Fährt der neue Golf allen davon?
Transcrição
Fährt der neue Golf allen davon?
VERGLEICHSTEST KOMPAKTKLASSE Fährt der neue Golf allen davon? Wie kein zweites Modell prägt der VW Golf die Kompaktklasse – und kein Zweiter muss seine Vormachtstellung so häufig gegen eine immer größer werdende Konkurrenz verteidigen. In der Mitte der VW Golf, links daneben Audi A3 und BMW Einser, rechts Mercedes A-Klasse und Volvo V40 28/24.2012 ? N icht nur am Wachstum der Kinder sieht man, wie schnell die Zeit vergeht – auch am Golf. Es scheint noch gar nicht lange her (2008), dass Nummer sechs auf den Markt kam, und schon soll sie wieder zum alten Eisen gehören? Die Rolle des ewigen Besten hat sich der Kompakte als einstiger Nachfolger des legendären VW Käfer mit beständigen Verbesserungen gesichert. Immer wieder scheint er sich genau dann in die Neuzeit zu reinkarnieren, wenn ernsthafte Konkurrenten zum Sturz des Souveräns auftauchen. Kann auch Nummer sieben ihre Vormachtstellung verteidigen – diesmal gegen den Audi A3, den BMW Einser, die Mercedes A-Klasse und den Volvo V40, alle mit 136 bis 150 PS starken Vierzylinder-Dieseln? Audi A3 Im Juni kam der Audi A3 auf den Markt und baut als Erster im VWKonzern auf dem so genannten modularen Querbaukasten auf, was für eine f lexible Fahrzeug-Architektur mit quer eingebautem Frontmotor steht. Diese nutzt jetzt auch der neue Golf. Formal hebt sich der A3 deutlich von seiner Wolfsburger Verwandtschaft ab. Er sieht schon im Stand eine Spur schneller aus, was auch daran liegt, dass er als Einziger im Vergleich als Zweitürer antritt (der viertürige Sportback folgt erst noch). Das bringt zwar Schnittigkeit, verschlechtert aber die Funktionalität. Mitfahrer müssen in den Fond krabbeln. Bekanntlich zählt der erste Eindruck, und da punktet der Audi mit lupenreiner Verarbeitung sowie einem oberklassigen Qualitätseindruck. Das Cockpit ist angenehm reduziert – Bauhaus-Fans werden es lieben – und leicht zu durchblicken. Alles wirkt auf Agilität getrimmt, doch glücklicherweise tritt der kompakte Audi zwar in der Sport Line, aber ohne Sportfahrwerk an. Trotzdem sind Federn und 24.2012/29 Video: Der neue VW Golf Zum Betrachten des Films einfach den Bildcode per Smartphone mit einer entsprechenden QRCode-Application scannen Unter allen getesteten Bedingungen bremst der Golf hervorragend Dämpfer straff genug, dass sich der 2.0 TDI mit Vorliebe ins Kurvengetümmel stürzen kann und dort mit seiner zielgenauen Lenkung keine Unsicherheiten auf kommen lässt. Anders als bei früheren Testwagen reicht nun auch der Federungskomfort für lange Autobahn-Passagen. Auffällig gut ist der Zweiliter-TDI akustisch gedämmt und legt bei Vollgas vehement los. Dessen ungeachtet lässt sich der A3 als Leichtgewicht unter den fünf Kandidaten sparsam bewegen. BMW Einser In der Sport Line ist der BMW der Teuerste im Feld. Der Einser lässt sich seine Einzigartigkeit bezahlen: den Hinterradantrieb. Dynamiker pfeifen deshalb auf den engen Innenraum sowie die etwas schlichte Anmutung – und wählen