Sachbericht Gangway e. V.
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Sachbericht Gangway e. V.
SACHBERICHT für das Haushaltsjahr 2008 Träger: Anschrift: GANGWAY e.V. - Straßensozialarbeit in Berlin Schumannstraße 5 10117 Berlin Tel./Fax 030 - 28 30 23 - 0 / - 19 Email: [email protected] Web: www.gangway.de gefördertes Projekt Aufsuchende Jugendsozialarbeit nach §13 KJHG in Verbindung mit §13 AG KJHG Statt einer Einleitung – Ein Songtext „Unterschicht“ Erko und Taurus auf dem Album: Gangway Beatz Berlin Ich leb auf der Straße direkt im sozialen Brennpunkt Keiner hat einen Abschluss – denn Schule ist Zeitverschwendung Für Euch sind wir nur die asoziale Unterschicht Kommt Ihr auf die Straße und ich geb Euch etwas Unterricht Sagt mir bitte, was wisst Ihr schon von der Straße Ich lieb Sie, weil ich sie im Herzen trage; mein Zuhause - Ich bin eins mit dem Asphalt, Asphalt Es ist hart, doch ich schaff’s bald Ich bin kein Star, doch ich bin straßenprominent Ich bin arm, mein Hartz IV ist mein Kontingent Es gibt kein Geld, ich muss jeden Cent zusammenkratzen Und wenn’s nicht reicht, müssen wir halt noch ne Runde hasseln Komm her, ich zeig Dir das Leben von der harten Seite Du bist ein Traumtyp, doch Du bist nicht meine Kragenweite Fressen und gefressen werden – das Gesetz der Straße Entweder Psychopath oder der gejagte Hase Das ist die Unterschicht, ich geb Euch Unterricht Hört gut zu und seht das Leben mal aus unsrer Sicht Wir hab’n Kohldampf, Hunger auf Wohlstand Kämpfen uns durchs Leben und tun alles, was man holen kann Junge quassel’ nicht, Du kennst die Straße nicht Es ist wahnsinnig, es gibt die Jungs, die schlagen Dich Es ist nicht gelogen, das sind Tatsachen Hier macht man Straßenüberfälle mit geladenen Waffen Ohne Rücksicht, die Straße ist tückisch Bleib fern von der Straße, denn die Straße macht einen süchtig Das normale Leben kennen wir nur flüchtig Trotzdem geht’s mir gut und trotzdem bin ich glücklich Du Lebst in Saus und Braus, hast Geld und lebst berauschend Glaub mir mein Freund, trotzdem würd’ ich niemals mit Dir tauschen Ich bleib auf der Straße standhaft wie ein Panzer Keiner kriegt mich weg, ich bin felsenfest verankert Das ist die Unterschicht, ich geb Euch Unterricht Hört gut zu und seht das Leben mal aus unsrer Sicht Wir hab’n Kohldampf, Hunger auf Wohlstand Kämpfen uns durchs Leben und tun alles, was man holen kann Das ist Gangway Beatz Berlin – für die Straßen von Berlin Von der Straße für die Straße I. Erläuterungen zum geförderten Projekt _____________________________ 2 A) Entwicklung der inhaltlichen Arbeit des Projektes ___________________________ 2 1. Aufgaben und Zielsetzung nach SGB VIII in Verbindung mit dem AG KJHG _____________ 2 2. Mit welchen Zielgruppen haben Sie gearbeitet? __________________________________ 30 3. Welche Projektangebote bezogen auf den Förderzeitraum wurden durchgeführt? ________ 32 4. Welche Methoden, Arbeitsformen wurden gewählt, um die Zielsetzung zu erreichen?_____ 32 5. Welche mädchen- und jungenspezifischen Arbeitsansätze wurden angewandt? _________ 33 6. Wie wurden die Zielgruppen an der Planung, Umsetzung und Auswertung der Angebote beteiligt?___________________________________________________________________ 34 7. Wie wurden die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützt, an Entscheidungsprozessen mitzuwirken? _______________________________________________________________ 34 8. Wie arbeiteten Sie mit dem sozialen Umfeld (Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen...) zusammen? ________________________________________________________________ 35 9. Mit welchen anderen Trägern/Institutionen haben Sie kooperiert? ____________________ 35 10. Wie wurden das Projekt und die Angebote der Öffentlichkeit vermittelt?_______________ 36 11. Wie waren die Öffnungs- und Schließzeiten? ___________________________________ 36 12. Auf welche Weise erfolgte eine Auswertung/Selbstevaluation?______________________ 36 13. Welche Veränderungen beabsichtigen Sie für die zukünftige Arbeit des Projektes_______ 36 14. Welche Hinweise ergeben sich aus Ihrer pädagogischen Arbeit für jugendpolitische Konsequenzen? _____________________________________________________________ 37 B) Angaben zu den personellen Ressourcen des geförderten Projektes___________ 37 1. Wie viele Beschäftigten waren für das Projekt tätig? _______________________________ 37 2. Welche Fort- und Weiterbildungen wurden im Berichtszeitraum wahrgenommen?________ 37 3. Wie häufig fanden Arbeitsbesprechungen, interne Fortbildungen u.ä. im Projekt statt? ____ 37 C) Angaben zu den räumlichen Ressourcen/ zur Entwicklung der Ausstattung _____ 38 1. Wer ist Eigentümer der genutzten Räume, Gebäude und Grundstücke? _______________ 38 2. In welchem Zustand befinden sich Gebäude/Räume sowie Inventar/ Geräte? ___________ 38 D) Angaben zur finanzielle Entwicklung des Projektes _________________________ 39 1. Wie entwickelte sich die Finanzierung des Projektes in den letzten Förderjahren?________ 39 2. Konnte die Einnahmestruktur in den vergangenen Jahren aufrechterhalten bzw. verbessert werden? ___________________________________________________________________ 39 3. Welche Entwicklung der Eigen- und Drittmittel erwarten Sie im kommenden Jahr? _______ 39 II. Allgemeine Darstellung des Trägers _______________________________ 40 1. Welche weiteren Projekte mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten und ggf. welchen Zuwendungsgebern führen Sie durch? ___________________________________________ 40 2. Personelle Ressourcen des Trägers _________________________________________ 41 3. Mit welchen Organisationen arbeiten sie eng zusammen? In welchen Gremien wirken sie an der Fach- und Jugendhilfeplanung mit? In welchen Verbänden und Vereinigungen sind sie Mitglied?___________________________________________________________________ 41 Anlage 1 Gangway e.V. im Spiegel der Medien 2008 – Auswahl ___________ 42 Anlage 2 Besuchergruppen 2008 – Auswahl____________________________ 43 1 I. Erläuterungen zum geförderten Projekt A) Entwicklung der inhaltlichen Arbeit des Projektes 1. Aufgaben und Zielsetzung nach SGB VIII in Verbindung mit dem AG KJHG hinausreichende Jugendsozialarbeit Jugendsozialarbeit: integrative Jugendarbeit schulbezogene Jugendsozialarbeit X aufsuchende Jugendsozialarbeit 1.1. Welche pädagogischen Ziele und Aufgaben haben Sie im Förderzeitraum verfolgt? Ziele: • Kontaktaufnahme zu Jugendgruppen im öffentlichen Raum/Vertrauensbildung; • Entwicklung und Festigung positiver Lebensbedingungen; • Emanzipation und Chancengleichheit vor allem beim Zugang zu Beratungs- und Qualifikationsangeboten; • Unterstützung und Förderung von Selbsthilfepotential und unmittelbarer Interessenentwicklung und -vertretung; • Entwicklung von Ausbildungs- und Berufsperspektiven; • Orientierung und Unterstützung in verschiedenen Lebensfragen und bei der Alltagsbewältigung (z.B. Jugend- und Sozialhilfe, Ausbildung, Arbeit, Wohnen, Familie, Existenzsicherung, Gesundheitsfürsorge); • „seismographische“ Funktion, d.h. Bedarf der Jugendlichen frühzeitig erkennen, Tendenzen beobachten und entsprechende Interessenvertretung von Jugendlichen wahrnehmen; • Entwicklung und Ausbau sozialer Kompetenzen und Unterstützung in konkreten Krisensituationen; • Förderung vorhandener Fähigkeiten (Kreativität und Phantasie); • Entwicklung bzw. Erweiterung von Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft; • Entwicklung alternativer und gewaltfreier Problem- und Konfliktlösungsstrategien im Alltag und im Vorfeld von Gewalt und Straffälligkeit; • Förderung von Toleranz und Akzeptanz von anderen Lebensformen und Kulturen; • Stigmatisierung und Kriminalisierung von Jugendlichen entgegenzuwirken; • Erhaltung und bedürfnisorientiertes Erschließen von sozialen Bezugsräumen; • Entwicklung von „echten“ Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten von Jugendlichen, insbesondere im Gemeinwesen; • Unterstützung und Förderung selbstbestimmter jugendkultureller Ausdrucksformen und jugendkultureller Szenen. Aufgaben: • Präsenz an den potentiellen Treffpunkten von Jugendlichen im öffentlichen Raum; • Kontaktaufnahme und Aufbau eines Vertrauensverhältnisses; • niedrigschwellige Einzel- und Gruppenberatung vor Ort; • sozialpädagogische Gruppen- und Projektarbeitarbeit (Methodenvielfalt); • intensive Einzelbegleitung/Lebenshilfe ohne Vorbedingungen; • Entwicklung von Erprobungsfeldern für Selbstorganisation und Selbstverwaltung; • Stadtteilarbeit und Interessenvertretung; • Deeskalation in Konfliktsituationen; • Erlernen und Erprobung von Konfliktlösungsstrategien außerhalb von Gewalt- und Straffälligkeit; • Kontaktpflege während Zeiten stationärer Unterbringung (U-Haft-Vermeidung, Haft, Psychiatrie, Therapie usw.) sowie Begleitung der folgenden (Re-) Integrations- und Sozialisierungsprozesse. 2 1.2. Inwiefern wurden die mit dem Projekt verbundenen Ziele erreicht, inwiefern nicht? Bitte geben Sie ggf. die Gründe für das Nichterreichen der Ziele an. Gangway hat mit seiner kiez-, gruppen- und szenebezogenen Arbeit weiterhin dazu beigetragen, dass sich die Lebensqualität der begleiteten Jugendlichen erhöht, sie neue Handlungsstrategien entwickeln und lernen, diese schrittweise umzusetzen. Aus der Gesamtschau der einzelnen Teamberichte ergibt sich, dass gerade diejenigen Jugendlichen von den Streetworkern erreicht werden, die feste Einrichtungen meiden, aus den etablierten Hilfeeinrichtungen herausfallen oder durch Resignation handlungsunfähig geworden waren. Im Berichtszeitraum gelang die Kontaktaufnahme zu 966 neuen Jugendlichen, 1873 Jugendliche wurden weiter betreut. Von den neuen Kontaktaufnahmen gelangen 759 bei Rundgängen und Aktionen im öffentlichen Raum. 210 Jugendliche lernten die StreetworkTeams über Dritte bzw. durch die Kontaktaufnahme über neue Medien kennen. Von den im Berichtszeitraum durch die Streetworkteams von Gangway betreuten 2839 Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat etwa die Hälfte Migrationserfahrung (eigene oder innerhalb der Familie). Die Zielerreichung ist ein fortlaufender Prozess; der Grad der Zielerreichung in den einzelnen Gruppenprozessen kann den jeweiligen Teamberichten entnommen werden. Die soziale Situation der Jugendlichen macht deutlich, dass die Entwicklung stabiler Lebensverhältnisse ein langfristiger Prozess ist, der nicht unabhängig von der Entwicklung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen betrachtet werden kann. 387 intensive Einzelbegleitungen konnten realisiert werden. Dies sind individuelle Hilfeprozesse, die mehrere Wochen bis mehrere Monate andauern und in denen sehr komplexe Problemlagen von Jugendlichen bearbeitet werden. Damit unterscheiden sie sich in ihrer Intensität erheblich von den individuellen Hilfestellungen und Beratungsangeboten, die zur Alltagsarbeit der Streetworkteams gehören. 285 Jugendliche konnten erfolgreich in weiterführende Hilfen vermittelt werden. Bei 77 Jugendlichen gelang die Vermittlung auf den 1. Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt. Insgesamt müssen wir feststellen, dass die Intensität der Einzelbegleitungen weiter zugenommen hat. Grundlage für eine solche Einzelbegleitung ist das Vertrauensverhältnis, welches die Jugendlichen zu uns haben. Einzelbegleitung wird in den verschiedensten Bereichen nachgefragt, z.B.: • • • • • • • • • • • Hilfe bei der Suche nach Schule / Ausbildungsplatz; Begleitung in Schuldenfragen; Begleitung bei Gericht und Aufbau von individuellen Perspektiven; Hilfen bei Problemen in der Familie, in der Schule, in Beziehungsfragen; Aufklärung im Bereich von Sexualität und Verhütung; Begleitung Minderjähriger bei Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch; Beratung und Begleitung bei Asylfragen z.B. Status, Residenzpflicht, Asylbewerberleistungsgesetz etc.; Hilfen bei Drogenproblematiken; Begleitung von jungen Männern in Vaterschaftsfragen; Begleitung zu Ärzten; Besuche in der Justizvollzugsanstalt zum Aufbau von Perspektiven nach Haftstrafen. Bei näherer Betrachtung der Aufzählung wird deutlich, wie viele verschiedene Bereiche Einzelbegleitungen umfassen können. Dies erfordert Spezialisierung und Hintergrundwissen und vor allen Dingen eine gute Vernetzung mit entsprechenden Institutionen und Einrichtungen. Das Spektrum der Institutionen, zu denen Jugendliche im Hilfeprozess begleitet werden, ist sehr breit. 3 Das Team Prenzlauer Berg/Weißensee hat dies exemplarisch dargestellt: Begleitungen 35 30 Anzahl 25 20 15 10 5 Jo bc en Jo ter Ag bt en eam tu r Ju f. A ge r b nd am t G e Re r ch ich t ts be r at f Sc reie . hu Hi l ld ne fe Be rb ru B fs ür er. hi ge lfe ra M m aß Be t w na .h hm ilf et e rä ge G Son r le s ic h& tige G El lei c te rn h Kr /-t an e ke ile nh au s S B W c e h ewe hu le rd r ie bun ns g Ki tbe en nd r er atu no ng td ie ns so t zp sy Ba n ch k D Ps ien yc s t hi at r ie 0 aus dem Bericht des Teams Prenzlauer Berg/Weißensee Besonders wichtig ist es uns, neben der Bewältigung der vielfältigen Problemlagen, die nicht selten alle Lebensbereiche eines Jugendlichen umfassen, das Ziel einer Ausbildung und Arbeit auf dem 1. Arbeitsmarkt auch bei ungünstigsten Voraussetzungen nicht aus dem Auge zu verlieren. Wir müssen dabei immer wieder feststellen, dass von vielen der für die berufliche Vermittlung dieser Jugendlichen zuständigen Institutionen die Integration in eine Maßnahme der Benachteiligtenförderung als Ziel definiert wird, was auch dazu führt, dass der 1. Ausbildungs- und Arbeitsmarkt als erreichbares Ziel gar nicht mehr in den Blick genommen und somit auch nicht angesteuert wird. Förderprogramme können auch bremsen Wie das geht, möchten wir an folgendem Beispiel aus dem letzten Jahr verdeutlichen: Ein von uns betreuter Jugendlicher absolvierte das zweite Halbjahr der 10. Klasse. Von seinem Leistungsstand her schwankte er zwischen dem einfachen Hauptschulabschluss und dem erweiterten Hauptschulabschluss. Er wandte sich mit seinen Eltern an uns, um seine beruflichen Perspektiven nach Beendigung der Schule zu erörtern. Er erhielt von uns eine umfassende Beratung, insbesondere dazu, welche Ausbildungs- und Zukunftsmöglichkeiten auch bei einem schlechten Schulabschluss bestehen. Er nutzte die Möglichkeit, sich über die Schule mit dem Anmelde- und Leitbogen für das MDQM 1 anzumelden. Dort erhielt er zugleich eine Zusage, sofern er „nur“ den einfachen Hauptschulabschluss am Ende des Schuljahres vorweisen würde. Auch wurde ihm dort, nach seinen Aussagen, die Chance auf eine Ausbildung mittels MDQM 2 nach erfolgreichem Abschluss des MDQM-1-Lehrgangs erläutert. Das Paradoxe (oder logisch gedacht eigentlich Zwangsläufige) war, dass er seitdem keine große Motivation mehr für den Abschluss des erweiterten Hauptschulabschlusses hatte, da er ja sonst nicht die Möglichkeit der MDQM 1 mit anschließender MDQM 2 4 gehabt hätte. In seinem Denken hatte er also seinen Ausbildungsplatz bereits sicher, und demnach wäre es aus seiner Sicht kontraproduktiv, sich weiter anzustrengen. Denn wenn er vom Abschluss her zu gut für die MDQM 1 ist, dann stünde er ja ohne etwas da. Das Fördersystem und der Mangel an Ausbildungsplätzen für Jugendliche mit einem geringwertigen Schulabschluss führt hier dazu, dass sich Jugendliche bewusst klein halten und unter ihren kognitiven Möglichkeiten bleiben – das System schafft sich also seine eigene Klientel. aus dem Jahresbericht des Jobteams Insbesondere durch den Aufbau von Direktkontakten zu potentiellen Arbeitgebern, durch Einzel- und Gruppencoachings, durch Bewerbungstrainings und die Erstellung ansprechender Bewerbungsunterlagen ist es uns auch in diesem Berichtsjahr gelungen, Jugendliche mit schwierigen Lebensläufen in eine berufliche Perspektive auf dem 1.Arbeitsmarkt zu vermitteln. Besonders hervorzuheben ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kontakte zu Unternehmen, die bereit sind, auf der Basis einer engen Kooperation gezielt Jugendlichen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu bieten, die innerhalb formaler Bewerbungsverfahren eher keine Chance hätten, in die