Sicht/Beton/Ung/Sieben Tanz der KLISCHEES 21. April 2012

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Sicht/Beton/Ung/Sieben Tanz der KLISCHEES 21. April 2012
Sicht/Beton/Ung/Sieben
Tanz der KLISCHEES
21. April 2012
friedrichstadtZentral
Friedrichstrasse 52 – Dresden
Am Anfang:
19:00 Uhr (pünktlich): Eröffnung
Bei Neonlicht und Bunkerromantik zeigt eine unkonventionelle Ausstellung repräsentative
Kunst im Elfenbeinkeller.
Mit Arbeiten von:
Raul de Zarate
Aenne Langhorst
Lars Kohl
Mark Floßman
Sascha Dornhöfer, Alexandra Rothart
Benno Bloome
Julia Krause
Torsten Solin
Anne Klein
N. K. Tezgetarska
Sebastian Rietz: "...irgendwas mit Video" (Zentrale)
22. April 2012: Die Ausstellung ist offen von 15 bis 20 Uhr
Eintritt frei
Am Ende:
00:00 Uhr
HumanBeatboxPunk Mark Boombastik (Shitkatapult)
gibt ein Solokonzert. Das haste so noch nicht gehört!
www.markboombastik.com www.shitkatapult.com
Anschliessend TANZnacht in der Zentrale mit
DJ Jessica Tomorrow
1 Dazwischen:
Performanceprogramm:
19: 30 Uhr Hof
Dancing with myself
Mulligan Softkill
Eine räumlich situative Performance, in der das Motto der diesjährigen Sicht/Beton/Ung
schlichtweg wortwörtlich genommen wird: Drei Performerinnen geraten vor allem körperlich
und sprachlich in Bewegung, um sich an persönlichen und kollektiven Ritualen einer bizarren
und bockigen Welt von Tanz-Klischees abzuarbeiten. Sie entwerfen eine Choreografie, die
keine ist und zimmern sich stattdessen ihre eigenen Tanzschablonen zurecht, denn was es nicht
längst schon gibt, erfinden sie kurzerhand neu. Es sind mal erotische, mal exotische, groteske
oder peinliche Tanzstile, die sich die Performerinnen gegenseitig um die Ohren hauen.
Mit: Zoe Nora Goerges, Stella Maxeiner und Anne Tippelhoffer
Konzept: Mulligan Softkill
http://www.mulligan-softkill.de
Dauer: 20 Min.
Ab 19:00 Uhr
Zentrale Haus B
Tanzende Kostümfundusversteigerung
carrot dancers, marlene tantzick, deborah geppert, nicole meier und der moderator.
"duttbude"
alina fröde
20:30 Uhr
Haus B
schwarze Tage, weiße Nächte
Go Plastic
Wie wäre es, wenn man sich 24 Stunden täglich nur mit sich selbst beschäftigt, mit seinen
Eigenschaften, seinen Charakterzügen?
Eine Frau, die mit sich selbst lebt, die spricht, streitet, liebt, isst, schläft, die sich anschaut.
Choreographie: Cindy Hammer Tanz: Cindy Hammer
Musik: Siggy Blooms Kostüm:Janette Lifzik Bühnenbild: Go Plastic Licht: Go Plastic
Visuals: Cindy Hammer
Das Künstler Kollektiv Go Plastic wurde von der Tänzerin und Choreographin Cindy Hammer und
dem Musiker Siggy Blooms 2010 gegründet.
Cindy Hammer ist Absolventin der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, arbeitete mit
Choreographen wie Amanda K. Miller, Rosie Herrera, YeonaYu, Yuval Pick, Francois Chirpaz,
Kristine Cere, Emily Molnar und Mirijam Welk. Sie erhielt außerdem das Arnhold Esther Seligmann
Stipendium 2009, einschließlich eines sechs wöchigen Aufenthalts beim American Dance
Festival. Go Plastic ist auch ein Teil des Berliner Künstler Kollektivs wilde pferde.
Dauer 50 min.
2 21:00 Uhr Zentrale
OPEN OHR ! S
Liveimprovisationshörschauspiel.
3. Teil : UTOPIE UND DAS KLISCHEE ZUKUNFT
Panisches NOt-Theater
Wir sind die Zukunft unserer Eltern! Ob Schlaraffenland oder Cyberpunk- Können wir Zukunft
unabhängig von unseren anerzogenen Wertvorstellungen und festgeschriebenen Routinen
denken?
Freie und unabhängige Künstler kämpfen um Autonomie, um die Veränderung der Welt. Sie
erfinden mit ihrer Kreativität neue Inhalte und Formen des künstlerischen Ausdrucks und des
Lebens.
Wir haben offene Ohren für Sie! Bringen Sie Ihre Anregungen, Ideen, Geschichten mit! Wir
entwerfen eine anarchisch-poetische Performance zu Themen, die Ihnen unter den Nägeln
brennen.
Mit Live-Musik, Poetry, Improvisation, Hörspiel, Dokumentartheater. Vorsicht: absurd! Kann
Spuren von Komik enthalten. Eine Liebeserklärung an das Leben, von der Boheme Dresdens.
