Barocke Entdeckertipps für die Region Saarbrücken

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Barocke Entdeckertipps für die Region Saarbrücken
B AROCKE P UTZE
IM B ÜRGERSCHLOSS
LANDSCHAFT | GÄR TEN | STADT | KUNST | ARCHITEKTUR | SKULPTUR
MALEREI | MENSCH | GESELLSCHAFT | GLAUBEN | WISSENSCHAFT
L I T E R AT U R | M U S I K | T H E AT E R | J A G D | F O R S T | L A N D W I R T S C H A F T
INDUSTRIE | HANDWERK | HANDEL | VERKEHR | KÜCHE | KELLER
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D IE B AROCK S TRASSE S AAR P FALZ
LÄDT EIN ZUR S PURENSUCHE . . .
…in die saarländische Landeshauptstadt nach Alt-Saarbrücken.
„ B A R O C K E P U T Z E I M B Ü R G E R S C H L O S S “ finden Sie auf
dem Schlossfelsen hoch über der Saar.
Zwischen 1738 und 1748 errichtete Friedrich Joachim Stengel
(1694–1787) für Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken
(reg. 1741–1768) auf den Resten des abgerissenen Renaissanceschlosses und der vormaligen mittelalterlichen Burg ein neues,
barockes Schloss. Im Zuge der Französischen Revolution wurde
das Fürstenschloss 1793 durch Brand zerstört und geplündert.
Das heutige Saarbrücker Schloss, nach Entwürfen von Gottfried
Böhm 1982–1989 renoviert, lässt das untergegangene Barockschloss nur noch in seinen Umrissen erahnen. Böhm erhielt
Seitenflügel und Mittelbau des 19. und 20. Jh. und verband sie mit
einem zeitgenössischen Mittelpavillon. So erinnert wenig an den
einstmals prächtigen Fürstensitz. Mit geübtem Auge aber lassen
sich vor allem in den Übergängen zu den Seitenflügeln noch
Reste der ursprünglichen Innenputze, Stucke und Farbpigmente
erkennen. Die freigelegten Pilaster des Barockschlosses lassen die
Veränderungen der Stockwerkshöhen in den folgenden Jahrhunderten deutlich werden.
Peu d’éléments rappellent aujourd’hui le château baroque somptueux de Sarrebruck qu’avait fait construire de 1738 à 1748 le
prince Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken par Friedrich
Joachim Stengel. Dans les passages menant aux ailes, on reconnaît
des restes des enduits, des stucs et des pigments de peinture baroques.
Very little of the present-day Saarbrücken Castle recalls the former
magnificent Baroque castle that prince Wilhelm Heinrich von
Nassau-Saarbrücken had built by master architect Friedrich
Joachim Stengel between 1738 and 1748. In the passages to the side
wings, you can still see traces of the Baroque interior plasterwork,
stucco and coloured pigments.
Der Fundort | N49°13'48.53" E6°59'32.41" | Saarbrücker Schloss | Schlossplatz
| 66119 Saarbrücken | Außenbesichtigung des Schlosses jederzeit | Foyer, Treppenhäuser, Festsaal sind Mo–Fr 8.30–18 Uhr und Sa, So, feiertags 10–18 Uhr anzuschauen
| Führungen Sa, So, feiertags 15 Uhr sowie nach Vereinbarung | Tourist Information
im Schloss Saarbrücken | Tel. 0681/506-1313 | www.regionalverband-saarbrücken.de
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
66111 Saarbrücken | Tel. 0681/93809-16 | www.die-region-saarbruecken.de
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D AS
A UGE G OTTES
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D IE B AROCK S TRASSE S AAR P FALZ
LÄDT EIN ZUR S PURENSUCHE . . .
…in die saarländische Landeshauptstadt nach Alt-Saarbrücken.
„D A S A U G E G O T T E S “ finden Sie im Innern der Ludwigskirche
auf dem von barocken Palais umstandenen Ludwigsplatz.
Kirche und Platz gelten als Krönung Stengelschen Schaffens.
