectamineTM 2000: – Proprietary cationic lipid reagent designed for transfection of nucleic acid sequences into mammalian cells; – Low toxicity, simple protocol and efficient delivery of nucleic acids in presence or absence of serum: ideal for high-throughput-screening of sequences in many cell and tissue types; – Effective gene silencing in many difficult to transfect cell types; • OligofectamineTM: – Proprietary lipid reagent; Exhibits superior complexing with short nucleic acidsequences: for transfection of antisense DNA-oligos as well as siRNA molecules Primarily used in vitro ssRNA and dsRNA with all modifications • PAGE purified (>95 % purity) • HPLC and PAGE quality controlled • modifications: e.g. 2'-Amino, 2'-Fluoro, 2'-O-Methyl, Inosine • dye • labeled • dsRNA 50-150 nmol 3. Kurzbeschreibung/Merkmale Transfection Reagents Custom dsRNA-synthesis • RNAi-based research service programmes (see 8) • Reagents: (see 4) Not specified 2. Produkt/linie Invitrogen Ltd. Inchinnan Business Park, 3 Fountain Drive, Paisley PA4 9RF, UK Ansprechpartner: Tom Klenka, PhD Tel +44-141-814-6100, Fax +44-141-814-6287 eMail: [email protected] www.invitrogen.com IBA GmbH Rudolf-Wissell-Str. 28 D-37079 Göttingen Ansprechpartner: Dr. Kai Franke Tel.: +49-(0)551-50672-0 Fax: +49-(0)551-50672-181 eMail: [email protected] www.iba-go.com Cenix BioScience GmbH Pfotenhauerstrasse 108 D-01307 Dresden Dr. Birte Sönnichsen Tel..: +49-(0)351-210-1300 Fax: +49-(0)351-210-1309 eMail: [email protected] www.cenix-bioscience.com 1. Firmenanschrift / Ansprechpartner R N A i - P R O D U K T E 왔 Anzeige 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 25 26 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 RNAi applications for cultured insect or mammalian cells. Processing of in vitro- synthesized RNA by hydrolysis with E.coli- Rnase III (NEB Art. Nr. #M0244) renders dsRNA to appropiate size for RNAi in most mammalian cell lines Angebot des Transfektionsreagenz TransIT -TKO von Mirus Corp. Promotional free poster on siRNA delivery available by request at www.RNAinterference.com Pricing will vary from country to country. US list price is provided on the web site. Distributor list: http://www.genetransfer.com/distributors.php 11. Extras/Besonderheiten 12. Preis (Euro) • Custom siRNA: ab 195.- g • Control Duplexes: ab 115.- g • SMARTpools: ab 298.- g 24 h delivery service, toll free technical hotline • Bestellung über MWG-eigenes Ecom-System (Custom siRNA) oder per eMail an [email protected] (alle siRNA-Produkte) • Weitere Infos (FAQs, TechBulletins, Publikationen) über www.THEMWG.com • Customer Support: [email protected] • Technical Support: [email protected] 10. Kundenservice – 370,- g (Kit) – siRNA-Design auf Anfrage • Alle MWG RNA-Produkte: hergestellt mit Dharmacon 2’-ACE Technology, patentiert durch Dharmacon Research, Inc. (Patent Nos. 5,889,136, 6,008,400 und 6,111,086. 2’-ACE, • SMARTpoolTM and siRRAYTM: eingetragenes Warenzeichen der Dharmacon Research, Inc. In vitro and in vivo delivery services and products Patents pending 8. Angebotene RNAi-Dienstleistungen – 9. Eigene Patente/vorhandene Patentlizenzen Eine Vielzahl von Organismen und Zellinien Jeder siRNA SMARTpool führt zu einem Knockdown von >50 % mit >99.9% Sicherheit und zu einem Knockdown von >95 % mit >75 % Sicherheit. A broad range of mammalian cells types including primary cell lines – Chemische Synthese. Die patentierte 2‘-ACE Synthese-Technologie ermöglicht die Herstellung von siRNA in konstant hoher Qualität und hohen Ausbeuten. Die 2‘-ACE- geschützte siRNA ist sehr stabil und leicht zu handhaben. Die Entschützung erfolgt in 30 Minuten in wäßrigem Milieu. Products and technologies for both in vitro and in vivo approaches 5. siRNA-Bildung in vitro/in vivo 6. Für welche Organismen/Zelltypen • Custom siRNA: versch. Lieferoptionen (20 nmol bis 800 nmol), Geschützt o. "ready to use", Einzel- o. Doppelstrang, PAGE-gereinigt o. entsalzt. Modifikationen auf Anfrage. • Control Duplexes: definierte Sequenzen zur Kontrolle von Transfektionseffizienz und Inhibition • siSTARTER: RNA-Interferenz-Einführungs-Kits • SMARTpools: Pool von vier siRNA gegen definiertes Gen, Design mit Hilfe von 33 bioinformatorischen Kriterien garantiert 95 %-Hemmung des Gens bei 75 % aller SMARTpools. • siARRAY: Themenspezifische SMARTpool-Sets, z.B. "Insulin Signaling", "Tyrosine Kinases", "Cell Cycle" Please see web site for complete product information: www.RNAinterference.com 4. Produktmerkmale 7. Validierter Knock-down (Welche Zellinie? Wieviel % Knock-down wird erreicht?) • Complete system for in vitro-synthesis of large amounts of doublestranded RNA for RNAi-experiment • traditional synthesis of single-stranded RNA (RNA structural studies, ribozyme biochemistry, in vitro-translation, RNA-protein interactions, antisense technology and aptamer discovery (SELEX) • LITMUS-cloning/bidirectional transcription vectors for all transcription applications (in vitro-microinjection, soaking and cell culture transfection) and in vivo- (worm feeding) RNAi-experiments) MWG-Biotech bietet in Kooperation mit Dharmacon Inc. die komplette siRNA-Produktpalette in patentierter 2‘-ACE Synthese-Technologie an. Hierzu gehören • custom siRNA in verschiedenen Lieferoptionen • control duplexes • SMARTpool siRNA und • siRRAY oligo sets • siRNA Delivery: – TransIT-TKO Transfection Reagent, single tube or 96-well plate format for high-throughput applications. – High efficiency delivery and silencing in a broad range of cell types. Allows use of lower siRNA-levels to achieve efficient expression knock-down • siRNA Localization: – Label IT siRNA Tracker-Kits: high efficiency labeling and tracking of siRNA in mammalian cells – Available in a variety of non radioactive labels including Cy 3, Cy 5 and Biotin • siRNA Expression: – siXpress PCR Vector Systems, an alternative to using synthetic siRNA. PCR-based methods for generating the siRNA transcript and transfecting into mammalian cells – Ideal for generating and testing multiple siRNA candidates. 3. Kurzbeschreibung/Merkmale Each kit contains sufficient reagents for synthesis of up to two mg of double-stranded RNA in a two ml reaction. • LITMUS 28i cloning vector • LITMUS 38i cloning vector • LITMUS 28iMal control plasmid • T7 Minimal Primer (19-mer), 5´-dTAATACGACTCACTATAGG-3´ • 10X Buffer/NTP mix • 30X High Molecular Weight (HMW) Component Mix • T7 RNA Polymerase • RNase-Free Water • 6X SDS-Free Gel Loading Buffer • 2-Log DNA Ladder (100–10,000 bp) • Complete protocols for cloning, in vitro-transcription and guidelines for RNAi in C. elegans and cultured insect cells HiScribeTM RNAi Transcription Kit (Art. Nr. #E2000) RNA Interference Technologies – Products and technologies for in vitro siRNA and in vivo siRNA delivery, localization and expression in mammalian cells. New England Biolabs GmbH Brüningstr. 50, Geb. G810 D-65926 Frankfurt/M. Tel.: +49-(0)800-246-5227 eMail: [email protected] www.neb-online.de 2. Produkt/linie MWG Biotech AG Anzinger Str. 7a D-85560 Ebersberg, Ansprechpartner: Dr. Volker Strack Tel. +49-(0)8092-8289-0 / Tech. Support: +49-(0)8092-8289-77 eMail: [email protected] www.mwgdna.com Mirus Corporation 505 S. Rosa Road, Madison WI 53719, USA Ansprechpartner: Claire Ruzicka Tel..: +1-608-441-2824, +1-608-441-2852 Fax: +1-608-441-2849 www.genetransfer.com www.RNAinterference.com 1. Firmenanschrift/Ansprechpartner M A R K T Ü B E R S I C H T Kennziffer 23 LW 03 · Informationen ordern? · www.biocom.de LABORWELT 왘 LABORWELT – Online-Zell-Datenbank (www.qiagen.com/ transfectiontools enthält Ergebnisse von Kunden zur Transfektion verschiedenster Zellen und erlaubt Suche nach Zell-Typ, Nukleinsäure oder Transfektions-Typ Markteinführung am 15. Juni 2003, Preise auf Anfrage • Arbeiten mit DNA, nicht mit RNA Oligos • keine Klonierung notwendig • keine Lizenzgebühren, da kein Patentkonflikt mit RNA-Oligo-knock-out-Anwendungen 11.630,- g (Komplettpreis für System inkl. Transfektions-Reagenz) 11. Extras/Besonderheiten 12. Preis (Euro) – patent pending 9. Eigene Patente/vorhandene Patentlizenzen Individuelle technische Beratung vor Ort oder via free call: +49-(0)800-7766-3428 – System ist für die komplette Durchführung von Knockouts im Labor konzipiert, nur targetspezifischer DNAPrimer notwendig 8. Angebotene RNAiDienstleistungen 10. Kundenservice – z.B. CHO, Hela 293, targetspezifisch, etwa 80 % 7. Validierter Knock-down (Welche Zellinie? Wieviel % Knock-down wird erreicht?) – – – in vivo Säugerzellen 5. siRNA-Bildung in vitro/in vivo – Aufreinigungsart: Custom siRNA • HPP Grade siRNA, Affinitäts-Chromatographie >90 % rein • Ultrapure siRNA, HPLC, >97 % rein • Crude siRNA, 80 bis 85 % rein – Libary siRNA: Ultrapure siRNA, HPLC, >97 % rein (z.B. negativ und positive Kontrollen sowie publizierte siRNA Sequenzen) – Cancer siRNA Oligo Set (1.0): Je zwei siRNAs für 139 Gene aus dem Bereich Krebs (Onkogene, Wachstumsfaktoren, Rezeptoren, Kinasen, TumorSupressor-Gene u.a.) – Qualititätskontrolle: HPLC / MALDI-TOF – Angebotene Modifizierungen: 3'-Fluorescein (6-FAM), 5'-Fluorescein (6-FAM) • 3'-TAMRA (Rhodamine), 5'TAMRA (Rhodamine) • 5'-Hex, 5'-TET, 5'-Phosphate u.a. – Angebotene Mengen in nmol: HPP Grade siRNA (garantierte Menge 20 nmol) • HPP Grade siRNA (garantierte Menge 40 nmol) • HPLC-purified siRNA (Synthese Scales 0.2 µM und 1 µM) • HPLC-purified siRNA mit Modifikationen (Synthese Scales 0.2 µM und 1 µM) • Crude siRNA (Synthese Scales 0.2 µM und 1 µM) • Weitere Synthese Scales auf Anfrage • HPP Grade siRNA auch im 96-well-Format erhältlich • Hohe Transfektionseffizienz bei minimaler Toxizität • Geeignet zur Transfektion einer großen bandbreite verschiedener Zellen • Einfaches und schnelles Protokoll • Kein Serumwechsel nötig • Transfektion in Gegenwart von Serum • Endotoxin level <10 EU/ml • Getestet auf die Abwesenheit von RNase-Aktivität Schnell, direkt und kostengünstig da • kein RNA- oder Oligo-Handling und keine Klonierung notwendig; • einfaches Arbeiten mit DNA Primern; • wesentlich verlängerte Target-gene-supression im Vergleich zu RNA-Oligos und • das System alle Komponenten für PCR Ansatz, PCRAufreinigung und Transfektion beinhaltet 4. Produktmerkmale 6. Für welche Organismen/Zelltypen • RNAiFect Transfections Reagent: Speziell entwickelt • Custom siRNA für die Transfektion von siRNA • Libary siRNA • RNAi Starter Kit: Enthält RNAiFect Reagent, Lamin • Cancer siRNA Oligo Set (1.0) A/C siRNA (5nmol), Non-silencing flourescein-labeled control siRNA (5nmol) und ein ausführliches Handbuch. Auf PCR und U6-Casette basierendes in vivo-RNAiSystem für Säugerzellen. Target-Gen-Supression nach Transfektion der DNA. 3. Kurzbeschreibung/Merkmale Automatisierte Validierung von siRNAs und Targets mit Hilfe von RNA-Interferenz, automatisierte Functional Assays – Auf Anfrage – – Service Automatisierte Validierung von siRNAs und Targets mit Hilfe von RNA-Interferenz RNAx GmbH Breddiner Weg 5 D-13591 Berlin Ansprechpartner: Dr. Jörg Pötzsch Tel.: +49-(0)30-4863-7389 Fax: +49-(0)30-4863-7379 eMail: [email protected] Web: www.RNAx.de 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Validierungen erfolgen im Hochdurchsatz Siehe 8 Bsp.: HPP Grade siRNA (garantierte Ausbeute 20 nmol) Auf Anfrage 304,- g. Weitere Infos auf Anfrage. Kostenloses siRNA-Online-Design-Tool unter www.qiagen.com/siRNA Technischer Service: +49-(0)2103-29-12400 • Patent RNA-Synthesechemie: US Patent 5,986,084 – • Co-exklusive Lizenz: US Pat. Anmeldung 60/265232, 09/821832 und PCT/US01/10188 (RNA Sequence-Specific Mediators of RNA Interference, D. P. Bartel, P. A. Sharp, T. Tuschl und P. D. Zamore from MIT) • siRNA Design-Service, siRNA-Transfektionsreagenz – – siRNA-Synthesis-Service Transfektions Reagenz: • RNAiFect Transfection Reagent, (1ml), Katalognummer 301605 • RNAiFect Transfection Reagent, (4x1ml), Katalognummer 301607 • RNAiFect Transfection Reagent, (100ml), Katalognummer 301608 • RNAi Starter Kit, Katalognummer 301699 siLentGeneTM U6 Cassette RNA Interference-System, Katalognummer C7800 2. Produkt/linie