Balu und Du Wirkungsbericht 2015 - Diakonie

Transcrição

Balu und Du Wirkungsbericht 2015 - Diakonie
Wirkungsbericht 2015
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Können wir im Kontext eines Mentorenprogramms
von „Freundschaft“ sprechen? Handelt es sich
nicht eher um eine „professionelle Partnerschaft“,
in der freundschaftliche Beziehungen keine Rolle
spielen sollten?
Großes Engagement für kleine Persönlichkeiten
Bereits bei der Gründung und Namensgebung unseres Programms Balu und Du haben wir uns von dem
Wirkungsbericht 2015
Balu und Du
ungleichen, aber stark verbundenen Freundespaar
aus Rudyard Kiplings „Dschungelbuch“ inspirieren
lassen.
Unsere Erfahrungen aus den zurückliegenden
Jahren bestärken uns in der Auffassung, dass wir
sehr wohl von „Freundschaft“ sprechen können und
so haben wir den Begriff zum Leitmotiv unseres diesjährigen Wirkungsberichts erklärt.
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Gegenstand des Berichts
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Der folgende Wirkungsbericht
bezieht sich auf das bundesweite
Mentorenprogramm Balu und Du,
das Grundschulkinder im außerschulischen Bereich fördert.
Der Bericht gibt einen Überblick
über die Aktivitäten von Balu
und Du im Jahr 2015 und informiert über die Wirkungsweise
des Programms.
Dieser Bericht orientiert sich an
den Social Reporting Standards
(SRS).
Haben Sie Fragen oder Anregungen? Möchten Sie Partner
oder Förderer werden?
Dann wenden Sie sich an:
Balu und Du e.V.
Dr. Dominik Esch
Geschäftsführer
[email protected]
Georgstraße 7
50676 Köln
Telefon: 0221/20 10 326
oder an
Prof. Dr. Hildegard
Müller-Kohlenberg
1. Vorsitzende
Universität Osnabrück
Neuer Graben 27
49069 Osnabrück
Telefon: 0541/969 45 62
[email protected]
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Wirkungsweise
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Schwierige und
gelungene Freundschaften
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Erfahrungen und Erlebnisse aus
unterschiedlichen Standorten
Marburg
Oesede
Dresden
Bremen
Bochum
Osnabrück
Wissenschaftlich
belegt
Evaluation und Forschung
SROI-Analyse
Kontrollierte Interventionsstudie
Qualitätsberatung
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Arbeitsweise
und Wirkung
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Neue Standorte
Verbreitung
Organisationsprofil
Organisationsstruktur
Vereinsvorstand, Geschäftsstelle
Ressourcen, Leistungen
Medienresonanz
Risiko
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34
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37
38
40
Ausgezeichnet!
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Echte Freunde
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Gemeinsam stark
50
Mentoringkonferenz Cancún
Bundesverband Innovative
Bildungsprogramme
Projektpartner und Hauptförderer
Unterstützer
„Freundinnen auf Lebenszeit“
50
51
Finanzen
62
Rückblicke
64
Neue Webseite
65
Impressum
665
41
52
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59
30
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Das Jahr 2015 hatte 1.020 einzigartige Momente“
So viele?
Jedes Mal, wenn ein Mogli und ein Balu zusammen
ein neues Gespann bilden und nach einem Jahr beim
Abschlussfest die gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren lassen, ist das eine große Freude und zeigt uns,
dass unser Programm Balu und Du seine Ziele und
Wünsche erreicht. Das Zusammenfinden von Mogli
und Balu und die Sicherung einer schönen gemeinsamen Zeit für beide ist der eigentliche Sinn des Ganzen.
Alle 1.020 Gespanne sind Ausdruck eines guten und
an Chancen reichen Jahres. Deshalb die vielen „Momente“ – jeder für sich ist etwas Besonderes.
Und wie geht es weiter, wenn sich Mogli und Balu
gefunden haben? Bilden sie ein Tandem, ein Gespann?
Ist es ein LehrerIn-SchülerIn-Verhältnis? Fühlen sie
sich wie Geschwister? Werden sie FreundInnen?
Es braucht etwas Mut, um im theoretischen Kontext
von pädagogischen/psychologischen/therapeutischen/sozialen Beziehungen von „Freundschaft“ zu
sprechen. Schließlich sind in einer Mentorenbeziehung
auch Aspekte einer eher professionellen Partnerschaft
enthalten. Es ist deshalb zu fragen, ob das Konzept
der Freundschaft tragfähig und geeignet für Balu
und Du ist.
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Wir haben uns – wie auf dem Titelblatt zu erkennen
ist – dafür entschieden, offensiv von „Freundschaft“
zu sprechen.
Die Probleme sind uns dabei bewusst. In der Diskussion um Nähe und Distanz geht es um ein ausbalanciertes Verhältnis zwischen Emotion und Ratio bzw.
zwischen nüchternem Abstand und Vereinnahmung.
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen
einer Mentorenbeziehung und einem sozialpädagogischen oder therapeutischen (Arbeits-)Verhältnis.
Denn eine freundschaftliche Zuwendung ist in einer
professionellen Beziehung wie bei Sozialpädagogen
oder Therapeuten kaum möglich: Eine kompakte
Arbeitswoche – acht Stunden am Tag – voll mit
intensiven Freundschaften wäre absurd.
Balu hat dagegen nur ein einziges, einmaliges Mogli.
Meist freuen sich beide auf die wenigen Stunden,
die sie miteinander verbringen. Es ist keine Arbeit,
vielmehr sind die Treffen so gestaltet, dass es beiden
Freude macht. Das Selbstverständnis der Balus ist
dennoch nicht immer ganz eindeutig. Oft wird es als
eine „Mischform“ empfunden und meist verändert
sich die Beziehung im Laufe des Jahres.
Die aus der Psychoanalyse bekannte und gefürchtete
„Gegenübertragung“ stellt in dieser uneindeutigen
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Vorwort
Beziehung ein Thema dar, dem wir in den Begleitseminaren große Beachtung schenken. In den Veranstaltungen und in den Tagebuchkommentaren ist auf
Überidentifikation, Vorurteile, subjektivistische Interpretationen und Projektionen der eigenen Gefühlslage
auf Mogli zu achten.
Insofern ist es unerlässlich, dass die Balus regelmäßig
und qualifiziert begleitet werden, auch und gerade
wenn von Freundschaft die Rede ist. Andererseits
wäre es realitätsfern, die Entstehung einer Freundschaft verhindern zu wollen. In vielen Fällen – nicht
allen – blüht die Freundschaft einfach auf. Wir sind
froh, dass die KoordinatorInnen an den zahlreichen
Standorten das Thema sensibel und mit Fingerspitzengefühl behandeln.
Eine dogmatische Übernahme des Konzepts aus
Therapien – wie z. B. das einer neutralen Projektionsfläche (Balu), auf die Mogli Wünsche und Idealvorstellungen richtet – würde der Beziehung zwischen den
beiden die Lebendigkeit nehmen.
Der Alltagsbezug und die gemeinsamen Erlebnisse
verankern die Freundschaft dagegen in der Realität.
Die vielen neuen Standorte und neuen Gespanne
ebenso wie die Ergebnisse der Begleitforschung
bestätigen uns darin, dass die Idee und der Weg
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von Balu und Du wohl richtig sind. Eigentlich könnte
es so weitergehen; das Prinzip hat sich bewährt.
Aktuelle Herausforderung: Flüchtlingskinder
Genau wie zahlreiche andere gesellschaftliche Bereiche stehen aber auch wir vor der herausfordernden
Frage, wie wir Kindern aus geflüchteten Familien am
besten Hilfe geben können. Ist das „Format“ von Balu
und Du geeignet, der besonderen Situation gerecht zu
werden? Wie kann die Langfristigkeit der Beziehung
(mindestens ein Jahr) gewährleistet werden, wenn die
Familien zunächst nur kurze Zeit an einem Ort leben?
Unsere Erfahrungen haben uns dahin geführt, dass wir
die spezifischen Merkmale der Mentorenbeziehung –
Kontinuität und längerfristige Verlässlichkeit – nicht
verwässern oder aufgeben wollen. Insofern suchen
wir nur in Ausnahmefällen Moglis. Und zwar dann,
wenn ein längerfristiger Aufenthalt gesichert ist,
da die meisten Familien nur kurzfristig bleiben.
Sobald aber ein Flüchtlingskind mit seiner Familie eine
Bleibeperspektive hat und in eine Grundschule geht,
ist es uns als Mogli willkommen. Die Anmeldeprozeduren müssen dafür nicht geändert werden, denn die
Grundschullehrkräfte sehen sehr genau, welche Kinder eine Mentorenbegleitung besonders nötig haben.
Für die Integration in die neue kulturelle und soziale Umgebung sind Balus eine gute Hilfe. In einigen
Standorten hat es sich bereits so entwickelt, dass
fast nur Flüchtlingskinder von den Grundschulen
angemeldet werden. Aber auch SozialarbeiterInnen
von Heimen in Zweitaufnahmeeinrichtungen melden
Moglis an. Insofern können die Spezifika von Balu und
Du erhalten werden, die höchstwahrscheinlich gerade
für entwurzelte Kinder auf der Suche nach einer neuen
Heimat hilfreich sind.
Um auch Kinder in der ersten Zeit ihres Aufenthaltes
zu erreichen, unterstützen wir die dort tätigen ehrenamtlichen Helfer mit erprobtem Material und lassen
sie an unseren Erfahrungen teilhaben. Einige Balus
haben sich entschlossen, zusätzlich zum Mentoring
auch kurzfristige Unterstützung für Neuankömmlinge
zu geben.
Mit dem vorliegenden Wirkungsbericht, der sich
an den Social Reporting Standards (SRS) orientiert,
versuchen wir, die interessantesten und wichtigsten
Höhepunkte des Jahres 2015 zusammenzufassen.
Aber nicht alles lässt sich schriftlich darstellen.
Deshalb weisen wir Sie auf zwei kurze Filme hin, die in
der letzten Zeit entstanden sind und die Sie auf unserer Homepage www.balu-und-du.de abrufen können.
Es sind das offizielle Video zum Programm und ein
„Erklärvideo“, in dem die Idee von Balu und Du am
Beispiel von Mona und Julia amüsant und einprägsam
dargestellt wird.
Prof. Dr. Hildegard Müller-Kohlenberg,
1. Vorsitzende Balu und Du e. V.
Dr. Dominik Esch, Geschäftsführer Balu und Du e. V.
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Wirkungsweise des Programms
MOGLI
Ein Kind kann Mogli werden,
wenn es von LehrerInnen
bzw. ErzieherInnen mit Einverständnis der Eltern für das
Programm vorgeschlagen wird.
Wirkung kurz- bis mittelfristig:
Wirkung langfristig
• sind glücklicher und motivierter
• sind neugieriger und konzentrierter
• können sich besser organisieren
• kommen im Alltag besser zurecht
• können Konflikte besser lösen
• sind konzentrierter
• können sich besser organisieren
• kommen im Alltag besser zurecht
• können Konflikte besser lösen
• sind fähig, sich besser zu reflektieren
• haben eine bessere (Aus-)Bildung
Mogli erfährt wöchentlich für
einige Stunden die Aufmerksamkeit und Zuwendung
einer verlässlichen Mentorin/
Mentors
eines verlässlichen M
Dauer: mind. 1 Jahrr
BALU
Studierende, angehende ErzieherInnen, junge Berufstätige und
SchülerInnen der Oberstufe
können Balu werden.
Balu unternimmt ein Jahr
lang regelmäßig etwas mit
seinem Mogli im Grundschulalter (6 bis 10 Jahre)
Balu und Du – Großes Engagement für kleine Persönlichkeiten
Das bundesweite Mentorenprogramm Balu und Du fördert Grundschulkinder im außerschulischen Bereich.
Junge, engagierte Leute übernehmen ehrenamtlich mindestens ein Jahr lang eine individuelle Patenschaft für
ein Kind. Sie helfen ihm durch persönliche Zugewandtheit und aktive Freizeitgestaltung, sich in unserer Gesellschaft zu entwickeln und zu lernen, wie man die Herausforderungen des Alltags erfolgreich meistern kann.
Die positiven Effekte des Programms werden durch die Wirksamkeitsforschung bestätigt.
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FREUNDSCHAFT
Wirkung kurz- bis mittelfristig:
Wirkung langfristig
• sind fröhlicher und selbstbewusster
• erbringen anerkannte Leistungen
für Studium und Beruf
• lernen andere Kulturen und gesellschaftliche Schichten kennen
• lernen Zeitmanagement und
Budgetverantwortung
• haben ein besseres körperliches
Wohlbefinden, sind gesünder
• üben mehr bürgerschaftliches
Engagement aus
• haben bessere pädagogische
Fähigkeiten
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Schwierige und gelungene Freundschaften
Viele unserer Gespanne entwickeln
im Laufe des Balu und Du-Jahres
eine vertrauensvolle Beziehung zueinander, aber natürlich klappt es
nicht bei allen auf Anhieb mit dem
freundschaftlichen Kontakt.
Der Aufbau von Vertrauen in einer Mentorenbeziehung braucht
mitunter eine längere Zeit. Dabei
spielen auch die bisherigen Beziehungserfahrungen der Moglis mit
erwachsenen Bezugspersonen
eine Rolle.
Es kommt vor, dass der Aufbau
einer vertrauensvollen Beziehung
zu Mogli besonders schleppend
verläuft und die Balus das Gefühl
haben, dass sie nur schlecht in
Kontakt mit Mogli kommen. Einige
Moglis sind zurückhaltend und
schüchtern oder wurden vielleicht
in ihrem bisherigen Leben schon
häufig enttäuscht, sodass es
ihnen große Mühe macht, neues
Vertrauen aufzubauen. Zudem fällt
es manchen Moglis auch schwer,
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ihr Gefallen an den Treffen oder
ihre Zuneigung für ihren Balu zu
verbalisieren. Auch kann es sein,
dass es Zeit und Energie kostet,
gemeinsame Interessen zu entdecken oder ggf. die Sprachbarriere
zu überwinden, wenn Balu und
Mogli einen unterschiedlichen
sozialen oder kulturellen Hintergrund haben. Manchmal ist es
auch so, dass die Erwartungen und
Wünsche von Balu nicht mit der
Realität der Anfangsphase eines
Mentorats harmonieren, d. h.
dass Balu eventuell zu früh zu
viel von Mogli erwartet. Konflikte
bei den Treffen können den Aufbau der Freundschaft zusätzlich
erschweren.
Selbst wenn Balus ihre Mentorenbeziehung nicht als eng und
vertrauensvoll empfinden, kann
sie doch für Moglis positiv, sinnvoll
und entwicklungsfördernd sein.
