Reader Tutorium - Phil.-Hist. Fakultät

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Reader Tutorium - Phil.-Hist. Fakultät
Reader Tutorium Neuere und Neueste Geschichte (zusammengestellt von
Patrick Schmid)
Bibliotheksnutzung
0. Die Gliederung der UB
Die UB (Universitätsbibliothek) besteht aus der ZB (Zentralbibliothek) und den
verschiedenen Teilbibliotheken: TG (Teilbibliothek Geisteswissenschaften), TS
(Teilbibliothek Sozialwissenschaften) und TN (Teilbibliothek Naturwissenschaften).
1. Signaturen und deren Ausleihmöglichkeiten
Die Signaturen der UB folgen einem Schema: Jeder Fachbereich hat seine eigene Nummer –
Geschichte z. B. die Signatur 50 – und diese wiederum umfassen verschiedene Gebiete, z.B:
 50 NA 1000: Zeitschriften und Jahrbücher
 50 NC: Historische Hilfsmittel
 50 NN: Neuere Geschichte
 50 NQ: Geschichte seit 1918
 Eine Übersicht aller Signaturen findet sich auf der UB-Homepage
TIPP: Sich für die Recherche ausschließlich auf gewisse Signaturen – z. B. 50 – zu
beschränken ist nicht sinnvoll, da oftmals themenverwandte, sehr nützliche Bücher in
anderen Fachgebieten stehen können, z. B. Signatur 51: Politikwissenschaften.
Bücher aus dem Präsenzbestand (mit wenigen Ausnahmen) können nur über die
Wochenendausleihe (Freitag 15.00 – Montag 10.00 Uhr; max. 5 Bücher) und die
Abendausleihe (20.00 – 10.00 Uhr; max. 5 Bücher) aus der Bibliothek mitgenommen
werden. Die Ausleitheken sind Mo-Fr von 08.30 – 22.00 Uhr geöffnet, am Samstag von
09.30 – 17.00 Uhr.
Das gilt nicht für Bücher aus der Lehrbuchsammlung (170) und Bücher aus dem Magazin
(01-09, eingeschränkt aber größtenteils ausleihbar). Diese können auf den eigenen
Studentenausweis vier Wochen (mit Möglichkeit zur zweimaligen Verlängerung) ausgeliehen
werden.
Wird ein Buch aus dem Präsenzbestand im OPAC als entliehen angezeigt und unter
Zweigstelle steht SE, dann steht das Buch in einem Semesterapparat.
Sind Bücher aus dem Präsenzbestand anderweitig entliehen (Dozenten, Stellplätze) oder nicht
auffindbar, sollte man sich bei Bedarf an einen Bib-Mitarbeiter wenden.
2. OPAC
Über den OPAC kann man Bücher etc. suchen, bestellen und das eigene Konto einsehen. Der
OPAC kann auch ohne Login benutzt werden, aber wenn man sich mit Kennung 1 und
Kennwort einloggt, hat man mehr Möglichkeiten: Kontostatus, Merklisten, voller Zugriff auf
Datenbanken, Bestellungen.
Die Suche ist die Kernaufgabe des OPAC. Unter Sucheingabe können verschiedene
Parameter eingegeben werden, z. B. Autor und Titel(wörter), aber auch die Signatur und die
Erscheinungsjahre. Sucht man ergebnisoffen nach einem bestimmten Gebiet, sollte man mit
Stichwörtern suchen, nicht mit ganzen Sätzen.
TIPP: Die Titeleingabe des OPAC verlangt mitunter große Genauigkeit.
Hat ein passendes Buch gefunden, zeigt der OPAC themenverwandte Bücher als bibtip an.
Ist man eingeloggt, kann man unter seinem Konto seine Ausleihen, Bestellungen etc.
einsehen.
TIPP: Will man alle Ausleihen auf einmal verlängern, kann man unter Konto 
Ausleihen oben rechts auf Konto verlängern klicken. Das spart Zeit.
Die Merklisten sind gerade für die Verwaltung mehrerer Bücherlisten für verschiedene Kurse
anzuraten. Es gibt immer eine Temporäre Merkliste, von der aus Einträge in neu angelegte
Merklisten kopierbar sind.
3. SFX – Fernleihe
Ist ein Buch nicht in der UB vorhanden, kann man es per Fernleihe (FL) über den OPAC
bestellen. Dazu muss man eingeloggt sein und bei der Suche im unteren Reiter bei
Datenbank-Auswahl ein Häkchen bei Bibliotheksverbund Bayern setzen. Nach Auswahl des
1
Die persönliche Kennung steht auf dem Studierendenausweis. Das vierstellige Kennwort besteht aus
Geburtstag und Geburtsmonat, z. B.: 01. April  0104.
gewünschten Titels unter zum Dokument auf Fernleihe durchführen klicken und anschließend
das Formular ausfüllen und bestätigen.
Bei machen Suchergebnissen muss man noch auf weitere Möglichkeiten anzeigen klicken, um
die FL durchführen zu können.
FL-Bestellungen dauern meist zwischen 2 Tagen (Glücksfall) und 2 Wochen (‚worst case‘).
 Literatur am besten mit Vorlauf zur Hausarbeitsphase bestellen.
Ist ein an sich in der UB vorhandenes Buch nicht auffindbar, kann man sich an einen UBMitarbeitenden wenden, der die Fernleihe dann ausführen kann.
4. DBIS, JSTOR, EZB etc.
Für den Zugang ist hier oftmals entscheidend, ob man im Uninetz eingeloggt ist.
Sucht man Zeitschriften, so kann man im JSTOR auf eine sehr umfassende Aufsatzsammlung
zugreifen: www.jstor.org
Eine effektive Aufsatzsuche ist möglich über die Erweiterte Suche des OPAC des IfZ:
https://opac.ifz-muenchen.de und über die IBZ (Internationale Bibliographie der geistes- und
sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur):
http://www.ub.fu-berlin.de/digibib_neu/datenbank/metalib/titel/KOB11958.html
Die EZB (Elektronische Zeitschriftenbibliothek) ist eine breit angelegte Datenbank, die
Zeitschriftensuche (keine einzelnen Artikel!) und den Zugang dazu anbietet.
Das DBIS umfasst CD-ROM-, DVD- und Onlinedatenbanken, also alle elektronischen
Ressourcen, die nicht durch OPAC und EZB abgedeckt werden: Verzeichnisse, Bibliografien,
Enzyklopädien etc.
5. Drucker, Scanner, CIP-Pools, Gruppenräume
In der TG (Teilbibliothek Geisteswissenschaften) gibt es zwei CIP-Pools, auf deren
Rechnern Windows 7, MS Office 2013 und Acrobat Adobe Reader Pro (nützlich für
Texterkennung eingescannter Texte) installiert sind: Einer davon ist beim Eingang der TG im
3. Stock, ein weiterer bei den 50er-Signaturen. Ansonsten ist auf den Bib-Rechnern Linux
installiert, drucken ist auch ohne Probleme möglich.
Druckaufträge können an der ganzen Uni mit der CCA-ID (Studierendenausweis) an jedem
Rechner abgegeben werden und anschließend an jedem Drucker mit dem Ausweis gedruckt
werden.
Kopieren kann man u. a. in der TG im Raum 3121. Hier steht auch ein Münzkopierer. Die
Kopierer verfügen über viele technische Möglichkeiten, z. B. Verkleinerung DIN A3  DIN
A4.
Im Raum 3121 stehen auch ein Bookeye-Scanner und ein Flachbettscanner. Um die zu
nutzen braucht man einen USB-Stick. Weitere Bookeye-Scanner gibt es in der ZB.
Über die gesamte Bibliothek verteilt gibt es mehrere Gruppenarbeitsräume, die man nutzen
kann, um in der Gruppe auch mit Gesprächen zu lernen, Referate zu machen etc.
6. Sonstiges und „Insidertipps“

