Theaterspiegel 01/2010 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV

Transcrição

Theaterspiegel 01/2010 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV
Bayerischer
Theaterspiegel
VERBAND
BAYERISCHER
AMATEURTHEATER e.V.
Im Bund Deutscher Amateurtheater e.V.
1 / 2010
26. Jahrgang
Elfriede Wipplinger-Stürzer
Hochreit 14, 85617 Aßling
Tel. 08092/853716
Fax 08092/853717
wipplinger@mundart-verlag. de
www.mundart-verlag.de
Neu bei uns erschienen:
Gabriele Becke
Millionär auf Probe Spieldauer: ca. 90 Min.
Die resolute Rosi hat Geschäft und Familie fest im Griff und lässt alle nach ihrer Pfeife tanzen. Nur der
schlitzohrige Großvater versteht es immer wieder, ihrer Fuchtel zu entkommen, was ihr ein besonderer Dorn
im Auge ist. Vor allem Opa’s Vorliebe für das Glücksspiel ärgert sie ungemein. Ihr Verhalten ändert sich
schlagartig, als dieser scheinbar einen Millionengewinn zu erwarten hat. In Erwartung von Opa’s neuem
Reichtum wird er nun nach Strich und Faden verwöhnt, kein Wunsch darf ihm laut Rosi’s Anweisung abgeschlagen werden. Dies nützt der gewitzte Opa natürlich nach Herzenslust aus. Er verhilft Rosi’s unter dem
Pantoffel stehenden Ehemann zu mehr Selbstbewusstsein und den Enkelkindern zu ihren Wunschpartnern.
Als sich der „Millionengewinn“ am Ende nur als Ente herausstellt, gibt es zwar kein Geld, aber völlig veränderte Machtverhältnisse im Hause Gruber.
Da platzt Opa’s Spezl aufgeregt mit einer grandiosen Neuigkeit in die Stube…
Komödie in 3 Akten für 5 Damen – 5 Herren – 1 Deko
Jens Exler und Silke Keim
…und oben wohnen Engel Spieldauer: ca. 120 Min.
Die im obersten Stockwerk eines Mietshauses wohnenden ältlichen Schwestern Helene und Elvira heißen
zwar Engel, benehmen sich allerdings keineswegs wie solche. Helene unterjocht nicht nur ihre Schwester
Elvira, sie terrorisiert auch die unter ihr wohnende Familie Heinzel, indem sie durch allerlei störenden Unfug
das Haus in ein Spukhaus verwandelt. Hat sie sich doch in den Kopf gesetzt, die unter ihr liegende Wohnung
für sich zu bekommen und setzt zu diesem Zweck alle erdenklichen Sabotage-Mittel ein, um die jeweiligen
Mieter hinauszugraulen.
Natürlich kann das auf Dauer nicht gut gehen und so gibt es früher oder später die Quittung für das Treiben
der alten Damen…
Lustspiel in 3 Akten für 4 Damen – 3 Herren – 1 Deko
Jasmin Meindl und Christian Muggenthaler
Die Erobermeierung oder Shakespeare auf bairisch
Spieldauer: ca. 110 Min.
Ein illustres Häufchen überzeugter Laienschauspieler sieht sein traditionsreiches Bauerntheater wegen Publikumsmangel dem Untergang geweiht. Die wenig Übriggebliebenen versuchen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Bühne, die ihnen Lebensinhalt und -grundlage geworden ist, zu retten, was
offensichtlich nur durch eine Verheiratung des unerfahrenen Simon mit der forschen Tochter des reichen
Bau-Unternehmers Obermeier zu erreichen ist. Nebenher proben sie unerschütterlich an einer baierischen
Version von „Romeo und Julia“ und ahnen nicht, dass in der Realität das Liebeskarussel sich heftig zu drehen beginnt und sie selbst alle längst in dieses klassische Thema verstrickt sind…
Komödie in 3 Akten für 3 Damen – 4 Herren – 1 Deko
Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-,
Weihnachts-, Jubiläums- oder Familienfeier?
Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketches.
Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage unter www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie und helfen Ihnen gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.
- Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Impressum
Herausgeber:
Verband Bayerischer
Amateurtheater e.V.
Innstraße 2a
83022 Rosenheim
Verantwortlich:
Präsident Horst Rankl
Telefon: 0 80 31/ 3 26 74
Telefax: 0 80 31/ 3 47 83
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amateurtheater-bayern.de
Geschäftszeiten:
Dienstag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr
Redaktionsleiter zgl. Verantwortlicher Redakteur (V.i.S.d.P.):
Maximilian Feichtner
Robert-Koch-Str. 3
85080 Gaimersheim
Telefon: 0 176 / 43 08 77 78 und
089 / 21 82 25 08 (tagsüber)
E-Mail (neu!):
[email protected]
Zuschriften/Beiträge und Einladungen zu Aufführungen bitte ausschließlich an diese Adresse!
Die Zeitschrift erscheint dreimal
jährlich (April, August, Dezember).
Redaktionsschluss
15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober.
Inhaltsverzeichnis
Wir gratulieren zum Jubiläum..................................................4
Herzlich Willkommen - Neue Bühnen......................................5
Der letzte Vorhang...................................................................6
Wilfried Fritsch
Verband aktuell
Horst Rankl feiert seinen 70. Geburtstag................................7
Neuer Rechtsanwalt für den VBAT
Neues Fortbildungsprogramm des BDAT
Informationen des BDAT.......................................................10
Bayerische Theaterjugend.....................................................16
Berichte aus den Bezirken....................................................18
Oberbayern, Niederbayern und Nordbayern
Berichte aus den Nachbarländern
Südtiroler Theaterverband.....................................................26
Autorenvorstellung
Klaus Heilmann.....................................................................28
Vorhang auf in Bayern - Aktuelle Berichte unserer Bühnen30
Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung
der Redaktion bzw. der des Verbandes
Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden
nur zurückgesandt, wenn dies vom Einsender ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck
mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos
zugestellt.
Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten.
Neu auf der Bühne................................................................41
Anzeigenpreise 2010:
1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00
Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage.
Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass
von 20 v.H. gewährt.
Titelbild: Szene aus „Peter Pan“, gespielt von den Kieferer Wichtl.
Layout und Satz:
Maximilian Feichtner
Bildbearbeitung:
Monika Keiler
Druck:
Leo Druck, Stockach
Peter Pan (Toni Bleier) im Kampf mit dem bösen Kapitän Hook
(Anderl Fuchs). Foto: Monika Keiler.
Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern,
der Bezirke Oberbayern und Unterfranken.
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - Wir gratulieren zum
Jubiläum
Goldene Ehrennadel
des BDAT
Manfred Feigl
Theatergruppe Königsbrunn e.V.
Kurt Rodehau
Amateurtheater Marktredwitz
Hannelore Ebeling
Volkstheater Thalia
Augsburg e.V.
Rosemarie Mayer
Hermann Mayer
Neuaubinger Volksbühne e.V.
Elisabeth Niederstraßer
Volksbühne Saaldorf
Manfred Kobler
Martha Sabold
Volksbühne Mettenheim
Sieglinde Kratzer
Augsburger Volkstheater e,V.
Silberne Ehrennadel
des BDAT
Sonja Bahner
Bayr. Volkstheater Lampenfieber
Elfriede Glashauser
Armin Glashauser
Theaterverein
„Die Sandhas´n e.V. „
Hildegard Miksch
TV Opfenbach
Michaela Lucke
Volksbühne Übersee-Feldwies
Bernd Müller
Theaterverein Anhausen
Franz Mayr
Theaterfreunde Fischen e.V
Alois Butzhammer
Volksbühne Saaldorf
Siglinde Grund
Theatergruppe Förbau e.V.
Gisela Obermaier
Kolpingtheater Aschau
Manuela Schneider
Edith Schneider
Uschi Geißenberger
Martha Geißenberger
Klaus Biele
Wolfgang Dittrich
Johann Geißenberger
Wolfgang Geißenberger
Stefan Schweihofer
Theaterverein
Herbertshofen-Meitingen e.V.
Günther Burger
Susanne John
Walter Leonhard
Roland Pusch
Sabine Pusch
Bernharde Rumpfinger
Romy Rumpfinger
Daniela Sachs
Verein Alt Nördlingen
Sabine Maier
Anton Sabold
Josef Stangl
Gertraud Schwarze
Karl Schwarze
Volksbühne Mettenheim
Sonja Trompke
Theater Nikola Landshut e.V.
Karl-Heinz Sell
Elfriede Schulz
Spielgruppe Forchheimer Brettla
Adrian Küther
Junge Bühne 74 e.V. Lindenberg
Gisela Ehrenreich
Volkstheater Thalia
Augsburg e.V.
Peter Heitmeier
Oberlandler Volkstheater
Penzberg e.V.
Robert Brack
Ammerseer Bauerntheater
Herrsching
Rosa-Maria Gubisch
Theatergemeinschaft
Amerang e.V.
Bärbel Kastenmeier
Kolpingbühne Starnberg
Gabi Gruber
Günther Binn
Feldkirchner Theaterverein
Bruno Klink
Volksbühne Olching
- Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Stefan Koppenberger
Heimatbühne Starnberg
Gerlinde Hofmann
Kirsten Drexler
Josef Littel
Josef Meyer
Theatergruppe
Hettenshausen e.V.
Georg Hirner
Georg Seiler
Wolfgang Huber
Anita Ermark
Renate Herrreiner
Annnemarie Rieder
Irmgard Jall
Theaterfreunde Kesseltal e.V.
Rita Brimo
Rainer Brimo
Ruppert Poxleitner
Theater Aibling e.V.
Besondere
Verbandsehrungen
50 Jahre
Gerhard Mögele
Theatergruppe Königsbrunn e.V.
Herzlich willkommen
Neue Bühnen im Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
Bezirk Oberbayern
Bezirk Oberbayern
Bezirk Schwaben
Theatraubling e.V.
Ingrid Westenhuber
Fritz-Haber-Str. 9
93073 Neutraubling
Tel. 0941-5843066
Homepage:
www.theatraubling.de
Wenzenbacher-Brettl e.V.
Hannelore Doleschal
Raiffeisenstr. 10
93173 Wenzenbach
Tel. 09407-958007
E-Mail: wenzenbacher-brettl.de
Homepage:
www.wenzenbacher-brettl.de
Theaterstadl Wiedergeltingen
Winfried Filser
Weichter Weg 4
86879 Wiedergeltingen
Tel: 08241-2926
E-Mail:
[email protected]
Theatergruppe
Süd-München e.V.
Annette Becker
Guardinistr. 79
81375 München
E-Mail: [email protected]
Theatergruppe KONFETTI
Myriam Krall
Römerstr. 87a
82205 Gilching
Tel. 08105-3709084
E-Mail: myriam.krall@
gaesteundfeste.com
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Verlag und Vertrieb Dramatischer Werke
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Telefon: 089 / 3 61 50 26 und 089 / 3 60 54 89 -0
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Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen
Bühnenautoren der Neuzeit: Kling, Landstorfer, Pfaus
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Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m.
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - Der letzte Vorhang
Der Verband Bayerischer Amateurtheater trauert um Wilfried Fritsch
Viel zu früh für seine Familie und uns verstarb am 13. April 2010 unser Freund und Weggefährte
Wilfried Fritsch Alter von 68 Jahren
Mit Wilfried verliert nicht nur das
Waldler Bauerntheater Brennberg
sondern der gesamte Verband
Bayerischer Amateurtheater einen lieben Freund und hochkompetenten Theatermacher. 33
Jahre war Wilfried Fritsch im Bezirksverband Oberbayern aktiv.
Wilfried war seit 1976 beim Waldler Bauerntheater Brennberg. Er
war als Spieler und auch als Kassier tätig. Wilfried hat bei über
300 Aufführungen auf der Bühne
gestanden, dabei stand er immer
für seinen Verein zur Verfügung.
Im Bezirk Oberbayern war Wilfried
seit 1990 in der Vorstandschaft.
Vorher war er von 1977 an als
Bezirksrevisor tätig. Von 1990 bis
1991 war er kommissarischer Bezirksspielleiter und ab 1991 stellvertretender Bezirksvorsitzender.
Wilfried war immer für die Auswertung der Vor- und Rückschau
der Mitgliedsbühnen verantwortlich. Sein Augenmerk lag seit langem auf der jährlichen Ausrichtung des Bezrikstages. So hat er
- Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
bis zuletzt den Bezirkstag in Bad
Endorf vorbereitet.
Das Internet hat ihn schon früh
beschäftigt. Er hat sowohl die
Seite seines Vereines als auch
bei den Seiten des Bezirkes und
des Verbandes maßgeblich mitgeholfen.
Stets war er mit einer hilfreichen
Anregung zur Stelle. „.. das Wort
– keine Zeit – habe ich nie gehört.
Im Gegenteil, er fragte immer,
ob er mir noch was abnehmen
könnte“, so die Vizepräsidenten
Annemarie Daxer anlässlich der
Verleihung der Goldenen Ehrennadel an Wilfried Fritsch im Jahre
2004.
Wir verabschieden uns von
Wilfried mit einem stillen Applaus
und werden ihm ein ehrendes
Gedenken bewahren.
Präsidium
und
Bezirksvorstandschsaften des Verbandes
Bayerischer Amateurtheater e.V.
Wilfried Fritsch
* 3. November 1941
+ 13. April 2010
Verband aktuell
Der Verband Bayerischer Amateurtheater gratuliert seinem Präsidenten
Horst Rankl zum 70. Geburtstag
Mit Theaterfreunden aus ganz
Bayern feierte Horst Rankl seinen
70. Geburtstag. Als Präsident des
Verbandes der bayerischen Amateurtheater und Vorstand des
Theater Rosenheim, durfte Rankl
bei seiner Geburtstagsfeier viele
Lobreden über sich ergehen lassen. Gebürtig aus dem Böhmerwald kam Horst Rankl 1957 nach
Rosenheim. Bei der Wiederaufnahme des Bühnenlebens vom
Theater Rosenheim im Jahre
1963 war er als Gründungsmitglied zusammen mit Rolf Catepool, Irmingard Feichtinger, Willi
Gennis und anderen mit an vorderster Stelle. Beruflich etablierte sich Rankl nach dem Studium zum gehobenen Dienst ab
1974 zunächst im Ausländeramt
der Stadt Rosenheim und wurde
unter Oberbürgermeister Dr. Michael Stöcker dann zum Leiter
des Hauptamtes im Rathaus berufen.
