Sachbericht Gangway e. V.

Transcrição

Sachbericht Gangway e. V.
SACHBERICHT
für das Haushaltsjahr 2008
Träger:
Anschrift:
GANGWAY e.V. - Straßensozialarbeit in Berlin
Schumannstraße 5
10117 Berlin
Tel./Fax 030 - 28 30 23 - 0 / - 19
Email: [email protected]
Web: www.gangway.de
gefördertes Projekt
Aufsuchende Jugendsozialarbeit nach §13 KJHG in
Verbindung mit §13 AG KJHG
Statt einer Einleitung – Ein Songtext
„Unterschicht“
Erko und Taurus
auf dem Album:
Gangway Beatz Berlin
Ich leb auf der Straße direkt im sozialen Brennpunkt
Keiner hat einen Abschluss – denn Schule ist Zeitverschwendung
Für Euch sind wir nur die asoziale Unterschicht
Kommt Ihr auf die Straße und ich geb Euch etwas Unterricht
Sagt mir bitte, was wisst Ihr schon von der Straße
Ich lieb Sie, weil ich sie im Herzen trage;
mein Zuhause - Ich bin eins mit dem Asphalt, Asphalt
Es ist hart, doch ich schaff’s bald
Ich bin kein Star, doch ich bin straßenprominent
Ich bin arm, mein Hartz IV ist mein Kontingent
Es gibt kein Geld, ich muss jeden Cent zusammenkratzen
Und wenn’s nicht reicht, müssen wir halt noch ne Runde hasseln
Komm her, ich zeig Dir das Leben von der harten Seite
Du bist ein Traumtyp, doch Du bist nicht meine Kragenweite
Fressen und gefressen werden – das Gesetz der Straße
Entweder Psychopath oder der gejagte Hase
Das ist die Unterschicht, ich geb Euch Unterricht
Hört gut zu und seht das Leben mal aus unsrer Sicht
Wir hab’n Kohldampf, Hunger auf Wohlstand
Kämpfen uns durchs Leben und tun alles, was man holen kann
Junge quassel’ nicht, Du kennst die Straße nicht
Es ist wahnsinnig, es gibt die Jungs, die schlagen Dich
Es ist nicht gelogen, das sind Tatsachen
Hier macht man Straßenüberfälle mit geladenen Waffen
Ohne Rücksicht, die Straße ist tückisch
Bleib fern von der Straße, denn die Straße macht einen süchtig
Das normale Leben kennen wir nur flüchtig
Trotzdem geht’s mir gut und trotzdem bin ich glücklich
Du Lebst in Saus und Braus, hast Geld und lebst berauschend
Glaub mir mein Freund, trotzdem würd’ ich niemals mit Dir tauschen
Ich bleib auf der Straße standhaft wie ein Panzer
Keiner kriegt mich weg, ich bin felsenfest verankert
Das ist die Unterschicht, ich geb Euch Unterricht
Hört gut zu und seht das Leben mal aus unsrer Sicht
Wir hab’n Kohldampf, Hunger auf Wohlstand
Kämpfen uns durchs Leben und tun alles, was man holen kann
Das ist Gangway Beatz Berlin – für die Straßen von Berlin
Von der Straße für die Straße
I.
Erläuterungen zum geförderten Projekt _____________________________ 2
A) Entwicklung der inhaltlichen Arbeit des Projektes ___________________________ 2
1. Aufgaben und Zielsetzung nach SGB VIII in Verbindung mit dem AG KJHG _____________ 2
2. Mit welchen Zielgruppen haben Sie gearbeitet? __________________________________ 30
3. Welche Projektangebote bezogen auf den Förderzeitraum wurden durchgeführt? ________ 32
4. Welche Methoden, Arbeitsformen wurden gewählt, um die Zielsetzung zu erreichen?_____ 32
5. Welche mädchen- und jungenspezifischen Arbeitsansätze wurden angewandt? _________ 33
6. Wie wurden die Zielgruppen an der Planung, Umsetzung und Auswertung der Angebote
beteiligt?___________________________________________________________________ 34
7. Wie wurden die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützt, an Entscheidungsprozessen
mitzuwirken? _______________________________________________________________ 34
8. Wie arbeiteten Sie mit dem sozialen Umfeld (Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen...)
zusammen? ________________________________________________________________ 35
9. Mit welchen anderen Trägern/Institutionen haben Sie kooperiert? ____________________ 35
10. Wie wurden das Projekt und die Angebote der Öffentlichkeit vermittelt?_______________ 36
11. Wie waren die Öffnungs- und Schließzeiten? ___________________________________ 36
12. Auf welche Weise erfolgte eine Auswertung/Selbstevaluation?______________________ 36
13. Welche Veränderungen beabsichtigen Sie für die zukünftige Arbeit des Projektes_______ 36
14. Welche Hinweise ergeben sich aus Ihrer pädagogischen Arbeit für jugendpolitische
Konsequenzen? _____________________________________________________________ 37
B) Angaben zu den personellen Ressourcen des geförderten Projektes___________ 37
1. Wie viele Beschäftigten waren für das Projekt tätig? _______________________________ 37
2. Welche Fort- und Weiterbildungen wurden im Berichtszeitraum wahrgenommen?________ 37
3. Wie häufig fanden Arbeitsbesprechungen, interne Fortbildungen u.ä. im Projekt statt? ____ 37
C) Angaben zu den räumlichen Ressourcen/ zur Entwicklung der Ausstattung _____ 38
1. Wer ist Eigentümer der genutzten Räume, Gebäude und Grundstücke? _______________ 38
2. In welchem Zustand befinden sich Gebäude/Räume sowie Inventar/ Geräte? ___________ 38
D) Angaben zur finanzielle Entwicklung des Projektes _________________________ 39
1. Wie entwickelte sich die Finanzierung des Projektes in den letzten Förderjahren?________ 39
2. Konnte die Einnahmestruktur in den vergangenen Jahren aufrechterhalten bzw. verbessert
werden? ___________________________________________________________________ 39
3. Welche Entwicklung der Eigen- und Drittmittel erwarten Sie im kommenden Jahr? _______ 39
II. Allgemeine Darstellung des Trägers _______________________________ 40
1.
Welche weiteren Projekte mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten und ggf. welchen
Zuwendungsgebern führen Sie durch? ___________________________________________ 40
2. Personelle Ressourcen des Trägers _________________________________________ 41
3. Mit welchen Organisationen arbeiten sie eng zusammen? In welchen Gremien wirken sie an
der Fach- und Jugendhilfeplanung mit? In welchen Verbänden und Vereinigungen sind sie
Mitglied?___________________________________________________________________ 41
Anlage 1 Gangway e.V. im Spiegel der Medien 2008 – Auswahl ___________ 42
Anlage 2 Besuchergruppen 2008 – Auswahl____________________________ 43
1
I.
Erläuterungen zum geförderten Projekt
A) Entwicklung der inhaltlichen Arbeit des Projektes
1. Aufgaben und Zielsetzung nach SGB VIII in Verbindung mit dem AG KJHG
hinausreichende Jugendsozialarbeit
Jugendsozialarbeit:
integrative Jugendarbeit
schulbezogene Jugendsozialarbeit
X aufsuchende Jugendsozialarbeit
1.1. Welche pädagogischen Ziele und Aufgaben haben Sie im Förderzeitraum verfolgt?
Ziele:
• Kontaktaufnahme zu Jugendgruppen im öffentlichen Raum/Vertrauensbildung;
• Entwicklung und Festigung positiver Lebensbedingungen;
• Emanzipation und Chancengleichheit vor allem beim Zugang zu Beratungs- und
Qualifikationsangeboten;
• Unterstützung und Förderung von Selbsthilfepotential und unmittelbarer
Interessenentwicklung und -vertretung;
• Entwicklung von Ausbildungs- und Berufsperspektiven;
• Orientierung und Unterstützung in verschiedenen Lebensfragen und bei der
Alltagsbewältigung (z.B. Jugend- und Sozialhilfe, Ausbildung, Arbeit, Wohnen,
Familie, Existenzsicherung, Gesundheitsfürsorge);
• „seismographische“ Funktion, d.h. Bedarf der Jugendlichen frühzeitig erkennen,
Tendenzen beobachten und entsprechende Interessenvertretung von Jugendlichen
wahrnehmen;
• Entwicklung und Ausbau sozialer Kompetenzen und Unterstützung in konkreten
Krisensituationen;
• Förderung vorhandener Fähigkeiten (Kreativität und Phantasie);
• Entwicklung bzw. Erweiterung von Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft;
• Entwicklung alternativer und gewaltfreier Problem- und Konfliktlösungsstrategien im
Alltag und im Vorfeld von Gewalt und Straffälligkeit;
• Förderung von Toleranz und Akzeptanz von anderen Lebensformen und Kulturen;
• Stigmatisierung und Kriminalisierung von Jugendlichen entgegenzuwirken;
• Erhaltung und bedürfnisorientiertes Erschließen von sozialen Bezugsräumen;
• Entwicklung von „echten“ Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten von
Jugendlichen, insbesondere im Gemeinwesen;
• Unterstützung und Förderung selbstbestimmter jugendkultureller Ausdrucksformen
und jugendkultureller Szenen.
Aufgaben:
• Präsenz an den potentiellen Treffpunkten von Jugendlichen im öffentlichen Raum;
• Kontaktaufnahme und Aufbau eines Vertrauensverhältnisses;
• niedrigschwellige Einzel- und Gruppenberatung vor Ort;
• sozialpädagogische Gruppen- und Projektarbeitarbeit (Methodenvielfalt);
• intensive Einzelbegleitung/Lebenshilfe ohne Vorbedingungen;
• Entwicklung von Erprobungsfeldern für Selbstorganisation und Selbstverwaltung;
• Stadtteilarbeit und Interessenvertretung;
• Deeskalation in Konfliktsituationen;
• Erlernen und Erprobung von Konfliktlösungsstrategien außerhalb von Gewalt- und
Straffälligkeit;
• Kontaktpflege während Zeiten stationärer Unterbringung (U-Haft-Vermeidung, Haft,
Psychiatrie, Therapie usw.) sowie Begleitung der folgenden (Re-) Integrations- und
Sozialisierungsprozesse.
2
1.2. Inwiefern wurden die mit dem Projekt verbundenen Ziele erreicht, inwiefern nicht?
Bitte geben Sie ggf. die Gründe für das Nichterreichen der Ziele an.
Gangway hat mit seiner kiez-, gruppen- und szenebezogenen Arbeit weiterhin dazu
beigetragen, dass sich die Lebensqualität der begleiteten Jugendlichen erhöht, sie neue
Handlungsstrategien entwickeln und lernen, diese schrittweise umzusetzen. Aus der
Gesamtschau der einzelnen Teamberichte ergibt sich, dass gerade diejenigen Jugendlichen
von den Streetworkern erreicht werden, die feste Einrichtungen meiden, aus den etablierten
Hilfeeinrichtungen herausfallen oder durch Resignation handlungsunfähig geworden waren.
Im Berichtszeitraum gelang die Kontaktaufnahme zu 966 neuen Jugendlichen, 1873
Jugendliche wurden weiter betreut. Von den neuen Kontaktaufnahmen gelangen 759 bei
Rundgängen und Aktionen im öffentlichen Raum. 210 Jugendliche lernten die StreetworkTeams über Dritte bzw. durch die Kontaktaufnahme über neue Medien kennen.
Von den im Berichtszeitraum durch die Streetworkteams von Gangway betreuten 2839
Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat etwa die Hälfte Migrationserfahrung (eigene
oder innerhalb der Familie).
Die Zielerreichung ist ein fortlaufender Prozess; der Grad der Zielerreichung in den einzelnen
Gruppenprozessen kann den jeweiligen Teamberichten entnommen werden. Die soziale
Situation der Jugendlichen macht deutlich, dass die Entwicklung stabiler Lebensverhältnisse
ein langfristiger Prozess ist, der nicht unabhängig von der Entwicklung gesellschaftlicher
Rahmenbedingungen betrachtet werden kann.
387 intensive Einzelbegleitungen konnten realisiert werden. Dies sind individuelle
Hilfeprozesse, die mehrere Wochen bis mehrere Monate andauern und in denen sehr
komplexe Problemlagen von Jugendlichen bearbeitet werden. Damit unterscheiden sie sich
in ihrer Intensität erheblich von den individuellen Hilfestellungen und Beratungsangeboten,
die zur Alltagsarbeit der Streetworkteams gehören. 285 Jugendliche konnten erfolgreich in
weiterführende Hilfen vermittelt werden. Bei 77 Jugendlichen gelang die Vermittlung auf
den 1. Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt.
Insgesamt müssen wir feststellen, dass die Intensität der Einzelbegleitungen weiter
zugenommen hat. Grundlage für eine solche Einzelbegleitung ist das Vertrauensverhältnis,
welches die Jugendlichen zu uns haben. Einzelbegleitung wird in den verschiedensten
Bereichen nachgefragt, z.B.:
•
•
•
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•
•
•
•
•
Hilfe bei der Suche nach Schule / Ausbildungsplatz;
Begleitung in Schuldenfragen;
Begleitung bei Gericht und Aufbau von individuellen Perspektiven;
Hilfen bei Problemen in der Familie, in der Schule, in Beziehungsfragen;
Aufklärung im Bereich von Sexualität und Verhütung;
Begleitung Minderjähriger bei Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch;
Beratung und Begleitung bei Asylfragen z.B. Status, Residenzpflicht, Asylbewerberleistungsgesetz etc.;
Hilfen bei Drogenproblematiken;
Begleitung von jungen Männern in Vaterschaftsfragen;
Begleitung zu Ärzten;
Besuche in der Justizvollzugsanstalt zum Aufbau von Perspektiven nach Haftstrafen.
Bei näherer Betrachtung der Aufzählung wird deutlich, wie viele verschiedene Bereiche
Einzelbegleitungen umfassen können. Dies erfordert Spezialisierung und Hintergrundwissen
und vor allen Dingen eine gute Vernetzung mit entsprechenden Institutionen und
Einrichtungen. Das Spektrum der Institutionen, zu denen Jugendliche im Hilfeprozess
begleitet werden, ist sehr breit.
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Das Team Prenzlauer Berg/Weißensee hat dies exemplarisch dargestellt:
Begleitungen
35
30
Anzahl
25
20
15
10
5
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0
aus dem Bericht des Teams Prenzlauer Berg/Weißensee
Besonders wichtig ist es uns, neben der Bewältigung der vielfältigen Problemlagen, die nicht
selten alle Lebensbereiche eines Jugendlichen umfassen, das Ziel einer Ausbildung und
Arbeit auf dem 1. Arbeitsmarkt auch bei ungünstigsten Voraussetzungen nicht aus dem
Auge zu verlieren. Wir müssen dabei immer wieder feststellen, dass von vielen der für die
berufliche Vermittlung dieser Jugendlichen zuständigen Institutionen die Integration in eine
Maßnahme der Benachteiligtenförderung als Ziel definiert wird, was auch dazu führt, dass
der 1. Ausbildungs- und Arbeitsmarkt als erreichbares Ziel gar nicht mehr in den Blick
genommen und somit auch nicht angesteuert wird.
Förderprogramme können auch bremsen
Wie das geht, möchten wir an folgendem Beispiel aus dem letzten Jahr verdeutlichen:
Ein von uns betreuter Jugendlicher absolvierte das zweite Halbjahr der 10. Klasse.
Von seinem Leistungsstand her schwankte er zwischen dem einfachen
Hauptschulabschluss und dem erweiterten Hauptschulabschluss. Er wandte sich mit
seinen Eltern an uns, um seine beruflichen Perspektiven nach Beendigung der
Schule zu erörtern. Er erhielt von uns eine umfassende Beratung, insbesondere
dazu, welche Ausbildungs- und Zukunftsmöglichkeiten auch bei einem schlechten
Schulabschluss bestehen.
Er nutzte die Möglichkeit, sich über die Schule mit dem Anmelde- und Leitbogen für
das MDQM 1 anzumelden. Dort erhielt er zugleich eine Zusage, sofern er „nur“ den
einfachen Hauptschulabschluss am Ende des Schuljahres vorweisen würde. Auch
wurde ihm dort, nach seinen Aussagen, die Chance auf eine Ausbildung mittels
MDQM 2 nach erfolgreichem Abschluss des MDQM-1-Lehrgangs erläutert. Das
Paradoxe (oder logisch gedacht eigentlich Zwangsläufige) war, dass er seitdem keine
große Motivation mehr für den Abschluss des erweiterten Hauptschulabschlusses
hatte, da er ja sonst nicht die Möglichkeit der MDQM 1 mit anschließender MDQM 2
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gehabt hätte. In seinem Denken hatte er also seinen Ausbildungsplatz bereits sicher,
und demnach wäre es aus seiner Sicht kontraproduktiv, sich weiter anzustrengen.
Denn wenn er vom Abschluss her zu gut für die MDQM 1 ist, dann stünde er ja ohne
etwas da.
Das Fördersystem und der Mangel an Ausbildungsplätzen für Jugendliche mit einem
geringwertigen Schulabschluss führt hier dazu, dass sich Jugendliche bewusst klein
halten und unter ihren kognitiven Möglichkeiten bleiben – das System schafft sich
also seine eigene Klientel.
aus dem Jahresbericht des Jobteams
Insbesondere durch den Aufbau von Direktkontakten zu potentiellen Arbeitgebern, durch
Einzel- und Gruppencoachings, durch Bewerbungstrainings und die Erstellung
ansprechender Bewerbungsunterlagen ist es uns auch in diesem Berichtsjahr gelungen,
Jugendliche mit schwierigen Lebensläufen in eine berufliche Perspektive auf dem
1.Arbeitsmarkt zu vermitteln. Besonders hervorzuheben ist die kontinuierliche
Weiterentwicklung der Kontakte zu Unternehmen, die bereit sind, auf der Basis einer engen
Kooperation gezielt Jugendlichen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu bieten, die
innerhalb formaler Bewerbungsverfahren eher keine Chance hätten, in die nähere Auswahl
zu kommen. Insbesondere folgende Unternehmen und UnternehmerInnen haben uns in
diesem Sinne sehr unterstützt:
• ALBA AG, Herr Peter Kurth (Vorstand)
• Aydin Dönerproduktion, Herr Hanifi Aydin (Inhaber)
• Türkisch-Deutsche Unternehmervereinigung Berlin-Brandenburg e.V.
• Friedrichshain-Kreuzberger Unternehmerverein
• Autohaus Golbeck, Herr Golbeck (Inhaber)
• Buchbinderei Helm, Herr Merlin Lischke (Geschäftsleitung)
• Burger King, Herr Farfsing (Director Training EMEA)
• Deutscher Hotel- und Gaststättenverband, Frau Martina Schneider
• NIKETOWN, Herr Elmar Kirsch (Management)
• MG Baumanagement, Frau Galimberti (Inhaberin), Herr Stieger
• Hamburg Mannheimer Versicherungen, Herr Caba
Aufbauend auf den guten Erfahrungen im Vorjahr wurden in 2008 zwei „Dinner for Job“
gestaltet, die als Orte des Erfahrungsaustausches in angenehmer Atmosphäre von den
Vertreter/innen aus Wirtschaft und Politik gut angenommen worden sind.