QIAGEN GmbH Qiagen-Straße 1 D-40724 Hilden Ansprechpartner: Dr. Bettina Möckel Tel.: +49-(0)2103-2912-130 eMail: [email protected] www.qiagen.com QIAGEN GmbH Qiagen-Straße 1 D-40724 Hilden Ansprechpartner: Dr. Constanze Kindler Tel.: +49-(0)2103-2916-236 Fax: +49-(0)2103-2926-236 eMail: [email protected] www.qiagen.com Promega GmbH Schildkrötstraße 15 D-68199 Mannheim Ansprechpartner: Dr. Uwe Mohr Tel.: 0621-8501-100 Fax: 0621-8501-222 eMail: [email protected] www.promega.com 1. Firmenanschrift/Ansprechpartner R N A i - P R O D U K T E | 31 B L I T Z L I C H T Automation 왔 Neue Möglichkeiten in der automatisierten Proteinanalytik Dr. Carsten Mang, Hamilton Life Science Robotics, Hamilton Bonaduz AG Nach der Entzifferung des menschlichen Genoms gilt das Interesse der Forschung nun dem Proteom – der Gesamtzahl aller vorhandenen Proteine in einer Zelle, einem Organismus oder Gewebe zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter bestimmten Bedingungen. Hierbei interessieren neben der Identifizierung und Charakterisierung der Proteine auch die Struktur sowie die Wechselwirkungen von Proteinen miteinander und mit anderen organischen Verbindungen. Um auch laborübergreifend reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, ist es ein Ziel, alle arbeitsintensiven Schritte möglichst automatisiert zu erledigen. Dieser Artikel beschreibt neue Wege zur Automation verschiedener Methoden der Proteinanalytik auf einer einzigen Geräte-Plattform. Key Words: Proteomics, Proteinanalytik, Automation, In-Gel-Verdau, MALDI-Target-Spotting, Proteinkristallisation Der Identifizierung und Charakterisierung von Proteinen ist die Auftrennung des Proteoms mittels 2-D-Gelelektrophorese vorgeschaltet. Dies ist die derzeit in der Proteomforschung meistgenutzte Trenntechnik, die von allen derzeit bekannten Verfahren, über die größte Trennkapazität verfügt. Mittels Imagingsystemen werden die angefärbten Gele fotografiert und anschließend Proteinspots von Interesse ausgestanzt und in Mikrotiterplatten transferiert. Den zeitaufwendigen In-Gel-Verdau und das Spotten der Proben auf ein MALDI-Target hat Hamilton auf der MICROLAB ® STAR-Plattform automatisiert (Abb. 1). In-Gel-Verdau und MALDI-Target-Spotting Die ausgestanzten Gelstücke werden mit Wasser/Acetonitril gewaschen und anschließend die Proteine mit DTT bei 55° C reduziert und mit Iodacetamid im Dunkeln bei Raumtemperatur alkyliert. Ein Verdampfen der Flüssigkeit während der Inkubationsschritte aus den Wells auf einen Temperatur-kontrollierten Mikrotiterplattenträger wird mittels speziell entwickelter Deckel verhindert, die eine homogene Temperaturverteilung in Z-Richtung gewährleisten. Nach weiteren Waschschritten werden die Proteine mit Trypsin verdaut und anschließend die erhaltenen Peptide extrahiert. Ein unbeabsichtigtes Aufnehmen der Gelstücke – ein immerwährendes Problem der Automatisierung des In-Gel-Verdaus – wird durch aktive Kontrolle der Aspiration („Monitored Air Displacement“) mittels Druck-LLD und automatischem Fehlerhandling vermieden. Sobald ein bestimmter Grenzwert des Drucksensors auf einem beliebigen Pipettierkanal unterschritten wird – sobald also ein Gelstückchen den Tip blockiert –, dispensiert dieser Kanal alles wieder im Freistrahlmodus in das Ursprungswell zurück und wiederholt mit diesem Kanal die Aspiration. Der Peptidextrakt wird ankonzentriert und kann, falls gewünscht, über Zip-Tips entsalzt werden oder direkt auf speziellen MALDI- Targets gewaschen werden. Dank Hamiltons patentierter CO-RE-Technologie kann die Pipettiergenauigkeit von ≤ 0,1mm entlang allen Achsen bis in die Tipspitzen übertragen werden. Der Abstand des Tips zum MALDI-Target wird mittels kapazitiver LLD-Messung aktiv bestimmt und gespeichert, so daß der Tip bei weiteren Waschschritten die Oberfläche des MALDITargets nicht wieder berührt. Dadurch resultieren kleine Spotdurchmesser (ca. 1 mm) und damit eine homogene Peptidverteilung im Spot (Abb. 2). Verluste von bereits gespotteten Peptidproben bei weiteren Waschschritten auf dem Target durch anhaftende Peptid/Matrixkristalle an der TipSpitze selbst können so vermieden werden. Der MICROLAB® STAR kann bis zu 768 Proteine in 20 Stunden enzymatisch verdauen und die Peptide anschließend auf das MALDI-Target spotten. Automatisierung der Proteinkristallisation Abb. 1: Der MICROLAB® STAR-Pipettierroboter von HAMILTON mit patentierter CO-RE-Technologie und Monitored Air Displacement – eine flexible einsetzbare Plattform, die für eine Vielzahl von Applikationen eingesetzt werden kann. 32 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Eine Strategie, um 3-D-Strukturinformationen von Proteinen zu erhalten, ist die Kristallisation der Proteine in Gegenwart von Präzipitatlösungen und nachgeschalteter Röntgenstrukturanalyse. Bei der Kristallisation verfolgt Hamilton zwei Ansätze: Es können fertig gemischte Präzipitatlösungen zum Screening diverser Bedingungen verwendet und anschließend die Bedingungen feiner abgestimmt werden (Abb. 3). Werden Fertiglösungen eingesetzt, können die Deep-Well-Platten nach Verwendung mit einem Anti-Evaporationsdeckel abgedeckt werden, so daß sich die Zusammensetzung der fertigen Präzipitatlösung nicht durch Verdunsten verändert. Die Mikrotiterplatten werden zusammen mit dem Anti-Evaporationsdeckel durch den MICROLAB® SWAP – einen externen Greifer – auf dem Deck des MICROLAB® STAR plaziert. Anschließend werden die Reservoir- Wells befüllt und danach 0,5 µl oder 1 LABORWELT B L I T Z L I C H T Abb. 2: Proteins-Spots auf dem MALDI-Target µl Proteinlösung zusammen mit der entsprechenden Menge Reservoirlösung in die Mikrokavität der Kristallisationsplatten transferiert. Sobald eine Reihe der Kristallisationsplatte befüllt ist, wird diese durch einen Anti-Evaporationsdeckel abgedeckt (Abb. 4), um ein Austrocknen der Mikrokavitäten zu verhindern und konstante Bedingungen zu gewährleisten. Ist eine Platte fertig prozessiert, wird diese zurück ins Plattenhotel gestellt und die nächste abgearbeitet. Ausgehend von Stammlösungen können auch von Anfang an Präzipitatlösungen direkt in den Reservoir-Wells der Mikrotiterplatten gemischt werden. Hierzu werden für jede Mikrotiterplatte, die befüllt werden soll, Arbeitslisten erstellt und mit Barcode versehen. Nicht komplett ausgefüllte Arbeitslisten werden nicht abgearbeitet. Die abzuarbeitenden Mikrotiterplatten werden mit Barcode- Label in das Plattenhotel gestellt. Anschließend wird geprüft, ob für jede Arbeitsliste eine Mikrotiterplatte existiert. Ist dies nicht der Fall, wird auch diese Arbeitsliste oder die entsprechende Mikrotiterplatte von der Abarbeitung ausgeschlossen. Abschließend wird geprüft, ob in den Reagenzwannen genügend Flüssigkeit vorhanden ist, um den Arbeitslisten entsprechend die Mischungen direkt in den Wells herzustellen. Alle Test dienen dazu, einen reibungslosen Ablauf der Pipettierung ohne Anwendereingriff zu gewährleisten. Die eigentliche Plattenpipettierung erfolgt dann wie oben beschrieben. Anzeige Abb. 3: Links: Aus einem kommerziell erhältlichen Protein-KristallisationKit können viele kleine Kristalle gewonnen werden. Rechts: Dasselbe Protein – nach einem fein abgestimmten Screen kristallisiert – ergibt wenige, größere Kristalle. Kennziffer 24 LW 03 · Informationen ordern? · www.biocom.de LABORWELT 왘 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 33 B L I T Z L I C H T Werden fertige Kit-Lösungen verwendet, ist die Kristallisations-Workstation in der Lage, alle 25 Minuten eine 96-Well-Kristallisationsplatte zu befüllen. Sollen die Präzipitatlösungen gemäß Arbeitslisten in der Mikrotiterplatte gemischt werden, so arbeitet die Workstation pro Stunde eine 96Well-Kristallisationsplatte ab. Proteinexpression 왔 Expressionssysteme in der Proteinforschung Zusammenfassung Dr. Burkhard Ziebolz, Roche Diagnostics Mit der vielseitigen MICROLAB ® STARPlattform bietet Hamilton Lösungen für die Proteinidentifizierung und -charakterisierung sowie für die Kristallisation an. Trotz der unterschiedlichen Applikationsanforderungen, kann die Plattform sehr einfach für die genannten Applikationen ausgerüstet werden. Der modulare Deckaufbau, die Nach der heißen Phase der Genomanalyse hat die Proteinforschung in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Bei der Untersuchung der genetischen Komponente von Krankheiten etwa reicht es meist nicht, die beteiligten Gene und ihre DNA-Sequenz zu kennen. Um die Ursachen dieser Krankheiten zu verstehen und zu kontrollieren, ist es entscheidend die Vorgänge auf Proteinebene zu kennen – die Hunderttausende von Proteinen, die im menschlichen Körper für die entsprechenden metabolischen Prozesse verantwortlich sind. Derzeit wird eine große Zahl genomischer Sequenzen mit bioinformatischen Methoden analysiert, um Vorhersagen über Genprodukte und deren Funktion zu treffen. Um diese Vorhersagen bezüglich kodierter Proteine experimentell zu bestätigen oder um die Funktion und Struktur unbekannter Proteine zu ermitteln, müssen diese zunächst in ausreichender Menge vorliegen. Hier lag bislang eines der größten Hindernisse der Analyse: Es gab keine Technik, die schnell und bequem die Proteinexpression ermöglichte. Zell-basierte Expressionssysteme arbeiten zum Teil langsam und führen unter Umständen zur Ausbildung unlöslicher Inclusion Bodies, toxischen Effekten oder dem Abbau des gebildeten Zielproteins durch zelluläre Enzyme. Sofern die zellbasierten Systeme das Zielprotein nicht sekretieren, muß dieses nach der Expression in funktionell aktiver Form und mit guter Ausbeute hochrein isoliert werden. Die meisten Organismen oder Zellen eignen sich nicht zur Expression rekombinanter Proteine. Für ihre Produktion wird daher ein geeigneter Wirtsorganismus (Host) benötigt . Fig. 4 : Der externe Greifer MICROLAB® SWAP deckt die frisch pipettierte Reihe der Kristallisationsplatte mit einem speziellem Anti-Evaporationsdeckel ab. Dies verhindert ein Austrocknen der Mikrokavitäten während des weiteren Prozesses. hohe Präzision der Pipettierkanäle entlang aller Achsen – die durch die patentierte CORE-Technologie gewährleistet ist – und die mittels Druck-LLD und kapazitiver LLD überwachte Aspiration ergeben ein hohes Maß an Flexibilität. . Auch weitere Applikationen wie etwa die Reinigung rekombinanter Proteine oder genomische Applikationen (Plasmid-Isolierung, PCR-Aufreinigung etc.) sind bei sehr guter Reinheit und Ausbeute leicht auf der vielseitig einsetzbaren Plattform durchzuführen. Zellbasierte Expressionssysteme Häufig werden bakterielle Expressionssysteme verwendet, meist mit E. coli. Diese verursachen geringe Kosten und arbeiten - verglichen mit anderen Systemen – schnell. Zudem ist die Ausbeute an rekombinantem Protein relativ hoch. Gleichwohl liefert die Expression in E. coli nur begrenzte Erfolge, insbesondere bei der Expression nicht-bakterieller Proteine, da diese oft nicht kompatibel mit den Korrespondenzadresse Dr. Carsten Mang HAMILTON Bonaduz AG Via Crusch 8 CH-7402 Bonaduz Tel.: +41-(0)81-660 6216 eMail: [email protected] 34 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Abb. 1: Das RTS-Reaktionsgefäß besteht aus einer Reaktionskammer für die eigentliche gekoppelte Transkriptions/Transaltionsreaktion und einer Versorgungskammer. E.coli-Expressions- und -Stoffwechselsystemen sind. Daraus resultieren häufig Probleme wie die Aggregatbildung und der Abbau des produzierten Proteins. Andere bakterielle Expressionssysteme sind Bacillus, Caulobacter, Pseudomonas und Streptomyces. Grundsätzliches Manko aller bakteriellen Expressionssysteme, ob zellbasiert oder zellfrei: rekombinante eukaryotische Proteine werden nicht posttranslational modifiziert – für die Funktion vieler humaner oder Säugetierproteine eine essentielle Voraussetzung. Alternativ zu bakteriellen Systemen stehen verschiedene eukaryotische Expressionssysteme zur Verfügung, wie zum Beispiel die Hefen Saccharomyces, Pichia pastoris oder Hansenula polymorpha. Weil Hefen jedoch andere posttranslationale Modifizierungsschemata besitzen als Säuger, müssen