Auch wenn es vielleicht als enttäuschend erlebt wird, ist es legitim
und normal, dass es manchmal bei
Fast alle Moglis sind im Nachhinein sehr froh darüber, einen Balu
gehabt zu haben und sie haben in
ihrer Balu und Du-Zeit nachweislich vom Programm profitieren
können.
dem „Projekt“ bleibt und sich keine
Freundschaft entwickelt, die über
längere Zeit Bestand haben wird.
Aber auch wenn das so ist, ist es
wichtig, dass die Balus das Jahr –
wenn möglich – durchhalten.
Im Umgang mit schwierigen Situationen schulen und erweitern
die Balus ihre Kompetenzen in
den Bereichen Geduld, Empathie,
Flexibilität und Krisenmanagement
und steigern sowohl ihre Durchsetzungsfähigkeit als auch ihre
Gelassenheit.
Wichtig ist dafür natürlich, dass
sich die Balus auf die Unterstützung ihrer KoordinatorInnen und
ihrer Seminargruppe verlassen
können. Gerade wenn Mogli spürt,
dass Balu dranbleibt und nicht
aufgibt, obwohl die Atmosphäre
schwierig ist, kann dies eine wichtige Erfahrung sein, die mit dem
offiziellen Projektausklang auf dem
Abschlussfest für alle Beteiligten
ein möglichst gutes Ende findet.
Die Programmentwicklung des
Balu und Du e. V. hat zur Unterstützung der Balus Handouts mit
erprobten Best-Practice-Tipps
zum Aufbau einer vertrauensvollen
Beziehung und zum Umgang mit
schwierigen Situationen erstellt.
Die Handouts finden die KoordinatorInnen im Vorlagenbereich.
»
Vor allem habe ich es gelernt, die Treffen so zu organisieren, dass sie
nicht nur situationspassend sind, sondern auch zeitlich umsetzbar.
Auch ist mir bewusst geworden, dass man oft hartnäckig bleiben
muss, damit die Treffen stattfinden. Dadurch wurde mir gezeigt,
dass man sich von Niederlagen, wie bockigen Stimmungen oder
dass man schlichtweg vergessen wurde, nicht so schnell unterkriegen
lassen und nicht aufgeben soll. Denn letztlich wird man auch mit
kleinen Fortschritten belohnt.
[Balu Maren]
13
»
In den letzten Jahren beobachten wir immer
häufiger, dass unsere Schulkinder sich schwer
der erste, den wir gemeinsam
damit tun, mit ihren Altersgenossen eine
gefeiert haben. Nun wird er in
sinnvolle Freizeitgestaltung zu organisieren.
diesem Jahr schon fünfzehn
Jahre alt. Seitdem haben wir
viel gemeinsam unternommen und erlebt … alles aufzuzählen, würde hier den
»
In den Erzählrunden zum Wochenbeginn
Erst sind wir ein wenig herumge-
Schatten springen und Neues
nehmen Berichte über Fernsehsendungen
schwommen und haben Wasser-
ausprobieren müsse.
und Computerspiele immer mehr Raum ein.
ball gespielt, dann wollte Leon
Bei dieser guten Argumentation
Anscheinend gibt es auch in einigen Fami-
gerne rutschen. Das haben wir
konnte ich gar nicht anders und
lien nur wenige Ideen für eine erlebnis- und
auch einige Male zusammen ge-
bin dann tatsächlich über meinen
entdeckungsreiche Freizeit. Dabei scheitert es
Seit ich in Hannover wohne, sehen wir uns
macht und haben alle Rutschen
Schatten gesprungen.
ausdrücklich nur in den wenigsten Fällen an
leider nicht mehr ganz so oft, aber in den
ausprobiert, die das Schwimmbad
Leon hat unten auf mich gewartet
den finanziellen Möglichkeiten …
Ferien haben wir bislang immer ein Treffen
zu bieten hatte.
und sagte mir, wie cool er mich
Wir begrüßen es daher außerordentlich,
hingekriegt. Manchmal kommen mein Lebens-
Leon wollte gerne mit der Sloop
finden würde, dass ich mich das
wenn die Balus diese Lücke für einige Kinder
gefährte und Moises Geschwister mit und wir
(freier Fall) rutschen, allerdings
getraut habe.
schließen können und die Moglis die jungen
spielen Minigolf oder gehen Eis essen.
war er dafür zu jung. Als wir
[Balu Tom]
Erwachsenen als große Freunde erleben
Und auch an Weihnachten wird immer fest
dann davor standen, hat er mich
dürfen. Die Bereitschaft zu diesem Einsatz ist
ein Treffen eingeplant, bei dem Kekse gebacken
quasi überredet, damit zu fahren –
wirklich wertvoll und die geleisteten Freund-
werden oder einfach nur gequatscht und Tee
dabei wollte ich das wirklich nicht.
schaftsdienste bleiben unbezahlt und unbe-
getrunken wird. Zwischendurch telefonieren
Da meinte Leon zu mir, dass ich
zahlbar!
wir oder simsen mal. Unsere Freundschaft ist
ihm doch häufig gesagt habe,
ein fester Bestandteil in unserem Leben gewor-
dass man auch mal über seinen
Rahmen sprengen.
14
»
Moises achter Geburtstag war
Als Schule, die schon sehr lange mit dem Pro-
den und fühlt sich mittlerweile an wie Familie.
gramm Balu und Du kooperiert, sagen wir
Ich bin wahnsinnig froh, dass ich das Glück
allen daran Beteiligten: DANKE!
hatte, Moises kennenzulernen.
[Martin Steinbrede, Schulleiter,
[Balu Olga]
Grundschule Widukindland, Osnabrück]
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Marburg: Vielfältige Kompetenzen für ein Ziel
Oesede: Eine kulturelle Entdeckungsreise
Susann Hutfilter (Projektleitung) und Andreas Frick (Vorstand)
Balu und Du wird am Standort
Marburg vom gemeinnützig anerkannten Verein PASSION1 e.V.
seit 2009 in Kooperation mit
mittlerweile drei Grundschulen
durchgeführt.
Das Programm wird durch zwei
geringfügig angestellte Projektleitungen und ansonsten auf
ehrenamtlicher Basis umgesetzt.
Während die Angestellten des
Vereins vom Standort Marburg für
die Gesamtkoordination verantwortlich sind, unterstützen drei
pädagogische Fachkräfte mit Beratungserfahrung als ehrenamtliche
ProjektkoordinatorInnen.
Sie sind vor allem für die Begleitung der Balus in den Tagebüchern, Reflexionstreffen und in
Einzelgesprächen zuständig und
begleiten die Gemeinschaftsaktionen im Projektjahr. Der Vorstand
des Vereins vom Standort Marburg
kümmert sich u. a. um die Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit und
Mitarbeiterorganisation.
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So entsteht ein großes Team mit
vielen unterschiedlichen Fähigkeiten, die sich gegenseitig bereichern und ergänzen.
Ein Faktor für die erfolgreiche Umsetzung sind die vielen Kooperationspartner. Die Balus in Marburg
kommen institutionsunabhängig
zum Programm. Die Freiwilligenagentur Marburg unterstützt den
Verein bei der Zusammenabeit mit
den Schulen, vermittelt Freiwillige an den Verein und ist wichtige
Partnerin in allen Fragen des freiwilligen Engagements.
Durch die Zusammenarbeit mit
dem Marburger Bildungs- und Studienseminar bekommen angehende ErzieherInnen die Möglichkeit,
als Balu ihr theoretisches Wissen
in der Praxis anzuwenden. Gleichzeitig profitiert der Verein von der
kostenfreien Nutzung der Räumlichkeiten für Reflexionstreffen
und weitere Veranstaltungen.
Und auch die Universität Marburg
Theresa Loth (pädagogische Mitarbeiterin)
vermittelt Studierende an Balu und
Du, um praktische Erfahrungen in
der Arbeit mit Kindern zu erleben.
In den 14-tägigen Reflexionstreffen beschäftigen sich die Balus
in Form der kollegialen Fallberatung oder durch Inputs seitens
der Projektkoordination mit ihrer
Patenschaft. Steht in den ersten
Wochen vor allem die organisatorische Umsetzung der Treffen im
Vordergrund, werden im Laufe des
Projektjahres immer mehr Fragen
zu Nähe und Distanz, Entwicklung
einer Freundschaft und Grenzen
der Beziehung aufgeworfen und
die eigene Persönlichkeitsentwicklung wird wichtig.
Eine Freundschaft wie bei Balu
und Du verändert – der Blick eines
Kindes auf die Welt, das Kennenlernen anderer Lebenswelten und
das Gefragtwerden fordern viele
Balus heraus und verändern sie.
Am Ende des Balu-Jahres melden
die jungen Menschen vor allem
den eigenen Lerneffekt zurück.
»
So schreibt ein Balu:
Ich habe mich selbst besser
kennenlernen können,
was für meinen zukünftigen
Beruf als Erzieher wichtig ist.
Der hohe ehrenamtliche Aufwand
kann nur durch viele begeisterte
Menschen geschafft werden.
Dazu eignen sich auch ehemalige
Balus, die das Projekt und die positiven Erfahrungen damit lebendig
weitertragen können.
In Marburg unterstützen diese jungen Menschen bei der Anwerbung
neuer Balus, in der Öffentlichkeitsarbeit oder neuerdings auch in der
Projektkoordination.
www.passion1.de
In den Sommerferien fahren viele Kinder zusammen mit ihren Familien in
den Urlaub. Aus unseren Erfahrungen haben unsere Moglis diese Gelegenheit häufig leider nicht.
Umso schöner war es, dass die Katholische LandvolkHochschule Oesede
2015 zum zweiten Mal eine für die TeilnehmerInnen kostenfreie Kulturfreizeit anbot. Unter dem Motto „Vielfalt verbindet“ wurde zu einer kulturellen Entdeckungsreise eingeladen und den Gästen an drei Tagen ein
volles Programm mit kreativen Aktivitäten angeboten: Kultur erleben
durch Malen und Gestalten, durch Sport und Tanz, durch Farbe, Form
und Ton. Balus und Moglis lebten während der Freizeit gemeinsam im
Zimmer und konnten sich neugierig auf Entdeckungsreise durch die
„Kultur-Landschaft“ begeben. Alle Balus und Moglis waren vom Programm, dem Haus und der tollen Verpflegung begeistert.
Diese Aktion geht auch 2016 weiter.
www.klvhs.de
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Dresden: 90 Prozent der Gespanne sind Freundschaften übers Projektjahr hinaus
Katja Schirmer (Abteilung Kinder-, Jugend und Familienförderung, Jugendamt Dresden)
Vor zehn Jahren startete das
Mentorenprojekt Balu und Du
in Dresden. Während sich zu
Anfang vornehmlich Studierende
der Studienrichtung Lehramt für
allgemeinbildende Schulen in Zusammenarbeit mit der TU Dresden
als Balus engagierten, bringen
sich inzwischen auch Studierende
anderer Studienrichtungen, angehende ErzieherInnen sowie junge
Berufstätige als MentorInnen in
das Projekt ein.
Das Projekt findet in den Grundschulen, bei Fachkräften aus den
Bereichen der Familienhilfe und
Schulsozialarbeit, aber auch bei
Eltern hohe Anerkennung, sodass
die Warteliste der Moglis immer
länger wurde. Durch die konzeptionelle Weiterentwicklung von
Balu und Du ist es den Gespannen mittlerweile möglich, auch
unterjährig flexibel in das Projekt
einzusteigen.
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Die Methode zur Zusammenstellung der Gespanne wurde ebenfalls
weiterentwickelt. Zwar ist das Verfahren recht aufwendig, doch es
bringt deutliche Erfolge mit sich.
Die Abbruchquote hat sich verringert und aus vielen Gespannen
sind echte Freundschaften entstanden. 90 Prozent der Gespanne
hielten den Kontakt über das offizielle Jahr hinaus. Die besonderen
Stärken des Mentorenprojektes
Balu und Du sind schnell auf den
Punkt gebracht:
• Mit Balu und Du werden bildungsbenachteiligte Kinder und
deren Familien erreicht und über
den Zeitraum von einem Jahr im
Projekt gehalten.
• Nicht nur die Moglis profitieren
von ihren Balus; auch bei den
jungen Erwachsenen ist eine
deutliche persönliche Entwicklung zu beobachten. Gewinner
des Projektes sind somit gleichermaßen die Kinder wie die
jungen Erwachsenen.
Bremen: „Wenn es mir gut geht, geht es meinem Mogli gut.“
In dieser Geschichte haben wir Sätze aus Gesprächen mit verschiedenen Balus zu einem Bericht einer fiktiven Balu zusammengefasst.
• Besonders ist zudem die hohe
Nachhaltigkeit des Projektes.
Die Moglis verlassen das Projekt
gestärkt mit einem neuen
Freund bzw. einer neuen Freundin an ihrer Seite. Und unsere
zukünftigen pädagogischen
Fachkräfte sammeln wertvolle
Erfahrungen, die sie persönlich
und beruflich weiterbringen.
Als Angebot der außerschulischen
Kinder- und Jugendbildung fördert
das Jugendamt der Landeshauptstadt Dresden die Projektkoordination von Balu und Du am Standort
Dresden mit einer halben Personalstelle. Wir sind beeindruckt vom
hohen Engagement der Ehrenamtlichen sowie der ProjektkoordinatorInnen und freuen uns auf eine
weiterhin gute Zusammenarbeit!
www.diakonie-dresden.de
Mein Name ist Anna-Lena, ich bin
22 Jahre alt und studiere an der FH
Soziale Arbeit. Ich habe mich bei
der Freiwilligen-Agentur Bremen
(FAB) als Balu beworben. Beim
Vorgespräch hat mich die Koordinatorin über eine Stunde mit
Fragen gelöchert, das war krass.
Am Ende fand ich das Interview
aber gut, denn so habe ich prüfen
können, ob ich die Patenschaft
wirklich übernehmen will.
Eine Sache zum Beispiel ist, dass
man in Bremen nur einmal im Leben Balu werden darf. Zuerst war
ich enttäuscht. Ich dachte, dass ich
mehrere Freundschaften gleichzeitig haben könnte. Dann leuchtete
mir die Idee ein, dass mein Mogli
seine Einzigartigkeit in unserer
Freundschaft erkennen soll.
Es wäre ja auch blöd, wenn ich
im nächsten Jahr einen Klassenkameraden meines Moglis von
der Schule abholen würde – und
er steht daneben.
Für mich gab es noch einige Irritationen. Ich dachte zum Beispiel,
dass es beim Projekt nur um die
Moglis geht. Aber die FAB steht
auf dem Standpunkt „Geht´s mir
gut – geht´s meinem Mogli gut.“
– die coachen uns richtig.
Wir haben sogar eine Zielvereinbarung getroffen, in der steht,
was ich mir von dem Jahr für mich
erhoffe. Am Anfang war ich skeptisch. Vor allem als ich hörte, dass
ich regelmäßig zur Supervision
muss. Mir graute vor irgendwelchen Psycho-Laberrunden. Das
kam dann aber anders.