Das Theaterleben verlor er aber
nie aus den Augen. 25 Jahre lang
war er Spielleiter im Landesverband der Amateurtheater, bevor
er 2003 zum Präsidenten gewählt wurde.
Dem Rosenheimer Publikum ist
Horst Rankl aus vielen Hauptrollen beim Theater Rosenheim im
Kolpinghaus, in der Stadthalle
und speziell als Initiator der historischen Stadtspiele auf dem
Max-Josefs-Platz und vor dem
Lokschuppen bekannt. Diese
Spiele hat er zum Großteil selbst
verfasst, Romane darüber geschrieben sowie Regie und Organisation übernommen.
Aber auch Theatergruppen am
Samerberg, in Stephanskirchen,
Nußdorf oder Bad Endorf profitierten von seiner Fähigkeit, historisches Leben auf die Bühne
zu bringen. Tausende von Zuschauern erlebten mit den von
Rankl verfassten Stücken ihre
eigene Heimatgeschichte. In
diesem Stück porträtieren - anlässlich der Landesgartenschau
2010 - die Rosenheimer das Leben des Thomas Gillitzer und
vor dem Lokschuppen kann man
sich mit den „Zuständen wie im
Als Präsident des Verbandes
der bayerischen Amateurtheater und Vorstand des Theater
Rosenheim, durfte Rankl bei seiner Geburtstagsfeier viele Lobreden über sich ergehen lassen.
alten Rom“ amüsieren oder aber
im Volkstheater Bad Endorf das
von Rankl beschriebene Leben
von Mutter Theresa verfolgen
oder im Juni in Unterschleißheim
bei München die 2000jährige Geschichte der Stadt erleben.
Professionelle
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Kontakt: 08272-642954
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Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - Verband aktuell
Neuer Steuerberater für den Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
Seit Anfang des Jahres steht unserem Verband wieder ein kompetenter Steuerberater zur Seite.
Wir sind froh, Herrn Marc-A. Braun gefunden zu haben.So ist für den VBAT und seine Mitgliedsbühnen wieder eine schnelle und zuverlässige Beratung möglich.
Liebe Theaterfreunde,
verehrteTheatervorstände,
seit 1. März 2010 haben wir wieder einen Berater in Wirtschafts- und Steuerfragen für unsere Mitgliedsbühnen. Die seit zwei Jahren vakante Stelle eines externen Beraters konnte nun mit dem Steuerberater
Marc-A. Braun aus Rosenheim besetzt werden.
Herr Braun ist auf Vereinsrecht spezialisiert und steht den Mitgliedern des Verbandes mit Rat und Tat zur
Seite. Wie Sie aus der angefügten Vita erkennen, ist er selbst Vereinsvorstand und somit auch mit den
Tücken des Vereins-und Steuerrechts bestens vertraut.
Ich freue mich, mit Herrn Braun künftig zusammenarbeiten zu können, und möchte ihn deshalb auch allen
Vereinsvorständen zum Wohl und Vorteil einer geregelten und problemlosen Vereinsführung empfehlen.
Horst Rankl
Präsident
Liebe Theaterfreunde,
sehr geehrte Vorstände,
ich habe die ehrenvolle Aufgabe übernommen, Sie bei steuerlichen
Fragen zu beraten. In meinem Beruf als Steuerberater habe ich regelmäßig mit den auch für Vereine relevanten Problemen im Lohnbereich und bei der Umsatzsteuer zu tun. Zu Gute kommt mir hierbei
meine mehr als 13-jährige Vorstandstätigkeit in einem Sportverein.
Der Bereich der Gewerbe- und Körperschaftsteuer kommt nur für
große Vereine zum Tragen. Problematisch kann auch der Bereich der
Gemeinnützigkeit in Zusammenhang mit der Mittelverwendung oder
von Spendenbescheinigungen sein. In all diesen Fragen werde ich
Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Erreichbar bin ich in erster Linie über den Verband oder unter
Anton P. & Marc-A. Braun
Steuerberater
Ritter-von-Lex-Weg 12
83022 Rosenheim
Tel.: 08031/12251
Fax: 08031/33742
Email: [email protected]
Internet: www.steuerberater-ro.de
- Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Verband aktuell
Fortbildungsprogramm des BDAT geändert
Das Fortbildungsprogramm des BDAT, nach dem die Fortbildungslehrgänge des VBAT ausgerichtet werden, wurde im Oktober 2009 geändert.
• Das bisherige Basis- und Aufbaumodul zur Erlangung des Zertifikates „Grundlagen des Theaterspiels“ gibt es nicht mehr. Es wurde in das Fachmodul „Schauspiel“ integriert.
• Die Fachmodule wurden um das Fachmodul „Kulturmanagement“ erweitert.
• Um ein Modulzertifikat zu erhalten (Schauspiel – Regie – Ausstattung – Technik – Kulturmanagement), bedarf es keines Abschlussprojektes mehr. Es genügt, wenn die entsprechenden Lehrgänge nachgewiesen sind.
• Für das Fachmodul „Schauspiel“ muss nun die Theatertheorie I absolviert werden. Dies geschieht allerdings nur mit einem Studienbrief des BDAT.
Der Landesspielleiter des VBAT hat erreicht, dass in Bayern nach Besuch der Lehrgänge für das bisherigen Basis- und Aufbaumodul ein bayerisches Zertifikat „Grundlagen des Theaterspiels“ verliehen wird.
In diesem Zertifikat wird zudem die Befähigung erteilt, im Rahmen des VBAT die Funktion eines Übungsleiters auszuüben.
Die bisherigen blauen Testathefte können weiter verwendet werden. Eine Umschreibung erfolgt nicht.
In der Übersicht sind die neuen Fachmodule und ihre Inhalte in Kurzform dargestellt.
Gerhard Berger
Landesspielleiter
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - Informationen des BDAT
Ausschreibung Bildungsreferent/in
Der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. schreibt voraussichtlich zum 1. Januar 2011, spätestens
zum 1. März 2011 die Stelle einer/eines Bildungsreferenten/in am Arbeitsort Berlin aus.
Tätigkeitsprofil:
• Vertretung des Verbandes national/international in der bildungs- und kulturpolitischen Arbeit
• Betreuung des BDAT-Fortbildungsprogrammes und Durchführung von Fortbildungs veranstaltungen
• Erarbeitung von Positionen und Projektkonzeptionen
• Projektmanagement: verantwortliche Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen
• Mitarbeit in innerverbandlichen Gremien
• Wissenschaftliche Redaktion der Fach- und Verbandszeitschrift „Spiel&Bühne“
• Mitarbeit in der Administration und Redaktion der BDAT-Website
Wir erwarten u.a.
• Eine abgeschlossene Hochschulausbildung in: Theaterwissenschaft/Theaterpädagogik/Kultur wissenschaft oder einem verwandten Bereich
• Vertieftes Interesse am Amateurtheater und Verständnis für besondere Fragestellungen im
Amateurtheater
• Kooperationsfähigkeit in der Zusammenarbeit mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern
sowie Mitgliedern des Verbandes
• Ausgezeichnete Englischkenntnisse in Wort und Schrift, möglichst weitere Fremdsprachen kenntnisse (Französisch, Russisch)
• Bereitschaft zu zahlreichen Dienstreisen, auch am Wochenende
Wir bieten:
einen spannenden Vollzeitarbeitsplatz in einem bundesweiten Kulturverband, mit einem guten
Team, vielfältigen Gestaltungsspielräumen und internationalen Kontakten.
Die Einstellung erfolgt vorerst befristet auf zwei Jahre, eine kontinuierliche Zusammenarbeit in unbefristeter Anstellung ist vorgesehen. Die Vergütung dieser Vollzeitstelle erfolgt analog zum TVÖD
Vergütungsgruppe 11. Die Ausschreibung erfolgt unter Vorbehalt der Mittelzuweisung des Förderers. Personen mit Behinderungen werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.
Informationen zum BDAT unter www.bdat.info
Bewerbungen bis spätestens 15. Mai 2010 an:
Bund Deutscher Amateurtheater e.V.
Steinheimer Str. 7/1
89518 Heidenheim
Fon 07321 94699-00
Die Vorstellungsgespräche finden am 5. Juni 2010 in Berlin statt.
10 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Hammerskjoeldring 17a
60439 Frankfurt/Main
Tel: 069 – 12 32 044
Fax: 069 – 212 32 070
4. Deutsches Kinder-Theater-Fest
// 11. bis 14. November 2010 // Berlin
A U S S C H R E IB
UNG
Der Bundesverband Theater in Schulen (BVTS) veranstaltet in Kooperation mit der Ständigen Konferenz
„Kinder spielen Theater“ und dem Kulturamt Neukölln vom 11. – 14. November 2010 in Berlin das
4. Deutsche Kinder-Theater-Fest.
Wir laden bis zu 10 Kindertheatergruppen aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland, deren
Darstellerinnen und Darsteller zwischen 6 und 12 Jahre alt sind, sehr herzlich zur Teilnahme ein.
Das Festival möchte die breite Vielfalt von Themen, Stoffen und Spielformen im Kindertheater abbilden und lädt
daher Kindertheaterproduktionen aus allen Sparten (z. B. auch Tanz- und Musiktheater, Puppen- und Figurentheater u. a.) ein. Alltagsgeschichten, eigene Stoffe, Märchen und Mythen, poetische und sagenhafte Gedichte
u. a. m. können Grundlage der Theaterproduktion sein.
Der Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2010.
Die Bewerbungsunterlagen und Teilnahmebedingungen stehen unter www.bvts.org
als Download zur Verfügung. Veranstaltungsflyer senden wir Ihnen gern zu.
Kontakt
Bundesverband Theater in Schulen (BVTS), Hammerskjoeldring 17a, 60439 Frankfurt/Main
Tel 069 – 212 32 044 Fax 069 – 212 32 070 eMail [email protected]
Die begleitende Fachtagung „Theater mit Kindern als Kunstereignis“ (11. – 14. November 2010) zum
Kinder-Theater-Fest wird vom Bundesverband Deutscher Amateurtheater veranstaltet. Sie richtet sich an Multiplikatoren, Theaterpädagogen und Wissenschaftler, die sich „Theater mit Kindern“ über einen bisher wenig
beachteten Aspekt nähern möchten. Der Besuch aller Vorstellungen des Kinder-Theater-Festes ist integraler
Bestandteil der Tagung.
Kontakt und Voranmeldung
Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT), Steinheimer Str. 7/1, 89518 Heidenheim
Tel 07321 – 9469900 / Fax 07321 – 48341 eMail [email protected] / Website www.bdat.info
Dieter Linck
Michael Assies
Irene Ostertag
Bundesverband
Theater in Schulen
(BVTS)
Vorstandsmitglied Landesarbeitsgemeinschaft Darstellendes Spiel
in der Schule (LDS)
Geschäftsführung
Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT)
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 11
Informationen des BDAT
Anders sein!? - Autorenwettbewerb des BDAT fand große Resonanz
4.000 Euro für herausragende Schreibtalente
Zum dritten Mal hatte der Bund
Deutscher Amateurtheater e.V.
(BDAT) junge Menschen bis 26
Jahre aufgerufen, „Theaterstücke, Szenen und Texte aller Art“
zu verfassen und sich mit anderen Nachwuchsautoren zu messen. Das Motto des Wettbewerbs
„anders sein!?“ traf den Nerv
junger Menschen, mehr als 100
Bewerbungen aus dem deutschsprachigen Raum, u. a. auch
aus Österreich, der Schweiz
und Frankreich wurden eingesandt. Am 4. Dezember fand die
Auszeichnung der drei Preisträger im Beisein der Schirmherrin
Gitta Connemann (MdB/CDU) im
Centre Francais de Berlin statt.
In feierlichem Rahmen nahmen
die Nachwuchsautoren ihre Auszeichnung und ein Preisgeld von
insgesamt 4.000 Euro entgegen.
Über den ersten Preis (1.800
Euro) für ihr Stück „F-vierundvierzig.Einundachtzig“ konnte sich
Rebekka Jannusch (Jg. 1982)
aus Wuppertal freuen. Die Jury
bescheinigte der Autorin ein herausragendes Schreibtalent: „Rebekka Jannusch beweist in ihrem
Stück, das sich an der Technik
des absurden Dramas orientiert,
Phantasie und eine individuelle
Handschrift. Sie beweist aber
auch Kenntnisse der Theatergeschichte und beherrscht die
Technik des Dramas.“ Mit dem
zweiten Preis (1.200 Euro) wurde
Thomas Paulmann (Jg. 1983)
aus Berlin ausgezeichnet. Die
Jury hob hervor, dass sein Stück
„Königskinder“ brisante, aktuelle
Themen anspreche und dass es
vielschichtig, hervorragend aufgebaut und spannend sei.
Julia Kersebaum (Jg. 1983) erhielt den dritten Preis (1.000
12 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Auf dem Foto von links nach rechts:
Elisabeth Tondera (Jury), den 3. Preis für Julia Kersebaum
nahm stellvertretend ihr Vater Ernst Kersebaum entgegen,
Rebekka Jannusch (1. Preis), Thomas Paulmann (2. Preis),
Hans Zimmer (Jury), Per H. Lauke (Verlagsgruppe Ahn & Simrock),
Norbert Radermacher (BDAT-Präsident) und
Gitta Connemann (MdB/CDU). Foto: Jörg Sobeck.
Euro) für das Stück „Die Ermittlung“. „Der Text reagiert auf die
Tragödie des Amoklaufes eines
jungen Menschen. Er sammelt
Stimmen zum ungeheuerlichen
Geschehen. Er lässt sprechen,
ohne zu verurteilen, ohne Partei
zu ergreifen. Das macht ihn eindrucksvoll“, urteilte die Jury.
Die Intensität der preisgekrönten
Stücke kam im Rahmen der
Preisverleihung eindrucksvoll in
kurzen Textpassagen, präsentiert
von Spielerinnen und Spielern
des Verbandes Berliner Amateurbühnen, zum Ausdruck.
Für die nachhaltige Betreuung
der Preisträger und die Inverlagnahme ihrer preisgekrönten
Stücke engagiert sich die Ver-
lagsgruppe Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH,
Hamburg.