Auch in anderen Bereichen unserer Arbeit können wir auf die Unterstützung unserer Arbeit
durch Unternehmen zählen:
• NIKETOWN unterstützt kontinuierlich unsere Gangway-Fußball-Liga;
• das Hexenkessel-Hoftheater, The Faces of Theatre und for you events sind wichtige
Partner bei unseren jugendkulturellen Aktivitäten sowie bei Praktika rund um
Veranstaltungstechnik,
• mit der Modefirma Eastpak begann Ende 2008 ein langfristiges Kooperationsprojekt,
über dessen Ergebnisse im nächsten Jahresbericht zu berichten sein wird,
• einige Wohnungsbaugesellschaften und Hausverwaltungen, wie z.B. die GESOBAU,
die HOWOGE, GOAL, die GEWOBAG, die GSW unterstützen durch die kostenfreie
Bereitstellung von Räumen sowie durch die finanzielle Unterstützung der
Gruppenarbeit mit Jugendlichen vor Ort.
Den hier und den vielen in den Teamberichten genannten UnterstützerInnen unserer Arbeit
sei an dieser Stelle DANKE gesagt. Die Wertschätzung, die sie mit ihrem Engagement den
Jugendlichen entgegenbringen, kommt an und hat Wirkungen, die für den Erfolg unserer
Arbeit unschätzbar sind.
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JobInn: Dinner for Job
Im Sinne der Netzwerkarbeit (Ausbildungsplatzakquise auf dem
ersten Arbeitsmarkt und Lobbyarbeit für Jugendliche) hat das
Team von JobInn in diesem Jahr zwei so genannte „Dinner for Job“
organisiert und durchgeführt.
Schwerpunkt der ersten Veranstaltung war die Sensibilisierung und
Gewinnung von Unternehmen mit Migrationshintergrund für die
Qualifizierung Jugendlicher. Unserer Einladung folgten ca. 80
Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft in die Räume der
Türkisch Deutschen Unternehmervereinigung (TDU).
Thema des zweiten Abends waren die Fördermöglichkeiten für
Unternehmen, die Ausbildungsplätze für Jugendliche anbieten
möchten. Dazu referierten Vertreter der Handwerkskammer Berlin,
des JobCenters und des Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit.
JobInn: Workshop mit Jugendlichen
Im Mittelpunkt des Workshops standen Visionsbildung und
berufliche Orientierung. Zielstellungen waren u. a. die
Erarbeitung eines beruflichen Ziels und Festlegen klarer
Teilschritte sowie Sicherheit und Selbstvertrauen im
Auftreten gegenüber potenziellen Arbeitgebern. Um den
Jugendlichen Einsichten in die Denkweise und Ansprüche
von Unternehmern und Personalentscheidern von Betrieben
zu gewähren, wurden drei Gäste aus der Wirtschaft
eingeladen, die mit den Jugendlichen einen angeregten
Dialog auf gleicher Augenhöhe hatten.
Projekte mit Jugendgruppen, die u.a. das Ziel einer Konfliktminimierung im Kiez und der
Erprobung neuer Konfliktlösungsstrategien im Wohnumfeld haben, waren auch 2008 ein
wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der Streetwork - Teams. An 1219 halben Tagen trafen sich
ca. 600 Jugendliche (das sind mehr als 20 % der insgesamt betreuten Jugendlichen), um
engagiert in ganz verschiedenen Projekten mitzuarbeiten.
Aus der täglichen Arbeit heraus entwickeln Jugendliche oft Ideen, die wir natürliche
gerne aufgreifen. Dies kann eine Rap-CD mit selbst gemachten Beats und Texten
sein, ein Aufräumprojekt oder ein Film über die Sicht von Jugendlichen auf den
Alexanderplatz.
Die Durchführung von gemeinsamen Projekten mit Jugendlichen erfordert ein hohes
Maß an Verbindlichkeit auf Seiten der Jugendlichen und ist somit ein
höherschwelliges Angebot, welches sich aus Straßensozialarbeitszusammenhängen
entwickelt - also eine höhere Anforderung sowohl an die jungen Menschen als auch
an Streetworker in Bezug auf Motivation der Jugendlichen. Oft gehören auch
zeitraubende Antragstellungen auf zusätzliche Gelder dazu.
Nichtsdestotrotz sind es gerade auch die Projekte, die nachhaltige Wirkung auf
Jugendliche zeigen im Bereich des Lernens von Verbindlichkeit, Gruppen- und
Erfolgserlebnisse, Förderung der Kreativität und Motivation.
Bei den unten beschriebenen Projekten wurden die Themen und Bedürfnisse der
Jugendlichen aufgegriffen und sowohl Aspekte der Partizipation von jungen
Menschen an gesellschaftlichen Prozessen als auch die geschlechtsorientierte Arbeit
berücksichtigt.
Zudem war die Zusammenarbeit mit den jeweiligen KooperationspartnerInnen
unabdingbar für das erfolgreiche Gelingen der Projekte.
aus dem Jahresbericht des Teams Mitte-City
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Ein wichtiger überbezirklicher Schwerpunkt war bei diesen Aktivitäten der Alexanderplatz.
Neben den vielen kleineren Gruppierungen hat sich am Alexanderplatz das Phänomen eines
Großgruppentreffs entwickelt, der mit der Internetcommunity „Knuddels“ im Jahr 2005
begann und für viele Anrainer ein Problem darstellte aufgrund der Menge der jungen
Menschen, die sich im Bereich am „Brunnen der Völkerfreundschaft“ trafen. Durch eine
gezielte Verdrängung der Jugendlichen wurde der Treff dann aufgelöst.
Zum Jahreswechsel 2007/2008 etablierte sich ein größerer Treffpunkt von mehrheitlich
schwarz gekleideten jungen Menschen an der Karl-Liebknecht-Straße vor der dortigen
Markthalle und dem McDonald´s-Eingang. Da es für den begrenzten Platz dort zu viele
Jugendliche waren, verlagerte sich der Treffpunkt der sogenannnten Gothics (jugendliche
Subkultur, die sich aus Anhängern u.a. der Dark Wave-Szene zusammensetzt) und Emos
(eine weitere Subkultur, die „Emotional Hardcore Punks“) in den Bereich um die
Marienkirche und den Kaskadenbrunnen.
Vor allen Dingen an den Wochenenden, insbesondere am Freitag, waren es in den
Sommermonaten bis zu 400 Jugendliche, die dort zusammenkamen. Doch nicht nur Gothics
und Emos trafen sich hier, auch die anderen Gruppierungen hatten ihre festen Treffpunkte
an bestimmten Stellen um den Kaskadenbrunnen herum.
Im Laufe der Zeit wurde der öffentliche Druck immer größer, etwas gegen die sich häufenden
Probleme zu tun. In vielen Köpfen war die einfachste Lösung wieder die schnellste: Rufe
nach härterem Durchgreifen seitens der Polizei wurden laut, als Gründe wurden der
Alkoholkonsum und die Verunreinigung des Platzes genannt.
Der Präventionsrat Mitte, dessen Mitglieder unter anderem Anrainer des Platzes sind, hatte
als eines der wenigen Gremien eine sehr gute, praktische Idee und förderte die Entwicklung
des „Clean up!“-Projektes:
Clean Up!“-Team rund um den Fernsehturm
„Clean up!“ ist ein Aufräumprojekt von Jugendlichen, welches von Unternehmen am
Alexanderplatz, dem Platzmanagement Alexanderplatz und uns unterstützt wird.
Die Grünanlage rund um den Fernsehturm ist die zentralste grüne Lunge Berlins und
wird täglich von 100.000 Menschen genutzt und durchquert.
Dazu gehören vor allem TouristInnen aller Altersgruppen, AnwohnerInnen, junge
Menschen, die sich an diesem zentralen Ort treffen, und natürlich die KundInnen der
angrenzenden Shopping-, Dienstleistungs- und Restaurationsangebote.
Insgesamt ist dies ein Bereich, der viele Ressourcen bietet und eine Begegnung
unterschiedlichster Menschen zulässt.
Der Präventionsrat, welcher sich aus AnwohnerInnen, Gewerbetreibenden am Platz,
VertreterInnen der Mariengemeinde und der Polizei zusammensetzt, bemängelte
jedoch immer öfter das unansehnliche Erscheinungsbild der Grünanlagen rund um
den Fernsehturm. 100.000 Menschen hinterlassen hier täglich ihre Spuren. Unter
anderem wird das Urinieren in der Öffentlichkeit und die Vermüllung der Grünanlage
als immer problematischer bewertet. Vor allem an den Wochenenden reichen die
Reinigungen durch das Grünflächenamt nicht aus, bzw. können gar nicht ermöglicht
werden.
Dieses Problem ist zwar allen Zuständigen des Grünflächenamtes bekannt, aber die
Ressourcen des Bezirkes aber reichen nicht aus, um diesem Problem zu begegnen.
Um nach einer Lösung für dieses Problem zu suchen, taten wir uns mit engagierten
AnwohnerInnen und dem Platzmanagement Alexanderplatz zusammen. Dabei hatten
wir eine Idee im Hinterkopf, die schon im Prenzlauer Berg vor einiger Zeit erfolgreich
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in die Tat umgesetzt werden konnte. Auch die Jugendlichen hatten uns immer wieder
signalisiert, dass sie sich aktiv beteiligen wollen.
So entstand der Plan, für den Zeitraum von zwei Monaten ein „Aufräum-Team“,
bestehend aus einer Gruppe Jugendlicher und einer pädagogischen Fachkraft, die
über den gesamten Zeitraum konstant das Projekt begleiten würde und die
Kontinuität und Qualität der Arbeit sicherstellen sollte, zu installieren, um an den
Wochenenden jeweils zwei Aufräumgänge pro Tag rund um den Fernsehturm zu
absolvieren.
Aus Gründen der Erkennbarkeit und zur Aufwertung des Projekts bzw. der Förderung
des Zusammengehörigkeitsgefühls haben die Jugendlichen Jacken mit einem
entsprechenden Logo und Text entworfen.
Da der Alexanderplatz auch in diesem Jahr einer unserer Arbeitsschwerpunkte war,
konnten wir sofort einige Jugendliche ansprechen, die sich dort regelmäßig aufhielten
und sich schon seit längerem mit der „Müllproblematik“ an ihrem Treffort
beschäftigten. Sie waren begeistert von der Idee, sich in dem Projekt zu engagieren
und somit ihren Beitrag für die Erhaltung des Platzes als Treffort für Jugendliche zu
leisten.
Engagierte Unternehmen und Institutionen am Platz erklärten sich bereit, das Projekt
finanziell zu unterstützen. Dazu gehören Unternehmen aus der Umbauung des
Alexanderplatzes, das Sicherheitsunternehmen SALP, die Geschäftsleitung des
Fernsehturms und die Kirchengemeinde St. Marien. Ihnen ist sehr daran gelegen, die
Grünanlagen auch am Wochenende attraktiv und sauber zu haben - und die jungen
Menschen, die dies ermöglichen, sollten auch etwas davon haben.
So einigten wir uns darauf, dass den jungen Menschen ein kleiner Obolus pro
Aufräumgang ausgezahlt wird. Die „Clean up!“-HelferInnen hatten so die Möglichkeit,
ihr Taschengeld aufzubessern. Darüber hinaus ging ein Teil des Geldes in eine
Gruppenkasse, die von uns verwaltet wurde, um sozialpädagogische Maßnahmen mit
den Jugendlichen durchzuführen.
Zudem sagte uns die BSR ihre Unterstützung zu, indem sie den Jugendlichen die
benötigten Materialien wie z.B. Müllsäcke, Greifer und Besen zur Verfügung stellte
und für die Entsorgung der angefallenen Müllberge sorgte.
Unter unserer Anleitung startete der erste Aufräumgang des Projektes am 11.10.2008
um 9.00 (!) Uhr mit insgesamt drei Jugendlichen und einer Honorarkraft. Für jeden
Aufräumgang wurden zwei Stunden veranschlagt, wobei sich schnell
herauskristallisierte, dass der Platz in den Morgenstunden (9-11 Uhr) einer
gründlicheren und somit zeitaufwendigeren Reinigung bedarf als in den
Nachmittagsstunden (17-19 Uhr).
Die dafür vorgesehenen Jacken waren rechtzeitig zum Projektstart fertig und so
konnten die „Alexianer“, als welche die Jugendlichen laut des Logos erkennbar
waren, einheitlich gekleidet loslegen.
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Wir verabredeten uns zu regelmäßigen Arbeitstreffen, um den Fortgang des
Projektes und bestehende Probleme zu besprechen. Aber vor allen Dingen dienten
diese Treffen auch dazu, die Jugendlichen immer aufs Neue zu motivieren.
Die „Alexianer“ stellten schnell fest, dass sie sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt hatten,
jedes Wochenende zwei Mal täglich mehrere Stunden die Grünflächen zu reinigen.
Abgesehen von einigen Verspätungen und Ausfällen einzelner Personen klappte dies
an den ersten Wochenenden sehr gut.
Die „Clean up!“-Leute identifizierten sich so sehr mit ihrer neuen Aufgabe, dass sie
ihren Freunden am Treffpunkt Alexanderplatz begeistert davon berichteten und so
einige andere Jugendliche motivieren konnten, sich an dem Projekt zu beteiligen.
Nach wenigen Wochen wuchs der Stamm der „Alexianer“ auf zehn Personen an, die
sich nun selbstorganisiert die Aufräumgänge untereinander aufteilten. Für den Fall,
dass jemand aufgrund einer Krankheit o.ä. ausfiel, entwickelten wir gemeinsam mit
den Jugendlichen ein System, dass Der- oder Diejenige in einem solchen Fall
rechtzeitig für einen Ersatz sorgt. Damit wurde gewährleistet, dass die anderen
„Alexianer“ durch einen krankheitsbedingten Ausfall keine Mehrarbeit hatten.
Die Jugendlichen lernten auf diese Weise unter anderem, Verantwortung für das
Projekt und andere Personen zu übernehmen und niemanden „im Regen stehen zu
lassen“. Um dies über einen längeren Zeitraum gewährleisten zu können, nutzten wir
wieder die regelmäßigen Treffen mit der Gruppe.
Noch vor Ende der Projektphase gab es ein Treffen mit den oben beschriebenen
Unternehmen, dem Platzmanagement Alexanderplatz und uns, um den bisherigen
Verlauf auszuwerten. Darüber hinaus wurde auch der Präventionsrat über die
Erfahrungen und Ergebnisse von „Clean up!“ informiert. Die Begeisterung aller
genannten über die Zuverlässigkeit der Jugendlichen war sehr groß und das deutlich
sichtbare Ergebnis der 2- bis 4-stündigen Reinigungsgänge so beeindruckend, dass
die vier Unternehmen das Projekt 2009 weiterhin fördern werden.
Hinzu kommt zu unserer großen Freude die finanzielle Unterstützung durch das
Grünflächenamt, welche die Weiterführung des Projektes für das gesamte Jahr 2009
sicherstellt.
aus dem Jahresbericht des Teams Mitte-City
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Aktivitäten zur Förderung der Situation im Sozialraum
Pankow – Kochen mit Kindern
Im Ortsteil gibt es viele Kinder, die unbetreut und eindeutig unterversorgt
sind. Wir haben daraufhin das Projekt „Kochen mit Kindern" ins Leben
gerufen, das durch Jugendliche von G.I.G.A.-EVENTS durchgeführt wird.
Einmal wöchentlich finden rund um das Thema „Essen“ Spiele, Bastelarbeiten und Internetrecherchen statt.
Mitte – CleanUp-Team rund um den Fernsehturm
Ein Aufräumprojekt von Jugendlichen, das von Unternehmen am Alexanderplatz, dem Platzmanagement
Alexanderplatz und dem Gangway-Team Mitte unterstützt wurde. Zwei Monate lang haben Jugendliche
ihren Beitrag für die Erhaltung des Platzes als Treffort
für Jugendliche geleistet.
Wedding – 1. Familienfest in der Buttmannstraße
Das Familienfest was ein Fest von Anwohnern für Anwohner und sollte der
Stärkung der Nachbarschaft im Buttmannkiez dienen. Auf dem Fest waren
zwei Bühnen und rund 15 Stände, die für Spiel, Spaß, Unterhaltung, Essen
und Trinken sorgten. Das Team wollte zeigen, dass der Buttmannkiez auch
anderes zu bieten hat als die bisherigen negativen Mediendarstellungen.
Friedrichshain – Junimond
Das jährliche Open-Air-Festival auf dem Forckenbeckplatz ist ein wichtiger
und szenenübergreifender Ort der Begegnung von Jung und Alt unter dem
Motto „Für Toleranz und Miteinander“. Wir sind schon seit Jahren aktiv an
Vorbereitung und Durchführung beteiligt.
Mitte – „Free Alex“-Filmprojekt
Die negative Berichterstattung über die Probleme der
Jugendlichen vom Alex war Ausgangspunkt für dieses
Projekt. Die Kids wollten sich und den Platz als ihren
Treffort vorstellen und zeigen, welche Ressourcen sie
haben und sich aktiv bei der Gestaltung des Miteinanders
der verschiedenen Gruppen auf dem Alex einbringen.
Entstanden ist ein Film, der im Oktober aufgeführt wurde.
Reinickendorf – Lückekinderprojekt
Bereits im vierten Jahr in Folge wurde der Bolzplatz in Reinickendorf an zwei
Tagen in der Woche bespielt. Der Platz stellte sich schnell als Treffpunkt von
allen Generationen dar - die Kleinen spielen und toben und die Älteren
können sich austauschen oder sich beraten lassen.
Marzahn – „Resist to Exist“
Im 5. Jahr in Folge haben Punks und Skins aus Marzahn
gemeinsam mit den Jugendinitiativen Roof BMX und
G.I.G.A. ein 3-Tages-Punk-Rock-Open-Air-Festival gegen
die rechte Bewegung, gegen das Spießertum und für
etwas Spaß organisiert.
Treptow – M.A.N.N.E. F.
M.A.N.N.E. F. (Mobile Angebote für nichterwerbstätige und/oder
nichterwerbsfähige Erwachsene und deren Familien) ist ein modellhaftes
Projekt, das insbesondere ältere Menschen (35 - 65 Jahre) mit auffälligem
Alkoholkonsum im öffentlichen Raum anspricht.
Schöneberg – „Straße mit Dach“ neu eröffnet
Der Jugendtreff – die „Straße mit Dach“ – auf der Schöneberger Insel musste im
vergangenen Jahr geschlossen werden. In diesem Jahr gab es neue Räume. Die
Jugendlichen haben den Treffpunkt kreativ mitgestaltet. Der Raum ist in erster Linie
Treffpunkt zum Chillen, Kickern, Kochen und Fernsehen.
10
Alle Projekte knüpfen an den jugendkulturellen Ausdrucksformen der jeweiligen Szene und
ihren unmittelbaren Interessen an, reichen aber in ihrer Umsetzung auch immer darüber
hinaus. Jedes Projekt ist für die beteiligten Jugendlichen auch ein Schritt „in`s Fremde“ und
legt meist erstaunliche Potentiale der Jugendlichen frei. Auch dort, wo Jugendliche zunächst
scheinbar „zu nichts zu bewegen sind“, kann Projektarbeit gelingen, wenn sie an den
Interessen der Jugendlichen anknüpft und für sie attraktiv erscheint. In Lichtenberg am
Nöldnerplatz beispielsweise war es lange Zeit sehr schwierig, den Jugendlichen Angebote zu
unterbreiten, da die Streetworker sie fast ohne Ausnahme alkoholisiert antrafen und auch
sehr niedrigschwellige Angebote selten wahrgenommen wurden. Über eine Ferienfahrt mit
hohen Anforderungen an die Jugendlichen, aber auch einem hohen Erlebniswert gelang
letztlich der Einstieg in eine intensivere Arbeit mit der Gruppe:
Insgesamt bewerteten wir die Ferienfahrt als äußerst erfolgreich und zwar deshalb,
weil der Bericht der Teilnehmenden im Nachhinein einen gewissen Neid der
Zurückgebliebenen hervorgerufen hat. Einige der „KampftrinkerInnen“ haben uns
gegenüber schon geäußert, dass „Abhängen und Saufen“ doch die schlechtere Wahl
gewesen zu sein scheint. So erwies sich das Konzept der Fahrt durchaus erfolgreich,
allerdings scheinen die meisten dieser Jugendlichen solche Maßnahmen mit uns
Erwachsenen und PädagogInnen erst einmal aus der Ferne „beäugen“ zu müssen,
bevor sie sich darauf einlassen können oder wollen.