Aber genau das war gut!
Auf ihre Ideen wäre ich nie gekommen. Während des Jahres habe ich
mich um mich und um ein Kind gekümmert. Vielleicht ist das mit ein
Grund, weshalb ich immer noch
mit meinem Mogli befreundet bin,
obwohl das Projektjahr vorüber ist.
»
Mein Mogli und ich haben
Höhen und Tiefen erlebt –
und sind jetzt ganz dicke.
Ich glaube, unsere Freundschaft ist was fürs Leben.
www.freiwilligen-agenturbremen.de
Zehn Ehrenamtliche unterstützen
das Projekt in Bremen. Jeder von
ihnen liest die Onlineprotokolle,
in denen wir die Treffen mit unserem Mogli reflektieren. Meine
Tagebuchleserin hat immer sofort
reagiert und mir gute Hinweise gegeben. Sie war früher Grundschuldirektorin und hat einige Situationen anders gesehen als ich.
19
Bochum: "Fremdsein" muss man lernen
Martina Meyer-Schwickerath, Martina Horsthemke (Fachbereich Wirtschaft, Hochschule Bochum)
In einer Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
im Jahr 2006 wurden Studierenden der Betriebswirtschaftslehre
Defizite in den Bereichen soziale
Verantwortung, Kommunikation,
Teamfähigkeit, Reflexionsfähigkeit
und sprachlich-rhetorischer Fähigkeiten zugeschrieben.1 Auch die
Wirtschaft beklagt nicht selten
das Fehlen von sozialer Kompetenz, Empathie und Reflexionsfähigkeit bei Führungskräften in
Unternehmen.
1
Ramm, M., & Multrus, F. (2006). Das Studium
der Betriebswirtschaftslehre. Eine Fachmonographie aus studentischer Sicht. Bonn: Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die Ausbildung von sozialen Kompetenzen im Rahmen der Vermittlung von Schlüsselkompetenzen
ist daher fester Bestandteil des
Curriculums des BA- Studiengangs
„Betriebswirtschaftslehre“. Im ersten Studienjahr werden die Studierenden in Methodenkompetenzen
ausgebildet und in die Grundlagen
der Gesprächsführung und des
Konfliktmanagements eingeführt.
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Im zweiten Studienjahr können
sie das Erlernte durch das Engagement in einem Projekt anwenden, das den Bereichen „Service
Learning“, „Forschendes Lernen“,
„Hochschulengagement“, „Kreativwerkstatt“ zugeordnet werden
kann. Die Studierenden werden
mit Lernsituationen konfrontiert,
in denen an realen Problemstellungen gearbeitet wird. Begleitet
werden die Projekte durch regelmäßige Treffen mit der Projektleitung sowie Coachingeinheiten
durch einen externen Coach, in
denen eine reflexive Auseinandersetzung der praktischen Erfahrungen stattfindet. Für die einjährige aktive Teilnahme an einem
Projekt erhalten die Studierenden
fünf ECTS-Punkte. Bewertungsgrundlage für das Projekt ist ein
Lernerfahrungsbericht, den die
Studierenden am Ende des Projektzeitraumes einreichen müssen.
Zum Sommersemester 2015
wurde erstmalig das Projekt
Balu und Du im Bereich „Service
Learning“ in Partnerschaft mit
einer Grundschule in unmittelbarer
Nähe der Hochschule angeboten;
13 Studentinnen und 8 Studenten
entschieden sich für eine Teilnahme bei Balu und Du.
Zwei Herausforderungen prägten
dieses erste Jahr besonders:
• die Unerfahrenheit der Balus
im Umgang mit pädagogischen
Themen
• die kulturelle Vielfalt sowohl
bei den Balus als auch bei den
Moglis.
Die Balus hatten sich vielfach
für die Begleitung eines Moglis
entschieden, weil sie neben dem
„trockenen“ BWL-Studium einen
Ausgleich suchten. Erfahrungen
mit Kindern hatten sie bisher nur
in ihren Familien oder im Freundeskreis gemacht. In den Begleitseminaren wurde schnell deutlich,
dass es den Studierenden schwer
fiel, sich über das informelle Lernen der Moglis auszutauschen und
ihre eigenen Erfahrungen kritisch
zu reflektieren. Die Motive, warum
ein Kind in einer gewissen Weise
reagiert haben könnte, wurden
selten hinterfragt und analysiert.
In erster Linie waren die Studierenden im Begleitseminar an sofortigen Problemlösungen interessiert.
Um der Unerfahrenheit im Umgang mit sozialwissenschaftlichen
– insbesondere mit pädagogischen
und psychologischen – Themen
zu begegnen, wurden externe
ExpertInnen in das Begleitseminar
eingeladen. Einmal im Monat führte eine Diplom-Sozialpädagogin,
die zwölf Jahre Kindertagesstätten
in sozialen Brennpunkten geleitet hatte, die Fallbesprechungen
durch, in denen die Studierenden
ihre Verunsicherungen ansprechen
und sich im Rollenspiel ausprobieren konnten. Ferner wurde der
Leiter einer stadtteilbezogenen
Initiative nahe der Grundschule
eingeladen, der vom Umfeld der
Moglis berichtete. So erhielten die
Studierenden einen Einblick in die
Umgebung der Kinder und wurden
für deren Lebenswelten sensibilisiert.
Die kulturelle Vielfalt brachte
viele bereichernde Erfahrungen
mit sich. Mehr als 60 Prozent der
Balus hatten einen Migrationshintergrund. Sie kamen selbst aus der
Türkei, Russland, Weißrussland
und Guinea oder hatten familiäre
Wurzeln im Ausland. Die ausgewählten Moglis hatten alle einen
Migrationshintergrund: sie stammten aus Rumänien, Tadschikistan,
der Türkei, dem Irak, dem Libanon,
Syrien, Marokko, Somalia und
Togo. Ihre Eltern waren nicht selten geflüchtet und sprachen in der
Regel kein Deutsch, 80 Prozent
der Moglis waren Muslime.
Die Schulleitung berücksichtigte
bei der Zusammenstellung der
Gespanne nach Möglichkeit die
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kulturellen Hintergründe der
Balus und Moglis. Auf diese Weise
erhielt z. B. ein türkischer Mogli
auch einen türkischstämmigen
Balu. Dadurch konnten sprachliche
Barrieren umgangen werden und
der Umgang mit kulturellen Unterschieden war einfacher.
Das bewährte sich schon beim ersten Treffen der Balus und Moglis,
das in der Grundschule stattfand
und zu dem auch die Eltern der
Moglis eingeladen waren. Nach
der ersten Zuordnung wehrte
sich eine Mutter vehement dagegen, dass ihr Sohn von einem
männlichen Balu betreut werden
sollte. Ihr Verhalten löste sowohl
bei der Leiterin der Grundschule
als auch bei der Projektleitung Irritationen aus. Der betroffene Student konnte das Verhalten jedoch
nachvollziehen und erklären: Da es
sich um eine muslimische Familie
handelte, bei der der Vater berufstätig war, wollte die Mutter nicht
mit einem fremden Mann allein in
22
der Wohnung sein. Noch vor Ort
wurde getauscht und der Mogli
erhielt eine Studentin als Balu.
Im weiteren Verlauf des Projektes
zeigte sich, dass die Balus aufgrund ihres eigenen kulturellen
Hintergrundes mit den alltäglichen Schwierigkeiten ihrer Moglis
vertraut waren. Balus, deren Eltern
in ihrer Kindheit nicht Deutsch
sprachen, tauschten sich im Begleitseminar ausführlich über ihre
Erfahrungen aus. Sie kannten das
Gefühl des „Fremdseins“ und das
Ohnmachtsgefühl gegenüber den
durch Flucht belasteten Eltern
und erinnerten sich an die eigene
Schulkarriere, in der sie häufig gegen Vorurteile kämpfen mussten.
Durch die Konfrontation mit neuen
Lebenswelten und Wertestrukturen konnten die Balus ihr eigenes Referenzsystem relativieren
bzw. erweitern. So hatte ein Balu
über das Anmeldeblatt von dem
bevorstehenden Geburtstag seines
Moglis erfahren. Irritiert, geradezu
entsetzt berichtete er, dass das
„arme“ Kind selbst seinen Geburtstag nicht kannte und dieser
offensichtlich zu Hause auch nicht
gefeiert wurde. Im Begleitseminar
konnten zwei Studenten, die einen
ähnlichen kulturellen Hintergrund
hatten, aufklären, dass in ihrer
Kultur der Geburtstag keine große
Bedeutung habe und daher auch
nicht gefeiert werde. Es folgte ein
Austausch über Zeichen der Aufmerksamkeit und Wertschätzung
in unterschiedlichen Kulturen.
Die kulturellen Hintergründe
brachten jedoch auch immer wieder Herausforderungen mit sich.
Die häufig fehlenden Sprachkenntnisse der Mogli-Eltern erschwerten
die Kommunikation erheblich.
Absprachen und Vereinbarungen
wurden teilweise nicht eingehalten oder eine Verständigung
war nur mithilfe Dritter möglich.
Auch unterschiedliche Auffassungen, z. B. zum Umgang mit Zeit
oder zu Nähe und Distanz, führten
zu Missverständnissen.
Sehr eindrucksvoll waren die
Erfahrungen mit den Spielen,
die Balu und Du zur Verfügung
gestellt hatte. Sie waren nicht nur
den Moglis nicht bekannt, auch
die Balus waren je nach Herkunft
mit den typisch deutschen Spielen
nicht vertraut. Im Begleitseminar
folgte eine Diskussion über Spiele
in unterschiedlichen Kulturen,
es wurden Spiele vorgestellt und
ausprobiert.
Um diesen kulturellen Herausforderungen gut begegnen zu
können, sind Flexibilität, Offenheit
und Neugierde gegenüber fremden Kulturen sowohl für die Balus
als auch für die Projektleitung
notwendige Voraussetzungen –
Eigenschaften, die in der Auseinandersetzung im Begleitseminar
eingeübt und ausgebaut werden
konnten.
Alle 21 Gespanne schlossen ihr
Balu-Jahr erfolgreich ab, in dem
viele vertrauensvolle Beziehungen entstanden. Die Balus und
die Lehrerinnen der Grundschule
berichteten über eine positive
Entwicklung der Kinder. Die Balus
erlangten im Stadtteil eine gewisse
Bekanntheit. Sie waren dort jedem
als „Balu“ bekannt und wurden
häufig von fremden Kindern angesprochen, die auch einen Balu
haben wollten.
im Hinblick auf ihre beruflichen
Perspektiven von den gemachten
Erfahrungen profitieren können.
Die Rückmeldungen der Balus
waren durchweg positiv. Sie genossen es, „wieder einmal Kind zu
sein“. Sie sahen ihre Empathie und
Reflexionsfähigkeit gefördert und
hatten erfahren, wie wichtig Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit,
aber auch Abgrenzung waren.
Sehr lehrreich waren die Beschäftigung mit sozialwissenschaftlichen
Themen, die Auseinandersetzung
mit der kulturellen Vielfalt und das
Einüben von Ambiguitätstoleranz.
Die Balus sahen sich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert und glaubten, dass sie auch
Nach den Erfahrungen der ersten
Gruppe führen die Begleitung
der Kinder aus unterschiedlichen
Kulturen und die Auseinandersetzungen im Begleitseminar zu
Wertschätzung kultureller Vielfalt
und einem konstruktiven Umgang
mit verschiedenen Lebensweisen,
Werten, Normen und Glaubenssystemen. Diese Fähigkeit, mit
kultureller Vielfalt umzugehen, ist
eine Schlüsselkompetenz gerade
für international agierende Betriebswirte.
Zum Sommersemester 2016 haben
sich 18 Studierende für Balu und
Du entschieden. Auch in dieser
Gruppe haben zwei Drittel der
Balus einen Migrationshintergrund
und ihre Moglis kommen aus vielen
unterschiedlichen Ländern.
www.hochschule-bochum.de
23
»
Osnabrück: Service Learning an der Universität Osnabrück
Nina Schomborg (Mitglied des Vorstands, Koordinatorin an der Universität Osnabrück)
Durch die Zeit als Balu
wurden insbesondere meine
Geduld, meine Disziplin und
mein Durchhaltevermögen
Die Universität Osnabrück ist neben der Caritas in Köln ein Gründungsstandort von Balu und Du.
Seit 2002 bietet die Universität ihren Studierenden mit Balu und Du die Möglichkeit, gesellschaftliches Engagement ins Studium zu integrieren. Je nach Studiengang ist das Programm in das Ausbildungscurriculum eingebunden und die Studierenden können entsprechende Leistungsbescheinigungen erwerben. Service Learning ist eine
Lehr- und Lernform, die gesellschaftliches Engagement mit fachlichem Lernen verbindet. Eines der Ziele von Service-Learning-Projekten ist die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen, besonders dem Vermögen, selbst organisiert und verantwortlich handeln zu können. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass die Studierenden
von einer Teilnahme an Balu und Du deutlich profitieren, u. a. in den Bereichen Selbstdisziplin, Selbstorganisation, Durchhaltevermögen und Empathie.
geschult und ich habe gelernt,
in eher unschönen Situationen ruhiger zu werden und
ein gewisses Krisenmanagement zu konstruieren.
[Balu Marleen]
www.balu-und-du.de/index.php?id=ergebnisse_publikationen
Aber wie werden diese Kompetenzen vermittelt?
Ein Balu verpflichtet sich über
Über sogenannte „Memos“
zwei Semester zur regelmäßigen
werden zudem projektbezogene,
Teilnahme an wöchentlichen Betheoretische Inputs (z. B. Resilienz,
gleitseminaren. In den Seminaren
Informelles Lernen) ebenso gegekommen Junior- und Senior-Balus
ben wie praktische pädagogische
zusammen, was den Vorteil hat,
Anregungen (z. B. Vorstellung in
dass erfahrene Balus Erfahrungen
der Familie, Unternehmungen im
und Kompetenzen erkennen und
Wald, Umgang mit Lügen). Es ist
weitergeben können. Die Mentofür die Balus hilfreich, Hinweise
rInnen haben in den Seminaren
zum Umgang mit Situationen
Gelegenheit, von den Treffen und
zu erhalten, die während der
der Entwicklung ihrer Beziehung
Treffen mit ihrem Kind mit hoher
zum Mogli zu berichten. Es findet
Wahrscheinlichkeit auftauchen
ein Mix aus Supervision, Kasuistik
werden. Sie fühlen sich „besser
und pädagogischer Reflexion statt.
gewappnet“, können kompetenter
mit problematischen Situationen
umgehen und diese eventuell
sogar im Vorfeld entschärfen
oder vermeiden.