viele eukaryotische – speziell humane und aus Säugetieren stammende – Proteine in Insekten- oder Säugetierzellen (z.B. CHO-Zellen) angereichert werden. Nachteil dieser Verfahren sind ein komplexes Handling, höhere Kosten, geringere Ausbeuten und ein höherer Zeitaufwand als in den Einzellersystemen. Nach der Anreicherung werden die rekombinanten Proteine aus einem Mix von tausenden Proteinen aufgereinigt. Dabei gibt es klassische chromatographische Aufreinigungsverfahren, die das rekombinante Protein in der Sequenz unverändert lassen, oder TagVerfahren. Bei diesen wird ein hochaffines Protein-Fragment oder Peptid (Tag) mit dem Kennziffer 25 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 B L I T Z L I C H T zu untersuchenden Protein fusioniert und durch Bindung des „Fänger-Tags“ an einer Affinitätssäule in einem Schritt aufgereinigt. Auch in transgenen Pflanzen und Tieren wird die Proteinexpression erforscht. Diese Art der Expression wird allerdings in der Öffentlichkeit zur Zeit heftig kontrovers diskutiert, so daß der Zeitrahmen bis zu ihrer Etablierung schwer abzuschätzen ist. tausch von Substraten zwischen den beiden Kammern ermöglicht, kann die Reaktion über 24 Stunden aufrechterhalten und so die Ausbeute an exprimiertem Protein gesteigert werden. RTS liefert in vier Schritten vom Gen das gewünschte Protein – in Mikrogramm-Mengen (in 2 h) bis über 10 Milligramm (in 24 h). DNA-Sequenz Zellfreie Expressionssysteme Um die Nachteile zellbasierter Systeme zu vermeiden, wurden in der Vergangenheit verschiedene zellfreie Verfahren entwickelt (Abb. 1). Die in vitro-Systeme basieren meist auf Extrakten von E. coli, Weizenkeimen oder Kaninchen-Retikulozyten. Sie enthalten alle Komponenten für die Expression – Amino- Eine erfolgreiche Proteinexpression gründet sich auf eine geeignete DNA-Sequenz. Die Gensequenzen, die zur Expression eingesetzt werden, sind oft schwer zu optimieren. Hier hilft der Web-Service ProteoExpert, die Arbeit zu beschleunigen: Der Kunde teilt über die Website www.proteoexpert.com die Nukleotidsequenz seiner DNA mit. ProteoExpert errechnet Sequenzvariationen, die – ohne die Sequenz des Zielproteins zu verändern – einen ausbeutesteigernden Einfluß haben. Gegen eine Gebühr gibt es zehn Vorschläge für verbesserte DNA-Sequenzen plus Informationen über die Reaktionsbedingungen zur Herstellung der dazugehörigen DNAMoleküle. Template-Herstellung über PCR Abb. 2: Schema der zellfreien Expression von Proteinen. säuren, Ribosomen und energieliefernde Moleküle wie ATP. Die Ausbeuten dieser Kits sind meistens begrenzt, weil sich die Bausteine der Translationsmaschinerie relativ schnell aufbrauchen; außerdem reichern sich inhibitorische Substanzen an, die den Weitergang der Synthese verhindern. Oft müssen radioaktive Aminosäuren als Tracer hinzugesetzt werden, um das Produkt später zu finden. Eine neue Generation von Expressions/ Translationssystemen wie das von Roche Diagnostics entwickelte Rapid Translation System (RTS) sind diesen Systemen in vielerlei Hinsicht überlegen. Das RTS-Reaktionsgefäß besteht aus einer Reaktionskammer, in der die eigentliche gekoppelte Transkriptions/ Translationsreaktion stattfindet, und einer etwa zehnmal größeren Versorgungskammer. Diese ist das Reservoir für die Proteinbausteine und bildet als Kompartiment, das mit einer semipermeablen Membran von der Reaktionskammer getrennt ist, eine Art „Überlauf“, in den inhibitorische Substanzen diffundieren können. Mit dieser patentgeschützten CECF(Continous-Exchange Cell-Free)Technologie, die einen permanenten Aus36 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 aktionsbedingungen zu verändern und Komponenten (wie Detergenzien, Chaperone etc.) zur weiteren Optimierung einzuführen. Scale-up Weil die Kits zur Proteinsynthese im präparativen Maßstab (RTS 500 und 9000) auf dem gleichen Lysat basieren wie das kleine System RTS 100, ist eine Maßstabsvergrößerung einfach. Applikation Die zellfreie Proteinsynthese mit RTS hat mittlerweile in vielen Forschungsbereichen Anwendung gefunden. Neben der hohen Ausbeute hat sie weitere Vorzüge: Durch CoExpression von Proteinen erlaubt sie zum Beispiel die einfache und schnelle Untersuchung von Protein-Protein-Interaktionen. Außerdem ist sie geeignet zur Herstellung modifizierter Proteine (z.B. truncated proteins oder Punktmutationen). Proteine, die in zellulären Systemen den Wirtsorganismus schädigen, können ebenfalls in diesem zellfreien System exprimiert werden. Die gewünschte Gensequenz wird in einer PCR-Reaktion amplifiziert und gleichzeitig komfortabel und schnell mit den für die in vitro-Transkription und -Translation essentiellen Elementen (Promotor, RBS, etc) versehen. Das Produkt kann dann direkt im RTS 100 (siehe unten) eingesetzt werden, um ein erstes Screening der Expression durchzuführen. So können beispielsweise die von ProteoExpert vorgeschlagenen Varianten leicht überprüft und getestet werden. Neben dieser Möglichkeit bietet Roche auch Expressionsvektoren an, in die die Gensequenz kloniert werden kann. Auch diese Vektoren enthalten alle für die Expression in RTS benötigten und optimierten Elemente. Für die Scale-up-Expression ist das Klonieren in Vektoren unerläßlich, PCR-Produkte sind hier nicht verwendbar. Auch im Vorfeld der Strukturermittlung von Proteinen findet die zellfreie Technik verstärkt Anwendung. Forscher am Berkeley Structural Genomics Center nutzten sie zur Bestimmung der Röntgen- und NMR-Struktur von Proteinen aus Mycoplasma pneumoniae und M. genitalium 1. Die Forscher produzierten Milligramm-Mengen einer Phosphoserin-Phosphatase, die für die NMR–Analyse komplett sowie selektiv mit 15N Aminosäuren markiert ist. Ein weiteres Anwendungsfeld der zellfreien Expression ist die Herstellung pharmazeutisch nutzbarer Proteine. Masao Fukushima und Ryuji Kawaguchi verwendeten RTS für die Herstellung von rekombinantem humanem Interleukin-22. Wird IL-2 in E. coli exprimiert, bildet es unlösliche Aggregate. Mit RTS konnten die japanischen Forscher aktives und lösliches IL-2 fast im MilligrammMaßstab isolieren. Screening und Optimierung Literatur Für Screening und Optimierungsstudien werden Expressionstechniken benötigt, die schnell und in kleinem Maßstab ausreichende Ausbeuten erzielen. In Roches RTS 100 kann die über PCR amplifizierte Gensequenz ohne vorherige Aufreinigung des PCR-Produktes eingesetzt werden. Die Ausbeute – bis zu 20 µg Protein in 2 bis 4 Stunden bei 50 µl Reaktionsvolumen – ermöglicht Studien zur Analyse der Expressions-Niveaus verschiedener DNA-Konstrukte und ihrer Kompatibilität mit dem Translationssystem. Nach Optimierung der Ausbeute können die Eigenschaften des Proteines untersucht werden. Das zellfreie Verfahren gestattet es, die Re- [1] [2] Cho, H. S.; et al.; Application Note No. 4/2001; Roche Applied Science. Fukushima, M.; Kawaguchi, R.; Application Note No. 3/2001; Roche Applied Science. Korrespondenzadresse Dr. Burkhard Ziebolz Roche Diagnostics GmbH D-98305 Mannheim Fax: 0621-7598609 eMail: [email protected] Kennziffer 26 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 B L I T Z L I C H T Markteinschätzung Neue Anforderungen 왔 Neuartige ForschungsAntikörper aus Bibliotheken durch Phagen Display Dieter Lingelbach, MorphoSys AG, München Binnen nur acht Wochen lassen sich hochaffine Antikörper, wie sie die Proteomforschung benötigt, aus bestehenden Bibliotheken mithilfe der Phagen Display-Technologie gewinnen. Erkenntnisse der vergangenen zehn Jahre haben einen Paradigmenwechsel bei der Antikörperbereitstellung eingeleitet: das humorale Immunsystem kann weitestgehend in vitro abgebildet werden. Hierdurch lassen sich für mehrere tausend neuartige Antigene pro Jahr die jeweiligen Antikörper erzeugen. Positiver Nebeneffekt: die Antikörper liegen als „getaggte“ Fab-Fragmente vor, und zwar inklusive ihrer Sequenz – zum einfachen weiteren Experimentieren oder für Produktionszwecke. Die biowissenschaftliche Forschung benötigt zunehmend Antikörper: bis 2008 sagt eine Studie der britischen Unternehmensberatung LEK dem Markt für Forschungs-Antikörper zweistellige Wachstumsraten pro Jahr voraus. Dies gilt für existierende Katalog-Antikörper sowie für ‚Custom Designed Antibodies‘ – Antikörper, die auf Kundenwunsch hin hergestellt werden. Einen regelrechten Boom sagen diverse Marktbeobachter (siehe DZBank-Studie „Biochips“, BioInsights Marktreport „Protein Biochips“) den Antikörpern als Capture-Moleküle für Protein-Arrays voraus. Die Ursachen scheinen offenkundig: der Anteil analytischer Arbeiten am Proteom nimmt rasant zu. Entsprechende Publikationen haben sich seit 1999 etwa verzehnfacht. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) förderte nach Recherchen der Consultech GmbH Proteomics-Projekte im Zeitraum von 1996 bis 2001 mit rund 106 Mio. a. Und die Ende 2001 gegründete Deutsche Gesellschaft für Proteomforschung (DGPF) plant, EU-Gelder zur Herstellung von rund hunderttau- send monoklonalen Antikörpern im Rahmen der sogenannten European Protein Initiative im 6. Rahmenprogramm zu beantragen 2 (und transkript 6/2003). Klassische elektrophoretische Methoden wie 2D-Elektrophoresegele sind nach Einschätzung einiger Proteomics-Experten3 zu langsam und nicht genügend reproduzierbar, um in Proteomics-Hochdurchsatzstudien eingesetzt werden zu können. Daher drängen nach einer Analyse von Marktstudie Front Line Strategic Management in jüngerer Zeit zunehmend affinitätsbasiernde Methoden bei der Proteomanalyse in den Markt (vgl. EUROPEAN BIOTECHNOLOGY NEWS 1/2003). Unter diesen erscheinen Protein-Chips in puncto Durchsatz und Multiplexing als ideale Zukunftslösung, liegen derzeit allerdings noch nicht in verläßlicher Qualität vor. Es mangelt besonders an Content, also an gereinigten (humanen) Proteinen und Antikörpern als Fänger- oder Capture-Moleküle4, die noch nicht in einschlägigen Katalogen bestellt werden können. Abb: Ein vollständiger IgG-Antikörper im Strukturmodell. Gekennzeichnet ist die Benennung der variablen (V) und der konstanten (C) Regionen, der leichten (L) und der schweren (H) Kette. Zwei häufig verwendete Antikörperfragmente, Fab und Fv, sind ebenfalls angedeutet. Die Antigenbindenden Regionen sind mit roten Pfeilen markiert. 38 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Die Proteomforschung der nächsten fünf bis acht Jahre stellt neue Anforderungen an Antikörper. Es geht dabei weniger um das breite Bindungsspektrum polyklonaler Antikörper, ebensowenig um umfangreich charakterisierte monoklonale Antikörper. Sicherlich werden Tags und Labels benötigt, ebenso wie Antikörper-Paare für komfortable SandwichAssays. In den neuen Hochdurchsatz-Umgebungen der modernen Biologie wird darüber hinaus verstärktes Interesse bekundet an Antikörperfragmenten (rekombinant hergestellte, deutlich kleinere Moleküle) wie Fab oder scFv (siehe Glossar), welche die antigenbindenden Eigenschaften des Antikörpers vollständig enthalten. Die reduzierte Größe der Fragmente fördert die Miniaturisierung (es passen mehr Moleküle auf die Chip-Oberfläche) und reduziert die Menge an benötigtem Proben-Material. Forscher fragen auch immer mehr nach monovalenten Antikörpern, um mögliche Kreuzreaktionen zu reduzieren. Zusätzlich ist das Interesse gestiegen an Antikörpern mit verschiedenen bekannten Affinitäten, um gleichzeitig Proteine messen zu können, die in der Probe in verschiedener Konzentration vorliegen. Aktuelle Erkenntnisse zu Antikörpern Das wachsende Verständnis des humoralen Immunsystems hat in den vergangenen zehn Jahren zu neuartigen Anwendungsmöglichkeiten geführt: Das seit Jahrzehnten verfolgte Ziel, das humorale Immunsystem im Reagenzglas abzubilden, ist Schritt für Schritt gelungen, wie etwa Arbeiten von Smith 5, Plückthun6 und Knappik7 belegen. In vitro-Antikörperbibliotheken enthalten bereits vorgefertigt mehr als 10 Milliarden unterschiedliche Antikörperspezifitäten. Diese liegen entweder in E. coli oder in Phagen vor. Im wesentlichen wird bei MorphoSys die strukturelle Vielfalt des menschlichen Antikörperrepertoires durch 49 Gerüststrukturen