Der Wettbewerb wurde gefördert
durch die Verlagsgruppe Ahn &
Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH, Hamburg, den Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien aufgrund
eines Beschlusses des Deutschen Bundestags und durch Interplay Europe, Verein zur Förderung junger Dramatikerinnen und
Dramatiker, Frankfurt am Main.
DREI MASKEN VERLAG
Bayerische Dialektstücke aus der erfolgreichen BR-Reihe „KOMÖDIENSTADEL“
Tobias Siebert
Achterbahn ins Glück
4 D, 5 H
Bonifaz, der Orgelstifter
4 D, 7 H
Dottore d’Amore
4 D, 5 H
Der Leberkasbaron
3 D, 6 H, 2 kl. Rollen
Skandal im Doktorhaus
6 D, 6 H, 2 kl. Rollen
Holger Zimmermann
Der Habererbräu
3 D, 9 H
Die schöne Münchnerin
5 D, 6 H, Stat.
Die Versuchung des Aloysius Federl
5 D, 6 H, 4 kl. Rollen
Bayerische Bearbeitungen
August Hinrichs
Bayr. Fassung Eva Hatzelmann
Alles für die Katz
3 D, 5 H
Krach um Jolanthe
2 D, 7 H
Wenn der Hahn kräht
3 D, 7 H
Max Neal / Max Ferner
Bayr. Fassung Holger Zimmermann
Der müde Theodor
7 D, 10 H
William Shakespeare
Bayr. Fassung Wolfgang Ramadan
Der Widerspenstigen Zähmung (Bussi Kathi)
10 bis 16 Darsteller, Musiker
Nicolai Gogol/
Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl
Der Revisor
2 D, 14 H
Molière
Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl
Tartuffe (Der Beutelschneider)
4 D, 6 H
John Millington Synge
Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl
Der Held der westlichen Welt (Der Sackhupfa)
6 D, 5 H
DREI MASKEN VERLAG GMBH MÜNCHEN
Mozartstr. 18, 80336 München, T. 0049 (0)89 – 544 56 909, FAX 089 – 53 81 99 52
[email protected] – www.dreimaskenverlag.de
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 13
Informationen des BDAT
… und kein bisschen leise
Vom 28.06.-01.07.2010 findet in der Akademie Remscheid eine
Werkstatt für Seniorentheater statt. Die Kurse richten sich an ältere Spieler, Neueinsteiger und Theaterpädagogen.
Seniorentheater ist kein bisschen leise. Wer sich auf die Bühne wagt,
fällt auf, lässt sich hören und sehen. Und immer mehr Ältere wagen
diesen Schritt ins Rampenlicht. In NRW gibt es eine vielfältige Seniorentheaterszene und die Zahl der Ensembles wächst, denn eine neue
Generation älterer Menschen sucht nach neuen Formen des künstlerischen Ausdrucks und sinnvoller Lebensgestaltung im Alter.
Die Seniorentheatertage bieten Workshops zum Thema Stimme für
schon erfahrene Spieler, einen Kurs für Theaterneulinge und eine
Fortbildung für Spielleiter und (angehende) Theaterpädagogen. In
einem Podiumsgespräch wird die Frage nach dem Wohin des Seniorentheaters diskutiert. Zum Abschluss präsentieren die Teilnehmenden Ergebnisse aus der Workshoparbeit.
Die 4-tägigen Workshops:
Fesselnde Vortragskunst – Individuelle Lebendigkeit in Stimme und
Textgestaltung, Leitung: Thomas Hoeveler
Mut zur Stimme – Wie wir mit unserer Stimme berühren und erreichen
können, Leitung: Ila Stuckenberg
Entdecke die Kraft deiner Stimme! – Der Einsatz von Stimme, Bewegung und Körpersprache, Leitung: Susanne Weins
Termin:
Montag, 28.06.2010,
14.30 Uhr bis Donnerstag,
01.07.2010, 13.00 Uhr
Ort:
Akademie Remscheid,
Küppelstein 34,
42857 Remscheid
Anmeldung:
Akademie Remscheid,
kreativ50plus, Anke Rauch,
Tel. 02191-794 212,
[email protected],
www.kreativ50plus.de
Weitere Infos: Institut für
Bildung und Kultur,
Tel. 02191-794 295,
[email protected]
www.ibk-kubia.de
14 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
… auf die Bühne, fertig, los – Workshop für Neueinsteiger,
Leitung: Lisa Ostendorp
Aufbruch zu neuen Ufern – Alter und Anarchie: Fortbildung für Spielleiter und Theaterpädagogen, Leitung: Gila Becker und Bernd Plöger
Podiums-Gespräch: Wohin geht das Seniorentheater in NRW?
Auf dem Podium am Dienstag, 29.06.2010 um 19:00 diskutieren Vetreter aus Kulturpolitik, Verbänden und Theater über die Zukunft des
Seniorentheaters. In Politik und Medien wird viel darüber gesprochen,
was mit älteren Menschen zu geschehen habe, wie man sie ehrenamtlich einsetzen kann und welche Rolle Kultur dabei spielt. Aber selten werden die Akteure selbst gefragt. Sollen sich Ältere auch politisch
und kulturell einmischen? Was braucht die Seniorentheaterszene
NRW für Erhalt und Entwicklung der Gruppen?
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 15
Bayerische Theaterjugend
Termine - Hinweise - Informationen
16 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Bayerische Theaterjugend
Termine - Hinweise - Informationen
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 17
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Oberbayern
Oberbayerischer Bezirkstag mit historischem Flair
Vom 11. bis 13. Juni 2010 richtet die Theatergesellschaft Bad Endorf den Bezirkstag des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. aus. Geladene Gäste und Besucher dürfen dabei hinter
die Kulissen des nachweislich drittältesten Theaters in Bayern blicken und dazu ein einzigartiges Rahmenprogramm genießen.
Im beschaulichen Kurort Bad Endorf, nahe Rosenheim, wird seit
220 Jahren Theater gespielt.
Durch die einzigartigen religiösen
Stücke, die dort seit 1790 aufgeführt werden, nimmt die Theatergesellschaft Bad Endorf e.V. eine
Sonderstellung unter den Laienspielgruppen Bayerns ein. Über
sechzig Mitwirkende hauchen
den mehrstündigen Inszenierungen Leben ein. Als Nonnen,
Soldaten und Bettler verkleidet
stehen sie den Hauptdarstellern
zur Seite, die bedeutenden Heiligen oder Seligen ihr Gesicht leihen. Mehrere tausend Besucher
pro Jahr lassen sich von den
dargestellten Episoden aus Bibel
und Kirchengeschichte begeistern, verzaubern oder zu Tränen
rühren. Letzteres ist auch schon
so manchem Darsteller passiert,
der sich besonders eifrig in seine
Rolle hineinversetzt und dadurch
richtig mitgefühlt hat.
Für die Vorstände der vielen
geladenen Theatervereine, sowie des Verbandes beginnt der
Bezirkstag am Freitag, den 11.
Juni um 20 Uhr mit dem Besuch
des aktuellen religiösen Stückes
„Mutter Teresa – Engel der Armen“. Das aufwändig inszenierte
Bühnenstück, bei dem es sich
um eine Jubiläums-Uraufführung
handelt, wurde von Horst Rankl,
dem amtierenden Präsidenten
des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. geschrieben. Es
zeichnet den Weg der Wohltäterin von Kalkutta nach und führt
18 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Zeitgemäße Kostüme und herausragende Bühnenmalerei schon seit 220 Jahren ein gewohnt buntes Bild im Endorfer Theaterhaus. Foto: Albert Eibach.
die Zuschauer unter anderem
in das Elendsviertel Motijhil, wo
sie Armen und Kranken oft unter
Lebensgefahr mit Herzblut und
Engagement zur Seite stand. Es
zeigt auch den Streit mit ihren
kirchlichen Vorgesetzten und der
britischen Kolonialmacht, die keineswegs erfreut auf die Taten der
emsigen Ordensschwester reagierten. Zielstrebig, oft auch störrisch setzte sich Teresa ihr ganzes Leben lang über gut gemeinte
Ratschläge und Anweisungen
des britischen Königshauses hinweg. Nur das Wohlergehen der
Ärmsten von Kalkutta, vor allem
wenn es Kinder waren, lag ihr am
Herzen.
Am nächsten Tag trifft sich der
Verband zur 36. Ordentlichen
Bezirksversammlung im Kursaal.
Nachmittags besteht Gelegenheit zum Besuch des nicht nur
für Kinder interessanten Stückes
„Peter Pan“, das von den Kieferer
Wichtln dargeboten wird. Auch
das gesellige Beisammensein
kommt nicht zu kurz. Am Abend
erleben die Besucher eine szenische Rückschau auf 220 Jahre
Theatergeschichte. Die Bad Endorfer zeigen kurze, markante
Ausschnitte von besonders erfolgreichen religiösen und lustigen Stücken und liefern damit
einen plastischen Querschnitt
ihrer Vereinsgeschichte. In diesem bunten Potpourri findet sich
ein ganz besonderes Kleinod:
Es wird eine Szene des Stückes
„Thraurige Vorstellung des Erschrecklichen Jingsten Gerichts“
gezeigt. Dieses Stück wurde zu-
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Oberbayern
letzt 1790 aufgeführt und gilt als
erste urkundlich erwähnte Aufführung der Theatergesellschaft
Bad Endorf.
Mit dem Besuch der heiligen
Messe und einem Ausklang beim
Frühschoppen im Gasthaus Kurfer Hof endet der Oberbayerische
Bezirkstag am Sonntag, den 13.
Juni – aber nicht für die Endorfer Theaterspieler, denn die stehen um 14 Uhr bereits wieder auf
der Bühne, um ein weiteres Mal
Mutter Teresa darzubieten. Karten für diese und weitere Aufführungen können voraussichtlich
ab Ende April unter der Telefonnummer 08053-3743, der Faxnummer 08053-795091 und im
Internet auf www.theater-endorf.
de vorbestellt werden. Die Kasse
im Volkstheater, Rosenheimer
Straße 6, 83093 Bad Endorf ist
dann von Montag bis Freitag, jeweils 9:00 bis 13:00 Uhr geöffnet.
Karten können dort persönlich
abgeholt werden.
Nachdem Mutter Teresa die
Bühne verlassen hat, startet wenige Wochen später das lustige
Sommerspiel mit einem in bayerischer Mundart aufgeführtem
Schwank. Titel und Spieltermine
werden zu gegebener Zeit in der
regionalen Presse bekannt gegeben.
Verbandsmitglieder und Theaterfreunde aus Nah und Fern lädt
die Theatergesellschaft Bad Endorf auch recht herzlich zur 220Jahr-Feier am 18. September
ein. Zu diesem Anlass erscheint
eine von Konrad Breitrainer aus
Rohrdorf verfasste Chronik, die
mit zum Teil bisher unveröffentlichten Dokumenten einen tiefen
Einblick in die Geschichte des
Bad Endorfer Theaterspiels liefert.
36. Ordentliche Bezirksversammlung
in Bad Endorf
am 12. Juni 2010 im Kultursaal der Chiemgauthermen
in Bad Endorf.
Freitag, 11. Juni 2010
20:00 Uhr Besuch der Theateraufführung „MUTTER TERESA“
von Horst Rankl im Theaterhaus
(Eintritt 11,-- Euro)
Samstag, 12. Juni 2010
Ort: Kultursaal (direkt in den Chiemgauthermen)
Vorläufiger Terminablauf
09:00 Uhr Begrüßung und Anmeldung
Kaffee und Kuchen
10:00 Uhr Bezirksversammlung
Eröffnung durch die Theatergesellschaft Bad Endorf
Grußworte
Berichte der Bezirksvorstandschaft
Verschiedenes, Wünsche und Anträge
13:30 Uhr Mittagessen im Restaurant Cucina S
(direkt am Eingang der Chiemgau Thermen)
15:00 Uhr Peter Pan - Aufführung der Kieferer Wichtl
(Eintritt frei)
anschließend zur freien Verfügung
19:30 Uhr 2,2 Jahrhunderte Theater in Endorf (Eintritt frei)
Die Theatergesellschaft Bad Endorf erzählt und
zeigt uns Geschichten aus den letzten 220 Jahren
des Theaters in Bad Endorf
Sonntag, 13. Juni 2010
10:00 Uhr Theatergottesdienst
11:00 Uhr
Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück im Kurfer Hof
Am Samstag besteht für die Begleitpersonen die Möglichkeit für vielfältige Aktivitäten. Bad Endorf, das Zentrum der Gesundheit, befindet sich mitten in der Tourismusregion Chiemsee, im Alpenvorland
und damit im Herzen Oberbayerns. Kaum ein anderer Ort in Bayern
bietet so viele Freizeitmöglichkeiten. Von der Umgebung, von Amerang bis zum Chiemsee, von der Landesgartenschau, die in diesem
Jahr in Rosenheim stattfindet, bis hin zu den Chiemgauthermen. Hier
verbinden sich natürliche Heilschätze, ein gesundes Klima und eine
herrliche Landschaft mit besten Sport- und Kulturangeboten zu einem
unvergleichlichen Gesundheitserlebnis.
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 19
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Oberbayern
Neue Gesichter in der Bezirksvorstandschaft Oberbayern
Zwei Frauen verstärken das Team bis zu ihrer offiziellen Wahl beim Bezirkstag zunächst kommissarisch.
Durch die Neugründung des Bezirkes Niederbayern musste sich der Bezirksvorstand neu aufstellen. Erfreulicherweise konnte alle offenen Ämter wieder besetzt werden. Die Besetzung erfolgt bis zum Bezirkstag zunächst kommissarisch. Neu sind nun Beate Schlachter als Bezirksschriftführerin und Berta Bergmaier als Bezirksjugendleiterin
Wir freuen uns auf eine lange gute Zusammenarbeit.
Den scheidenden Vorstandsmitgliedern Henriette Kittl (Bezirksschriftführerin) und Sabine Böhm (Bezirksjugendleiterin) bedanken wir uns für die geleistete Arbeit und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute.
Beate Schlachter hat in Tübingen
Slavistik, Romanistik und vergleichende Sprachwissenschaft studiert. Schon damals war sie fünf
Jahre bei der Russischen Theatergruppe der Neuphilologie aktiv.
1996 zog sie nach München, wo
sie als freie Redakteurin arbeitet.