Der Bau der neuen evangelisch-lutherischen Pfarr- und Hofkirche
wurde unter Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken
1762 begonnen, nach dessen Tod 1768 unter seinem Sohn Ludwig
1775 vollendet und nach diesem benannt. Der Grundriss folgt
einem griechischen Kreuz, an dessen Westarm sich der quadratische Turm mit oktogonalem Abschluss anfügt. Die Fassade ist
vielfältig gegliedert und reich verziert.
Im Innern der Kirche umfängt den Besucher Licht und Helligkeit.
Bau und Einrichtung sind ganz auf die Mitte, das Zentrum des
Glaubens, ausgerichtet. Das Gewölbe über der Vierung ist mit
Stuck und Kartuschen ausgestattet und mit einem goldfarbenen
Strahlenkranz geschmückt, in dessen Zentrum ein Dreieck mit
Auge auszumachen ist – das Auge Gottes. Es markiert das Zentrum
des Kirchenkreuzes. Es bildet aber auch die Mitte des Ludwigsplatzes, in der sich zwei Sichtachsen der barocken Stadtanlage
treffen.
L’église Ludwigskirche et la place Ludwigsplatz à Sarrebruck,
datant de 1762 à 1775, couronnent l’œuvre de Friedrich Joachim
Stengel, l’architecte des princes de Nassau-Saarbrücken. Dans
l’église, la croisée du transept est surmontée d’une voûte richement
décorée, ornée d’une auréole dorée entourant l’œil de Dieu.
Ludwigskirche church and Ludwigsplatz square in Saarbrücken,
built between 1762 and 1775, crown the work of the NassauSaarbrücken architect Friedrich Joachim Stengel. A richly decorated vaulted ceiling rises above the transept crossing in the centre
of the church which is embellished with a golden aureole and
the Eye of God.
Der Fundort | N49°13'57.23" E6°59'12.60" | Ludwigskirche | Ludwigsplatz |
66117 Saarbrücken | Geöffnet Di–So 10–17 Uhr | Führungen auf Anfrage | Tel. 0681/52524
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
66111 Saarbrücken | Tel. 0681/93809-16 | www.die-region-saarbruecken.de
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D AS H AUS
DES B UCHBINDERS
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…nach Saarbrücken in die Altstadt St. Johanns. „D A S H A U S
B U C H B I N D E R S “ finden Sie an der nordöstlichen Seite
des St. Johanner Marktes.
DES
Nahe dem Marktbrunnen erinnert eine Reihe stattlicher Bürgerhäuser an die Blütezeit von Handwerk und Kaufmannschaft im
ausgehenden Barock. In der Grundanlage mittelalterlicher Marktplatz wurde auch das St. Johanner Zentrum unter dem Einfluss von
Friedrich Joachim Stengel um 1760 barock umgestaltet. Aus der
geschwungenen Häuserzeile hebt sich das Haus Nr. 18 durch seine
qualitätvolle Fassadengestalt in besonderer Weise heraus. Die
reich profilierten Fenster tragen schmale Verdachungen, die von
schönen Schlusssteinen in Muschelwerk unterbrochen werden.
Von Linien umrahmte Felder zieren die Flächen zwischen den
Fensterreihen. Der Ladeneinbau des 19. Jhs. respektiert das
barocke Bild.
Nach der St. Johanner Bürgerliste von 1798 wurde das Anwesen
vom Buchbinder Thomas Köhl bewohnt, der auch schon im Bannbuch von 1776 als Besitzer genannt ist. So mögen die barocken
Hofgebäude seinerzeit als Buchbinderwerkstatt gedient haben.
Parmi les maisons bourgeoises baroques de la partie nord-est de la
place St. Johanner Markt à Sarrebruck, celle du n°18 se distingue
par sa façade magnifique. Les fenêtres entourées de riches moulures
sont ornées de belles clefs. Le relieur Thomas Köhl y a habité
pendant le dernier quart du XVIIIe siècle.
Among the Baroque townhouses on the north-east side of
St. Johanner Markt market square in Saarbrücken, house no.
18 stands out for its splendidly designed facade. The richly profiled
windows are embellished with decorative keystones. In the last
quarter of the 18th century, bookbinder Thomas Köhl resided here.