Spiel/Musik: Jürgen Stegmann Josefine Schönbrodt Rany Dabagh
Leitung/Moderation/Spiel: Utz Pannike
Produktion: Panisches NOt-Theater 2012
Gefördert durch: Stiftung Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden
Weitere Aufführungen: in der langen Nacht der Theater am 12. Mai 19.00/20.00/21.00/22.00 Uhr
21:15 und 23:15 Uhr Haus A
„Pas de deux“
Von und mit N. K. Tezgetarska
Keine Performance
Ab 21:00 Uhr Haus A
Claudias Zelebrakeldebakel
Mit: Claudia S., Marlen G., Melanie K.
Weil heute mein Geburtstag ist,
da habe ich gedacht,
ich richte eine Feier aus,
weil mir das Freunde macht.
Und wenn ihr mir nen Kuchen backt,
so groß wie`n Mühlenstein,
lad ich euch alle ein!
Trinkt aus dem bunten Bowlentopf,
oder wenn ihr wollt nen Tee,
und schwupps schon kann beginnen
unser Tanzmit dem Klischee.
Dauer: 90 Min.
3 22:00 Uhr Zentrale
Das Klischee des Unfertigen.
Performance von und mit Johanna Roggan
„Ich habe erfahren, es wird gemunkelt der zeitgenössische Tanz habe ständig den etwas
schäbigen Anschein er sei noch nicht fertig. Ich habe Beschwerden gehört, man müsse sich
immer work-in-progress ansehen, aber das finale Ergebnis gibt es nie zu sehen.
Ich behaupte es liegt an der Ungeduld. Die Ungeduld ist immer Schuld.“
Johanna Roggan, ist freischaffende Tänzerin, Choreographin, Tanzlehrerin. 2008 bis 2010
beruflicher Auslandsaufenthalt in Israel wo sie u.a. für Dana Ruttenberg Dance Group tanzte,
Tanz-Workshops und Gyrokinesis Klassen gab. Seit 2010 ist sie freie Mitarbeiterin der Trans-MediaAkademie Hellerau e.V. Im gleichen Jahr gründete sie zusammen mit Rebekka Esther Böhme
das Künstlerkollektiv mind_the_gut. Mit wechselnden Künstlern produzieren sie gemeinsam
Tanzstücke und Tanzfilme. Neben regelmäßigem Tanztraining gibt Johanna Roggan Workshops
im In- und Ausland für interaktive Systeme:
(“soundspecificmovementforinteractiveenvironments“).
Dauer: 20 Min.
22:30 Uhr
„Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922)
- Live-Neuvertonung von und mit Tobias Herzz Hallbauer Der im Jahre 1922 uraufgeführte Film von Friedrich Wilhelm Murnau ist einer der wichtigsten wenn nicht der wichtigste - Film des deutschen Kinos der Weimarer Republik. Das überaus
beeindruckende Werk zwingt noch heute die Zuschauer in seinen Bann und forderte bereits
eine fast unüberschaubare Zahl von Musikern aller Genres zu Neu- und Livevertonungen heraus.
Mit der aktuellsten restaurierten Fassung von 2007 wurde nun sogar die rekonstruierte
Originalmusik des Komponisten Hans Erdmann veröffentlicht.
Nichtsdestotrotz wagt sich der Dresdner Musiker Tobias Herzz Hallbauer an eine weitere
musikalische Bearbeitung, die - im Unterschied zu anderen Musikfassungen - nicht nur eine
Neuvertonung, sondern zugleich eine Neuinterpretation des Klassikers darstellt.
Die musikalische Basis liefern dabei live generierte Gitarren-Soundscapes – minimalistische4
Kompositionen mit einem Hauptaugenmerk auf der Arbeit mit Dauertönen (sog. „Drones“).
Verwoben mit diesem musikalischen Fundament kommen zwei klangliche Schwerpunkte für die
Interpretation zum Tragen:
Zum einen soll durch die Verwendung historischer Tondokumente der Blick auf die
geschichtliche Dimension des Filmes gerichtet werden. Originaltöne (vor allem aus der Zeit des
Dritten Reiches), die Personen und Situationen zugeordnet werden, erschliessen eine Lesart
abseits herkömmlicher Horror-Klischees und formulieren den, von Filmwissenschaftlern bereits
angeregten Gedanken, nach dem „Nosferatu“ durchaus als eine Vision des in den Zwanziger
Jahren heraufziehenden Nationalsozialismus gesehen werden kann.
Zum anderen soll durch die Nutzung von Naturgeräuschen ein Aspekt des Werkes betont
werden, der bereits bei seiner Entstehung entscheidend war: Aussenaufnahmen, wie sie in
„Nosferatu“ zu sehen sind - beeinflusst vor allem durch Bilder Caspar David Friedrichs - galten in
der Blütezeit des expressionistischen Kinos, das in erster Linie den Kunstraum des Studios
propagierte, geradezu als verpönt.
So wie die Sujets in den Bildern des Romantikers Friedrich und wie die Naturaufnahmen Murnaus
sollen in der geplanten Vertonung die Naturgeräusche ebenfalls Metaphern und keine blosse
Untermalung, Illustration oder Staffage sein. Durch das Aufbrechen, aber auch durch
besondere Betonung kausaler Zusammenhänge zwischen zu Sehendem und zu Hörendem
werden neue Interpretationsräume für den Zuschauer eröffnet.
Dauer: 80 Min.
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