Aus dieser Erkenntnis reifte der Plan, ein weiteres äußert attraktives Angebot
(diesmal längerfristig) zu entwerfen, das konzeptionell ähnlich verläuft: dem
attraktiven Teil eine Aktivität fordernde und außerschulisch bildende Aktion voran zu
stellen.
Mit der Gruppe FAS und zwei Jugendlichen vom Nöldnerplatz wurde ein solches
Projekt dann im Herbst ausprobiert: Jugendliche lernen Motorradfahren im Gelände.
Vorangestellt wurden Schrauber- und Video-Workshops, denn zwischendurch sollten
die Jugendlichen eine filmische Dokumentation erstellen. Die unerlässlichen
Utensilien dafür (Motorrad, Schutzkleidung, Werkzeug etc. pp.) wurden zunächst von
einem Teammitglied privat zur Verfügung gestellt.
Das Projekt sprach sich natürlich dann bei den Jugendlichen der Wönnich-Kids
herum und alle wollten auch mal fahren. So stellte schließlich ein Jugendlicher aus
der Gruppe einen Antrag beim „Aktionsbündnis für Vielfalt und Toleranz“, der Ende
November 2008 positiv beschieden wurde. Von den bewilligten Geldern wurden im
November ein geeignetes Motorrad und entsprechende Schutzkleidung finanziert.
Zehn Jugendliche können an dem Projekt teilnehmen, sieben davon kommen aus der
Gruppe der Wönnich-Kids, drei aus dem Kooperationsprojekt JFE „Steinhaus“. Die
Jugendlichen kamen noch im Dezember zu einem ersten Vorbereitungstreffen
zusammen. Hier wurden sie mit den Teilnahmebedingungen vertraut gemacht.
Zwingend ist die Teilnahme an den Schrauber- und Video-Workshops sowie an
einem kleinen Sportprogramm zur körperlichen Vorbereitung auf das Fahren im
Gelände, das ab März 2009 beginnen soll. Perspektivisch soll das Projekt vom
Kooperationspartner übernommen und kontinuierlich fortgeführt werden.
Wir sind uns im Moment relativ sicher, dass dieses Projekt den Durchbruch in der
Arbeit mit den Wönnich-Kids bedeuten wird. Aus den Erfahrungen mit der
„Probegruppe FAS“ wissen wir, dass die Jugendlichen mit ziemlicher Sicherheit
regelmäßig an dem Fahren teilnehmen werden, dass sie dabei körperlich stark
gefordert sind und dass sich die Erkenntnis durchsetzen wird, dass es durchaus
spannendere Freizeitaktivitäten gibt als „Party auf dem Nöldner“.
aus dem Jahresbericht des Teams Lichtenberg
11
Lichtenberg: Enduro-Projekt
In Kooperation mit dem Jugendclub Steinhaus bekamen Jugendliche aus Lichtenberg die Chance,
sich praktisch mit der Mechanik
von Motorrädern auseinanderzusetzen, diese im Gelände zu
fahren und einen Film über das
Projekt zu produzieren.
Das Spektrum der Projektarbeit war auch in 2008 so
breit wie das Spektrum jugendlicher Interessen
insgesamt. Es reichte von Motorsport bis
Veranstaltungstechnik, von Beatbox bis Graffiti, von der
Rap-Oper bis zum Punk-Festival, vom Saz-Kurs bis zu
Modeprojekten.
Diese methodische Vielfalt ist eine wichtige Bedingung
für den Erfolg der Projektarbeit, die den beteiligten
Jugendlichen
ein
intensives
Feld
von
Selbstbestimmung, Teilhabe und Selbstorganisation
bietet.
Niedrigschwellige
Aktivitäten
im
Rahmen
der
Gruppenarbeit bilden für viele Jugendliche den ersten
Einstieg in solche verbindlicheren Formen der
Zusammenarbeit und bieten dafür ein wichtiges Lernund Übungsfeld.
So fanden im Berichtsjahr 1120 Gruppenaktivitäten, 317 Tagesaktionen und 243 Tage auf
mehrtägigen Fahrten statt.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die internationalen Austausche, die sich aus der Projektarbeit
entwickeln und bei den Jugendlichen im Ergebnis oft ganz neue Weltbilder prägen. Neben
den internationalen Austauschen mit sportlichem Schwerpunkt, über die auf den folgenden
Seiten zu berichten sein wird, gab es internationale Austauschprojekte mit der Türkei,
Uruguay und den USA. Der jugendkulturelle Austausch mit Uruguay, der nun schon seit ein
paar Jahren besteht, konnte erstmals auch hier in Berlin stattfinden, wenn auch nur mit einer
kleinen Gruppe. Auch dies wurde nur möglich, weil viele Berliner/innen (insbesondere solche
südamerikanischer Herkunft) zur Finanzierung beigetragen haben. Ein Problem, auf das wir
immer wieder stoßen: Für viele unserer Partner sind die Flugkosten unerschwinglich – wir als
Gastgeber bekommen aber nur eine Förderung für die Aufenthaltskosten.
Ein besonderes Highlight war es - nach Abschluss des Gangway Beatz Berlin-Pilotprojekts,
welches im letzten Jahresbericht ausführlich beschrieben wurde - mit 15 der am Projekt
beteiligten Jugendlichen in die Hip Hop - Hauptstadt der Welt, New York City, zu fahren, um
hier Jugendlichen zu begegnen, miteinander und voneinander zu lernen, eventuelle
Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede festzustellen und eigene Privilegien neu zu
überdenken.
Die hier gemachten Erfahrungen lassen sich mit Worten kaum beschreiben. In den
„Kings Towers“ (Sozialbauten) in Harlem zu sitzen und von Neal (einem dort
geborenen Bürger, der sein gesamtes Leben dort verbracht hat) zu hören, wie sein
bester Freund vor 20 Jahren vor den Augen seiner Mutter umgebracht wurde oder
was für verheerende Folgen die Drogen-Epidemie für die Nachbarschaft dort hatte,
hat bei unseren Jugendlichen großen Eindruck hinterlassen. Die später folgenden
Gespräche haben das eindeutig bestätigt. Trotzdem wir uns mit Gewalt und Elend
auseinandersetzten, waren diese Themen keinesfalls vorrangig, denn was uns allen
schnell klar wurde ist: Ob South Bronx, Brooklyn, Harlem oder Queens - der
Community-Aspekt steht ganz oben. Die Leute halten zusammen und es gibt viel
Liebe - ganz anders, als es unseren Jugendlichen in den Filmen, die sie schauen,
immer wieder aufgetischt wird.
Wir haben Jugendliche an zwei Schulen kennen gelernt, an einer Talentshow in der
South Bronx teilgenommen, sind bei der Eröffnungsfeier von Rebel Diaz
(renommierte Hip Hop-Crew aus der South Bronx) aufgetreten, haben an Seminaren
in einer Universität (Fordham University) teilgenommen und natürlich ein
Kulturprogramm durchgezogen. Es hätte nicht besser laufen können und die
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Jugendlichen haben eine Lebenserfahrung gesammelt, die sie nicht so schnell bzw.
nie wieder vergessen werden. Am wohl faszinierendsten für uns als Durchführende
war der Fakt, dass in dieser bunten Truppe Jugendlicher aus einer Reihe völlig
verschiedener Kulturen der kulturelle Hintergrund nie Thema war. Wir verbrachten
knapp 10 Tage miteinander und Dinge wie gegenseitige Vorurteile, mit denen wir in
Berlin stets konfrontiert sind, waren nie auf der Tagesordnung, ja man kann sagen,
sie existierten in dieser Zeit nicht (ein Fakt, der sicherlich auf das Lebensgefühl und
das multikulturelle Gesicht New Yorks zurück zu führen ist). Fazit ist, dass New York
für unsere Arbeit in Berlin viel zu bieten hat. Hoffnung ist: Wenn es in New York geht,
muss es auch einen Weg geben, diese Toleranz und den gegenseitigen Respekt in
Berlin weiterzuführen.
Nun nehmen die Jugendlichen alle diese neu dazu gewonnenen Eindrücke und
Perspektiven mit nach Hause und in ihre Freundeskreise und es hat bei ihnen
Veränderungsprozesse in die Wege geleitet (und wird dies unter Umständen auch in
ihren weiteren Umfeldern).
Olad Aden, Streetworker in Reinickendorf
Ja, es war das Jahr des Hip Hop! Ursprünglich entstanden aus unserer Auseinandersetzung
mit den Einflüssen des Gangsta-Rap bei vielen der Jugendlichen, hat das im Jahr 2007
begonnene Projekt Gangway Beatz Berlin eine starke Dynamik entwickelt und den Anstoß
für ganz unterschiedliche Aktivitäten gegeben. Die große Record Release Party für den
Gangway Beatz Berlin-Sampler war am 06.06.08 der Auftakt für eine ganze Reihe von
Höhepunkten: Von der Präsentation auf der Bühne vor dem Hauptbahnhof am Tag des EMEndspiels über die Herausgabe des Buches „Hip Hop in Berlin“ in Kooperation mit dem
Archiv der Jugendkulturen bis zum Word up II – Festival im Wedding und der Premiere der
Rap-Oper „Stadt der toten Träume“ gab es eine Reihe großer Veranstaltungen, die von den
Jugendlichen engagiert gestaltet wurden. Bei mehreren großen jugendpolitischen
Veranstaltungen haben die Akteure von GBB ihre Stimme erhoben - sowohl auf der Bühne
als auch auf Podiumsdiskussionen - und haben die (sonst eher seltene) Erfahrung gemacht,
dass man ihnen wirklich zuhört. Und
selbst bei einer Tagung in einem
riesigen Saal mit einigen Hundert
Polizisten haben sie nicht gekniffen,
sondern selbstbewusst ihre Positionen
vertreten.
Die Idee, Jugendlichen auf der
Plattform dieser Kultur, der sie sich
zugehörig fühlen, zu begegnen,
inhaltlich
mit
ihnen
an
ihren
Ausdrucksformen zu arbeiten und sie
mit
den
negativen
Tendenzen
innerhalb
ihrer
oftmals
falsch
verstandenen
und
zugleich
populärsten Jugendkultur der Welt zu
konfrontieren, hat Früchte getragen.
Und zwar nicht mit vielen Worten und
Moralpredigten, sondern in Form eines
Projektes, das sie fordert und sie
durch Aufklärungsarbeit animiert, zu
denken bzw. umzudenken.
13
2008: Das Jahr des Hip Hop
Gangway Beatz Berlin
Im Juni 2008 ist das Hip HopAlbum ‚Gangway Beatz Berlin’
im Handel erschienen. Das
Album ist ein Sampler von
Jugendlichen von den Straßen
Berlins, unterstützt durch
angesagte Profis von Berlin bis
London und Paris. Die jungen
Rapper zeigen, dass Hip Hop
auch ohne die im Mainstream
angesagten frauenfeindlichen
und gewaltverherrlichenden
Texte wichtige Trends setzen
kann. Das Ergebnis ist eine
‚Rap-Landkarte’ aus Sicht der
jungen Menschen, die sich auf
Berliner Straßen aufhalten.
www.myspace.com/
gangwaybeatzberlin
Preisverleihung: Stiftung HamburgMannheimer
Im November 2008 sind wir mit
Jugendlichen aus dem Gangway Beatz
Berlin-Projekt nach Hamburg gefahren, um
einen Anerkennungs-Preis der Stiftung
Hamburg Mannheimer entgegen zu
nehmen. Die Stiftung hat in diesem Jahr
den Förderpreis unter das Thema „Musik
bewegt“ gestellt.
Wedding: Word Up Pt. II
Das Hip Hop-Festival bringt Musikinteressierte Jugendliche mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen zusammen, um gemeinsam
ein von Vielfalt und Toleranz
geprägtes Musikfestival zu gestalten.
Word Up Pt1. war 2007 in einem Klub,
Pt.2 fand 2008 Open Air auf der
Badstraße statt.
Buch: “Hip Hop in
Berlin”
Das Buch porträtiert das
Phänomen Berliner Hip
Hop, das derzeit auf ein
enormes öffentliches
Interesse stößt. Das
Buch befragt vor allem
die ProtagonistInnen
des Hip Hop selbst.
Weltklasse-DJs und
Breakdance-Legenden
kommen zu Wort, die in
Berliner Jugendeinrichtungen angefangen
haben. GraffitiWriterInnen erzählen
von ihrer Arbeit in
Schulen. Das Buch
haben wir zusammen
mit dem Archiv der
Jugendkulturen herausgegeben.
14
Bronx-Berlin-Connection
Zum Abschluss des Jahres 2008, fuhren wir mit
einer multikulturellen Gruppe aus Berlin
(deutsche, türkische und arabische junge
Menschen aus vier verschiedenen Stadtteilen
Berlins, Ost und West) nach New York City, um
hier das Thema „Hip Hop-Kultur“, eine Kultur, die
durch die Massenmedien größtenteils verzerrt
bzw. durch Profitmotivation falsch dargestellt
wird, zu beleuchten und neu aufzuarbeiten. Das
Projekt nennt sich „Bronx-Berlin-Connection“ und
wird von einem Netzwerk von verschiedenen
Individuen aus einer Reihe verschiedener
Institutionen auf beiden Seiten des Atlantiks
betreut und durchgeführt.
PROPZ (People Respect Other People
Seriously)
Auf dem Hip Hop Festival PROPZ in Berlin vom
kamen KünstlerInen und WissenschaftlerInnen
aus der Bronx und Berlin zusammen. Das
Festival brachte junge Menschen aus den beiden
Städten auf der Plattform Hip Hop zusammen.
Im Mai 2008 fand ein Rap-Workshop von REBEL
DIAZ im Hip Hop-Stützpunkt (Prenzlauer Berg)
statt, an dem auch die Jugendlichen des
Gangway Beatz Projektes mit sehr viel Interesse
und Spaß teilnahmen. Ein Tag später fand die
Präsentation des Workshops im Café Zapata
statt, mit einem anschließenden Konzert von
REBEL DIAZ.
GRAFFITI
Graffiti-Projekte stehen bei den Jugendlichen immer wieder hoch im Kurs. Auch in diesem
Jahr haben die Jugendlichen viel gesprüht und damit gezeigt, dass Graffiti wirklich Kunst
sind. Oft passiert dies im Rahmen von Straßenfesten oder anderen Veranstaltungen, wie z.B.
WordUp, Record-Release-Party oder Buttmann-Straßenfest. Hier drei weitere Beispiele
Marzahn: Wuhletalskatepark DER ROTE
Nach 2 Jahren der Verwahrlosung des Skateparkes am
„Schallasch“ hat das Naturund Umweltamt Mittel zur
Neugestaltung bewilligt.
Pankow: Graffitigestaltung
einer Kita in Buch
Ein Ferienwochenende
wurde genutzt, um die
Gestaltung einer Giebelwand
der Kita „Kleine Raupe
Nimmersatt" mit Spraydosen
in Angriff zu nehmen.
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Prenzlauer Berg: Graffitiprojekt
In Kooperation mit der
Gustave-Eiffel-Oberschule Gestaltung der Außenfassade der Sporthalle mit
Graffiti
Natürlich spielten auch andere jugendkulturelle Ausdrucksformen wiederum eine wichtige
Rolle in unserer Arbeit. Das dreitägige Punk-Open-Air- Festival „Resist to Exist“ feierte
erfolgreich sein 5jähriges Bestehen – mit 40 Bands auf zwei Bühnen und 2000
BesucherInnen! Momentan sind die jugendlichen Organisatoren des Festivals dabei, einen
eigenen Verein zu gründen und wir hoffen, dass trotz der vielen bürokratischen Hindernisse
auch 2009 ein tolles Festival-Jahr werden wird.
Bezirkliche und überbezirkliche künstlerische Aktivitäten
Kreuzberg – Wiederaufnahme der Ausstellung„Hinter den Kulissen
- Alltag von jungen Migrantinnen“
Die Ausstellung „Hinter den Kulissen“ wurde 2008 erneut gezeigt – in
der Galerie in der Friedrichstraße. Sieben junge Frauen aus Kreuzberg
wollten mit der Ausstellung auf die Situation von jungen Frauen aus
Südamerika aufmerksam machen. Die Ausstellung wurde 2007 im einen
Zeitraum von sechs Wochen im Archiv der Jugendkulturen gezeigt
G.I.G.A.-EVENTS – Fortsetzung „verDÜNNisiert – wie Essen, bloß
rückwärts“
Im Jahr 2007 haben die Jugendlichen von G.I.G.A.-EVENTS
gemeinsam mit Künstlern das Theaterstück „verDÜNNisiert“ produziert.
Aufgrund des großen Erfolges ist das Ensemble 2008 durch die
gesamte Bundesrepublik getourt. Unter Anderem haben Sie auf der
Veranstaltung „Leben hat Gewicht“ des Bundesgesundheitsamtes
gespielt. Anwesend waren neben Pressevertretern auch
Gesundheitsministerin Renate Schmidt und Jeanette Biedermann.
Rap-Oper: Stadt der toten Träume
Was lange währt wird gut. Ausgehend von dem klassischen Opernstoff
„Die Entführung aus dem Serail“ arbeiten die Jugendlichen bereits seit
2006 an den Themen Macht-Ohnmacht, Mann-Frau-Rollen, kulturelle
Wurzeln, Ab- und Ausgrenzung und setzen sich mit den Themen Liebe,
Treue und Freundschaft auseinander. Die Rap-Oper wurde im Oktober
aufgeführt.
Neukölln: Beatboxworkshop
Über den Zeitraum von zwei Monaten fand in den Neuköllner
Büroräumen mit dem deutschen Beatboxmeister „Mando" und den GBC
„Germania Beatbox Crew" ein Beatbox-Workshop statt. Die Grundlagen
bestanden aus der Imitation von bspw.: Snare, Base, Drums und Hi Hat
und das klang dann ungefähr so „... PP KK ZZ KK oder ..... P.... PFF....
klack.... schnalz....... schwitz ......... Gelächter ...“
Selbstorganisation und echte Beteiligungsformen nehmen in unserer Arbeit einen immens
wichtigen Platz ein. Neben den in unserer unmittelbaren Arbeit realisierbaren Formen von
Beteiligung und Selbstorganisation war im Jahr 2008 auch die Arbeit der sogenannten
„Projektagenten“ im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut“ ein wichtiger
Schwerpunkt der Arbeit. In Moabit, im Wedding und in Pankow haben sie die Inhalte des
Programms unter den Jugendlichen aus den verschiedenen Szenen kommuniziert und viele
Jugendliche motiviert, sich mit eigenen Ideen in Form von Mini-Projekten an den lokalen
Aktionsplänen zu beteiligen. Diese Mini-Projekte sind die einzige Form, wie Jugendliche
direkt eine Förderung über das Bundesprogramm erhalten können – allerdings nur, wenn
sich ein Träger findet, der die verwaltungstechnische Absicherung und damit auch das Risiko
für diese Projekte der Selbstorganisation übernimmt. In den Fällen, wo es vor Ort eine über
Streetwork begleitete Gruppe gab, die bereit war, diese MultiplikatorInnenfunktion im Sinne
von peer education-Konzepten zu übernehmen (was für die Jugendlichen mit viel und v.a.
kontinuierlicher Arbeit verbunden ist), haben wir uns als Träger bereit erklärt, auch die Regie
über den Fonds der Miniprojekte zu leisten.