D e r F u n d o r t | N 4 9 ° 1 3 ' 5 7 . 7 3 " E 6 ° 5 9 ' 4 7 . 3 2 " | Das Haus des Buchbinders |
St. Johanner Markt 18 | 66111 Saarbrücken | Besichtigung von außen zu jeder Zeit.
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
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IN
DEN
DER
H ERZEN
B ÜRGER
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…in die saarländische Landeshauptstadt nach Alt-Saarbrücken.
„I N D E N H E R Z E N D E R B Ü R G E R “ finden Sie im Saarlandmuseum am Schlossplatz.
„Er war groß als Baumeister auf Erden, größer aber war er in den
Herzen der Bürger“ lautet die Inschrift in lateinischen Worten, die
sich auf der rechten Seite des Grabmals des Fürsten Wilhelm
Heinrich (1718–1768) im Chorabschluss der Schlosskirche findet.
27 Jahre lang hatte er das Fürstentum Nassau-Saarbrücken regiert
und war am 24. Juli 1768 an den Folgen eines Schlaganfalls
gestorben. Das Grabmal wurde um 1772 von Johann Philipp Mihm
gestaltet. Auf einem altarartigen Sockel tragen vier vergoldete
Löwen einen Sarkophag, über dessen Mitte eine Urnenvase steht.
Die Urne wird von zwei Frauenfiguren – Gerechtigkeit und
Klugheit symbolisierend – flankiert und ist auf der Vorderseite mit
einem Porträt des verstorbenen Fürsten geschmückt.
Neben den Grabdenkmälern für die nassau-saarbückischen
Herrscher der Barockzeit machen der Glasfensterzyklus von Georg
Meistermann aus den 1950er Jahren sowie die Präsentationen
zur Geschichte der Schlosskirche und zur sakralen Kunst des
Saarlandes das Saarlandmuseum am Schlossplatz zu einem lohnenden Besuchsziel.
« Un grand maître d’œuvre de son vivant, mais plus grand encore
dans le cœur des citoyens » est inscrit en latin sur la partie droite du
tombeau du prince Wilhelm Heinrich (1718–1768) dans le chœur de
l’église du château de Sarrebruck. Quatre lions dorés portent un
sarcophage surmonté d’une urne.
“He achieved greatness as a builder on earth, but was even greater
in the hearts of the people” reads the Latin inscription to the right
of the tombstone of prince Wilhelm Heinrich (1718–1768) in the
choir of the Castle Church in Saarbrücken. Four gilt lions bear
the sarcophagus with urn vase.
Der Fundort | N49°13'50.67" E6°59'28.85" | Saarlandmuseum | Am Schlossplatz 16
| 66119 Saarbrücken | Öffnungszeiten: Di, Do–So 10–18 Uhr sowie Mi 10–22 Uhr
| Führungen nach Vereinbarung | Tel. 0681/996-4234 | www.saarlandmuseum.de
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
66111 Saarbrücken | Tel. 0681/93809-16 | www.die-region-saarbruecken.de
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E IN
LICHTER
P UNKT
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…in die saarländische Landeshauptstadt nach Alt-Saarbrücken.
„E I N L I C H T E R P U N K T “ finden Sie im Saarlandmuseum am
Schlossplatz.
„Wir gelangten über Saargemünd nach Saarbrück, und diese kleine Residenz war ein lichter Punkt in einem so felsig waldigen
Lande…“ So beginnt Johann Wolfgang von Goethe seine
Beschreibung Saarbrückens, das er im Sommer 1770 auf seiner
Reise von Straßburg an die Saar besuchte, in seinen Erinnerungen
„Dichtung und Wahrheit“. Auch auf der „Ansicht von Saarbrücken
und St. Johann“, das als Werk eines unbekannten Malers um 1770
im Museum bewundert werden kann, leuchtet das Städtchen
dem Betrachter entgegen. Der Bildausschnitt der Karte zeigt
das barocke Residenzschloss, das Friedrich Joachim Stengel
für Fürst Wilhelm Heinrich 1738–1748 neu erbaute. Es schaut
auf die dahinter liegende Stadtanlage und die neuen Barockgärten unterhalb des Schlossfelsens. Ein Rundgang durch das
Saarlandmuseum am Schlossplatz lässt Geschichte und Leben in
der Saarregion von der Fürstenzeit (1741–1793) über die
Franzosenzeit (1793–1815) bis zum Aufschwung zur bedeutenden
Industrieregion im 19. Jh. lebendig werden.