Die MentorInnen verfassen über
jedes Treffen mit dem Kind ein
Onlinetagebuch. Diese Selbstreflexion ist sehr wichtig: Beim
Schreiben werden manche Sachen
„klarer“, z. B. zeigen sich plötzlich
Handlungsalternativen, Erklärungen für das Verhalten eines Kindes
oder es entstehen Ideen, was für
die nächsten Treffen sinnvolle
Unternehmungen sein könnten.
Auch haben die Einträge gerade
in schwierigen Situationen eine
entlastende Funktion – sie werden
von KoordinatorInnen zeitnah gelesen und beratend kommentiert.
Die dichte und professionelle Begleitung, die ein zentrales Merkmal
des Programms Balu und Du ist,
dient auch dazu, den Lernerfolg
der Studierenden und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen
zu unterstützen. Nur mit dieser
dichten Begleitung entsteht eine
Win-win-Situation, in der Kinder
und MentorInnen vom Projekt
profitieren – und ein geschützter
Rahmen, in dem sich Freundschaften zwischen Balus und Moglis
entwickeln können.
Die Möglichkeit, sich innerhalb
des Studiums sozial zu engagieren
und das formale Lernen durch
Praxiserfahrungen zu ergänzen,
wird von den Studierenden sehr
geschätzt: Mehr als 1.000 Studierende der Universität Osnabrück
haben diese Möglichkeit bereits für
sich genutzt und sind Balu geworden – und haben dabei so einiges
gelernt, wie in den Reflexionsberichten deutlich wird:
»
Ich habe gelernt, meine
Motivation nicht zu verlieren,
auch wenn etwas schiefgeht,
(…) Diese Fähigkeit, geduldiger und motivierter zu sein,
kann ich in meinem Beruf
als Lehrerin später sehr gut
gebrauchen. Auch die Kommunikation mit der Familie,
die manchmal sehr schwierig
war, hilft mir später für den
Umgang mit den Eltern
meiner Schüler.
[Balu Julia]
24
25
Studien
bis 2015
Wissenschaftlich belegt
67
Die Evaluation und Begleitforschung zu Balu und Du
hat im Jahr 2015 eine neue Etappe erreicht.
Schon in der Pilotphase ab 2002 wurden empirische
Studien mit dem Ziel einer Optimierung des Programms durchgeführt. In den folgenden 13 Jahren
entstanden zahlreiche Arbeiten zu mehr oder minder
umfangreichen Teilaspekten. Die Forschungsarbeiten
wurden in einem Kolloquium an der Universität Osnabrück begleitet und methodisch betreut. Es entstanden Dissertationen, Diplom-, Master und Bachelorarbeiten; auch StudienanfängerInnen beteiligten sich im
Rahmen der empirischen Ausbildung mit kleineren fokussierten Fragestellungen. Im Laufe der Zeit wurden
67 studentische/akademische Studien angefertigt, die
ein breites Spektrum von Forschungsfragen abbilden.
Eine weitere externe Studie, die Prof. Dr. Benny Geys
(Universitäten Brüssel und Oslo) durchführt, widmet
sich der Frage zu Ursachen und Folgen des zivilgesellschaftlichen Engagements. Einige Balus werden sich
an den Befragungen schon beteiligt haben. Wir gehen
davon aus, dass wir im nächsten Wirkungsbericht über
dieses spannende Thema berichten können.
In diesem Zeitraum kooperierten wir bereits mit externen Gruppen, die ihrerseits eigens entwickelte Forschungsinteressen und -methoden in die Begleitung
einbrachten (Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung e. V. – nifbe; Beit Berl
Academic College, Israel; Kooperation für nachhaltige
Präventionsforschung – KNP). Aus den vorgelegten
Arbeiten entstanden Beiträge in Fachmagazinen im
In- und Ausland. Auch an anderen Hochschulen und
Universitäten, die Balu und Du durchführen, wurden
und werden Forschungen durch Studierende durchgeführt. Die Liste der Veröffentlichungen kann auf der
26
Homepage von Balu und Du eingesehen werden:
www.balu-und-du.de/index.php?id=
ergebnisse_publikationen
Inzwischen wurde das Forschungskolloquium zu Balu
und Du an der Universität Osnabrück nach mehr als
zehn Jahren des Bestehens beendet. Mit dem Auslaufen dieser „Doppelstrategie“ zur Erlangung pädagogischer und methodischer Kompetenzen verlagerte
sich die Evaluation schwerpunktmäßig auf die externe
Forschung. Trotz des Verlustes an Möglichkeiten
zur Methodenausbildung für Studierende hat diese
neue Kooperationsstruktur erhebliche Vorteile. Eine
externe Evaluation entgeht dem Argwohn, dass die
Studie aufgrund der Nähe der ForscherInnen zu ihrem
Gegenstand verzerrt sein könnte. Sowohl bei Selbstevaluation als auch bei interner Evaluation schwingt
diese Vermutung oft mit. Eine strenge externe Forschung bzw. Evaluation erfolgt ohne die am Evaluationsgegenstand Beteiligten; sie arbeiten an der
Gestaltung des Forschungsdesigns nicht mit.
Diese Voraussetzungen sind nun in der „neuen Etappe“ gegeben. Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Armin
Falk und Dr. Fabian Kosse (Universität Bonn) geht
selbst gesetzten Forschungsfragen nach, die insbesondere Ökonomen interessieren. Einen ersten Zwischenbericht finden Sie auf den Seiten 28 ff.
Sozialrendite von Mentoring:
SROI-Analyse zu Balu und Du
7
Publikationen
in 2015 im In- und Ausland
titionsrückfluss. Er steigt, wenn man die Intensität der
positiven Wirkungen höher ansetzt oder wenn man
davon ausgeht, dass ein größerer Anteil der Beteiligten davon profitiert.
Sowohl für uns als Balu und Du e. V. als auch für die
Auftraggeber der Studie war es allerdings ernüchternd, wie verhalten die Resonanz auf den Bericht
war. Beim Präventionstag kamen weniger Zuhörer als
erwartet zum Vortrag, obwohl die Zeitschrift Forum
Kriminalprävention in ihrer Ausgabe zum Präventionstag dankenswerterweise allen BesucherInnen
eigens einen Artikel über den SROI angeboten hatte.
Auf dem Präventionstag 2015 in Frankfurt stellte
Anne Schulz von der eleven gGmbH in Vertretung
von Clara Péron in einem Vortrag die Ergebnisse
einer Social-Return-on-Investment(SROI)-Analyse zu
Balu und Du vor, die im Jahr 2014 durchgeführt wurde.
Die Analyse kommt zu dem Ergenbnis, dass für jeden
in Balu und Du investierten Euro auch monetär langfristig ein positiver Wert für die Gesellschaft zu
erwarten ist. So wird für das Mentoringprogramm
Balu und Du eine Sozialrendite von mind. 4,25 € je
investiertem Euro prognostiziert, d. h. für jeden Euro,
der im Jahr 2012 in das Programm floss, ergibt sich für
die Stakeholder (Moglis, Balus, öffentliche Hand und
Gesellschaft) bis zum Jahr 2071 ein erheblicher Inves-
www.forum-kriminalpraevention.de/baluund-du.html
Erstmalig setzte sich das Wirtschaftsmagazin brand
eins in seiner Aprilausgabe 2016 kritisch mit der
Methode auseinander. Vielleicht ist die Zeit noch
nicht reif für eine umfangreiche Rezeption von Analysen dieser Art. Wir schaffen zumindest die Basis
dafür, dass dieses Analyseinstrumentarium
jedem Interessierten in einer
frei verfügbaren Version im
Internet zur Verfügung steht.
www.balu-und-du.de
27
Kontrollierte Interventionsstudie
Fabian Kosse (Universität Bonn)
Um zu erforschen, ob eine bestimmte Maßnahme
einen kausalen Einfluss auf die Entwicklung hat, hat
sich in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ein
„Goldstandard“ etabliert: die Durchführung randomisierter kontrollierter Interventionsstudien. Das heißt,
eine Teilgruppe von Individuen wird zufällig ausgewählt und nimmt an einer Maßnahme teil. Eine andere,
ansonsten vergleichbare Teilgruppe nimmt nicht an
der Maßnahme teil. Beide Teilgruppen werden wiederholt und über einen langen Zeitraum betrachtet. So
kann eine verlässliche Erkenntnis über die Wirksamkeit einer Maßnahme getroffen werden.
Um eine solche Studie zu implementieren, kam es
zu einer Kooperation von Verein Balu und Du e.V.
und Professor Armin Falk, Thomas Deckers, Fabian
Kosse und Hannah Schildberg-Hörisch, einem Team
von WirtschaftswissenschaftlerInnen der Universität
Bonn. Für die Studie wurden mehr als 700 Familien
mit Kindern in der 2. und 3. Klasse aus Köln und Bonn
rekrutiert. Im Anschluss an eine erste intensive Befragung wurden ca. 200 Kinder zufällig ausgewählt,
die im darauffolgenden Jahr am Mentorenprogramm
Balu und Du teilnahmen. Im Anschluss wurden alle
Familien wieder zu einer intensiven Befragung eingeladen. Nun konnten Kinder, die an Balu und Du
teilgenommen hatten, direkt mit Kindern verglichen
werden, die nicht teilgenommen hatten.
28
D
D
Entwicklung höherer
sozialer Fähigkeiten
Nachhaltige positive
Wirkung
Ein Fokus der hier vorgestellten Studie liegt auf der
Untersuchung der Entwicklung sozialer Fähigkeiten.
Soziale Fähigkeiten sind nicht nur für eine Person als
Individuum, sondern auch für das Zusammenleben
in der Gesellschaft und das Schließen und Aufrechterhalten von Freundschaften wichtig.
Im Hinblick auf die kausale Wirksamkeit der Intervention zeigt sich, dass die Kinder, die an Balu und Du
teilgenommen haben, im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich höhere soziale Fähigkeiten aufweisen.
Es zeigt sich außerdem, dass vor allem solche Kinder
von Balu und Du profitieren, die im familiären Umfeld
besonders wenig direkten Austausch und prosoziales
Vorbildverhalten erleben. Somit scheint Balu und Du
die Entwicklung sozialer Fähigkeiten dadurch positiv
zu beeinflussen, dass es Ressourcen und Anregungen
bereitstellt, die im familiären Umfeld rar sind.
Neue, kürzlich erhobene Daten zeigen, dass die Teilnahme an Balu und Du die Entwicklung sozialer Fähigkeiten nicht nur kurzfristig, sondern auch nachhaltig
positiv beeinflusst.
»
Ich will nur, dass Kinder, die gleich gut sind, gleiche Chancen haben.
[Prof. Dr. Armin Falk in einem Interview mit der ZEIT am 20. März 2016]
In dem im März 2016 in der ZEIT veröffentlichten Interview geht Prof. Dr. Armin Falk unter anderem auch
auf das Mentorenprogramm Balu und Du ein.
sozioökonomischen Status in der Regel stärker ausgeprägt als bei Kindern aus Familien mit geringerem
Status.
In dem Gespräch beschreibt Falk beispielhaft, wie die
Zusammentreffen von MentorInnen und Grundschulkindern während des Projektjahres ablaufen und
kommt zu dem Schluss:
„Der Mentor soll dem Kind das Gefühl geben, da
kommt jemand, um mich zu sehen, eine Art großer
starker Bruder wie Balu, der Bär. Ein informelles Lernprogramm ist das, keines, das bessere Noten zum Ziel
hat, sondern eine Stärkung der Persönlichkeit.“
Betrachtet man nun aber die Familien mit geringerem
Status, deren Kinder für ein Jahr am Mentorenprogramm Balu und Du teilgenommen haben, so stellt
man fest, dass die Lücke vollständig geschlossen
wurde.
Als Ergebnis der Studien hält Falk fest, dass durch diese an sich kleine Veränderung der sozialen Umgebung
eine große Wirkung erzielt werden kann. So lassen
sich in der Prosozialität von Achtjährigen je nach
Status deutliche Unterschiede feststellen.
Die Prosozialität, d. h. Teamfähigkeit, Altruismus,
Vertrauen und die Bereitschaft, sich um andere zu
kümmern, ist bei Kindern aus Familien mit höherem
Das Fazit von Prof. Dr. Armin Falk:
„Man kann durch geringe Veränderungen in der sozialen Umgebung die Verhaltens- oder Entwicklungsdefizite aufgrund von ungleichen Startbedingungen
ausgleichen. Die Effekte sehen wir auch zwei Jahre
nach der Intervention noch.“
www.zeit-de
http://newsroom.iza.org/de/2016/04/05/
chancengleichheit-wie-sich-prosozialesverhalten-bei-kindern-fordern-lasst/
29
Qualitätsberatung
Im Wirkungsbericht 2014 haben wir die Qualitätsberatung des Balu und Du e. V. erstmals vorgestellt. Sie wurde
ins Leben gerufen, da es der Programmleitung wichtig ist zu wissen, wie das Programm an den einzelnen Standorten umgesetzt wird. Für ihre Besuche in den Standorten hat die Qualitätsberatung eine Kontaktvorlage erarbeitet, die alle wesentlichen Kriterien der Programmumsetzung beinhaltet und deren übersichtliches Format einen
guten Gesprächsleitfaden bietet. Die Vorlage gewährleistet, dass keine wesentlichen Punkte vergessen werden
und dient gleichzeitig der Ergebnissicherung.
In 2015 haben die beiden Qualitätsberater Nina
Schomborg und Markus Nückel Kontakt zu zahlreichen Standorten aufgenommen. In zehn Standorten
sowie auf der Regionalkonferenz in Thüringen fanden
Besuche statt, die wertvolle Einblicke in die Arbeit der
KoordinatorInnen vor Ort ermöglichten.
Kommunikation und Transparenz wird gefördert
Im Rahmen eines Standortbesuchs findet ein intensiver Austausch statt. Wenn es möglich ist, wird der
Besuch mit der Teilnahme an einem Begleitgruppentreffen verbunden, was einen Einblick in die konkrete
Begleitarbeit eröffnet und den direkten Kontakt zu
MentorInnen ermöglicht. Fragen und Missverständnisse können angesprochen und behoben, Ideen
und Wünsche an den Balu und Du e. V. direkt vorgebracht werden.
Best-Practice-Beispiele werden weitergegeben
Eine bereichernde Erfahrung der Besuche ist, dass
in den Standorten viele tolle Ideen und Lösungen
entstanden und umgesetzt sind. Solche Ideen und
Erfahrungen aufzuspüren, sie weiterzugeben und
ins Netzwerk einzubringen, ist Aufgabe der Qualitätsberatung. So stellen beispielsweise die Dresdener
KoordinatorInnen ihre Reflexionsmethoden, die bei
einem Begleitgruppenbesuch sehr beeindruckt haben,
auf der Koordinatorenkonferenz dem Netzwerk vor.