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VIELFALT TUT GUT
An dem Bundesprogramm "VIELFALT TUT GUT - Jugend für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus", haben wir uns in diesem Jahr in
mehreren Bezirken beteiligt!
MITTE
REGION MOABIT
Projektagenten
In der Region sind
seit Januar 2008
Jugendliche als so
genannte „Projektagenten“ unterwegs, um andere
Jugendliche an
Schulen, Freizeitheimen und öffentlichen Plätzen
anzusprechen, das
Programm VIELFALT TUT GUT
bekannt zu machen
und mit den
Jugendlichen
Projektideen zur
Durchführung im
Rahmen des
Programms zu
entwickeln.
PANKOW
"Projekt-Factory Pankow"
Die "Projekt-Factory Pankow" sind
Jugendliche, die den Aktionsfonds des LAP
Pankow umsetzen. Konkret heißt das, dass
andere Jugendliche aus Pankow bei ihnen bis
500 € für die Umsetzung ihrer Projekte, die
sich an den Zielen des Bundesprogramms
orientieren, beantragen können. Die
Projektgruppe besteht seit September und
eine Fahrt nach Hamburg diente vor allem der
Gruppenstärkung und der Weiterentwicklung
des Projektes. Neben der inhaltlichen Arbeit
haben die Jugendlichen bei einem Stadtspiel
die Stadt erkundet und sind mit den
„Hamburgern" in regen Kontakt getreten.
LICHTENBERG
Kompetenztraining für Jugendliche aus Lichtenberg
15 Jugendliche aus dem Sozialraum Lichtenberg Mitte Nöldnerplatz und Weitlingkiez - nahmen an diesem vielfältigen Projekt teil. Im Vorfeld war das Projekt geprägt
durch Aktionstage, an denen z.B. gemeinsam Fahrräder
repariert wurden und gegrillt und gekocht und Kameraführung von den Kollegen von Media2Be gelernt wurde. Im
Gemeinschaftsgefühl gestärkt und mit verkehrstüchtigen
Rädern ausgestattet, fuhr das Team mit den Jugendlichen
im August entlang des Fernradweges Berlin-Usedom.
MITTE - REGION OSLOER STRASSE UND MOABIT
Workshop: Die Türkei - ein Land auf dem Weg nach Europa
Im Dez. machten sich die ProjektagentInnen
und die SozialarbeiterInnen aus Moabit und
Wedding, Elvira Berndt, Semih Kneip und die
MitarbeiterInnen des Bezirksamtes auf den Weg
nach Istanbul. Die Gruppe setzte sich mit der
Größe des Landes und deren Einwohnerstruktur
(insbesondere mit der Religion) auseinander,
aber auch speziell mit der Lage Istanbuls (auf
zwei Kontinenten), deren Einwohnerstruktur etc.
Sie sind aber auch der Frage nachgegangen, ob
die Türkei mit der momentanen Entwicklung, auf
dem Weg zum Beitritt in der Europäischen
Union sei oder nicht.
17
MITTE
REGION OSLOER STRASSE
Projektagenten
Auch in diesem Jahr waren die
„Projekt-Agenten“ fleißig auf
den Straßen und in offenen
Einrichtungen im Kiez
unterwegs, Jugendliche bzw.
Jugendgruppen zu aktivieren
und zu motivieren, um ihre
Ideen umsetzen zu können.
Wir haben weiterhin einen
hohen Andrang von
Jugendlichen, die ihre Ideen
verwirklichen wollen. Die
Jugendlichen sind begeistert
von diesem Programm, da sie
dadurch ihre „eigenen Ideen“
verwirklichen können und
somit auch Beiträge zur
Integration, zum Imagewandel
in „ihrem eigenen Kiez“, zur
Toleranz-, Demokratie- und
Vielfaltbewusstsein leisten
konnten.
MITTE - REGION OSLOER STRASSE
WORD UP Pt. 2
Das Festival WORD UP Pt. 2 folgt dem Auftaktfestival
WORD UP Pt. 1. Im Dez. 2007 gestalteten Jugendliche
erstmals ein Social-Hip Hop-Jam im Wedding. Die
langfristigen Auswirkungen für die Jugendlichen und für den
Stadtteil haben uns ermutigt weiterzumachen.
Im September fand das zweite Social-Hip Hop-Jam in Form
eines Straßenfestes im Wedding in der Badstraße statt. Im
Rahmen des Projektes trafen sich Jugendliche aus
verschiedenen Bezirken in verschiedenen Workshops als
Vorbereitung auf das Festival. In diesen Workshops erfuhren
die Jugendlichen mehr über die Ursprünge des Hip Hop
(Rap, Breakdance, DJing, Graffiti, Beatboxing). Bei den RapWorkshops identifizierten sich die Rapper mit Songs abseits
von Gewaltverherrlichung und Frauenfeindlichkeit. Es fanden
auch Workshops mit der deutsch-türkischen Musikakademie
und den Hip Hop-Jugendlichen (ICMB) statt, die für die
Weddinger Jugendlichen eine Bereicherung waren.
MARZAHN
Zuhause im Kiez
Das Projekt knüpft an die im Jahr 2007 geschaffenen
Bedingungen und Strukturen an. Im Zentrum steht die
Weiterentwicklung des Selbsthilfepotentials der Zielgruppe
bzw. die Förderung ihres bürgerlichen Engagements.
Die
Schaffung
eines
„Selbsthilfetreffs"
soll
den
Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Lebensbereichen in
einem geschützten Rahmen ermöglichen. Eine Nachbarschaftsbörse, bei der unterschiedliche Dienstleistungen
gegen andere eingetauscht werden können, wird zur Bildung
eines stadtteilbezogenen Netzwerkes und zur sozialen
Integration beitragen. Die verschiedenen Generationen, die
sich am Treffpunkt aufhalten, bekommen die Chance, eigene
Ideen
umzusetzen
und
ihr
Wohnquartier
aktiv
mitzugestalten. Dadurch sollen Abschottungstendenzen der
Gruppe entgegengewirkt und eine soziale Integration in
lokale Strukturen gefördert werden.
Begegnungen mit anderen Kulturen in und außerhalb Berlins, z.B. bei monatlichen
Fußballbegegnungen mit türkisch/arabischen Mannschaften aus Berlin-Mitte, der Besuch beim
Karneval der Kulturen bieten die Möglichkeit, das Erfahrungsspektrum zu erweitern, das eigene
Verhalten zu reflektieren, (Um-) Denkprozesse anzuregen und Toleranz gegenüber anderen Kulturen
einzuüben.
Bei den sportlichen Aktivitäten steht Fußball weiterhin an erster Stelle. Trotz der weiter
bestehenden Probleme, eine Turnhallenzeit zu bekommen, diese bezahlen zu können (...von
der linken in die rechte Tasche: aus der Zuwendung des Jugendamtes auf das Konto des
Sportamtes – welch ein Widersinn!) und dann in der Halle auch noch Fußball spielen zu
dürfen, standen die entsprechenden Aktivitäten der Streetworkteams in allen Stadtteilen
wiederum hoch im Kurs.
Sportorientierte Angebote sind als pädagogische Methode in der Jugendsozialarbeit
eines der effektivsten Werkzeuge, um mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Seit
1998 arbeitet das Streetwork-Team von Gangway e.V. in der Rollbergsiedlung mit
den Jugendgruppen vor Ort. Seit 1999 werden für diese Gruppen sportorientierte
pädagogische Angebote unterbreitet. Fußball steht hier, wie an vielen
Arbeitsschwerpunkten in Reinickendorf auch, besonders hoch im Kurs. Seit zehn
18
Jahren führen wir jeweils montags von 20h bis 22h unser Fußballangebot in der vor
Ort ansässigen Grundschule (Grundschule in den Rollbergen) durch. Zurzeit nehmen
unser Fußballangebot drei verschiedene Jugendgruppen in Anspruch.
Die Hallenzeit ist zu 95% sehr gut besucht. Montags treffen hier 15 bis 35
Jugendliche aufeinander, die im Turnier-Charakter miteinander Fußball spielen.
Während die Spiele laufen, ergeben sich für die KollegInnen viele Möglichkeiten, mit
den pausierenden Spielern über verschiedene Angelegenheiten in das Gespräch zu
kommen. Die Spanne beläuft sich hier von Schulproblemen bis zur Terminabsprache
für Gerichtsbesuche. Es ist eine angenehme Abwechslung zum alltäglichen Frust, der
sich bei vielen Jugendlichen festgesetzt hat. Sie spielen gerne Fußball und haben
hierbei die Möglichkeit, in einem lockeren Rahmen ihre fußballerischen Talente zu
verbessern,
Disziplin
und
Ausdauer
zu
trainieren,
um
diese
in
Vereinszusammenhängen einzubringen. Hierbei erleben wir die Jugendlichen in
einem anderen Kontext, indem sie Verantwortung, Teamfähigkeit und Hingabe für
den Erfolg ihres Teams auf sich nehmen.
Es ist außerordentlich spannend zu beobachten, wie mit Glücksgefühlen nach einem
Sieg oder mit dem Frust nach einer deftigen Niederlage untereinander umgegangen
wird. So emotionsgeladen erleben wir die Wenigsten im Alltag auf der Straße.
Verschiedene Fußballturniere in verschiedenen Bezirken wurden 2008 von diesen
Jugendlichen erfolgreich bestritten.
aus dem Bericht des Teams Reinickendorf
Eine wichtige Rolle spielt auch weiterhin die Gangway-Fußball-Liga, in der die faire
sportliche Begegnung von Jugendlichen aus der ganzen Stadt im Mittelpunkt steht. In
manchen Stadtteilen wartet schon der Nachwuchs darauf, wann er endlich in diese Liga
einsteigen kann. Das folgende Beispiel des Schöneberger Teams allerdings macht deutlich,
wie sehr auch solche sportorientierten Angebote Bestandteil der Jugendsozialarbeit sind und
dass sie nicht von der sonstigen Arbeit mit den Jugendlichen abgekoppelt betrachtet werden
können. Eine der Stärken der Gangway-Liga ist es, dass sich alle Beteiligten auf solche
„Unterbrechungen“ einstellen können, weil die Integration der Jugendlichen aus allen
beteiligten Stadtteilen letztlich wichtiger ist als ein reibungsloser Spielbetrieb.
Die Fußballer
Mittlerweile kommen alle Spieler der Gangway-Liga aus dieser Gruppe. Allerdings hat
sich die Zusammensetzung der Gruppe verändert. Die Ältesten der Gruppe haben
sich noch nicht richtig verabschiedet und gleichzeitig sind 15- und 16jährige
Jugendliche hinzugekommen. Zum Teil sind die in die Liga-Mannschaft integriert
worden. Von diesen Jüngeren geht einer noch zur Schule, die anderen haben ein
Abgangszeugnis. Die Gruppe besteht aus ca. 20 Jugendlichen, alle haben einen
Migrationshintergrund und sind männlich. Zwei der Jugendlichen haben einen
Ausbildungsplatz, die anderen leben von Hartz IV, bekommen zeitweilig Maßnahmen
oder auch Gelegenheitsjobs.
Die Folgen einer Reihe von Straftaten haben dazu geführt, dass wir ca. 6 Monate mit
der Liga aussetzen mussten, weil wir nicht genügend Spieler aus der Gruppe hatten.
Die Verstrickungen in Straftaten, für die Einzelne in U- Haft waren und sind, führten
dazu, dass die Gruppe insgesamt in einem sehr desolaten Zustand war. Unter den
jungen Männern machte sich eine sehr negative Stimmung breit, die auch noch zu
Streitigkeiten untereinander führte. Fast jede Aktivität, die zu einer Verbesserung der
Perspektiven führen könnte, wurde in eine unbestimmte Zukunft verschoben: „Ich
kann mich erst bewerben, wenn ich aus dem Arrest komme.“ „Ich kann nicht arbeiten,
wenn ich Sozialstunden machen muss.“ „Mit meinem Führungszeugnis kann ich
nirgends hin.“… Diese Art Ausreden ließe sich lange fortführen.
19
Das ist die Gruppe, mit der wir sehr viel Zeit verbringen. Oft warten sie schon mittags
vor dem Büro auf uns, sie kommen zur Hallenzeit und zu den Spielen der GangwayLiga.
Gleichzeitig besteht ein erhöhter Betreuungsbedarf für mehrere Jugendliche der
Gruppe. Besonders bei den Jugendlichen, die in Haft sind, stehen nicht nur die
Besuche an, sondern gleichzeitig auch eine Begleitung der Eltern und Geschwister.
So versuchen wir auch, die Jugendlichen jedes Mal neu zu motivieren, ihre Verträge
zu kündigen, die Schulden zu regeln und eine Arbeit zu suchen. Leider hielten aber
gute Vorsätze nicht lange und es beginnt ein neuer Kreislauf von Hartz IV und dem
Sich-gehen-lassen, dazu der Geldmangel.
Die Gruppe war im Sommer so demotiviert, dass sogar das Fußballspielen eine
Herausforderung war und es ständigen Antriebs bedurfte, damit sie nicht nur in den
kamerafreien Ecken der Terrassen sitzen.
Für die Jugendlichen mit Abgangszeugnis haben wir Möglichkeiten gefunden, den
Hauptschulabschluss in berufsvorbereitenden Maßnahmen zu erwerben und damit
auch eine gesicherte Finanzierung zu haben.
aus dem Bericht des Teams Schöneberg
Aber auch andere Sportarten sind für unsere Arbeit relevant und aus so manchem
sportlichen Engagement entwickeln sich sogar internationale Austauschprojekte, die immer
wieder Schlüsselerlebnisse in der Arbeit mit den Jugendlichen sind.
So besuchten die Trialer aus Mitte das Monty-Werk in Barcelona, durften das neue Trialbike
„Kamel“ bewundern, trafen den 12!- fachen Weltmeister im Trial Sport Ot Pi und, und, und.
(Gesehenes und Erlebtes finden Sie im Jahresbericht des Teams Mitte-City)
Die BMXer hatten sich Schwerstarbeit vorgenommen. Im fernen Izhevsk (kurz vor dem Ural)
wollten sie Aufbauarbeit in Sachen BMX-Sport leisten. Jenseits vom Leistungssport gibt es
eine junge Fun- und Extremsportszene im Zentrum der Stadt, die noch ganz am Anfang
steht. Ihr Tricklevel und das KnowHow beim Bau der Rampen sind vergleichbar mit der
Situation in Berlin nach der Wende. Das sollte sich ändern.
Neun von insgesamt 13 Reiseteilnehmern hatten ihre BMX-Räder mit dabei. Die
Reise war für alle Beteiligten ein unvergessliches Abenteuer. Das rundum sehr
positive Feedback und die volle Unterstützung durch die Projektpartner motivierten
die Bauteams zu Höchstleistungen. In nur fünf Tagen, bei Temperaturen um 35°C,
bauten wir eine massive Minirampe von 16 mal 6 m Grundfläche. Es wurden 3
Festmeter Holz, 15.000 Schrauben und 120 m² Belag verarbeitet. Der Höhepunkt war
die Einweihung der Rampe mit dem ersten BMX- und Skateboardcontest mit etwa
500 Zuschauern und 30 Fahrern. Super Stimmung und totale Begeisterung!
Alle haben irgendwann ihre persönlichen Grenzen kennen gelernt und im Sinne des
Projekts Alles gegeben. Besonders hervorzuheben sind die vielen persönlichen
Kontakte und der Austausch mit den russischen Jugendlichen und Kollegen. Stolz auf
das Geleistete, zufrieden und reich an neuen Erfahrungen, reisten wir nach 10 Tagen
zurück nach Berlin.
aus dem Jahresbericht des Teams Marzahn
20
Bezirkliche und überbezirkliche sportliche Aktivitäten
Treptow – Drachenbootrennen
Auf Einladung von Dragonboats (die wie immer auch die Startgebühren
gesponsert haben) haben wir auch in diesem Jahr einen wundervollen Tag
auf der Regattastrecke in Grünau verbracht. Leider war dieses Jahr der
Wettergott nicht gnädig, es hat aber trotzdem viel Spaß gemacht.
Überbezirklich – ‚REUSE-A-SHOE' - Kickerturnier
Im Rahmen der REUSE-A-SHOE-Kampagne hat NIKETOWN Berlin
zusammen mit Gangway e.V. ein Kickerturnier (bei laufendem
Betrieb!) im Foyer des NIKETOWN Berlin veranstaltet. Dazu kamen 40
Teams (80 Jugendliche) aus mehreren Gangway-Bezirken zusammen,
um gegeneinander an Kickertischen anzutreten. Startgeld waren pro
Team waren drei paar alte Schuhe. REUSE-A-SHOE ist NIKEs
Initiative zur Wiederverwendung ausgedienter Sportschuhe.
Gebrauchte Sportschuhe werden, statt auf der Müllkippe verbrannt zu
werden, als Rohstoff für Sportböden wiederverwertet.
Überbezirklich – „Straße kickt" - 1. Berliner Straßenfußballturnier
Am 29. Juni 2008, Tag des EM-Finalspieles, trafen sich 24 Fußballteams aus
verschiedenen Jugendeinrichtungen und Projekten aus ganz Berlin, um vor
dem Hauptbahnhof zu kicken. Beim ersten Berliner Straßenfußballtag ging es
um Fairness und Respekt, wobei die Jugendlichen im Vorfeld ihre Turnierund Spielregeln selbst ausgearbeitet haben.
Mitte – Berliner Trialer in Spanien
Lange hatten die Jugendlichen vom Alex auf diesen Moment
hingearbeitet. Die Idee, das Monty-Werk in Barcelona zu besuchen
(welches die Geburtsstätte des Trialbikes ist), entstand im Jahr 2007
und wurde nun endlich Wirklichkeit. In diesem Jahr traf sich das Team
Mitte regelmäßig mit den Jugendlichen, um Internetrecherchen
durchzuführen und die Verbindung zum Monty-Team herzustellen.
Außerdem beteiligten sich die Jugendlichen mit uns gemeinsam an
verschiedenen Arbeitseinsätzen (z.B. den Alex aufräumen), um die
Reisekosten so gering wie möglich zu halten.
Gangway-Fußball-Liga – Start der 2. Saison
Seit Herbst 2007 läuft die zweite Saison mit jetzt nun schon 11 Jungen- und
2 Mädchenteams und insgesamt mehr als 100 Spielen. Die Teams spielen
noch bis zum Frühjahr 2009 Jeder gegen Jeden, jeweils Hin- und Rückspiel
im eigenen und im Bezirk der gegnerischen Mannschaft. Ziel der Liga ist es,
über sportliche Begegnung Akzeptanz und Toleranz der Jugendlichen
verschiedener Herkunft und Nationalitäten untereinander zu fördern.
