Planungsentwurf einer Unterrichtseinheit
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Planungsentwurf einer Unterrichtseinheit
TU Dresden Institut für Philosophie Seminar: Einführung in die Fachdidaktik Dozent: Donat Schmidt Studenten: Stefanie Pfeffer, Franziska Mende Arbeitsauftrag 6 Planungsentwurf einer Unterrichtseinheit Klärung der Rahmenbedingungen Maßgaben des Lehrplans: Grundschule / Ethik / Klasse 4 Lernbereich 4: Wir in der Welt Sich positionieren zu Erfahrungen und Vorstellungen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit 14 Ustd. begriffliches Arbeiten: Modellfälle Symboldeutung: Waage Dilemmageschichten Argumentationskette: Zensuren sind gerecht/ungerecht für mich. Perspektivwechsel Bin ich zu anderen gerecht? Sind andere zu mir gerecht? Sich positionieren zu den UNOKinderrechten und ausgewählten Menschenrechten Unterscheidung zwischen Regeln, Geboten, Rechten Meinungsmarkt, Plakate Informationen aus Medien Gedankenexperiment: Was würde passieren, wenn das Recht auf einen eigenen Namen nicht gelten würde? Welches Recht ist mir wichtig/am wichtigsten? Æ RE7k, Kl. 4, LB 1 Æ Werteorientierung Kennen der philosophischen Fragen: − Was ist Glück? Wunschvorstellungen Augenblickserlebnis vollbrachte Tat begriffliches Arbeiten: Modellfälle, Begriffspyramiden Sprichwörter, Redewendungen Glücksbringer Gedankenexperiment: Stell dir vor, eine Fee würde dir jeden Wunsch erfüllen. Wärst du dann glücklich? Warum/warum nicht? Peter Maffay „Tabaluga – Das verschenkte Glück“ objektive Zeit subjektive Zeit − Was ist Zeit? Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft Zeit für mich Zeit für andere Zeit für Stille Nachdenken über Eile – Langeweile Sprichwörter, Zusammensetzungen, Zeitwörter finden Differenzierung durch unterschiedliche Zugänge Zeitwerkstatt, Zeitmaschine, Zeitspiele Michael Ende „Momo“ Æ RE/k, KL. 4, LBW1 Æ MA, Kl. 4, LB 3 − Was ist der Mensch? Wissen aus SU einbeziehen Fragen stellen und nach Antworten suchen Was macht den Mensch zum Menschen? Gedankenexperiment: Was müsste ein Computer können, damit er wie ein Mensch ist? Entstehen – Wachsen – Werden – Vergehen Tod als Beendigung Abschied nehmen Was bedeutet Trennung/Abschied für mich? Ann De Bode, Rien Broere „Opa kommt nicht wieder“ Æ RE/e, Kl. 4, LB 1 Æ Werteorientierung einzuplanende Noten: zeitlicher Rahmen: 3 Noten 13 Stunden (eigentlich 14 Stunden) 2 Stundenverteilung 2 Stunden: Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit o Gerecht oder ungerecht? o Gerechtigkeit und Gleichheit 2 Stunden: UN-Kinderechten o Die zehn wichtigsten UN-Kinderrechte o Einhaltung der Kinderrechte in aller Welt 1 Stunde: Philosophischen Fragen – Was ist das? o Fragen an das Leben 2 Stunden: Was ist Glück? o Begriffliches Arbeiten o Nachdenken über das Glück 2 Stunden: Was ist Zeit? o Vergangenheit, Gegenwart Zukunft o objektive Zeit ÅÆ subjektive Zeit 4 Stunden: Was ist der Mensch? o Was ist Leben? o Tod als Beendigung des Lebens o Abschied nehmen Std. Thema/Inhalt Lernziele/ Methode/Medien Kompetenzerwerb 1 Gerecht oder ungerecht? Ki bekommen die Gelegenheit eigene Erfahrungen, Vorstellungen und Assoziationen zum Thema zu äußern Finden von Wörtern oder Sätzen zu den Begriffen „gerecht“ und „ungerecht“ − Blitzlicht Æ UG „gerecht“ und „ungerecht“ Finden von verwandten Wörtern − Kennen von verwandten Wörtern − Brainstorming Bereichten eigener Situationen, bei denen man − Erkennen eigener Situationen, bei denen − UG : Erfahrungsberichte ungerecht behandelt wurde oder gehandelt hat man ungerecht behandelt wurde oder Bewerten von verschiedenen Situationen, die gehandelt hat gerechtes bzw. ungerechtes Verhalten beinhalten 2 − Einblick gewinnen in die Begriffe − Freiarbeit Æ UG − Sich positionieren zu gerechten und ungerechten Handlungen Gerechtigkeit und Gleichheit Textlektüre: Der kaukasische Kreidekreis Wdh. Bewertung gerechter bzw. ungerechter − Sich positionieren zu gerechten bzw. ungerechten Verhalten − Text: Der kaukasische Kreidekreis Æ UG Situationen Erarbeitung der Bedeutung der Justitia (Symbol der Gerechtigkeit) − Einblick gewinnen in die Bedeutung der Justitia (Symbol der Gerechtigkeit) − Arbeitsblatt : un-ge-Recht Erarbeitung der Beziehung von Gerechtigkeit und Gleichheit Erarbeitung der Bedeutung der Gerechtigkeit − Erkennen, dass Gleichheit nicht immer Gleich zu behandeln? Æ UG Gerechtigkeit bedeutet − Einblick gewinnen in die Bedeutung der Gerechtigkeit 3 − GA: Ist es immer gerecht alle − UG: Wie wichtig ist Gerechtigkeit? Die zehn wichtigsten UN-Kinderrechte − Fantasiereise Einstieg in das Thema über eine Fantasiereise Hören eines Lehrervortages zum Begriff Recht − Kennen der Begriffe „Recht“ und − Lehrervortrag zum Begriff „Pflicht“ Recht Æ UG − Sich positionieren zu eigenen Rechten und Pflichten Vergleich des Begriffs „Vereinte Nationen“ (HA) − Kennen der Benennung „die Vereinten − Vergleich der HA: Was Nationen“ versteht man unter der Benennung „ die Vereinten Nationen“? Erarbeitung der zehn wichtigsten UNKinderrechte − Kennen der zehn wichtigsten UN- − Vorstellung und Diskussion Kinderrechte − Einblick gewinnen in die Bedeutung der Kinderrechte der zehn wichtigsten UNKinderrechte − Lesen und Basteln: Pocket Book „Kinderrechte“ Argumentieren − Sich positionieren zu den persönlich − Arbeitsblatt: Kinderrechten auf wichtigsten Kinderrechten der Spur 5 4 Einhaltung der Kinderrechte in aller Welt − L. liest das Gedicht Textlektüre: Gedicht Arbeit am Gedicht − Übertragen der Kenntnisse der UN- „Sesamring-Verkäufer“ vor Æ Kinderrechte auf die Einhaltung dieser in Arbeitsblatt: Einhaltung der der ganzen Welt Kinderrechte in aller Welt − Diskussion der Klasse über das Gedicht Erarbeitung der Einhaltung der Kinderrechte in − Erkennen, dass es nicht allen Kindern so − In Gruppenarbeit informieren aller Welt gut geht, wie den Kindern in Deutschland sich die Schüler in verschiedenen Medien über − Einblick gewinnen in Möglichkeiten, diesen Kindern zu helfen die Einhaltung der Kinderrechte in aller Welt − Präsentation der Gruppenergebnisse Gestaltung eines Plakates Æ Sozialkompetenz − Präsentation der Ergebnisse Æ Medienkompetenz Æ 1 Note: Gestaltung / Präsentation der Plakate 5 Philosophische Fragen – Was ist das? Erarbeitung philosophische Fragen − Einblick gewinnen in philosophische − Arbeitsblatt: Fragen an das Fragen Erarbeitung der Begriffe Philosophie, Philosophieren und philosophische Fragen − Kennen Leben der Begriffe Philosophie, Philosophieren, philosophische Fragen 6 durch Recherche im Internet, in Büchern, in sowie Philosophen Zeitschriften/Zeitungen − Lehrervortag über Hören eines Lehrervortags über Philosophen Zusammenfassung des Gehörten Finden eigener philosophischer Fragen Philosophen − Anwenden der Fähigkeiten zur − Gesprächsbaum Formulierung eigener philosophischer Fragen Æ Medienkompetenz 6 Glück - Begriffliches Arbeiten − Lied: Peter Maffay „Das Einstieg in das Thema über ein Lied verschenkte Glück“ Erarbeitung des Begriffs Glück − Einblick gewinnen in den Begriff Glück − Kennen unterschiedlicher − Gesprächsbaum/Kartenabfrage Æ UG Glücksvorstellungen − Sich positionieren zum Thema Glück Erarbeitung der Unterscheidung „Glück haben“ − Kennen der Unterscheidung „Glück und „glücklich sein“ haben“ und „glücklich sein“ − Arbeitsblatt: Glück − Erfahrungsberichte Æ UG − Einblick gewinnen in die Unterscheidung Glück als Augenblickserlebnis – als Wunschvorstellung – als vollbrachte Tat Argumentieren − Sich positionieren zu eigenen − Gedankenexperiment Æ UG 7 Vorstellungen − Kennen, dass für jeden Glück eine andere HA: Ki sollen ihren Glückbringer mitbringen. 