Seit 2001 ist sie Mitglied bei der
Kleinen Bühne München, bei der
sie nicht nur als Schauspielerin
zum Einsatz kam, sondern dem
Ensemble auch für Inspizienz,
Regieassistenz und Pressearbeit
zur Verfügung stand. Von 2002
Berta Bergmaier ist 24 Jahre
alt, spielt seit 16 Jahren leidenschaftlich Theater. Angefangen
hat sie bei den Kieferer Wichtln
und mittlerweile ist sie Mitglied
der Heimatbühne Kiefersfelden.
Sie freut sich auf die neue Herausforderung als Jugendleiterin
vom Bezirk Oberbayern und die
Arbeit mit den vielen Bühnen.
20 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
bis 2007 war sie zudem Schriftführerin im Vorstand der Kleinen
Bühne, sodass sie für ihr neues
Amt in der Bezirksvorstandschaft
gut gerüstet ist. Neben ihren
Theateraktivitäten schreibt Beate
Schlachter Kurzgeschichten, die
sie auch gern bei Lesungen vorträgt.
Nicht vergessen!
Redaktionsschluss für die
Augustausgabe ist
der 15. Juni 2010
Berichte,
Artikel und Bilder an
redaktion@
amateurtheater-bayern.de
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Oberbayern
“Haargestaltung für Maskenbildner“, ein Lehrgang mit großem Erfolg
Vom 06.03.2010 – 07.03.2010
fand zum ersten Mal ein maskenbildnerischer Workshop zum
Thema “Haare, Frisuren und Perücken” in Erding statt. Als Referentin konnte Bezirksspielleiter
Werner Hanft Anja Schnatmann
gewinnen. Ausrichtende Bühne
war die Volksspielgruppe Altenerding unter der Leitung von Sepp
Beil.
Für die charakterliche Veränderung eines Darstellers ist die Haartracht mindestens so wichtig wie
die Schminke (wenn nicht noch
wichtiger). Dies war den Teilnehmerinnen durchaus bewusst und
so waren sie mit großem Eifer
und Interesse dabei, als an den
zwei Tagen folgende Techniken
gezeigt wurden:
- Das “Schneckeln” von Haaren unter der Perücke, sowie
die Befestigung der Perücke
an einem Perückenband
- Das Anbringen verschiedener
Haarteile ( Zopf, Haartressenteil, Knoten... ) in verschiedenen Haarlängen und Gestaltungsmöglichkeiten
für
Frisuren (z.B. “Banane”)
- Verschiedene Flechttechniken
(Französischer Zopf, Ährenzopf, Dreher, Zöpfe aus vier
und mehr Strähnen, Zopfkranz...)
- Frisiertechniken wie z.B. Toupieren, aber auch wie man
Haare steckt, damit sie vo-
luminös werden und welche
Hilfsmittel es dazu gibt (Knotenkissen...)
In der Theorie gab es Tipps zur
Pflege von Kunsthaarperücken
und Haarteilen und viel Fachliteratur zum Thema historische und
zeitgenössische Frisuren.
Die Teilnehmerinnen konnten an
Übungsköpfen ihr Können zeigen. Noch wichtiger war jedoch
das gegenseitige Üben, denn
jedes Haar ist anders und darin
besteht die eigentliche Herausforderung. Es ist auch gut, mal
selber zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn Haare gebürstet, frisiert, toupiert und gesteckt werden. Das Ergebnis sieht man auf
dem Foto.
Die Nachfrage für den Kurs war
sehr groß. Einigen Interessentinnen musste leider abgesagt
werden. Daher wird es sicher
auch 2011 wieder einen solchen
Kurs geben. Der VBAT und Anja
Schnatmann freuen sich wieder
auf zahlreiche Anmeldungen!
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 21
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Niederbayern
Bezirkstag in Simbach am 3. Juli 2010
Die Vorstandschaft des jüngsten Bayerischen Bezirkes im Verband Bayerischer Amateurtheater
e.V. traf sich zu seiner ersten Vorstandssitzung. Hauptthemen waren die Ausrichtung des Bezirkstages und die angebotenen Fortbildungen.
Der zwei Tage dauernde Bezirkstag wird mit Fortbildungsprogrammen - Sprache, Maske und
Bewegung - gestaltet. Ende wird
gegen 16°° sein. Danach haben
alle Teilenehmer die Möglichkeit
das Fußballspiel ( falls Deutschland bei der Weltmeisterschaft
die nächste Runde erreicht hat )
auf einer Großbildwand im Lokschuppen anzuschauen, oder
das Freilichtspiel „Der Räuber
Hotzenplotz“ der Simbacher Bühnenflöhe zu besuchen.
Gleichzeitig gibt es
einen
„Schnupperkurs“ für Theatergruppen, die noch nicht Mitglied
beim Bayerischen Theaterverband sind. Um möglichst viele
Mitgliedsgruppen akquirieren zu
können, ist die Mithilfe der bereits im Verband tätigen Vereine
nötig. Vorstandsmitglieder sollen
benachbarte Theatergruppen auf
die Vorteile des Verbandes aufmerksam machen und diese zum
Bezirkstag einladen / mitbringen.
Ziel des neu gegründeten Bezirks, der z.Zt. aus ca. 40 Mitgliedsbühnen besteht, ist es, viele
neue Theatergruppen für sich zu
gewinnen, um auch das Fortbildungsangebot stetig erweitern zu
können.
Noch ein Hinweis: Alle angebotenen Fortbildungsseminare vom
Bezirk Oberbayern können auch
von den Bühnen des Bezirks Niederbayern genutzt werden und
umgekehrt natürlich auch!
Nutzen Sie diese Möglichkeit und
melden sich rechtzeitig unter den
angegebenen Adressen an.
22 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Der Bezirksvorstand Niederbayern. v.l.n.r. stehend Werner Helbig, Manfred Hoffmann, Willi Reitner, sitzend Petra Woidy-Kellner, Christl Kreuzer.
Nicht vergessen!
Redaktionsschluss für die
Augustausgabe ist der 15. Juni 2010
Neue E-Mailadresse der Redaktion
Die Redaktion ist mit der E-Mailadresse auf die offizielle Endung unserer Internetseite umgezogen. Sie erreichen die Redaktion des Bayerischen Theaterspiegels und den Referenten
für Öffentlichkeitsarbeit ab sofort unter der E-Mailadresse:
[email protected]
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Niederbayern
Der Lehrgang Maske I vom 7. – 9. Mai ( Seite 21 im Fortbildungsprogramm ) muss aus persönlichen Gründen um eine Woche nach hinten verschoben werden. Er findet jetzt vom 14. – 16. Mai
in Simbach a. Inn statt. Referentin ist Christin Callem–Schickinger.
14. - 16. Mai 2010
Maskenbild I
Referentin: Christin Callem-Schickinger
Zielgruppe: Anfänger- und Einsteigerseminar
Kursbeschreibung: Vermittlung von Grundkenntnissen
– theoretischer Teil –
Inventarisierung – Inhalt eines Schminkkoffers, wie „organisiert“ sich der/die Maskenbildner/in, welche
Unterschiede gibt es in Maske beim Film, Kabarett, Schauspiel, Oper, welche Überlegungen stelle ich an
beim Charaktermakeup, Inspirationsmittel zur Maske
- praktischer Teil –
mit dem Basic-Schminkmaterial bearbeiten die TN die Haut, Lippen, das Haar, die Augen. Demonstration
und Anwendung von verschiedenen Abschminktechniken. Das Schminken der Wangen, der Augenbrauen,
des Mundes, der Zähne, der Falten, der Hände wird demonstriert und ausprobiert.
Mitzubringen sind: ein mittelgroßer Spiegel (40x60), Schminkausrüstung (mit dem der TN arbeitet) und
Kleinrequisiten: Hut, Ohrringe, Schal, Schirm, Handschuhe (modische Accessoires)
Lehrgangsort: Simbach am Inn
Anmeldung bei Werner Helbig
Anmeldeschluss: 27. April 2010
Eigenleistung: 20.00 €
Testtatfähig: Nicht testatfähig
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 23
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Nordbayern
Kulturpreis für den Schauhaufen
Die Schauspieltruppe aus Kulmbach wurde für ihre herausragenden Leistungen mit dem Kulturpreis der Service-Clubs ausgezeichnet.
Samstag, 6. Februar 2010. Die
Dr.-Erich-Stammberger-Halle in
Kulmbach zeigt sich den über
300 Gästen von ihrer festlich geschmückten Seite. Die Herren
tragen ihre besten Anzüge, ihre
Schuhe sind auf Hochglanz poliert. Die Damen haben ihre
edelsten Kleider an- und ihren
schönsten Schmuck umgelegt.
In diesem erlesenen Rahmen findet eines der gesellschaftlichen
Events in der Bierstadt statt. Unter dem Motto „Let‘s dance“ richten die Service-Clubs Kiwanis,
Round Table, Ladies Circle und
die Lions-Clubs Kulmbach-Plassenburg und Bayreuth-Kulmbach
zum 12. Mal die Kulmbacher Ballnacht aus. Bis tief in die Nacht
wird getanzt und gefeiert.
Gefeiert wird auch der Schauhaufen. Die Schauspieltruppe
wird an diesem Abend für ihre
herausragenden Leistungen mit
dem Kulturpreis der ServiceClubs ausgezeichnet.
Im Jahr 2001 debütierte der
Schauhaufen mit Johann Nestroys „Häuptling Abendwind“. Sofort spielte sich die Truppe um
Schauspieler, Autor und Regisseur Rüdiger Baumann in die
Herzen der Zuschauer. Seitdem
folgt ein Publikumserfolg auf den
nächsten. Und die ständig wachsende Anhängerschaft fiebert
immer wieder auf die nächste
Produktion. Werbung muss der
Verein kaum mehr machen.
Seine Aufführungen sind Selbstläufer.
Im Jahr 2006 konnte mit einer
fränkischen Fassung von Tschechows „Heiratsantrag“ der Wan-
24 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
derpokal der Arbeitsgemeinschaft
Mundarttheater Franken, das
„Theaterpärla“ geholt werden.
Im Frühjahr 2009 folgte der Kulturpreis der Wählergemeinschaft
Kulmbach. Und nun der mit 3000
Euro dotierte Kulturpreis der Service-Clubs.
Nach der Übergabe des Preises
durch Armin Kunz, der zur Zeit
dem Verein der Service-Clubs
vorsteht, betonte Rüdiger Baumann, der im Namen aller Aktiven
sprach, in seiner Dankesrede:
„Wir spielen nicht, um Preise zu
gewinnen! Aber eine wohltuende
Bestätigung ist so etwas trotzdem. Es macht uns stolz und beflügelt uns.“
So bedankte sich der Schauhaufen für die Auszeichnung auch
auf seine ganz eigene Art und
Weise. Nach der wunderbaren
Laudatio des Schauspieler-Kollegen Johannnes Asen vom befreundeten Theaterverein „Die
Buschklopfer“ zeigten die Akteure
Kostproben ihres Könnens. Eine
kurze Szene aus der Inszenierung von Yasmina Rezas „Kunst“
und ein Ausschnitt aus „Der Geizich“, der fränkischen Adaption
des Molière-Stückes, unterbrechen Baumanns Dankesrede.
Schließlich traute das Publikum
seinen Augen nicht, als der Geehrte während der Rede die Hosenbeine hochkrempelt und den
Schluss seiner Rede barfuß, mit
gelockerter Krawatte und heraushängendem Hemd hält. Der
Schauspieler zieht sich für einen
Gesangs-Auftritt kurzerhand auf
der Bühne um. Gemeinsam mit
zwei Kollegen singt er zum Finale
„Laabla“. Das Lied stammt aus
einem der größten Erfolge der
Gruppe, der „Franken-Revue“,
und kann in Kulmbach getrost als
lokaler Hit bezeichnet werden.
Ganz im Sinne der Worte des
Laudators Johannes Asen „Sie
Berichte aus den Bezirken
Bezirk Nordbayern
entzünden ein Feuerwerk des
Amusements und auch die Kerze
der Nachdenklichkeit.“, ruht sich
der Verein natürlich nicht auf
seinen Lorbeeren aus. Sein Anspruch ist es, nicht auf der Stelle
zu treten, sondern immer wieder
Neues auszuprobieren und sich
weiterzuentwickeln. So wurde
die großzügige Finanzspritze
auch gleich genutzt und die 3000
Euro Preisgeld investiert. Ein
Theatervorhang konnte finanziert, moderne LED-Beleuchtung
angeschafft und ein neues Computer- und Technik-Equipment
gekauft werden. Und bereits am
26. Februar feierten diese Errungenschaften gemeinsam mit
„Topf und Deckel“, einer weiteren
Nestroy-Bearbeitung, ihre Premiere.
Die Berichterstattung der Lokalpresse über dieses Ereignis gibt
es im Internet nachzulesen unter
www.schauhaufen.de. Dort kann
man sich auch für den Newsletter des Theatervereins anmelden
und so schnell und bequem erfahren, was die Kulmbacher als
nächstes planen und wann kommende Aufführungen stattfinden.
Georg Mädl
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Eine Konfirmation, die lieben Verwandten, das große Fressen und ein
Konfirmand, der zum Schweigen verurteilt ist. »Das Paradestück der
neuen Volkstheaterbewegung.« Der Spiegel
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Ein Stück Italien-Nostalgie. Der Urlaub des Kegel-Vereins »Schiefe
Bahn« erweist sich als einzige Katastrophe. »Engagiertes Volkstheater,
bissig, ironisch, zynisch, manchmal bitterböse.« Tagesanzeiger Zürich
»Zum Kugeln komisch.« Badische Neueste Nachrichten
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Tante Marthas Erbe und die lieben Verwandten. Alles läuft darauf
hinaus: »Habt ihr schon geerbt oder redet ihr noch miteinander?«
»Der Stoff, aus dem Erbschaftskomödien sind …« Frankfurter Rundschau
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Pralles, farbiges Volkstheater mit wenig Moral und viel Spektakel.
