last dirty mile - Märkisches Landbrot
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last dirty mile - Märkisches Landbrot
Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz Studiengang MSc. Öko-Agrarmanagement Fachgebiet Unternehmensführung in der Agrarwirtschaft Masterarbeit zum Thema Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des Product Carbon Footprint (last dirty mile) – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT GMBH Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science (MSc.) vorgelegt von Katja Pampel Matrikel-Nr. 1510805 1. Gutachter: Prof. Dr. Jens Pape 2. Gutachterin: Prof. Dr. Anna Maria Häring Eberswalde, den 12.02.2010 Danksagung Mein erster Dank gilt meinem Erstprüfer Herrn Prof. Dr. Jens Pape, der meine Masterarbeit mit sehr viel Engagement fachlich betreut hat. Frau Prof. Dr. Anna Maria Häring danke ich vielmals für die Übernahme des Zweitgutachtens. Ein weiterer Dank geht an Herrn Joachim Weckmann (Geschäftsführer MÄRKISCHES LANDBROT GMBH) und Herrn Dipl.-Ing. Christoph Deinert (Geschäftsführer und Umweltbeauftragter MÄRKISCHES LANDBROT GMBH), für die interessante Themenstellung und die stete Diskussionsbereitschaft, die mich mit vielseitigen Denkanstößen bereicherte. Frau Sabine Jansen (Verkauf und Handel MÄRKISCHES LANDBROT GMBH) danke ich für die tatkräftige Unterstützung in der Planung und Organisation der Befragungen. Außerdem bedanke ich mich bei allen Personen, die mir durch ihre Unterstützung geholfen haben, diese Arbeit zu erstellen. Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis................................................................................ IV Tabellenverzeichnis..................................................................................... VI Abkürzungsverzeichnis.............................................................................. VII 1 Einleitung ............................................................................................. 1 1.1 Problemstellung .................................................................................... 1 1.2 Zielsetzung............................................................................................ 2 1.3 Vorgehensweise ................................................................................... 3 2 Das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ............................... 4 2.1 Organisationsstruktur ............................................................................ 5 2.2 Umweltmanagement ............................................................................. 6 2.2.1 Product Carbon Footprint bei MÄRKISCHES LANDBROT .................... 7 2.3 Zwischenfazit ........................................................................................ 9 3 Product Carbon Footprint ................................................................. 10 3.1 Produktlebenszyklus ........................................................................... 11 3.2 Aktuelle Entwicklungen ....................................................................... 14 3.3 Zwischenfazit ...................................................................................... 18 4 Methodik............................................................................................. 20 4.1 Wahl der Methode............................................................................... 20 4.2 Fragebogenentwicklung ...................................................................... 21 4.3 Durchführung der Verbraucherbefragung............................................ 23 4.4 Statistische Auswertung ...................................................................... 23 4.5 Zwischenfazit ...................................................................................... 24 5 Ergebnisse ......................................................................................... 26 5.1 Ergebnisse der empirischen Untersuchung ......................................... 26 5.1.1 Beschreibung der Stichprobe........................................................ 26 5.1.2 Einkaufs- und Konsumverhalten ................................................... 29 5.2 Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des PCF .... 39 6 Diskussion ......................................................................................... 44 6.1 Diskussion der Ergebnisse der Befragung........................................... 44 6.2 Vergleich verschiedener Verhaltensmuster ......................................... 46 6.3 Vergleich PCF von MÄRKISCHES LANDBROT mit Veröffentlichung der Hofer KG............................................................................................. 47 7 Schlussfolgerungen und Handlungsmöglichkeiten........................ 50 8 Zusammenfassung (dt./ engl.) .......................................................... 52 9 Literaturverzeichnis........................................................................... 57 10 Anhang .............................................................................................. 61 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT 2008: 10).......... 5 Abb. 2: Organigramm MÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT, aktualisiert 9.2.2010)................... 6 Abb. 3: Produktlebenszyklus – Schritte nach PAS 2050 (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BSI 2008A. 11 und GOLLNOW 2008: 22). ..................................................................... 12 Abb. 4: Auswahl an klimabezogener Produktkennzeichnung: (1.) Carbon Reduction Label, (2.) approved by climatop, (3.) Stop Climate Change, (4.) Der Blaue Engel (Quelle: (1.) THE CARBON TRUST (2009), (2.) CLIMATOP, (3.) AGRA-TEG GMBH, (4.) RAL GGMBH). ....................................................................................... 16 Abb. 5: Prozentuale Geschlechterverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stand: 2008) (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 27 Abb. 6: Prozentuale Altersverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stichtag: 31.12.2007) (Quelle: Eigene Darstellung). .................................... 27 Abb. 7: Prozentuale Verteilung der beruflichen Tätigkeit der befragten Personen (Quelle: Eigene Darstellung). ...................... 28 Abb. 8: Prozentuale Verteilung der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen (Quelle: Eigene Darstellung)........................ 28 Abb. 9: Prozentuale Verteilung der Bio-Brot Einkäufe (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 29 Abb. 10: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Bio-Brot Kauf (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 29 Abb. 11: Häufigkeit der Einkäufe von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 30 Abb. 12: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung)................... 31 Abb. 13: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität (Quelle: Eigene Darstellung). ....... 31 Abb. 14: Durchschnittliche Einkaufsmenge von MÄRKISCHES LANDBROT in kg pro Monat (Quelle: Eigene Darstellung). ........... 32 Abb. 15: Prozentualer Anteil des Brotbedarfs, der durch MÄRKISCHES LANDBROT gedeckt wird (Fragen 7 und 8 zusammengefasst) (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 33 Abb. 16: Entfernung in km von der Wohnstätte bis zur Einkaufsstätte, in der MÄRKISCHES LANDBROT gekauft wird (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 33 Abb. 17: Prozentualer Anteil des Einkaufsgewichts in kg (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 34 Abb. 18: Getoastete Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 34 IV Abbildungsverzeichnis Abb. 19 Eingefrorene Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 35 Abb. 20: Lagerungsdauer des eingefrorenen Brotes in Tagen (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 35 Abb. 21: Entsorgung der Papiertüte (Quelle: Eigene Darstellung)............ 36 Abb. 22: Entsorgte Brotanteile (Quelle: Eigene Darstellung). ................... 37 Abb. 23: Entsorgungsort der Brotreste (Quelle: Eigene Darstellung). ..... 37 Abb. 24: Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................... 38 Abb. 25: Bekanntheit des Begriffs CO2-Fußabdruck (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 38 Abb. 26: Interesse am PCF von MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 38 Abb. 27: Geschätzter Eigenanteil in Prozent der befragten Personen am CO2-Fußabdruck von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 39 Abb. 28: Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ...................................... 42 Abb. 29: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 43 Abb. 30: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – mit Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 43 Abb. 31: Zurück zum Ursprung: Vergleich Sonnenblumenkernbrot (Quelle: HOFER KG 2010).............................................................. 48 V Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tab. 1: Treibhauspotenziale ausgewählter Treibhausgase bezogen auf eine Zeitspanne von 100 Jahren (GWP100) (Quelle: Eigene Darstellung nach IPCC 2007: 212). ..................... 10 Tab. 2: Durchschnittliches Einkaufs- und Konsumentenverhalten der befragten Märkisches Landbrot Kunden (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 40 Tab. 3: Emissionsfaktoren mit Angaben genutzter Datenquellen (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 40 Tab. 4: Vergleich: PCF Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). ...................................... 41 Tab. 5: Vergleich: last dirty mile eines Sonnenblumenbrotes von Märkisches Landbrot (Quelle: Eigene Darstellung)..................... 47 Tab. A-1: Kreuztabelle der Fragen 3 und 6 (Quelle: Eigene Darstellung) ......................................................... 75 Tab. A-2: Kreuztabelle der Fragen 11 und 12 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 75 Tab. A-3: Kreuztabelle der Fragen 13 und 14 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 75 Tab. A-4: Kreuztabelle der Fragen 18 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 76 Tab. A-5: Kreuztabelle der Fragen 21 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). ........................................................ 76 VI Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Abb. Aufl. BE bzgl. B2B B2C BSI bspw. BMU BVE bzw. CO2 CO2e CH4 CSR d DIN dt EMAS engl. et al. etc. evt. f ff FAL g GEMIS GHG GWP ha HACCP Hrsg. i.d.R. Ifeu insbes. IPCC ISO k.A. Kap. kg km KMU kWh LCA LM µ Abbildung Auflage Britisches Englisch bezüglich Business-to-business (Beziehungen zwischen Unternehmen) Business-to-consumer (Beziehungen zwischen Unternehmen und Konsumenten) British Standards Institution beispielsweise Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Bundesvereinigung der Deutschen Lebensmittelindustrie e. V. beziehungsweise Kohlenstoffdioxid CO2-Äquivalent (engl. equivalent) Methan Corporate Social Responsibility (Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung) Tag Deutsches Institut für Normung e. V. Dezitonne Eco-Management and Audit Scheme (Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Betriebsführung Englisch et alii, et aliae, et alia (und andere) et cetera (und so weiter) eventuell folgende und folgende, Plural der Abkürzung f. Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Gramm Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme Green House Gases (Treibhausgase) Global Warming Potential (Treibhauspotenzial) Hektar Hazard Analysis and Critical Control Points (Konzept der Gefahrenanalyse und kritischen Lenkungspunkte) Herausgeber in der Regel Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH insbesondere International Panel on Climate Change (Weltklimarat) International Organization of Standardization (Internationale Organisation für Normung) keine Angaben Kapitel Kilogramm Kilometer Kleine und mittlere Unternehmen Kilowattstunde Life Cycle Assessment (Ökobilanz) Lebensmittel Mittelwert VII Abkürzungsverzeichnis Mio. N2O ÖV PAS PCF PIK Pkm σ sog. t Tab. THG tkm UBA UMAS v.a. vgl. VO WBCSR WRI WWF z.B. Millionen Distickstoffmonoxid (Lachgas) Öffentliche Verkehrsmittel Publicly Available Specification (öffentlich verfügbare Spezifikation) Product Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck) Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Personenkilometer Standardabweichung sogenannte Tonne Tabelle Treibhausgas Tonnenkilometer Umweltbundesamt Umweltmanagementsystem vor allem Vergleiche Verordnung World Business Council for Sustainable Development World Resources Institute (Weltressourceninstitut) World Wild Fund For Nature zum Beispiel VIII 1 Einleitung 1 Einleitung Der Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen, der sich Industrie und Gesellschaft stellen müssen. Allein in Deutschland verursacht privater Konsum ca. 40 % der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen (vgl. UMWELTBUNDESAMT 2007: 10). 15 % der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen an Treibhausgasen macht allein die Ernährung bzw. das Ernährungsverhalten aus. Dies ist eine Größenordnung von etwa 1,5 t bis 2 t CO2-Äquivalent (CO2e) pro Person (vgl. IFEU 2008). Um Fragen nach der Klimaverträglichkeit von Waren und Dienstleistungen des Alltags beantworten zu können, gewinnt der sog. Product Carbon Footprint (PCF) als Lösungsbeitrag zunehmend an Bedeutung: Der PCF beziffert die Emissionen von Treibhausgasen, die ein Produkt während seines gesamten Lebensweges verursacht. Damit scheint der PCF ein geeignetes Instrument zur Bewertung der Klimawirksamkeit von Waren und Dienstleistungen zu sein. Darüber hinaus versprechen sich Unternehmen durch klimafreundliche Produkte einen Marktvorteil bei den Konsumenten, so dass im PCF auch eine neue Chance zur Verbesserung des Wettbewerbvorteils gesehen wird. Durch die Festlegung auf einheitliche Standards könnte der PCF als neues Label fungieren bzw. in bereits bestehende Kennzeichnungen umweltfreundlicher Produkte einbezogen werden (vgl. PCF Pilotprojekt Deutschland 2009: 2ff). Zahlreiche Initiativen, wie bspw. das deutsche PCF Pilotprojekt (siehe http://www.pcf-projekt.de) oder der Carbon Trust in Großbritannien (siehe http://www.carbon-label.com) auf internationaler und nationaler Ebene haben sich zum Ziel gesetzt, Methoden oder Empfehlungen zur Berechnung oder für die Kommunikation eines PCF zu entwickeln bzw. zu harmonisieren. 1.1 Problemstellung Die Demeter-Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Sitz in BerlinNeukölln ist eines der ersten Unternehmen, das sich mit der Erstellung von PCF beschäftigt. So wurde 2008 im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Fachhochschule Eberswalde eine Bilanzierung der CO2e-Emissionen für ausgewählte landwirtschaftliche Rohstoffe erstellt (vgl. GOLLNOW 2008) und 2009 eine Bachelorarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft zur generellen Umsetzbarkeit von PCF in kleinen und mittleren Unternehmen mit Hilfe einer Softwareprogrammierung in Zusammenarbeit mit MÄRKISCHES LANDBROT angefertigt (vgl. SCHUMACHER 2009). Aktuell werden Berechnungen 1 1 Einleitung für die Ermittlungen der CO2e-Emissionen, die im Zusammenhang mit der Produktion im Unternehmen entstehen durch den Geschäftsführer und Umweltbeauftragten DIPL.-ING. CHRISTOPH DEINERT durchgeführt, so dass schließlich nur noch die Betrachtung der Nutzungsphase, die sog. last dirty mile, notwendig ist. Bisher veröffentlichte Studien zeigen, dass insbes. die last dirty mile mit dem Einkauf und dem Ge- bzw. Verbrauch von Produkten von zentraler Bedeutung eines PCF ist. Die Nutzungsphase macht, neben der landwirtschaftlichen Produktion, häufig den größten Anteil am gesamten PCF aus (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009 und SCHUMACHER 2009). Folglich werden hier Stellgrößen zur CO2e-Emissionenreduzierung gesehen, die u.a. durch Änderungen des Konsumentenverhaltens erreicht werden können. Wie groß der Anteil der Nutzungsphase am gesamten PCF für Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT ist, wird mit Blick auf die aktuelle Erstellung der PCF im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht. 1.2 Zielsetzung Vor dem Hintergrund der in der Problemstellung dargestellten Entwicklungen und Berechnungen von PCF im Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH, ist eine Fokussierung auf das Konsumentenverhalten zentraler Bestandteil der vorliegenden Arbeit. Unternehmensspezifische Daten für die last dirty mile vervollständigen die PCF-Berechnungen der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH. Hierzu soll das Konsumentenverhalten untersucht werden. Die vorliegende Masterarbeit soll ein Beitrag zur Analyse der Ausprägung des PCF durch den Konsumenten leisten, um den PCF faktisch darstellen und seine Bedeutung genauer bestimmen zu können. Anhand der folgenden drei Forschungsfragen soll geklärt werden, welchen Einfluss das Konsumentenverhalten in der Nutzungsphase (last dirty mile) auf den PCF der Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT hat: 1. Wie erwirbt und konsumiert der Kunde die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT? 2. Wie hoch sind die dadurch entstehenden CO2e-Emissionen die und der daraus resultierende Anteil am gesamten PCF? 3. Welche Stellgrößen bzw. Handlungsempfehlungen können hieraus definiert bzw. gegeben werden? 