Achtung: Die Kopien und Drucke sind an der Uni (0,07 €) wesentlich teurer als im
Copyshop (ca. 0,05 €); und: an den Uni-Kopierern Scannen kostet!
 Getränke und Essen sind in der Bib verboten, durchsichtige Wasserflaschen erlaubt
 Für die Schließfächer am besten immer im Geldbeutel separat ein 2 €-Stück haben
 Die Bookeye-Scanner in der juristischen Teilbibliothek sind nicht ganz so oft besetzt
wie die in der TG und der ZB
 Gescannte Texte durch die OCR (Texterkennung) von Adobe Acrobat Pro laufen zu
lassen kann unterm Strich sehr zeitsparend sein  gezielte Suche nach Stichwörtern
im PDF mit Befehl STRG + f möglich
 Ist man einmal spät in der Bib unterwegs gibt es hier Snack- und Getränkeautomaten:
In der Alten Cafete und im Jura-Gebäude im Keller (auch Kaffee)
 Wenn Bücher benutzt wurden, muss man sie zurück an ihren Standort stellen.
NIEMALS unter Zeitdruck Bücher einfach irgendwohin stellen; dann lieber auf den
Ablagen am Rand der Regale zurücklassen (auch suboptimal), dort werden sie dann
vom Bib-Personal wieder richtig einsortiert
→ Bücher zu verstecken oder beschädigen untersagt einfach der Anstand!
Hinweise zur UBA Fachbereich „Geschichte“/ Systematik-Notation N
Der Bereich Geschichte (Systematik-Notation N) umfasst an der Universitätsbibliothek
Augsburg 116.646 Bucheinheiten. Davon stehen 72.747 Einheiten als Präsenzbestand in der
Teilbibliothek Geisteswissenschaften (Lokalkennzeichen 50; i.d.R. die wichtige und aktuelle
Literatur), und 43.899 Einheiten als Ausleihbestand im Zentralmagazin (Lokalkennzeichen 01,
23; i.d.R. ältere Literatur, frühere Auflagen, Zweitexemplare, Stand 31.12.2000). 250
Zeitschriften werden im Abonnement gehalten.
Wichtige Lokal-Kennzeichen für das Studium der Geschichte Lokalkennzeichen Standort Systematik Teilbibliothek:
01 Zentralmagazin in der ZB (in seltenen Fällen 00) ZB
01/AX Akademieschriften (Freihandbestand im Keller der ZB) ZB
02 Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek – nur HS-Lesesaal ZB
18 Universitätsarchiv (Eichleitner Str. 30, auf Anfrage)
23 Dissertationen (Magazinbestand) ZB
29 Institut für Europäische Kulturgeschichte (Eichleitner Str. 30, Zugang auf Anfrage)
31 Recht P Jura
50 Geschichte N TG
51 Politikwissenschaft MA-ML TG
52 Soziologie MN-MS WISO
70 Philosophie CA-CI TG
74 Archäologie LS-LG ZB
75 Theologie und Religionswissenschaft B TG
Systematische Aufstellung „N“ gemäß der Regensburger Verbundklassifikation (RVK):
NA Zeitschriften und Jahrbücher
NB Geschichte als Wissenschaft und Unterrichtsfach
NC Historische Hilfsmittel
ND Historische Hilfswissenschaften
NF Vor- und Frühgeschichte
NG Alte Geschichte
NH Griechisch-römische Geschichte
NK Weltgeschichte, Darstellungen Allgemeine Geschichte einzelner Staaten und Völker
Teilgebiete der Geschichte, Sammelwerke
NM Geschichte des Mittelalters
NN Neuere Geschichte
NO Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons (1789 - 1815)
NP Vom Wiener Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1815 - 1918)
NQ Geschichte seit 1918
NQ 1010 - NQ 1068 Allgemeines
NQ 1069 - NQ 1695 S333 Deutsche Geschichte seit dem Ende des Ersten Weltkriegs
NQ 1760 - NQ 2540 Drittes Reich
NQ 2545 - NQ 2795 Geschichte des Zweiten Weltkrieges
NQ 2798 - NQ 5790 Geschichte der auswärtigen Staaten (1918 - 1945)
NQ 5810 - NQ 5950 Die Welt nach 1945
NQ 5960 - NQ 7335 Deutsche Geschichte seit 1945
NQ 5960 - NQ 5975 Allgemeines
NQ 5980 - NQ 6020 Der Zusammenbruch und seine Folgen
NQ 6030 - NQ 6060 Deutschland unter alliierter Militärverwaltung
NQ 6070 - NQ 6940 Bundesrepublik Deutschland
NQ 6070 - NQ 6095 Allgemeines
NQ 6100 - NQ 6175 Innenpolitik
NQ 6180 - NQ 6940 Außenpolitik
NQ 6180 Allgemeines
NQ 6190 Europapolitik
NQ 6200 Frankreichpolitik
NQ 6210 Ostpolitik
NQ 6220 Entwicklungshilfe
NQ 6254 - NQ 6495 Beziehungen zu sonstigen Staaten
NQ 6560 Wiedervereinigung und Berlinfrage
NQ 6600 - NQ 6850 Persönlichkeiten
NQ 6910 - NQ 6940 Deutsche Länder seit 1945
NQ 6950 - NQ 7280 Deutsche Demokratische Republik (DDR) (1949 - 1990)
NQ 7300 - NQ 7335 Die Bundesrepublik Deutschland nach der Vereinigung
NQ 7338 - NQ 9100 Geschichte auswärtiger Staaten seit 1945
NQ 9200 - NQ 9460 Geschichte des Kolonialismus und Imperialismus
NR Landes- und Stadtgeschichte (Allgemeine, Deutsche und Österreichische Landes- und
Stadtgeschichte, Ausländische Stadtgeschichte, Geschichte der Auslanddeutschen)
NS Bayerische Landesgeschichte
NT Allgemeine Rechts-, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
NU Geschichte der Wissenschaften und des Unterrichtswesens
NV Religions- und Kirchengeschichte
NW Wirtschafts- und Sozialgeschichte
NY Geschichte der Juden
Die gesamte „Regensburger Verbundklassifikation (RVK)“ und Informationen zur Systematik
können im Internet eingesehen werden:
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/rvko/rvko.php3
Allgemeine Geschichtswissenschaftliche Zeitschriften
Historische Zeitschrift (HZ) seit 1859
50/NA 5045
Historisches Jahrbuch (HJb) seit 1880
50/NA 5075
Jahrbuch für Geschichtswissenschaft seit 1967, hg. von der Akademie der Wissenschaften der
DDR, Erscheinen eingestellt 1990
50/NA 7425
Saeculum Jahrbuch für Universalgeschichte seit 1956
50/NA 6980
Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte seit 1972, anfangs: Jb. des Instituts für deutsche
Geschichte (Univ. Tel Aviv)
50/NA 6190
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) seit 1953 (zunächst Ost-Berlin)
50/NA 7405
Zeitschrift für Historische Forschung (ZHF)
Vierteljahrsschrift zur Erforschung des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit seit 1974
50/NA 7415
Journal of Modern European History (JMEH).Zeitschrift für moderne europäische Geschichte.
Revue d’histoire européenne contemporaine, seit 2003
50/NA 6302
Allgemeine Geschichtswissenschaftliche Zeitschriften – Ausland
Revue Historique (RH) seit 1876
50/NA 6840
Journal of Modern History (JModH) seit 1929
50/NA 6285
The American Historical Review (AHR) seit 1895/96
50/NA 3610
The English Historical Review (EHR) seit 1886
50/NA 3970
davon in Verbindung mit Deutschen Historischen Instituten:
Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte seit 1973, hg. vom DHI Paris,
erscheint abwechselnd in drei Abteilungen: Mittelalter, Frühe Neuzeit, Zeitgeschichte
50/NA 3995
Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken (QFIAB) hg. vom
DHI Rom, seit 1898
50/NA 6645
Zeitschriften für Geschichtstheorie, Geschichtsdidaktik und Historiographiegeschichte
History and Theory Studies in the Theory of History seit 1960, mit einer Reihe von Beiheften
50/NA 2925
Storia della Storiografia. ... Geschichte der Geschichtsschreibung seit 1982
50/NA 3280
Internationale Schulbuchforschung Zeitschrift des Georg-Eckert-Instituts für internationale
Schulbuchforschung, seit 1979
50/NA 2937
Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Zeitschrift des Verbands der deutschen
Geschichtslehrer (GWU) seit 1950
50/NA 2881
Landes- und Regionalgeschichte Blätter für deutsche Landesgeschichte (BlDtLG) seit 1855
50/NA 7700
Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben seit 1874
50/NA 8739
Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte (ZBLG) seit 1928
50/NA 9065
Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte (ZWLG) seit 1937
50/NA 9090
Kulturgeschichte
Archiv für Kulturgeschichte (AKG) seit 1903
50/NA 9920
Kirchengeschichte
Zeitschrift für Kirchengeschichte (ZKG) seit 1867/77
75/BA 8735
Militärgeschichte
Militärgeschichtliche Mitteilungen (MGM) seit 1967
50/NA 9958
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Archiv für Sozialgeschichte (AfS) seit 1961
50/NA 9925
Geschichte und Gesellschaft (GuG, GG) Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, seit
1975
50/NA 9939
International Review of Social History (IRSH) seit 1937
50/NA 9950
Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte seit 1960, zunächst Berlin (Ost)
50/NA 9943
Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) seit 1903
50/NA 9990
Annales – Histoire, Sciences Sociales (Ann. HSS) seit 1929 u.d.T. Annales d’histoire
économique et sociale, NF seit 1946 bis 1993u.d.T. Annales – Économies, Sociétés,
Civilisations (Ann. ESC)
50/NA 3635
Zeitgeschichte
Journal of Contemporary History seit 1966
50/NA 6290
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ, VfZG ...) seit 1953
50/NA 7280
Vingtième Siècle, Revue d’histoire seit 1984
50/NA 7290
Zeitgeschichte seit 1973
50/NA 7370
Relations Internationales Revue trimestrielle d’histoire, seit 1974
50/NA 6658
Jetzt neu als Online Publikation und gedruckt:
Zeithistorische Forschungen /Studies in Contemporary History (ZF)
http://www.zeithistorische-forschungen.de
Politikwissenschaftliche Zeitschriften
Aus Politik und Zeitgeschichte (APUZ). Beilage zur Wochenzeitschrift „Das Parlament“
51/MA 5401
DeutschlandArchiv. Zeitschrift für das vereinigte Deutschland
51/MA 2640
Europa-Archiv ab 1995: Internationale Politik seit 1946, drei Abteilungen: Dokumente,
Beiträge und Berichte, Zeittafel
51/MA 3021
Politische Vierteljahrsschrift (PVS)
51/MA 5800
Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl)
31/PM 9420
51/MA 8950
Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol) seit 1996
51/MA 3884
Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtsgeschichte
Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften seit 1877, zuvor: Schmollers Jahrbuch ....
40/QA 11525
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZSS) seit 1948
51/MA 4500
Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (ZRG) seit 1880, bzw. 1911, jeweils
eine Ausgabe jährlich - Romanistische Abteilung - Germanistische Abteilung - Kanonistische
Abteilung
31/PV 195
50/NA 9977
31/PW 1380
50/NA 0075
31/PY 125
75/BA 8916
Wissenschafts- und Universitätsgeschichte
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte. Organ der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte
e.V. (BWG), seit 1978
01/AK 10350
Jahrbuch für Universitätsgeschichte (JUB), seit 1998
01/AZ 33232
18/AZ 33232
Medizin, Gesellschaft und Geschichte. Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der
Robert-Bosch-Stiftung (MedGG), seit 1982 FL im Gateway Bayern
History of Science. A review of literature and research in the history of science, medicine and
technology in its intellectual and social context
01/AZ 15750
Revue d’Histoire des Science seit 1947 (bis 1970: Revue d’Histoire des Sciences et de leur
Application)
01/AZ 23600
Neueste Hefte dieser Zs. in der Regel in der Zentralbibliothek beim Bereich Wissenschaften
und Hochschulwesen (neben Lokalstandort 12)
Als Wegweiser in der deutschen Geschichtswissenschaft seit einigen Jahren:
Vademekum der Geschichtswissenschaften. Verbände, Organisationen, Gesellschaften,
Vereine, Institute, Seminare, Lehrstühle, Bibliotheken, Archive, Museen, Dienststellen,
Ämter, Verlage und Zeitschriften sowie Historiker in Deutschland, Österreich und der
Schweiz, Stuttgart 6 2004 (erscheint zweijährlich)
50/NA 3316.7-6 (sowie an den Standorten 18 und 29)
Zu Neuerscheinungen vgl.:
Das historisch- politische Buch (HPB)
Ein Wegweiser durch das Schrifttum, seit 1953
50/NC 4400 S 379
Neue Politische Literatur (NPL) seit 1956
5 l/MB 1500 N481
Jetzt neu als Online-Publikationen:
H-Soz-u-Kult: Humanities. Sozial- und Kulturgeschichte, Rezensionen gedruckt und als
Online-Publ. unter dem Titel: Historische Literatur. Rezensionszeitschrift von H-Soz-u-Kult
http://www.hsozkult.geschichte.hu-berlin.de
http://edoc.hu-berlin.de/e_histlit/
Sehepunkte. Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften
http://www.sehepunkte.de
Weitere Zeitschriften: Baumgart, Bücherverzeichnis, S. 142-153.
Merkblatt Referat
Allgemein: Das Referat zählt 15% der Gesamtnote des Seminars. Es sollte nicht länger als 20
min dauern. Im Zentrum der Argumentation eures Referats sollte eure These stehen, in der ihr
Position zu einem Problem oder eine Fragestellung im Kontext eures Themas bezieht. Diese
These sollte Ausgangspunkt für die anschließende Diskussion sein. Euer Referat sollte von
einem Handout und möglicherweise von einer Präsentation begleitet werden. Das Referat
muss in seinen Grundzügen auf jeden Fall mit dem Dozenten vor- und nachbesprochen
werden.
Einleitung: Die Einleitung sollte zum Thema des Referats hinführen und den größeren
historischen Kontext skizzieren. Eventuell könnt ihr hier auch schon auf Probleme oder
Fragestellungen hinweisen, die später im Referat relevant werden. Die Einleitung sollte kurz
und prägnant sein.
Hauptteil: Der Hauptteil dient dazu, die zuvor angedeutete Argumentation auszubreiten und
mit Beispielen (Quellen) zu unterlegen. Dabei ist es wichtig, dass ihr möglichst lückenlos und
nachvollziehbar argumentiert. Achtet dabei auf die Zeit. Am Ende des Hauptteils sollte eine
kurze Zusammenfassung stehen, in der ihr die wichtigsten Grundlinien eurer Argumentation
noch einmal nachzieht.
Die These: Den Abschluss eures Referats sollte eure These bilden. In der These stellt ihr eine
Behauptung zu einem Problem aus dem Umfeld eures Themas auf. Die These sollte so
formuliert sein, dass sie den Ausgangspunkt für die anschließende Diskussion im Seminar
bildet.
Das Handout: Das Handout sollte enthalten:




Einen Kopf mit allen relevanten Formalia (Universität, Seminar, Titel des
Proseminars, Dozent, Thema des Referats, Referent, Datum)
Die Gliederung und die wichtigsten Punkte eures Referats in der Chronologie eures
Vortrags
Eure These
Die Literatur, die ihr für euer Referat verwendet habt!
Handouts sollten nicht länger als zwei Seiten sein. Sie sollten in ausreichender Anzahl
vorhanden sein und schon vor Beginn der Sitzung ausgeteilt, bzw. vorab bei Digicampus
bereitgestellt werden.
Das Referat – Richtlinien, Hilfestellungen und Tipps
1. Allgemeines
o ‚Perfekte’ Referate werden von Studienanfängern nicht erwartet, denn ebenso wie
wissenschaftliches Arbeiten muss auch mündliches Vortragen erlernt werden, ist also keine
angeborene Fähigkeit. Referieren und Präsentieren ist in erster Linie eine Frage von Übung
und Routine, ein guter Vortrag entsteht aber erst durch gründliche Vorbereitung und durch
Kenntnisse bestimmter Grundlagen des Präsentierens.
o Referate mögen lästiges Übel sein, sind aber auch ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung
zum Historiker. Gerade der Präsentationsfähigkeit kommt auch außerhalb der Universität
(beispielsweise bei Diskussionen oder Vorstellungsgesprächen) große Bedeutung zu. Für die
mündliche Präsentation gilt daher ebenso wie für wissenschaftliches Schreiben. Die Fähigkeit
jegliches Wissen, Informationen und Erkenntnisse in sinnvollen Zusammenhängen erfassen
und in kohärenten Argumentationsgängen überzeugend präsentieren zu können, ist eine der
Schlüsselqualifikationen eines geisteswissenschaftlichen Studiums und in vielen Berufen
unabdingbar.
2. Vorbereitung
o Die zeitliche Zielvorgabe des Referats sollte rechtzeitig mit dem Dozenten geklärt werden.
Insbesondere bei relativ kurzen Zeitvorgaben (15-20 Minuten) gerät man schnell in
Bedrängnis. Um dies zu verhindern, ist es ratsam, zu Hause das Referat bereits laut
vorzusprechen. Überlange Vorträge müssen entsprechend gekürzt werden.
o Je nach Thema, eigener Arbeitsbelastung und –geschwindigkeit sollte mit einer
Vorbereitungszeit von etwa zweieinhalb bis drei Wochen kalkuliert werden. Hierunter fällt
auch die Zeit, die von der Bestellung bis zum Eintreffen einer Fernleihe vergehen kann.
o Die Literaturgrundlage des Referats sollte knapp gehalten sein. Neben einschlägigen
Lehrbüchern sollten insbesondere aktuelle Aufsätze herangezogen werden. (Definitiv
unsinnig ist es hingegen, zur Referatsvorbereitung große Überblicksdarstellungen vollständig
durchzulesen. Sinnvoller ist es, stattdessen selektiv relevante Einzelkapitel durchzusehen.)
o Vorträge sind niemals vollständig! Im Rahmen eines etwa halbstündigen Referats ist es
unmöglich, alle Facetten eines historischen Gegenstands zu erfassen. Entsprechend erwartet
auch kein Dozent ein derartiges Husarenstück. Generell gilt: Es ist sinnvoller, im Vortrag
wenige spezifische Gesichtspunkte en detail zu besprechen, als eine Vielzahl von Aspekten
oberflächlich abzugrasen. Es ist ratsam, besonders jene Gesichtspunkte hervorzuheben, die
man selbst für die Spannendsten und Interessantes hält. Erfahrungsgemäß funktioniert die
Vermittlung und Erklärung von Sachverhalten umso besser, wenn der Referent sich selbst für
sein Thema interessiert.
3. Aufbau und Konzeption
o Vorträge sollten sorgfältig gegliedert werden! Ebenso wie schriftliche Arbeiten besitzen
auch (gute) Referate eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss!
a) Die Einleitung soll dazu dienen, den Zuhörer über das Thema des Vortrages, dessen Ziel
und seine Grenze zu informieren. Der Aufbau der Referates sollte kurz angesprochen werden
(Gliederungspunkte). Falls möglich sollte das zu besprechende Thema auch kurz in der
Forschungslandschaft verortet werden.
b) Hauptteil: Präsentation des erworbenen Wissens, bzw. eigener Deutungen in klaren
Argumentationsschritten.
c) Schluss: Zusammenfassung der Ergebnisse unter Rückbezug auf die in der Einleitung
gestellte Fragestellung. Außerdem: Überleitung in die Diskussion!
o Anschlussdiskussionen sollten sorgfältig vorbereitet werden! Ein Referat lebt nicht nur
von der Professionalität des Vortrags, sondern insbesondere dadurch, dass es zu Diskussionen
animiert. Im Idealfall entzünden sich Debatten nach dem Vortrag quasi von selbst durch das
Diskussionsbedürfnis der Zuhörer. Diskussionen können auch vom Referenten forciert
werden, indem man:
a) nicht alle ermittelten Erkenntnisse gleich in Ihren Vortrag einbaut,
b) nach dem Referat direkte Fragen an das Auditorium stellt,
c) auf Forschungskontroversen verweist (also auf abweichende Deutungsmöglichkeiten
aufmerksam macht),
d) kontroverse Thesen formuliert,
e) versucht, das Referatsthema in die Gesamtthematik des Seminars einzuordnen.
4. Der mündliche Vortrag
o Referate sollten möglichst frei vorgetragen werden! In jedem Fall sollte vermieden
werden, den Vortragstext auszudrucken und dann vorzulesen! Solch eine Vortragsart
verhindert, dass der Referent das freie Sprechen erlernt und ermüdet überdies die Zuhörer. Es
bietet sich dagegen an, stichpunktartig die Gliederungspunkte und wichtigsten
Zusammenhänge des Referatsthemas auf einem Manuskript zu notieren. Als
Orientierungshilfe kann hierbei das eigene Handout dienen.
o Schachtelsätze vermeiden! In noch höherem Maße als in gedruckten Texten vermindern
lange Sätze im Regelfall die Verständlichkeit des Vortrages. Komplizierte Satzkonstruktionen
zählen nicht zu den Kriterien wissenschaftlichen Stils! Darum: Hauptsätze, Hauptsätze,
Hauptsätze....
o Fremdwörter möglichst durch geläufige Begriffe ersetzen! Auch eine möglichst einfache
Wortwahl dient der Verständlichkeit des Referats. Es kann dabei indes nicht darum gehen,
peinlich darauf zu achten, jegliche Verwendung von Fremdwörtern zu vermeiden (jede
Wissenschaft besitzt einen bestimmten Kanon an wissenschaftlichen Fachbegriffen).
o Um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu gewinnen, empfiehlt es sich, Vorträge mit
Bildern, Karikaturen, (Quellen)zitaten oder ähnlichem einzuleiten. Dieser Einstieg ins Referat
ist allemal eleganter und interessanter, als das inflationär häufig verwendete
Einleitungsschema à la „Ich spreche jetzt über…“.
o Nur die Ruhe! Ruhig und gemäßigt sprechen. Während des Vortrages können ohne
weiteres auch kurze Pausen eingelegt werden, um sich gegebenenfalls neu zu konzentrieren.
Insbesondere bei Übergängen zu neuen Gliederungspunkten ist dies sinnvoll.
werden, entsprechende Rednerpulte gehören in jedem Seminarraum zur Grundausstattung.
o Der Beginn des Vortrags:
die Einführungssätze des Vortrags sorgfältig vorzubereiten. Die ersten Sätze des Referates
sollten daher genau ausformuliert und ggf. auswendig gelernt werden.
- Erstens ist es so einfacher, das Interesse der Zuhörer zu gewinnen.
- Zweitens gelingt es besser, der eigenen Nervosität entgegenzuwirken.
o Blickkontakt:
Der Referent sollte sich bemühen, von Zeit zu Zeit Blickkontakt mit dem Publikum zu suchen
und zu halten. Abzuraten ist auf jeden Fall davon, während des gesamten Vortrages nur den
Seminarleiter oder die eigenen Aufzeichnungen anzusehen.
5. Handout, Folien, Power Point:
o Stichpunktartige Wiedergabe der wichtigsten Inhalte des Referats (Thesen, Ergebnisse,
Deutungen, etc.)
Orientierungshilfe: Es soll es dem Zuhörer
ermöglichen, die Gliederungsschritte und damit den Verlauf des Vortrags jederzeit
nachvollziehen zu können. Das Handout ist also keine Verschriftlichung des eigenen
Redetextes!
herangezogenen Literatur (und ggf. der verwendeten Quellen). Denkbar ist auch das
Verfassen einer Auswahlbibliographie, durch die Interessenten eine eigenständige,
weitergehende Beschäftigung mit dem Referatsthema erleichtert werden kann.
→ In jedem Fall gehören in die Kopfzeile des Handouts folgende Informationen:
- Universität und Lehrstuhl
- Der Name des Dozenten,
- der Titel der Veranstaltung,
- der/die Name(n) des/der Referenten,
- die Angabe des Semesters,
- sowie das Datum des Vortrags.
Beispiel:
Universität Augsburg
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Proseminar: Der Balkan vom Krimkrieg bis zum Ersten Weltkrieg
Dozent: Markus Seemann, M.A.
Referent: Max Mustermann
Sommersemester 2009
12.5.2009
o Zum Abwechslungsreichtum des Vortrags bietet es sich an, Statistiken, Tabellen,
Fotographien, u.ä. zu verwenden. Hierbei ist indes folgendes zu beachten:
a) Die herangezogenen Medien müssen in ersichtlichem Zusammenhang mit Ihrem
mündlichen Vortrag stehen. Hierzu ist es nötig, Tabellen zu interpretieren, Fotographien zu
erläutern, etc.
b) Ein Vortrag sollte keinesfalls mit Bildern, Tabellen, Diagrammen u.ä. überfrachtet werden!
Im Referat soll stets der mündliche Vortrag – als das Sprechen – im Vordergrund stehen.
Auch bei Illustrationen gilt: Lieber Klasse statt Masse!
Literaturhinweise:
- Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches
Arbeiten, 2. aktual. Aufl., Paderborn 2004, S. 111-120.
- Stefan Jordan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005, S. 131f.
- Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 244-249
Techniken des Bibliographierens
1. Begriffserklärung
Der Begriff ‚Bibliographie’ leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie
‚Bücherverzeichnis’ oder ‚Bücherbeschreibung’.
Der Begriff ‚Bibliographie’ wird etwas uneindeutig verwendet. Im weiteren Sinne bezeichnet
er die Gesamtheit aller Verzeichnisse, die einer wissenschaftlichen Arbeit zugrunde liegen,
also auch das Quellenverzeichnis. Im engeren Sinne umfasst die ‚Bibliographie’ hingegen
nur das Verzeichnis der verwendeten Literatur, also die sogenannten sekundären Materialien.
In diesem Sprachgebrauch wird der Begriff ‚Bibliographie’ als Abgrenzung zum Verzeichnis
der primären Materialen, also die gedruckten und ungedruckten Quellen, verwendet.
Unter ‚Bibliographieren’ versteht man also das eigenständige Erstellen eines
Literaturverzeichnisses zu einem bestimmten Thema. ‚Bibliographieren’ ist also gerade kein
mechanisches Sammeln diverser Literaturangaben unterschiedlichster Herkunft, da es stets
eine grundlegende Vertrautheit mit der zu bearbeitenden Thematik und deren
wissenschaftlicher Bedeutung voraussetzt.
2. Unsystematisches und systematisches Bibliographieren
A. Unsystematisches Bibliographieren
I. Regale der Bibliothek absuchen
Nachteile dieser Bibliographiermethode:
 Auch sehr gut ausgestatte Bibliotheken besitzen i.d.R. nicht alle Titel, die zu
einem bestimmten Thema verfügbar sind.
 Es können nur Bücher erfasst werden, die sich aktuellen Präsenzbestand
befinden. Ausgeliehene Werke oder Magazinbestände werden übersehen.
II. Auswertung der Literaturverzeichnisse einschlägiger Monographien
Nachteile dieser Bibliographiermethode:
 Die Literaturverzeichnisse in wissenschaftlichen Publikationen weisen häufig
selbst Lücken auf.
 Aufgrund von Verzögerungen zwischen dem Abschluss des Manuskripts einer
wissenschaftlichen Arbeit und ihrer Publikation spiegeln selbst die
Literaturverzeichnisse aktuellster Monographien bisweilen nicht den
Forschungsstand des Jahres ihrer Veröffentlichung wider.
III. Experten um Hinweis auf geeignete Literatur bitten
Nachteile dieser Bibliographiermethode:
 Abhängigkeit von Wissen und Kooperationsbereitschaft des Experten.
 Je weiter man sich in ein Thema eingearbeitet hat, desto schwieriger kann es
werden, überhaupt noch einen geeigneten Experten zu finden.
B. Systematisches Bibliographieren
Unter systematischen Bibliographieren versteht man die gezielte Auswertung gedruckter
und/oder im Internet abrufbarer Bibliographien, Kataloge und Datenbanken.
I. Vorarbeiten
Es ist sinnvoll, vor einer intensiven Literaturrecherche allgemeines Überblickswissen
über die zu bearbeitende Thematik zu erwerben. Hierbei geht es nicht um den
unsinnigen Versuch, sich in möglichst kurzer Zeit enzyklopädisches Wissen
anzueignen, sondern vielmehr darum, ein erstes Grundverständnis der wichtigsten
Gesichtspunkte und Forschungsfelder eines historischen Gegenstands zu erhalten.
Hierdurch kann das persönliche wissenschaftliche Interesse eingeengt und dadurch
eine spezifische Fragestellung entwickelt werden.
Recherche in Bibliothekskatalogen
Suchoptionen im OPAC Augsburg
 Autorensuche. Sinnvoll, wenn ein bestimmter Autor als Experte für das
gesuchte Themenfeld bekannt ist.
 Titelsuche. Auffinden von Monographien und Sammelbänden, die genau den
gesuchten Begriff in Titel oder Untertitel tragen.
 Schlagwortsuche. Auffinden aller Publikationen, die – unabhängig vom Titel –
im Bibliothekskatalog dem Suchbegriff zugeordnet sind.
Nachteile dieser Bibliographiermethode:
 Aufsätze werden nicht erfasst!
 Angezeigt werden lediglich die Bestände der Universitätsbibliothek Augsburg.
o Um diesen Mangel zu umgehen, bietet sich die Verwendung
bibliotheksübergreifender Kataloge an, insbesondere der mit dem
Gateway-Fernleihsystem verknüpfte Bayerische Bibliotheksverbund
(BVB):
http://gateway-bayern.bib-bvb.de/
o Ein noch erheblich größeres Angebot als der BVB – wenngleich ohne
direkte Fernleihoption – bietet der Karlsruher Virtuelle Katalog
(KVK):
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
II. Gedruckte Bibliographien
Die Suche in gedruckten Bibliographien ist die wohl ‚klassischste’ Form der
systematischen Literatursuche. Gedruckte Bibliographien enthalten möglichst
vollständig die in einem gewissen Zeitraum oder zu einem bestimmten Thema
erschienene Literatur. Durch ihren Anspruch auf Vollständigkeit unterscheiden sie
sich maßgeblich von den Literatur-verzeichnissen, die einer wissenschaftlichen Arbeit
beigegeben werden. Diese sollten daher nicht als Bibliographie bezeichnet werden!
 Allgemeine Bibliographien, z.B.:
i. Friedrich Christoph Dahlmann und Georg Waitz: Quellenkunde der
deutschen Geschichte. Bibliographie der Quellen und der Literatur zur
deutschen Geschichte, 10. Aufl., 13 Bde., hg. v. Hermann Heimpel,
Frankfurt a.M. 1969-1999 [50/NC 5200 D131(10)-1-12]
 Bibliographien zu Spezialthemen, zB:
i. Christoph Redulski: Bibliographie zum Ersten Weltkrieg, Marburg
2005 [50/NC 5900 R344].
ii. Michael Ruck: Bibliographie zum Nationalsozialismus, 2 Bde.,
Darmstadt 2000 [50/NC 5200 R912-1/2].
 Bibliographie-Bibliographien, z.B.
i. Hans Jürgen Kernchen und Wilhelm Totok: Handbuch der
bibliographischen Nachschlagewerke, 6. Aufl., 2 Bde., Frankfurt a.M.
1984/85
[31/AA 11184-1/2].
ii. Winfried Baumgart: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte.
Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 15. Aufl., Darmstadt 2003 [50/NC
5200 B348(15)].
Recherche in Internet-Bibliographien
Mittels einer Durchsicht der einschlägigen Internet-Bibliographien können die Lücken
geschlossen werden, die aus den unter Punkt II. genannten Bibliographiermethoden
geblieben sind – insbesondere hinsichtlich aktueller Aufsätze.
Eine Aufzählung aller Internet-Bibliographien ist wegen ihrer hohen Gesamtzahl nicht
möglich. Über die Webpage der Universitätsbibliothek (http://www.bibliothek.uniaugsburg.de/de/) finden sich zahlreiche, für die Geschichtswissenschaft relevante
Datenbanken:
http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/dbliste.php?bib_id=ub_a&colors=63&ocolors=40&lett=f&gebiete=26
[Abrufbar unter Bibliothek => Literatur suchen => Datenbank-Infosystem (DBIS) =>
Geschichte].
Dennoch sollen hier drei einschlägige Online-Bibliographien genannt werden:
 Historische Bibliographie und Jahrbuch der Historischen Forschung
Online Verzeichnis von Publikationen zur deutschen und außerdeutschen
Geschichte seit 1990.
 IBZ (Internationale Bibliographie der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen
Zeitschriftenliteratur). → Fachübergreifend! Verzeichnis von mehr als
zweieinhalb Millionen Aufsätzen, die seit 1983 in etwa 11.000 Zeitschriften
publiziert worden sind (Monatliche Aktualisierung).
 Jahresberichte für deutsche Geschichte Verzeichnis deutsch- und
fremdsprachiger Publikationen (Aufsätze, Monographien, Quelleneditionen,
Sammelbände, Bibliographien) zur deutschen Geschichte seit 1984.
Literaturhinweise:

Erwin Faber und Imanuel Geiss: Arbeitsbuch zum Geschichtsstudium. Einführung in die Praxis wissenschaftlicher
Arbeit, 2. Aufl., Paderborn u.a. 1992, S. 61-71.

Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 2. aktual.
Aufl., Paderborn 2004, S. 17-33.

Stefan Jordan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005, S. 79-89.

Martin Peter und Hans-Jürgen Schröder: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn u.a. 1994, S. 127-147.

Volker Sellin: Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2005, S. 113-124.

Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 180-183.
Tipps zum Anfertigen einer Seminararbeit
Arbeitsschritte
1. Annäherung an das Thema über Handbücher und durch bibliographisches
Erschließen der relevanten Literatur
2. Formulierung einer Fragestellung oder Arbeitshypothese
3. Suchen nach spezieller Forschungsliteratur
4. Sichten und Ordnen des Materials
5. Erstellen einer vorläufigen Gliederung, deren argumentative Logik auf die
Fragestellung/Hypothese ausgerichtet ist
6. Abfassen der schriftlichen Hausarbeit
Formales
 DIN A 4, Korrekturrand ca. 4 cm rechts, möglichst mit Silbentrennung und Blocksatz
(auch in den Fußnoten)
 Schriftgrad: 12 pt. (Times New Roman)
 Zeilenabstand: 1,5
Aufbau der Arbeit
7. Titelblatt
8. Inhaltsverzeichnis (Gliederung)
9. Einleitung
10. Darstellung (inkl. Fußnoten)
11. Zusammenfassung
12. Quellen- und Literaturverzeichnis
13. [ggf. Abkürzungsverzeichnis]
14. [ggf. Anhang (Statistiken, Karten, Abbildungen u.ä.)]
Titelblatt:
 Das Titelblatt sollte folgende Informationen enthalten:
Thema des Seminars, Seminarleiter, Universität, Fakultät, Semester Titel der
Hausarbeit Angaben zum Verfasser: Name, Anschrift und email, genauer Studiengang
und Fächerkombination, Fachsemester
Gliederung
 Die Überschriften sollten immer sprechend gewählt sein (also auch nicht „Schluss“
o.ä.). Die Gliederung sollte immer den Gang der Argumentation wiedergeben und
sollte nicht zu feingliedrig sein (2 Gliederungsebenen, maximal 3!).
Darstellung
Einleitung

Die Einleitung sollte/kann folgende Punkte enthalten: Erläuterung der Problemstellung
und ihrer Relevanz; Abgrenzung des Themas für das vorliegende Projekt; Erläuterung
der Quellen- und Literaturlage evtl. des Forschungsstandes; Erläuterung der
nachfolgenden Argumentation evtl. mit Verweis auf die Teile der Gliederung (aber
keine Nacherzählung des Inhaltsverzeichnisses!).
Hauptteil