Hohenschönhausen – Projekt Mädchenfußball
Nach den Teams Mitte und Treptow gibt es jetzt auch in Hohenschönhausen fußballinteressierte
Mädchen. Ziel des Projektes ist es, mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und zukünftig eine
Trainingszeit nur für Mädchen anzubieten. Weiterhin ist geplant, kleinere Turniere und
Trainingslager zu organisieren.
Überall und immer wieder – Fußball-Turniere:
Höhepunkte der regelmäßigen Fußball-Hallenzeiten sind natürlich kleinere und größere Turniere.
Diese Turniere finden regelmäßig und in allen Bezirken statt - im Winter in den Hallen, lieber aber im
Sommer Open-Air auf Bolzplätzen oder auch mal exklusiv auf dem METRO-Dach im Friedrichshain.
Friedrichshain-Kreuzberg – KIEZ SOCCER 08
Bei unserem Gemeinschafsprojekt „Kiezsoccer im Mariannenkiez“ waren
Kick und PlayYa unsere verlässlichen Partner. Die Spiele finden immer
donnerstags auf wechselnden Plätzen in Kreuzberg und Friedrichshain statt.
Es wird die beste Bolzplatzmannschaft des jeweiligen Kiezes gesucht, um
den Gangway-Wanderpokal zu vergeben.
21
Roof BMX e. V. – BMX rockt Udmurtien
2 Mädchen und 10 BMX-Jungs aus Berlin besuchen Udmurtien, eine kaum bekannte Region
Russlands, um in der Industriestadt Izhevsk mit
dortigen BMX-Sportlern eine Minirampe für BMX
und Skateboard zu bauen. Diese wird zum
Kernstück eines neuen Skateparks am dortigen
Stausee. Die Jugendlichen nutzten die Chance,
echte Entwicklungsarbeit zu leisten.
Prenzlauer Berg – Parkour-Workshop in der 'Skatehalle-Berlin'
Die “Playstation-the way art of movement"- Tour machte Stop in Berlin.
Ein ganztägiger Workshop diente dazu, die neue Sportart Parkour einmal
selbst - unter fachkundiger Anleitung - auszuprobieren. Hierbei geht es um
das Überwinden von Hindernissen nur mit dem eigenen Körper.
Immer wieder gern – Klettern im Hochseilgarten
Fast alle unserer Teams machen regelmäßige Ausflüge in Hochseilgärten,
z.B. nach Strausberg. In schwindelerregenden Höhen bewegen sich die
Jugendlichen nicht nur an der frischen Luft, viele geraten auch schnell an ihre
persönlichen Grenzen und lernen, dass hier Teamplay wichtiger denn je ist.
Interkulturelle Aktivitäten sind immanenter Bestandteil unserer Arbeit. Dabei spielen die
vielen überbezirklichen Aktivitäten, bei denen Begegnung möglich wird und bei denen durch
„Sich-einlassen“ gegenseitiger Respekt und Anerkennung der Anderen entstehen, eine sehr
wichtige, aber nicht die alleinige Rolle. Interkulturalität spielt sich vor allem auch in der
Alltagsarbeit vor Ort ab, in der alltäglichen Auseinandersetzung.
Das Serviceangebot unserer Website wird weiterhin (und weiterhin zunehmend) stark
angenommen. Die Darstellung und Selbstdarstellung der Aktivitäten der Jugendlichen in den
verschiedenen Bezirken erhöht die Transparenz zwischen den Bezirken und Szenen, schafft
gegenseitiges Interesse und eine größere Nähe zueinander..
Fakten zur Website:
Im Jahr 2008 wurden neben den mehr als
4000 direkten Beratungsgesprächen mit
Jugendlichen und den
mehr als 1000
Beratungsgesprächen mit Dritten auch
• 261 online – Drogenberatungen und
• 307 online - Beratungen zu anderen
Themen
geleistet.
Anzahl Zugriffe 2008: 300.540 (+ 22 % ggü 2007)
Anzahl Dokumente: 4.637 Unterseiten
Anzahl Bilder: 4.459
Anzahl Gästebucheinträge: 4.208
Anzahl Anfragen Drogenberatung: 869
Wie wichtig das Internet in unserer Arbeit
wird zeigen auch die Zugriffszahlen auf
unsere Website www.gangway.de/jobteam
Die im Schnitt 1000 Zugriffe pro Tag sind
Ausdruck des anhaltenden Informationsinteresses zu Fragen der beruflichen
Integration. Insbesondere der wöchentlich
aktualisierte
Jobletter
und
die
Bewerbungsmuster werden intensiv genutzt.
Basis dieser intensiven Nutzung unseres Service- und Beratungsangebotes im Netz sind die
ständige Aktualität unserer Angebote, die durchgängigen Dialog- und Kontaktmöglichkeiten
sowie die Kostenfreiheit der Angebote, wie z.B. Muster für Bewerbungen, Lebensläufe etc.
Weiterentwickelt hat sich auch unsere Rechtsdatenbank auf www.gangway.de. Sie wurde im
Jahr 2007 gründlich überarbeitet und aktualisiert und wird nun von unseren
22
Kooperationsanwälten gepflegt, die als „Paten“ einzelne Rechtsgebiete (sozusagen als
freiwilliges Engagement) aktualisieren.
Die Bedeutung der neuen Medien nimmt in unserer Arbeit stetig zu, zumal inzwischen auch
Jugendliche regelmäßig online sind, die in den vergangenen Jahren von dieser Entwicklung
eher abgekoppelt waren:
Wenn wir noch vor einigen Jahren davon gesprochen haben, dass viele der von uns
betreuten Jugendlichen keinen Zugang zum Internet finden, hat sich dies im Laufe
der letzten Jahre stark verändert. Während noch vor fünf Jahren die meisten der von
uns betreuten Jugendlichen über keine eigenen Computer verfügten und nicht
ahnten, welche Möglichkeiten das Internet für sie bereit hält, so verfügen selbst
Jugendliche über einen eigenen Internet-Anschluss, die ansonsten kaum
ausreichende finanzielle Mittel besitzen. Ganz selbstverständlich wird über das
Internet kommuniziert, gekauft, getauscht, gespielt, präsentiert und sich prostituiert.
Viele Jungs aus unseren Gruppen, die Musik machen, haben eigene Seiten unter
www.myspace.com und präsentieren sich dort. Mit Erschrecken haben wir
festgestellt, dass vor allem junge Mädchen unter www.kijiji.de ungeschützten
Geschlechtsverkehr für ein Taschengeld anbieten. Dort präsentieren sie sich mit
Fotos, Telefonnummer und zum Teil eigenem „Jappy“-Profil. Über „Jappy“ lassen sich
dann Informationen wie Wohnort und Freundeskreis problemlos recherchieren. Den
meisten Jugendlichen ist nicht bewusst, welchen Risiken sie sich aussetzen, wenn
sie sich mit eigenen Fotos oder ihren Sprühernamen bzw. ihrer Zugehörigkeit zu
diversen Crews und Gruppen darstellen.
Insbesondere die Plattform „Jappy“ wird von nahezu allen Jugendlichen, die wir
betreuen, genutzt. Die Jugendlichen verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit bei
„Jappy“ oder in anderen Foren. Hier sind sie miteinander vernetzt, es werden neue
Kontakte geknüpft und Verabredungen getroffen. Dies hat unmittelbare Auswirkungen
auf unsere Arbeit. Während vor 10 Jahren Jugendliche sich in großen Gruppen
treffen mussten, um Absprachen zu treffen oder sich zu sehen, genügt es heute, den
Rechner anzumachen, „Jappy“ zu öffnen und alle Freunde sind online.
Ende des Jahres 2007 haben wir uns als Streetworkteam ebenfalls ein Profil bei
„Jappy“ eingerichtet. Im letzten Jahr haben wir über dieses Medium mit den
Jugendlichen kommuniziert und fünf Jugendliche hierüber neu kennen gelernt. Zum
Teil wenden sich auch uns unbekannte Jugendlichen dort mit ihren Fragen an uns.
Ein großer Vorteil für uns ist, dass wir dort auch Jugendliche wiederfinden, zu denen
wir seit längerer Zeit keinen Kontakt mehr hatten bzw. können Termine bekannt
geben, die Alle erreichen.
aus dem Bericht des Teams Pankow
Qualifizierungen und Fortbildungen der Streetworker
Drogen- und Rechtsdatenbank
Zu den Themen Rechtliches und Drogenberatung nutzen unsere KollegInnen intensiv die
Drogendatenbank und die Rechtsdatenbank auf unserer Website www.gangway.de. Beide
Datenbanken werden von uns regelmäßig aktualisiert und erweitert.
AG Jungen
In unregelmäßigen Abständen tagt unsere Arbeitsgemeinschaft Jungen. Ziel der AG ist, die Arbeit
mit männlichen Jugendlichen zu intensivieren und den Rahmenbedingen unserer Arbeit
anzupassen. Die Arbeit der AG ist insbesondere wichtig, da die Streetworkteams zu 70 % mit
Jungen arbeiten.
AG Alkohol
In Folge der Bearbeitung des Themas: „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ auf der diesjährigen
Gangway-internen Klausurtagung haben sich KollegInnen zusammengefunden und die
Arbeitsgruppe „Alkohol“ gegründet.
23
Antigewalt- und Kompetenztraining
In den vergangenen Jahren haben mehrere KollegInnen von Gangway die Ausbildung zum/r
Antigewalt- und Konflikt-Trainer/in abgeschlossen. Im Jahr 2008 konnten die KollegInnen wieder
zahlreiche AKTs durchführen.
Thematische Teams
Einmal monatlich treffen sich alle Gangway-KollegInnen zum Thematischen Team. Monatlich
werden Themen bearbeitet, die uns in der täglichen Arbeit berühren. Diesen Sitzungen werden
einerseits von externen Referenten oder von den eigenen KollegInnen durchgeführt. Im Jahr 2008
wurden Themen wie Kinderschutz nach §8a SGB VIII oder Erreichbarkeit von jungen Frauen
besprochen.
Fallteams als Orte kollegialer Beratung
Viele Streetworker sind mit der Methode des Fallteams im Rahmen der Sozialraumorientierung
vertraut. Die Methodik des Fallteams birgt viele Potenzen auch für die kollegiale Beratung im
Rahmen unseres überbezirklichen Austausches. Im Jahr 2008 haben wir in zahlreichen Sitzungen
mehrere eigene Fälle bearbeiten können.
Klausurtagung
Unsere jährlich stattfindende Klausurtagung verbrachten wir 2008 im Jagdschloss Glienicke. Die
drei Tage nutzten wir intensiv, um Themen, die unsere tägliche Arbeit berühren, zu besprechen
(z.B. Elternarbeit oder Nutzung neuer Medien in der Straßensozialarbeit). Neben dem Fachlichen
blieb auch Zeit für persönliche Gespräche untereinander.
MigrantInnengesprächskreis
Der MigrantInnengesprächskreis ist ein Gremium, in dem migrationsbedingte Themen und
Probleme verstärkt aufgenommen werden. Der Gesprächskreis dient den KollegInnen zur
Reflexion ihrer Arbeit aus der Sicht der MigrantInnen.
OBST-Tagung
Auch am neunten PraktikerInnentreffen der AG OBST (Organisation bundesoffenes
Streetworkertreffen) in Güntersberge (Sachsen-Anhalt) war Gangway aktiv beteiligt. Themen in
diesem Jahr waren u. a. Jungenarbeit, Mobile Jugendarbeit im ländlichen Raum, rechtliche
Grundlagen, Zielgruppenerweiterung unter 14 und über 27 Jahre, Arbeit mit rechtsorientierten
Jugendlichen und problematischer Alkoholkonsum bei Jugendlichen.
Weitere Qualifizierungen
Neben den zahlreichen intern angebotenen Qualifizierungen nutzen die KollegInnen auch
regelmäßig externe Weiterbildungen, wie z.B. systemische Beratung in der Jugendarbeit,
Deeskalation, Kinderschutz, Sexualpädagogik, Antisemitismus, Alkoholprävention oder
Genderarbeit.
Eine wichtige Stärke unserer überbezirklichen Arbeit erwächst aus der Bündelung der sehr
unterschiedlichen Kompetenzen unserer KollegInnen. Streetworker mit unterschiedlichem
kulturellen Hintergrund, diversen Sprachkenntnissen und etlichen Zusatzqualifikationen, die
oft auch tätigkeitsbegleitend erworben werden, stellen ihr Wissen und ihr Know how im
Gesamtteam zur Verfügung. Ob Drogenberatung, Erlebnispädagogik (inklusive der dafür
erforderlichen Kletter- und sonstigen Scheine), Mediation, Tanzpädagogik, Kfz-Technik,
Licht- und Tontechnik, Fußball und Basketball, Kriminologie und Psychologie – es gibt kaum
etwas, was es bei uns nicht gibt - und so immer die Möglichkeit, im Rahmen kollegialer
Beratung und Unterstützung auf die Ressourcen der eigenen KollegInnen zurückgreifen zu
können.
Neben den spezialisierten Beratungsangeboten, welche die Streetworker selbst oder freie
Mitarbeiter von Gangway anbieten, entstehen auch immer wieder neue Angebote in
Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern.
Zusätzlich zu den bezirklichen Angeboten wurde freitags eine wöchentliche offene
Rechtsberatung in unserer Zentrale durchgeführt. An 45 Terminen fanden sich hier 88
Rechtssuchende zur Beratung ein, davon 34% weiblich und 66% männlich. In 59% der Fälle
ging es um strafrechtliche Probleme, gefolgt von zivilrechtlichen Fragestellungen (27%). In
Einzelfällen wurde Rat zu arbeitsrechtlichen Fragen, Mietverhältnissen, ALG II und
Verwaltungsrecht gesucht. Das Alter der Besucher betrug im Kernbereich 18 - 24 Jahre
(58%). Zwischen 14 und 17 Jahren waren 29%, über 24 Jahre waren 13%. Bemerkenswert
24
war, dass Rechtssuchende aus allen Bezirken den Weg nach Mitte fanden, leicht
überproportional waren junge Menschen aus Schöneberg und Neukölln vertreten. In der
Regel konnte durch die Beratung eine Orientierung und z. T. auch Lösung der Problematik
herbeigeführt werden. In Fällen, in denen eine anwaltliche Vertretung für notwendig erachtet
wurde, erfolgte die Empfehlung an Kooperationsanwälte. Zunehmend zu beobachten war,
dass externe Sozialarbeiter (z.B. Einzelfallhelfer, Familienhelfer, Freie Träger) wiederholt
junge Menschen zur Rechtsberatung vermittelten.
Spezialisierte Beratungsangebote für die Zielgruppen
Antigewalt- und Kompetenztraining mit Jugendlichen
Antigewalt-Trainingskurse sollen Umdenkungsprozesse bei den Jugendlichen fördern, die folgende
Ziele zum Inhalt haben: Übernahme von Verantwortung für eigenes Handeln, Erlernen von
Distanzfähigkeit zur Gruppendynamik, Erlernen von gewaltfreien Konfliktlösungsstrategien und
Förderung von Kommunikations- und Konfliktfähigkeit.
Diese Umdenkungsprozesse sind längerfristige Lernprozesse, die durch unseren besonderen
begleitenden pädagogischen Ansatz im Rahmen der Straßensozialarbeit weiterverfolgt und
stabilisiert werden können. So ist auch nach Beendigung eines Trainings dieses Thema mit den
Jugendlichen nicht beendet.
Drogendatenbank
Auf unseren Internetseiten betreiben wir eine ausführliche Drogendatenbank, auf der wir über die
verschiedenen Substanzen, Suchtformen, Rechtliches usw. informieren. Insbesondere die anonyme
Online-Drogenberatung wird von zahlreichen Jugendlichen, aber auch von besorgten Eltern oder
Lehrern genutzt. Zwei Kollegen, die lange Zeit in der Drogenberatung gearbeitet haben, beantworten
die Anfragen und ergänzen die Datenbank regelmäßig.
Rechtsdatenbank
Die intensiv überarbeitete Rechtsdatenbank auf unserer Website gibt Jugendlichen und anderen
Interessierten Informationen zu den unterschiedlichen Rechtsgebieten. Themen wie Hartz IV,
Umgang mit der Polizei, Schulden oder Waffen finden sich in diesem „Juristischen Wissen für Laien
und Interessierte“.
Rechtsberatung
Einmal wöchentlich bieten wir in unserer Zentrale in Zusammenarbeit mit Berliner Rechtsanwälten
eine für Jugendliche kostenlose Rechtsberatung an. Hier lassen sich Jugendliche insbesondere zu
strafrechtlichen Themen beraten. Weitere Rechtsberatungen finden in einzelnen Bezirken statt.
JobInn: Profile der Jugendlichen online
Auf der Website des Teams JobInn haben junge Menschen die Möglichkeit sich vorzustellen.
Interessierte Ausbildungsbetriebe können sich so unverbindlich ein Bild von möglichen Azubis
machen. Die Profile reichen von schriftlichen Unterlagen bis hin zu kleinen Videos.
114 Gerichtsverfahren von Jugendlichen begleiteten die Streetworker im Jahr 2008. 74 der
über Streetwork begleiteten Jugendlichen waren im Berichtsjahr in U-Haftvermeidung, U-Haft
bzw. Haft. Nach großen Schwierigkeiten im Jahr 2007 konnten (mit Unterstützung der
Senatsverwaltung für Justiz) der Zugang zur Jugendstrafanstalt wieder unkomplizierter
gestaltet und damit die Begleitung der Jugendlichen während der Haft besser ermöglicht
werden.
Dennoch: Wir stoßen hier an Kapazitätsgrenzen! Die Begleitung während der Haft, die
sowohl zur Aufarbeitung der Straftaten als auch zur Vorbereitung der Entlassung immens
wichtig ist, ist extrem zeitaufwendig.
Sowohl die enge Verbindung zur JSA über unser Projekt „Legal leben“ als auch die in 2008
eingerichtete regelmäßige Sprechstunde von JobInn in der JSA führen hoffentlich zu einer
kontinuierlicheren Kooperation und einer Effektivierung der Arbeit an der Schnittstelle zur
Justiz.
25
„Legal Leben“ ist ein Tandemprojekt und wird gefördert durch die Senatsverwaltung
für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen von „Vielfalt fördern – Zusammenhalt
stärken“. Unser Tandempartner ist der Türkische Bund Berlin-Brandenburg. Ein
Mitarbeiter beteiligt sich an unserem Projekt und gibt Beratung und Unterstützung für
Bezugspersonen/Eltern von aus der Haft entlassenen oder von Haft bedrohten
Jugendlichen.
Projekt: „Legal Leben“
Gleichzeitig konnten wir eine
„Legal Leben“ ist ein Projekt von Gangway e.V., das
Kollegin
aus
der
haftentlassenen Heranwachsenden den Einstieg in ein
Jugendstrafanstalt
geregeltes Leben erleichtert, Halt, Anerkennung und
Plötzensee erreichen, die dort
Orientierung bietet und den Weg in eine legale Zukunft
im Rahmen von Medien und
ermöglicht. „Legal Leben“ ist ein Tandemprojekt und wird
Jugendberufshilfe arbeitet.
gefördert durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit u.
Das Projekt wird von uns
Soziales im Rahmen von „Vielfalt fördern – Zusammenhalt
begleitet und hat das Ziel, die
stärken“. Unser Tandempartner ist der Türkische Bund BerlinIntegration aus der Haft
Brandenburg e.V.
entlassener oder von Haft
bedrohter Jugendlicher zu
fördern.
