Reader Tutorium - Phil.-Hist. Fakultät
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Reader Tutorium - Phil.-Hist. Fakultät
Reader Tutorium Neuere und Neueste Geschichte (zusammengestellt von Patrick Schmid) Bibliotheksnutzung 0. Die Gliederung der UB Die UB (Universitätsbibliothek) besteht aus der ZB (Zentralbibliothek) und den verschiedenen Teilbibliotheken: TG (Teilbibliothek Geisteswissenschaften), TS (Teilbibliothek Sozialwissenschaften) und TN (Teilbibliothek Naturwissenschaften). 1. Signaturen und deren Ausleihmöglichkeiten Die Signaturen der UB folgen einem Schema: Jeder Fachbereich hat seine eigene Nummer – Geschichte z. B. die Signatur 50 – und diese wiederum umfassen verschiedene Gebiete, z.B: 50 NA 1000: Zeitschriften und Jahrbücher 50 NC: Historische Hilfsmittel 50 NN: Neuere Geschichte 50 NQ: Geschichte seit 1918 Eine Übersicht aller Signaturen findet sich auf der UB-Homepage TIPP: Sich für die Recherche ausschließlich auf gewisse Signaturen – z. B. 50 – zu beschränken ist nicht sinnvoll, da oftmals themenverwandte, sehr nützliche Bücher in anderen Fachgebieten stehen können, z. B. Signatur 51: Politikwissenschaften. Bücher aus dem Präsenzbestand (mit wenigen Ausnahmen) können nur über die Wochenendausleihe (Freitag 15.00 – Montag 10.00 Uhr; max. 5 Bücher) und die Abendausleihe (20.00 – 10.00 Uhr; max. 5 Bücher) aus der Bibliothek mitgenommen werden. Die Ausleitheken sind Mo-Fr von 08.30 – 22.00 Uhr geöffnet, am Samstag von 09.30 – 17.00 Uhr. Das gilt nicht für Bücher aus der Lehrbuchsammlung (170) und Bücher aus dem Magazin (01-09, eingeschränkt aber größtenteils ausleihbar). Diese können auf den eigenen Studentenausweis vier Wochen (mit Möglichkeit zur zweimaligen Verlängerung) ausgeliehen werden. Wird ein Buch aus dem Präsenzbestand im OPAC als entliehen angezeigt und unter Zweigstelle steht SE, dann steht das Buch in einem Semesterapparat. Sind Bücher aus dem Präsenzbestand anderweitig entliehen (Dozenten, Stellplätze) oder nicht auffindbar, sollte man sich bei Bedarf an einen Bib-Mitarbeiter wenden. 2. OPAC Über den OPAC kann man Bücher etc. suchen, bestellen und das eigene Konto einsehen. Der OPAC kann auch ohne Login benutzt werden, aber wenn man sich mit Kennung 1 und Kennwort einloggt, hat man mehr Möglichkeiten: Kontostatus, Merklisten, voller Zugriff auf Datenbanken, Bestellungen. Die Suche ist die Kernaufgabe des OPAC. Unter Sucheingabe können verschiedene Parameter eingegeben werden, z. B. Autor und Titel(wörter), aber auch die Signatur und die Erscheinungsjahre. Sucht man ergebnisoffen nach einem bestimmten Gebiet, sollte man mit Stichwörtern suchen, nicht mit ganzen Sätzen. TIPP: Die Titeleingabe des OPAC verlangt mitunter große Genauigkeit. Hat ein passendes Buch gefunden, zeigt der OPAC themenverwandte Bücher als bibtip an. Ist man eingeloggt, kann man unter seinem Konto seine Ausleihen, Bestellungen etc. einsehen. TIPP: Will man alle Ausleihen auf einmal verlängern, kann man unter Konto Ausleihen oben rechts auf Konto verlängern klicken. Das spart Zeit. Die Merklisten sind gerade für die Verwaltung mehrerer Bücherlisten für verschiedene Kurse anzuraten. Es gibt immer eine Temporäre Merkliste, von der aus Einträge in neu angelegte Merklisten kopierbar sind. 3. SFX – Fernleihe Ist ein Buch nicht in der UB vorhanden, kann man es per Fernleihe (FL) über den OPAC bestellen. Dazu muss man eingeloggt sein und bei der Suche im unteren Reiter bei Datenbank-Auswahl ein Häkchen bei Bibliotheksverbund Bayern setzen. Nach Auswahl des 1 Die persönliche Kennung steht auf dem Studierendenausweis. Das vierstellige Kennwort besteht aus Geburtstag und Geburtsmonat, z. B.: 01. April 0104. gewünschten Titels unter zum Dokument auf Fernleihe durchführen klicken und anschließend das Formular ausfüllen und bestätigen. Bei machen Suchergebnissen muss man noch auf weitere Möglichkeiten anzeigen klicken, um die FL durchführen zu können. FL-Bestellungen dauern meist zwischen 2 Tagen (Glücksfall) und 2 Wochen (‚worst case‘). Literatur am besten mit Vorlauf zur Hausarbeitsphase bestellen. Ist ein an sich in der UB vorhandenes Buch nicht auffindbar, kann man sich an einen UBMitarbeitenden wenden, der die Fernleihe dann ausführen kann. 4. DBIS, JSTOR, EZB etc. Für den Zugang ist hier oftmals entscheidend, ob man im Uninetz eingeloggt ist. Sucht man Zeitschriften, so kann man im JSTOR auf eine sehr umfassende Aufsatzsammlung zugreifen: www.jstor.org Eine effektive Aufsatzsuche ist möglich über die Erweiterte Suche des OPAC des IfZ: https://opac.ifz-muenchen.de und über die IBZ (Internationale Bibliographie der geistes- und sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur): http://www.ub.fu-berlin.de/digibib_neu/datenbank/metalib/titel/KOB11958.html Die EZB (Elektronische Zeitschriftenbibliothek) ist eine breit angelegte Datenbank, die Zeitschriftensuche (keine einzelnen Artikel!) und den Zugang dazu anbietet. Das DBIS umfasst CD-ROM-, DVD- und Onlinedatenbanken, also alle elektronischen Ressourcen, die nicht durch OPAC und EZB abgedeckt werden: Verzeichnisse, Bibliografien, Enzyklopädien etc. 5. Drucker, Scanner, CIP-Pools, Gruppenräume In der TG (Teilbibliothek Geisteswissenschaften) gibt es zwei CIP-Pools, auf deren Rechnern Windows 7, MS Office 2013 und Acrobat Adobe Reader Pro (nützlich für Texterkennung eingescannter Texte) installiert sind: Einer davon ist beim Eingang der TG im 3. Stock, ein weiterer bei den 50er-Signaturen. Ansonsten ist auf den Bib-Rechnern Linux installiert, drucken ist auch ohne Probleme möglich. Druckaufträge können an der ganzen Uni mit der CCA-ID (Studierendenausweis) an jedem Rechner abgegeben werden und anschließend an jedem Drucker mit dem Ausweis gedruckt werden. Kopieren kann man u. a. in der TG im Raum 3121. Hier steht auch ein Münzkopierer. Die Kopierer verfügen über viele technische Möglichkeiten, z. B. Verkleinerung DIN A3 DIN A4. Im Raum 3121 stehen auch ein Bookeye-Scanner und ein Flachbettscanner. Um die zu nutzen braucht man einen USB-Stick. Weitere Bookeye-Scanner gibt es in der ZB. Über die gesamte Bibliothek verteilt gibt es mehrere Gruppenarbeitsräume, die man nutzen kann, um in der Gruppe auch mit Gesprächen zu lernen, Referate zu machen etc. 6. Sonstiges und „Insidertipps“ Achtung: Die Kopien und Drucke sind an der Uni (0,07 €) wesentlich teurer als im Copyshop (ca. 0,05 €); und: an den Uni-Kopierern Scannen kostet! Getränke und Essen sind in der Bib verboten, durchsichtige Wasserflaschen erlaubt Für die Schließfächer am besten immer im Geldbeutel separat ein 2 €-Stück haben Die Bookeye-Scanner in der juristischen Teilbibliothek sind nicht ganz so oft besetzt wie die in der TG und der ZB Gescannte Texte durch die OCR (Texterkennung) von Adobe Acrobat Pro laufen zu lassen kann unterm Strich sehr zeitsparend sein gezielte Suche nach Stichwörtern im PDF mit Befehl STRG + f möglich Ist man einmal spät in der Bib unterwegs gibt es hier Snack- und Getränkeautomaten: In der Alten Cafete und im Jura-Gebäude im Keller (auch Kaffee) Wenn Bücher benutzt wurden, muss man sie zurück an ihren Standort stellen. NIEMALS unter Zeitdruck Bücher einfach irgendwohin stellen; dann lieber auf den Ablagen am Rand der Regale zurücklassen (auch suboptimal), dort werden sie dann vom Bib-Personal wieder richtig einsortiert → Bücher zu verstecken oder beschädigen untersagt einfach der Anstand! Hinweise zur UBA Fachbereich „Geschichte“/ Systematik-Notation N Der Bereich Geschichte (Systematik-Notation N) umfasst an der Universitätsbibliothek Augsburg 116.646 Bucheinheiten. Davon stehen 72.747 Einheiten als Präsenzbestand in der Teilbibliothek Geisteswissenschaften (Lokalkennzeichen 50; i.d.R. die wichtige und aktuelle Literatur), und 43.899 Einheiten als Ausleihbestand im Zentralmagazin (Lokalkennzeichen 01, 23; i.d.R. ältere Literatur, frühere Auflagen, Zweitexemplare, Stand 31.12.2000). 