»Eine Mundart-Inszenierung mit gewaltigem Schauwert, sprachlich
stimmiger als Hugo von Hofmansthals Vorlage.« Nürnberger Zeitung
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Die lieben Nachbarn, vereint im Kampf gegen das die Idylle störende
Unkraut. »Der Gartzwerg in uns.« Bayerische Staatszeitung
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Es geht um den Bau einer Kläranlage in einer Kleinstadt, für den der
Bürgermeister die Werbetrommel rührt. Unter der Hand hat ihm die
Baufirma einen Dienstwagen versprochen, falls sie den Auftrag
bekommt … »Ein Beispiel dafür, wie brisant modernes Volkstheater
sein kann. An diesem satirischen Politthriller stimmt einfach alles.«
Hamburger Morgenpost
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Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 25
Berichte aus den Nachbarländern
Bezirk Bozen des Südtiroler Theaterverbandes
Der Kultfilm „Der Name der Rose“ von Umberto Eco in einer Bühnenfassung
von Claus J. Frankl als „Kultstück“ auf Schloss Runkelstein
Der Bezirk Bozen des Südtiroler Theaterverbandes bringt diese aufwändige Inszenierung auf die
Bühne, die Akteure erwarten zu den 20 Aufführungen über 4000 Zuschauer.
Ort der Handlung: Ein Kloster in
Oberitalien um 1327
Der Ausgangspunkt: Im November 1327 begleitet der junge Benediktinernovize Adson von Melk
den englische Franziskanermönch Willian von Baskerville in
einer geheimen diplomatischen
Mission. Kaiser „Ludwig der
Bayer will sich sein kaiserliches
Erbe in Italien sichern, dazu versucht er die Interessen der italienischen Fürsten gegen Papst
Johannes XXII, der in Avignon
residiert, auszuspielen. In der
Benediktinerabtei soll er eine Besprechung vorbereiten; doch er
gerät in ein Tollhaus.
Zum Stück:
Inhalt: Junge Mönche verstricken
sich in ihrem Wissensdrang immer tiefer in tödliche Affären.
Das Thema der Begierde ist ein
verloren geglaubtes Buch von
Aristoteles, das die geistigen
und politischen Strukturen des
Mittelalters zerstören könnte! In
dieser aufklärungsfeindlichen Atmosphäre ist es den Mönchen in
einer Benediktiner-Abtei verboten, in die Bibliothek zu kommen,
denn sie dürfen nicht alle Bücher
lesen; mehrere Mönche kommen
bei einer geheimnisvollen Mordserie ums Leben – sie haben eine
andere Vorstellung von Wahrheit
als die „Wahrheitspropheten“ ihrer Zeit!
Hier der Engelschor, dort der Höllenschlund! Heute heißt Letzterer „Die Achse des Bösen“!
26 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Die Mönche ziehen durch das düstere Kloster
Vergleich mit dem Film: Selbstverständlich drängt sich ein Vergleich mit der berühmten Verfilmung dieses Romans auf! Doch:
Während im Film Adson von
Melk als alter Mann seine Geschichte in Form einer riesigen
Rückblende erzählt, läuft auf der
Bühne vor den Augen des Publikums ein spannendes, straff gefasstes Kriminalstück ab.
Diese Inszenierung setzt voll auf
die Qualitäten des klassischen
Theaters, setzt das Stück selbstverständlich im 14. Jahrhundert
an.
Anliegen der Inszenierung:
Der hier eingangs erwähnte historische Hintergrund darf nicht
verloren gehen – er wird im Mittelpunkt der Handlung stehen.
Nicht die vielen Morde bilden die
Essenz der Handlung – es sind
die Spannungen innerhalb der
Kirche, der Fundamentalismus
und das damit verbunden Ausmerzen über die Macht der Inquisition!
Die damalige Krise in der Kirche
kommt uns auch heute sehr bekannt vor, an den Intrigen und
Verstrickungen hat sich innerhalb
der 8 Jahrhundert nichts geändert. Das Spiel – ohne irgendeine
Anspielung auf heute – wird für
jeden denkenden Menschen Parabel genug darstellen.
Mit dem Schloss Runkelstein
ist ein faszinierendes Ambiente
vorhanden! Der Zuschauerraum
wird sehr intim werden, die Botschaft und das Spiel werden hier
voll zur Wirkung kommen!
Die vorhandene Architektur er-
Berichte aus den Nachbarländern
Bezirk Bozen des Südtiroler Theaterverbandes
möglicht die Anwendung einer
Simultanbühne - das heißt, man
kann spontan von einem Spielplatz zur anderen wechseln. Das
Gemäuer, der Zugang, der freie
Platz – sprich Hof, die Türen und
Fenster bilden bereits einen Teil
des Bühnenbildes. Es sind allerdings Aufbauten vorwiegend aus
Holz, die keinen Eingriff in das
Bauwerk verursachen, nötig.
Der Zuschauerraum wird mit einer Tribüne stufenförmig aufgebaut uzw. mit einer Kapazität
von 200 Plätzen.
Die Technik
Das Licht soll die Burg und die
vielen Szenen ausgeklügelt ins
rechte Licht setzen – ein Lichtdesigner wird hier mit entsprechender „Hardware“ zum Einsatz kommen.
Erarbeitung und Aufführungen
Darsteller/innen: Bis auf zwei drei
Gäste kommen alle aus dem Bezirk Bozen.
Premiere: 9. Juni 2010
20 Vorstellungen bis zum
4. Juli 2010
Theaterausflug? – Wohin?
Wir hätten da eine Idee!
SÜDTIROL
Theater erleben - Land und Leute genießen
„Der Name der Rose“
in einer Bühnenfassung von Claus J.Frankl nach dem Roman von Umbert Eco
Inszenierung – Alfred Meschnigg, Villach
vom 9. Juni bis 4. Juli 2010 auf Schloss Runkelstein in Bozen
Erleben Sie spannendes, historisches Theater in den sagenhaften Gemäuern von Schloss Runkelstein
und genießen Sie mit Ihren Theaterfreunden ein paar unbeschwerte Tage im schönen Land Südtirol.
Wir, der Bezirk Bozen des Südtiroler Theaterverbandes, und unsere Partner vom Verkehrsamt Bozen
sind Ihnen gerne behilflich, ein einzigartiges und abwechslungsreiches Rahmenprogramm zusammenzustellen. Beispiele gefällig?
• Schlossführung auf der Bilderburg Schloss Runkelstein mit historischem Klosteressen
• Kellereibesuch mit anschließender Weinverkostung
• Besuch von Reinhold Messner’s Mountain Museum auf Schloss Sigmundskron
• gemütlicher Spaziergang über den malerischen Salten an der Bozner Sonnenseite
• Burgenwanderung in Eppan an der Weinstraße
Informieren Sie sich bitte unter: www.der-name-der-rose-runkelstein.it oder
[email protected] oder Tel. 0039 347 7690457.
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 27
Autorenvorstellung
Klaus Heilmann
Vom Autor medizinischer Fachwerke und gesellschaftspolitischer
Sachbücher zum Kinderbuch- und Bühnenautor
Auf seiner Internetseite beschreibt Klaus Heilmann seinen
nicht ganz gewöhnlichen Werdegang:
„Schon als Kind habe ich viel
und gerne gelesen und eigentlich
wollte ich Schriftsteller werden.
Meinem Vater zuliebe habe ich
dann aber einen „ordentlichen“
Beruf gewählt, Medizin studiert
und bin Arzt geworden. Später
sind zu meinem ärztlichen Beruf
und meinen Aufgaben als Universitätsprofessor weitere, nichtmedizinische Forschungstätigkeiten hinzugekommen. Aber
alle haben mir Gelegenheit gegeben, zu publizieren und Bücher
zu schreiben. Über Dreißig sind
es geworden. Erst in späterem
Alter habe ich mir meinen Jugendtraum erfüllen können und
bin Autor geworden, mit belletristischen Büchern und Stücken für
die Bühne.
Träume können also auch später im Leben noch wahr werden,
man darf sie nur nicht unterwegs
aus den Augen verlieren“.
Klaus Heilmann war Arzt, Universitätsprofessor, Risikoforscher,
Kommunikationsexperte, Publizist. Nebenbei schrieb er Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke. Heute ist er als Autor tätig
und schreibt neben Sachbüchern
Romane und Bücher über und für
Kinder.
Heilmann veröffentlichte mehr als
30 Bücher zu medizinischen und
gesundheitstechnologischen sowie gesellschaftspolitischen Themen, in denen er sich vor allem
mit den Sprachbarrieren und
Verständigungsschwierigkeiten
in der heutigen Industriegesellschaft beschäftigt. Die meisten
seiner wissenschaftlichen Bücher wurden in fremde Sprachen
übersetzt, viele waren internationale Bestseller und Trendsetter.
Neben seiner publizistischen Arbeit übte er im In- und Ausland
auch eine rege Vortragstätigkeit
aus.
Luzi – der Schutzengel
Ein Stück für Kinder
2 D, 3 H, variable Dekoration
Luzi, der technisch ausgeklügelte Prototyp des Schutzengels
fürs 21. Jahrhundert, soll auf Lisa
aufpassen, deren beste Freundin Conny sie von der Schule ablenkt. Doch der Freund und Helfer hat kleine Macken, die seinen
Auftraggeber Petrus ebenso zur
Verzweiflung bringen wie den
braven Engel Gabriel, der ihm
zur Überwachung hinterhergeschickt wurde.
28 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Klaus Heilmann lebt und arbeitet in München und der
toskanischen Maremma.
Über zwei Jahrzehnte beriet
er nationale und internationale
Unternehmen, Verbände und
Organisationen in Risiko- und
Kommunikationsfragen, so auch
(1986/87) die deutsche chemische Industrie nach dem Chemieunfall in Basel und die deutsche Energiewirtschaft nach
Tschernobyl.
Klaus Heilamanns erstes KinderTheater -Stück ist eine himmlisch
freche Geschichte voll kindlicher
Anarchie.
Im Jahre 2005 mit dem Förderpreis der Siegfried Lowitz-Stiftung
ausgezeichnet, wurde das Stück
am 1. Dezember 2006 höchst erfolgreich in der Komödie im Bayerischen Hof München uraufgeführt. Luzi begeisterte allein im
Dezember 2006 über zwölftausend Kinder und Erwachsene!
Autorenvorstellung
Klaus Heilmann
Vom Autor medizinischer Fachwerke und gesellschaftspolitischer
Sachbücher zum Kinderbuch- und Bühnenautor
Kiki packt aus!
Ein Stück für die ganze Familie
2 D, 3 H, minimale Verwandlungsdekoration
Kiki ist acht. Also schon ziemlich
groß. Ein starkes Mädchen in
einem schulischen Tief. Und weil
sie aus ihrem langen, ereignisreichen Leben schon so einiges
gelernt hat fürs Leben, will sie
das den anderen Kindern nicht
vorenthalten. Damit die auch lernen, wie man mit den schwierigen Erwachsenen, den Eltern
und Lehrern, klar kommt - auch
wenn sie einen nicht verstehen.
Kiki packt also aus. Gemeinsam
mit ihren Brüdern Alex und Niko
hat sie ein Theaterstück einstudiert, das die wirklich wichtigen
Fragen des Lebens behandelt:
Warum bekommen Erwachsene
immer alles, was sie sich wünschen, und Kinder nie? Warum
müssen Kinder mit viel weniger
Geld auskommen als die Erwachsenen, obwohl die doch schon
alles haben, was sie brauchen?
Warum nehmen Eltern ihre Kinder nie ernst? Und vor allem:
Was kann man tun, damit sich
das alles ändert?
Die Zuschauer werden Zeugen
der reichlich chaotischen Generalprobe zu diesem weltbewegenden theatralen Manifest
bestechend kindlicher Logik.
Liebenswert altklug führt Kiki als
Conférencier durch einen bunten
Reigen witzig-frecher Szenen
aus dem familiärem Alltag – nicht
ohne sich zwischendrin über
Alex aufzuregen, der sich etwas
darauf einbildet, dass er schon
aufs Gymnasium geht, und genervt, daß er sich um den kleinen
Niko kümmern muß, der immer
im unpassendsten Moment dazwischen funkt.
Dabei spielen die Kinder sich
selbst, und zwei erwachsene
„Zuschauer“ werden kurzerhand
gebeten, in die Rollen der Eltern
zu schlüpfen. Dass dabei so einiges schief läuft, ist abzusehen,
aber für Erwachsene machen sie
es im Großen und Ganzen gar
nicht schlecht.
Das quicklebendige, freche Stück
für die ganze Familie bringt Klaus
Heilmanns neue KinderbuchFigur KIKI auf die Bühne und
überträgt ihre „Autobiografie“ (erscheint demnächst bei C. Bertelsmann) in witzige Familienszenen
und spritzige Rampenmonologe.
Ein Minimum an Ausstattung, die
kleine Besetzung und der Probencharakter der Vorstellung
machen das Stück zur idealen
Vorlage für „fliegende“ Produktionen: Eine Kiste genügt Kiki zum
„Auspacken“...
Mein Himmel auf Erden
Ein Stück für Erwachsene
Professor Stein, weltberühmter
Gentechnologe, wurde durch einen himmlischen Fehler ohne
eigenen Schutzengel geboren.
Doch der Himmel reicht umgehend Luzifer nach, den genmanipulierten Prototyp einer neuen
Generation Schutzengel. Jetzt
erinnert sich Stein, wie Luzifer
durch seine eigenwillige Spontaneität und den Hang zu weltlichen Genüssen reichlich Chaos
in sein Leben gebracht hat. Und
während Stein noch zwischen
Entnervung und Zuneigung zu
dem kleinen Kerlchen schwankt,
bereitet dieser seinen größten
Coup vor. Denn heute werden die
Nobelpreise verliehen, und Stein
gilt schon lange als Anwärter …
Die Kinderbücher von Klaus Heilmann sind bei folgenden Verlagen erschienen.
Arena, Würzburg
cbj (Verlagsgruppe Random House), München
Knaur, München
Die Bühnenstücke erhalten
Sie bei folgenden Verlagen:
Ahn & Simrock, Hamburg
TM Theaterverlag
München, Hamburg
Sein neuestes Kinderbuch „Kikis
geheimer Kinderratgeber –
Worüber Erwachsene echt mal
nachdenken sollten“ erschien am
10. März 2010 als Hardcover bei
Knaur (Verlagsgruppe Droemer
Knaur).