abgebildet. Durch das Einfügen hochvariabler genetischer Kassetten in diese Gerüststrukturen läßt sich das riesige Antikörperrepertoire des Menschen reproduzieren. Die so entstandenen Antikörperspezifitäten treffen im sogenannten Panning (zu deutsch: Goldwäsche) auf das Ziel-Antigen. Hierbei wird das sogenannte Huckepack-Verfahren genutzt: Jeder Phage verhält sich wie derjenige Antikörper, dessen DNA-Sequenz er „huckepack“ in sich trägt. So ermöglicht das Panning, die wenigen Tausend Phagen relativ zügig zu identifizieren, die an das Antigen binden. Darüber hinaus ermöglicht das patentierte Verfahren auch die Identifizierung der dazugehörenden DNA-Sequenzen. MorphoSys hat die Methode des Phagen Display durch den Einbau spaltbarer Disulfidbrücken zwischen dem Phagen und dem Antikörpermolekül indes verfeinert. Die DiLABORWELT B L I T Z L I C H T sulfidverbindung kann durch Zugabe von Reduktionsmittel gespalten werden und hängt daher nicht von der Bindungsstärke des jeweiligen Antikörpers ab. Im nächsten Schritt, dem Screening, erfolgt die Auswahl einer Handvoll gutbindender Antikörper (Panel). Diese werden gereinigt und ihre Affinität nochmals überprüft, zum Beispiel mit Hilfe eines ELISA. Das ganze Verfahren dauert bis zu acht Wochen, ist ein vollständig kontrollierter Laborprozeß und kommt ohne den Einsatz von Labortieren aus. Weitere Beschleunigung erfährt die Forschung durch Fortschritte in der Automatisierung, dafür sorgen Anbieter wie ABI, Perkin Elmer, Beckman, Qiagen oder MWG. Richtig konfiguriert, können mit entsprechenden Pipettierobotern mehrere Dutzend Antigene gleichzeitig verarbeitet werden. Dies ermöglicht hochgerechnet ein „Abarbeiten“ mehrerer tausend Antigene pro Jahr – der Prozeß ist prinzipiell beliebig skalierbar. Für die Bereitstellung der von der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung im Rahmen der European Protein Initiative angestrebten Anzahl an Antikörpern wären demnach rund fünf Jahre erforderlich. Neben dem schnellen Abarbeiten ermöglicht die Automatisierung wettbewerbsfähige Kosten bei der Antikörperbereitstellung: Der Preis eines monoklonalen Custom-Antikörpers beträgt durchschnittlich etwa 10.000 a für typischerweise 2 mg ger einigtes IgG und schwankt je nach Service zwischen 6.000 a und 16.000 a 8. Rekombinante Antikörper auf Basis der hier beschriebenen Automatisierung und Technologie können inzwischen zu gleichen und im Prinzip wegen der Parallelisierbarkeit zu eher günstigeren Preisen angeboten werden. Da zu jedem Zeitpunkt des Auswahlprozesses die DNA-Sequenz oder der Klon der jeweils interessierenden Antikörper bekannt sind, entfällt das Isolieren der relevanten Sequenz aus Hybridomzellen. Diese Information ist besonders hilfreich bei der therapeutischen oder diagnostischen Weiterverwendung des gefundenen Antikörpers, sie ermöglicht weitere Affinitätsreifungen und Umformatierungen in bivalente Antikörper, Änderungen der Tags und Labels oder genetische Fusionen mit Reporterenzymen. Auch zur rekombinanten Antikörperherstellung wird das Antigen benötigt. Allerdings wird bei dem erwarteten Bedarf an neuartigen Antikörpern die Bereitstellung der Antigene zum Engpaß. MorphoSys hat deshalb eine Methode entwickelt, mit der sehr zuverlässig und schnell Teile von Proteinen im mg-Maßstab als Antigenquelle hergestellt werden können9. Antikörper gegen diese Proteinfragmente haben sich als deutlich besser in den typischen immunochemischen Anwendungen herausgestellt als Antikörper gegen Peptide. Ausgangsmaterial für die neue Methode ist nur noch DNA. LABORWELT Literatur Glossar [1] Die Antigen-Bindungsspezifität eines Antikörpers wird nur von einem kleinen Teil des Gesamtproteins vermittelt: den variablen Regionen. – Fab:Der Antigen-bindende Arm eines Antikörpers, hergestellt entweder durch genetisches Engineering oder durch Abspaltung von einem Gesamtantikörper mithilfe von Papain. – Fv:Etwa die Hälfte eines Fab’s und die kleinste funktionelle Einheit eines Antikörpers. Das Fv Fragment besteht aus der VL und der VH Domäne (siehe Abbildung) – scFv:das „single-chain” Fv-Fragment ist ein künstliches Produkt, entstanden durch die Einfügung eines Peptidlinkers zwischen dem C-Terminus der schweren und dem N-Terminus der leichten Kette. [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] http://gesundheit.icpro.de/PGG/PG GA/pgga.htm?snr=8857 http://eoi.cordis.lu/dsp_details.cfm?ID=29935 Voss T, Haberl P., Electrophoresis 2000 Oct 21(16): 3345-50 Ian Humphery-Smith, TARGETS Vol: 2, No. I, February 2003 Smith Science Vol 228, p. 1315 (1985) Skerra & Plückthun, Science Vol. 240, p. 1038 1988) Knappik et al.,J Mol Biol. Vol. 296, p. 57 (2000) MorphoSys AG, interne Analysen Frisch et al., J Immunol Methods Vol. 275, p.203 (2003) Korrespondenzadresse Dieter Lingelbach MorphoSys AG Lena-Christ-Straße 48 D-82152 Martinsried Tel.: +49-(0)89-899-27-455 eMail: [email protected] Kennziffer 27 LW 03 · Informationen ordern? · www.biocom.de 왔 Anzeige 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 39 B L I T Z L I C H T Functional Genomics 왔 Massiv-parallele Einzelmolekül-Sequenzierung Dr. Christian Hennig, Dmitri Tcherkassov, Genovoxx GmbH, Lübeck Mit der AnyGene®-Technologie der Genovoxx GmbH wurde erstmals ein Verfahren entwikkelt, das auf Einzelmolekül-Ebene mehrere 100.000 Nukleinsäure-Ketten gleichzeitig sequenzieren kann. Damit ist diese Technologie ein heißer Kandidat im Rennen um das „1.000-Dollar-Genom“, der nächsten Etappe auf dem Weg zur personalisierten Medizin. Am 14. April 2003 wurde in einer feierlichen Zeremonie die Vollendung des Human- Genom-Projektes bekanntgegeben. Damit existiert eine 3 Milliarden Basen umfassende Referenz-Datenbank, an der sich Wissenschaft und Forschung auf dem Weg zu einer personalisierten Medizin orientieren werden. Eine Herausforderung für das nächste Jahrzehnt ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, um die kompletten, relevanten genetischen Informationen jedes Individuums innerhalb weniger Stunden zu digitalisieren und damit beispielsweise für Diagnostik und Therapie zugänglich zu machen. Das bedeutet zum einen die Anpassung beziehungsweise Neuentwicklung von Technologien für die immens steigenden Anforderungen an Prozesse zum Gewinnen genetischer Information. Das im Herbst 2002 gestartete internationale HapMap-Projekt www.genome.gov/10005336, siehe EUROPEAN BIOTECHNOLOGY NEWS 1/2002) geht beispielsweise davon aus, daß die komplette Genotypisierung eines Menschen auf Grundlage von Haplotypen die Analyse von ca. 500.000 SNPs (sogenannte Tag-SNPs) pro Genom erfordert. Bei diesen Anforderungen (1/2 Million Stellen pro Genom innerhalb von Stunden bis Ta- Abb. 1: Massiv-parallele Einzelmolekül-Sequenzierung. Positionsweises, automatisiertes Abscannen des Sequenzier-Chips mit Hilfe eines Auflicht-Fluoreszenz-Mikroskopes (Zeiss axioskop 2 mot plus). Die Aufnahme zeigt eine einzelne Scanposition mit ca. 10.000 einzelnen DNAMolekülen, die durch eingebaute fluoreszenzmarkierte AnyBase®-Nukleotide nachgewiesen werden. Pro Chip sind mehrere 100 Positionen scannbar. gen und für Kosten von weniger als 1.000 US$) stoßen alle heute eingesetzten Verfahren an ihre Grenzen. Daraus resultiert die Suche nach einer Methode, die die komplette Genotypisierung im Routine-Einsatz ermöglicht – von Craig Venter medienwirksam als „1000Dollar-Genom“ bezeichnet. Parallel zu dieser technologischen Entwicklung muß eine weitere Strukturierung und Verfeinerung der Referenz-Datenbanken durch Analyse zehntausender Individual-Genome und die Vernetzung funktioneller und struktureller genetischer Informationen erfolgen. Diese Arbeit wird derzeit stark von den Limitationen (Geschwindigkeit, Kosten) der existierenden Verfahren behindert. AnyGene®-Technologie Abb. 2: Ausschnitt aus einem AnyDot®-Sequenzierchip (25µm Gesamtfläche pro Chip: 10 mm2) Zyklischer Einbau und Detektion der eingebauten Nukleotide in ein Oligonukleotid-Gemisch im zeitlichen Verlauf. A. 1.Zyklus: Einbau von AnyBase®-dCTP, Detektion und Abspaltung; B. 2.Zyklus: Einbau von AnyBase®-dTTP, Detektion und Abspaltung; C. 3.Zyklus: Einbau von AnyBase®-dCTP, Detektion und Abspaltung. Das Einzelmolekül-Tracking-System generiert die zu jedem einzelnen DNA-Molekül gehörende Sequenz. Dies ist beispielhaft an drei individuellen Molekülen dargestellt. 1. DNA (Einzelmolekül); 2. Im aktuellen Zyklus eingebautes, fluoreszenzmarkiertes, terminierendes AnyBase®-Nukleotid; 3. In vorangehenden Zyklen eingebautes AnyBase®-Nukleotid mit abgespaltetem Fluoreszenzfarbstoff, ohne Termination; 4. Primer; 5. Oberfläche zur spezifischen Fixierung der Primer-DNA-Hybride 40 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Genovoxx entwickelt mit der AnyGene®Technologie eine völlig neue Form der Sequenzierung, die künftig routinemäßig für komplette Genotypisierungen eingesetzt werden kann. Grundlage ist die massiv-parallele Sequenzierung hunderttausender einzelner, nicht amplifizierter NukleinsäureMoleküle. Die Technologie arbeitet nach fünf Kernprozessen: 1. Zunächst werden Millionen zufällig-verteilter, unterschiedlicher, individueller DNA/RNA-Moleküle im Abstand von durchschnittlich 400 nm auf einer für Einzelmolekül-Detektion optimierten Oberfläche (AnyDot®-Chip) fixiert und geprimt. Als Ausgangsmaterial können dabei zum Beispiel cDNA, mRNA oder genomische DNA dienen. 2. Nach dem Priming startet eine Polymerasekatalysierte Sequenzierungsreaktion an allen fixierten Nukleinsäureketten gleichzeitig: der Einbau von speziellen, temporär-terminierenden, fluoreszenzmarkierten Nukleotiden (AnyBase®-Nukleotide) führt zu LABORWELT B L I T Z L I C H T einem reversiblen Abbruch der Sequenzierungs-Reaktion. Dieses „Pausing“ der Sequenzierungsreaktion ermöglicht die Detektion aller eingebauten Basen auf der gesamten Chipoberfläche. 3. Der (gleichzeitige) Nachweis der eingebauten Basen und deren Zuordnung zu einzelnen DNA-Molekülen erfolgt nach jedem Zyklus über Einzelmolekül-FluoreszenzDetektion und ein Einzelmolekül-TrackingSystem. Dies geschieht über automatisiertes Scannen der Chipoberfläche mit Hilfe eines modifizierten Auflicht-FluoreszenzMikroskopes (Zeiss Axioskop 2 mot plus) (Abb. 1). (Vorschlag: Ein kompletter Zyklus dauert in einem Geräte-Protoypen, der derzeit optimiert wird, fünf Minuten.) 4. Nach jedem Zyklus wird die Modifikation des eingebauten AnyBase®-Nukleotids entfernt, die zum Terminieren der Sequenzierreaktion führt. Damit stehen die 3’-Enden der DNA-Moleküle im nächsten Zyklus wieder für eine Einbau-Reaktion zur Verfügung. 5. Für die eindeutige Zuordnung einer Einzelsequenz zu einer Referenz-Datenbank wie beispielsweise die humane cDNA-Referenz des NCBI (www.ncbi.nlm.nih.gov) sind Sequenzlängen zwischen 15 und 35 Nukleotiden pro einzelnem DNA-Molekül notwendig. Deshalb erfolgt eine zyklische Wiederholung der Schritte 2 und 3, bis die gewünschten Sequenzlängen bei einem Großteil der Moleküle erreicht sind. Alle Schritte erfolgen durch einfachen Austausch der Reaktionsflüssigkeiten über ein MicrofluidikSystem. Steuerung, Bilderkennung und Sequenz-Generierung erfolgen durch eine von Genovoxx entwickelte G-Analyzer®-Software (Abb. 2). Zunächst wird Genovoxx ab 2004 Genexpressions- und SNp-Analytik anbieten. Ein Automat wird voraussichtlich ab 2005 die Marktreife erreichen. Abb. 3: Einzelmolekül-Sequenzierung mit polydA folgte Abspaltung der dTTP-Markierung bei einzelnen Molekülen bedingt. plifikation oder Selektion zu analysieren – die Grundvoraussetzung für das „1000-DollarGenom“. Zusammenfassung Korrespondenzadresse Mit AnyGene® hat Genovoxx die weltweit erste Technologie entwickelt, die effizient und parallel große Mengen an individuellen DNA-Molekülen innerhalb kurzer Zeit sequenzieren kann. Durch Weiterentwicklung der Technologie wird es möglich sein, auf einem Chip mehrere 100.000 unterschiedliche SNPs gleichzeitig und ohne vorherige Am- Dr. Christian Hennig Genovoxx GmbH Innovationscampus Lübeck Stephensonstraße 1 D-23562 Lübeck Tel./Fax: +49-(0)451-2903-360/-333 eMail: [email protected] Kennziffer 28 LW 03 · Informationen ordern? · www.biocom.de Applikation Anhand eines Beispieles mit folgenden Versuchsparametern soll das Verhalten von identischen einzelnen Molekülen während einer zyklischen Sequenzierung mit der GenovoxxTechnologie demonstriert werden: – Sequenzierung einer homogenen Population von Molekülen am Beispiel von polydA – Sequenziermodus: Alternierende Zugabe von AnyBase®-dTTP und AnyBase®-dCTP über 6 Zyklen – Gescannte Oberfläche: 200 x 50 µm. Bemerkenswert ist die totale Desynchronisation der Prozesse an den einzelnen Sequenzen (Abb. 3): Nicht alle DNA-Stränge befinden sich im gleichen Stadium des SequenzAufbaus. Einzelne Sequenzen setzen für ein oder mehrere Zyklen aus, nehmen dann aber wieder an der Sequenzierung teil. Die Mehrzahl aller Sequenzen hat in vorliegendem Beispiel die Länge 5. Fehldetektionen (in diesem Fall „C“) sind beispielsweise durch nicht erLABORWELT 왔 Anzeige 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 41 B L I T Z L I C H T Bio-Imaging 왔 Qualitäts- und Parameterkontrolle an Fluoreszenz- und Chemilumineszenz-Imagern Dipl.