nähere Auswahl zu kommen. Insbesondere folgende Unternehmen und UnternehmerInnen haben uns in diesem Sinne sehr unterstützt: • ALBA AG, Herr Peter Kurth (Vorstand) • Aydin Dönerproduktion, Herr Hanifi Aydin (Inhaber) • Türkisch-Deutsche Unternehmervereinigung Berlin-Brandenburg e.V. • Friedrichshain-Kreuzberger Unternehmerverein • Autohaus Golbeck, Herr Golbeck (Inhaber) • Buchbinderei Helm, Herr Merlin Lischke (Geschäftsleitung) • Burger King, Herr Farfsing (Director Training EMEA) • Deutscher Hotel- und Gaststättenverband, Frau Martina Schneider • NIKETOWN, Herr Elmar Kirsch (Management) • MG Baumanagement, Frau Galimberti (Inhaberin), Herr Stieger • Hamburg Mannheimer Versicherungen, Herr Caba Aufbauend auf den guten Erfahrungen im Vorjahr wurden in 2008 zwei „Dinner for Job“ gestaltet, die als Orte des Erfahrungsaustausches in angenehmer Atmosphäre von den Vertreter/innen aus Wirtschaft und Politik gut angenommen worden sind. Auch in anderen Bereichen unserer Arbeit können wir auf die Unterstützung unserer Arbeit durch Unternehmen zählen: • NIKETOWN unterstützt kontinuierlich unsere Gangway-Fußball-Liga; • das Hexenkessel-Hoftheater, The Faces of Theatre und for you events sind wichtige Partner bei unseren jugendkulturellen Aktivitäten sowie bei Praktika rund um Veranstaltungstechnik, • mit der Modefirma Eastpak begann Ende 2008 ein langfristiges Kooperationsprojekt, über dessen Ergebnisse im nächsten Jahresbericht zu berichten sein wird, • einige Wohnungsbaugesellschaften und Hausverwaltungen, wie z.B. die GESOBAU, die HOWOGE, GOAL, die GEWOBAG, die GSW unterstützen durch die kostenfreie Bereitstellung von Räumen sowie durch die finanzielle Unterstützung der Gruppenarbeit mit Jugendlichen vor Ort. Den hier und den vielen in den Teamberichten genannten UnterstützerInnen unserer Arbeit sei an dieser Stelle DANKE gesagt. Die Wertschätzung, die sie mit ihrem Engagement den Jugendlichen entgegenbringen, kommt an und hat Wirkungen, die für den Erfolg unserer Arbeit unschätzbar sind. 5 JobInn: Dinner for Job Im Sinne der Netzwerkarbeit (Ausbildungsplatzakquise auf dem ersten Arbeitsmarkt und Lobbyarbeit für Jugendliche) hat das Team von JobInn in diesem Jahr zwei so genannte „Dinner for Job“ organisiert und durchgeführt. Schwerpunkt der ersten Veranstaltung war die Sensibilisierung und Gewinnung von Unternehmen mit Migrationshintergrund für die Qualifizierung Jugendlicher. Unserer Einladung folgten ca. 80 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft in die Räume der Türkisch Deutschen Unternehmervereinigung (TDU). Thema des zweiten Abends waren die Fördermöglichkeiten für Unternehmen, die Ausbildungsplätze für Jugendliche anbieten möchten. Dazu referierten Vertreter der Handwerkskammer Berlin, des JobCenters und des Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit. JobInn: Workshop mit Jugendlichen Im Mittelpunkt des Workshops standen Visionsbildung und berufliche Orientierung. Zielstellungen waren u. a. die Erarbeitung eines beruflichen Ziels und Festlegen klarer Teilschritte sowie Sicherheit und Selbstvertrauen im Auftreten gegenüber potenziellen Arbeitgebern. Um den Jugendlichen Einsichten in die Denkweise und Ansprüche von Unternehmern und Personalentscheidern von Betrieben zu gewähren, wurden drei Gäste aus der Wirtschaft eingeladen, die mit den Jugendlichen einen angeregten Dialog auf gleicher Augenhöhe hatten. Projekte mit Jugendgruppen, die u.a. das Ziel einer Konfliktminimierung im Kiez und der Erprobung neuer Konfliktlösungsstrategien im Wohnumfeld haben, waren auch 2008 ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der Streetwork - Teams. An 1219 halben Tagen trafen sich ca. 600 Jugendliche (das sind mehr als 20 % der insgesamt betreuten Jugendlichen), um engagiert in ganz verschiedenen Projekten mitzuarbeiten. Aus der täglichen Arbeit heraus entwickeln Jugendliche oft Ideen, die wir natürliche gerne aufgreifen. Dies kann eine Rap-CD mit selbst gemachten Beats und Texten sein, ein Aufräumprojekt oder ein Film über die Sicht von Jugendlichen auf den Alexanderplatz. Die Durchführung von gemeinsamen Projekten mit Jugendlichen erfordert ein hohes Maß an Verbindlichkeit auf Seiten der Jugendlichen und ist somit ein höherschwelliges Angebot, welches sich aus Straßensozialarbeitszusammenhängen entwickelt - also eine höhere Anforderung sowohl an die jungen Menschen als auch an Streetworker in Bezug auf Motivation der Jugendlichen. Oft gehören auch zeitraubende Antragstellungen auf zusätzliche Gelder dazu. Nichtsdestotrotz sind es gerade auch die Projekte, die nachhaltige Wirkung auf Jugendliche zeigen im Bereich des Lernens von Verbindlichkeit, Gruppen- und Erfolgserlebnisse, Förderung der Kreativität und Motivation. Bei den unten beschriebenen Projekten wurden die Themen und Bedürfnisse der Jugendlichen aufgegriffen und sowohl Aspekte der Partizipation von jungen Menschen an gesellschaftlichen Prozessen als auch die geschlechtsorientierte Arbeit berücksichtigt. Zudem war die Zusammenarbeit mit den jeweiligen KooperationspartnerInnen unabdingbar für das erfolgreiche Gelingen der Projekte. aus dem Jahresbericht des Teams Mitte-City 6 Ein wichtiger überbezirklicher Schwerpunkt war bei diesen Aktivitäten der Alexanderplatz. Neben den vielen kleineren Gruppierungen hat sich am Alexanderplatz das Phänomen eines Großgruppentreffs entwickelt, der mit der Internetcommunity „Knuddels“ im Jahr 2005 begann und für viele Anrainer ein Problem darstellte aufgrund der Menge der jungen Menschen, die sich im Bereich am „Brunnen der Völkerfreundschaft“ trafen. Durch eine gezielte Verdrängung der Jugendlichen wurde der Treff dann aufgelöst. Zum Jahreswechsel 2007/2008 etablierte sich ein größerer Treffpunkt von mehrheitlich schwarz gekleideten jungen Menschen an der Karl-Liebknecht-Straße vor der dortigen Markthalle und dem McDonald´s-Eingang. Da es für den begrenzten Platz dort zu viele Jugendliche waren, verlagerte sich der Treffpunkt der sogenannnten Gothics (jugendliche Subkultur, die sich aus Anhängern u.a. der Dark Wave-Szene zusammensetzt) und Emos (eine weitere Subkultur, die „Emotional Hardcore Punks“) in den Bereich um die Marienkirche und den Kaskadenbrunnen. Vor allen Dingen an den Wochenenden, insbesondere am Freitag, waren es in den Sommermonaten bis zu 400 Jugendliche, die dort zusammenkamen. Doch nicht nur Gothics und Emos trafen sich hier, auch die anderen Gruppierungen hatten ihre festen Treffpunkte an bestimmten Stellen um den Kaskadenbrunnen herum. Im Laufe der Zeit wurde der öffentliche Druck immer größer, etwas gegen die sich häufenden Probleme zu tun. In vielen Köpfen war die einfachste Lösung wieder die schnellste: Rufe nach härterem Durchgreifen seitens der Polizei wurden laut, als Gründe wurden der Alkoholkonsum und die Verunreinigung des Platzes genannt. Der Präventionsrat Mitte, dessen Mitglieder unter anderem Anrainer des Platzes sind, hatte als eines der wenigen Gremien eine sehr gute, praktische Idee und förderte die Entwicklung des „Clean up!“-Projektes: Clean Up!“-Team rund um den Fernsehturm „Clean up!“ ist ein Aufräumprojekt von Jugendlichen, welches von Unternehmen am Alexanderplatz, dem Platzmanagement Alexanderplatz und uns unterstützt wird. Die Grünanlage rund um den Fernsehturm ist die zentralste grüne Lunge Berlins und wird täglich von 100.000 Menschen genutzt und durchquert. Dazu gehören vor allem TouristInnen aller Altersgruppen, AnwohnerInnen, junge Menschen, die sich an diesem zentralen Ort treffen, und natürlich die KundInnen der angrenzenden Shopping-, Dienstleistungs- und Restaurationsangebote. Insgesamt ist dies ein Bereich, der viele Ressourcen bietet und eine Begegnung unterschiedlichster Menschen zulässt. Der Präventionsrat, welcher sich aus AnwohnerInnen, Gewerbetreibenden am Platz, VertreterInnen der Mariengemeinde und der Polizei zusammensetzt, bemängelte jedoch immer öfter das unansehnliche Erscheinungsbild der Grünanlagen rund um den Fernsehturm. 100.000 Menschen hinterlassen hier täglich ihre Spuren. Unter anderem wird das Urinieren in der Öffentlichkeit und die Vermüllung der Grünanlage als immer problematischer bewertet. Vor allem an den Wochenenden reichen die Reinigungen durch das Grünflächenamt nicht aus, bzw. können gar nicht ermöglicht werden. Dieses Problem ist zwar allen Zuständigen des Grünflächenamtes bekannt, aber die Ressourcen des Bezirkes aber reichen nicht aus, um diesem Problem zu begegnen. Um nach einer Lösung für dieses Problem zu suchen, taten wir uns mit engagierten AnwohnerInnen und dem Platzmanagement Alexanderplatz zusammen. Dabei hatten wir eine Idee im Hinterkopf, die schon im Prenzlauer Berg vor einiger Zeit erfolgreich 7 in die Tat umgesetzt werden konnte. Auch die Jugendlichen hatten uns immer wieder signalisiert, dass sie sich aktiv beteiligen wollen. So entstand der Plan, für den Zeitraum von zwei Monaten ein „Aufräum-Team“, bestehend aus einer Gruppe Jugendlicher und einer pädagogischen Fachkraft, die über den gesamten Zeitraum konstant das Projekt begleiten würde und die Kontinuität und Qualität der Arbeit sicherstellen sollte, zu installieren, um an den Wochenenden jeweils zwei Aufräumgänge pro Tag rund um den Fernsehturm zu absolvieren. Aus Gründen der Erkennbarkeit und zur Aufwertung des Projekts bzw. der Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls haben die Jugendlichen Jacken mit einem entsprechenden Logo und Text entworfen. Da der Alexanderplatz auch in diesem Jahr einer unserer Arbeitsschwerpunkte war, konnten wir sofort einige Jugendliche ansprechen, die sich dort regelmäßig aufhielten und sich schon seit längerem mit der „Müllproblematik“ an ihrem Treffort beschäftigten. Sie waren begeistert von der Idee, sich in dem Projekt zu engagieren und somit ihren Beitrag für die Erhaltung des Platzes als Treffort für Jugendliche zu leisten. Engagierte Unternehmen und Institutionen am Platz erklärten sich bereit, das Projekt finanziell zu unterstützen. Dazu gehören Unternehmen aus der Umbauung des Alexanderplatzes, das Sicherheitsunternehmen SALP, die Geschäftsleitung des Fernsehturms und die Kirchengemeinde St. Marien. Ihnen ist sehr daran gelegen, die Grünanlagen auch am Wochenende attraktiv und sauber zu haben - und die jungen Menschen, die dies ermöglichen, sollten auch etwas davon haben. So einigten wir uns darauf, dass den jungen Menschen ein kleiner Obolus pro Aufräumgang ausgezahlt wird. Die „Clean up!“-HelferInnen hatten so die Möglichkeit, ihr Taschengeld aufzubessern. Darüber hinaus ging ein Teil des Geldes in eine Gruppenkasse, die von uns verwaltet wurde, um sozialpädagogische Maßnahmen mit den Jugendlichen durchzuführen. Zudem sagte uns die BSR ihre Unterstützung zu, indem sie den Jugendlichen die benötigten Materialien wie z.B. Müllsäcke, Greifer und Besen zur Verfügung stellte und für die Entsorgung der angefallenen Müllberge sorgte. Unter unserer Anleitung startete der erste Aufräumgang des Projektes am 11.10.2008 um 9.00 (!) Uhr mit insgesamt drei Jugendlichen und einer Honorarkraft. Für jeden Aufräumgang wurden zwei Stunden veranschlagt, wobei sich schnell herauskristallisierte, dass der Platz in den Morgenstunden (9-11 Uhr) einer gründlicheren und somit zeitaufwendigeren Reinigung bedarf als in den Nachmittagsstunden (17-19 Uhr). Die dafür vorgesehenen Jacken waren rechtzeitig zum Projektstart fertig und so konnten die „Alexianer“, als welche die Jugendlichen laut des Logos erkennbar waren, einheitlich gekleidet loslegen. 8 Wir verabredeten uns zu regelmäßigen Arbeitstreffen, um den Fortgang des Projektes und bestehende Probleme zu besprechen. Aber vor allen Dingen dienten diese Treffen auch dazu, die Jugendlichen immer aufs Neue zu motivieren. Die „Alexianer“ stellten schnell fest, dass sie sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt hatten, jedes Wochenende zwei Mal täglich mehrere Stunden die Grünflächen zu reinigen. Abgesehen von einigen Verspätungen und Ausfällen einzelner Personen klappte dies an den ersten Wochenenden sehr gut. Die „Clean up!“-Leute identifizierten sich so sehr mit ihrer neuen Aufgabe, dass sie ihren Freunden am Treffpunkt Alexanderplatz begeistert davon berichteten und so einige andere Jugendliche motivieren konnten, sich an dem Projekt zu beteiligen. Nach wenigen Wochen wuchs der Stamm der „Alexianer“ auf zehn Personen an, die sich nun selbstorganisiert die Aufräumgänge untereinander aufteilten. Für den Fall, dass jemand aufgrund einer Krankheit o.ä. ausfiel, entwickelten wir gemeinsam mit den Jugendlichen ein System, dass Der- oder Diejenige in einem solchen Fall rechtzeitig für einen Ersatz sorgt. Damit wurde gewährleistet, dass die anderen „Alexianer“ durch einen krankheitsbedingten Ausfall keine Mehrarbeit hatten. Die Jugendlichen lernten auf diese Weise unter anderem, Verantwortung für das Projekt und andere Personen zu übernehmen und niemanden „im Regen stehen zu lassen“. Um dies über einen längeren Zeitraum gewährleisten zu können, nutzten wir wieder die regelmäßigen Treffen mit der Gruppe. Noch vor Ende der Projektphase gab es ein Treffen mit den oben beschriebenen Unternehmen, dem Platzmanagement Alexanderplatz und uns, um den bisherigen Verlauf auszuwerten. Darüber hinaus wurde auch der Präventionsrat über die Erfahrungen und Ergebnisse von „Clean up!“ informiert. Die Begeisterung aller genannten über die Zuverlässigkeit der Jugendlichen war sehr groß und das deutlich sichtbare Ergebnis der 2- bis 4-stündigen Reinigungsgänge so beeindruckend, dass die vier Unternehmen das Projekt 2009 weiterhin fördern werden. Hinzu kommt zu unserer großen Freude die finanzielle Unterstützung durch das Grünflächenamt, welche die Weiterführung des Projektes für das gesamte Jahr 2009 sicherstellt. aus dem Jahresbericht des Teams Mitte-City 9 Aktivitäten zur Förderung der Situation im Sozialraum Pankow – Kochen mit Kindern Im Ortsteil gibt es viele Kinder, die unbetreut und eindeutig unterversorgt sind. Wir haben daraufhin das Projekt „Kochen mit Kindern" ins Leben gerufen, das durch Jugendliche von G.I.G.A.-EVENTS durchgeführt wird. Einmal wöchentlich finden rund um das Thema „Essen“ Spiele, Bastelarbeiten und Internetrecherchen statt. Mitte – CleanUp-Team rund um den Fernsehturm Ein Aufräumprojekt von Jugendlichen, das von Unternehmen am Alexanderplatz, dem Platzmanagement Alexanderplatz und dem Gangway-Team Mitte unterstützt wurde. Zwei Monate lang haben Jugendliche ihren Beitrag für die Erhaltung des Platzes als Treffort für Jugendliche geleistet. Wedding – 1. Familienfest in der Buttmannstraße Das Familienfest was ein Fest von Anwohnern für Anwohner und sollte der Stärkung der Nachbarschaft im Buttmannkiez dienen. Auf dem Fest waren zwei Bühnen und rund 15 Stände, die für Spiel, Spaß, Unterhaltung, Essen und Trinken sorgten. Das Team wollte zeigen, dass der Buttmannkiez auch anderes zu bieten hat als die bisherigen negativen Mediendarstellungen. Friedrichshain – Junimond Das jährliche Open-Air-Festival auf dem Forckenbeckplatz ist ein wichtiger und szenenübergreifender Ort der Begegnung von Jung und Alt unter dem Motto „Für Toleranz und Miteinander“. Wir sind schon seit Jahren aktiv an Vorbereitung und Durchführung beteiligt. Mitte – „Free Alex“-Filmprojekt Die negative Berichterstattung über die Probleme der Jugendlichen vom Alex war Ausgangspunkt für dieses Projekt. Die Kids wollten sich und den Platz als ihren Treffort vorstellen und zeigen, welche Ressourcen sie haben und sich aktiv bei der Gestaltung des Miteinanders der verschiedenen Gruppen auf dem Alex einbringen. Entstanden ist ein Film, der im Oktober aufgeführt wurde. Reinickendorf – Lückekinderprojekt Bereits im vierten Jahr in Folge wurde der Bolzplatz in Reinickendorf an zwei Tagen in der Woche bespielt. Der Platz stellte sich schnell als Treffpunkt von allen Generationen dar - die Kleinen spielen und toben und die Älteren können sich austauschen oder sich beraten lassen. Marzahn – „Resist to Exist“ Im 5. Jahr in Folge haben Punks und Skins aus Marzahn gemeinsam mit den Jugendinitiativen Roof BMX und G.I.G.A. ein 3-Tages-Punk-Rock-Open-Air-Festival gegen die rechte Bewegung, gegen das Spießertum und für etwas Spaß organisiert. Treptow – M.A.N.N.E. F. M.A.N.N.E. F. (Mobile Angebote für nichterwerbstätige und/oder nichterwerbsfähige Erwachsene und deren Familien) ist ein modellhaftes Projekt, das insbesondere ältere Menschen (35 - 65 Jahre) mit auffälligem Alkoholkonsum im öffentlichen Raum anspricht. Schöneberg – „Straße mit Dach“ neu eröffnet Der Jugendtreff – die „Straße mit Dach“ – auf der Schöneberger Insel musste im vergangenen Jahr geschlossen werden. In diesem Jahr gab es neue Räume. Die Jugendlichen haben den Treffpunkt kreativ mitgestaltet. Der Raum ist in erster Linie Treffpunkt zum Chillen, Kickern, Kochen und Fernsehen. 