250 Zeitschriften werden im Abonnement gehalten. Wichtige Lokal-Kennzeichen für das Studium der Geschichte Lokalkennzeichen Standort Systematik Teilbibliothek: 01 Zentralmagazin in der ZB (in seltenen Fällen 00) ZB 01/AX Akademieschriften (Freihandbestand im Keller der ZB) ZB 02 Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek – nur HS-Lesesaal ZB 18 Universitätsarchiv (Eichleitner Str. 30, auf Anfrage) 23 Dissertationen (Magazinbestand) ZB 29 Institut für Europäische Kulturgeschichte (Eichleitner Str. 30, Zugang auf Anfrage) 31 Recht P Jura 50 Geschichte N TG 51 Politikwissenschaft MA-ML TG 52 Soziologie MN-MS WISO 70 Philosophie CA-CI TG 74 Archäologie LS-LG ZB 75 Theologie und Religionswissenschaft B TG Systematische Aufstellung „N“ gemäß der Regensburger Verbundklassifikation (RVK): NA Zeitschriften und Jahrbücher NB Geschichte als Wissenschaft und Unterrichtsfach NC Historische Hilfsmittel ND Historische Hilfswissenschaften NF Vor- und Frühgeschichte NG Alte Geschichte NH Griechisch-römische Geschichte NK Weltgeschichte, Darstellungen Allgemeine Geschichte einzelner Staaten und Völker Teilgebiete der Geschichte, Sammelwerke NM Geschichte des Mittelalters NN Neuere Geschichte NO Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons (1789 - 1815) NP Vom Wiener Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1815 - 1918) NQ Geschichte seit 1918 NQ 1010 - NQ 1068 Allgemeines NQ 1069 - NQ 1695 S333 Deutsche Geschichte seit dem Ende des Ersten Weltkriegs NQ 1760 - NQ 2540 Drittes Reich NQ 2545 - NQ 2795 Geschichte des Zweiten Weltkrieges NQ 2798 - NQ 5790 Geschichte der auswärtigen Staaten (1918 - 1945) NQ 5810 - NQ 5950 Die Welt nach 1945 NQ 5960 - NQ 7335 Deutsche Geschichte seit 1945 NQ 5960 - NQ 5975 Allgemeines NQ 5980 - NQ 6020 Der Zusammenbruch und seine Folgen NQ 6030 - NQ 6060 Deutschland unter alliierter Militärverwaltung NQ 6070 - NQ 6940 Bundesrepublik Deutschland NQ 6070 - NQ 6095 Allgemeines NQ 6100 - NQ 6175 Innenpolitik NQ 6180 - NQ 6940 Außenpolitik NQ 6180 Allgemeines NQ 6190 Europapolitik NQ 6200 Frankreichpolitik NQ 6210 Ostpolitik NQ 6220 Entwicklungshilfe NQ 6254 - NQ 6495 Beziehungen zu sonstigen Staaten NQ 6560 Wiedervereinigung und Berlinfrage NQ 6600 - NQ 6850 Persönlichkeiten NQ 6910 - NQ 6940 Deutsche Länder seit 1945 NQ 6950 - NQ 7280 Deutsche Demokratische Republik (DDR) (1949 - 1990) NQ 7300 - NQ 7335 Die Bundesrepublik Deutschland nach der Vereinigung NQ 7338 - NQ 9100 Geschichte auswärtiger Staaten seit 1945 NQ 9200 - NQ 9460 Geschichte des Kolonialismus und Imperialismus NR Landes- und Stadtgeschichte (Allgemeine, Deutsche und Österreichische Landes- und Stadtgeschichte, Ausländische Stadtgeschichte, Geschichte der Auslanddeutschen) NS Bayerische Landesgeschichte NT Allgemeine Rechts-, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte NU Geschichte der Wissenschaften und des Unterrichtswesens NV Religions- und Kirchengeschichte NW Wirtschafts- und Sozialgeschichte NY Geschichte der Juden Die gesamte „Regensburger Verbundklassifikation (RVK)“ und Informationen zur Systematik können im Internet eingesehen werden: http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/rvko/rvko.php3 Allgemeine Geschichtswissenschaftliche Zeitschriften Historische Zeitschrift (HZ) seit 1859 50/NA 5045 Historisches Jahrbuch (HJb) seit 1880 50/NA 5075 Jahrbuch für Geschichtswissenschaft seit 1967, hg. von der Akademie der Wissenschaften der DDR, Erscheinen eingestellt 1990 50/NA 7425 Saeculum Jahrbuch für Universalgeschichte seit 1956 50/NA 6980 Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte seit 1972, anfangs: Jb. des Instituts für deutsche Geschichte (Univ. Tel Aviv) 50/NA 6190 Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) seit 1953 (zunächst Ost-Berlin) 50/NA 7405 Zeitschrift für Historische Forschung (ZHF) Vierteljahrsschrift zur Erforschung des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit seit 1974 50/NA 7415 Journal of Modern European History (JMEH).Zeitschrift für moderne europäische Geschichte. Revue d’histoire européenne contemporaine, seit 2003 50/NA 6302 Allgemeine Geschichtswissenschaftliche Zeitschriften – Ausland Revue Historique (RH) seit 1876 50/NA 6840 Journal of Modern History (JModH) seit 1929 50/NA 6285 The American Historical Review (AHR) seit 1895/96 50/NA 3610 The English Historical Review (EHR) seit 1886 50/NA 3970 davon in Verbindung mit Deutschen Historischen Instituten: Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte seit 1973, hg. vom DHI Paris, erscheint abwechselnd in drei Abteilungen: Mittelalter, Frühe Neuzeit, Zeitgeschichte 50/NA 3995 Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken (QFIAB) hg. vom DHI Rom, seit 1898 50/NA 6645 Zeitschriften für Geschichtstheorie, Geschichtsdidaktik und Historiographiegeschichte History and Theory Studies in the Theory of History seit 1960, mit einer Reihe von Beiheften 50/NA 2925 Storia della Storiografia. ... Geschichte der Geschichtsschreibung seit 1982 50/NA 3280 Internationale Schulbuchforschung Zeitschrift des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung, seit 1979 50/NA 2937 Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Zeitschrift des Verbands der deutschen Geschichtslehrer (GWU) seit 1950 50/NA 2881 Landes- und Regionalgeschichte Blätter für deutsche Landesgeschichte (BlDtLG) seit 1855 50/NA 7700 Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben seit 1874 50/NA 8739 Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte (ZBLG) seit 1928 50/NA 9065 Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte (ZWLG) seit 1937 50/NA 9090 Kulturgeschichte Archiv für Kulturgeschichte (AKG) seit 1903 50/NA 9920 Kirchengeschichte Zeitschrift für Kirchengeschichte (ZKG) seit 1867/77 75/BA 8735 Militärgeschichte Militärgeschichtliche Mitteilungen (MGM) seit 1967 50/NA 9958 Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Archiv für Sozialgeschichte (AfS) seit 1961 50/NA 9925 Geschichte und Gesellschaft (GuG, GG) Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, seit 1975 50/NA 9939 International Review of Social History (IRSH) seit 1937 50/NA 9950 Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte seit 1960, zunächst Berlin (Ost) 50/NA 9943 Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (VSWG) seit 1903 50/NA 9990 Annales – Histoire, Sciences Sociales (Ann. HSS) seit 1929 u.d.T. Annales d’histoire économique et sociale, NF seit 1946 bis 1993u.d.T. Annales – Économies, Sociétés, Civilisations (Ann. ESC) 50/NA 3635 Zeitgeschichte Journal of Contemporary History seit 1966 50/NA 6290 Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (VfZ, VfZG ...) seit 1953 50/NA 7280 Vingtième Siècle, Revue d’histoire seit 1984 50/NA 7290 Zeitgeschichte seit 1973 50/NA 7370 Relations Internationales Revue trimestrielle d’histoire, seit 1974 50/NA 6658 Jetzt neu als Online Publikation und gedruckt: Zeithistorische Forschungen /Studies in Contemporary History (ZF) http://www.zeithistorische-forschungen.de Politikwissenschaftliche Zeitschriften Aus Politik und Zeitgeschichte (APUZ). Beilage zur Wochenzeitschrift „Das Parlament“ 51/MA 5401 DeutschlandArchiv. Zeitschrift für das vereinigte Deutschland 51/MA 2640 Europa-Archiv ab 1995: Internationale Politik seit 1946, drei Abteilungen: Dokumente, Beiträge und Berichte, Zeittafel 51/MA 3021 Politische Vierteljahrsschrift (PVS) 51/MA 5800 Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl) 31/PM 9420 51/MA 8950 Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol) seit 1996 51/MA 3884 Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtsgeschichte Jahrbuch für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften seit 1877, zuvor: Schmollers Jahrbuch .... 40/QA 11525 Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZSS) seit 1948 51/MA 4500 Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (ZRG) seit 1880, bzw. 1911, jeweils eine Ausgabe jährlich - Romanistische Abteilung - Germanistische Abteilung - Kanonistische Abteilung 31/PV 195 50/NA 9977 31/PW 1380 50/NA 0075 31/PY 125 75/BA 8916 Wissenschafts- und Universitätsgeschichte Berichte zur Wissenschaftsgeschichte. Organ der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte e.V. (BWG), seit 1978 01/AK 10350 Jahrbuch für Universitätsgeschichte (JUB), seit 1998 01/AZ 33232 18/AZ 33232 Medizin, Gesellschaft und Geschichte. Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung (MedGG), seit 1982 FL im Gateway Bayern History of Science. A review of literature and research in the history of science, medicine and technology in its intellectual and social context 01/AZ 15750 Revue d’Histoire des Science seit 1947 (bis 1970: Revue d’Histoire des Sciences et de leur Application) 01/AZ 23600 Neueste Hefte dieser Zs. in der Regel in der Zentralbibliothek beim Bereich Wissenschaften und Hochschulwesen (neben Lokalstandort 12) Als Wegweiser in der deutschen Geschichtswissenschaft seit einigen Jahren: Vademekum der Geschichtswissenschaften. Verbände, Organisationen, Gesellschaften, Vereine, Institute, Seminare, Lehrstühle, Bibliotheken, Archive, Museen, Dienststellen, Ämter, Verlage und Zeitschriften sowie Historiker in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Stuttgart 6 2004 (erscheint zweijährlich) 50/NA 3316.7-6 (sowie an den Standorten 18 und 29) Zu Neuerscheinungen vgl.: Das historisch- politische Buch (HPB) Ein Wegweiser durch das Schrifttum, seit 1953 50/NC 4400 S 379 Neue Politische Literatur (NPL) seit 1956 5 l/MB 1500 N481 Jetzt neu als Online-Publikationen: H-Soz-u-Kult: Humanities. Sozial- und Kulturgeschichte, Rezensionen gedruckt und als Online-Publ. unter dem Titel: Historische Literatur. Rezensionszeitschrift von H-Soz-u-Kult http://www.hsozkult.geschichte.hu-berlin.de http://edoc.hu-berlin.de/e_histlit/ Sehepunkte. Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften http://www.sehepunkte.de Weitere Zeitschriften: Baumgart, Bücherverzeichnis, S. 142-153. Merkblatt Referat Allgemein: Das Referat zählt 15% der Gesamtnote des Seminars. Es sollte nicht länger als 20 min dauern. Im Zentrum der Argumentation eures Referats sollte eure These stehen, in der ihr Position zu einem Problem oder eine Fragestellung im Kontext eures Themas bezieht. Diese These sollte Ausgangspunkt für die anschließende Diskussion sein. Euer Referat sollte von einem Handout und möglicherweise von einer Präsentation begleitet werden. Das Referat muss in seinen Grundzügen auf jeden Fall mit dem Dozenten vor- und nachbesprochen werden. Einleitung: Die Einleitung sollte zum Thema des Referats hinführen und den größeren historischen Kontext skizzieren. Eventuell könnt ihr hier auch schon auf Probleme oder Fragestellungen hinweisen, die später im Referat relevant werden. Die Einleitung sollte kurz und prägnant sein. Hauptteil: Der Hauptteil dient dazu, die zuvor angedeutete Argumentation auszubreiten und mit Beispielen (Quellen) zu unterlegen. Dabei ist es wichtig, dass ihr möglichst lückenlos und nachvollziehbar argumentiert. Achtet dabei auf die Zeit. Am Ende des Hauptteils sollte eine kurze Zusammenfassung stehen, in der ihr die wichtigsten Grundlinien eurer Argumentation noch einmal nachzieht. Die These: Den Abschluss eures Referats sollte eure These bilden. In der These stellt ihr eine Behauptung zu einem Problem aus dem Umfeld eures Themas auf. Die These sollte so formuliert sein, dass sie den Ausgangspunkt für die anschließende Diskussion im Seminar bildet. Das Handout: Das Handout sollte enthalten: Einen Kopf mit allen relevanten Formalia (Universität, Seminar, Titel des Proseminars, Dozent, Thema des Referats, Referent, Datum) Die Gliederung und die wichtigsten Punkte eures Referats in der Chronologie eures Vortrags Eure These Die Literatur, die ihr für euer Referat verwendet habt! Handouts sollten nicht länger als zwei Seiten sein. Sie sollten in ausreichender Anzahl vorhanden sein und schon vor Beginn der Sitzung ausgeteilt, bzw. vorab bei Digicampus bereitgestellt werden. Das Referat – Richtlinien, Hilfestellungen und Tipps 1. Allgemeines o ‚Perfekte’ Referate werden von Studienanfängern nicht erwartet, denn ebenso wie wissenschaftliches Arbeiten muss auch mündliches Vortragen erlernt werden, ist also keine angeborene Fähigkeit. Referieren und Präsentieren ist in erster Linie eine Frage von Übung und Routine, ein guter Vortrag entsteht aber erst durch gründliche Vorbereitung und durch Kenntnisse bestimmter Grundlagen des Präsentierens. o Referate mögen lästiges Übel sein, sind aber auch ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum Historiker. Gerade der Präsentationsfähigkeit kommt auch außerhalb der Universität (beispielsweise bei Diskussionen oder Vorstellungsgesprächen) große Bedeutung zu. Für die mündliche Präsentation gilt daher ebenso wie für wissenschaftliches Schreiben. Die Fähigkeit jegliches Wissen, Informationen und Erkenntnisse in sinnvollen Zusammenhängen erfassen und in kohärenten Argumentationsgängen überzeugend präsentieren zu können, ist eine der Schlüsselqualifikationen eines geisteswissenschaftlichen Studiums und in vielen Berufen unabdingbar. 2. Vorbereitung o Die zeitliche Zielvorgabe des Referats sollte rechtzeitig mit dem Dozenten geklärt werden. Insbesondere bei relativ kurzen Zeitvorgaben (15-20 Minuten) gerät man schnell in Bedrängnis. Um dies zu verhindern, ist es ratsam, zu Hause das Referat bereits laut vorzusprechen. Überlange Vorträge müssen entsprechend gekürzt werden. o Je nach Thema, eigener Arbeitsbelastung und –geschwindigkeit sollte mit einer Vorbereitungszeit von etwa zweieinhalb bis drei Wochen kalkuliert werden. Hierunter fällt auch die Zeit, die von der Bestellung bis zum Eintreffen einer Fernleihe vergehen kann. o Die Literaturgrundlage des Referats sollte knapp gehalten sein. Neben einschlägigen Lehrbüchern sollten insbesondere aktuelle Aufsätze herangezogen werden. (Definitiv unsinnig ist es hingegen, zur Referatsvorbereitung große Überblicksdarstellungen vollständig durchzulesen. Sinnvoller ist es, stattdessen selektiv relevante Einzelkapitel durchzusehen.) o Vorträge sind niemals vollständig! Im Rahmen eines etwa halbstündigen Referats ist es unmöglich, alle Facetten eines historischen Gegenstands zu erfassen. Entsprechend erwartet auch kein Dozent ein derartiges Husarenstück. Generell gilt: Es ist sinnvoller, im Vortrag wenige spezifische Gesichtspunkte en detail zu besprechen, als eine Vielzahl von Aspekten oberflächlich abzugrasen. Es ist ratsam, besonders jene Gesichtspunkte hervorzuheben, die man selbst für die Spannendsten und Interessantes hält. Erfahrungsgemäß funktioniert die Vermittlung und Erklärung von Sachverhalten umso besser, wenn der Referent sich selbst für sein Thema interessiert. 3. Aufbau und Konzeption o Vorträge sollten sorgfältig gegliedert werden! Ebenso wie schriftliche Arbeiten besitzen auch (gute) Referate eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss! a) Die Einleitung soll dazu dienen, den Zuhörer über das Thema des Vortrages, dessen Ziel und seine Grenze zu informieren. Der Aufbau der Referates sollte kurz angesprochen werden (Gliederungspunkte). Falls möglich sollte das zu besprechende Thema auch kurz in der Forschungslandschaft verortet werden. b) Hauptteil: Präsentation des erworbenen Wissens, bzw. eigener Deutungen in klaren Argumentationsschritten. c) Schluss: Zusammenfassung der Ergebnisse unter Rückbezug auf die in der Einleitung gestellte Fragestellung. Außerdem: Überleitung in die Diskussion! o Anschlussdiskussionen sollten sorgfältig vorbereitet werden! Ein Referat lebt nicht nur von der Professionalität des Vortrags, sondern insbesondere dadurch, dass es zu Diskussionen animiert. Im Idealfall entzünden sich Debatten nach dem Vortrag quasi von selbst durch das Diskussionsbedürfnis der Zuhörer. Diskussionen können auch vom Referenten forciert werden, indem man: a) nicht alle ermittelten Erkenntnisse gleich in Ihren Vortrag einbaut, b) nach dem Referat direkte Fragen an das Auditorium stellt, c) auf Forschungskontroversen verweist (also auf abweichende Deutungsmöglichkeiten aufmerksam macht), d) kontroverse Thesen formuliert, e) versucht, das Referatsthema in die Gesamtthematik des Seminars einzuordnen. 4. Der mündliche Vortrag o Referate sollten möglichst frei vorgetragen werden! In jedem Fall sollte vermieden werden, den Vortragstext auszudrucken und dann vorzulesen! Solch eine Vortragsart verhindert, dass der Referent das freie Sprechen erlernt und ermüdet überdies die Zuhörer. Es bietet sich dagegen an, stichpunktartig die Gliederungspunkte und wichtigsten Zusammenhänge des Referatsthemas auf einem Manuskript zu notieren. Als Orientierungshilfe kann hierbei das eigene Handout dienen. o Schachtelsätze vermeiden! In noch höherem Maße als in gedruckten Texten vermindern lange Sätze im Regelfall die Verständlichkeit des Vortrages. Komplizierte Satzkonstruktionen zählen nicht zu den Kriterien wissenschaftlichen Stils! Darum: Hauptsätze, Hauptsätze, Hauptsätze.... o Fremdwörter möglichst durch geläufige Begriffe ersetzen! Auch eine möglichst einfache Wortwahl dient der Verständlichkeit des Referats. Es kann dabei indes nicht darum gehen, peinlich darauf zu achten, jegliche Verwendung von Fremdwörtern zu vermeiden (jede Wissenschaft besitzt einen bestimmten Kanon an wissenschaftlichen Fachbegriffen). o Um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu gewinnen, empfiehlt es sich, Vorträge mit Bildern, Karikaturen, (Quellen)zitaten oder ähnlichem einzuleiten. Dieser Einstieg ins Referat ist allemal eleganter und interessanter, als das inflationär häufig verwendete Einleitungsschema à la „Ich spreche jetzt über…“. o Nur die Ruhe! Ruhig und gemäßigt sprechen. Während des Vortrages können ohne weiteres auch kurze Pausen eingelegt werden, um sich gegebenenfalls neu zu konzentrieren. Insbesondere bei Übergängen zu neuen Gliederungspunkten ist dies sinnvoll. werden, entsprechende Rednerpulte gehören in jedem Seminarraum zur Grundausstattung. o Der Beginn des Vortrags: die Einführungssätze des Vortrags sorgfältig vorzubereiten. Die ersten Sätze des Referates sollten daher genau ausformuliert und ggf. auswendig gelernt werden. - Erstens ist es so einfacher, das Interesse der Zuhörer zu gewinnen. - Zweitens gelingt es besser, der eigenen Nervosität entgegenzuwirken. o Blickkontakt: Der Referent sollte sich bemühen, von Zeit zu Zeit Blickkontakt mit dem Publikum zu suchen und zu halten. Abzuraten ist auf jeden Fall davon, während des gesamten Vortrages nur den Seminarleiter oder die eigenen Aufzeichnungen anzusehen. 5. Handout, Folien, Power Point: o Stichpunktartige Wiedergabe der wichtigsten Inhalte des Referats (Thesen, Ergebnisse, Deutungen, etc.) Orientierungshilfe: Es soll es dem Zuhörer ermöglichen, die Gliederungsschritte und damit den Verlauf des Vortrags jederzeit nachvollziehen zu können. Das Handout ist also keine Verschriftlichung des eigenen Redetextes! herangezogenen Literatur (und ggf. der verwendeten Quellen). Denkbar ist auch das Verfassen einer Auswahlbibliographie, durch die Interessenten eine eigenständige, weitergehende Beschäftigung mit dem Referatsthema erleichtert werden kann. → In jedem Fall gehören in die Kopfzeile des Handouts folgende Informationen: - Universität und Lehrstuhl - Der Name des Dozenten, - der Titel der Veranstaltung, - der/die Name(n) des/der Referenten, - die Angabe des Semesters, - sowie das Datum des Vortrags. Beispiel: Universität Augsburg Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Proseminar: Der Balkan vom Krimkrieg bis zum Ersten Weltkrieg Dozent: Markus Seemann, M.A. Referent: Max Mustermann Sommersemester 2009 12.5.2009 o Zum Abwechslungsreichtum des Vortrags bietet es sich an, Statistiken, Tabellen, Fotographien, u.