Aus
unserer
Erfahrung heraus wissen wir,
dass die aus der Haft
entlassenen Jugendlichen oft
auf sich alleine gestellt sind
und sich orientierungslos
fühlen. Dies bewirkt häufig
die Gefahr einer erneuten
Inhaftierung.
Der Projektzeitraum liegt bislang zwischen April 2008 bis September 2009.
Wir bieten an:
- Beratung; Begleitung und Unterstützung bei der beruflichen Orientierung;
- Unterstützung bei der Wohnungssuche;
- Rechtsberatung / Schuldnerberatung;
- Förderung von sozialem Engagement;
- Förderung von kreativen Talenten (Hip Hop, Graffiti, Breakdance usw.).
Bisher konnten wir entlassene Straftäter erreichen, die bereits in der
Jugendstrafanstalt am Hip Hop-Projekt „Gitta Spitta“ beteiligt waren.
Mit dem Medium Rap haben sie die Erfahrung gemacht, ihre Gefühle wie Trauer,
Wut, Freude und Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Dabei konnten sie ihre
eigenen Straftaten reflektieren und für sich eine neue Lebensperspektive erarbeiten.
Durch bestehende Kontakte zu Gangway kam von einer Neuköllner Schule die
Anfrage, mit Schülern der siebenten Klasse Workshops in Rap, Breakdance und
Graffiti durchzuführen. Hierfür konnten wir die oben beschriebenen Jugendlichen
begeistern. Sie führten in jedem Bereich einen achtwöchigen Workshop durch; im
Anschluss wurden bei einer Weihnachtsfeier der einstudierte Tanz und der Rap vor
Freunden und Eltern präsentiert.
Ebenfalls durch eine Anfrage wurde an einer zweiten Schule in Köpenick während
einer Projektwoche über das Thema Gewalt ein Workshop im Bereich Rap
abgehalten. Es wurden mit den Schülern der sechsten und siebenten Klasse
eigenständige Texte geschrieben, vor Ort auf eine CD aufgenommen und ihnen
ausgehändigt.
26
Außerhalb dieser Treffen bezüglich der Workshops kommen alle Teilnehmer, die an
diesem Projekt beteiligt sind, einmal wöchentlich zusammen, um über Geschehenes
zu reflektieren und noch Bevorstehendes zu planen.
Des Weiteren beteiligen wir uns an einem Runden Tisch für ausländische Gefangene
bei der Senatsverwaltung für Justiz.
aus dem Bericht des Teams Tiergarten
Eine intensive Auseinandersetzung mit Gewalt findet auch in den Antigewalt- und
Kompetenztrainings statt. Neben den sehr intensiven und zeitaufwendigen AKT, die allen
Beteiligten ein hohes Maß an Verbindlichkeit abverlangen, gestalten die Streetworker mit der
entsprechenden Ausbildung auch Soziale Kompetenz-Trainings, u.a. in der Kooperation mit
Schulen. Doch auch in der Einzelbegleitung von Jugendlichen lässt sich die Trainererfahrung
anwenden:
Der Einzelfall S. (von Brita Feustel)
S. ist ein junger Mann, der sich über einen längeren Zeitraum in einer Gruppe am
Brunnenplatz aufhielt. Schon im Jahr 2007 beteiligte er sich regelmäßig an Aktionen.
Er nahm an den Kochnachmittagen und dem Bowlen teil und nutzte unsere Bürozeit
zum Gespräch. Er befindet sich bis heute in einer stabilen Beziehung mit einem
Mädchen aus der Gruppe. Zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens schien er sehr
stabil und geordnet durch´s Leben zu gehen. Er lebte in einer eigenen Wohnung,
machte eine Lehre als Kfz-Mechaniker und übernahm Verantwortung für seinen
18jährigen jüngeren Bruder. Diesen nahm er ebenfalls zu unseren Treffen mit.
Nachdem S. Vertrauen zu mir gewonnen hatte, fasste er wohl den Entschluss, sich
bei mir Hilfe für seine Probleme zu suchen. S. hatte gerade seine gerichtliche Auflage
mit Arbeitsstunden abgeleistet. Nun kam ein neues Verfahren wegen schwerer
Körperverletzung auf ihn zu. Auch seine finanzielle Situation offenbarte sich als ein
Desaster. S. hatte andere Pläne für sein Leben und war sichtlich betrübt über diesen
Zustand. Wir entschlossen, im Vorfeld seines anstehenden Gerichtsverfahrens ein
Antigewalt- und Kompetenztraining durchzuführen. Als Trainerin führe ich solche
Trainings sonst nur in einer Gruppe durch. Hier jedoch machte ich eine Ausnahme
und begann mit ihm allein. Daraus entstanden 22 Stunden Einzeltraining. Über
Biografiearbeit und Genogramm tatsteten wir uns in seine Vergangenheit vor.
Schon als kleines Kind musste er oft miterleben, wie die jeweiligen Partner seiner
Mutter Gewalt antaten. Auch er wurde von den meist alkoholabhängigen Männern
seiner Mutter verprügelt. Seine Mutter empfindet er als schwach. Sie konnte ihn und
seinen Bruder nie schützen. Im Jugendalter hatte er die Kraft, selbständig zum
Jugendamt zu gehen und um die Heimeinweisung zu bitten. Der Bruder folgte ihm. S.
hatte gelernt, sich Hilfe zu suchen und wurde „sozialarbeitererprobt“. Das System des
Hilfesuchenden wandte er dann auch bei mir an.
Auffällig in der Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit waren oft Sätze wie
„Weiß ich nicht mehr…“ oder „Keine Ahnung…“. Offensichtlich waren bei ihm viele
Verdrängungsprozesse entstanden, um seinen Blick nach vorn freizubekommen. Er
entwickelte sich relativ selbständig, erhielt eigenen Wohnraum ohne Betreuung und
suchte sich eine Lehrstelle. Mit seiner festen Beziehung schien ein tragfähiges Gerüst
entstanden zu sein.
Umso bedrohlicher und deprimierender empfand er dann seinen Gewaltausbruch im
Alkoholrausch, der dann zur Anzeige führte. Im Training musste er seine Tat
haarklein nochmals wiedergeben. Ihm war schon bewusst, dass seine
Demütigungserfahrungen in der Kindheit im Zusammenhang mit seinen
Gewaltausbrüchen stehen.
27
Da er mit seiner Mutter noch in Verbindung steht, hätte er die Chance, auch noch
einmal mit ihr über die Vergangenheit zu sprechen. So könnte er seine
Wissenslücken beheben und ein klares Bild bekommen. S. empfindet diese
Auseinandersetzung für sich aber im Moment als zu bedrohlich. Er will ausschließlich
nach vorn gucken und aus einem Leben etwas machen.
Am Erkennen des Zusammenhangs zwischen Vergangenheit und Zukunft werden wir
auch weiterhin arbeiten müssen. Ein weiteres Problem bei S. ist, dass er oftmals
seine Post nicht öffnet. Aus Angst vor Geldforderungen steckt er dann den „Kopf in
den Sand“. So sind einige Forderungen aufgelaufen. Zwei Gläubiger konnten wir mit
Ratenzahlungen zufrieden stellen. Mit den weiteren Forderungen wird jedoch ein
Besuch bei der Schuldnerberatung fällig.
Wir werden um eine Stundung bitten, da seine finanziellen Möglichkeiten zur
Abzahlung ausgeschöpft sind.
Für seine finanzielle Situation benötigt S. unbedingt weiterhin eine Begleitung.
Oftmals fehlt sogar das Essen im Küchenschrank. Die Familie seiner Freundin
integriert ihn und so kann er auch dort mit Lebensmitteln versorgt werden. Gerade
auch an Feiertagen wie Weihnachten findet er dort einen familiären Anschluss. Leider
hat auch diese Familie ihre eigene Problematik. Suchtverhalten führt auch dort zu
großer Geldnot, so dass auch hier zukünftig Hilfe notwendig werden wird.
Ende des Jahres 2008 signalisierte S. einen Selbstmordversuch. Er wollte im
Alkoholrausch aus dem siebten Stock seines Wohnhauses springen. Aus dieser für
mich völlig unangekündigten Krise ist erkennbar, dass ich auch im Jahr 2009 eine
intensive Betreuung weiterführen muss und wir noch einen gemeinsamen Weg vor
uns haben.
aus dem Bericht des Teams Hohenschönhausen
Natürlich darf in der Straßensozialarbeit der Spaß nicht zu kurz kommen. Fahrten sind bei
den Jugendlichen besonders beliebt und für uns eine wichtige Methode, um Kontakte zu
neuen Jugendgruppen zu intensivieren, Projekte vorzubereiten, das Aushandeln und
Einhalten (!) von Regeln zu trainieren, freiwillige Bildungsprozesse in Gang zu setzen
u.v.a.m. Oft entsteht auf Fahrten die notwendige Nähe zwischen Jugendlichen und
Streetworkern, die für den Einstieg in die intensive Einzelbegleitung Bedingung ist. Die
Jugendlichen, mit denen wir es zu tun haben, bringen viele Kompetenzen mit (bzw. suchen
wir so lange nach den versteckten Ressourcen, bis wir diese auch finden) – im Regelfall
gehört allerdings Verbindlichkeit nicht zu den Kernkompetenzen „unserer“ Jugendlichen. Das
bringt im wahrsten Sinne des Wortes Spannung in unsere Arbeit, denn (fast) jeder
Planungsprozess entwickelt sich zum Hindernislauf.
Für experimentelle Vorhaben müssen immer wieder zusätzliche Mittel akquiriert werden, was
zwar durchaus gelingt, aber unseren kleinen Verwaltungsbereich vor harte
Herausforderungen stellt. Neben dieser eher strukturellen Schwierigkeit ist dies auch ein
inhaltliches Problem: Alle momentanen Programme, die das Ausprobieren neuer Strategien
ermöglichen, laufen bei anderen Senatsverwaltungen, konkurrieren z.T. mit dem Bereich
Jugend oder stehen dieser so heterogenen Jugendhilfe mit kritischem Unverständnis
gegenüber.
Eine wieder intensivere Steuerung durch die für Jugend zuständige Senatsverwaltung auch
der anderen Programme, die Jugendliche betreffen, wäre sehr wünschenswert, auch, um
unnötige Parallel- oder gar Fehlentwicklungen zu vermeiden.
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Gruppenfahrt (un)gleich Gruppenfahrt?
einige Beispiele
Hohenschönh.
Winterfahrt
Jugendliche aus Hohenschönhausen Süd sind für
eine Woche nach Fusch am Großglockner
(Österreich) gefahren. Die Jugendlichen kommen
aus sozial schwachen Familien (viele PatchworkFamilien) mit mehreren Geschwistern. Ziel der
Winterfahrt war es, innerhalb der Gruppe das
Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Wedding:
Erdbeeren
pflücken
in
Gatow mit den
Biesentaler
Jugendlichen
Im Juni ist das Team mit den Jugendlichen aus der
Remise in den Berliner Beerengarten nach Gatow
gefahren. Die Jugendlichen stürzten sich auf die
Erdbeerfelder. Die Erdbeeren waren süß und saftig,
rot und prall :). Selbst gepflückt natürlich noch
leckerer.
Kreuzberg
Jugendbegegnun
g
MontevideoBerlin
(14.29.10.2008)
Interkulturelle Arbeit / Jugendbegegnung: Im
Rahmen
der
Zusammenarbeit
mit
dem
uruguayischen Partner „Asociación de Integración
Cultural Tangó wurde die gemeinsame Arbeit der
Jugendlichen weiterentwickelt und vertieft.
Lichtenberg
FAS Kanutour
Die Fahrt mit Lichtenberger Jugendlichen begann
mit einer gemütlichen Kanufahrt über die
Mecklenburger Seenplatte und endete mit einem
Tauchgang in der Ostsee!
Überbezirklich
Sommercamp
Im Juli 2008 fuhren SozialarbeiterInnen mit
Jugendlichen
aus
den
Bezirken
Marzahn,
Prenzlauer Berg und Hohenschönhausen in die
Tiefen des Bayerischen Waldes, um dort,
abgeschieden von jeglicher (Stadt-) Zivilisation, pure
Natur zu erleben.
In den Pfingstferien fuhr das Team Neukölln mit vier
Neuköllner Jugendlichen auf eine 3-Tages-Kurzreise
nach Krakow.
Neukölln
Krakowfahrt
Reinickendorf
Türkeifahrt
Eine einwöchige Reise mit Reinickendorfer
Jugendlichen quer durch die türkische Provinz
Adana. Dabei wurde auch das Training der
Eigenverantwortung der Jugendlichen, bspw. durch
die selbständige Suche nach Unterkünften,
angestrebt. Touristisches Großstadt-Sightseeing
blieb dabei aus.
Wedding
Workshop: „Die
Türkei - ein Land
auf dem Weg
nach Europa“
Am 12.12.2008 machten sich die jugendlichen
ProjektagentInnen von „Vielfalt tut gut.“ mit
VertreterInnen von Gangway und des Bezirksamtes
Mitte auf den Weg zu einem interkulturellen
Workshop in Istanbul.
29
2. Mit welchen Zielgruppen haben Sie gearbeitet?
2.1.
Statistische Beschreibung der Besucher/innen / Teilnehmer/innen
(Falls keine Statistik geführt wurde, bitte Schätzwerte angeben)
Anzahl betreuter Gruppen:
95
Anzahl intensiver Einzelbegleitungen:
387
Anzahl Jugendlicher in den Kerngruppen:
1.246
davon Mädchen:
329
Anzahl betreuter Jugendlicher außerhalb von Gruppen:
Anzahl Jugendlicher im offenen Kontakt (z.B. im Gruppenumfeld, durch
gezielte Veranstaltungen, in der Nachbetreuung o.ä.):
574
davon Mädchen:
183
1.019
davon Mädchen:
336
Gesamtzahl betreuter Jugendlicher: 2.839
davon Mädchen:
848
Alter
in %
bis 6 J.
bis 13 J.:
bis 16 J.:
bis 20 J.:
bis 27 J.:
über 27 J.:
Alter unbek.
0,14 %
7,89 %
27,05 %
45,12 %
14,09 %
0,67 %
5,04 %
Geschlecht
in %
Schul- u. Berufsausbildung bzw.
Schulbesuch
in %
Grundschüler
5,67 %
Hauptschüler
23,21 %
Realschüler
6,55 %
Gesamtschüler
5,67 %
Sek.2/Gymnasium
3,03 %
Sonderschüler
3,87 %
Studenten
0,77 %
Qualifizierungsmaßn. SGBIII/ 9,23 %
Zivildienst/FSJ/FÖJ
0,67 %
Auszubildende
7,12 %
weiblich:
29,87 %
Geringfügig beschäftigt
5,04 %
männlich:
70,13 %
Berufstätige
Arbeitslose
Haft
Status unbekannt
3,28 %
10,78 %
1,59 %
13,53 %
Einzugsbereich
Besucher/Teilnehmer
jeweilige Bezirke
nicht im Treffpunktbezirk
Herkunft:
deutsche Herkunft
türkische Herkunft
arabische Herkunft
binationale Herkunft
Aussiedler
Andere Herkunft
Genaue Herkunft
unbekannt
in %
88,34 %
11,66 %
50,90 %
18,14 %
16,59 %
5,21 %
1,55 %
5,92 %
1,69 %
In die Statistik nicht eingeflossen sind Jugendliche, die wir zwar mit Veranstaltungen
erreichen, zu denen wir aber keine persönliche Beziehung haben.
2.2.
Kurze Darstellung der Zielgruppen /Sozialindikatoren
Der Begriff „Straße“ als pädagogisch zu betreuender Sozial- bzw. Aktionsraum beinhaltet
soziale Räume wie Straßen, Parkanlagen, Bahnhöfe, Diskotheken, Bereiche um soziale
Einrichtungen etc.
In den verschiedenen Bezirken betreut Streetwork stadtteil- und szenebezogen junge
Menschen in gefährdeten Lebens- und Wohnbereichen.
Zielgruppe für Straßensozialarbeit sind Gruppen von jungen Menschen, deren
Lebenssituation durch Jugendsozialarbeit zu verbessern wäre, die aber von den
bestehenden Einrichtungen der Jugend- und Jugendsozialarbeit nicht bzw. nicht genügend
erreicht werden und sich regelmäßig im öffentlichen Raum treffen.
Zielgruppe sind Menschen in selbstgewählten Gruppenstrukturen, die ausgegrenzt oder von
Ausgrenzung bedroht sind bzw. sich selber ausgrenzen.
Streetwork wendet sich zudem an marginalisierte, gewaltbereite bzw. gewalttätige und sozial
benachteiligte Jugendliche. Sie erfüllen die im § 13 des AG KJHG erwähnten sozialen und
persönlichen Merkmale.
30
Junge Menschen im Alter von 14-27 Jahren gehören zu unserer Zielgruppe,
unabhängig von Geschlecht, Religion, sozialem Status, Weltanschauung und
Nationalität. Wir suchen sie im „öffentlichen Raum“, an ihren Orten und zu ihren
Zeiten auf oder sie finden den direkten Weg zu uns. Wir sehen die Jugendlichen bei
unseren Rundgängen u.a. auch in „Männer-Cafés“ und Spielcasinos. Spielautomaten
sind leider ein fester Bestandteil von vielen Cafés geworden, genauso wie die
Spielcasinos, auf die man vermehrt im Wedding antrifft. Im Rahmen unserer
lebensweltorientierten Arbeit müssen wir auch hier flexibel auf die „neuen Situationen“
in Wedding reagieren und unser „Rundgänge“ in diesen Casinos bzw. Cafés
verstärken.
Die Jugendlichen kommen überwiegend aus kinderreichen Familien. Die
Orientierungslosigkeit und Perspektivlosigkeit der Jugendlichen sind Phänomene, die
bei ihnen sehr stark ausgeprägt sind. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass ein
Teil der Jugendlichen ohne Abschluss von den Schulen geht, da sie der Meinung
sind, dass ein Abschluss sie im Leben auch nicht weiterbringen würde. Auch bei
Jugendlichen, die einen Abschluss haben, zeigt sich die Perspektivlosigkeit
insbesondere in Bezug auf die Aussicht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Dies
führt wiederum bei den Jugendlichen zu einer höheren Frustration und Hilflosigkeit.
Maßnahmen seitens des Jobcenters werden mit Mühe durchgezogen - dies auch nur,
da ansonsten die Transferleistungen vom Jobcenter gekürzt oder eingestellt werden.
In unserer Arbeit stellen wir auch die Zunahme des Einflusses von Moscheen und
Moscheenvereinen bei den Jugendlichen fest, damit verbunden auch die Zunahme
religiöser Überzeugungen und ein stärkeres Befolgen islamischer Vorschriften. Es
gibt auch Jugendliche, die sich in einem Widerspruch befinden, da sie den Islam zwar
nicht praktisch ausleben, aber die Religion sehr hoch halten. Der aktuelle Konflikt im
Nahen Osten - Palästina und Israel - hat auch deutlich spürbare Auswirkungen auf
die muslimischen Jugendlichen. Hierbei spielen emotionale Auseinandersetzungen
mit diesem Thema und Begriffen wie Gerechtigkeit, Krieg, Frieden, Heimat und Kultur
eine große Rolle. Wir fanden es von großer Bedeutung und Wichtigkeit, den
Jugendlichen in erster Linie zuzuhören, wenn sie ihre Ängste, aber auch über ihre
Wut zu Wort brachten.