2 1 Einleitung 1.3 Vorgehensweise Im ersten Teil (Kap. 2) werden das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH und seine bisherigen Umsetzungen bzw. Bemühungen im Bereich des Umweltmanagements, insbes. die Arbeiten zum PCF vorgestellt. Es folgt in Kap. 3 die Erörterung des Product Carbon Footprint mit den Lebenszyklusphasen entsprechend der PAS 2050 (von der Wiege bis zur Bahre). Hier werden aktuelle Entwicklungen anhand verschiedener Quellen wiedergegeben. In Kap. 4 werden die Methodiken, die zur Datenerhebung und folglich zu der Fragebogenentwicklung führen, vorgestellt. Die Durchführung der Verbraucherbefragung wird dargestellt und das statistische Verfahren der Auswertung erläutert. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in Kap. 5 zusammengestellt. In Kap. 6 werden zunächst die Methodik und die Ergebnisse der Befragung diskutiert. Darauf aufbauend folgen Szenariobetrachtungen um im Anschluss den Anteil der last dirty mile am PCF von MÄRKISCHES LANDBROT vergleichen und zu anhand diskutieren. verschiedener Schlussfolgerungen Literaturdaten und zu Handlungs- empfehlungen werden in Kap. 7 gegeben. Eine Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache wird im abschließenden Kap. gegeben. Hinweis In der vorliegenden Masterarbeit wird darauf verzichtet, jeweils die männlichen und weiblichen Endungen aufzuführen. Die hier verwendeten männlichen Endungen repräsentieren jeweils beide Geschlechter. 3 2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot 2 Das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ist eine mittelständische Demeter1-Bäckerei mit Sitz im Gewerbegebiet Berlin-Neukölln. Seit 1981, mit Übernahme der Bäckerei durch den heutigen Geschäftsführer Joachim Weckmann, werden hier ausschließlich ökologisch hergestellte Rohstoffe und Zutaten verarbeitet. Derzeit werden 36 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit beschäftigt, hinzu kommen jährlich vier Auszubildende. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 5 Mio. Euro (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7f). Das Unternehmen bezieht, entsprechend der Firmenphilosophie, den größten Teil seiner Rohstoffe aus der Region und manifestierte 2007 den damit verbundenen Leitgedanken in der Unterzeichnung der fair®ional-Charta. 80 % der Getreide stammen von Demeter-Betrieben in Brandenburg, die restlichen 20 % werden aus Sachsen bezogen. Andere Rohstoffe, wie bspw. Trockenfrüchte werden über Erzeugergemeinschaften, Vertriebsgesellschaften oder den Naturkosthandel in Demeter-Qualität angeliefert. Die Herkunft der Rohstoffe variiert jährlich Qualitätsschwankung. Eine aufgrund der langjährige natürlichen Ertrags- Zusammenarbeit und mit landwirtschaftlichen Betrieben in Brandenburg besteht mit dem Gut Peetzig in der Uckermark, dem Ökodorf Brodowin und dem Bio-Hof Apfeltraum im Landkreis Barnim, dem Bauerngut Jürgen Templin und dem Wulkower Hof im Märkisch Oderland sowie dem Landgut Pretschen im Dahme-Spreewald. Mit dem Hofgut Reichardt-Matthes in Sachsen sind langjährige Vertragsbeziehungen über die brandenburgischen Grenzen hinaus vorhanden (vgl. http://www.landbrot.de). Jährlich werden ca. 1.200 t Getreide verarbeitet, wovon etwa 90 % direkt vor dem Backen auf den eigenen zwei Steinmühlen vermahlen werden. Dies dient in erster Linie der Bewahrung der verschiedenen licht- und sauerstoffempfindlichen Aroma- und Vitalstoffe. Es werden täglich bis zu 40 verschiedene Sorten Brot, 14 Sorten Brötchen, 8 Sorten Kleingebäck, darunter Ciabatta, Baguette, Rosinenbrot und -zopf, und 6 Sorten Weiß- und Toastbrot nach den Demeter-Richtlinien in der Backstube gebacken. An den produktionsstarken Tagen, Donnerstag und Freitag, sind es bis zu 6.500 Brote pro Tag (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7ff und http://www.landbrot.de). 1 biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, die auf die anthroposophischen Impulse Rudolf Steiners zurückgeht (weiteres unter http://www.demeter.de) 4 2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot Die Demeter-Bäckerei ist ausschließlich eine Lieferbäckerei, d.h. sie besitzt kein eigenes Filialnetz. Sie beliefert überwiegend Bio-Supermärkte und Naturkostfachgeschäfte in Berlin und Brandenburg. Vereinzelt gibt es Abnehmer in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. In Abb. 1 ist die prozentuale Verteilung der Umsätze nach Abnehmer dargestellt. Unter „Sonstige“ sind Kindergärten, Cafés, Restaurants, und Kantinen zusammengefasst. Abb. 1: Prozentuale Verteilung der Umsätze der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT 2008: 10). Als Unterzeichner der fair®ional-Charta setzt sich das Unternehmen für fairen und regionalen Handel von Bio-Produkten in Berlin-Brandenburg ein. Seit 2007 betreibt die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH einen Museumsholzofen in der Alten Bäckerei Pankow (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 18). Hierbei handelt es sich nach eigenen Angaben um die erste CO2-neutrale Bäckerei Berlins (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. DEINERT am 04.01.2010). 2.1 Organisationsstruktur Zentrales Ziel des Unternehmens ist die Herstellung hochwertiger Produkte (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7f). Im Zentrum des unternehmerischen Handelns (vgl. Abb. 2) stehen die Ökologie, das HACCP2/ Qualitätsmanagement und die Unterstützung durch die Belegschaft bzw. Helfer, die „harmonisch im Gleichklang genährt werden“ sollen (MÄRKISCHES LANDBROT GmbH 2008: 7). „Diesem Bestreben dienen die drei Bereiche: 2 • Handwerk – Produktion • Dienstleistung – Verwaltung Eigenkontrollsystem der Gefahrenanalyse und kritischer Lenkungspunkte für die Lebensmittelsicherheit (vgl. http://www.bfr.bund.de/cd/800) 5 2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot • Dienstleistung – Handel Jeder Bereich vertritt also seine ureigensten Interessen. Vermittlungsarbeit wird von den Geschäftsführern geleistet. Unterstützt werden sie dabei vom Führungskreis sowie verschiedenen Arbeitskreisen“ (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008: 7). Abb. 2: Organigramm MÄRKISCHES LANDBROT GMBH (Quelle: MÄRKISCHES LANDBROT, aktualisiert 9.2.2010). 2.2 Umweltmanagement Umweltschutz ist, laut der Geschäftsführung, Ausgangspunkt des unternehmerischen Denkens und Handelns (vgl. MÄRKISCHES LANDBROT GmbH 2008: 9). Einen wesentlichen Teil der Unternehmensaufgabe nehmen deshalb die Konzeptionen moderner Umweltschutz- bzw. Nachhaltigkeitsstrategien ein. Seit 1995 werden Umweltkennzahlen auf der Basis von Ökobilanzierungen im Unternehmen erfasst. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ist als eines der ersten deutschen Unternehmen EMAS3-zertifiziert und brachte 2008 bereits die fünfte Umwelterklärung heraus (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2008). An EMAS 3 teilnehmende Unternehmen müssen eine Umwelterklärung auch als EU-Öko-Audit bekannt; Umweltmanagementsystem, das in der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 vom 19.03.2001 als freiwilliges Instrument geregelt ist (vgl. http://www.emas.de/) 6 2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot veröffentlichen, in der u.a. über die direkten und indirekten Umweltaspekte, die Umweltleistung und die Umweltziele berichtet wird. Die Umwelterklärung wird von einem unabhängigen Umweltgutachter, der einer staatlichen Überwachung unterliegt, auf ihre Richtigkeit hin überprüft (vgl. MÜLLER, MOUTCHNIK UND FREIER In BAUMAST, PAPE (HRSG.) 2008: 53). Sie ist für kleine und mittlere Unternehmen im Prüfintervall von 4 Jahren zu validieren (vgl. VERORDNUNG (EG) Nr. 1221/ 20094 vom 25. November 2009). Die Konsequenz ihres ökologischen Engagements ist nicht nur die Erfassung und Reduzierung unternehmenseigener Emissionen, sondern auch die Betrachtung und Identifizierung von Einsparungspotenzialen entlang der gesamten Wertschöpfungskette5. Als ein Beispiel für die Unternehmensverantwortung, der sich die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH stellt, kann das CO2-Ausgleichsprojekt genannt werden. Hier beteiligt sich das Unternehmen seit 2005 über den Verein „Prima Klima“ zur Wiederaufforstung von Regenwäldern in Madagaskar, um einen Teil der durch den Betrieb entstehenden Emissionen zu kompensieren. So konnten 2005 10 ha Drachenbaum-Regenwald aufgeforstet werden. 2008 wurde diese Fläche auf 40,3 ha erweitert (MÄRKISCHES LANDBROT GMBH 2009b: 24f). Für „seine Leistungen auf dem Gebiet der Ressourcen schonenden Backwarenproduktion unter weitgehendem Einsatz erneuerbarer Energien sowie seines in diesem Zusammenhang bewiesenen Engagements für den Umweltschutz“ 14. Januar 2010 erhielt den der Geschäftsführer Bäckermeister Alfred Joachim Kühn Weckmann Preis (vgl. am BERLIN- BRANDENBURGISCHE GESELLSCHAFT FÜR GETREIDEFORSCHUNG E.V.). 2.2.1 Product Carbon Footprint bei MÄRKISCHES LANDBROT Nach Aussagen der Geschäftsführung ist das Motiv für die Berechnung eines PCF die sich seit Jahren abzeichnende Klimakrise, welche in den nächsten Jahren enorme Anstrengungen sowohl von der Wirtschaft als auch vom Verbraucher erfordern wird, um das Produktions- und Konsumverhalten zu überdenken und zu ändern (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. DEINERT am 04.01.2010). Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH sieht den PCF 4 5 kurz als EMAS III bezeichnet (vgl. http://www.emas.de/) Weg des gesamten Produkts bzw. der Dienstleistung vom Lieferanten über den Hersteller bis zum Endkunden 7 2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot auch als ein Instrument, die Auswirkungen der eigenen Produktion zu beleuchten, um so strategische Managemententscheidungen zu erleichtern. Eine Identifizierung weiterer Prozessoptimierungspotenziale in der Produktion hält die Geschäftsleitung für möglich. Nach eigenen Angaben konnten bereits in den letzten Jahren Ressourcen- und Emissionseinsparungen auf Grundlage der Ökobilanzergebnisse umgesetzt werden. Hier kann die Nutzung von 100 % Ökostrom, die Erweiterung der Photovoltaikanlage, die Einführung eines Holzbackofens auf Basis regenerierbarer Holzpelletsfeuerung und die Teilkompensation der CO2-Emissionen durch die Teilnahme am Projekt zur Urwaldaufforstung in Madagaskar genannt werden (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. CHRISTOPH DEINERT am 04.01.2010). V.a. soll der PCF veranschaulichen, welchen Anteil der Verbraucher auf der last dirty mile zur CO2e-Bilanz beisteuert. Hierzu ist eine Veröffentlichung der Ergebnisse beabsichtigt. Darüber hinaus ist die Veröffentlichung eines eigenen CO2e-Rechners für die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT auf der Firmenhomepage geplant. Das Wecken des Bewusstseins der Verbraucher für nachhaltige Fragestellungen ist auch der Hauptgrund, warum MÄRKISCHES LANDBROT die Umweltmanagementergebnisse dem Verbraucher zugänglich macht (Gespräch mit dem Geschäftsführer DIPL.-ING. CHRISTOPH am 04.01.2010). Seit 2008 beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Thema PCF. Seit dieser Zeit wurden zwei Bachelorarbeiten zur Erstellung und Umsetzbarkeit von PCF angeregt und betreut. In der Bachelorarbeit „Einfluss der landwirtschaftlichen Erzeugung auf die CO2Bilanz eines Brotes – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“ hat GOLLNOW (2008) die CO2e-Emissionen für die landwirtschaftliche Erzeugung der Rohstoffe Weizen, Roggen und Sonnenblumenkerne, die zur Herstellung eines Sonnenblumenbrotes benötigt werden, ermittelt und bewertet. Die Einbettung des Themas in die gesamte PCF-Berechnung von MÄRKISCHES LANDBROT ist in Abb. 3 dargestellt. In der Bachelorarbeit „Ermittlung von Product Carbon Footprints für KMU – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“ hat SCHUMACHER (2009) gemeinsam mit MÄRKISCHES LANDBROT exemplarisch für ein 1 kg Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT einen PCF erstellt, um 8 2 Das Unternehmen Märkisches Landbrot praxisnah den Aufwand für die Erstellung von PCF in kleinen6 und mittleren7 Unternehmen (KMU) herauszuarbeiten. Aktuell werden interne Berechnungen erhoben, um Anfang 2010 die ersten PCF zu veröffentlichen. Aufgrund der verschiedenen „konsequenten Nachhaltigkeitsbemühungen“ (DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS 2009) und für seine Bemühungen hinsichtlich der Erstellung von PCF wurde das Unternehmen im November 2009 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2009 unter den Top 3 in der Kategorie Deutschlands nachhaltigste Produktion ausgezeichnet. 2.3 Zwischenfazit Die Firmenphilosophie des Unternehmens und das Engagement im Bereich des Umweltmanagements legt nahe, dass sich die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH auch mit dem aktuellen Thema PCF auseinandersetzt, um auch hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zum einen birgt dies neue Potenziale, um einzelne Schritte und Prozesse im Produktlebenszyklus zu identifizieren und zu optimieren. Zum anderen können durch die Informationsweitergabe die Verbraucher für das Thema sensibilisiert und zu einer möglichen Änderung des Konsumverhaltens angeregt werden. Als eines der ersten Unternehmen möchte MÄRKISCHES LANDBROT den PCF seiner Produkte zum Anfang des Jahres 2010 veröffentlichen und verspricht sich mit dieser Marketingstrategie einen Marktvorteil gegenüber Wettbewerbern. Hierzu ist u.a. die Veröffentlichung eines eigenen CO2eRechners für die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT auf der Firmenhomepage vorgesehen. 6 7 Unternehmen, die weniger als 50 Beschäftigte und einen Jahresumsatz bzw. einer Jahresbilanz von höchstens 10 Mio. Euro haben (vgl. http://www.mittelstandswiki.de/KMU) Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro bzw. eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro haben (vgl. http://www.mittelstandswiki.de/KMU) 9 3 Product Carbon Footprint 3 Product Carbon Footprint Der Carbon Footprint erfasst das Treibhauspotenzial (GWP) eines Landes, eines Unternehmens oder eines Produkts entlang einer festgelegten Zeitspanne. Im Fall des Product Carbon Footprint (PCF) handelt es sich um die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen eines einzelnen Produktes entlang der gesamten Lebensdauer (von der Wiege bis zur Bahre, engl. cradle-to-grave). Häufig wird im deutschen Sprachgebrauch auch vom CO2Fußabdruck gesprochen, was jedoch zu Missverständnissen führen kann; denn schließlich werden alle Emissionen der sechs im Kyoto-Protokoll stehenden Treibhausgase8 bilanziert und nur zur besseren Vergleichbarkeit und somit Vereinfachung in CO2-Äquivalente (CO2e) umgerechnet (vgl. FLECK 2008: 4f). Folglich müsste korrekterweise vom CO2e-Fußabdruck bzw. Product Carbon Equivalent Footprint gesprochen werden. Der Weltklimarat verschiedenen (IPCC) hat Werte Treibhausgase der Treibhauspotenziale veröffentlicht, die die der mittlere Erwärmungswirkung über den Zeitraum von 100 Jahren darstellen (siehe Tab. 1). Tab. 1: Treibhauspotenziale ausgewählter Treibhausgase bezogen auf eine Zeitspanne von 100 Jahren (GWP100) (Quelle: Eigene Darstellung nach IPCC 2007: 212). Treibhausgase chemische Formeln Treibhauspotenziale (GWP100) in kg CO2/ kg Substanz Kohlenstoffdioxid CO2 1 Methan CH4 25 Distickstoffmonoxid (Lachgas) N2O 298 teilhalogenierte und perfluorierte Flurkohlenwasserstoffe H-FKWs und PFCs Schwefelhexafluorid SF6 124 bis 14.800 22.800 Der Effekt eines Treibhausgases beruht auf seiner Fähigkeit, die von der Erdoberfläche reflektierte Wärmestrahlung im Infrarotbereich zu absorbieren und so die Atmosphäre zu erwärmen. Dieser ist als natürlicher Treibhauseffekt bekannt. Der zusätzliche, anthropogene Treibhauseffekt wird durch den Anstieg der Gaskonzentrationen in der Troposphäre9 verursacht, so dass es zu 8 9 einer erhöhten Strahlungsabsorption in der Atmosphäre kommt. Kohlenstoff, Methan, Distickstoffoxid, Schwefelhexafluorid, teilhalogenierte und perfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe untere Schicht der Atmosphäre 10 3 Product Carbon Footprint Folgewirkung ist die Erhöhung der Temperatur in der Troposphäre, die wiederum verschiedene Klimawirkungen, wie bspw. das Abschmelzen von Gletschern und arktischem Eis zur Folge hat (vgl. KLÖPFER, GRAHL 2009: 224f; 252f). Die entstehenden Treibhausgase lassen sich für den Produktionsprozess in einem Unternehmen in drei Gruppen einteilen: Direkte Emissionen, die aus Prozessen und Aktivitäten resultieren, die von dem Unternehmen unmittelbar kontrolliert werden können, bspw. durch die Wahl des fossilen Brennstoffes. Indirekte Emissionen, die bei der Herstellung von Vorprodukten und deren Transport anfallen. Diese Emissionen können nur indirekt von dem Unternehmen beeinflusst werden, bspw. durch die Wahl der Rohstoffe. Emissionen, die aus der Nutzung von elektrischem Strom resultieren. Auch diese Emissionen kann das Unternehmen nur indirekt beeinflussen, etwa durch die Wahl erneuerbarer Energien (vgl. NOLTE, OPPEL 2009: 111f) Produktbezogene CO2-Bilanzen gewinnen vor dem Hintergrund der Klimadebatte, des anthropogen verursachten Klimawandels und dem großen Reduktionspotential im Bereich Konsum und Ernährung zunehmend an Bedeutung. Derzeit laufen weltweit Pilotprojekte, die Vor- und Nachteile einzelner Auslegungsregeln zur Erfassung von PCF deutlich machen sollen. Am weitesten fortgeschritten ist der britische PAS 2050-Standard, der in der finalen Version vom Oktober 2008 auf Basis der Ökobilanznorm ISO 14040ff die Systemgrenzen für den Lebenszyklus eines Produktes von der Wiege bis zur Bahre (engl. cradle-to-grave) (vgl. Abb. 3) klar definiert (BRITISH STANDARDS INSTITUTION 2008b: IV). Bei der PAS handelt es sich um eine öffentliche Anforderung, aber noch nicht um eine international gültige Norm. Eine ISO Norm ist zum internationalen Konsens notwendig und wird frühestens Ende 2010 erwartet (BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 2). 