ä. zu verwenden. Hierbei ist indes folgendes zu beachten: a) Die herangezogenen Medien müssen in ersichtlichem Zusammenhang mit Ihrem mündlichen Vortrag stehen. Hierzu ist es nötig, Tabellen zu interpretieren, Fotographien zu erläutern, etc. b) Ein Vortrag sollte keinesfalls mit Bildern, Tabellen, Diagrammen u.ä. überfrachtet werden! Im Referat soll stets der mündliche Vortrag – als das Sprechen – im Vordergrund stehen. Auch bei Illustrationen gilt: Lieber Klasse statt Masse! Literaturhinweise: - Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 2. aktual. Aufl., Paderborn 2004, S. 111-120. - Stefan Jordan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005, S. 131f. - Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 244-249 Techniken des Bibliographierens 1. Begriffserklärung Der Begriff ‚Bibliographie’ leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie ‚Bücherverzeichnis’ oder ‚Bücherbeschreibung’. Der Begriff ‚Bibliographie’ wird etwas uneindeutig verwendet. Im weiteren Sinne bezeichnet er die Gesamtheit aller Verzeichnisse, die einer wissenschaftlichen Arbeit zugrunde liegen, also auch das Quellenverzeichnis. Im engeren Sinne umfasst die ‚Bibliographie’ hingegen nur das Verzeichnis der verwendeten Literatur, also die sogenannten sekundären Materialien. In diesem Sprachgebrauch wird der Begriff ‚Bibliographie’ als Abgrenzung zum Verzeichnis der primären Materialen, also die gedruckten und ungedruckten Quellen, verwendet. Unter ‚Bibliographieren’ versteht man also das eigenständige Erstellen eines Literaturverzeichnisses zu einem bestimmten Thema. ‚Bibliographieren’ ist also gerade kein mechanisches Sammeln diverser Literaturangaben unterschiedlichster Herkunft, da es stets eine grundlegende Vertrautheit mit der zu bearbeitenden Thematik und deren wissenschaftlicher Bedeutung voraussetzt. 2. Unsystematisches und systematisches Bibliographieren A. Unsystematisches Bibliographieren I. Regale der Bibliothek absuchen Nachteile dieser Bibliographiermethode: Auch sehr gut ausgestatte Bibliotheken besitzen i.d.R. nicht alle Titel, die zu einem bestimmten Thema verfügbar sind. Es können nur Bücher erfasst werden, die sich aktuellen Präsenzbestand befinden. Ausgeliehene Werke oder Magazinbestände werden übersehen. II. Auswertung der Literaturverzeichnisse einschlägiger Monographien Nachteile dieser Bibliographiermethode: Die Literaturverzeichnisse in wissenschaftlichen Publikationen weisen häufig selbst Lücken auf. Aufgrund von Verzögerungen zwischen dem Abschluss des Manuskripts einer wissenschaftlichen Arbeit und ihrer Publikation spiegeln selbst die Literaturverzeichnisse aktuellster Monographien bisweilen nicht den Forschungsstand des Jahres ihrer Veröffentlichung wider. III. Experten um Hinweis auf geeignete Literatur bitten Nachteile dieser Bibliographiermethode: Abhängigkeit von Wissen und Kooperationsbereitschaft des Experten. Je weiter man sich in ein Thema eingearbeitet hat, desto schwieriger kann es werden, überhaupt noch einen geeigneten Experten zu finden. B. Systematisches Bibliographieren Unter systematischen Bibliographieren versteht man die gezielte Auswertung gedruckter und/oder im Internet abrufbarer Bibliographien, Kataloge und Datenbanken. I. Vorarbeiten Es ist sinnvoll, vor einer intensiven Literaturrecherche allgemeines Überblickswissen über die zu bearbeitende Thematik zu erwerben. Hierbei geht es nicht um den unsinnigen Versuch, sich in möglichst kurzer Zeit enzyklopädisches Wissen anzueignen, sondern vielmehr darum, ein erstes Grundverständnis der wichtigsten Gesichtspunkte und Forschungsfelder eines historischen Gegenstands zu erhalten. Hierdurch kann das persönliche wissenschaftliche Interesse eingeengt und dadurch eine spezifische Fragestellung entwickelt werden. Recherche in Bibliothekskatalogen Suchoptionen im OPAC Augsburg Autorensuche. Sinnvoll, wenn ein bestimmter Autor als Experte für das gesuchte Themenfeld bekannt ist. Titelsuche. Auffinden von Monographien und Sammelbänden, die genau den gesuchten Begriff in Titel oder Untertitel tragen. Schlagwortsuche. Auffinden aller Publikationen, die – unabhängig vom Titel – im Bibliothekskatalog dem Suchbegriff zugeordnet sind. Nachteile dieser Bibliographiermethode: Aufsätze werden nicht erfasst! Angezeigt werden lediglich die Bestände der Universitätsbibliothek Augsburg. o Um diesen Mangel zu umgehen, bietet sich die Verwendung bibliotheksübergreifender Kataloge an, insbesondere der mit dem Gateway-Fernleihsystem verknüpfte Bayerische Bibliotheksverbund (BVB): http://gateway-bayern.bib-bvb.de/ o Ein noch erheblich größeres Angebot als der BVB – wenngleich ohne direkte Fernleihoption – bietet der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK): http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html II. Gedruckte Bibliographien Die Suche in gedruckten Bibliographien ist die wohl ‚klassischste’ Form der systematischen Literatursuche. Gedruckte Bibliographien enthalten möglichst vollständig die in einem gewissen Zeitraum oder zu einem bestimmten Thema erschienene Literatur. Durch ihren Anspruch auf Vollständigkeit unterscheiden sie sich maßgeblich von den Literatur-verzeichnissen, die einer wissenschaftlichen Arbeit beigegeben werden. Diese sollten daher nicht als Bibliographie bezeichnet werden! Allgemeine Bibliographien, z.B.: i. Friedrich Christoph Dahlmann und Georg Waitz: Quellenkunde der deutschen Geschichte. Bibliographie der Quellen und der Literatur zur deutschen Geschichte, 10. Aufl., 13 Bde., hg. v. Hermann Heimpel, Frankfurt a.M. 1969-1999 [50/NC 5200 D131(10)-1-12] Bibliographien zu Spezialthemen, zB: i. Christoph Redulski: Bibliographie zum Ersten Weltkrieg, Marburg 2005 [50/NC 5900 R344]. ii. Michael Ruck: Bibliographie zum Nationalsozialismus, 2 Bde., Darmstadt 2000 [50/NC 5200 R912-1/2]. Bibliographie-Bibliographien, z.B. i. Hans Jürgen Kernchen und Wilhelm Totok: Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke, 6. Aufl., 2 Bde., Frankfurt a.M. 1984/85 [31/AA 11184-1/2]. ii. Winfried Baumgart: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 15. Aufl., Darmstadt 2003 [50/NC 5200 B348(15)]. Recherche in Internet-Bibliographien Mittels einer Durchsicht der einschlägigen Internet-Bibliographien können die Lücken geschlossen werden, die aus den unter Punkt II. genannten Bibliographiermethoden geblieben sind – insbesondere hinsichtlich aktueller Aufsätze. Eine Aufzählung aller Internet-Bibliographien ist wegen ihrer hohen Gesamtzahl nicht möglich. Über die Webpage der Universitätsbibliothek (http://www.bibliothek.uniaugsburg.de/de/) finden sich zahlreiche, für die Geschichtswissenschaft relevante Datenbanken: http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/dbliste.php?bib_id=ub_a&colors=63&ocolors=40&lett=f&gebiete=26 [Abrufbar unter Bibliothek => Literatur suchen => Datenbank-Infosystem (DBIS) => Geschichte]. Dennoch sollen hier drei einschlägige Online-Bibliographien genannt werden: Historische Bibliographie und Jahrbuch der Historischen Forschung Online Verzeichnis von Publikationen zur deutschen und außerdeutschen Geschichte seit 1990. IBZ (Internationale Bibliographie der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur). → Fachübergreifend! Verzeichnis von mehr als zweieinhalb Millionen Aufsätzen, die seit 1983 in etwa 11.000 Zeitschriften publiziert worden sind (Monatliche Aktualisierung). Jahresberichte für deutsche Geschichte Verzeichnis deutsch- und fremdsprachiger Publikationen (Aufsätze, Monographien, Quelleneditionen, Sammelbände, Bibliographien) zur deutschen Geschichte seit 1984. Literaturhinweise: Erwin Faber und Imanuel Geiss: Arbeitsbuch zum Geschichtsstudium. Einführung in die Praxis wissenschaftlicher Arbeit, 2. Aufl., Paderborn u.a. 1992, S. 61-71. Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 2. aktual. Aufl., Paderborn 2004, S. 17-33. Stefan Jordan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005, S. 79-89. Martin Peter und Hans-Jürgen Schröder: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn u.a. 1994, S. 127-147. Volker Sellin: Einführung in die Geschichtswissenschaft, Göttingen 2005, S. 113-124. Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 180-183. Tipps zum Anfertigen einer Seminararbeit Arbeitsschritte 1. Annäherung an das Thema über Handbücher und durch bibliographisches Erschließen der relevanten Literatur 2. Formulierung einer Fragestellung oder Arbeitshypothese 3. Suchen nach spezieller Forschungsliteratur 4. Sichten und Ordnen des Materials 5. Erstellen einer vorläufigen Gliederung, deren argumentative Logik auf die Fragestellung/Hypothese ausgerichtet ist 6. Abfassen der schriftlichen Hausarbeit Formales DIN A 4, Korrekturrand ca. 4 cm rechts, möglichst mit Silbentrennung und Blocksatz (auch in den Fußnoten) Schriftgrad: 12 pt. (Times New Roman) Zeilenabstand: 1,5 Aufbau der Arbeit 7. Titelblatt 8. Inhaltsverzeichnis (Gliederung) 9. Einleitung 10. Darstellung (inkl. Fußnoten) 11. Zusammenfassung 12. Quellen- und Literaturverzeichnis 13. [ggf. Abkürzungsverzeichnis] 14. [ggf. Anhang (Statistiken, Karten, Abbildungen u.ä.)] Titelblatt: Das Titelblatt sollte folgende Informationen enthalten: Thema des Seminars, Seminarleiter, Universität, Fakultät, Semester Titel der Hausarbeit Angaben zum Verfasser: Name, Anschrift und email, genauer Studiengang und Fächerkombination, Fachsemester Gliederung Die Überschriften sollten immer sprechend gewählt sein (also auch nicht „Schluss“ o.