-Ing. Heiko Mixtacki, biostep GmbH, Jahnsdorf Bio-Imager für die Gel-Dokumentation, Fluoreszenz und Chemilumineszenz gehören bei der Elektrophorese in jedem Labor zur Standardausstattung. Diese Systeme sind in ihrem technischen Aufbau durch die optische Achse: Probe – Filter – bildgebende Einheit gekennzeichnet. Zur Bildaufnahme werden vorwiegend CCD-Kameras eingesetzt. Alle Gel-Dokumentations-, Fluoreszenz- und Chemilumineszenzsysteme haben unterschiedliche technische und optische Eigenschaften, die selbst bei Geräten des gleichen Typs verschieden sein können. Ferner unterliegen die Systeme bei der Nutzung stetig Alterungsprozessen wie etwa Materialermüdung durch UV-Strahlung, Kontamination der optischen Oberflächen durch Staub und dem Angriff der optischen Oberflächen durch Laborgase. Aus diesen Gründen ist es notwendig die Systeme zyklisch einer Qualitäts- und Parameterkontrolle zu unterziehen. In der pharmazeutischen Industrie und in klinischen Laboren werden auf der Basis definierter SOP- und GLP-Protokolle Qualitätssicherungskontrollen durchgeführt. Als Medium dienen dazu hauptsächlich unterschiedlich standardisierte Proben (z.B. Gele, Blots). Die Hauptproblematik dieser Medien sind ihre mangelnde Reproduzierbarkeit – abhängig unter anderem von der Material- Abb. 1: Imager-Testgerät TD216 mit Testfunktionen zur Überprüfung von Auflösungsvermögen, Schärfe, Verzeichnung und Homogenität charge, der Gerätetechnik, dem Operator –, geringe Haltbarkeit und zusätzlicher Zeitaufwand für ihre Herstellung. Mit dem ImagerTestgerät TD216 steht erstmals ein elektronisches Werkzeug zur Verfügung, das den Prozeß der Qualitäts- und Parameterüberprüfung vereinfacht und standardisiert. Aufbau des Imager-Testgerätes TD216 Das kompakte Gehäuse des TD216 (Außenmaße LxBxH 163x135x24mm) vereint die Funktionsbereiche „Quantifizierungsemp42 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 findlichkeit”, „Auflösung und Homogenität” sowie „spektrale Empfindlichkeit” (Abb. 1). Mit der Testfunktion „Quantifizierungsempfindlichkeit” wird auf der Basis einer kalibrierten LED-Reihe aus 16 Einzel-LEDs die Grenze der Nachweisempfindlichkeit, die Linearität und die Reproduzierbarkeit des optischen Systems überprüft. Die LEDs sind auf diskrete Photonenwerte im Bereich von 60 bis 4.800.000 Photonen/ms abgeglichen, die bei Quantifizierungen als Sollwert genutzt werden können. Der Dynamikbereich ist somit auch für die Überprüfung von 16Bit-Kameras (Einsatzschwerpunkt in Chemilumineszenz-Systemen) geeignet. Das getestete Bio-Imaging-System kann so nach der minimalsten detektierbaren Lichtmenge – in Abhängigkeit von der vorgegebenen bzw. maximalen Integrationszeit – und dem maximalen linearen Detektionsbereich (Verhältnis des kleinsten zum größten linear detektierten Peak) klassifiziert werden. Weitere wichtige Qualitätskriterien bei der Beurteilung von Imager-Systemen sind ihre Auflösung, Schärfe, Verzeichnung und Homogenität (Abb. 1). Alle Elemente dieser Testfunktion sind vermessen und die entsprechenden Werte wie etwa Linienstärke, Linienabstand, Flächenmaße, Objektgrößen und Graustufenwerte dienen als Sollwert bei der Überprüfung der aufgenommenen und ausgewerteten Daten. Durch einen separaten Bereich der Testfunktion wird die Konstanz der Empfindlichkeit über den aufgenommenen Bereich des Kamerasensors ausgewertet. Resultate dieses Tests können einzelne ausgefallene Bereiche oder unterschiedliche Empfindlichkeitsniveaus innerhalb des Kamerachips sein. Bei Mehrfachmessungen über einen längeren Zeitraum (Vorausset- Abb. 2: Aufnahme der Testfunktion „spektrale Empfindlichkeit” ohne Filter (oben), „spektrale Empfindlichkeit” mit EtBr-Filter (Mitte) und Profildarstellung der Aufnahme mit EtBr-Filter (unten) zung: definierte Aufnahmekriterien) können Abweichungen in der Flächenempfindlichkeit erkannt werden. Die Testfunktion „spektrale Empfindlichkeit” ist für die Erkennung der Filtereigenschaften gedacht, die bei GelDokumentation und Fluoreszenzapplikationen eingesetzt werden. Die Funktionalität beruht auf unterschiedlichen Emissionswellenlängen der sechs eingesetzten LEDs: blau (Peak 468 nm), grün (Peak 565 nm), gelb (Peak 590nm), rot (Peak 700 nm), infrarot (Peak 940 nm) und weiß (1. Peak 430 nm, 2. Peak 610 nm). Der Spektralbereich der Filter ist dem Emissionsbereich des jeweiligen Fluoreszenzfarbstoffes (z.B. SYBRGreen und EtBr. ) angepaßt. Ein optimaler SYBRGreenFilter hat somit sein Maximum im Bereich der grünen LED. Die rote LED wird nur noch sehr schwach und die infrarote LED nicht mehr detektiert. Mit einem optimalen EtBr-Filter (Maximum bei 595 nm) sind die blaue und infrarote LED nicht mehr zu erkennen, die gelbe LED aber deutlich (Abb. 2). Linearitätstest bei Bio-Imaging-System Zur Überprüfung der Linearität der Meßergebnisse und der Nachweisempfindlichkeit eines Bio-Imaging-Systems können ein oder mehrere Bereiche der Testfunktion „Quantifizierungsempfindlichkeit” ausgewählt werden. Ferner ist ein definiertes Endkriterium der Messung festzulegen. Sinnvoll sind die Integrationszeit (Belichtungszeit) oder ein Graustufenwert, bei dem die Messung automatisch beendet wird. Beide Werte müssen so gewählt werden, daß kein Bereich der „Probe” in der Sättigung (Überbelichtung) ist. Die Darstellung erfolgt als Laneprofil mit detektierten Banden und Backgroundabzug. Zur Vereinfachung der visuellen Kontrolle der korrekten Banden- und Backgrounddetektion (Abb l.) unten in der Auswertesoftware (Softwarepakete Phoretix LABORWELT B L I T Z L I C H T TotalLab und Phoretix 1D Advanced von Nonlinear Dynamics Ltd., Newcastle upon Tyne, UK) ist ein Spreizen des Anzeigebereiches des Laneprofils möglich. Auf der Basis der berechneten Volumenwerte (Gesamtvolumen minus Background) und der durch die kalibrierten LEDs definierten Sollwerte kann das Linearitätsverhältnis mathematisch berechnet und grafisch dargestellt werden. Die Linearität von Bio-Imaging-Systemen ist etwa bei einem R2-Wert <0,95 und einem absoluten Glied der linearen Gleichung von <100 (Berechnung der Kennlinie ohne erzwungenen Nulldurchgang) optimal. Vergleich der Reproduzierbarkeit Die Kontrolle der Reproduzierbarkeit von Meßergebnissen bei unterschiedlichen Integrationszeiten oder Meßpositionen innerhalb eines oder zwischen zwei Bio-Imaging-Systemen ist, etwa durch Gele, ist nahezu unmöglich. Dennoch ist dies ein sehr wichtiger Test zur Einschätzung der Gerätequalität. In Testmessungen läßt sich der Bereich „Quantifizierungsempfindlichkeit“ an zwei verschiedenen BioImaging-Systemen zu unterschiedlichen Integrationzeiten aufnehmen. In der Auswertung können neben Lane-, Banden- und Backgrounddetektion die Quantifizierungen einzelner „Proben” (Messungen) durch eine Mengenstandardisierungsfunktion auf 100% normiert und so die Reproduzierbarkeit geprüft werden. Überbelichtungsverhalten Da besonders bei Chemilumineszenzproben die Bandenintensitäten einen sehr großen Dynamikbereich besitzen, sollten die Überbelichtungseigenschaften des Imager-Systems durch die Funktion „Quantenempfindlichkeit“ getestet werden. Bei der geometrischen Nähe starker und schwacher Banden muß das Imaging-System diese Banden mit ihren unterschiedlichen Intensitäten ohne ein Überstrahlen der schwachen durch die starke Bande detektieren können. Wenn starke Banden einen „Schweif” in ihre Umgebung ausstrahlen, Anzeige Abb. 3: Bei zu starker Überbelichtung ist die Quantifizierung der Banden 1, 2 und 3 durch das „Ausbluten” des CCD-Sensors fast unmöglich. Eine schwache Bande zwischen den „überstrahlenden” Banden 1 und 2 wäre nicht detektierbar (links). Bei korrekter Detektion beeinflußt die überbelichtete Bande 1 die Detektion der Banden 2 und 3 nicht (rechts). spricht man vom „Ausbluten” des Sensors, da er die Ladungsträger nicht nur in den CCD-Zellen beläßt, in denen die ursprüngliche Information detektiert wurde (Abb. 3). Korrespondenzadresse Dipl.-Ing. Heiko Mixtacki biostep GmbH Meinersdorfer Str. 47A, D-09387 Jahnsdorf Tel./Fax: +49-(0)3721-39050 / -38572 eMail: [email protected] www.biostep.de Kennziffer 29 LW 03 · Informationen ordern? · www.biocom.de LABORWELT 왘 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 43 B L I T Z L I C H T Automation 왔 Scaling Up Automated Protein Excision from 1D and 2D Gels Chris Mann, Ph.D., Genetix Ltd., UK imaged, analysed and excised without moving the gel. Coomassie and silver stained gels are visualised with white light while Sypro RubyTM stained gels are visualised using a non-UV light source, giving crisp, clear spots on a clean background. Gel imaging is quickly and conveniently achieved with an on-board high dynamic range cooled CCD camera, and the system is controlled by the user-definable QSoft Excision software. Proteins are the molecules that perform most biological functions and represent the targets for more than 90% of today’s drugs. The race is now on to dissect out those proteins underlying disease states, and thus to identify novel drug targets or diagnostic markers. For unparalleled resolving power, polyacrylamide gel electrophoresis remains the method of choice for observing the expression levels of thousands of post-translationally modified proteins. The recent rapid increase in MALDI mass spectrometry capability demands significantly faster protein excision than can be achieved with currently available spot-picking instruments. For this purpose, the Genetix GelPix protein spot excision robot has been developed with a proprietary multi-channel picking head. This reduces the excision cycle time and will enable today’s MALDI tandem time-of-flight mass spectrometers to be used to their full potential. Key Words: GelPix, automation, protein spot excision, 1D gels, 2D gels, MALDI Tandem-TOF The Genetix GelPix automates the time consuming process of 1D and 2D gel analysis and protein spot excision from silver, Coomassie and Sypro Ruby™ (Molecular Probes) stained gels, ensuring accurate, fast and contamination free isolation of proteins (Fig. 1). Developed in conjunction with the Max Planck Institute for Molecular Genetics in Berlin, Germany1, the GelPix has a proprietary eightchannel head with independently firing excision pins (Fig. 2). This reduces the average cycle time as all eight pins are dispensed and washed simultaneously, resulting in highest possible throughput. GelPix is based on Genetix’s genomics robotic platforms ensuring that the pins locate and excise the protein spots precisely every time. Each of the excision head’s eight channels fires independently, excising a target protein spot. The multiplicity of the excision head allows for high throughput excision of spots at speeds up to 600 protein spots per hour with excision success rates of >99%. The orbital movement of the pins ensures the excision of clean and precise cores that are de- posited simultaneously into wells of up to fifteen 96-well standard or deep-well microplates located on the bed of the machine. The location of each excised protein in the