30
Die Themen, die bei den Besuchen besprochen werden, sind vielfältig:
Referenzbogen
für Bewerber
Möglichkeiten
der Finanzierung
aus öffentlicher
Hand
Entlastung
der KoordinatorInnen
durch ehrenamtliches
Team von Tagebuchles
leserInnen
kostenlose
Nutzung von Bus
und Bahn für die
Gespanne
Ideen für
Aktivitäten und
Abschlussfest
Gestaltung
eines kindgerechten
Erstkontaktes
zum Balu
Kontaktges
gestaltung
zu
Eltern
Übertragbare
Übe
FinanzierungsFin
ideen
Gestaltungsmöglichkeiten
für
mög
Öff
Öffentlichkeitsarbeit
und Jahresberichte
und viele
mehr
31
G ARBSEN
BR EM ERH AV EN
MARIEN HEIDE
MANN HEIM
Wünsche und Ideen werden entwickelt und umgesetzt
Auch wenn sich nicht alle Ideen immer und gleich
umsetzen lassen, sie werden mit Interesse aufgenommen, da sie unser Programm inspirieren und weiterentwickeln. So wurde unlängst der Wunsch von Balus
aufgenommen, das Tagebuch-Tool über Handy oder
Tablet bedienen zu können, um z. B. die Möglichkeit
zu haben, gleich nach einem Treffen auf längeren
Fahrtzeiten den Eintrag zu erfassen. Standorte und
Programmleitung profitieren von einem dichten und
intensiven Austausch. Wir lernen voneinander, tragen
das Gelernte ins Netzwerk und entwickeln uns weiter.
Über die positiven Rückmeldungen vieler KoordinatorInnen zu diesem Angebot freuen wir uns.
HE RFO RD
Mit 20 Institutionen kamen wir in den Planungsgesprächen zur Einsicht, dass eine Zusammenarbeit zu diesem Zeitpunkt
nicht sinnvoll gewesen wäre
Standort
Institutionsname
Bundesland
Bad Laasphe
Städtisches Gymnasium
Bad Laasphe
Nordrhein-Westfalen
Bochum
Hochschule Bochum
Nordrhein-Westfalen
Damme
Gymnasium Damme
Niedersachsen
Detmold
Perspektive e. V. Detmold
Nordrhein-Westfalen
Dortmund
Westfalen-Kolleg Dortmund
Nordrhein-Westfalen
Emden
Leinerstift und Hochschule
Emden-Leer
Niedersachsen
Gladbeck
Riesener-Gymnasium
Nordrhein-Westfalen
Göttingen
CVJM Göttingen
Niedersachsen
Grünberg
Theo Koch Gesamtschule und
Stadt Grünberg
Hessen
Herford
Anna-Siemsen-Berufskolleg
Nordrhein-Westfalen
Köln
Universität zu Köln – Zentrum
für LehrerInnenbildung (ZfL)
Nordrhein-Westfalen
Leipzig
crossover ['sku:l]
Sachsen
Münster
Marienschule Münster
Nordrhein-Westfalen
BREM EN
DRE SDEN
BR AMSCHE
M AR BU RG
2015 waren wir in:
Nina Schomborg
Markus Nückel
Mitglied des Vorstands,
Koordinatorin an der
Universität Osnabrück
Langjähriger Koordinator
Balu und Du – Hannover
Fortbildung: Fundraising,
Freiwilligenmanagement
nina.schomborg@
balu-und-du.de
Telefon: 0541/969 4097
32
BO N N
13 neue Standorte Herzlich Willkommen im Netzwerk!
markus.nueckel@
balu-und-du.de
Telefon: 0157/32100983
33
13
Die Verbreitung
56
32
73
Auch im zurückliegenden Jahr
2015 konnten wir die Idee von
Balu und Du weitertragen –
sowohl bei den Standorten und
den Netzwerkpartnern als auch
bei der Anzahl der Gespanne
verzeichneten wir erneut einen
erfreulichen Zuwachs. Dabei
kommt es uns allerdings nicht auf
eine quantitative Steigerung an:
Für uns steht Qualität im Vordergrund und nicht Wachstum um
jeden Preis.
33
802
13
381
42
69
49
Neu gestiftete
Gespanne
30
32
76
1.020
100
10
34
Auch beim Start eines neuen
Projektes ist uns Qualität außerordentlich wichtig, das sind wir allen
Beteiligten schuldig, insbesondere
den uns anvertrauten Kindern.
Natürlich verstehen wir die Begeisterung und freuen uns über den
Elan, möglichst schnell ein neues
Projekt auf die Beine stellen und
damit Gutes tun zu wollen. Aber
bei allem Verständnis müssen
wir darauf achten, dass bei der
Gründung eines neuen Standortes
nichts übereilt wird und die hohen
Qualitätsstandards eingehalten
werden, die wir unserer Arbeit
auferlegt haben. Der Erfolg der
zurückliegenden Jahre bestärkt
uns in der Überzeugung, dass
diese Vorgehensweise richtig ist.
Alle einzelnen Schritte zur Gründung eines neuen Standortes sind
sorgsam aufeinander abgestimmt
und in einem Manual dokumentiert, das durch ein umfangreiches
Angebot an Arbeits- und Organisationsmaterialien ergänzt wird.
Wir bieten ein breit gefächertes
Angebot an persönlichen Unterstützungsleistungen an. Dazu gehört die kompetente Beratung vor
Ort durch unser erfahrenes Team
der Programmentwicklung ebenso
wie das Angebot an „die Neuen“,
sich durch Hospitieren, Erkunden
und Kennenlernen bei etablierten
Standorten ein Bild von der Arbeit
zu machen. So lernen sie beispielsweise den Umgang mit dem Tagebuch-Tool und können sich mit den
erprobten didaktischen Materialien
vertraut machen, die sich im
Fundus unseres Vereins befinden.
Alle Angebote tragen dazu bei,
dass sich unser Erfolgsmodell
Balu und Du so weiterverbreiten
konnte, wie wir es uns zum Ziel
gemacht haben – maßvoll und
mit hoher Qualität.
1.020 neu gestiftete Gespanne
im Jahr 2015, davon
54 Standorte an Bildungseinrichtungen,
26 an Wohlfahrtsverbänden,
Freiwilligenagenturen, ehrenamtlichen Verbänden und sonstigen
Institutionen.
35
Unser Organisationsprofil
Organisationsstruktur
Name der Organisation
Balu und Du e. V.
Sitz gemäß Satzung
weitere Niederlassungen
Osnabrück
Geschäftsstelle in Köln sowie 70 selbstständige Standorte
Balu und Du e. V.
Gründung
2001–2004 Pilotphase, 2005 Vereinsgründung
Mitgliederversammlung
Rechtsform
eingetragener gemeinnütziger Verein
Kontaktdaten
Geschäftsstelle
Programmentwicklung
Vorstand
Kooperationsverträge
Geschäftsstelle
Programmentwicklung
Köln
Universität Osnabrück
Georgstraße 7, 50676 Köln,
Telefon 0221/20 10 326
[email protected], www.balu-und-du.de
c/o Universität Osnabrück, Neuer Graben 27, 49074 Osnabrück,
Büro 19/B20, Telefon 0541/969 45 62
[email protected], www.balu-und-du.de
Link zu Satzung
http://balu-und-du.de/fileadmin/user_upload/Organisation/Satzung_
mit_Praeambel_5.11.2013.pdf
Registereintrag
Vereinsregister Osnabrück, Nummer VR 2000 16
Anerkennungen
Anerkannt als gemeinnützig mit dem Zweck der Förderung der
Jugendhilfe, Förderung der Bildung und Erziehung.
Träger der freien Jugendhilfe nach § 75 SGB VIII seit 23.11.2010.
•
•
•
•
•
•
•
Sicherung des Qualitätsstandards
Versicherungsschutz
Infrastruktur
Öffentlichkeits- und Pressearbeit
PR-Material
Nationale und internationale Vernetzung
Know-how
•
•
•
•
•
•
Pädagogische Qualitätssicherung
Evaluation und Begleitforschung
Wissenschaftliche Publikationen
Memo-Entwicklung
Nationale und internationale Kooperationen
Weiterentwicklung des Programms
Der letzte Feststellungsbescheid vom Finanzamt Osnabrück-Stadt
erging am 23.1.2014.
Anzahl der Mitarbeiter (Köpfe)
fünf feste Mitarbeiter in Teilzeit,
1.811 ehrenamtlich Engagierte in den selbstständigen Standorten
Lokale Kooperationspartner
Universitäten, Hochschulen, Berufsbildende Schulen, Gymnasien, Wohlfahrtsverbände u. a.
Stand Mai 2016
36
37
Der Vereinsvorstand
38
Die Geschäftsstelle
Prof. Dr. Hildegard
Müller-Kohlenberg
1. Vorsitzende
Gründerin und Initiatorin
Dr. Thomas Möltgen
2. Vorsitzender
Mitbegründer
Nina Schomborg
Vorstandsmitglied
Programmentwicklung
Qualitätsbeauftragte
Dr. Dominik Esch
Geschäftsführer
Geschäftsstelle
Balu und Du e. V.
Heiko Krauß
Mitarbeiter
Geschäftsstelle
Balu und Du e. V.
Schwerpunkte der
Vorstandsarbeit:
Programmentwicklung,
Netzwerkmanagement
und -beratung, Leitung
der wissenschaftlichen
Begleitforschung,
Qualitätsentwicklung
Schwerpunkte der
Vorstandsarbeit:
Netzwerksupport,
Organisationsentwicklung
Schwerpunkte der
Vorstandsarbeit:
Qualitätsentwicklung
und -sicherung, Hospitationen, Entwicklung
didaktischer Materialien,
Beratung, Programmentwicklung
Schwerpunkte:
Ansprechpartner für
Öffentlichkeitsarbeit,
Beratung und Support
der Programmstandorte
Schwerpunkte:
Finanzwesen, Informationstechnik, Datenmanagement,
Projektmanagement,
Materialwirtschaft
39
Unsere Ressourcen, Leistungen und Berichte in den Medien
Bis Ende 2015 sind
7.374
Gespanne
vermittelt worden.
Anzahl der
Mitarbeiter
Davon werden
54 Standorte an Bildungseinrichtungen und
26 an Wohlfahrtsverbänden, Freiwilligenagenturen, ehrenamtlichen Verbänden
und sonstigen Institutionen organisiert.
Der Balu und Du e. V. ist finanziellen, rechtlichen und auch personalen Risiken ausgesetzt.
Anzahl Mitarbeiter (Köpfe)
2014
2015
Feste Mitarbeiter beim Balu und Du e. V.
3
5
davon Vollzeit
1
0
davon Teilzeit
1
2
davon Minijob
Ehrenamtlich Engagierte beim Balu und Du e. V.
Ehrenamtlich Engagierte in den
selbstständigen Standorten
88
Wettbewerb um die Ressource Ehrenamt"
"
1
3
1
1
1.585
1.811
Artikel und Beiträge in den Medien wie Zeitungen,
Fachmagazine, Fernsehen, Radio, Internet und Social Media.
Balu und Du ist präsent in zahlreichen Arbeitskreisen, durch Vorträge, einem Webinar und
Interviews.
40
Das finanzielle Risiko, dass einer
der Hauptförderer plötzlich wegbricht und seine Zahlungszusage
nicht einhalten kann, ist trotz aller
Unwägbarkeiten, denen Stiftungen und Förderer ausgesetzt sind,
zumindest bis 2018 als eher klein
einzuschätzen.
Risiken rechtlicher Art versuchen
wir durch sorgfältig abgestimmte
Versicherungsangebote entgegenzuwirken. Wir wollen, dass
Schäden, die Moglis und Balus
anderen zufügen bzw. selbst
erleiden, ordentlich abgewickelt
werden. Dies ist uns 2015 und in
den Jahren zuvor stets gelungen.
Unter personalen Risiken verstehen wir, a) dass nicht mehr
hinreichend ausgebildete KoordinatorInnen zur Verfügung stehen
und b) sich nicht hinreichend viele
MentorInnen für ein Engagement
bei Balu und Du entscheiden.
fest, dass eine gewisse Sättigung
der Mobilisierung erreicht war.
Die Sorge um die KoordinatorInnen ist offenbar unbegründet,
denn Stand März 2016 bemühen
sich über 30 Institutionen aus
dem Bildungsbereich und aus
Wohlfahrtsverbänden darum,
Netzwerkpartner von Balu
und Du zu werden.
Das mag der hohen zeitlichen
Belastung der MentorInnen bei
Balu und Du geschuldet sein.
Möglicherweise werden zukünftig
auch die vielen wichtigen Engagementmöglichkeiten eine Rolle
spielen, die im Umfeld der Flüchtlingshilfe entstehen. Hier ist eine
kurzfristigere Hilfe anzubieten
als bei Balu und Du.
Schwieriger ist dagegen die Bewertung, ob es zukünftig ausreichend viele MentorInnen geben
wird. Es darf an dieser Stelle
daran erinnert werden, wie
schwierig die Suche nach den
150 MentorInnen im Großraum
Köln und Bonn war, die für die
sogenannte Falk-Studie über
vielfältige Kommunikationswege mobilisiert wurden (persönliche E-Mails der Hochschulleitungen an alle Studierende,
Flyer, Plakate, Freiwilligenagenturen, Werbung in Vorlesungen,
Postkarten). Wir stellten damals
Deshalb setzen wir beim Wettbewerb um die Ressource „Ehrenamt“ weiterhin auf einen Mix: Es
gibt Balu und Du als Lehrangebot
in Bildungseinrichtungen und es
gibt Balu und Du als Angebot von
Vereinen und Wohlfahrtsverbänden für rein ehrenamtlich tätige
junge Leute.
41
Ausgezeichnet!
Am Buß- und Bettag wurde unserem neuen Leipziger
Netzwerkpartner crossover [´sku:l] die Ehre zuteil,
den Ökumenepreis des Jahres 2015 entgegennehmen
zu können. Der Ökumenepreis wird jedes Jahr vom
Förderverein Phillipus Leipzig gemeinsam mit dem
Stadtökumene-Kreis verliehen und durch die „Versicherer im Raum der Kirchen“ gefördert.
Bei der Preisverleihung in der Philippuskirche hatten
crossover [´sku:l] die Möglichkeit, das Projekt Balu und
Du noch einmal genauer vorzustellen und ernteten
dafür viel Lob und Applaus. Die Erstfinanzierung des
Projektes in Leipzig wurde durch die Stiftung Bildung.
Werte.Leben und die crossover Stiftung durchgeführt.
Dank der Auszeichnung mit dem Ökumenepreis, der
mit 1.500 € dotiert ist, ist es nun möglich, das Mentorenprogramm Balu und Du bis Sommer 2016 weiterhin gesichert durchzuführen.