7 Bedeutung hat − evt. Besprechung des Liedtextes vom Anfang der Stunde Nachdenken über Glück Vorstellung der persönlichen Glückbringer Erarbeitung der Bedeutung von Glücksbringen − Einblick gewinnen in die Bedeutung von − UG Glücksbringern; als eine Form des Aberglaubens Gestaltung eines Plakates über das individuelle, persönliche Glück − Einblick gewinnen in Glück als Gefühl − Stationsarbeit und wo dieses Gefühl am bzw. im Körper gespürt wird − Sich positionieren zum individuellen, persönlichen Glück − Einblick gewinnen in Sprichwörter und Redewendungen zum Thema Glück − Anwenden der Fähigkeiten zur Gestaltung eines Plakates Gemeinsame Besichtigung der − Ausstellung der Plakate − Æ 1 Note: Gestaltung des Arbeitsergebnisse Plakates 8 Vergangenheit – Zukunft – Gegenwart Erarbeitung der Begriffe Vergangenheit – − Einblick gewinnen in die Begriffe − Arbeitsblatt 1: Ein Rätsel für 8 Zukunft – Gegenwart Einordnung von Bildern zu Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft auf dem Zeitstrahl Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart − Anwenden der Kenntnisse beim Einordnen der Bilder Momo – kannst du es lösen? Æ UG − Zeitstrahl (BL); Bildmaterial (zu Vergangenheit – Begriffliches Arbeiten zum Thema Zeit − Einblick gewinnen in den Begriff Zeit − Kennen verschiedener Zeit-WortZusammensetzungen Gegenwart – Zukunft) − GA: Zusammengesetzte Wörter mit Zeit finden (BA) − Kennen verschiedener Wörter für den Begriff Zeit Erarbeitung einer eigenen Definition zum − Sich positionieren zum Thema Zeit − Arbeitsblatt: Was ist Zeit? Thema Zeit Argumentieren − GA: Begriffspyramide (BA) − Anwenden der Kenntnisse (über Zeit und über das Argumentieren) beim − Gedankenexperiment (UG) Gedankenexperiment Æ Sozialkompetenz 9 Objektive Zeit ÅÆ subjektive Zeit Erfahren der subjektiven Zeit (Experiment und − Einblick gewinnen in die subjektive Tortendiagramm) Wahrnehmung von Zeit − Einblick gewinnen in den Begriff Erarbeiten der objektiven Zeit (Formen der Zeitmessung bzw. Zeiteinteilung) objektive Zeit als physikalische Größe − Kennen verschiedener Formen der − GA: Experiment Æ UG − Tortendiagramm Æ UG − GA: Objektive Zeit als physikalische Größe Æ Präsentation Æ UG 9 Zeitmessung − Einblick gewinnen in verschiedener Kalender (Formen der Zeiteinteilung) − Anwenden der Fähigkeiten der Informationsbeschaffung (Recherche im Internet, Büchern, Zeitungen) Präsentation der Ergebnisse − Anwenden der Fähigkeiten zur Gestaltung einer Präsentation Erarbeitung des Unterschiedes zwischen subjektiver und objektiver Zeit − Kennen der Unterscheidung subjektive − UG Zeit <–> objektive Zeit Æ Sozialkompetenz Æ Medienkompetenz 10 Was ist Leben? Einführung in das Thema − Einblick gewinnen in den Begriff Leben − Stationsarbeit Erarbeitung verschiedener Ansichten über − Anwenden der sprachlichen Fähigkeiten − 1 Note: Ausarbeitungen der das Leben zur begrifflichen Arbeit mit dem Wort Sich positionieren zum Thema Leben Stationsarbeit − Kennen verschiedener Ansichten über das Leben − Sich positionieren zum Thema Leben 11 Alles Leben ist Vergänglich 10 Einführung in das Thema Tod − Einblick gewinnen in das Thema Tod − Sich positionieren zum Thema Tod − Texte: Der Tod betrifft uns überhaupt nicht von Epikur Æ UG Erarbeiten verschiedener Ansichten über Tod − Einblick gewinnen in die Kreisläufigkeit und Sterben von Leben und Sterben − Text: Warum gibt es Tod und Sterben? Æ UG − Sich positionieren zur Kreisläufigkeit des Lebens Erarbeiten verschiedener Ansichten über das Leben nach dem Tod − Einblick gewinnen in Vorstellungen, was − Gesprächsbaum nach dem Tod geschieht − Sich positionieren zu verschiedenen Vorstellungen Erarbeiten der Vorstellung von Unsterblichkeit − Einblick gewinnen in die Vorstellung von Unsterblichkeit − Sich positionieren zur Unsterblichkeit − PA: Unsterblichkeitsrezept schreiben − Gedankenexperiment Æ UG − Anwenden der sprachlichen Fähigkeiten beim Schreiben eines Rezeptes 12 Abschied nehmen (I) Textlektüre − Kennen des Buchinhaltes (Teil I) − Buch: Leb wohl, lieber Dachs. Bearbeitung des AB I − Anwenden der gewonnenen Information − AB I Diskurs − Übertragen des Wissens beim Schreiben des Briefes 11 − Sich positionieren zu eigenen Vorstellung 13 Abschied nehmen (II) Wiederholung − Kennen des Buchinhaltes (Teil II) − Buch: Leb wohl, lieber Dachs. Textlektüre − Anwenden der gewonnen Informationen − AB II Bearbeitung AB II − Übertragen des Wissens auf Aufgabe 1 Diskurs und 3 des AB II − Sich positionieren zu eigenen Verlusterfahrungen − Kennen verschiedener Trauermöglichkeiten 12 13 1. Unterrichtsstunde: Blitzlicht Was fällt dir ein, wenn du das Wort „gerecht“ bzw. „ungerecht“ hörst? Ein Sprechstein wird herumgereicht, jedes Kind erhält den Stein und darf ein Wort, eine Wortgruppe oder einen Satz dazu sagen. Die Äußerungen der Kinder werden an der Tafel notiert, am Ende der Runde wird gemeinsam entschieden, welche Aussage zuerst zum Gegenstand des Gesprächs gemacht wird. In: Michalik, S. 270 Brainstorming Suche nach verwandten Wörtern Wie kann man das Wort „gerecht“ oder „ungerecht“ umschreiben? Gibt es verwandte Wörter? (z.B. jemanden benachteiligen, jemanden ungleich behandeln, alle gleich behandeln, allen das Gleiche geben) Der Lehrer schreibt auf eine Seite das Wort „gerecht“, auf die andere Seite das Wort ungerecht. Die Kinder suchen verwandte Wörter und schreiben sie um den entsprechenden Begriff. In: Michalik, S. 270 Unterrichtsgespräch Erfahrungsbereichte zum Thema Die Schüler sollen von Situationen berichten, bei denen sie ungerecht behandelt worden oder bei denen sie sich selbst ungerecht verhalten haben. In: Michalik, S. 270 Freiarbeit Findest du das gerecht? Bilder, kurze Sachtexte, Zeitungsausschnitte u.a. werden an (Vierer-)Tischen ausgelegt. Inhaltlich beziehen sich diese auf gerechtes und ingerechtes Verhalten von Mitmenschen. Paarweise oder in kleinen Gruppen diskutieren die Schüler, ob der dargestellte Sachverhalt gerecht ist. Dann suchen sie sich einen neuen Tisch mit Material. Treffen die Schüler beim Wechsel der Partner auf sehr unterschiedliche Meinungen, können diese Probleme in Anschluss diskutiert werden. In: Müller, 4.11 2. Unterrichtssunde: Unterrichtsgespräch: Ein Fall vor Gericht: Der kaukasische Kreidekreis Dies ist eine alte Geschichte, die oft erzählt worden ist. Der Dichter Bertholt Brecht hat daraus ein Theaterstück gemacht, in dem sie folgendermaßen verläuft: In einem Land namens Grusinien bricht Bürgerkrieg aus. Bei der Flucht lässt die reiche Frau des Gouverneurs ihren Säugling Michel zurück. Ein Dienstmädchen mit Namen Grusche nimmt sich des Kindes an, sie versteckt den Jungen vor den Soldaten, die ihn ermorden wollen, sie füttert ihn mit Mühe und Not durch und zieht ihn auf, so gut sie kann. Als Michel zwei Jahre alt ist, geht der Krieg zu Ende. Die Gouverneursfrau will ihr Kind zurück. Es kommt zum Prozess. Beide Frauen behaupten, dass Michel ihr Kind ist. Um zu einer Entscheidung zu kommen, ordnet der Richter eine Probe an. ¾ Wie könnte eine Probe aussehen, um herauszufinden wer die Mutter des Kindes ist? Der Gerichtsdiener zeichnet mit Kreide einen Kreis auf den Boden und stellt das Kind hinein. Die beiden Frauen stellen sich neben den Kreis. „Fass das Kind bei der Hand! Die wahre Mutter wird die Kraft haben, dass Kind aus dem Kreis an sich zu ziehen.“ Die Gouverneursfrau zieht das Kind zu sich hinüber. Grusche hat losgelassen. Verzweifelt sagt sie: „Ich habs aufgezogen! Soll ich`s zerreißen? Ich kanns nicht.