3.1 Produktlebenszyklus Grundlage aller Ökobilanzen und auch des PCF ist die Ökobilanzierung (LCA) gemäß der internationalen Norm ISO 14040ff, die in die Familie der 11 3 Product Carbon Footprint ISO 1400010 gehört (vgl. KLÖPFER, GRAHL 2009: 15). Dabei wird gemäß der PAS 2050 der gesamte Lebenszyklus (von der Wiege bis zur Bahre engl. cradle-to-grave) eines Produktes betrachtet, der die Phasen Rohstofferzeugung, Produktion, Distribution, Nutzung und Entsorgung bzw. Recycling umfasst. In Abb. 3 ist beispielhaft der Lebenszyklus für Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT dargestellt. Die in der Masterarbeit und in der Bachelorarbeit von GOLLNOW (vgl. GOLLNOW 2008) behandelten Bereiche sind markiert. Abb. 3: Produktlebenszyklus – Schritte nach PAS 2050 (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BSI 2008A. 11 und GOLLNOW 2008: 22). Für alle Produktlebensphasen sind während des Entwicklungsprozesses stets die zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt zu bedenken und in den Planungs- und Entscheidungsphasen zu berücksichtigen. So lassen sich bspw. in der landwirtschaftlichen Rohstofferzeugung Entscheidungen über die Menge und den Einsatz mineralischer Dünger, chemischer Pflanzenschutzmittel und der Maschinen treffen. Studien des Umweltbundesamtes belegen, dass Unternehmen der umweltorientierten Produktentwicklung einen hohen Stellenwert einräumen, um zum einen eine sichere Marktposition zu erhalten zum anderen um Kosten zu sparen und innovative Produkte zu erzeugen (vgl. NOLTE, OPPEL 2009: 109). Während der Produktentwicklung können bereits bis zu 80 % der zukünftigen Umweltauswirkungen – durch Herstellung, Gebrauch und Entsorgung, 10 befasst sich mit dem Umweltmanagement (vgl. KLÖPFER, GRAHL 2009: 15) 12 3 Product Carbon Footprint festgelegt werden. Daraus ist ersichtlich, welchen großen Einfluss Produktentwickler, -manager und Konstrukteure haben können. Ökologische Produktentwicklung muss deswegen auf einer umfassenden gesamtheitlichen Betrachtung des Produktlebenszyklus aufbauen. Berücksichtigt werden kann hierbei z.B. der vermehrte Einsatz von recycelten Rohstoffen, der Einsatz energieeffizienter Produktionsanlagen (adäquates Energiemanagement), die Langlebigkeit der Produkte und die Verpackungsminimierung, um an dieser Stelle nur einige Möglichkeiten zu nennen. In der Produktdokumentation kann bspw. durch Hinweise zur umweltfreundlichen Nutzung das Verbraucherverhalten beeinflusst werden (vgl. NOLTE, OPPEL 2009: 111ff). Um an den zentralen Aspekten für die ökologische Produktion anzuknüpfen wird in der vorliegenden Masterarbeit der Fokus auf die last dirty mile gelegt (vgl. Forschungsfragen in Kap. 1.2). Die last dirty mile fasst die Nutzungsphase eines Produktes durch den Verbraucher und die Entsorgung des Produktes Rohstofferzeugung und und der Verpackung zusammen. dem Produktionsprozess, die Neben ein der enormes Reduzierungspotenzial für Emissionen darstellen, ist die last dirty mile eine der Stellgrößen, an der jeder Konsument eigeninitiativ werden kann. Hersteller nutzen derzeit schon verschiedene Verbraucherhinweise auf den Verpackungen, um ihre Kunden einen Ressourcen schonenden Umgang mit den Produkten aufmerksam zu machen und sie über ein effektives Verhalten aufzuklären. Als bekanntes Beispiel kann die Nutzung der Marke Der Grüne Punkt auf den Verpackungen genannt werden. Das Lizenzzeichen gibt dem Verbraucher Auskunft zur richtigen Entsorgung des Produktes bzw. der Verpackung und dient dem Hersteller dazu seine Produktverantwortung gemäß der Verpackungsverordnung (VerpackungsV vom 12. Juni 1991, BGBl. I 1234) wahrzunehmen (vgl. DER GRÜNE PUNKT). Verschieden Studien (BRUNNER IN FISCHER, HAHN (HRSG.) 2001; JUNGBLUTH 2000; FAIST 2000 UND TAYLOR 2000) zeigen, dass die Änderungen von Verbrauchsmustern enorme Emissionseinsparungen mit sich bringen. So konnte anhand dieser Studien gezeigt werden, dass die Ernährungsform (Ovo-lacto-Vegetarier, Vollwertköstler oder Mischköstler) einen großen Einfluss auf die CO2-Bilanz ausübt (vgl. TAYLOR 2000). Zusätzliche Kriterien, die sich positiv auf die Bilanz auswirken sind die Saisonalität, die Regionalität, der Verzicht auf Tiefkühlkost und der Kauf von Bio-Produkten (vgl. JUNGBLUTH 2000; FAIST 2000). 13 3 Product Carbon Footprint BRUNNER kommt zu dem Ergebnis, dass ein Fünftel aller direkten und indirekten Materialentnahmen der Ernährung zugeordnet werden können, ein Viertel davon nur für die Lebensmittelzubereitung und Einkaufsfahrten (vgl. BRUNNER IN FISCHER, HAHN (HRSG.) 2001: 208). JUNGBLUTH kommt schließlich zu dem Schluss, dass die Verpackung nur einen sehr kleinen Anteil der Umweltbelastung ausmachen kann, dagegen die Herkunft der Produkte (regional oder Übersee) einen sehr großen. Neben den Treibhausgasen als Schadstoffe betrachtet JUNGBLUTH in seiner Dissertation zusätzlich weitere Umweltfaktoren wie etwa die Versauerung der Böden und den Schwermetalleintrag (vgl. JUNGBLUTH 2000). FAIST identifiziert in ihrer Dissertation den Primärenergiebedarf für Lebensmittel, der mit etwa 31 % auf die Landwirtschaft, 35 % auf industrielle Prozesse und 27 % auf die Haushalte (inkl. des Transports von der Filiale zum Haushalt und der Energie zum Kühlen und Kochen) zu verteilen ist (vgl. FAIST 2000). 3.2 Aktuelle Entwicklungen Das im Jahr 2007 in Großbritannien von der Carbon Trust11 in Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen entwickelte erste CO2eLabel hat weltweit die Diskussion um produktbezogenen Klimaschutz und Treibhausbilanzen von Produkten beschleunigt. Anfang des Jahres 2008 kündigte das britische Handelsunternehmen Tesco an, für alle 70.000 von Ihnen vertriebenen Produkte einen PCF zu erstellen und ihre Produkte mit dem Carbon Reduction Label (Abb. 4) zu versehen (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 1). Es folgten international zahlreiche Ansätze zur Berechnung der Emissionen und zur klimabezogenen Produktkennzeichnung (CO2e-Labelling). Häufig werden Berechnungen auf Grundlage der PAS 2050 durchgeführt, wie es bei den Emissionsermittlungen für das Carbon Reduction Label der Fall ist. Einige Umsetzungen sehen die Bestimmungen der PAS 2050 als unzureichend an und ergänzen diese mit anderen Standards (z.B. mit Empfehlungen des IPCC) oder sogar mit eigenen individuellen Grundlagen. In der klimabezogenen Produktkennzeichnung und dem CO2e-Labelling gibt es international zahlreiche Initiativen. An dieser Stelle sollen kurz die 11 von der britischen Regierung initiierte Organisation mit dem Ziel der Verringerung von CO2Emissionen in Industrie und Verwaltung (vgl. THE CARBON TRUST 2009) 14 3 Product Carbon Footprint wichtigsten grundsätzlichen Typen erläutert werden (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 24ff). Das CO2-Label, wie bspw. das bereits genannte Carbon Reduction Label, das nur an Unternehmen vergeben wird, welches sich zu einer Reduzierung des PCF über zwei Jahre verpflichtet. Die Methodik weist die genaue Erfassung eines CO2e-Wertes auf, in dem aber nicht alle Lebenszyklusphasen des Produktes erfasst sein müssen. Darüber hinaus hält das Label verschiedene (Nutzungs-)Informationen für die Kunden bereit. Das Ziel des Labels ist das Heranziehen zur Vergleichbarkeit mit anderen Produkten. Das CO2e-Siegel, welches Produkte einer Produktgruppe klimapositiv auszeichnet. Als Beispiel kann an dieser Stelle das in der Schweiz durch den unabhängigen Verein Climatop ausgezeichnete approved by climatop Label (Abb. 4) genannt werden. Hierbei werden Produkte mit dem Label ausgezeichnet, welche im Verlauf ihres Lebenszyklus mindestens 20 % weniger CO2 verursachen als Konkurrenzprodukte. Neben Anforderungen an die Klimaverträglichkeit des Produktes muss das Produkt auch andere ökologische und soziale Standards erfüllen. Produkte mit dem approved by climatop Label sind ausschließlich Eigenmarken der Handelskette Migros (vgl. CLIMATOP). Das klimaneutrale Label, wie bspw. das in Abb. 4 dargestellte Stop Climate Change Label, welches die AGRA-TEG Agrar- und Umwelttechnik GmbH entwickelt hat, kennzeichnet Produktzertifizierung gelten klimaneutrale neben Produkte. der Für Erfassung die der Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette des Produkts, die Einleitung von verbindlichen Maßnahmen zur Minderung und Neutralisierung der durch die PCF ermittelten unvermeidlichen THGEmissionen durch den Kauf von Emissionsrechten. (vgl. AGRA-TEG Agrarund Umwelttechnik GmbH). Das Umweltlabel mit Klimafokus, das nicht notwendigerweise den PCF zur Charakterisierung der Klimarelevanz von Produkten nutzt, sondern insbes. bei Energie verbrauchenden Produkten i.d.R. den Energiebedarf. Ausgezeichnet werden auch hier die besten 20 % einer Produktgruppe, vorausgesetzt der Hersteller bewirbt sich um das freiwillige Label. Die Vergabekriterien werden regelmäßig aktualisiert, so dass ein sog. TopRunner-Ansatz erfolgt (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 26). Als Beispiel kann an 15 3 Product Carbon Footprint dieser Stelle das deutsche Umweltzeichen Blauer Engel (Abb. 4) genannt werden. Hier wird es künftig vier Kategorien geben, die jeweils als Zusatz im Logo ergänzt werden: „Schützt das Klima“, „Schützt die Ressourcen“, „Schützt das Wasser“ und „Schützt die Gesundheit“. Abb. 4: Auswahl an klimabezogener Produktkennzeichnung: (1.) Carbon Reduction Label, (2.) approved by climatop, (3.) Stop Climate Change, (4.) Der Blaue Engel (Quelle: (1.) THE CARBON TRUST (2009), (2.) CLIMATOP, (3.) AGRA-TEG GMBH, (4.) RAL GGMBH). Die Initiativen der vorgestellten Produktlabel erfolgen derzeit auf freiwilliger Basis. In Einzelfällen, wie etwa in Frankreich, wird über verpflichtende Formen der Produktkennzeichnung diskutiert. Hier wurde in der sog. UmweltGenerelle ein Vorschlag erarbeitet, der eine Informationspflicht der Konsumenten über den Verbrauch von Ressourcen, die freigesetzten Treibhausgasemissionen und andere Umweltwirkungen, die im Produktlebenszyklus der Produkte entstehen, ab Januar 2011 vorsieht. Allerdings ist diese Regelung vom französischen Parlament bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verabschiedet (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 27). Eine internationale Norm zur Erstellung von PCF fehlt bisher, weshalb die Normungsarbeit für einen Standard zur Erstellung und zur Kommunikation der Ergebnisse auf den Weg gebracht wurde. Um einen solchen wissenschaftlich fundierten und international harmonisierten Standard zur Erfassung von PCF zu schaffen, gibt es seit Mitte 2008 zwei parallele Initiativen: (1.) Die International Organization for Standardization (ISO) erarbeitet die internationale Norm Carbon Footprints of Products, die 2011 veröffentlicht werden soll. Auch in Deutschland gibt es dazu im Deutschen Institut für 16 3 Product Carbon Footprint Normung e. V. (DIN) Aktivitäten mit gemeinsamen Arbeitskreisen mehrerer Ausschüsse, die den nationalen Beitrag zur Norm liefern. (2.) Im Dialog mit internationalen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Umweltverbänden haben der World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) und das World Resources Institute (WRI) im Rahmen der GHG-Protokoll-Initiative begonnen, bis zum Sommer 2010 den Product and Supply Chain Accounting and Reporting Standard zu entwickeln. In Deutschland hat zusätzlich das PCF Pilotprojekt im November 2008 unter der Trägerschaft von WWF, Öko-Institut, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und THEMA1 Unternehmen zusammen geführt, um branchenübergreifend für ausgewählte Produkte die jeweiligen PCF zu ermitteln. Das PCF Pilotprojekt versteht sich als offene Plattform, die im direkten Dialog mit nationalen und internationalen Akteuren und Stakeholdern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft steht. Gemeinsam wird an der internationalen Harmonisierung einer einheitlichen Erfassungsmethodik gearbeitet. In diesem Zusammenhang wird im Pilotprojekt diskutiert, ob und gegebenenfalls wie eine klimabezogene Produktkennzeichnung z.B. in Form eines Labels erfolgen kann. Durch intensives praktisches Arbeiten mit einzelnen Fallstudien konnten erste Beiträge zur Vereinheitlichung der methodischen Grundlagen geleistet und Empfehlungen für deren Weiterentwicklung ausgesprochen werden. Grenzen des PCF werden allerdings in einer umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten gesehen, die auf Basis des PCF nicht möglich seien (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f), da weitere Umwelteinwirkungen, wie Eutrophierung, Toxizität oder Versauerung von Böden und Gewässern ebenso wenig berücksichtigt werden können wie soziale Aspekte. Unsicherheiten werden auch in der Herkunft und Qualität der Daten bzw. der Definition bestimmter Annahmen in einzelnen Lebensphasen des Produktes gesehen (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f). Als weiteres Problem wird der personelle und finanzielle Aufwand der mit der Bilanzierung von PCF verbunden ist genannt, der es vor allem für Unternehmen mit breitem Produktportfolio erschwert, in kürzerer Zeit für jedes einzelne Produkt einen PCF zu erstellen (vgl. PCF PILOTPROJEKT DEUTSCHLAND 2009: 18f). 17 3 Product Carbon Footprint Im November 2009 veröffentlichte das Umweltbundesamt in einem Memorandum zum Product Carbon Footprint (BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009) klare Empfehlungen für die offenen und strittigen Teile der Methodik, die künftig in den internationalen Standardisierungsprozess mit einfließen sollen. Für die praktische Umsetzung in der Übergangszeit bis 2011, innerhalb der die ISO Norm veröffentlicht werden soll, werden Vorschläge gegeben. Darüber hinaus werden Anforderungen an eine gute und erfolgreiche klimabezogene Produktkennzeichnung formuliert und Einschätzungen zu den bestehenden CO2e-Labeln gegeben. Speziell für die Erstellung von PCF für Lebensmittel werden aufgrund verschiedener genannter Gründe Umsetzungs- schwierigkeiten in der Produktkennzeichnung gesehen. In absehbarer Zeit wird kein System entstehen, dass für tausende unterschiedliche Lebensmittel in den Handelsgeschäften regelmäßig und wettbewerbsrechtlich zuverlässig aktuelle CO2e-Werte kennzeichnen kann (BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009). Das österreichische Handelsunternehmen HOFER KG hat im Januar 2010 einen CO2e-Rechner für seine gehandelten Zurück zum Ursprung BioLebensmittel Lebensmitteln veröffentlicht mit und im konventioneller Vergleich zu Rohstofferzeugung „herkömmlichen“ (Landwirtschaft) bewertet (vgl. HOFER KG). Bei der Bilanzierung wird die last dirty mile (Nutzung und Entsorgung) nicht berücksichtigt, d.h. es werden nur die Lebenszyklusphasen Rohstofferzeugung, Produktion und Distribution einbezogen (vgl. Abb. 3). 