Chris Burroughs - Blue Rose Records

RANDALL BRAMBLETT
New Album:
Cat.-No:
Label:
Rich Someday
BLU CD0396
Blue Rose Records/New West Records
Mit Rich Someday präsentiert ein echtes Allroundtalent der amerikanischen Rockszene sein neuestes Produkt. Der in
unseren Breiten als Solokünstler immer noch sträflich vernachlässigte Musiker aus Atlanta, Georgia ist in seiner Heimat
seit mehr als 30 Jahren ein hoch dotierter Sessionmann, war zwischenzeitlich Mitglied einer sehr bekannten
Südstaatenkultband und begeistert immer häufiger mit eigenen Werken als Singer/Songwriter!
Fans von gutem altem Southern Rock kennen den Namen Randall Bramblett im Zusammenhang mit einschlägigen 70er
Vinyl-Klassikern von Gregg Allman über Cowboy bis Elvin Bishop, Bonnie Bramlett und die Atlanta Rhythm Section.
Von 1977-80 spielte er eine elementare Chefrolle beim Allman Brothers Band-Ableger Sea Level, brachte dort als
Virtuose an Keyboards und Saxofon, aber auch als Leadsänger und Komponist Southern R&B, Soul, Fusion und
intelligentes Rocksongwriting unter einen Hut. Ab Mitte der 90er spielte er mit Steve Winwood/Traffic, Warren
Haynes/Gov't Mule, Widespread Panic, Johnny Jenkins, Francine Reed, den Vigilantes Of Love u.v.a. Dazu kümmerte er
sich verstärkt um seine Solokarriere, die einst vor einer Ewigkeit – also noch vor Sea Level – mit den beiden PolydorLPs That Other Mile (75) und Light Of The Night (76) einen vielversprechenden Anfang nahm.
1998 veröffentlichte Bramblett die famose Comeback-CD See Through Me, im Sommer 2001 folgte No More Mr.Lucky
und in 2004 legte er mit seinem Blue Rose-Debüt Thin Places nach: Das war edler, geschmackvoller "blue-eyed"
Southern Soul/Pop/Rock, wie er in dieser Qualität schon lange nicht mehr zu hören war! Die alten Fusion/Jazz-Elemente
von Sea Level waren praktisch verschwunden zugunsten eines konsequenteren Songwritings mit schwelgerischen
Melodien, flexiblen Rhythmen und schlicht "tödlichen" Refrains. Randall Bramblett verstand es dabei, gleichermaßen
professionell und inspiriert, streng durcharrangiert und dennoch wurzelnah rüberzukommen. Neben seinem Können als
vielseitiger Instrumentalist bestätigt er sich als sensibler Sänger mit einer geradezu aufreizend attraktiven Stimme, für die
er eigentlich einen Waffenschein bräuchte...
Rich Someday greift auf die bewährten Strukturen von Thin Places zurück, klingt aber deutlich Band-orientierter,
urwüchsiger, spontaner, direkter, rauer, Roots-rockiger. Zum ersten Mal hat sich Bramblett, dessen Terminkalender
ansonsten randvoll ist, genügend Zeit gelassen. Mit seinem ewigen Begleiter aus Sea Level-Zeiten, Gitarrist und CoAutor Davis Causey, stellte er unmittelbar nach Thin Places, das noch mit Topstudiomusikern aus Nashville eingespielt
wurde, ein festes Team zusammen, das heute die Früchte seiner zweijährigen Trainingszeit erntet. Zur Randall Bramblett
Band gehört neben Causey mit dem jungen, talentierten Mike Hines ein weiterer Axeman, der als Rhythmusgitarrist
begann, jetzt aber auch seine Soloanteile erhält, gelegentlich an der Slide Guitar brilliert und dazu akustische Gitarre und
Mandoline spielt. Michael C.Steele heißt der neue Bassist, ein Insidertipp aus Athens, der u.a. mit den Vigilantes Of
Love aufnahm. Als wichtigster Baustein gilt Drummer Gerry Hansen, ein so genannter Singer/Songwriter-Schlagzeuger,
der zwar zupacken kann, wenn der Rock'n Roll es erfordert, andererseits intelligente Muster für die Vielzahl an Balladen
parat hat. Darüber hinaus hat er sein Privatstudio für die Recordings zur Verfügung gestellt und sich als Produzent
profiliert. Das, was anfänglich als Aufwärmprogramm gedacht war, fand so den direkten Weg auf Rich Someday! Ja, es
scheint, dass er einen Großteil des neuen Materials schon nicht mehr wie früher am Piano konzipiert hat! Der groovende
Opener 'Where Are You Tonight' gehört sicher genauso dazu wie das riffige 'Beautiful Blur', der kurze, schnelle
Titeltrack, der sich anhört, als stamme er aus einem Holzschuppen im tiefen Mississippi, das semiakustische 'Silence',
das sich in einen unwiderstehlichen Breitwandrefrain hineinschafft oder 'Hate To See You', eine introvertierte Ballade
wie von einem guten Mark Knopfler-Album. Nur ein paar Beispiele für die durchgehend hohe Qualität der 13 Tracks, die
allesamt auf ihre ganz eigene Art (Ohrwurm-) Charakter zeigen. The Randall Bramblett way!
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