IMG Stage Line Beam 1800

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IMG Stage Line Beam 1800
TeST: LIGhT
© PPVMEDIEN 2011
V id e o M o v in g - H e a d
Im Test
IMG Stage Line Beam 1800
VieleBandsträumenvonkopfbewegtenScheinwerfernodergar
VideoprojektioneninihrenShows.BeideAnschaffungengehenaber
richtigzuLastenderBandkasse.MovingHeadoderVideo?DaswardaherbislangoftdieFrage.IMGStageLinebietetmitseinemBeam1800
nuneinGerät,dasbeideskann.
V
ideobeamer und Moving Head in einem?
Richtig gehört, der Beam 1800 ist ein
Videobeamer, der auf einer Moving-HeadEinheit aufgesetzt ist. So kann er nicht nur statisch
auf eine Leinwand gerichtet werden, sondern die
bewegten Bilder auch noch seinerseits bewegen.
TECHnISCHE DATEn
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• Leuchtmittel
Osram E20.8, 180 W
• Abstrahlwinkel
24°
• Lichtstrom
2.500 lm
• Kontrast
1.800:1
• Videoeingänge
VGA, S-Video & FBAS
• Speicher
SD-Card für Videos &
Bilder
• Abmessungen
518 x 550 x 296
• Gewicht
17,5 kg
SoundCheCk 09 |11
Eine spannende Konstruktion, die es bisher in dieser Preisklasse so nicht gab und die überdies mit
sensationellen Zusatzfunktionen aufwartet.
Ein schwarzer Beamer auf einer Moving-HeadEinheit: Schon auf den ersten Blick ist die Grundidee des Beam 1800 klar. Ganz neu ist diese Idee
allerdings nicht, einige andere Hersteller haben eine ähnliche Konstruktion ebenfalls im Programm,
nicht aber für unter 10.000 Euro!
Sehen wir uns zunächst den genauen Aufbau an.
Die Verarbeitung des Beam 1800 ist robust, als
Material kommen ein Metallgerüst und Kunststoffabdeckungen zum Einsatz. Die Basis ist mit der eines
konventionellen Moving Head identisch. Kopf und
Basis lassen sich für einen sicheren Transport feststellen. Ein großes Display mit Tastern erlaubt die
Einstellung der Funktionen und der DMX-Adresse,
der Stromanschluss erfolgt über ein fest installiertes
Kabel mit Schukostecker. Alles ganz normal also, mit
einer Ausnahme: Neben den DMX-Anschlüssen sind
auch noch Eingänge für S-Video, FBAS und VGA vorhanden. Hiermit können also externe Bildanschlüsse
eingespeist werden Zum Beispiel eine Livekamera
oder ein Computerbild.
Aber nicht jeder will oder kann die Bilder von extern liefern. Bei großen Shows kommen meist
Mediaplayer zum Einsatz, leistungsstarke Computer
also, auf denen die gewünschten Videos und Bilder
gespeichert sind und DMX-gesteuert abgerufen werden können. Aber nicht nur das: Die Inhalte können
auf dem Mediaplayer auch bearbeitet werden. Allein
solch ein System geht normalerweise in die Tausende.
Beim Beam 1800 dagegen ist praktischerweise schon
ein Mediaplayer im Scheinwerfer selbst integriert.
Zwar nicht ganz so mächtig wie bei seinen großen
Brüdern, die bei den Megashows zum Einsatz kommen, aber für viele Anwendungen absolut ausrei-
Content: Als Content bezeichnet man das Video- und Grafikmaterial für eine Show.
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chend. Zur Bestückung des Servers befindet sich im
Kopf des Geräts ein SD-Karten-Schlitz. Im Liefer­
umfang enthalten ist eine handelsübliche 8-GB-SDKarte, die ab Werk schon mit 64 Videos, 32 Bildern
und 64 Gobos bespielt ist. Und – dies sei vorweg
schon einmal erwähnt – hier hat sich der Anbieter
richtig Mühe gegeben: Die Vielfalt und Abwechslung
der Auswahl ist größtenteils wirklich gut gelungen,
und müsste man diesen Content so zukaufen,
müsste man hierfür bereits richtig tief in die Tasche
greifen. Ansonsten können natürlich auch eigene
Logos, Videos, Bilder und was eben sonst noch dargestellt werden kann und soll, auf eine SD-Karte
gespielt und verwendet werden. Die Daten müssen
lediglich als JPG, MPG oder AVI vorliegen.