“ „Und damit hat der Gerichtshof festgestellt, wer die wahre Mutter ist“, verkündete der Richter. Er rät Grusche, mit dem Kind die Stadt zu verlassen. Und der Gouverneursfrau droht er, rasch zu verschwinden, bevor er sie wegen Betrug verurteilt. ¾ Ist dieser Urteilsspruch gerecht? In: Michalik, S. 270 f. 15 Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit un-ge-Recht Justitia trägt in der linken Hand eine Waage, in der rechten Hand ein Schwert. Sie wägt das Recht und Unrecht ab. Justitia ist blind, damit sie nicht sehen kann, wer vor ihr steht, und ihr Blick nach innen, zum Herz, gerichtet ist. 1. Was haben die verschiedenen Elemente mit Gerechtigkeit zu tun? Blindheit _________________________________________________________ Waage __________________________________________________________ Schwert __________________________________________________________ 2. Wie passen die drei Dinge zusammen? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 3. Warum braucht man, um über Recht oder Unrecht zu entscheiden, Herz und Verstand? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ In: Balfanz, Arbeitsheft 4, S. 37; Michalik, s. 275 16 Gruppenarbeit: Ist es immer gerecht, alle gleich zu behandeln? Frage zur Karikatur: Ist die Aufgabenstellung gerecht? Warum, warum nicht? In der Klassenarbeit in Mathematik erhalten alle Kinder dieselben Aufgaben. Ist das gerecht? Gibt es eine gerechtere Lösung? Der Weihnachtsmann im Land Utopia verteilt an alle Kinder die gleichen Geschenke, egal ob sie arm oder reich sind, ob sie bereits ein ganzes Kinderzimmer voller Spielzeug haben und von ihren Eltern ständig neue Dinge geschenkt bekommen oder nur eine einzige Puppe oder ein einziges Auto besitzen. Ist das Verhalten des Weihnachtsmannes gerecht oder gibt es eine bessere Lösung für Utopia? Wenn Lukas einen neuen Anorak braucht, kaufen seine Eltern für seine Schwester auch einen neuen Anorak und umgekehrt, damit die Kinder immer gleich behandelt werden. Neulich brauchte Lukas neue Schuhe, aber weil die Eltern kein Geld hatten, seiner Schwester auch neue Schuhe zu kaufen, musste er noch einen Monat lang mit einem Loch im Schuh herumlaufen. In: Michalik, S. 274 17 Unterrichtsgespräch: „Allzu gerecht tut unrecht!“ – „Gerechtigkeit macht Unterscheide!“ ¾ Was sagen die Sprichwörter aus? ¾ Stimmst du dem zu? ¾ Kannst du Beispiele finden, in denen es ungerecht ist, Menschen gleich zu behandeln? ¾ Wann kann es gerechter sein, Unterschiede zu machen und warum? In: Michalik, S. 274 Unterrichtsgespräch Wie wichtig ist Gerechtigkeit? Die antiken Philosophen waren der Meinung, dass Gerechtigkeit eine der wichtigsten Tugenden (Eigenschaften, Verhaltensmerkmale) des Menschen ist. Stimmst du dem zu? Gibt es Tugenden, die du wichtiger findest? Begründe deine Meinung! In welchen Bereichen des täglichen Lebens ist es besonders wichtig, gerecht behandelt zu werden? Gibt es mehr Gerechtigkeit oder mehr Ungerechtigkeit in der Welt In: Michalik, S. 275 18 3. Unterrichtsstunde: Fantasiereise Setze dich auf deinen Stuhl. Stelle beide Füße fest auf den Boden. Wische nun mit beiden Armen über den leer geräumten Tisch, so als wenn du ihn sauber putzen möchtest. Lege deinen Kopf mit der Stirn auf deine Unterarme. Schließe die Augen. Atme einmal richtig tief ein und wieder aus. Und nun höre mir genau zu. Stelle dir Folgendes vor: Du gehst durch einen langen, dunklen Geheimgang. Du weißt nicht, was dich erwartet. Darum hast du ein wenig Angst. Plötzlich siehst du einen kleinen Lichtkreis am Ende des Ganges. Mit jedem knirschenden Schritt auf dem steinigen Boden wird der Lichtkreis größer und größer. Du kannst schon den Wind hören. Er lässt die Blätter eines Busches rascheln, der den Ausgang des geheimen Ganges schützt. Du schiebst ein paar Äste beiseite und stehst am Rande einer großen Wiese. Du könntest leicht das Gras betreten. Aber du wartest. Denn das, was sich vor deinen Augen zeigt, versetzt sich ins Staunen. Aus dem Nebel taucht ein riesiges Schloss mit vielen Fenstern auf. Die Mauern des Schlosses sind in gelber Farbe angestrichen. Als du die goldene Eingangstür entdeckst, springst du ins Gras und läufst in großen Schritten dorthin. Es sind nur noch wenige Schritte bis zur reichlich verzierten Tür. Mit einem mal öffnen sich die Türflügel. Du hörst leise Musik. Nun befindest du dich in der gewaltigen Eingangshalle des Schlosses. Sie ist kreisrund und hat als Decke eine Glaskuppel. In der Mitte der Halle bemerkst du einen Holztisch. Auf dem Tisch liegt ein dickes Buch. Es wird von der Sonne angestrahlt. Du liest den Titel. In goldenen Buchstaben steht dort: DIE RECHTE DES KINDES. Du denkst nach: Was sind Rechte des Kindes? Du siehst, dass das Buch mit einem Lederriemen und einem Bügelschloss gesichert ist. Auf dem Tisch entdeckst du aber auch einen kleinen Schlüssel. Mit dem Schlüssel kannst du das Bügelschloss öffnen. Du löst den Lederriemen und schlägst das Buch auf. 19 Auf vielen Seiten springen die Buchstaben vor deinen Augen hin und her. Du rätselst, was dir die Buchstaben sagen wollen. Die Musik wird leiser und leiser. Plötzlich verstummt die Musik. Durch die riesige Eingangshalle nähert sich ein älterer Herr. Erschrocken schaust du ihn an. Aber er kommt freundlich zu dir an den Tisch und lächelt dich an. Er tippt mit seinem Zeigefinger auf eine Buchseite. Wie von Zauberhand halten alle Buchstaben an. Sie bewegen sich nicht mehr. Und der Mann sagt: Komm, ich erklär dir, worum es in dem Buch geht. In dem Buch stehen die Rechte des Kindes. Das sind deine Rechte und die Rechte aller anderen Kinder auf dieser Welt.“ Du bist ganz ruhig. Alle Anspannung und Angst ist wie weggeflogen. In dieser Ruhe atmest du einmal richtig tief ein und wieder aus. Du stellst dir ganz genau vor, wie Kinder mit Erwachsenen in einer Welt gut zusammenleben können – und wie wohl du dich dabei fühlst. Du ahnst, dass das in dem Buch in dem Buch über die Rechte des Kindes stehen könnte. Du versuchst dir, es zu merken. (Pause) Nun verlässt du in Gedanken das Schloss. Langsam hebst du den Kopf und öffnest die Augen. ¾ Welche Rechte würdet ihr als Kinder gerne haben wollen? Begründe. In: Grundschule Sachunterricht 25/2005 Lehrervortrag zum Begriff Recht „Das Wort Recht wind in der Ungangssprache häufig verwendet: Ihr kennt vielleicht den Ausdruck „Recht haben“. Das Wort „Recht“ besagt, dass jemandem etwas zusteht, dass er einen Anspruch auf etwas hat. Kinder haben z.B. den Anspruch darauf, dass ihre Eltern für sie sorgen. Das Wort Recht hat aber auch etwas mit dem Wort Gerechtigkeit zu tun, das ihr schon kennt. Gerechtigkeit hat manchmal auch viel mit dem Wort Gleichheit zu tun. So muss ein Staat alle Bürgerinnen und Bürger gleich behandeln und Gesetze festlegen, die diese Gleichbehandlung garantieren: z.B. das Recht auf ein menschenwürdiges Leben oder das Recht auf Gesundheitsfürsorge. 20 Mit dem Wort „Recht“ hängt eng das Wort Pflicht zusammen. Pflichten beinhalten Forderungen. Jemand soll etwas tun, dass nicht nur ihm, sondern auch anderen Menschen nützt. So haben beispielsweise Eltern die Pflicht, sich um ihre Kinder zu kümmern.“ ¾ Sagt noch einmal mit eigenen Worten, was Rechte und Pflichten sind, und nennt je ein Beispiel dafür. ¾ Kinder haben Rechte. Sollen sie auch Pflichten erfüllen, z.B. in der Schule oder in der Familie? Begründe deine Meinung. 