Ferner ist bei türkischen Jugendlichen auch eine Zunahme des türkischen
Nationalismus zu beobachten. Bemerkenswert ist jedoch, dass es zwischen den
kurdischen und türkischen Jugendlichen innerhalb der Gruppen zu keinen
Ausschreitungen kam.
Die Erreichbarkeit von Mädchen und jungen Frauen nicht deutscher
Herkunftssprache ist im Verhältnis zum letzten Jahr nicht mehr so niedrig. Durch
Projektarbeiten (Word Up Part 2, 1. Familienfest in der Buttmannstraße, Open Space,
Lynar-Fest, Sparrplatz-Fest etc.) konnten wir den Kontakt zu diesen Mädchen
herstellen. Des Weiteren bestand auch intensiver Kontakt zu den Freundinnen der
jungen Männer.
aus dem Bericht des Teams Wedding
31
3. Welche Projektangebote bezogen auf den Förderzeitraum wurden durchgeführt?
Anzahl
Angebot (z.B. Veranstaltungen,
Gruppenangebote, Projekte, offener
Bereich usw.)
Zahl der durchgeführten
Angebotsstunden
- TRIFFT NICHT ZU Betreuung der Jugendlichen erfolgt
über Gruppenarbeit, Projektarbeit,
Stadtteilarbeit und Einzelbegleitung
orientiert an den Bedarfslagen und
Fähigkeiten
der
jeweiligen
Jugendlichen (keine Angebotsstruktur)
Anzahl der
Teilnehmer/BesucherInnen
Anzahl Angebotsstd.
Anzahl betreuter Jgdl.
Gesamt: 37.720 h
Gesamt: 2.839
4. Welche Methoden, Arbeitsformen wurden gewählt, um die Zielsetzung zu erreichen?
Die Handlungskonzepte der Gangway-Teams zielen darauf ab, Vertrauen zu den
Jugendlichen aufzubauen und die soziale Ausgrenzung von Jugendlichen zu vermeiden. Sie
beinhalten folgende, auf Lebensbewältigung abzielende Leistungsangebote:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Beziehungsarbeit als persönliches, aber zugleich professionell gestaltetes und
reflektiertes Sich-in-Beziehung-Setzen zu den Jugendlichen;
Betreuungsarbeit
als
Gestaltung
eines
Beziehungsund
Gesprächszusammenhanges
vor
dem
Hintergrund
individueller
und
gruppenbezogener Problemlagen und unter dem Aspekt der Kontinuität und
Mitwirkung von Jugendlichen;
Beratungsarbeit als Beratungsangebot mit Blick auf allgemeine und spezifische
Beratung sowie individuelle und gruppenbezogene Krisen und Problemlagen;
Gruppen- und Projektarbeit: Soziales Lernen als Angebot zur Überwindung von
Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen von Jugendlichen;
Jugendkulturarbeit, politische Bildung und Erlebnispädagogik als Angebot der
Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und im Kontext des Angebots zum sozialen Lernen
in Gruppen;
Begleitung als Angebot einer solidarischen Unterstützung von Jugendlichen
gegenüber Ämtern, Institutionen und Behörden (Anwalts- bzw. Beistandsfunktion);
Verhandlung als direktes oder indirektes Verhandlungsangebot des Streetworkers mit
mindestens zwei Problembeteiligten und auf der Grundlage der Qualitätsmerkmale
von Streetwork;
Vermittlung als Vermittlungsangebot, das die Aktivierung von Hilfe anderer
Einrichtungen zum Ziel hat und die Selbständigkeit der Jugendlichen und das Prinzip
der Freiwilligkeit berücksichtigt;
Intervention als Eingriff in negative Verlaufsprozesse (Gewalt, Delinquenz) mit dem
Ziel einer Unterbrechung von objektiver Gefährdung und einer Verankerung
subjektiven Verhaltens und Eröffnung von Perspektiven (Krisenintervention und
Deeskalation von Gruppenauseinandersetzungen, Konfliktbewältigung und
Mediation).
Die Methodenvielfalt in der Straßensozialarbeit kann sowohl den in diesem Bericht
dargestellten Aktivitäten als auch den einzelnen Teamberichten entnommen werden.
Alle Aktivitäten ordnen sich ein in die langfristigen Prozesse der Arbeit mit den Gruppen und
Einzelnen.
32
5. Welche mädchen- und jungenspezifischen Arbeitsansätze wurden angewandt?
Geschlechtsspezifische und geschlechterbewusste Herangehensweisen sind integraler
Bestandteil der Arbeit aller Streetworkteams.
Alle Streetworkteams stellen in ihren Jahresberichten mädchen- und jungenspezifische
Arbeitsansätze dar und machen auch deutlich, auf welche Grenzen geschlechtsspezifischer
Arbeit sie stoßen und wie diese Grenzen etwas verschoben werden. Am Beispiel der
Entwicklung der Gangway-Fußball-Liga haben wir im letzten Jahresbericht verdeutlicht, wie
langfristig angelegt gerade solche Arbeitsansätze sind. Die dort beschriebene Entwicklung
hat sich fortgesetzt: Wieder ist es eine Mädchenmannschaft mehr und wir sind sicher, das
weitere hinzukommen werden, wenn wir einen langen Atem haben.
Die Schwierigkeit, Mädchen nichtdeutscher Herkunft im öffentlichen Raum zu erreichen,
bleibt weiterhin bestehen.
Mädchen sind im öffentlichen Raum allgemein deutlich weniger anzutreffen als
Jungen. Deren Raumaneignung ist deutlich ausgeprägter, raumgreifender und auf
Sport, Abenteuer und Gruppenerlebnisse ausgerichtet. Sie verbringen viel mehr Zeit
in Außenbereichen und werden als „Draußenspieler“ bezeichnet. Spiele von Mädchen
beinhalten viel mehr soziale und kommunikative Aspekte und finden verstärkt in
Räumen oder in Wohnungsnähe statt.
Viele Plätze in Neukölln sind männlich dominiert, Mädchen und junge Frauen sind
dort unterrepräsentiert und halten sich dort selten über einen längeren Zeitraum auf.
Dies liegt mit Sicherheit nicht nur an dem familiären Regelwerk, sondern auch an der
Tatsache, dass sie in Neukölln in einer eher islamisch geprägten Welt leben und hier
ein anderes Rollenverständnis der Frau vorherrscht. Wir begegnen in unserer Arbeit
häufig Mädchen und jungen Frauen, die sich in traditionell stärker vorherrschenden
rollenspezifischen Erwartungen bewegen. Es ist für die Mädchen und
heranwachsenden Frauen hier sehr schwierig, ihre weibliche Identität zu finden und
sich frei zu entfalten, denn für typisch männliches Verhalten werden sie sanktioniert
und für typisch weibliches Verhalten abgewertet.
Die soziale Kontrolle ist groß und Mädchen, die sich häufig mit Jungen auf Plätzen
aufhalten, geraten schnell in die Rolle des Mädchens, „das mit jedem nach Hause
geht“.
Das macht es für uns als StraßensozialarbeiterInnen nicht gerade einfach, Mädchen
zu erreichen, da wir Mädchen ab 12 Jahren im öffentlichen Raum- unserem
Arbeitsfeld- nicht bzw. sehr wenig antreffen.
Die Erreichbarkeit ist zudem noch von den spezifischen Altersstufen abhängig. Wir
haben die Erfahrung gemacht, dass die 12-14-Jährigen sehr offen sind für
Mädchenarbeit, die 14-18-Jährigen allerdings nur erreichbar bleiben, wenn schon
eine Beziehung zu uns bestanden hat.
aus dem Bericht des Teams Neukölln
33
Trotz dieser Schwierigkeiten finden wir immer wieder Möglichkeiten, auch die Mädchen zu
erreichen und Anknüpfungspunkte für eine gemeinsame Arbeit zu schaffen.
Kreuzberg
„My Style“ Modeprojekt
Lichtenberg
10. Mädchenaktionstag
Neukölln
Mädchenfest auf
dem Reuterplatz
geschlechtsdifferenzierte Arbeit, Modenschau für ein anderes
Körperbewusstsein bei Mädchen
Hauptthematik: Beschäftigung mit dem eigenen Körper, Ausleben
und konkretes Umsetzen persönlicher Schönheitsideale
Mädchen können an diesem Tag vielfältige sportliche, künstlerische
und handwerkliche Dinge ausprobieren, um neue Interessen und
ein stärkeres Selbstbewusstsein zu entwickeln.
ca. 40-50 Mädchen aus dem Reuterkiez (Migrationshintergrund:
80%) nahmen zwischen 15 und 17 Uhr an den von uns
organisierten Workshops teil: Kickboxen, Rap, Capoeira, „Mathe
rockt!“-Projekt
6. Wie wurden die Zielgruppen an der Planung, Umsetzung und Auswertung der
Angebote beteiligt?
Projekte und Aktionen werden von den Jugendlichen mit unserer Begleitung und durch
unsere Unterstützung selbst entwickelt. Die starke Konzentration der Streetworkteams, im
Rahmen der Gruppenarbeit das Selbstorganisationspotential der Jugendlichen zu stärken,
wird in einem Großteil der Gruppenbeschreibungen in den Teamberichten deutlich.
Zunehmend gelingt es darüber hinaus, dass die Jugendlichen auch Verantwortung im
Gemeinwesen übernehmen.
Die Arbeit mit den Gruppen, einzelne „Events“ und fortlaufende Gruppenarbeiten werden
kontinuierlich dokumentiert, von der Presse begleitet und auf verschiedene Weise von den
Jugendlichen kommentiert, so z.B. in Befragungen und Interviews oder auf der bereits
erwähnten Homepage. Von diesen Auswertungen ausgehend werden Projekte
weiterentwickelt, verändert oder neue geschaffen.
Auf diese Weise wird der niedrigschwellige Zugang gewährleistet und es werden interessenund lokal angepasste Möglichkeiten geschaffen, deren Realisierung gleichzeitig die
Emanzipation und Selbständigkeit der Jugendlichen fördert. Bewährt hat sich die Darstellung
von Aktivitäten über zunehmend von den Jugendlichen selbstgestaltete online-Tagebücher,
die sowohl eine unmittelbare Reflexion des Erlebten ermöglichen als auch die
Kommunikation mit dem unmittelbaren sozialen Umfeld der Jugendlichen befördern.
7. Wie wurden die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützt, an
Entscheidungsprozessen mitzuwirken?
Wo auch immer es möglich ist, bringen sich die Jugendlichen, meist begleitet durch ihre
Streetworkteams, in die aktuelle Bezirks- oder Landespolitik ein. Dabei suchen wir beständig
nach möglichen Formen der Mitbestimmung, bei denen die Jugendlichen auch unmittelbare
Wirkungen ihres Engagements erfahren. Gut eignen sich (wenn sie nicht an bürokratischen
Hürden scheitern) Beteiligungsprojekte im Rahmen der Gestaltung von Park- und
Spielflächen im eigenen Bezirk, bei denen die Jugendlichen nicht nur in die Planung,
sondern auch in die konkrete Gestaltung einbezogen sind.
Allerdings ist es immer wieder sehr schwierig, die entstehenden Frustrationen der
Jugendlichen aufzufangen, wenn ihr Engagement letztlich an der Ignoranz der
Erwachsenenwelt scheitert. Dies passiert manchmal sogar bei beabsichtigten
Integrationsprozessen in Jugendeinrichtungen...:
Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit mit der Gruppe war die Integration der Jugendlichen
in die Einrichtung „Statthaus Böcklerpark“. Deswegen haben wir in der Vergangenheit
die Gruppe bei der Organisation, Planung und Gestaltung eines eigenen Raumes in
der Einrichtung unterstützt und begleitet.
34
Die Renovierung fand schon im Jahr 2007 statt und wurde aufgrund finanzieller
Schwierigkeiten seitens der Einrichtung unterbrochen. Die Gruppe wartete darauf,
dass die Arbeit in dem Raum weitergeführt wird, sobald wieder finanzielle Mittel zur
Verfügung stehen. Plötzlich erfuhren sie im Jahr 2008, dass der ihnen
zugesprochene Raum zu einem Nähraum umgestaltet wurde, was für die Gruppe
eine große Enttäuschung war. Es wurde das Gefühl erweckt, dass sie für die
Renovierungsarbeiten ausgenutzt wurden. Die Jugendlichen fühlten sich von der
Einrichtung nicht ernst genommen, was dazu führte, dass sie die Einrichtung nicht
mehr regelmäßig besuchten. Sie kamen nur noch dienstags in die Einrichtung, um die
Hallenzeit zu nutzen, welche vom „Statthaus“ und Gangway in Kooperation
angeboten wurde.
In den Sommerferien fand keine Hallenzeit statt. Trotzdem trafen wir uns jeden
Dienstag und spielten draußen Fußball.
Ab September sollte es in der Halle weitergehen. Aber dann erfuhren die
Jugendlichen und wir, dass der Einrichtung durch ein Missgeschick die Halle nicht
mehr zur Verfügung stand. Die Gruppe und die anderen Jugendlichen, welche die
Halle nutzten, waren sehr enttäuscht. Jetzt besucht diese Gruppe die Einrichtung gar
nicht mehr.
aus dem Bericht des Teams Friedrichshain/Kreuzberg
8. Wie arbeiteten Sie mit dem sozialen Umfeld (Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen...)
zusammen?
Kontakt zu diesen wird auf Wunsch und mit Einverständnis der Jugendlichen aufgenommen.
Insbesondere im Zusammenhang mit der intensiven Einzelbegleitung Jugendlicher sowie in
der Arbeit mit so genannten „Lückekindern“ nimmt eine Zusammenarbeit mit oder punktuelle
Einbeziehung der Eltern zu. Dabei werden die Streetworker allerdings auch immer wieder mit
dem Hilfebedarf der Eltern konfrontiert, die selbst Unterstützung bei Behördenanträgen u.ä.
benötigen bzw. einen großen Beratungsbedarf haben. In manchen Fällen sind die
Problemlagen der Eltern eher Ursache der Probleme der Jugendlichen als dass sie für den
Hilfeprozess fördernde Ressource sein könnten. Wo notwendig und möglich unterstützen wir
in solchen Fällen punktuell auch die Familien, v.a. dann, wenn eine Familienhilfe nicht
angenommen wird oder gescheitert ist.
Einige in den Jahresberichten der Streetworkteams beschriebene gelungene Beispiele der
Kooperation mit Schulen stimmen zwar optimistisch, sollen aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass Schule als Institution immer noch eine schwieriger Partner ist und
eine partnerschaftliche Kooperation („auf gleicher Augenhöhe“) letztlich eine
Ausnahmeerscheinung ist.
9. Mit welchen anderen Trägern/Institutionen haben Sie kooperiert?
Eine intensive überbezirkliche Zusammenarbeit und Vernetzung existiert zwischen den
verschiedenen Projekten von aufsuchender Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen sowie
mit überbezirklichen und bezirklichen Beratungseinrichtungen. Darüber hinaus bestehen
stabile Kooperationsbeziehungen in allen Bezirken. (vgl. Teamberichte)
Als Mitglied im Paritätischen und im Archiv der Jugendkulturen ergeben sich weitere
Kooperationsbeziehungen.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Zusammenarbeit mit den Jugendfreizeiteinrichtungen,
zumindest mit denen, die für unsere Zielgruppen noch offen sind. Auch in diesem
Berichtsjahr spielte die Kooperation mit dem Projekt „berliner jungs“ von Subway eine
wichtige Rolle, mit dem wir zur Prävention pädosexueller Übergriffe häufig kooperieren.
Die Kooperation mit Unternehmen wurde im Bericht bereits eingangs beschrieben. Weitere
team- und projektbezogene Kooperationsbeziehungen können den einzelnen Teamberichten
entnommen werden. Nach internen Zählungen haben wir im Jahr 2008 mit ca. 230
Kooperationspartnern kontinuierlich zusammengearbeitet.
35
10. Wie wurden das Projekt und die Angebote der Öffentlichkeit vermittelt?
Darstellung nach außen, Präsentation der Arbeit in Fachkreisen, Darstellungen in Medien
(z. B. Pressespiegel)
Gangway betreibt eine Homepage unter www.gangway.de, die nicht nur über aktuelle
Veranstaltungen informiert, sondern einen großen Beratungs- und Recherchebereich
beinhaltet.
Projektbegleitend
sowie
anlässlich
drängender jugendpolitischer Themen verschicken wir regelmäßig Informationen an die
Medien. Häufig kontaktieren uns aber auch
MedienvertreterInnen direkt, um uns zu
aktuellen Themen zu befragen. Im Berichtszeitraum gab es ca. 35 Medienberichte über
Gangway e.V. (eine Auswahl in Anlage 1).
Die Angebote der Teams sowie Infos über
spezifische Fragestellungen (z.B. Tilidin,
Verhalten bei Kontrollen oder Festnahmen
durch die Polizei etc.) werden über Flyer
gezielt verbreitet.
Ein
Überblick
über
die
Arbeit
mit
Studiengruppen aus dem In- und Ausland befindet sich in der Anlage 2.
Im Berichtsjahr erschien wiederum unser Gangway-Newsletter über einen breiten
Mailverteiler.
11. Wie waren die Öffnungs- und Schließzeiten?
regelmäßige Öffnungszeiten
Öffnungen am Wochenende
Mo:
Di:
Mi:
Do:
Fr:
Sa:
So:
Schließzeiten
Keine – Streetworkteams sind
ganzjährig tätig.
(z. B. Ferienzeiten)
12. Auf welche Weise erfolgte eine Auswertung/Selbstevaluation?
Nach gemeinsam erarbeiteten Kriterien wird von jedem Team regelmäßig die Arbeit
eingeschätzt und reflektiert. Daneben finden Teamsupervisionen oder -coachings, Feld- und
Stadtteilanalysen und Praxisbegleitung der Streetworkteams statt. Im Rahmen der intensiven
Einzelbegleitung werden gemeinsam mit den Jugendlichen konkrete Vereinbarungen
getroffen, in denen erreichbare und zu erreichende Ziele festgehalten werden.
Gruppenanalysen bilden die Grundlage für die Festlegung von kurz-, mittel- und langfristigen
Zielen in der Arbeit mit einzelnen Gruppen, Ergebnisse werden in den Teamtagebüchern
dokumentiert.
Jedes Streetworkteam leitet ca. einmal jährlich ein Gesamtteam und stellt dort seine
Arbeitsschwerpunkte zur Diskussion. In den meisten Bezirken finden regelmäßige
Evaluationstreffen des Bezirksamtes mit den Streetworkteams statt. (vgl. Teamberichte)
13. Welche Veränderungen beabsichtigen Sie für die zukünftige Arbeit des Projektes
Die Veränderungen der letzten Jahre (Verstetigung Jobteam und Aufbau JobInn, Ausbau der
Beratung zu Drogen und Rechtsfragen, Entwicklung selbstorganisierter Projekte
Jugendlicher) haben sich als tragfähig erwiesen. Dieser Weg der Kompetenzerweiterung soll
weiter fortgesetzt werden. Dabei ist es vor allem wichtig, diese entstandenen Bereiche auch
36
finanziell zu stabilisieren. Weitere Entwicklungen in der Arbeit mit Älteren an den
Treffpunkten der Jugendlichen, den Ansätzen der Arbeit mit Eltern sowie zum Thema
Alkohol wurden bereits im letzten Bericht beschrieben. Schwerpunkte der konzeptionellen
und
fachlichen
Weiterentwicklung
sind
weiterhin
interkulturelle
Arbeit
und
Beratungskompetenz zu spezifischen Fragen, Antigewalt- und soziale Kompetenztrainings
sowie die Intensivierung der Nachbetreuung nach der Jugendhaft.