ihn, weil kein anderer kleine Landsträßchen mit dem gleichen Feuereifer nimmt. Hier übertrifft er sogar den Audi, was sich weniger an Fahrdynamik-Werten als vielmehr an der Präzision der Rückmeldung zeigt. Erst voll beladen tritt ein gravierender Nachteil auf: Auf derben Bodenwellen geht die Federung des Einser auf Block. Doch 30/24.2012 „ In der stetigen Verbesserung über die Jahrzehnte ähnelt der VW Golf dem Porsche 911. Beide setzen in ihren Klassen Maßstäbe “ hart werden die optionalen adaptiven Stoßdämpfer nicht einmal in Stellung Sport; mit ihrer gelungenen Spreizung sind sie eine unbedingte Empfehlung. Der Fahrer wird maximal ins Geschehen eingebunden, muss dann auf der Autobahn allerdings mit einem leicht fahrigen Geradeauslauf leben – und mit einem relativ rauen Motor. Entgegen der Vermutung, dass die Bayerischen Motoren Werke hervorragende Antriebe ins Rennen schicken, wirkt der Zweiliter des 118d zugeschnürt; seine 143 PS lassen sich immer etwas bitten. Das Getriebe wiederum enttäuscht Schnellschalter mit der mittlerweile markentypischen Knorpeligkeit. Für Interessenten ist der Achtstufen- Automat trotz hohem Aufpreis eine echte Überlegung wert; er hat sich in früheren Tests sehr empfohlen. Nicht mehr ganz auf der Höhe zeigt sich der Einser bei der Sicherheitsausstattung; speziell bei nassem Untergrund beißen die Bremsanlagen des VW-Konzerns eiserner zu. Hier wertvolle Punkte zu verlieren, rächt sich am Ende in der Addition. Mercedes A-Klasse Nur wer den besternten Kompakten noch aus der ersten Generation mit einem einfachen Einstieg, einer hohen Sitzposition und guter Rundumsicht kennt, wird enttäuscht – alle anderen dagegen von der jugendlichen Erscheinung überrascht. Die A-Klasse wendet sich selbstbewusst Jungdynamikern zu. Wegen des f lachen, nach hinten abgesenkten Dachs muss man beim Einsteigen in den Fond den Kopf einziehen, und dort wartet einen höhlenhafte Enge. Vorne sitzt man auf tief montierten Sitzen fast wie in einem Sportwagen, dessen Charakteristik das Fahrwerk nachahmen will. So stiebt der Fronttriebler durch die Lande, wie das außer einem AMG noch kein anderer Mercedes zustande brachte. ▷ Gut für den Rücken: Der doppelte, herausnehmbare und sehr stabil ausgeführte Ladeboden kaschiert die traditionell hohe Ladekante des Golf Rechte Hand zum Abstützen auf den Schalthebel, Finger an den berührungsempfindlichen Bildschirm heranführen, und schon tauchen die zugehörigen Menüs auf. So macht das Bedienen Spaß Positiv: per Registerzug steuerbare Diffusität des Luftstroms Negativ: Trotz Easy Entry muss man in den Fond des Audi A3 krabbeln 24.2012/31 TECHNISCHE DATEN UND MESSWERTE Fahrzeugtyp Motorbauart/Zyl.-Zahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zul. kg Länge × Breite mm × Höhe Radstand mm Wendekreis li./re. m Gepäckraum L/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt L Innenbreite v./h. mm Innenhöhe v./h. mm Normsitzraum mm Testwagenbereifung Kraftübertragung Beschleunigung 0 – 40 km/h 0 – 80 km/h 0 – 100 km/h 0 – 120 km/h 0 – 130 km/h 0 – 140 km/h 0 – 160 km/h 0 – 400 m s Audi A3 2.0 TDI Ambition Reihe/4 Reihe/4 1968 1995 110 (150) 105 (143) 3500 4000 320 bei 1750 320 bei 1750 Euro 5 Euro 5 106 115 1383/457 1451/399 4237 × 1777 4324 × 1765 × 1421 × 1421 2601 2690 10,9/10,9 11,2/11,1 365/1100 360/1200 670/1600 690/1200 50 52 1485/1405 1425/1420 1015/935 990/905 640 655 225/45R17Y 205/55R16W Dunlop Bridgestone Sport Maxx RT Turanza ER300 Vorderradantr. Hinterradantr. Sechsgangge- Sechsganggetriebe triebe 2,2 5,9 8,5 12,0 14,3 16,7 23,1 16,2 Elastizität1) s 7,2/10,7 60 – 100 km/h (IV./V. G.) 10,5/13,6 80 – 120 km/h (V./VI. G.) 216 Höchstgeschw. km/h Bremsweg m 36,2 aus 100 km/h kalt leer 35,6 aus 100 km/h kalt bel. 36,0 aus 100 km/h warm bel. 91,0 aus 160 km/h kalt leer 45 aus 100 km/h nass 101 µ-split-Bremsweg 6,3 Testverbrauch L/100 km 4,4 min. (ams-Verbrauchsrde.) 7,8 maximal 793 Reichweite km Diesel NEFZ-Verbrauch L/100 km 4,9/3,6/4,1 Stadt/Land/gesamt Innengeräusch dB(A) 64 bei 80 km/h 66 bei 100 km/h 69 bei 130 km/h 72 bei 160 km/h Fahrversuche leer/bel.km/h 64,2/63,6 Slalom 18 m ISO-Wedeltest VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit Ausfahrgeschwindigkeit Festkosten Steuer Haftpflicht Teilkasko2) Vollkasko3) Unterhaltskst. im Monat4) bei 15 000 km/Jahr bei 30 000 km/Jahr Grundpreis adaptives Fahrwerk Knieairbag Navigationssystem Bixenon-Scheinwerfer Euro Euro Euro BMW 118d Sport Line Mercedes A 200 CDI Style Reihe/4 1796 100 (136) 3600 300 bei 1600 Euro 5 111 1479/531 4292 × 1780 × 1434 2699 11,1/11,0 341/1157 720/1500 50 1425/1355 1025/950 660 225/45R17W Michelin Primacy HP Vorderradantr. Sechsganggetriebe Volvo V40 D3 Momentum VW Golf 2.0 TDI Highline Reihe/5 Reihe/4 1984 1968 110 (150) 110 (150) 3500 3500 350 bei 1500 320 bei 1750 Euro 5 Euro 5 114 106 1543/477 1412/448 4369 × 1802 4255 × 1790 × 1445 × 1452 2647 2637 12,3/12,4 11,1/11,0 335/1032 380/1270 700/1500 670/1800 60 50 1475/1425 1485/1445 980/920 1020/975 700 695 225/40R18W 225/45R17W Michelin Dunlop Pilot Sport 3 Sport Maxx GT Vorderradantr. Vorderradantr. Sechsgangge- Sechsganggetriebe triebe 2,1 6,0 9,0 12,8 15,2 16,3 25,6 16,4 2,3 6,3 9,0 13,0 15,3 18,1 25,9 16,6 2,2 5,9 8,6 12,3 14,5 17,0 24,7 16,2 2,0 6,1 8,6 12,2 14,8 17,3 23,8 16,3 6,9/10,5 10,2/13,6 212 6,9/10,6 10,7/14,2 210 6,6/9,9 9,6/12,5 210 7,5/11,0 10,8/13,9 216 36,2 37,0 36,4 95,0 47 107 6,2 4,3 7,9 838 Diesel 5,4/3,8/4,4 35,1 36,5 36,8 93,0 43 108 6,5 4,1 7,7 769 Diesel 5,3/3,7/4,3 36,1 35,0 35,7 90,0 46 103 7,3 4,6 9,1 821 Diesel 5,3/3,8/4,3 34,9 34,4 33,9 89,0 44 103 6,1 4,4 7,7 819 Diesel 5,0/3,6/4,1 63 64 68 72 64 66 70 72 66 67 71 74 65 65 68 71 63,7/61,9 64,0/63,2 63,3/63,0 64,1/63,7 133,8/129,8 134,7/129,8 134,7/133,3 136,1/134,2 132,0/129,4 71 49 70 52 73 46 70 56 70 53 190,– 276,– 116,– 487,– 200,– 276,– 136,– 517,– 173,– 273,– 116,– 476,– 198,– 276,– 108,– 552,– 190,– 295,– 136,– 408,– 189,– 327,– 28 554,– – • 3 273,– 1 006,– 201,– 348,– 29 380,– – • 1 150,– 990,– 179,– 310,– 28 200,– 980,– • 2 725,– 920,– 187,– 323,– 30 100,–5) 1 100,– – 