3.3 Zwischenfazit Die Herstellung von Produkten belastet immer die Umwelt, die Höhe der Umweltbelastungen ist dabei aber durchaus variabel. Betrachtet man den Lebenslauf eines Produktes, bieten sich in jeder Phase Möglichkeiten für die Einsparung von Emissionen. So können im Produktionsprozess anfallende Abfälle z.B. als Indikatoren betrieblicher Ineffizienz angesehen werden. Mit Blick auf den Klimaschutz ist die Verwendung der Ressource Energie der wichtigste Anknüpfungspunkt für umweltorientierte Produktion. Durch die Ermittlung von PCF im Unternehmen kann das Bewusstsein für die Klimarelevanz der eigenen hergestellten Waren und Dienstleistungen bei Mitarbeitern, Lieferanten und Unternehmensleitungen gesteigert werden und 18 3 Product Carbon Footprint zu Optimierungsprozessen führen. Reduktionspotenziale können identifiziert und eine (Weiter-) Entwicklung der firmeneigenen Klimastrategie gewährleistet werden. Enorme Potenziale birgt eine umweltorientierte Produktion zusätzlich, indem Kosten für nachsorgenden Umweltschutz eingespart werden (vgl. NOLTE, OPPEL 2009: 109). Eine transparente Dokumentation des PCF, z.B. durch ein Label, schafft eine Grundlage zur gezielten Produktkennzeichnung und gibt Hinweise zur Förderung eines klimaverträglichen Konsums durch den Verbraucher. Bei der Vielzahl verschiedenster Entwicklungen sowohl auf Ebene der Berechnungen als auch in der Produktkennzeichnung durch verschiedene Label wird schnell ersichtlich, dass ein international konformer Standard notwendig ist. Auf der Basis der ISO 14040ff der Ökobilanzierung ist eine Bewertung der Klimarelevanz von Waren und Dienstleistungen bereits möglich. Zur Vergleichbarkeit von PCF werden ungeklärte Fragen innerhalb der nächsten zwei Jahre durch den WBCSD/WIR- und ISO-Prozess international harmonisiert (vgl. PCF Pilotprojekt Deutschland 2009: 25). In der internationalen Debatte werden neben der unternehmensinternen Optimierung und der Vergleichbarkeit numerisch ermittelter CO2-e-Werte verschiedene weitere Ziele für die Erstellung von PCF formuliert. Je nach Zielsetzung muss der jeweilige Rahmen zur Erfassung unterschiedlich gesteckt werden, was eine einheitliche Methodik erschwert. Hier gilt es, allgemeine Ziele zu definieren, um sie methodisch abdecken zu können. Nach den Einschätzungen des Memorandums des Umweltbundesamtes 2009 werden bei der derzeitigen Datenverfügbarkeit voraussichtlich in den nächsten Jahren einige Ziele nicht erreichbar sein (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 4f). Kritik gibt es außerdem von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), die der CO2-Kennzeichnung auf Lebensmitteln kritisch gegenübersteht. Es müsse im Rahmen der gesamten Wertschöpfungskette an ‚relevanten Stellschrauben gedreht‘ werden, um den Ausstoß schädlicher Klimagase zu verringern, so Jürgen Abraham, Vorsitzender der BVE. Ein effizienter Energie- und Rohstoffeinsatz in Produktions- und Verfahrensabläufen sei in der Ernährungsindustrie übliche Praxis, sagt Abraham, und die CO2-Kennzeichnung stelle keinen Lösungsbeitrag dar (vgl. BUNDESVEREINIGUNG DER DEUTSCHEN ERNÄHRUNGSINDUSTRIE E. V. 2009). 19 4 Methodik 4 Methodik Nachdem in Kap. 2 das Unternehmen MÄRKISCHES LANDBROT GmbH vorgestellt und die theoretische Einbettung des Themas durch die Erörterung des PCF in Kap. 3 durchgeführt wurde, folgt in diesem Kapitel die Erläuterung zur Methodenwahl der im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchzuführenden empirischen Untersuchung. Es gilt, Informationen über das Konsumentenverhalten zur Nutzung und Entsorgung (last dirty mile) der Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT zu erhalten, um schließlich deren Ausprägung am PCF ausgewählter Produkten von MÄRKISCHES LANDBROT zu ermitteln. Hierzu wird Datenerhebungsmethode im folgenden sowie die Kapitel die Durchführung Wahl der und die Auswertungsmethode vorgestellt. 4.1 Wahl der Methode Um Informationen darüber zu erhalten, wie der Kunde die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT erwirbt und konsumiert, bietet sich ausschließlich die Datengewinnung durch Primärerhebung an. Da es zu der genannten unternehmensspezifischen Fragestellung noch keine Sekundärdaten12 gibt, ist eine Primärdatengewinnung notwendig, bei der zur Beantwortung der Fragestellung benötigte Informationen originär erhoben werden. Es gibt zur primären Datengewinnung sozialer Daten vier Erhebungsmethoden: die Beobachtung, die Befragung, das Experiment und die Inhaltsanalyse (vgl. ATTESLANDER 2008: 48). Bei den verschiedenen Erhebungsmethoden gibt es zahlreiche Ausführungsmöglichkeiten, so dass die jeweils passende Methode für die entsprechende Fragestellung und Zielsetzung zu wählen ist (vgl. ATTESLANDER 2008: 48). Aus den in Kap. 1.2 vorgestellten Forschungsfragen wird unmittelbar ersichtlich, dass sich die Methoden der Beobachtung, des Experiments und der Inhaltsanalyse nicht eignen. Ausschließlich die Befragung ist als geeignete Methode zu wählen, da Elemente des Einkaufs- und Konsumverhaltens, das Interesse an Informationen zum PCF und Faktoren wie soziodemographische Kriterien nur durch den einzelnen Konsumenten selbst beantwortet werden können. 12 bei der sekundären Datengewinnung werden bereits vorhandene, ursprünglich für andere Zwecke erhobene Daten aufbereitet, analysiert und ausgewertet (vgl. KROMREY 2006: 67ff) 20 4 Methodik Hinsichtlich der Befragungsmethoden können schriftliche, telefonische, persönliche und computergestützte Verfahren unterschieden werden. Verschiedene Typen und Kombinationen – wie narratives Interview, LeitfadenBefragung, Befragung mit Fragebogen – sind möglich (vgl. ATTESLANDER 2008: 129ff). Aufgrund der Tatsache, dass keine Kundendateien von MÄRKISCHES LANDBROT Konsumenten vorliegen, scheidet die Möglichkeit der telefonischen Befragung aus. Die computergestützte Befragung kommt ebenfalls nicht in die engere Wahl, da es zum einen schwierig ist den Konsumenten von MÄRKISCHES LANDBROT auf diesem Weg zu erreichen und sich zum anderen als technisch zu aufwändig darstellt. Aufgrund der Forschungsfragen und des zeitlichen Rahmens wird eine Kombination aus schriftlicher und persönlicher Form gewählt: die persönliche Befragung (Interview) anhand eines Fragebogens. 4.2 Fragebogenentwicklung Ziel der Befragung ist es, Informationen zu den unter Kap. 1.2 genannten Forschungsfragen zu erhalten. Die ersten Fragen dienen der Kontaktaufnahme, die das Interesse und die Kommunikationsbereitschaft der Kunden wecken sollen. Sie werden häufig auch als Eisbrecherfragen bezeichnet (vgl. KIRCHHOFF, KUHNT, LIPP, SCHLAWIN 2008: 19f). Hier werden die Häufigkeit und Gründe für den Kauf von Bio-Brot erfragt. Im Fragebogen wird der Fokus auf die Einkaufs- und Konsumgewohnheiten der Kunden gerichtet, insbes. die Verwendung und Verwertung der Produkte sowie Fragen zum Einkaufsweg. Es folgen Fragen, die sich nach dem Interesse an der Thematik des Klimawandels und am CO2-Fußabdruck erkundigen. Diese Fragen sind zwar nicht Teil der Forschungsfragen, sie wurden dennoch auf Wunsch der Geschäftsleitung von MÄRKISCHES LANDBROT in den Fragebogen aufgenommen. Die soziodemografischen Fragen, die der Beschreibung der Stichprobe dienen, runden den Fragebogen ab. Der Fragebogen (im Anhang A-3) enthält insgesamt 34 Fragen. Es werden sowohl offene als auch geschlossene Fragen gewählt. Die offenen Fragen lassen frei formulierte Antworten zu. Die geschlossenen Fragen enthalten vorgegebene Antwortmöglichkeiten, hier sind vor allem dichotome13 und 13 Antwortformat mit zwei Ausprägungen wie bspw. ‚weiblich oder männlich‘, ‚ja oder nein‘ (vgl. BORTZ 2005: 788) 21 4 Methodik trichotome Antwortformate (Nominalskala) sowie Antworten in Ratingskalen14 gewählt (vgl. RAAB-STEINER 2008: 2ff). Die offene Fragestellung wird dann gewählt, wenn individuelle Antworten gewünscht werden; so wird eine Vorauswahl oder Beeinflussung durch vorgegebene Antwortkategorien im Vorfeld vermieden (siehe Fragen 4 und 5). Bei etwa der Hälfte der Fragen handelt es sich um geschlossene Fragen, die den positiven Aspekt haben, dass sie der Befragte zügig beantworten kann. Das erhöht möglicherweise die Bereitschaft an der Umfrage teilzunehmen. Dabei werden Varianten mit einfacher Auswahlmöglichkeit als auch mit Mehrfachantworten verwendet. Diese Frageform ist für die Auswertung vorteilhaft, da sie mit weniger Aufwand mithilfe in der Fragebogensoftware Grafstat 4.12 ausgewertet werden kann als die offene Frageform. Vorab diente ein Pretest15 mit insgesamt 30 Fragen der Überprüfung des Fragebogens hinsichtlich seiner Verwendbarkeit und Zweckmäßigkeit. Dies wurde anhand einer kleinen aber ausreichend großen Stichprobe untersucht. Es sollten vor allem folgende Kriterien durch den Pretest überprüft werden: • die Verständlichkeit der Fragen, • die Vollständigkeit der vorgesehenen Antwortkategorien, • die Dauer der Beantwortung des Fragebogens. Anregungen aus dem Pretest wurden in den Hauptfragebogen eingearbeitet, um Schwierigkeiten beim Ausfüllen bzw. Befragen der Zielpersonen und der Auswertung zu reduzieren (vgl. RAAB-STEINER 2008: 58f). Der Pretest wurde am 16. Oktober 2009 auf dem Ökomarkt Leopoldplatz vor dem Marktstand der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH in Berlin-Wedding durchgeführt (Pretest Fragebogen siehe Anhang A-2). Hier wurden 16 Personen befragt. Der Pretest enthält überwiegend offene Fragestellungen, da hier v.a. die individuellen Antworten von Bedeutung sind, um diese evtl. in den Hauptfragebogen als Antwortkategorien aufzunehmen. 14 auch Ordinalskala genannt; sie enthalten mehr als zwei abgestufte Antwortkategorien die zur Beantwortung herangezogen werden z.B. ‚sehr wichtig‘, ‚eher wichtig‘, ‚weniger wichtig‘ und ‚unwichtig‘ (vgl. BORTZ 2005: 794) 15 Vortest 22 4 Methodik 4.3 Durchführung der Verbraucherbefragung Der Hauptabsatzmarkt von MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten ist Berlin und Brandenburg, deshalb war es nahe liegend, diese beiden Regionen als Befragungsorte auszuwählen. Die (Haupt-)Befragungen in Berlin wurden an den Genießerabenden des viv BioFrischeMarkts in Berlin-Waidmannslust (Filiale Oraniendamm 44) und Berlin-Prenzlauer Berg (Filialen Schliemannstraße 48 und Greifswalder Straße 31) in der Zeit vom 3. bis zum 5. November 2009 durchgeführt. An diesen sog. Genießerabenden waren ausschließlich die Kunden, die eine Mitgliedskarte besitzen, zur Verkostung eingeladen. Hier wurden alle Teilnehmer aufgefordert, an der Befragung teilzunehmen. In Brandenburg fiel die Wahl auf Globus Naturkost in Eberswalde, wo die Befragungen am 19. und 20. November 2009 vorgenommen wurden. Hier wurden ebenfalls alle Kunden gebeten, an der Befragung teilzunehmen. Ein zentrales Kriterium, das bei der Durchführung offensichtlich wurde, war die Länge des Fragebogens: Die meisten Kunden äußerten, dass sie die Befragung als zu zeitaufwendig („zu lang“) empfanden. Außerdem teilten viele der Befragten mit, dass die Beantwortung der Schätzfragen problematisch sei, da die Festlegung auf bestimmte Größen, bspw. die Lagerungsdauer des eingefrorenen Brotes in Tagen (Frage 12) oder das durchschnittliche Einkaufsgewicht in kg (Frage 23), ihnen schwer fiele. 4.4 Statistische Auswertung Die Erfassung der Daten erfolgte durch die Eingabe der Fragebögen in die Fragebogensoftware Grafstat 4.12. Hierbei handelt es sich um eine Windows Anwendung, die stetig weiterentwickelt wird und für den öffentlichen Bildungsbereich kostenlos lizensiert ist (Bezugsquellen und weitere Informationen unter http://www.grafstat.de). Die Daten lassen sich bei Bedarf in die Tabellenkalkulations-Software Microsoft Excel oder in die Statistik- und Analyse-Software SPSS exportieren. Grafstat 4.12 bietet Möglichkeiten der statistischen und graphischen Auswertung, d.h. es weist verschiedene Lageparameter16 und Streuungsmaße17 aus und bietet verschiedene Arten18 der graphischen Darstellung. 16 hier v.a. Mittelwert (µ), Median und Quartile hier v.a. Varianz und Standardabweichung σ 18 hier v.a. Stab- und Kreisdiagramme 17 23 4 Methodik Die statistische Grundauswertung mit einer Urliste19 als Darstellungsform für die offenen Antworten und mit Häufigkeitstabellen20 für die restlichen Antworten erfolgt mit Grafstat 4.12 und ist im Anhang A-4 zu finden. Bei der graphischen Auswertung wird auf Microsoft Excel zurückgegriffen. Hier dienen in erster Box-Whisker-Plots21, Linie Veranschaulichung. Die Ergebnisse Kreis- und werden Stabdiagramme zunächst zur deskriptiv22 ausgewertet. Dies erfolgt in erster Linie über die Darstellung der o.g. Lageparameter und Streuungsmaße. In gekennzeichneten Einzelfällen werden Ausreißerwerte23 herausgenommen und nicht berücksichtigt, da sie die Ergebnisse verzerren könnten. Diese Werte werden über die Standardabweichung (σ)24, die Aussagen gibt, ob es sich um eine Normalverteilung25 handelt (vgl. BORTZ 2005: 73f), identifiziert. Fehlende Antworten, sog. missing values, werden ebenfalls nicht berücksichtigt und somit nicht in die Berechnungen der Prozentwerte mit einbezogen. Dieses Vorgehen führt zu einer besseren Übersichtlichkeit der für die Fragestellung relevanten Antworten. Sie birgt allerdings den Nachteil, dass unter Umständen Informationen verloren gehen können (vgl. KIRCHHOFF, KUHNT, LIPP, SCHLAWIN 2008: 49ff). Dies gilt es bei der Aussagefähigkeit der Ergebnisse zu berücksichtigen. 4.5 Zwischenfazit Der Fragebogen eignet sich besonders als Forschungsinstrument zur Erfassung von Meinungen, Einstellungen, Positionen der befragten Personengruppe zu konkreten Themen oder Sachverhalten. Er gehört zu den am häufigsten eingesetzten Methoden in der Sozialforschung, nicht zuletzt wegen der Praktikabilität und der kostengünstigen Umsetzung (vgl. RAABSTEINER 2008: 62). 19 statistische Reihe Häufigkeitsverteilung eines Merkmals 21 Diagramm zur graphischen Darstellung von Median, 1. und 3. Quartil und die beiden Extremwerte (1 % und 99 %) 22 beschreibende Statistik , die vorliegende Daten in geeigneter Weise zusammenfasst, zu Tabellen verdichtet und graphisch darstellt (vgl. BORTZ 2005: 788) 23 hier Werte die außerhalb der Antworten der 99%-Grenze liegen 24 Maß für die Streuung der Werte einer Zufallsvariablen um ihren Mittelwert; beschreibt die Breite der Normalverteilung 25 Für normalverteilte Zufallsgrößen gilt: 68,3 % der Realisierungen im Intervall µ ± σ 95,4 % im Intervall µ ± 2σ 99,7 % im Intervall µ ± 3σ 20 24 4 Methodik Die Grundgesamtheit der Untersuchung, also die Menge von Objekten, für die die Aussage der Untersuchung gelten soll (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 265), ist für diese Untersuchung festgelegt auf alle Konsumenten von MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten. Allerdings ist eine Vollerhebung sowohl aus zeitlichen und technischen als auch organisatorischen Gründen nicht durchführbar. Die Anzahl der Konsumenten und deren Zusammensetzung sind weder bezifferbar noch definierbar, da es sich um eine dynamische Größe handelt, die sich stetig ändert und durch verschiedenste Faktoren beeinflusst wird. Aus den genannten Gründen kann nur eine Teilerhebung durchgeführt werden. Das Ziel dieser Teilerhebung ist es, auf Basis der analysierten Teilmenge eine Aussage über die Grundgesamtheit treffen zu können. Rückschlüsse können von der Teilmenge auf die Grundgesamtheit dabei allerdings nur gezogen werden, wenn die Teilmenge hinsichtlich der Untersuchungsmerkmale ein verkleinertes, wirklichkeitsgetreues Abbild der Grundgesamtheit darstellt und damit repräsentativ ist (vgl. BOURIER 2003: 30f). Von einem Genauigkeitsverlust der Ergebnisse kann folglich ausgegangen werden. Die Untersuchung hat somit eher einen explorativen Charakter. Das Problemfeld ist ein relativ neues, über das es bisher nur wenig bzw. kein gesichertes Wissen (vgl. KROMRAY unternehmensspezifischen Daten gibt. 25 2006: 67) und v.a. keine 5 Ergebnisse 5 Ergebnisse Nachdem in Kap. 4 die Wahl der Datenerhebungsmethode, die Fragebogenentwicklung sowie die Durchführung der Befragung und der statistischen Auswertung ausführlich erörtert wurden, folgen zunächst die Darstellungen der Ergebnisse (Kap. 5.1). In Kap. 5.2 wird anhand der Ergebnisse das durchschnittliche Konsumverhalten der befragten MÄRKISCHES LANDBROT-Kunden abgebildet. Anhand dieser Werte wird die last dirty mile berechnet. Es folgt eine Einschätzung der Ausprägung der last dirty mile auf den gesamten PCF der Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH. 5.1 Ergebnisse der empirischen Untersuchung Wie bereits in Kap. 4.3 beschrieben, fanden die Befragungen in den Regionen Berlin und Brandenburg statt. Insgesamt haben 92 Personen an den Befragungen teilgenommen, 65 in Berlin und 27 in Eberswalde. Die Darstellung der Ergebnisse wird thematisch getrennt. Es wird in Kap. 5.1.1 mit der Beschreibung der Stichprobe begonnen. Es folgen die Ergebnisse der Befragungen zum Einkaufs- und Konsumverhalten, die den Schwerpunkt zur Beantwortung der Forschungsfragen bilden (Kap. 5.1.2). 