Die innere Struktur des Hauptteils sollte sich logisch und aus der Sache ergeben. Die
Argumentationsstruktur muss an der Fragestellung ausgerichtet sein.
Alle Aussagen müssen belegt werden, und zwar sowohl wörtliche Zitate als auch
sinngemäß übernommene Fakten, Interpretationen und Deutungen, andere
Forschungsmeinungen
Die Anmerkungen können am Ende der Seite oder am Ende des Textes stehen und
müssen die Belegstellen mit den genauen Seitenangaben enthalten; bei der ersten
Nennung ist der volle Titel der zitierten Werke wiederzugeben, bei jeder weiteren
Nennung genügen Kurztitel
In den Anmerkungen können auch Ergänzungen stehen, die den Textfluss stören
würden, z.B. abweichende Forschungsmeinungen, Kommentare zur Literatur,
biographische Informationen etc. Allerdings gehören Informationen, die für das
Verständnis des Textes notwendig sind immer in den Haupttext.
Übertriebenes Aneinanderreihen von Zitaten und Belegen dokumentiert für sich
alleine noch nicht die Wissenschaftlichkeit einer Arbeit. Summarische Belege sind
durchaus legitim, wenn Sie Material aus verschiedenen Quellen entnommen haben
und einen Absatz eigenständig formuliert haben.
Beachten Sie unbedingt, dass nicht gekennzeichnete wörtlich übernommene oder eng
an eine Vorlage angelehnte Textstellen ein Plagiat darstellen können
Im Vordergrund sollte die Durchdringung des Materials durch den/die Verfasser(in)
stehen – nicht die Nacherzählung von Forschungsliteratur.
Zitate müssen durch Anführungszeichen markiert werden und sind wörtlich genau aus
der Vorlage zu übernehmen
Schluss



Der Schluss sollte ein Fazit der Arbeit liefern und eine Antwort auf die in der
Einleitung aufgeworfene
Fragestellung liefern bzw. die Hypothese beurteilen und wenn nötig modifizieren.
Manchmal bietet es sich auch an, das Phänomen in einen größeren historischen
Zusammenhang oder eine größere Deutung einzuordnen, die im engen Rahmen der
Arbeit nicht behandelt werden konnte.
Achtung! Der Schluss sollte keine neuen Fakten bringen – diese gehören in den
Hauptteil!
Quellen- und Literaturverzeichnis

Hier werden alle verwendeten Quellen- und Literaturtitel in alphabetischer
Reihenfolge aufgelistet. Quellen und Literatur sind getrennt aufzuführen
Techniken des Belegens und Zitierens
A. Sinn und Zweck des Zitierens und Belegens in einer wissenschaftlichen Arbeit
a) Der Sinn des Zitierens und Belegens liegt in der Nachprüfbarkeit der in der Arbeit
getroffenen Aussagen und Behauptungen. Eindeutige und genaue Belege der Aussagen
ermöglichen es dem Leser, die fraglichen Textpassagen anhand der angegebenen Quellen und
der Literatur zu überprüfen. Korrektes, einheitliches und gewissenhaftes Zitieren und
Belegen ist das darum wichtigste Kennzeichen einer wissenschaftlichen Arbeit. Aus
fremden Federn übernommene Aussagen, die nicht eindeutig als solche gekennzeichnet sind,
lassen eine Arbeit zum Plagiat werden.
b) Zitieren und Belegen bezeichnen eigentlich nicht denselben Vorgang, auch wenn dieses
umgangssprachlich oft miteinander vermengt wird. Zitate sind streng genommen nur
wörtliche Übernahmen aus Quellen oder Literatur, Belege hingegen umfassen sowohl
wörtliche wie paraphrasierende oder verweisende Übernahme aus fremden Federn.
c) Lieber Klasse statt Masse: Nicht die Menge an Zitaten und Belegen ist entscheidend,
sondern deren Informationswert. Es ist wenig zielführend, im vollen Wortlaut ganze Sätze
aus den Quellen oder der Literatur aneinander zu fügen, anstatt sich auf die wichtigsten
Formulierungen und Begriffe zu konzentrieren und diese für ihre eigene Interpretation
nutzbar zu machen. Der Informationswert eines Zitats ist dadurch gekennzeichnet, dass es
„eine ganz charakteristische Wendung oder eine spezifische Wertung“ enthält, die der Autor
in seine „Analyse oder Argumentation“2 unmittelbar integrieren. Demzufolge ist es erlaubt,
zitierte Sätze zu kürzen. Entsprechende Auslassungen sind jedoch in jedem Fall mit „[…]“
kenntlich zu machen.
d) Bei einem direkten Zitat darf der ursprüngliche Wortlaut einer Quelle oder Literatur nicht
verändert werden! Es ist lediglich zulässig, die Groß- und Kleinschreibung des ersten zitierten
Wortes anzupassen, ebenso wie den Kasus einzelner Begriffe, falls diese erst hierdurch
grammatikalisch in Ihren Satz passen. Die orthographischen Eigenheiten der Quellen bzw.
2
Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 2. aktual.
Aufl., Paderborn 2004, S. 123.
Literatur werden jedoch beibehalten. Druck- und offensichtliche Rechtschreibfehler werden
ebenso übernommen, im Text jedoch mit „[sic!]“ gekennzeichnet. Sind einzelne Wörter oder
Satzteile im Original hervorgehoben, müssen Sie diese auch im Zitat durch Kursiv- oder
Fettschrift herausstellen. Dass eine Hervorhebung nicht aus der eigenen Feder stammt, wird
deutlich gemacht, indem man am Ende der Fußnote „(Hervorhebung im Original)“ anfügt.
B. Die 10 Gebote des korrekten Zitierens
Damit eine Literaturangabe überprüfbar ist, muss sie die Angaben enthalten, die es dem Leser
ermöglichen, den angegebenen Titel in einer wissenschaftlichen Bibliothek selbst zu bestellen
bzw. aufzufinden.
-
Bei Büchern (Monographien, Epochendarstellungen, Handbüchern, Bibliographien)
Autor, Titel und Untertitel des Werkes (falls vorhanden auch Buchreihe und
Bandnummer) Erscheinungsort und -jahr, sowie die Seitenzahlen, auf die sich die
Anmerkung bezieht.
-
Bei Aufsätzen in Sammelbänden Autor, Titel und Untertitel des Beitrages, Titel des
Buches, in dem der Beitrag erschienen ist, Herausgeber des Buches,
Erscheinungsort und -jahr, erste und letzte Seite des Beitrages sowie die
Seitenzahlen, auf die sich die Anmerkung bezieht.
-
Bei Artikeln in Zeitschriften (Aufsätze, Rezensionen) Autor, Titel und Untertitel des
Artikels, Zeitschriftentitel, Nummer des Bandes, Jahrgang, erste und letzte Seite
des Beitrages sowie die Seitenzahlen, auf die sich die Anmerkung bezieht.
Herausgeber werden bei Zeitschriften nicht angegeben!
Abgesehen von diesen Mindestanforderungen, die jede wissenschaftliche korrekte Zitation
enthalten muss, existiert in der Geschichtswissenschaft jedoch keine einheitliche und
allgemeingültige Zitierweise. Zitierweise angewendet wird, ist dem Autoren i.d.R. daher
selbst überlassen. Hat man sich jedoch einmal auf ein gewisses Zitierschema festgelegt, so ist
im weiteren Verlauf der Arbeit ausnahmslos dieses zu verwenden!
Die folgenden 10 Hinweise lassen sich auf so gut wie jede wissenschaftlich anerkannte
Zitierweise anwenden:
I.
Anmerkungen und Belege gehören in die Fußnoten und niemals in Klammern in
den Text!
II.
Egal welche Zitierweise angewandt wird: Anmerkungen/Belege in den Fußnoten
gelten als Sätze und beginnen daher immer mit einem Großbuchstaben und
enden immer mit einem Punkt.
III.
Falls es sich bei dem zitierten Werk nicht um eine Erstausgabe handelt, muss die
Auflage angegeben werden. Angegeben werden auch zusätzliche Hinweise wie
„überarb.“ (überarbeitet), „aktual.“ (aktualisiert), „erg.“ (ergänzt), „verb.“
(verbesserte) und „erw.“ (erweitert).
IV.
Falls eine wissenschaftliche Publikation mehrere Autoren oder Herausgeber
besitzt, werden diese in der Reihenfolge ihrer Nennung aufgeführt (Name 1, Name
2 und Name 3). In seltenen Fällen besitzen Monographien und Sammelbände mehr
als 3 Autoren bzw. Herausgeber. In diesem Fall wird nur der/die Erstgenannte
aufgeführt und zusätzlich ein „u.a.“ angefügt. Dieselbe Regel gilt analog für
Ortsangaben
V.
Für den Fall, dass einzelne bibliographische Angaben nicht angegeben sind,
muss dies in den Anmerkungen angeführt werden. Liegen keine Informationen
über den Erscheinungsort vor, wird dies (an der Stelle des Ortsnamens) mit dem
Kürzel „o.O.“ (ohne Ort) kenntlich gemacht. Fehlt hingegen das Erscheinungsjahr,
ist das Kürzel „o.J.“ (ohne Jahr) zu verwenden.
VI.
Nach der erstmaligen Nennung der vollständigen bibliographischen Angaben wird