2 390,– 890,– 181,– 311,– 28 815,–5) 990,– • 2 315,– • für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 2) ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) inkl. adaptiven Fahrwerk; • = Serie; – = nicht lieferbar 1) 32/24.2012 Dank straffem Fahrwerk wedelt die A-Klasse willig um die Pylonen Die tiefe Position sorgt für das Gefühl, in einem Sportwagen zu sitzen Wegen der durchgehenden Kopfstützen schlechte Übersichtlichkeit nach hinten Allerdings ging damit auch der Komfort weitgehend f löten. Selbst ohne das optionale Fahrwerk mit strafferen Federn kopiert die A-Klasse Unebenheiten eher, als sie in ihren Stoßdämpfern aufzunehmen. Da müssen die Passagiere hart im Nehmen sein – es sei denn, der Mercedes ist voll beladen, dann bessert sich das Schluckvermögen etwas. Sein klanglich deutlich als Diesel zu erkennender 1,8-Liter mit 136 PS müht sich redlich, den Leistungs-Nachteil auf die stärkeren Konkurrenten wett zu machen, fällt beim Beschleunigen aber speziell zum Audi und VW ab. Dass auf Praxisnutzen kein gesteigerter Wert gelegt wird – Mercedes verweist hier auf die B-Klasse –, zeigt sich auch am Kofferraum. Er ist nicht nur klein, sondern zudem durch die enge Ladeluke schwer zugänglich. Volvo V40 Wie Audi, BMW und Mercedes setzt auch Volvo in der Kompaktklasse voll auf Agilität, was die Frage provoziert, ob tatsächlich alle potenziellen Kunden Freizeit-Racer sind. Speziell beim schnellen Ausweichen als Teil der Fahrdynamikprüfung legt der V40 im Vergleich die f lotteste Sohle aufs Asphalt-Parkett. ▷ Das gesamte Mess- und TestProzedere geht über eine komplette Woche Im realen Verkehrsleben sieht es allerdings anders aus. Mangels detaillierter Kommunikation zwischen Fahrwerk und Fahrer kommt dieser gar nicht auf die Idee, durch Kurven zu räubern: Die Lenkung fühlt sich synthetisch an und vermittelt nicht das Vertrauen, das fürs Fahren im Grenzbereich notwendig ist. So lässt man es im V40 lieber gemütlich angehen, lümmelt sich in die bequemen, aber etwas weichen Sitze, erfreut sich am knapp geschnittenen, aber nett gemachten Innenraum – und vor allem daran, ein ungewöhnlich designtes Auto zu fahren. Das Blubbern des Fünfzylinders steuert satte Wohlfühl-Frequenzen bei, und das Drehmoment befähigt zu sämigen Zwischenspurts. Da überlegt man sich zweimal, zurückzuschalten, zumal das nicht besonders exakte Getriebe hierzu nicht gerade animiert. Nicht in Ordnung geht der Verbrauch: Er liegt im Schnitt 1,2 Liter auf 100 Kilometer über dem des Golf. Hier rächt sich das hohe Gewicht des Volvo. Am meisten stört beim Cruisen jedoch die zu straffe Abstimmung des Fahrwerks. Wie gesagt: Es gibt in Wirklichkeit weniger Freizeit-Racer, als die Marketing-Abteilungen annehmen – aber mehr schlechte als gute Straßen. VW Golf Mit den optionalen adaptiven Stoßdämpfern gerüstet, ist dem neuen Golf der Zustand der Straßen ziemlich egal. In der weichen Stellung spürt man Traditionell haben Volvo-Modelle einen außergewöhnlich großen Wendekreis, so auch der V40. auto motor und sport