Wir danken allen Beteiligten und freuen uns mit den
Leipzigern.
www.crossoverskul.info
Die MentorInnen von Balu und Du waren als Gruppe
für den Act Now Jugend Award nominiert. Diese Auszeichnung wird von einer Stiftung verliehen, die von
Dr. Auma Obama geleitet wird, einer Schwester des
US-Präsidenten, die mit viel Charisma und Begeisterung die Stiftung in Afrika und Deutschland vertritt.
Bereits seit 2012 engagieren sich Studierende der
Studienrichtungen Gesundheitspsychologie und Interdisziplinäre Frühförderung an der SRH Fachhochschule
für Gesundheit Gera ehrenamtlich bei Balu und Du.
Eines der vielen schönen Ereignisse im Laufe der Zeit
war im Herbst 2015 die feierliche Auszeichnung des
dort studierenden Balu Tim Dieterichs. Für ein Jahr
erhält er ein Deutschlandstipendium in Höhe von
monatlich 300 €, jeweils zur Hälfte getragen vom
Bund und vom Studentenförderverein Gera.
Voraussetzungen für die Förderung waren neben sehr
guten Noten auch hochschulinternes sowie außerschulisches Engagement. „Innerschulisch habe ich
ein Kennenlernfrühstück für die neuen Erstsemester
mitorganisiert. Und außerschulisch habe ich mich im
Projekt Balu und Du eingebracht und als Mentor für
Grundschulkinder gewirkt“, sagt Tim Dieterichs.
Der Balu und Du e.V. gratuliert nachträglich recht
herzlich und wünscht sich mehr solcher Anerkennungen.
www.gesundheitshochschule.de/de/startseite/
42
Lisa Rothenhöfer und Alexander Fride waren zusammen mit Nina Schomborg aus dem Vorstand des Balu
und Du e.V. stellvertretend für alle mittlerweile über
7.500 Balus bei der Feier in Berlin dabei.
In ihrer Laudatio betonte die Band Y-Titty, wie sehr
die Balus den Kindern helfen, sich zu entwickeln
und die Herausforderungen des Alltags erfolgreich zu
meistern. Besonders hervorgehoben wurde auch, dass
unser Programm durch wissenschaftlich fundierte
Wirksamkeitsforschungsprojekte begleitet wird.
Auch wenn es nicht zum ersten Platz gereicht hat:
Unter den vielen Nominierten haben wir es bis in den
Kreis der letzten drei geschafft. Und so konnten wir
uns zusammen mit einigen Berliner Gespannen dennoch als Sieger fühlen und einen besonderen Abend
im Berliner Friedrichstadtpalast erleben.
www.actnow-award.de
Am 22. Juni 2015 erhielt unsere 1. Vorsitzende,
Prof. Dr. Hildegard Müller-Kohlenberg, im Rathaus
zu Osnabrück das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das
ihr der Bundespräsident auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministerpräsidenten verliehen hat.
In seiner Festrede würdigte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert: „Durch Ihren beispielhaften Einsatz
für das präventive Mentorenprogramm Balu und Du
haben Sie einen wesentlichen Beitrag zur Förderung
von Kindern geleistet.“ In der Rede wurde weiter hervorgehoben, dass die MentorInnen einen wesentlichen Beitrag für den Erfolg des Programms leisten.
Der Oberbürgermeister betonte, wie wichtig es sei,
dass benachteiligte Kinder Kontakt zu Bezugspersonen bekommen, zu denen sie Vertrauen aufbauen
können. Und diese Vertrauensbasis hält oft länger als
das offizielle Projekt und entwickelt sich zu Freundschaften. Auch ihr Engagement für das autonome
Frauenhaus in Osnabrück, das misshandelten Frauen
Schutz bietet, wurde in der Laudatio für Hildegard
Müller-Kohlenberg gewürdigt.
www.balu-und-du.de
43
Das
1.
2015 konnten wir an der Stüveschule das 1.000ste
Balu und Mogli-Gespann der Universität Osnabrück
begrüßen – eine Zahl, auf die wir sehr stolz sind,
unterstreicht sie doch eindrucksvoll den Erfolg
unseres Mentorenprogramms. Besonders freuen wir
uns, dass Balu Lisa und ihr Mogli Musa im Laufe des
Projektjahres zu echten Freunden geworden sind:
Balu-Mogli-Gespann
der Universität Osnabrück
»
Musa und ich hatten eine wunderbare
Zeit während des Balu und Du-Jahres.
Wir beide haben viel erlebt und einzigartige Erfahrungen sammeln können.
Es war großartig zu sehen, wie Musa
beim Pfannkuchenbacken, beim
Besuch im Zoo oder bei der Fossiliensuche auf dem Piesberg über das
ganze Gesicht strahlte.
Unsere Freundschaft wollen wir beide
weiterhin pflegen und auch wenn wir
uns nach Ende des Projektjahres leider
erst einmal treffen konnten: Das nächste
Treffen ist schon fest geplant.
Und dass ich jetzt im Urlaub mittlerweile
eine Postkarte mehr zu schreiben habe,
macht mir riesige Freude.
[Balu Lisa]
Sogar Bürgermeisterin Frau Jabs-Kiesler (l.) war dabei, als Koordinatorin Maren Schlüter (r.) als Überraschung noch ein Spiel für Musa, das er mit seinen
Geschwistern spielen möchte, und einen Gutschein
für das Gespann für einen gemeinsamen Schwimmbadbesuch an das 1.000ste Gespann überreichte.
44
Die ganze Stüveschule in Osnabrück bereitete
Lisa und Musa einen herzlichen Empfang. Schulleiter
Martin Igelmann präsentierte mit dem Schulchor und
der Spieltruppe das Balu und Du-Lied zur Eröffnung
der Veranstaltung.
Prof. Dr. Hildegard Müller-Kohlenberg
(l.) überreichte dem 1.000sten
Gespann die Urkunden.
en.
Musa zeigte glücklich und stolz seine
erste Medaille den
anwesenden Fotografen.
Es wird nicht die letzte
Fossiliensuche gewesen
sein: Denn als Freunde
haben Lisa und Musa
noch viele Pläne.
45
Echte Freunde
(eine kleine Auswahl)
iie Macher vom Verein „Fründe för Fründe e. V.“ organisierten
zum zweiten Mal, dass die kölsche Band Cat Ballou Benefizkonzerte für
Balu und Du spielte. Die Konzerte fanden kurz vor Weihnachten in der
zweimal ausverkauften evangelischen Trinitatiskirche statt. Alle, die da
waren, waren von der tollen Atmosphäre der Konzerte begeistert.
Die Spielfreude der Musiker übertrug sich auf die BesucherInnen der
Konzerte. Es sollen weitere Konzerte stattfinden, die Vorbereitungen
dafür laufen bereits an.
www.catballou.de
www.fruende-foer-fruende.de
Unterstützt durch „Fründe för Fründe“ arbeitete die Erklärvideo GmbH mit uns zusammen
an einem Erklärvideo. In etwas mehr als vier
Minuten wird hier die Geschichte hinter unserem
Programm in eingängigen Worten und witzigen
Zeichnungen erzählt. Am Beispiel eines fiktiven
Gespanns macht der Trickfilm deutlich, wer die
Balus und Moglis sind, was sie machen und
vor allem, was sie bewirken.
www.erklaervideos.com
46
Privates Spendensammeln
im Karneval
Für alle, die den rheinischen Karneval nicht kennen, vorab zur Erklärung: Die Rheinländer lieben es
gesellig. Dazu ziehen sie sich gerne
lustig an, singen heitere Lieder
und ziehen durch die Straßen ihrer
Dörfer und Städte und nennen das
dann „Rosenmontagszug“. Nicht
alle ziehen mit, sondern erfreuen
sich am Wegesrand an den Kostümen und Kamelle, die geschmissen werden. Manche laden ihre
Freunde zu sich nach Hause ein
und schauen gemeinsam zu. Und
einige wenige sind Eltern von Balus
und bitten dann ihre Freunde um
Spenden für Balu und Du.
Das machte Familie Hehn im Jahr
2015 zum ersten Mal und insgesamt kamen 1.221,11 € zusammen. „Glücklich über dieses tolle
Ergebnis wollen wir die Sammlung
auch in den nächsten Jahren fortsetzen.“
er Deutsche Präventionstag ist der größte europäische
Kongress speziell
ziell für das Arbe
Arbeitsgebiet der Kriminalprävention sowie angrenzender
Präventionsbereiche. Er bietet eine internationale Plattform zum interdisziplinären
Informations- und Erfahrungsaustausch in der Prävention. Seit 1995 wird der jährliche
Kongress in verschiedenen deutschen Städten veranstaltet.
Wir danken der Stiftung Kriminalprävention, dass wir seit vielen Jahren die Möglichkeit haben, unseren Verein Balu und Du e. V. auf einem Gemeinschaftsstand präsentieren zu können. Im Jahr 2015 konnten wir in Frankfurt mit FachbesucherInnen aus
ganz Deutschland sprechen. Üblicherweise besuchen wir Großveranstaltungen wie
diese nur sehr verhalten, da dort in der Regel ein unverbindliches Kommen und
Gehen vorherrscht. Die Zusammenarbeit mit Katrin Stüllenberg von der Stiftung
Kriminalprävention bietet uns hier aber eine angemessene Präsenz.
www.praeventionstag.de/nano.cms/der-deutsche-praeventionstag
m Jahr
J
2015 kooperierten wir zum zweiten Mal mit der
Proboneo bringt engagierte Fach- und Führungskräfte
Proboneo gGmbH.
gGm
mit sozialen Organisationen wie Balu und Du zusammen, damit gute Ideen
professionelle Unterstützung finden und ExpertInnen für sich selbst und
für die Gesellschaft etwas tun können. Strategieexperte Dr. Martin Pape
bestätigte uns, dass Balu und Du sich zu einer herausragenden und erfolgreichen Marke des sozialen Engagements in Deutschland entwickelt habe.
Derzeit befinden wir uns in einem Abstimmungsprozess mit Dr. Martin
Pape, wie wir seine gemeinsam mit uns entwickelten Empfehlungen zum
Aufbau eines Alumni-Netzwerkes umsetzen können.
www.proboneo.de
47
Der Filmemacher Hans Hausmann
nahm sich viel Zeit für die Vorbereitungen zu unserem ersten
Imagefilm. Hier erzählen Balu
Daniel und sein Mogli Immanuel
ihre persönlichen Erfahrungen als
Gespann in Bonn. Dem Filmemacher war es wichtig, die beiden
zunächst ohne Kamera zu Hause
beim Mogli kennenzulernen.
Der Dreh eine Woche später
verlief wohl auch deshalb gleichermaßen entspannt und konzentriert ab. Der Verein schickt den
Film gerne Interessierten kostenlos zu.
www.blick4.de
48
Der Malteser Hilfsdienst e.V. ist unser Netzwerkpartner
in Hamburg, Rostock, Wismar und Schwerin. In Hamburg
gewannen die Malteser einen außergewöhnlichen Partner:
den Eishockey-Bundesligaclub Hamburg Freezers.
Seit 2011 unterstützen die Freezers Balu und Du mit
einer Tor-Patenschaft, bei der mittlerweile 150 € pro
Heimtreffer an unser Projekt gehen.
Vielen Dank an die Torschützen und die ganze
Mannschaft!
»
www.balu-und-du-hamburg.de/
kooperationspartner/sponsoren-freunde
»
Die vorgenannte Auswahl steht beispielhaft für eine ganze Reihe von
tollen und kreativen Aktionen. Wir waren begeistert, mit welchem
Ideenreichtum und persönlichem Engagement unsere Unterstützer
bei der Sache waren. Denn damit haben sie gezeigt, wie sehr ihnen
unser Programm am Herzen liegt.
Außerdem habe ich durch meinen
Mogli seine Kultur und Herkunft
besser kennenlernen können.
Die Besuche bei der Familie zu
Hause, Gespräche mit den Eltern
und natürlich die Erzählungen
meines Moglis haben mir gezeigt,
wie ähnlich wir uns eigentlich
doch sind. Ich glaube nicht, dass
es noch viel mehr Gelegenheiten
gibt, etwas über eine andere Kultur so direkt und unverfälscht
zu erfahren.
[Balu Hanna]
Als Kevin zu mir kam, war er
sehr verschlossen und hat fast
nichts gesagt. Als ich ihm dann
zeigte, welches Spiel ich heute
für ihn ausgesucht hatte, hat
das ein bisschen das Eis gebrochen. Da meinte ich im Scherz:
‚Ja, manchmal habe ich auch
gute Ideen.‘ Da meinte Kevin:
‚Nicht nur manchmal, eigentlich
fast immer!‘
[Balu Lara]
49
Gemeinsam stark
Internationale Mentoringkonferenz Cancún, Mexiko
7 internationale Mentoringprogramme
mit 1:1-Mentoring für Kinder im Grundschulalter
Anfang Dezember 2015 fand in
Mexiko die Internationale Mentoringkonferenz statt.
Name des Programms
Balu und Du
PERAJ Ecuador
PERACH Israel
PERAJ Mexico
Bullen
Mentor
The National
Mentoring Scheme
Heiko Krauß
In der Tourismushochburg Cancún
organisierten die Initiatoren des
Mexikanischen Mentoringprogramms PERAJ die Konferenz, zu
der rund 130 TeilnehmerInnen aus
aller Welt angereist waren. In den
zweieinhalb Tagen stand das Thema Mentoring im Mittelpunkt.
Neben Vorträgen mit den Schwerpunkten Methodik und Evaluation im großen Plenum wurden in
Kleingruppen insgesamt 21 Vorträge zu unterschiedlichen Themen vorgestellt, so auch zu Balu
und Du.
Unter den TeilnehmerInnen waren
sieben internationale Mentorenprogramme, die in ihrer Praxis
Balu und Du grundlegend ähneln.
50
Vor allem ist hier PERACH Israel
zu nennen, die als Impulsgeber
für alle diese Programme dienten.
Im Mittelpunkt steht das 1:1Mentoring von jungen, studentischen Erwachsenen für ein Kind
im Grundschulalter. Es finden über
mindestens ein Jahr wöchentliche
Treffen statt und die MentorInnen
werden professionell angeleitet.
Unterschiede bestehen unter
anderem bei der Häufigkeit der
veranstalteten Gruppenaktivitäten, die in Mexiko sogar wöchentlich durchgeführt werden.
Auch bei den Inhalten der Treffen
gibt es Unterschiede zu Balu und
Du – so geben einige Programme
sehr genau vor, was die Gespanne
in den Treffen behandeln sollen.
Auch bekommen die MentorInnen in einigen Ländern für ihren
Einsatz ein Universitätsstipendium
für die Projektlaufzeit oder können
ihren Einsatz als verpflichtenden
sozialen Dienst anrechnen lassen.