5.1.1 Beschreibung der Stichprobe Mit den Fragen 31 bis 34 werden demographische Daten erfasst, die der Beschreibung der Stichprobe dienen. Es wurden insgesamt 63 Frauen und 29 Männer befragt (Frage 31). In Abb. 5 ist die prozentuale Geschlechterverteilung der 92 befragten Personen dargestellt. Als Vergleich dienen die Daten des Statistischen Bundesamtes von 2008 (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2009). Es ist ersichtlich, dass in dieser Untersuchung die Frauen gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt überrepräsentiert sind. Das Durchschnittsalter (Mittelwert µ26) der Befragten lag bei 40,5 Jahren, wobei der jüngste Befragte 21 und der älteste 72 Jahre alt war (Frage 32). Die 26 auch arithmetisches Mittel oder Durchschnitt genannt; ergibt sich aus der Summe aller Werte einer Verteilung geteilt durch die Gesamtzahl der Werte (n) (vgl. BORTZ 2005: 793) 26 5 Ergebnisse Variationsbreite27 beträgt somit 51 Jahre. Der Median28 lag bei 39 Jahren. Zwei Befragte haben keine Angaben zu ihrem Alter gemacht. Die Antworten wurden in fünf Klassen zusammengefasst und im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stichtag 31.12.2007 vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2009) in Abb. 6 dargestellt. Hier wird offensichtlich, dass bei der Befragung die unter 20-Jährigen und die über 64-Jährigen gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt deutlich unterrepräsentiert sind. Folglich sind die übrigen Altersgruppen überrepräsentiert. Geschlechterverteilung Befragung n=92 68,5% 31,5% weiblich männlich Deutschland 2008 51,0% 0% 20% 49,0% 40% 60% 80% 100% in % Abb. 5: Prozentuale Geschlechterverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stand: 2008) (Quelle: Eigene Darstellung). Altersverteilung bis 19 Jahre 20-34 Jahre 50-64 Jahre über 64 Jahre Befragung n=90 38,9% Deutschland 31.12.2007 19,4% 0% Abb. 6: 27 28 33,3% 17,7% 20% 35-49 Jahre 24,2% 40% in % 24,4% 18,6% 60% 3,3% 20,1% 80% 100% Prozentuale Altersverteilung der befragten Personen im Vergleich zu den deutschen Bundesbürgern (Stichtag: 31.12.2007) (Quelle: Eigene Darstellung). Bereich in dem sich die Messwerte einer Stichprobe befinden (vgl. BORTZ 2005: 798) Wert einer Verteilung, der die Gesamtzahl der Fälle halbiert, so dass 50 % aller Werte unter und 50 % aller Fälle über dem Median liegen (vgl. BORTZ 2005: 793) 27 5 Ergebnisse Zur beruflichen Tätigkeit (Frage 33) lässt sich sagen, dass mit 40,2 % der Anteil der Angestellten am größten ist, gefolgt von Studenten und Selbständigen mit einem Anteil von jeweils 20,7 % (vgl. Abb. 7). Berufliche Tätigkeit Arbeitssuchende/r 1,1% Schüler/in 1,1% sonstiges 2,2% Rentner/in 6,5% 7,6% Beamte/r 20,7% Selbständige/r 20,7% Student/in 40,2% Angestellte/r 0% Abb. 7: 10% 20% in % 30% 40% 50% Prozentuale Verteilung der beruflichen Tätigkeit der befragten Personen (Quelle: Eigene Darstellung). Bezüglich der Haushaltsgröße (Frage 34) zeigt sich, dass der Hauptanteil der Befragten in Zwei-Personen-Haushalten lebt, die mit 42,4 % am häufigsten vertreten sind. Es folgen die Single-Haushalte mit 20,7 % und Drei-PersonenHaushalte mit 18,5 %. Durch den Vergleich mit dem bundesdeutschen Durchschnitt ist zu erkennen, dass die Ein-Personen-Haushalte in der Stichprobe unterrepräsentiert sind (vgl. Abb. 8). Haushaltsgröße 1-Personen-Haushalt 3-Personen-Haushalt Haushalte mit 5 Personen und mehr Befragung n=92 20,7% 42,4% 39,4% Deutschland 2008 0% Abb. 8: 2-Personen-Haushalt 4-Personen-Haushalt 20% 18,5% 34,0% 40% in % 60% 12,0% 6,5% 13,1% 9,9% 3,6% 80% 100% Prozentuale Verteilung der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen (Quelle: Eigene Darstellung). 28 5 Ergebnisse 5.1.2 Einkaufs- und Konsumverhalten Mit Hilfe der Fragen 1 bis 8 und 18 bis 23 können die Einkaufsgewohnheiten der befragten Personen bzgl. der abgefragten Merkmale charakterisiert werden. Mehr als 75 % der Befragten gaben an, immer bzw. häufig Bio-Brot zu kaufen (Frage 1, vgl. Abb. 9). Häufigkeit des Bio-Brot Kaufs immer häufig gelegentlich selten nie 7,6% 14,1% 45,6% 32,6% Abb. 9: Prozentuale Verteilung der Bio-Brot Einkäufe (Quelle: Eigene Darstellung). In Abb. 10 ist die prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot (Frage 2) dargestellt. Hier waren zehn Antwortkategorien vorgegeben. Mehrfachnennungen waren erlaubt. Die drei am häufigsten genannten Gründe für den Kauf von Bio-Brot waren: der Geschmack (82 %), die Tatsache, dass die Rohstoffe aus dem Ökolandbau stammen (75 %) und die Gesundheit (75 %). Gründe für den Kauf von Bio-Brot kein bewußter Kauf Sonstiges 4% 9% 13% Nähe der Einkaufsstätte Haltbarkeit Nachhaltigkeitsmanagement Regionalität 24% 48% 60% Qualität 75% 75% 82% Gesundheit Rohstoffe aus Ökolandbau Geschmack 0% 25% 50% in % 75% 100% Abb. 10: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Bio-Brot Kauf (Quelle: Eigene Darstellung). 29 5 Ergebnisse Die Befragten gaben an durchschnittlich (Mittelwert µ) 5,3 Mal im Monat MÄRKISCHES LANDBROT zu kaufen (Frage 3). Wie im Box-Whisker-Plot (vgl. Erläuterung in Kap. 4.4) in Abb. 11 dargestellt, gibt es hier Angaben von 0,5 Mal bis 20 Mal im Monat (Varianzbreite 19,5). Der Median liegt bei 4 Mal. Das 1. Quartil29 liegt bei 2 Mal und das 3. Quartil30 bei 8 Mal im Monat. Die Standardabweichung σ beträgt 4,08 was auf eine Normalverteilung (vgl. Erläuterung in Kap. 4.4) der Antworten schließen lässt. Abb. 11: Häufigkeit der Einkäufe von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Quelle: Eigene Darstellung). Die häufigsten Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 4) sind der Geschmack (27 %), die Gesundheit (14 %), die Rohstoffe aus dem Ökolandbau (12 %) und die Regionalität (12 %). Diese Frage wurde als offene Frage gestellt, um individuelle Antworten zu erhalten. Fünf Personen gaben keine Gründe an (vgl. Abb. 12). Die drei häufigsten Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität (Frage 5, vgl. Abb. 13), sind der Geschmack (18 %), die Qualität (15 %) und die Rohstoffe aus dem Ökolandbau (13 %). 14 % der Befragten gaben an, nicht bewusst Brot in Demeter-Qualität zu kaufen. Auch diese Frage wurde, um individuelle Antworten zu erhalten, offen und ohne Vorgabe von Antwortkategorien gestellt. Sieben Personen machten hierzu keine Angaben. 29 auch 25 %-Quantil genannt; zerlegt die Gesamtheit so, dass 25 % der Antworten kleiner und 75 % der Antworten größer als das 1. Quartil sind (vgl. BORTZ 2005: 794) 30 auch 75 %-Quantil genannt; zerlegt die Gesamtheit so, dass 75 % der Antworten kleiner und 25 % der Antworten größer als das 3. Quartil sind(vgl. BORTZ 2005: 794) 30 5 Ergebnisse Gründe für den Kauf von Märkisches Landbrot ökologische Gründe Weizenfreie Produkte Vollkorn frisch vermahlenes Getreide weniger Salz Lieblingssorte Nähe der Einkaufsstätte kein bewußter Kauf Unternehmensphilosophie Vollwert Preis-Leistung Demeterqualität Vertrauen Haltbarkeit wenn nicht selbst gebacken wird Nachhaltigkeitsmanagement Angebot, Verfügbarkeit Auswahl, Abwechslung, Produktvielfalt Qualität Regionalität Rohstoffe aus Ökolandbau Gesundheit Geschmack 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 2% 2% 2% 3% 3% 4% 4% 10% 12% 12% 14% 27% 0% 10% in % 20% 30% Abb. 12: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). Gründe für den Kauf von Brot in Demeter-Qualität gutes Gewissen keine Konservierungsstoffe Umweltschutz Kreislaufgedanke wenn nicht selbst gebacken wird Vollwert Vollkorn Vertrauen Unternehmensphilosophie Angebot vor Ort alle LM werden von Demeter gekauft Natürlichkeit Auswahl der Zutaten Ideologie Haltbarkeit "bestes Bio" Regionalität Nachhaltigkeitsmanagement Gesundheit Rohstoffe aus Ökolandbau kein bewußter Kauf Qualität Geschmack 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 5% 5% 5% 12% 13% 14% 15% 18% 0% 10% in % 20% 30% Abb. 13: Prozentuale Verteilung der Gründe für den Kauf von Bio-Brot in Demeter-Qualität (Quelle: Eigene Darstellung). 31 5 Ergebnisse 4 kg MÄRKISCHES LANDBROT kaufen die befragten Personen durchschnittlich (µ) pro Monat (Frage 6). Vier Personen machten diesbezüglich. keine Angaben. Die Antworten umfassen 0,5 kg bis 16 kg (Variationsbreite 15,5) bei dieser Frage. Der Median liegt bei 3 kg. Die Standardabweichung σ beträgt 3,36. Hieraus lässt sich schließen, dass die Antworten nicht normal verteilt sind. 99,7 % der Antworten liegen im Bereich bis max. 14 kg (vgl. Boxplot in Abb. 14). Bereinigt man folglich den Mittelwert um die Ausreißer31, d.h. alle Antworten, die über 14 kg liegen, dann erhält man den bereinigten Mittelwert von 3,8 kg. Abb. 14: Durchschnittliche Einkaufsmenge von MÄRKISCHES LANDBROT in kg pro Monat (Quelle: Eigene Darstellung). 28 % der Befragten gaben an, ihren gesamten Brotbedarf durch MÄRKISCHES LANDBROT zu decken (Frage 7, vgl. Abb. 15). Mehr als die Hälfte ihres Brotbedarfs decken 17% der Befragten (Frage 8, vgl. Abb. 15). Zwei Personen äusserten sich hierzu nicht. Die durchschnittliche (µ) Entfernung der Wohnstätte bis zur Einkaufsstätte, bei der MÄRKISCHES LANDBROT erworben wird liegt, bei 6,3 km (Frage 18). Der Median beträgt 2,0 km. Die Antworten reichen von 0,1 km bis 100 km, wobei auch hier mit der Standardabweichung von 13,42 nicht auf eine Normalverteilung der Antworten geschlossen werden kann, denn 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 50 km (vgl. Abb. 16). Bereinigt man hier den Mittelwert um die Ausreißer, folglich alle Antworten über 50 km, erhält man einen Mittelwert von 5,3 km. 31 Messwerte, die außerhalb des Streuungsbereiches liegen 32 5 Ergebnisse Anteil des Brotbedarfs, der mit Märkisches Landbrot gedeckt wird 100% >1/4 bis 1/2 >3/4 bis <100% bis 1/4 >1/2 bis 3/4 keine Angabe 2% 28% 30% 7% 10% 23% Abb. 15: Prozentualer Anteil des Brotbedarfs, der durch MÄRKISCHES LANDBROT gedeckt wird (Fragen 7 und 8 zusammengefasst) (Quelle: Eigene Darstellung). Abb. 16: Entfernung in km von der Wohnstätte bis zur Einkaufsstätte, in der MÄRKISCHES LANDBROT gekauft wird (Quelle: Eigene Darstellung). Der Einkaufsweg wird im Durchschnitt 2,6 Mal mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß (Median 1 Mal; σ 3,53), 0,5 Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Median 0 Mal; σ 2,3) und 2,1 Mal mit dem Auto bzw. mit dem Motorrad zurückgelegt (Median 0 Mal; σ 3,26) (Fragen 19 bis 21). Bei allen drei Antworten ergibt sich mit den genannten Standardabweichungen keine Normalverteilung. Die bereinigten Mittelwerte liegen bei 2,4 Mal mit dem Fahrrad, 0,3 Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und 2,0 Mal mit dem Auto bzw. mit dem Motorrad. 91 % der Befragten gaben an, ihren Broteinkauf mit anderen Einkaufswegen zu verbinden (Frage 22). Bei diesen ‚verbundenen‘ Einkäufen haben 92 % der Befragten angegeben, ein durchschnittliches Einkaufsgewicht bis zu 10 kg 33 5 Ergebnisse zu erreichen (Frage 23, vgl. Abb. 17). Daraus ergibt sich ein gewichtetes32 arithmetisches Mittel von 6,3 kg. Einkaufsgewicht in kg bis 5kg >5kg bis 7,5kg >7,5kg bis 10kg 7% >10kg bis 15kg > 15kg 1% 21% 41% 30% Abb. 17: Prozentualer Anteil des Einkaufsgewichts in kg (Quelle: Eigene Darstellung). Die Fragen 9 bis 17 dienen der Charakterisierung der Konsumgewohnheiten. Im Durchschnitt werden 13,4 % der erworbenen Backwaren von MÄRKISCHES LANDBROT getoastet (Frage 9). Die Antworten reichen von 0 bis 100 %. Der Median liegt bei 0 % (siehe Abb. 18). Die Antworten sind normal verteilt (σ 25,5). Abb. 18: Getoastete Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). Aufgebacken werden 2,3 % der Produkte des MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 10). Eine Person hat hier keine Angaben gemacht. Die Antworten reichen von 0 bis 40 %. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 35 %, so 32 Liegen die Beobachtungen als klassierte Häufigkeit vor, kann man das arithmetische Mittel näherungsweise als gewichtetes Mittel bestimmen, wobei die Klassenmitten als Wert und der Klassenumfang als Gewicht zu wählen sind (vgl. BORTZ 2005: 790) 34 5 Ergebnisse dass mit σ 7,47 ersichtlich ist, dass es sich nicht um eine Normalverteilung handelt (bereinigter Mittelwert 1,9 %). Eingefroren werden durchschnittlich 8,6 % von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 11). Die Antworten reichen hier von 0 bis 75 % (siehe Abb. 19). 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 70 %, so dass auch hier mit σ 17,59 ersichtlich ist, dass es sich nicht um eine Normalverteilung handelt. Der bereinigte Mittelwert beträgt 7,9 %. Die durchschnittliche Dauer des Einfrierens (Frage 12) beträgt 4,8 Tage. Die Antworten reichen von 0 bis 30 Tagen. Der Median liegt bei 0 Tagen. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 30 Tagen. (vgl. Abb. 20). Mit σ 9,03 ist ersichtlich, dass es sich um eine Normalverteilung handelt. Hier entzogen sich vier Personen der Antwort. Abb. 19 Eingefrorene Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT in Prozent (Quelle: Eigene Darstellung). Abb. 20: Lagerungsdauer des eingefrorenen Brotes in Tagen (Quelle: Eigene Darstellung). Im Kühlschrank werden durchschnittlich 5 % von MÄRKISCHES LANDBROT aufbewahrt (Frage 13). Eine Person hat sich zu dieser Frage enthalten. Die Antworten reichen von 0 bis 100 %. Der Median beträgt 0 %. 99 % der 35 5 Ergebnisse Antworten liegen im Bereich bis 10 %. Mit σ 19,16 ist ersichtlich, dass es sich um eine Normalverteilung handelt. Das Brot wird über einen Zeitraum von durchschnittlich 0,7 Tagen im Kühlschrank aufbewahrt (Frage 14). Hier machten zwei Personen keine Angaben. Die Antworten reichen von 0 bis 21 Tagen. Der Median beträgt 0 %. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 14 Tagen. Mit σ 2,9 ist ersichtlich, dass es sich nicht um eine Normalverteilung handelt (bereinigter Mittelwert 0,5 Tage). Die Papiertüte wird mit 81,5 % der Angaben am häufigsten im Altpapier entsorgt (Frage 15, vgl. Abb. 21). Entsorgung der Papiertüte Restmüll 13,0% Altpapier Sonstiges 5,4% 81,6% Abb. 21: Entsorgung der Papiertüte (Quelle: Eigene Darstellung). 63 % der Befragten gaben an, kein Brot wegzuwerfen (Frage 16, vgl. Abb. 22). Von den Personen, die in Frage 16 angaben, Brot wegzuwerfen, entsorgen es 41,4 % im Restmüll, 29,1 % verfüttern es an die Tiere und 26,6 % entsorgen es in der Biotonne (siehe Abb. 23). Eine Person (2,9 %) gab an, das Brot auf sonstige Weise zu entsorgen (Frage 17). 36 5 Ergebnisse Entsorgte Brotanateile gar nichts bis 10% bis 25% 4,0% 33,0% 63,0% Abb. 22: Entsorgte Brotanteile (Quelle: Eigene Darstellung). Entsorgungsort der Brotreste Restmüll Biotonne Tierfutter Sonstiges 2,9% 29,1% 41,4% 26,6% Abb. 23: Entsorgungsort der Brotreste (Quelle: Eigene Darstellung). Mittels der Fragen 24 bis 30 wird das Interesse an der Thematik des Klimawandels und des CO2-Fußabdruckes erfragt. Interesse am Thema Klimawandel haben 95,7 % der Befragten (Frage 24). Das Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel sehen 86,8 % der Befragten (Frage 25, siehe Abb. 24), wobei hierzu eine Person keine Angaben machte. Der Begriff CO2-Fußabdruck war 50 % der Befragten bekannt (Frage 26, siehe Abb. 25). Interesse am CO2-Fußabdruck von Produkten der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH haben 59,3 % der Befragten geäussert (Frage 27, siehe Abb. 26). Eine Person machte diesbezüglich keine Angaben. 37 5 Ergebnisse Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel Ja Nein Weiß nicht 3,3% 9,9% 86,8% Abb. 24: Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel (Quelle: Eigene Darstellung). Bekanntheit CO2-Fußabdruck Ja Nein Weiß nicht 2,2% 50,0% 47,8% Abb. 25: Bekanntheit des Begriffs CO2-Fußabdruck (Quelle: Eigene Darstellung). Interesse am PCF von Märkisches Landbrot Produkten Ja Nein Weiß nicht 17,6% 23,1% 59,3% Abb. 26: Interesse am PCF von MÄRKISCHES LANDBROT-Produkten (Quelle: Eigene Darstellung). 38 5 Ergebnisse Der von den Kunden geschätzte Eigenanteil (last dirty mile) am CO2Fußabdruck (PCF) eines Brotes der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH beträgt durchschnittlich 12,5 % (Frage 29). Hier gaben 37 Personen keine Schätzung ab. Die gegebenen Antworten reichen von 0 % bis 75 % (Variationsbreite 75). Der Median liegt bei 10 %. 99 % der Antworten liegen im Bereich bis 40 % (vgl. Abb. 27). Abb. 27: Geschätzter Eigenanteil in Prozent der befragten Personen am CO2-Fußabdruck von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). Die drei häufigsten Nennungen zum bevorzugten Weg über den die befragten Personen Informationen über CO2-Fußabdrücke erhalten möchten, ist ein standardisiertes Label auf dem Produkt (48,8 %), ein Website-Tool auf der Firmenhomepage (35,4 %) oder ein Flyer (26,8 %). 