in den Anmerkungen nur noch ein Kurztitel benutzt. Dieser umfasst in aller Regel
den Nachnamen des Autors/Herausgebers und ein Wort/einen Begriff des Titels,
sowie die Seitenangabe. Bsp.: Freytag, Kursbuch, S. 67.
VII.
Werden in zwei aufeinanderfolgenden Anmerkungen Belege aus derselben
Publikation verwendet, kann in der zweiten Fußnote auf den Kurztitel verzichtet
werden und stattdessen das für Ebenda stehende Kürzel „Ebd.“ Verwendet
werden. Abweichende Seitenangaben sind jedoch kenntlich zu machen.
VIII.
Seitenangaben: Falls eine belegte Textpassage mehr als eine Seite umfasst gelten
folgende Regeln:
 Die Angabe ‚S. 14f.’ bezeichnet genau die Seiten 14 und 15.
 Textpassagen ab 3 Seiten Länge werden präzise beziffert, etwa ‚S. 14-18’.
 Seitenangaben wie ‚S. 14ff.’ zur Benennung von mehr als zwei
aufeinanderfolgenden Textpassagen sollten vermieden werden, da sie das
Auffinden der Belege unnötig erschweren.
IX.
Nicht nur direkte Zitate müssen belegt werden, sondern auch sinngemäße,
inhaltliche Zusammenfassungen von Textpassagen ohne wörtliche
Übernahme. Falls eine Fußnote eine solche Passage belegt, beginnt diese Fußnote
mit dem Kürzel „Vgl.“ für „Vergleiche“.
X.
Selbstverständliche und unbestreitbare Tatsachen müssen nicht extra belegt
werden (z.B. Geburtsjahr von Martin Luther, Wilhelm II. war Deutscher Kaiser,
Kennedy wurde ermordet, Dänemark liegt nördlich von Deutschland usw.).
C. Beispiele für Zitierweisen
o Monographien, Handbücher, Epochendarstellungen
AUTOR: TITEL. UNTERTITEL (REIHE BAND), AUFLAGE, ORT JAHR.
 Andreas Wirsching: Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer
Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918-1933/39. Berlin und
Paris im Vergleich (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 40),
München 1999, S. 250f.
 Stefan Pochanke und Robert Thoms: Handbuch zur Geschichte der
deutschen Freikorps, Bad Solden-Salmünster 2001, S. 50-52.
 Wolfgang Zorn: Augsburg. Geschichte einer europäischen Stadt. Von
den Anfängen bis zur Gegenwart, 4. überarb. u. erg. Aufl., Augsburg
2001, S. 30.
o Mehrbändige Werke:
AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, Bd. X: TITEL DES BANDES, AUFLAGE,
ORT JAHR.
 Heinrich-August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1:
Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang
der Weimarer Republik, 3. Aufl., München 2001, S. 101.
o Sammelbände:
HERAUSGEBER (Hg.): TITEL. UNTERTITEL (REIHE, BAND),
AUFLAGE, ORT JAHR.
 Bernd Heidenreich/Hans-Christof Kraus/Franz-Lothar Kroll (Hg.):
Bismarck und die Deutschen, Berlin 2005.
o Aufsätze aus Sammelbänden:
AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: TITEL UNTERTITEL (REIHE, BAND),
hg. v. HERAUSGEBER, AUFLAGE, ORT JAHR, SEITE.
 Fritz Klein: Between Compiègne and Versailles. The Germans on the
Way from a misunderstood Defeat to an unwanted Peace, in: The
Treaty of Versailles. A Reassessment after 75 Years, hg. v. Manfred F.
Boemeke u.a., Cambridge u.a. 1994, S. 203-220, hier S. 218.
 Martin Schulze-Wessel: Ungarn: Avantgarde der Weltrevolution? Die
Räterepubliken in München und Budapest, in: Bayern mitten in Europa.
Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert, hg. v. Alois Schmid,
München 2004, S. 372-384, hier S. 380-383.
o Aufsätze aus Festschriften
AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: TITEL. UNTERTITEL (FS XY), hg. v.
HERAUSGEBER, ORT JAHR, SEITE.
 Ulrich Kluge: Das „württembergische Volksheer“ 1918/19. Zum
Problem der bewaffneten Macht in der deutschen Revolution, in:
Klassenjustiz und Pluralismus (FS Ernst Fraenkel), hg. v. Günther
Doker u. a., Hamburg 1973, S. 92-130, hier S. 93f.
o Aufsätze aus Fachzeitschriften:
AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: ZEITSCHRIFT JAHRGANG (JAHR),
HEFTNUMMER, SEITE.
 Bernhard Sauer: Freikorps und Antisemitismus in der frühen
Weimarer Republik, in: ZfG 56 (2008), S. 5-29, hier S. 10.
o Unveröffentlichte Dissertationen, Habilitationen u.ä.
AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, Phil.Diss, ORT JAHR.
 Günter Schmidt: Die Klassenkampftaktik der Bourgeoisie vor der
Novemberrevolution, Phil.Diss, Berlin 1966, hier S. 55.
o Von Institutionen herausgegebene Monographien ohne Autorenangabe
TITEL, UNTERTITEL, (REIHE, BAND), hg. v. INSTITUTION, AUFLAGE, ORT JAHR.
 Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen und
Freikorps, Bd. 4: Die Niederwerfung der Räteherrschaft in Bayern, hg.
v. d. Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres, Berlin 1939,
hier S. 75.
o Lexikonartikel
AUTOR: ART. „TITEL DES ARTIKELS. UNTERTITEL“, in:
LEXIKONTITEL. UNTERTITEL, hg. v. HERAUSGEBER, BAND,
AUFLAGE, ORT JAHR, SEITE/SPALTE.
 German Werth: Art. „Compiègne“, in: Enzyklopädie Erster
Weltkrieg, hg. v. Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich/Irina Renz,
Paderborn u.a. 2003, S. 419.
o Rezensionen
NAME: REZ. „TITEL. UNTERTITEL“, IN: ZEITSCHRIFT JAHRGANG (JAHR)
HEFTNUMMER, SEITE.
Heinz Hürten: Rez. „Der deutsche Bürgerkrieg. Eine Geschichte der
deutschen und österreichischen Freikorps 1918-1923“, in: HZ 235 (1982), S.
735f.
o Zeitungsartikel
AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: ZEITUNG, NUMMER vom DATUM,
SEITE.
Reinhard Rürup: Henker der Republik. Eine unbefriedigende Geschichte der
Freikorps, in: Die Zeit, Nr. 11 vom 13.3.1970, S. 47.
o Quellen aus Quelleneditionen
TITEL DES DOKUMENTS vom DATUM (NUMMER DES DOKUMENTS),
in: TITEL. UNTERTITEL, hg. v. HERAUSGEBER, BAND, ORT JAHR,
SEITE.
 „Vorgestern waren wir bei unserem Freunde dem Könige, und wurde
ich von den hohen Herrschaften sehr verzogen“. Bismarck an seine
Braut vom 22.06.1847, in: Otto von Bismarck. Die gesammelten
Werke, Bd. 14/1, Berlin 1935, Seite 96.
o Internetquellen
AUTOR, TITEL DER SEITE. UNTERTITEL, in: NAME DER SEITE,
VOLLSTÄNDIGE URL, EINSEHDATUM.
 [ohne Autor], Otto von Bismarck. Politiker, in: Deutsches Historisches
Museum / Lebendiges Museum Online,
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BismarckOtto/index.html,
28.10.2007.
Wichtige Hinweise:
-
Anstelle des Doppelpunktes kann man hinter dem Autorennamen auch ein Komma
setzen, z.B.:
 Enzo Traverso, Im Bann der Gewalt. Der europäische Bürgerkrieg 1914-1945,
München 2008.
-
Beiträge, die in Herausgeberschaft erschienen sind, lassen sich auch folgendermaßen
zitieren:
 Sabine Behrenbeck: Heldenkult und Opfermythos. Mechanismen der
Kriegsbegeisterung 1918-1945, in: Marcel von der Linden und Gottfried Mergner
(Hrsg.): Kriegsbegeisterung und mentale Kriegsvorbereitung. Interdisziplinäre
Studien (Beiträgte zur Politischen Wissenschaft 61), Berlin 1991, S. 143-159.
-
Wird ein Quellen- oder Literaturzitat wörtlich aus einer anderen Lektüre übernommen,
so ist dies in der Anmerkung folgendermaßen kenntlich zu machen:
 „Zit. nach: Manfred Scheck: Zwischen Weltkrieg und Revolution. Zur
Geschichte der Arbeiterbewegung in Württemberg 1914-1920 (Dissertationen zur
Neueren Geschichte 10), Köln/Wien 1981, S. 148.
Auf keinen Fall dürfen in die Fußnoten Quellen oder Darstellungen angegeben
werden, die man selbst nicht eingesehen hat!
-
Bezieht sich die eigene Anmerkung auf eine Anmerkung in einer Literaturvorlage, so
ist die folgendermaßen kenntlich zu machen:
 Scheck: Zwischen Weltkrieg und Revolution, S. 188, Anm. 44.
-
Bei englischen Titeln werden Nomen und Verben grundsätzlich groß geschrieben,
z.B.:
 Robert M. Citino: The Evolution of the Blitzkrieg Tactics. Germany Defends
itself against Poland, 1918-1933, New York/London 1987.
-
Zeitschriftentitel werden i.d.R. abgekürzt. Eine Übersicht über alle gebräuchlichen
Abkürzungen findet sich z.B. in:
 Otto Leistner und Heike Becker: ITA. Internationale Titelabkürzungen von
Zeitschriften, Zeitungen, wichtigen Handbüchern, Wörterbüchern, Gesetzen,
Institutionen usw., 2 Bd., 6. erw. Aufl., Osnabrück 1995.
Literaturhinweise:




Erwin Faber und Imanuel Geiss: Arbeitsbuch zum Geschichtsstudium. Einführung in die Praxis
wissenschaftlicher Arbeit, 2. Aufl., Paderborn u.a. 1992, S. 166-176.
Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten,
2. aktual. Aufl., Paderborn 2004, S. 121-140.
Stefan Jordan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005, S. 49-78 u. S. 145-160.
Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 151-180 u. S. 232-237.
Tipps zur Zitierweise





Immer die vollständigen Daten verwenden und alle Titelblätter und das Impressum
prüfen.
Bei deutschen Werken finden Sie die vollständigsten Angaben meist in Form der
Meldung bei der Deutschen Bibliothek in einem kleinen gerahmten Kasten über dem
Impressum.
Anmerkungen sind immer ganze Sätze! Sie beginnen mit einem Großbuchstaben
und enden mit einem Punkt!
Die einzelnen Teile der Zitation werden in der Geschichtswissenschaft in der Regel
mit Kommata abgetrennt, nur zwischen Titel und Untertitel steht ein Punkt.
Die Angabe des Verlags ist nicht üblich.

Bezieht sich die Fußnote auf ein direktes Zitat, so steht die Belegstelle für sich; enthält
sie einen Verweis auf eine nur sinngemäß zitierte Stelle, auf eine übernommene
Deutung oder ähnliches, so beginnt die Fußnote mit „Vgl.“.
Die genaue und eindeutige (!) Zitation stellt die Wissenschaftlichkeit Ihrer Arbeit sicher.
Jeder Leser muß an Hand Ihrer Angaben und ohne weitere Recherche Ihre Belege
überprüfen können und die Möglichkeit haben, sich weiter einzulesen. In anderen
Fächern üblich Regeln zum Zitieren können in Absprache mit dem Dozenten evtl. auch
verwendet werden. In jedem Fall sollte auf eine einheitliche Zitierweise geachtet werden!
Der grundsätzliche Aufbau eines Belegs ist der Folgende:
Autor,
Titel. Untertitel
(Reihe, Band-Nr.),
Ort (Auflage) Jahr.
Daraus lassen sich alle weiteren Varianten ableiten. Die wichtigsten sollen hier beispielhaft
dargestellt werden.
Monographien:
Name, Vorname, Titel. Untertitel (evtl. Reihe, Band), Erscheinungsort evtl.
Aufl.
Erscheinungsjahr
z.B.
Grüner, Stefan und Wirsching, Andreas, Frankreich: Daten, Fakten, Dokumente, Tübingen
und Basel 2003.
Sammelbände und Editionen:
Name, Vorname/Name, Vorname/Name, Vorname (Hrsg.), Titel. Untertitel (evtl. Reihe, Band)
Erscheinungsort evtl. Aufl .Erscheinungsjahr.
z.B.
Faulstich, Werner (Hrsg.), Die Kultur der 70er Jahre (Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts),
München 2004.
Aufsätze in Zeitschriften:
Name, Vorname, Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Name der Zeitschrift Band
(Jahrgang), Seitenzahl.
z.B.
Sellin, Volker, Mentalität und Mentalitätsgeschichte, in: HZ 241 (1985), S. 555-598.
→Verwenden Sie möglichst die gebräuchlichen Abkürzungen für die Zeitschriften, vgl. etwa
die Zeitschriftenliste aus dem Seminar oder die Abkürzungsliste der HZ: ).
Aufsätze in Sammelbänden:
Name, Vorname des Autors, Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Titel des
Sammelbandes. Untertitel des Sammelbands, hrsg. von Name, Nachname des Herausgebers,
Publikationsort Publikationsjahr, Seitenzahl.
z.B.
Theo Stammen, Politische Kultur nach der Wiedervereinigung, in: Andreas Wirsching (Hrsg.),
Die Bundesrepublik Deutschland nach der Wiedervereinigung. Eine interdisziplinäre Bilanz
(Schriften der Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg 60), München 2000, S.
57-80.
Texte aus dem Internet:
Name, Vorname, Titel des Textes. Untertitel, in: Angabe des Titels der Seite, online im
Internet: Genaue Hyptertext-Adresse (Datum des letzten Zugriffs auf die Internetseite).
z.B.
DPA, EU-Vergleich: Frauen fallen bei Löhnen weiter zurück, Artikel vom 23.2.2009, in:
Stern.de, online im Internet: http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/arbeit/655649.html
(Letzter Zugriff: 21. Mai 20099.
Quelleneditionen:
Die Angaben entsprechen sinngemäß denen eines Aufsatzes in einem Sammelband.
Anzugeben ist der in der Edition verwendete Titel des Dokuments, wenn möglich dessen Autor
und (evtl. in Klammern) das Datum. Falls die Dokumente durchnummeriert sind, kann
zusätzlich zur Seitenzahl die Nummer angegeben werden. Achten Sie darauf, alle Band- und
Serienangaben wiederzugeben, um einen eindeutigen Beleg zu erreichen, da viele große
Editionen mit verschiedenen Reihen und oft mit einzelnen Teilbänden etc. konzipiert sind.
z.B.
Niederschrift des Obersten Hoßbach vom 10. November 1937 (Dok. 386-PS), in: Der Prozeß
gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof (IMT), Nürnberg 1947,
Bd. 25, S. 402-413.
Der wissenschaftliche Umgang mit historischen Quellen
I. Definition
„Quellen nennen wir alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der
Vergangenheit gewonnen werden kann“1
1
Paul Kirn, zitiert nach: Klaus Arnold: Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen, in:
Geschichte. Ein Grundkurs, hg. v. Hans-Jürgen Goertz, Reinbek 1998, S. 42-58, hier S. 43.
II. Quellengattungen – Formale Einteilung
A. Texte (schriftliche Quellen)
Schriftliche Überlieferungen bilden den mit Abstand größten Teil des neuzeitlichen
Quellenmaterials. Üblicherweise lassen sich die schriftlichen Quellen ihrerseits in
drei Untergruppen unterteilen3:
1. Erzählerische Dichtung und Literatur
- Selbstzeugnisse (Tagebücher, Memoiren, Briefe, private Aufzeichnungen, etc.)
- Presse- und Buchpublizistik (Zeitungen, Zeitschriften, wissenschaftliche
Darstellungen, Belletristik, etc.)
2. Rechtsquellen
- Diplomatische Rechtsquellen (v.a. Verträge)
- Gerichtliche Rechtsquellen (Gerichtsurteile,
Verordnungen, etc.)
Verfassungen,
Gesetze,
3. Soziale Dokumente (Verwaltungsschriftgut)
3
Vgl. dazu Martha Howell und Walter Prevenier, Werkstatt des Historikers. Eine Einführung in die historischen
Methoden, Köln u.a. 2004, S. 28-37. Die Unterteilung in die obengenannten Gruppen ist indes nicht
unumstritten. Für eine alternative Unterteilung vgl. exemplarisch Bernhard Grau, Die Quellen der Neuesten
Geschichte. Die Gattungen der Quellen, in: Neueste Zeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch 4), hg. v. Andreas
Wirsching, München 2006, S. 363-378, hier S. 364.
-
Aufzeichnungen öffentlicher und privater Bürokratien (Verwaltungspläne,
Sitzungsprotokolle, Kataster, militärische Befehle, etc.)
B. Gegenstände (sachliche Quellen)
Jeder künstlich geschaffene Gegenstand birgt historische Informationen über
menschliches Leben in sich. Zu den gegenständlichen Quellen zählen unter anderem:
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Bauwerke
Denkmäler
Kunstwerke
Gemälde, Fotographien und Filme
Münzen
Wappen
Siegel
Alltagsgegenstände und Werkzeuge
Kleidung
C. Tatsachen (abstrakte bzw. immaterielle Quellen)
Gegenwärtige Lebensbedingungen und Gegebenheiten sind stets historisch
gewachsen, weswegen auch sie historische Informationen in sich bergen. Zu den
Tatsachenquellen gehören beispielsweise:
o
o
o
o
o
Sprach- und Dialektgrenzen
Religions- und Konfessionsgrenzen
Sitten, Bräuche und Traditionen
Nationalfeiertage
Mentalitäten, Stereotype und Vorurteile
III. Quellengattungen – Funktionale Einteilung
A. Tradition und Überrest
Die auf Johann Gustav Droysen und Ernst Bernheim zurückgehende Unterscheidung in
„Tradition“ und „Überrest“ gehört zu den klassischen Differenzierungskategorien für
historische Quellen. „Tradition“ und „Überrest“ lassen sich folgendermaßen voneinander
trennen:
-
Tradition: Zur „Tradition“ zählen all die Quellen, die von ihrem Schöpfer
bewusst für die historische Unterrichtung der Nachwelt erschaffen worden sind,
z.B. Biographien und Memoiren, Denkmäler, Annalen und Chroniken, etc.
-
Überrest: Unter „Überrest“ lassen sich all diejenigen Quellen zusammenfassen,
die zwar nicht ‚absichtslos’ entstanden sind, jedoch ursprünglich auch nicht den
Zweck hatten, Geschehnisse für die Nachwelt zu dokumentieren, z.B. öffentliches
und privates Verwaltungsschriftgut, öffentlicher und privater Schriftwechsel,
Werkzeuge und Alltagsgegenstände, etc.
Hinweis:
- Die Grenzen zwischen Traditions- und Überrestquellen sind stets fließend. Häufig
hängt es von der Fragestellung des Historikers ab, ob eine konkrete Quelle nun als
„Tradition“ oder „Überrest“ zu bewerten ist.
B. Primär- und Sekundärquellen
Die Differenzierung zwischen Primär- und Sekundärquellen ist eine weitere Möglichkeit,
innerhalb historischer Quellen zu unterscheiden. Die Besetzung der Begriffe „Primär- und
Sekundärliteratur“ kann allerdings auf drei unterschiedliche Weisen angewandt werden:
1. Zeitlich: Unter Primärquellen sind all diejenigen Quellen zu verstehen, die
zeitlicher näher zu dem zu untersuchenden Ereignis entstanden, als andere
Quellen, (z.B. Adenauers private Aufzeichnungen und Bundestagsreden zur
Westintegration als Primärquelle im Vergleich zu seinen später entstandenen
Memoiren als Sekundärquelle).
2. Direktheit: Unter Sekundärquellen sind all diejenigen Quellen zu verstehen,
die sich ihrerseits auf andere, d.h. primäre Quellen stützen (z.B. die
Wiedergabe einer Bundestagsrede Konrad Adenauers in einer Tageszeitung als
Sekundärquelle im Verhältnis zu den stenographischen Protokollen des
Bundestages als Primärquelle). Sekundärquellen gewinnen vor allem dann an
Bedeutung, wenn die eigentlichen Primärquellen verloren sind.
3. Wirtschaftlich: Unter Primärquellen sind all diejenigen Quellen zu verstehen,
die unmittelbar wirtschaftlichen Vorgängen entstammen und dazu dienen,
solche Vorgänge festzulegen. Sekundärquellen betreffen das wirtschaftliche
Handeln hingegen nur mittelbar.
IV. Quellenkritik
Der kritische Umgang mit historischen Quellen ist integraler Bestandteil des
geschichtswissenschaftlichen Arbeitens. Dabei lassen sich äußere und innere Quellenkritik
voneinander unterscheiden:
A. Äußere Quellenkritik
-
Die äußere Quellenkritik befasst sich in erster Linie mit der Frage nach der
formalen Echtheit einer historischen Quelle. Folgende Schritte gehören zu jeder
äußeren Quellenkritik:
o Bestimmung der Quellengattung
o Feststellung der Überlieferungsgeschichte
o Prüfung auf Authentizität
Hinweise:
- Die äußere Quellenkritik ist vor allem für die Alte und Mittelalterliche
Geschichte von Bedeutung, da der Anteil gefälschter oder nur bruchstückhaft
überlieferter Quellen deutlich höher als in der neuzeitlichen Geschichte ist.
- Im Falle der Arbeit mit kritischen Quelleneditionen erübrigt sich die äußere
Quellenkritik für den Historiker, da die äußere Quellenkritik in diesem Falle
bereits von qualifizierten Herausgebern erbracht wurde.
B. Innere Quellenkritik
-