ä.). Die Gliederung sollte immer den Gang der Argumentation wiedergeben und sollte nicht zu feingliedrig sein (2 Gliederungsebenen, maximal 3!). Darstellung Einleitung Die Einleitung sollte/kann folgende Punkte enthalten: Erläuterung der Problemstellung und ihrer Relevanz; Abgrenzung des Themas für das vorliegende Projekt; Erläuterung der Quellen- und Literaturlage evtl. des Forschungsstandes; Erläuterung der nachfolgenden Argumentation evtl. mit Verweis auf die Teile der Gliederung (aber keine Nacherzählung des Inhaltsverzeichnisses!). Hauptteil Die innere Struktur des Hauptteils sollte sich logisch und aus der Sache ergeben. Die Argumentationsstruktur muss an der Fragestellung ausgerichtet sein. Alle Aussagen müssen belegt werden, und zwar sowohl wörtliche Zitate als auch sinngemäß übernommene Fakten, Interpretationen und Deutungen, andere Forschungsmeinungen Die Anmerkungen können am Ende der Seite oder am Ende des Textes stehen und müssen die Belegstellen mit den genauen Seitenangaben enthalten; bei der ersten Nennung ist der volle Titel der zitierten Werke wiederzugeben, bei jeder weiteren Nennung genügen Kurztitel In den Anmerkungen können auch Ergänzungen stehen, die den Textfluss stören würden, z.B. abweichende Forschungsmeinungen, Kommentare zur Literatur, biographische Informationen etc. Allerdings gehören Informationen, die für das Verständnis des Textes notwendig sind immer in den Haupttext. Übertriebenes Aneinanderreihen von Zitaten und Belegen dokumentiert für sich alleine noch nicht die Wissenschaftlichkeit einer Arbeit. Summarische Belege sind durchaus legitim, wenn Sie Material aus verschiedenen Quellen entnommen haben und einen Absatz eigenständig formuliert haben. Beachten Sie unbedingt, dass nicht gekennzeichnete wörtlich übernommene oder eng an eine Vorlage angelehnte Textstellen ein Plagiat darstellen können Im Vordergrund sollte die Durchdringung des Materials durch den/die Verfasser(in) stehen – nicht die Nacherzählung von Forschungsliteratur. Zitate müssen durch Anführungszeichen markiert werden und sind wörtlich genau aus der Vorlage zu übernehmen Schluss Der Schluss sollte ein Fazit der Arbeit liefern und eine Antwort auf die in der Einleitung aufgeworfene Fragestellung liefern bzw. die Hypothese beurteilen und wenn nötig modifizieren. Manchmal bietet es sich auch an, das Phänomen in einen größeren historischen Zusammenhang oder eine größere Deutung einzuordnen, die im engen Rahmen der Arbeit nicht behandelt werden konnte. Achtung! Der Schluss sollte keine neuen Fakten bringen – diese gehören in den Hauptteil! Quellen- und Literaturverzeichnis Hier werden alle verwendeten Quellen- und Literaturtitel in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet. Quellen und Literatur sind getrennt aufzuführen Techniken des Belegens und Zitierens A. Sinn und Zweck des Zitierens und Belegens in einer wissenschaftlichen Arbeit a) Der Sinn des Zitierens und Belegens liegt in der Nachprüfbarkeit der in der Arbeit getroffenen Aussagen und Behauptungen. Eindeutige und genaue Belege der Aussagen ermöglichen es dem Leser, die fraglichen Textpassagen anhand der angegebenen Quellen und der Literatur zu überprüfen. Korrektes, einheitliches und gewissenhaftes Zitieren und Belegen ist das darum wichtigste Kennzeichen einer wissenschaftlichen Arbeit. Aus fremden Federn übernommene Aussagen, die nicht eindeutig als solche gekennzeichnet sind, lassen eine Arbeit zum Plagiat werden. b) Zitieren und Belegen bezeichnen eigentlich nicht denselben Vorgang, auch wenn dieses umgangssprachlich oft miteinander vermengt wird. Zitate sind streng genommen nur wörtliche Übernahmen aus Quellen oder Literatur, Belege hingegen umfassen sowohl wörtliche wie paraphrasierende oder verweisende Übernahme aus fremden Federn. c) Lieber Klasse statt Masse: Nicht die Menge an Zitaten und Belegen ist entscheidend, sondern deren Informationswert. Es ist wenig zielführend, im vollen Wortlaut ganze Sätze aus den Quellen oder der Literatur aneinander zu fügen, anstatt sich auf die wichtigsten Formulierungen und Begriffe zu konzentrieren und diese für ihre eigene Interpretation nutzbar zu machen. Der Informationswert eines Zitats ist dadurch gekennzeichnet, dass es „eine ganz charakteristische Wendung oder eine spezifische Wertung“ enthält, die der Autor in seine „Analyse oder Argumentation“2 unmittelbar integrieren. Demzufolge ist es erlaubt, zitierte Sätze zu kürzen. Entsprechende Auslassungen sind jedoch in jedem Fall mit „[…]“ kenntlich zu machen. d) Bei einem direkten Zitat darf der ursprüngliche Wortlaut einer Quelle oder Literatur nicht verändert werden! Es ist lediglich zulässig, die Groß- und Kleinschreibung des ersten zitierten Wortes anzupassen, ebenso wie den Kasus einzelner Begriffe, falls diese erst hierdurch grammatikalisch in Ihren Satz passen. Die orthographischen Eigenheiten der Quellen bzw. 2 Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 2. aktual. Aufl., Paderborn 2004, S. 123. Literatur werden jedoch beibehalten. Druck- und offensichtliche Rechtschreibfehler werden ebenso übernommen, im Text jedoch mit „[sic!]“ gekennzeichnet. Sind einzelne Wörter oder Satzteile im Original hervorgehoben, müssen Sie diese auch im Zitat durch Kursiv- oder Fettschrift herausstellen. Dass eine Hervorhebung nicht aus der eigenen Feder stammt, wird deutlich gemacht, indem man am Ende der Fußnote „(Hervorhebung im Original)“ anfügt. B. Die 10 Gebote des korrekten Zitierens Damit eine Literaturangabe überprüfbar ist, muss sie die Angaben enthalten, die es dem Leser ermöglichen, den angegebenen Titel in einer wissenschaftlichen Bibliothek selbst zu bestellen bzw. aufzufinden. - Bei Büchern (Monographien, Epochendarstellungen, Handbüchern, Bibliographien) Autor, Titel und Untertitel des Werkes (falls vorhanden auch Buchreihe und Bandnummer) Erscheinungsort und -jahr, sowie die Seitenzahlen, auf die sich die Anmerkung bezieht. - Bei Aufsätzen in Sammelbänden Autor, Titel und Untertitel des Beitrages, Titel des Buches, in dem der Beitrag erschienen ist, Herausgeber des Buches, Erscheinungsort und -jahr, erste und letzte Seite des Beitrages sowie die Seitenzahlen, auf die sich die Anmerkung bezieht. - Bei Artikeln in Zeitschriften (Aufsätze, Rezensionen) Autor, Titel und Untertitel des Artikels, Zeitschriftentitel, Nummer des Bandes, Jahrgang, erste und letzte Seite des Beitrages sowie die Seitenzahlen, auf die sich die Anmerkung bezieht. Herausgeber werden bei Zeitschriften nicht angegeben! Abgesehen von diesen Mindestanforderungen, die jede wissenschaftliche korrekte Zitation enthalten muss, existiert in der Geschichtswissenschaft jedoch keine einheitliche und allgemeingültige Zitierweise. Zitierweise angewendet wird, ist dem Autoren i.d.R. daher selbst überlassen. Hat man sich jedoch einmal auf ein gewisses Zitierschema festgelegt, so ist im weiteren Verlauf der Arbeit ausnahmslos dieses zu verwenden! Die folgenden 10 Hinweise lassen sich auf so gut wie jede wissenschaftlich anerkannte Zitierweise anwenden: I. Anmerkungen und Belege gehören in die Fußnoten und niemals in Klammern in den Text! II. Egal welche Zitierweise angewandt wird: Anmerkungen/Belege in den Fußnoten gelten als Sätze und beginnen daher immer mit einem Großbuchstaben und enden immer mit einem Punkt. III. Falls es sich bei dem zitierten Werk nicht um eine Erstausgabe handelt, muss die Auflage angegeben werden. Angegeben werden auch zusätzliche Hinweise wie „überarb.“ (überarbeitet), „aktual.“ (aktualisiert), „erg.“ (ergänzt), „verb.“ (verbesserte) und „erw.“ (erweitert). IV. Falls eine wissenschaftliche Publikation mehrere Autoren oder Herausgeber besitzt, werden diese in der Reihenfolge ihrer Nennung aufgeführt (Name 1, Name 2 und Name 3). In seltenen Fällen besitzen Monographien und Sammelbände mehr als 3 Autoren bzw. Herausgeber. In diesem Fall wird nur der/die Erstgenannte aufgeführt und zusätzlich ein „u.a.“ angefügt. Dieselbe Regel gilt analog für Ortsangaben V. Für den Fall, dass einzelne bibliographische Angaben nicht angegeben sind, muss dies in den Anmerkungen angeführt werden. Liegen keine Informationen über den Erscheinungsort vor, wird dies (an der Stelle des Ortsnamens) mit dem Kürzel „o.O.“ (ohne Ort) kenntlich gemacht. Fehlt hingegen das Erscheinungsjahr, ist das Kürzel „o.J.“ (ohne Jahr) zu verwenden. VI. Nach der erstmaligen Nennung der vollständigen bibliographischen Angaben wird in den Anmerkungen nur noch ein Kurztitel benutzt. Dieser umfasst in aller Regel den Nachnamen des Autors/Herausgebers und ein Wort/einen Begriff des Titels, sowie die Seitenangabe. Bsp.: Freytag, Kursbuch, S. 67. VII. Werden in zwei aufeinanderfolgenden Anmerkungen Belege aus derselben Publikation verwendet, kann in der zweiten Fußnote auf den Kurztitel verzichtet werden und stattdessen das für Ebenda stehende Kürzel „Ebd.