17,1 % bevorzugen die Veröffentlichungdie Veröffentlichung in der Ökobilanz und 3,7 % gaben an, die Informationen über sonstige Wege zu bevorzugen. Hier waren Mehrfachnennungen möglich. Es gab insgesamt 108 Nennungen, darunter 10 Personen die keinerlei Angaben machten. 5.2 Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des PCF Um Aussagen über die Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf die Ausprägung des PCF geben zu können, ist die Betrachtung der Antworten auf die Fragen des Einkaufs- und Konsumverhaltens notwendig. Das betrifft v.a. die Fragen 3 und 6, sowie 9 bis 22. Für weitere Einschätzungen des Einkaufsund Konsumverhaltens dienen Kreuztabellen (im Anhang A-5), die die Antworten zweier Fragestellungen zueinander in Beziehung setzen. Sie ermöglichen das Gruppieren von Daten nach bestimmten Kriterien. An dieser 39 5 Ergebnisse Stelle wird eine genaue Betrachtung und Analyse mittels der Kreuztabellen jedoch vernachlässigt. Anhand der Mittelwerte kann ein gemitteltes Verhalten (Tab. 2) abgebildet und die daraus resultierenden Emissionen für den Erwerb von 1 kg Sonnenblumenbrot berechnet werden (Tab. 4). Vorzug wird hier den um die Ausreißer bereinigten bzw. den gewogenen Mittelwerten gegeben. Die Werte werden auf eine Nachkommastelle gerundet. Tab. 2: Durchschnittliches Einkaufs- und Konsumentenverhalten der befragten Märkisches Landbrot Kunden (Quelle: Eigene Darstellung). Häufigkeit des Einkaufs von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Frage 3) Einkaufsmenge von MÄRKISCHES LANDBROT im Monat (Frage 6) Strecke zur Einkaufsstätte (Frage 18) Häufigkeit Nutzung Fahrrad bzw. zu Fuß im Monat (Frage 19) Häufigkeit Nutzung Öffentliche Verkehrsmittel im Monat (Frage 20) Häufigkeit Nutzung Auto im Monat (Frage 21) Verbundene Einkaufsfahrt (Frage 22) Einkaufsgewicht in kg (Frage 23) Getoastete Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 9) Aufgebackene Anteile von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 10) Eingefrorener Anteil von MÄRKISCHES LANDBROT (Frage 11) Lagerungsdauer im Tiefkühlgerät (Frage 12) Anteil, der im Kühlschrank aufbewahrt wird (Frage 13) Lagerungsdauer im Kühlschrank (Frage 14) Papiertüte wird recycelt (Frage 15) Tab. 3: Emissionsfaktoren mit Angaben genutzter Datenquellen (Quelle: Eigene Darstellung). Nutzung zu Fuß S-/ U-Bahn und Tram PKW Emission Einheit 0 g CO2e/ Pkm 72,5 207,12 g CO2e/ Pkm g CO2e/ Pkm 0,002 g CO2e/ Stk. Kühlschrank 3,73 g CO2e/ d Tiefkühlgerät 21,78 g CO2e/ d Papiertüte (3g) Toaster 5,3 Mal 3,8 kg 5,3 km 2,4 Mal 0,3 Mal 2,0 Mal 91,3 % 6,3 kg 13,4 % 1,9 % 7,9 % 4,8 Tage 5% 0,5 Tage 81,5 % 263,62 g CO2e/ kg Brot 40 Quelle Allgemeine Annahme GEMIS 4.5: GEMIS 4.5: PKW (IO) Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: papierPappe\Testliner –DE (Prozesskette mit Altpapieraufbereitung) und GEMIS 4.5: Lkw-Diesel-<7,5-12t-DE-2030 Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KWPark-DE-2005 Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KW-ParkDE-2005 Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Daten aus GEMIS 4.5: EL-KWPark-DE-2005 5 Ergebnisse In Tab. 4 sind die Ergebnisse der entstehenden Emissionen für 1 kg Sonnenblumenbrot entsprechend der Schritte nach PAS 2050 dargestellt. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH hat zusätzlich zu den Berechnungen der entstehenden Emissionen in der Landwirtschaft nach GOLLNOW , die empfohlene Berücksichtigung der C-Speicherung im Humus, 402 kg pro ha und Jahr (vgl. KÜSTERMANN, B., KAINZ, M., HÜLSBERGEN, K.-J. 2007) berechnet. Bei dieser Betrachtung sinken die CO2-Emissionen für 1 kg Sonnenblumenbrot um ca. 43 % von 425,5 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot auf 242,1 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot. Tab. 4: Vergleich: PCF Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). PCF Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT Schritte nach PAS 2050 Landwirtschaft*1 Produktion*2 Distribution*2 last dirty mile*3 a.) Nutzung 5,3 km mit dem Auto, verbundener Einkauf, Einkaufsgewicht 6,3 kg 4,8 Tage Tiefkühlgerät 13,4 % toasten b.) Entsorgung Papiertüte ohne Berücksichtigung C-Speicherung im Humus und CO2-Reduzierungen, CO2-Kompensation in der Produktion Emissionen in g CO2e/ kg 425,5 298,0 110,1 mit Berücksichtigung C-Speicherung im Humus und CO2Reduzierungen, CO2Kompensation in der Produktion Emissionen in g Anteil Anteil CO2e/ kg in % in % 242,1 32,2 27,9 27,9 22,5 3,2 110,1 8,3 12,7 348,3 104,5 35,3 26,4 7,9 2,7 348,3 104,5 35,3 40,1 12,0 4,1 0,0 0,0 0,0 0,0 Summe 1321,7 868,3 100,0 100,0 *1 Quelle: Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH in Anlehnung an GOLLNOW 2008 *2 Quelle: Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH *3 Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Berechnungen MÄRKISCHES LANDBROT GMBH Für die Produktion wurden zusätzlich Berechnungen unter Berücksichtigung der Nutzung von 100 % Ökostrom, die Nutzung der Photovoltaikanlage sowie die CO2-Kompensation durch das Projekt der Urwaldwiederaufforstung in Madagaskar durchgeführt. Unter diesen Berücksichtigungen sinken die CO2Emissionen für die Produktion um ca. 91 % von 298,0 g CO2e pro kg 41 5 Ergebnisse Sonnenblumenbrot auf 27,9 g CO2e pro kg Sonnenblumenbrot. Zum besseren Vergleich werden diese Berücksichtigungen separat in Tab. 4 bzw. Abb. 28 dargestellt. Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von Märkisches Landbrot 1200 488,2 last dirty mile 110,1 Distribution 800 488,2 298,0 Produktion Landwirtschaft 400 110,1 27,9 242,1 425,5 0 1322 g CO2e /kg 868 g CO2e /kg ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung, CO2-Kompensation mit Berücksichtigung CO2-Senke, CO2-Reduzierung, CO2-Kompensation Abb. 28: Vergleich PCF Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT (Quelle: Eigene Darstellung). Bei der Berechnung der last dirty mile wird anhand der Befragungsergebnisse von folgenden Annahmen ausgegangen: Die Einkaufsstrecke von 5,3 km wird mit dem PKW zurückgelegt. Es handelt sich dabei um einen verbundenen Einkaufsweg mit einem Einkaufsgewicht von insgesamt 6,3 kg. Das Brot wird 4,8 Tage eingefroren. Getoastet werden 13,4 % des Brotes, was etwa vier Scheiben entspricht. Hier wird davon ausgegangen, dass 1 kg Sonnenblumenbrot 30 Scheiben ergibt. Eine Lagerung im Kühlschrank wird an dieser Stelle nicht berücksichtigt, da die durchschnittliche Lagerungsdauer der befragten MÄRKISCHES LANDBROT-Kunden einen halben Tag beträgt und an dieser Stelle vernachlässigt werden kann. Ebenso wird das Aufbacken von lediglich 1,9 % des Brotes, was etwa einer halben Scheibe entspricht, an 42 5 Ergebnisse dieser Stelle vernachlässigt. Die prozentualen Anteile der einzelnen Lebenszyklusphasen am PCF sind in den Abb. 29 und 30 dargestellt. PCF Sonnenblumenbrot Märkisches Landbrot – ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation 32% 37% Landwirtschaft Produktion Distribution last dirty mile 8% 23% Abb. 29: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – ohne Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). PCF Sonnenblumenbrot Märkisches Landbrot – mit Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation 28% Landwirtschaft Produktion Distribution last dirty mile 56% 3% 13% Abb. 30: Prozentuale Anteile am PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT – mit Berücksichtigung C-Senke, CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation (Quelle: Eigene Darstellung). 43 6 Diskussion 6 Diskussion In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit diskutiert. Der erste Teil betrachtet dabei die Ergebnisse und die Methodik der Befragung. Im zweiten Teil werden verschiedene Szenarien durchgerechnet und zur Veranschaulichung abgebildet. Im dritten Teil werden die Ergebnisse zur Ausprägung der last dirty mile auf den PCF für 1 kg Sonnenblumenbrot diskutiert. 6.1 Diskussion der Ergebnisse der Befragung Es kann aufgrund getroffener Vorgehensweisen in der Befragungsmethodik und Auswertung davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse der Teilerhebung nicht die Grundgesamtheit widerspiegeln. Das Auswahlverfahren kann als eine Fehlerquelle identifiziert werden und wird an dieser Stelle exemplarisch diskutiert. Ob die angesprochenen Personen an der Befragung teilnahmen oder nicht, lag in Ihrer Entscheidung. Dieses Vorgehen birgt die Gefahr, dass nur bestimmte Kundengruppen den Fragebogen beantworten und dadurch letztlich in der Auswertung überrepräsentiert sind, während andere Kundengruppen weniger häufig den Fragebogen beantworten. Hier wäre die erste Wahl eine Vorauswahl Merkmalsverteilungen (Alter, der befragten Geschlecht, Personen nach den Haushaltsgröße etc.) der Grundgesamtheit durchzuführen. Allerdings konnte bereits in Kap. 4.5 eine Definition der Grundgesamtheit aufgrund verschiedener genannter Gründe als nicht realisierbar eingestuft werden. Eine Alternativoption wäre, die befragten Personen anhand der Merkmalsverteilung des bundesweiten Durchschnitts auszuwählen, aber auch hier ergebe sich das Problem, dass Berlin häufig eine ‚Sonderstellung‘ im bundesweiten Vergleich aufweist, bspw. bei der Haushaltsgröße (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND 2007) oder den Bio-Käufern (vgl. FÖRDERGEMEINSCHAFT ÖKOLOGISCHER LANDBAU BERLINBRANDENBURG E.V. 2010). Auch die Wahl der statistischen Methodik nimmt Einfluss auf den Informationsgehalt und die Aussagekraft der Ergebnisse. In der Ergebnisdarstellung werden in erster Linie Mittelwerte und Mediane als Lageparameter und die Standardabweichung als Streuungsparameter verwendet. Darüber hinaus gibt es weitere Parameter (z.B. Modalwert), die Aussagen zur Stichprobe liefern könnten, allerdings wurden diese nicht verwendet. Zusätzlich könnten Kreuztabellen für weitere Aussagen genutzt 44 6 Diskussion werden. Die Ergebnisse wurden um Ausreißer bereinigt, die durch das Boxplot und die Standardabweichung identifiziert wurden. Hier hätte man die Ausreißer auch als Extremwerte bezeichnen können und sie in den Ergebnissen lassen können. Folglich wären die Mittelwerte höher als es die bereinigten Mittelwerte sind. Auch fehlende Antworten (missing values) wurden nicht berücksichtigt, was wie bereits in Kap. 4.4 besprochen, zu einem Informationsverlust führen kann. Die Ergebnisse können folglich nicht als repräsentativ für alle MÄRKISCHES LANDBROT Konsumenten gesehen werden, jedoch lassen sich Tendenzen aus den Ergebnissen ableiten, die es in der Ergebnisbetrachtung zu berücksichtigen gilt. Bei einzelnen Fragen nach dem Konsumverhalten und zum Interesse am Thema Klimawandel und CO2-Fußabdruck kann es zu Verzerrungen durch sozial erwünschtes Antwortverhalten kommen. Personen neigen dazu, in Befragungssituationen Antworten zu geben, die nicht ihrer Meinung oder ihrem tatsächlichen Verhalten entsprechen (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 330ff). Weitere Antwortverzerrungen kann es durch Akquieszenz33 oder der Tendenz34 zur Mitte geben. Als Beispiele können die Antworten zum Interesse am Thema Klimawandel (96 % der Befragten) und PCF (59 % der Befragten), sowie die Antworten, dass kein Brot weggeworfen wird (63 % der Befragten) und dass die Papiertüte im Altpapiercontainer entsorgt wird (82 % der Befragten), genannt werden. Weitere unerwartete bzw. auffallende Ergebnisse sind, dass es vielen der befragten Personen scheinbar nicht wichtig ist, dass das Brot, das sie erwerben, in Demeter-Qualität ist (vgl. Frage 5, Abb. 13). Vor allem sind der Geschmack und die Gesundheit die treibenden Kräfte für den Kauf von MÄRKISCHES LANDBROT (vgl. Frage 4, Abb. 12). Diese Ergebnisse bestätigen die Veröffentlichungen von SCHAUMBERGER der statuiert, dass die Gründe für den Kauf von Bio- oder Demeter-Produkten zwar sehr unterschiedlich sein können und sich durchaus von der Intention mit der das Produkt geschaffen wurde, unterscheiden, trotzdem stehe hierbei jedoch häufig der Geschmack 33 Neigung von Menschen Fragen eher mit ‚Ja‘, ‚Stimmt‘ oder ‚Richtig‘ zu beantworten unabhängig vom Inhalt der Frage (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 330ff) 34 die Tendenz von Befragten, bei mehrstufigen Skalen eher die mittleren Skalenpunkte auszuwählen (vgl. SCHNELL, HILL, ESSER 2008: 330ff) 45 6 Diskussion und die Gesundheit im Vordergrund (vgl. SCHAUMBERGER 2007 In lebendige Erde 2/2007: 24ff) und dies vornehmlich für die tragende Kundschaft der Demeter-Produkte, den sog. Postmateriellen35 (vgl. SINUS SOCIOVISION 2006: 14ff). Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass das Verbraucherverhalten sehr vielseitig und von unterschiedlichen Faktoren abhängig sein kann, wie etwa die örtlichen Gegebenheiten (z.B. Erreichbarkeit der Einkaufsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln) oder den individuellen Verbraucherpräferenzen (z.B. getoasteter oder ungetoasteter Verzehr). 6.2 Vergleich verschiedener Verhaltensmuster In der last dirty mile entstehen Emissionen von durchschnittlich 488 g CO2/ kg Sonnenblumenbrot. Das entspricht einem Anteil von 37 % am PCF bei der Betrachtung ohne Berücksichtigung der C-Senke in der Landwirtschaft und der CO2-Reduzierung und CO2-Kompensation in der Produktion (vgl. Abb. 29). Werden die C-Senke in der Landwirtschaft sowie die CO2-Reduzierung und CO2-Kompensationen in der Produktion von MÄRKISCHES LANDBROT berücksichtigt, steigt der Anteil der last dirty mile sogar auf 56 % am PCF (vgl. Abb. 30). Betrachtet man nun das durchschnittliche Verhalten der befragten Personen, so lassen sich auf den ersten Blick Reduzierungspotenziale für Emissionen entdecken. Verzichtet der Konsument bspw. auf die Nutzung des Autos und fährt stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (S-, U-Bahn oder Tram), kann sich die last dirty mile bereits um etwa die Hälfte reduzieren (vgl. Tab. 5). Werden auf weitere Nutzungsgewohnheiten wie bspw. das Einfrieren des Brotes verzichtet, reduziert sich die last dirty mile weiterhin um die Hälfte, so entstehen letztlich nur noch ¼ der Emissionen. Ein emissionsbewußtes Verhalten kann folglich zu einer sehr geringen Grundemission in der last dirty mile führen. 35 Gruppe aus dem Sinus-Milieu, die einen Anteil von etwa 10% der deutschen Bevölkerung ausmacht (vgl. SINUS SOCIOVISION 2006) 46 6 Diskussion Festzuhalten ist, dass je nach Verhaltensmuster des Konsumenten die last dirty mile unterschiedlich relevant ausfallen kann. Die entscheidenden Faktoren sind: der Einkauf (Länge des Einkaufsweges und die Nutzung des Verkehrsmittels) die Lagerung des Brotes (Kühl- bzw. Tiefkühlvorgang) die Zubereitungsart (Auftauen, Aufbacken oder Toasten) Es ist augenfällig, dass für die Verpackung ein eher geringer Anteil an Emissionen entsteht. Dieses Ergebnis findet sich bspw. auch in der Veröffentlichung von JUNGBLUTH wieder (JUNGBLUTH 2000). Tab. 5: Vergleich: last dirty mile eines Sonnenblumenbrotes von Märkisches Landbrot (Quelle: Eigene Darstellung). last dirty mile* für ein Sonnenblumenbrot VON MÄRKISCHES LANDBROT a.) Nutzung Verkehrsmittel/ -weg Tiefkühlgerät Toasten b.) Entsorgung Papiertüte36 Summe Verhalten der befragten Konsumenten: 5,3 km mit dem Auto, verbundener Einkauf, 6,3 kg Einkaufsgewicht, 4,8 Tage Tiefkühlgerät, 13,4 % toasten Emissionen in g CO2e/ kg Anteil in % Emissionsbewußtes Konsumentenverhalten: 5,3 km mit den ÖV, verbundener Einkauf, 6,3 kg Einkaufsgewicht, 0 Tage Tiefkühlgerät, 0 % toasten Emissionen in g CO2e/ kg Anteil in % 348,3 104,5 35,3 71,3 21,4 7,2 122,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 488,2 100,0 122,0 100,0 * Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Berechnungen von MÄRKISCHES LANDBROT GMBH. 6.3 Vergleich PCF von MÄRKISCHES LANDBROT mit Veröffentlichung der Hofer KG Vergleicht man die Ergebnisse der PCF-Berechnungen für MÄRKISCHES LANDBROT (Abb. 28) mit der Veröffentlichung der Hofer KG, resultieren daraus ähnliche Aussagen zu einzelnen Aspekten der CO2-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. 