Mehr Informationen über Klaus
Heilmann und seine vielfältigen
Aktivitäten erhalten Sie auf seiner Internetseite:
www.klausheilmann.de
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 29
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Dschungelbuch – Entführung in exotische Gefilde
Kinder und Jugendliche der „Schwoagara Dorfbühne“ gestalten mit Begeisterung
Immer nur proben und ab und
zu eine winzige Nebenrolle zu
spielen, war den über 40 aktiven
Kindern und Jugendlichen der
Schwoagara Dorfbühne zu wenig. Sie wollten selbst auf die
Bühne. Nachdem einige in der
Vergangenheit bei den Aufführungen vom „Räuber Hotzenplotz“ und „Neues vom Räuber
Hotzenplotz“ schon dabei waren,
reifte in ihnen der Entschluss, die
Geschichte vom Dschungelbuch
zu spielen. Wie sich schnell herausstellte, eine gewaltige Herausforderung, die nur durch viele
Helfer zu bewältigen war.
Das Stück hätte mit Doppelt- und
Dreifachbesetzung auch mit nur
elf Darstellerinnen und Darstellern gespielt werden können.
Aufgrund der großen Nachfrage
in der Theaterjugend wurde die
Darstelleranzahl verdreifacht, so
dass letztlich 33 Kinder und Jugendliche mit einbezogen werden konnten.
Und das kam dabei heraus:
Ein aufwändig gestaltetes Bühnenbild zauberte eine exotische
Atmosphäre, die von stimmigen
Licht- und Toneffekten ergänzt
wurde. Eine neu installierte Projektionsleinwand von 15 Quadratmetern bot mit wechselnden
Großformatfotos und Filmszenen
den dynamischen Hintergrund
für die Dschungelgeschichte.
Farbfluter tauchten die Bühne in
ein stimmungsvolles Licht und
eine Benebelungsanlage erzeugte kontrastreiche Spannung.
Erstmals wurden auch zwei von
einander getrennte Lautsprechersysteme verwendet, um
30 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Nach einer Balgerei stärken sich Balu (Josef Gabler) und Mogli
(Andreas Schmidt) an den Früchten des Dschungels.
Foto: Roland Bauer
Sprache, Gesang und Musik optimal aufeinander ab zu stimmen.
Die selbst geschneiderten originellen Kostüme sowie die phantasievollen Masken rundeten die
gelungene Regie ab.
Das Ergebnis war eine beachtliche Leistung, denn das Musical
forderte allen Beteiligten schauspielerisch, gesanglich und choreografisch einiges ab. Hier konnten die Erfahrungen von sechs
jugendlichen Schauspieler/Innen
an gezielt ausgewählten Workshops bei den „Bayerischen Jugendtheatertagen“ im Juli 2009
in Mainburg bereits umgesetzt
werden.
Dass sowohl in der Vorbereitung,
als auch bei den Aufführungen
(Premiere am 06.11.09) nicht alles nach Plan lief, beeindruckte
die jungen Akteure nicht im Geringsten. Viele kleine Begeben-
heiten zeigten, dass die Kinder
und Jugendlichen mit Begeisterung dabei waren und trotzdem
„locker“ blieben. Hier einige davon:
Der kleine David, Darsteller eines
kleinen Affen war vor seinem Einsatz derart tief in sein NintendoSpiel versunken, dass er seinen
Einsatz verpasst hätte. Auf die
Aufforderung einer Betreuerin, er
solle sich schleunigst auf seinen
Einsatz vorbereiten, entgegnete
er: „ I kumm glei! I muaß bloß no
schnell abspeichern!“
In einer Szene mit Mogli und
Balu fielen durch ziehen an einer Liane Bananen (viele Bananen-Imitate und zwei echte) von
der Bühnendecke. Als die echten
Bananen einmal nicht aus dem
eigens konstruierten Kipp-Eimer
fallen wollten, erwog Balu nochmals an der Liane zu ziehen und
befahl in einer gekonnten Impro-
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Entsetzen beim Volk der Affen
(hier: Michael Bauer) als plötzlich die Schlange Kaa auftaucht.
Foto: Roland Bauer
visation dem Baum, die Bananen
doch endlich fallen zu lassen.
Ohne zu wissen, dass es beim 2.
Mal klappen würde zog er an der
Liane und es fielen tatsächlich
die echten Bananen vom Baum,
die dann sogleich verzehrt wurden .
Mogli wurde von den Affen entführt. Balu war auf der Suche
nach ihm und tat dies auf interaktive Weise im vorderen Teil
des Publikums, in dem sich ausschließlich Kinder befanden. Auf
die Frage Balus, wo er denn nun
suchen solle, schrieen die Kinder
ihre Ratschläge wild durcheinander. Balu-Darsteller Josef hatte
große Mühe, die Kinder in ihrem
Eifer zu bremsen und wieder ins
Spiel zurück zu finden.
In einer Aufführung fiel die komplette
Rückprojektionstechnik
aus. Neben der Leinwand, die
während des Umbaus herunter
krachte, fiel auch noch das DVDAbspielgerät aus. Die Aktiven auf
der Bühne improvisierten in dieser Vorstellung wie „ausgebuffte“
Profis.
Maria, die den Geier Chil spielte,
verstauchte sich zwischen zwei
Vorstellungen den Knöchel und
konnte nur noch humpeln. Sie
ließ sich davon nicht beeindrucken. Sie meinte, dass der Geier
fliegen und nicht laufen muss.
Diese Lebendigkeit und Freude
am Theaterspiel bescherte den
jungen Darsteller/Innen viel Applaus und machte nach optimistisch geplanten sieben Vorstellungen, aufgrund der großen
Dem hypnotischen Blick der
Schlange Kaa (Anne Gruner) kann Balu (Josef Gabler) nicht widerstehen.
Foto: Roland Bauer
Nachfrage, noch eine achte notwendig.
Reinhold Kaiser
Interessierte Vereine können sich
die aufwändig genähten Kostüme
ausleihen.
Ansprechpartner: Michael Hartl,
Tel.: 08402 939877 oder
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Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 31
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
2010, ein großes Jubiläumsjahr für die Stadt Unterschleißheim und
die G´filder Bühne Lohhof
Die G´fildner Bühne Lohhof e.V. feiert ihr 33-jähriges Jubiläum. Unterschleißheim feiert 1225 Jahre
und 10 Jahre Stadterhebung. Die G´fildner Bühne hat sich deshalb entschlossen, ein historisches
Theaterstück aufzuführen: „Sliusheim, Geschichte und Geschichten aus Unterschleißheim“
Das Stück spielt in vier Szenen:
Die 1. Szene spielt im Jahr 488,
zu Sliusheim – eine Siedlung wird
geboren.
Die 2. Szene spielt im Jahr 785,
zu Slivvesheim – „Schenkung“
des Bauern Rihpald an das Erzbistum in Freising.
Die 3. Szene spielt im Jahr 1783,
zu Großenschleißheim, eine heftige Auseinandersetzung in einem
Wirtshaus zwischen Knechten
und Bauern.
Die 4. Szene spielt im Jahr 1945,
Kriegsende in Unterschleißheim.
Das Bühnenstück wurde von
Horst Rankl, Präsident des VBAT,
geschrieben. Die archivalische
Arbeit für das historische Stück
wurde von Wolfgang Christoph,
Heimatpfleger der Stadt Unterschleißheim, geleistet.
Die Schar der Kelten und Germanen, unter ihnen Sliu,
der Gründer von Sliusheim/Unterschleißheim
Probenszene aus dem 1. Akt: Kelten, Germanen und Römer feiern ein großes Fest im Jahr 488.
32 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Ganz besonders freut es uns,
dass wir für das aufwendige Theaterstück zwei Theatervereine
gewinnen konnten.
Das Feldmochinger Volkstheater e.V. und die Theatergruppe
Haimhausen e.V., die jeweils einen selbstständigen Akt auf die
Bühne bringen, werden uns dadurch tatkräftig unterstützen.
Die Vorstellungen sind am Freitag, den 11.06.2010 und am
Samstag, den 12.06.2010 (Beginn: jeweils 19.00 Uhr) im Festsaal des Bürgerhauses Unterschleißheim.
Gudrun Liedl
TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1
Freude am
Theater
Komödien
–
Lustspiele
Franz Rieder
Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren)
Franz Rieder
Omas Himmelfahrt und zurück (4 Damen, 4 Herren)
Franz Rieder
Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Der ledige Bauplatz (4 Damen, 6 Herren)
Jürgen Schuster
Finger weg vom Internet, Opa! (4 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Rebellische Weiber (4 Damen, 4 Herren)
Boulevardstücke
–
–
Schwänke
Kriminalkomödien
Regina Rösch
Die Nacht der Nächte (4 Damen, 5 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Mord im Hühnerstall (4 Damen, 5 Herren)
Alexander Ollig
Lügen und andere Wahrheiten (4 Damen, 3 Herren)
Michael Haidner
Zur Kasse Schätzchen (4 Damen, 3 Herren)
Wolfgang Bräutigam
Die überfüllte Wohngemeinschaft (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Maximilian, jetzt bist du dran (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Heiße Nacht und kalte Dusche (3 Damen, 4 Herren)
Bühnenstücke in bayerischer Mundart
Michael Haidner
Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3 Damen, 4 Herren)
Michael Haidner
Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren)
Michael Haidner
Der kurierte Liebhaber (3 Damen, 4 Herren)
Ingrid Klameth
A so geht’s (6 Damen, 7 Herren)
Ingrid Klameth
All inclusive (5 Damen, 7 Herren)
Ulla Kling
Salut für Berta (5 Damen, 5 Herren)
Ulla Kling
Der Deifi und die Kramerin (3 Damen, 4 Herren)
Felix Buchmair
Poldis Traum (3 Damen, 5 Herren)
… noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog
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Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 33
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Der bayerische Protectulus - Ein Volksstück von Peter Landsdorfer
Die monatelangen Proben sind zu Ende. Im März hatte der Theaterverein Halfing mit der Aufführung des bayrischen Dreiakters „Protectulus“ die Premiere und wurde für seine Arbeit vom Publikum belohnt.
Vorstand Sepp Hofer konnte zahlreiche Gäste und Sponsoren begrüßen. Unter den Gästen waren
Pater Adam, Bürgermeister Peter Böck, Bezirksrätin Christine
Degenhart, zahlreiche Gemeinderäte und Vereinsvorstände.
Auch die Theaterkollegen waren
sehr zahlreich vertreten. Vom Bezirk Oberbayern des Verbandes
Bayerischer Amateurtheater der
Bezirksspielleiter Werner Hanft
und der Medienreferent Maximilian Seibold, die Theatergesellschaft Bad Endorf mit dem Vorsitzenden Markus Mädler und die
Theatergemeinschaft Amerang
mit dem Vorsitzenden Konrad
Gubisch. Sepp Hofer bedankte
sich bei allen für den Besuch und
die Unterstützung. Sie erwarteten
mit Spannung, was die Truppe
denn heuer einstudiert hat. Und
wieder waren die Akteure rund
um Regisseur Armin Blind im
ausverkauften Pfarrsaal groß in
Form. Sie begeisterten die Zuschauer und bekamen Beifall auf
offener Szene - der Lohn für monatelanges Üben.
Es war ein rundum gelungener,
vergnüglicher Abend für Publikum und Akteure. Heiterkeit und
Entspannung, nette Unterhaltung
mit der schlichten Lehre, dass
sich Lügen nicht auszahlt, ist die
Botschaft, die die Theatergruppe
ihren Zuschauern vermittelte.
Und zufrieden waren sie alle, das
bewies der stetige Szenenapplaus ebenso, wie das fröhliche
Lachen. Das Stück besitzt Tiefe,
Inhalt und viel humoristische Un-
34 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Die Darsteller und Mitwirkenden beim
„Bayerischen Protectulus“. Foto Winkler,.Bad Endorf
terhaltung. Der Humor kommt
also nicht zu kurz. Und es zeigt
sich, dass es gut ist, wenn man
einen Schutzengel hat.
Ganz belebend für das Stück
war die musikalische Untermalung des Halfinger Bläserkreises
unter der Leitung von Hans und
Barbara Egger.
Das heitere Stück bedient alle
Klischees: Die gestandenen
Männer finden ihr Vergnügen bei
Bier, Kartenspiel und Schnaps,
der Viehhandler „pratzelt“ hinterfotzig seine Geschäftspartner, die
Magd träumt sich als alte Jungfer einen vertrockneten Beamten
schön und die resoluten Ehefrauen stellen sich dumm, haben
aber tatsächlich das Sagen und
vor allem die Hand auf dem Geld.
Dennoch gelingt es den Amateurtheaterspielern die Vorgänge
rund um den verspielten Ochsen,
ein betrügerisches Grundstücksgeschäft und eine gefährdete
Ehe überzeugend komisch, aber
eben nicht dümmlich darzustellen.
Es gab auch einige neue Gesichter in den Reihen der Spieler.
So standen in diesem Jahr Helmut Gruber und Barbara Guttmann zum ersten Mal auf den
Brettern, die die Welt bedeuten.
Mit der Besetzung von Andi Hartl
als Bauer Gustl hat er einen Volltreffer gelandet. Grinsend und
lauthals lachend verfolgen die
Zuschauer die holprigen Versuche des Bauern Gustl, von der
Haustür ins Schlafzimmer zu gelangen. Wer so wie Gustl mehr
als eine Halbe Bier getrunken hat,
der hat einige Probleme. Er hat
Probleme mit den Widrigkeiten
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
der Schwerkraft. Er kämpft mit
Hut Jacke und Schuhwerk, bevor
er effektvoll vor seine Frau Vroni
fällt. Sie wird von Angie Schuhmacher als resolute Bäuerin gespielt und hat trotz Schlafhaube
und Nachthemd in Wahrheit die
Hosen an.
Der Bauer Gustl, der seine Vroni
wegen seiner Spielsucht ständig
hinters Licht zu führen scheint, ist
kauzig, schlitzohrig und nicht gerade vor Intelligenz strotzend. Und
er spielt mit seinem Freund Bartl,
Helmut Gruber, nur allzugerne
beim Jagerwirt Karten. Dem listigen Viehhandler Greimoser, alias
Marcel Brechlin, sind beide nicht
gewachsen. Der spielt dem Gustl
nämlich zwei Ochsen ab und will
ihn auch um den günstigen Verkauf seines Oberangers betrügen. Da wird die Vroni schließlich
ganz schön sauer, auch wenn sie
ursprünglich die Macken ihres
Gatten eher mit Humor erträgt.