14. Welche Hinweise ergeben sich aus Ihrer pädagogischen Arbeit für
jugendpolitische Konsequenzen?
Noch einmal (aus dem Bericht des Vorjahres):
Wir haben in den letzten Jahren wiederholt jugendpolitische Konsequenzen
beschrieben, die zum großen Teil weiter ihre Gültigkeit haben und an dieser Stelle
nicht wiederholt werden sollen. Momentan ist auffällig, dass in ganz verschiedenen
Senatsressorts, quasi „scheibchenweise“, Jugendpolitik gemacht wird, ohne dass
klare Handlungsstrategien erkennbar sind. Hier wäre aus unserer Sicht eine stärkere
politische Einmischung sowie ressortübergreifende Strategieentwicklung durch die für
Jugend zuständige SenBWF dringend geboten.
B) Angaben zu den personellen Ressourcen des geförderten Projektes
1. Wie viele Beschäftigten waren für das Projekt tätig?
Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen
Anzahl festangestellter pädagogischer Mitarbeiter/innen
Honorarmitarbeiter/innen (Stunden pro Jahr)
Anzahl Praktikanten/innen
Anzahl Zivildienstleistenden
Anzahl weiterer festangestellter Mitarbeiter/innen (z.B. Verwaltung)
wird nicht erfasst
41
ca. 3600
5
1
3
2. Welche Fort- und Weiterbildungen wurden im Berichtszeitraum wahrgenommen?
Fort- und Weiterbildung im Berichtszeitraum
Teilnehmer/in
Titel / Inhalt
Träger d. Fortbildung
Umfang in h
Vgl. Teamberichte
3. Wie häufig fanden Arbeitsbesprechungen, interne Fortbildungen u.ä. im Projekt
statt?
Art der Besprechung
Gesamtteambesprechung
Thematische Teams
Klausurtagung Gesamtteam
(Bezirks-)Teamsitzungen
Fortbildung und Supervision
vergleiche einzelne Teamberichte!
Dauer (ca. in Std.)
3 Stunden
3 Stunden
27 Stunden
2,5 Stunden
37
Häufigkeit(z.B. wöchentlich, nach Bedarf)
monatlich
monatlich oder nach Bedarf
jährlich
wöchentlich
C) Angaben zu den räumlichen Ressourcen/ zur Entwicklung der Ausstattung
1. Wer ist Eigentümer der genutzten Räume, Gebäude und Grundstücke?
•
•
privater Vermieter des zentralen Büros
Stadtteilbüros werden weiterhin von den
Bezirksämtern (in einigen Fällen auch von
Wohnungsbaugesellschaften
oder
Kooperationspartnern) gestellt, wobei
dafür
zunehmend
Kostenbeiträge
erhoben werden. Im Stadtteil Lichtenberg
ist kein Stadtteilbüro vorhanden.
Zentrale: Schumannstr. 5, 10117 Berlin
TEAMBÜROS in den
Bezirken, z.B.
Pankow
Hohenschönhausen
Marzahn
Schöneberg
2. In welchem Zustand befinden sich Gebäude/Räume sowie Inventar/ Geräte?
Die Räume in der Schumannstraße befinden sich in einem modernisierten Altbau, der
ausschließlich von Gewerbe genutzt wird. Die einzelnen Teambüros in den verschiedenen
Bezirken befinden sich in einem sehr unterschiedlichen Zustand.
38
D) Angaben zur finanzielle Entwicklung des Projektes
1. Wie entwickelte sich die Finanzierung des Projektes in den letzten Förderjahren?
Einsatz von Eigenmitteln
z.B. Spenden,
Bereitstellung von
Räumen, Mitgliedsbeiträge
des Vereins, sonstige
Einnahmen
Einnahmen aus
Zweckbetrieben
Drittmittel durch andere
behördliche Stellen
Drittmittel durch
nichtbehördliche Stellen
2 Jahre vor dem
Berichtszeitraum
90.298,38
Vorjahr
100.321,44*
Haushaltsjahr des
Berichtszeitraumes
99.998,62
--
--
--
687.830,00
716.914,28
737.945,20
--
--
--
* Hier enthalten sind auch Leistungsvergütungen + Zuwendungen anderer Stellen als
„sonstige Einnahmen“ für ergänzende Projekte und Aktivitäten, die von Streetwork
nicht eindeutig abgrenzbar sind. Um eine solche „Sortierung“ hat SenJug ursprünglich
gebeten, um eine bessere Abgrenzung zu den tatsächlich für Streetwork im engeren
Sinne akquirierten bezirklichen Drittmitteln zu erhalten. Ausschließlich letztere sind
unter „Drittmittel“ gefasst.
2. Konnte die Einnahmestruktur in den vergangenen Jahren aufrechterhalten bzw.
verbessert werden?
X ja
nein, (bitte nennen Sie dafür verantwortliche Gründe)
3. Welche Entwicklung der Eigen- und Drittmittel erwarten Sie im kommenden Jahr?
Die Eigen- und Drittmittel müssen sich weiter erhöhen, wenn wir unser Angebot im gleichen
Umfang wie bisher aufrechterhalten wollen. Es wäre allerdings sehr wünschenswert, wenn
auch die Zuwendungen des Landes Berlin nach nunmehr 12 Jahren den Kostensteigerungen
in diesem Zeitraum wenigstens etwas angepasst würden.
Die bezirklichen Finanzierungen für „stadtteilbezogene Leistungen im Rahmen von
Streetwork“ sind verhältnismäßig stabil. Wichtig wäre, auch das Team Treptow-Köpenick
wieder in das Landesprogramm aufzunehmen und darüber nachzudenken, wie auch die
bisher unversorgten Bezirke bei akutem Bedarf mit einem Streetworkteam ausgestattet
werden können.
Wenn im Jahr 2010 auch in Berlin ein neuer Tarifvertrag verhandelt wird, hoffen wir sehr,
dass SenBWF auch für die Angebote Freier Träger die dann ansteigenden Personalkosten
bei der Zuwendung berücksichtigt. Der sich anbahnende Mangel an gut ausgebildetem
Personal betrifft nicht nur die Lehrerschaft, sondern ist auch in der Sozialarbeit längst
angekommen.
39
II.
Allgemeine Darstellung des Trägers
1.
Welche weiteren Projekte mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten und ggf.
welchen Zuwendungsgebern führen Sie durch?
Geben Sie die Beträge bitte zu Tausendern auf- bzw. abgerundet an.
Projektbezeichnung
Zuwendungsgeber
Streetworkteam Treptow
JobInn
BA TreptowKöpenick
ESF (über SenIAS)
Jobteam
Vielfalt MANNE
Zuwendungssumme
155.000
Eigenmittel
Drittmittel /
Zuwendungsgeber
--
73.000
73.000 (SenArb)
BA Pankow
81.000
79.000/Jobcenter
BA TreptowKöpenick
9.000
Vielfalt Moabit
Projektagenten
Vielfalt Lichtenberg
Kompetenztraining
Vielfalt Reinickendorf
Öffentl.keitsarbeit LAP
Vielfalt Osloer
Word up II
Vielfalt Osloer
Open space/Beteiligung
Vielfalt Osloer
Projektagenten
Vielfalt Marzahn
10.000
5.000
9.000
14.000
1
12.000
-
18.000
Vielfalt Workshop Istanbul
Teil Moabit
Vielfalt Workshop Istanbul
Teil Osloer
Vielfalt Pankow
4.300
4.300
10.000
GIGA-Events
ESF
53.000
„Von Moabit in den Serail“
ESF
110.000
Jugendtreff
Insel BA Schöneberg
Schöneberg
Streetwork Pankstraße
Quartiersmanagement
14.000
5.000
15.000
Legal leben
SenIAS
30.000
IB Kreuzberg-Uruguay
KJP (über Parität)
7.500
5.454
IB BerlinBronxConnection
KJP (über Parität)
6.000
13.000
IB Reinickendorf- Türkei
Jugend für Europa
3.000
IB Schöneberg - Türkei
Jugend für Europa
4.000
„MANNE“ F.
ESF (über SenSoz)
Mädchen-Fußballcamp
jfsb
Bolzplatzprojekt
BA Reinickendorf
Reinickendorf
Workshops
berufliche LSK – BA MItte
Orientierung
Senat+BA Pkw.
(Teil des StreetworkHaushaltes)
Senat (Teil des
Streetworkhaushaltes)
--
2.000
4.000
4.000
40
2.000
3.000 Kreuzberger
Kinderstiftung
BA Reinickendorf 4.000
2.
Personelle Ressourcen des Trägers
97
Anzahl der insgesamt beim Träger tätigen Honorarkräfte
wird nicht erfasst
Anzahl der insgesamt beim Träger tätigen Ehrenamtlichen
54
Anzahl der insgesamt beim Träger festangestellten Mitarbeiter/innen
keine
Anzahl der insgesamt beim Träger tätigen ABM-SAM-Mitarbeiter/innen
3.
Mit welchen Organisationen arbeiten sie eng zusammen? In welchen Gremien
wirken sie an der Fach- und Jugendhilfeplanung mit? In welchen Verbänden und
Vereinigungen sind sie Mitglied?
Organisationen / Verbände / Vereinigungen
AGn nach §78 in den Einsatzbezirken, Landesarbeitsgemeinschaften nach
§78, Jugendhilfeausschüsse, Flüchtlingsrat (temporär), Archiv der
Jugendkulturen, DPWV, Jugendherbergswerk,
viele KollegInnen haben Sprecherfunktion in den AGn nach § 78 in ihren
Schwerpunktbezirken
Gremien / Jugendhilfeplanung
Vgl. Teamberichte
rechtsverbindliche Unterschrift laut
Satzung
Datum
Berlin, 26.02.2008
Elvira Berndt
41
Anlage 1
Gangway e.V. - Straßensozialarbeit in Berlin im Spiegel der Medien 2008 Auswahl
Datum
Medium
Thema
Projekt/
Streetworker
04.01.08
FAZ
Jugendkriminalität (TV Interview)
Elvira Berndt
04.01.08
Tagesspiegel
Ohne Schmerz und Verstand
Team Friedrichshain
07.01.08
N24
Was erlauben Strunz
Elvira Berndt
08.01.08
TV Berlin
Gangway allg.
H. Yoldas/S. Rau
16.01.08
Berliner Woche
Berlins vernachlässigte Kinder
Marzahn/Neukölln
19.01.08
ZDF/Länderspiegel
Gangway Beatz Berlin
Olad Aden
20.01.08
ARD
Gangway Beatz Berlin
Olad Aden
23.01.08
Tagesspiegel online
Gewaltrausch durch Schmerzmittel Tilidin?
Jürgen Schaffranek
24.01.08
TAZ.de
Medial aufgeputscht
Jürgen Schaffranek
30.01.08
Welt online
Demokratie üben bei der Probe Wahl
U18
25.02.08
Der Tagesspiegel
Klamotten aus dem Knast
Gangway
30.01.08
Rap / Reinickendorf
„Rap macht keine Gangster“
Olad Aden
Heft 2/08
zitty
„Ey Opfer, hast du Schiss?“
Gangway
Heft 2/08
stachlige Argumente
Kennen Sie eigentlich Raymond Marks?
Elvira Berndt
23.05.08
mz-web.de
Erpressung auf den Schulweg
Detlef Kumlehn
23.05.08
KISS FM
Promi Frauen gegen Promi Männer
Spendenaktion
Heft 05/08
Straßenfeger
allg.
Gangway Beatz
Heft 8/08
Publik-Forum
Der Verein Gangway e.V. – "Streetwork in
Berlin“
Die Weltmeister vom Ural
05.06.08
Der Tagesspiegel
Außen hart und innen ganz weich
Heft 13/08
zitty
Korrekt rappen
Gangway Beatz
27.06.08
n-tv
Straftäter putschen sich auf
Jürgen Schaffranek
28.06.08
Darmstädter Echo
Die Droge der Gewalttäter
Jürgen Schaffranek
05.07.08
Der Tagesspiegel
Es geschieht am helllichten Tage
Brita Feustel
07.07.08
Info Radio rbb
Es geschieht am helllichten Tage
Brita Feustel
16.07.08
Berliner Morgenpost
28.07.08
Russland Aktuell
28.07.08
Der Spiegel
Vertrag mit Gasometer-Besitzer- Klüngelei
allg.
befürchtet
BMXer aus Berlin bauen einen Skate-Park in Uwe Heide/BMXer
Udmurtien
Rausch auf Rezept
Jürgen Schaffranek
06.08.08
Berliner Woche
Dauerärger um Gasometer
Schöneberg
Heft 33/08
Morgenpost-Video
Kampf gegen Droge Tilidin
Jürgen Schaffranek
20.08.08
Der Spiegel
Rausch auf Rezept
Jürgen Schaffranek
28.11.08
50 Jahre Aktion Gemeinsam Hinter den Kulissen
Jgdl. Kreuzberg
06.12.08
taz
In Pankow ist Schluß mit lustig
Team Pankow
BMXer
Dez. 08
Berliner Zeitung
Beim Spaghetti-Kochen Vertrauen schaffen
Team Neukölln
Dez. 08
nah & fern
Gangway: Ein Blick hinter die Kulissen
Ausstellung
42
Anlage 2
Besuchergruppen 2008 – Auswahl
Datum
Zeit
Institution/Land
15.01..
10-15
JVA Wriezen
01.02.
11:00
Jugendbildungsstätte Kaubstraße e.V. (aus Palästina,
Algerien, Frankr. und Dtl.)
FU Berlin
04.02
15:00
Universität Lüneburg
15.02.
11:30
27.02.
10:00
03.03.
11:00
AWO-Jugendwerk SachsenAnhalt
Jugendamt TempelhofSchöneberg-Praktikanten
Diakonie Kolleg Hannover
25
05.03
15:00
Sozialassistenten aus Worms
48
Andreas HochMartin
Detlef
07.03.
11:30
13.03.
9:30
40
Andreas HochMartin
Olad
17.03.
11:00
19.03.
10:00
02.04.
14:30
8
Detlef
09.04
15:00
AWO-Jugendwerk SachsenAnhalt
Institut für pol. Bildung der
Auslandsgesell. NRW e.V.
Sozialpädagogikstudenten
Belgien
Vesalius FH Sozialarbeit
Belgien
FSJ-Träger Bistum
Magdeburg
Berufskolleg Nixdorf
40
Dörth & Silvia
11.04.
11:00
Kath. FH
16
Hüseyin & Steffi
23.04.
11:00
24.04.
12-16
Berufskolleg Pss Detmold
NRW
AG Prävention
29.01.
28.30.04.
07.05.
Anzahl Bemerkungen
Betreuer/in
Team Mitte
12
fand im Teambüro
Neukölln statt
12-14
Thema Streetwork
10
Exkursion
Erstsemester
Team Neukölln
Toralf
Steffi Rau
7
30
Eva
ErzieherInnen
Auf Englisch
Stefan
Auf Englisch
Stefan
ErzieherInnen
Daniela & Anne
Tilmann
Klausurtagung
40
Cengiz
12:00
Diakon. Werk Stuttgart
30
Toralf
08.05.
10:30
23
Detlef
14.05.
15:00
15
Steffi Rau
23.05.
11:00
3
Steffi
23.05.
14:00
Fachschule Sozialpädagogik
Biberach an der Riß
Kath. FH Aachen Soziale
Arbeit
Hochschule Neubrandenburg
Soziale Arbeit
Berufsschulklasse
28.05.
13:00
9
30.05..
10:30
Streetworker Kopenhager
Zentrum/Freistadt Christiania
FOS Sozialwesen Schöneberg
04.06.
14:00
05.06.
10:30
11.06.
Sindy & Uwe
Auf Englisch
18
FH Basel SozialarbeitStudenten
Caritas-Fachakademie f.
Sozialpädagogik
Diesterweg-Hochschule e.V.
Stefan
Steffi Rau
Sindy
43
15
Azubis, ErzieherInnen Detlef
20
In Treptow
Stefan
11.06.
15:00
14:00
FU Berlin SozialpädagogikStudenten
ASFH
13.06.
Detlef
15
Stefan
18.06.
10:30
Delegation aus Spanien
27
Stefan
19.06
10:00
30
Olad
30.06.
15:00
Institut für pol. Bildung der
Auslandsgesell. NRW e.V.
ZBSt
16.07.
10:30
21.08..
10:30
11./12.
09.
15.09.
ganztägig
10:00
BAPOB e.V. dt.-fraz.-türkische
Fortbildung
Bertha v. SuttnerGesamtschule LK Pädgogik
Fachgespräch
Rechtsextremismus
FH OOW
19.09.
11:00
11.09.
18.09.
In Potsdam
Rahsan & Astrid
Bibliothek
Antje
Ca. 20
Detlef
Elvira/Stefan
Thema: Migration
Eva
Uni Oldenburg
Thema. Streetwork
Detlef & Eva
14:00
Klinikum Weiden
Thema: Drogen
Jürgen
14:30
Berufsfachschule aus Kassel
Thema: Multikulturelle
Gesellschaft
Ulf
25.09.
23
BAPOP e.V.
5
In Kreuzberg
Team Kreuzb.
10
FSJler
Stefan
18
Heilpädagogen
Verena
7
Bibliothek
Detlef
Angehende Erzieher
Claudia
27.09.
15:00
06.10.
11:00
07.10.
16:00
Landesjugendring
Brandenburg Trägerwerk e.V.
Staatl. Fachschule f.
Pädagogik
Diakonie Kärnten
08.10.
14:00
Erzieherklasse aus Einbeck
Ca. 20
23.10.
10:30
Ca. 20
23.10.
16:30
30.10.
11:00
Berufskolleg FOS
Soziales/Gesundheit Herford
Kopenhagener College für
Soziale Arbeit
GTZ GmbH Eschborn
06.11.
13:30
10.11.
Silvia
30
Auf Englisch
16
10:00
FHS Bund, FB
Sozialversicherung
OSZ Sozialwesen II Berlin
Vorstellg. Delegations- Brita & Christine
reise Kosovo
Studenten
Ulf
10
Angehende Erzieher
13.11.
11:00
Odenwald
30
ErzieherInnen
Tilmann
13.11.
15:30
Auf Englisch
Stefan
17.11.
10:30
18.11.
11:00
Professionsinstitut für
Pädagogik Kopenhagen
Rainer-Werner-FassbinderFOS München, FB Sozialwes.
Jugendamt Magdeburg
21.11.
14:00
01.12.
11:00
03.12.
11:00
08.12.
11:00
12.12.
11:00
Niederländische
Wohnungsbaugesellschaft
2. OSZ Straßmannstraße
7
Majid & Hüseyin
12
Stefan
9
Sozialpädagogische
Fachschule Freudenstadt
Staatl. Fachschule f.
Pädagogik
Interkulturelles Netzwerk e.V.
Studienfahrt nach
Team Marzahn
Berlin
Azubis, ErzieherInnen Steffi
Ca. 20
18
6
44
Stefan
Claudia
HeilerzieherungspflegerInnen
Dt-Franz.-Austausch
Verena & Jens
Felix & Claudia
45
Die zwei Streetworkerinnen Sindy Seeber und Steffi Völter im Sommercamp!
46