36 die Papiertüte weist einen Emissionswert von 0,002 g CO2e/ kg auf 47 6 Diskussion In dem Anfang 2010 veröffentlichten CO2-Rechner der Hofer KG werden Produkte des Zurück zum Ursprung Bio-Sortiments den Erzeugnissen mit Rohstoffen aus konventioneller Landwirtschaft vergleichend gegenübergestellt (vgl. Abb. 31). Der PCF für ein Zurück zum Ursprung Sonnenblumenkernbrot (aus ökologischer Landwirtschaft) beträgt 572 g CO2e/ kg und weist damit einen um 18,6 % niedrigeren CO2-Wert aus als das „herkömmliche“ Sonnenblumenkernbrot. Abb. 31: Zurück zum Ursprung: Vergleich Sonnenblumenkernbrot (Quelle: HOFER KG 2010). Wie bereits in Kap. 3.2 erwähnt, wird die last dirty mile hier nicht berücksichtigt. Lediglich für die Verpackung wird ein Wert von 22 g CO2e/ kg ermittelt. Ein weiterer Unterschied zu MÄRKISCHES LANDBROT ist die Vermahlung der Getreide, die bei der Hofer KG in der Mühle37 (24 g CO2e/ kg) stattfindet. Bei der Betrachtung des PCF für Sonnenblumenbrot von MÄRKISCHES LANDBROT ohne Berechnung der last dirty mile, wie es bei der Hofer KG der 37 bei Märkisches Landbrot erfolgt die Vermahlung in der Bäckerei und wird folglich der Produktionsphase zugeschrieben 48 6 Diskussion Fall ist, ergibt sich ein Emissionswert von 833,6 g CO2e/ kg, ohne Berücksichtigung der C-Senke und der ökologischen Produktion bzw. 380,1 g CO2e/ kg, mit Berücksichtigung der C-Senke und der ökologischen Produktion. Der entscheidende Faktor der ökologischen Produktion, die eine CO2Reduzierung (Photovoltaik und Nutzung von 100 % Ökostrom) vorsieht, bewirkt, dass MÄRKISCHES LANDBROT mit 380,1 g CO2e/ kg Sonnenblumenbrot unter den Ergebnissen der Hofer KG liegt. Anfallende CO2-Emissionen werden durch die Unterstützung der Wiederaufforstungsprojekte möglichst kompensiert. 49 7 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen 7 Schlussfolgerungen und Handlungsmöglichkeiten Eine gewisse Grundemission ist in den jeweiligen Lebenszyklusphasen nicht zu vermeiden. Im Fall der last dirty mile hat der Konsument die Wahl sich durch sein Konsumverhalten für die effiziente Lösung zu entscheiden. Der Verbraucher kann folglich als eine Stellgröße zur Reduzierung von Emissionen gesehen werden. Auch wenn Konsumverzicht bei der Ernährung als keine praktikable Nachhaltigkeitsstrategie gesehen werden kann, zeigen verschiedene Studien, wie auch die vorliegende Arbeit, dass etwa durch die unterschiedliche Ausgestaltung des Einkaufs, der Zubereitung und der Entsorgung in Bezug auf die Ernährung sehr große Emissionsreduzierungspotenziale vorhanden sind (vgl. Kap. 6.2). Als konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen in der last dirty mile von MÄRKISCHES LANDBROT können deshalb folgende Aspekte (in Anlehnung an JUNGBLUTH 2007) genannt werden: die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel (Öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder Car-Sharing) oder sogar der Verzicht der Nutzung von Verkehrsmitteln für den Einkauf die energiebewusste Zubereitung und Verwendung mit dem Einsatz energieeffizienter Haushaltsgeräte die Vermeidung unnötigem Energieverbrauchs die Nutzung von Ökostrom die Wiederverwertung von Verpackungsmaterialien durch die Entsorgung in der Recyclingtonne die Vermeidung von Lebensmittelabfällen Besonders Erfolg versprechend ist die gleichzeitige Umsetzung möglichst vieler Maßnahmen. Einzelne Unternehmen haben inzwischen individuelle Lösungen entwickelt, ihre klimagerechten Produkte aus ihrem Portfolio zu kennzeichnen, jenseits von Labeln oder anderen genannten Formen (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT 2009: 27). Die aktuellen und auch weiterhin zu erwartenden Initiativen zur Produktkennzeichnung bergen die Gefahr, dass der Verbraucher aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichsten Informationen eher verwirrt statt aufgeklärt wird. Die Orientierung und die Aufklärung, die die eigentlichen Ziele der Produktkennzeichnung sind, können so nicht erreicht werden. Um die 50 7 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen Vergleichbarkeit von Produkten verschiedener Unternehmen zu gewährleisten, heißt es zunächst die internationale Norm abzuwarten. Als geeignete Alternative für den Übergang bis zur internationalen Standardisierung ist die Nutzung von CO2-Rechnern zu sehen. Hier kann der Konsument gemäß seines individuellen Verhaltens Informationen zu seinem CO2-Fußabdruck einsehen und gleichzeitig Handlungsempfehlungen erhalten. Durch den Vergleich seiner Ergebnisse mit Zielwerten für ein ökologisches Einkaufs- und Verbraucherverhalten wird der Konsument zu umweltbewusstem Handeln motiviert. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH plant die Veröffentlichung des eigenen CO2-Rechners für ihre Produkte für 2010. Unabhängig von der aktuellen PCF-Debatte wird es zu weiteren Gesprächen zur Bilanzierung und Entwicklung von ergänzenden Umweltkriterien kommen. Diesbezüglich gibt es z.B. bereits erste Überlegungen zu einem Water- Footprint (Wasserfußabdruck) für Unternehmen oder einzelne Produkte. Als ein Hauptgrund ist hierfür u.a. die Tatsache zu nennen, dass in globaler Betrachtung 70 % des Frischwasserbedarfs in die Landwirtschaft fließen. Damit ist nicht in erster Linie der Wasserverbrauch für den Anbau von Lebensmitteln gemeint, sondern vielmehr der Ressourcenverbrauch für den Anbau von Rohstoffen wie bspw. Baumwolle für die Textilindustrie (vgl. WWF 2009: 11). Die DEUTSCHE LANDWIRTSCHAFTS-GESELLSCHAFT E.V (DLG) veranstaltete zur Diskussion der Entwicklung von Water-Footprints und technologischer Lösungen für die Lebensmittelbranche bereits Ende Januar 2010 einen Experten-Workshop (vgl. DLG. 2010) Es bleibt also mit Spannung abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen es im Bereich der klimabezogenen Produktkennzeichnung und Forschung es in den kommenden Jahren geben wird. 51 8 Zusammenfassung 8 Zusammenfassung (dt./ engl.) Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH mit Sitz in Berlin-Neukölln stellt seit Anfang der 80er Jahre erfolgreich hochwertige ökologische Backwaren her. Eine große Rolle spielt dabei der Nachhaltigkeitsgedanke auf den verschiedenen Ebenen des Unternehmens. Innovationen im Bereich des Umweltmanagements sind neben Produktneuheiten von größter Bedeutung, um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und sein Bestehen auf dem Markt zu sichern. Durch die stetige Durchführung der Ökobilanzierung und der daraus resultierenden unternehmensspezifischen Daten der Produktion ist hier ein wichtiger Grundstein für innovative Umweltmanagementsysteme gelegt. Weltweite Diskurse über nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz richten ihre Aufmerksamkeit auf konkrete Handlungsfelder. Im Bereich Konsum und Ernährung werden große Reduktionspotenziale gesehen, weshalb Product Carbon Footprint für Lebensmittel diskutiert werden. Die Veröffentlichung der internationalen Norm zur Erstellung von PCF ist für 2011 vorgesehen. Die aktuelle Normungsarbeit wird dabei parallel durch zahlreiche Initiativen (z.B. das PCF Pilotprojekt) unterstützt. Der britische PAS 2050-Standard dient dabei besonders als Grundlage, der auf Basis der Ökobilanznorm ISO 14040ff die Systemgrenzen für den Lebenszyklus eines Produktes von der Wiege bis zur Bahre (engl. cradle-to-grave) klar definiert. Zur Berechnung von Product Carbon Footprint wird entsprechend der PAS 2050 neben der Emissionsbilanzierung des eigentlichen Fertigungsprozesses im Unternehmen (Produktion) auch die Berücksichtigung der (landwirtschaftlichen) Rohstofferzeugung, Distribution und der Nutzungs- und Entsorgungsphase (last dirty mile) notwendig. Zur Emissionsberechnung der landwirtschaftlichen Rohstofferzeugung für ein Sonnenblumenbrot der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH wurde bereits 2008 eine Forschungsarbeit durchgeführt (GOLLNOW 2008). Die Produktions- und Distributionsberechnungen wurden Anfang 2010 im Unternehmen selbst fertig gestellt. Ziel dieser Arbeit ist es die Rolle des Konsumenten am PCF zu analysieren und die Ausprägung der last dirty mile auf den PCF von MÄRKISCHES LANDBROT (exemplarisch für das Sonnenblumenbrot) zu ermitteln. Auf Basis der PAS 2050 wird der letzte Schritt im Produktlebenszyklus von Produkten 52 8 Zusammenfassung der ökologischen Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT GMBH eruiert. Die Arbeit ist dementsprechend ein Teil einer produktbezogenen CO2-Bilanz. Für die vorliegende Masterarbeit haben sich demzufolge drei Forschungsfragen ergeben: 1. Wie erwirbt und konsumiert der Kunde die Produkte von MÄRKISCHES LANDBROT? 2. Wie hoch sind die dadurch entstehenden CO2e-Emissionen die und der daraus resultierende Anteil am gesamten PCF? 3. Welche Stellgrößen bzw. Handlungsempfehlungen können hieraus definiert bzw. gegeben werden? Zur Ermittlung unternehmensspezifischer Daten der last dirty mile wurden in Berlin und in Eberswalde insgesamt 92 Personen anhand eines Fragebogens interviewt. Abgefragt wurden das Einkaufsverhalten und die Verbrauchsgewohnheiten sowie das Interesse an CO2-Fußabdrücken (PCF). Aus den Antworten konnte ein durchschnittliches Verbraucherverhalten abgeleitet werden, um auf dieser Grundlage die Emissionen der last dirty mile und die Ausprägung auf den gesamten PCF (exemplarisch für das Sonnenblumenbrot) zu ermitteln. Grundsätzlich konnte festgestellt werden, dass das Konsumentenverhalten sehr individuell ist. Je nach Verhaltensgewohnheiten und Verzehrspräferenzen kann sich ein unterschiedlich stark ausgeprägter Emissionswert für die last dirty mile ergeben. Die größten Anteile machen dabei der Einkauf (Länge des Einkaufsweges und die Nutzung des Verkehrsmittels) die Lagerung des Brotes (Kühl- bzw. Tiefkühlvorgang) sowie die Zubereitungsart (Auftauen, Aufbacken oder Toasten) aus. Die Verpackung macht einen sehr geringen Anteil an der last dirty mile aus. Im Hinblick auf die Forschungsfrage ergibt sich aufgrund der Befragungsergebnisse eine Ausprägung der last dirty mile von 37 % am gesamten PCF des Sonnenblumenbrotes von MÄRKISCHES LANDBROT (ohne Berücksichtigung der ökologischen Produktion mit CO2-Reduzierung und CO2Kompensation und der C-Senke im Ökolandbau). Wird die ökologische Produktion mit der CO2-Reduzierung und der CO2-Kompensation, sowie die 53 8 Zusammenfassung C-Senke im Ökolandbau berücksichtigt, macht die last dirty mile sogar einen Anteil von 56 % am PCF des Sonnenblumenbrotes von MÄRKISCHES LANDBROT aus. Die befragten Kunden signalisierten ein hohes Interesse an der Thematik des Klimawandels und an klimarelevanten Informationen der Produkte. Den Eigenanteil am PCF schätzt der Hauptanteil der befragten Personen als sehr niedrig ein. Fakt ist jedoch, dass dieser Anteil gar nicht so klein ist und bereits durch einfache Maßnahmen enorme Emissionsreduzierungen möglich sind. So kann diese Arbeit dazu dienen dem Konsumenten seine Emissionsbelastungen die durch den (Nahrungsmittel-) Konsum entstehen zu veranschaulichen. Als geeignetes Instrument zur Kommunikation der Klimarelevanz von Waren und Dienstleistungen dienen CO2-Rechner, die dem Verbraucher dienen sein Verhalten zu überdenken und zu ökologischem Handeln (z.B. die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel oder die energiebewusste Zubereitung von Lebensmitteln) zu motivieren. Dem Unternehmen dienen die Ergebnisse zur Vervollständigung seiner PCFBerechnungen und der Darstellung von PCF für den gesamten Lebenszyklus der einzelnen Produkte. Der Vorteil dieser Datenerhebung ist, dass die Daten einen unternehmensspezifischen Charakter aufweisen. Zusätzlich können die Ergebnisse zur Kommunikation von Empfehlungen angepasster Verhaltensweisen der Verbraucher dienen. Mit Blick auf die aktuellen (Klima-) Debatten bleibt es abzuwarten, welche neuen Entwicklungen es in den nächsten Jahren geben wird – sowohl im Bereich der produktbezogenen CO2-Kennzeichnung als auch in der Bilanzierung weiterer Umweltkriterien, wie etwa den Wasserfußabdruck. 54 8 Zusammenfassung Summary Since the beginning of the 1980s, the MÄRKISCHES LANDBROT GMBH (private limited company) bakery, based in Berlin-Neukölln, has manufactured premium quality ecological goods. A big part of the company’s mission statement is the idea of sustainability in every layer of the production process. Innovations in environmental management systems as well as groundbreaking products are of major importance in order to secure the competitiveness of the company. Continuously utilising life-cycle analysis and making good use of the resulting production data, the company achieves a valuable foundation in developing first rate environmental management systems. International discourses about sustainable development and climate protection are highlighting specific fields of action. One of these fieldsthat is of crucial importance for every humanis nutrition. Here, product-specific CO2 balances are gaining importance as there are major potentials for reduction in this area. The implementation of an international standard for assessing PCF is planned for 2011. The current standardisation process is being supported by various initiatives, as for example the PCF Pilotprojekt in Germany. Especially the british PAS 2050 standard is used as a basis, clearly defining the system limits for life-cycle analysis of a product from the cradle to the grave. The PAS 2050 itself is based on the Ecobalancing standard ISO 14040 et sqq. To calculate the PCF in accordance with PAS 2050 it is necessary to know the emission balance of the production process as such, as well as of the agricultural production of raw materials, the distribution process and the phase of usage and disposal (last dirty mile). The agricultural emission output for a sunflowerseedbread of MÄRKISCHES LANDBROT was already assessed in a research paper in 2008 (GOLLNOW 2008). The output during the production and distribution process was gathered by the company itself in 2010. Therefore, it is the intent of this study to analyze the impact of the consumer on the PCF and to determine the share of the last dirty mile of the PCF of MÄRKISCHES LANDBROT (exemplarily for sunflowerseedbread). Based on PAS 2050, the last step in the life-cycle of the products of MÄRKISCHES LANDBROT will be examined further. Thus, this paper is part of a productrelated CO2 balance. 55 8 Zusammenfassung For the present master’s thesis, the following three questions proved relevant: 1. How does the customer acquire and consume the products of MÄRKISCHES LANDBROT GMBH? 2. What is the amount of the thereby occurring CO2 emissions, and what share of the whole PCF do these represent? 3. Which variables and recommendations can be defined? In order to gather specific information about the last dirty mile, 92 people in Berlin and questionnaire. Eberswalde The (Brandenburg) questions were concerned the interviewed, buying using behaviour, a the consumption habits and the interest in PCF. Deducing an average consumer behaviour from the gathered answers, the average of emissions on the last dirty mile was calculated, and their impact on the PCF assessed. Generally, the consumer’s behaviour varies widely depending on individual preferences. Based on the behavioural and consumption habits, the emission impact on the last dirty mile, and thus on the PCF falls into a wide range. The biggest shares of these differences derive from the purchase itself, the kind of storage and the preparation. The packaging has only a minor influence on the PCF. Regarding the research question, the last dirty mile’s share is 37 % respectively 56 % of the PCF for 1 kg sunflowerseedbread of MÄRKISCHES LANDBROT, depending on whether carbon sinks are included. The majority of the questioned consumers estimated that their own contribution to the PCF was quite small. In fact though, their share was not that small at all, and it also emerged that enormous reductions could be realised, with a few fairly simple measures. Thus, this paper can be used to demonstrate the consumer, how far he contributes to the emissions which originate from food consumption. An adequate instrument for communicating the relevance of goods and services for the climate change are CO2 calculators. The consumer can use these to re-evaluate his behaviour motivating him to adjust towards a more responsible behaviour, as for example the use of public transport or the energy conscious preparation of food. The results of the master's thesis are used by MÄRKISCHES LANDBROT for supplementing their calculations of the PCF. The advantage of acquiring data this way is that the data is entity specific and custom-tailored on the company. Additionally, the results can be used in order to provide recommendations to customers concerning their consumption habits. 56 9 Literaturverzeichnis 9 Literaturverzeichnis AGRA-TEG GMBH: Stop climate change. Abzurufen unter http://www.stopclimate-change.de/, zuletzt abgerufen am 4.1.2010. ATTESLANDER, P. (2008): Methoden der empirischen Sozialforschung. 12. Aufl. Erich Schmidt Verlag. Berlin. BAUMAST, A., PAPE, J. 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Hinweis Alle aus dem Internet zitierten Quellen dieser Arbeit können auf Anfrage bei der Autorin eingesehen werden. 