Denn in der Zeit, in der die Männer beim Jagerwirt tagen, haben
die Frauen, die sonst nur in die
Küche gescheucht werden, Zeit
für sich. Frauen, das sind neben
der Bäuerin Vroni die muntere
Magd Sophie, Barbara Guttmann
und die rechtschaffene Finni, Irmi
Schauer, als die Frau des Nachbarn Bartl. Sie zeigt dem Bartl
deutlich, dass er doch gewaltig
unter dem „Pantoffel“ steht.
Fredl Entfellner spielt witzig den
unbeholfenen Gemeindediener
Blasi. Auch hier passt das Klischee von Arbeitszeit und Gefälligkeit, das man landläufig von
kleinen Beamten hat. Auf der einen Seite treibt er pflichtbewusst
„de Gmeindesteiern“ ein, ist aber
nicht abgeneigt für „zwoa Pfund
Wammerl“
Dienstgeheimnisse
auszuplaudern.
Und als es der Gustl zu bunt
treibt, muss der Schutzengel
Protectulus, gespielt von Robert
Maier, eingreifen. Der hat nämlich selber nicht ganz aufgepasst,
als der Gustl Dummheiten macht
und muss nun reparieren. Er ist
ein recht menschlicher Engel,
dieser bayerische Protectulus,
dem als erstes eine zünftige Maß
Bier gereicht werden muss – bevor er einschläft, schließlich aber
doch noch aktiv wird. Er sorgt
für rettende Lösungen auf der
Bühne und für herzliche Lacher
im Publikum.
Das Bühnenbild zeigt viel Liebe
zum Detail und jede noch so
vielleicht unwichtige Kleinigkeit
wurde von Werner Hanft, Be-
zirksspielleiter des Verbandes
Bayerischer Amateurtheater, entsprechend herausgearbeitet. Bei
den Kostümen besticht natürlich
am meisten die Ausstattung des
Protectulus.
Für den perfekten Ablauf sorgten
im Hintergrund Elisabeth Aimer
in der Maske, Markus Ganserer
für die Beleuchtung, Musik und
Technik und Moni Ganserer als
Souffleuse.
Armin Blind hat bei der Stellenbesetzung die Charaktere der
Darsteller ins rechte Licht gerückt
und die Rollen scheinen dem einzelnen Theaterspieler auf den
Leib geschrieben zu sein.
Maximilian Seibold
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Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 35
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Neues Theater Mering feiert 20-jähriges Bestehen
Das Wort „Theater“ beschreibt seiner Herkunft nach die Gesamtheit von Zuschauerraum und
Bühne und steht als Oberbegriff für alle darstellenden Künste.
Seit der Gründung des Neuen
Theaters Mering e.V. (NTM) arbeiten Theaterbegeisterte im
nahe Augsburg gelegenen Mering daran, die Bedeutung des
Wortes „Theater“ immer wieder
von Neuem mit Leben zu erfüllen. In den nun zwanzig Jahren
der Vereinsgeschichte hat sich
der Verein stetig weiterentwickelt und auch über den kleinen
schwäbischen Ort hinaus Bekanntheit erlangt.
Das nach wie vor vorrangige
Ziel der Vereinsmitglieder ist es,
dem interessierten Publikum
Theater mit Gegenwartsbezug
näher zu bringen. Seit fast zwei
Jahrzehnten ist das Neue Theater Mering damit nun fester Bestandteil des Kulturangebotes im
Landkreis Aichach-Friedberg. Im
Laufe dieser Zeit hat sich das Repertoire neben namhaften Klassikern wie „Kabale und Liebe“ von
Schiller und nicht im Blickpunkt
stehenden Autoren und deren jedoch nicht minder interessanten
und bedeutungsvollen Stücken
um das Genre Kindertheater erweitert.
Der Verein wurde am 30. März
1990 von einer handvoll Jugendlicher gegründet. Nach achtjähriger Spielzeit im Papst-JohannesHaus konnte der Verein einen
eigenen, selbst ausgebauten
Theatersaal beziehen, der seitdem vielfältige Möglichkeiten bietet.
Der Ausbau des von der Gemeinde zur Verfügung gestellten
Saales im Dachgeschoss der alten Meringer Schlossmühle erfolgte im Wesentlichen durch
36 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Das Ensemble des im März 2009 aufgeführten Stückes „Das Gesellschaftsspiel“ von Werner Bauknecht; v.r.n.l. hinten: Norbert
Ebner, Arne Redl, Falko Fischer, Markus Schwab, Ingrid Martin
vorne: Stefan Grundei, Ulrike Singer, Simone und Irene Berchtenbreiter
engagierte Vereinsmitglieder in
zahlreichen freiwillig erbrachten
Arbeitsstunden. Neben einer individuell aufbaubaren Bühne ist
der Saal mit einem Ton- und Elektroraum mit moderner Soundund Lichtanlage sowie mit einer
Küchenzeile sowie großzügigen
Räumlichkeiten für die Lagerung
von Requisiten und einem eigenen Schminkraum ausgestattet.
Diese hervorragenden Voraussetzungen und die permanente
und engagierte Arbeit der Vereinsmitglieder führte im Jahre
2008, zum Aufau einer eigenen
Kindertheatergruppe. Die Kinder
– derzeit sind es circa 20 – haben
in den vergangenen zwei Jahren,
jeweils in der Vorweihnachtszeit, ein Kinderstück aufgeführt.
Anlässlich der Premiere wurde
„Hilfe, die Herdmanns kommen!“
von Barbara Robinson inszeniert,
womit ein wunderbarer Einstand
gelungen ist. Neben dem Theater geben die Kinder bei öffentlichen Veranstaltungen oder bei
diversen Veranstaltungen Sketche zum Besten.
Unter anderem mit der Kindergruppe unternehmen die Vereinsmitglieder mehrmals jährlich
Tages- oder Mehrtagesausflüge.
Außerdem stehen regelmäßig
Theaterbesuche bei anderen
Laienschauspielgruppen
oder
bei den renommierten Theatern
in Augsburg und München auf
dem Programm. Auch die Radlausflüge, Wanderungen und gemeinsame Vereinsabende erfreuen sich großer Beliebtheit
und sind wichtiger Bestandteil
des Vereinslebens.
Aktuell zählt das NTM 150 erwachsene und 50 jugendliche
Mitglieder und ist damit ein wich-
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
tiger Teil des Theaterlebens im
Landkreis Aichach Friedberg und
des Vereinsspektrums im Raum
Mering.
Die Freilichtaufführungen von
Lessings „Emilia Galotti“ anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläums finden am 09., 15. und
16., 22., 23. und 24. Juli 2010 im
Hof des Meringer Schlosses statt.
Der Hausherr, Herr Baron von
Grauvogl, stand dieser Idee des
NTM nach 2004 erneut sehr aufgeschlossen gegenüber. Ebenfalls zeigte sich die Gemeinde
Mering hilfsbereit und unterstützt
den Verein in allen Belangen.
Weitere Informationen sind auf
der Homepage
www.neues-theater-mering.de
zu finden.
Stephanie Lihotzky, eine der drei Regisseurinnen der Kindergruppe, mit den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern bei
den Proben zum Stück „Pechvogel und Glückskind“, einem Stück
nach Richard von Volkmann-Leander, im Dezember 2009
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 37
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
„Sich trauen zu träumen“
Kieferer Wichtl spielen Peter Pan bei der Bezirksversammlung 2010 in Bad Endorf
Viel Applaus von Groß und Klein
gab es in Kiefersfelden bei den
Aufführungen der Kieferer Wichtl
für die fantastische Darbietung
von Peter Pan, Piratenkapitän
Hook und 23 weiteren jungen
Darstellern.
„Kinder und Junggebliebene
müssen sich das Träumen
trauen, was nirgends besser geht
als im sagenhaften Nimmerland“,
schwärmt Conny Schrott. Sie
gründete vor über 15 Jahren die
Kinder- und Jugendgruppe der
Ritterspiele und der Heimatbühne
Kiefersfelden und führte auch Regie beim neuen Frühjahrsstück
der Kieferer Wichtl, das sie selbst
ausgesucht und auf die Bühne
gebracht hat.“Peter Pan als Theaterstück war schon lange mein
Traum, den ich mir jetzt erfüllt
habe.“ Was gar nicht so einfach
war, setzt es doch einen schnellen Wechsel von fantastischen
Bühnenbildern und Kostümen
voraus. Da war sich das begeisterte Publikum aber schnell einig:
„Die Traumreise ist gelungen!“
Zum Stück: Peter Pan und seine
ziemlich zickige Elfe Glöckchen
nehmen die Geschwister Wendy,
John und Michael aus London
mit ins sagenhafte Nimmerland.
38 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Die Mitwirkenden der Kieferer Wichtl in ihren vielfältigen Kostümen, rechts oben Spielleiterin Conny Schrott.
Foto: Monika Keiler
Hier erleben sie gemeinsam mit
den verlorenen Jungs spannende
Abenteuer um Tigerlilly‘s Indianerstamm, die scheuen Nixen
und den gemeinen Piraten Hook
und seinen trotteligen Schiffskoch Smee.
Die Traumgeschichte selbst
stammt aus der Feder von James
Matthew Barrie, der einmal sagte:
„Alles, was geschieht, nachdem
wir zwölf Jahre alt sind, hat nicht
mehr viel zu bedeuten.“
Im Rahmen der Bezirksversammlung des Verbandes Bayerischer
Amateurtheater zeigen die Kieferer Wichtl am 12. Juni 2010
noch einmal ihren „Peter Pan“. In
der Rolle des Schiffskochs Smee
glänzt übrigens die neue Bezirksjugendleiterin des VBAT-Bezirks
Oberbayern, Berta Bergmaier.
Die Kieferer Wichtl freuen sich
schon auf ihren „Auswärts-Auftritt“!
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Wie der Kasperl Iaufen lernte ...
Kieferer Puppentheater von und mit Dorle Dengg.
Es begann im Juni 1981. Ihre eigenen Kinder waren noch recht
klein und sie besuchten zusammen regelmäßig die Krabbelstube, die im Sozialraum der
evangelischen Kirche stattfand.
Damit den Kindern nicht langweilig wurde, brachte sie einfach
ihr Kaspertheater samt Utensilien mit. An Phantasie und Einfühlungsvermögen mangelte es
nicht und so spielte sie den Kindern einfache, kleine Stegreifgeschichten vor. Ihre Begeisterung
und die der Kinder wuchs zusehends.
Aufgrund wachsender Beliebtheit und steigender Nachfrage
war ihre einfache Puppenbühne
bald zu klein und entsprach
nicht mehr den Anforderungen
der immer umfangreicheren Geschichten. Dank einer neuen, vergrößerten Bühne mit auswechselbaren Kulissen konnte Dengg
- den Stücken entsprechend - die
Vorhänge und Bühnenbilder verändern. Der Bestand an Puppen
- gefertigt aus Holz oder Porzellan, teilweise auch aus Wolle
gestrickt - und Requisiten vergrößerte sich rasch und bald entstand der Wunsch nach einem
festen Ort für die Theateraufführungen. Schließlich konnte 1998
neben ihrem Haus am Neugrund
in Kiefersfelden ein Zuschauerraum aus Holz mit Plätzen für 60
Kinder gebaut werden.
Zu ihren Geschichten wird Dorle
Dengg oft durch private Erlebnisse angeregt: „Alles hat einen
Hintergrund.“ Besonders wichtig
ist ihr der lokale Bezug der Theaterstücke, der sich auch in den Ti-
Mittlerweile hat Dorle Dengg 65 Kasperlgeschichten verfasst, die
sich in drei im Eigenverlag erschienenen Büchern, den „Kasperlgeschichten aus dem Kieferer Puppentheater“, wiederfinden
teln wie „Kasperl bei den Brünnsteinzwergen“ oder „Der Weber
an der Wand“ widerspiegelt. Die
Schönheit der Landschaft mit
Kaisergebirge und Inn, Ritter,
Märchen- und Sagengestalten
oder Mythen und Legenden aus
Bayern und Tirol will Dengg den
Kindern und Erwachsenen vermitteln.
Auch in pädagogischer Hinsicht
hat das „Kieferer Puppentheater“
inzwischen Anerkennung und
Wertschätzung gefunden. Das
Bayerische
Kultusministerium
sowie die Regierungen von Oberbayern und Unterfranken empfehlen die „Kasperlgeschichten
aus dem Kieferer Puppentheater“
als pädagogisch äußert wertvoll,
da sie Eigeninitiative und Kreativität weckten.
Improvisation wird in allen Theaterstücken Denggs groß geschrieben. „Die Kinder werden
bei jeder Szene direkt angesprochen und zum Mitmachen aufgefordert. So kann es vorkommen,
dass aus meinen Ideen, die ich
mir vorher zurechtgelegt habe,
ein ganz anderes Bild entsteht.“
.
Auf einer neuen DVD, erhältlich
bei Dorle Dengg und in der Geschäftsstelle des OVB-Medienhauses, Hafnerstraße 5 - 13 in
Rosenheim, sind 18 Höhepunkte
aus 30 Jahren „Kieferer Puppentheater“ versammelt.
Kontakt:
Dorle Dengg
Am Neugrund 14
83088 Kiefersfelden
E-Mail: [email protected]
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 39
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Die Grattleroper - Ein bayerisches Musiktheater,
aufgeführt von der Theaterbühne Manching e.V.
500 ausverkaufte Vorstellungen
und zudem noch ein Fernseherfolg in der ARD, so präsentiert
sich das Stück „Die Grattleroper“,
das in den 80‘er Jahren von der
Iberl Bühne neu inszeniert wurde.
Die Theaterbühne Manching
knüpft an diese Erfolgsstory an
und spielt unter der Regie von
Adam Zimmer „Die Grattleroper“
im Frühjahrstheater 2010. Nach
dem großen Erfolg vom Freilichttheater „Gump und Gänswürger“,
das wegen der großen Nachfrage
2008 zum zweiten Mal im Vorwerk gespielt wurde, folgt nun ein
„Blues Musical“ im bayerischen
Stil (Musik Peter Michael, Autor
Gerhard Loew). Wenn auch der
Name Grattleroper darauf hindeuten mag, ist sie alles andere
als opernhaft. Michael verwendet
Stilelemente des Rock und Blues
genauso, wie Walzerklänge. Die
Lieder gehen ins Ohr und mancher Fuss zuckt im Rhythmus.