Starten wir nun aber das Gerät. Wie jeder Moving
Head fährt auch der Beam 1800 erst einmal einen
Reset. Dies ist wichtig, damit alle mechanischen Teile
vor dem Einsatz geprüft werden und auf ihre
Nullstellung fahren. Danach ist das Gerät einsatzbereit. Zur Ansteuerung werden 29 oder 54 DMX-Kanäle
benötigt. Eine etwas größere DMX-Steuerung ist also
auf jeden Fall erforderlich. Im 29-Kanal-Modus lassen sich schon alle wichtigen Funktionen steuern.
Dies beginnt mit fünf Bewegungskanälen, also einer
hochauflösenden 16-Bit-Bewegungssteuerung und
»
Hervorragende Leistung im Raum: Auch in der Moving-Head-Funktion, weiß der Beam 1800 zu überzeugen.
Die Videodarstellungen werden über drei DMXKanäle geregelt. Zwei davon dienen der Auswahl
des Videos und einer der Steuerung der Video­
Andere Hersteller haben ähnliche Konstruktionen
im Programm, nicht aber für unter 10.000 Euro.«
der Bewegungsgeschwindigkeit. Das Gerät verfügt
auch über einen Shutter. Zwar wäre dies nicht unbedingt notwendig, da der Projektor ja einfach sein Bild
schwarz schalten könnte. Damit aber auch nicht die
kleinste Menge Licht durchscheinen kann, wurde hier
entsprechende Vorsorge getroffen.
Lichtstärke sowie Auflösungs- und Darstellungsqualität
des Geräts sind für die Bühne gerade richtig.
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geschwindigkeit. Danach kommen drei Ebenen für
Bilder, Farben und Gobos. Auch eine Überlagerung
der Gobos ist möglich beim Beam 1800. Über die
Focus-Funktion kann dagegen die Schärfe eingestellt werden. Die restlichen Kanäle werden für
Key-Effekte, Formate, Farbeinstellungen und auch
die Anwahl der externen Quellen benötigt und genutzt. Im 54-Kanal-Modus ist noch etwas mehr
möglich. So kann hier jeder Layer getrennt in
Größe und Rotation bearbeitet werden. Es gibt einen Helligkeitskanal, eine richtige Farbmischung
und sogar der Kontrast kann eingestellt werden.
Die wichtigste Frage ist aber die nach der
Qualität der Darstellung. Dies muss man etwas
differenzierter betrachten. Die Helligkeit sei hier
an erster Stelle thematisiert. Als Leuchtmittel
kommt ein spezielles 180-Watt-Beamer­leucht­
mittel zum Einsatz. Und tatsächlich ist der Schein­
werfer, im Vergleich mit normalen Moving Heads,
in dieser Klasse zu sehen. Seine Licht­leistung ist in
etwa mit der eines normalen Geräts mit einer 150
bis 250 W starken Entladungslampe zu sehen –
ideal für kleine bis mittlere Bühnen. Die Auf­lö­
sungs- und Darstellungsqualität wäre für einen
konventionellen Beamer, der Tabellen und Präsen­
tationen darstellen soll, etwas zu grob. Für den
Einsatz als Showgerät auf einer Bühne ist es aber
gerade richtig. Ganz wichtig ist auch der Kontrast.
Vor allem bei der Darstellung der Gobos im Nebel
wäre es fatal, wenn der Kontrast zwischen hell
und dunkel nicht groß genug wäre. Eine matschige
Darstellung im Nebel wäre die Folge. Dies ist aber
absolut nicht der Fall, dem Gerät ist vielmehr eine
wirklich hervorragende Leistung zu attestieren.
Beim Beam 1800 handelt es sich also nicht nur um
einen beweglichen Beamer, sondern auch um einen waschechten Moving-Head.
Dieser Scheinwerfer ist ein toller Allroun­der.
Bands, Clubs, aber auch den Betreibern von
Showbühnen sei dieses Gerät ganz speziell ans
Herz gelegt. Allenfalls ist der Lüfter vielleicht etwas zu laut geraten, um den Beam 1800 beispielweise für leise Theaterbühnen empfehlen zu können. Ansons­ten ist der Beam 1800 wirklich ein
Hammergerät, das richtig Spass macht und das
ganz neue Designmöglichkeiten eröffnet.
✖ Andreas Zöllner
auf einen blick
IMG Stage Line Beam 1800
Tolle Darstellungen
Clips, Bilder und Gobos im Lieferumfang enthalten
Media-Player on Board
Extrem günstiger Preis
Lüfter etwas laut
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