60 10 Anhang 10 Anhang A-1 Selbständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Masterarbeit zum Thema „Bedeutung des Konsumentenverhaltens auf Ausprägung des Product Carbon Footprint (last dirty mile) – dargestellt am Beispiel MÄRKISCHES LANDBROT“ selbständig angefertigt habe, nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und wörtlich oder inhaltlich übernommene Stellen als solche gekennzeichnet habe. Eberswalde, den 12. Februar 2010 61 10 Anhang A-2 Pretest Fragebogen 62 10 Anhang 63 10 Anhang A-3 Fragebogen 64 10 Anhang 65 10 Anhang A-4 GrafStat 4.12 Grundauswertung des Fragebogens 1) Wie häufig kaufen Sie Bio-Brot? immer 42 (45,65%) häufig 30 (32,61%) gelegentlich 13 (14,13%) selten 7 (7,61%) nie 0 (0,00%) _________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 2) Aus welchen Gründen kaufen Sie Bio-Brot? Mehrfachnennungen möglich! Geschmack 75 (81,52%) Gesundheit 69 (75,00%) Haltbarkeit 12 (13,04%) kein bewußter Kauf 0 (0,00%) Nachhaltigkeitsmanagement (des Herstellers) 22 (23,91%) Nähe der Einkaufsstätte 8 (8,70%) Qualität 55 (59,78%) Regionalität 44 (47,83%) Rohstoffe aus Ökolandbau 69 (75,00%) Sonstiges 4 (4,35%) __________________________ Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 358 geantwortet haben 92 ohne Antwort 0 3) Wie häufig kaufen Sie schätzungsweise Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH pro Monat? Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 1 Maximum 20 Mittelwert 5,25 4) Aus welchen Gründen kaufen Sie Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH? Mehrfachnennungen möglich! frei formulierte Antworten: <1> Geschmack, Produktvielfalt <2> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <3> Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau <4> Gesundheit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <5> Geschmack, Gesundheit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <6> Regionalität, Preis-Leistungs-Verhältnis <7> Demeter Qualität <8> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <9> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <10> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <11> gute Auswahl <12> Lieblingsbrotsorte <13> Rohstoffe aus Ökolandbau 66 10 Anhang <14> Geschmack <15> Geschmack, Gesundheit <16> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <17> Geschmack, Weizenfreie Produkte <18> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <19> Vollkorn, Vollwert <20> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <21> Geschmack <22> Geschmack <23> Geschmack, Produktvielfalt <24> Geschmack, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <25> Demeterqualität, Regionalität <26> Geschmack, Produktvielfalt <27> Qualität, Produktvielfalt <28> Geschmack, Preis-Leistungs-Verhältnis <29> Regionalität <30> Qualität, Regionalität <31> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <32> Geschmack <33> Wenn nicht selbst gebacken wird <34> <35> <36> Geschmack (Kinder mögen nur das), Qualität <37> Geschmack, Verfügbarkeit <38> Geschmack, Demeter-Qualität <39> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <40> Bio <41> Geschmack <42> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <43> <44> Wenn nicht selbst gebacken wird. <45> Geschmack, Gesundheit, Vollwert <46> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <47> Geschmack, Qualität, Regionalität <48> Geschmack, Vielfalt des Angebots <49> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <50> Geschmack, Regionalität, Qualität, <51> <52> Geschmack, ökologische Gründe <53> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <54> Regionalität <55> wenn verfügbar <56> Geschmack, Regionalität <57> <58> Geschmack, Regionalität <59> Geschmack <60> Geschmack, Gesundheit <61> Geschmack <62> Geschmack, Produktvielfalt 67 10 Anhang <63> Gesundheit, des Kindes wegen <64> Geschmack <65> Geschmack, Nähe der Geschäftsstelle <66> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <67> Gesundheit, frisch vermahlenes Getreide, Regionalität, Vertrauen <68> Geschmack. Gesundheit <69> Geschmack, Abwechslung <70> Gesundheit, Vertrauen <71> Geschmack <72> Geschmack, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <73> Gesundheit, Haltbarkeit, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <74> Geschmack <75> Geschmack <76> wenn nicht selbst gebacken wird <77> kein bewußter Kauf <78> Geschmack, Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau <79> Unternehmensphilosophie, Vertrauen <80> Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau, weniger Salz <81> Geschmack, Gesundheit, Regionalität, Unternehmensphilosophie <82> Verfügbarkeit <83> Verfügbarkeit <84> Geschmack, Gesundheit <85> Angebot, Geschmack, <86> Geschmack, Gesundheit, Angebot <87> Angebot <88> Angebot <89> wenn nicht selbst gebacken wird <90> wenn nicht selbst gebacken wird <91> wenn nicht selbst gebacken wird <92> Rohstoffe aus Ökolandbau 5) Aus welchen Gründen kaufen Sie Bio-Brot in demeter Qualität? Mehrfachnennungen möglich! frei formulierte Antworten: <1> kein bewußter Kauf <2> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <3> Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau <4> beste Bio-Qualität <5> kein bewußter Kauf <6> kein bewußter Kauf <7> Nachhaltigkeit <8> Qualität <9> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <10> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <11> Geschmack <12> Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <13> Kreislaufgedanke, Rohstoffe aus Ökolandbau <14> Bio-Qualität <15> kein bewußter Kauf <16> Nachhaltigkeit, Umweltschutz <17> Geschmack, Gesundheit <18> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau 68 10 Anhang <19> Vollkorn, Vollwert <20> Geschmack, Gesundheit, Bioqualität <21> keine Konservierungsstoffe <22> Geschmack, Nachhaltigkeitsmanagement, Bioqualität <23> Qualität <24> Geschmack, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <25> Nachhaltigkeitsmanagement <26> Geschmack, Vertrauen <27> kein bewußter Kauf <28> Ideologie <29> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <30> hohe Anbaustandards <31> Nachhaltigkeit, Qualität <32> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <33> Geschmack, Ideologie, Qualität, alle Lebensmittel werden in DemeterQualität gekauft <34> Geschmack, Qualität, Natürlichkeit <35> <36> <37> hochwertigster deutscher Bioverband <38> hohe Qualität <39> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <40> Geschmack, Gesundheit, Haltbarkeit, Rohstoffe aus Ökolandbau <41> kein bewußter Kauf <42> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <43> <44> Wenn nicht selbst gebacken wird. <45> überzeugendstes Bio <46> Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeitsmanagement, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <47> Geschmack, Gesundheit, Rohstoffe aus Ökolandbau <48> Philosophie, Qualität <49> Nachhaltigkeitsmanagement, Rohstoffe aus Ökolandbau <50> Geschmack, Regionalität, Qualität, <51> <52> Nachhaltigkeit, Qualität <53> Geschmack, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <54> Auswahl der Zutaten <55> <56> kein bewußter Kauf <57> Geschmack, Gesundheit <58> Geschmack, Regionalität <59> Geschmack, Regionalität <60> Geschmack, Rohstoffe aus Ökolandbau <61> Geschmack <62> gutes Gewissen, Zutaten <63> <64> <65> Qualität, Erfahrung als Praktkantin auf Demeter-Hof <66> Gesundheit <67> kein bewußter Kauf <68> Gesundheit <69> kein bewußter Kauf <70> kein bewußter Kauf <71> Geschmack, Gesundheit, Qualität 69 10 Anhang <72> Angebot vor Ort <73> kein bewußter Kauf <74> kein bewußter Kauf <75> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <76> kein bewußter Kauf <77> kein bewußter Kauf <78> Rohstoffe aus Ökolandbau <79> kein bewußter Kauf <80> höchster Bio-Standard <81> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Regionalität, Rohstoffe aus Ökolandbau <82> kein bewußter Kauf <83> kein bewußter Kauf <84> kein bewußter Kauf <85> gute Qualität <86> Geschmack, Gesundheit, Qualität, Rohstoffe aus Ökolandbau <87> kein bewußter Kauf <88> kein bewußter Kauf <89> höchster Bio-Standard <90> kein bewußter Kauf <91> kein bewußter Kauf <92> kein bewußter Kauf 6) Wieviel MÄRKISCHES LANDBROT (nur Brot) kaufen Sie durchschnittlich im Monat? Antworten 88 ohne Antwort 4 Minimum 1 Maximum 16 Mittelwert 3,975 7) Decken Sie (nahezu) Ihren gesamten Brotbedarf durch Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH ab? Ja 26 (28,26%) Nein 66 (71,74%) __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 8) Wenn nein, welchen Anteil Ihres Brotbedarfs kaufen Sie ungefähr bei MÄRKISCHES LANDBROT? bis 1/4 28 (43,75%) bis 1/2 21 (32,81%) bis 3/4 9 (14,06%) > 3/4 6 (9,38%) __________________________ Summe 64 ohne Antwort 28 9) Wieviel Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS konsumieren Sie getoastet? Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0 Maximum 100 Mittelwert 13,402 70 10 Anhang 10) Wieviele Anteile aufgebacken? des MÄRKISCHEN LANDBROTS konsumieren Sie Antworten 91 ohne Antwort 1 Minimum 0 Maximum 40 Mittelwert 2,308 11) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS frieren Sie in einem Tiefkühlgerät ein? Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0 Maximum 75 Mittelwert 8,641 12) Die Lagerungsdauer des eingefrorenen MÄRKISCHEN LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt: Antworten 88 ohne Antwort 4 Minimum 0 Maximum 30 Mittelwert 4,795 13) Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS bewahren Sie im Kühlschrank auf? Antworten 91 ohne Antwort 1 Minimum 0 Maximum 100 Mittelwert 5,011 14) Die Lagerungsdauer des im Kühlschrank aufbewahrten MÄRKISCHEN LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt: Antworten 90 ohne Antwort 2 Minimum 0 Maximum 21 Mittelwert 0,683 15) Wie entsorgen Sie in der Regel die Papiertüte, in der Sie die Brote der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH beim Einkauf erhalten? Restmüll 5 (5,43%) Altpapier 75 (81,52%) Sonstiges 12 (13,04%) __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 16) Wieviele Brotanteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS entsorgen Sie im Durchschnitt? gar nichts 58 (63,04%) bis 10% 30 (32,61%) bis 25% 4 (4,35%) > 25% 0 (0,00%) 71 10 Anhang __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 17) Wenn Sie MÄRKISCHES LANDBROT wegwerfen, wo entsorgen Sie es in der Regel? Restmüll 14 (41,18%) Biotonne 9 (26,47%) Tierfutter 10 (29,41%) Sonstiges 1 (2,94%) _________________________ Summe 34 ohne Antwort 58 18) Wie weit schätzen Sie die Entfernung von Ihrer Wohnstätte bis zu Ihrer Einkaufsstätte, bei der Sie in der Regel MÄRKISCHES LANDBROT kaufen? Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0 Maximum 100 Mittelwert 6,287 19) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad (in Bezug auf Antwort 3 und 18)? Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0 Maximum 20 Mittelwert 2,592 20) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit öffentlichen Verkehrsmitteln (in Bezug auf Antwort 3 und 18)? Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0 Maximum 20 Mittelwert 0,495 21) Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit dem Auto oder Motorrad (in Bezug auf Antwort 3 und 18)? Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 0 Maximum 16 Mittelwert 2,125 22) Ihren Einkauf von MÄRKISCHES LANDBROT... ... verbinden Sie in der Regel mit anderen Einkaufswegen 84 (91,30%) ... ist für Sie in der Regel ein eigenständiger Einkaufsweg 8 (8,70%) __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 23) Wenn Antwort 22 (a), wieviel kg Einkaufsgewicht schätzungsweise bei diesen Einkäufen im Durchschnitt? 72 haben Sie 10 Anhang 0 bis 5 kg 34 (40,48%) 5 bis 7,5 kg 25 (29,76%) 7,5 bis 10 kg 18 (21,43%) 10 bis 15 kg 6 (7,14%) > 15 kg 1 (1,19%) __________________________ Summe 84 ohne Antwort 8 24) Interessiert Sie das Thema Klimawandel? Ja 88 (95,65%) Nein 1 (1,09%) Weiß nicht 3 (3,26%) __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 25) Sehen Sie das Konsumentenverhalten als (Teil-)Ursache für den Klimawandel? Ja 79 (86,81%) Nein 3 (3,30%) Weiß nicht 9 (9,89%) __________________________ Summe 91 ohne Antwort 1 26) Ist Ihnen der Begriff CO2-Fußabdruck bekannt? Ja 46 (50,00%) Nein 44 (47,83%) Weiß nicht 2 (2,17%) __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 27) Sind Sie am CO2-Fußabdruck von Produkten der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH interessiert? Ja 54 (59,34%) Nein 21 (23,08%) Weiß nicht 16 (17,58%) ____________ ______________ Summe 91 ohne Antwort 1 28) Haben Sie Interesse an Ihrem persönlichen CO2-Fußabdruck in Bezug auf Ihren Broteinkauf? Wenn ja, geben Sie Ihre Email-Adresse oder Postanschrift an. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH schickt Ihnen Ihren persönlichen CO2Fußabdruck zu. Die MÄRKISCHES LANDBROT GMBH versichert, dass Ihre Daten vertraulich und ausschließlich zu diesem Zweck genutzt werden. Aus Datenschutzgründen sind die Kontaktdaten an dieser Stelle nicht aufgeführt. Es waren insgesamt 15 interessierte Befragte, die Ihre Daten angegeben haben. 29) Welchen Anteil (in %) schätzen Sie haben Sie als Konsument am CO2Fußabdruck eines Brotes der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH? 73 10 Anhang Antworten 55 ohne Antwort 37 Minimum 0 Maximum 75 Mittelwert 12,527 30) Welchen regelmäßigen Informationsweg für die CO2-Fußabdrücke der MÄRKISCHES LANDBROT Produkte würden Sie bevorzugen? Mehrfachnennungen möglich! Flyer 22 (26,83%) standardisiertes Label auf dem Produkt 40 (48,78%) Website-Tool auf der Firmenhomepage 29 (35,37%) in der Ökobilanz (derzeit auf der Firmenhomepage bzw. in 14 (17,07%) Sonstiges 3 (3,66%) ________________________ Nennungen (Mehrfachwahl möglich!) 108 geantwortet haben 82 ohne Antwort 10 31) Wie alt sind Sie? Antworten 90 ohne Antwort 2 Minimum 21 Maximum 72 Mittelwert 40,456 32) Geschlecht: Weiblich 63 (68,48%) Männlich 29 (31,52%) __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 33) Welche Tätigkeit üben Sie aus? Angestellte/r 37 (40,22%) Arbeitsuchende/r 1 (1,09%) Beamte/r 7 (7,61%) Rentner/in 6 (6,52%) Schüler/in 1 (1,09%) Selbständige/r 19 (20,65%) Student/in 19 (20,65%) Sonstiges 2 (2,17%) __________________________ Summe 92 ohne Antwort 0 34) Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt? Sie einschließlich mitgerechnet. Antworten 92 ohne Antwort 0 Minimum 1 Maximum 21 Mittelwert 2,587 74 10 Anhang A-5 Kreuztabellen Tab. A-1: Kreuztabelle der Fragen 3 und 6 (Quelle: Eigene Darstellung). Frage 3: Wie häufig kaufen Sie schätzungsweise Produkte der MÄRKISCHES LANDBROT GMBH pro Monat? Frage 6: bis 4 kg Wieviel MÄRKISCHE bis 8 kg bis 4 Mal bis 8 Mal bis 16 mal > 16 mal Anteil 58,0% 12,5% 3,4% 0,0% 73,9% 0,0% 10,2% 3,4% 1,1% 14,7% 0,0% 0,0% 7,9% 0,0% 7,9% 0,0% 2,3% 0,0% 1,1% 3,4% 58,0% 25,0% 14,7% 2,2% 100,0% S LANDBROT bis 12 kg (nur Brot) kaufen Sie > 12 kg durchschn. im Monat? Anteil Tab. A-2: Kreuztabelle der Fragen 11 und 12 (Quelle: Eigene Darstellung). Frage 11: Wieviele Anteile des MÄRK.LANDBROTS frieren Sie in einem Tiefkühlgerät ein? Frage 12: Die Lagerungsdauer des eingefrorenen MÄRK.LANDBROTS beträgt dann im Durchschnitt: bis 25% bis 50% bis 75% Anteil 75,0% 0,0% 2,3% 77,3% zwei Wochen 5,7% 1,1% 3,4% 10,2% drei Wochen 4,6% 0,0% 1,1% 5,7% einen Monat 2,3% 3,4% 1,1% 6,8% 87,6% 4,5% 7,9% 100,0% eine Woche Anteil Tab. A-3: Kreuztabelle der Fragen 13 und 14 (Quelle: Eigene Darstellung). Frage 13: Wieviele Anteile des MÄRKISCHEN LANDBROTS bewahren Sie im Kühlschrank auf? bis 25% bis 50% bis 75% Frage 14: Die Lagerungsdauer des MÄRK.LANDBROTS im Kühlschrank beträgt dann durchschnittlich: bis eine Woche bis zwei Wochen bis drei Wochen Anteil bis 100% Anteil 93,3% 2,2% 0,0% 0,0% 95,5% 0,0% 1,1% 0,0% 1,1% 2,2% 0,0% 0,0% 0,0% 2,2% 2,2% 93,3% 3,3% 0,0% 3,3% 100,0% 75 10 Anhang Tab. A-4: Kreuztabelle der Fragen 18 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). Frage 18: Wie weit schätzen Sie die Entfernung von Ihrer Wohnstätte bis zu Ihrer Einkaufsstätte, bei der Sie i.d.R. MÄRKISCHES LANDBROT kaufen? bis 5 km Frage 22: Ihren Einkauf von MÄRK. LANDBROT… bis 10 km bis 25 km bis bis 50 km 100 km ...verbinden Sie mit anderen Einkaufswegen 69,60% 12,00% 3,30% 5,50% 1,10% 91,50% ...ist für Sie ein eigenständiger Einkaufsweg 2,20% 0,00% 0,00% 0,00% 8,70% 76,10% 14,20% 3,30% 5,50% 1,10% 100% Anteil 6,50% Anteil Tab. A-5: Kreuztabelle der Fragen 21 und 22 (Quelle: Eigene Darstellung). Frage 21: Wie häufig tätigen Sie diese Einkäufe mit dem Auto/ Motorrad (Anzahl pro Monat)? bis 1 Mal Frage: 22 Ihren Einkauf von MÄRK. LANDBROT… bis 4 Mal bis 9 Mal > 9 Mal ...verbinden Sie mit anderen Einkaufswegen 56,6% 11,9% 16,3% ...ist für Sie ein eigenständiger Einkaufsweg 4,3% 2,2% 2,2% 76 Anteil 6,5% 91,3% 0,0% 8,7%