“ Verwendet werden. Abweichende Seitenangaben sind jedoch kenntlich zu machen. VIII. Seitenangaben: Falls eine belegte Textpassage mehr als eine Seite umfasst gelten folgende Regeln: Die Angabe ‚S. 14f.’ bezeichnet genau die Seiten 14 und 15. Textpassagen ab 3 Seiten Länge werden präzise beziffert, etwa ‚S. 14-18’. Seitenangaben wie ‚S. 14ff.’ zur Benennung von mehr als zwei aufeinanderfolgenden Textpassagen sollten vermieden werden, da sie das Auffinden der Belege unnötig erschweren. IX. Nicht nur direkte Zitate müssen belegt werden, sondern auch sinngemäße, inhaltliche Zusammenfassungen von Textpassagen ohne wörtliche Übernahme. Falls eine Fußnote eine solche Passage belegt, beginnt diese Fußnote mit dem Kürzel „Vgl.“ für „Vergleiche“. X. Selbstverständliche und unbestreitbare Tatsachen müssen nicht extra belegt werden (z.B. Geburtsjahr von Martin Luther, Wilhelm II. war Deutscher Kaiser, Kennedy wurde ermordet, Dänemark liegt nördlich von Deutschland usw.). C. Beispiele für Zitierweisen o Monographien, Handbücher, Epochendarstellungen AUTOR: TITEL. UNTERTITEL (REIHE BAND), AUFLAGE, ORT JAHR. Andreas Wirsching: Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918-1933/39. Berlin und Paris im Vergleich (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 40), München 1999, S. 250f. Stefan Pochanke und Robert Thoms: Handbuch zur Geschichte der deutschen Freikorps, Bad Solden-Salmünster 2001, S. 50-52. Wolfgang Zorn: Augsburg. Geschichte einer europäischen Stadt. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 4. überarb. u. erg. Aufl., Augsburg 2001, S. 30. o Mehrbändige Werke: AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, Bd. X: TITEL DES BANDES, AUFLAGE, ORT JAHR. Heinrich-August Winkler: Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik, 3. Aufl., München 2001, S. 101. o Sammelbände: HERAUSGEBER (Hg.): TITEL. UNTERTITEL (REIHE, BAND), AUFLAGE, ORT JAHR. Bernd Heidenreich/Hans-Christof Kraus/Franz-Lothar Kroll (Hg.): Bismarck und die Deutschen, Berlin 2005. o Aufsätze aus Sammelbänden: AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: TITEL UNTERTITEL (REIHE, BAND), hg. v. HERAUSGEBER, AUFLAGE, ORT JAHR, SEITE. Fritz Klein: Between Compiègne and Versailles. The Germans on the Way from a misunderstood Defeat to an unwanted Peace, in: The Treaty of Versailles. A Reassessment after 75 Years, hg. v. Manfred F. Boemeke u.a., Cambridge u.a. 1994, S. 203-220, hier S. 218. Martin Schulze-Wessel: Ungarn: Avantgarde der Weltrevolution? Die Räterepubliken in München und Budapest, in: Bayern mitten in Europa. Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert, hg. v. Alois Schmid, München 2004, S. 372-384, hier S. 380-383. o Aufsätze aus Festschriften AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: TITEL. UNTERTITEL (FS XY), hg. v. HERAUSGEBER, ORT JAHR, SEITE. Ulrich Kluge: Das „württembergische Volksheer“ 1918/19. Zum Problem der bewaffneten Macht in der deutschen Revolution, in: Klassenjustiz und Pluralismus (FS Ernst Fraenkel), hg. v. Günther Doker u. a., Hamburg 1973, S. 92-130, hier S. 93f. o Aufsätze aus Fachzeitschriften: AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: ZEITSCHRIFT JAHRGANG (JAHR), HEFTNUMMER, SEITE. Bernhard Sauer: Freikorps und Antisemitismus in der frühen Weimarer Republik, in: ZfG 56 (2008), S. 5-29, hier S. 10. o Unveröffentlichte Dissertationen, Habilitationen u.ä. AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, Phil.Diss, ORT JAHR. Günter Schmidt: Die Klassenkampftaktik der Bourgeoisie vor der Novemberrevolution, Phil.Diss, Berlin 1966, hier S. 55. o Von Institutionen herausgegebene Monographien ohne Autorenangabe TITEL, UNTERTITEL, (REIHE, BAND), hg. v. INSTITUTION, AUFLAGE, ORT JAHR. Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen und Freikorps, Bd. 4: Die Niederwerfung der Räteherrschaft in Bayern, hg. v. d. Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres, Berlin 1939, hier S. 75. o Lexikonartikel AUTOR: ART. „TITEL DES ARTIKELS. UNTERTITEL“, in: LEXIKONTITEL. UNTERTITEL, hg. v. HERAUSGEBER, BAND, AUFLAGE, ORT JAHR, SEITE/SPALTE. German Werth: Art. „Compiègne“, in: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, hg. v. Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich/Irina Renz, Paderborn u.a. 2003, S. 419. o Rezensionen NAME: REZ. „TITEL. UNTERTITEL“, IN: ZEITSCHRIFT JAHRGANG (JAHR) HEFTNUMMER, SEITE. Heinz Hürten: Rez. „Der deutsche Bürgerkrieg. Eine Geschichte der deutschen und österreichischen Freikorps 1918-1923“, in: HZ 235 (1982), S. 735f. o Zeitungsartikel AUTOR: TITEL. UNTERTITEL, in: ZEITUNG, NUMMER vom DATUM, SEITE. Reinhard Rürup: Henker der Republik. Eine unbefriedigende Geschichte der Freikorps, in: Die Zeit, Nr. 11 vom 13.3.1970, S. 47. o Quellen aus Quelleneditionen TITEL DES DOKUMENTS vom DATUM (NUMMER DES DOKUMENTS), in: TITEL. UNTERTITEL, hg. v. HERAUSGEBER, BAND, ORT JAHR, SEITE. „Vorgestern waren wir bei unserem Freunde dem Könige, und wurde ich von den hohen Herrschaften sehr verzogen“. Bismarck an seine Braut vom 22.06.1847, in: Otto von Bismarck. Die gesammelten Werke, Bd. 14/1, Berlin 1935, Seite 96. o Internetquellen AUTOR, TITEL DER SEITE. UNTERTITEL, in: NAME DER SEITE, VOLLSTÄNDIGE URL, EINSEHDATUM. [ohne Autor], Otto von Bismarck. Politiker, in: Deutsches Historisches Museum / Lebendiges Museum Online, http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BismarckOtto/index.html, 28.10.2007. Wichtige Hinweise: - Anstelle des Doppelpunktes kann man hinter dem Autorennamen auch ein Komma setzen, z.B.: Enzo Traverso, Im Bann der Gewalt. Der europäische Bürgerkrieg 1914-1945, München 2008. - Beiträge, die in Herausgeberschaft erschienen sind, lassen sich auch folgendermaßen zitieren: Sabine Behrenbeck: Heldenkult und Opfermythos. Mechanismen der Kriegsbegeisterung 1918-1945, in: Marcel von der Linden und Gottfried Mergner (Hrsg.): Kriegsbegeisterung und mentale Kriegsvorbereitung. Interdisziplinäre Studien (Beiträgte zur Politischen Wissenschaft 61), Berlin 1991, S. 143-159. - Wird ein Quellen- oder Literaturzitat wörtlich aus einer anderen Lektüre übernommen, so ist dies in der Anmerkung folgendermaßen kenntlich zu machen: „Zit. nach: Manfred Scheck: Zwischen Weltkrieg und Revolution. Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Württemberg 1914-1920 (Dissertationen zur Neueren Geschichte 10), Köln/Wien 1981, S. 148. Auf keinen Fall dürfen in die Fußnoten Quellen oder Darstellungen angegeben werden, die man selbst nicht eingesehen hat! - Bezieht sich die eigene Anmerkung auf eine Anmerkung in einer Literaturvorlage, so ist die folgendermaßen kenntlich zu machen: Scheck: Zwischen Weltkrieg und Revolution, S. 188, Anm. 44. - Bei englischen Titeln werden Nomen und Verben grundsätzlich groß geschrieben, z.B.: Robert M. Citino: The Evolution of the Blitzkrieg Tactics. Germany Defends itself against Poland, 1918-1933, New York/London 1987. - Zeitschriftentitel werden i.d.R. abgekürzt. Eine Übersicht über alle gebräuchlichen Abkürzungen findet sich z.B. in: Otto Leistner und Heike Becker: ITA. Internationale Titelabkürzungen von Zeitschriften, Zeitungen, wichtigen Handbüchern, Wörterbüchern, Gesetzen, Institutionen usw., 2 Bd., 6. erw. Aufl., Osnabrück 1995. Literaturhinweise: Erwin Faber und Imanuel Geiss: Arbeitsbuch zum Geschichtsstudium. Einführung in die Praxis wissenschaftlicher Arbeit, 2. Aufl., Paderborn u.a. 1992, S. 166-176. Nils Freytag und Wolfgang Piereth: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, 2. aktual. Aufl., Paderborn 2004, S. 121-140. Stefan Jordan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005, S. 49-78 u. S. 145-160. Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 151-180 u. S. 232-237. Tipps zur Zitierweise Immer die vollständigen Daten verwenden und alle Titelblätter und das Impressum prüfen. Bei deutschen Werken finden Sie die vollständigsten Angaben meist in Form der Meldung bei der Deutschen Bibliothek in einem kleinen gerahmten Kasten über dem Impressum. Anmerkungen sind immer ganze Sätze! Sie beginnen mit einem Großbuchstaben und enden mit einem Punkt! Die einzelnen Teile der Zitation werden in der Geschichtswissenschaft in der Regel mit Kommata abgetrennt, nur zwischen Titel und Untertitel steht ein Punkt. Die Angabe des Verlags ist nicht üblich. Bezieht sich die Fußnote auf ein direktes Zitat, so steht die Belegstelle für sich; enthält sie einen Verweis auf eine nur sinngemäß zitierte Stelle, auf eine übernommene Deutung oder ähnliches, so beginnt die Fußnote mit „Vgl.