10 Alle Projekte knüpfen an den jugendkulturellen Ausdrucksformen der jeweiligen Szene und ihren unmittelbaren Interessen an, reichen aber in ihrer Umsetzung auch immer darüber hinaus. Jedes Projekt ist für die beteiligten Jugendlichen auch ein Schritt „in`s Fremde“ und legt meist erstaunliche Potentiale der Jugendlichen frei. Auch dort, wo Jugendliche zunächst scheinbar „zu nichts zu bewegen sind“, kann Projektarbeit gelingen, wenn sie an den Interessen der Jugendlichen anknüpft und für sie attraktiv erscheint. In Lichtenberg am Nöldnerplatz beispielsweise war es lange Zeit sehr schwierig, den Jugendlichen Angebote zu unterbreiten, da die Streetworker sie fast ohne Ausnahme alkoholisiert antrafen und auch sehr niedrigschwellige Angebote selten wahrgenommen wurden. Über eine Ferienfahrt mit hohen Anforderungen an die Jugendlichen, aber auch einem hohen Erlebniswert gelang letztlich der Einstieg in eine intensivere Arbeit mit der Gruppe: Insgesamt bewerteten wir die Ferienfahrt als äußerst erfolgreich und zwar deshalb, weil der Bericht der Teilnehmenden im Nachhinein einen gewissen Neid der Zurückgebliebenen hervorgerufen hat. Einige der „KampftrinkerInnen“ haben uns gegenüber schon geäußert, dass „Abhängen und Saufen“ doch die schlechtere Wahl gewesen zu sein scheint. So erwies sich das Konzept der Fahrt durchaus erfolgreich, allerdings scheinen die meisten dieser Jugendlichen solche Maßnahmen mit uns Erwachsenen und PädagogInnen erst einmal aus der Ferne „beäugen“ zu müssen, bevor sie sich darauf einlassen können oder wollen. Aus dieser Erkenntnis reifte der Plan, ein weiteres äußert attraktives Angebot (diesmal längerfristig) zu entwerfen, das konzeptionell ähnlich verläuft: dem attraktiven Teil eine Aktivität fordernde und außerschulisch bildende Aktion voran zu stellen. Mit der Gruppe FAS und zwei Jugendlichen vom Nöldnerplatz wurde ein solches Projekt dann im Herbst ausprobiert: Jugendliche lernen Motorradfahren im Gelände. Vorangestellt wurden Schrauber- und Video-Workshops, denn zwischendurch sollten die Jugendlichen eine filmische Dokumentation erstellen. Die unerlässlichen Utensilien dafür (Motorrad, Schutzkleidung, Werkzeug etc. pp.) wurden zunächst von einem Teammitglied privat zur Verfügung gestellt. Das Projekt sprach sich natürlich dann bei den Jugendlichen der Wönnich-Kids herum und alle wollten auch mal fahren. So stellte schließlich ein Jugendlicher aus der Gruppe einen Antrag beim „Aktionsbündnis für Vielfalt und Toleranz“, der Ende November 2008 positiv beschieden wurde. Von den bewilligten Geldern wurden im November ein geeignetes Motorrad und entsprechende Schutzkleidung finanziert. Zehn Jugendliche können an dem Projekt teilnehmen, sieben davon kommen aus der Gruppe der Wönnich-Kids, drei aus dem Kooperationsprojekt JFE „Steinhaus“. Die Jugendlichen kamen noch im Dezember zu einem ersten Vorbereitungstreffen zusammen. Hier wurden sie mit den Teilnahmebedingungen vertraut gemacht. Zwingend ist die Teilnahme an den Schrauber- und Video-Workshops sowie an einem kleinen Sportprogramm zur körperlichen Vorbereitung auf das Fahren im Gelände, das ab März 2009 beginnen soll. Perspektivisch soll das Projekt vom Kooperationspartner übernommen und kontinuierlich fortgeführt werden. Wir sind uns im Moment relativ sicher, dass dieses Projekt den Durchbruch in der Arbeit mit den Wönnich-Kids bedeuten wird. Aus den Erfahrungen mit der „Probegruppe FAS“ wissen wir, dass die Jugendlichen mit ziemlicher Sicherheit regelmäßig an dem Fahren teilnehmen werden, dass sie dabei körperlich stark gefordert sind und dass sich die Erkenntnis durchsetzen wird, dass es durchaus spannendere Freizeitaktivitäten gibt als „Party auf dem Nöldner“. aus dem Jahresbericht des Teams Lichtenberg 11 Lichtenberg: Enduro-Projekt In Kooperation mit dem Jugendclub Steinhaus bekamen Jugendliche aus Lichtenberg die Chance, sich praktisch mit der Mechanik von Motorrädern auseinanderzusetzen, diese im Gelände zu fahren und einen Film über das Projekt zu produzieren. Das Spektrum der Projektarbeit war auch in 2008 so breit wie das Spektrum jugendlicher Interessen insgesamt. Es reichte von Motorsport bis Veranstaltungstechnik, von Beatbox bis Graffiti, von der Rap-Oper bis zum Punk-Festival, vom Saz-Kurs bis zu Modeprojekten. Diese methodische Vielfalt ist eine wichtige Bedingung für den Erfolg der Projektarbeit, die den beteiligten Jugendlichen ein intensives Feld von Selbstbestimmung, Teilhabe und Selbstorganisation bietet. Niedrigschwellige Aktivitäten im Rahmen der Gruppenarbeit bilden für viele Jugendliche den ersten Einstieg in solche verbindlicheren Formen der Zusammenarbeit und bieten dafür ein wichtiges Lernund Übungsfeld. So fanden im Berichtsjahr 1120 Gruppenaktivitäten, 317 Tagesaktionen und 243 Tage auf mehrtägigen Fahrten statt. Nicht unerwähnt bleiben sollen die internationalen Austausche, die sich aus der Projektarbeit entwickeln und bei den Jugendlichen im Ergebnis oft ganz neue Weltbilder prägen. Neben den internationalen Austauschen mit sportlichem Schwerpunkt, über die auf den folgenden Seiten zu berichten sein wird, gab es internationale Austauschprojekte mit der Türkei, Uruguay und den USA. Der jugendkulturelle Austausch mit Uruguay, der nun schon seit ein paar Jahren besteht, konnte erstmals auch hier in Berlin stattfinden, wenn auch nur mit einer kleinen Gruppe. Auch dies wurde nur möglich, weil viele Berliner/innen (insbesondere solche südamerikanischer Herkunft) zur Finanzierung beigetragen haben. Ein Problem, auf das wir immer wieder stoßen: Für viele unserer Partner sind die Flugkosten unerschwinglich – wir als Gastgeber bekommen aber nur eine Förderung für die Aufenthaltskosten. Ein besonderes Highlight war es - nach Abschluss des Gangway Beatz Berlin-Pilotprojekts, welches im letzten Jahresbericht ausführlich beschrieben wurde - mit 15 der am Projekt beteiligten Jugendlichen in die Hip Hop - Hauptstadt der Welt, New York City, zu fahren, um hier Jugendlichen zu begegnen, miteinander und voneinander zu lernen, eventuelle Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede festzustellen und eigene Privilegien neu zu überdenken. Die hier gemachten Erfahrungen lassen sich mit Worten kaum beschreiben. In den „Kings Towers“ (Sozialbauten) in Harlem zu sitzen und von Neal (einem dort geborenen Bürger, der sein gesamtes Leben dort verbracht hat) zu hören, wie sein bester Freund vor 20 Jahren vor den Augen seiner Mutter umgebracht wurde oder was für verheerende Folgen die Drogen-Epidemie für die Nachbarschaft dort hatte, hat bei unseren Jugendlichen großen Eindruck hinterlassen. Die später folgenden Gespräche haben das eindeutig bestätigt. Trotzdem wir uns mit Gewalt und Elend auseinandersetzten, waren diese Themen keinesfalls vorrangig, denn was uns allen schnell klar wurde ist: Ob South Bronx, Brooklyn, Harlem oder Queens - der Community-Aspekt steht ganz oben. Die Leute halten zusammen und es gibt viel Liebe - ganz anders, als es unseren Jugendlichen in den Filmen, die sie schauen, immer wieder aufgetischt wird. Wir haben Jugendliche an zwei Schulen kennen gelernt, an einer Talentshow in der South Bronx teilgenommen, sind bei der Eröffnungsfeier von Rebel Diaz (renommierte Hip Hop-Crew aus der South Bronx) aufgetreten, haben an Seminaren in einer Universität (Fordham University) teilgenommen und natürlich ein Kulturprogramm durchgezogen. Es hätte nicht besser laufen können und die 12 Jugendlichen haben eine Lebenserfahrung gesammelt, die sie nicht so schnell bzw. nie wieder vergessen werden. Am wohl faszinierendsten für uns als Durchführende war der Fakt, dass in dieser bunten Truppe Jugendlicher aus einer Reihe völlig verschiedener Kulturen der kulturelle Hintergrund nie Thema war. Wir verbrachten knapp 10 Tage miteinander und Dinge wie gegenseitige Vorurteile, mit denen wir in Berlin stets konfrontiert sind, waren nie auf der Tagesordnung, ja man kann sagen, sie existierten in dieser Zeit nicht (ein Fakt, der sicherlich auf das Lebensgefühl und das multikulturelle Gesicht New Yorks zurück zu führen ist). Fazit ist, dass New York für unsere Arbeit in Berlin viel zu bieten hat. Hoffnung ist: Wenn es in New York geht, muss es auch einen Weg geben, diese Toleranz und den gegenseitigen Respekt in Berlin weiterzuführen. Nun nehmen die Jugendlichen alle diese neu dazu gewonnenen Eindrücke und Perspektiven mit nach Hause und in ihre Freundeskreise und es hat bei ihnen Veränderungsprozesse in die Wege geleitet (und wird dies unter Umständen auch in ihren weiteren Umfeldern). Olad Aden, Streetworker in Reinickendorf Ja, es war das Jahr des Hip Hop! Ursprünglich entstanden aus unserer Auseinandersetzung mit den Einflüssen des Gangsta-Rap bei vielen der Jugendlichen, hat das im Jahr 2007 begonnene Projekt Gangway Beatz Berlin eine starke Dynamik entwickelt und den Anstoß für ganz unterschiedliche Aktivitäten gegeben. Die große Record Release Party für den Gangway Beatz Berlin-Sampler war am 06.06.08 der Auftakt für eine ganze Reihe von Höhepunkten: Von der Präsentation auf der Bühne vor dem Hauptbahnhof am Tag des EMEndspiels über die Herausgabe des Buches „Hip Hop in Berlin“ in Kooperation mit dem Archiv der Jugendkulturen bis zum Word up II – Festival im Wedding und der Premiere der Rap-Oper „Stadt der toten Träume“ gab es eine Reihe großer Veranstaltungen, die von den Jugendlichen engagiert gestaltet wurden. Bei mehreren großen jugendpolitischen Veranstaltungen haben die Akteure von GBB ihre Stimme erhoben - sowohl auf der Bühne als auch auf Podiumsdiskussionen - und haben die (sonst eher seltene) Erfahrung gemacht, dass man ihnen wirklich zuhört. Und selbst bei einer Tagung in einem riesigen Saal mit einigen Hundert Polizisten haben sie nicht gekniffen, sondern selbstbewusst ihre Positionen vertreten. Die Idee, Jugendlichen auf der Plattform dieser Kultur, der sie sich zugehörig fühlen, zu begegnen, inhaltlich mit ihnen an ihren Ausdrucksformen zu arbeiten und sie mit den negativen Tendenzen innerhalb ihrer oftmals falsch verstandenen und zugleich populärsten Jugendkultur der Welt zu konfrontieren, hat Früchte getragen. Und zwar nicht mit vielen Worten und Moralpredigten, sondern in Form eines Projektes, das sie fordert und sie durch Aufklärungsarbeit animiert, zu denken bzw. umzudenken. 13 2008: Das Jahr des Hip Hop Gangway Beatz Berlin Im Juni 2008 ist das Hip HopAlbum ‚Gangway Beatz Berlin’ im Handel erschienen. Das Album ist ein Sampler von Jugendlichen von den Straßen Berlins, unterstützt durch angesagte Profis von Berlin bis London und Paris. Die jungen Rapper zeigen, dass Hip Hop auch ohne die im Mainstream angesagten frauenfeindlichen und gewaltverherrlichenden Texte wichtige Trends setzen kann. Das Ergebnis ist eine ‚Rap-Landkarte’ aus Sicht der jungen Menschen, die sich auf Berliner Straßen aufhalten. www.myspace.com/ gangwaybeatzberlin Preisverleihung: Stiftung HamburgMannheimer Im November 2008 sind wir mit Jugendlichen aus dem Gangway Beatz Berlin-Projekt nach Hamburg gefahren, um einen Anerkennungs-Preis der Stiftung Hamburg Mannheimer entgegen zu nehmen. Die Stiftung hat in diesem Jahr den Förderpreis unter das Thema „Musik bewegt“ gestellt. Wedding: Word Up Pt. II Das Hip Hop-Festival bringt Musikinteressierte Jugendliche mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen zusammen, um gemeinsam ein von Vielfalt und Toleranz geprägtes Musikfestival zu gestalten. Word Up Pt1. war 2007 in einem Klub, Pt.2 fand 2008 Open Air auf der Badstraße statt. Buch: “Hip Hop in Berlin” Das Buch porträtiert das Phänomen Berliner Hip Hop, das derzeit auf ein enormes öffentliches Interesse stößt. Das Buch befragt vor allem die ProtagonistInnen des Hip Hop selbst. Weltklasse-DJs und Breakdance-Legenden kommen zu Wort, die in Berliner Jugendeinrichtungen angefangen haben. GraffitiWriterInnen erzählen von ihrer Arbeit in Schulen. Das Buch haben wir zusammen mit dem Archiv der Jugendkulturen herausgegeben. 14 Bronx-Berlin-Connection Zum Abschluss des Jahres 2008, fuhren wir mit einer multikulturellen Gruppe aus Berlin (deutsche, türkische und arabische junge Menschen aus vier verschiedenen Stadtteilen Berlins, Ost und West) nach New York City, um hier das Thema „Hip Hop-Kultur“, eine Kultur, die durch die Massenmedien größtenteils verzerrt bzw. durch Profitmotivation falsch dargestellt wird, zu beleuchten und neu aufzuarbeiten. Das Projekt nennt sich „Bronx-Berlin-Connection“ und wird von einem Netzwerk von verschiedenen Individuen aus einer Reihe verschiedener Institutionen auf beiden Seiten des Atlantiks betreut und durchgeführt. PROPZ (People Respect Other People Seriously) Auf dem Hip Hop Festival PROPZ in Berlin vom kamen KünstlerInen und WissenschaftlerInnen aus der Bronx und Berlin zusammen. Das Festival brachte junge Menschen aus den beiden Städten auf der Plattform Hip Hop zusammen. Im Mai 2008 fand ein Rap-Workshop von REBEL DIAZ im Hip Hop-Stützpunkt (Prenzlauer Berg) statt, an dem auch die Jugendlichen des Gangway Beatz Projektes mit sehr viel Interesse und Spaß teilnahmen. Ein Tag später fand die Präsentation des Workshops im Café Zapata statt, mit einem anschließenden Konzert von REBEL DIAZ. GRAFFITI Graffiti-Projekte stehen bei den Jugendlichen immer wieder hoch im Kurs. Auch in diesem Jahr haben die Jugendlichen viel gesprüht und damit gezeigt, dass Graffiti wirklich Kunst sind. Oft passiert dies im Rahmen von Straßenfesten oder anderen Veranstaltungen, wie z.B. WordUp, Record-Release-Party oder Buttmann-Straßenfest. Hier drei weitere Beispiele Marzahn: Wuhletalskatepark DER ROTE Nach 2 Jahren der Verwahrlosung des Skateparkes am „Schallasch“ hat das Naturund Umweltamt Mittel zur Neugestaltung bewilligt. Pankow: Graffitigestaltung einer Kita in Buch Ein Ferienwochenende wurde genutzt, um die Gestaltung einer Giebelwand der Kita „Kleine Raupe Nimmersatt" mit Spraydosen in Angriff zu nehmen. 15 Prenzlauer Berg: Graffitiprojekt In Kooperation mit der Gustave-Eiffel-Oberschule Gestaltung der Außenfassade der Sporthalle mit Graffiti Natürlich spielten auch andere jugendkulturelle Ausdrucksformen wiederum eine wichtige Rolle in unserer Arbeit. Das dreitägige Punk-Open-Air- Festival „Resist to Exist“ feierte erfolgreich sein 5jähriges Bestehen – mit 40 Bands auf zwei Bühnen und 2000 BesucherInnen! Momentan sind die jugendlichen Organisatoren des Festivals dabei, einen eigenen Verein zu gründen und wir hoffen, dass trotz der vielen bürokratischen Hindernisse auch 2009 ein tolles Festival-Jahr werden wird. Bezirkliche und überbezirkliche künstlerische Aktivitäten Kreuzberg – Wiederaufnahme der Ausstellung„Hinter den Kulissen - Alltag von jungen Migrantinnen“ Die Ausstellung „Hinter den Kulissen“ wurde 2008 erneut gezeigt – in der Galerie in der Friedrichstraße. Sieben junge Frauen aus Kreuzberg wollten mit der Ausstellung auf die Situation von jungen Frauen aus Südamerika aufmerksam machen. Die Ausstellung wurde 2007 im einen Zeitraum von sechs Wochen im Archiv der Jugendkulturen gezeigt G.I.G.A.-EVENTS – Fortsetzung „verDÜNNisiert – wie Essen, bloß rückwärts“ Im Jahr 2007 haben die Jugendlichen von G.I.G.A.