1989 haben die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonventionen verabschiedet. Diese Kinderrechtskonvention ist das weltweite Grundgesetz für Kinder. Die Rechte der Kinder. Insgesamt gibt es 54 Artikel. Zehn wichtige wollen wir gemeinsam in den nächsten beiden Stunden besprechen. ¾ Was steckt hinter der Benennung „die Vereinten Nationen“? Æ Vergleich der HA In: Brüning, S. 79 21 Pocket Book „Kinderrechte“ ¾ Welches Kinderrecht findest du am wichtigsten? Begründe warum. 22 Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Thema: UN-Kinderrechte Datum: Kinderrechten auf der Spur Kinder haben Rechte. Sie stehen in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN). Das ist ein weltweites Grundgesetz für Kinder. Insgesamt gibt es 54 Artikel. Die zehn wichtigsten findest du in deinem Pocket Book „Kinderrechte“. Stell dir vor, du müsstest schnell deinen Koffer packen und fliehen. Du könntest von den folgenden Kinderrechten nur drei mitnehmen. Welche Rechte würdest du mitnehmen? Überleg genau, zeichne Pfeile in den Koffer! Recht auf ein eigenes Zimmer Recht auf Taschengeld Recht auf Frieden Recht auf Liebe und Zuneigung Recht auf eine eigene Meinung Recht auf saubere Luft Recht zu lernen Recht, nicht geschlagen zu werden Recht auf Gesundheit Recht auf einen eigenen Namen Recht zu spielen Warum sind dir gerade diese Rechte wichtig? 23 4. Unterrichtsstunde: Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: UN-Kinderrechte Einhaltung der Kinderrechte in aller Welt Sesamring-Verkäufer Einige Kinder sind Schuhputzer von morgens bis abends. Einige sind Sesamring-Verkäufer auf den Straßen. Einige sind Schneiderhelfer in Schweiß gebadet bei der Arbeit. Einige sind Teppichweber, auch wenn sie krank sind. Einige sind verkauft worden für die Lust einiger Leute. Welche sind Obstpflücker auf heißen Obstfeldern. Einige sind im Krieg, können gar nicht spielen. Einige sind gestorben, denn sie hatten nichts zu essen. Einige haben von allem zu viel. Nazif Telek Gegen welche Kinderrechte wurde in diesem Gedicht verstoßen? Informiert euch mit Hilfe verschiedener Medien (Bücher, Zeitungen, Internet usw.) darüber, wie die Kinderrechte in anderen Ländern, wie z.B. Asien oder Afrika, eingehalten werden. 24 Was könnt ihr machen, damit diejenigen Kinder, die nichts haben, auch etwas bekommen? Entwickelt eigene Ideen. 25 5. Unterrichtsstunde: Arbeitsblatt: Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Philosophische Fragen – Was ist das? Fragen an das Leben Oft denken wir nach: Über uns selbst, über unser Leben und das Leben auf dieser Welt Dabei stellen sich uns viele Fragen, vielleicht auch die folgenden: Weshalb lebe ich? Wie wird meine Zukunft aussehen? Wie lange lebe ich? Warum bin ich manchmal unglücklich? 1. Formuliere nun selbst Fragen: a) eine Frage deren Antwort du schon weißt: ____________________________________________________________________ b) eine Frage, deren Antwort du nicht weißt: ____________________________________________________________________ c) eine Frage, die niemand beantworten kann: ____________________________________________________________________ d) eine Frage, auf die es mehr als eine Antwort gibt: ____________________________________________________________________ e) eine, die du beantworten kannst, wenn du ein Buch zur Hilfe nimmst: ____________________________________________________________________ Einige Fragen auf dieser Seite bezeichnet man auch als „philosophische Fragen“. 2. Ergänze die folgenden Sätze. Nutze zur Hilfe das Internet oder bereitliegenden Bücher sowie Zeitungen/Zeitschriften. 26 Philosophie heißt wörtlich übersetzt ________________________________oder ___________________________________________________________________. Philosophieren bedeutet ______________________________________________ ___________________________________________________________________. Auf philosophische Fragen ___________________________________________. In: Balfanz, S. 29 Gesprächbaum Die Kinder schreiben auf Karten „philosophische Fragen“ mit denen sie sich in den nächsten Wochen gern beschäftigen würden. Danach hängen sie die Karten an den Gesprächsbaum (entweder gebastelt, Ast mit Zweigen oder an die Tafel gemalt). Die einzelnen Ideen werden vorgelesen. 27 6. Unterrichtsstunde: Gesprächsbaum/Kartenabfrage: Was bedeutet für dich Glück? Jedes Kind schreibt auf eine Karte ein Wort (eine Wortgruppe oder eine Satz), welches ihn zum Thema Glück einfällt. Dann hängen die Kinder die Karten an den Gesprächsbaum (aus Pappe oder an der Tafel angemalt). Die einzelnen Karten werden vorgelesen und besprochen? ¾ Welche verschiedenen Vorstellungen von Glück gibt es? Warum sind diese verschieden? In: Michalik, S. 234 f. Arbeitsblatt: Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Was ist Glück? Glück haben oder glücklich sein? Entscheide bei jeder Situation, ob die Kinder Glück hatten oder glücklich sind. Schreibt die Sätze zu Ende! Setzt entweder“ ist glücklich“ oder „hatte Glück“ ein. 1. Martin hat seine Schultasche im Bus vergessen. Eine Nachbarin hat sie gefunden und mitgebracht. Martin _________________________ 2. Gabi wollte mit ihrer Mama gern in den Zoo gehen. Sie musste lange darauf warten, bis Mama endlich Zeit hat. Nun steht sie vor dem Löwenkäfig. Gabi __________________________ 3. Tim ist auf den Zaun geklettert und heruntergefallen. Er hat sich nicht verletzt. Tim ___________________________ 28 4. Annika hat ihren Schlüssel vergessen. Sie steht vor der Tür und weiß nicht, was sie machen soll. Plötzlich hört sie ihre Schwester kommen. Annika __________________________ 5. Svenja wollte das Seepferdchen-Abzeichen im Schwimmen erhalten. Sie hat lange mit Papa dafür geübt. Am Freitag musste sie 15 Minuten schwimmen und hat es geschafft. Svenja ___________________________ Worin besteht der Unterschied zwischen „Glück haben“ und „glücklich sein“? In: Brüning, S. 62 __________________________________________________________ Erfahrungsberichte Die Kinder berichten von eigenen Situationen in den sie Glück hatten oder glücklich waren. ¾ Was macht dich glücklich? Ist das für alle Menschen gleich? ¾ Wodurch könnten Unterschiede bedingt sein? ¾ Gibt es Dinge, die alle Menschen glücklich machen? In: Michalik, S. 235 Gedankenexperiment Æ Stell dir vor, eine Fee würde dir jeden Wunsch erfüllen. Wärst du dann glücklich? Warum/Warum nicht? In: Brüning, S. 66 29 7. Unterrichtsstunde: Stationsbetrieb zur Gestaltung eines Glücksplakates 1. Station: „Ich und mein Glücksbringer“ − in PA fotografieren sich die Sch. mit ihren Glücksbringern 2. Station: Glücksgefühle: Wie fühlt sich Glück an? Wo kann ich es spüren? − in EA schreiben und malen die Sch. wie sich Glück anfühlt und wo sie es spüren 3. Station: „Was macht mich glücklich“ - Wortbilder − in EA wählen sich die Sch. fünf Verben aus, die für sie Glück oder glücklich sein bedeuten − sie schreiben diese Verben auf farbige Karten und kleben diese auf ihr Plakat 4. Station: Überschrift für das Plakat gestalten − in EA oder PA wählen überlegen die Sch. sich eine Überschrift und gestalten diese 5. Station: Sprichwörter − in EA lesen die Sch. die Sprichwörter, wählen sich einpassendes aus und schreiben es auf In: Berger, S. 68 30 Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Stationsarbeit zum individuellen, persönlichen Glück Station 2: Glücksgefühle Wie fühlt sich Glück an? Wo kannst du es spüren? Schreibe oder zeichne es in deine Figur! In: Berger, S. 69 31 Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Stationsarbeit zum individuellen, persönlichen Glück Station 3: Wortbilder Welche Wörter bedeuten für dich Glück oder glücklich sein? Wähle dir fünf Verben aus und schreibe sie groß auf je ein farbiges Kärtchen! In: Berger, S. 69 32 Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Stationsarbeit zum individuellen, persönlichen Glück Station 5: Glückssprüche Lies dir die Glückssprichwörter durch. Welcher Spruch gefällt dir am besten? Schreibe ihn auf dein Plakat. In: Berger, S. 70 33 8. Unterrichtsstunde: Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Was ist Zeit? AB I Ein Rätsel für Momo – kannst du es lösen? Drei Brüder wohnen in einem Haus, die sehen wahrhaftig verschieden auf, doch willst du sie unterscheiden, gleicht jeder den anderen beiden. Der erste ist nicht da, er kommt erst nach Haus. Der zweite ist nicht da, er ging schon hinaus. Nur der dritte ist da, der kleinste der drei, denn ohne ihn gäb’s nicht die anderen zwei. Und doch gibt’s den dritten, um den es sich handelt, nur weil er sich erst in den zweiten verwandelt. Denn willst du ihn anschaun, so siehst du nur wieder immer einen der anderen Brüder! Nun sage mit: Sind die drei vielleicht einer? Oder sind es nur zwei? Oder ist es gar – keiner? Michael Ende 1. Schreibe die Lösung auf: ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ In: Balfanz, Arbeitsheft 4, S. 35 34 Æ Unterrichtsgespräch (zum Arbeitsblatt 1): [Zur Unterstützung visualisiert der Lehrer das Gedicht an der Tafel. Er malt ein Haus und drei Brüder, die sich teils im Haus, teils im Kommen, teils im Gehen befinden. Diese können später beschriftet werden (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft)] ¾ Wer sind die drei Brüder? Sind es drei oder nur einer? Welches Reich regieren sie? Warum werden sie als Herrscher bezeichnet? ¾ Was ist eigentlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Welche anderen Begriffe könnte man wählen (z.B. gestern, heute, morgen)? ¾ Warum ist der dritte Bruder im Gedicht (die Gegenwart) der Kleinste der drei? Sind die drei Zeiten unterschiedlich groß? Wie groß und wie lang ist die Gegenwart? Ist sie wirklich die kleinste Zeit? Oder ist sie vielleicht die größte Zeit? ¾ Stimmt es, dass man den kleinsten Bruder (die Gegenwart) nie anschauen kann, weil man immer nur einen der anderen Brüder Zukunft oder Gegenwart) sehen kann? Kann man Zeit sehen? Kann man Vergangenheit und Zukunft sehen? Welche der drei Zeiten kann man in welcher Form sehen? In: Michalik, S. 206 Bewegtes Lernen Zeitstrahl Jeder Schüler zieht aus verdeckt liegendem Material (zu Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) ein Bild. Ein Zeitstrahl wird aufgemalt und die Gegenart markiert. Jeder Schüler stellt sich entsprechend seines Bildes auf dem Zeitstrahl. Gemeinsam wird vergleichen. Variante: Aussagen einordnen o Ich besuche die 4. Klasse. o Ich war drei Jahre alt. o Ich gehe in die 5. Klasse. o Ich erlerne einen Beruf. o Oma hat geheiratet. o Ich ging in den Kindergarten. 35 In: Müller, 4.15 Begriffliches Arbeiten Zusammengesetzte Wörter mit Zeit finden: (a) Die Zeit bildet das Hauptwort: z.B. Zeitmesser, Zeitvertreib, Zeitmaschine usw. (b) Die Zeit bildet das letzte Wort: Uhrzeit, Lebenszeit, Sommerzeit usw. (c) Schwieriger: Die Zeit steht in der Mitte: Arbeitszeitende, Jahreszeitenbeginn Die Schüler werden in Gruppen eingeteilt und erhalten ein großes Plakat. Innerhalb einer festgesetzten Zeit soll jede Gruppe so viel wie möglich Hauptwörter mit Zeit finden, ohne das sich die Wörter wiederholen oder das die Wörter keinen Sinn haben. Jede Gruppe liest ihre Wörter vor. Gewonnen hat die Gruppe mit den meisten Wörtern. Ähnlich kann auch mit Variante (b) und (c) verfahren werden. In: Brüning, S. 49 Begriffliches Arbeiten Eine Zeitpyramide bauen (ähnlich Platzdeckchen-Methode) Die Schüler arbeiten weiter in Gruppen zusammen, erhalten ein Plakat und sollen so viel wie möglich Wörter finden die etwas mit Zeit zu tun haben. Das können sowohl Substantive, Verben als auch Adjektive sein. Sie sollen um die abgedruckte Pyramide geschrieben werden. Nun werden wieder die Wörter vorgelesen und das Team gekurt, das die meisten Wörter gefunden hat. Danach sollen die Gruppen aus ihren vielen Zeit-Wörtern zehn heraussuchen, die am wichtigsten sind, um die Zeit näher zu beschreiben. Diese zehn Wörter werden unterstrichen. In einem dritten Schritt soll die Gruppe entscheiden, welches der zehn Wörter am wichtigsten ist, um zu sagen, was wir unter Zeit verstehen. Dieses Wort wird in die Spitze der Pyramide auf das Plakat geschrieben. Danach folgen die anderen Wörter nach ihrer Bedeutung für die Beschreibung für Zeit. 36 In: Brüning, S. 50 37 Fach: Ethik Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Datum: Thema: Was ist Zeit? AB II Was ist Zeit? Momo versucht auf die Frage „Was ist die Zeit den eigentlich?“ eine Antwort zu finden. „Sie ist da“, murmelt sie gedankenverloren. „Das ist jedenfalls sicher. Aber anfassen kann man sie nicht und festhalten auch nicht. Vielleicht ist sie so etwas wie ein Duft? Aber sie ist auch etwas, was immerzu vorbeigeht. Also muss sie doch irgendwo herkommen ...“ Schüler der 4. Klasse auf Reichenbach haben ihre Gedanken über die Zeit aufgeschrieben: Sie ist wie der Wind. Wenn der Wind ruhig und lauwarm ist, ist es so, dass ach die Zeit schon ist. Zeit ist, Ist es aber rauer und kalter Wind, so ist die Zeit auch es kommt hart für Mensch und Tier. Das passiert aber nicht ein neues Leben immer zur selben Zeit. Die Zeit ist frei, auf die Welt zügellos und lässt sich nicht fangen. Steffi und ein altes dafür weg Zeit ist für mich wie ein Fluss, Tobias der immer fließt und nie zu Ende ist. Mann kann die Zeit nicht schmecken und riechen, aber trotzdem genießen. Anatol 2. Wie lautet deine Antwort auf die Frage: „Was ist Zeit?“ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ In: Balfanz, Arbeitsheft 4, S. 35 38 Unterrichtsgespräch Gedankenexperiment Æ Stell dir vor, du hast eine Zeitmaschine. Möchtest du in die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen? Begründe. (Aufgabenstellung schreibt Lehrer an die Tafel) Zuerst überlegt jeder Schüler für sich und kann auf die Rückseite der Arbeitsblätter Argumente sammeln. Dann tauschen die Schüler im Gespräch ihre Meinung un die dazugehörigen Begründungen aus. In: Balfanz, Arbeitsheft 4, S. 36 39 9. Unterrichtsstunde: Experiment Ist Zeit wirklich immer gleich lang oder kurz? Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt, die für jeweils eine Minute einen unterschiedlichen Auftrag erhalten: Eine Minute lang auf einem Bein stehen, ein Puzzle zusammensetzen, versuchen, nicht zu blinzeln, eine Rechenaufgabe lesen, in die Luft gucken usw. Die Gruppen wechseln. Æ Unterrichtsgespräch ¾ War die Zeit jeweils lang oder kurz? ¾ Welcher Zeitraum war am längsten, welcher am kürzesten? ¾ Wie ist es möglich, dass dieselbe Zeit uns kürzer oder länger erscheint? ¾ Woran liegt es, ob wir eine Zeitspanne als kurz oder lang empfinden? In: Michalik, S. 205 Tortendiagramm zum Tagesablauf Nachdenken über die eigene Zeit Die Kinder erhalten die Aufgabe, ihren eigenen Tagesablauf in Form eines Tortendiagramms darzustellen und über folgende Fragen nachzudenken: ¾ Womit am Tag verbringe ich die meiste Zeit? Welche Zeit ist am angenehmsten, welche ist weniger angenehm? Über welchen Teil meiner Zeit kann ich selbst bestimmen? ¾ Habe ich genug Zeit? Haben Kinder mehr Zeit als Erwachsene? 40 In: Michalik, S. 204 f. Gruppenarbeit Objektive Zeit als physikalische Größe 1. Gruppe: Formen der Zeitmessung Die Kinder haben die Aufgabe aus Lexika, Sachbüchern oder aus dem Internet verschiedene Formen der Zeitmessung zu finden und ihren Mitschülern zu präsentieren. (z.B. Kerzenuhren, Kirchenglocken, Sanduhren, Wasseruhren, Pendeluhren, Digitaluhren) 41 ¾ Wie und womit wird jeweils die Zeit gemessen? Was dient als Orientierungshilfe? ¾ Handelt es sich immer um dieselbe Zeit? Wonach richtet sich unsere Zeitmessung? 