Aufgabe der inneren Quellenkritik ist es, die spezifischen Entstehungshintergründe
einer Quelle zu erfassen. Im Gegensatz zur äußeren Quellenkritik steht hierbei
jedoch weniger die Frage nach der formalen Echtheit als vielmehr um konkrete,
inhaltliche Aspekte, die die spätere Interpretation der Quelle maßgeblich
beeinflussen. Folgende Fragen gehören zu jeder inneren Quellenkritik:
o
o
o
o
o
o
o
o
Welche Textgattung liegt vor?
Wer ist der Autor der Quelle?
Wer ist der Adressat der Quelle?
Wann entstand die Quelle?
Wo entstand die Quelle?
Warum wurde die Quelle erschaffen?
Wie ist die Quelle überliefert?
Wovon kündet die Quelle, wovon schweigt sie?
Hinweis:
- Die innere Quellenkritik geht bereits Hand in Hand mit der eigentlichen
Quelleninterpretation, bzw. ist deren direkte Vorstufe. Die innere Quellenkritik der
eigentlichen Interpretation der Quelle nachfolgen zu lassen verbietet sich von
selbst, da sonst die Ergebnisse der Interpretation notwendigerweise verfälscht
werden.
V. Quelleninterpretation
-
Quellen sprechen nicht von selbst zum Historiker! Entscheidend für die
Verwendung von historischen Quellen in Referaten, Seminar- oder
Abschlussarbeiten ist stets das erkenntnisleitende Interesse des Historikers und
die daraus hervorgehenden Fragen, die er an die Quelle richtet. So kann ein- und
dasselbe Schriftstück in der Lage sein, Auskunft über verschiedene Aspekte
historischer Geschehnisse zu überliefern.
VI. Historische Hilfswissenschaften
Historische Hilfswissenschaften ermöglichen und erleichtern Erschließung und Auswertung
historischer Quellen. Zu den Historischen Hilfswissenschaften zählen unter anderem:
- Archäologie (Industriearchäologie)
- Archivkunde
- Diplomatik (Urkundenlehre)
- Epigraphik (Inschriftenkunde)
- Genealogie (Familienkunde)
- Heraldik (Wappenkunde)
- Ikonographie (historische Bildbetrachtung)
- Metrologie (Lehre der Maße und Gewichte)
- Numismatik (Münzkunde)
- Paläographie (Schriftkunde)
- Papyrologie (Papyruskunde)
- Prosopographie (historische Personenforschung)
- Sphragistik (Siegelkunde)
VII. Zitierweisen für Quellen
1. Zeitgenössische Einzelschriften und vergleichbares Schriftgut mit
feststellbaren Autoren
 Ludwig Georg Rudolph Maercker: Vom Kaiserheer zur
Reichswehr. Geschichte des freiwilligen Landesjägerkorps, Leipzig
1922.
 Friedrich von Oertzen: Die deutschen Freikorps 1918-1923, 6.
Aufl., München 1939.
2. Von Institutionen herausgegebenes Schriftgut ohne feststellbare Autoren oder
Herausgeber
 Der Weltkrieg 1914-1918. Die militärischen Operationen zu Lande,
Bd. 2: Die Befreiung Ostpreußens, hg. v. Reichsarchiv, Potsdam
1925.
 Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen
und Freikorps, Bd. 2: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten
Einnahme
von
Riga.
Januar-Mai
1919,
hg.
v.
Reichskriegsministerium, Berlin 1937.
3. Zeitgenössische Aufsätze und vergleichbares Schriftgut
 Wilhelm Kohlhaas: Münchener Sturmtagebuch. Die Kämpfe des
Württembergischen Freiwilligen-Regiments Seutter, in: Das Buch
vom deutschen Freikorpskämpfer, hg. v. Ernst von Salomon, Berlin
1938, S. 110-113.
4. Dokumente aus Quelleneditionen
TITEL DES DOKUMENTS vom DATUM (NUMMER DES DOKUMENTS), in:
TITEL. UNTERTITEL, hg. v. HERAUSGEBER, BAND, ORT JAHR, SEITE.
 Sitzungsbericht
der
dritten
Landesversammlung
der
württembergischen Soldatenräte am 21./22. Januar (Dok. 6), in:
Quellen zur Geschichte der Rätebewegung in Deutschland, Bd. 2:
Regionale und lokale Räteorganisationen in Württemberg 1918/19,
hg. v. Eberhard Kolb, Düsseldorf 1976, S. 129-154.
 „Vorgestern waren wir bei unserem Freunde dem Könige, und
wurde ich von den hohen Herrschaften sehr verzogen“. Bismarck
an seine Braut vom 22.06.1847, in: Otto von Bismarck. Die
gesammelten Werke, Bd. 14/1, Berlin 1935, Seite 96.
5. Archivalien
ARCHIV, BESTAND, BUND/BÜSCHEL/AKT/NR, [SEITE], TITEL/INHALT
 BHStA-KA4 Freikorps, Bd. 13, Abteilungsbefehl 27.5.19.
 GLAK5 456 F 134/135, Nr. 235, S. 58, Schreiben Oberstab BLw an
Abt. Medem, 7.7.19.
4
5
BHSTA-KA = Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Abt. Kriegsarchiv
GLAK = Generallandesarchiv Karlsruhe
Weiterführende Lektüre:
 Klaus Arnold: Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen, in: Geschichte. Ein
Grundkurs, hg. v. Hans-Jürgen Goertz, Reinbek 1998, S. 42-58
 Erwin Faber und Immanuel Geiss: Arbeitsbuch zum Geschichtsstudium.
Einführung in die Praxis wissenschaftlicher Arbeit, 2. neu bearb. Aufl., Heidelberg
1992, S. 83-102.
 Bernhard Grau: Die Quellen der Neuesten Geschichte. Die Gattungen der Quellen,
in: Neueste Zeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch 4), hg. v. Andreas Wirsching,
München 2006, S. 363-378
 Martha Howell und Walter Prevenier: Werkstatt des Historikers. Eine Einführung
in die historischen Methoden, Köln u.a. 2004, S. 56-86.
 Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 79-148.
Bibliotheksnutzung - Aufgaben
1.) Finde und zitiere jeweils drei Monographien, drei Zeitschriftenaufsätze und drei
Sammelbandaufsätze, die sich mit der ‚Julikrise’ befassen.
2.) Welche Signatur hat:
-
Andreas Wirsching: Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer
Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918-1933/39. Berlin und Paris
im Vergleich (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 40), München
1999.?
-
Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 5: Bundesrepublik
und DDR. 1949-1990, München 2008. ?
-
Jürgen Zarusky: Vom Zarismus zum Bolschewismus. Die deutsche
Sozialdemokratie und der „asiatische Despotismus“, in: Russen und Rußland
aus deutscher Sicht, Bd. 5: Deutschland und die russische Revolution 19171924, hg. v. Gerd Koenen und Lew Kopelew, München 1998, S. 99-133. ?
-
Michael H. Kater: Die „Technische Nothilfe“ im Spannungsfeld von
Arbeiterunruhen, Unternehmerinteressen und Parteipolitik, in: VfZ6 27 (1979),
S. 30-78. ?
-
Art. „Miliz“, in: Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte, Bd. 2, hg. v.
Militärgeschichtlichen Institut der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin
1985, S. 641-644. ?
3.) Bringe in die richtige Reihenfolge und zitiere:
6
VfZ = Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte.
-
Bürgerräte und Bürgerstreiks in Deutschland / Hamburg / Bieber / Bürgertum
in der Revolution / Hans-Joachim / 1992.
-
1996 / Alon / ZfG 7 / Die Nation als lokale Metapher: / Heimat und
Zugehörigkeit und das Deutsche Reich / 1871-1918 / Confino / S. 421-435.
-
(Wissenschaftliche Reihe 9) / hg. v. Andreas Wirsching und Jürgen Eder /
Mario / Arthur Rosenberg – ein linker Vernunftrepublikaner? / 2008 / Keßler /
S. 177-192 / Politik, Literatur, Wissenschaft / in: Vernunftrepublikanismus in
der Weimarer Republik.
4.) Was sind die wichtigsten Kennzeichen wissenschaftlicher Literatur?
5.) Wodurch unterscheiden sich:
-
Eine Monographie und eine Bibliographie?
-
Ein Handbuch und eine Epochendarstellung?
-
Eine Fachzeitschrift und ein Sammelband?
-
Ein Artikel in einem wissenschaftlichen Nachschlagewerk und ein Artikel aus
einem Konversationslexikon?
6.) Löse folgende Abkürzungen auf:
- vgl.
- HZ
- o.O.
- o.S.
- GuG
- ebd.
- hg. v.
- Art.
- MGM/MGZ
- a.a.O.
- HJb
- OGG
- EDG
Tipp: Bei unklaren oder unbekannten Abkürzungen hilft
Abkürzungsverzeichnisse von Monographien oder Handbüchern!
7
ZfG = Zeitschrift für Geschichte
ein
Blick
in
die
7.) Lies die nachfolgend angegebenen Rezensionen zu:
 Klaus Hildebrand: Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von Bismarck
bis Hitler 1871-1945, München 2008.
-
und beantworte knapp folgende Fragen:
Um welche Gattung wissenschaftlicher Literatur handelt es sich bei Hildebrandts
Werk?
-
Was wird an Hildebrandts Studie besonders hervorgehoben?
-
Welcher Rezensent lobt Hildebrandts Werk am meisten, welcher kritisiert es am
meisten?
Rezensionen:
- Jost Dülffer: Rez.: „Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von Bismarck
bis Hitler 1871-1945“, in: HZ 262 (1996), S. 906-908.
- Hans-Ulrich Wehler: „Moderne“ Politikgeschichte? Oder: Willkommen im Kreis
der Neorankeaner vor 1914, in: GuG 22, Heft 2 (1996), S. 257-266.
- Jürgen Angelow: Rez.: „Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von
Bismarck bis Hitler 1871-1945, in: MGM 55 (1996), S. 230-234.
Bibliotheksnutzung – Aufgaben
- Bitte ergänzen Sie die fehlenden, unterstrichenen Angaben.
1. Kershaw, Ian: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944-45.
München 2011.
Signatur 1: 50/NQ 2700 __ __ __
derzeitiger Standort: _______________________
Signatur 2: __ __ / __ 128229
Ausleihbar:
O Ja
O Nein
2. Beevor, Antony: D-Day. The Battle for Normandy. London 2009.
Verlag: ___________________________________________
Im SFX (Bibliotheksverbund Bayern) verfügbar? O Ja
O Nein
3. Bergen, Doris: Instrumentalization of "Volksdeutschen" in German Propaganda in
1939: Replacing/Erasing Poles, Jews, and Other Victims. In: German Studies Review.
Band 31, Nr. 3 (2008). S. 447-470.
Verfügbar über:
O EZB
Nur vom Uninetz aus verfügbar?
O DBIS
O Ja
O JSTOR
O Nein
4. Keller, Sven: __________________________ ______ ______________.
O Opac
_______________________ _______ _______________ 1944/45. München 2013.
Wie viele Exemplare in UB? ___
5. Irving, David: Goebbels. ___________________ of the Third Reich. London 1996.
Signatur: __ __ / NQ __ __ __ __ I72
Warum ist bei diesem Autor Vorsicht geboten?
_______________________________________________________________
Bibliotheksnutzung – Aufgaben: Lösungen (unterstrichen & kursiv)
- Bitte ergänzen Sie die fehlenden, unterstrichenen Angaben.
1.
2.
Kershaw, Ian: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944-45.
München 2011.
Signatur 1: 50/NQ 2700 K41
derzeitiger Standort: Semesterapparat Süß
Signatur 2: 01/8 128229
Ausleihbar:
X Ja
O Nein
Beevor, Antony: D-Day. The Battle for Normandy. London 2009.
Verlag: Viking
Im SFX (Bibliotheksverbund Bayern) verfügbar? X Ja
3.
Bergen, Doris: Instrumentalization of "Volksdeutschen" in German Propaganda in
1939: Replacing/Erasing Poles, Jews, and Other Victims. In: German Studies Review.
Band 31, Nr. 3 (2008). S. 447-470.
Verfügbar über:
O EZB
O DBIS
Nur vom Uninetz aus verfügbar?
4.
O Nein
X Ja
X JSTOR
O Opac
O Nein
Keller, Sven: Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und Gewalt 1944/45.
München 2013.
Wie viele Exemplare in UB? 3
_
5.
Irving, David: Goebbels. Mastermind of the Third Reich. London 1996.
Signatur: 50 / NQ 1886
I72
Warum ist bei diesem Autor Vorsicht geboten?
Holocaustleugner etc.

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