Getragen vom intensiven und offenen Austausch und dem internationalen Flair war die Konferenz ein
großer Erfolg mit bereichernden
Land
Deutschland
Ecuador
Israel
Mexiko
Neuseeland
USA
Wales
und impulsgebenden Inhalten.
Es wurde ein kontinuierlicherer
und intensiverer Austausch
zwischen den TeilnehmerInnen
und insbesondere zwischen
den sieben strukturähnlichen
Programmen vereinbart.
Weitere Informationen zur Internationalen Konferenz in Mexiko/
Cancún und deren Präsentationen
und Ergebnissen finden sich auf
der Webseite:
www.peraj.org/cancun
Mitwirkung des Balu und Du e. V.
im Bundesverband Innovative Bildungsprogramme
(BIB)
Eine repräsentative Gruppe von über zwanzig der erfolgreichsten Bildungsprogrammen hat sich 2015 zu einem bundesweiten Verband zusammengeschlossen, darunter auch der Balu und Du e. V. Schwerpunkt und
Ziel der gemeinsamen Arbeit ist die Stärkung der Chancengerechtigkeit
im Bildungswesen.
Die Mitglieder des Verbandes engagieren sich im schulnahen Bereich, sind
aber in ihrer Arbeitsweise und ihren Methoden unabhängig. Im Leitbild
des Verbandes heißt es: „Als Bundesverband sind wir die bisher fehlende,
nun aber gebündelte nationale Stimme für ein chancengerechtes und
innovatives Bildungssystem. Gemeinsam mit den Schulen, den Verwaltungen wie auch den wichtigen gesellschaftlichen Stakeholdern wollen
wir die notwendigen Transformationsprozesse im Bildungssystem vorantreiben“.
Die ersten Treffen und Versammlungen zeigten, dass der selbst gesetzte
Anspruch von professioneller Weiterentwicklung sowie Austausch und
gemeinsames Lernen in kollegialer Weise realisiert wurde.
Gemeinsam erreichen die im Bundesverband zusammengeschlossenen
Verbände etwa 900.000 Kinder; über 10.000 Menschen engagieren
sich ehrenamtlich.
51
Unsere Projektpartner und Hauptförderer
Die Partnerschaft mit DEUTSCHLAND RUNDET AUF (DRA) entwickelt sich im guten Sinne einfach und effizient
weiter. Innerhalb weniger Wochen wurden 300.000 € für Balu und Du gesammelt. Wir freuen uns, dass DRA
stets angemessen und sorgsam in den sozialen Medien über uns berichtet – ohne großen Aufwand kann der
Balu und Du e.V. Bilder für die Öffentlichkeitsarbeit einreichen und Texte abstimmen.
Im Jahr 2015 hatten wir zweimal die Gelegenheit, mit DRA PR-Veranstaltungen in Rheine und Karlsruhe für
unsere Arbeit zu organisieren und einmal war Dominik Esch zu Gast bei einer Fachtagung in Berlin, die DRA
durchführte. Der Balu und Du e. V. tritt für seine Ausgaben in Vorleistung, aber DRA erstattet diese nach
Vorlage von Nachweisen – bislang hat der Balu und Du e. V. zwei Raten von DRA erhalten.
Vielen Dank an alle, die an den Kassen sagen: „Aufrunden bitte!“
www.deutschland-rundet-auf.de
Die Balus aus Rheine bereiteten ihren Moglis und Vertretern von DEUTSCHLAND
RUNDET AUF einen schönen
Nachmittag. Die gute Stimmung der Gespanne, der selbst
gebackene Kuchen und eigene
bunte T-Shirts beeindruckten
Nina Jäcker, die Geschäftsführerin von DRA (hinten 4. v. l.).
52
»
Balu und Du ist für einen Förderer ein denkbar dankbarer Fördergegenstand. Aus unserer Sicht ist es eines
der am besten evaluierten Programme in der Kinderund Jugendförderung in Deutschland.
Die Ergebnisse der Wirkungsforschung für Balu und
Du sind tatsächlich so zwingend, dass sich allein über
dieses Programm wahrscheinlich schon der Nachweis
führen ließe, dass Mentoring eine der wirksamsten
und kostengünstigsten Interventionen im sozialen
Sektor insgesamt ist.
Was man immer noch verbessern kann und unbedingt
verbessern sollte. Große Leistungsfähigkeit gepaart mit
wahrhaftiger Bescheidenheit. Das ist eine Kombination, die wir im sozialen Sektor nicht allzu häufig antreffen. Daher gehören wir zum Förderkreis von Balu
und Du.
Die ausgezeichneten Belege für die Wirksamkeit
des Programms ändern jedoch nichts an der Bescheidenheit der Programmverantwortlichen, die
bei allem Erreichten insbesondere eines im Blick haben:
www.benckiser-stiftung.org/de/eleven
Und was uns persönlich noch wichtiger ist:
Wir gehören auch zum Freundeskreis.
[Dr. Stefan Shaw, Geschäftsführer
[SIC] Social Impact Consulting GmbH]
An dieser Stelle möchten wir unseren Sponsoren, Förderern und Spendern herzlich dafür danken, dass sie unsere
Arbeit durch ihre Zuwendung unterstützen. Diese kann ganz unterschiedlich ausfallen: sei es durch unmittelbare
finanzielle Unterstützung, beispielsweise in Form von Ermäßigungen beim Eintritt in öffentliche Einrichtungen
oder bei der Nutzung von Bus und Bahn, sei es in Form von Spenden, mit denen sie uns bedacht haben, sei es
nicht zuletzt durch die Zeit, die sie eingebracht haben, um Balu und Du zu helfen – ihre Unterstützung war sehr
wichtig für uns.
Auf diesen und den folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht derer, die in 2015 zum Erfolg von Balu und Du
beigetragen haben. Zusätzlich haben wir zahlreiche Spenden von Privatpersonen erhalten, deren Zustimmung
zur Veröffentlichung ihrer Namen uns nicht vorliegt.
Ihnen allen sagen wir im Namen unserer Balus und Moglis: herzlichen Dank.
53
Wir danken unseren Unterstützern (in alphabetischer Reihenfolge)
Aktion Mensch in Rostock, Schwerin, Wismar
von Metzler-Stiftung in Frankfurt a. M.
Andreas Thode in Kiel
+ Aktion „Menschen in Not“ Hamm in Hamm + Albert und Barbara
+ Alster Radio in Hamburg + Altonaer Theater in Hamburg +
+ Antiquariat Schramm in Kiel + aqtivator gGmbH in Frankfurt a. M. + Aquarium Kiel
im Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel
+ ArtFactory Designagentur in Marburg + Aufwind
Kinder- und Jugendfonds Dresden e. V. in Dresden
+ Bäckerei Laudenbach in Gera + Barclaycard Arena
Hamburg in Hamburg
+ BBZ Völklingen in Saarbrücken + BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Hamburg
+ Bereitschaftspolizei Thüringen 2. Hundertschaft 2. Zug in Erfurt + Bonner Spendenparlament in Bonn +
Brasche Immobilien in Kiel
+ Bremer Fonds e. V. in Bremen + Bündnis für Kinder in München
+ Bürgerstiftung Magdeburg in Magdeburg + Bürgerstiftung Osnabrück in Osnabrück + Bürgerstiftung
Fachschaft 7 der Universität Osnabrück in Osnabrück
museum Molfsee in Kiel
Offenbach in Frankfurt a. M.
Hamburg
+ Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück + Freilicht-
+ Friedel und Giesela Bohnenkamp-Stiftung im Osnabrücker Land + Fun Forest
+ FWS GmbH in Hamburg + Gelsenwasser in Recklinghausen + Germania KG in
+ Gesamtverband der kath. Kirchengemeinden Hannover in Hannover + G.J.H. Stiftung in Hamburg
+ GlücksSpirale in Hamburg + Goldene Jungs e. V. in Köln + Hamburg Airport in Hamburg + Hamburg Freezers
in Hamburg
+ Hamburger Sparkasse in Hamburg + Hansaflug- und Ferienreisen GmbH in Hamburg + Hansa
Mineralbrunnen GmbH in Hamburg
genossenschaft eG in Hannover
+ HEC Hamburger Eishockey Club in Hamburg + Heimkehr Wohnungs-
+ Helene-Lange-Schule Hannover Abiturientia 2011, deutschlandweit + Hermann
Jürgensen Bürobedarf GmbH in Hamburg
+ Herrschafts Catering in Erfurt + Herzenssache e.. V. in Koblenz
Paderborn in Paderborn
+ Bürgerstiftung „Wir für Sachsen“ in Dresden + Bußgeldfonds der Hamburger
+ HS Schmidt Immobilien- und Vermögensgesellschaft mbH & Co. KG in Marburg + HIT-Stiftung in Dresden,
Justizbehörde in Hamburg
+ Camp24sieben/Kiel Marketing in Kiel + Caritas Sozialwerk St. Elisabeth in Cloppen-
Koblenz, Köln, Neuss, München + HOPPLA-SPIELARENA in Osnabrück + IKEA in Köln, Osnabrück + InfraWest
burg + Caritas-Stiftung Koblenz in Koblenz + Cat Ballou, deutschlandweit + Christus-Treff e. V. in Marburg +
Cinema Arthouse in Osnabrück
Stiftung in Leipzig
+ CineStar in Dortmund + Commerzbank Hamburg in Hamburg + crossover
+ Debeka in Koblenz + Deichmann Förderpreis, deutschlandweit + Deutsche Kindergeldstiftung
Bremen in Bremen
+ Deutsche Kindermedienstiftung GOLDENER SPATZ in Erfurt + Deutschland Rundet Auf,
in Ratingen in Ratingen
+ Internationales Familienzentrum e. V. in Frankfurt a. M. + Jugendstiftung des Landkreises
Osnabrück im Osnabrücker Land
info e. V. in Bonn
+ Jugendstiftung der Stadtsparkasse Magdeburg in Magdeburg + Juraexamen.
+ Kalena Kindermoden in Kiel + Kath. Pfarrgemeinde St. Martin, Hannover Ost in Hannover +
Kinderland Erfurt in Erfurt
+ KINDERMAHLZEIT in Osnabrück + Kindermuseum Frankfurt in Frankfurt a. M.
deutschlandweit + DIALOG femina e. V. Trier in Trier + Die Märchenbühne in Dortmund + Direct.punkt mbH
+ Kinderstadtführung Erfurt in Erfurt + KIT-Stiftung in Karlsruhe + Kita KinderUniversum Karlsruhe in
in Hamburg + dm-drogerie markt GmbH in Hamburg + Dortmund Airport in Dortmund + ECE Projekt-
Karlsruhe + Koblenzer Bürgerstiftung in Koblenz + Kokerei Hansa/Industriedenkmal in Dortmund + Kunst-
management GmbH in Hamburg
+ egapark in Erfurt + Ehrenamtsfonds „Sozial couragiert“ (2013) in Karlsruhe
+ Eishockeyclub Erfurt „Black Dragons“ in Erfurt + Eissportcenter Osnabrück in Osnabrück + Eissporthalle
Fankfurt in Frankfurt a. M.
+ E-Kinos in Frankfurt a. M. + eleven gGmbH , deutschlandweit + ergobag GmbH
in Osnabrück + ESHamburg GmbH in Hamburg + Ev.-Luth. Kirchengemeinde Weida in Gera + Ev.-Luth.
Stadtkirchenverband Hannover in Hannover
54
+ Fachbereich 5 der Universität Osnabrück in Osnabrück +
gewerbe Brandenburg in Kiel
+ Ladiescircle 6 Heide in Kiel + Landkreis Merzig Wadern in Saarbrücken +
Landratsamt Konstanz in Konstanz
+ Landeshauptstadt Dresden in Dresden + Landeshauptstadt Erfurt in
Erfurt + Landeshauptstadt Hannover in Hannover + Leitstelle für Integration der Stadt Koblenz in Koblenz +
Lernzentrum Wellinghofen in Dortmund
+ Lifta Lift und Antrieb GmbH in Berlin + Lions Club Garbsen in
Garbsen + Lions Club Hamm-Hammona in Hamm + Lions Club Karlsruhe-Zirkel in Karlsruhe + Lions Club
55
Lebach in Saarbrücken
+ Lions Club Osnabrück-Penthesilea in Osnabrück + Lions Club Saarbrücken in Saar-
Werte.Leben in Leipzig
+ Stiftung der Hamburger Presse in Hamburg + Stiftung der Sparkassen im Landkreis
brücken + LOGENTIS in Osnabrück + Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz in Koblenz + L+T Osnabrück in
Osnabrück im Osnabrücker Land
Osnabrück + Mannschaftskasse Bayer04 Leverkusen im Rheinland + mauritiusimages in Köln + Maximare Erlebnis-
Deutsche Jugendmarke, deutschlandweit
therme in Hamm
+ Mediendom Fachhochschule Kiel in Kiel + Medienhaus Wetzlardruck in Marburg +
Füreinander in Hamburg
+ Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in Schwerin + Stiftung
+ Stiftung Frankfurter Löwenkinder in Frankfurt a. M. + Stiftung
+ Stiftung „Kirche sein – Region Hannover“ in Garbsen + Stiftung Kriminalprävention,
Medimax Electronic GmbH in Hamburg
+ MediTech GmbH in Hamburg + MEHR AKTION für Kinder und
Jugend e. V. in Hannover und Garbsen
+ Meislahn in Kiel + Metro-Kino im Schloßhof in Kiel + Michael
im Osnabrücker Land + Stilbruch Betriebsgesellschaft mbH in Hamburg + Struwwelpeter-Museum in Frankfurt
+ Monkey Town in Dortmund + Naturbühne Hohensyburg in Dortmund +
a. M. + Studentenwerk Osnabrück in Osnabrück + SumSum/Indoorspielplatz in Kiel + The George Hotel
Frömming Steuerberatung in Hamburg
Naturkundemuseum Karlsruhe in Karlsruhe
+ Nord Apotheke Kiel-Wik in Kiel + nordic hotels Kiel in Kiel
+ NRW.Bank, deutschlandweit + OSPA-Stiftung in Rostock + Palmengarten Frankfurt in Frankfurt a. M. + Pecha
Kucha-Night in Bonn
+ Peter Hegeler Stiftung in Bremen + Pfeil- und Bogenwelt Dortmund in Dortmund + Plange
GmbH & Co KG in Köln
+ Präventionsrat Bremerhaven in Bremerhaven + Präventionsrat der Stadt Bramsche
deutschlandweit + Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V. in Osnabrück + Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte
Hamburg in Hamburg
+ Theater Erfurt in Erfurt + Theater Konstanz in Konstanz + Theater Osnabrück in
Osnabrück + Thüringer Zoopark in Erfurt + Town & Country Stiftung in Hamburg + Troubadix‘ Erben in Köln
+ UniCredit Bank AG, deutschlandweit + Ursula-Ströher-Stiftung in Frankfurt a. M. + Uwe-Karsten Schierbaum
Stiftung in Osnabrück
+ Von Stosch Immobilien GmbH in Hamburg + VOREM Vorsorge- und Vermögens-
in Bramsche + psd Bank Köln eG in Köln + psd Bank Westfalen-Lippe eG in Münster + psd Bank RheinNeckar-Saar eG
management in Hamburg
in Saarbrücken + Region Hannover in Garbsen + Regionalverband Saarbrücken in Saarbrücken + Reintextil GmbH
+ Wirkung und Wandel GmbH in Hamburg + WMS hilft e. V. in Osnabrück + Zeche Zollern/LWL-Industrie-
in Hamburg + Retextil Recycling International GmbH in Hamburg + Revierpark Wischlingen in Dortmund +
RheinEnergie Stiftung in Köln
+ Robert Bosch Stiftung in Stuttgart + R.ö.s.c.h. Stahlbau GmbH in Marburg
+ Rotaract Club Kiel in Kiel + Rotary Club Castrop-Rauxel in Castrop-Rauxel + Rotary Club Kiel in Kiel +
Rotary Club Köln-Kastell in Köln
Gaarden/Kieler Bäder GmbH in Kiel
+ Zoo Dortmund in Dortmund + Zoo Frankfurt in Frankfurt
a. M. + Zoo Osnabrück in Osnabrück + Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe in Karlsruhe
+ Schweriner Bürgerstiftung in Schwerin + Schwimmhalle
+ SELGROS in Erfurt + Senckenbergmuseum in Frankfurt a. M. + Sparkasse
+ Sparkasse Hamm in Hamm + Sportwelt Dortmund in Dortmund + Stadt Gladbeck in Gladbeck
+ Stadt Kiel in Kiel + Stadt Köln in Köln + Stadtwerke Erfurt GmbH in Erfurt + Stadtwerke Osnabrück in Osnabrück +
Städtische Hallenbäder in Dortmund
56
+ Zeichen der Hoffnung in Trier + ZENIT Boulderhalle in Osnabrück + ZKM Zentrum
für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe
+ Rotary Club Melle-Wittlage in Melle + schlecks in Osnabrück + Schneider
Optikmaschinen GmbH Co. KG in Marburg
Bremen in Bremen
museum in Dortmund
+ Westfalenpark Dortmund in Dortmund + Wihelm Weller-Stiftung, deutschlandweit
+ Steffen Leist Allianz Generalvertretung in Hamburg + Stiftung Bildung.