2. Gruppe – 4. Gruppe: Formen der Zeiteinteilung Jede Gruppe erhält zwei bis drei Kalender aus verschiedenen Zeiten und vergangenen Kulturen: Julianischer Kalender, Gregorianischer Kalender, Jüdischer Kalender, Islamischer Kalender, Chinesischer Kalender, Kalender der Französischen Revolution, Mondkalender, Nilkalender, Bauernkalender mit landwirtschaftlichen Monatsnamen usw. Die Kinder sollen die Kalender nach folgenden Aspekten untersuchen (mit Hilfe von Internet, Sachbüchern, Lexika) und ihren Mitschülern vorstellen: ¾ Wo fängt das Jahr an? Wie sind die Monate eingeteilt? Wonach sind die Monate benannt? Wo beginnt die Woche? Wo ist das Jahr 0 oder 1 der Zeitrechnung? Wie wird die Zeit davor gezählt? ¾ Der Lauf des Mondes um die Sonne dauert ein wenig länger als 28 Tage. Der Lauf der Erde um die Sonne dauert etwas weniger als 365 Tage. Welche Kalender folgen der Sonne? Welche Kalender versuche, das Sonnenjahr und den Mondmonat miteinander zu verbinden? Æ Unterrichtsgespräch zu Gruppe 1: ¾ Wie war das Leben früher, als es noch keine Uhren gab? Welche Vorteile und Nachteile hat es, dass wir alle eine Uhr bei uns tragen und immer genau wissen, wie spät es ist? Wie wäre es, ohne Uhr zu leben? Wäre es besser, ohne Uhr zu leben? zu Gruppe 2 – 4: ¾ Warum gibt es verschiedene Kalender mit verschiedenen Ausgangspunkten für die Zeitrechung? Kann man sagen, welcher Kalender richtig ist? ¾ Könnte man die Zeit noch ganz anders beginnen lassen? Wozu brauchen wir überhaupt einen genau festgelegten Beginn der Zeit? 42 ¾ Die Menschen zur Zeit der Französischen Revolution wollten mit dem neuen Kalender auch eine neue Zeit beginnen lassen. Ist so etwas möglich? In: Michalik, S. 202 f. 43 Verlaufsplanungen 10 Stunde: Was ist Leben? Zeit Artikulation Inhalt 1 min. Begrüßung Einstieg Einführung in des Thema 5 min. Hinführung Einführung in die Stationsarbeit 20 min. Lehrervortag - L. gibt Thema und Stundenziel an Lehrervortag - L. erklärt den Ki die Stationen, welche Aufgaben Pflicht sind und zwischen welchen sie wählen können - erklärt ihnen das am Ende ein Plakat entstehen soll und wie sie es gestalten können - wiederholt gemeinsam mit den Ki die Regeln einer Stationsarbeit Arbeitsphase Erarbeitung der Thematik Leben 10 min. Handlungsmuster/Handlungssituation Lehrer Gestaltungsphase Zusammentragen der Arbeitsergebniss e auf ein Plakat - leitet an - unterstützt - leitet an - gibt Gestaltungshinweise Schüler Sozialform Medien - hören zu frontal - hören zu - stellen Fragen Arbeit an den Stationen - Sch. arbeit wie in der Stationsarbeit beschrieben - Alle Arbeitsergebnisse werden in einer Folie gesammelt Gestaltung der Plakate - aus allen Arbeitsergebnissen stellt der Sch. ein Plakat zum Thema „Ansichten über das Leben“ her. - Sch. gestalten das Plakat EA, PA, GA Text, AB, Folien EA Plakate 10 min. Auswertung Präsentation der Arbeitsergebnisse - gemeinsam vergleicht die Klasse die erste Station und spricht über den Text - dann können die Ki einzelne Arbeitergebnisse vorstellen - hängt die Plakate gemeinsam mit den Ki im Klassenzimmer und im Schulhaus auf, damit weiter nachgelesen werden kann frontal - leitet an Zusammenfassung - hört zu - stellt evtl. Fragen Schülerfeedback - ein Sch fasst die wichtigen Inhalte der Stunde zusammen - anderen Sch hören zu und ergänzen frontal Verabschiedung Stationsarbeit Thema: Ansichten über das Leben 1. Station: EA a) Finde mit Hilfe des Textes „Gespräch auf der Wiese“ heraus, wer was zu diesem Thema sagt und ergänze die Namen des Sprechenden über der jeweiligen Aussage. b) Rahme die Aussage ein, der du dich am meisten verbunden fühlst! 2. Station: PA oder GA Fertige ein Akrostichon zum Thema LEBEN an! (Du kannst die Buchstaben des Wortes LEBEN nebeneinander oder untereinander anordnen.) 3. Station: PA 45 Finde acht Wörter oder Wortgruppen, die sagen, wie Leben sein kann! (Denke auch an Gegensätzlichkeiten) Leben ist (kann sein) ... ____________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________ 4. Station: EA Schreibe deine eigenen Gedanken zum Thema LEBEN in Sätzen auf. (DIN-A5-Format) 5. Station: EA Schreibe ein „Elfchen“ zum Thema LEBEN! 6. Station: EA Gestalte ein Bild zum Thema LEBEN! Station 1 und 4 sind Pflichtaufgaben. Station 2 und 3 sind Wahlaufgaben, das heißt, du erledigst eine davon. Station 5 und 6 sind Wahlaufgaben, das heißt, auch hier wählst du dir eine davon aus. 46 11 Stunde: Alles Leben ist vergänglich Zeit Artikulation Inhalt 1 min. Begrüßung 5 min. Einstieg Einführung in des Thema 10 min. Hinführung Warum gibt es Tod und Sterben? 15 min. Handlungsmuster/Handlungssituation Lehrer Schüler Textlektüre - L. liest den Text vor Unterrichtsgespräch: - Hat der griechische Philosoph Epikur Recht? Sozialform Medien Text Epikur - Sch. lesen den Text noch einmal still für sich - bringen ihre Meinung ein Textlektüre - Sch. lesen den Text für sich - ein Sch. trägt den Text laut vor Unterrichtsgespräch: - Wie findest du diese Erklärung für Tod und Sterben? Ist es eine überzeugende Erklärung? Gibt es andere Antwortmöglichkeiten? - Muss alles irgendwann einmal sterben? Gibt es auch Dinge die ewig leben? - leitet an Arbeitsphase Gesprächsbaum: - unterstützt - Sch. schreiben oder malen zur Frage „Wie Wie ist es, wenn ist es, wenn man gestorben ist?“ ihre man gestorben Gedanken auf ist? - danach hängen sie ihre Karten an den Gesprächsbaum - die Karten werden gemeinsam betrachtet und gelesen - einzelnen Karten werden im UG besprochen Unterrichtsgespräch: - Was passiert, wenn man stirbt? Text: Warum gibt es Tod und Sterben? EA Ast mit Zweigen; Karten Stuhlkreis 47 - Wo kommt man dann hin? - Ist es das Ende von allem? - Stirbt man, wenn der Körper aufhört zu leben? - Wenn der Körper stirbt, stirbt dann alles? 12 min. Vertiefung Wie wäre es unsterblich zu sein? - erteilt den Arbeitsauftrag - leitet an - gibt Hilfestellung Unterrichtsgespräch: - Was wäre, wenn du unsterblich wärst und ewig leben würdest? Würde sich dadurch dein Leben verändern? - Was wäre, wenn alle Menschen unsterblich wären? - Wie wäre es, wenn wir nicht wüssten, dass wir irgendwann einmal sterben müssten? Würden wir uns dann anders verhalten? 2 min. Zusammenfassung - hört zu - stellt evtl. Fragen - bringen ihre Meinung ein Gedankenexperiment - die Sch. finden sich zu Paaren zusammen und schreiben ein „Rezept für einen Unsterblichkeitstrank - sie stellen den Ki der Klasse diesen Trank vor - die Mitschüler müssen entscheiden, ob de diesen Trank trinken Würden PA - Ki bringen ihre Meinungen ein Stuhlkreis Schülerfeedback - ein Sch fasst die wichtigen Inhalte der Stunde zusammen - anderen Sch hören zu und ergänzen frontal Verabschiedung 48 12 Stunde: Abschied nehmen (I) Zeit Artikulation Inhalt 1 min. Begrüßung 3 min. Einstieg Einführung in des Thema 5 min. Erarbeitungsphase Handlungsmuster/Handlungssituation Lehrer Lehrervortag: - L. gibt Thema und Stundenziel an - führt kurz ins Buch ein - leitet an - gibt ggf. Hilfestellung Lesen des Textes 6 min. Arbeitsphase I Textverständnis 14 min. Arbeitsphase II Schreiben eines Abschiedsbriefes 14 min. - leitet an - gibt ggf. Hilfestellung - leitet an - gibt Hilfestellung Arbeitsphase III Gedankenexperiment 2 min. Zusammen- - leitet an - gibt Hilfestellung Schüler - hören zu Sozialform Medien frontal Buch Textlektüre - Sch. lesen abschnittsweise den 1. Teil des Buches frontal Buch Arbeit mit dem AB I - Sch. bearbeiten 1. Aufgabe