microplate is automatically logged to allow matching of the excised gel plug to the original gel image for sample tracking. Ultraclean wash and purge procedures minimize sample cross-contamination, while external contamination is eliminated due to the combination of a HEPA filter with positive air pressure and a fully enclosed working area. During the imaging and excision steps, the precisely monitored humidified environment maintains gel integrity and allows excision without water-borne contamination. GelPix’s system can accommodate backed and unbacked 1D and 2D gels up to 240 mm x 270 mm. Optional excision heads of 1.4 mm or 2 mm in diameter can excise from gels of 0.5 to 2 mm thickness. The removable easy-load gel holder is a convenient way to load the GelPix, and allows large or small, backed or unbacked gels to be Fig. 1: Genetix GelPix protein spot excision robot Depending on the gel type, the captured image is then analyzed by the integrated Phoretix 2D Advanced or Phoretix 1D software, which generates a user-defined protein target excision list. The system is also compatible with imported tif-format gel images, which allows the GelPix system to excise from gels imaged remotely. Conclusion The Genetix GelPix achieves an excision rate of greater than 600 proteins per hour and will enable MALDI mass spectrometry to be used to its full potential. Automation of 2D gel analysis and protein spot excision by the GelPix not only improves the throughput of protein spots for analysis, but also the accuracy and reproducibility of spot isolation. Additionally, the reduction in manual intervention improves contamination control of isolated proteins for downstream protein processing and identification. References [1] Fig. 2: The GelPix robot has an eight-channel head with independently firing excision pins, enabling high through-put excision of spots at speeds up to 600 protein spots per hour with excision success rates of >99%. 44 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Nordhoff E, Egelhofer V, Giavalisco P, et al (2001) Electrophoresis 22, 2844-55. Contact Chris Mann, PhD Genetix Queensway, New Milton Hampshire BH25 5NN, UK Phone: +44-(0)1425-624-617 Fax: +44-(0)1425-624-787 eMail: [email protected] www.genetix.com Kennziffer 30 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘 I Technology N T E R V I E W 왔 Protein Chips – The Power of Proteomics is in the Isoforms Proteome Systems Ltd., an unlisted Australian public company, is dedicated to the development of proteomics technology, to the discovery of biomarkers and drug targets, and to the development of proteomic bioinformatics. LABORWELT spoke with Dr. Keith Williams, CEO of Proteome Systems, about present state and future developments of proteomics technologies. ? LABORWELT How would you describe Proteome Systems’ market position at present and where do you see yourself in the future? ! We are an integrated proteomics company from technology development and commercialisation, bioinformatic tools, through to discovery and diagnostic capabilities. We have re-visited the technology required to do proteomics and in partnership with a number of other companies, we have developed new technologies. The most notable of which is soon to be released ChIP which is a revolutionary instrument that allows chip based proteomics of authentic proteins. Our ProteomIQ integrated proteomics solution, which is marketed in partnership with IBM, is the only fully integrated system implemented with an enterprise level IT solution. The first of our proteomics systems is established at the Charles River Proteomics Services facility in Worcester Massachusetts (USA), which is a joint venture between Charles River Labs and Proteome Systems. We have a significant presence in Japan, Proteome Systems Japan KK, a joint venture with Itochu Corporation, as well as a wholly owned subsidiary located in Boston USA. We have our own in-house diagnostics and discovery programs in the areas of lung disease especially tuberculosis, cancer and aging. We have partnered programs in cystic fibrosis with the Cystic Fibrosis Foundation of America and glycoproteomics with Nestlé. In the future, we see the consolidation of our position as an integrated proteomics company. We believe our technology will become well accepted and have a substantial position as technology providers. Our informatics solution, BioinformatIQ, likewise may become the industry standard. We expect to have substantial products in the diagnostics area with our rapid point-of-care DiagnostIQ technology and development of drugs in our own rights is not out of the question. We expect to establish a presence in Europe and further develop our presence in Asia particularly through joint ventures. Dr. Keith Williams 46 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 ? LABORWELT Which proteomics technologies are going to play a dominating role in five years, both worldwide and for your company – e.g. LC/ MS, microfluidics, microarrays, 2D-GE/MS, CE – and why? ! We see the future as the combination of well established technologies partnered up with novel technologies. Sample preparation will continue to evolve to allow the study of rare, small, large membrane, native and alkaline proteins. We expect that new generation 2Dtechnology will continue to have a dominant position because this is the only technology that allows proteins in their many forms to be analysed. Microfluidics printing technologies will bring chip applications to proteins separated by 2D and blotted onto membranes. Our chip instrument is the beginning of this new technology. Identification and characterisation will continue to be dominated by mass spectrometry, which will continue to evolve. While conventional chips will be developed for specific applications (e.g. kinases), we do not expect the same success for protein chips that has been experienced with DNA chips. The power of proteomics is in the isoforms which result from a vast range of modifications to the basic protein chain. Changes to the proteins such as glycosylation and phosphorylation are known to affect protein function and their interaction with other biological molecules. Technologies to analyse these modifications will become critical. Extension of these studies will lead to an understanding of protein-protein interactions. Dr. Keith Williams ? LABORWELT Where is the business focus in Proteome Systems’ own technology development and services offered at the moment, and where will it be placed in the future? Could you please quantify, also in terms of generated revenues? ! The key differentiator products are in sample prep and array with the recent release of Dr. Keith Williams Dr. Keith Williams, CEO of Proteome Systems our new generation liquid phase and gel based instrumentation. Because it is highly integrated and interfaces with our informatics system, we expect this new generation electrophoresis equipment will attract a lot of interest. Likewise, our emphasis on integration through informatics is attracting interest. We have only had products in the market in the last half year, but we expect to sell around US$ 5 million in our 02/03 financial year. We expect that to grow rapidly. ? LABORWELT You also offer a technology for antibody-based diagnostic tests. What is your source for the antibodies used? ! Concerning our antibody based tests, we have a proprietary rapid, point-of-care diagnostic platform that is as sensitive as ELISA technology. For some programs we are developing our own antibodies, e.g. tuberculosis. In other programs, we are partnering with groups who already have antibodies. This is the case for a test for wheat quality (partnered with C-Qentec a wholly owned subsidiary of Bayer Crop Science) and a test for immune function in elite athletes (partnered with VRI Biomedical, an Australian biotech company). We are in discussion with a number of other groups who have quality antibodies they wish to have formatted in a pointof-care test. Dr. Keith Williams ! LABORWELT Thank you for the interview, Dr. Williams! Contact Proteome Systems Ltd. 1/35-41 Waterloo Road North Ryde NSW 2113 Australia Phone: +61-2-9889-1830 Fax: +61-2-9889-1805 eMail: [email protected] www.proteomesystems.com LABORWELT P R O D U K T W E L T Kennziffer 34 LW 03 왔 Kennziffer 35 LW 03 왔 New A2™ Protein MicroArray System for multiplexed biochemical analysis of immunoassays Pocket-PC-Software für Luminometer The new A2-Protein-MicroArray-platform of Beckman Coulter Inc. for the measurement and quantitation of multiplexed immunoassays delivers more than a thousand results from a single microplate in less than five minutes – based on the widely used ELISA-format. The high-throughput-A2-MicroArraySystem, part of the Proteome-Lab™-family, is ideal for drug discovery applications and Als weltweit erster Hersteller bietet Berthold Detection Systems GmbH eine leistungsfähige Software an, die auf Basis der Microsoft® Pocket-PC-Plattform Luminometer-Meßdaten auswerten kann. Die Pocket PC-Rechner, mittlerweile von allen namhaften PC-Herstellern erhältlich, erfreuen sich aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit, Flexibilität und geringen Abmessungen großer Beliebtheit. for research into diseases and their pathways. It enables the simultaneous quantitation of up to 13 different analytes or proteins within a single well of a 96-well plate. The complete system includes prespotted A2-MicroArray-96-well-plates, new Universal Linker Reagent-Kits and the new A2-Reader and -software. The platform can be automated on a robotic liquid handling system for even higher throughput. The Linker-Kit provides complementary sequences, modified to attach to antibodies, of the 13 different oligonucleotides printed on the plate. It also contains the necessary reagents to conjugate these activated oligonucleotides to the antibodies of interest. Each well of the patented A2-MicroArray-plates is prespotted with 13 different oligonucleotide sequences (ssDNA), which act as tags, or specific locators, of multiplexed assays. To ensure the reliability of the assay, each of these different analyte-specific oligosequences, plus a fourteenth control-oligo, are printed in each well in triplicate, for a total of 42 spots per well. Complementary DNAstrands are coupled and bound to selected antibodies and serve as tethers, or spacers, locating the specific test to an x-y-coordinate in the well and allowing reactions to occur off the surface of the microarray. The A2-Reader-software quickly and precisely aligns a grid around each of the spots on the A2-MicroArray-Plate and measures the fluorescent intensity, which can then be correlated to analyte concentration. It utilizes a cooled 12-bit CCD-camera to image one well at a time and up to two fluorescent wavelengths per scan. The A2-Reader takes up minimal lab space and can be integrated with the Biomek® automated liquid handling platforms for complete automation of the assay. The A2-MicroArray-format offers a great degree of flexibility as the oligonucleotides, rather than the antibodies, are provided on the plate. Researchers may develop their own assays by choosing from a range of antibodies, including their own custom antibodies. Kennziffer 36 LW 03 왔 New Series II Mega-Systems gets a boost Genevac Ltd has announced a new, improved version of its successful Mega 980 UltraHigh-Throughput-Evaporator for drug discovery applications. The new Series II MegaSystems provide high-throughput solvent evaporation accommodating samples in an extensive variety of formats. In addition to smaller formats such as microtitre plates, Mega systems have been designed to handle larger sample holders including fraction collector racks from LC/MS-systems, larger reaction blocks and proprietary sample formats. Genevac significantly improved evaporation performance in the Series II Mega-Systems through the use of higher-powered lamps, more sophisticated control software 48 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 