-EVENTS gemeinsam mit Künstlern das Theaterstück „verDÜNNisiert“ produziert. Aufgrund des großen Erfolges ist das Ensemble 2008 durch die gesamte Bundesrepublik getourt. Unter Anderem haben Sie auf der Veranstaltung „Leben hat Gewicht“ des Bundesgesundheitsamtes gespielt. Anwesend waren neben Pressevertretern auch Gesundheitsministerin Renate Schmidt und Jeanette Biedermann. Rap-Oper: Stadt der toten Träume Was lange währt wird gut. Ausgehend von dem klassischen Opernstoff „Die Entführung aus dem Serail“ arbeiten die Jugendlichen bereits seit 2006 an den Themen Macht-Ohnmacht, Mann-Frau-Rollen, kulturelle Wurzeln, Ab- und Ausgrenzung und setzen sich mit den Themen Liebe, Treue und Freundschaft auseinander. Die Rap-Oper wurde im Oktober aufgeführt. Neukölln: Beatboxworkshop Über den Zeitraum von zwei Monaten fand in den Neuköllner Büroräumen mit dem deutschen Beatboxmeister „Mando" und den GBC „Germania Beatbox Crew" ein Beatbox-Workshop statt. Die Grundlagen bestanden aus der Imitation von bspw.: Snare, Base, Drums und Hi Hat und das klang dann ungefähr so „... PP KK ZZ KK oder ..... P.... PFF.... klack.... schnalz....... schwitz ......... Gelächter ...“ Selbstorganisation und echte Beteiligungsformen nehmen in unserer Arbeit einen immens wichtigen Platz ein. Neben den in unserer unmittelbaren Arbeit realisierbaren Formen von Beteiligung und Selbstorganisation war im Jahr 2008 auch die Arbeit der sogenannten „Projektagenten“ im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut“ ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit. In Moabit, im Wedding und in Pankow haben sie die Inhalte des Programms unter den Jugendlichen aus den verschiedenen Szenen kommuniziert und viele Jugendliche motiviert, sich mit eigenen Ideen in Form von Mini-Projekten an den lokalen Aktionsplänen zu beteiligen. Diese Mini-Projekte sind die einzige Form, wie Jugendliche direkt eine Förderung über das Bundesprogramm erhalten können – allerdings nur, wenn sich ein Träger findet, der die verwaltungstechnische Absicherung und damit auch das Risiko für diese Projekte der Selbstorganisation übernimmt. In den Fällen, wo es vor Ort eine über Streetwork begleitete Gruppe gab, die bereit war, diese MultiplikatorInnenfunktion im Sinne von peer education-Konzepten zu übernehmen (was für die Jugendlichen mit viel und v.a. kontinuierlicher Arbeit verbunden ist), haben wir uns als Träger bereit erklärt, auch die Regie über den Fonds der Miniprojekte zu leisten. 16 VIELFALT TUT GUT An dem Bundesprogramm "VIELFALT TUT GUT - Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus", haben wir uns in diesem Jahr in mehreren Bezirken beteiligt! MITTE REGION MOABIT Projektagenten In der Region sind seit Januar 2008 Jugendliche als so genannte „Projektagenten“ unterwegs, um andere Jugendliche an Schulen, Freizeitheimen und öffentlichen Plätzen anzusprechen, das Programm VIELFALT TUT GUT bekannt zu machen und mit den Jugendlichen Projektideen zur Durchführung im Rahmen des Programms zu entwickeln. PANKOW "Projekt-Factory Pankow" Die "Projekt-Factory Pankow" sind Jugendliche, die den Aktionsfonds des LAP Pankow umsetzen. Konkret heißt das, dass andere Jugendliche aus Pankow bei ihnen bis 500 € für die Umsetzung ihrer Projekte, die sich an den Zielen des Bundesprogramms orientieren, beantragen können. Die Projektgruppe besteht seit September und eine Fahrt nach Hamburg diente vor allem der Gruppenstärkung und der Weiterentwicklung des Projektes. Neben der inhaltlichen Arbeit haben die Jugendlichen bei einem Stadtspiel die Stadt erkundet und sind mit den „Hamburgern" in regen Kontakt getreten. LICHTENBERG Kompetenztraining für Jugendliche aus Lichtenberg 15 Jugendliche aus dem Sozialraum Lichtenberg Mitte Nöldnerplatz und Weitlingkiez - nahmen an diesem vielfältigen Projekt teil. Im Vorfeld war das Projekt geprägt durch Aktionstage, an denen z.B. gemeinsam Fahrräder repariert wurden und gegrillt und gekocht und Kameraführung von den Kollegen von Media2Be gelernt wurde. Im Gemeinschaftsgefühl gestärkt und mit verkehrstüchtigen Rädern ausgestattet, fuhr das Team mit den Jugendlichen im August entlang des Fernradweges Berlin-Usedom. MITTE - REGION OSLOER STRASSE UND MOABIT Workshop: Die Türkei - ein Land auf dem Weg nach Europa Im Dez. machten sich die ProjektagentInnen und die SozialarbeiterInnen aus Moabit und Wedding, Elvira Berndt, Semih Kneip und die MitarbeiterInnen des Bezirksamtes auf den Weg nach Istanbul. Die Gruppe setzte sich mit der Größe des Landes und deren Einwohnerstruktur (insbesondere mit der Religion) auseinander, aber auch speziell mit der Lage Istanbuls (auf zwei Kontinenten), deren Einwohnerstruktur etc. Sie sind aber auch der Frage nachgegangen, ob die Türkei mit der momentanen Entwicklung, auf dem Weg zum Beitritt in der Europäischen Union sei oder nicht. 17 MITTE REGION OSLOER STRASSE Projektagenten Auch in diesem Jahr waren die „Projekt-Agenten“ fleißig auf den Straßen und in offenen Einrichtungen im Kiez unterwegs, Jugendliche bzw. Jugendgruppen zu aktivieren und zu motivieren, um ihre Ideen umsetzen zu können. Wir haben weiterhin einen hohen Andrang von Jugendlichen, die ihre Ideen verwirklichen wollen. Die Jugendlichen sind begeistert von diesem Programm, da sie dadurch ihre „eigenen Ideen“ verwirklichen können und somit auch Beiträge zur Integration, zum Imagewandel in „ihrem eigenen Kiez“, zur Toleranz-, Demokratie- und Vielfaltbewusstsein leisten konnten. MITTE - REGION OSLOER STRASSE WORD UP Pt. 2 Das Festival WORD UP Pt. 2 folgt dem Auftaktfestival WORD UP Pt. 1. Im Dez. 2007 gestalteten Jugendliche erstmals ein Social-Hip Hop-Jam im Wedding. Die langfristigen Auswirkungen für die Jugendlichen und für den Stadtteil haben uns ermutigt weiterzumachen. Im September fand das zweite Social-Hip Hop-Jam in Form eines Straßenfestes im Wedding in der Badstraße statt. Im Rahmen des Projektes trafen sich Jugendliche aus verschiedenen Bezirken in verschiedenen Workshops als Vorbereitung auf das Festival. In diesen Workshops erfuhren die Jugendlichen mehr über die Ursprünge des Hip Hop (Rap, Breakdance, DJing, Graffiti, Beatboxing). Bei den RapWorkshops identifizierten sich die Rapper mit Songs abseits von Gewaltverherrlichung und Frauenfeindlichkeit. Es fanden auch Workshops mit der deutsch-türkischen Musikakademie und den Hip Hop-Jugendlichen (ICMB) statt, die für die Weddinger Jugendlichen eine Bereicherung waren. MARZAHN Zuhause im Kiez Das Projekt knüpft an die im Jahr 2007 geschaffenen Bedingungen und Strukturen an. Im Zentrum steht die Weiterentwicklung des Selbsthilfepotentials der Zielgruppe bzw. die Förderung ihres bürgerlichen Engagements. Die Schaffung eines „Selbsthilfetreffs" soll den Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Lebensbereichen in einem geschützten Rahmen ermöglichen. Eine Nachbarschaftsbörse, bei der unterschiedliche Dienstleistungen gegen andere eingetauscht werden können, wird zur Bildung eines stadtteilbezogenen Netzwerkes und zur sozialen Integration beitragen. Die verschiedenen Generationen, die sich am Treffpunkt aufhalten, bekommen die Chance, eigene Ideen umzusetzen und ihr Wohnquartier aktiv mitzugestalten. Dadurch sollen Abschottungstendenzen der Gruppe entgegengewirkt und eine soziale Integration in lokale Strukturen gefördert werden. Begegnungen mit anderen Kulturen in und außerhalb Berlins, z.B. bei monatlichen Fußballbegegnungen mit türkisch/arabischen Mannschaften aus Berlin-Mitte, der Besuch beim Karneval der Kulturen bieten die Möglichkeit, das Erfahrungsspektrum zu erweitern, das eigene Verhalten zu reflektieren, (Um-) Denkprozesse anzuregen und Toleranz gegenüber anderen Kulturen einzuüben. Bei den sportlichen Aktivitäten steht Fußball weiterhin an erster Stelle. Trotz der weiter bestehenden Probleme, eine Turnhallenzeit zu bekommen, diese bezahlen zu können (...von der linken in die rechte Tasche: aus der Zuwendung des Jugendamtes auf das Konto des Sportamtes – welch ein Widersinn!) und dann in der Halle auch noch Fußball spielen zu dürfen, standen die entsprechenden Aktivitäten der Streetworkteams in allen Stadtteilen wiederum hoch im Kurs. Sportorientierte Angebote sind als pädagogische Methode in der Jugendsozialarbeit eines der effektivsten Werkzeuge, um mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Seit 1998 arbeitet das Streetwork-Team von Gangway e.V. in der Rollbergsiedlung mit den Jugendgruppen vor Ort. Seit 1999 werden für diese Gruppen sportorientierte pädagogische Angebote unterbreitet. Fußball steht hier, wie an vielen Arbeitsschwerpunkten in Reinickendorf auch, besonders hoch im Kurs. Seit zehn 18 Jahren führen wir jeweils montags von 20h bis 22h unser Fußballangebot in der vor Ort ansässigen Grundschule (Grundschule in den Rollbergen) durch. Zurzeit nehmen unser Fußballangebot drei verschiedene Jugendgruppen in Anspruch. Die Hallenzeit ist zu 95% sehr gut besucht. Montags treffen hier 15 bis 35 Jugendliche aufeinander, die im Turnier-Charakter miteinander Fußball spielen. Während die Spiele laufen, ergeben sich für die KollegInnen viele Möglichkeiten, mit den pausierenden Spielern über verschiedene Angelegenheiten in das Gespräch zu kommen. Die Spanne beläuft sich hier von Schulproblemen bis zur Terminabsprache für Gerichtsbesuche. Es ist eine angenehme Abwechslung zum alltäglichen Frust, der sich bei vielen Jugendlichen festgesetzt hat. Sie spielen gerne Fußball und haben hierbei die Möglichkeit, in einem lockeren Rahmen ihre fußballerischen Talente zu verbessern, Disziplin und Ausdauer zu trainieren, um diese in Vereinszusammenhängen einzubringen. Hierbei erleben wir die Jugendlichen in einem anderen Kontext, indem sie Verantwortung, Teamfähigkeit und Hingabe für den Erfolg ihres Teams auf sich nehmen. Es ist außerordentlich spannend zu beobachten, wie mit Glücksgefühlen nach einem Sieg oder mit dem Frust nach einer deftigen Niederlage untereinander umgegangen wird. So emotionsgeladen erleben wir die Wenigsten im Alltag auf der Straße. Verschiedene Fußballturniere in verschiedenen Bezirken wurden 2008 von diesen Jugendlichen erfolgreich bestritten. aus dem Bericht des Teams Reinickendorf Eine wichtige Rolle spielt auch weiterhin die Gangway-Fußball-Liga, in der die faire sportliche Begegnung von Jugendlichen aus der ganzen Stadt im Mittelpunkt steht. In manchen Stadtteilen wartet schon der Nachwuchs darauf, wann er endlich in diese Liga einsteigen kann. Das folgende Beispiel des Schöneberger Teams allerdings macht deutlich, wie sehr auch solche sportorientierten Angebote Bestandteil der Jugendsozialarbeit sind und dass sie nicht von der sonstigen Arbeit mit den Jugendlichen abgekoppelt betrachtet werden können. Eine der Stärken der Gangway-Liga ist es, dass sich alle Beteiligten auf solche „Unterbrechungen“ einstellen können, weil die Integration der Jugendlichen aus allen beteiligten Stadtteilen letztlich wichtiger ist als ein reibungsloser Spielbetrieb. Die Fußballer Mittlerweile kommen alle Spieler der Gangway-Liga aus dieser Gruppe. Allerdings hat sich die Zusammensetzung der Gruppe verändert. Die Ältesten der Gruppe haben sich noch nicht richtig verabschiedet und gleichzeitig sind 15- und 16jährige Jugendliche hinzugekommen. Zum Teil sind die in die Liga-Mannschaft integriert worden. Von diesen Jüngeren geht einer noch zur Schule, die anderen haben ein Abgangszeugnis. Die Gruppe besteht aus ca. 20 Jugendlichen, alle haben einen Migrationshintergrund und sind männlich. Zwei der Jugendlichen haben einen Ausbildungsplatz, die anderen leben von Hartz IV, bekommen zeitweilig Maßnahmen oder auch Gelegenheitsjobs. Die Folgen einer Reihe von Straftaten haben dazu geführt, dass wir ca. 6 Monate mit der Liga aussetzen mussten, weil wir nicht genügend Spieler aus der Gruppe hatten. Die Verstrickungen in Straftaten, für die Einzelne in U- Haft waren und sind, führten dazu, dass die Gruppe insgesamt in einem sehr desolaten Zustand war. Unter den jungen Männern machte sich eine sehr negative Stimmung breit, die auch noch zu Streitigkeiten untereinander führte. Fast jede Aktivität, die zu einer Verbesserung der Perspektiven führen könnte, wurde in eine unbestimmte Zukunft verschoben: „Ich kann mich erst bewerben, wenn ich aus dem Arrest komme.“ „Ich kann nicht arbeiten, wenn ich Sozialstunden machen muss.“ „Mit meinem Führungszeugnis kann ich nirgends hin.“… Diese Art Ausreden ließe sich lange fortführen. 19 Das ist die Gruppe, mit der wir sehr viel Zeit verbringen. Oft warten sie schon mittags vor dem Büro auf uns, sie kommen zur Hallenzeit und zu den Spielen der GangwayLiga. Gleichzeitig besteht ein erhöhter Betreuungsbedarf für mehrere Jugendliche der Gruppe. Besonders bei den Jugendlichen, die in Haft sind, stehen nicht nur die Besuche an, sondern gleichzeitig auch eine Begleitung der Eltern und Geschwister. So versuchen wir auch, die Jugendlichen jedes Mal neu zu motivieren, ihre Verträge zu kündigen, die Schulden zu regeln und eine Arbeit zu suchen. Leider hielten aber gute Vorsätze nicht lange und es beginnt ein neuer Kreislauf von Hartz IV und dem Sich-gehen-lassen, dazu der Geldmangel. Die Gruppe war im Sommer so demotiviert, dass sogar das Fußballspielen eine Herausforderung war und es ständigen Antriebs bedurfte, damit sie nicht nur in den kamerafreien Ecken der Terrassen sitzen. Für die Jugendlichen mit Abgangszeugnis haben wir Möglichkeiten gefunden, den Hauptschulabschluss in berufsvorbereitenden Maßnahmen zu erwerben und damit auch eine gesicherte Finanzierung zu haben. aus dem Bericht des Teams Schöneberg Aber auch andere Sportarten sind für unsere Arbeit relevant und aus so manchem sportlichen Engagement entwickeln sich sogar internationale Austauschprojekte, die immer wieder Schlüsselerlebnisse in der Arbeit mit den Jugendlichen sind. So besuchten die Trialer aus Mitte das Monty-Werk in Barcelona, durften das neue Trialbike „Kamel“ bewundern, trafen den 12!- fachen Weltmeister im Trial Sport Ot Pi und, und, und. (Gesehenes und Erlebtes finden Sie im Jahresbericht des Teams Mitte-City) Die BMXer hatten sich Schwerstarbeit vorgenommen. Im fernen Izhevsk (kurz vor dem Ural) wollten sie Aufbauarbeit in Sachen BMX-Sport leisten. Jenseits vom Leistungssport gibt es eine junge Fun- und Extremsportszene im Zentrum der Stadt, die noch ganz am Anfang steht. Ihr Tricklevel und das KnowHow beim Bau der Rampen sind vergleichbar mit der Situation in Berlin nach der Wende. Das sollte sich ändern. Neun von insgesamt 13 Reiseteilnehmern hatten ihre BMX-Räder mit dabei. Die Reise war für alle Beteiligten ein unvergessliches Abenteuer. Das rundum sehr positive Feedback und die volle Unterstützung durch die Projektpartner motivierten die Bauteams zu Höchstleistungen. In nur fünf Tagen, bei Temperaturen um 35°C, bauten wir eine massive Minirampe von 16 mal 6 m Grundfläche. Es wurden 3 Festmeter Holz, 15.000 Schrauben und 120 m² Belag verarbeitet. Der Höhepunkt war die Einweihung der Rampe mit dem ersten BMX- und Skateboardcontest mit etwa 500 Zuschauern und 30 Fahrern. Super Stimmung und totale Begeisterung! Alle haben irgendwann ihre persönlichen Grenzen kennen gelernt und im Sinne des Projekts Alles gegeben. Besonders hervorzuheben sind die vielen persönlichen Kontakte und der Austausch mit den russischen Jugendlichen und Kollegen. Stolz auf das Geleistete, zufrieden und reich an neuen Erfahrungen, reisten wir nach 10 Tagen zurück nach Berlin. aus dem Jahresbericht des Teams Marzahn 20 Bezirkliche und überbezirkliche sportliche Aktivitäten Treptow – Drachenbootrennen Auf Einladung von Dragonboats (die wie immer auch die Startgebühren gesponsert haben) haben wir auch in diesem Jahr einen wundervollen Tag auf der Regattastrecke in Grünau verbracht. Leider war dieses Jahr der Wettergott nicht gnädig, es hat aber trotzdem viel Spaß gemacht. Überbezirklich – ‚REUSE-A-SHOE' - Kickerturnier Im Rahmen der REUSE-A-SHOE-Kampagne hat NIKETOWN Berlin zusammen mit Gangway e.V. ein Kickerturnier (bei laufendem Betrieb!) im Foyer des NIKETOWN Berlin veranstaltet. Dazu kamen 40 Teams (80 Jugendliche) aus mehreren Gangway-Bezirken zusammen, um gegeneinander an Kickertischen anzutreten. Startgeld waren pro Team waren drei paar alte Schuhe. REUSE-A-SHOE ist NIKEs Initiative zur Wiederverwendung ausgedienter Sportschuhe. Gebrauchte Sportschuhe werden, statt auf der Müllkippe verbrannt zu werden, als Rohstoff für Sportböden