“. Die genaue und eindeutige (!) Zitation stellt die Wissenschaftlichkeit Ihrer Arbeit sicher. Jeder Leser muß an Hand Ihrer Angaben und ohne weitere Recherche Ihre Belege überprüfen können und die Möglichkeit haben, sich weiter einzulesen. In anderen Fächern üblich Regeln zum Zitieren können in Absprache mit dem Dozenten evtl. auch verwendet werden. In jedem Fall sollte auf eine einheitliche Zitierweise geachtet werden! Der grundsätzliche Aufbau eines Belegs ist der Folgende: Autor, Titel. Untertitel (Reihe, Band-Nr.), Ort (Auflage) Jahr. Daraus lassen sich alle weiteren Varianten ableiten. Die wichtigsten sollen hier beispielhaft dargestellt werden. Monographien: Name, Vorname, Titel. Untertitel (evtl. Reihe, Band), Erscheinungsort evtl. Aufl. Erscheinungsjahr z.B. Grüner, Stefan und Wirsching, Andreas, Frankreich: Daten, Fakten, Dokumente, Tübingen und Basel 2003. Sammelbände und Editionen: Name, Vorname/Name, Vorname/Name, Vorname (Hrsg.), Titel. Untertitel (evtl. Reihe, Band) Erscheinungsort evtl. Aufl .Erscheinungsjahr. z.B. Faulstich, Werner (Hrsg.), Die Kultur der 70er Jahre (Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts), München 2004. Aufsätze in Zeitschriften: Name, Vorname, Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Name der Zeitschrift Band (Jahrgang), Seitenzahl. z.B. Sellin, Volker, Mentalität und Mentalitätsgeschichte, in: HZ 241 (1985), S. 555-598. →Verwenden Sie möglichst die gebräuchlichen Abkürzungen für die Zeitschriften, vgl. etwa die Zeitschriftenliste aus dem Seminar oder die Abkürzungsliste der HZ: ). Aufsätze in Sammelbänden: Name, Vorname des Autors, Titel des Aufsatzes. Untertitel des Aufsatzes, in: Titel des Sammelbandes. Untertitel des Sammelbands, hrsg. von Name, Nachname des Herausgebers, Publikationsort Publikationsjahr, Seitenzahl. z.B. Theo Stammen, Politische Kultur nach der Wiedervereinigung, in: Andreas Wirsching (Hrsg.), Die Bundesrepublik Deutschland nach der Wiedervereinigung. Eine interdisziplinäre Bilanz (Schriften der Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg 60), München 2000, S. 57-80. Texte aus dem Internet: Name, Vorname, Titel des Textes. Untertitel, in: Angabe des Titels der Seite, online im Internet: Genaue Hyptertext-Adresse (Datum des letzten Zugriffs auf die Internetseite). z.B. DPA, EU-Vergleich: Frauen fallen bei Löhnen weiter zurück, Artikel vom 23.2.2009, in: Stern.de, online im Internet: http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/arbeit/655649.html (Letzter Zugriff: 21. Mai 20099. Quelleneditionen: Die Angaben entsprechen sinngemäß denen eines Aufsatzes in einem Sammelband. Anzugeben ist der in der Edition verwendete Titel des Dokuments, wenn möglich dessen Autor und (evtl. in Klammern) das Datum. Falls die Dokumente durchnummeriert sind, kann zusätzlich zur Seitenzahl die Nummer angegeben werden. Achten Sie darauf, alle Band- und Serienangaben wiederzugeben, um einen eindeutigen Beleg zu erreichen, da viele große Editionen mit verschiedenen Reihen und oft mit einzelnen Teilbänden etc. konzipiert sind. z.B. Niederschrift des Obersten Hoßbach vom 10. November 1937 (Dok. 386-PS), in: Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof (IMT), Nürnberg 1947, Bd. 25, S. 402-413. Der wissenschaftliche Umgang mit historischen Quellen I. Definition „Quellen nennen wir alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann“1 1 Paul Kirn, zitiert nach: Klaus Arnold: Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen, in: Geschichte. Ein Grundkurs, hg. v. Hans-Jürgen Goertz, Reinbek 1998, S. 42-58, hier S. 43. II. Quellengattungen – Formale Einteilung A. Texte (schriftliche Quellen) Schriftliche Überlieferungen bilden den mit Abstand größten Teil des neuzeitlichen Quellenmaterials. Üblicherweise lassen sich die schriftlichen Quellen ihrerseits in drei Untergruppen unterteilen3: 1. Erzählerische Dichtung und Literatur - Selbstzeugnisse (Tagebücher, Memoiren, Briefe, private Aufzeichnungen, etc.) - Presse- und Buchpublizistik (Zeitungen, Zeitschriften, wissenschaftliche Darstellungen, Belletristik, etc.) 2. Rechtsquellen - Diplomatische Rechtsquellen (v.a. Verträge) - Gerichtliche Rechtsquellen (Gerichtsurteile, Verordnungen, etc.) Verfassungen, Gesetze, 3. Soziale Dokumente (Verwaltungsschriftgut) 3 Vgl. dazu Martha Howell und Walter Prevenier, Werkstatt des Historikers. Eine Einführung in die historischen Methoden, Köln u.a. 2004, S. 28-37. Die Unterteilung in die obengenannten Gruppen ist indes nicht unumstritten. Für eine alternative Unterteilung vgl. exemplarisch Bernhard Grau, Die Quellen der Neuesten Geschichte. Die Gattungen der Quellen, in: Neueste Zeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch 4), hg. v. Andreas Wirsching, München 2006, S. 363-378, hier S. 364. - Aufzeichnungen öffentlicher und privater Bürokratien (Verwaltungspläne, Sitzungsprotokolle, Kataster, militärische Befehle, etc.) B. Gegenstände (sachliche Quellen) Jeder künstlich geschaffene Gegenstand birgt historische Informationen über menschliches Leben in sich. Zu den gegenständlichen Quellen zählen unter anderem: o o o o o o o o o Bauwerke Denkmäler Kunstwerke Gemälde, Fotographien und Filme Münzen Wappen Siegel Alltagsgegenstände und Werkzeuge Kleidung C. Tatsachen (abstrakte bzw. immaterielle Quellen) Gegenwärtige Lebensbedingungen und Gegebenheiten sind stets historisch gewachsen, weswegen auch sie historische Informationen in sich bergen. Zu den Tatsachenquellen gehören beispielsweise: o o o o o Sprach- und Dialektgrenzen Religions- und Konfessionsgrenzen Sitten, Bräuche und Traditionen Nationalfeiertage Mentalitäten, Stereotype und Vorurteile III. Quellengattungen – Funktionale Einteilung A. Tradition und Überrest Die auf Johann Gustav Droysen und Ernst Bernheim zurückgehende Unterscheidung in „Tradition“ und „Überrest“ gehört zu den klassischen Differenzierungskategorien für historische Quellen. „Tradition“ und „Überrest“ lassen sich folgendermaßen voneinander trennen: - Tradition: Zur „Tradition“ zählen all die Quellen, die von ihrem Schöpfer bewusst für die historische Unterrichtung der Nachwelt erschaffen worden sind, z.B. Biographien und Memoiren, Denkmäler, Annalen und Chroniken, etc. - Überrest: Unter „Überrest“ lassen sich all diejenigen Quellen zusammenfassen, die zwar nicht ‚absichtslos’ entstanden sind, jedoch ursprünglich auch nicht den Zweck hatten, Geschehnisse für die Nachwelt zu dokumentieren, z.B. öffentliches und privates Verwaltungsschriftgut, öffentlicher und privater Schriftwechsel, Werkzeuge und Alltagsgegenstände, etc. Hinweis: - Die Grenzen zwischen Traditions- und Überrestquellen sind stets fließend. Häufig hängt es von der Fragestellung des Historikers ab, ob eine konkrete Quelle nun als „Tradition“ oder „Überrest“ zu bewerten ist. B. Primär- und Sekundärquellen Die Differenzierung zwischen Primär- und Sekundärquellen ist eine weitere Möglichkeit, innerhalb historischer Quellen zu unterscheiden. Die Besetzung der Begriffe „Primär- und Sekundärliteratur“ kann allerdings auf drei unterschiedliche Weisen angewandt werden: 1. Zeitlich: Unter Primärquellen sind all diejenigen Quellen zu verstehen, die zeitlicher näher zu dem zu untersuchenden Ereignis entstanden, als andere Quellen, (z.B. Adenauers private Aufzeichnungen und Bundestagsreden zur Westintegration als Primärquelle im Vergleich zu seinen später entstandenen Memoiren als Sekundärquelle). 2. Direktheit: Unter Sekundärquellen sind all diejenigen Quellen zu verstehen, die sich ihrerseits auf andere, d.h. primäre Quellen stützen (z.B. die Wiedergabe einer Bundestagsrede Konrad Adenauers in einer Tageszeitung als Sekundärquelle im Verhältnis zu den stenographischen Protokollen des Bundestages als Primärquelle). Sekundärquellen gewinnen vor allem dann an Bedeutung, wenn die eigentlichen Primärquellen verloren sind. 3. Wirtschaftlich: Unter Primärquellen sind all diejenigen Quellen zu verstehen, die unmittelbar wirtschaftlichen Vorgängen entstammen und dazu dienen, solche Vorgänge festzulegen. Sekundärquellen betreffen das wirtschaftliche Handeln hingegen nur mittelbar. IV. Quellenkritik Der kritische Umgang mit historischen Quellen ist integraler Bestandteil des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens. Dabei lassen sich äußere und innere Quellenkritik voneinander unterscheiden: A. Äußere Quellenkritik - Die äußere Quellenkritik befasst sich in erster Linie mit der Frage nach der formalen Echtheit einer historischen Quelle. Folgende Schritte gehören zu jeder äußeren Quellenkritik: o Bestimmung der Quellengattung o Feststellung der Überlieferungsgeschichte o Prüfung auf Authentizität Hinweise: - Die äußere Quellenkritik ist vor allem für die Alte und Mittelalterliche Geschichte von Bedeutung, da der Anteil gefälschter oder nur bruchstückhaft überlieferter Quellen deutlich höher als in der neuzeitlichen Geschichte ist. - Im Falle der Arbeit mit kritischen Quelleneditionen erübrigt sich die äußere Quellenkritik für den Historiker, da die äußere Quellenkritik in diesem Falle bereits von qualifizierten Herausgebern erbracht wurde. B. Innere Quellenkritik - Aufgabe der inneren Quellenkritik ist es, die spezifischen Entstehungshintergründe einer Quelle zu erfassen. Im Gegensatz zur äußeren Quellenkritik steht hierbei jedoch weniger die Frage nach der formalen Echtheit als vielmehr um konkrete, inhaltliche Aspekte, die die spätere Interpretation der Quelle maßgeblich beeinflussen. Folgende Fragen gehören zu jeder inneren Quellenkritik: o o o o o o o o Welche Textgattung liegt vor? Wer ist der Autor der Quelle? Wer ist der Adressat der Quelle? Wann entstand die Quelle? Wo entstand die Quelle? Warum wurde die Quelle erschaffen? Wie ist die Quelle überliefert? Wovon kündet die Quelle, wovon schweigt sie? Hinweis: - Die innere Quellenkritik geht bereits Hand in Hand mit der eigentlichen Quelleninterpretation, bzw. ist deren direkte Vorstufe. Die innere Quellenkritik der eigentlichen Interpretation der Quelle nachfolgen zu lassen verbietet sich von selbst, da sonst die Ergebnisse der Interpretation notwendigerweise verfälscht werden. V. Quelleninterpretation - Quellen sprechen nicht von selbst zum Historiker! Entscheidend für die Verwendung von historischen Quellen in Referaten, Seminar- oder Abschlussarbeiten ist stets das erkenntnisleitende Interesse des Historikers und die daraus hervorgehenden Fragen, die er an die Quelle richtet. So kann ein- und dasselbe Schriftstück in der Lage sein, Auskunft über verschiedene Aspekte historischer Geschehnisse zu überliefern. VI. Historische Hilfswissenschaften Historische Hilfswissenschaften ermöglichen und erleichtern Erschließung und Auswertung historischer Quellen. Zu den Historischen Hilfswissenschaften zählen unter anderem: - Archäologie (Industriearchäologie) - Archivkunde - Diplomatik (Urkundenlehre) - Epigraphik (Inschriftenkunde) - Genealogie (Familienkunde) - Heraldik (Wappenkunde) - Ikonographie (historische Bildbetrachtung) - Metrologie (Lehre der Maße und Gewichte) - Numismatik (Münzkunde) - Paläographie (Schriftkunde) - Papyrologie (Papyruskunde) - Prosopographie (historische Personenforschung) - Sphragistik (Siegelkunde) VII. Zitierweisen für Quellen 1. Zeitgenössische Einzelschriften und vergleichbares Schriftgut mit feststellbaren Autoren Ludwig Georg Rudolph Maercker: Vom Kaiserheer zur Reichswehr. Geschichte des freiwilligen Landesjägerkorps, Leipzig 1922. Friedrich von Oertzen: Die deutschen Freikorps 1918-1923, 6. Aufl., München 1939. 