Oberbayern um das Jahr 1870.
Der Sohn der Bauersfamilie
Fischlechner, aus ärmsten Verhältnissen stammend, wird im
gräflichen Forst beim Wildern
heimtückisch von hinten erschossen. Ist es ein Unfall oder
gar Mord? Die Spur führt in das
Herrenhaus. Der Verwalter des
gräflichen Schlosses Stanzlinger
versucht den Verdacht auf den
unschuldigen Pasolini zu lenken.
Der Tochter der Familie gelingt
es, gegen den Willen ihrer Eltern
und mit Hilfe Pasolinis durch einen Trick das miese Verhalten
des Verwalters offenzulegen und
den wahren Mörder ihres Bruders zu finden.
40 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
Die Hauptdarsteller der Grattleroper
Neben einer aufwändigen Bühnengestaltung erwartet Sie in der
Kleinhäuslergeschichte in 3 Akten ein Live Orchester unter der
Leitung von Kornelia Perret, CoRegie Henry Eisenbarth, die Gesamtleitung und Regie führt - wie
auch schon beim Freilichttheater
- Adam Zimmer.
Achtung:
Der Kartenvorverkauf beginnt
am 22. März bei Elektro Schmid
zu den üblichen Öffnungszeiten,
Telefon: 08459/6226. Die Aufführungen sind am 09. / 10.04.
um 19.30 Uhr, am Sonntag, den
11.04. bereits um 19.00 Uhr. Die
Nachmittagsvorstellung findet am
11.04. um 14.00 Uhr statt, für die
Nachmittagsvorstellung gibt es
keinen Kartenvorverkauf. Weiter
geht es bereits am Donnerstag,
den 15.04. / 16. / 17.04. wieder
um 19.30 Uhr und am Sonntag,
den 18.04. bereits um 19.00 Uhr.
Darsteller
und
Mitwirkende:
Adam Zimmer, Franz Ismann,
Petra Gruber, India Nagler, Rainer Langner, Gerhard Ries,
Adam Zimmer. Orchester: Kornelia Perret (Klavier), Susanne
Niedermayr-Perret (Geige) und
Hansi Niedermayr (Kontrabaß),
Anke Heinz (Harfe), Manfred Milleder (Trompete), Katharina Weichenrieder (Klarinette), Irmgard
Bernhart (Sax) und Heinz Kosak
(Schlagzeug).
Neu auf der Bühne
Aktuelle Stücke aus den Theaterverlagen
Alles Paletti
Komödie
von Rolf Salomon
1 Dekoration
Besetzung: 6 w, 3 m
(Doppelbesetzung bei
den Damen möglich)
Spieldauer: ca. 100 Minuten
Deutscher Theaterverlag, Weinheim
Hans hat sich im ehelichen Alltagstrott hinter seiner Zeitung verschanzt,
um seiner Frau nicht zuhören zu
müssen. Das nützt Franzi eines Tages auf phantasievolle Weise: Sie
verschweigt Hans den Gewinn eines
Preisausschreibens, fragt den Geistesabwesenden dann pro forma, ob
er denn gern mit ihr in Urlaub fahren würde. Da er wie erwartet nicht
zugehört hat, macht sie sich alsbald
mit dem Hinweis, auf die Beerdigung
einer entfernten Verwandten fahren
zu müssen, erleichtert mit ihren zwei
Freundinnen auf nach Griechenland.
Die Gelegenheit nützt die schwerhörige Oma, die in einem Jungbrunnen gebadet zu haben scheint,
um ihren Freund Gisbert aus dem
Altersheim in die „sturmfreie Bude“
zu holen. Eine ganz ähnliche Idee
hat aber auch Udo, Hans‘ bester
Freund, der ein Stelldichein mit seiner Internet-Bekanntschaft bei Hans
daheim abhalten will. Die ominöse
Dame hat ihre Handschellen aber
aus ganz anderen Gründen eingepackt. Richtig spannend wird es, als
die eben verstorben geglaubte Tante
auftaucht und der Oma ihren Lover
Gisbert ausspannt. Da wird es vorübergehend eng im gemütlichen Zuhause von Hans und Franzi. Doch
als Franzi und ihre Freundinnen des
nachts verfrüht und ernüchtert von
ihrer Reise zurückkehren, scheint
kein Mensch in der Wohnung zu sein
– und nur noch ein einziges Möbelstück!
Die Geschichte meines Vaters
Radu F. Alexandru
Übersetzung: Gheorghe Pascu
Site_Al_Sagol
(Poveste despre tatal meu)
Besetzung: 2 w, 4 m,
1 Dekoration, veränderbar
Verlag: Marianne Terplan Theaterverlag, Düsseldorf
Bukarest in den Achtziger Jahren.
Die begabte Mathematikerin Sonia
geht eines Morgens wie gewohnt zur
Arbeit, kommt aber nicht mehr nach
Hause. Zurück in ihrem Büro bleibt
ihre Handtasche mit einem rätselhaften Zettel. Ihr Mann Andrei alarmiert verzweifelt die Militz, die aber
Sonias Verschwinden nicht aufklären
kann. Andrei, der selbst wiederholt in
der damals üblichen brutalen Weise
vernommen wird, erkennt zu seinem
Erstaunen, dass der leitende Ermittler nicht nur bestens über seine Ehe
informiert ist, sondern ihn zudem beschuldigt, durch einen Seitensprung
seine Frau in den Selbstmord getrieben zu haben. Zutiefst betroffen,
voller Gewissensbisse, aber auch
voller Liebe für die Verschwundene,
verliert Andrei den Halt und landet
in der Psychiatrie. Bukarest heute:
Andrei hat die Krise überwunden, ist
wieder verheiratet, Vater einer Tochter und beruflich erfoglreich. Sein
Leben verläuft normal bis zu dem
Zeitpunkt, als in einem vorbeifahrenden Auto Sonia zu erkennen glaubt.
Sein Bedürfnis, endlich aufzuklären,
was damals geschehen ist, . Es gelingt ihm, Kontakt zu dem damaligen
Ermittler, der jetzt ein etablierter Geschäftsmann ist, aufznehmen und er
erfährt, dass Sonia von der Securitate angeworben und ihr Verschwinden inszeniert wurde. Um seinen
jahrelangen Alptraum endlich zu beenden, will Andrei das Geschehene,
entgegen aller Warnungen an die
Öffentlichkeit bringen. Dies gefällt
aber einigen einflussreichen Leuten
gar nicht....
Dieses überaus spannende Stück,
ausgezeichnet mit dem Preis des Rumänischen Schriftstellerverbandes,
wird demnächst unter der Regie von
Prof. Alexa Visarion verfilmt.
Frei zur Deutschsprachigen Erstaufführung
Das Blaue Wunder
(Die Lustpille 2. Fassung)
Komödie in drei Akten von
Erika Kainberger-Kapeller
Dekoration: Wohnzimmer und Arztpraxis
Besetzung 3 m, 5 w
Spielzeit: ca. 120 Minuten
Verlag: Plausus Theaterverlag,
Bonn
Die Urologin Dr. Baller hat es mit allen möglichen „Männerleiden“ körperlicher und seelischer Art zu tun.
Einer ihrer Patienten bangt um sein
Liebesleben, weil er Probleme mit
seinem „Stehvermögen“ hat. Ein anderer Patient wiederum klagt über
zu viel Potenz, weshalb sich ihm
alle Frauen an den Hals werfen.
Der eine will Pillen für, der andere
gegen Potenz. Die Ärztin jedoch ist
keine Verfechterin der Pharmazie,
schon gar nicht, wenn es sich um
„Lustpillen“ handelt. Vielmehr ist sie
überzeugt davon, dass MANN nicht
genug über Gefühle reden kann. Ihr
schüchterner Freund ist ein Meister des Gesprächs, bekommt jedoch seinen Kopf nicht frei, wenn
es darum geht, in der Liebe aktiv zu
werden. Überfordert ist Dr. Baller mit
ihren schrulligen Patienten, die sie
in ihren Alpträumen kastriert – ohne
Narkose! Gewissermaßen „unterfordert“ ist sie jedoch zunehmend mit
ihrem Freund und dessen philosophischen Dauerdiskussionen. So
wirft sie ihre Vorsätze eines Tages
über Bord und verabreicht ihm heimlich die „Lustpille“, um ihm ein wenig
auf die Sprünge zu helfen...
Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 41
Neu auf der Bühne
Aktuelle Stücke aus den Theaterverlagen
Meine Frau ist verrückt
(Ma femme est folle)
Komödie von Barbier Jean in der
Übersetzung von Christian Wölffer
Besetzung: 4 D, 4 H / 1 Dek.
Verlag: Ahn&Simrock, Hamburg
Seit Julien von seiner Frau verlassen wurde, lacht ihm beruflich wie
privat das Glück. Vom Erfolg der
Firma angelockt, will seine Ex-Frau
zu ihm zurückkehren. Als sie sich jedoch eine Abfuhr holt, ist ihre Rache
grausam. Sie hetzt ihm die Steuerfahndung auf den Hals, was zu
ungeahnten Turbulenzen führt, bis
zuletzt sogar eine Leiche versteckt
werden muss.
Waldmüllers Abgang
Komödie mit Musik von
Peter Blaikner
3 D, 5 H / variable Dek.
Verlag: Ahn & Simrock, Hamburg
Die Industriellengattin lädt gerne
interessante Menschen ins protzig-bürgerliche Heim. Töchterchen
Odessas neuer Schwarm, angeblich
Diplomat, kennt einen Außenminister und seine Gattin persönlich, auch
einen echten Dichter bringt er mit.
Doch die Gäste, in Wirklichkeit
ein Gaunertrio, interessieren sich
vor allem für wertvolle Gemälde. Ein
turbulentes Verwirrspiel, serviert mit
schmissigen Songs.
Der Weihnachter
Volksstück in drei Akten
von Gerhard Loew
Besetzung: 3 D, 3 H
1 Deko
Spieldauer: ca. 100 Min.
Verlag: MundArt-Verlag, Aßling
Wenn der Bichler-Großvater an
Weihnachten Besuch von den Enkeln aus der Stadt bekommt, kommen nicht nur Verwandte, sondern
42 - Bayerischer Theaterspiegel 1/2010
vor allem Erbschleicher. Das weiß
der Bichler-Großvater und heckt einen schlitzohrigen Plan aus: Wer
sich als Erbe würdig erweisen will,
möge sich an der bevorstehenden
Hausschlachtung beteiligen und
selbst Hand anlegen.
A bluadige Sach...
Keine Regel ohne Ausnahm´
Lustspiel in drei Akten
von Cornelia Amstutz
Besetzung: 4 D, 4 H
1 Deko
Spieldauer: ca. 90 Min.
Verlag: MundArt-Verlag, Aßling
Die Zwillingsbrüder Karl und Max
Stocker haben sich im Altersheim
Sonnenberg aus Kostengründen als
nur eine Person und unter nur einem
Namen eingemietet. Von ein paar
kleinen Pannen abgesehen, geht
der Schwindel eine ganze Weile gut,
zumal die Mitbewohner diese immer
auszubügeln helfen.
Doch als Max plötzlich stirbt, stehen
Karl und seine Zimmernachbarn vor
einem riesigen Problem. Was jetzt?
Wohin mit der Leiche?
Man darf gespannt sein...
Die Schmuggler-Theres
Bayerisches Lustspiel in
drei Akten von Michael Haidner
Besetzung: 5 Damen, 7 Herren, tragende Frauenrolle
Bühnenbild: Biergarten vor Grenzstation
Spieldauer: 120 Minuten
Verlag: Theaterverlag Rieder,
Wemding
Im Mittelpunkt der Geschichte aus
der Zeit nach dem ersten Weltkrieg
steht die Figur der Schmuggler-Theres. Ihr Ehemann hat sie vor neun
Jahren sitzen lassen, seitdem zieht
sie die gemeinsame Tochter Maria
allein auf. Sie hat mit dem Grenzvorsteher Steinherr ein Verhältnis. Da
taucht eines Tages ihr Mann wieder
auf. Was soll jetzt geschehen? Ihr
Mann läuft wie ein gehörnter Hirsch
herum und will sich an Steinherr rächen. Aber Therese weiß, wie sie
ihren Mann zur Vernunft bringt. Sie
kämpft mit den Waffen der Frauen.
Die Inflation erreicht immer neue Höhen. Eine Maß Bier kostet bald eine
Milliarde Reichsmark. Die meisten
Menschen an der Grenze halten sich
mit Schmuggel über Wasser und
spielen den Grenzern immer neue
Streiche. Der korrupte Grenzvorsteher versucht, einen Untergebenen
reinzureiten, muss aber schließlich
selbst die Beine in die Hand nehmen. ...
Bauer sucht (k)eine Frau
Ländliches Lustspiel in drei Akten
von Norbert Größ
Besetzung: 7 D / 6 H /1 Dek
Verlag: Kaiserverlag, Wien
Die Verwandten wollen den schon
seit langem verwitweten Bertl Bruggraber unbedingt wieder verheiraten, der jedoch lehnt jede Frau kategorisch ab. Deshalb bestellen sie
den anerkannten Psychologen und
Psychiater Dr. Tintenkopf auf den
Hof. Das alte Kräuterweib Genoveva Purtscheller will ihn ebenfalls
verkuppeln. Zu gleicher Zeit gibt
aber auch sein Sohn Robert für ihn
eine Annonce in einer Zeitung auf,
mit dem Vermerk „Bauer sucht eine
neue Frau“. Auch der Bauer selbst
inseriert - allerdings, dass er dringend zwei bis drei neue Milchkühe
benötigt.
Der sensationsgeile Fernsehreporter
Spatzl reist mit einem Kameramann
an und wittert eine große Abendshow
mit dem Titel „Bauer sucht eine neue
Frau“, die junge Zeitungsjournalistin
Babara erhofft sich ebenfalls ihren
Durchbruch mit dieser Story ... Als
dann tatsächlich die verschiedenen
Heiratskandidatinnen anreisen, kann
das große Durcheinander beginnen.
Wir machen jedes Theater mit!
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Bayerischer Theaterspiegel 1/2010 - 43
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