« ...un point lumineux dans un pays de rochers et de forêts... », ainsi
décrivait Goethe Sarrebruck dans « Poésie et Vérité ». Sur le tableau
« Ansicht von Saarbrücken und St. Johann », une œuvre d’un
peintre inconnu vers 1770 dans le Saarlandmuseum sur la place du
château de Sarrebruck, la petite ville avec son château rayonne
aussi au regard du spectateur.
“…a bright point in a rocky forest landscape…” is how Goethe
describes Saarbrücken in “Poetry and Truth”. In “Ansicht von
Saarbrücken und St. Johann” – a painting by an unknown artist
dating from around 1770 in the Saarlandmuseum in Saarbrücken
Castle Square – the town with its castle also appears to be bathed
in a luminous light.
Der Fundort | N49°13'50.67" E6°59'28.85" | Saarlandmuseum | Am Schlossplatz 16
| 66119 Saarbrücken | Öffnungszeiten: Di, Do–So 10–18 Uhr sowie Mi 10–22 Uhr
| Führungen nach Vereinbarung | Tel. 0681/996-4234 | www.saarlandmuseum.de
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
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D IE E ICHEN
IM S ALZHAUS
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…ins Zentrum der Stadt Sulzbach. „D IE E ICHEN IM S ALZHAUS “
finden Sie im Innern des Salzbrunnenhauses, das mit dem
benachbarten Salzherrenhaus (2. Hälfte 18. Jh.) das Ensemble der
Historischen Salzhäuser bildet.
Schon früh war man in „Solzpach“ auf salzhaltige Einlagerungen
im Buntsandstein gestoßen, die von dort ins Grundwasser flossen.
Ein Salzbrunnen ist aber erst 1549 für Sulzbach urkundlich nachgewiesen. Die letzte große Salzperiode erlebte Sulzbach zwischen
1730 und 1736. Das Salzbrunnenhaus – heute Ort von kulturellen
Ereignissen und Veranstaltungen – stammt aus dieser letzten
Blütezeit.
Das Mauerwerk aus Bruchsteinen und das Dachgebälk weisen weit
ins 18. Jh. zurück. An die Salzgewinnung erinnert der gewaltige
Querriegel aus zwei ineinander verzahnten Eichenbalken, wie sie
im Bildausschnitt der Karte dargestellt sind. Starke Einkerbungen
lassen vermuten, dass er als Halterung der Sole fördernden Welle
diente. Im rechten Winkel dazu ist die Hebeachse des Brunnens
aus den Jahren 1560 bis 1563 zu denken, dessen eindrucksvolle
Reste im Keller des Salzbrunnenhauses bei Führungen besichtigt
werden können. Die Eichenverzimmerung des Brunnens geht auf
die Jahre um 1560 zurück.
A l’intérieur du bâtiment de la saline de Sulzbach (environ 1730),
une énorme traverse formée de deux poutres en chêne emboîtées
rappelle l’exploitation du sel. Il faut imaginer l’axe levier perpendiculaire pour la source, datant de 1560 à 1563, dont les restes
peuvent être visités dans la cave du bâtiment.
Inside the salt house in Sulzbach (around 1730) a massive tie-beam
made from two dovetailed oak struts is a reminder of the time when
salt was extracted. At right angles to this we have to imagine the
lifting axle for the well dating from 1560 to 1563, remains of
which can be seen in the basement.
Der Fundort | N49°17'52.45" E7°03'42.70" | Salzbrunnenhaus | Historische
Salzhäuser | Auf der Schmelz | 66280 Sulzbach | Besichtigung von außen jederzeit
möglich | Zugang zum Salzbrunnenhaus auf Anfrage Di–Fr 10–16 Uhr, Sa
10–12.30 Uhr | Führungen Apr–Sept 2. Sa im Monat 13 Uhr und nach Absprache
| Touristinfo Stadt Sulzbach | Tel. 06897/508-444 | www.historische-salzhaeuser.de
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
66111 Saarbrücken | Tel. 0681/93809-16 | www.die-region-saarbruecken.de
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D IE Ö LMÜHLE DER
FAMILIE K NEIP
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…nach Heusweiler-Berschweiler. „D IE Ö LMÜHLE DER FAMILIE
K NEIP “ finden Sie in der Talaue des Wahlbaches versteckt hinter
dem früheren Wohnhaus des Müllers.