and increased condensing power. The new machine is approximately 40% faster with like-for-like loads than the older model, making the improved Mega 980 twice as fast as any comparable machine on the market. Four complete fraction collector racks from either Gilson or Waters HPLC-systems can be dried down simultaneously, giving huge increases in productivity for the busy compound synthesis or purification lab. Genevac‘s Mega Series II-Systems have an big range of options to enhance their performance and versatility. These include DriPure anti-bumping system, continuous running condensers, solvent waste pumps, fumehood enclosure and condenser flushing system. Die neue Berthold Pocket-PC-Software erfaßt die im Luminometer gemessenen Werte. Optional stehen ferner eine Probenidentifikation per Barcode-Scan sowie eine Reihe weiterer Funktionen zur Verrechnung der Daten zur Verfügung. Die Daten-Archivierung und -Weiterverarbeitung ist durch direkten Ausdruck auf IR-fähigem Drucker oder Upload auf einen PC möglich. Die Anwendung läuft in Verbindung mit allen RöhrchenLuminometern von Berthold Detection Systems. Die Pocket PC-Software ist als Upgrade zu installierten Geräten oder im Paket mit einem neuen Luminometer und Pocket-PC erhältlich. Kennziffer 37 LW 03 왔 Free Biosystems Solutions Magazine Biosystems Solutions is the customer focused magazine from Applied Biosystems. It is produced three times a year and aims to keep customers up to date with what is happening in the life sciences field in and around Europe. It includes high impact research articles, together with news about the latest technologies and services. Biosystem Solutions comprises product reviews of new innovations from Applied Biosystems, along with current special offers, as well as information on application techniques and the range of apllication based courses available. A free copy is available after registration. LABORWELT P R O D U K T W E L T Kennziffer 38 LW 03 왔 Sartocheck 4 erleichtert Filter-Integritätsprüfungen Für den Einsatz in der Biotech- und PharmaIndustrie bietet die Sartorius AG mit dem neuen Sartocheck 4 eine konsequente Weiterentwicklung des erfolgreichen Testgeräts Sartocheck 3 an. Der Sartocheck 4 dient der Integritätsprüfung von Membranfiltersystemen, ist einfach zu bedienen und verbindet die hohen technischen Anforderungen, die an ein modernes Filter-Integritätstestgerät gestellt werden. Die Menü-Struktur des Sartocheck 3 findet sich auch im neuen Testgerät wieder. Per Fingerdruck am Farbdisplay (Touchscreen) wird das gewünschte Testprogramm direkt angewählt. Eine Online-Grafik informiert den Anwender während des Tests über aktuelle Testwerte sowie über den aktuellen Stand der Testphase. Der Sar- Datenmanagement und ‚Audit trail‘ im vollen Umfang den gesetzlichen Bestimmungen gemäß 21 CFR Part 11. 왔 384-well-Filterplatte für Proteomics-Anwendungen Moderne Methoden in der Proteinforschung arbeiten mit immer kleineren Mengen an Proteinen in immer kleineren Volumina. Ein Minimaler Verlust wertvoller Proteine bei gleichzeitiger, vollautomatischer Verarbeitung ist daher einer der Engpäße. Die AcroPrep™ 384-Filterplatten von Pall Life Sciences wurden speziell für diese hohen Anforderungen entwickelt. Die besondere rund-konische Form der Wells sorgt für eine Konzentration auch sehr kleiner Volumina auf der Membran und schließt Kapillarkräfte praktisch aus. So können extrem geringe Volumina, wie etwa beim In-Gel-Digest, gut verarbeitet werden. Besondere Filtratauslässe verhindern sicher Crosstalk beim Auffangen der Probe. Die Membran aus hydrophilem Polypropylen (PP) in einem PP-Gehäuse gewährleistet minimale Adsorption und maximale Lösungsmittelstabilität. Beim Design des stabilen Plattenkörpers wurde auf zuverlässiges automatisiertes Handling viel Wert gelegt. Robustheit und 왔 Effiziente Gasanalyse Barcode sind nur zwei wichtige Ergebnisse dieser Optimierungsarbeit. Anwendungen von Zellysatklärung über In-Gel-Digest und Bead-Retention können mit AcroPrep™ 384 optimiert und automatisiert werden. 왔 Novel proteomics-platform to be presented at ACHEMA LABORWELT Amersham Biosciences launched the GenomiPhiTM DNA-Amplification-Kit to simplify the DNA-preparation process and enable high-quality DNA to be prepared from limited biological material. The simple isothermal method employed by the kit allows microgram quantities of DNA to be produced overnight from nanogram amounts of starting material. With only one protocol needed for different types of starting material, total hands-on time required is just 20 minutes. The technique also eliminates the need for a thermocycler. The source material can be purified DNA or lysed cells from whole blood, buccal swabs, cell-blotted paper, plant tissue and microorganisms. The amplified DNA preserves original SNP-information and can be used in various applications including SNP-genotyping and short-tandem-repeat-genotyping, PCR and library construction. The GenomiPhi-method employs the Phi29-DNA-polymerase in combination with random-sequence hexamer primers. This is the only Phi29 DNA-polymerase-based product that can be sold for nucleic acid research use under applicable patents. Kennziffer 41 LW 03 Kennziffer 42 LW 03 At this year‘s ACHEMA Molecular Probes will launch Multiplexed ProteomicsTM, a new platform that facilitates comprehensive proteome analysis. It allows the direct detection and quantitation of total and specific proteins in the same gel, using rea-gents that have contrasting colours. The Multiplexed ProteomicsTM-platform brings together Molecular Probes‘ new phosphoprotein stain Pro-QTM Diamond, SYPRO Ruby® protein stain and Pro-QTM Emerald glycoprotein stains. Each is 왔 Isothermal Amplification tocheck 4 wurde nach den aktuellen GAMPGuidelines entwickelt und entspricht mit den Kriterien individuelle Benutzerkennung, Kennziffer 40 LW 03 Kennziffer 39 LW 03 a powerful reagent in its own right. When acting in combination, they enable the simultaneous detection of multiple protein targets in a single sample on the same gel. This allows more data to be collected from samples. The platform simplifies the identification if changes in expression, post-translational protein modification in the form of phosphorylation and glycosylation. It also allows the accurate and reproducible comparison of multiple samples. Das Gasanalysegerät OmniStarTM von Pfeiffer Vacuum erlaubt eine vollautomatische Gasanalyse in den Massenbereichen 1 bis 100, 1 bis 200 und 1 bis 300 amu. Gegenüber üblichen gasspezifischen Sensoren können alle Gase bis 300 amu gleichzeitig gemessen werden. Zudem können bis zu 64 Komponenten parallel überwacht werden. Eine einfache Handhabung, schnelle Ansprechzeit von 10 ms pro Masse und Nachweisgrenze <1 ppm für nicht interferierende Komponenten bieten deutliche Vorteile für den Einsatz bei quantitativen und qualitativen Gasanalysen. Das Massenspektrometer wird über die leistungsstarke und leicht bedienbare Software QuadStar™ gesteuert. Das Einlesen und ausgeben analoger Daten und digitaler Steuersignale vereinfacht die Integration des Analysegerätes in vorhandene Anlagen. Auch externe Signale wie die Temperatur werden eingelesen. Ebenso können Signale ausgegeben und von einem übergeordneten Rechner verarbeitet werden. Eine kundenspezifische Anpassung der Software ist möglich. Das geheizte Einlaßsystem bis 200°C ermöglicht eine Analyse kondensierbarer Dämpfe mit einem Einlaßdruck bis zu 5x10–3 mbar. Über eine Ventilbatterie können bis zu 12 Gasströme eingelassen und analysiert werden. 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 49 P R O D U K T W E L T Kennziffer 43 LW 03 왔 Kennziffer 44 LW 03 왔 FokussierteTM Mikrowellen steigern Wirkstoffsynthese Stammzellen-Nachweis Das Basis-Mono-Mode-Mikrowellengerät Discover zur chemischen Synthese – entwickelt von der CEM GmbH auf Basis ihrer fokussiertenTM Mikrowellentechnologie – läßt sich durch den Synthese-Automaten Explorer PLS und das Fließ-Synthesegerät Voyager aufrüsten. Die Vorteile der Technologie liegen in einer hohen Reproduzierbarkeit durch gleichmäßige Energiedichte, bis zu tausendfacher Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeiten durch hohe Energiedichten (mehr als 700 W/ l), Minimierung der Lösungsmittelmengen und Edukte sowie die Wahl unpolarer Lösungsmittel wie Toluol, das sich in MultiMode-Geräten praktisch nicht erhitzt. Der Explorer, in dem unterschiedliche Behälter der organischen Synthese einsetzbar sind, erzielt einen hohen Probendurchsatz durch einen 24-Proben-Aufnehmer mit auswechselbaren Racks. Abgearbeitete Racks werden gegen neue ausgewechselt, die per Kopfdruck in das laufende Programm eingefügt werden. Das Fließ-Synthesegerät Voyager ermöglicht ein Up-Scaling – Maßstabsvergrößerung der Wirkstoffproduktion – vom mg zum kgMaßstab mit Hilfe der fokussiertenTM Mikrowellen-Synthese. Alle traditionellen Arbeitsschritte der organischen Synthese können auf das System übertragen werden, das auch im Discover und im Explorer optimierte Reaktionsparameter übernehmen kann. Zwei unabhängige Pumpen befördern die Stoffströme Mit dem Aldefluor-Kit von Stemco Biomedical präsentiert BD Biosciences exklusiv ein innovatives Verfahren zur Identifikation und Isolierung früher Progenitorzellen mittels Durchflußzytometrie. Die Methode, die auf in frühen Vorläuferzellen typischerweise stark erhöhte ALDH-Aktivität basiert, ermöglicht eine Charakterisierung von Populationen, die über den CD34-Nachweis bislang nicht zugänglich waren. Zugleich leistet das Verfahren eine Lebend-Tod-Diskriminierung von Stammzellen, da das gemessene Reaktionsprodukt nur in lebenden Zellen akkumuliert wird. Eine eingehende Typisierung der durch Aldefluor identifizierten Populationen über simultane Antikörpermarkierungen ist möglich. Auch nachfolgende Kultivierungen und CFU-Assays der Aldefluor-positiven Zellen sind ohne physiologische Beeinträchtigungen sichergestellt, da das Substrat und das Reaktionsprodukt keine toxische Wirkung ausüben. in die spulenförmige Reaktionskammer, an die zwei weitere Pumpen angeschließbar sind. Über eine patentierte faseroptische Temperatursonde läßt sich die Temperatur in der Spule in-situ regeln. Die Drucksensorik kontrolliert den Druck in Echtzeit und steuert sie über einen Back-Pressure-Regulator. Eine programmierbare Kühlfunktion erlaubt es, Reaktionen schnell abzubrechen und exotherme Reaktionsverläufe abzufangen. Die Kühlung führt ferner Reaktionswärme und aus der Mikrowellenbestrahlung entstehende Erwärmung ab. Damit lassen sich wesentlich höhere Ausbeuten und geringere Seitenkettenreaktionen erzielen. Umfangreiche Aufreinigungsschritte entfallen. Beide Geräte können über die ChemDriver-Software gesteuert werden. Hot Keys ermöglichen einen Wechsel der Parameter Zeit, Mikrowellenleistung, Druck, Temperatur und Kühlung ohne Unterbrechung bei laufenden Versuchen. Kennziffer 46 LW 03 왔 Biochromatographiesäulen Nanoflow LC-System for Proteomics Applications Millipores QuikScaleTM-Chromatographiesäulen beschleunigen laut Herstellerangaben die Maßstabsvergrößerung von Separationsprozessen und erzielen eine höhere Reinheit als gebräuchliche Säulen. Sie sind einfach zu bedienen und ermöglichen einen schnellen Durchsatz. Eine optimierte Verteilerzelle minimiert ungespülte Bereiche und verbessert so die Trennleistung. Eine breite Auswahl an Durchmessern vom Labor- bis zum Produktionsmaßstab gewährleistet eine schnelle Agilent Technologies Europe‘s 1100 Series Nanoflow LC-System for MS can be used for mass spectrometry (MS)-based proteomics applications. This liquid chromatography (LC) system provides stable, ultra-low flow control, high sensitivity and reproducibility for protein analysis. It is well-suited to perform one- and multi-dimensional separations and can be connected to mass spectrometers. Based on the Agilent 1100 Series HPLC system, the Nanoflow LC uses a solvent delivery technology. Its pump is optimized for nanoliter-per-minute flows and features active-feedback flow control. This provides stable