Glasfaserverstärkter Kunststoff

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Glasfaserverstärkter Kunststoff
Glasfaserverstärkter Kunststoff
GFK
Materialgruppen:
Kunststoff > Duroplaste >
Verbundwerkstoffe
Materialbeschrieb
Glasfaserverstärkter Kunststoffe (GFK) sind Verbundwerkstoffe aus Glasfasern
und Epoxidharz (EP). Für die Herstellung der GFK werden die Fasern lose oder
zu Geweben verbunden mit EP getränkt und gehärtet. Anschliessend kann eine
weitere Lage Fasern aufgebracht, getränkt und gehärtet werden. Der
faserverstärkte Kunststoff wird so Schicht um Schicht aufgebaut. Dieser Aufbau
kann maschinell oder von Hand (Handlaminieren) erfolgen.
Die Eigenschaften der GFK hängen sowohl vom Harz als auch vom
Trägermaterial, dem Glasgewebe, ab. Generell besitzen sie hervorragende
elektrische und dielektrische Eigenschaften sowie eine hohe Flammwidrigkeit.
GFK können mit Hartmetallwerkzeugen zerspanend bearbeitet werden. Die im
dabei anfallenden Staub enthaltenen Glasfaserteilchen können auf der Haut
einen Juckreiz auslösen.
GFK eignen sich für Anwendungen, die höchsten mechanischen Anforderungen
genügen müssen. Sie lassen sich vielseitig einsetzen, allerdings nicht für
Gleitfunktionen.
Abkürzung:
Andere Bezeichnungen/Synonyme:
GFK
Glasgewebe mit Epoxidharz
Hintergrund
Ökonomie:
Glasfasern bilden den Hauptanteil an Verstärkungsfasern für faserverstärkte
Kunststoffe (FVK).
Herstellung
Fertigung:
Glasfaserverstärkter Kunststoffe (GFK) sind Verbundwerkstoffe aus Glasfasern
und Epoxidharz (EP). Für die Herstellung der GFK werden die Fasern lose oder
zu Geweben verbunden mit EP getränkt und gehärtet. Anschliessend kann eine
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Glasfaserverstärkter Kunststoff
weitere Lage Fasern aufgebracht, getränkt und gehärtet werden. Der
faserverstärkte Kunststoff wird so Schicht um Schicht aufgebaut. Dieser Aufbau
kann maschinell oder von Hand (Handlaminieren) erfolgen.
Eigenschaften
Verarbeitungszustand:
Platte 5 mm
Erscheinung
Farbe:
Beigetöne, Brauntöne, Grüntöne
Beständigkeit
Witterungsbeständigkeit:
UV-Beständigkeit:
bedingt beständig
bedingt beständig
Mechanische Eigenschaften
Elastizitätsmodul:
Feuchtigkeitsaufnahme:
Kerbschlagzähigkeit Charpy:
Rohdichte [ρ]:
24 000.00 N/mm2
0.150 %
33.00 kJ/m2
1 700.00 bis 1 900.00 kg/m3
Elektrische Eigenschaften
Durchschlagfestigkeit:
40.00 kV/mm
Spezifischer elektrischer Widerstand 1.00 x 1012 Ωcm
[ρ]:
Thermische Eigenschaften
Dauergebrauchstemperatur:
Längenausdehnungskoeffizient E-5:
Wärmeleitfähigkeit [λ]:
bis 130.00 °C
1.50 10-5 1/K
0.300 W/mK
Bearbeitung
Lieferformen:
Platten bis 100 x 100 cm, Dicken 0,8–5 mm
Folien bis 200 x 100 cm, Dicken 0,3–0,5 mm
Rohre 100–250 cm, Durchmesser 4/2,6–80/76 mm
Stäbe 100–250 cm, Durchmesser 1–25 mm
Formteile
Trennen/Subtrahieren:
Oberflächenbearbeitung:
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bohren, drehen, fräsen, sägen, schneiden,
stanzen
schleifen
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Arbeitsschutz/gesundheitliche Auswirkungen:
Bei der Verarbeitung von EP müssen Schutzvorkehrungen getroffen werden.
Verschiedene Inhaltsstoffe können Allergien auslösen. Ein Hautkontakt führt zu
Verätzungen. Beim Einatmen der Dämpfe kann es zu Reizungen und Lähmungen
kommen.
Glasfaserteilchen, die sich bei der zerspanenden Bearbeitung lösen, können auf
der Haut einen Juckreiz auslösen. Geschlossene Kleidung und
Hautschutzsalben sind deshalb zweckmässig.
Anwendung
Anwendungsgebiete:
Elektroindustrie, Bauwesen
Anwendungsbeispiele:
Elektroindustrie
Isolierungen
Bauwesen
tragende Elemente, Verstärkungen, Flansche
Sammlungen
Signatur:
Musterstandort:
Muster Gewerbemuseum:
KUN_DUR_3
Gewerbemuseum
Platte A4, Folie A4
Bezugsquellen
Mustersponsoren:
Amsler & Frey, Schinznach-Dorf;
swiss-composite Suter Kunststoffe AG,
Jegenstorf
Quellennachweis
Quellen Standardwerke:
Schwarz, O. & Ebeling, F.-W. (Ed.). (2002). Kunststoffkunde. Aufbau,
Eigenschaften, Verarbeitung, Anwendungen der Thermoplaste, Duroplaste und
Elastomere. Würzburg: Vogel.
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