Mit ihrer Technik aus dem späteren 18. Jh. lässt die Ölmühle
Berschweiler noch heute die Handwerkskunst des Müllers im
ausgehenden Barock lebendig werden. Die Mühle wurde 1767 bis
1779 anstelle von Vorgängerbauten von Peter Kneip errichtet.
In der Mühle wurde bis 1939 aus Raps, Mohn, Nüssen und
Bucheckern Öl gewonnen. Die Mühle wurde vom Wahlbach durch
ein – heute rekonstruiertes – oberschlächtiges Mühlrad angetrieben. Über eine mächtige Achse, einem Eichbaum, wurde die
Kraft auf Walzenmühle, Saatvorwärmer, Presse und Kollergang
übertragen. Zunächst wurden die ölhaltigen Früchte in der
Walzenmühle geschrotet bzw. gequetscht. Nach Erhitzung der so
behandelten Früchte im Saatvorwärmer erfolgte die erste Pressung.
Der zurückbleibende Ölkuchen wurde dann im Kollergang
zerkleinert. Der Bildausschnitt der Karte zeigt die Läufersteine zu
beiden Seiten der zugehörigen Holzspindel. Nach erneuter
Erwärmung der Fruchtrückstände kam es zur zweiten Pressung.
Das frische Öl wurde zum Absetzen noch enthaltener Früchteteilchen in große Behälter abgefüllt und einige Tage stehen
gelassen.
Aujourd’hui encore, le moulin à huile de Berschweiler fait revivre le
savoir-faire artisanal du meunier à la fin de l’époque baroque. Le
moulin a été construit de 1767 à 1779 par Peter Kneip. Jusqu’en
1939, le moulin a servi à presser de l’huile de colza, de pavot, de
noix et de faînes.
The restored oil mill at Berschweiler revives the miller’s craft of the
late Baroque period. The mill was built by Peter Kneip between the
years of 1767 and 1779. The mill produced oil from rapeseed,
poppy, nuts and beechnuts until 1939.
Der Fundort | N49°20'16.99" E6°57'24.55" | Ölmühle Berschweiler | Berschweilerstr. 60 | 66265 Heusweiler | Besichtigungen und Führungen nach Absprache
| Familie Klaus Reimann | Telefon 06806/81786 | www.muehle.berschweiler.com
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
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D IE U HR
DES P IERE F RANTZ
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…nach Püttlingen-Köllerbach. Dort finden Sie „D IE U HR DES
P IERE F RANTZ “ im Saarländischen Uhrenmuseum am Engelfanger Hang oberhalb der Burgruine Bucherbach.
Das Museum präsentiert seine Schätze in Uhrmachers Haus. Das
Bauernhaus, ein südwestdeutsches Quereinhaus, wurde 1815 auf
den Grundmauern der ehem. Schäferei von Burg Bucherbach
erbaut. Bis 1985 befand es sich im Besitz der Familie Frantz, die
im Köllertal über Generationen als Landwirte, Schmiede und
Uhrmacher ihren Lebensunterhalt verdienten, beginnend mit
Johann Peter Frantz (1715–1797). Sein Sohn, Johann Peter Frantz
der Jüngere (1744–1821), fertigte auch Uhren.
Eine seiner Uhren ist heute im Museum zu bewundern. Die Uhr
trägt den Namen des Meisters und nennt den Ort ihrer Entstehung
– Piere Frantz Engelfangen. Das wohl einzig erhaltene Zeugnis
saarländischer Uhrmacherkunst aus dem Barock gehört zu der
beachtlichen Zahl barocker Zeitmesser, die im Museum zu bestaunen sind. Der Freundeskreis alter Uhrmacherkunst e.V. zeigt
in Uhrmachers Haus 650 Uhren aus allen Epochen – von
Elementaruhren und einfachen Räderuhren über Stiluhren und
Turmuhren bis zu Taschenuhren, Weckern und Armbanduhren.