and accurate flow, resulting in stable ion generation, which in turn provides higher MS sensitivity. Active feedback automatically compensates for partial blockages or backpressure changes, and the real-time display of flow rate and pressure simplifies troubleshooting. The Nanoflow LC-System includes the modules Agilent 1100 Series Nanoflow Maßstabsvergrößerung. Durch einen stabilen Rahmen und optimale Säulenqualität für ist ein konstanter Betrieb und die Reproduzierbarkeit sichergestellt. Drei Säulenmaterialien für verschiedene Anwendungen und ein modulares Säulenrohr sorgen für Flexibilität. Kennziffer 45 LW 03 50 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 왔 Pump with Electronic Flow Control, combined with low instrument downtime; Agilent 1100 Series Micro Vacuum Degasser with low internal volume per channel (1 ml) for fast changeover of mobile phases and quick purge; Agilent 1100 Series Microwell-plate-Sampler, which enables the handling of nl to µl injection volumes and the flexibility to inject from various sample containers and the Agilent 1100 Series Handheld-Controller for convenient local status monitoring. Additional 1100 Series modules enhance the system’s performance: a thermostat for wellplate sampler/autosampler to prevent thermolabile samples from damage; a Thermostatted Column Compartment with a microcolumn switching option; and four pumping systems for performing 2D-LC-applications to analyze complex protein samples. For high sensitivity, the nanoflow-compatible Agilent 1100 Series LC/MSD Trap SL ion-trap-MS and dedicated software is recommended. LABORWELT S E R V I C E Kontakt zu Verbänden Neu: Im Jahr 2003 erscheint LABORWELT zweimonatlich. Alle Abonnenten des Branchen-Magazins |transkript sowie die Mitglieder der nachfolgenden Gesellschaften erhalten LABORWELT regelmäßig mit freundlicher Empfehlung ihrer Organisationen. Wer sich darüber hinaus für einen Beitritt interessiert, erreicht die Gesellschaften unter folgenden Kontaktdaten: DECHEMA Verband Deutscher Biologen Corneliusstr. 6 D-80469 München Tel.: +49-(0)-89-26024573 Fax: +49-(0)-89-26024574 [email protected] www.vdbiol.de Fachsektion Biotechnologie Theodor-Heuss-Allee 25 D-60486 Frankfurt/Main Tel.: +49-(0)-69-7564-289 Fax: +49-(0)-69-7564-272 www.dechema.de Deutsche Gesell. für Proteomforschung Deutsche Gesellschaft für Genetik c/o MPI für Biochemie Am Klopferspitz 18a D-82152 Martinsried Tel.: +49-(0)-89-8578-3964 Fax: +49-(0)-89-8578-2802 [email protected] www.dgpf.org Österreichische Gesell. für Biotechnologie c/o Boehringer Ingelheim Austria GmbH Dr. Boehringer-Gasse 5-11 A-1121 Wien Tel.: +43-(0)-1-80105-2311 Fax.: +43-(0)-1-80105-9311 www.boku.ac.at/oegbt/ c/o Genetisches Institut der Universität Gießen Heinrich-Buff-Ring 58-62 D-35392 Gießen Tel.: +49-(0)-641-99-35463 Fax: +49-(0)-641-99-35469 www.uni-giessen.de/gfg/ Neurowissenschaftliche Gesellschaft n ....... Neurowissenschaftliche Gesellschaft c/o MDC Robert-Rössle-Str. 10 D-13092 Berlin Tel.: +49-(0)-30-9406-3133 Fax: +49-(0)-30-9406-3819 [email protected] www.nwg.glia.mdc-berlin.de Nationales Genomforschungsnetz c/o DLR – Koblenzerstr. 112 53177 Bonn-Bad Godesberg Tel.: +49-(0)-228-3821-331 Fax: +49-(0)-228-3821-332 [email protected] www.ngfn.de Deutsche Gesellschaft für Neurogenetik c/o Institut für Humangenetik Uni Gießen/Schlangenzahl 14 35392 Gießen Tel.: +49-(0)-641-99-41600 Fax: +49-(0)-641-99-41609 www.med.uni-giessen.de /genetik/dgng.html Netzwerk Nutrigenomforschung Arthur-Scheunert-Allee 114 14558 Bergholz-Rehbrücke Tel.: +49-(0)-33200 88 385 Fax: + 49-(0)-33200 88 398 [email protected] www.nutrigenomik.de LABORWELT Firma / Institut: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Name,Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Straße / Postfach: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Land / PLZ / Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datum / Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIREKT ! Wenn Sie LABORWELT gerne regelmäßig lesen möchten, lassen Sie sich kostenfrei registrieren: Entweder online über www.biocom.de, per email: [email protected] oder faxen Sie uns diesen Coupon an (0)30 / 26 49 21 11. Abonnenten von |transkript und Mitglieder der o.g. Gesellschaften erhalten diese Zeitschrift automatisch. LABORWELT 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 | 53 T Impressum LABORWELT (ISSN 1611-0854) erscheint zweimonatlich im Verlag der BIOCOM AG Stralsunder Str. 58-59 D- 13355 Berlin Tel./Fax: 030/264921-0 / 030/264921-11 eMail: [email protected] Internet: www.biocom.de Redaktion: E R M I N E 19.-24.05.03: ACHEMA 2003, Frankfurt a.M. Info: DECHEMA, Theodor-Heuss-Allee 25, D-60486 Frankfurt (Tel.: +49-(0)69-7564-0, Fax: +49-(0)69-7564-201, eMail: [email protected], Web: www.achema.de) 19.-20.05.03: Kurs „Patent and Licensing Strategies for Pharma- and Biotech-Industry“, Basel Info: Dr. Susanne Daniel, Scivent GmbH, Talweg 34, D-79540 Lörrach (Tel.: +49-(0)7621-163443, Fax: +49-(0)7621163372, eMail: [email protected], Web: www.scivent.com) Info: Babita Bahal, IBC Life Sciences, Mortimer House, 37-41 Mortimer Street, London W1T 3JH (Tel: +44-(0)20-7453-5404, Fax: +44-(0)20-7631-3214, [email protected], www.eurobiochips.com) 21.05.03: 1. Life Science-Meeting „Aktuelle Trends in Forschung und Anwendung“, Krems Anzeigenleitung: 22.-25.06.03: BIO 2003, Washington DC, USA Info: Wolfgang Schütt, FH Krems (Tel.: +43(0)2732-802-322, Fax: +49(0)2732-802-323, [email protected], Web: www.imc-krems.ac.at) Oliver Schnell Tel. 030/264921-45 eMail: [email protected] Info: BIO Meetings Department, 1225 Eye Street NW, Suite 400, Washington, DC 20005 (Tel.: +1-202-962-66-55, Fax: +1-202-589-25-45, eMail: [email protected], Web: www.bio.org/events/2003) Leserservice: 25.-28.05.03: DGPF – Protein Expression & Protein Function Congress, Berlin Info: CTW Congress Organisation Thomas Wiese GmbH, Goßlerstr. 30, D-12162 Berlin (Tel.: +49-(0)30-8599-6210, Fax: +49-(0)30-8507-9826, eMail: [email protected], Web: www.dgpf.org/dgpf-set.htm) Bildtechnik und Layout: Michaela Reblin Druck Für einen regelmäßigen Bezug von LABORWELT ist eine kostenlose Registrierung unter www.biocom.de oder per Fax (siehe Seite 53) erforderlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung der BIOCOM AG darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. © BIOCOM AG, Berlin ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin ® BIOCOM AG 54 | 4. Jahrgang | Nr. 3/2003 Info: Bay to Bio – Förderkreis Life Science e.V. (Tel.: +49-(0)40-47-196-260, eMail: [email protected], Web: www.baytobio.de/veranstaltungen.html) 12.-13.06.03: International Workshop Metagenomics 2003 – From Microbial Diversity to Function, Darmstadt Info: ZEB e.V., Institut für Mikrobiologie und Genetik, Technische Universität Darmstadt, Schnittspahnstr. 10, D-64287 Darmstadt (Fax: +49-(0)6151-16-2956, eMail: [email protected], Web: www.metagenome-science.de) 18.06.03: Symposium zur deutschen ImpfstoffInitiative, Braunschweig Info: Ingeborg Jacobi, Vakzine Projekt Management GmbH (Tel.: +49-(0)531-285040, [email protected]) 23.-26.06.03: 10. Arbeitstagung „Mikromethoden in der Proteinchemie“, Martinsried Info: Dr. Roland Kellner, Merck KGaA (Tel.: +49-(0)6151-727262, Fax: +49-(0)6151-727-729-0722, eMail: [email protected], www.arbeitstagung.de) 27.06.03: Heidelberg Forum of Molecular Catalysis, Heidelberg 26.-28.05.2003: GVC/DECHEMA-Tagung „Zellkulturen – Vom biologischen System zum Produktionsprozeß“, Bad Dürckheim Info: DECHEMA, Theodor-Heuss-Allee 25, D-60486 Frankfurt (Tel.: +49-(0)69-7564-0, Fax: +49-(0)69-7564-201, eMail: [email protected], Web: www.achema.de) 30.06.-02.07.03: Nanotrends – Markets and Applications, Köln Mayer & Söhne, D- 86551 Aichach Mitglieder der DECHEMA-Fachsektion Biotechnologie, der Österreichischen Gesellschaft für Biotechnologie ÖGBT, der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft NWG, der Gesellschaft für Genetik GfG, der Deutschen Gesellschaft für Proteomforschung DGPF, des Verbandes Deutscher Biologen vdbiol, der Deutschen Gesellschaft für Neurogenetik (DGNG), des Vereins zur Förderung der Nutrigenomforschung sowie die Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes NGFN erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. 05.06.03: Produkt- und Geschäftsführerhaftung in der Biotechnologie, Hamburg Info: Prof. Dr. Peter Hofmann, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 270, D-69120 Heidelberg (Tel.: +49-(0)6221-54-8502, Fax: +49-(0)6221-54-4885, eMail: [email protected], Web: www.akph.uni-hd.de/hfmc2003.htm) Heiko Fritz Graphik-Design: Info: Pharmaceutical Training Institute, Postfach 1050, D-65836 Sulzbach/Ts. (Tel.: +49-(0)6196-585-131, Fax: +49-(0)6196-585-485, Web: www.pti-aktuell.de) 21.-23.05.03: EuroBiochips 2003, London, UK Dipl.-Biol. Veronika Szentpétery (verantw.) Tel.: 030/264921-48 Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Tel.: 030/264921-50 Angelika Werner Tel. 030/264921-40 02.-03.06.03: Seminar „BWL für Biotechs“, Frankfurt a.M. 27.05.2003: 3. ipal-Seminar, „Protecting Biotech and Pharmaceutical Inventions before the EPO and USPTO“, Berlin Info: Jennifer Heinrich, ipal Gesellschaft für Patentverwertung Berlin mbH, Bundesallee 210, D-10719 Berlin (Tel.:+49-(0) 30-2125-4823, Fax: +49-(0) 30-2125-4822, eMail: [email protected], Web: www.ipal.de) 25.-28.05.03: „Genomics and Cancer - Integrating Genomics with Clinical Research and Therapy", Heidelberg Info: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Im Neuenheimer Feld 580, D-69120 (Tel.: +49-(0)6221-424646, Fax: +49-(0)6221-4249, Web: www.dkfz.de/LIFEdb/conference/) 27.-28.05.2003 Fortbildungsseminar „Digital Imaging: Digitale Bilddokumentation in der Mikroskopie“, Bensheim Leica Mikrosysteme Vetrieb GmbH, Lilienthalstraße 39-45, D-64625 Bensheim (Fax: +49-(0)6251-136-133, eMail: [email protected], Web: www.leica-microsystems.de) 02.06.03: Workshop „Hygienekontrolle und mikrobiologische Probenahme im Lebensmittelbereich“, Hannover Info: Petra Grein-Laumeister, VWR International GmbH, Hilpertstr. 20A, D-64295 Darmstadt (Tel.: +49-(0)6151-722-053, Fax: +49-(0)6151-7223-777, eMail: [email protected], Web: www.vwr.com) 02.06.03: Fortbildung „Bio-Analytik/ Flüssigkeitschromatographie – Auswertung von LC/MS-Spektren“, Sprockhövel Info: Waltraud Wache, Axel Semrau GmbH & Co., Stefansbecke 42, D-45549 Sprockhövel (Tel.: +49-(0)2339-120925, Fax: +49-(0)2339-6030, eMail: [email protected], Web: www.axel-semrau.de) Info: Ilka Schröer, IIR Deutschland GmbH, Otto-Volger-Str. 25, D- 65843 Sulbach/Ts (Tel.: +49-(0)6196-585-249, Fax: +49-(0)6196-585-363, Web: www.nanotrends.de) 07.-08.07.03: Seminar „Regulatorische Anforderungen an die Durchführung klinischer Studien“, Düsseldorf Info: Pharmaceutical Training Institute, Postfach 1050, D-65836 Sulzbach/Ts. (Tel.: +49-(0)6196-585-131, Fax: +49-(0)6196-585-485, Web: www.pti-aktuell.de) 07.-11.07.03: EMBO Practical Course „Cytometry and Cell Sorting for Functional Genomics and Proteomics“, Berlin Info: (eMail: [email protected], Web: www.drfz.de/pages/ others/embosite) 19.-24.07.03: XII. International Congress – Genes, Gene Families and Isozymes, Berlin Info: CTW – Congress Organisation Thomas Wiese GmbH, Goßlerstr. 30, D-12161 Berlin (Tel.: +49-(0)30-85-99-62-0, Fax: 49-(0)30-85-07-98-26, eMail: [email protected], Web: www.ctw-congress.de/genes) 04.-05.08.03: Symposium „Integrative Bioinformatik“, Bielefeld Info: Ralf Hofestäft, Universität Bielefeld, Technische Fakultät, AG Bioinformatik, Universitätsstrasse 25, D-33615 Bielefeld (Tel.: +49-(0)521-1065-283, [email protected], Web: http://cweb.uni-bielefeld.de/agbi/home/ index.cw) 24.08.-29.08.03: 11th European Congress on Biotechnology – Building Bridges between Biosciences and Bioengineering, Basel, Switzerland Info: ECB11, c/o AKM Congress Service, PO Box, Clarastrasse 57, CH-4005 Basel, Switzerland (Tel.: +41-61-686-77-11, Fax: +41-61-686-77-88, eMail [email protected], www.ecb11.ch) Kennziffer 32 LW 03 · www.biocom.de LABORWELT 왘