+
Haben wir Ihr Interesse geweckt, unsere Arbeit ebenfalls zu unterstützen?
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr. Dominik Esch gern zur Verfügung.
57
»
Freundinnen auf Lebenszeit
Ein schönes Erlebnis war, als eine alte Dame neben uns im Bus bemerkt hat,
wie ich meinem Mogli Carla alles erklärt habe und sie sich dafür bei mir
bedankt hat.
Auf die Frage der alten Dame, ob wir Mutter und Tochter sind, haben wir
erklärt, wir seien Freundinnen und durch das Mentorenprogramm Balu und
Du zusammengekommen.
Das fand sie interessant, und freute sich, dass sich mal jemand um die
„Kinder von heute“ kümmert.
Welch eine schöne Bestätigung für das Engagement aller!
[Balu Mirjam]
Anne
Ann
Melis und ich haben uns im März 2007 zum ersten Mal
getroffen. Ich war 20 Jahre alt und Melis war 9.
Im Sommer 2008 waren wir zum ersten Mal beim
Sommerfest von Balu und Du. Da habe ich zum ersten
Mal die anderen Balus und Moglis kennengelernt.
Anne
Ann
Als ich das erste Mal bei dir war – erinnerst du dich,
Melis? – hast du mir eine Massagetechnik gezeigt …
irgendwas mit Wetter
Ein Unwetter!
Anne
Melis
In Thale im Bergtheater wurde gerade „Das Dschungelbuch“ aufgeführt. Das haben wir uns dann angesehen.
Da konnte man auch direkt ein Foto als Mogli machen.
Witzig, schließlich bin ich ja eh einer!
58
Melis
Und ich hab dir „Erdbeerfeld“ an dem Tag auf dem
Sommerfest gezeigt. Scheinbar war es gut: Du guckst
ganz entspannt auf dem Foto!
Ich wollte unbedingt deine Heimat, den Harz,
kennenlernen.
Anne
Melis
Melis
59
Statt die Kiste grün anzutupfen, hatte ich irgendwie
mehr Interesse, meine eigene Hand anzumalen.
Anne
Anne
Anne
Balu und Du hat immer wieder Aktionen angeboten,
an denen wir auch nach unserem offiziellen ersten
Jahr teilgenommen haben. Da waren wir gerade in der
Kinderoper.
Anne
Obwohl mir die Oper ja nicht so gefallen hat, war es
toll, dass wir zusammen dort waren.
Melis
Da bin ich aber schon ein ganzes Stück älter!
Melis
Obwohl wir jetzt so alt sind, machen wir immer noch
Quatsch. Das ist ja schließlich ein Kinderkarussell.
Anne
Ann
Melis
Auch vor der Kamera machst du eine gute Figur!
Auch das könnte ich mir vorstellen, aber hinter der
Kamera ist bestimmt auch spannend.
Melis
Ihr seht, wir haben ziemlich viel gemeinsam gemacht.
Anhand der Fotos könnt ihr sehen, wie sich unsere
gemeinsamen Aktivitäten und Interessen verändert
haben. Im Nachhinein, jetzt wo ich älter bin, rate ich
allen Balus und Moglis: Versucht, euch auch nach dem
offiziellen Jahr weiterzutreffen.
Melis
Melis
Moment, alt?! Ich bin 27 und du 16 …
Anne
60
Melis
Und jetzt machst du dein Abi. Mach weiter so, du
machst das toll.
An dem Tag waren wir zu Gast bei SAT.1 REGIONAL.
Mann, war das ein Erlebnis, hinter die Kulissen meines
Traumberufs zu schnuppern.
Ja, das war schon 2014 im Rastiland.
Melis
Siehst du, wie stolz ich auf dich bin?
Das war ich auch. Da habe ich gerade meinen erweiterten Realschulabschluss bekommen.
Melis
Anne
Anne
Ann
Und du bist groß geworden…
Oh ja, das bin ich! Aber ich trage auch Absätze –
naja, du auch …
Immerhin nur die Hand! Statt einem Mogli wärst du
sonst der Hulk gewesen. Siehst du im Hintergrund das
Schwein?
Ja, daran kann ich mich erinnern. Das ist die Spardose,
die wir gebastelt haben. Wir haben echt viel gebastelt.
Anne
Melis
Ich habe inzwischen keinen Mogli mehr –
sondern eine Freundin!
61
Gewinn- und Verlustrechnung
Finanzen
1
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
Zweckgebundene Mittel aus dem Vorjahr
Erträge aus Spenden laufendes Jahr
Erträge aus Stiftungsmitteln
Dieser Jahresabschluss wurde vom Diözesan Caritasverband für das Erzbistum Köln e. V. als externer Dienstleister
nach den Vorschriften des HGB und der Methode der doppelten Buchführung erstellt.
Erträge aus Mitgliedsbeiträgen
Erträge aus Spenden zur Weiterleitung an die Standorte
Alle Angaben in Euro (€)
343.044,94
28.211,46
418.000,00
4.000,00
11.275,00
Erträge aus Preisgeldern
0,00
Nicht verwendete Mittel
–362.996,37
441.535,03
Bilanz
zum 31. Dezember 2015
Anlagevermögen
1.1
Sachanlagen
2
Umlaufvermögen
Erträge aus öffentlichen Zuweisungen und Zuschüsse
3
Übrige Erträge
Honorare
AKTIVSEITE
1
2
31. 12. 2015
(EUR)
1.339,43
Erträge aus Erstattung Sachkosten
Vorjahr
(TEUR)
Erträge aus Geldbußen
1,5
Sonstige Erträge
1.339,43
Periodenfremde Erträge
433.249,77
2.1
Guthaben bei Kreditinstituten
315.249,77
2.2
Forderungen u. sonst. Vermögensgegenstände
118.000,00
3
Rechnungsabgrenzungsposten
410
31.12.2015
(EUR)
1
Rücklagen
1.1
Rücklagen nach § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO
83.709,35
1.2
Betriebsmittelrücklage
35.000,00
2
Zweckgebundene Mittel
3
Verbindlichkeiten
3.1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
118.709,35
Taschengelder
412
Vorjahr
(TEUR)
22
Sonstige Verbindlichkeiten
4
Rechnungsabgrenzungsposten
11.255,00
500,00
Sonstige Aufwendungen
9.480,44
32.704,94
Verwaltungsaufwand
56.739,02
Versicherungen
Periodenfremder Aufwand
7.200,04
145.557,88
Aufwendungen für Kommunikation / Information
Abschreibungen
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 0 €)
62
7.886,20
176.252,81
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 0 €)
3.2
129.172,66
Spendenweiterleitung
Personalaufwendungen
16.680,48
0,00
27.438,95
Sonstige Zuschüsse
5
343
251,23
Projektmaterialien für Standorte
46
362.996,37
43.100,00
Aufwendungen Netzwerkausbau /
Unterstützung Standorte
Projektkostenzuschüsse Standorte
65.297,00
PASSIVSEITE
0,00
83,00
43.434,23
4
499.886,20
7.821,55
8.109,27
0,00
895,74
244.006,85
1.500,00
0,25
499.886,20
412
6
Einstellung in Rücklagen
Jahresergebnis
72.531,15
0,00
63
Rückblicke
Was machen eigentlich Adrian und Maren?
Im August 2015 starteten wir unsere zweite gemeinsame Reise, diesmal nach Paris. Adrian hatte dafür extra
Taschen- und Geburtstagsgeld gespart und konnte seinen Anteil für die
Reise fast komplett allein finanzieren. Wir hatten eine großartige Zeit und
eine Menge Spaß zwischen Eiffelturm, Louvre, Sacre Coeur und Disney land. Da Adrian kein Französisch spricht, war es für ihn auditiv eine ungewohnte Zeit und neue Erfahrung. Adrian: „Jetzt weiß ich, wie doof sich
das anfühlt, wenn man in einem fremden Land ist und die Sprache nicht
versteht." Momentan besucht Adrian die 10. Klasse und steht kurz vor seinem Realschulabschluss. Ab 1. August beginnt er aller Voraussicht nach
eine Ausbildung als Feinwerkmechaniker. Wir sehen uns alle paar Monate
und halten ansonsten über Whatsapp etc. Kontakt.
Was wurde aus dem Standort
Münster?
Im Wirkungsbericht 2014 haben
wir den Standort an der Universität Münster vorgestellt. Wir
sind froh darüber, dass ab 2016
das gleiche bewährte Team seine
Arbeit an der Fachhochschule
Münster fortführen wird.
In Münster beginnt das Mädchengymnasium Marienschule in der
Oberstufe mit einem Projektkurs,
der sich um geflüchtete Grundschulkinder als Moglis kümmern
wird.
Unsere neue Webseite ist online
Maren Schlüter
Die Koordinatorenkonferenz 2015 tagte erstmalig in der LandvolkHochschule Oesede. Über 60 TeilnehmerInnen nutzten die Gelegenheit, sich
mit Kollegen aus ganz Deutschland auszutauschen. Die Standorte aus
Bremen, Oldenburg und München stellten Aspekte ihrer Arbeit vor Ort
vor. Externe ReferentInnen berichteten aus ihrer Forschung und zum
Fachvortrag von Anne Schulz zum SROI konnten wir ExpertInnen aus
der kommunalen Kinder- und Jugendhilfe begrüßen.
Neben einer attraktiveren Optik haben wir viel Wert darauf gelegt, dass alle Informationen zielgruppengerecht
und barrierefrei gefunden werden können. Für unsere Standorte haben wir einen eigenen Bereich eröffnet, in
dem sie sich auf einer eigenen Seite direkt mit Text und Bild vorstellen können. Durch die neue Technik ist unsere
Webseite jetzt auch auf allen Geräten – Desktop wie mobil – problemlos erreichbar.
Der Intranetbereich verfügt neben den bekannten Downloadmöglichkeiten von Memos und weiteren Hilfsmitteln jetzt über ein besonderes Bestellformular, das es erlaubt, übersichtlich und ohne Schwierigkeiten alle
Informations- und Kommunikationsmittel von Balu und Du zu bestellen.
Aber: Schauen Sie selbst unter
www.balu-und-du.de
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Impressum
Wenn auch Sie Institutionen kennen,
die als Netzwerkpartner für uns infrage kommen,
dann machen Sie diese gerne auf uns aufmerksam!
© Balu und Du e. V. 2015
Verantwortlich
Prof. Dr. Hildegard Müller-Kohlenberg
Dr. Dominik Esch
Redaktion
Heiko Krauß
Markus Nückel
Maren Schlüter
Nina Schomborg
Konzept und Design
Heike van Meegdenburg
www.ahvm-design.de
Lektorat
Rudolf Jan Gajdacz, München
Lithografie
Jürgen Otto, Gütersloh
Druck
Gieselmann, Bielefeld
Bildnachweis
Archiv Balu und Du
Anne Bittner (S. 60/61)
Archiv Caritasverband Hannover e. V. (S. 59)
Freepik.com (S. 10/11)
Archiv Freiwilligen-Agentur Bremen (S. 19)
Nursen Genc (S. 61)
Archiv Katholische LandvolkHochschule Oesede (S.17)
Jule Kötter (S. 44/45)
Elisabeth Lies/CC0-Lizenz (S. 38/39)
Danielle MacInnes/CC0-Lizenz (S. 58)
Heike van Meegdenburg (S. 9, 32, 38, 39, 43)
Stefan Schröder (S. 61)
Shutterstock/Lorena Fernandez (S. 49)
Shutterstock/Albina Glisic (S. 49)
Shutterstock/Lopolo (S. 25)
Shutterstock/Wowsty (S. 30)
Jan Voth, Bad Salzuflen (S. 6, 20, 64)
Patrick Weisheit (S. 42)
Ulrich Wozniak (S. 52)
Balu und Du e. V.
Dr. Dominik Esch
Gechäftsführer
Georgstraße 7
50676 Köln
Telefon: 0221/20 10 326
[email protected]
Bürokernzeit:
Montag–Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr
Programmentwicklung Balu und Du
Prof. Dr. Hildegard Müller-Kohlenberg
1. Vorsitzende
Universität Osnabrück
Neuer Graben 27
49069 Osnabrück
Telefon: 0541/969 45 62
[email protected]
w w w. b a l u - u n d - d u . d e
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Wir danken den Lehrerinnen und Lehrern
und den Eltern und Kindern für ihr Vertrauen.
Wir danken allen Freunden und Förderern und
besonders den Balus für ihren Einsatz.
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