wiederverwertet. Überbezirklich – „Straße kickt" - 1. Berliner Straßenfußballturnier Am 29. Juni 2008, Tag des EM-Finalspieles, trafen sich 24 Fußballteams aus verschiedenen Jugendeinrichtungen und Projekten aus ganz Berlin, um vor dem Hauptbahnhof zu kicken. Beim ersten Berliner Straßenfußballtag ging es um Fairness und Respekt, wobei die Jugendlichen im Vorfeld ihre Turnierund Spielregeln selbst ausgearbeitet haben. Mitte – Berliner Trialer in Spanien Lange hatten die Jugendlichen vom Alex auf diesen Moment hingearbeitet. Die Idee, das Monty-Werk in Barcelona zu besuchen (welches die Geburtsstätte des Trialbikes ist), entstand im Jahr 2007 und wurde nun endlich Wirklichkeit. In diesem Jahr traf sich das Team Mitte regelmäßig mit den Jugendlichen, um Internetrecherchen durchzuführen und die Verbindung zum Monty-Team herzustellen. Außerdem beteiligten sich die Jugendlichen mit uns gemeinsam an verschiedenen Arbeitseinsätzen (z.B. den Alex aufräumen), um die Reisekosten so gering wie möglich zu halten. Gangway-Fußball-Liga – Start der 2. Saison Seit Herbst 2007 läuft die zweite Saison mit jetzt nun schon 11 Jungen- und 2 Mädchenteams und insgesamt mehr als 100 Spielen. Die Teams spielen noch bis zum Frühjahr 2009 Jeder gegen Jeden, jeweils Hin- und Rückspiel im eigenen und im Bezirk der gegnerischen Mannschaft. Ziel der Liga ist es, über sportliche Begegnung Akzeptanz und Toleranz der Jugendlichen verschiedener Herkunft und Nationalitäten untereinander zu fördern. Hohenschönhausen – Projekt Mädchenfußball Nach den Teams Mitte und Treptow gibt es jetzt auch in Hohenschönhausen fußballinteressierte Mädchen. Ziel des Projektes ist es, mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und zukünftig eine Trainingszeit nur für Mädchen anzubieten. Weiterhin ist geplant, kleinere Turniere und Trainingslager zu organisieren. Überall und immer wieder – Fußball-Turniere: Höhepunkte der regelmäßigen Fußball-Hallenzeiten sind natürlich kleinere und größere Turniere. Diese Turniere finden regelmäßig und in allen Bezirken statt - im Winter in den Hallen, lieber aber im Sommer Open-Air auf Bolzplätzen oder auch mal exklusiv auf dem METRO-Dach im Friedrichshain. Friedrichshain-Kreuzberg – KIEZ SOCCER 08 Bei unserem Gemeinschafsprojekt „Kiezsoccer im Mariannenkiez“ waren Kick und PlayYa unsere verlässlichen Partner. Die Spiele finden immer donnerstags auf wechselnden Plätzen in Kreuzberg und Friedrichshain statt. Es wird die beste Bolzplatzmannschaft des jeweiligen Kiezes gesucht, um den Gangway-Wanderpokal zu vergeben. 21 Roof BMX e. V. – BMX rockt Udmurtien 2 Mädchen und 10 BMX-Jungs aus Berlin besuchen Udmurtien, eine kaum bekannte Region Russlands, um in der Industriestadt Izhevsk mit dortigen BMX-Sportlern eine Minirampe für BMX und Skateboard zu bauen. Diese wird zum Kernstück eines neuen Skateparks am dortigen Stausee. Die Jugendlichen nutzten die Chance, echte Entwicklungsarbeit zu leisten. Prenzlauer Berg – Parkour-Workshop in der 'Skatehalle-Berlin' Die “Playstation-the way art of movement"- Tour machte Stop in Berlin. Ein ganztägiger Workshop diente dazu, die neue Sportart Parkour einmal selbst - unter fachkundiger Anleitung - auszuprobieren. Hierbei geht es um das Überwinden von Hindernissen nur mit dem eigenen Körper. Immer wieder gern – Klettern im Hochseilgarten Fast alle unserer Teams machen regelmäßige Ausflüge in Hochseilgärten, z.B. nach Strausberg. In schwindelerregenden Höhen bewegen sich die Jugendlichen nicht nur an der frischen Luft, viele geraten auch schnell an ihre persönlichen Grenzen und lernen, dass hier Teamplay wichtiger denn je ist. Interkulturelle Aktivitäten sind immanenter Bestandteil unserer Arbeit. Dabei spielen die vielen überbezirklichen Aktivitäten, bei denen Begegnung möglich wird und bei denen durch „Sich-einlassen“ gegenseitiger Respekt und Anerkennung der Anderen entstehen, eine sehr wichtige, aber nicht die alleinige Rolle. Interkulturalität spielt sich vor allem auch in der Alltagsarbeit vor Ort ab, in der alltäglichen Auseinandersetzung. Das Serviceangebot unserer Website wird weiterhin (und weiterhin zunehmend) stark angenommen. Die Darstellung und Selbstdarstellung der Aktivitäten der Jugendlichen in den verschiedenen Bezirken erhöht die Transparenz zwischen den Bezirken und Szenen, schafft gegenseitiges Interesse und eine größere Nähe zueinander.. Fakten zur Website: Im Jahr 2008 wurden neben den mehr als 4000 direkten Beratungsgesprächen mit Jugendlichen und den mehr als 1000 Beratungsgesprächen mit Dritten auch • 261 online – Drogenberatungen und • 307 online - Beratungen zu anderen Themen geleistet. Anzahl Zugriffe 2008: 300.540 (+ 22 % ggü 2007) Anzahl Dokumente: 4.637 Unterseiten Anzahl Bilder: 4.459 Anzahl Gästebucheinträge: 4.208 Anzahl Anfragen Drogenberatung: 869 Wie wichtig das Internet in unserer Arbeit wird zeigen auch die Zugriffszahlen auf unsere Website www.gangway.de/jobteam Die im Schnitt 1000 Zugriffe pro Tag sind Ausdruck des anhaltenden Informationsinteresses zu Fragen der beruflichen Integration. Insbesondere der wöchentlich aktualisierte Jobletter und die Bewerbungsmuster werden intensiv genutzt. Basis dieser intensiven Nutzung unseres Service- und Beratungsangebotes im Netz sind die ständige Aktualität unserer Angebote, die durchgängigen Dialog- und Kontaktmöglichkeiten sowie die Kostenfreiheit der Angebote, wie z.B. Muster für Bewerbungen, Lebensläufe etc. Weiterentwickelt hat sich auch unsere Rechtsdatenbank auf www.gangway.de. Sie wurde im Jahr 2007 gründlich überarbeitet und aktualisiert und wird nun von unseren 22 Kooperationsanwälten gepflegt, die als „Paten“ einzelne Rechtsgebiete (sozusagen als freiwilliges Engagement) aktualisieren. Die Bedeutung der neuen Medien nimmt in unserer Arbeit stetig zu, zumal inzwischen auch Jugendliche regelmäßig online sind, die in den vergangenen Jahren von dieser Entwicklung eher abgekoppelt waren: Wenn wir noch vor einigen Jahren davon gesprochen haben, dass viele der von uns betreuten Jugendlichen keinen Zugang zum Internet finden, hat sich dies im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Während noch vor fünf Jahren die meisten der von uns betreuten Jugendlichen über keine eigenen Computer verfügten und nicht ahnten, welche Möglichkeiten das Internet für sie bereit hält, so verfügen selbst Jugendliche über einen eigenen Internet-Anschluss, die ansonsten kaum ausreichende finanzielle Mittel besitzen. Ganz selbstverständlich wird über das Internet kommuniziert, gekauft, getauscht, gespielt, präsentiert und sich prostituiert. Viele Jungs aus unseren Gruppen, die Musik machen, haben eigene Seiten unter www.myspace.com und präsentieren sich dort. Mit Erschrecken haben wir festgestellt, dass vor allem junge Mädchen unter www.kijiji.de ungeschützten Geschlechtsverkehr für ein Taschengeld anbieten. Dort präsentieren sie sich mit Fotos, Telefonnummer und zum Teil eigenem „Jappy“-Profil. Über „Jappy“ lassen sich dann Informationen wie Wohnort und Freundeskreis problemlos recherchieren. Den meisten Jugendlichen ist nicht bewusst, welchen Risiken sie sich aussetzen, wenn sie sich mit eigenen Fotos oder ihren Sprühernamen bzw. ihrer Zugehörigkeit zu diversen Crews und Gruppen darstellen. Insbesondere die Plattform „Jappy“ wird von nahezu allen Jugendlichen, die wir betreuen, genutzt. Die Jugendlichen verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit bei „Jappy“ oder in anderen Foren. Hier sind sie miteinander vernetzt, es werden neue Kontakte geknüpft und Verabredungen getroffen. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf unsere Arbeit. Während vor 10 Jahren Jugendliche sich in großen Gruppen treffen mussten, um Absprachen zu treffen oder sich zu sehen, genügt es heute, den Rechner anzumachen, „Jappy“ zu öffnen und alle Freunde sind online. Ende des Jahres 2007 haben wir uns als Streetworkteam ebenfalls ein Profil bei „Jappy“ eingerichtet. Im letzten Jahr haben wir über dieses Medium mit den Jugendlichen kommuniziert und fünf Jugendliche hierüber neu kennen gelernt. Zum Teil wenden sich auch uns unbekannte Jugendlichen dort mit ihren Fragen an uns. Ein großer Vorteil für uns ist, dass wir dort auch Jugendliche wiederfinden, zu denen wir seit längerer Zeit keinen Kontakt mehr hatten bzw. können Termine bekannt geben, die Alle erreichen. aus dem Bericht des Teams Pankow Qualifizierungen und Fortbildungen der Streetworker Drogen- und Rechtsdatenbank Zu den Themen Rechtliches und Drogenberatung nutzen unsere KollegInnen intensiv die Drogendatenbank und die Rechtsdatenbank auf unserer Website www.gangway.de. Beide Datenbanken werden von uns regelmäßig aktualisiert und erweitert. AG Jungen In unregelmäßigen Abständen tagt unsere Arbeitsgemeinschaft Jungen. Ziel der AG ist, die Arbeit mit männlichen Jugendlichen zu intensivieren und den Rahmenbedingen unserer Arbeit anzupassen. Die Arbeit der AG ist insbesondere wichtig, da die Streetworkteams zu 70 % mit Jungen arbeiten. AG Alkohol In Folge der Bearbeitung des Themas: „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ auf der diesjährigen Gangway-internen Klausurtagung haben sich KollegInnen zusammengefunden und die Arbeitsgruppe „Alkohol“ gegründet. 23 Antigewalt- und Kompetenztraining In den vergangenen Jahren haben mehrere KollegInnen von Gangway die Ausbildung zum/r Antigewalt- und Konflikt-Trainer/in abgeschlossen. Im Jahr 2008 konnten die KollegInnen wieder zahlreiche AKTs durchführen. Thematische Teams Einmal monatlich treffen sich alle Gangway-KollegInnen zum Thematischen Team. Monatlich werden Themen bearbeitet, die uns in der täglichen Arbeit berühren. Diesen Sitzungen werden einerseits von externen Referenten oder von den eigenen KollegInnen durchgeführt. Im Jahr 2008 wurden Themen wie Kinderschutz nach §8a SGB VIII oder Erreichbarkeit von jungen Frauen besprochen. Fallteams als Orte kollegialer Beratung Viele Streetworker sind mit der Methode des Fallteams im Rahmen der Sozialraumorientierung vertraut. Die Methodik des Fallteams birgt viele Potenzen auch für die kollegiale Beratung im Rahmen unseres überbezirklichen Austausches. Im Jahr 2008 haben wir in zahlreichen Sitzungen mehrere eigene Fälle bearbeiten können. Klausurtagung Unsere jährlich stattfindende Klausurtagung verbrachten wir 2008 im Jagdschloss Glienicke. Die drei Tage nutzten wir intensiv, um Themen, die unsere tägliche Arbeit berühren, zu besprechen (z.B. Elternarbeit oder Nutzung neuer Medien in der Straßensozialarbeit). Neben dem Fachlichen blieb auch Zeit für persönliche Gespräche untereinander. MigrantInnengesprächskreis Der MigrantInnengesprächskreis ist ein Gremium, in dem migrationsbedingte Themen und Probleme verstärkt aufgenommen werden. Der Gesprächskreis dient den KollegInnen zur Reflexion ihrer Arbeit aus der Sicht der MigrantInnen. OBST-Tagung Auch am neunten PraktikerInnentreffen der AG OBST (Organisation bundesoffenes Streetworkertreffen) in Güntersberge (Sachsen-Anhalt) war Gangway aktiv beteiligt. Themen in diesem Jahr waren u. a. Jungenarbeit, Mobile Jugendarbeit im ländlichen Raum, rechtliche Grundlagen, Zielgruppenerweiterung unter 14 und über 27 Jahre, Arbeit mit rechtsorientierten Jugendlichen und problematischer Alkoholkonsum bei Jugendlichen. Weitere Qualifizierungen Neben den zahlreichen intern angebotenen Qualifizierungen nutzen die KollegInnen auch regelmäßig externe Weiterbildungen, wie z.B. systemische Beratung in der Jugendarbeit, Deeskalation, Kinderschutz, Sexualpädagogik, Antisemitismus, Alkoholprävention oder Genderarbeit. Eine wichtige Stärke unserer überbezirklichen Arbeit erwächst aus der Bündelung der sehr unterschiedlichen Kompetenzen unserer KollegInnen. Streetworker mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, diversen Sprachkenntnissen und etlichen Zusatzqualifikationen, die oft auch tätigkeitsbegleitend erworben werden, stellen ihr Wissen und ihr Know how im Gesamtteam zur Verfügung. Ob Drogenberatung, Erlebnispädagogik (inklusive der dafür erforderlichen Kletter- und sonstigen Scheine), Mediation, Tanzpädagogik, Kfz-Technik, Licht- und Tontechnik, Fußball und Basketball, Kriminologie und Psychologie – es gibt kaum etwas, was es bei uns nicht gibt - und so immer die Möglichkeit, im Rahmen kollegialer Beratung und Unterstützung auf die Ressourcen der eigenen KollegInnen zurückgreifen zu können. Neben den spezialisierten Beratungsangeboten, welche die Streetworker selbst oder freie Mitarbeiter von Gangway anbieten, entstehen auch immer wieder neue Angebote in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern. Zusätzlich zu den bezirklichen Angeboten wurde freitags eine wöchentliche offene Rechtsberatung in unserer Zentrale durchgeführt. An 45 Terminen fanden sich hier 88 Rechtssuchende zur Beratung ein, davon 34% weiblich und 66% männlich. In 59% der Fälle ging es um strafrechtliche Probleme, gefolgt von zivilrechtlichen Fragestellungen (27%). In Einzelfällen wurde Rat zu arbeitsrechtlichen Fragen, Mietverhältnissen, ALG II und Verwaltungsrecht gesucht. Das Alter der Besucher betrug im Kernbereich 18 - 24 Jahre (58%). Zwischen 14 und 17 Jahren waren 29%, über 24 Jahre waren 13%. Bemerkenswert 24 war, dass Rechtssuchende aus allen Bezirken den Weg nach Mitte fanden, leicht überproportional waren junge Menschen aus Schöneberg und Neukölln vertreten. In der Regel konnte durch die Beratung eine Orientierung und z. T. auch Lösung der Problematik herbeigeführt werden. In Fällen, in denen eine anwaltliche Vertretung für notwendig erachtet wurde, erfolgte die Empfehlung an Kooperationsanwälte. Zunehmend zu beobachten war, dass externe Sozialarbeiter (z.B. Einzelfallhelfer, Familienhelfer, Freie Träger) wiederholt junge Menschen zur Rechtsberatung vermittelten. Spezialisierte Beratungsangebote für die Zielgruppen Antigewalt- und Kompetenztraining mit Jugendlichen Antigewalt-Trainingskurse sollen Umdenkungsprozesse bei den Jugendlichen fördern, die folgende Ziele zum Inhalt haben: Übernahme von Verantwortung für eigenes Handeln, Erlernen von Distanzfähigkeit zur Gruppendynamik, Erlernen von gewaltfreien Konfliktlösungsstrategien und Förderung von Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. Diese Umdenkungsprozesse sind längerfristige Lernprozesse, die durch unseren besonderen begleitenden pädagogischen Ansatz im Rahmen der Straßensozialarbeit weiterverfolgt und stabilisiert werden können. So ist auch nach Beendigung eines Trainings dieses Thema mit den Jugendlichen nicht beendet. Drogendatenbank Auf unseren Internetseiten betreiben wir eine ausführliche Drogendatenbank, auf der wir über die verschiedenen Substanzen, Suchtformen, Rechtliches usw. informieren. Insbesondere die anonyme Online-Drogenberatung wird von zahlreichen Jugendlichen, aber auch von besorgten Eltern oder Lehrern genutzt. Zwei Kollegen, die lange Zeit in der Drogenberatung gearbeitet haben, beantworten die Anfragen und ergänzen die Datenbank regelmäßig. Rechtsdatenbank Die intensiv überarbeitete Rechtsdatenbank auf unserer Website gibt Jugendlichen und anderen Interessierten Informationen zu den unterschiedlichen Rechtsgebieten. Themen wie Hartz IV, Umgang mit der Polizei, Schulden oder Waffen finden sich in diesem „Juristischen Wissen für Laien und Interessierte“. Rechtsberatung Einmal wöchentlich bieten wir in unserer Zentrale in Zusammenarbeit mit Berliner Rechtsanwälten eine für Jugendliche kostenlose Rechtsberatung an. Hier lassen sich Jugendliche insbesondere zu strafrechtlichen Themen beraten. Weitere Rechtsberatungen finden in einzelnen Bezirken statt. JobInn: Profile der Jugendlichen online Auf der Website des Teams JobInn haben junge Menschen die Möglichkeit sich vorzustellen. Interessierte Ausbildungsbetriebe können sich so unverbindlich ein Bild von möglichen Azubis machen. Die Profile reichen von schriftlichen Unterlagen bis hin zu kleinen Videos. 114 Gerichtsverfahren von Jugendlichen begleiteten die Streetworker im Jahr 2008. 