EA Buch, AB I Unterrichtsgespräch: - Sch. geben Lösungen an - Diskurs Arbeit mit dem AB I - Sch bearbeiten 2. Aufgabe Unterrichtsgespräch: - Sch. stellen ihren Brief vor - Diskurs Arbeit mit dem AB I - Sch bearbeiten 3. Aufgabe EA Stuhlkreis PA Stuhlkreis Unterrichtsgespräch: - Sch. stellen ihre Gedanken vor - Diskurs Schülerfeedback frontal 49 fassung - hört zu - stellt evtl. Fragen - ein Sch fasst die wichtigen Inhalte der Stunde zusammen - anderen Sch hören zu und ergänzen Verabschiedung 13 Stunde: Abschied nehmen (II) Zeit Artikulation Inhalt 1 min. Begrüßung 3 min. Hinführung Wiederholung 7 min. Erarbeitungsphase Handlungsmuster/Handlungssituation Lehrer - leitet an hört zu - leitet an - gibt ggf. Hilfestellung Lesen des Textes 5 min. Arbeitsphase I 10 min. - leitet an Auseinandersetz - gibt ggf. Hilfestellung ung mit den Gefühlen der Figuren Arbeitsphase II - leitet an Textverständnis - gibt Hilfestellung Auseinandersetz ung mit den Schüler Sozialform Medien Wiederholung: frontal - Sch. fassen kurz den Inhalt des 1. Teils vom Buch zusammen Textlektüre - Sch. lesen abschnittsweise den 2. Teil des Buches frontal Buch Arbeit mit dem AB II - Sch. bearbeiten 1. Aufgabe PA AB II Unterrichtsgespräch: - Sch. geben Lösungen an - Diskurs Arbeit mit dem AB II - Sch bearbeiten 2. Aufgabe - können zur Hilfe das Buch benutzen Unterrichtsgespräch: - Sch. stellen ihre Ideen vor EA Buch, AB II Stuhlkreis 50 10 min. Gefühlen der Figuren Arbeitsphase III - - leitet an Positionierung zu eigenen Gefühlen 8 min. Arbeitsphase IV Erarbeitung Trauermöglichke iten 2 min. Zusammenfassung - leitet an - gibt Hilfestellung - hört zu - stellt evtl. Fragen Diskurs Unterrichtsgespräch: - Sch. berichten über eigene Erfahrungen und Trauermöglichkeiten Stuhlkreis AB II Arbeit mit dem AB II - Sch bearbeiten 4. Aufgabe EA Unterrichtsgespräch: - Sch. stellen Möglichkeiten vor - Diskurs Schülerfeedback - ein Sch fasst die wichtigen Inhalte der Stunde zusammen - anderen Sch hören zu und ergänzen Stuhlkreis frontal Verabschiedung 51 Lesetext für Station 1: Grundlage für das Ausfüllen des Arbeitsblattes „Ansichten über das Leben“ Gespräch auf der Wiese An einem schönen Sommertag um die Mittagszeit war große Stille am Waldrand. Die Vögel hatten ihre Köpfe unter die Flügel gesteckt, und alles ruhte. Da steckte der Buchfink sein Köpfchen hervor und fragte: „Was ist eigentlich Leben?“ Alle waren betroffen über diese schwierige Frage. – Im großen Bogen flog der Buchfink über die weite Wiese und kehrte zu seinem Ast im Schatten des Baumes zurück. Die Heckenrose entfaltete gerade ihre Knospen und schob behutsam ein Blatt ums andere hinaus. Sie sprach: „Das Leben ist eine Entwicklung.“ Weniger tief veranlagt war der Schmetterling. Er flog von einer Blüte zur anderen, naschte da und dort und sagte: „Das Leben ist lauter Freue und Sonnenschein.“ Drunten im Gras mühte sich eine Ameise mit einem Strohhalm, zehnmal länger als sie selbst, und sagt: „Das Leben ist nichts anderes als Mühsal und Arbeit.“ Geschäftig kam eine Biene von einer honighaltigen Blume auf einer Wiese zurück und meinte dazu: „Das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.“ Wo so weise Reden geführt wurden, steckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und brummte: „Das Leben? Es ist ein Kampf im Dunkeln.“ Nun hätte es fast Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte, der sagte: „Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.“ Dann zig er weiter zum Meer. Dort brandeten die Wogen und warfen sich mit aller Gewalt gegen die Felsen und stöhnten: „Das Leben ist ein stets vergebliches Ringen nach Freiheit.“ Hoch über ihnen zog majestätische ein Adler seine Kreise. ER frohlockte: „Das Leben ist ein Streben nach oben.“ Nicht weit vom Ufer entfernt stand eine Weide. Sie hatte der Sturm schon zur Seite gebogen. Sie sagte: „Das Leben ist ein Sichneigen vor einer höheren Macht.“ Da kam die Nacht. Mit lautlosen Flügeln glitt der Uhu über die Wiese dem Wald zu und krächzte: „Das Leben heißt: die Gelegenheit nutzen, wenn andere schlafen.“ Und schließlich wurde es still in Wald und Wiese. Nach einer Weile kam ein junger Mann des Weges. Er setzte sich müde ins Gras, streckte dann alle vier von sich und meinte erschöpft vom vielen Tanzen und Trinken: „Das Leben ist das ständigen Suchen nach Glück und eine lange Kette von Enttäuschungen. Auf einmal stand die Morgenröte in ihrer Pracht auf und sprach: „Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des neuen Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit.“ Christiane Winkler 53 Arbeitsblatt: Ansichten über das Leben 54 Fach: Ethik Datum: Klasse: 4 LB: Wir in der Welt Thema: Tod als Beendigung Alles Leben ist vergänglich Der Tod betrifft uns überhaupt nicht Der Tod betrifft uns überhaupt nicht; Wenn „wir“ sind, ist der Tod nicht da; Wenn der Tod da ist, sind „wir“ nicht. Epikur, etwa 300 v. Chr. ¾ Hat der griechische Philosoph Epikur Recht? _________________________________________________________________________________________________________________ Warum gibt es Tod und Sterben? Nichts bleibt ewig und für alle Zeiten. Nicht einmal die Berge bleiben, wie sie sind. Steine verwittern. Erde wird vom Regen weggespült. Jeden Herbst verblühen die Blumen. Jeden Herbst fallen die Blätter von den Bäumen, liegen die Samen und Früchte auf der Erde. Wie die Blumen, die Tiere oder die Bäume wachsen wir, sterben und vermehren uns. Würde alle ewig leben, so wäre bald kein Platz mehr auf der Erde. Zum Leben gehört das Sterben, dann es macht Platz für neues Leben. ¾ Wie findest du diese Erklärung für Tod und Sterben? Ist dass eine überzeugende Erklärung? Gibt es andere Antwortmöglichkeiten? ¾ Muss alles irgendwann einmal sterben? Gibt es auch Dinge die ewig leben? In: Michalik, Grundschule Sachunterricht 31, S. 20 55 Fach: Stoffgebiet: Ethik Klasse 4 LB 4 - Wir in der Welt Thema: Abschied nehmen / der Tod „Leb wohl, lieber Dachs.“ (Susan Varley) Teil 1 1. Welche Gedanken hat der Dachs vor seinem Tod? Lies im Text nach und kreuze an. o Der Dachs fühlte sich alt und müde. o Der Dachs hatte Angst vor seinem Tod. o Der Dachs wollte noch nicht sterben, weil er sich zu jung fühlte. o Der Dachs fürchtete sich nicht vor dem Tod. o Der Dachs hatte sich auf seinen Tod vorbereitet und sich von seinem Freunden verabschiedet. 2. Schreibe den Freunden vom Dachs einen Brief, damit sie wissen wo er ist und wie es ihm geht. Liebe Freunde, ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Lebt wohl, Dachs 56 3. Was passiert wenn man stirbt? Muss man davor Angst haben? Fasse deine Gedanken in Stichworte. Stelle sie im Sitzkreis vor. − _________________________________________________________________ − _________________________________________________________________ − _________________________________________________________________ − _________________________________________________________________ − ________________________________________________________________ 57 Fach: Ethik Klasse 4 Stoffgebiet: LB 4 - Wir in der Welt Thema: Abschied nehmen / der Tod „Leb wohl, lieber Dachs.“ (Susan Varley) Teil 2 1. Wie haben sich die Freunde des Dachses gefühlt, als sie von seinem Tod erfahren haben? Kreist ein und ergänzt eigene Wörter. Angst Einsamkeit Unruhe Zärtlichkeit Æ Liebe Schmerz Hass Wut Dankbarkeit Schock Hilflosigkeit Leere Traurigkeit Erleichterung Verzweiflung Freude Starre Gleichgültigkeit Müdigkeit Die Freunde des Dachses ........................................... für sich allein. „Als es anfing Frühling zu werden, besuchten die Tiere einander oft und redeten von der Zeit, als der Dachs noch lebte.