vermisst ihn bei jedem Testkandidaten 34/24.2012 „ Schwächen? Da wird man beim neuen Golf selbst mit der Lupe kaum fündig “ auf Berg-und-Tal-Bahnen nicht viel mehr als das sanfte Wiegen der Karosserie. Wer besseren Federungskomfort wünscht, muss mindestens eine Klasse höher suchen. Das macht den VW-Fahrer aber deshalb noch lange nicht zum Kapitän der Landstraße, denn das Wanken hält sich trotz nachgiebiger Stoßdämpfer in Grenzen. Wer will, schaltet auf Sport und genießt einen Hauch GTI, ohne sich dafür von Bodenwellen gei- Angenehm wohlig klingt der FünfzylinderDiesel des Volvo. Aber er ist durstig ERGEBNISSE Fahrzeugtyp (Maximalpunktzahl) Karosserie Innenmaße Raumgefühl Kofferraum Zuladung Funktionalität Instrumente Rundumsicht Zusatzausstattung Qualitätsanmutung VW Golf 2.0 TDI Highline Audi A3 Mercedes BMW Volvo 2.0 TDI A 200 CDI 118d V40 D3 Ambition Style Sport Line Momentum (10) (10) (15) (10) (10) (10) (15) (5) (15) 9 9 11 8 9 10 12 4 13 8 8 10 8 5 9 12 5 14 8 6 9 10 6 8 6 4 12 7 7 10 6 8 9 10 4 12 8 6 9 9 7 7 7 4 13 Passive Sicherheitsausstatt. (15) Aktive Sicherheit (15) Licht (10) Bedienbarkeit (10) Bremsweg kalt leer (100 km/h) (10) Bremsw. nass leer (100 km/h) (5) Bremsw. kalt beladen (100 km/h) (5) Bremsw. warm bel. (100 km/h) (10) Verzögerung aus 160 km/h (5) Pedalgefühl (5) µ-split-Stabilität (5) µ-split-Bremsweg (5) 10 10 9 9 8 5 4 9 5 5 5 4 9 10 9 9 6 5 3 6 5 5 4 4 10 9 10 8 7 5 3 6 4 5 4 3 74 10 6 9 9 6 4 3 6 4 5 3 4 69 10 9 9 7 6 4 4 7 5 5 4 4 74 Summe (100) Sicherheit Summe Fahrkomfort Federung leer Federung beladen Sitze vorn Sitze hinten Klimatisierung Innengeräusch-Messwerte* Geräuscheindruck Summe Antrieb Laufkultur Durchzugskraft Leistungsentfaltung Schaltung/Getriebeabstufung Beschl./Höchstgeschwindigkeit Elastizität Testverbrauch Reichweite Summe Fahreigenschaften Handling Lenkung Traktion/Wintertauglichkeit Geradeauslauf/Windempfindl. Wendekreis Fahrsicherheit leer Fahrsicherheit beladen Fahrdynamik Summe Eigenschaftswertung Umwelt Minimalverbrauch Emissionsverhalten Leergewicht Stand- und Fahrgeräusch* Summe Kosten Grundpreis* Ausstattung* Aufpreisgestaltung Wiederverkaufschancen Festkosten für 5 Jahre* Wart./Rep. 100 000 km* Kraftstoffkosten 100 000 km* Garantie Summe Gesamtwertung * Bester erhält volle Punktzahl 36/24.2012 85 79 69 73 70 (100) 83 75 (25) (15) (20) (10) (10) (10) (10) 24 11 19 9 8 10 8 20 10 19 8 9 9 9 17 11 17 6 8 9 6 20 8 19 7 8 10 6 18 10 17 8 8 8 7 (10) (10) (5) (10) (20) (20) (20) (5) 7 8 4 8 16 8 16 5 7 8 4 8 16 8 15 4 6 8 4 8 12 9 14 4 6 6 4 7 13 9 15 5 8 8 4 7 15 10 11 5 (15) (10) (10) (5) (10) (25) (15) (10) 12 9 8 5 3 24 14 8 13 9 8 5 4 24 14 9 13 9 8 5 3 24 14 9 14 9 7 4 3 22 11 8 11 6 7 5 0 22 12 10 (100) (100) 89 72 84 70 74 65 78 65 76 68 (100) (500) 83 412 86 394 85 367 78 363 73 361 (20) (15) (10) (5) 15 13 7 5 15 13 7 5 16 13 6 5 15 13 6 4 14 13 5 5 23 6 4 7 9 14 12 5 (50) 40 40 40 38 (25) (10) (5) (10) (10) (15) (15) (10) 24 10 5 9 10 15 15 5 25 8 4 8 10 15 15 5 24 8 3 8 10 14 14 5 22 7 4 8 9 15 15 5 (100) (650) Präzise