74 der über Streetwork begleiteten Jugendlichen waren im Berichtsjahr in U-Haftvermeidung, U-Haft bzw. Haft. Nach großen Schwierigkeiten im Jahr 2007 konnten (mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Justiz) der Zugang zur Jugendstrafanstalt wieder unkomplizierter gestaltet und damit die Begleitung der Jugendlichen während der Haft besser ermöglicht werden. Dennoch: Wir stoßen hier an Kapazitätsgrenzen! Die Begleitung während der Haft, die sowohl zur Aufarbeitung der Straftaten als auch zur Vorbereitung der Entlassung immens wichtig ist, ist extrem zeitaufwendig. Sowohl die enge Verbindung zur JSA über unser Projekt „Legal leben“ als auch die in 2008 eingerichtete regelmäßige Sprechstunde von JobInn in der JSA führen hoffentlich zu einer kontinuierlicheren Kooperation und einer Effektivierung der Arbeit an der Schnittstelle zur Justiz. 25 „Legal Leben“ ist ein Tandemprojekt und wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen von „Vielfalt fördern – Zusammenhalt stärken“. Unser Tandempartner ist der Türkische Bund Berlin-Brandenburg. Ein Mitarbeiter beteiligt sich an unserem Projekt und gibt Beratung und Unterstützung für Bezugspersonen/Eltern von aus der Haft entlassenen oder von Haft bedrohten Jugendlichen. Projekt: „Legal Leben“ Gleichzeitig konnten wir eine „Legal Leben“ ist ein Projekt von Gangway e.V., das Kollegin aus der haftentlassenen Heranwachsenden den Einstieg in ein Jugendstrafanstalt geregeltes Leben erleichtert, Halt, Anerkennung und Plötzensee erreichen, die dort Orientierung bietet und den Weg in eine legale Zukunft im Rahmen von Medien und ermöglicht. „Legal Leben“ ist ein Tandemprojekt und wird Jugendberufshilfe arbeitet. gefördert durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit u. Das Projekt wird von uns Soziales im Rahmen von „Vielfalt fördern – Zusammenhalt begleitet und hat das Ziel, die stärken“. Unser Tandempartner ist der Türkische Bund BerlinIntegration aus der Haft Brandenburg e.V. entlassener oder von Haft bedrohter Jugendlicher zu fördern. Aus unserer Erfahrung heraus wissen wir, dass die aus der Haft entlassenen Jugendlichen oft auf sich alleine gestellt sind und sich orientierungslos fühlen. Dies bewirkt häufig die Gefahr einer erneuten Inhaftierung. Der Projektzeitraum liegt bislang zwischen April 2008 bis September 2009. Wir bieten an: - Beratung; Begleitung und Unterstützung bei der beruflichen Orientierung; - Unterstützung bei der Wohnungssuche; - Rechtsberatung / Schuldnerberatung; - Förderung von sozialem Engagement; - Förderung von kreativen Talenten (Hip Hop, Graffiti, Breakdance usw.). Bisher konnten wir entlassene Straftäter erreichen, die bereits in der Jugendstrafanstalt am Hip Hop-Projekt „Gitta Spitta“ beteiligt waren. Mit dem Medium Rap haben sie die Erfahrung gemacht, ihre Gefühle wie Trauer, Wut, Freude und Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Dabei konnten sie ihre eigenen Straftaten reflektieren und für sich eine neue Lebensperspektive erarbeiten. Durch bestehende Kontakte zu Gangway kam von einer Neuköllner Schule die Anfrage, mit Schülern der siebenten Klasse Workshops in Rap, Breakdance und Graffiti durchzuführen. Hierfür konnten wir die oben beschriebenen Jugendlichen begeistern. Sie führten in jedem Bereich einen achtwöchigen Workshop durch; im Anschluss wurden bei einer Weihnachtsfeier der einstudierte Tanz und der Rap vor Freunden und Eltern präsentiert. Ebenfalls durch eine Anfrage wurde an einer zweiten Schule in Köpenick während einer Projektwoche über das Thema Gewalt ein Workshop im Bereich Rap abgehalten. Es wurden mit den Schülern der sechsten und siebenten Klasse eigenständige Texte geschrieben, vor Ort auf eine CD aufgenommen und ihnen ausgehändigt. 26 Außerhalb dieser Treffen bezüglich der Workshops kommen alle Teilnehmer, die an diesem Projekt beteiligt sind, einmal wöchentlich zusammen, um über Geschehenes zu reflektieren und noch Bevorstehendes zu planen. Des Weiteren beteiligen wir uns an einem Runden Tisch für ausländische Gefangene bei der Senatsverwaltung für Justiz. aus dem Bericht des Teams Tiergarten Eine intensive Auseinandersetzung mit Gewalt findet auch in den Antigewalt- und Kompetenztrainings statt. Neben den sehr intensiven und zeitaufwendigen AKT, die allen Beteiligten ein hohes Maß an Verbindlichkeit abverlangen, gestalten die Streetworker mit der entsprechenden Ausbildung auch Soziale Kompetenz-Trainings, u.a. in der Kooperation mit Schulen. Doch auch in der Einzelbegleitung von Jugendlichen lässt sich die Trainererfahrung anwenden: Der Einzelfall S. (von Brita Feustel) S. ist ein junger Mann, der sich über einen längeren Zeitraum in einer Gruppe am Brunnenplatz aufhielt. Schon im Jahr 2007 beteiligte er sich regelmäßig an Aktionen. Er nahm an den Kochnachmittagen und dem Bowlen teil und nutzte unsere Bürozeit zum Gespräch. Er befindet sich bis heute in einer stabilen Beziehung mit einem Mädchen aus der Gruppe. Zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens schien er sehr stabil und geordnet durch´s Leben zu gehen. Er lebte in einer eigenen Wohnung, machte eine Lehre als Kfz-Mechaniker und übernahm Verantwortung für seinen 18jährigen jüngeren Bruder. Diesen nahm er ebenfalls zu unseren Treffen mit. Nachdem S. Vertrauen zu mir gewonnen hatte, fasste er wohl den Entschluss, sich bei mir Hilfe für seine Probleme zu suchen. S. hatte gerade seine gerichtliche Auflage mit Arbeitsstunden abgeleistet. Nun kam ein neues Verfahren wegen schwerer Körperverletzung auf ihn zu. Auch seine finanzielle Situation offenbarte sich als ein Desaster. S. hatte andere Pläne für sein Leben und war sichtlich betrübt über diesen Zustand. Wir entschlossen, im Vorfeld seines anstehenden Gerichtsverfahrens ein Antigewalt- und Kompetenztraining durchzuführen. Als Trainerin führe ich solche Trainings sonst nur in einer Gruppe durch. Hier jedoch machte ich eine Ausnahme und begann mit ihm allein. Daraus entstanden 22 Stunden Einzeltraining. Über Biografiearbeit und Genogramm tatsteten wir uns in seine Vergangenheit vor. Schon als kleines Kind musste er oft miterleben, wie die jeweiligen Partner seiner Mutter Gewalt antaten. Auch er wurde von den meist alkoholabhängigen Männern seiner Mutter verprügelt. Seine Mutter empfindet er als schwach. Sie konnte ihn und seinen Bruder nie schützen. Im Jugendalter hatte er die Kraft, selbständig zum Jugendamt zu gehen und um die Heimeinweisung zu bitten. Der Bruder folgte ihm. S. hatte gelernt, sich Hilfe zu suchen und wurde „sozialarbeitererprobt“. Das System des Hilfesuchenden wandte er dann auch bei mir an. Auffällig in der Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit waren oft Sätze wie „Weiß ich nicht mehr…“ oder „Keine Ahnung…“. Offensichtlich waren bei ihm viele Verdrängungsprozesse entstanden, um seinen Blick nach vorn freizubekommen. Er entwickelte sich relativ selbständig, erhielt eigenen Wohnraum ohne Betreuung und suchte sich eine Lehrstelle. Mit seiner festen Beziehung schien ein tragfähiges Gerüst entstanden zu sein. Umso bedrohlicher und deprimierender empfand er dann seinen Gewaltausbruch im Alkoholrausch, der dann zur Anzeige führte. Im Training musste er seine Tat haarklein nochmals wiedergeben. Ihm war schon bewusst, dass seine Demütigungserfahrungen in der Kindheit im Zusammenhang mit seinen Gewaltausbrüchen stehen. 27 Da er mit seiner Mutter noch in Verbindung steht, hätte er die Chance, auch noch einmal mit ihr über die Vergangenheit zu sprechen. So könnte er seine Wissenslücken beheben und ein klares Bild bekommen. S. empfindet diese Auseinandersetzung für sich aber im Moment als zu bedrohlich. Er will ausschließlich nach vorn gucken und aus einem Leben etwas machen. Am Erkennen des Zusammenhangs zwischen Vergangenheit und Zukunft werden wir auch weiterhin arbeiten müssen. Ein weiteres Problem bei S. ist, dass er oftmals seine Post nicht öffnet. Aus Angst vor Geldforderungen steckt er dann den „Kopf in den Sand“. So sind einige Forderungen aufgelaufen. Zwei Gläubiger konnten wir mit Ratenzahlungen zufrieden stellen. Mit den weiteren Forderungen wird jedoch ein Besuch bei der Schuldnerberatung fällig. Wir werden um eine Stundung bitten, da seine finanziellen Möglichkeiten zur Abzahlung ausgeschöpft sind. Für seine finanzielle Situation benötigt S. unbedingt weiterhin eine Begleitung. Oftmals fehlt sogar das Essen im Küchenschrank. Die Familie seiner Freundin integriert ihn und so kann er auch dort mit Lebensmitteln versorgt werden. Gerade auch an Feiertagen wie Weihnachten findet er dort einen familiären Anschluss. Leider hat auch diese Familie ihre eigene Problematik. Suchtverhalten führt auch dort zu großer Geldnot, so dass auch hier zukünftig Hilfe notwendig werden wird. Ende des Jahres 2008 signalisierte S. einen Selbstmordversuch. Er wollte im Alkoholrausch aus dem siebten Stock seines Wohnhauses springen. Aus dieser für mich völlig unangekündigten Krise ist erkennbar, dass ich auch im Jahr 2009 eine intensive Betreuung weiterführen muss und wir noch einen gemeinsamen Weg vor uns haben. aus dem Bericht des Teams Hohenschönhausen Natürlich darf in der Straßensozialarbeit der Spaß nicht zu kurz kommen. Fahrten sind bei den Jugendlichen besonders beliebt und für uns eine wichtige Methode, um Kontakte zu neuen Jugendgruppen zu intensivieren, Projekte vorzubereiten, das Aushandeln und Einhalten (!) von Regeln zu trainieren, freiwillige Bildungsprozesse in Gang zu setzen u.v.a.m. Oft entsteht auf Fahrten die notwendige Nähe zwischen Jugendlichen und Streetworkern, die für den Einstieg in die intensive Einzelbegleitung Bedingung ist. Die Jugendlichen, mit denen wir es zu tun haben, bringen viele Kompetenzen mit (bzw. suchen wir so lange nach den versteckten Ressourcen, bis wir diese auch finden) – im Regelfall gehört allerdings Verbindlichkeit nicht zu den Kernkompetenzen „unserer“ Jugendlichen. Das bringt im wahrsten Sinne des Wortes Spannung in unsere Arbeit, denn (fast) jeder Planungsprozess entwickelt sich zum Hindernislauf. Für experimentelle Vorhaben müssen immer wieder zusätzliche Mittel akquiriert werden, was zwar durchaus gelingt, aber unseren kleinen Verwaltungsbereich vor harte Herausforderungen stellt. Neben dieser eher strukturellen Schwierigkeit ist dies auch ein inhaltliches Problem: Alle momentanen Programme, die das Ausprobieren neuer Strategien ermöglichen, laufen bei anderen Senatsverwaltungen, konkurrieren z.T. mit dem Bereich Jugend oder stehen dieser so heterogenen Jugendhilfe mit kritischem Unverständnis gegenüber. Eine wieder intensivere Steuerung durch die für Jugend zuständige Senatsverwaltung auch der anderen Programme, die Jugendliche betreffen, wäre sehr wünschenswert, auch, um unnötige Parallel- oder gar Fehlentwicklungen zu vermeiden. 28 Gruppenfahrt (un)gleich Gruppenfahrt? einige Beispiele Hohenschönh. Winterfahrt Jugendliche aus Hohenschönhausen Süd sind für eine Woche nach Fusch am Großglockner (Österreich) gefahren. Die Jugendlichen kommen aus sozial schwachen Familien (viele PatchworkFamilien) mit mehreren Geschwistern. Ziel der Winterfahrt war es, innerhalb der Gruppe das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Wedding: Erdbeeren pflücken in Gatow mit den Biesentaler Jugendlichen Im Juni ist das Team mit den Jugendlichen aus der Remise in den Berliner Beerengarten nach Gatow gefahren. Die Jugendlichen stürzten sich auf die Erdbeerfelder. Die Erdbeeren waren süß und saftig, rot und prall :). Selbst gepflückt natürlich noch leckerer. Kreuzberg Jugendbegegnun g MontevideoBerlin (14.29.10.2008) Interkulturelle Arbeit / Jugendbegegnung: Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem uruguayischen Partner „Asociación de Integración Cultural Tangó wurde die gemeinsame Arbeit der Jugendlichen weiterentwickelt und vertieft. Lichtenberg FAS Kanutour Die Fahrt mit Lichtenberger Jugendlichen begann mit einer gemütlichen Kanufahrt über die Mecklenburger Seenplatte und endete mit einem Tauchgang in der Ostsee! Überbezirklich Sommercamp Im Juli 2008 fuhren SozialarbeiterInnen mit Jugendlichen aus den Bezirken Marzahn, Prenzlauer Berg und Hohenschönhausen in die Tiefen des Bayerischen Waldes, um dort, abgeschieden von jeglicher (Stadt-) Zivilisation, pure Natur zu erleben. In den Pfingstferien fuhr das Team Neukölln mit vier Neuköllner Jugendlichen auf eine 3-Tages-Kurzreise nach Krakow. Neukölln Krakowfahrt Reinickendorf Türkeifahrt Eine einwöchige Reise mit Reinickendorfer Jugendlichen quer durch die türkische Provinz Adana. Dabei wurde auch das Training der Eigenverantwortung der Jugendlichen, bspw. durch die selbständige Suche nach Unterkünften, angestrebt. Touristisches Großstadt-Sightseeing blieb dabei aus. Wedding Workshop: „Die Türkei - ein Land auf dem Weg nach Europa“ Am 12.12.2008 machten sich die jugendlichen ProjektagentInnen von „Vielfalt tut gut.“ mit VertreterInnen von Gangway und des Bezirksamtes Mitte auf den Weg zu einem interkulturellen Workshop in Istanbul. 29 2. Mit welchen Zielgruppen haben Sie gearbeitet? 2.1. Statistische Beschreibung der Besucher/innen / Teilnehmer/innen (Falls keine Statistik geführt wurde, bitte Schätzwerte angeben) Anzahl betreuter Gruppen: 95 Anzahl intensiver Einzelbegleitungen: 387 Anzahl Jugendlicher in den Kerngruppen: 1.246 davon Mädchen: 329 Anzahl betreuter Jugendlicher außerhalb von Gruppen: Anzahl Jugendlicher im offenen Kontakt (z.B. im Gruppenumfeld, durch gezielte Veranstaltungen, in der Nachbetreuung o.ä.): 574 davon Mädchen: 183 1.019 davon Mädchen: 336 Gesamtzahl betreuter Jugendlicher: 2.839 davon Mädchen: 848 Alter in % bis 6 J. bis 13 J.: bis 16 J.: bis 20 J.: bis 27 J.: über 27 J.: Alter unbek. 0,14 % 7,89 % 27,05 % 45,12 % 14,09 % 0,67 % 5,04 % Geschlecht in % Schul- u. Berufsausbildung bzw. Schulbesuch in % Grundschüler 5,67 % Hauptschüler 23,21 % Realschüler 6,55 % Gesamtschüler 5,67 % Sek.2/Gymnasium 3,03 % Sonderschüler 3,87 % Studenten 0,77 % Qualifizierungsmaßn. SGBIII/ 9,23 % Zivildienst/FSJ/FÖJ 0,67 % Auszubildende 7,12 % weiblich: 29,87 % Geringfügig beschäftigt 5,04 % männlich: 70,13 % Berufstätige Arbeitslose Haft Status unbekannt 3,28 % 10,78 % 1,59 % 13,53 % Einzugsbereich Besucher/Teilnehmer jeweilige Bezirke nicht im Treffpunktbezirk Herkunft: deutsche Herkunft türkische Herkunft arabische Herkunft binationale Herkunft Aussiedler Andere Herkunft Genaue Herkunft unbekannt in % 88,34 % 11,66 % 50,90 % 18,14 % 16,59 % 5,21 % 1,55 % 5,92 % 1,69 % In die Statistik nicht eingeflossen sind Jugendliche, die wir zwar mit Veranstaltungen erreichen, zu denen wir aber keine persönliche Beziehung haben. 2.2. Kurze Darstellung der Zielgruppen /Sozialindikatoren Der Begriff „Straße“ als pädagogisch zu betreuender Sozial- bzw. Aktionsraum beinhaltet soziale Räume wie Straßen, Parkanlagen, Bahnhöfe, Diskotheken, Bereiche um soziale Einrichtungen etc. In den verschiedenen Bezirken betreut Streetwork stadtteil- und szenebezogen junge Menschen in gefährdeten Lebens- und Wohnbereichen. Zielgruppe für Straßensozialarbeit sind Gruppen von jungen Menschen, deren Lebenssituation durch Jugendsozialarbeit zu verbessern wäre, die aber von den bestehenden Einrichtungen der Jugend- und Jugendsozialarbeit nicht bzw. nicht genügend erreicht werden und sich regelmäßig im öffentlichen Raum treffen. Zielgruppe sind Menschen in selbstgewählten Gruppenstrukturen, die ausgegrenzt oder von Ausgrenzung bedroht sind bzw. sich selber ausgrenzen. Streetwork wendet sich zudem an marginalisierte, gewaltbereite bzw. gewalttätige und sozial benachteiligte Jugendliche. Sie erfüllen die im § 13 des AG KJHG erwähnten sozialen und persönlichen Merkmale. 30 Junge Menschen im Alter von 14-27 Jahren gehören zu unserer Zielgruppe, unabhängig von Geschlecht, Religion, sozialem Status, Weltanschauung und Nationalität. Wir suchen sie im „öffentlichen Raum“, an ihren Orten und zu ihren Zeiten auf oder sie finden den direkten Weg zu uns. Wir sehen die Jugendlichen bei unseren Rundgängen u.a. auch in „Männer-Cafés“ und Spielcasinos. Spielautomaten sind leider ein fester Bestandteil von vielen Cafés geworden, genauso wie die Spielcasinos, auf die man vermehrt im Wedding antrifft. Im Rahmen unserer lebensweltorientierten Arbeit müssen wir auch hier flexibel auf die „neuen Situationen“ in Wedding reagieren und unser „Rundgänge“ in diesen Casinos bzw. Cafés verstärken. Die Jugendlichen kommen überwiegend aus kinderreichen Familien. Die Orientierungslosigkeit und Perspektivlosigkeit der Jugendlichen sind Phänomene, die bei ihnen sehr stark ausgeprägt sind. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass ein Teil der Jugendlichen ohne Abschluss von den Schulen geht, da sie der Meinung sind, dass ein Abschluss sie im Leben auch nicht weiterbringen würde. Auch bei Jugendlichen, die einen Abschluss haben, zeigt sich die Perspektivlosigkeit insbesondere in Bezug auf die Aussicht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Dies führt wiederum bei den Jugendlichen zu einer höheren Frustration und Hilflosigkeit. Maßnahmen seitens des Jobcenters werden mit Mühe durchgezogen - dies auch nur, da ansonsten die Transferleistungen vom Jobcenter gekürzt oder eingestellt werden. In unserer Arbeit stellen wir auch die Zunahme des Einflusses von Moscheen und Moscheenvereinen bei den Jugendlichen fest, damit verbunden auch die Zunahme religiöser Überzeugungen und ein stärkeres Befolgen islamischer Vorschriften. Es gibt auch Jugendliche, die sich in einem Widerspruch befinden, da sie den Islam zwar nicht praktisch ausleben, aber die Religion sehr hoch halten. Der aktuelle Konflikt im Nahen Osten - Palästina und Israel - hat auch deutlich spürbare Auswirkungen auf die muslimischen Jugendlichen. Hierbei spielen emotionale Auseinandersetzungen mit diesem Thema und Begriffen wie Gerechtigkeit, Krieg, Frieden, Heimat und Kultur eine große Rolle. Wir fanden es von großer Bedeutung und Wichtigkeit, den Jugendlichen in erster Linie zuzuhören, wenn sie ihre Ängste, aber auch über ihre Wut zu Wort brachten. Ferner ist bei türkischen Jugendlichen auch eine Zunahme des türkischen Nationalismus zu beobachten. Bemerkenswert ist jedoch, dass es zwischen den kurdischen und türkischen Jugendlichen innerhalb der Gruppen zu keinen Ausschreitungen kam. Die Erreichbarkeit von Mädchen und jungen Frauen nicht deutscher Herkunftssprache ist im Verhältnis zum letzten Jahr nicht mehr so niedrig. Durch Projektarbeiten (Word Up Part 2, 1. Familienfest in der Buttmannstraße, Open Space, Lynar-Fest, Sparrplatz-Fest etc.) konnten wir den Kontakt zu diesen Mädchen herstellen. Des Weiteren bestand auch intensiver Kontakt zu den Freundinnen der jungen Männer. aus dem Bericht des Teams Wedding 31 3. Welche Projektangebote bezogen auf den Förderzeitraum wurden durchgeführt? Anzahl Angebot (z.B. Veranstaltungen, Gruppenangebote, Projekte, offener Bereich usw.) Zahl der durchgeführten Angebotsstunden - TRIFFT NICHT ZU Betreuung der Jugendlichen erfolgt über Gruppenarbeit, Projektarbeit, Stadtteilarbeit und Einzelbegleitung orientiert an den Bedarfslagen und Fähigkeiten der jeweiligen Jugendlichen (keine Angebotsstruktur) Anzahl der Teilnehmer/BesucherInnen Anzahl Angebotsstd. Anzahl betreuter Jgdl. Gesamt: 37.720 h Gesamt: 2.839 4. Welche Methoden, Arbeitsformen wurden gewählt, um die Zielsetzung zu erreichen? Die Handlungskonzepte der Gangway-Teams zielen darauf ab, Vertrauen zu den Jugendlichen aufzubauen und die soziale Ausgrenzung von Jugendlichen zu vermeiden. Sie beinhalten folgende, auf Lebensbewältigung abzielende Leistungsangebote: • • • • • • • • • Beziehungsarbeit als persönliches, aber zugleich professionell gestaltetes und reflektiertes Sich-in-Beziehung-Setzen zu den Jugendlichen; Betreuungsarbeit als Gestaltung eines Beziehungsund Gesprächszusammenhanges vor dem Hintergrund individueller und gruppenbezogener Problemlagen und unter dem Aspekt der Kontinuität und Mitwirkung von Jugendlichen; Beratungsarbeit als Beratungsangebot mit Blick auf allgemeine und spezifische Beratung sowie individuelle und gruppenbezogene Krisen und Problemlagen; Gruppen- und Projektarbeit: Soziales Lernen als Angebot zur Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen von Jugendlichen; Jugendkulturarbeit, politische Bildung und Erlebnispädagogik als Angebot der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und im Kontext des Angebots zum sozialen Lernen in Gruppen; Begleitung als Angebot einer solidarischen Unterstützung von Jugendlichen gegenüber Ämtern, Institutionen und Behörden (Anwalts- bzw. Beistandsfunktion); Verhandlung als direktes oder indirektes Verhandlungsangebot des Streetworkers mit mindestens zwei Problembeteiligten und auf der Grundlage der Qualitätsmerkmale von Streetwork; Vermittlung als Vermittlungsangebot, das die Aktivierung von Hilfe anderer Einrichtungen zum Ziel hat und die Selbständigkeit der Jugendlichen und das Prinzip der Freiwilligkeit berücksichtigt; Intervention als Eingriff in negative Verlaufsprozesse (Gewalt, Delinquenz) mit dem Ziel einer Unterbrechung von objektiver Gefährdung und einer Verankerung subjektiven Verhaltens und Eröffnung von Perspektiven (Krisenintervention und Deeskalation von Gruppenauseinandersetzungen, Konfliktbewältigung und Mediation). Die Methodenvielfalt in der Straßensozialarbeit kann sowohl den in diesem Bericht dargestellten Aktivitäten als auch den einzelnen Teamberichten entnommen werden. Alle Aktivitäten ordnen sich ein in die langfristigen Prozesse der Arbeit mit den Gruppen und Einzelnen. 32 5. Welche mädchen- und jungenspezifischen Arbeitsansätze wurden angewandt? Geschlechtsspezifische und geschlechterbewusste Herangehensweisen sind integraler Bestandteil der Arbeit aller Streetworkteams. Alle Streetworkteams stellen in ihren Jahresberichten mädchen- und jungenspezifische Arbeitsansätze dar und machen auch deutlich, auf welche Grenzen geschlechtsspezifischer Arbeit sie stoßen und wie diese Grenzen etwas verschoben werden. Am Beispiel der Entwicklung der Gangway-Fußball-Liga haben wir im letzten Jahresbericht verdeutlicht, wie langfristig angelegt gerade solche Arbeitsansätze sind. Die dort beschriebene Entwicklung hat sich fortgesetzt: Wieder ist es eine Mädchenmannschaft mehr und wir sind sicher, das weitere hinzukommen werden, wenn wir einen langen Atem haben. Die Schwierigkeit, Mädchen nichtdeutscher Herkunft im öffentlichen Raum zu erreichen, bleibt weiterhin bestehen. Mädchen sind im öffentlichen Raum allgemein deutlich weniger anzutreffen als Jungen. Deren Raumaneignung ist deutlich ausgeprägter, raumgreifender und auf Sport, Abenteuer und Gruppenerlebnisse ausgerichtet. Sie verbringen viel mehr Zeit in Außenbereichen und werden als „Draußenspieler“ bezeichnet. Spiele von Mädchen beinhalten viel mehr soziale und kommunikative Aspekte und finden verstärkt in Räumen oder in Wohnungsnähe statt. Viele Plätze in Neukölln sind männlich dominiert, Mädchen und junge Frauen sind dort unterrepräsentiert und halten sich dort selten über einen längeren Zeitraum auf. Dies liegt mit Sicherheit nicht nur an dem familiären Regelwerk, sondern auch an der Tatsache, dass sie in Neukölln in einer eher islamisch geprägten Welt leben und hier ein anderes Rollenverständnis der Frau vorherrscht. Wir begegnen in unserer Arbeit häufig Mädchen und jungen Frauen, die sich in traditionell stärker vorherrschenden rollenspezifischen Erwartungen bewegen. Es ist für die Mädchen und heranwachsenden Frauen hier sehr schwierig, ihre weibliche Identität zu finden und sich frei zu entfalten, denn für typisch männliches Verhalten werden sie sanktioniert und für typisch weibliches Verhalten abgewertet. Die soziale Kontrolle ist groß und Mädchen, die sich häufig mit Jungen auf Plätzen aufhalten, geraten schnell in die Rolle des Mädchens, „das mit jedem nach Hause geht“. Das macht es für uns als StraßensozialarbeiterInnen nicht gerade einfach, Mädchen zu erreichen, da wir Mädchen ab 12 Jahren im öffentlichen Raum- unserem Arbeitsfeld- nicht bzw. sehr wenig antreffen. Die Erreichbarkeit ist zudem noch von den spezifischen Altersstufen abhängig. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die 12-14-Jährigen sehr offen sind für Mädchenarbeit, die 14-18-Jährigen allerdings nur erreichbar bleiben, wenn schon eine Beziehung zu uns bestanden hat. aus dem Bericht des Teams Neukölln 33 Trotz dieser Schwierigkeiten finden wir immer wieder Möglichkeiten, auch die Mädchen zu erreichen und Anknüpfungspunkte für eine gemeinsame Arbeit zu schaffen. Kreuzberg „My Style“ Modeprojekt Lichtenberg 10. Mädchenaktionstag Neukölln Mädchenfest auf dem Reuterplatz geschlechtsdifferenzierte Arbeit, Modenschau für ein anderes Körperbewusstsein bei Mädchen Hauptthematik: Beschäftigung mit dem eigenen Körper, Ausleben und konkretes Umsetzen persönlicher Schönheitsideale Mädchen können an diesem Tag vielfältige sportliche, künstlerische und handwerkliche Dinge ausprobieren, um neue Interessen und ein stärkeres Selbstbewusstsein zu entwickeln. ca. 40-50 Mädchen aus dem Reuterkiez (Migrationshintergrund: 80%) nahmen zwischen 15 und 17 Uhr an den von uns organisierten Workshops teil: Kickboxen, Rap, Capoeira, „Mathe rockt!“-Projekt 6. Wie wurden die Zielgruppen an der Planung, Umsetzung und Auswertung der Angebote beteiligt? Projekte und Aktionen werden von den Jugendlichen mit unserer Begleitung und durch unsere Unterstützung selbst entwickelt. Die starke Konzentration der Streetworkteams, im Rahmen der Gruppenarbeit das Selbstorganisationspotential der Jugendlichen zu stärken, wird in einem Großteil der Gruppenbeschreibungen in den Teamberichten deutlich. Zunehmend gelingt es darüber hinaus, dass die Jugendlichen auch Verantwortung im Gemeinwesen übernehmen. Die Arbeit mit den Gruppen, einzelne „Events“ und fortlaufende Gruppenarbeiten werden kontinuierlich dokumentiert, von der Presse begleitet und auf verschiedene Weise von den Jugendlichen kommentiert, so z.B. in Befragungen und Interviews oder auf der bereits erwähnten Homepage. Von diesen Auswertungen ausgehend werden Projekte weiterentwickelt, verändert oder neue geschaffen. Auf diese Weise wird der niedrigschwellige Zugang gewährleistet und es werden interessenund lokal angepasste Möglichkeiten geschaffen, deren Realisierung gleichzeitig die Emanzipation und Selbständigkeit der Jugendlichen fördert. Bewährt hat sich die Darstellung von Aktivitäten über zunehmend von den Jugendlichen selbstgestaltete online-Tagebücher, die sowohl eine unmittelbare Reflexion des Erlebten ermöglichen als auch die Kommunikation mit dem unmittelbaren sozialen Umfeld der Jugendlichen befördern. 7. Wie wurden die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützt, an Entscheidungsprozessen mitzuwirken? Wo auch immer es möglich ist, bringen sich die Jugendlichen, meist begleitet durch ihre Streetworkteams, in die aktuelle Bezirks- oder Landespolitik ein. Dabei suchen wir beständig nach möglichen Formen der Mitbestimmung, bei denen die Jugendlichen auch unmittelbare Wirkungen ihres Engagements erfahren. Gut eignen sich (wenn sie nicht an bürokratischen Hürden scheitern) Beteiligungsprojekte im Rahmen der Gestaltung von Park- und Spielflächen im eigenen Bezirk, bei denen die Jugendlichen nicht nur in die Planung, sondern auch in die konkrete Gestaltung einbezogen sind. Allerdings ist es immer wieder sehr schwierig, die entstehenden Frustrationen der Jugendlichen aufzufangen, wenn ihr Engagement letztlich an der Ignoranz der Erwachsenenwelt scheitert. Dies passiert manchmal sogar bei beabsichtigten Integrationsprozessen in Jugendeinrichtungen...: Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit mit der Gruppe war die Integration der Jugendlichen in die Einrichtung „Statthaus Böcklerpark“. Deswegen haben wir in der Vergangenheit die Gruppe bei der Organisation, Planung und Gestaltung eines eigenen Raumes in der Einrichtung unterstützt und begleitet. 34 Die Renovierung fand schon im Jahr 2007 statt und wurde aufgrund finanzieller Schwierigkeiten seitens der Einrichtung unterbrochen. Die Gruppe wartete darauf, dass die Arbeit in dem Raum weitergeführt wird, sobald wieder finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Plötzlich erfuhren sie im Jahr 2008, dass der ihnen zugesprochene Raum zu einem Nähraum umgestaltet wurde, was für die Gruppe eine große Enttäuschung war. Es wurde das Gefühl erweckt, dass sie für die Renovierungsarbeiten ausgenutzt wurden. Die Jugendlichen fühlten sich von der Einrichtung nicht ernst genommen, was dazu führte, dass sie die Einrichtung nicht mehr regelmäßig besuchten. Sie kamen nur noch dienstags in die Einrichtung, um die Hallenzeit zu nutzen, welche vom „Statthaus“ und Gangway in Kooperation angeboten wurde. In den Sommerferien fand keine Hallenzeit statt. Trotzdem trafen wir uns jeden Dienstag und spielten draußen Fußball. Ab September sollte es in der Halle weitergehen. Aber dann erfuhren die Jugendlichen und wir, dass der Einrichtung durch ein Missgeschick die Halle nicht mehr zur Verfügung stand. Die Gruppe und die anderen Jugendlichen, welche die Halle nutzten, waren sehr enttäuscht. Jetzt besucht diese Gruppe die Einrichtung gar nicht mehr. aus dem Bericht des Teams Friedrichshain/Kreuzberg 8. Wie arbeiteten Sie mit dem sozialen Umfeld (Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen...) zusammen? Kontakt zu diesen wird auf Wunsch und mit Einverständnis der Jugendlichen aufgenommen. Insbesondere im Zusammenhang mit der intensiven Einzelbegleitung Jugendlicher sowie in der Arbeit mit so genannten „Lückekindern“ nimmt eine Zusammenarbeit mit oder punktuelle Einbeziehung der Eltern zu. Dabei werden die Streetworker allerdings auch immer wieder mit dem Hilfebedarf der Eltern konfrontiert, die selbst Unterstützung bei Behördenanträgen u.ä. benötigen bzw. einen großen Beratungsbedarf haben. In manchen Fällen sind die Problemlagen der Eltern eher Ursache der Probleme der Jugendlichen als dass sie für den Hilfeprozess fördernde Ressource sein könnten. Wo notwendig und möglich unterstützen wir in solchen Fällen punktuell auch die Familien, v.a. dann, wenn eine Familienhilfe nicht angenommen wird oder gescheitert ist. Einige in den Jahresberichten der Streetworkteams beschriebene gelungene Beispiele der Kooperation mit Schulen stimmen zwar optimistisch, sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Schule als Institution immer noch eine schwieriger Partner ist und eine partnerschaftliche Kooperation („auf gleicher Augenhöhe“) letztlich eine Ausnahmeerscheinung ist. 9. Mit welchen anderen Trägern/Institutionen haben Sie kooperiert? Eine intensive überbezirkliche Zusammenarbeit und Vernetzung existiert zwischen den verschiedenen Projekten von aufsuchender Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen sowie mit überbezirklichen und bezirklichen Beratungseinrichtungen. Darüber hinaus bestehen stabile Kooperationsbeziehungen in allen Bezirken. (vgl. Teamberichte) Als Mitglied im Paritätischen und im Archiv der Jugendkulturen ergeben sich weitere Kooperationsbeziehungen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Zusammenarbeit mit den Jugendfreizeiteinrichtungen, zumindest mit denen, die für unsere Zielgruppen noch offen sind. Auch in diesem Berichtsjahr spielte die Kooperation mit dem Projekt „berliner jungs“ von Subway eine wichtige Rolle, mit dem wir zur Prävention pädosexueller Übergriffe häufig kooperieren. Die Kooperation mit Unternehmen wurde im Bericht bereits eingangs beschrieben. Weitere team- und projektbezogene Kooperationsbeziehungen können den einzelnen Teamberichten entnommen werden. Nach internen Zählungen haben wir im Jahr 2008 mit ca. 230 Kooperationspartnern kontinuierlich zusammengearbeitet. 35 10. Wie wurden das Projekt und die Angebote der Öffentlichkeit vermittelt? Darstellung nach außen, Präsentation der Arbeit in Fachkreisen, Darstellungen in Medien (z. B. Pressespiegel) Gangway betreibt eine Homepage unter www.gangway.de, die nicht nur über aktuelle Veranstaltungen informiert, sondern einen großen Beratungs- und Recherchebereich beinhaltet. Projektbegleitend sowie anlässlich drängender jugendpolitischer Themen verschicken wir regelmäßig Informationen an die Medien. Häufig kontaktieren uns aber auch MedienvertreterInnen direkt, um uns zu aktuellen Themen zu befragen. Im Berichtszeitraum gab es ca. 35 Medienberichte über Gangway e.V. (eine Auswahl in Anlage 1). Die Angebote der Teams sowie Infos über spezifische Fragestellungen (z.B. Tilidin, Verhalten bei Kontrollen oder Festnahmen durch die Polizei etc.) werden über Flyer gezielt verbreitet. Ein Überblick über die Arbeit mit Studiengruppen aus dem In- und Ausland befindet sich in der Anlage 2. Im Berichtsjahr erschien wiederum unser Gangway-Newsletter über einen breiten Mailverteiler. 