2. Von Institutionen herausgegebenes Schriftgut ohne feststellbare Autoren oder Herausgeber Der Weltkrieg 1914-1918. Die militärischen Operationen zu Lande, Bd. 2: Die Befreiung Ostpreußens, hg. v. Reichsarchiv, Potsdam 1925. Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen und Freikorps, Bd. 2: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga. Januar-Mai 1919, hg. v. Reichskriegsministerium, Berlin 1937. 3. Zeitgenössische Aufsätze und vergleichbares Schriftgut Wilhelm Kohlhaas: Münchener Sturmtagebuch. Die Kämpfe des Württembergischen Freiwilligen-Regiments Seutter, in: Das Buch vom deutschen Freikorpskämpfer, hg. v. Ernst von Salomon, Berlin 1938, S. 110-113. 4. Dokumente aus Quelleneditionen TITEL DES DOKUMENTS vom DATUM (NUMMER DES DOKUMENTS), in: TITEL. UNTERTITEL, hg. v. HERAUSGEBER, BAND, ORT JAHR, SEITE. Sitzungsbericht der dritten Landesversammlung der württembergischen Soldatenräte am 21./22. Januar (Dok. 6), in: Quellen zur Geschichte der Rätebewegung in Deutschland, Bd. 2: Regionale und lokale Räteorganisationen in Württemberg 1918/19, hg. v. Eberhard Kolb, Düsseldorf 1976, S. 129-154. „Vorgestern waren wir bei unserem Freunde dem Könige, und wurde ich von den hohen Herrschaften sehr verzogen“. Bismarck an seine Braut vom 22.06.1847, in: Otto von Bismarck. Die gesammelten Werke, Bd. 14/1, Berlin 1935, Seite 96. 5. Archivalien ARCHIV, BESTAND, BUND/BÜSCHEL/AKT/NR, [SEITE], TITEL/INHALT BHStA-KA4 Freikorps, Bd. 13, Abteilungsbefehl 27.5.19. GLAK5 456 F 134/135, Nr. 235, S. 58, Schreiben Oberstab BLw an Abt. Medem, 7.7.19. 4 5 BHSTA-KA = Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Abt. Kriegsarchiv GLAK = Generallandesarchiv Karlsruhe Weiterführende Lektüre: Klaus Arnold: Der wissenschaftliche Umgang mit Quellen, in: Geschichte. Ein Grundkurs, hg. v. Hans-Jürgen Goertz, Reinbek 1998, S. 42-58 Erwin Faber und Immanuel Geiss: Arbeitsbuch zum Geschichtsstudium. Einführung in die Praxis wissenschaftlicher Arbeit, 2. neu bearb. Aufl., Heidelberg 1992, S. 83-102. Bernhard Grau: Die Quellen der Neuesten Geschichte. Die Gattungen der Quellen, in: Neueste Zeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch 4), hg. v. Andreas Wirsching, München 2006, S. 363-378 Martha Howell und Walter Prevenier: Werkstatt des Historikers. Eine Einführung in die historischen Methoden, Köln u.a. 2004, S. 56-86. Barbara Wolbring: Neuere Geschichte studieren, Konstanz 2006, S. 79-148. Bibliotheksnutzung - Aufgaben 1.) Finde und zitiere jeweils drei Monographien, drei Zeitschriftenaufsätze und drei Sammelbandaufsätze, die sich mit der ‚Julikrise’ befassen. 2.) Welche Signatur hat: - Andreas Wirsching: Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918-1933/39. Berlin und Paris im Vergleich (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 40), München 1999.? - Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 5: Bundesrepublik und DDR. 1949-1990, München 2008. ? - Jürgen Zarusky: Vom Zarismus zum Bolschewismus. Die deutsche Sozialdemokratie und der „asiatische Despotismus“, in: Russen und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 5: Deutschland und die russische Revolution 19171924, hg. v. Gerd Koenen und Lew Kopelew, München 1998, S. 99-133. ? - Michael H. Kater: Die „Technische Nothilfe“ im Spannungsfeld von Arbeiterunruhen, Unternehmerinteressen und Parteipolitik, in: VfZ6 27 (1979), S. 30-78. ? - Art. „Miliz“, in: Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte, Bd. 2, hg. v. Militärgeschichtlichen Institut der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1985, S. 641-644. ? 3.) Bringe in die richtige Reihenfolge und zitiere: 6 VfZ = Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. - Bürgerräte und Bürgerstreiks in Deutschland / Hamburg / Bieber / Bürgertum in der Revolution / Hans-Joachim / 1992. - 1996 / Alon / ZfG 7 / Die Nation als lokale Metapher: / Heimat und Zugehörigkeit und das Deutsche Reich / 1871-1918 / Confino / S. 421-435. - (Wissenschaftliche Reihe 9) / hg. v. Andreas Wirsching und Jürgen Eder / Mario / Arthur Rosenberg – ein linker Vernunftrepublikaner? / 2008 / Keßler / S. 177-192 / Politik, Literatur, Wissenschaft / in: Vernunftrepublikanismus in der Weimarer Republik. 4.) Was sind die wichtigsten Kennzeichen wissenschaftlicher Literatur? 5.) Wodurch unterscheiden sich: - Eine Monographie und eine Bibliographie? - Ein Handbuch und eine Epochendarstellung? - Eine Fachzeitschrift und ein Sammelband? - Ein Artikel in einem wissenschaftlichen Nachschlagewerk und ein Artikel aus einem Konversationslexikon? 6.) Löse folgende Abkürzungen auf: - vgl. - HZ - o.O. - o.S. - GuG - ebd. - hg. v. - Art. - MGM/MGZ - a.a.O. - HJb - OGG - EDG Tipp: Bei unklaren oder unbekannten Abkürzungen hilft Abkürzungsverzeichnisse von Monographien oder Handbüchern! 7 ZfG = Zeitschrift für Geschichte ein Blick in die 7.) Lies die nachfolgend angegebenen Rezensionen zu: Klaus Hildebrand: Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler 1871-1945, München 2008. - und beantworte knapp folgende Fragen: Um welche Gattung wissenschaftlicher Literatur handelt es sich bei Hildebrandts Werk? - Was wird an Hildebrandts Studie besonders hervorgehoben? - Welcher Rezensent lobt Hildebrandts Werk am meisten, welcher kritisiert es am meisten? Rezensionen: - Jost Dülffer: Rez.: „Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler 1871-1945“, in: HZ 262 (1996), S. 906-908. - Hans-Ulrich Wehler: „Moderne“ Politikgeschichte? Oder: Willkommen im Kreis der Neorankeaner vor 1914, in: GuG 22, Heft 2 (1996), S. 257-266. - Jürgen Angelow: Rez.: „Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler 1871-1945, in: MGM 55 (1996), S. 230-234. Bibliotheksnutzung – Aufgaben - Bitte ergänzen Sie die fehlenden, unterstrichenen Angaben. 1. Kershaw, Ian: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944-45. München 2011. Signatur 1: 50/NQ 2700 __ __ __ derzeitiger Standort: _______________________ Signatur 2: __ __ / __ 128229 Ausleihbar: O Ja O Nein 2. Beevor, Antony: D-Day. The Battle for Normandy. London 2009. Verlag: ___________________________________________ Im SFX (Bibliotheksverbund Bayern) verfügbar? O Ja O Nein 3. Bergen, Doris: Instrumentalization of "Volksdeutschen" in German Propaganda in 1939: Replacing/Erasing Poles, Jews, and Other Victims. In: German Studies Review. Band 31, Nr. 3 (2008). S. 447-470. Verfügbar über: O EZB Nur vom Uninetz aus verfügbar? O DBIS O Ja O JSTOR O Nein 4. Keller, Sven: __________________________ ______ ______________. O Opac _______________________ _______ _______________ 1944/45. München 2013. Wie viele Exemplare in UB? ___ 5. Irving, David: Goebbels. ___________________ of the Third Reich. London 1996. Signatur: __ __ / NQ __ __ __ __ I72 Warum ist bei diesem Autor Vorsicht geboten? _______________________________________________________________ Bibliotheksnutzung – Aufgaben: Lösungen (unterstrichen & kursiv) - Bitte ergänzen Sie die fehlenden, unterstrichenen Angaben. 1. 2. Kershaw, Ian: Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944-45. München 2011. Signatur 1: 50/NQ 2700 K41 derzeitiger Standort: Semesterapparat Süß Signatur 2: 01/8 128229 Ausleihbar: X Ja O Nein Beevor, Antony: D-Day. The Battle for Normandy. London 2009. Verlag: Viking Im SFX (Bibliotheksverbund Bayern) verfügbar? X Ja 3. Bergen, Doris: Instrumentalization of "Volksdeutschen" in German Propaganda in 1939: Replacing/Erasing Poles, Jews, and Other Victims. In: German Studies Review. Band 31, Nr. 3 (2008). S. 447-470. Verfügbar über: O EZB O DBIS Nur vom Uninetz aus verfügbar? 4. O Nein X Ja X JSTOR O Opac O Nein Keller, Sven: Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und Gewalt 1944/45. München 2013. Wie viele Exemplare in UB? 3 _ 5. Irving, David: Goebbels. Mastermind of the Third Reich. London 1996. Signatur: 50 / NQ 1886 I72 Warum ist bei diesem Autor Vorsicht geboten? Holocaustleugner etc.