und schnell durcheilt der BMW Einser die Fahrdynamik-Übungen. Dabei gibt er dem Fahrer optimale Rückmeldung, kann aber leicht mit dem Heck mitlenken Adaptive Dämpfer auf Comfort stellen – und dort lassen Rau klingt der ZweiliterDiesel bei Vollgas und wirkt dabei leicht angestrengt FAZIT 1 VW Die Sache mit dem Umsturz muss noch warten, der neue Golf sitzt fester im Sattel als jeder seiner sechs Vorgänger. Nur in Sachen Sportlichkeit sind Audi und BMW besser, sonst gewinnt der VW jedes Kapitel. Deutlicher kann man seinen Herrschaftsanspruch nicht beweisen – bis die nächsten Herausforderer kommen. 37 93 545 91 524 87 493 86 486 81 478 1 2 3 4 5 2 Audi Zweitbester mit Respektabstand. Der Audi brilliert mit beeindruckender Qualität, leichtfüßigem Handling sowie kräftigem, sparsamen Motor. Als Zweitürer erhält er aber Funktionalitäts-Abzüge. Zudem bremst er nicht so zackig wie der VW. 3 Mercedes Zu einseitig hart wurde die A-Klasse abgestimmt, zu eng ist ihr Innenraum, als dass sie einen besseren Platz erreichen könnte. Der schwächste Diesel-Vierzylinder in diesem Vergleich kann nicht ganz mit den Konkurrenten mithalten. ßeln lassen zu müssen. Dazu passt die zielgenaue und leichtgängige Lenkung mit definierter Mittellage. Wobei: Der A3 ist im Handling noch besser. Es ist den Entwicklern wieder mal gelungen, ihren Bestseller der Perfektion ein gutes Stück näher zu bringen – selbst kritische Tester verzweifeln auf der Suche nach Schwächen. Geräumig? Haken dran. Kofferraum? Groß. Sicherheitsausstattung? Klassenbester. Bedienbarkeit? Einfach. Letzteres hängt mit dem Touchscreen in der Mittelkonsole zusammen: Er bildet gestochen scharf ab, reagiert bereits auf den sich nähernden Finger, und die zugehörige Software ist frei von Logikfehlern. Das Ganze fügt sich in ein hochwertiges, geradliniges Umfeld ein. Kaum schwerer als der zweitürige Audi, bietet der viertürige Golf nahezu die gleichen Fahrleistungen bei nochmals höherer Wirtschaftlichkeit: Den Vortrieb von 320 Nm bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,1 Liter auf 100 Kilometer genießen zu dürfen, ist schon eine Ingenieursleistung. Und die ausgesprochenen Knauser-Motoren kommen erst noch an den Start. Was kann man diesem Gewinnertyp vorwerfen? Dass es diese Qualität nicht zum Discount-Preis geben kann jedenfalls nicht. Zumal man sich ja nicht unbedingt für die hier angetretene teure Highline-Variante entscheiden muss – sie besitzt sogar Bixenon-Scheinwerfer serienmäßig. Text: Marcus Peters Fotos: Dino Eisele, Rossen Gargolov 4 BMW Dank adaptivem Fahrwerk federt der teure Fahrdynamiker auch gut, kommt aber beladen an seine Grenzen. Lückenhafte Sicherheitsausstattung, geringe Zuladung und sein schlapp wirkender Motor werfen ihn auf den vierten Platz zurück. 5 Volvo Alleinstellungsmerkmale: stilvoller Innenraum und angenehmer Fünfzylinder-Sound. Synthetische Lenkung mit mangelnder Rückmeldung, hoher Verbrauch, knappes Raumangebot und umständliche Bedienbarkeit reichen aber nur für den letzten Platz. 24.2012/37