Au musée sarrois de l’horlogerie, dans la maison de l’horloger, sont
exposées 650 horloges de toutes les époques. Outre d’autres horloges
baroques, on peut admirer celle de Piere Frantz. La ferme construite
en 1815 a appartenu jusqu’en 1985 à la famille Frantz dont sont
issus des paysans, des forgerons et des horlogers.
Located in the clockmaker’s house, the Saarland Watch and Clock
Museum presents 650 watches and clocks through the ages.
Alongside other Baroque timepieces, visitors can admire the clock of
Piere Frantz. The farmhouse was built in 1815 and until 1985 was
owned by the Frantz family, who earned their living as farmers,
smiths and watchmakers.
Der Fundort | N49°17'54.21" E6°53'51.89" | Saarländisches Uhrenmuseum |
Engelfanger Str. 3 | 66346 Köllerbach | Geöffnet Mi, So 15–18 Uhr | Führungen u.
weitere Öffnungszeiten auf Anfrage | Tel. 06898/691-178 | www.uhrenmuseum-saar.de
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
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D IE S CHILDWACHE
AM F ÖRSTERHAUS
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…in den Warndt nach Großrosseln-Karlsbrunn. „D I E S C H I L D WA C H E A M F Ö R S T E R H A U S “ finden Sie im Innenhof des
Jagdschlosses Karlsbrunn.
Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken (reg. 1768–1793) ließ sich
zwischen 1769 und 1786 in Karlsbrunn ein schlichtes dreiflügeliges Jagdschloss errichten. Nach wechselnden Besitzverhältnissen
infolge der Französischen Revolution wurde das Schloss 1842 an
den Königlich-Preußischen Forst veräußert, wurde Oberförsterei
und blieb bis heute in der Hand der Forstverwaltung. Der hinter
dem Schloss gelegene „Forstgarten Karlsbrunn“ erinnert noch
immer an die Förster des 19. und 20. Jhs., die dort und in den
umliegenden Wäldern versuchsweise exotische Bäume pflanzten,
um dem steigenden Holzbedarf der Industrie gerecht zu werden.
Im Cour d’honneur zieht der hübsche Mittelbau die Blicke auf
sich. Als Besonderheit fällt das vor den Treppenaltan gesetzte
Schilderhaus auf, das aus Sandsteinplatten, einer geschwungenen
Haube und einem sehr schmalen, hohen Eintritt besteht. Der
Bildausschnitt der Karte zeigt Teile des Wachhauses – einige der
früher bemalten Steinplatten – vor dem Mauerwerk des Kellers mit
seinen vergitterten Fenstern. Zu Beginn der Jagd erschien der
Fürst auf dem Altan, der Wachposten salutierte, und im Hofe
bliesen die Jagdhörner zum Aufbruch.
Le prince Ludwig von Nassau-Saarbrücken (régent de 1768 à 1793)
se fit construire entre 1769 et 1786 à Karlsbrunn un pavillon de
chasse simple. Dans la cour intérieure du pavillon, on peut admirer
la guérite pour les sentinelles du prince, construite en plaques de grès,
surmontée d'un dôme arrondi, avec une ouverture haute et étroite.
Between 1769 and 1786 prince Ludwig von Nassau-Saarbrücken (ruled
from 1768–1793) had a modest hunting lodge built in Karlsbrunn.
The inner courtyard houses a distinctive sentry box for princely guard
duty constructed from sandstone slabs with a curved roof and a high,
narrow opening.
D e r F u n d o r t | N 4 9 ° 1 0 ' 2 7 . 7 8 " E 6 ° 4 8 ' 4 0 . 9 5 " | Jagdschloss Karlsbrunn |
Schlossstr. 14 | 66352 Großrosseln-Karlsbrunn | Das Jagdschloss kann jederzeit
von außen besichtigt werden | Der Garten ist ganzjährig zugänglich | Führungen
nach Vereinbarung | Telefon 06861/911068 | www.gaerten-ohne-grenzen.de
Info | Tourist Information der Region Saarbrücken | Rathaus St. Johann |
66111 Saarbrücken | Tel. 0681/93809-16 | www.die-region-saarbruecken.de
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