“ (Susan Varley) 2. Die Abschiedgeschenke des Dachses: Der Maulwurf lernte __________________________________________ Der Frosch lernte ____________________________________________ Der Fuchs lernte _____________________________________________ Frau Kaninchen lernte _________________________________________ Wie halfen die Abschiedgeschenke den Freunden? Schreibe deine Ideen auf und stelle sie anschließend im Sitzkreis vor. 58 ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 3. Hast du schon einen Verlust erlitten? Wie bist du damit umgegangen? Erzähle im Sitzkreis. 4. Welche Möglichkeiten gibt es zu trauern? Schreibe in die Kerzen. 59 Geschichte: Leb wohl, lieber Dachs (leicht abgeänderte Version) Teil 1 Der Dachs war verlässlich, zuverlässig und immer hilfsbereit. Er war auch schon sehr alt und er wusste fast alles. Der Dachs war so alt, dass er wusste, er würde bald sterben. Der Dachs fürchtete sich nicht vor dem Tod. Sterben bedeutete nur, dass er seinen Körper zurückließ. Und da sein Körper nicht mehr so wollte wie in früheren Tagen, machte es dem Dachs nicht allzu viel aus, ihn zurückzulassen. Seine einzige Sorge war, wie seine Freunde seinen Tod aufnehmen würden. Er hatte sie schon vorbereitet und ihnen gesagt, irgendeinmal werde ersterben. Er hoffe, sie würden nicht zu traurig sein, wenn seine Zeit gekommen war. Eines Tages beobachtete Dachs, wie der Maulwurf und der Frosch den Hügel hinunterliefen. Während er ihnen nachsah, fühlte Dachs sich ungemein alt und müde. Nichts hätte er sich mehr gewünscht, als mit seinen Freunden umherzutollen. Doch er wusste, dass seine alten Bein es nicht erlaubten. Er schaute den beiden lange zu und freute sich, dass sie so vergnügt waren. Als er nach Hause kam, war es schon spät. Er sagte dem Mond gute Nacht und zog die Vorhänge vor der kalten Welt draußen zu. Langsam näherte er sich dem wärmenden Feuer, das tief unter der Erde auf ihn wartete. Er aß sein Abendbrot und dann ließ er sich im Schaukelstuhl neben dem Kamin nieder. Er schaukelte sanft hin und her und hörte irgendwann auf zu schaukeln. Teil 2 Am folgenden Tag versammelten sich seine Freunde vor dem Eingang zum Dachsbau. Sie machten sich Sorgen, weil der Dachs nicht wie sonst herausgekommen war, um ihnen einen guten Morgen zu wünschen. Der Fuchs eröffnete ihnen die traurige Nachricht. Er sagte, dass Dachs tot sei. Alle Tiere hatten den Dachs lieb gehabt und alle waren sehr betrübt. Der Fuchs ging in seinen Bau, das Kaninchen in seine Höhle, der Maulwurf verschwand in seiner Höhle, auch der Frosch ging nach Hause. Nichts ist mehr für die Tiere wie es einmal war. Abends im Bett musste der Maulwurf immer an Dachs denken. Tränen liefen ihm über die samtene Nase hinab, bis die Bettdecke klatschnass war, die er zum Trost fest umklammert hielt. Draußen begann es zu schneien. Bald deckte eine dicke Schneeschicht die Behausungen der Tiere zu, in denen sie es die kalten Monate hindurch warm und gemütlich hatten. Der Schnee begrub das Land unter sich, aber er konnte die Traurigkeit nicht begraben, die die Freunde des Dachses erfüllte. Der Dachs war immer zur Stelle gewesen, wenn ihn einer brauchte. Die Tiere wussten nicht, wie sie jetzt ohne ihn zurechtkommen sollten. Dachs hatte ihnen gesagt, sie sollten nicht traurig sein. Aber das war schwer. Als es anfing Frühling zu werden, besuchten die Tiere einander oft und redeten von der Zeit, als Dachs noch lebte. 60 Der Maulwurf konnte besonders geschickt mit der Schere umgehen. Und nun erzählte er, wie Dachs ihn einst gelehrt hatte, aus einem zusammengefalteten Bogen Papier eine Maulwurfskette auszuschneiden. Er erinnerte sich, wie sehr er sich gefreut hatte, als ihm sein Meisterstück gelungen war: eine ganze lange Kette von Maulwürfen, die sich an den Pfoten hielten. Der Frosch war ein glänzender Rollschuhläufer. Er erinnerte sich, wie Dachs ihm geholfen hatte, die ersten unsicheren Schritte zu tun. Dachs hatte ihn behutsam geführt, bis er sich sicher genug fühlte, um allein durch die Gegend zu flitzen. Der Fuchs dachte an die Zeit, als er ein junges Füchslein war. Und wie es ihm nicht und nicht gelingen wollte, einen ordentlichen Krawattenknoten zu binden. Schließlich hatte ihm Dachs gezeigt, wie man es machte. "Man nimmt als erstes das breite Ende und schlingt es rechts über links und hinten rum um das dünne Ende und dann noch einmal ganz herum, dann streckt man es von oben durch die Schlinge, und während man das hintere Ende mit der einen Pfote festhält, zieht man mit der anderen den Knoten bis zum Hals hinauf." Der Fuchs konnte jetzt alle möglichen Arten von Krawattenknoten schlingen und noch ein paar dazu, die er selbst erfunden hatte, Und natürlich war seine Krawatte immer tadellos gebunden. Der Dachs hatte Frau Kaninchen sein Spezialrezept für Kekse gegeben und ihr gezeigt, wie man Kekskaninchen backte. Frau Kaninchen war in der ganzen Gegend für ihre Kochkunst berühmt. Als sie von ihrer ersten Kochstunde bei Dachs erzählte, konnte sie beinah den köstlichen Duft frisch gebackener Kekse schnuppern. Jedes der Tiere bewahrte eine besondere Erinnerung an den Dachs - irgendetwas, was er sie gelehrt hatte und das sie jetzt ausnehmend gut konnten. Dachs hatte jedem von ihnen ein Abschiedsgeschenk hinterlassen, das sie wie einen Schatz hüteten. Mit ihren verschiedenen Gaben konnten sie alle einander helfen. Mit dem letzten Schnee schmolz auch die Traurigkeit der Tiere dahin. Sooft der Name des Dachses fiel, kam einem von ihnen eine neue Schmunzelgeschichte in den Sinn. Eines warmen Frühlingstages wanderte der Maulwurf über den Hügel, wo er den Dachs zum letzten Mal gesehen hatte. Hier wollte er dem Freud für sein Abschiedsgeschenk danken. "Danke, Dachs", sagte er leise. Er war überzeugt, dass ihn der Dachs hörte. Und - vielleicht war es auch so. Von Susan Varley 61 Bewertung: Der Stoffverteilungsplan und die kommentierten Verlaufsskizzen sind sehr ausführlich und korrekt dargestellt. Die Unterrichtsstunden greifen die Lehrplanthemen auf und setzen sie kindgerecht, abwechslungsreich und fachlich korrekt um. Zu jeder Stunde gibt es überdies passende, ansprechende Materialien. Ich vergebe daher 9 Punkte. Literaturverzeichnis - Berger, R.; Groschupp, B; u.a.: Ethik 1-4. Handbuch für den Unterricht. Troisdorf: Bildungsverlag EINS/ Wolf, 2006. - Müller, C.: Bewegtes Lernen in Ethik. Klasse 1 bis 4. Didaktisch-methodisches Anleitungsmaterial. 1. Auflage. Sankt Augustin: Academia, 2003. - Balfanz, J., Berger, R. u.a. (2005): Ethik 4. Arbeitsheft. 1. Auflage. Troisdorf: Bildungsverlag EINS/ Wolf. - Brüning, B. (2001): Philosophieren in der Grundschule. Grundlagen – Methoden – Anregungen. Berlin: Cornelsen Scriptor. - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (1999): Die Rechte der Kinder von logo einfach erklärt. 2. Auflage. Stuttgart: PV. - Meendermann, K., Daniel, M. (2005): Bildungsziel: Kinderrechte. Ziele und Arbeitsweisen in den Klassenstufen 1 bis 4. In: Grundschule Sachunterricht, Heft 25. - Michalik, K.: Tod und Sterben. Sich in nachdenklichen Gesprächen einem sensiblen Thema nähern. In: Grundschule Sachunterricht, Heft 31, 18-21. - Michalik, K., Schreier, H. (2006): Wie wäre es, einen Frosch zu küssen? Philosophieren mit Kindern im Grundschulunterricht. Braunschweig: Westermann. - Sächsisches Staatsministerium für Kultus: Lehrplan Ethik Grundschule Dresden 2004. - Student, S. (2002): Respekt ist der Schlüssel. Über Kinderrechte nachdenken. In: Grundschule, Heft 10. 62