11. Wie waren die Öffnungs- und Schließzeiten? regelmäßige Öffnungszeiten Öffnungen am Wochenende Mo: Di: Mi: Do: Fr: Sa: So: Schließzeiten Keine – Streetworkteams sind ganzjährig tätig. (z. B. Ferienzeiten) 12. Auf welche Weise erfolgte eine Auswertung/Selbstevaluation? Nach gemeinsam erarbeiteten Kriterien wird von jedem Team regelmäßig die Arbeit eingeschätzt und reflektiert. Daneben finden Teamsupervisionen oder -coachings, Feld- und Stadtteilanalysen und Praxisbegleitung der Streetworkteams statt. Im Rahmen der intensiven Einzelbegleitung werden gemeinsam mit den Jugendlichen konkrete Vereinbarungen getroffen, in denen erreichbare und zu erreichende Ziele festgehalten werden. Gruppenanalysen bilden die Grundlage für die Festlegung von kurz-, mittel- und langfristigen Zielen in der Arbeit mit einzelnen Gruppen, Ergebnisse werden in den Teamtagebüchern dokumentiert. Jedes Streetworkteam leitet ca. einmal jährlich ein Gesamtteam und stellt dort seine Arbeitsschwerpunkte zur Diskussion. In den meisten Bezirken finden regelmäßige Evaluationstreffen des Bezirksamtes mit den Streetworkteams statt. (vgl. Teamberichte) 13. Welche Veränderungen beabsichtigen Sie für die zukünftige Arbeit des Projektes Die Veränderungen der letzten Jahre (Verstetigung Jobteam und Aufbau JobInn, Ausbau der Beratung zu Drogen und Rechtsfragen, Entwicklung selbstorganisierter Projekte Jugendlicher) haben sich als tragfähig erwiesen. Dieser Weg der Kompetenzerweiterung soll weiter fortgesetzt werden. Dabei ist es vor allem wichtig, diese entstandenen Bereiche auch 36 finanziell zu stabilisieren. Weitere Entwicklungen in der Arbeit mit Älteren an den Treffpunkten der Jugendlichen, den Ansätzen der Arbeit mit Eltern sowie zum Thema Alkohol wurden bereits im letzten Bericht beschrieben. Schwerpunkte der konzeptionellen und fachlichen Weiterentwicklung sind weiterhin interkulturelle Arbeit und Beratungskompetenz zu spezifischen Fragen, Antigewalt- und soziale Kompetenztrainings sowie die Intensivierung der Nachbetreuung nach der Jugendhaft. 14. Welche Hinweise ergeben sich aus Ihrer pädagogischen Arbeit für jugendpolitische Konsequenzen? Noch einmal (aus dem Bericht des Vorjahres): Wir haben in den letzten Jahren wiederholt jugendpolitische Konsequenzen beschrieben, die zum großen Teil weiter ihre Gültigkeit haben und an dieser Stelle nicht wiederholt werden sollen. Momentan ist auffällig, dass in ganz verschiedenen Senatsressorts, quasi „scheibchenweise“, Jugendpolitik gemacht wird, ohne dass klare Handlungsstrategien erkennbar sind. Hier wäre aus unserer Sicht eine stärkere politische Einmischung sowie ressortübergreifende Strategieentwicklung durch die für Jugend zuständige SenBWF dringend geboten. B) Angaben zu den personellen Ressourcen des geförderten Projektes 1. Wie viele Beschäftigten waren für das Projekt tätig? Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen Anzahl festangestellter pädagogischer Mitarbeiter/innen Honorarmitarbeiter/innen (Stunden pro Jahr) Anzahl Praktikanten/innen Anzahl Zivildienstleistenden Anzahl weiterer festangestellter Mitarbeiter/innen (z.B. Verwaltung) wird nicht erfasst 41 ca. 3600 5 1 3 2. Welche Fort- und Weiterbildungen wurden im Berichtszeitraum wahrgenommen? Fort- und Weiterbildung im Berichtszeitraum Teilnehmer/in Titel / Inhalt Träger d. Fortbildung Umfang in h Vgl. Teamberichte 3. Wie häufig fanden Arbeitsbesprechungen, interne Fortbildungen u.ä. im Projekt statt? Art der Besprechung Gesamtteambesprechung Thematische Teams Klausurtagung Gesamtteam (Bezirks-)Teamsitzungen Fortbildung und Supervision vergleiche einzelne Teamberichte! Dauer (ca. in Std.) 3 Stunden 3 Stunden 27 Stunden 2,5 Stunden 37 Häufigkeit(z.B. wöchentlich, nach Bedarf) monatlich monatlich oder nach Bedarf jährlich wöchentlich C) Angaben zu den räumlichen Ressourcen/ zur Entwicklung der Ausstattung 1. Wer ist Eigentümer der genutzten Räume, Gebäude und Grundstücke? • • privater Vermieter des zentralen Büros Stadtteilbüros werden weiterhin von den Bezirksämtern (in einigen Fällen auch von Wohnungsbaugesellschaften oder Kooperationspartnern) gestellt, wobei dafür zunehmend Kostenbeiträge erhoben werden. Im Stadtteil Lichtenberg ist kein Stadtteilbüro vorhanden. Zentrale: Schumannstr. 5, 10117 Berlin TEAMBÜROS in den Bezirken, z.B. Pankow Hohenschönhausen Marzahn Schöneberg 2. In welchem Zustand befinden sich Gebäude/Räume sowie Inventar/ Geräte? Die Räume in der Schumannstraße befinden sich in einem modernisierten Altbau, der ausschließlich von Gewerbe genutzt wird. Die einzelnen Teambüros in den verschiedenen Bezirken befinden sich in einem sehr unterschiedlichen Zustand. 38 D) Angaben zur finanzielle Entwicklung des Projektes 1. Wie entwickelte sich die Finanzierung des Projektes in den letzten Förderjahren? Einsatz von Eigenmitteln z.B. Spenden, Bereitstellung von Räumen, Mitgliedsbeiträge des Vereins, sonstige Einnahmen Einnahmen aus Zweckbetrieben Drittmittel durch andere behördliche Stellen Drittmittel durch nichtbehördliche Stellen 2 Jahre vor dem Berichtszeitraum 90.298,38 Vorjahr 100.321,44* Haushaltsjahr des Berichtszeitraumes 99.998,62 -- -- -- 687.830,00 716.914,28 737.945,20 -- -- -- * Hier enthalten sind auch Leistungsvergütungen + Zuwendungen anderer Stellen als „sonstige Einnahmen“ für ergänzende Projekte und Aktivitäten, die von Streetwork nicht eindeutig abgrenzbar sind. Um eine solche „Sortierung“ hat SenJug ursprünglich gebeten, um eine bessere Abgrenzung zu den tatsächlich für Streetwork im engeren Sinne akquirierten bezirklichen Drittmitteln zu erhalten. Ausschließlich letztere sind unter „Drittmittel“ gefasst. 2. Konnte die Einnahmestruktur in den vergangenen Jahren aufrechterhalten bzw. verbessert werden? X ja nein, (bitte nennen Sie dafür verantwortliche Gründe) 3. Welche Entwicklung der Eigen- und Drittmittel erwarten Sie im kommenden Jahr? Die Eigen- und Drittmittel müssen sich weiter erhöhen, wenn wir unser Angebot im gleichen Umfang wie bisher aufrechterhalten wollen. Es wäre allerdings sehr wünschenswert, wenn auch die Zuwendungen des Landes Berlin nach nunmehr 12 Jahren den Kostensteigerungen in diesem Zeitraum wenigstens etwas angepasst würden. Die bezirklichen Finanzierungen für „stadtteilbezogene Leistungen im Rahmen von Streetwork“ sind verhältnismäßig stabil. Wichtig wäre, auch das Team Treptow-Köpenick wieder in das Landesprogramm aufzunehmen und darüber nachzudenken, wie auch die bisher unversorgten Bezirke bei akutem Bedarf mit einem Streetworkteam ausgestattet werden können. Wenn im Jahr 2010 auch in Berlin ein neuer Tarifvertrag verhandelt wird, hoffen wir sehr, dass SenBWF auch für die Angebote Freier Träger die dann ansteigenden Personalkosten bei der Zuwendung berücksichtigt. Der sich anbahnende Mangel an gut ausgebildetem Personal betrifft nicht nur die Lehrerschaft, sondern ist auch in der Sozialarbeit längst angekommen. 39 II. Allgemeine Darstellung des Trägers 1. Welche weiteren Projekte mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten und ggf. welchen Zuwendungsgebern führen Sie durch? Geben Sie die Beträge bitte zu Tausendern auf- bzw. abgerundet an. Projektbezeichnung Zuwendungsgeber Streetworkteam Treptow JobInn BA TreptowKöpenick ESF (über SenIAS) Jobteam Vielfalt MANNE Zuwendungssumme 155.000 Eigenmittel Drittmittel / Zuwendungsgeber -- 73.000 73.000 (SenArb) BA Pankow 81.000 79.000/Jobcenter BA TreptowKöpenick 9.000 Vielfalt Moabit Projektagenten Vielfalt Lichtenberg Kompetenztraining Vielfalt Reinickendorf Öffentl.keitsarbeit LAP Vielfalt Osloer Word up II Vielfalt Osloer Open space/Beteiligung Vielfalt Osloer Projektagenten Vielfalt Marzahn 10.000 5.000 9.000 14.000 1 12.000 - 18.000 Vielfalt Workshop Istanbul Teil Moabit Vielfalt Workshop Istanbul Teil Osloer Vielfalt Pankow 4.300 4.300 10.000 GIGA-Events ESF 53.000 „Von Moabit in den Serail“ ESF 110.000 Jugendtreff Insel BA Schöneberg Schöneberg Streetwork Pankstraße Quartiersmanagement 14.000 5.000 15.000 Legal leben SenIAS 30.000 IB Kreuzberg-Uruguay KJP (über Parität) 7.500 5.454 IB BerlinBronxConnection KJP (über Parität) 6.000 13.000 IB Reinickendorf- Türkei Jugend für Europa 3.000 IB Schöneberg - Türkei Jugend für Europa 4.000 „MANNE“ F. ESF (über SenSoz) Mädchen-Fußballcamp jfsb Bolzplatzprojekt BA Reinickendorf Reinickendorf Workshops berufliche LSK – BA MItte Orientierung Senat+BA Pkw. (Teil des StreetworkHaushaltes) Senat (Teil des Streetworkhaushaltes) -- 2.000 4.000 4.000 40 2.000 3.000 Kreuzberger Kinderstiftung BA Reinickendorf 4.000 2. Personelle Ressourcen des Trägers 97 Anzahl der insgesamt beim Träger tätigen Honorarkräfte wird nicht erfasst Anzahl der insgesamt beim Träger tätigen Ehrenamtlichen 54 Anzahl der insgesamt beim Träger festangestellten Mitarbeiter/innen keine Anzahl der insgesamt beim Träger tätigen ABM-SAM-Mitarbeiter/innen 3. Mit welchen Organisationen arbeiten sie eng zusammen? In welchen Gremien wirken sie an der Fach- und Jugendhilfeplanung mit? In welchen Verbänden und Vereinigungen sind sie Mitglied? Organisationen / Verbände / Vereinigungen AGn nach §78 in den Einsatzbezirken, Landesarbeitsgemeinschaften nach §78, Jugendhilfeausschüsse, Flüchtlingsrat (temporär), Archiv der Jugendkulturen, DPWV, Jugendherbergswerk, viele KollegInnen haben Sprecherfunktion in den AGn nach § 78 in ihren Schwerpunktbezirken Gremien / Jugendhilfeplanung Vgl. Teamberichte rechtsverbindliche Unterschrift laut Satzung Datum Berlin, 26.02.2008 Elvira Berndt 41 Anlage 1 Gangway e.V. - Straßensozialarbeit in Berlin im Spiegel der Medien 2008 Auswahl Datum Medium Thema Projekt/ Streetworker 04.01.08 FAZ Jugendkriminalität (TV Interview) Elvira Berndt 04.01.08 Tagesspiegel Ohne Schmerz und Verstand Team Friedrichshain 07.01.08 N24 Was erlauben Strunz Elvira Berndt 08.01.08 TV Berlin Gangway allg. H. Yoldas/S. Rau 16.01.08 Berliner Woche Berlins vernachlässigte Kinder Marzahn/Neukölln 19.01.08 ZDF/Länderspiegel Gangway Beatz Berlin Olad Aden 20.01.08 ARD Gangway Beatz Berlin Olad Aden 23.01.08 Tagesspiegel online Gewaltrausch durch Schmerzmittel Tilidin? Jürgen Schaffranek 24.01.08 TAZ.de Medial aufgeputscht Jürgen Schaffranek 30.01.08 Welt online Demokratie üben bei der Probe Wahl U18 25.02.08 Der Tagesspiegel Klamotten aus dem Knast Gangway 30.01.08 Rap / Reinickendorf „Rap macht keine Gangster“ Olad Aden Heft 2/08 zitty „Ey Opfer, hast du Schiss?“ Gangway Heft 2/08 stachlige Argumente Kennen Sie eigentlich Raymond Marks? Elvira Berndt 23.05.08 mz-web.de Erpressung auf den Schulweg Detlef Kumlehn 23.05.08 KISS FM Promi Frauen gegen Promi Männer Spendenaktion Heft 05/08 Straßenfeger allg. Gangway Beatz Heft 8/08 Publik-Forum Der Verein Gangway e.V. – "Streetwork in Berlin“ Die Weltmeister vom Ural 05.06.08 Der Tagesspiegel Außen hart und innen ganz weich Heft 13/08 zitty Korrekt rappen Gangway Beatz 27.06.08 n-tv Straftäter putschen sich auf Jürgen Schaffranek 28.06.08 Darmstädter Echo Die Droge der Gewalttäter Jürgen Schaffranek 05.07.08 Der Tagesspiegel Es geschieht am helllichten Tage Brita Feustel 07.07.08 Info Radio rbb Es geschieht am helllichten Tage Brita Feustel 16.07.08 Berliner Morgenpost 28.07.08 Russland Aktuell 28.07.08 Der Spiegel Vertrag mit Gasometer-Besitzer- Klüngelei allg. befürchtet BMXer aus Berlin bauen einen Skate-Park in Uwe Heide/BMXer Udmurtien Rausch auf Rezept Jürgen Schaffranek 06.08.08 Berliner Woche Dauerärger um Gasometer Schöneberg Heft 33/08 Morgenpost-Video Kampf gegen Droge Tilidin Jürgen Schaffranek 20.08.08 Der Spiegel Rausch auf Rezept Jürgen Schaffranek 28.11.08 50 Jahre Aktion Gemeinsam Hinter den Kulissen Jgdl. Kreuzberg 06.12.08 taz In Pankow ist Schluß mit lustig Team Pankow BMXer Dez. 08 Berliner Zeitung Beim Spaghetti-Kochen Vertrauen schaffen Team Neukölln Dez. 08 nah & fern Gangway: Ein Blick hinter die Kulissen Ausstellung 42 Anlage 2 Besuchergruppen 2008 – Auswahl Datum Zeit Institution/Land 15.01.. 10-15 JVA Wriezen 01.02. 11:00 Jugendbildungsstätte Kaubstraße e.V. (aus Palästina, Algerien, Frankr. und Dtl.) FU Berlin 04.02 15:00 Universität Lüneburg 15.02. 11:30 27.02. 10:00 03.03. 11:00 AWO-Jugendwerk SachsenAnhalt Jugendamt TempelhofSchöneberg-Praktikanten Diakonie Kolleg Hannover 25 05.03 15:00 Sozialassistenten aus Worms 48 Andreas HochMartin Detlef 07.03. 11:30 13.03. 9:30 40 Andreas HochMartin Olad 17.03. 11:00 19.03. 10:00 02.04. 14:30 8 Detlef 09.04 15:00 AWO-Jugendwerk SachsenAnhalt Institut für pol. Bildung der Auslandsgesell. NRW e.V. Sozialpädagogikstudenten Belgien Vesalius FH Sozialarbeit Belgien FSJ-Träger Bistum Magdeburg Berufskolleg Nixdorf 40 Dörth & Silvia 11.04. 11:00 Kath. FH 16 Hüseyin & Steffi 23.04. 11:00 24.04. 12-16 Berufskolleg Pss Detmold NRW AG Prävention 29.01. 28.30.04. 07.05. Anzahl Bemerkungen Betreuer/in Team Mitte 12 fand im Teambüro Neukölln statt 12-14 Thema Streetwork 10 Exkursion Erstsemester Team Neukölln Toralf Steffi Rau 7 30 Eva ErzieherInnen Auf Englisch Stefan Auf Englisch Stefan ErzieherInnen Daniela & Anne Tilmann Klausurtagung 40 Cengiz 12:00 Diakon. Werk Stuttgart 30 Toralf 08.05. 10:30 23 Detlef 14.05. 15:00 15 Steffi Rau 23.05. 11:00 3 Steffi 23.05. 14:00 Fachschule Sozialpädagogik Biberach an der Riß Kath. FH Aachen Soziale Arbeit Hochschule Neubrandenburg Soziale Arbeit Berufsschulklasse 28.05. 13:00 9 30.05.. 10:30 Streetworker Kopenhager Zentrum/Freistadt Christiania FOS Sozialwesen Schöneberg 04.06. 14:00 05.06. 10:30 11.06. Sindy & Uwe Auf Englisch 18 FH Basel SozialarbeitStudenten Caritas-Fachakademie f. Sozialpädagogik Diesterweg-Hochschule e.V. Stefan Steffi Rau Sindy 43 15 Azubis, ErzieherInnen Detlef 20 In Treptow Stefan 11.06. 15:00 14:00 FU Berlin SozialpädagogikStudenten ASFH 13.06. Detlef 15 Stefan 18.06. 10:30 Delegation aus Spanien 27 Stefan 19.06 10:00 30 Olad 30.06. 15:00 Institut für pol. Bildung der Auslandsgesell. NRW e.V. ZBSt 16.07. 10:30 21.08.. 10:30 11./12. 09. 15.09. ganztägig 10:00 BAPOB e.V. dt.-fraz.-türkische Fortbildung Bertha v. SuttnerGesamtschule LK Pädgogik Fachgespräch Rechtsextremismus FH OOW 19.09. 11:00 11.09. 18.09. In Potsdam Rahsan & Astrid Bibliothek Antje Ca. 20 Detlef Elvira/Stefan Thema: Migration Eva Uni Oldenburg Thema. Streetwork Detlef & Eva 14:00 Klinikum Weiden Thema: Drogen Jürgen 14:30 Berufsfachschule aus Kassel Thema: Multikulturelle Gesellschaft Ulf 25.09. 23 BAPOP e.V. 5 In Kreuzberg Team Kreuzb. 10 FSJler Stefan 18 Heilpädagogen Verena 7 Bibliothek Detlef Angehende Erzieher Claudia 27.09. 15:00 06.10. 11:00 07.10. 16:00 Landesjugendring Brandenburg Trägerwerk e.V. Staatl. Fachschule f. Pädagogik Diakonie Kärnten 08.10. 14:00 Erzieherklasse aus Einbeck Ca. 20 23.10. 10:30 Ca. 20 23.10. 16:30 30.10. 11:00 Berufskolleg FOS Soziales/Gesundheit Herford Kopenhagener College für Soziale Arbeit GTZ GmbH Eschborn 06.11. 13:30 10.11. Silvia 30 Auf Englisch 16 10:00 FHS Bund, FB Sozialversicherung OSZ Sozialwesen II Berlin Vorstellg. Delegations- Brita & Christine reise Kosovo Studenten Ulf 10 Angehende Erzieher 13.11. 11:00 Odenwald 30 ErzieherInnen Tilmann 13.11. 15:30 Auf Englisch Stefan 17.11. 10:30 18.11. 11:00 Professionsinstitut für Pädagogik Kopenhagen Rainer-Werner-FassbinderFOS München, FB Sozialwes. Jugendamt Magdeburg 21.11. 14:00 01.12. 11:00 03.12. 11:00 08.12. 11:00 12.12. 11:00 Niederländische Wohnungsbaugesellschaft 2. OSZ Straßmannstraße 7 Majid & Hüseyin 12 Stefan 9 Sozialpädagogische Fachschule Freudenstadt Staatl. Fachschule f. Pädagogik Interkulturelles Netzwerk e.V. Studienfahrt nach Team Marzahn Berlin Azubis, ErzieherInnen Steffi Ca. 20 18 6 44 Stefan Claudia HeilerzieherungspflegerInnen Dt-Franz.-Austausch Verena & Jens Felix & Claudia 45 Die zwei Streetworkerinnen Sindy Seeber und Steffi Völter im Sommercamp! 46